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Abs. 6 Die deutsche Geschichte ist zunächst und vor allem die Geschichte des deutschen Volkes, das sich allmählich aus indogermanischer und germanischer Wurzel entwickelt hat. Spätestens um die erste nachchristliche Jahrtausendwende sind sich die hieraus erwachsenen Völkerschaften der Franken, Bayern, Alemaegister (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 17 Wichtige Hilfsmittel für das damit beschriebene, streng alphabetisch geordnete Nachschlagewerk über die bedeutendsten territorialen Bausteine der deutschen Geschichte waren neben anderem vor allem die Geschichte der deutschen Länder, Territorien-Ploetz, Bd. 1f. 1964ff., das Handbuch der historischen Stätten, der Große Historische Weltatlas, Emil Wallners Zusammenstellung der kreissässigen Territorien, Carl Wolffs Übersicht über die unmittelbaren Teile des ehemaligen römisch-deutschen Kaiserreichs, das Lexikon deutscher Geschichte und das Lexikon des Mittelalters, welche die Erfassung der deutschen Geschichte beispielsweise von der Einheit des historischen Raumes (28 historische Räume: Rheinlande, Mittelrheinlande [Hessen und Mainz], Franken, Pfalz und Saarland, Oberrheinlande, Schwaben, Bayern, Niedersachsen, Westfalen-Lippe, Ostfriesland, Schleswig-Holstein, Hanse und die Städte Lübeck, Hamburg und Bremen, Thüringen, Sachsen [Obersachsen] und die Lausitz, Magdeburg-Wittenberg [- nördliche Territorien -], Brandenburg, Mecklenburg, Pommern, Deutschordensland Preußen, Schlesien, Niederösterreich [Österreich unter der Enns], Oberösterreich [Österreich ob der Enns], Steiermark [Karantanische Mark], Kärnten, Krain, Salzburg, Tirol, Vorarlberg) oder der Vielfalt der einzelnen Orte (ca. 15000 Orte), von der Kartographie, vom Reich, von den Reichskreisen oder von der allgemeinen Lexikographie her versuchten. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 46 Im Jahre 375 n. Chr. beginnt dann unter dem Ansturm der aus China und Turkistan vertriebenen Hunnen auf die wohl von Südskandinavien ans Schwarze Meer gelangten Goten die bekannte Völkerwanderung. Während dieser ziehen die Westgoten nach Gallien und Spanien, die Wandalen von der Weichsel nach Nordafrika, die Ostgoten nach Italien, die Jüten, Angeln und Sachsen nach Britannien, die Franken nach Gallien und die Langobarden als Nachfolger der im Kampf um Rom aufgeriebenen Ostgoten nach Italien. Mitten in diesen grundstürzenden Veränderungen endet 476 n. Chr. mit der Absetzung des weströmischen Herrschers Romulus Augustulus die römische Herrschaft im westlichen Teil des römischen Weltreichs. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 47 V. Das Reich der Franken (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 48 Die reichste Beute in dieser Wanderungsbewegung errangen dabei die 258 n. Chr. erstmals am Niederrhein bezeugten Franken. Ihr sie gewaltsam einender König Chlodwig ([* um 466] 481-511) aus der Familie der Merowinger schlug 486 den römischen Statthalter Syagrius in Nordgallien, 496 die Alemannen am oberen Rhein und an der oberen Donau sowie 507 die Westgoten in Südgallien (Aquitanien). Seine Nachfolger brachten 531 die Thüringer, 532/534 die Burgunder und wenig später die um 550 erstmals genannten Bayern im nördlichen Voralpengebiet unter ihre Abhängigkeit. 732 gelang dem fränkischen König durch den arnulfingischen Hausmeier Karl Martell bei Tours und Poitiers die dauerhafte Abwehr des Ansturms der von Nordafrika nach Spanien vorgedrungenen Araber. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 49 Mit Einverständnis des durch reiche Gaben italienischer Güter belohnten Papstes verdrängte 751 der arnulfingische Hausmeier Pippin den merowingischen König. Pippins Sohn war Karl der Große, der 773/774 die Langobarden in Italien besiegte, 788 den Herzog von Bayern entmachtete und zwischen 772 und 804 die Sachsen niederrang, so dass sich das Reich der Franken nunmehr von den Pyrenäen bis zur Eider und von der Kanalküste bis Mittelitalien erstreckte. Als ihn Papst Leo III. am Weihnachtstag des Jahres 800 in Rom zum Kaiser krönte, verlieh er mehr als 300 Jahre nach dem Untergang Westroms dem Aufstieg der Franken zur führenden Macht in Europa symbolisch den angemessenen Ausdruck. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 51 Allerdings gliederten bereits die Enkel Karl des Großen nach merowingischen Vorbildern 843, 870 und 879/880 das Gallorömer, Burgunder, Alemannen, Friesen, Sachsen, Thüringer Bayern, Langobarden und Italoromanen einschließende, mit Hilfe von Herzögen in Herzogtümern und Grafen in Grafschaften oder Gauen verwaltete Reich der Franken in mehrere Teile. Dabei wurden im östlichen Teil zwischen Rhein und Elbe, Nordsee und Alpen vor allem die Menschen (Franken, Alemannen, Bayern, Thüringer, Sachsen und Friesen) vereinigt, welche die (germanisch/)germanistische Volkssprache (ahd. diotisk, zu ahd. diot „Volk“) verwendeten und sich dadurch von den (französischen) Romanen im Westen (Gallien) und den (italienischen) Romanen im Süden (Italien) deutlich unterschieden. Bei der Aufteilung des lotharingischen Mittelreiches wurde das Ostreich in den Westen (und das Westreich in den Osten) bis Maastricht, Trier und Metz ausgedehnt. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 53 Mit dem Übergang von den 911 ausgestorbenen ostfränkischen Karolingern über den Franken Konrad I. auf die sächsischen Ottonen (Heinrich I. 919) erwuchs aus dieser Teilung in kurzer Zeit die um die erste Jahrtausendwende als solche erkennbare neue politische Einheit deutsches Reich, die zwar das fränkische Durchgangsland Gallien/Frankreich nicht mehr einschloss, aber schon unter Heinrich I. die Westgrenze an Schelde und oberer Maas sicherte, unter Otto dem Großen 955 die Ungarn auf dem Lechfeld zurückschlug und 962 das langobardische Königreich bzw. Italien bis nach Rom (Reichsitalien) zurückgewann, in der Folge letztlich dauerhaft in den nach dem Abzug der Germanen (Goten, Wandalen) zwischenzeitlich slawisch besiedelten Osten jenseits der Elbe ausgriff und unter Konrad II. (1032/1033) Burgund als (drittes) Königreich anschloss. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 54 Im Inneren dieses im Umherziehen von Pfalz zu Pfalz regierten Reiches war der König vielfachen Schwierigkeiten durch seine von ihm belehnten Herzöge (etwa von Franken, Schwaben, Bayern oder Sachsen) und Grafen ausgesetzt. Deswegen gingen die Ottonen und die ihnen 1024 folgenden fränkischen Salier dazu über, Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte in ihr Herrschaftswesen einzubeziehen (ottonisch-salisches Reichskirchensystem). Hieraus erwuchs am Ende des dadurch hervorgerufenen zwischen Kaiser Heinrich IV. und Papst Gregor VII. zum Ausbruch gekommenen Investiturstreites um die Besetzung der kirchlichen Ämter (1075-1122) die bedeutsame Erscheinung der zahlreichen geistlichen, dem König unmittelbar verbundenen Fürstentümer des deutschen Reiches. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 68 Weniger bedeutsam waren gegenüber Kurfürsten, sonstigen Reichsfürsten und Reichsstädten die seit dem Spätmittelalter (1422, 1495) erkennbaren, seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, vor allem seit etwa 1540, deutlicher sichtbaren, zu einem großen Teil den Reichsdienstmannen entstammenden Reichsritter, denen allmählich die Errichtung einer eigenen Organisation neben der am Beginn der Neuzeit (1500 bzw. 1512) getroffenen Einteilung des Reiches in Reichskreise gelang. Innerhalb dieser umfasste der Ritterkreis Schwaben (schwäbischer Ritterkreis) mit Sitz in Ehingen die Kantone Donau (Ehingen), Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) mit Hegau bzw. Hegau-Bodensee (Radolfzell) und Allgäu bzw. Allgäu-Bodensee (Wangen), Neckar(-Schwarzwald, Ort Ortenau) bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau (Tübingen), Kocher (Esslingen) und Kraichgau (Heilbronn), der Ritterkreis Franken (fränkischer Ritterkreis) die Kantone Odenwald (Heilbronn, dann Kochendorf), Steigerwald (Erlangen), Gebirg (Bamberg), Altmühl (Wilhermsdorf), Baunach (Nürnberg) und Rhön-Werra (Schweinfurt) sowie der Ritterkreis Rhein (rheinischer Ritterkreis) (am Rheinstrom) die Kantone Oberrheinstrom (Mainz), Mittelrheinstrom (Friedberg) und Niederrheinstrom (Koblenz), neben denen sich auch die Ritter im Unterelsass und im Vogtland als zusammengehörig verstanden. Die nicht unbeträchtliche Bedeutung der Reichsritter lässt sich dabei daraus ersehen, dass in der erheblich fluktuierenden, literarisch noch nicht wirklich befriedigend aufgearbeiteten Reichsritterschaft, für die allein die Nennung der Familien schon über den allgemein bekannten Literaturstand hinausführt und die Aufführung aller territorialen Einheiten erstrebenswert erscheint, zum Jahre 1790 für Schwaben bzw. den schwäbischen Ritterkreis etwa 670 ritterschaftliche Territorien mit 140 Familien und 160000 Einwohnern sowie 70 Quadratmeilen, für Franken bzw. den fränkischen Ritterkreis etwa 700 ritterschaftliche Territorien mit 150 Familien und 200000 Einwohnern sowie 80 Quadratmeilen und für Rhein bzw. den rheinischen Ritterkreis etwa 360 ritterschaftliche Territorien mit 60 Familien und 90000 Einwohnern sowie 40 Quadratmeilen genannt werden, so dass auf der Grundlage dieser Zahlen insgesamt von etwa (1475 bis) 1730 Territorien mit etwa 450000 Einwohnern und knapp 200 Quadratmeilen Gebiet (nach anderer Schätzung: 200000 Einwohnern mit mehr als 100 Quadratmeilen) ausgegangen werden kann, die überwiegend erst 1805/1806 mediatisiert wurden. Sie alle bildeten trotz Fehlens der Reichsstandschaft eigene, dem Reich unmittelbar verbundene Herrschaftsgebiete, die - so unvollkommen dies auf der Grundlage der vorliegenden allgemeinen Literatur auch nur geschehen kann - es verdienen, in einer Übersicht über die deutschen Länder - sei es von territorialer Seite, sei es von personaler Seite her - aufgenommen zu werden. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 100 4. Fränkischer Reichskreis: Hochstift Bamberg, Hochstift Würzburg, Fürstentum Kulmbach (Bayreuth), Hochstift Eichstätt, Fürstentum Ansbach, Deutscher Orden: Meistertum Mergentheim (und Ballei Franken), gefürstete Grafschaft Henneberg, gefürstete Grafschaft Schwarzenberg, Fürstentum (Löwenstein-Wertheim, Grafschaft) Hohenlohe, Grafschaft Castell, Grafschaft Wertheim, Grafschaft Rieneck, Grafschaft Erbach, Herrschaft Limpurg, Herrschaft Seinsheim, Herrschaft Reichelsberg, Herrschaft Wiesentheid, Herrschaft Welzheim, Herrschaft Hausen, Reichsstadt Nürnberg, Reichsstadt Rothenburg (ob der Tauber), Reichsstadt Windsheim, Reichsstadt Schweinfurt, Reichsstadt Weißenburg. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 418 Bauer, H., Der Ritterkanton Odenwald, Zs. f. württemberg. Franken 8 (1868), 115ff. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 437 Biedermann, J., Geschlechterregister der Reichs-Frey-unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken löblichen Orts (z. B. Ottenwald), Culmbach 1747ff., s. dazu auch Stieber (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 461 Bundschuh, M., Versuch einer historisch-topographisch-statistischen Beschreibung der unmittelbaren freien Reichsritterschaft in Franken nach seinen sechs Orten, 1801, (in) Bundschuh, J., Geographisches, statistisches und topographisches Lexicon von Franken, Bd. 4 (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 555 Fried, P., Die Entstehung der Landesherrschaft in Altbayern, Franken und Schwaben im Lichte der historischen Atlasforschung, (in) Land und Reich, Stamm und Nation, Festgabe Spindler, M., 1984 (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 557 Friedrich der Große, Franken und das Reich, Bd. 1, hg. v. Duchhardt, H., 1986 (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 602 Hänlein/Kretschmann, Staatsarchiv für die königlich preußischen Fürstentümer in Franken, 1797ff. (Bd. 1, 428ff., 492ff., 504ff. Verzeichnisse der fränkischen Ritterschaft) (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 640 Hlawitschka, E., Vom Frankenreich zur Formierung der europäischen Staaten- und Völkergemeinschaft 840-1046, 1986 (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 643 Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005 (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 647 Hofmann, H., Adelige Herrschaft und souveräner Staat. Studien über Staat und Gesellschaft in Franken und Bayern im 18. und 19. Jahrhundert, 1962 (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 680 Kerner, J., Staatsrecht der unmittelbaren freyen Reichsritterschaft in Schwaben, Franken und am Rhein, 1786ff. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 731 Lindgren, U., Die Kartographie des alten Reiches, (in) Reichsstädte in Franken, 1987 (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 743 Mauchenheim genannt v. Bechtolsheim, H. Frhr. v., Des Heiligen Römischen Reichs unmittelbarfreie Ritterschaft zu Franken Ort Steigerwald im 17. und 18. Jahrhundert, 1972 (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 786 Neff, O., Die Reichsritterschaft in Schwaben, Franken und am Rhein von ihrem Entstehen bis zu ihrer Auflösung, (in) Winkopp, P., Der Rheinische Bund Bd. 5, 1806-1811 (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 840 Rahrbach, A., Reichsritter in Mainfranken, 2003 (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 843 Reichsstädte in Franken, Bd. 1 Verfassung und Verwaltung, Bd. 2 Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur, hg. v. Müller, R., 1987 (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 844 Reitzenstein, C. Frhr. v., Der reichsfreie Adel bei Auflösung des alten Deutschen Reiches, welcher bei der Reichsritterschaft zu Schwaben, Franken und am Rheinstrom immatrikuliert war, Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde 3 (1875) (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 858 Roth von Schreckenstein, C. Frhr. v., Geschichte der ehemals freien Reichsritterschaft in Schwaben, Franken und am Rheinstrome, Bd. 1, 2 1859ff., 2. A. 1886 (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 902 Seyler, G., Personalmatrikel des Ritterkantons Rhön-Werra, Archiv d. hist. Ver. f. Unterfranken 21 (1871) (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 917 Stendell, E., Die Familien der ehemaligen unmittelbaren Reichsritterschaft in Schwaben, Franken und am Rhein, Jber. d. Realschule Eschwege 1887, 1ff., 1901, 3ff. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 920 Stieber, G., Allgemeine Register über sämtliche Biedermannische genealogische Tabellen der reichsfrei ohnmittelbaren Ritterschaft der sechs Orte Landes zu Franken (Altmühl, Baunach, Gebürg, Odenwald, Rhön-Werra und Steigerwald), dann der Ritterschaft in Voigtland und des adeligen Patriciats in Nürnberg, 1771 (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 955 Wagner, G., Comitate in Franken, Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kinst 6 (1954) (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 996 Abenberg (Grafen). Die Grafen von
A., die vermutlich um 1040 erstmals erwähnt werden (Abinberch), waren im 11.
und 12. Jahrhundert Grafen im Radenzgau und im Rangau und - sicher seit 1108 -
Vögte des Hochstiftes Bamberg sowie Vögte verschiedener Klöster (u. a. Banz)
und stellten eine Reihe von Bischöfen und Äbtissinnen. Ihre Güter fielen 1189
zu einem Teil an das Hochstift Bamberg und nach ihrem Aussterben um 1199/1200
durch Heirat an die Burggrafen von Nürnberg aus dem Hause Zollern
(Hohenzollern), die den Ort A. 1296 an das Hochstift Eichstätt verkauften.
L.: Wolff 106; Guttenberg, E. Frhr. v., Die Territorienbildung am Obermain,
1927, Neudruck 1966; Schreibmüller, H., Der Ausgang des fränkischen
Grafengeschlechts von Abenberg, Schwabacher Heimatbuch 3 (1933); Buchner, F.,
Die Grafen von Abenberg, (in) Sperber, J., St. Stilla und Abenberg, 1950;
Ulsamer, W., 100 Jahre Landkreis Schwabach, 1964; Seitz, F., Grenzsteine des
eichstättischen Pflegeamts Abenberg, 1988; Hochmittelalterliche Adelsfamilien
in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v.
Kramer, F. u. a., 2005, 213; Dopsch, H./Machilek, F., Erzbischof Konrad I. von
Salzburg und seine Familie, Mitt. der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde
146 (2006), 9. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 997 Abenberg (Reichsritter). Die A.
zählten zu Beginn des 16. Jahrhunderts zu den Kantonen Altmühl und Steigerwald
des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 998 Abensberg (Grafen,
reichsunmittelbare Herrschaft). A. bei Kelheim wird erstmals 1031 erwähnt
(Abensberch). Seit dem 12. Jahrhundert erscheinen Grafen von A. aus dem Hause
der Babonen. Sie sind zwischen Donau und Abens um Altmannstein und an der
unteren Altmühl begütert und handeln als Vögte über Regensburger Eigenkirchen.
1247 kam es nach dem Aussterben der älteren Grafen zur Linientrennung in die
Herrschaften A. und Altmannstein. 1485/1486 gelangte die reichsunmittelbare
Herrschaft A. mit dem Tod des letzten Grafen von A. (1485) als Reichslehen zur
Münchener Linie der Herzöge von Bayern (Bayern-München). 1552 wurden die
Gerichte A. und Altmannstein mit Sitz in A. durch Personalunion verbunden.
L.: Kral, J., Abensberg und Umgebung, 1952; Diepolder, G., Oberbayerische und
niederbayerische Adelsherrschaften, Zs. f. bay. LG. 25 (1962), 47ff.; Gerlich,
A., Aben(s)berg, LexMA 1 1980, 27f.; Flachenecker, H., Die Reichsherrschaft
Abensberg, Z. f. bay. LG. 64 (2001), 693; Hochmittelalterliche Adelsfamilien in
Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer,
F. u. a., 2005, 539. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1000 Abersfeld (Reichsritter). Die A.
zählten zu Beginn des 16. Jahrhunderts zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1001 Absberg (Reichsritter). Die
Rodungsherrschaft der edelfreien Herren von A. bei Gunzenhausen erhielt früh
die Blutgerichtsbarkeit. Karl IV. gewährte den Herren das Befestigungsrecht für
den Hauptort, die Markgrafen von Brandenburg 1469 das Vizeerbkämmereramt des
Reiches. Vom 15. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts zählten die A. zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken. Bis etwa 1680
waren sie auch im Kanton Odenwald immatrikuliert. 1647 kam A. an den Deutschen
Orden, der nach langwierigem Rechtsstreit die Erben abfand. 1796 wurde die
Ordensherrschaft von Preußen mediatisiert und fiel 1806 an Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Wolff 113; Roth von Schreckenstein 2, 593;
Pfeiffer 197, 212; Riedenauer 122; Stetten 32; Rahrbach 1.
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Abs. 1014 Adelsheim (Freiherren,
Reichsritter, Herrschaft). A. bei Buchen westlich von Mergentheim war schon in
fränkischer Zeit besiedelt (799 genannt). Ortsherren waren seit Beginn des 14.
Jahrhunderts die Herren von A., denen auch Sennfeld bei Buchen zur Hälfte
gehörte. 1347 wurde der Ort Stadt genannt und war Lehen Würzburgs. Stadtrechte
wurden 1347 durch König Karl IV. verliehen. Von etwa 1550 bis um 1800 zählten
die ursprünglich wohl reichsministerialischen Freiherren von A. (mit der vor
1439 erworbenen Herrschaft A., einem Achtel Edelfingen, Binau am Neckar,
Laudenberg, Sennfeld, Volkshausen, drei Fünfteln Wachbach, Nassau bei
Weikersheim, mit einem Drittel Hachtel und zwei Dritteln Dörtel) zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. In der
zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts waren sie auch im Kanton Rhön-Werra
immatrikuliert. 1806 gelangte A. an Baden. Wachbach mit Hachtel und Dörtel fielen
1808 an Württemberg, Laudenberg, Volkshausen und Sennfeld an Baden. S.
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511; Hölzle, Beiwort 55; Roth von Schreckenstein 2, 593;
Winkelmann-Holzapfel 141; Pfeiffer 197; Riedenauer 122; Stetten 32, 35, 184,
186; Rahrbach 3; Neumaier; Weiss, J., Regesten der Freiherrn von Adelsheim und
der Stadt Adelsheim, 1885;.Graef, G., Heimatbilder aus der Geschichte der Stadt
Adelsheim im badischen Frankenland, 1939;
Ulrichs, C., Vom Lehnhof zur Reichsritterschaft, 1997, 209. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1015 Adelshofen (Reichsritter). Im
16./17. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122; Bechtolsheim 14. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1021 Adler (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die A. mit Teilen von Sachsenflur zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Winkelmann-Holzapfel 141; Stetten 35; Riedenauer 122.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1041 Ahrn?, Aren?, Arnim?, Arnsberg?
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. S. Arnim
L.: Riedenauer 122; Ulrichs, C., Vom Lehnhof zur Reichsritterschaft, 1997.
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Abs. 1043 Aichinger (Reichsritter). In der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zählten die A. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. S. Eichinger von
Eichstamm
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1044 Aicholzheim, Aichholzheim, Eicholzheim
(Reichsritter). Um 1550 zählten die A. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 122; Neumaier. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1046 Aisch (Reichsritter). Zu Beginn
des 16. Jahrhunderts zählten die A. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1059 Albersfeld? (Reichsritter).
Kanton Rhön-Werra, Ritterkreis Franken.
L.: Stieber. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1067 Albini (Reichsritter). Im
ausgehenden 18. Jahrhundert zählten die A. mit dem 1799 von Groschlag von
Dieburg erworbenen Messel zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Messel fiel 1808 an Hessen-Darmstadt und
damit 1945 an Hessen.
L.: Stetten 35, 187; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1068 Albrecht (Reichsritter).
Möglicherweise gehörten die A. im 17. und 18. Jahrhundert dem Kanton
Steigerwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1076 Aletzheim (Reichsritter). (Um
1550 zählten die A. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.) S. Adelsheim
L.: Stetten 32; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1079 Allendorf (Ganerben,
Reichsritter). Mit Conrad von Allendorf erscheint 1174 ein im 13. und 14.
Jahrhundert den Grafen von Katzenelnbogen und im 13. Jahrhundert dem Erzstift
Mainz verbundenes Adelsgeschlecht, das von 1499 bis 1533 an der Ganerbschaft
Mommenheim beteiligt war, dann aber ausstarb. Im frühen 16. Jahrhundert zählten
die A. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Zimmermann 62; Riedenauer 122.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1108 Altenheim (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 210. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1125 Altleiningen (Burg). Vermutlich
zwischen 1110 und 1120 erbaute Graf Emich II. die Burg Leiningen bei Frankenthal, die seit 1242 A. genannt wurde, um sie
von der neuen Burg Neuleiningen zu unterscheiden. 1317 fiel A., an dem durch
Erbschaft auch die Grafen von Sponheim (bis 1532) und von Nassau (bis etwa
1429) Rechte erlangt hatten, an Leiningen-Dagsburg, im 15. Jahrhundert in
weiblicher Erbfolge an Leiningen-Westerburg. S.
Leiningen-Westerburg-Altleiningen.
L.: Wolff 282. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1128 Altmühl (Kanton bzw.
Ritterkanton). A. ist ein Kanton des Ritterkreises Franken
der Reichsritterschaft, der seinen Sitz in Wilhermsdorf hatte. Die Kantonskorporation
war 1806 ebenfalls Mitglied des Kantons.
L.: Moser, Vermischte Nachrichten 194ff.; Mader 7, 645ff.; Wolff 513;
Riedenauer 116, 122ff.; Biedermann, J., Geschlechtsregister der
reichsfrey-unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken
loeblichen Orts an der Altmühl ., Neudruck 1987; Riedenauer, E., Die Dissidien
des Ritterkantons Altmühl 1758-1761. Eine Fallstudie zu Führungsstil und
Verwaltung einer adeligen Genossenschaft des alten Reichs, Jb. für fränkische
Landesforschung 49 (1989). (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1130 Altschell (Reichsritter) Um 1800
zählten die A. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1147 Ammann von der Laufenbürg
(Reichsritter), Ammann von der Laufenburg, Amann von der Laufenbürg. Im frühen
16. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1154 Amorbach (Abtei) Vermutlich
stiftete eine fränkische Adelsfamilie aus dem Gebiet um Worms und Speyer im 8.
Jahrhundert (734?) das Kloster A. im Odenwald. 849 vermehrte Kaiser Ludwig der
Deutsche die vor allem im südlichen Odenwald gelegenen Güter um Rechte am Bach
Mud und am Wald Wolkmann. Die bis zum 10. Jahrhundert an den König gelangten
Rechte über die Abtei wurden 993 durch Urkundenfälschungen an das Hochstift
Würzburg gezogen. Im 12. Jahrhundert belehnte der König die Herren von Dürn
(Durna) mit der Vogtei. 1272 wurde Ulrich von Dürn gezwungen, die Stadt A. an
das Erzstift Mainz abzugeben. 1803 wurde die seit 1742 neu gebaute Abtei, die
im späten 16. Jahrhundert auch Mitglied im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken war und um das Jahr 1800 Güter in 100 Orten
hatte, säkularisiert und als Entschädigung an die Fürsten von Leiningen
übertragen. 1806 wurde das neue Fürstentum mediatisiert. A. kam an Baden,
Hessen und 1816 an Bayern.
L.: Wolff 80; Riedenauer 128; Amorbach, Beiträge zu Kultur und Geschichte von
Abtei, Stadt und Herrschaft, (in) Neujahrsbll. hg. v. d. Ges.f. fränk. Gesch.
25 (1953); Krebs, R., Amorbach im Odenwald, 1923; Schäfer, A., Untersuchung zur
Rechts- und Wirtschaftsgeschichte der Benediktinerabtei Amorbach bis in die
Zeit nach dem 30jährigen Kriege, Diss. Freiburg 1955 masch.schr.; Die Abtei
Amorbach im Odenwald, hg. v. Oswald, F./Störmer, W., 1984; Andermann, K.,
Klösterliche Grundherrschaft und niederadelige Herrschaftsbildung - das
Beispiel Amorbach, (in) Siedlungsentwicklung und Herrschaftsbildung im Hinteren
Odenwald, 1988. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1183 Ansbach, Brandenburg-Ansbach
(Fürstentum, Markgrafschaft). A. wird erstmals zum Jahre 786 erwähnt
(Onoldisbach). Das dort um 748 gegründete Benediktinerkloster kam an das
Hochstift Würzburg. 1228 gelangte A. von den Herren von Dornberg, ehemaligen
Untervögten der Staufer, an die Grafen von Oettingen. Die Vogtei über Stadt und
Stift A. kauften 1331 die Grafen von Hohenzollern/Zollern, die seit 1192
Burggrafen von Nürnberg waren und durch Beerbung der Grafen von Abenberg (um
1199/1200) und Andechs-Meranien (1248) reiche Güter (Abenberg-Cadolzburg,
Neustadt an der Aisch, Windsheim, Creußen [1251 Lehen], Bayreuth [1260])
erlangt hatten. Sie erwarben außerdem das Sechsämterland im Fichtelgebirge
(1292 Arzberg), Kulmbach [1338, Erbe der Grafen von Weimar-Orlamünde],
Erlangen, Uffenheim, Crailsheim, Feuchtwangen, Wassertrüdingen [1368],
Gunzenhausen, Schwabach [1364] und das seit 1323 den Vögten von Weida
zugeordnete Gebiet um Hof [Kauf 1373]. 1385 wurde A. Residenz. 1398 wurde die
Herrschaft in das Gebiet „ob dem Gebirg“ (Kulmbach, seit 1604/1662 Bayreuth)
und „unter dem Gebirg“ (A.) geteilt. 1411/1415 ging nach dem Erwerb der
Markgrafschaft Brandenburg der Titel Markgrafschaft auch auf die Fürstentümer
Ansbach-Bayreuth über. Von 1415 bis 1440 und von 1470 bis 1486 bestand eine
Personalunion mit Brandenburg. 1486 kam A. an Markgraf Friedrich VII., Bayreuth
an Sigmund, fiel aber 1495 (bis 1515) an A. 1525 zwang der Markgraf Rothenburg
zur Abgabe zahlreicher Dörfer. Seit 1521 wurde die Reformation eingeführt. 1557
kam das Fürstentum Kulmbach wieder zu A. 1603 traten beim Aussterben der
älteren Linie der fränkischen Hohenzollern zwei märkische Hohenzollern die
vertragliche Erbfolge in den beiden Markgrafschaften an, wobei Markgraf
Christian seine Residenz von der Plassenburg nach Bayreuth verlegte. 1741 fiel
die Grafschaft Sayn-Altenkirchen an A. Seit 1769 wurden nach dem Aussterben der
Bayreuther Linie A. und Bayreuth von der Ansbacher Linie regiert. 1791 wurden
die wegen einiger 1783 von den Hutten erworbener Güter (Asbachhof,
Gollachostheim teilweise und Pfahlenheim teilweise) auch zum Kanton Odenwald
sowie außerdem zu den Kantonen Altmühl und Steigerwald des Ritterkreises Franken zählenden Lande (A. 68 Quadratmeilen mit
195000/200000 Einwohnern, Bayreuth 72 Quadratmeilen mit 186000/250000
Einwohnern) an Preußen verkauft, das die Rechte der Reichsritterschaft, des
Deutschen Ordens und der Hochstifte Bamberg und Eichstätt in den
eingeschlossenen Gebieten aufhob und den Reichsstädten Windsheim, Weißenburg
und Nürnberg das Landgebiet entzog. Durch (den Schönbrunner) Vertrag kam A.
1805 an Bayern, Bayreuth (Tilsiter Frieden) 1807 an Frankreich, 1810 an Bayern,
Sayn-Altenkirchen 1802 an Nassau (Nassau-Usingen) und 1815 an Preußen
(Rheinprovinz) (sowie 1946 an Rheinland-Pfalz).
L.: Wolff 106; Zeumer 553 II b 14, 554 II b 63, 1; Riedenauer 128;
Winkelmann-Holzapfel, 141; Stetten 183; Die Territorien des Reichs 1, 10;
Meyer, C., Geschichte der Burggrafschaft Nürnberg und der späteren
Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth, 1908; Schwammberger, A., Die
Erwerbspolitik der Burggrafen von Nürnberg in Franken,
1930; Herding, O., Die Ansbacher Oberämter und Hochgerichte im 18. Jahrhundert,
Jb. für fränk. Landesforschung 5 (1939); Bergler, K. A., Das markgräfliche
Oberamt Gunzenhausen. Ein Beitrag zur Entstehung der Territorialhoheit im
südlichen Franken, Diss. phil Erlangen 1951;
Hauck, K., J. Vetter (1681-1745). Der Schöpfer der ersten Ansbachischen
Oberamtsbeschreibungen und Landkarten, Jb. für fränk. Landesforschung 12
(1953); Franken hg. v. Scherzer, C., 1959ff.;
Endres, R., Ansbach-Bayreuth, (in) Handbuch der bayerischen Geschichte, hg. v.
Spindler, M., Bd. 3,1 3. A. 1997; Foerster, R., Herrschaftsverständnis und
Regierungsstruktur in Brandenburg-Ansbach 1648-1703, 1975; Schuhmann, G., Die
Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, 1980; Seyboth, R., Die Markgraftümer
Ansbach und Kulmbach unter der Regierung Markgraf Friedrichs des Älteren (1486-1515),
1985; Geschichte und ausführliche Beschreibung der
markgräflich-brandenburgischen Haupt- und Residenzstadt Anspach, hg. v.
Fischer, J., 1986; Schmid, A., Fränkisches Adelskloster – staufische
Territorialstadt – hohenzollersche Residenz, Jb. f. fränk. Landesforschung 59
(1999), 23; Nolte, C., Familie, Hof und Herrschaft, 2004; Jehle, M., Ansbach.
Die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das
Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, 2009
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1184 Ansbach (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122; Neumaier 72. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1199 Appold (Reichsritter). Die
Familie A. zählte im 18. Jahrhundert wegen Trendel zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 122.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1233 Arles (Reichsstadt). A. an der unteren
Rhone kam über die keltischen Saluvier und das griechische Massilia an Rom, das
unter Cäsar die Colonia Julia Paterna Arelate Sextanorum gründete. Seit dem 3.
Jahrhundert war es Bischofssitz, 395 wurde es Hauptort Galliens und um 400 Sitz
eines Erzbischofs. 536 fiel der Ort an die Franken
und wurde 879 Hauptort des Königreiches Provence. Mit dem im 10. Jahrhundert
hinzutretenden Königreich Burgund kam es - im Arelat - 1033 an das Reich. Die
Bürger von A. schüttelten 1220 die seit 921 bestehende Herrschaft des
Erzbischofs ab. Damit wurde A. unter den Staufern (1237) Reichsstadt. Bereits
1239 endete die Freiheit der Stadtgemeinde. 1251 musste sie sich Graf Karl von
Anjou unterwerfen und kam 1481 mit der Grafschaft Provence an Frankreich.
L.: Benoit, F., Arles, 1928; Benoit, F., Histoire municipale d‘Arles, 1935;
Engelmann, E., Zur städtischen Volksbewegung in Südfrankreich. Kommunefreiheit
und Gesellschaft, Arles 1200-1250, 1959; Kaiser, R., Arles, LexMA 1 1980,
953ff. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1236 Arnim (Reichsritter). Seit dem
frühen 16. Jahrhundert zählten die A. (Ahrn) zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. S. Ahrn.
L.: Stieber; Riedenauer 122; Ulrichs 209. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1242 Arnstein (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122, Rahrbach 5. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1248 Artner (Reichsritter). Im frühen
18. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1256 Aschaffenburg (Stift, Fürstentum,
Residenz Erzbischof von Mainz). A. wird zuerst als alemannische civitas Ascapha
(Eschenfluss) des späten 5. Jahrhunderts erwähnt. Vielleicht über die
thüringischen Herzöge, jedenfalls über die Karolinger gelangte es an die
Liudolfinger. Um 957 gründete dort Herzog Liudolf von Schwaben das
Kollegiatstift St. Peter und Alexander. 982 ging A. von Otto von Bayern und
Schwaben über Kaiser Otto II. an das Erzstift Mainz über, das dort später ein
Oberamt errichtete. Das Stift war um 1700 im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Nach der Eroberung Mainzs
durch Frankreich 1798 wurde A. Sitz der Regierung des Erzstifts Mainz. 1803
wurde für Karl Theodor von Dalberg, den letzten Mainzer Kurfürsten und
Reichserzkanzler, das Fürstentum A. geschaffen. Es umfasste mit rund 1700
Quadratkilometern das alte Oberamt A., die mainzischen Ämter Aufenau, Lohr,
Orb, Stadtprozelten, Klingenberg und das Amt Aura des Hochstifts Würzburg. 1810
wurde es zu einem Departement des Großherzogtums Frankfurt gemacht. 1814 ging
A. an Österreich und 1814/1816 an Bayern über.
L.: Wolff 80f.; Riedenauer 128; Festschrift 1000 Jahre Stift und Stadt
Aschaffenburg, hg. v. Fischer, W., 1957 (Aschaffenburger Jahrbuch für
Geschichte, Landeskunde und Kunst des Untermaingebietes); Christ, G.,
Aschaffenburg. Grundzüge der Verwaltung des Mainzer Oberstifts und des
Dalbergstaats, 1963, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken 12; Grimm, A., Aschaffenburger Häuserbuch,
1985; Thiel, M., Aschaffenburger Urkundenbuch, 1 Die Urkunden des
Kollegiatstifts St. Peter und Alexander bis zum Jahre 1325, 1986; Spies, H.,
Von Kurmainz zum Königreich Bayern. Änderungen der territorialen und
landesherrlichen Verhältnisse im Raum Aschaffenburg 1803-1816, Mitteilungen aus
dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg 2, 1987ff.; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 19.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1258 Aschbach (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1262 Aschhausen (Reichsritter). Vom
16. bis 17. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Odenwald des Ritterkreis Franken. Von etwa 1600 bis um 1648 waren sie mit
Steinbach ob Zeil auch im Kanton Steigerwald immatrikuliert. A. kam 1671 als
heimgefallenes Lehen des Erzstifts Mainz durch Kauf an das Kloster Schöntal,
1803 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 210; Bechtolsheim 17,
193; Stetten 32; Riedenauer 122; Rahrbach, A., Reichsritter in Mainfranken, 2003, 6; Neumaier 72;
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1290 Auer von Aue, Auer von Au
(Reichsritter). Die zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken zählenden A. (zu Gebersdorf) erloschen um die
Mitte des 17. Jahrhunderts.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 122.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1291 Auer von Herrenkirchen
(Reichsritter), Auer von Hirnkirchen. Von etwa 1680 bis etwa 1780 zählten die
A. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1292 Auerbach (Reichsritter). Im
ausgehenden 17. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122; Neumaier 161. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1293 Auerochs (Reichsritter). Bis etwa
1750 zählten die A. zum Kanton Rhön-Werra (A. von Oepfershausen) des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 350; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1295 Auersperg (Reichsfreiherren,
Reichsgrafen, Reichsfürsten). Nach A. nannte sich ein seit 1220 als
Ministeriale der Herzöge von Kärnten bezeugtes Geschlecht in Krain. In der
Mitte des 15. Jahrhunderts teilte es sich in zwei Hauptlinien. 1530 wurde es in
den Reichsfreiherrenstand, 1630 in den Reichsgrafenstand erhoben. 1653 erhielt
der jüngere Zweig der älteren Linie den Reichsfürstenrang und 1654 für die
erworbenen schlesischen Herrschaften Münsterberg und Frankenstein
den Titel Herzog von Münsterberg. Die Herrschaft Tengen wurde 1664 zur
gefürsteten Reichsgrafschaft erhoben, die zwar vorderösterreichischer Landstand
war, zugleich aber Sitz und Stimme im schwäbischen Reichskreis gewährte. 1791
wurden die Güter in Schlesien an Preußen verkauft. Danach erhielten alle
Mitglieder der Familie vom Kaiser den Reichsfürstenrang, der jeweilige älteste
aber den Titel eines Herzogs von Gottschee, das 1604 erworben worden war.
L.: Zeumer 553 II b 53; Zöllner, E., Geschichte Österreichs, 8. A. 1990.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1299 Aufseß (Freiherren,
Reichsritter), Aufsess. 1114 erscheinen erstmals edelfreie Herren von A. bei
Ebermannstadt in Oberfranken. Um 1550 gehörten
die Freiherren von A. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Daneben waren sie seit dem frühen 16.
Jahrhundert (mit Königsfeld, Freienfels, Weiher [Weyher], Neidenstein, Kainach,
Stechendorf, Truppach, Mengersdorf und Obernsees) Mitglied im Kanton Gebirg des
Ritterkreis Franken. Außerdem gehörten sie am
Ende des 18. Jahrhunderts dem Kanton Baunach an. S. Bayern.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 197, 210; Riedenauer 122;
Stetten 32; Rahrbach 8; Neumaier 31. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1317 Aulenbach (Reichsritter),
Kottwitz von Aulenbach. Um 1550 zählten die A. (Kottwitz von Aulenbach) zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S.
Kottwitz von A.
L.: Stetten 32; Neumaier 150. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1320 Aura (reichsritterschaftliche
Herrschaft). A. nördlich von Rieneck zählte zum Kanton Rhön und Werra des Ritterkreises
Franken. S. Bayern.
L.: Wolff 100, 513. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1321 Aurach (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die A. (zu Pyrbaum) zum Kanton Steigerwald sowie zum
Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1324 Auritz (Freiherren,
Reichsritter), Eichler von Auritz. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren
von A. mit Dennenlohe, Oberschwaningen, Obersteinbach, Roßbach, Stubach und
Markttaschendorf zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
S. Bayern, Eichler von Auritz
L.: Genealogischer Kalender 1753, 541. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1328 Autenried (Reichsritter). Um 1790
zählten die A. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1333 Ayrer zu Rosstal (Reichsritter).
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zählten die A. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1335 Babenberger (Geschlecht). Die
älteren B. sind ein in der Mitte des 11. Jahrhunderts nach der Burg Babenberg
(Bamberg) benanntes, in Ostfranken (Volkfeld)
und zeitweise der sorbischen Mark begütertes Adelsgeschlecht, das wegen seiner
Leitnamen auch als Popponen bezeichnet wird (Poppo I. 819-840 [im Grabfeld],
Poppo II. 880-892), im Kampf um die Vormacht in Franken
den rheinfränkischen Konradinern 906 unterlag und um 945 letztmals bezeugt
wird. Zu seinen Vorfahren zählen vielleicht die Rupertiner. Verwandtschaft mit
den Liudolfingern und Hennebergern ist anzunehmen, für Abkunft der jüngeren B.
sprechen Güter im Grabfeld und Namenstraditionen. Als erster jüngerer B. wird
976 ein marchio Liutpaldus als Markgraf der bayerischen Mark an der Donau
(Ostmark) urkundlich erwähnt, dessen Name auf das bayerische Herzogsgeschlecht
des 10. Jahrhunderts deutet. Sein Bruder Berthold († 980) verwaltete im königlichen
Auftrag den bayerischen Nordgau mit Bamberg, doch starb die von ihm gegründete
Linie der Grafen bzw. Markgrafen von Schweinfurt 1057 mit Otto von Schweinfurt,
der Herzog in Schwaben war, aus, wobei die Güter an verschiedene Familien kamen
(Markgrafen von Meißen, Bretislav von Mähren, Andechs, Habsberg-Kastl,
Potenstein bzw. Pottenstein). Liutpolds Mark erstreckte sich beiderseits der
Donau zwischen Enns und Tulln und wurde bald nach 1000 bis zur Leitha
erweitert. Insbesondere unter dem mit der Salierin Agnes verheirateten Leopold
III. wurde die babenbergische Herrschaft mit reichem Königsgut weiter
ausgebaut. 1156 erhielten die B. als Ausgleich für den Verlust des Leopold IV.
von seinem königlichen Halbbruder Konrad III. anvertrauten Herzogtums Bayern (1139-1156)
im sog. Privilegium minus die Erhebung der Mark (Ostmark, österreichische
Markgrafschaft) zum territorialen Herzogtum. 1180 gewann das Geschlecht beim
Sturz Heinrichs des Löwen das Gebiet zwischen Haselgraben und der Großen Mühl
und vielleicht Teile des Traungaues. 1192 erfolgte nach dem Gewinn von Teilen
Oberösterreichs auf Grund Erbvertrags von 1186 der Erwerb des Herzogtums
Steiermark. 1229 wurden Andechser Güter in Krain erworben. Das Erbe des 1246 im
Mannesstamm erloschenen Geschlechts traten nach den Wirren des Interregnums, in
denen Österreich über Margarete von Babenberg an König Ottokar II. von Böhmen
gelangt war, 1282 die Grafen von Habsburg an.
L.: Juritsch, G., Geschichte der Babenberger und ihrer Länder, 1894;
Guttenberg, E., Frhr. v., Territorienbildung am Obermain, 1927, Neudruck 1966;
Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger in Österreich, bearb. v. Fichtenau,
H./Zöllner, E., Bd. 1-4,1 1950ff.; Geldner, F., Zur Genealogie der ”alten
Babenberger”, Hist. Jb. 84 (1964), 257f.; Geldner, F., Neue Beiträge zur
Geschichte der alten Babenberger, 1971; Babenberger-Forschungen, hg. v. Weltin,
M., 1976; Das babenbergische Österreich, hg. v. Zöllner, E., 1978; Borgolte,
M./Scheibelreiter, G., Babenberger, LexMA 1 1980, 1321; Lechner, K., Die Babenberger,
4. A. 1985; Faußner, H., Zur Frühzeit der Babenberger in Bayern und Herkunft
der Wittelsbacher, 1990; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004; Scheibelreiter,
G., Die Babenberger, 2010. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1337 Babenhausen (Reichsritter). (Im
16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.) S. Bobenhausen
L.: Stetten 32; Riedenauer 122; Neumaier 72.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1339 Bach (Reichsritter). Bis zur
Mitte des 16. Jahrhunderts zählten die B. zum Kanton Steigerwald und bis zum
Ende des 17. Jahrhunderts zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1342 Bacharat (Reichsritter).
Vielleicht zählten im frühen 16. Jahrhundert die B. zu den Reichsrittern in Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1346 Bachstein (Reichsritter).
Vielleicht zählten im frühen 16. Jahrhundert die B. zu den Reichsrittern in Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1351 Baden (Markgrafschaft,
Kurfürstentum, Großherzogtum, Land, Landesteil, Residenz). Das römische Aquae
Aureliae (220/221 Civitas Aurelia Aquensis) im Oostal wurde im 3. Jahrhundert
von den Alemannen zerstört. Erst 987 erscheint dann wieder ein B., das zum
Stammesherzogtum Schwaben gehört. Die Familie der Markgrafen von B. wird
erkennbar mit Markgraf Hermann (1040-1074), einem Sohn Herzog Bertholds I. von
Zähringen und einem Enkel Herzog Hermanns IV. von Schwaben, eines nahen
Verwandten der Salier. Seine Güter im Nordschwarzwald hat er offenbar als Erbe
der Grafen von Calw erlangt. Der Markgrafentitel leitet sich von der Mark
Verona des Herzogtums Kärnten ab, in der Hermann I. vor 1072 als Markgraf
erscheint. Nach der von Markgraf Hermann I. erheirateten Burg B. (Baden-Baden)
nannte sich erstmals 1112 unter Fortführung des Markgrafentitels Hermanns
gleichnamiger Sohn Hermann II. (†1130). Er hatte die Grafschaften im Breisgau
und in der Ortenau inne und erlangte durch Heirat Güter um Backnang (um 1100).
Sein Sohn Hermann III. war vermutlich mit einer Tochter König Konrads III.
verheiratet und erlangte 1153 das ehemalige Königsgut Besigheim. Hermann V.
erbte 1219 Pforzheim und erwarb Durlach und Ettlingen sowie Pfandschaften über
Lauffen, Sinsheim und Eppingen. Mit dem Aussterben der Staufer (um 1254) rückte
die Familie im heutigen Mittelbaden in deren Stellung ein, die auf Lehnsgut des
Klosters Weißenburg im Elsass beruhte. Die Güter der 1190 von der Hauptlinie der
Markgrafen von B. (mit der Ortenau um Offenburg) abgespalteten Linie der
Markgrafen von Hachberg (Hochberg im Breisgau) und ihrer 1297 gebildeten
Nebenlinie Sausenberg kamen 1415 durch Kauf (Hachberg) bzw. 1503 durch Erbrecht
(Sausenberg) wieder an die Hauptlinie zurück, die zudem im 14. und 15.
Jahrhundert weitere Güter gewann (Sponheim, Lahr und Mahlberg [Lahr-Mahlberg]
zur Hälfte, 1387 die Grafschaft Eberstein zur Hälfte), im Raum um Stuttgart (u.
a. 1504/1595 Besigheim, Mundelsheim) aber den Grafen von Württemberg weichen
musste, so dass B. ein fast ausschließlich oberrheinisches Herrschaftsgebiet
wurde, das hinter Habsburg und Württemberg zurückstand. 1515 erhielt Bernhard
III. von B. die luxemburgischen und sponheimischen Güter (Baden-Baden), Ernst die
breisgauischen Güter (Hachberg bzw. Hochberg, Sausenberg, Rötteln, Badenweiler,
sog. Markgräflerland [Baden-Durlach]) und Philipp die restlichen Güter. Dazu
kamen 1535 aus dem Anteil Philipps Stadt und Schloss Baden, das Gebiet südlich
des Flusses Alb, die Herrschaft Beinheim und die Vogtei über Herrenalb und
Frauenalb für Bernhard III. sowie Pforzheim, Durlach, Altensteig, Liebenzell
und das Gebiet nördlich der Alb für Ernst, so dass sich (von 1515/1535 bis
1771) eine obere Markgrafschaft Baden-Baden und eine untere Markgrafschaft
Baden-Durlach (Residenz in Pforzheim, seit 1724 in Karlsruhe) gegenüberstanden.
Baden-Durlach wurde 1556 evangelisch, Baden-Baden nach 1555 (später aber
rekatholisiert). Von 1594 bis 1622 besetzte Baden-Durlach Baden-Baden. Baden-Durlach
trat zwecks Aufbringung der bei der Besetzung entstandenen Kosten Besigheim,
Mundelsheim, Altensteig und Liebenzell an Württemberg ab, erwarb aber Malsch
und Langensteinbach. Von 1635 bis 1648 kam Baden-Durlach vorübergehend an
Baden-Baden. 1654 erließ Baden-Durlach ein Landrecht und eine Landesordnung.
1666/1667 erwarb Baden-Baden Teile der Grafschaft Eberstein. 1771 beerbte
Baden-Durlach, das sich zum Musterstaat des aufgeklärten Absolutismus
entwickelt hatte, Baden-Baden. Um 1785 umfasste B. - das um 1780 mit
Argenschwang und einem Teil Weilers auch Mitglied des Kantons Niederrheinstrom
des Ritterkreises Rhein und außerdem des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken war - 3500/3600 Quadratkilometer mit etwa
174000/190000 Einwohnern. 1796 verlor es seine linksrheinischen Gebiete an
Frankreich (Amt Rhodt bei Landau [Baden-Durlach], Herrschaft Beinheim im
Unterelsass, Amt Gräfenstein bei Pirmasens, Herrschaften Hesperingen und
Rodemachern in Luxemburg und Teile der Grafschaft Sponheim im Hunsrück). Um
1800 umfasste B. ein Gebiet von 27 Quadratmeilen. Am 25. 2. 1803 wurde B. durch
§ 5 des Reichsdeputationshauptschlusses zum Kurfürstentum erhoben und durch die
rechtsrheinischen Teile der Pfalz (Heidelberg, Mannheim, Ladenburg, Bretten)
und die Hochstifte Konstanz, Basel (teilweise), Straßburg (teilweise), Speyer
(teilweise), die hanau-lichtenbergischen bzw. hessen-darmstädtischen Ämter
Lichtenau und Willstätt, die nassau-usingische Herrschaft Lahr, die
Reichsabteien Petershausen, Gengenbach, Odenheim und Salem (ohne Ostrach), die
Reichsstädte Offenburg, Pfullendorf, Gengenbach, Biberach (1806 an
Württemberg), Zell am Harmersbach, Überlingen, Wimpfen (später an Hessen), das
Reichstal Harmersbach und die Klöster Schwarzach, Frauenalb, Allerheiligen, Lichtental,
Ettenheimmünster, Öhningen und Reichenau sowie kleinere Güter entschädigt,
wodurch sich sein Umfang auf 7200 Quadratkilometer mit 445000 Einwohnern
vermehrte (Februar-Mai 1803 13 Organisationsedikte Johann Niklas Friedrich
Brauers). 1805 erwarb es vom Herzog von Modena/Österreich den größten Teil des
Breisgaues, die Ortenau, die Baar mit Villingen, die Stadt Konstanz und die
Kommende Mainau des Deutschen Ordens mit insgesamt 2530 Quadratkilometern und
160000 Einwohnern. Durch den Beitritt zum Rheinbund 1806 wurde es Großherzogtum
und erhielt die Fürstentümer Fürstenberg, Leiningen, Krautheim
(Salm-Krautheim), die Landgrafschaft Klettgau, die Reichsgrafschaft Bonndorf,
das Johanniterpriorat Heitersheim, die südlich des Mains gelegenen Teile der Fürstentümer
Wertheim und die eingeschlossenen Güter der Reichsritterschaft. 1806 wurden
einige Gebietsänderungen mit Württemberg vereinbart. 1810 erhielt B. die seit
1805 württembergische Landgrafschaft Nellenburg und obere Grafschaft Hohenberg
gegen Randgebiete im Schwarzwald (an Württemberg) und Amorbach (an
Hessen-Darmstadt). Damit umfasste es etwa 15000 Quadratkilometer mit ungefähr
975000 Einwohnern. Zum 1. 1. 1810 übernahm B. den Code Napoléon in der Form des
Badischen Landrechts, der die Geltung des baden-badischen Landrechts von 1588,
des baden-durlachischen Landrechts von 1654, des kurpfälzischen Landrechts von
1610, der Solmser Gerichts- und Landesordnung von 1571, des Mainzer Landrechts
von 1755, zahlreicher vorderösterreichischer Verordnungen und der Statuten
Gengenbachs, Offenburgs, Pfullendorfs, Überlingens und Zells am Harmersbach auf
seinem Gebiet beendete. 1818 erhielt es eine Verfassung (konstitutionelle
Monarchie). Zugleich musste es an Bayern das Amt Steinfeld (bis 1810 Rothenfels
[Rotenfels]) im Mainkreis und Tauberkreis und Teile Leiningens abtreten,
erhielt aber von Österreich das Fürstentum von der Leyen. 1819 konnte es die
Herrschaft Geroldseck (Hohengeroldseck) erwerben. 1830 wurde der Abkömmling
Leopold des Großherzogs Karl Friedrich von B. mit Luise Geyer von Geyersberg
(seit 1796 Reichsgräfin von Hochberg) Großherzog in B., das allmählich zum
liberalen „Musterländle“ wurde. 1870 trat B. in den Norddeutschen Bund bzw. das
Deutsche Reich ein. Am 22. 11. 1918 dankte Großherzog Friedrich II. ab. Im März
1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Regierung. 1945 wurde B. in das
amerikanisch besetzte Nordbaden (wie Nordwürttemberg Teil Württemberg-Badens)
mit Stuttgart als Hauptstadt und das französisch besetzte Südbaden (B.) mit
Freiburg als Hauptstadt geteilt, 1951/1952 ging es im neuen Baden-Württemberg
auf.
L.: Wolff 163; Winkelmann-Holzapfel 141; Riedenauer 128; Die Territorien des
Reichs 5, 124; Beschreibung des Oberamtes Besigheim, hg. v. kgl. stat.-top.
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Vom markgräflichen Patrimonialstaat zum großherzoglichen Verfassungsstaat
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Geschichte von Baden und Württemberg 1900-1952, 2001; … so geht hervor’ ein
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des Großherzogtums Baden 1806-1918, 2005; Schwarzmaier, H., Baden, 2005;
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Geschichte der Markgrafschaft Baden, 2006; Die Protokolle der Regierung von
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Württemberg. Beginn der Modernisierung?, hg. v. Schindling, A. u. a., 2007;
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2008. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1368 Baldesheim (Reichsritter). Um
1550 zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1377 Baltzhofen (Reichsritter). Bis
1550 zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 122; Neumaier 73.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1380 Bamberg (Domkapitel).. Um 1800
zählte das Domkapitel zu Bamberg zu den Kantonen Gebirg und Steigerwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1381 Bamberg (Dompropstei). Um 1800
zählte die Dompropstei zu Bamberg zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1382 Bamberg (Hochstift, Residenz).
Das schon in der Hallstattzeit und wieder seit dem 8. Jahrhundert besiedelte
B., in dem 741/742 eine Missionskirche gegründet wurde, wird seit Beginn des
10. Jahrhunderts als Castrum Bavenberg, Babenberg - auf dem Domberg - benannt
(902 castrum Babenberh). Es war in karolingischer Zeit und nach dem Untergang
der nach ihm benannten, im Volkfeld begüterten Babenberger 906 Königsgut, kam
von Kaiser Otto II. 973 an Herzog Heinrich den Zänker von Bayern, von dessen
Sohn Heinrich II. und seiner Gemahlin Kunigunde, die es als Morgengabe erhalten
hatte, 1007 an die in B. seit 1002 errichtete Kirche, die 1007 zur Bischofskirche
der Slawenmission erhoben wurde. Das neue, bald dem Papst unmittelbar
unterstellte Bistum wurde kaiserliches Stift und erhielt vor allem Würzburger
und Eichstätter Gebiete (Fürth, Hersbruck, Erlangen, Vilseck, Forchheim [1062],
Höchstadt [1157], Reichenhall). Die Zahl der Pfarreien vermehrte sich von etwa
30 bei der Gründung im Laufe des Mittelalters auf mehr als 200, doch blieb das
Bistum, eingeengt von Würzburg (Banz, Ebrach), Eichstätt (Nürnberg) und
Regensburg (Egerland), insgesamt klein. Die Grundlage des Hochstifts bildeten
reiche Gaben König Heinrichs II. im Volkfeldgau und Radenzgau (u. a. Theres aus
dem 906 von den älteren Babenbergern an das Reich gelangten Gut), in Bayern und
(vor allem zur Sicherung von Alpenübergängen in) Kärnten, sowie auch der
Steiermark, Oberösterreich und Tirol (Villach mit Tarvis und Pontafel,
Wolfsberg und Bleiberg, Sankt Veit an der Glan, Rottenmann, Gleink, Kirchdorf,
Schlierbach, Spital am Pyhrn, Windischgarsten, Attersee, Frankenburg, Kammer, Kogl, Sankt Georgen im Attergau,
Friedburg, Mattighofen, Weilbach, Ebbs, Kitzbühel, Gais, Neuhaus, Sankt Georgen
in Taufers sowie Wiesing, Antiesenhofen, Aschach, Wiesenberg, Erding, Wien -
unter - St. Veit, Hainburg, Attegau – Hausruck, Geboldskirchen, Allhaming, Haag,
Sankt Georg am Ybbsfeld, Sankt Martin im Lungau, Kuenburg, Wasserleonburg,
Villach – Kanaltal, Feldkirchen, Lavanttal, Griffen, Mahrenberg., die danach
noch abgerundet werden konnten) und später auch im Westen des Reiches. Trotz
etwa der Verluste von Gütern im Nordgau (Hersbruck, Velden, Auerbach) gelang es
den Bischöfen, begünstigt durch das Aussterben der Grafen von Schweinfurt, der
Grafen von Abenberg, der die Vogtei innehabenden Grafen von Andechs (1248
Lichtenfels) und der Herren von Schlüsselberg bis zum Ende des 14. Jahrhunderts
durch Erbschaft und Kauf ihre weltliche Herrschaft auf etwa die Hälfte des
Bistums auszudehnen, wobei sie sich auch auf mehrere Grafschaften und seit 1248
auf das kaiserliche Landgericht B. stützen konnten. 1435 setzten sich die
Bischöfe im Kampf um die Stadt B. gegen die Bürger durch. 1507 entstand die
Bamberger Halsgerichtsordnung, die zum Vorbild für die Constitutio Criminalis
Carolina von 1532 wurde. In der Reformation verlor das Bistum zwei Drittel
aller Pfarreien, wurde aber teilweise rekatholisiert. 1631 wurde es durch
Gustav Adolf von Schweden erobert und dem Herzogtum Franken
zugeteilt, 1648 aber wiederhergestellt. 1647 erhielt es eine Hochschule, die
1735/1772 Volluniversität wurde (bis 1803). 1759 kamen die Kärntner Güter durch
Kauf an Österreich. Am 9. 11. 1769 erlässt der Bischof ein Landrecht (nur Teil
1 Civil- oder sogenannte bürgerliche Sachen betreffend). Um 1800 war B.
Mitglied der Kantone Gebirg, Steigerwald und Baunach des Ritterkreises Franken. 1803 fiel das Fürstbistum mit etwa 65
Quadratmeilen bzw. 3580 Quadratkilometern Fläche, 220000 Einwohnern und 1,5
Millionen Gulden Einkünften an Bayern. 1817 wurde eine neue Kirchenprovinz B.
mit den Bistümern Würzburg, Eichstätt und Speyer als Suffraganen geschaffen.
L.: Wolff 97; Zeumer 552 II a 6; Riedenauer 128; Die Territorien des Reichs 4,
146; Zöpfl, H., Das alte Bamberger Recht, 1839; Looshorn, J., Die Geschichte
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A., Chroniken der Stadt Bamberg, 1907ff.; Wretschko, A. v., Skizzen zur
bambergischen Zentralverwaltung in Kärnten, FS Zeumer 1909; Guttenberg, E.,
Frhr. v., Die Territorienbildung am Obermain, 1927, Neudruck 1966; Guttenberg,
E. Frhr. v., Die Regesten der Bischöfe von Bamberg, 1932ff.; Hofmann, M., Die
Außenbehörden des Hochstifts Bamberg und der Markgrafschaft Bayreuth, Jb. für
fränk. Landesforschung 3, 4 (1937, 1938); Neukamm, W., Territorium und Staat
der Bischöfe von Bamberg, 84. Bericht d. Hist. Ver. Bamberg (1949); Heinhold-Fichtner,
K., Die Bamberger Oberämter Kronach und Teuschnitz, 1951, Schr. des Inst. für
fränk. Landesforschung, Hist. Reihe Bd. 3; Mayer, T., Die Anfänge des Bistums
Bamberg, FS Stengel, E., 1952; Kist, J., Fürst- und Erzbistum Bamberg, 3. A.
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Germania Sacra II, 1, 1, Neudruck 1963; Schimmelpfennig, B., Bamberg im
Mittelalter, 1964; Guttenberg, E. Frhr. v./Wendehorst, A., Das Bistum Bamberg
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bambergischen Verwaltung in Kärnten, Diss. phil. Wien 1969 (masch.schr.);
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Hochstift Bamberg und das Heilige Römische Reich vom westfälischen Frieden bis
zur Säkularisation, Bd 1f. 1976; Caspary, H., Staat, Finanzen, Wirtschaft und
Heerwesen im Hochstift Bamberg (1672-1693), 1976; Schwarz, K./Geldner, F.,
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Hochstift Bamberg 1945-1975, hg. v. Grimm, C., Bd. 1ff. 1985; Nöth, S., Urbare
und Wirtschaftsordnungen des Domstifts Bamberg, T. 2 Die Grundherrschaft des
Domstifts Bamberg im späteren Mittelalter, 1986; Rössler, W., Landkreis
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Grundzüge der Territorialstruktur im westlichen Oberfranken,
(in) Weltbild und Kartographie im Hochstift Bamberg, 1988; Das Bistum Bamberg
in Geschichte und Gegenwart, 1992; Urban, J., Pfarreien, Klöster und Stifte,
1994; Register zu Johann Looshorns Geschichte des Bistums Bamberg, 1998; Höfe
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498, 1, 2, 31; Kropf, E., Spurensuche. Bamberger Rechte und Einflüsse in
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Territorial State Upper Franconia 1300-1630, 2008.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1383 Bamberg, Sankt Klara (Kloster).
Um 1800 zählte das Kloster Sankt Klara in Bamberg zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128; Tkocz, E., Das Bamberger Klarissenkloster im Mittelalter,
2008. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1384 Bamberg, Sankt Michael bzw.
Michaelsberg (Kloster). Um 1800 zählte das Kloster Sankt Michael in Bamberg. zu
den Kantonen Steigerwald. Altmühl und Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1385 Bamberg, Sankt Stephan (Kloster).
Um 1800 zählte das Kloster Sankt Stephan zu Bamberg zu den Kantonen Gebirg,
Steigerwald und Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1386 Banz (Kloster). Um 1800 zählte das
Kloster Banz zu den Kantonen Gebirg und Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128; Wendehorst, A., Die Benediktinerabtei St. Petrus und St.
Dionysius in Banz, 2009. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1393 Barchfeld (Ort, Herrschaft). B.
nahe der Werra an der Kreuzung der Straßen von Nürnberg nach Niederdeutschland
und von Frankfurt nach Erfurt wird 933 erstmals genannt. 1330 kam es von den Frankenstein an die Grafen von Henneberg, die es nach
mehreren Verpfändungen (1350 an Fulda, dann an die Herren von Stein
(Stein-Liebenstein) sowie die Landgrafen von Hessen) ab 1521 dauernd mit Hessen
teilen mussten. 1583 fiel es ganz an Hessen. Auf der seit 1690 erbauten Burg
Wilhelmsburg hatte die Linie Hessen-(Philippstal-)Barchfeld ihren Sitz. S.
Hessen-Barchfeld.
L.: Volkmar, K., Tausend Jahre Barchfeld, 1933.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1408 Bartenau? (Reichsritter). Kanton
Odenwald, Ritterkreis Franken, später von
Stetten.
L.: Stieber. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1422 Bastheim (Reichsritter). Seit
1185 erscheint das Geschlecht der B. bei Mellrichstadt. Sie trugen das Schloss
als Lehen des Hochstifts Würzburg. Vom 16. bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert
gehörte die Familie der B. mit B. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Außerdem war sie anscheinend von etwa 1600
bis etwa 1750 im Kanton Steigerwald immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 350; Riedenauer 122;
Winkelmann-Holzapfel 141; Bechtolsheim 14; Rahrbach 10. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1428 Bauer von Eiseneck, Baur von
Eiseneck (Reichsritter). Im 17. Jahrhundert zählten die B. zu den Kantonen
Odenwald (, Gebirg?) und Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1429 Bauer von Heppenstein
(Reichsritter). Um 1806 zählten die B. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1436 Baunach (Herren). Das 804 in
einer Fuldaer Notiz genannte B. nahe der Mündung der Itz in den Main, das als
Lehen Fuldas bis 1057 den Markgrafen von Schweinfurt zustand, von diesen über
eine Erbtochter an die Herzöge von Andechs-Meranien und von dort ebenfalls
durch Heirat 1248 an die Grafen von Truhendingen kam, war von 1135 bis 1365
Sitz der Herren von B. 1388/1390 gelangte es durch Kauf an Bamberg. Mit Bamberg
fiel es 1803 an Bayern.
L.: Wolff 98; Jakob, H., Baunach - eine mittelalterliche Stadt Oberfrankens, (in) Fränkisches Land 2 (1954).
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1437 Baunach (Kanton, Ritterkanton).
Der Kanton B. war eine Untergliederung des Ritterkreises Franken der Reichsritterschaft mit Sitz in Nürnberg.
Der Kanton war um 1800 selbst Mitglied der Kantone Steigerwald und B. des
Ritterkreises Franken. Das Archiv ist
anscheinend spurlos verrschwunden.
L.: Wolff 513; Riedenauer 116, 122ff.¸ Sörgel, P., Der Ritterkanton an der
Baunach in den Hassbergen, 1982. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1438 Baunach (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1444 Bayern (Herzogtum, Kurfürstentum,
Königreich, Freistaat). Die B. (Baiern) werden erstmals um die Mitte des 6.
Jahrhunderts bei Jordanes (Getica c. 55 Baibari) erwähnt. Sie setzen sich vor
allem aus Germanen böhmischer, westlicher und östlicher Herkunft sowie Romanen
zusammen, wobei - vielleicht den Alemannen besonderes Gewicht zukommt, aber -
die aus Böhmen stammenden Einwanderer namengebend wurden (Boio-varii,
Baju-warii) und der neue Stamm im Gebiet der römischen Provinz Noricum ripense
und im Flachland der Raetia secunda im Wesentlichen zu Beginn des 6.
Jahrhunderts entstand. An seiner Spitze stehen die seit dem Tode Theoderichs
des Großen (526) von dem Merowingerkönig Theudebald eingesetzten und von den Franken abhängigen (fränkischen?, burgundischen?)
Agilolfinger (Garibald I. 550-590, Sitz in Regensburg), von denen nach dem
Aufbau eines Königreichs (regnum) Tassilo III. 788 von Karl dem Großen
abgesetzt wurde. Der Siedlungsraum reichte vom Lech bis zur Enns und von
Premberg(/Burglengenfeld)/Nabburg bis zu den Alpen (Bozen). Das Recht des zu
Beginn des 8. Jahrhunderts christianisierten Stamms wurde in der Lex
Baiwariorum aufgezeichnet (vor 743). Am Ende der Karolingerzeit erscheint
erneut ein Herzog der bis zur Raab und bis Friaul, Istrien und Dalmatien
ausgreifenden B. (rex in regno Teutonicorum Arnulf 907-937, Sohn des Markgrafen
Liutpold, Luitpold). Kaiser Otto I. entsetzte 947 die Familie der Liutpoldinger
(Luitpoldinger) des Herzogtums und übertrug es mit Friaul seinem mit der
Liutpoldingerin (Luitpoldingerin) Judith verheirateten Bruder Heinrich. Unter
dessen Sohn Heinrich (II.) dem Zänker erhielt B. seine größte Ausdehnung (952
Markgrafschaft Verona, Marken Krain und Istrien bis 976). Kaiser Otto II.
setzte aber Heinrich den Zänker 976 ab und trennte die bayerische Ostmark, den
Nordgau und Kärnten mit den italienischen Marken von B., das Heinrich 985
wieder erhielt, ab. Unter den Saliern wurde B. meist an Familienmitglieder
gegeben, von 1070 bis 1139 an die Welfen (1070 Welf I., 1101 Welf II., 1120
Heinrich der Schwarze, 1126 Heinrich der Stolze, der zugleich Sachsen erbte),
1139 an die Babenberger und von 1156 bis 1180 unter Abtrennung der den
Babenbergern verbleibenden Mark an der Donau (Ostmark, Herzogtum Österreich)
erneut an die Welfen (Heinrich den Löwen). 1180 gelangte mit der Absetzung
Heinrichs des Löwen das noch um Oberösterreich, Traungau und Steiermark
verkleinerte bayerische Herzogtum an Otto von Wittelsbach, einen Nachkommen der
seit der Mitte des 11. Jahrhunderts urkundlich nachweisbaren Grafen von
Scheyern(-Wittelsbach), die seit etwa 1120 das bayerische Pfalzgrafenamt
innehatten. Die mit der Belehnung durch das Herzogtum B. neu begründete
Dynastie der Wittelsbacher, die eine straffe Verwaltung in B. ausbildete (34
Landgerichte bzw. Pflegämter), wurde rasch in Auseinandersetzungen mit den
bayerischen Großen verstrickt. Stadt und Hochstift Regensburg lösten sich
ebenso wie das Erzstift Salzburg vom Herzogtum. Landesfürsten wurden auch die
Bischöfe von Bamberg, Brixen, Freising und Passau sowie die Grafen von Tirol,
das die Herzoginwitwe Margarethe 1363 an Herzog Rudolf IV. von Österreich
übergeben hatte, und die Landgrafen von Leuchtenberg. Umgekehrt erhielt der
Herzog 1208 die Bestätigung der Erblichkeit des Herzogtums und die Reichslehen
des Pfalzgrafen Otto VIII. und des Andechser Grafen Heinrich von Istrien, 1214
die Belehnung mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein und etwa gleichzeitig weitere
Güter (u. a. Aibling). 1240 erlangte er die vordem freisingische Stadt München.
1242 beerbte er die Grafen von Bogen, 1248 die Grafen von Andechs und die
älteren Grafen von Ortenburg und vertrieb den letzten Grafen von Wasserburg.
1254/1255 wurde B. dann in einen kleineren westlichen Teil („Oberbayern“, zu
dem der Nordgau und die Pfalzgrafschaft bei Rhein sowie die Kurwürde kamen,)
und einen größeren östlichen Teil („Niederbayern“ zwischen Reichenhall, Cham,
Freising und Landshut) geteilt. 1268 erhielt es das konradinische Erbe in der
Oberpfalz und am Lech (Landsberg), was besonders Oberbayern (Amberg,
Hohenstein, Vilseck [Vogtei], Auerbach, Plech, Hersbruck, Neuhaus, Neumarkt in
der Oberpfalz, Berngau, Donauwörth, Mering, Schwabegg, Schongau) und nur in
geringem Ausmaß auch Niederbayern (Floß, Parkstein, Weiden, Adelburg
[Adelnburg]) zugute kam. 1289 verlor B. die Kurwürde an Böhmen. 1294 wurde die
Pfalz von Oberbayern gelöst. 1314 wurde Ludwig IV. (von Oberbayern) zum
deutschen König gewählt (1328 Kaiser). Er verlieh 1323 seinem Sohn Ludwig V.
die durch das Aussterben der Askanier erledigte Mark Brandenburg. 1340 erlosch
die 1331 dreigeteilte niederbayerische Linie. Ihre Güter fielen an Oberbayern,
für das Kaiser Ludwig 1335/1346 ein Landrecht erließ, zurück. Schon 1329 hatte
Ludwig selbst im Hausvertrag von Pavia den Söhnen seines Bruders die Pfalz
(Rheinpfalz) und einen Teil des Nordgaus, die Oberpfalz, abgetreten (einschließlich
der Kurwürde). Gegen Ludwigs des B. Pläne teilten dann seine sechs Söhne
1349/1351/1353 B. und weitere hinzuerworbene Güter (1346-1433 Grafschaften
Holland, Seeland, Friesland, Hennegau, außerdem Tirol [1342-1363]) auf. Ludwig
V. (Bayern-München) erhielt Oberbayern mit Tirol, Ludwig VI. und Otto V.
gemeinsam die Mark Brandenburg, Stephan II. fast ganz Niederbayern, Wilhelm I.
und Albrecht I. das Gebiet um Straubing (Bayern-Straubing) sowie die
Niederlande. Hiervon fiel 1363 Oberbayern an Stephan II. von Niederbayern, der
aber 1369 Tirol, das die Herzoginwitwe Margarethe (1363) an Herzog Rudolf IV.
von Österreich übergeben hatte, an Habsburg abtreten musste. Brandenburg musste
1373 an Karl IV. abgegeben werden. 1392 wurde B. zum drittenmal geteilt (Teilherzogtümer
Bayern-München, Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt). Herzog Johann II.
erhielt den südwestlichen Teil Oberbayerns und den südlichen Nordgau
(Bayern-München), Herzog Friedrich Niederbayern (Bayern-Landshut), Herzog
Stephan III. Streubesitz an der oberen Donau und im Alpenvorland
(Bayern-Ingolstadt). 1425 erlosch die in der zweiten Teilung 1349ff.
entstandene Straubinger Linie im Mannesstamm. Nach dem Pressburger Schied von
1429 fiel das 1425 rasch vom Kaiser an Habsburg verliehene Straubinger Land zur
Hälfte an die beiden Münchener Herzöge (Bayern-München) und zu je einem Viertel
an Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt. 1433 musste die Herrschaft über die
Niederlande an den Herzog von Burgund abgetreten werden. 1445/1447 starb mit
Ludwig dem Buckligen die Linie Bayern-Ingolstadt aus. Ihre Güter fielen an
Heinrich XVI. von Bayern-Landshut, der nunmehr zwei Drittel Bayerns beherrschte
und dessen Nachfolger Ludwig der Reiche 1472 die Universität Ingolstadt
gründete. 1450 trat Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut im Erdinger Vertrag
seinem Münchener Vetter einen kleinen Teil des Erbes ab. Gleichzeitig gewann
Bayern-Landshut die Herrschaften Heidenheim, Heideck, Wemding und Weißenhorn.
1485 zog Albrecht IV. von Bayern-München die Grafschaft Abensberg ein. Von 1487
bis 1492 unterstellte sich die verschuldete Reichsstadt Regensburg seiner
Landeshoheit. Am 1. 12. 1503 starb die Linie Bayern-Landshut mit Georg dem
Reichen in männlicher Linie aus. Zwischen dem mit der Georgstochter Elisabeth
verheirateten Ruprecht von der Pfalz und Albrecht IV. von Bayern-München kam es
zum Erbfolgekrieg, da Georg Elisabeth zur Erbin eingesetzt hatte, obwohl nach
dem Teilungsvertrag von 1392 und dem Erdinger Vertrag von 1450 beim Aussterben
der Linie Bayern-Landshut Bayern-München das Erbe erhalten sollte. Gegen das
Versprechen von Gebietsabtretungen erhielt Albrecht IV. die Unterstützung König
Maximilians. Im Kölner Schied König Maximilians vom 30. 6. 1505 wurde das
Landshuter Erbe dann dem Münchener Gebiet zugefügt und damit die Einheit
Bayerns wiederhergestellt. Albrecht IV. musste aber 1505 verstreute Gebiete
zwischen Fichtelgebirge und oberer Donau (Neuburg, Hilpoltstein, Heideck,
Burglengenfeld, Sulzbach) zur Bildung des für die Kinder Ruprechts geschaffenen
Fürstentums der „Jungen Pfalz“ (Pfalz-Neuburg) sowie andere Güter an den Kaiser
(Gerichte Kufstein, Rattenberg, Kitzbühel, das Zillertal sowie Kirchberg und
Weißenhorn,), an die Reichsstadt Nürnberg (Altdorf, Hersbruck) und an
Württemberg (Heidenheim) abtreten. 1506 wurde ein Primogeniturgesetz in Kraft
gesetzt, das die Einheit des Landes sichern sollte. Dieses so gefestigte Land
erhielt 1516 eine Landesordnung, 1518 ein reformiertes Landrecht, 1520 eine
Gerichtsordnung und 1616 durch Herzog Maximilian (1597-1651) erneut ein
Landrecht. 1623 gewann der Herzog den Kurfürstenstand, 1607 Donauwörth, 1616
Mindelheim und 1628 die Oberpfalz. Maximilian II. Emanuel wurde 1691
Statthalter der spanischen Niederlande, verlor aber von 1704 bis 1714 B. an
Österreich. Karl VII. Albrecht erwarb 1734 und 1740 die Herrschaften
Hohenwaldeck, Wartenberg, Sulzbürg und Pyrbaum und erhielt 1742 die
Kaiserkrone. Unter Maximilian III. Joseph öffnete sich B. der Aufklärung. 1758
stiftete er auf Betreiben Ickstatts und Loris die Akademie der Wissenschaften
in München. Zugleich wurde durch Ickstatt die völlig zersplitterte
Staatsverwaltung neu organisiert und durch Kreittmayr das bayerische Recht
kompiliert bzw. kodifiziert (Codex Juris Bavarici Criminalis 7. 10. 1751, Codex
Juris Bavarici Judiciarii (1753), Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis 2. 1.
1756). 1777 starben die bayerischen Wittelsbacher aus und wurden durch die
wittelsbach-pfälzischen Kurfürsten (Karl Theodor) beerbt, so dass - abgesehen
von Pfalz-Zweibrücken(-Birkenfeld) - erstmals seit 1329 die getrennten
wittelsbachischen Lande (einschließlich Pfalz, Jülich, Berg, Pfalz-Neuburg,
Pfalz-Sulzbach) wieder vereinigt wurden. 1779 ging das bayerische Innviertel an
Österreich verloren, 1797/1801 das linksrheinische Gebiet an Frankreich. Beim
Tod des kinderlosen Karl Theodor gelangte Maximilian IV. Josef von der Linie
Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld an die Herrschaft und vereinigte so die gesamten
wittelsbachischen Lande. Maximilian IV. Joseph (1799-1825), seit 1806 König
Maximilian I., und sein Minister Freiherr Maximilian Joseph von Montgelas
(1799-1817) schufen dann den modernen Staat B. 1801 umfasste das Herzogtum B.
mit den Reichsgrafschaften Valley, Hals bei Passau, Cham und Hohenschwangau
sowie der Reichspflege Donauwörth (Wörth) 590 Quadratmeilen mit 880000
Einwohnern. 1803 gewann B. durch § 2 des Reichsdeputationshauptschlusses als
Entschädigung für die linksrheinischen Güter (Pfalz [Rheinpfalz],
Pfalz-Zweibrücken, Pfalz-Simmern, Jülich, Pfalz-Lautern, Pfalz-Veldenz,
Bergen-op-Zoom [Bergen op Zoom], Ravenstein) in Franken
die Hochstifte Würzburg und Bamberg sowie die Reichsstädte Rothenburg,
Weißenburg, Windsheim und Schweinfurt, die Abteien Waldsassen und Ebrach, die
Reichsdörfer Gochsheim und Sennfeld sowie aus dem Hochstift Eichstätt die Ämter
Sandsee, Wernfels-Spalt, Abenberg, Arberg-Ornbau und Wahrberg
(/Vahrnberg)-Herrieden, in Schwaben das Hochstift Augsburg, eine Reihe von
Klöstern (Kempten, Irsee, Wengen, Söflingen, Elchingen, Ursberg, Roggenburg,
Wettenhausen, Ottobeuren, Kaisheim, Sankt Ulrich und Afra in Augsburg) und die
Reichsstädte Dinkelsbühl, Kaufbeuren, Kempten, Memmingen, Nördlingen, Ulm,
Bopfingen, Buchhorn, Wangen, Leutkirch sowie vor allem in Altbayern selbst die
Hochstifte Freising und Passau diesseits von Inn und Ilz. Die rechtsrheinische
Pfalz kam aber an Baden. 1805 erlangte B. in den Verträgen von Brünn und
Pressburg die Reichsstadt Augsburg, die Markgrafschaft Burgau, habsburgische
Güter in Oberschwaben, Vorarlberg, Passau, Eichstätt und Tirol mit Brixen und Trient
(im Austausch gegen Würzburg). Am 1. 1. 1806 stieg es zum Königreich auf. Nach
dem Beitritt zum Rheinbund am 12. 7. 1806 gewann es Ansbach (im Austausch gegen
Berg) und zahlreiche kleine Herrschaften, die Reichsstadt Nürnberg sowie
Gebiete des Deutschen Ordens. 1809/1810 erlangte es auf Kosten Österreichs das
Innviertel und das Hausruckviertel, Salzburg und Berchtesgaden, außerdem
Bayreuth und Regensburg, musste aber Südtirol an Italien und einen Teil Mainfrankens an das Großherzogtum Würzburg abgeben. Ein
Vertrag mit Württemberg ließ im Westen die Iller zur Grenze werden und Ulm an
Württemberg übergehen. 1808 wurde eine Konstitution erlassen. 1815/1816 (14. 4.
1816) musste B. Tirol, Vorarlberg, Salzburg, das Innviertel und das
Hausruckviertel an Österreich zurückgeben, erhielt aber seinerseits das
Maingebiet von Würzburg bis Aschaffenburg und dazu die linksrheinische Pfalz
zurück. Das 1805/1806 erlangte Vils im Außerfern wurde 1816 gegen Marktredwitz
an Österreich gegeben. Die verschiedenen verbliebenen, zwischen 1803 und 1816
die Länder von etwa 230 ehemaligen Reichsständen aufnehmenden Gebiete wurden
unter dem leitenden Minister Montgelas zu einer straff verwalteten Einheit
vereinigt, die am 10. 6. 1815 als drittgrößter Staat widerstrebend dem Deutschen
Bund beitrat, 1808 eine Konstitution bzw. am 26. 5. 1818 eine Verfassung und
1813 ein einheitliches modernes Strafrecht (Kriminalgesetzbuch) erhielt und die
Universitäten Bamberg, Altdorf, Dillingen, Innsbruck und Salzburg aufhob.
Alleiniger Mittelpunkt wurde München, das 1826 auch die 1800 schon von
Ingolstadt nach Landshut verlegte Universität gewann. 1837 wurde das Land neu
in sieben Regierungsbezirke (Schwaben, Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz,
Oberfranken, Mittelfranken
Unterfranken) gegliedert, zu denen noch die
Pfalz als achter Regierungsbezirk trat. Durch preußisches Gesetz vom 24. 12.
1866 wurde das bisherige bayerische Bezirksamt Gersfeld, das aus Orten der
früheren Herrschaft Gersfeld und der ehemals fuldischen Ämter Weyhers,
Bieberstein und Oberamt Fulda bestand, und der bisher bayerische
Landgerichtsbezirk Orb mit Orten, die 1815 aus dem Großherzogtum Frankfurt an
B. gelangt waren, mit Preußen vereinigt. Am 20./23. 11. 1870 schloss B. als
letzter süddeutscher Staat in Versailles den Vertrag über den Eintritt in das
Deutsche Reich ab, bei dem es nach der Verfassung von 1871 als Reservatrechte
eigene Diplomatie, Post, Eisenbahn, Bier- und Branntweinsteuer sowie
beschränkte Wehrhoheit behielt. Im November 1918 rief der Führer der
Unabhängigen Sozialdemokratie Eisner in B. die Republik aus. König Ludwig III.
ging außer Landes, verweigerte aber jede Abdankung. Gleichwohl wandelte sich
das Königreich zum Freistaat (Verfassung vom 12./19. 8. 1919). Auf Grund der
neuen Verfassung verlor B. im Deutschen Reich fast alle Sonderrechte. Ein Teil
der Pfalz Bayerns kam zum Saargebiet. Am 1. 7. 1920 wurde Sachsen-Coburg mit B.
vereinigt. Am 9. 3. 1933 wurde die Regierung des Ministerpräsidenten Held
(Bayerische Volkspartei) durch die Nationalsozialisten verdrängt. 1934 verlor
B. seine Eigenstaatlichkeit und wurde bis 1945 Gebietskörperschaft des Reiches.
1945 kam es zur amerikanischen Besatzungszone, doch wurden Lindau und die Pfalz
der französischen Besatzungszone zugeteilt. Umgekehrt kam das zuvor thüringische
Ostheim zu B. Die Pfalz wurde von (dem wiederbegründeten) B. getrennt und 1946
dem Land Rheinland-Pfalz eingegliedert. Lindau kam 1956 zu B. zurück. Am 1. 12.
1946 erhielt B. eine neue Verfassung. 1949 lehnte der Landtag Bayerns das
Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland wegen unzureichender
Berücksichtigung bayerischer Sonderrechte ab, doch wurde B. Land der
Bundesrepublik Deutschland. S. Pfalz, Wittelsbach.
L.: Wolff 134; Zeumer 553 II b1, II b 61, 6; Wallner 711 BayRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G4, II 78 (bis 1450) G4, II 22 (1648)
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Academia Scientiarum Boica, Bd. 1ff. 1763ff.; Buchner, A., Geschichte von
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Krone Württemberg abgeschlossenen Grenzvertrags vom 2. November 1810);
Grundlagen der modernenbayerischen Geschichte, hg. v. Willoweit, D., 2007;
Paulus, C., Das Pfalzgrafenamt in Bayern im frühen und hohen Mittelalter, 2007.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1451 Bayersdorf, Baiersdorf
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die Baiersdorf zum Kanton
Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1452 Bayreuth, Brandenburg-Bayreuth
(Fürstentum, Markgrafschaft, Residenz). B. wird erstmals 1194 urkundlich
erwähnt (Baierrute). Es ist eine Gründung der Grafen bzw. Herzöge von
Andechs(-Dießen), die 1057 nach dem Aussterben; der Markgrafen von Schweinfurt
am Obermain die Herrschaft antraten. 1248 wurde es von den Grafen von Andechs
an die Burggrafen von Nürnberg aus dem Hause Hohenzollern vererbt. Bei der
Teilung im Hause Hohenzollern von 1398 gehörte es zu dem Gebiet ”ob dem Gebirg”
mit dem Vorort Kulmbach (Plassenburg). Von 1486 bis 1495 war es
verselbständigt, kam dann aber bis 1515 wieder zu Ansbach, wohin es auch 1557
wieder fiel. Seit 1521 wurde die Reformation eingeführt. 1542 wurde die Kanzlei
von Kulmbach nach Bayreuth verlegt. 1603 trat in B. wie auch in Ansbach beim
Aussterben der älteren Linie der fränkischen Hohenzollern ein märkischer
Hohenzollern die vertragliche Erbfolge an. 1603/1662 wurde B. nach dem
Aussterben der älteren fränkischen (Ansbacher) Linie, an die es 1557 gelangt
war, unter dem märkischen Hohenzollern Christian anstelle Kulmbachs Residenz
des entsprechenden Fürstentums (Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth), das auf Grund
des hohenzollerischen Erwerbs der Markgrafschaft Brandenburg den Titel
Markgrafschaft führte. 1743 wurde die Universität Erlangen gegründet. Seit 1769
wurde die Markgrafschaft B. nach dem Aussterben der Bayreuther Linie in
Personalunion mit der Markgrafschaft Ansbach regiert, 1791 mit 72 Quadratmeilen
und 186000/250000 Einwohnern an Preußen verkauft. B. teilte sich in das
Oberland und das Unterland. Das Oberland umfasste die Amtshauptmannschaften
Bayreuth, Kulmbach und Wunsiedel, die Oberämter Schauenstein, Helmbrechts,
Lichtenberg, Thierbach, Lauenstein, Münchberg, Stockenroth, Gefrees, Berneck,
Goldkronach, Stein, Creußen, Pegnitz, Schnabelwaid, Osternohe und Neustadt am
Kulm und die Landeshauptmannschaft Hof. Das Unterland enthielt die
Amtshauptmannschaft Erlangen, die Landeshauptmannschaft Neustadt an der Aisch
und die Oberämter Baiersdorf, Hoheneck, Ipsheim und Neuhof. Um 1800 war B.
Mitglied der Kantone Altmühl, Steigerwald und Gebirg des Ritterkreises Franken. 1806 wurde die Markgrafschaft von Frankreich
besetzt. 1807 kam B. im Tilsiter Frieden an Frankreich, 1810 an Bayern.
L.: Wolff 102; Zeumer 553 II b 15; Wallner 691 FränkRK 2; Großer Historischer
Weltatlas III 22 (1648) E4; Riedenauer 128; Die Territorien des Reichs 1, 10;
Meyer, G., Geschichte der Burggrafschaft Nürnberg und der späteren
Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth, 1908; Guttenberg, E., Frh. v., Die
Territorienbildung am Obermain, 1927, Neudruck 1966; Schwammberger, A., Die
Erwerbspolitik der Burggrafen von Nürnberg in Franken,
1930; Hofmann, M., Die Außenbehörden des Hochstifts Bamberg und der Markgrafschaft
Bayreuth, Jb. für fränk. Landesforschung 3, 4 (1937, 1938); Guttenberg, E. Frh.
v., Kulmbach, (in) Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, hg. v. der Kommission
für bay. LG. 1952ff.; Dietrich, K., Territoriale Entwicklung, Verfassung und
Gerichtswesen im Gebiet um Bayreuth bis 1603, 1958, Schr. d. Inst. für fränk.
Landesforschung, Hist. Reihe Bd. 7; Gebeßler, A., Stadt und Landkreis Bayreuth,
1959; Endres, R., Ansbach-Bayreuth, (in) Handbuch der bayerischen Geschichte,
hg. v. Spindler, M., Bd. 3, 1 3. A. 1997; Vollet, H., Abriss der Kartographie
des Fürstentums Kulmbach-Bayreuth, 1978, Die Plassenburg 38; Wendehorst, A.,
Bayreuth, LexMA 1 1980, 1719; Wiedemann, W., Bayreuth im ausgehenden
Mittelalter. Untersuchungen zur politischen Struktur und Sozialgeschichte einer
landesherrlichen Stadt, 1989; Endres, R., Auf- und Ausbau des Bayreuther
Territoriums, Archiv f. Gesch. v. Oberfranken 74
(1994) 55; Bayreuth, hg. v. Endres, R., 1995; Pöhlmann, T., Zur
mittelalterlichen Territorialstruktur des Amtes Bayreuth, Archiv f. Gesch. v.
Oberfranken 76 (1996), 85; Bayreuth, bearb. v.
Winkler, R., 1999 Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 2, 42. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1455 Bebenburg? (Reichsritter). Kanton
Rhön-Werra, Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Rahrbach 12. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1456 Bebendorf (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1459 Beberlohe (Reichsritter). Die B.
gehörten vielleicht zum Kanton Altmühl des Ritterkeises Franken. S. Dietenhofen.
L.: Stieber. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1461 Beck (Reichsritter). Von etwa
1650 bis etwa 1750 zählten die von dem B. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1466 Behaim, Behem (Reichsritter). Im
18. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. S. Estenfeld genannt B.
L.: Seyler 351; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1467 Behaim von Schwarzbach
(Reichsritter). Um 1806 zählten die B. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1468 Behr (Reichsritter). Im
ausgehenden 18. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1471 Beichlingen (Grafen). 1014 wird
erstmals die Burg B. bei Kölleda erwähnt. Nach ihr nannte sich ein
Grafengeschlecht, das seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts in mehrere Linien
aufgespalten aus Alloden, Reichslehen und Landgrafenlehen ansehnliche Güter
zwischen Finne, Kelbra und Frankenhausen
ansammelte (Kölleda, Kelbra, Frankenhausen,
Worbis, Brücken, Vogtei über Oldisleben), diese aber im 14. Jahrhundert an die
Grafen von Schwarzburg und die Wettiner verpfändete und verkaufte. S.
Thüringen.
L.: Wolff 377; Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) F3; Leitzmann, L., Diplomatische Geschichte der Grafen von Beichlingen,
Zs. d. Vereins f. thür. Gesch. und Altertumskunde 8 (1871), 177ff.; Mascher,
K., Reichsgut und Komitat am Südharz, 1957; Kempen, W. van, Schlösser und
Herrensitze, 1961; Patze, H., Beichlingen, LexMA 1 1980, 1812.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1483 Bellinzona, mal. Bellenz
(Herrschaft). B. am Tessin geht vermutlich auf ein römisches Kastell des 4.
Jahrhunderts zurück. Über Ostgoten, Langobarden, Franken
und die Könige von Italien kam es an die Bischöfe von Como. 1192 wurde B. von
den Staufern der Stadtkommune Como unterstellt. 1350 fiel es an Mailand. 1419
wurde es an Uri verkauft, 1422 von den Herzögen von Mailand erobert. 1503
musste es nach kampfloser Besetzung (1501) an Uri, Schwyz und Nidwalden
abgetreten werden, die dort eine Landvogtei einrichteten und 1798 B. bzw. 1803
Tessin die Selbständigkeit zugestanden.
L.: Wolff 530; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) F4; Bonzanigo,
A., Squarci di storia bellinzonese dagli inizi dell'indipendenza cantonale,
Bellinzona 1967; Meyer, W., Bellinzona, LexMA 1 1980, 1849.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1498 Benzenau? (Reichsritter). Kanton
Rhön-Werra, Ritterkreis Franken.
L.: Stieber. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1505 Berg? (Reichsritter). Kanton
Rhön-Werra, Ritterkreis Franken.
L.: Stieber. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1506 Berga (Reichsritter). Die B.
zählten im 18. Jahrhundert mit Zwernberg (Zwerenberg) zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Hölzle, Beiwort 55; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1518 Bering (Reichsritter). In der
zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zählten die B. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken und zur vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1523 Berlepsch (Reichsritter). 1369
erbauten die von ihrer Stammburg Barlissen vertriebenen B. die Burg B. nördlich
der Werra und trugen sie den Landgrafen von Hessen, deren Erbkämmerer sie
wurden, zu Lehen auf. 1399 kam die Burg an Hessen, 1461 aber gegen Burg
Sensenstein wieder an die B. Bis etwa 1760 gehörte die Familie zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 351; Riedenauer 122; Rahrbach 15.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1524 Berlichingen (Herren, Freiherren,
Reichsritter). Den 1212 erstmals sicher nachweisbaren Herren von B. und dem
1176 gegründeten Kloster Schöntal gehörte der halbe Ort B., bei dem um 800 das
Kloster Lorsch begütert war. Sie spalteten sich in zahlreiche Linien auf (u. a.
Berlichingen-Rossach) und sind vor allem Lehensmannen der Bischöfe von Würzburg.
Ihr bekanntester Vertreter ist Götz von B. (1480-1562), der Ritter mit der
eisernen Hand. Bis zum Ende des Reiches gehörten die B. mit fünf Zwölftel von
Baum-Erlenbach, halb B. (zur Hälfte Deutscher Orden), Teilen von Hengstfeld,
Hettigenbeuren (Hettingbeuren), Jagsthausen mit Olnhausen, Rossach und
Unterkessach, Korb mit Hagenbach, Merchingen mit Hüngheim, Möglingen,
Neunstetten, Dippach bzw. Diebach (Diesbach) und Gülthof Illesheim, Teilen von
Walkershofen und halb Bieringen zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Von 1569 bis 1617 mit Filseck und später mit
dem 1617 erworbenen Rechenberg zählten die B. zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben und waren darüber hinaus vor und nach 1700 auch im
Kanton Rhön-Werra sowie im Kanton Baunach des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Ihre Güter im Kanton Odenwald
fielen 1808 an Bayern, Hettigenbeuren (Hettingbeuren), Neunstetten und Hüngheim
an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 537; Stieber; Seyler 351; Roth von
Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 55, 61; Pfeiffer 210;
Winkelmann-Holzapfel 142; Riedenauer 122; Stetten 23, 32, 35, 184, 186; Schulz
258; Rahrbach 17; Neumaier 72ff.: Archiv der Freiherren von Berlichingen
Jagsthausen, hg. v. Kraus, D., 1999; Archiv der Freiherren von Berlingen zu
Jagsthausen.Akten und Amtsbücher (1244-)1462-1985, hg. v. Fieg, O., 2012
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1525 Berlichingen-Rossach
(Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die B. mit Illesheim, das 1808 an
Bayern fiel, zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Die seit 1815 gräfliche Linie erlosch 1924.
L.: Stetten 183. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1527 Berlin von Waldershub
(Reichsritter). Im frühen 17. Jahrhundert waren die B. im Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1534 Bernegger (Reichsritter),
Berneker. Von etwa 1730 (Kauf von Vestenbergsgreuth) bis vor 1768 (Verkauf an
die Holzschuher von Aspach und Harrlach) zählten die B. zum Kanton Steigerwald
des Ritterkreises Franken. S. Bayern.
L.: Bechtolsheim 14 u. Anm. 760; Riedenauer 122.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1537 Bernheim (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Bis etwa 1650 waren sie wegen Steinsdorf
(Steindorf) im Kanton Steigerwald immatrikuliert. Außerdem gehörten sie
wahrscheinlich dem Kanton Altmühl an.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Bechtolsheim
2, 13, 18; Stetten 32; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1538 Bernhold von Eschau
(Reichsritter). Im 17. Jahrhundert waren die Bernhold. (B.) Mitglieder des
Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken. Im
18. Jahrhundert zählten die B. zum Ritterkreis Rhein. 1773 gehörten die bereits
im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft
immatrikulierten B. zum Ritterkreis Unterelsass. Sie erloschen in männlicher
Linie 1775, in weiblicher Linie 1816.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 122; Neumaier 75.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1539 Bernlohe (Reichsritter). In der
zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zählten die B. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken und zur vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1541 Bernstein (Reichsritter). Von
etwa 1650 bis etwa 1700 zählten die B. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 351; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1545 Bertram (Reichsritter). Von etwa
1650 bis etwa 1720 zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1547 Bertremoville (Reichsritter). Im
frühen 18. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1550 Besançon (freie Reichsstadt),
mhd. Bisanz. An einer wichtigen Straßenkreuzung (Rhone-Rhein,
Oberitalien-Nordgallien) ist schon 58 v. Chr. ein oppidum maximum der Sequaner
bezeugt (Vesontio). Seit Ende des 5. Jahrhunderts gehörte der Ort zum
Burgunderreich, 870 wurde er Karl dem Kahlen zugeteilt. Seit etwa 900
unterstand er den Königen von Burgund (Hochburgund) bzw. den Grafen von Burgund
und kam 1032/1034 an die deutschen Könige. Unter Friedrich I. Barbarossa, der
die Stadt 1184 zur Reichsstadt erhob, verstärkte sich der deutsche Einfluss.
1290 gelang es der Stadt, sich im Kampf gegen den Erzbischof die
Reichsunmittelbarkeit bestätigen zu lassen. Erst seit 1493 war B. aber eine
tatsächlich auch von lokalen Gewalten unabhängige Reichsstadt. Später kam es
zum Herzogtum Burgund, dann an Habsburg (, 1653 gegen Frankenthal
an Spanien), 1665/1668/1674/1678/1679 durch Eroberung mit der Freigrafschaft
Burgund an Frankreich, das wenig später in B. eine Universität einrichtete.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 78 (1450) F4; Die Territorien des Reichs
6, 198; Niewisch, M., Beiträge zur Geschichte der Erzbischöfe von Besançon,
Diss. phil. Breslau 1936; Hoke, R., Die Freigrafschaft Burgund, Savoyen und die
Reichsstadt Besançon im Verbande des mittelalterlichen deutschen Reiches, ZRG
GA 79 (1962), 106ff.; Fohlen, C., Histoire de Besançon Bd. 1, 2 1964f.; Ammann,
H., Besançon im Mittelalter, SchweizZG 17 (1967), 482ff.; Fiétier, R., La cité
de Besançon, 1978; Kaiser, R., Besançon, LexMA 1 1980, 2052ff.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1554 Betringen (Reichsritter). Im
frühen 17. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1555 Bettendorf, Bettendorff
(Freiherren, Reichsritter). Ab etwa 1650 zählten die Freiherren von B. mit dem
1702 erworbenen Gissigheim, dem 1694 erworbenen Obereubigheim und
Untereubigheim zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Mit Falkenstein und Niederhofheim waren sie Mitglied des Kantons
Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1773 zählten die bereits im Stichjahr
1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten,
männlicherseits 1942 erloschenen B. zum Ritterkreis Unterelsass (Elsass).
Gissigheim fiel 1808 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 547; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593;
Hölzle, Beiwort 55; Winkelmann-Holzapfel 142; Stetten 35, 186; Riedenauer 122;
Rahrbach 19; Neumaier 39, 55, 162. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1556 Bettenhausen (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1563 Beulwitz, Beulbitz
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert gehörten die B. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken und zur vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Pfeiffer 208, 209; Riedenauer 122.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1574 Biberern, Biberen, Bieberehren
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Steigerwald
und zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Stetten 32; Riedenauer 122; Rahrbach 26.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1575 Bibergau, Biebergau
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert waren die B. im Kanton Steigerwald im
Ritterkreis Franken immatrikuliert.
L.: Stieber; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1578 .Bibra (Freiherren,
reichsritterschaftliche Herrschaft). Aus der Ministerialität des Klosters Hersfeld
erwuchs das nach B. südlich von Meiningen benannte Adelsgeschlecht der B. Es
nahm eine bedeutsame Stellung zwischen den Grafen von Henneberg und dem
Hochstift Würzburg, das 1343 die teilweise Lehnshoheit über das Schloss B.
gewann, ein. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von B. mit
Gleimershausen, Irmelshausen und Aubstadt bzw. Aubstatt (Austatt) zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Mit
Schwebheim und Adelsdorf waren sie im Kanton Steigerwald (ab etwa 1610)
immatrikuliert, außerdem in den Kantonen Gebirg (um 1750), Altmühl und Baunach.
1803 kam B. zu Bayern, 1806 zum Großherzogtum Würzburg und 1808 zu
Sachsen-Meiningen. S. Thüringen.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 539, 540, 541; Stieber; Wolff 513; Roth von
Schreckenstein 2, 593; Seyler 351-353; Bibra, W. v., Geschichte des Hauses
Bibra, Bd. 1ff. 1879ff.; Winkelmann-Holzapfel 142; Pfeiffer 198, 212;
Bechtolsheim 12, 17, 63; Riedenauer 122; Rahrbach 20.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1579 Bibrach (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. S. Schenk von Bibert?
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1581 Bicken (Reichsritter). Nach dem
1218 erstmals erwähnten B. im Aartal östlich von Herborn nannten sich
Edelherren von B. 1352 wurde Burg B. zerstört. Die Edelherren zogen sich nach
Wolkersdorf in Hessen zurück. 1664 wurde die Familie reichsunmittelbar. Im 18.
Jahrhundert zählten die B. zum Ritterkreis Rhein. Außerdem waren sie um 1700 im
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 122; Neumaier 162.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1583 Bickenbach (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1592 Bildhausen (Kloster). Um 1790
zählte das um 1158 unter kaiserlicher Anerkennung von Heinrich von Stahleck,
Pfalzgraf bei Rhein, gegründete Kloster B. in Unterfranken
wegen Teilen von Poppenlauer und Unsleben zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken, außerdem auch zum Kanton
Baunach.
L.: Wolff 101; Winkelmann-Holzapfel 142; Riedenauer 128.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1602 Birkenfels, Birckenfels
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken. S. a. Zollner von B.
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1604 Birkig (Reichsritter). Im 16. und
17. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1607 Bischofsheim (Reichsritter).
Vielleicht zählten die B. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1644 Blümlein (Reichsritter).
Vielleicht zählten die B. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1646 Bobenhausen (Reichsritter). Bis
etwa 1700 zählten die B. (oder Babenhausen) zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken. Im 18. Jahrhundert waren sie mit Obbach und
Ruppertshain (Rupertsheim) im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538; Stieber; Seyler 353;
Winkelmann-Holzapfel 143; Stetten 32; Riedenauer 122; Rahrbach 27; Ulrich 209;
Neumaier 75, 146, 162, 197. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1654 Bodeck (Reichsritter). Um 1806
zählten die B. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593; Riedenauer 122.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1656 Bodenlaube (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1657 Bödigheim, Bödikeim, Bödigkheim
(Reichsritter). B. bei Buchen erscheint um 1100 in den Händen des Klosters
Amorbach. Dieses gab 1286 an Wiprecht Rüdt ein Felsplateau zur Errichtung einer
Burg ab. Um 1550 zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1806 kam B. an Baden und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg. S. Vorburger zu B., Rüdt von Collenberg.
L.: Stetten 32; Riedenauer 122; Ulrichs 209; Neumaier 75. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1667 Böhmen (Herzogtum, Königreich).
Der Name B. des seit der Steinzeit besiedelten Gebiets zwischen Böhmerwald,
Erzgebirge, Sudeten und der Böhmisch-Mährischen Höhe geht auf die keltischen
Boier (Bojo-haemum) zurück. Nach der Abwanderung der seit der Zeitenwende dort
ansässigen Germanen drangen im 6. Jahrhundert Slawen in das Gebiet ein. Sie
gerieten später unter fränkischen Einfluss und wurden im 9. Jahrhundert
christianisiert (973 Bistum Prag). Zeitweise stand dann B. unter mährischer (E.
9. Jh.s) bzw. polnischer Herrschaft (1003/1004). Seit dem 10. Jahrhundert
(924-929, 935) gehörte B., in das bald zahlreiche deutsche Siedler kamen, dem
deutschen Reich an (950 Lehnsverhältnis), nahm aber immer eine Sonderstellung ein,
die sich auch darin zeigte, dass der böhmische Fürst, der aus der Dynastie der
seit dem 9. Jahrhundert nachweisbaren Přemysliden (Przemysliden) (Herzöge
von Prag) kam, vereinzelt schon seit Ende des 11. Jahrhunderts (1086) den
Königstitel anstrebte. 1114 ist der böhmische Herzog erstmals als Inhaber eines
Reichserzamtes (Schenk) bezeugt. 1198 erlangte Ottokar I. von Philipp von
Schwaben die erbliche Königswürde. Vom Beginn des 13. Jahrhunderts an
steigerten die böhmischen Könige rasch ihre Macht. Nach dem Erwerb Österreichs
(1251), der Steiermark (1251/1260), des Egerlandes (1266), Kärntens und Krains
(1269) griff der mit einer Babenbergerin (Margarete) verheiratete König Ottokar
II. (1253-1278) nach der Kaiserkrone, unterlag aber 1278 in der Schlacht auf
dem Marchfeld gegen Rudolf von Habsburg und verlor die Erwerbungen an der Donau
und im Alpengebiet. 1306 starben die Přemysliden, die für kurze Zeit auch
noch Ungarn und Polen gewannen, in männlicher Linie aus. Ihnen folgte über die
Přemyslidin Elisabeth die Dynastie der Grafen von Luxemburg (1310-1437).
Unter ihnen kam der größte Teil Oberschlesiens (1327/1329) unter böhmische
Herrschaft. Karl IV. machte B. zum Kernland des Reiches, fasste B., Mähren und
Schlesien sowie 1370(-1646) die beiden Lausitzen als die Länder der böhmischen
Krone zusammen, veranlasste die Erhebung Prags zum Erzbistum (1344), gründete
1348 in Prag die erste Universität nördlich der Alpen und verschaffte in der
Goldenen Bulle von 1356 dem König von B. die Kurwürde und den Vorrang unter den
weltlichen Kurfürsten. Im Gefolge der hussitischen Bewegung erstarkte unter dem
schwachen Nachfolger Wenzel das tschechische Nationalbewusststein. Außer in den
Städten setzte sich die tschechische Sprache weitgehend durch. Am Ende des
Mittelalters beherrschte faktisch der Hochadel das von Habsburg zunächst
vergeblich begehrte Land. 1471 fielen B., 1490 Mähren und Schlesien an die
polnischen Jagiellonen (1471-1526) und wurden mit Polen und (1490) Ungarn
vereinigt. In die Kreiseinteilung des Reiches von 1500 wurden sie nicht mehr
einbezogen. 1526 wurde Ferdinand I. von Habsburg, der Schwager des letzten
Königs, in starker Betonung des Rechts der freien Wahl als böhmischer König
angenommen. 1618 kam es zum Aufstand des evangelischen böhmischen Adels gegen
das katholische Haus Habsburg, doch setzte sich Habsburg schon 1620 militärisch
durch und erließ 1627 als Ausdruck eines strengen Absolutismus die Verneuerte
Landesordnung. Die Bindung Böhmens an das Reich trat zugunsten der engeren
Verbindung mit den übrigen habsburgischen Ländern zurück. 1708 wurde die seit
1519 nicht mehr ausgeübte Stimme Böhmens im Kurfürstenkolleg wieder zugelassen.
Das Gebiet von B. umfasste die Hauptstadt Prag und die Kreise Bunzlau
(Altbunzlau), Königgrätz (Königingrätz), Bidschow, Chrudim (Chrudin),
Časlau (Czaslau), Kauřim (Kaurzim), Tabor, Budweis, Prachin, Pilsen,
Saaz, Elnbogen, Leitmeritz, Rakonitz (Rackonitz) und Beraun. 1742 musste fast
ganz Schlesien an Preußen abgetreten werden. Im 19. Jahrhundert trat die nationale
Frage wieder in den Vordergrund, wobei habsburgische Reformmaßnahmen das
Wiedererstarken des tschechischen Nationalbewusstseins begünstigten. Unter dem
Einfluss des Historikers Franz Palacky entstand die Forderung nach einer
Neugliederung Österreichs nach Sprachgebieten. 1889/1891 wandte sich die
tschechische Nationalbewegung vom österreichischen Staatsgedanken ab. 1918/1919
ging B. auf Grund der Stärke der tschechischen Bevölkerungssmehrheit (1905 75
Sitze der Tschechen und 55 Sitze der Deutschen im Reichsrat) in der
neugegründeten Tschechoslowakei (Ausrufung am 27. 10. 1918) auf. 1949 wurde die
alte politische Einheit B. innerhalb der Tschechoslowakei aufgelöst. S.
Tschechien bzw. Tschechische Republik.
L.: Wolff 461ff.; Zeumer 552 I 4; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) G4, II 66 (1378) H3, II 78 (1450) G/H 3/4, III 22 (1648) G4, III 38
(1789) E5; Die Territorien des Reichs 1, 134; Palacky, F., Geschichte Böhmens,
Bd. 1ff. 1836ff.; Bachmann, A., Geschichte Böhmens bis 1526, 1899ff.; Bretholz,
B., Geschichte Böhmens und Mährens, Bd. 1ff. 1912; Peterka, O.,
Rechtsgeschichte der böhmischen Länder, Bd. 1ff. 1923ff.; Uhlirz, K./Uhlirz,
M., Handbuch der Geschichte Österreichs und seiner Nachbarländer Böhmen und
Ungarn, Bd. 1ff. 1924ff., 2. A. 1963; Molisch, P., Der Kampf der Tschechen um
ihren Staat, 1929; Kartographische Denkmäler der Sudetenländer, hg. v. Brandt,
B., Heft 1ff. 1930-1936; Gierach, K./Schwarz, E., Sudetendeutsches
Ortsnamenbuch, 1932-1938; Monumenta cartographica Bohemiae. Karten von 1518-1720,
hg. v. Sembera, V./Salomon, B., Prag 1938; Sedlmayer, K., Historische
Kartenwerke Böhmens, 1942; Die Deutschen in Böhmen und Mähren, hg. v. Preidel,
H., 2. A. 1952; Sudetendeutscher Atlas, hg. v. Meynen, E., 1954; Krallert, W.,
Atlas zur Geschichte der deutschen Ostsiedlung, 1958; Atlas östliches
Mitteleuropa, hg. v. Kraus, T./Meynen, E./Mortensen, H./Schlenger, H., 1959;
Wegener, W., Böhmen/Mähren und das Reich im Hochmittelalter, 1959; Prinz, F.,
Die Stellung Böhmens im mittelalterlichen deutschen Reich, Z. f. bay. LG. 28
(1965), 99ff.; Handbuch der Geschichte der böhmischen Länder, hg. v. Bosl, K.,
Bd. 1ff., 1966ff.; Ortslexikon der böhmischen Länder 1910-1968, hg. v. Sturm,
H., Lief. 1, Bezirke A-D, 1977; Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen
Länder, Bd. 1 A-H, hg. v. Sturm, H., 1979, Bd. 2 I-M, hg. v. Sturm, H., 1984,
Bd. 3 (in einz. Lief.) N-Pe, hg. v. Seibt, F./Lemberg, H./Slapnicka, H. u. a.,
1986; Graus, F., Böhmen, LexMA 2 1983, 335ff.; Prinz, F., Böhmen im
mittelalterlichen Europa: Frühzeit, Hochmittelalter, Kolonisationsepoche, 1984;
Jilek, H., Bibliographie zur Geschichte und Landeskunde der böhmischen Länder
von den Anfängen bis 1948, Publikationen der Jahre 1850-1975, Bd. 1 Nr. 1-9599,
1986; Hoensch, J., Geschichte Böhmens, 3. A. 1997; Prinz, F., Geschichte
Böhmens 1848-1948, 1988; Bernt, A., Die Germanen und Slawen in Böhmen und
Mähren, 1989; Pleticha, H., Franken und Böhmen,
1990; Deutsche Geschichte im Osten Europas, Böhmen und Mähren, hg. v. Prinz,
F., 1993; Mandelova, H., Europa im späten Mittelalter, 1994; Melville, R., Adel
und Revolution in Böhmen, 1998; Bohemia in History, hg. v. Teich, M., 1998;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1,431; Höblet, L., Böhmen. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1668 Bohn (Reichsritter). Im späten
17. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1678 Bonn (Stadt, Residenz der
Erzbischöfe von Köln). Am Ausgang des Rheindurchbruchs durch das
Schiefergebirge bestand in günstiger Verkehrslage bereits eine keltische
Siedlung. Deren Namen übernahm ein vor 50 n. Chr. errichtetes römisches
Legionslager (Castra Bonnensia). Um 400 wurde der Ort von den Franken erobert (722/723 pagus Bonnensis belegt).
Außerhalb des Lagers entstand bei der Märtyrerkapelle St. Cassius und
Florentius ein neuer Siedlungskern, der unter die Herrschaft der Ezzonen, dann
der Grafen von Sayn und im 12. Jahrhundert an das Erzstift Köln kam. Im 16.
Jahrhundert wurde B. Hauptort des Erzstifts. 1786 erhielt es eine 1797
aufgehobene, 1815 aber neugegründete Universität. 1797 fiel es an Frankreich,
1815 an Preußen und damit 1946 an Nordrhein-Westfalen. 1949 wurde Bonn auf
Betreiben des Bundeskanzlers Konrad Adenauer (vorläufig gedachter)
Regierungssitz und damit Hauptstadt der aus den drei westlichen Besatzungszonen
des Deutschen Reiches (und West-Berlin) gebildeten Bundesrepublik Deutschland.
Am 29. 9. 1990 wurde Berlin mit Inkrafttreten des Einigungsvertrags zwischen
Bundesrepublik Deutschland und Deutscher Demokratischer Republik Hauptstadt der
erweiterten Bundesrepublik Deutschland. Am 20. 6. 1991 beschloss der Bundestag
im Hinblick auf die geschichtliche Entwicklung mehrheitlich eine Verlegung des
Sitzes der Bundesregierung und des Bundestags von Bonn nach Berlin.
L.: Wolff 85; Ennen, E./Höroldt, D., Kleine Geschichte der Stadt Bonn, 3. A.
1976; Kaiser, R., Bonn, LexMA 2 1983, 426f.; Nonn, U., Pagus und comitatus in
Niederlothringen, 1983, 204; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 62; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 2, 74. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1692 Borié (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert waren die Freiherren von B. mit Dürrnhof samt Neuhaus
Mitglied des Kantons Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Seyler 354; Winkelmann-Holzapfel 143; Riedenauer 122.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1702 Bose (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die B. mit einem 1780 an Werneck und Gemmingen verkauften
Anteil an dem Rittergut Neubronn zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
Außerdem waren sie um 1700 im Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Stieber; Kollmer 375; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1704 Botzheim (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein,
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
und zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben (1802 Friedrich Ludwig B., Friedrich Wilhelm Karl
B.).
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1711 Boyneburg, Boineburg (Freiherren,
Reichsritter). Im 17. und 18. Jahrhundert waren die Freiherren von B. u. a. mit
einem Teil von Stadtlengsfeld, Gehaus und Weilar (insgesamt 13 Dörfern)
Mitglied des Kantons Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
Außerdem zählten sie zum Ritterkreis Rhein sowie vielleicht zum Kanton Baunach
des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 354-356;
Winkelmann-Holzapfel 143; Riedenauer 122; Strickhausen, G., Die Boyneburg bei
Eschwege, 1993; Rahrbach 28. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1712 Boyneburg, Boineburg, Bomeneburg
(Herren, Grafen, Herrschaft). Vielleicht schon der Sohn Siegfried (1082) Ottos
von Northeim, jedenfalls Ottos Enkel Siegfried III. nannte sich 1123 nach der
die Werralandschaft beherrschenden Burg B. (Boumeneburc) bei Eschwege. Nach
seinem Tod (1144) fiel die Burg an die Grafen von Winzenburg bzw. das Reich und
wurde nach einem Ausbau durch den Abt von Fulda durch Ministeriale verwaltet.
1292 übertrug König Adolf die B. und die Stadt Eschwege Landgraf Heinrich von
Hessen als Reichslehen. Die Reichsministerialen von B. und die von B.-Honstein,
die sich inzwischen eine eigene Herrschaft um die Burg aufgebaut hatten, trugen
ihre Burgsitze bereits um 1370 von Hessen zu Lehen und nahmen „das Schloss“
1460 als gemeinsames Lehen von Hessen. Zum Gericht B. gehörten am Ende
des 16. Jahrhunderts die 16 Dörfer Bischhausen, Datterode, Grandenborn,
Hoheneiche, Jestädt, Kirchhosbach, Motzenrode, Netra, Neuerode, Oetmannshausen,
Rechtebach, Reichensachsen, Rittmannshausen, Röhrda, Thurnhosbach und
Wichmannshausen (mit rund 900 Hausgesessenen). Später kamen zum nunmehrigen Amt
Bischhausen auch die von Boyneburg--Honsteinschen Dörfer Oberdünzebach und
Niederdünzebach und Langenhain hinzu, während Datterode seit 1615 zum Amt
Eschwege gehörte. Seit 1660 stand die zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken zählende Herrschaft im Kondominat Hessens und
Boyneburgs. Nach dem Aussterben der Linie Boyneburg-Hornstein zog Hessen deren
Lehnsanteil ein, kaufte einen weiteren und fand 1803 die übrigen Berechtigten
ab.
L.: Wolff 254; Reimer, H., Historisches Ortslexikon für Kurhessen, 1926, 40
(Bischhausen); Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 18 Gräfliche Häuser A3,
1958; Eckhardt, K., Eschwege als Brennpunkt, 1964, 151ff.; Lange, K., Der
Herrschaftsbereich der Grafen von Northeim 950-1144, 1969; Schoppmeyer, H.,
Bomeneburg, LexMA 2 1983, 390; Heinemeyer, K., Boyneburg, Die deutschen
Königspfalzen 1, 1983 24ff.; Demandt, K. Regesten der Landgrafen von Hessen,
Bd. 2, 1990, Nr. 162 Ziffer 2, 4, 5;Strickhausen, G., Die Boyneburg bei
Eschwege, 1993; Eckhardt, W., Hess, Jb. Landesgeschichte 51 (2001), 75ff.;
Diehl, T., Adelsherrschaft im Werraraum. Das Gericht Boyneburg, 2010.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1724 Brakenlohe, Brackenlor
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Steigerwald
im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1725 Bramberg (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1740 Brandenstein (Freiherren,
Reichsritter). Bis etwa 1650 zählten die thüringischen, nach der Stammburg B.
bei Pössneck benannten B. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken. Außerdem gehörten die B. mit dem Gut
Wüstenstein in der Fränkischen Schweiz zum Kanton Gebirg und zur vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Hölzle, Beiwort 65; Riedenauer 122.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1742 Brandis (Reichsritter). Um 1800
zählten die B. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1744 Brandt (Reichsritter). Zwischen
1550 und 1650 zählten die B. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1746 Brandt von Neidstein, Brand von
Neidstein, Brandt (Reichsritter). Im späten 18. Jahrhundert zählten die B. zum
Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. S. a.
Prandtner
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1748 Brasseur (Reichsritter). Um 1700
zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1754 Braunsbach (ritterschaftlicher
Ort). B. am Kocher wird vermutlich verhältnismäßig lange nach seiner Gründung
1255 erstmals erwähnt. Ortsherren waren meist Lehnsleute der von Limpurg und
von Hohenlohe (1471-1549 Spieß, 1549-1637 Crailsheim). 1640 fiel es im Erbgang
an die von Burglayen (Layen), 1644 an die von Lichtenstein und 1666 an die
Wolfskehl von Reichenberg. Sie verkauften den zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken steuernden Ort 1673 an
Franz Johann Wolfgang von Vorburg, der ihn dem Hochstift Würzburg zu Lehen
auftrug. 1737 kam B. als Pfand an das Domkapitel Würzburg. 1802 fiel es als
Entschädigung an Hohenlohe-Jagstberg, 1806 an Württemberg und gelangte damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1772 Breidbach, Breitbach (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von B. mit dem vom
späten 15. Jahrhundert bis 1679 allmählich erworbenen Bürresheim am Einfluss
des Nitzbaches in das Nettetal zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises
Rhein. Um 1760 gehörten B. auch zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 546; Riedenauer 122; Bornheim, W. gen.
Schilling, Zur Geschichte der von Bürresheim im Mittelalter, Niederrhein.
Annalen 158 (1956). (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1773 Breidenbach (Reichsritter). Um
1700 zählten die B. (genannt Breidenstein) zum Kanton Baunach und im frühen 18.
Jahrhundert zum Kanton Rhön-Werra sowie vielleicht auch zum Kanton Steigerwald
des Ritterkreises Franken. S. Breitenbach.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1780 Breitenbach (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten B. zu den Kantonen Gebirg und Baunach des
Ritterkreises Franken. Von 1574 bis 1588 war
Friedrich von B. wegen eines Fünftels Beihingen Mitglied im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben. S. Breidenbach.
L.: Schulz 259; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1784 Breittenbach, genannt von
Breittenstein (Reichsritter). Im 17./18. Jahrhundert gehörten die B. zum Kanton
Rhön-Werra im Ritterkreis Franken. S.
Breidenbach, Breitenbach.
L.: Seyler 356. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1789 Brende (Reichsritter), Brend. Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die B. (Brendt, Brenn) zum Kanton Rhön-Werra im
Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122; Rahrbach 30. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1790 Brendel von Homburg
(Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die B. zum Ritterkreis Rhein,
außerdem im späten 16. Jahrhundert zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 122; Neumaier 67.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1802 Brinck (Reichsritter). In der
ersten Hälfte des 18. Jahrhundertes zählten die B. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1808 Brockdorff (Reichsgrafen). Die
Familie B. ist seit 1220 als holsteinisches Adelsgeschlecht nachweisbar. Eine
(fränkische) Linie wurde 1706 in den Reichsgrafenstand erhoben. Wegen
Unterleiterbach (Unterlettenbach) zählten die B. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. Außerdem erscheinen sie
seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts im Kanton Baunach.
L.: Stieber; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1812 Brömbsen (Reichsritter).
Vielleicht zählten die B. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. S. Brömser von Rüdesheim.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1813 Brömser von Rüdesheim
(Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die B. zum Ritterkreis Rhein.
Außerdem waren sie Mitglied des Kantons Steigerwald des Ritterkreises Franken. S. Brömbsen.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Zimmermann 77; Bechtolsheim 14. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1816 Bronnbach (Abtei). Um 1790
gehörte die um 1151 von Edelfreien an der unteren Tauber gestiftete, seit 1656
vom Erzstift Mainz und dem Hochstift Würzburg als terra nullius betrachtete
Abtei B. wegen Rütschdorf zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1802 kam das Kloster mit Reicholzheim
(Reichholzheim) und Dörlesberg an Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, 1806 an Baden.
B. gelangte 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 101; Winkelmann-Holzapfel 143; Riedenauer 128; Scherg, L., Die
Zisterzienserabtei Bronnbach im Mittelalter, 1976; Ehmer, H., Das Kloster
Bronnbach im Zeitalter der Reformation, Württemberg. Franken
72 (1988). (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1819 Bronsart, Bronstardt
(Reichsritter). Zwischen etwa 1550 und etwa 1750 zählten die B. zum Kanton
Steigerwald (etwa 1650-1680), zum Kanton Baunach (Ende 17. Jahrhundert) und zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 356 (Bronstardt); Bechtolsheim 14; Riedenauer 122.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1825 Bruggen (Reichsritter). Vom 17.
Jahrhundert bis 1806 zählten die B. mit dem Rittergut Schernau zum Kanton
Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 16; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1839 Buchau (ritterschaftliche
Herrschaft). B. am oberen Main zählte zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken und fiel später an Bayern.
L.: Wolff 512. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1840 Buchenau (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Die B. zählten seit dem 16. Jahrhundert (um 1790 mit B. nördlich
von Hünfeld, Bodes, Branders, Erdmannsrode, Fischbach, Giesenhain,
Schwarzenborn und Soislieden) zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken sowie um 1750 zum Kanton Odenwald.
L.: Stieber; Seyler 356f.; Wolff 513; Winkelmann-Holzapfel 143f.; Riedenauer
122; Rahrbach 31. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1844 Buches von Wasserlos, Buchs von
Wasserlos (Reichsritter). Um 1550 zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 122; Neumaier 75, 162.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1845 Buchholz, Bucholtz
(Reichsritter). Im späten 17. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken. Von 1592 bis 1629
waren sie wegen Helfenberg Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Stieber; Seyler 357; Riedenauer 122; Schulz 259.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1856 Buirette von Oehlefeld (Oelefeld)
(Reichsritter). Um 1800 zählten die B. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1860 Bünau (Reichsritter). Im späten
16. Jahrhundert und im 18. Jahrhundert zählten die aus der
bischöflich-naumburgischen Ministerialität aufsteigenden, um 1408 mit der
Herrschaft Weesenstein belehnten Herren von B. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis
Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122; Die Familie von Bünau, hg. v. Schattkowsky, M.,
2008. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1862 Bundorf (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1865 Burdian (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1877 Burggraf zu Heppenheim
(Reichsritter). Von etwa 1650 bis etwa 1720 zählten die H. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1878 Burghaslach (ritterschaftlicher
Ort). B. südwestlich von Schlüsselfeld im Steigerwald erscheint erstmals 1317
als Lehen der Hohenlohe-Speckfeld an die Vestenberg. Nach deren Aussterben 1687
fiel die zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken
steuernde Herrschaft an die Grafen von Castell und damit 1806 an Bayern.
L.: Wolff 512; Stein, F., Geschichte der Grafen und Herren zu Castell bis 1528,
1892. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1881 Burghausen (Reichsritter). Die B.
zählten im frühen 17. Jahrhundert zum Kanton Odenwald und zum Kanton Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1888 Burgsinn (ritterschaftliche
Herrschaft). Im Jahre 1001 erscheint Sinna in einem Tausch des Hochstifts
Würzburg. Im 12. Jahrhundert errichteten die Grafen von Rieneck dort eine
Wasserburg, die am Anfang des 14. Jahrhunderts unter der Herrschaft des
Hochstifts Würzburg stand. 1405 erwarb der Würzburger Ministeriale Wilhelm von
Thüngen die Burg. 1438 wurde sie den Markgrafen von Brandenburg als Mannlehen
aufgetragen. Mit Altengronau, Obersinn und einigen weiteren Dörfern zählte sie
über die Thüngen zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. S. Bayern.
L.: Wolff 513. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1889 Burgund (Königreich, Herzogtum,
Freigrafschaft). Der Name B. für die Landschaft zwischen Saône und oberer Loire
geht auf die ostgermanischen Burgunder zurück, die zwischen 400 bzw. 413 und 436
um Mainz und Worms und nach 443 um Genf, Lyon und das Rhonegebiet ein eigenes,
strukturell in sich recht verschiedenes Reich gegründet hatten, das 534 von den
Franken zerstört wurde. B. bezeichnet danach
zunächst das fränkische Teilreich B. um Orléans und Chalon-sur-Saône, später
das Reich des Sohnes Karl (855-863) Kaiser Lothars I. (Niederburgund d. h.
Provence und Dukat Vienne/Lyon). 879 wählten die geistlichen Großen des Gebiets
den Grafen Boso († 887) von Vienne, den Schwager Karls des Kahlen, zum König
von B. (spätere Franche-Comté, Chalon [Chalons], Mâcon, Vienne, Lyon,
Languedoc, Teile Savoyens, Provence). Hauptstadt war Arles, weswegen das Reich,
das Boso 885 von Kaiser Karl dem Dicken zu Lehen nahm, auch regnum Arelatense,
Arelat genannt wurde. 888 riss der Welfe Graf Rudolf das Gebiet der späteren
Franche-Comté und Teile der späteren Schweiz als Königreich (Hochburgund) an
sich, während Bosos Bruder Richard das Gebiet der späteren Bourgogne westlich
der Saône (Mâcon, Chalon [Chalons], Autun, Nevers, Auxerre, Sens, Troyes,
Langres) als Herzogtum B. an sich zog, so dass Bosos Sohn nur den südlichen
Rest behielt. 934 übertrug Graf Hugo von Provence dieses inzwischen erlangte
Gebiet als Ausgleich für Italien an den Welfen Rudolf II., womit zwei Drittel
Burgunds wiedervereinigt waren, während das Herzogtum B. dadurch, dass Richards
Sohn Rudolf 923 König von Frankreich wurde, seitdem an Frankreich kam. 1016
sprach Rudolf III. von B. das Land Kaiser Heinrich II. als Erbe zu. Nach seinem
Tod setzte Kaiser Konrad II. 1032 die Erbansprüche auf das Königreich B. durch,
doch war die Macht des Königs gegenüber Adel und Kirche von Anfang an gering,
so dass dieses Gebiet nur unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa, der sich 1156
mit Beatrix von B., der Erbtochter der Grafen von B. verheiratete und 1169
Hochburgund zwischen oberer Saône und Jura zur reichsunmittelbaren
Pfalzgrafschaft oder Freigrafschaft (seit 1350 Franche-Comté) mit Dole als
Hauptort erhob, und Karl IV., der 1378 den französischen Thronfolger als Reichsvikar
im Arelat ernannte, enger an das Reich gebunden werden konnte und bis zum
Ausgang des Mittelalters teilweise an die Schweiz, Savoyen und Mömpelgard und
im Übrigen (Lyon, Dauphiné, Provence, Avignon, Arles) an Frankreich
verlorenging, für das vom 11. Jahrhundert an drei Linien der westfränkischen
Kapetinger/Robertiner das Herzogtum innegehabt hatten. Nach dem Aussterben der
zweiten kapetingischen Seitenlinie 1361 kam das Herzogtum B. im Jahre 1363 als
Lehen Frankreichs an den jüngsten Sohn Johanns II. von Frankreich, Philipp den
Kühnen. Philipp erwarb durch seine 1369 mit Margareta von Flandern (d. J.)
geschlossene Ehe 1384 Flandern, Artois und die weiterhin als Reichslehen zum
deutschen Reich gehörende Freigrafschaft B., die über die Herzöge von Andechs-Meranien
(1208-1248), die Grafen von Chalon (1248-1295) und die Könige von Frankreich
(1295) an Margareta von Flandern (d. Ä.) gekommen war, Rethel, Nevers, Salins
und Mecheln sowie 1390 durch Kauf die Grafschaft Charolles (Charolais). Sein
Enkel Philipp der Gute eroberte die Grafschaft Boulogne und erwarb 1428 Namur
durch Kauf, 1430 Brabant und Limburg durch Erbschaft sowie 1433 Hennegau,
Holland und Seeland durch Gewalt. Im Frieden von Arras erhielt er 1435 die
Gebiete von Mâcon, Auxerre und einen Teil der Picardie. Dazu kamen 1443 noch
das Herzogtum Luxemburg und Chiny. 1477 fiel sein Sohn Karl der Kühne, der 1473
Geldern und Zütphen gewonnen und mit dem Friedrich III. die Schaffung eines
Königreichs B. erörtert hatte, im Kampf gegen den Herzog von Lothringen. 1491
starb mit Johann von Nevers auch die Nebenlinie im Mannesstamm aus. Über die
1477 mit Maximilian von Habsburg vermählte Tochter Karls des Kühnen Maria (†
1482) gelangte das Herzogtum B. mit der Freigrafschaft B. an das Haus Habsburg.
Habsburg behauptete das burgundische Erbe (Niederlande) bis auf die Bourgogne
(Herzogtum B.), die Picardie und Boulogne, die an Frankreich fielen, das
seinerseits im Frieden von Madrid 1526 auf die Lehnshoheit über Flandern und
Artois verzichtete. 1548 vereinte Kaiser Karl V. die verbliebenen burgundischen
Länder zum schon 1512/1521 angestrebten burgundischen Reichskreis, der später
fast ausschließlich aus Ländern (einer Vielzahl von Ländern und Herrschaften)
eines einzigen Landesherren (Habsburg als Herzog von Burgund) bestand (1556
Spanien, 1713 Erzherzog von Österreich bzw. König von Böhmen [ausgenommen die
1713 als Ersatz für Oranien an Preußen gelangten Teile des Oberquartieres
Geldern]). Die Freigrafschaft B. wurde nach mehrfacher Besetzung durch
Frankreich 1678 endgültig an Frankreich abgetreten. S. Niederlande, Belgien,
Burgundischer Reichskreis.
L.: Zeumer 552 III a 2, 37, 3; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254)
F4, II 66 (1378) C5, II 78 (1450) F4; Die Territorien des Reichs 6, 198; Petit,
E., Histoire des ducs de Bourgogne de la race capétienne, Bd. 1ff. 1885ff.;
Berthaut, H., La carte de France 1750-1898, 1899; Cartellieri, O., Geschichte
der Herzöge von Burgund, 1910; Hofmeister, A., Deutschland und Burgund im
frühen Mittelalter, 1914; Febvre, L., Histoire de la Franche Comté, 7. A. 1922;
Préchin, E., Histoire de la Franche-Comté, 1947; Meyer, W., Burgund, 2. A.
1965; Richard, J., Histoire de la Bourgogne, 1957; Calmette, J., Le grands ducs
de Bourgogne, 3. A. 1959; Kaughan, R., Philip the Bold. The formation of the
Burgundian State, 1962; Hoke, R., Die Freigrafschaft Burgund, Savoyen und die
Reichsstadt Besançon im Verbande des mittelalterlichen deutschen Reiches, ZRG
GA 79 (1962), 106ff.; Bittmann, K., Ludwig XI. und Karl der Kühne, Bd. 1ff. 1964ff.;
Boehm, L., Geschichte Burgunds, 1971, 2. A. 1979; Moreau, J., Dictionnaire de
géographie historique, 1972, 58 Bourgogne, 122 Franche-Comté; Duranthon, M., La
carte de France, son histoire 1678-1974, 1978; Werner, K. u. a., Burgund, LexMA
2 1983, 1062ff.; Calmette, J., Die großen Herzöge von Burgund, 1987; Schlinker,
S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 37; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 49, 789;
Ehm, P., Burgund und das Reich, 2002; Kaiser, R., Die Burgunder, 2004; Gresser,
P./Richard, J., La gruerie du comté de Bourgogne aux XIVe et XVe siècles, 2004;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 470 (Herzogtum), 472
(Grafschaft); Kamp, H., Burgund, 2007; Rauzier, J., La Bourgogne au XIVe
siècle, 2009; La Franche-Comté et les anciens Pays-Bas, hg. v. Delobette, L. u.
a., 2010. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1901 Busch (Reichsritter). Im späten
16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1902 Buseck (Ganerbschaft,
Reichsritter). Das die Orte Alten-Buseck (Altenbuseck), Großen-Buseck
(Großenbuseck), Rödgen, Reiskirchen, Beuern, Bersrod, Oppenrod, Burkhardsfelden
und Albach umfassende Busecker Tal östlich von Gießen wird erstmals am 2. 10.
1340 genannt. Wahrscheinlich war es zunächst konradinisches Reichslehngut, kam
dann an die Grafen von Gleiberg, von diesen an die Grafen von Cleeberg bzw.
Kleeberg und durch deren Erbtochter Gertrud an die Grafen von Peilstein, ehe es
1218 an das Reich zurückfiel. Vermutlich unmittelbar danach wurden die
reichsministerialischen Familien von Buseck und Trohe vom Reich gemeinsam mit
dem Gericht - und wohl dem Tal - zu B. belehnt. Im Jahre 1265 erwarb der
Landgraf von Hessen die Grafschaft Gießen und war von da an am Erwerb des
Busecker Tales interessiert. 1398 belehnte König Wenzel den Landgrafen mit dem
Buseckertal (Busecker Tal), widerrief die Belehnung aber noch im gleichen Jahr.
1480 anerkannten die Ganerben des Busecker Tales den Landgrafen als
Landesherren. Seit etwa 1544 waren die Ganerben des Busecker Tals (Trohe, Merle
bzw. Mörlau, Schwalbach, Buseck, Schenk zu Schweinsberg), die sich
zwischenzeitlich in vielfache lehnsrechtliche Abhängigkeiten zu Hessen begeben
hatten, Mitglieder des Kantons Wetterau der Reichsritterschaft, seit 1550 des
Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken (bis
etwa 1700) und seit der Gefangennahme Landgraf Philipps des Großmütigen des
Kantons Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1561 bestätigte Kaiser
Ferdinand I. die Reichsunmittelbarkeit des Tales. 1576 unterwarfen sich die
Ritter dem Landgrafen (von Hessen-Marburg) als Landesherrn, erst 1724/1725
jedoch gewann Hessen auf Grund des Gutachtens des 1702 angerufenen Reichshofrats
endgültig die Lehnshoheit über das am Ende des 18. Jahrhunderts etwa 800
Personen umfassende Busecker Tal (Buseckertal), wobei die Ganerben die
Lehnsoberhoheit des Reiches und ausgedehnte Gerichtsrechte wahren konnten.
L.: Wolff 255; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 122; Rahrbach 33;
Neumaier 79, 162; Lindenstruth, W., Der Streit um das Busecker Tal, Mitteil. d.
oberrhein. Geschichtsvereins N.F. 18 (1910), 85ff., 19 (1911), 67ff.;
Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 33; Stetten 32; Becker, C.,
Die Busecker Ritterschaft zwischen Territorium und Reich, Magisterarbeit Gießen
1975 (ungedruckt); Jendorff, A., Condsominium, 2010.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1907 Buttendorf (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 122.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1909 Buttlar (Reichsritter), Buttlar
genannt Neuenburg. Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die B. (genannt
Neuenburg) zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken
(bis etwa 1760). Von etwa 1650 bis 1760 waren sie mit Kirchschönbach, Krautheim
und Herleshof auch im Kanton Steigerwald immatrikuliert. Von etwa 1560 bis etwa
1650 gehörten sie zum Kanton Altmühl. S. Neuenburg
L.: Stieber; Seyler, 357; Bechtolsheim 17 und Anm. 760; Riedenauer 122;
Rahrbach 35; Ulrichs 209. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1912 Buwinghausen, Bouwinghausen,
Bouvinghausen (Reichsritter). Seit 1619 gehörten die B. unter anderem mit dem
1710 an Württemberg verkauften Schloss Zavelstein, dem 1759 ebenfalls an
Württemberg verkauften Rittergut Altburg und dem halbem Weltenschwann (Weltenschwan)
sowie seit 1772 mit Teilen von Helfenberg zu den Kantonen Neckar und Kocher des
Ritterkreises Schwaben. Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts waren sie
im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert (um 1800 Personalisten).
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61; Hellstern 202; Stetten
39; Kollmer 375; Schulz 259; Riedenauer 122.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1919 Calenberg, Callenberg
(Reichsritter). Von etwa 1650 bis etwa 1750 gehörten die C. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 357; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1930 Cämmerer von Worms, genannt von
Dalberg (Reichsritter), (Kämmerer von Worms, genannt von Dalberg). Die aus
Worms stammenden Cämmerer (Kämmerer) genannt von Dalberg, waren von 1544 bis
1800 durch weibliche Erbfolge an der Ganerbschaft Bechtolsheim und von 1521 bis
1800 wohl durch Kauf an der Ganerbschaft Mommenheim beteiligt. Im 18.
Jahrhundert zählten die Cämmerer (Kämmerer) zum Ritterkreis Rhein, außerdem zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. S.
Dalberg.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Zimmermann 74.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1931 Cammermeister, genannt Camerari
(Reichsritter), Kammermeister genannt Camerarius. Im 17. und 18. Jahrhundert,
bis zum Verkauf ihrer Güter Bischberg, Hartlanden und Kreuzschuh 1741, zählten
die aus Bamberger Stadtadel stammenden, später auch in Nürnberg ansässigen C.
(Kammermeister), genannt Camerari(us), zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises
Franken, zwischen 1650 und 1720 auch zum Kanton
Odenwald sowie im Übrigen vielleicht auch zum Kanton Baunach.
L.: Stieber; Bechtolsheim 14, 21, 195; Riedenauer 122; Seibold, G., Die
Cammermeister genannt Camerariii, Jh. f. fränk. Landesforschung 67 (2007),
107ff. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1933 Campo (Reichsritter). Um 1700
zählten die del C. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1938 Cappel (Reichsritter). Im 16. und
17. Jahrhundert zählten die C. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1940 Cappler von Oedheim genannt
Bautz, Cappler von Oedheim genannt Bautz, Capler von Oedheim, Cappler von
Oeden, genannt Bautz (Reichsritter). Von etwa 1550 bis zum Beginn des 19.
Jahrhunderts gehörten die C., genannt Bautz, mit dem halben Oedheim (Oeden) und
Willenbacher Hof zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 55;
Winkelmann-Holzapfel 144; Stetten 32, 35; Riedenauer 122; Rahrbach 37; Neumaier
103, 149. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1944 Carben (Reichsritter), Karben. Im
18. Jahrhundert gehörten die C. (Karben) zum Ritterkreis Rhein, außerdem die C.
(Karben) zu Staden im 16 und 17. Jahrhundert zum Kanton Odenwald und zum Kanton
Rhön-Werra (bis etwa 1610) des Ritterkreises Franken.
S. Wetzel genannt von Karben (Carben).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 122; Neumaier 66.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1954 Castell (Grafschaft). C. bei
Gerolzhofen wird 816 erstmals genannt. Seit 1091 ist der Ort namengebend für
ein ab 1057 erkennbares edelfreies fränkisches Geschlecht (Berthold 1059?), das
1202 erstmals den Grafentitel führte. Zwischen Steigerwald und Main gewann es
bis zum Beginn des 14. Jahrhunderts ein ausgedehntes Herrschaftsgebiet (Vogtei
über einzelne Güter der Abteien Ebrach und Münsterschwarzach), das aber nach
der Teilung um 1260 allmählich an Umfang wieder verlor und 1457 dem Hochstift
Würzburg, dessen Erbschenken die Grafen waren, zu Lehen aufgetragen werden
musste, ohne dass allerdings dadurch die Reichsstandschaft der Grafen
aufgehoben wurde. Seit 1528 war die Grafschaft wieder in einer Hand vereint. In
der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Reformation eingeführt. 1556 erbten
die Grafen von Seiten von Wertheim die Herrschaft Remlingen. 1597 erfolgte eine
Teilung in die Linien Castell-Remlingen und Castell-Rüdenhausen. Mit Rücksicht
auf angekaufte oder heimgefallene Lehen ließen sich die Grafen seit 17851794
mit einem Vertreter bei der fränkischen Reichsritterschaft aufschwören. Im 18.
Jahrhundert zählten sie mit Breitenlohe samt Buchbach sowie Gleißenberg mit
Frickenhöchstadt (Frickenhöchstadt, Frickenhochstadt) zum Kanton Steigerwald,
mit Urspringen zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
1806 wurde die Grafschaft mit 4 Quadratmeilen, 3 Flecken, 28 Dörfern und rund
10000 Einwohnern mediatisiert und fiel an Bayern, teilweise bis 1814 auch an
das Großherzogtum Würzburg. 1803 starb die Linie Castell-Rüdenhausen aus,
worauf die neuen Linien Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen begründet
wurden, die 1901/1913 nach dem Erstgeburtsrecht in den bayerischen Fürstenstand
erhoben wurden.
L.: Wolff 119f.; Zeumer 554 II b 62, 2; Wallner 692 FränkRK 14 a, b; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 38 (1789) D3; Winkelmann-Holzapfel
144; Bechtolsheim 2; Monumenta Castellana, hg. v. Wittmann, P., 1890; Stein,
F., Geschichte der Grafen und Herren von Castell, 1892; Castell-Castell, P.
Graf zu, Die Mediatisierung der Grafschaft Castell, Mainfrk. Jb. 2. (1950);
Castell-Castell, P., Graf zu/Hofmann, H., Die Grafschaft Castell am Ende des
alten Reiches (1792), 1955, (in) Histor. Atlas von Bayern, Teil Franken II/3; Meyer, O./Kunstmann, H., Castell, 1979;
Endres, R., Castell, LexMA 2 1983, 1557; Kemper, T. u. a., Castell. Unsere
Kirche. Festschrift aus Anlass des 200jährigen Kirchenbaujubiläums, 1988; Büll,
F., Die Grafen von Castell, (in) Das Land zwischen Main und Steigerwald, hg. v.
Wendehorst, A., 1998; Bachmann, M., Lehenhöfe von Grafen und Herren im
ausgehenden Mittelalter. Das Beispiel Rieneck, Wertheim und Castell, 2000;
Wagner, H., Miszellen zur Geschichte der Castell, Mainfränkisches Jb. 55
(2003), 13; Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005,
449. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1956 Castell-Remlingen (Grafen). 1792
gehörte die 1597 durch Teilung entstandene Linie C. der Grafen von Castell zum
fränkischen Reichsgrafenkollegium der weltlichen Bank des Reichfürstenrates des
Reichstags. Seit 1785 zählte sie mit Breitenlohe samt Buchbach sowie
Gleißenberg mit Frickenhöchstadt (Frickenhöchstädt) zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken, daneben auch zum Kanton
Rhön-Werra. S. Castell.
L.: Wallner 692 FränkRK 14a; Bechtolsheim 65; Riedenauer 122.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1979 Chelius (Reichsritter). Um 1700
zählten die C. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 1995 Chrichton (Reichsritter). Um 1650
zählten die C. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2008 Clarstein (Reichsritter). Um 1650
zählten die C. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2010 Clebes von Nelßbach, Glebeß von
Nelßbach (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert gehörten die C. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 122; Neumaier 67.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2013 Clengel, Klengel (Reichsritter).
Die C. gehörten im frühen 18. Jahrhundert wegen Thürnhofen (Dürrenhof) und
Kaierberg (Keyerberg) zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. 1731-1746 war Johann Caspar von C. wegen
eines ererbten Anteils an Bartholomä Mitglied im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben. Wegen Amblishagen waren die C. zur gleichen Zeit im
Kanton Odenwald immatrikuliert.
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 124; Schulz 260.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2016 Cleßheim, Gleßheim
(Reichsritter). Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die C. (Fabrici genannt C.)
zum Kanton Rhön-Werra und zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Fabrici.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2028 Colloredo (Fürst). 1302 erbaute
der schwäbische Adlige Wilhelm von Mels die Burg C. bei Udine, nach der sich
die Familie nunmehr benannte. Bei seinem Tod spaltete sie sich in eine 1693 erloschene
Asquinische Linie, eine Bernhardinische Linie und eine Weikardische Linie. 1591
wurde das Haus mit den schwäbischen Grafen von Waldsee (Wallsee) an der Ach in
Oberschwaben vereinigt, von denen die C. fälschlich ihren Ursprung herleiteten.
1629 erhielt die Asquinische Linie, 1724 das Gesamthaus den Reichsgrafenstand,
1763 den Reichsfürstenstand. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Fürst von
C. als Personalist zu den schwäbischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrates des Reichstags und zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Der 1788 vom älteren Sohn weitergeführte
fürstliche Zweig nannte sich seit 1789 Colloredo-Mannsfeld bzw.
Colloredo-Mansfeld. Colloredo-Mannsfeld bzw. Colloredo-Mansfeld wurde 1805/1806
in Österreich und Württemberg mediatisiert.
L.: Zeumer 554 II b 61, 20; Klein 179; Stetten 39; Riedenauer 123; Crollalanza,
G. v., Das Adelsgeschlecht der Waldsee-Mels und insbesondere der Grafen von
Colloredo, 1889. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2033 Comburg, Komburg (Abtei). Die
Benediktinerabtei C. bei Schwäbisch Hall am Kocher wurde 1079 an Stelle einer
gräflichen Burg gegründet. Von den Gründern kam die Vogtei an die Staufer. Von
1265 bis 1317 war das Kloster ohne Vogt. Danach gab der König die Vogtei an die
Stadt Schwäbisch Hall. Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert verlor die zeitweise
völlig darniederliegende Abtei einen großen Teil ihrer beträchtlichen Güter.
1488 wurde sie weltliches Chorherrenstift, das 1521 in der Reichsmatrikel
aufgeführt wird, und kam 1541 unter die Hoheit des Bischofs von Würzburg. Das
Ritterstift, das ein Gebiet von 1,5 Quadratmeilen mit 3700 Einwohnern hatte,
fiel 1802 an Württemberg. Zu seinen Gütern gehörten die Dörfer Steinbach,
Großallmerspann und Hausen an der Rot, das Amt Gebsattel bei Rothenburg ob der
Tauber, Lehnsgüter in Ingersheim, Enslingen und Reinsberg, Vasallenlehen und
Rittermannslehen in Michelbach, im Hardter Holz oberhalb des Weilers Klingen
bei Steinbach (Vorderholz ob Klingen), Anteile an Schloss Bartenau (Bardenau) in
Künzelsau, die Obermühle in Jagstheim, ein Anteil an Nagelsberg, Morsbach
(Moosbach) und Künzelsau, Heimbach, Tüngental (Thüngental), Blindheim,
Untermünkheim, Arnsdorf (Arndorf) und Neunkirchen, 295 Erblehen, in 70 Orten
die Zehntrechte sowie 30-40000 Morgen Waldungen. Mit Teilen von Enslingen und
von Künzelsau war es um 1800 Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Wolff 101; Winkelmann-Holzapfel 155; Riedenauer 129; Erzberger, M., Die
Säkularisation in Württemberg von 1802 bis 1810, 1902; Lamey, B., Die Comburg
in Geschichte und Gegenwart, 2. A. 1956; Krüger, E., Comburg. Ein Gang durch
Geschichte und Kunst, 1967; Germania Benedictina 5 1975, 351ff.; Jooss, R.,
Kloster Komburg im Mittelalter. Studien zur Verfassungs-, Besitz- und Sozialgeschichte
einer fränkischen Benediktinerabtei, 2. A. 1987; Schraut, E., Die Comburg,
1989; Eberl, I., Komburg, LexMA 5 1990, 1275f.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2044 Crailsheim (Freiherren,
Reichsritter). C. an einer Jagstfurt ist wohl im 6. Jahrhundert von Franken gegründet worden. Nach ihm nannten sich die
Herren von C. Von den Anfängen der Reichsritterschaft bis zum Ende des Heiligen
Römischen Reiches zählten die Freiherren von C. zum Ritterkreis Franken. Mit Teilen von Hornberg, der Herrschaft
Morstein, Teilen von Hengstfeld und Teilen von Gaggstatt (Gaggstadt), Dünsbach
und Windischbrachbach (Brachbach) waren sie im Kanton Odenwald, mit
Fröhstockheim, Walsdorf, Altenschönbach und Teilen von Rödelsee im Kanton
Steigerwald und mit Teilen der Herrschaft Rügland und Sommersdorf, Thann und
Rosenberg sowie Neuhaus im Kanton Altmühl immatrikuliert. Hornberg und
Hengstfeld fielen 1806 an Bayern und 1810 an Württemberg, Morstein und Dünsbach
an Württemberg, so dass sie 1951/1952 zu Baden-Württemberg gelangten.
L.: Biedermann, Altmühl; Roth von Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 55,
56, 58; Winkelmann-Holzapfel 144; Pfeiffer 197, 198, 210, 213; Stetten 10, 32,
35, 183f.; Bechtolsheim 12, 18, 63; Riedenauer 123; Rahrbach 39; Neumaier 72,
149, 152; Crailsheim, S. Frhr. v., Die Reichsfreiherren von Crailsheim, 1905.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2049 Creutzburg (Reichsritter).
Vielleicht gehörten die C. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2052 Cronheim zu Laufenbürg
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die C. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2063 Curtius zu Umstadt
(Reichsritter). Um 1700 zählten die C. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2069 Dachröden (Reichsritter),
Dacheröden. Bis 1650 zählten die D. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie im Kanton Steigerwald und
im Kanton Baunach und von 1746 bis 1772 wegen Helfenberg im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Bechtolsheim 13; Stetten 32; Schulz 260; Riedenauer 123; Neumaier 80, 86,
111. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2070 Dachsbach (Reichsritter). Die D.
zählten im frühen 16. Jahrhundert zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2076 Dalberg (Herren, Reichsritter,
Freiherren, Herrschaft). Seit 1132 ist in D. bei Kreuznach eine begüterte
Edelherrenfamilie (von Stein, von Weierbach) nachweisbar. Sie übertrug ihre um
die etwa 1170 erbaute Burg errichtete reichsunmittelbare Herrschaft (mit D.,
Wallhausen, Sommerloch, Spabrücken, Schlierschied [wüst] Aschborn [Eschborn],
Oberhub, Unterhub, Münchwald und Wald-Erbach [Walderbach]) mit ihrem Namen
1315/1318/1325 erbweise an die seit dem 12. Jahrhundert nachweisbaren
verwandten Kämmerer von Worms. 1367 erlangten die Pfalzgrafen durch die Öffnung
der D. Einfluss auf die mit Lehnsrechten des Hochstifts Speyer belastete
Herrschaft. Die D. gehörten zum Ritterkreis Rhein der Reichsritterschaft und
wurden 1653/1654 in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Die Familie zerfiel in
zahlreiche Zweige (Dalberg zu Dalberg bzw. Dalberg-Dalberg bis 1848, Dalberg zu
Herrnsheim bzw. Dalberg-Herrnsheim bis 1833). Um 1790 waren die D. zu D. mit
Aschborner Hof bzw. Aschborn, D., Münchwald, Oberhub, Schlierschied (wüst),
Sommerloch, Spabrücken, Unterhub, Wallhausen und der Hälfte von Wald-Erbach
(Walderbach) Mitglied des Kantons Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein
sowie außerdem im Kanton Rhön-Werra (von etwa 1650 bis 1806) und im Kanton
Baunach (von etwa 1700 bis 1806) des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. Die D. zu Herrnsheim zählten mit Mandel zum Kanton
Niederrheinstrom und mit Essingen, Herrnsheim samt Abenheim und Kropsburg zum
Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Die D. zu Heßloch (Haßloch)
rechneten um 1790 mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim, einem Achtel
der Ganerbschaft Mommenheim, Gabsheim und Heßloch (Haßloch) samt Hospitalhof
ebenfalls zum Kanton Oberrheinstrom. Die Linie Dalberg-Heßloch
(Dalberg-Haßloch) war seit 1810 als Grafen von Ostein in Böhmen begütert. Karl
Theodor von Dalberg (8. 2. 1744-10. 2. 1817) war seit Juli 1802 der letzte
Kurfürst von Mainz (1803 Fürstentum Regensburg mit Fürstentum Aschaffenburg und
Wetzlar) und von Juni 1810 bis 1813 Großherzog von Frankfurt (ohne Regensburg,
aber mit Fulda und Hanau).
L.: Wolff 515; Seyler 358; Hölzle, Beiwort 58; Winkelmann-Holzapfel 144;
Riedenauer 123; Rahrbach 41, 43; Fabricius, N., Die Herrschaften des unteren
Nahegebietes, 1914; Bilz, B., Die Großherzogtümer Würzburg und Frankfurt, 1968;
Battenberg, F., Dalberger Urkunden. Regesten zu den Urkunden der Kämmerer von
Worms gen. von Dalberg und der Freiherren von Dalberg 1165-1823, Bd. 1ff. 1981ff.;
Färber, K., Der Übergang des Dalbergischen Fürstentums Regensburg an das
Königreich Bayern - zum 175jährigen Jubiläum, 1985, Verh. d. hist. Vereins f.
Oberpfalz und Regensburg 125; Carl von Dalberg, hg. v. Spies, H., 1994; Carl
von Dalberg, hg. v. Hausberger, K., 1995. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2086 Danckelmann, Dankelmann
(Reichsritter). Von 1694 bis zu dem 1702 erfolgten Verkauf des Gutes Burggrub
zählten die D. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 14 und Anm. 760; Riedenauer 123.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2088 Dangrieß, Danngrieß
(Reichsritter). Um 1700 waren die D. im Kanton Altmühl immatrikuliert. Von etwa
1700 bis zu ihrem 1754 erfolgten Aussterben zählten die D. mit Gleißenberg und
Frickenhöchstadt (Frickenhöchstädt) zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stiebler; Bechtolsheim 15 und Anm. 760; Riedenauer 123.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2092 Danndorf (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die D. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2104 Deckendorf (Reichsritter). Im 17.
Jahrhundert zählten die D. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 197. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2106 Degenfeld (Herren, Freiherren,
Reichsritter). Die nach der auf altrechbergischem Gut liegenden Stammburg D.
bei Schwäbisch Gmünd benannte Familie erscheint 1270. Sie gehörte zur
Dienstmannenschaft der Herren von Rechberg, hatte im 14. Jahrhundert Burg und
Dorf D. (1597 zur Hälfte an Württemberg, 1791 zur rechbergischen anderen Hälfte
unter Lehnshoheit Württembergs) und erwarb unter anderem 1456 Eybach und am
Ende des 16. Jahrhunderts Neuhaus im Kraichgau. 1604 teilte sie sich in die
Linien Eybach und Neuhaus. 1625 wurde sie in den Reichsfreiherrenstand, 1716 in
der Linie Eybach in den Reichsgrafenstand erhoben. Diese Linie erbte 1719 die
deutschen Güter des mit einer Tochter Karl Ludwigs von der Pfalz und Marie
Susanne Luises von D. (seit 1667 Raugräfin) verheirateten Herzogs Meinhard von
Schomburg (Schonburg) und nannte sich seitdem Degenfeld-Schomburg
(Degenfeld-Schonburg). Die Freiherren von D. zählten seit etwa 1700 mit
Rothenberg (Rotenberg) und dem 1797 an den Grafen Erbach-Fürstenau verkauften
Finkenbach zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken,
dem der Graf D. als Personalist angehörte. Außerdem waren sie zur gleichen Zeit
wegen Vollmerz mit Ramholz und Steckelberg im Kanton Rhön-Werra, mit dem 1684
an Bayern verkauften, 1711/1771 wieder erworbenen Dürnau, und Gammelshausen,
mit den 1696 von den von Wöllwarth-Lauterburg erworbenen Teilen von Essingen,
Eybach (seit 1456), den 1776 von den von Welden erworbenen Teilen von Eislingen
(Großeislingen), Rechberghausen (seit 1789) und Staufeneck samt Salach (seit
1665) seit 1542 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben sowie mit Altdorf
samt Freisbach und Gommersheim im Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein
immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Seyler 358f.; Hölzle, Beiwort 56,
58, 61; Stetten 35, 39; Winkelmann-Holzapfel 145; Kollmer 359; Schulz 260;
Riedenauer 123; Thürheim, A. Graf, Christoph Martin von Degenfeld und dessen
Söhne, 1881; Lange, L., Raugräfin Louise, 1908.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2111 Dehrn (Reichsritter), Dehren. Die
D. zählten zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2125 Dernbach (Herren, Reichsritter).
Nach der wüst gewordenen Burg D. (Altdernbach) nördlich der Aar nordöstlich von
Herborn nannten sich seit 1247 Herren, die ab 1230 mit den Grafen von Nassau in
Streit um die Mark Herborn gerieten. 1327 wurde ihre Burg Altdernbach zerstört.
Am 21. 5. 1333 mussten die Ganerben ihre Güter, die sie am 9. 11. 1309 schon an
die Landgrafen von Hessen aufgetragen und als Erbburglehen erhalten hatten, an
Nassau verkaufen, das es als Lehen Hessens erhielt. Die 1333/1336 errichtete
Burg D. (Neudernbach) im Gericht Gladenbach verfiel nach 1540, als der Landgraf
von Hessen eine Hälfte erworben hatte. Im 18. Jahrhundert zählten die D. zum
Ritterkreis Rhein sowie im späten 17. Jahrhundert zu den Kantonen Rhön-Werra,
Baunach und Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 359; Bechtolsheim 21;
Riedenauer 123; Rahrbach 44; Renkhoff, O., Die Grundlagen der
nassau-dillenburgischen Territorialentwicklung, Korrespondenzbl. d. Gesamtver.
d. dt. Gesch. u. Altertumsver. 80 (1932); Kaminsky, H., Burg Vetzberg und ihre
Ritter im 13. Jahrhundert, Hess. Jb. f. LG. 52 (2002), 1; Becker, H., Neue Untersuchungen
zur Dernbacher Fehde, Nass. Ann. 119 (2008) 49 (Karte 51).
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2133 Dettelbach (Reichsritter). Die D.
zählten im frühen 16. Jahrhundert zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken sowie bis etwa 1650 zum Kanton Altmühl.
L.: Stieber; Riedenauer 123; Rahrbach 46. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2142 Deutscher Orden, Deutscher
Ritterorden, (Orden, Reichsfürst [Deutschmeister seit 1494 Reichsfürst,
Hochmeister nicht belehnbar, aber den Reichsfürsten gleichgestellt]). Eine im
dritten Kreuzzug 1190 von Lübecker und Bremer Bürgern vor Akkon gebildete
Spitalbruderschaft, die nach eigenem Anspruch aus einem deutschen, 1143 vom
Papst der Oberhoheit des Johanniterordens unterstellten deutschen Hospital in
Jerusalem hervorgegangen sein soll, wurde am 5. 3. 1199 (1198) nach dem Vorbild
des Templerordens wie des Johanniterordens zu einem geistlichen Ritterorden
(homines imperii) mit Sitz in Montfort bei Akkon umgeformt. 1211 wurde der
Orden in Siebenbürgen (Burzenland) gegen die heidnischen Kumanen eingesetzt.
1216 erhielt er von Kaiser Friedrich II. Ellingen an der schwäbischen Rezat,
das später Sitz der Ballei Franken wurde (1796
an Preußen, 1806 an Bayern). 1225/1226 rief ihn Herzog Konrad von Masowien mit
dem Versprechen des (Culmer Landes, Kulmer Landes bzw.), Kulmerlands gegen die
heidnischen baltischen Pruzzen zu Hilfe. Im März 1226 gab Kaiser Friedrich II.
dem Hochmeister des Ordens für dieses Ordensland reichsfürstliche Rechte und
begriff ihn in die Herrschaft des Reiches ein, ohne den nicht lehnsfähigen
geistlichen Ordensobersten in die Lehnsverfassung des Reiches einzubeziehen.
1230 überließ Herzog Konrad dem Orden das Kulmer Land (Kulmerland). 1231 wurde
das Gebiet der Pruzzen erobert, 1243 die Bistümer Kulm (Culm), Pomesanien,
Samland und Ermland errichtet. 1290 wurde die Grenze gegen Litauen erreicht.
Infolge der weiteren Erwerbung Danzigs und Pommerellens (1309), Kurlands,
Nordestlands (1346), der Besetzung Gotlands (1398) und der Pfandnahme der
Neumark (1402) erreichte der Orden, dessen Hochmeister nach dem Fall Akkons
1291 seinen Sitz nach Venedig, 1309 nach Marienburg in Westpreußen und 1457
nach Königsberg verlegte, anfangs des 15. Jahrhunderts seine größte Ausdehnung.
Zugleich gewann er vor allem in den alten salisch-staufischen
Königslandschaften des Reiches zahlreiche Häuser, Hospitäler und Pfarreien, auf
deren Grundlage ihm allmählich der Aufbau von allerdings nur selten
geschlossenen Herrschaften um mehrere Mittelpunkte gelang, wobei organisatorisch
zwischen den Hochmeister bzw. Landmeister einerseits und die einzelnen
Ordenshäuser (Komtureien, Kommenden) andererseits die (wieder in Komtureien und
Ämter untergliederten) Balleien eingefügt wurden. Nach der vernichtenden
Niederlage des Ordens gegen den seit 1386 übermächtigen feindlichen König von
Polen (und Litauen) bei Tannenberg (1410) musste der Hochmeister 1466 nach dem
Verlust Westpreußens (Pommerellen, Kulm, Ermland mit Danzig, Elbing, Marienburg
[1457]) im zweiten Thorner Frieden die Schirmherrschaft des Königs von Polen
anerkennen. Der Deutschmeister, der über 12 Balleien deutschen Gebiets verfügte
(Thüringen, Österreich, Hessen [Marburg], Franken
[Mergentheim], Koblenz, Elsass-Schwaben-Burgund, Bozen [an der Etsch], Utrecht
[bis 1637], Altenbiesen [bei Maastricht], Lothringen, Sachsen, Westfalen),
wurde 1494 als Reichsfürst mit den Regalien belehnt. 1527/1530 erhielt er,
nachdem der Hochmeister am 8. 4. 1525 das inzwischen protestantisch gewordene
Preußen (trotz Nichtanerkennung durch Kaiser und Papst) als Herzogtum von Polen
zu Lehen genommen hatte, die Administration des Hochmeistertums in Preußen und
damit vor allem den Anspruch auf das alte Ordensland. 1525/1526 verlegte er
seinen Sitz von Horneck am Neckar nach (Bad) Mergentheim, das Mittelpunkt der
Güter an Tauber, Neckar und in Franken wurde
(insgesamt rund 2200 Quadratkilometer mit 100000 Einwohnern). Das
Deutschmeistertum des Ordens gehörte mit Mergentheim und den zwei Komtureien
Virnsberg und Ellingen der Ballei Franken (10 Quadratmeilen
mit 32000 Einwohnern [u. a. 1250 Gundelsheim und Horneck, 1506 Hohenfels]) dem
fränkischen Reichskreis, mit der Ballei Koblenz, die trotz reicher Güter kein
eigenes Gebiet besaß und durch den Komtur der Ballei vertreten wurde, dem
kurrheinischen Reichskreis an. Wegen der Hälfte von Berlichingen und wegen
Teilen von Gollachostheim zählte der Deutsche Orden zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken, wegen Teilen von
Volkershausen zum Kanton Rhön-Werra. Außerdem war er um 1800 in den Kantonen Altmühl,
Baunach und Steigerwald immatrikuliert. 1803 blieb der Orden bestehen und
erhielt durch § 26 des Reichsdeputationshauptschlusses für den Verlust seiner
drei linksrheinischen Balleien als Entschädigung die mittelbaren Stifter,
Abteien und Klöster in Vorarlberg, in dem österreichischen Schwaben
(Schwäbisch-Österreich) und überhaupt alle Mediatklöster der Augsburger und
Konstanzer Diözesen in Schwaben, über die nicht disponiert worden war, mit
Ausnahme der im Breisgau gelegenen. 1805 schuf das Haus Habsburg das Fürstentum
Mergentheim als österreichische Sekundogenitur. 1809 wurde dieses durch
Napoléon zugunsten der Rheinbundstaaten (Württemberg) beseitigt. Der Orden
behielt nur noch die in Österreich liegenden mittelbaren Balleien Österreich
und Bozen (Etsch). In Österreich wurde der Deutsche Orden 1834 durch Franz I.
unter Erzherzögen als Hoch- und Deutschmeistern wiederbelebt. 1845 erhielt auf
Grund eines Vertrages zwischen dem Deutschen Orden, der freien Stadt Frankfurt
am Main und Österreich das Deutschordenshaus in Sachsenhausen (bei Frankfurt)
durch die Fiktion der Zugehörigkeit zur diplomatischen Mission Österreichs
völkerrechtliche Privilegien. 2000 wurde der 65. Hochmeister des zu dieser Zeit
rund 1000 Mitglieder zählenden Ordens gewählt. S. Fränkischer Reichskreis.
L.: Wolff 111; Zeumer 552 II a 5; Wallner 692 FränkRK 12; Großer Historischer
Weltatlas III 39 (1803) D3; Riedenauer 129; Winkelmann-Holzapfel 145f.;
Forstreuter, K., Deutschordensland Preußen, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 6, 224; Voigt, J., Geschichte
Preußens von den ältesten Zeiten bis zum Untergang der Herrschaft des Deutschen
Ordens, Bd. 1ff. 1827ff.; Voigt, J., Geschichte des Deutschen Ritterordens in
seinen 12 Balleien in Deutschland, 1857; Scriptores rerum Prussicarum (Die
Geschichtsquellen der preußischen Vorzeit bis zum Untergang der
Ordensherrschaft), hg. v. Hirsch, T. u. a., Bd. 1ff. 1861ff., Neudruck 1965;
Preußisches Urkundenbuch, hg. v. Philippi, F. u. a., Bd. 1ff. 1882ff., Neudruck
1960; Perlbach, M., Die Statuten des Deutschen Ordens, 1890; Pettenegg, E. Graf
v., Die Privilegien des Deutschen Ritter-Ordens, 1895; Prutz, H., Die
geistlichen Ritterorden, 1908; Krollmann, C., Politische Geschichte des
Deutschen Ordens in Preußen, 1932; Maschke, E., Der deutsche Ordensstaat, 1935,
3. A. 1943; Haaf, R. ten, Kurze Bibliographie zur Geschichte des Deutschen
Ordens, 1949; Haaf, R. ten, Deutschordensstaat und Deutschordensballeien, 2. A.
1965; Forstreuter, K., Vom Ordensstaat zum Fürstentum, 1951; Quellen zur
Geschichte des Deutschen Ordens, hg. v. Hubatsch, W., 1954; Tumler, M., Der
deutsche Orden, 1955; Grill, R., Die Deutschordens-Landkommende Ellingen, Diss.
phil. Erlangen 1958; Zimmermann, H., Der Deutsche Orden in Siebenbürgen, 1957, 2.
A: 2011; Hofmann, H., Der Staat des Deutschmeisters, 1962; Stengel, E.,
Abhandlungen und Untersuchungen zur Geschichte des Kaisergedankens, 1965; Acht
Jahrhunderte Deutscher Orden, hg. v. Wieser, K., 1967; Forstreuter, K., Der
Deutsche Orden am Mittelmeer, 1967; Militzer, K., Die Entstehung der
Deutschordensballeien im Deutschen Reich, 1970; Favreau, M., Studien zur
Frühgeschichte des Deutschen Ordens, 1974; Lampe, K., Bibliographie des
Deutschen Ordens bis 1954, bearb. v. Wieser, K., 1975; Von Akkon nach Wien.
Studien zur Deutschordensgeschichte, FS Tumler, M., hg. v. Arnold, U., 1978;
Wippermann, W., Der Ordensstaat als Ideologie, 1979; Die geistlichen
Ritterorden Europas, hg. v. Fleckenstein, J./Hellmann, M., 1980; Tumler,
M./Arnold, U., Der Deutsche Orden, 1981; Boockmann, H., Der Deutsche Orden,
1981; Boockmann, H., Die Vorwerke des Deutschen Ordens in Preußen, (in) Die
Grundherrschaft im späten Mittelalter, hg. v. Patze, H., Bd. 1 1983;
Diefenbacher, M., Territorienbildung des Deutschen Ordens am unteren Neckar im
15. und 16. Jahrhundert, 1985; Beiträge zur Geschichte des Deutschen Ordens,
hg. v. Arnold, U., 1986; Tumler, M./Arnold, U., Der Deutsche Orden. Von seinem
Ursprung bis zur Gegenwart, 4. A. 1986; Neitmann, K., Die Staatsverträge des
Deutschen Ordens in Preußen 1230-1449, Studien zur Diplomatie eines
spätmittelalterlichen deutschen Territorialstaates, 1986; Arnold, U.,
Deutschsprachige Literatur zur Geschichte des Deutschen Ordens 1980-1985. Ein
Bericht, 1987, Zs. f. hist. Forschung 14; Seiler, A., Der Deutsche Orden.
Geschichte und Ideologie, 1988; Boockmann, H., Der Deutsche Orden, 12 Kapitel
aus seiner Geschichte, 3. A. 1989; Grzegorz, M., Die territorialen Erwerbungen
des Deutschen Ordens in Pommerellen vor 1308, Zs. f. Ostforschung 38 (1989);
800 Jahre Deutscher Orden, 1990; Diefenbach, M., Der Deutsche Orden in Bayern,
1990; Beiträge zur Geschichte des Deutschen Ordens, 2 1993; Die Hochmeister des
Deutschen Ordens 1190-1994, hg. v. Arnold, U., 1998; Militzer, K., Von Akkon
zur Marienburg, 1999; Biskup, M./Labuda, G., Die Geschichte des Deutschen
Ordens in Preußen, 2000; Klebes, B., Der Deutsche Orden in der Region
Mergentheim im Mittelalter, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 727; Demel, B., Der Deutsche Orden im
Spiegel seiner Besitzungen und Beziehungen in Europa, 2004; Die Domkapitel des
Deutschen Ordens in Preußen und Livland, hg. v. Biskup, R. u. a., 2004;
Militzer, K., Die Geschichte des Deutschen Ordens, 2005; Demel, B., Unbekannte
Aspekte der Geschichte des Deutschen Ordens, 2006.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2150 Didelzheim, Dieselzheim
(Reichsritter). Die D. zählten im frühen 16. Jahrhundert zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2158 Diemar (Reichsritter). Seit dem
16. Jahrhundert zählten die D. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken sowie von 1557 bis 1574 wegen Lindach zum
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und um 1750 zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 359f.; Riedenauer 123;
Schulz 260; Rahrbach 47. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2160 Diener, Dyener (Reichsritter). Im
16. Jahrhundert zählten die D. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 211, 212. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2161 Dienheim (Freiherren,
Reichsritter). Die seit Beginn des 13. Jahrhunderts bezeugten Freiherren von D.
bei Oppenheim waren vom 16. bis 18. Jahrhundert mit einem Zehntel der
Ganerbschaft Bechtolsheim, Friesenheim, Hahnheim, einem Achtel der Ganerbschaft
Mommenheim, einem Siebtel der Ganerbschaft Niedersaulheim bzw. Nieder-Saulheim,
Rudelsheim und einem Fünftel der Ganerbschaft Schornsheim Mitglied des Kantons
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein sowie im 17. Jahrhundert Mitglied des
Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Zimmermann 65f.; Winkelmann-Holzapfel 146; Riedenauer 123; Neumaier 144f.,
153. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2174 Dietenhofen, Diedenhofen
(Reichsritter). Die vielleicht zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken zählenden D. waren im 18. Jahrhundert bereits
erloschen.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 123.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2175 Dietherr von Anwanden und
Schwaich? (Reichsritter). Kanton Rhön-Werra, Ritterkreis Franken.
L.: Stieber. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2186 Dinkelsbühl (Reichsstadt). Das
1188 erstmals erwähnte D. (burgus Tinkelspuhel) an der Wörnitz wurde vermutlich
um 1180 unter Einbeziehung einer älteren Siedlung an der Kreuzung wichtiger
Fernstraßen zwischen Augsburg und Würzburg sowie Ulm und Nürnberg als Stadt von
den Staufern gegründet. Seit 1251 wurde es an die Grafen von Oettingen
verpfändet, konnte aber 1351 die Pfandschaft selbst ablösen und von 1273 an die
Stellung einer Reichsstadt erwerben (1305 Stadtrecht von Ulm, 1351/1315 freie
Richterwahl, 1398 Blutbann). 1387 erzwangen die Zünfte die Aufnahme in das
Stadtregiment. Um 1400 hatte die Stadt etwa 4000 Einwohner. 1530/1534 wurde die
Bevölkerung überwiegend evangelisch, 1649 D. paritätische Reichsstadt (mit
katholischem Magistrat und evangelischer Bevölkerung). 1802/1803 ging die
Stellung als Reichsstadt verloren. D. kam mit einer Quadratmeile Gebiet und
8000 Einwohnern an Bayern, 1804 an Preußen und 1805/1806 wieder an Bayern.
L.: Wolff 218; Zeumer 555 III b 16; Wallner 689 SchwäbRK 78; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3;
Schroeder 236ff.; Beck, L., Übersicht über die Geschichte der ehemaligen freien
Reichsstadt Dinkelsbühl, 1886; Christoffel, M., Dinkelsbühl, 1928; Gluth, P.,
Dinkelsbühl. Die Entwicklung einer Reichsstadt, 1958; Die Urkunden der Stadt
Dinkelsbühl (1282-1500) Bd. 1, 2, bearb. v. Schnurrer, L., 1960ff.; Gebeßler,
A., Stadt und Landkreis Dinkelsbühl, 1962; Schnurrer, L., Die Territorien der
Reichsstadt Dinkelsbühl, Jb. d. hist. Ver. v. Mittelfranken
80 (1962/1963), 55ff.; Warmbrunn, P., Zwei Konfessionen in einer Stadt. Das
Zusammenleben von Katholiken und Protestanten in den paritätischen
Reichsstädten Augsburg, Biberach, Ravensburg und Dinkelsbühl von 1548-1648,
1983; Fahlbusch, F. B., Dinkelsbühl, LexMA 3 (1985), 1067.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2192 Disentis (Reichsabtei,
reichsunmittelbares Kloster, Residenz), rätoroman. Mustèr. Das im 7.
Jahrhundert zur Sicherung des Lukmanierpasses im Vorderrheintal in der
Hochgebirgslandschaft Desertina von dem Franken
Sigisbert und dem Räter Placidus gegründete, 960 von Otto I. erneuerte
Benediktinerkloster D. kam 1020 durch Heinrich II. an das Hochstift Brixen,
erhielt aber 1048 von Heinrich III. die Reichsunmittelbarkeit, der Abt die
Reichsfürstenwürde. Dank kaiserlicher Verleihungen gewann es bis ins Urserental
ein großes reichsunmittelbares Herrschaftsgebiet. 1395/1424 beteiligte sich der
Abt maßgeblich an der Stiftung des Grauen Bundes (Graubünden). 1472 wurde die
Herrschaft Jörgenberg von den Grafen von Hohenzollern gekauft. 1803 kam die
Herrschaft D. an Graubünden.
L.: Wolff 533; Poeschel, E., Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Bd. 5
1943; Müller, I., Geschichte der Abtei Disentis, 1971; Müller, I., Ergänzungen
der Disentiser Klostergeschichte, 1987; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 648, 1, 2, 146;
Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007,
322. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2197 Dobeneck (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die D. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken und zur vogtländischen Ritterschaft
(Vogtland).
L.: Stieber; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2205 Dölau (Reichsritter). Im späten
16. Jahrhundert zählten die D. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Rabensteiner.
L.: Riedenauer 123; Neumaier 90. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2220 Dörnberg (Reichsritter),
Doringenberg,. Von etwa 1560 bis 1700 zählten die D. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2232 Dörzbach (Herren,
reichsritterschaftlicher Ort). D. (1245 Torcebach) bei Künzelsau war Sitz der
Herren von D., die als Dienstmannen der Herren von Krautheim-Boxberg 1416
ausstarben. 1601 kam es von den den Ort an sich ziehenden Berlichingen durch
Kauf an die Herren von Eyb. Lehnsherren waren die Schenken von Limpurg, dann
die Markgrafen von Ansbach, 1791 Preußen und 1801 Hohenlohe. 1806 fiel das zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
zählende D. an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2237 Drachsdorff, Drachsdorf
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von D.,
die im frühen 16. Jahrhundert schon dem Kanton Gebirg angehört hatten, zum
Kanton Baunach und später auch zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. S. Traxdorff.
L.: Seyler 360; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2241 Drechsel (Reichsritter). Um 1700
zählten die D. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken
und zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2250 Drosendorf (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die D. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2269 Dürn (Herren, Herrschaft). Unter
den Staufern sind die hochadligen Herren von D. (Durne, Walldürn östlich von
Amorbach) Reichsleute im Odenwald. Mittelpunkt ihrer Herrschaft war Amorbach.
Über eine Erbtochter der Grafen von Lauffen erlangten sie deren Güter, verloren
danach aber rasch an Bedeutung. 1271/1272 mussten sie ihre Güter an das
Erzstift Mainz veräußern. 1332 starben sie aus.
L.: Liebler, H., Die Edelherren von Dürn, (in) Amorbach, Beitr. zu Kultur und
Geschichte. Neujahrsbll. hg. v. d. Ges. f. frk. Gesch. 25 (1953);
Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken
und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 643.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2270 Dürn zu Riedsberg, Düren zu
Riedsberg, Dürn zu Rippberg (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die D.
zum Kanton Odenwald und anfangs auch zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Pfeiffer 210; Riedenauer 123; Stetten 32; Ulrichs 209; Neumaier
66, 73, 90, 141. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2272 Dürrigl von Riegelstein,
Dürriegel von Riegelstein, Türrigel zum Riegelstein (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die D. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken. Der älteste Name von 1260 lautete Türrigel,
seit 1402 zum Riegelstein (bei Hormersdorf). Die letzte Nennung des Adels
erfolgte 1635 (Adam Tirrigel zum Riegelstein, Bräugegenschreiber und Richter in
Blaibach, 1635 in Kötzting). Daneben wurde der Name Dirrigl, Thürrigl,
Tirrigel, Dürriegel von Bauern geführt.
L.: Stieber; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2278 Ebenheim, genannt Übel
(Reichsritter) s. Ehenheim (Reichsritter). Um 1550 zählten die E. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2281 Eberbach (Reichsritter). Im
frühen 17. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123; Neumaier 88. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2284 Ebermann (Reichsritter). Im
späten 17. Jahrhundert waren E. Mitglied im Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2285 Ebern, Pfarrei. Die Pfarrei E.
zählte um 1800 zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 129. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2287 Ebers (Reichsritter). Vielleicht
zählten E. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2289 Ebersberg genannt von Weyhers
(Reichsritter, Freiherren, Herrschaft), Ebersberg. Das 944 erstmals erwähnte
Gersfeld in der Rhön war fuldaisches Lehen der Herren von Schneeberg, das nach
der Eroberung durch Würzburg 1402/1428 an die schon im 12. Jahrhundert
nachweisbaren Herren E. kam. Die unterhalb der Wasserkuppe in der Rhön in
staufischer Zeit errichtete Burg Ebersberg wurde 1271 vom Abt von Fulda
zerstört, 1396 als Ganerbenburg unter Lehnshoheit Fuldas wieder aufgebaut. 1435
entstand im Anschluss daran die reichsunmittelbare Herrschaft der Herren von E.
1460 wurde die Burg erneut von Fulda erobert. Seit dem 16. Jahrhundert zählte
die in 3 Linien geteilte Familie der E. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken (im 17. und 18. Jahrhundert mit der
Herrschaft Gersfeld, Bodenhof, Dammelhof, Diesgraben, Dörrenhof, Dresselhof,
Holenbrunn [Hohlenbrunn], Kippelbach, Maiersbach, Mosbach, Obernhausen,
Rengersfeld, Rodenbach, Rommers, Sandberg und Schachen). Im frühen 17.
Jahrhundert gehörten sie auch dem Kanton Baunach an. Ernst Friedrich von E.
erlangte 1732 einen Anteil an den Ganerbschaften Bechtolsheim und Mommenheim
(bis 1790) und wurde 1733 unter Hinzufügung des Namens und Wappens seines
Schwiegervaters Hans Eberhard Freiherr von Leyen in den Reichsfreiherrenstand
erhoben. Die Freiherren E. waren bis zum 1790 erfolgten Verkauf von einem
Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim und einem Achtel der Ganerbschaft
Mommenheim an den Freiherren von Wallbrunn zu Nieder-Saulheim (Niedersaulheim)
Mitglied des Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1785 heiratete die
letzte, in Gersfeld lebende Erbin den Grafen Johann Wilhelm von
Froberg-Montjoie (Montjoye). Gersfeld kam 1816 an Bayern, 1866 an Preußen und
1945 an Hessen. S. Weyhers.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544, 546; Seyler 360; Pfeiffer 198;
Winkelmann-Holzapfel 146f.; Zimmermann 66; Riedenauer 123; Rahrbach 48; Abel,
A., Der Kreis Gersfeld nach seiner erdkundlichen und geschichtlichen Seite,
1924. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2296 Eberstein (Reichsritter). 1116
erscheint ein ostfränkisch-thüringisches Geschlecht, das sich nach der 1282 vom
Bischof von Würzburg zerstörten Burg E. in der vorderen Rhön benannte. Es
gehörte im 16. Jahrhundert zum Kanton Rhön-Werra und zum Kanton Baunach im
Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 123; Rahrbach 51; Eberstein, L. F. Frhr. v.,
Urkundliche Geschichte des reichsritterlichen Geschlechts Eberstein vom
Eberstein auf der Rhön, Bd. 1ff. 2. A. 1889.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2300 Ebrach (Reichsabtei?). E. an der
Mittelebrach im Steigerwald wurde 1127 als drittältestes deutsches
Zisterzienserkloster vom Kloster Morimond aus gegründet. Es wurde seinerseits
Mutterkloster für sechs Tochterklöster. Um 1800 war es in den Kantonen
Steigerwald und Baunach des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. Obwohl es vergeblich versucht hatte, gegenüber dem Hochstift
Würzburg die Reichsunmittelbarkeit zu gewinnen, wurde es 1802/1803 als
Reichsabtei Bayern überlassen.
L.: Riedenauer 129; Zeiss, H., Reichsunmittelbarkeit und Schutzverhältnisse der
Abtei Ebrach vom 12. bis 16. Jahrhundert, 1928; Weiß, H., Die
Zisterzienserabtei Ebrach, 1962; Zimmermann, G., Ebrach und seine Stifter. Die
fränkischen Zisterzienser und der Adel, Mainfränk. Jb. f. Gesch. u. Kunst 21
(1969), 162; Wiemer, W., Zur Entstehungsgeschichte des neuen Baues der Abtei
Ebrach, 1989; Codex diplomaticus Ebracensis I. Die Urkunden der Zisterze Ebrach
1127-1306, bearb. v. Goez, E., 2001. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2304 Echter (Reichsritter). Im 16. und
17. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Odenwald und zum Kanton Rhön-Werra,
im 17. Jahrhundert auch zum Kanton Steigerwald und zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 210; (Stetten 32;) Riedenauer 123; Neumaier 72, 132, 149f., 152f.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2305 Echter von Mespelbrunn
(Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. Von etwa 1600 bis 1650
waren sie mit Dingolshausen, Gaibach, Öttershausen (Oettershausen),
Kirchschönbach/Schwarzenau, Traustadt, Weisbrunn, Schallfeld und Gochsheim auch
im Kanton Steigerwald und wegen des Zehnthofs in Talheim von 1603 bis 1629 auch
im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. S. Ingelheim.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 361; Bechtolsheim 13, 17,
34, 63; Schulz 260; Rahrbach 53; Neumaier 72, 132, 149f., 152f.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2308 Eckbrecht von Dürckheim,
Eckbrecht von Dürkheim (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die E. zum
Ritterkreis Rhein. 1773 gehörten sie zu den bereits 1680 angesessenen und mit
ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten Familien des Ritterkreises
Unterelsass, am Ende des 18. Jahrhunderts auch zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 123.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2309 Eckersberg (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Gebirg, im 17. und 18. Jahrhundert mit
Schernau zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15 und Anm. 760; Riedenauer 123.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2314 Ega, Egen, Egn (Reichsritter). Im
17. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Odenwald des Ritterkeises Franken.
L.: Riedenauer 123; Neumaier 80, 88, 145. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2321 Egloffstein (Freiherren, Grafen,
Reichsritter). 1190 erscheinen die nach der Burg E. bei Forchheim benannten
Herren von E. (Hegelofveste). 1509/1515 wurde die Burg Lehen des Hochstifts
Bamberg. Von etwa 1600 bis 1806 gehörten die E. mit dem Rittergut Mühlhausen
zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
Außerdem waren sie im Kanton Gebirg immatrikuliert. Nach 1650 gehörten sie auch
dem Kanton Odenwald, um 1780 auch dem Kanton Altmühl zu.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 196, 199, 208;
Bechtolsheim 12, 18, 63; Riedenauer 123; Rahrbach 56; Egloffstein, G. Frhr. von
und zu, Chronik der Grafen und Freiherren von Egloffstein, 1894.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2325 Ehenheim (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die später erloschenen E. (genannt Übel, Grummat, Wild,
Steinfelder) zum Ritterkreis Franken (Kanton
Altmühl). Bis etwa 1650 waren sie im Kanton Steigerwald immatrikuliert, bis zum
Anfang des 18. Jahrhunderts im Kanton Odenwald.
L.: Biedermann, Altmühl; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 214;
Bechtolsheim 13, 18; Riedenauer 123; Rahrbach 59; Neumaier 72, 141, 150.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2330 Ehrenberg (Reichsritter). Von
etwa 1560 bis 1700 waren die E. im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert. S. Ernberg.
L.: Stieber; Riedenauer 123; Rahrbach 61; Neumaier 150.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2338 Eichelberg (Reichsritter). Um
1700 zählten die E. (Aichler von Aichelberg?) zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. S. Eichler.
L.: Stieber; Seyler 362; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2340 Eichinger von Eichstamm
(Reichsritter). Die E. zählten wegen Seibelsdorf (Seeboldsdorf) zum Kanton
Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2341 Eichler von Auritz
(Reichsritter). Bis zum 1765/1766 erfolgten Verkauf von Obersteinbach,
Rossbach, Stübach und Obertaschendorf (nicht Markt Taschendorf) an die Künsberg
(, Künßberg, Künsberg-Thurnau, Künßberg-Thurnau) zählten die E. kurzzeitig zum
Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
Außerdem gehörten sie im 18. Jahrhundert mit Dennenlohe und Oberschwaningen zum
Kanton Altmühl. S. Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Bechtolsheim 15, 20, 198; Riedenauer 123.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2344 Eichstätt (Hochstift, Residenz).
Um 741/745 gründete Bonifatius das Bistum E. an der Altmühl, setzte den
Angelsachsen Willibald als Bischof ein und unterstellte das von der Donau bis
zu den späteren Orten Nürnberg, Erlangen und Sulzbach reichende Bistum der
Erzdiözese Mainz. Erste Güter wurden von einem gewissen Suidger gegeben. 888
kam die Abtei Herrieden an der oberen Altmühl hinzu. Durch die Gründung des
Bistums Bamberg (1007) verlor es Gebiete im Norden zwischen Schwabach, Pegnitz
und Regnitz, durch die Reformation Nürnberg, Weißenburg, Ansbach und das
Oberstift Öttingen (Oettingen). Das Gebiet des Hochstifts, das um 1800 im
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken
immatrikuliert war, war verhältnismäßig klein und zersplittert (Oberstift mit
Herrieden, Ornbau, Sandsee, Wernfels-Spalt [1304/1305], Pleinfeld; Unterstift
mit Eichstätt, Greding [11. Jh.], Beilngries, Hirschberg) und wurde mit rund 20
Quadratmeilen und 62000 Einwohnern 1802 säkularisiert und von Bayern
annektiert, nachdem schon 1794 Preußen die Enklaven in Franken
eingezogen hatte. Von 1802/1803 bis 1805 wurde es zum größten Teil des
Unterstifts als Sekundogenitur Österreichs dem Großherzogtum Toskana zugeteilt,
während der Rest an Bayern kam. 1805 fiel auch der größere Teil an das
Königreich Bayern. Teile des Oberstifts kamen 1803 an Preußen (Ansbach), 1806
ebenfalls an Bayern. Von 1817 bis 1832/1834/1855 errichtete Bayern aus einem
Teil des Hochstifts das Herzogtum Leuchtenberg als freie Standesherrschaft für
Eugène de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg.
L.: Wolff 105; Zeumer 552 II a 9; Wallner 692 FränkRK 8; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3; Riedenauer 129;
Die Territorien des Reichs 4, 166; Heidingsfelder, F., Die Regesten der
Bischöfe von Eichstätt 741-1324, 1915ff.; Sax, J. v./Bleicher, J., Die Bischöfe
und Reichsfürsten von Eichstätt, Bd. 1, 2 (2. A.) 1927; Buchner, F., Das Bistum
Eichstätt, historisch-statistische Beschreibung, Bd. 1, 2 1937ff.; Bauerreiß,
R., Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 1 1949; Hirschmann, G., Eichstätt, 1959,
(in) Historischer Atlas von Bayern 1, 6; Handbuch der bayerischen Geschichte,
hg. v. Spindler, M., Bd. 3, 1 1971; Sage, W./Wendehorst, A., Eichstätt, LexMA 3
1986, 1671ff.; Röttel, K., Das Hochstift Eichstätt, 1987; Schuh, R.,
Territorienbildung im oberen Altmühlraum. Grundlagen und Entwicklung der
eichstättischen Herrschaft im 13. und 14. Jh., Zs. f. bay. LG. 50 (1987);
Weinfurter, S., Die Grundlagen der geistlichen Landesherrschaft in Eichstätt um
1300, Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 137; Schindling, A., Das Hochstift Eichstätt
im Reich der frühen Neuzeit. Katholisches Reichskirchen-Fürstentum im Schatten
Bayerns, 1988, Sammelblätter Hist. Verein Eichstätt 80; Buchholz-Johanek, I.,
Geistliche Richter und geistliches Gericht im spätmittelalterlichen Bistum
Eichstätt, 1988; Flachenecker, H., Eine geistliche Stadt, 1988; Lengenfelder,
B., Die Diözese Eichstätt zwischen Aufklärung und Restauration, 1990; Braun,
H., Das Domkapitel zu Eichstätt, 1991; Arnold, B., Count and Bishop, 1991;
Beiträge zur Eichstätter Geschichte, hg. v. Flachenecker, H./Littger, K., 1999;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 526, 1, 2, 161; Zürcher, P., Die Bischofswahlen im Fürstbistum
Eichstätt von 1636 bis 1790, 2009. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2354 Eisack (Reichsritter). Um 1650
zählten die E. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2375 Ellingen (Ort, Herrschaft). Das
899 erwähnte E. an der schwäbischen Rezat gab Kaiser Friedrich II. 1216 an den
Deutschen Orden. Später wurde es Sitz der Ballei Franken
des Deutschen Ordens. 1796 fiel es an Preußen, 1806 an Bayern.
L.: Wolff 113. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2376 Ellrichshausen, Ellrichhausen,
Ellershausen (Freiherren, Reichsritter). Die Burg E. bei Schwäbisch Hall
erscheint erstmals 1240 (Oulrichshausen). Von etwa 1550 bis um 1806 zählten die
Freiherren von E. mit der 1676 erworbenen Herrschaft Assumstadt, Ziegelhütten,
Züttlingen und Maisenhälden (Maisenhelden), Teilen von Jagstheim, Teilen von
Satteldorf, Teilen von E. und bis 1788 auch mit Neidenfels zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. Ihre Güter
(Neidenfels und Jagstheim, Züttlingen mit Assumstadt, Ziegelhütten und
Maisenhälden) fielen später an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg. Im 16. Jahrhundert waren die E. auch im Kanton Altmühl
immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 56; Pfeiffer 211;
Winkelmann-Holzapfel 147; Stetten 32, 35, 183, 185; Riedenauer 123; Rahrbach
62; Neumaier 72, 149f., 152. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2377 Ellwangen (Fürstpropstei,
fürstliche Propstei, Fürstentum, Residenz). Das Benediktinerkloster E.
(“Elch-wangen“) an der Jagst wurde um 764 (750 ?) im Grenzwald Virgunna
zwischen Franken und Schwaben von den
fränkischen Herren Hariolf und Erlolf (Bischof von Langres) gegründet. Seit 817
erschien das 812 erstmals genannte Kloster unter den Reichsabteien. Seine
staufertreuen Äbte waren seit 1215 Reichsfürsten. Die Vogtei hatten zuerst die
Grafen von Oettingen, seit etwa 1370 die Grafen von Württemberg. 1460 wurde es
in ein exemtes weltliches Chorherrenstift mit einem Fürstpropst und einem
Stiftskapitel (12 adlige Kanoniker, 10 Chorvikare) umgewandelt. Zu den 1337
bestehenden Ämtern E., Tannenburg und Kochenburg kamen 1471 Rötlen, 1545
Wasseralfingen und 1609 Heuchlingen. Um 1800 war es im Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken immatrikuliert. E. stellte
die bedeutendste geistliche Herrschaft in Württemberg dar, die bei der
Säkularisation 1802 etwa 20000 Menschen umfasste. Das Herrschaftsgebiet von
etwa 500 Quadratkilometern (7 Quadratmeilen) gliederte sich in die sechs
fürstlichen Oberämter und ein Oberamt des Stiftskapitels. 1802/1803 kam E. an
Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 157; Zeumer 552 II a 29; Wallner 686 SchwäbRK 17; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3; Riedenauer 129;
Beschreibung des Oberamts Ellwangen, 1886; Die Ellwanger und Neresheimer
Geschichtsquellen, 1888, Anhang zu Württemberg. Vierteljahreshefte; Hutter, O.,
Das Gebiet der Reichsabtei Ellwangen, 1914 (Diss. phil. Tübingen); Häcker, E.,
Ellwangen an der Jagst, 1927; Schefold, M., Stadt und Stift Ellwangen, 1929;
Hölzle, E., der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Pfeifer,
H., Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Fürstpropstei Ellwangen, 1959;
Ellwangen 764-1964. Beiträge und Untersuchungen zur 1200-Jahrfeier, hg. v.
Burr, V., Bd. 1f. 1964; Ellwangen, Germania Benedictina V: Baden-Württemberg, 1975;
Seiler, A., Ellwangen. Von der Klostersiedlung zur modernen Flächenstadt, 1979;
Fahlbusch, F., LexMA 3 1986, 1850; Schulz, T., Das Fürststift Ellwangen und die
Ritterschaft am Kocher, 1986, Ellwanger Jb. 31 (1986); Stievermann, D., Das
geistliche Fürstentum Ellwangen im 15. und 16. Jh., Ellwanger Jb. 32 (1988);
Pfeifer, H., Das Chorherrenstift Ellwangen, FS H. Maurer, 1994, 207; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 654,
1, 2, 173; Das älteste Urbar der Abtei, bearb. v. Häfele, H., 2008.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2378 Elm (Reichsritter). Im frühen 16.
Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2381 Elsass (Gau?, Landschaft,
Landgrafschaft), frz. Alsace. Das etwa 190 Kilometer lange und 50 Kilometer
breite, rund 8280 Quadratkilometer umfassende, zunächst keltisch besiedelte E.
(ahd. ali-saz, Fremdsitz) zwischen Oberrhein und Vogesen (Wasgenwald), das nur
von 640 bis 740, von 1680 bis 1789, von 1871 bis 1918 und ab 1973 eine
politische Einheit bildet(e), wurde 58 v. Chr. von Cäsar erobert (82/90 n. Chr.
Germania superior, Obergermanien). Von 260 n. Chr. an wurde es allmählich von
Alemannen besetzt, die 496 den Franken
unterlagen. Zum Jahre 610 (um 613) erscheint bei Fredegar der Name Alesaciones.
Bis 740 war das Gebiet zeitweise eigenes fränkisches Herzogtum der Etichonen
(Herzog Eticho 673), das nach der Wiedereingliederung des alemannischen ostrheinischen
Herzogtums in das Frankenreich nicht wieder
besetzt wurde. E. wird in die Grafschaften Nordgau und Sundgau geteilt. 843 kam
E. zu Lotharingien, 870 zum ostfränkischen Reich. 925 wurde es Teil des
Herzogtums Schwaben. Von der Mitte des 11. Jahrhunderts an wurde es zunächst
ein Kerngebiet der königlichen Herrschaft, kam 1079 an Friedrich von Staufen,
zerfiel aber nach dem Untergang der Staufer um 1254 in zahlreiche einzelne
Herrschaften. Der 1273 zum König gewählte Rudolf von Habsburg richtete zur
Wiedergewinnung und Verwaltung des Reichsgutes unter anderem die
Reichslandvogteien Oberelsass und Unterelsass (Niederelsass) ein, die noch zu
seinen Lebzeiten (vor 1291) in Hagenau zusammengelegt wurden. Die
Landgrafschaft im Oberelsass (Sundgau), die seit 1135/1268 den Grafen von
Habsburg zustand, ließ Habsburg zum wichtigsten weltlichen Landesherren werden.
Ausgangspunkt waren dabei Güter um Ottmarsheim, zu denen 1130 Güter um Landser
und Ensisheim kamen, sowie die Vogtei über Murbach. 1224 erwarb Habsburg die
Herrschaft Rothenberg bzw. Rotenberg (Rougemont), 1283 die Herrschaft
Dattenried (Delle) von den Grafen von Mömpelgard, 1324 durch die Heirat mit der
Erbtochter der Grafen von Pfirt die Grafschaft Pfirt mit den Herrschaften
Altkirch, Pfirt, Blumenberg (Florimont), Thann und Sennheim, 1347 die
Herrschaft Rosenfels (Rosemont), 1350/1361 die Herrschaft Belfort. 1354
schlossen sich die zehn elässischen Reichsstädte zum Zehnstädtebund (Dekapolis)
zusammen. Die Landgrafschaft im Unterelsass (Niederelsass), dem früheren
Nordgau, die zuerst von den Grafen von Hünenburg, dann von den Grafen von Werd
ausgeübt wurde, kam 1359/1362 an das Hochstift Straßburg. 1469 verpfändete die
Tiroler Linie Habsburgs ihre elsässischen Gebiete an Burgund, doch wurden die
burgundischen Herrscher 1475 vertrieben und fiel Burgund seinerseits über Maria
von Burgund an Habsburg zurück, das 1504 die Reichslandvogtei (in Hagenau) von
der Pfalz zurückgewinnen konnte. Bei der Einteilung in Reichskreise kam das
habsburgische Oberelsass zum österreichischen Reichskreis, das Unterelsass zum
oberrheinischen Reichskreis. Wichtige Herren neben Habsburg waren die Pfalz
(Grafschaft Rappoltstein, Herrschaft Rappoltsweiler), Württemberg (Grafschaft
Horburg, Herrschaft Reichenweier) sowie die Reichsgrafen von Hanau-Lichtenberg,
Leiningen und Salm. 1648/1684/1697 wurden der Sundgau Habsburgs und die Vogtei
über die zehn in der Reformation protestantisch gewordenen, 1674 besetzten
Reichsstädte Weißenburg, Hagenau, Rosheim, Oberehnheim, Schlettstadt, Kaysersberg,
Türkheim, Colmar (Kolmar), Münster, Landau und Straßburg an Frankreich
abgetreten. 1681 wurde Straßburg von Frankreich besetzt und bis 1697 verleibte
sich Frankreich den größten Teil des restlichen E. ein. Der Conseil Souverain
d'Alsace trat als oberste Behörde Frankreichs an die Stelle der Regierung
Österreichs in Ensisheim. Gleichwohl blieb das E. bis 1789/1790, als die
Provinz E. durch die Départements Haut-Rhin und Bas-Rhin ersetzt wurde und
Frankreich die deutschen Reichsgesetze offiziell aufhob und die
Reichsgrafschaften und Reichsherrschaften annektierte, deutschsprachig und
geistig-kulturell (mit wachsendem Abstand) dem Reich verbunden. Danach wurde es
vor allem durch Napoleon, dessen Regelungen bis 1982 Bestand behielten,
zunehmend in Frankreich integriert, wobei ein einflussreicher frankophoner
Bevölkerungsteil einem konservativem deutschsprachigen Bevölkerungsteil
gegenübertrat. Nach 1918 trieb die Verwaltung Frankreichs 110000 Menschen unter
Beschlanahme ihres Vermögens aus dem Lande. Zu Beginn des zweiten Weltkriegs
wurde ein Drittel der Bevölkerung nach Südwestfrankreich evakuiert, wovon zwei
Drittel 1940 in das von Deutschland besetzte Land zurückkehrten. Am Ende des
20. Jh.s spricht weniger als ein Drittel der Schüler noch Elsässisch und die
deutsche Sprache verschwindet aus dem öffentlichen Leben. S. a.
Elsass-Lothringen.
L.: Wolff 293ff.; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4; Stoffel,
G., Topographisches Wörterbuch des Oberelsass, 2. A. 1876; Clauss, J.,
Historisch-topographisches Wörterbuch des Elsass, Lief. 1-15 (A-St) 1895ff.;
Die alten Territorien des Elsass nach dem Stand vom 1. Januar 1648, 1896
(Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen, Heft 27); Jacob, K., Die
Erwerbung des Elsass durch Frankreich im Westfälischen Frieden, 1897; Jacob,
K., Das Reichsland Elsass-Lothringen, Bd. 1ff. 1898ff.; Die alten Territorien
des Bezirks Lothringen nach dem Stande vom 1. Januar 1648, Teil 1 1898 (
Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen, Heft 28); Berthaut, H./Berthaut,
A., La carte de France 1750-1848, 1899; Becker, J., Geschichte der
Reichslandvogtei im Elsass 1273-1648, 1905; Müller, F., Die elsässischen
Landstände, 1907; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 6
(Alsatia, Alsaciensis, Helisaze, Elisadiun, Colmar, Hüttenheim, Selz,
Sermersheim, Lupstein, Schweighausen, Wittersheim, Reichshofen, Altdorf bzw.
Altorf, Brumath, Ebersheim, Andlau, Schlettstadt, Künheim bzw. Kühnheim,
Winzenheim, Morschweiler, Balzenheim, Hindisheim, Illkirch bzw. Illenkirchen,
Offenheim, Hessenheim bzw. Heßheim, Ostheim, Feldkirch[, nicht Badelsbach bzw.
Bohlsbach in Baden]); Vildhaut, H., Politische Strömungen und Parteien im
Elsass von 1871 bis 1911, 1911; Schott, K., Die Entwicklung der Kartographie
des Elsasses, Mitt. d. Ges. für Erdkunde und Kolonialwesen zu Straßburg, 1913;
Wackernagel, R., Geschichte des Elsass, 1919; Elsass-Lothringen-Atlas, 1935;
Büttner, H., Geschichte des Elsass, Bd. 1 1939; Marichal, P., Dictionnaire
topographique du département des Vosges, comprenant les noms de lieu anciens et
modernes, Paris 1941; Fallex, M., L'Alsace, la Lorraine et les Trois-Evêchés,
du début du 18. siècle à 1789, Paris 1941; Gysseling, M., Toponymisch
Woordenboek, 1960, 313; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I,
9, II, 9, 13, 21, 22, 23, 41, III, 11, 14, 16, 30, Elisazun, Elisaz, Alisatia,
pagus Alisacensis, Helisaze, Hillisazaas, Illisacia, Alesaciones, Alisanzgouwe,
Elisgaugium, Elsass; Himly, F., Atlas des villes médievales d'Alsace, 1970; Moreau,
J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 11 Alsace;Histoire de
l’Alsace, hg. v. Rapp, F., Bd. 1ff. 1976ff.; Paroisses et communes de France.
Dictionnaire d'histoire administrative et demographique: Kintz, J., Bas-Rhin,
1977; Duranthon, M., La carte de France, son Histoire 1678-1979, 1978; Dreyfus,
F., Histoire de l'Alsace, 1979; Seidel, K., Das Oberelsass vor dem Übergang an
Frankreich. Landesherrschaft, Landstände und fürstliche Verwaltung in
Alt-Vorderösterreich (1602-1638), 1980; Dollinger, P., Histoire de l'Alsace, 4.
A. 1984; Encyclopédie de l’Alsace, Bd. 1ff. 1982ff.; Dollinger, P., Elsass,
LexMA 3 1986, 1852ff.; Hiery, H., Reichstagswahlen im Reichsland, 1986; Vogler,
B., Das Elsass zur Zeit des französischen Ancien Régime (1648-1789), Alemannisches
Jb. 1987/88 (1988); Ebert, K., Das Elsass, 1989; Das Elsass und Tirol, hg. v.
Thurnher, E., 1994; Seiler, T., Die frühstaufische Territorialpolitik im
Elsass, 1995; Das Elsass, hg. v. Erbe, M., 2002; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 1, 528 (Unterelsass), 530 (Oberelsass); Hummer, H., Politics and
Power in Early Medieval Europe, 2005; Bornert, R., Les monastères d’Alsace, Bd.
1ff. 2009; Igersheim, F., L’Alsace et ses historiens 1680-1914, 2006; Vogler,
B., Geschichte des Elsass, 2012. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2392 Eltershofen(, Elpershofen)
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Odenwald und zum
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken sowie
von 1542 bis 1578 und von 1651 bis 1712 wegen Ebersberg, Adelstetten, Schnait,
Teilen von Schaubeck und Kleinbottwar zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 211;
Riedenauer 123; Schulz 267; Neumaier 73. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2393 Eltingshausen, Eltinghausen
(Reichsritter). Die E. zählten vielleicht zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2395 Eltz (Herrschaft, Herren, Grafen,
Reichsritter). Nach der im 12. Jahrhundert kurz vor dem Einfluss der Elz in die
Mosel entstandenen Burg E. nannten sich seit 1150/1157 Herren von E. Durch
allmähliche Aufspaltung des Geschlechts in mehrere Linien wurde die Burg
Ganerbenburg. 1331/1336 erzwang der Erzbischof von Trier die Übergabe. Die
Herren von E. wurden Lehnsleute des Erzstifts Trier. Die Burg war Mittelpunkt
einer kleinen Herrschaft der später in den Reichsgrafenstand erhobenen Familie.
Im 18. Jahrhundert waren die Grafen zu E. mit einem Drittel Burg-Gräfenrode
(Burggräfenrode) im Kanton Mittelrheinstrom, mit einem Viertel der Ganerbschaft
Burglayen (Burg Leyen) und einem Viertel Rümmelsheim im Kanton Niederrheinstrom
und mit Vendersheim im Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein
immatrikuliert. Ab etwa 1760 gehörten E. auch zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken. 1815 kam Eltz zu Preußen,
1946 an Rheinland-Pfalz. S. Faust von Stromberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544, 545; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Zimmermann 66f.; Winkelmann-Holzapfel 147; Riedenauer 123.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2397 Embs (Reichsritter) s. Ems. Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2405 Ems (Reichsritter), Embs. Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2408 Enckevort (Reichsritter). Im
frühen 17. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2409 Ender (Reichsritter). Im späten
16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2411 Endtlicher (Reichsritter). Um
1700 zählten die E. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2424 Enslingen, Enßlingen
(Reichsritter). Um 1550 zählten die E. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2429 Eppenstein (Burg, Herrschaft,
Herzöge). Nach dem Aussterben der seit 916 als Grafen im Viehbachgau
nachgewiesenen, den Leitnamen Markwart führenden, in der Karantanischen Mark
bzw. in Kärnten amtierenden Eppensteiner (1122) erbauten die Traungauer als
Erben die Burg E. an der Handelsstraße von Judenburg nach Kärnten. Die um 1135
erstmals genannte Burg war von 1242 bis etwa 1300 in den Händen der Wildon,
dann über den Landesfürsten in den Händen der Lobming, Teuffenbach und Wallsee
(Walsee). Von 1482 bis 1489 war sie von Ungarn besetzt. 1608 kam die Herrschaft
durch Kauf an die Freiherren von Schrottenbach. S. Karantanische Mark, Kärnten,
Sponheim (Spanheim), Steiermark, Traungauer.
L.: Keller, P., Eppenstein, 1956; Klaar, Die Herrschaft der Eppensteiner in
Kärnten, Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie 61 (1966);
Dopsch, H., Eppensteiner, LexMA 3 1986, 2091f.; Hochmittelalterliche
Adelsfamilien in Altbayern, Franken und
Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 41ff.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2440 Erbach-Fürstenau (Grafen). Die
Grafen von E. waren mehrfach Linien der Grafen von Erbach (um 1270, 1678). 1792
gehörten sie zum fränkischen Reichsgrafenkollegium. Ihr Gut umfasste die Ämter
Freienstein, Fürstenau mit der ehemaligen Benediktinerfrauenabtei Steinbach und
Michelstadt. Seit 1797 zählten sie mit der Herrschaft Rothenberg, Kortelshütte,
Moosbrunn, Rimhorn, Oberhainbrunn (Oberhaunbrunn) und Finkenbach
(Unterfinkenbach) zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. (Rothenberg mit Finkenbach, Rimhorn und Oberhainbrunn
[Hainbrunn] fielen 1808 an Hessen-Darmstadt und kamen damit 1945 zu Hessen.)
L.: Winkelmann-Holzapfel 147; Stetten 187; Riedenauer 129.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2448 Erffa, Erff, Erpff
(Reichsritter). Von etwa 1560 bis etwa 1750 gehörten die E. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken sowie um
1650 zum Kanton Baunach und um 1750 zum Kanton Odenwald.
L.: Stieber; Seyler 362; Riedenauer 123; Rahrbach 64.
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Abs. 2454 Erkenbrechtshausen (reichsritterschaftlicher Ort). Die Wasserburg E. bei Crailsheim gehörte zur Herrschaft Lobenhausen, die 1399 über die Hohenlohe an die Burggrafen von Nürnberg (Ansbach) kam. Seit 1647 teilten sich als Nachfolger der Crailsheim die Rüdt von Collenberg, Seckendorff und Leubelfing (Leubelfingen) Burg und Herrschaft. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts hatten die Seckendorff (Seckendorf) den zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken zählenden Ort allein inne. Über Württemberg kam E. 1951/1952 zu Baden-Württemberg. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2457 Erlbeck (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. S. Marschalk genannt Greif zu Erlebach?
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2460 Erlingshofen (Reichsritter). Im
16. Jahrhundert zählten die E. (Erlingshofen/Heideck) zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2462 Ermreich (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2469 Erthal (Reichsritter). Die Familie
E. ist bereits im 12. Jahrhundert (1133) in Franken
nachweisbar. 1553/1555 teilte sie sich in eine Fuldaer, 1640 ausgestorbene
Linie und eine fränkische Linie, die sich 1626 in eine Leuzendorfer Linie (bis
1764) und eine Elfershauser Linie spaltete. Mit Teilen von Elfershausen und
Obererthal (Obertal) samt Hetzlos und Untererthal (Untertal) zählten die E.
(vom 16. Jahrhundert bis 1806) zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken, mit Schloss Gochsheim und Schwarzenau (von
etwa 1610 bis 1806) zum Kanton Steigerwald und (von etwa 1560 bis 1802) zum
Kanton Baunach sowie mit Teilen der Herrschaft Binzburg samt Hofweier und
Schutterwald zum Ort (Bezirk, Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. 1805 erlosch das
Geschlecht.
L.: Stieber (zum Kanton Baunach); Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 362;
Hölzle, Beiwort 66; Winkelmann-Holzapfel 147f.; Pfeiffer 211; Riedenauer 123;
Bechtolsheim 12, 18; Rahrbach 66. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2473 Esch (Reichsritter). Um 1700
zählten die E. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2475 Eschenbach, Essenbeck
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2479 Eschwege (Reichsritter). Vom
frühen 16. Jahrhundert bis etwa 1750 gehörten die E. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 363; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2483 Esel (, Esel von Berg, Esel von
Altenschönbach?) (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die E. zum
Kanton Steigerwald im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2490 Estenfeld genannt Behaim
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2499 Eulner, Eyllner, Euler, Ulner
(Reichsritter). Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten die Reichsritter E.
(bzw. Ulner) mit Gumpen und Teilen von Winterkasten zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. S. Eulner von Dieburg,
Ulner von Dieburg.
L.: Stetten 38; Pfeiffer 211; Riedenauer 127.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2500 Eulner, Euler von Dieburg
(Reichsritter). Ulner (von Dieburg, Ulmer). Um 1550 zählten die E. bzw. Ulner
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Im 18. Jahrhundert gehörten sie dem Ritterkreis Rhein an.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595; Riedenauer 127; Stetten 33.
L.: Pfeiffer 211; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2507 Exdorf (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Rhön-Werra und zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2508 Eyb (Freiherren, Reichsritter).
Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von E. mit Dörzbach, Hohebach
bzw. Hobbach und dem 1789 an die Thüna gelangten Messbach zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie im
16. bis 18. Jahrhundert wegen Wiedersbach, Rammersdorf (Ramersdorf),
Neuendettelsau und Vestenberg im Kanton Altmühl immatrikuliert. Dörzbach fiel
1808 an Württemberg. Daneben gehörten sie im späten 16. Jahrhundert zum Kanton
Gebirg und um 1801 zum Kanton Baunach. Weiter zählten die Freiherren von E. im
16. und 17. Jahrhundert wegen des Rittergutes Riet und des 1682 von den
Schertel von Burtenbach erworbenen Gutes Burtenbach zum Kanton Neckar und wegen
der 1760 erworbenen Herrschaft Reisensburg zum Kanton Donau sowie von 1595 bis
1614 wegen Mühlhausen am Neckar und 1629 wegen Freudental zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 371; Stieber; Roth von
Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 56, 58; Winkelmann-Holzapfel 148;
Pfeiffer 197, 212; Riedenauer 123; Stetten 35, 184; Hellstern 203; Kollmer 381;
Schulz 261; Rahrbach 68; Neumaier 149f., 152.
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Abs. 2518 Fahnenberg (Reichsritter). Um
1800 zählten die F. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2523 Falkenhausen (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert (um 1750 bis 1760) zählten die Freiherren von
F. mit einem Achtel Bibersfeld, das um 1790 an den Freiherren von Gemmingen
ging, zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Seit etwa 1720 waren sie auch im Kanton Altmühl immatrikuliert.
L.: Wolff 158; Hölzle, Beiwort 56; Riedenauer 123.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2529 Falkenstein (Reichsritter) s. Frankenstein, Franckenstein
L.: Stetten 38. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2539 Faulhaber (Reichsritter).
Vielleicht zählten die F. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 123; Neumaier 75, 80f., 88, 162.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2540 Faust von Stromberg
(Reichsritter). Im frühen 18. Jahrhundert zählten die F. zum Ritterkreis Rhein
und zu den Kantonen Rhön-Werra und Baunach im Ritterkreis Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 123.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2541 Fechenbach (Freiherren,
Reichsritter, Warrenbach?, Wehrenbach?, Wehrn?). Von etwa 1550 bis um 1800
zählten die 1215 erstmals genannten Freiherren von F. mit dem 1315 erworbenen
Laudenbach (Lundenbach) und Sommerau (im Landkreis Miltenberg) zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. Bis etwa 1760 waren
sie außerdem im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert. Weitere Güter der auch als
Geistliche hervortretenden F. lagen in Dieburg. Die Güter im Kanton Odenwald
fielen 1808 an Aschaffenburg. F. selbst gelangte 1450 durch Kauf zusammen mit
Reistenhausen, wo vorher die Herren von Grumbach Rechte gehabt hatten, als
Eigengut an die Rüdt von Collenberg, die 1635 ausstarben. Die Herrschaft kam
dann an die Grafen Reigersberg, 1803 an Aschaffenburg (Dalberg) und 1814 (Sommerau)
bzw. 1816 (Laudenbach über Baden und Hessen) an Bayern. Bis 1848 konnte die
Familie über Laudenbach und Sommerau die patrimoniale Gerichtsbarkeit ausüben.
Mit Karl von F. zu Laudenbach (1836-1907) erlosch die Fechenbacher Linie im
Mannesstamm. 1969 kam das Archiv an Bayern. S. Wehen.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 363; Hölzle, Beiwort 56; Riedenauer
123; Winkelmann-Holzapfel 148; Stetten 32, 33 Warrenbach, Wehrenbach, 35, 188;
Riedenauer 128 Wehrenbach, Wehrn; Rahrbach 71; Ulrichs 209; Neumaier, 72, 150,
153; Rüdt von Collenberg, Geschichte der Familie Rüdt von Collenberg, 1937
(masch. schr.); Archiv der Freiherren von Fechenbach zu Laudenbach, bearb. v.
Kallfelz, H., Bd. 1f. 1988ff. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2546 Feilitzsch (Reichsritter),
Feilitsch. Im 16. (und 18.) Jahrhundert zählten die F. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken sowie zur vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 208; Riedenauer 123.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2547 Felberg, Vellberg (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die F. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 210; Neumaier 66, 72, 90, 141.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2570 Finsterlohr, Finsterlohr zu
Lauttenbach, Finsterlohr zu Laudenbach (Reichsritter). Um 1550 zählten die F.
zum Kanton Odenwald sowie zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Pfeiffer 210; Riedenauer 123; Stetten 32; Rahrbach 73;
Neumaier 73. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2577 Fischborn (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die F. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2584 Fladungen (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die F. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2606 Fork, Vorkene? (Reichsritter).
Bis 1650 zählten die F. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Vogt von Wallstadt.
L.: Stetten 32; Riedenauer 123; Ulrichs 209.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2610 Forster, Vorster (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die F. mit der Herrschaft Burghausen (Hausen) zum
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Hölzle, Beiwort 55; Riedenauer 128.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2612 Forstmeister von Gelnhausen(,
Forstmeister zu Gelnhausen) (Freiherren, Reichsritter). Um 1550 bis etwa 1650
zählten die im Dienst im Büdinger Wald reich gewordenen F. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. Im späten 16.
Jahrhundert waren sie auch im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert. Im 18.
Jahrhundert waren sie mit der Herrschaft Aufenau, die vielleicht von Fulda
zeitweilig an die Herren von Lißberg und dann im 14. Jahrhundert an die
Forstmeister gelangt und reichsunmittelbar geworden war, 1781 wegen
Überschuldung aber an das Erzstift Mainz verkauft werden musste, Schloss
Kinzighausen und Neudorf Mitglied des Kantons Mittelrheinstrom des
Ritterkreises Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Winkelmann-Holzapfel 148; Pfeiffer 212;
Riedenauer 123; Stetten 32; Neumaier 67, 132, 150.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2613 Forstmeister von Lebenhan
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die F. zum Kanton Rhön-Werra im
Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 123; Rahrbach 76. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2614 Forstner (Reichsritter). Von etwa
1785 bis 1806 zählten die F. mit Hausen, das 1808 an Bayern fiel, zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. Um 1750
waren sie auch im Kanton Altmühl immatrikuliert.
L.: Stetten 35, 183; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2616 Förtsch von Thurnau
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die F. zum Kanton Gebirg im
Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 123; Rahrbach 75. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2620 Franckenstein (Freiherren, Reichsritter) s. Frankenstein (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2622 Frank, Franck (Freiherren,
Reichsritter). 1780 wurde der brandenburgisch-ansbachische geheime Rat Philipp
Jacob von F. zusammen mit seinem Vater, der Wechsler in Straßburg war, von
Kaiser Joseph II. in den Reichsadelsstand erhoben. Er war von 1785 bis zu
seinem Tod 1789 ohne männliche Nachkommen mit den 1783/1784 gekauften
bubenhofischen Gütern Leinstetten und Bettenhausen, die 1791 an den Grafen von
Sponeck gelangten, Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben. Um 1800 erscheint F. auch im Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Hölzle, Beiwort 64; Riedenauer 123; Hellstern 203; Kollmer 375.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2623 Franken (Ballei [des Deutschen Ordens]).
Zur Ballei F. des Deutschen Ordens zählten ursprünglich 23 im 13. Jahrhundert
gegründete Komtureien (u. a. Nürnberg, Regensburg, Mergentheim, Würzburg, Ulm).
Seit 1444 war sie mit dem Meistertum des Deutschen Ordens sehr eng verknüpft.
Vor 1796 bestand sie noch aus den zum fränkischen Reichskreis gehörigen
Komtureien Ellingen, Virnsberg, Nürnberg, Würzburg und Münnerstadt, den zum
schwäbischen Reichskreis zählenden Komtureien Heilbronn, Oettingen, Kapfenburg
und Ulm, den zum bayerischen Reichskreis gehörigen Komtureien Donauwörth,
Blumenthal in Oberbayern, Gangkofen in Niederbayern und Regensburg sowie den
Komtureien Fritzlar (kurrheinischer Reichskreis) und Kloppenheim im Gebiete der
Burg Friedberg (oberrheinischer Reichskreis). Die Ballei war innerhalb Bayerns
landsässig. 1796 kamen verschiedene Güter an Preußen (Ansbach), das übrige
wenig später an Bayern.
L.: Wolff 113; Hofmann, H., Der Staat des Deutschmeisters, 1964; Weiß, D., Die
Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im
Mittelalter, 1991. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2624 Franken (Herzogtum). Nach dem Zerfall
des karolingischen Reiches konnte sich in dem Gebiet zwischen Neckar und Eder,
Thüringerwald und Rhein ein fränkisches Stammesherzogtum, wie sich dies
angeboten hätte, nicht ausbilden. 939 wurde das Land unmittelbar dem König
unterstellt. Im 12. Jahrhundert entstanden im Westen zahlreiche kleinere
Herrschaften (Pfalz, Nassau, Hessen, Katzenelnbogen, Hanau, Mainz, Worms,
Speyer), so dass der Name F. rasch verschwand. Im Osten beanspruchte der
Bischof von Würzburg seit Anfang des 12. Jahrhunderts herzogliche Rechte. Auf
Grund gefälschter Urkunden wurden sie ihm von Kaiser Friedrich I. 1168
bestätigt. In der Folge festigte sich für dieses östliche Gebiet der Name F.,
obwohl der Bischof von Würzburg die Herzogsgewalt nicht über das Hochstift
hinaus auf Bamberg, Fulda, Henneberg, Castell, Nürnberg und Hohenlohe
auszudehnen vermochte. Erst in der Errichtung des fränkischen Reichskreises
wurde dieses östliche F. lose vereint. 1633 wurden die Hochstifte Würzburg und
Bamberg als Herzogtum F. an Herzog Bernhard von Weimar als Lehen Schwedens
gegeben, aber bereits 1634 wieder verselbständigt. 1803/1806 kamen die
fränkischen Herrschaften überwiegend an Bayern, das 1837 drei Regierungsbezirke
als Unterfranken (Würzburg), Oberfranken (Bayreuth) und Mittelfranken
(Ansbach) benannte.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4; Zimmermann, G., Franken, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Stein, F., Geschichte Frankens, Bd. 1f. 1885f.,
Neudruck 1966; Wittmann, L., Landkarten von Franken
aus der Zeit von 1490-1700, 4. Lief. 1940-42, 1952; Historischer Atlas von
Bayern, hg. v. d. hist. Komm. f. bayer. Landesgeschichte, Teil Franken, Reihe I 1952ff., Reihe II 1954ff.; Hofmann,
H., Franken am Ende des alten Reichs (1792),
1954/6; Hofmann, H., Franken seit dem Ende des
alten Reiches (1790-1945), (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken, Reihe II, 1, 1a, 1955/6; Franken, hg. v. Scherzer, C., 1959ff.; Brod, W., Frankens älteste Landkarte. Ein Werk Sebastians von
Rotenhan, Mainfränk. Jb. 11 (1959); Bonacker, W., Grundriss der fränkischen
Kartographie des 16. und 17. Jahrhunderts, Mainfränk. Hefte 33 (1959);
Spindler, M., Franken 1500-1818, (in) Handbuch
der bayerischen Geschichte Bd. 3, 1 3. A. 1997; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, II, 22, 30, 27, 51, 52, 77, 94; Moraw, P., Franken als königsnahe Landschaft im späten
Mittelalter, Bll. f. dt. LG. 122 (1976), 123ff.; Wendehorst, A., Die geistliche
Grundherrschaft im mittelalterlichen Franken,
(in) Die Grundherrschaft im späten Mittelalter, Bd. 1-2, hg. v. Patze, H.,
1983; Fried, P., Die Entstehung der Landesherrschaft in Altbayern, Franken und Schwaben im Lichte der historischen
Atlasforschung, (in) Land und Reich, Stamm und Nation, FS M. Spindler, 1984;
Friedrich der Große, Franken und das Reich, hg.
v. Duchhardt, H., 1986; Fränkische Reichsstädte, hg. v. Buhl, W., 1987;
Wendehorst, A., Franken, LexMA 4 1989, 728ff.;
Pleticha, H., Franken und Böhmen, 1990; Guth,
K., Konfessionsgeschichte in Franken 1555-1955,
1990; Lubich, G., Auf dem Weg zur „Güldenen Freiheit“, 1996; Franken von der Völkerwanderungszeit bis 1268, bearb.
v. Störmer, W., 1999; Merz, J., Fürst und Herrschaft. Der Herzog von Franken und seine Nachbarn 1470-1519, 2000; Tittmann,
A., Der ehemalige Landkreis Hassfurt, 2003; Franken
im Mittelalter, hg. v. Merz, J. u. a., 2004; Nachdenken über fränkische
Geschichte, hg. v. Schneider, E., 2005; Petersohn, J., Franken
im Mittelalter, 2008; Blessing, W., Kleine Geschichte Frankens,
2008. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2625 Franken (Ritterkreis), fränkischer
Ritterkreis. Der Ritterkreis F. (fränkische Ritterkeis) war wie der Ritterkreis
Schwaben (schwäbische Ritterkreis) und der Ritterkreis Rhein(strom) (rheinische
Ritterkreis) eine Untergliederung der Reichsritterschaft. Seine Geschäfte
wurden von jeweils derjenigen Kantonskanzlei erledigt, auf die das
Generaldirektorium turnusgemäß entfiel (z. B. Schweinfurt). Im frühen 16.
Jahrhundert zählten zu ihm vielleicht 481 Familien (Odenwald 132, Gebirg 123,
Rhön-Werra 86, Steigerwald 37, Altmühl 62, Baunach 41), zu denen später
zumindest zeitweise 572 Familien hinzukamen, so dass einschließlich
verschiedener Zweifelsfälle mit einer Gesamtzahl von knapp 1100 zugehörigen,
nicht unbeträchtlich wechselnden Familien gerechnet werden kann. Um 1790
umfasste der Ritterkreis rund 700 Gebiete mit etwa 200000 Einwohnern und 150
Ritterfamilien. Er gliederte sich in die Kantone Odenwald (Heilbronn, seit 1764
Kochendorf), Gebirg (Bamberg), Rhön-Werra (Schweinfurt), Steigerwald
(Erlangen), Altmühl (Wilhermsdorf) und Baunach (Baunach, seit 1778 Nürnberg).
(Um 1800 zählte die Reichsritterschaft F. (selbst) zu den Mitgliedern des
Kantons Steigerwald des Ritterkreises F.)
L.: Stieber; Biedermann; Wolff 511; Riedenauer 87ff.; Die Territorien des
Reichs 4, 182; Bundschuh, M., Versuch einer
historisch-topographisch-statistischen Beschreibung der unmittelbaren freyen
Reichsritterschaft in Franken, 1801.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2626 Frankenberg (reichsritterschaftlicher
Ort). In F. nördlich von Uffenheim erbaute der Bischof von Würzburg um 1200
eine Burg, die seit 1554 verfiel. Eine von den Burggrafen von Nürnberg 1254
errichtete weitere Burg (Vorderfrankenberg)
wurde 1284 den Hohenlohe verpfändet und von diesen 1362 Böhmen zu Lehen
aufgetragen. Um 1390 wurde sie als Herrschaft an die Seckendorff verkauft. 1429
erwarb Würzburg die Herrschaft, verpfändete sie aber bald an die Heßberg.
1452/1445 kam die allodiale Ganerbenburg an die Absberg, die sie 1464 den
Markgrafen von Ansbach auftrugen. 1520 fiel sie an die Hutten, die sie 1630
durch Konfiskation verloren, 1638/1639 aber wieder zurückgewannen. Nach deren
Aussterben 1783 kam es zu einem Streit zwischen Schwarzenberg und Pölnitz
(Pöllnitz). Einzelne Güter zog Ansbach ein. 1796 wurde der zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken steuernde Ort von
Preußen in Besitz genommen, 1806 fiel er an Bayern.
L.: Wolff 511. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2627 Frankenberg zu Riet (Reichsritter), Frankenberg. Von 1601 bis 1614 war der
württembergische Rat Balthasar von F. (zu Riet) Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 203. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2628 Frankenberg s. Hutten zu F. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2629 Frankenstein, Franckenstein (Freiherren,
Reichsritter). Im 17. und 18. Jahrhundert (1650-1720) zählten die F. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Im 16. und
17. Jahrhundert sowie um 1806 waren sie im Kanton Odenwald immatrikuliert. Im
17. und 18. Jahrhundert gehörten sie mit dem Rittergut Ullstadt und Langenfeld
zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
Im 18. Jahrhundert zählten sie mit einem Viertel Allmannsweier, Niederschopfheim
und einem Viertel Wittenweier zum Ort (Bezirk, Kanton) Ortenau des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben sowie als
Ganerben zu Mommenheim zum Ritterkreis Rhein. 1802 waren Johann Friedrich Karl
Joseph Xaver F. (Herr der Herrschaft Binzburg (Bünzburg), Niederschopfheim
usw.), Johann Philipp Anton Franz F. und Franz Christoph Karl Philipp F.
immatrikuliert. Die Freiherren von F. zu Ockstadt waren um 1790 mit
Messenhausen Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken. Wegen der Hälfte von Dorn-Assenheim
(Dornassenheim), Ockstadt mit Oberstraßheimer Hof und Usafeldchen gehörten sie
auch dem Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein an.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 363; Pfeiffer 210, 211;
Hölzle, Beiwort 66; Zimmermann 68f.; Winkelmann-Holzapfel 148; Riedenauer 123;
Stetten 32; Bechtolsheim 196; Rahrbach 78; Neumaier 66f., 72.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2630 Frankenstein, (Fürstentum, Herrschaft).
F. bei Breslau wurde um 1280 durch Herzog Heinrich IV. von Schlesien an der
Straße von Breslau nach Prag gegründet. Seit etwa 1300 war es Sitz eines
Fürstentums, das in der Mitte des 14. Jahrhunderts unter die Oberhoheit Böhmens
kam. Zeitweise war es mit Münsterberg vereinigt. Die Herrschaft F. war von 1654
bis 1791 durch kaiserliche Verleihung in der Hand der Familie Auersperg. 1742
fiel F. an Preußen. 1791 wurde die Herrschaft an Preußen verkauft. 1990 kam F.
als politische Folge der deutschen Einheit an Polen.
L.: Wolff 477; Kopitz, A., Geschichte der deutschen Kultur und ihrer
Entwicklung in Frankenstein und im Frankensteiner Lande, 1910.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2631 Frankenthal (Abtei). F. (ursprünglich
unmittelbar) am Rhein wird 772 erstmals erwähnt. Um 1119 gründete der Wormser
Kämmerer Erkenbert ein Augustinerchorherrenstift (Großfrankenthal).
Es war zunächst Propstei und wurde 1163 zur Abtei erhoben. Ihm gehörte fast das
ganze Dorf F., das Dorf Mörsch und das halbe Dorf Eppstein. Nach der Zerstörung
im Bauernkrieg wurde es 1562 durch Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz
aufgelöst. Kurfürst Friedrich IV. baute F. zum Hauptstützpunkt seiner
linksrheinischen Güter aus. Über Bayern kam F. 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 90; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4; Franz, G., Aus der
Geschichte der Stadt Frankenthal, 1912; Eckardt,
A. u. a., Stadt- und Landkreis Frankenthal,
1939; Illert, F., Frankenthal im geschichtlichen
Bild des Rhein-Neckar-Raumes, 2. A. 1957; Amberger, H., Dero Stadt Frankenthal, 1962.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2634 Fränkischer Reichskreis. Der 1500
auf dem Boden des alten Stammesherzogtums Franken
geschaffene, bis 1803/1806 unter dem Vorsitz Bambergs und Kulmbach/Ansbachs
einigermaßen funktionierende fränkische Reichskreis (zwischen 1517 und 1791 322
Tagungen) umfasste folgende Mitglieder: Ansbach (seit 1791 Preußen), Bamberg
(Hochstift), Bayreuth (s. Kulmbach), Castell, (Coburg s. Sachsen-Coburg-Gotha),
Deutscher Orden (Mergentheim), Eichstätt (Hochstift), Erbach, Henneberg
(Sachsen, Sachsen-Weimar, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Coburg, Sachsen-Gotha,
Sachsen-Hildburghausen mit wechselndem Stimmrecht), Hessen-Kassel, Hohenlohe (,
Hohenlohe-Neuenstein, Hohenlohe-Waldenburg), Kulmbach (seit 1791 Preußen),
Limpurg-Gaildorf, (Mergentheim s. Deutscher Orden), Nürnberg (Reichsstadt),
Preußen (seit 1791), Rieneck, Rothenburg (Reichsstadt), (Sachsen,
Sachsen-Coburg-Gotha, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Meiningen,
Sachsen-Weimar,) Schönborn (Reichelsberg, Wiesentheid), (Schwarzenberg),
Schweinfurt (Reichsstadt), Seinsheim, Wertheim, Weißenburg (Reichsstadt),
Windsheim (Reichsstadt), Würzburg (Hochstift).
L.: Gumpelzhaimer 17; Wolff 96; Hartung, F., Geschichte des fränkischen
Reichskreises 1521-1559, 1910; Sicken, B., Der fränkische Reichskreis, 1970;
Wüst, W., Die „gute“ Policey im fränkischen Reichskreis, 2003.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2635 Fränkischer Ritterkreis s. Franken (Ritterkreis) (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2688 Frick von Frickenhausen
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die F. zum Kanton Steigerwald
im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2699 Fries (Grafen, Reichsritter). Im
18. Jahrhundert zählten die Grafen von F. mit den um 1770 von den Eichler von
Auritz erworbenen Teilen der Herrschaft Dennenlohe zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Hölzle, Beiwort 55; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2705 Friesland (Land, Landschaft,
Frisia, Frisie). Die erstmals durch Plinius im ersten nachchristlichen
Jahrhundert für das Gebiet zwischen Rhein und Ems erwähnten Friesen (Frisii,
germ. *Frisioz, daneben Frisiavones, später auch Frisiones, germ. *Frision,
vielleicht zu germ. *fris- kraus, lockig) bewohnten im 7. Jahrhundert einen
Streifen an der Nordsee zwischen Sinkfal bei Brügge und Weser. 734/785 wurden
sie von den Franken unterworfen. Um 802 wurde
ihr Recht aufgezeichnet (Lex Frisionum). Etwa um diese Zeit besiedelten sie die
Nordseeinseln und einen Streifen an der schleswig-holsteinischen Westküste
(Nordfriesland). 843 wurde das alte friesische Gebiet dem Mittelreich Kaiser
Lothars zugewiesen, später dem Ostreich, doch verflüchtigte sich die Herrschaft
des Reiches weitgehend, so dass die Friesen zunehmend unabhängig wurden. 1289
unterwarfen die Grafen von Holland das westfriesische Gebiet zwischen Sinkfal
und Zuidersee. Das mittelfriesische Gebiet zwischen Zuidersee und Lauwers und
das Ommeland westlich der Ems bei Groningen schieden seit dem 16. Jahrhundert,
endgültig 1648 als Teil der Generalstaaten (Provinz F.) aus dem Reich aus.
Lediglich Ostfriesland zwischen Ems und Weser, das 1464 Reichsgrafschaft
geworden war, verblieb mit dem Reiderland südlich von Emden beim Reich.
L.: Wolff 73; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66 (1378)
D2; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, I 12,
II, 22, 49, 51 Frisia; Schmidt, H., Politische Geschichte Ostfrieslands, 1975;
Lengen, H. van, Friesland, LexMA 4 1989, 970ff.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2707 Frieß, Frießel (Reichsritter). Um
1700 zählten die F. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2713 Froberg bzw. Froberg-Montjoie
(Reichsritter, Grafen, Frohberg). Um 1806 zählten die Froberg-Montjoie bzw.
Frohberg-Montjoie zum Kanton Rhön-Werra de Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2718 Fronhofen, Frohnhoffen
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die F. zum Kanton Altmühl. Im 16.
Jahrhundert gehörten die F. zum Kanton Rhön-Werra sowie zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Seyler 363; Riedenauer 123; Neumaier 90.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2719 Fuchs (Reichsritter). Im 16. und
18. Jahrhundert zählten die F. in den Kantonen Altmühl, Baunach, Gebirg und
Steigerwald zum Ritterkreis Franken. S. Fuchs
von Bimbach, Fuchs von Dornheim, Fuchs von Neidenfels, Fuchs von Rügheim, Fuchs
von Wiesentheid.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 209, 213; Ulrichs 209.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2721 Fuchs von Bimbach (Reichsritter).
Vom Ende des 15. Jahrhunderts bis 1806 waren die F. mit dem Rittergut Bimbach
Mitglied des Kantons Steigerwald des Ritterkreises Franken.
Etwa in der gleichen Zeit waren die F. auch im Kanton Baunach immatrikuliert.
Bis etwa 1650 erscheinen sie auch im Kanton Altmühl (Cronheim) sowie sehr früh
auch im Kanton Gebirg.
L.: Pfeiffer 196, 198; Riedenauer 123; Bechtolsheim 12, 18, 63; Rahrbach 81;
Neumaier 98. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2722 Fuchs von Dornheim (Reichsritter).
Vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zu ihrem Aussterben 1727 zählten die F. zum
Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 198; Bechtolsheim 2, 194; Rahrbach 81; Neumaier 73, 150.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2723 Fuchs von Neidenfels
(Reichsritter). Bis etwa 1650 zählten die F. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 210; Stetten 32; Riedenauer 123; Ulrichs 209; Neumaier 80, 86.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2724 Fuchs von Rügheim (Reichsritter).
Die F. zählten zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2725 Fuchs von Wiesentheid
(Reichsritter). Vom 16. Jahrhundert bis zu ihrem Aussterben 1673 zählten F. zum
Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 198. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2726 Fuchsstadt (Reichsritter).
Vielleicht zählten die F. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2736 Führer von Haimendorf (Reichsritter?). Nürnberg, Kanton Odenwald, Ritterkreis Franken. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2737 Fulda (Abtei, Reichsabtei,
Hochstift, Fürstentum, Residenz). Das Kloster F. (zu ahd. feld?, aha) an der
Fulda wurde am 12. 3. 744 durch Bonifatius' Schüler Sturmi (Sturmius) auf
altem, durch Einfälle der Sachsen um 700 aber verödetem Siedlungsgebiet, das Bonifatius
sich 743 von dem merowingischen Hausmeier Karlmann aus Königsgut hatte
übertragen lassen, als Benediktinerabtei gegründet. 751 wurde es unmittelbar
dem Papst unterstellt, 765 von König Pippin zur Reichsabtei erhoben und 774 von
König Karl dem Großen mit der Immunität versehen. Im 9. Jahrhundert wurde F.
einer der wichtigsten deutschen Schreiborte (Hildebrandslied, Muspilli,
Tatian), durch dessen Bibliothek wichtige Texte überliefert wurden. 968
erhielten die Äbte den päpstlichen Primat vor allen Äbten Germaniens und
Galliens und 1170 den Titel Reichsfürsten. Der im 9. Jahrhundert von den Alpen
bis zur Nordsee reichende Streubesitz, der für das 12. Jahrhundert noch auf
15000 Hufen bzw. 450000 Morgen geschätzt wurde, schrumpfte (z. B. durch den Verlust
von Breuberg im Odenwald) bis zum 13. Jahrhundert auf eine kleine Herrschaft in
der Rhön und über Brückenau bis Hammelburg in Franken,
die aber als geschlossenes Gebiet an Umfang immer noch die Herrschaftsgebiete
anderer Abteien des Reiches übertraf. Im 15. Jahrhundert gingen die Fuldische
Mark und Gersfeld verloren. 1487 musste fast das gesamte Stiftsgebiet an Mainz
und Hessen verpfändet werden. Bei der Reichskreiseinteilung kam F. zum
oberrheinischen Reichskreis. 1626 wurde das Kloster innerlich erneuert. Von
1632 bis 1634 war es Wilhelm V. von Hessen-Kassel als Fürst von Buchen
übertragen. 1648 verlor F. das letzte Drittel von Vacha an Hessen-Kassel. Am 5.
10. 1752 wurde für das Stiftsland ein selbständiges Fürstbistum (1829 als
Bistum neu errichtet) eingerichtet. Um 1790 zählte F. wegen Burghaun,
Großenmoor, Marbachshöfe (Marbachshof) und Mahlertshof (Mahlertshöfe),
Rothenkirchen, Steinbach, Dalherda, Eichenzell, Welkers, Geroda, Langenschwarz,
Hechelmannskirchen, Köhlersmoor, Schlotzau, Lütter mit Altenfeld und
Hettenhausen, Mansbach, Glaam, Oberbreitzbach, Wenigentaft, Poppenhausen,
Eichenwinden, Farnlieden (Farnliede), Gackenhof, Hohensteg, Kohlstöcken, Remerz
(Remerts), Rodholz, Sieblos, Steinwand, Tränkhof, Schmalnau, Weyhers, Zillbach
und Sannerz mit Weiperz zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. 1802 wurde F. mit 33/37 Quadratmeilen und
90000 Einwohnern säkularisiert und wenig später die 1723/1734 gegründete
Universität aufgehoben. 1803 fiel das Fürstbistum an Nassau-Oranien, 1806 an
Frankreich, 1810 an das Großherzogtum Frankfurt und 1813 unter die Verwaltung
Österreichs. 1815 kam es teilweise an Preußen, das es 1816 als Großherzogtum an
Hessen-Kassel überließ, 1866 mit diesem wieder an Preußen, das zugleich von
Bayern die Ämter Gersfeld, Hilders und Weyhers erhielt, 1945 zu Groß-Hessen
bzw. zu dem Land Hessen. Die südlichen Gebiete gelangten 1815 an Bayern, die
östlichen an sächsisch/thüringische Länder, Johannisberg (Johannesberg) im
Rheingau an den Fürsten Metternich. Das Bistum F. wurde 1992/1994 Suffragan von
Paderborn.
L.: Wolff 238; Zeumer 552 II a 27; Wallner 695 OberrheinRK 4; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3;
Riedenauer 129; Die Territorien des Reichs 4, 128; Winkelmann-Holzapfel 149;Kalkoff,
P., Die Reichsabtei Fulda am Vorabend der Reformation, Archiv f.
Reformationsgeschichte 22 (1925); Werner-Hasselbach, T., Die älteren
Güterverzeichnisse der Reichsabtei Fulda, 1942; Lübeck, K., Die Fuldaer Äbte
und die Fürstäbte des Mittelalters, 1952; Hilpisch, S., Die Bischöfe von Fulda,
1957; Hoffmann, A., Studien zur Entstehung und Entwicklung des Territoriums der
Reichsabtei Fulda und seiner Ämter, 1958; Stengel, E., Urkundenbuch des
Klosters Fulda, 1958; Stengel, E., Die Reichsabtei Fulda in der deutschen
Geschichte, 1948, 1960; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte
des Landes Hessen, 1961; Der Landkreis Fulda, hg. v. Stieler, E., 1971; Die
Klostergemeinschaft von Fulda im früheren Mittelalter, hg. v. Schmid, K., Bd.
1ff. 1978; Teuner, R., Die fuldische Ritterschaft 1510-1656, 1982; Hussong, K.,
Studien zur Geschichte der Reichsabtei Fulda bis zur Jahrtausendwende, Arch. f.
Diplomatik 31 (1985), 1ff., 32 (1986), 129ff.; Jäger, B., Das geistliche
Fürstentum Fulda in der frühen Neuzeit, 1986; Raab, H., Das Fürstbistum Fulda
(1752-1802/03), 1989, Archiv. f. mittelrheinische Kirchengeschichte 41;
Rathsack, M., Die Fuldaer Fälschungen, 1989; Hahn, H., Kleine Fulda-Chronik,
1989; Leinweber, J., Die Fuldaer Äbte und Bischöfe, 1989; Weidinger, U.,
Untersuchung zur Grundherrschaft des Klosters Fulda in der Karolingerzeit, (in)
Strukturen der Grundherrschaft im frühen Mittelalter, 1989; Sandmann, M.,
Fulda, LexMA 4 1989, 1020ff.; Fulda im alten Reich, hg. v. Jäger, B., 1994;
Fulda in seiner Geschichte, 1995; Geuenich, D., Die Stellung der Abtei Fulda,
Fuldaer Geschichtsblätter 7 (1995); Meyer zu Ermgassen, H., Der Codex
Eberhardi, Bd. 1ff. 1995ff.; Kloster Fulda, hg. v. Schrimpf, G., 1996; Witzel,
W., Die fuldischen Ministerialen, 1998; Früh, M., Die Lehnsgerichtsbarkeit der
Abtei Fulda, Hess. Jb. f. LG. 49 (1999), 39; Theisen, F., Mittelalterliches
Stiftungsrecht, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W., 2003, 1, 657, 1, 2, 198; Adel in Hessen, hg. v. Conze, E. u.
a., 2010. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2739 Füllbach, Fulpach, Fullbach
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die F. zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Pfeiffer 213; Riedenauer 123; Rahrbach 87.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2740 Fürbringer (Reichsritter). Im 17.
Jahrhundert zählten die F. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 123; Neumaier 88. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2756 Furtenbach (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert (um 1760) zählten die F. mit den Rittergütern Schnodsenbach,
Burgambach und Zeisenbronn zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15, 414; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2768 Gailing von Altheim, Gailing,
Gayling, Gayling von Altheim (Reichsritter). Um 1550 bis etwa 1720 gehörten die
G. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
(Geyling). Im 18. Jahrhundert zählten die G. zum Ort (Kanton) Ortenau des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben und
zum Ritterkreis Unterelsass (Reichsfreiherren). Die G. erloschen
männlicherseits 1940 und weiblicherseits 1987.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Riedenauer 123; Stetten 32;
Neumaier 73, 150; Zander, P., Das Freiherrlich Gayling von Altheim'sche
Gesamtarchiv, (in) Barockschloss Ebnet bei Freiburg i. Br., 1989.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2769 Gailing von Illesheim, Geiling
von Illesheim (Reichsritter), Gayling von Illesheim. Im frühen 16. Jahrhundert
zählten die G. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 123.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2773 Gaisberg (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von G. mit Teilen von
Helfenberg (seit 1740), Schloss und Gut Hohenstein (1678-1738), Gut Schnait
(seit 1633) und dem Rittergut Kleinbottwar und Schaubeck (Schabeck) (1645-1765)
zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Wegen graneckischer Güter gehörte
die Familie seit 1599 zum Kanton Neckar. 1805 waren Kantonsmitglieder Carl
Ludwig, Ludwig-Heinrich und Ludwig von G. zu Schöckingen. Um 1785 bis 1800
gehörte Benjamin von G. als Personalist dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62; Hellstern 204; Stetten
39, 183; Riedenauer 123; Kollmer 370, 376f.; Schulz 262;
Gaisberg-Schöckingensches Archiv Schöckingen. Urkundenregesten 1365-1829,
bearb. v. Müller, P., 1993 (141 Urkunden).
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2789 Gans von Otzberg, Gans von Uzberg
(Reichsritter). Im 18. Jahrhundert (um 1785) zählten die G. zum Ritterkreis
Rhein und bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 123; Stetten 33; Neumaier 73,
150. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2798 Gauerstadt (Reichsritter),
Gauberstadt. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2804 Gebirg (Kanton, Ritterkanton).
Der Kanton G. war eine Untergliederung des Ritterkreises Franken der Reichsritterschaft. Er war seinerseits in
die Quartiere Fichtelberg, Forchheim, Hollfeld und Rodach eingeteilt. Um 1800
zählte die Kantonskorporation zu den Mitgliedern des Kantons.
L.: Mader 3, 318ff., 8, 661ff., 8, 682ff.; Wolff 512; Riedenauer 116, 122ff.,
129; Waldenfels, W., Frhr. v., Die Ritterschaft des heutigen Oberfranken im Jahre 1495, Arch. d. hist. Ver. Oberfranken 26, 3 (1917), 61ff.; Rupprecht, K.,
Ritterschaftliche Herrschaftswahrung in Franken,
1994. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2806 Gebsattel (Reichsritter,
Freiherren). Vielleicht kurz vor 1100 entstand an einer Tauberfurt als
Witwensitz einer Gräfin von Rothenburg G. Als Folge der Ausdehnung Rothenburgs
verlegten die G. ihren Sitz nach Acholshausen, später nach Trennfeld. Im 16.
bis 18. Jahrhundert zählten die Freiherren G. mit Teilen von Haselbach, der
Hälfte von Burglauer, Lebenhan und Teilen von Leutershausen zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Im frühen
16. Jahrhundert waren sie auch im Kanton Baunach, im 17. Jahrhundert auch im
Kanton Odenwald immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender, 1753, 538; Stieber; Roth von Schreckenstein 2,
593; Seyler 364; Winkelmann-Holzapfel 149; Pfeiffer 198, 211; Riedenauer 123;
Rahrbach 88; Neumaier 90. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2811 Geilber (Reichsritter).
Vielleicht zählten die G. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken und zur vogtländischen Ritterschaft
(Vogtland).
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2814 Geilsdorf (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert und im frühen 18. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. S. a. Geylstorff.
L.: Riedenauer 123; Pfeiffer 209. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2821 Geißmar, Geismar (Reichsritter).
Im 17./18. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Rhön-Werra und zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 364f.; Riedenauer 123.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2824 Geldern (Reichsritter).
Vielleicht zählten die G. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2834 Gemmingen (Herren, Reichsritter).
G. (Gemmincheim) bei Sinsheim im Kraichgau wird 769 anlässlich einer Gabe an
Lorsch erstmals erwähnt (768 Gemminisheim?). 1233 bzw. 1275 erscheinen (wohl
mit Allodialgut) Herren von G., die sich später mit den Grafen von Neipperg in
die Herrschaft über G. teilten. Die seit der Wende des 13. Jh.s in die später
weitverzweigten Hauptstämme Guttenberg (1449, Zweigstamm Steinegg-Hagenschieß
Beginn des 15. Jh.s, später Bessenbach) und Hornberg (1612, vorher Bürg)
geteilte Familie G. war bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil am Neckar. Zeitweise bestanden in G. drei Schlösser. Das
später der Reichsritterschaft Schwaben und Franken
aufgeschworene Geschlecht bildete die Linien (Steineck bzw.) Steinegg, G.,
Mühlhausen, Presteneck, Horneck, Tiefenbronn und Hamberg (Homberg) aus. Zu
ihren Gütern zählten innerhalb des Ritterkreises Schwaben im Kanton Neckar
Hamberg (Homberg) (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg, 1457), Hohenwart (Lehen
Badens, v. G. zu Steinegg, 1457), Lehningen (Lehen Badens, v. G. zu
Mühlhausen), Mühlhausen an der Würm (Erblehen von G. zu Mühlhausen), Neuhausen
im Hagenschieß (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg), Schellbronn (Lehen Badens, v.
G. zu Steinegg, 1457), Steinegg (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg, 1407),
Tiefenbronn (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg), im Kanton Kocher Ganerbschaft
Bönnigheim (Bennigheim) mit Erligheim, Beihingen teilweise (seit 1675), Filseck
(1593-1597), Neubronn teilweise, Hochberg (1684-1779), Talheim teilweise, im
Kanton Kraichgau Erligheim, Guttenberg, Adersbach mit Rauhof, Bonfeld mit (dem
1732 von Gemmingen-Hornberg erworbenen) Babstadt, Fürfeld, Rappenau,
Treschklingen, fünf Achtel Gemmingen, Hüffenhardt mit Kälbertshausen,
Neckarmühlbach, Wollenberg und Michelfeld sowie im Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken, in dem sie von den
Anfängen bis 1806 immatrikuliert waren, drei Viertel Crumbach
(Fränkisch-Crumbach), Bierbach, Eberbach, Erlau, Freiheit, Hof Güttersbach,
Michelbach, Hof Rodenstein (17. Jh.) mit Rodensteinschen Waldungen, Altenberg
(Schloss und Gut mit Niedersteinach 1622), Hoffenheim (1771), Teile von
Sachsenflur, Unterheimbach mit Oberheimbach, Bürg (1334), Ilgenberg,
Leibenstadt, Lobenbacherhof, Neckarzimmern mit Schloss Hornberg (1612),
Steinbach, Stockbronn (Stockbrunn), Teile von Widdern (15. Jh.), Kochendorf
teilweise (1749), Herrschaft Maienfels und Neuhütten (16. Jh., gemeinschaftlich
mit den Weiler) sowie Schloss Presteneck teilweise. 1520 wurde in G. die
Reformation eingeführt. Um 1790 waren die G. auch im Kanton Baunach
immatrikuliert. 1806 kam G. an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
(Am Beginn des 21. Jh.s sind noch rund 200 Namensträger bezeugt.)
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 56, 59, 62-64;
Winkelmann-Holzapfel 150; Hellstern 204, 218, 219; Schulz 262; Riedenauer 123;
Stetten 32, 36; Rahrbach 90; Neumaier 72, 149f., 151f.; Fleck, A., Die
Mediatisierung der Reichsfreiherrn von Gemmingen beim Übergang in die badischen
Souveränitätslande, Diss. jur. Mainz 1972; Andermann, K., In Angelegenheiten
der Ritterschaft, 1986; Andermann, K., Die Urkunden des Freiherrlich von
Gemmingen’schen Archivs auf Burg Guttenberg über dem Neckar, 1990; Andermann,
K., .Die Urkunden der Freiherrlich von Gemmingen’schen Archive auf Gemmingen
und Fürfeld - Regesten 1331-1849, 2011; Archive der Freiherren von
Degenfeld-Neuhaus und Gemmingen-Hornberg-Babstadt - Urkundenregesten 1439-1902,
bearb. v. Burkhardt, M., 2013. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2839 Genf (Hochstift). Gegen 400
erscheint in dem ehemaligen Hauptort der keltischen Allobroger am Ausfluss der
Rhone aus dem von ihr gebildeten See ein seit 450 zur Erzdiözese Vienne
gehöriger Bischof von G., dessen Diözese sich bis zum Mont Cenis, Großen Sankt
Bernhard und Waadtland erstreckte. Von 443 bis 461 war an seinem Sitz der
Hauptort des Reiches der Burgunder. 534 geriet das Gebiet unter die Herrschaft
der Franken. Beim Zerfall des karolingischen
Reiches kam G. 887 zum Königreich Burgund und damit 1032 an das deutsche Reich.
Der Bischof galt als Reichsfürst. 1156 gelangte die Vogtei über das Hochstift
von den Grafen von G. durch Friedrich I. Barbarossa an die Herzöge von
Zähringen, welche die Rechte des Bischofs minderten. Seit dem 13. Jahrhundert
wirkten die Grafen von Savoyen in gleicher Richtung. 1365 erhob Kaiser Karl IV.
die Grafen zu Reichsvikaren und leitete damit die völlige Lösung des Hochstifts
vom Reich ein. Nachdem der Bischof, weil er die Herrschaft über die seit 1526
mit Bern und Freiburg verbündete Stadt an Savoyen übertragen wollte, 1533 zum
Wechsel nach Annecy gezwungen worden war, verlor das Bistum bzw. Hochstift
seinen Sitz im Reichsfürstenrat.
L.: Wolff 538; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D5; Geisendorf, P.,
Bibliographie raisonée de l'histoire de Genève, Paris 1967; Binz, L., Le
diocèse de Genève, 1980; Le diocèse de Genève-Annecy, hg. v. Baud, H., 1985;
Histoire de Genève, hg. v. Guichonnet, P., 3. A. 1986; Santschi, C., Genf,
LexMA 4 1989, 1228ff.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W., 2003, 1, 537, 1, 2, 211.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2846 Genua (Stadtkommune, Republik).
G. am südlichen Steilabfall der ligurischen Alpen war schon im Altertum ein
bedeutendes Handelszentrum. Seit 218 v. Chr. stand es unter römischem Einfluss
und behielt die zu unbestimmtem Zeitpunkt erlangte römische Munizipalverfassung
bis zur Völkerwanderungszeit bei. Über Ostgoten, Byzantiner (554) und
Langobarden (641) kam es an die Franken, die es
zum Mittelpunkt einer Grafschaft erhoben. Seit dem 10. Jahrhundert erlangte G.
(958 Privileg für die habitatores in civitate Ianuensi) eine eigene, seit etwa
1100 von drei oder mehr Konsuln als Compagna ausgeübte Verwaltung, die
Friedrich I. Barbarossa beließ. Zusammen mit Pisa gewann die durch Handel reich
gewordene Stadt Sardinien und Korsika und setzte sich 1284 auch gegen Pisa und
1298 gegen Venedig durch. Gleichzeitig wurde G. durch heftige innere
Auseinandersetzungen der Familien der Doria, Fieschi, Grimaldi und Spinola
erschüttert. 1380 unterlag es bei Chioggia gegen Venedig. Von 1396 bis 1409
stand es unter der Herrschaft Frankreichs, von 1421 bis 1436 unter der
Herrschaft Mailands und von 1458 bis 1461 wieder unter der Herrschaft
Frankreichs. Nach dem Fall Konstantinopels 1453 gingen alle östlichen
Niederlassungen verloren (1471 Trapezunt, 1475 Kaffa [Caffa], 1566 Chios).
Mehrfach geriet die Stadt unter die Herrschaft Mailands und Frankreichs. 1768
trat Genua Korsika an Frankreich ab. Am 6. 6. 1797 wurde Genua von Frankreich
als Ligurische Republik eingerichtet, 1805 nach einem Volksentscheid von
Frankreich annektiert. 1815 wurde G. mit dem Königreich Sardinien vereint, das
1861 im Königreich Italien aufging.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (um 1300) C2; Storia di Genova dalle
origini al tempo nostro, Bd. 1ff. 1941f.; Cozzani, E., Genova, 1961; Le ville
genovosi, hg. v. De Negri, E. u. a., 1967; Costantini, C., La repubblica di
Genova nell'età moderna, 1978; Piergiovanni, V., Lezioni di storia giuridica
genovese, 1983; Petti Balbi, G., Genua, LexMA 4 1989, 1251ff.; Kurowski, F.,
Genua aber war mächtiger, 1990; Schweppenstette, F., Die Politik der
Erinnerung, 2003. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2850 Gerboth, Gerrodt (Reichsritter).
Von etwa 1560 bis etwa 1650 waren die G. im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2863 Gersfeld (Stadt, Herrschaft). 944
gaben Gerhard und Snelburg ihre Güter in dem vermutlich älteren G. (Geresfeld)
an der oberen Fulda an das Kloster Fulda. Dieses erwirkte 1359 Stadtrecht für
G. 1402 und 1428 eroberte das Hochstift Würzburg den Ort und gab ihn an die von
Ebersberg genannt von Weyhers. Sie führten um 1540 die Reformation ein. 1804
kam das zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken
zählende G. an das Großherzogtum Würzburg, 1806 an Bayern, 1866 an Preußen
(Hessen-Nassau) und 1945 an Hessen.
L.: Wolff 513; Abel, A., Heimatbuch des Kreises Gersfeld, 1924; Kissel, O.,
Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2870 Geuder von Heroldsberg, Geuder
(Reichsritter). 1391 erwarben die in Nürnberg sitzenden Patrizier Geuder das
Reichslehen Heroldsberg, das vor ihnen die Nassauer und von diesen über die
Burggrafen von Nürnberg Herzog Swantibor von Pommern innegehabt hatte. Im 17.
Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken, im 18. Jahrhundert wegen Stein (Kanton
Altmühl) und anderer Güter (Kanton Baunach) zum Ritterkreis Franken (Geuder-Rabenstein). S. Heroldsberg.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 196;
Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2873 Geyer von Geyersberg
(Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die G. zum Ritterkreis Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2874 Geyer von Giebelstadt, Geyer zu
Giebelstadt (Reichsritter). Die G(eyer von Giebelstadt bei Ochsenfurt)
entstammten der Ministerialität der Grafen von Rieneck. Bekanntester Vertreter
war Florian G. (1490-3. 6. 1525). Von vor 1550 bis nach 1700 zählten die G. zum
Kanton Odenwald, in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts auch zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken. 1685 wurden
die G. Reichsgrafen. Nach ihrem Aussterben fiel ihre Reichsgrafschaft mit
Giebelstadt, Ingolstadt in Unterfranken,
Reinsbronn, Goldbach und Rechten in Neunkirchen an Brandenburg/Preußen (1704).
L.: Pfeiffer 210; Stetten 32; Riedenauer 123; Rahrbach 94; Neumaier 73, 149,
152. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2877 Geylstorff (Reichsritter),
Geilsdorf. Im 16. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. S. a. Geilsdorf.
L.: Pfeiffer 209. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2878 Geypel, Geipel, Geubel, Gruppel
(Reichsritter). Von vor 1550 bis nach 1720 zählten die G. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 123; Neumaier 66, 73 (Geipel von Schöllkrippen).
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2879 Geyso zu Mansbach (Reichsritter).
Die G. zählten im 16. bis 18. Jahrhundert mit Mansbach, Glaam, Oberbreitzbach,
der Hälfte von Rossdorf und Wenigentaft zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538; Stieber; Seyler 365;
Winkelmann-Holzapfel 151; Riedenauer 123; Adel in Hessen, hg. v. Conze, E. u.
a., 2010 (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2886 Gießen, Giese? (Reichsritter). Im
17. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2900 Glauberg (Reichsburg). Der am
Ostrand der Wetterau am Einfluss des Seemenbachs in die Nidder liegende G. mit
einer Höhe von 271 Metern über dem Meeresspiegel wurde schon um 4500 v. Chr.
besiedelt und um 500 v. Chr. befestigt (Grab eines Keltenfürsten). Nach
alemannischer Besiedlung im 4. bis 5. Jh. n. Chr. errichteten die Franken vom 7. bis 9. Jh. eine Burg. Eine staufische
Burg wurde wahrscheinlich 1256 n. Chr. zerstört.
L.: Das Rätsel der Kelten vom Glauberg, 2002
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2906 Gleichen genannt von Rußwurm
(Freiherren, Reichsritter). Seit etwa 1750 waren die Freiherren von G. mit
Bonnland Mitglied des Kantons Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. S. Rußwurm.
L.: Stieber; Seyler 365f.; Winkelmann-Holzapfel 151; Riedenauer 123; Rahrbach
100. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2915 Gmund (Reichsritter). Vielleicht
zählten G. zur Ritterschaft im Ritterkreis Franken.
S. Voit von Rieneck.
L.: Riedenauer 123; Ulrichs 209. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2918 Gnodstadt, Gnodtstatt, Gnottstadt
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Steigerwald
im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 123; Rahrbach 102. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2919 Gochsheim (Reichsdorf). Das
vielleicht im 6. Jahrhundert entstandene G. bei Schweinfurt wird 796 erstmals
genannt. Am 23. 11. 1234 behielt sich König Heinrich die Rechte seiner
Vorfahren u. a. in G. vor. Ferdinand I. erteilte der Reichsstadt Schweinfurt
die Schutz- und Schirmgerechtigkeit über die Reichsdörfer G. und Sennfeld, die
Schweinfurt 1572 an das Hochstift Würzburg abtrat. 1575 wurde der Bischof durch
Vertrag als Reichsvogt, Schutzherr und Schirmherr anerkannt. Die 1637 vom
Kaiser bestätigte Würzburger Landesherrschaft wurde 1649 wieder beseitigt. 1802
kam G. an Bayern.
L.: Wolff 505f.; Hugo 457; Segnitz, S., Geschichte und Statistik der beiden
Reichsdörfer Gochsheim und Sennfeld, 1802; Weber, F., Geschichte der
fränkischen Reichsdörfer Gochsheim und Sennfeld, 1913; Zeilein, F., Das freie
Reichsdorf Gochsheim, (in) Reichsstädte in Franken
1, 1987. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2924 Goez (Reichsritter). Im späten
17. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2925 Gofer, Hofer? (Reichsritter). Um
1780 zählten G. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2927 Goldbach (Reichsritter).
Vielleicht zählten im frühen 16. Jahrhundert G. zur Ritterschaft im Ritterkreis
Franken
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2929 Goldochs zu Beratsweiler
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Odenwald
und zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123; Neumaier 74, 76. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2930 Göler von Ravensburg
(Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die G. mit Sulzfeld und Teilen von
Kieselbronn zum Kanton Kraichgau sowie 1651 mit einem Viertel Beihingen zum
Kanton Kocher, beide im Ritterkreis Schwaben. Seit der Mitte des 17.
Jahrhunderts waren sie im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert, um 1750 im Kanton Gebirg.
Außerdem zählten sie zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63; Riedenauer
123; Schulz 262. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2935 Golnitz (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert waren die G. Mitglied im Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2940 Gopp, Goppe von Marezek
(Reichsritter). Vielleicht zählten die G. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2957 Gotha (Herren, Residenz des
Landgrafen von Thüringen). G. in Thüringen gehörte vermutlich zum alten
thüringischen, von den Franken übernommenen
Königsgut. 775 (Gothaha) gab es Karl der Große an das Stift Hersfeld. 1109
erscheinen Herren von G., die Burgmannen der ludowingischen Landgrafen von
Thüringen gewesen sein dürften. 1247 kam G. an die Markgrafen von Meißen, galt
von 1287 bis ins 15. Jahrhundert als Lehen Mainz´ und fiel 1640 an die
ernestinische Linie des Hauses Wettin (Sachsen). 1640 wurde es Residenz des
Fürstentums Sachsen-Gotha. Das Gebiet des Fürstentums umfasste Stadt und Amt
Gotha, die Ämter Tenneberg, Reinhardsbrunn, Georgenthal, Schwarzwald oder
Zella, Wachsenburg, Volkenroda und Tonna, die obere Herrschaft Kranichfeld und
den unter gothaischer Oberhoheit stehenden Teil der Grafschaft Gleichen
(1681-1825 Sachsen-Gotha-Altenburg, 1826-1918 Sachsen-Coburg-Gotha). Es zählte
zum obersächsischen Reichskreis. 1920 kam G. zu Thüringen und damit von
1945/1949 bis 1990 zur sowjetischen Besatzungszone bzw. zur Deutschen
Demokratischen Republik. S. Sachsen-Gotha, Sachsen-Gotha-Altenburg,
Sachsen-Coburg und Gotha (Sachsen-Coburg-Gotha)
L.: Wolff 397f.; Beck, A., Geschichte der Stadt Gotha, 1870; Strenge, K.
v./Devrient, E., Stadtrechte von Eisenach, Gotha und Waltershausen, 1909;
Gotha. Das Buch einer deutschen Stadt, hg. v. Schmidt, K., Bd. 1f. 1927ff.;
Schmidt, K., Gotha im heimatkundlichen Schrifttum, 1939; Uhlig, L., Gotha.
Stadt und Umland. Ihr Struktur- und Funktionswandel, Diss. Leipzig 1967; Steguweit,
W., Geschichte der Münzstätte Gotha vom 12. bis zum 19. Jahrhundert, 1987;
Raschke, H., Residenzstadt Gotha 1640-1918, 1990; Klinger, A., Der Gothaer
Fürstenstaat, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2, 218. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2959 Gottesfelden, Gottsfeld, Gotzfeld
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Gebirg im
Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2961 Gottesmann zum Thurn, Gottsmann
von Thurn (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die G. zu den
Kantonen Gebirg (bis ins frühe 17. Jahrhundert), Steigerwald, Altmühl und
Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2962 Gottfahrt (Reichsritter).
Vielleicht zählten die G. zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2984 Grafenreuth, Gravenreuth
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert waren die G. Mitglied im Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 2993 Grappendorf (Reichsritter). Im
17. (etwa 1680) und 18. Jahrhundert (etwa 1760) zählten die G. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 366; Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3001 Greck von Kochendorf, Greck zu
Kochendorf (Reichsritter). Von vor 1550 bis etwa 1750 zählten die G. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 124; Stetten 32; Neumaier 66, 73, 149, 151.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3004 Greifenclau, Greiffenclau zu
Vollrads (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren
von G. mit Gereuth, Hafenpreppach und Albersdorf (Aldersdorf) zum Kanton
Baunach des Ritterkreises Franken. Seit 1750
waren sie (als Personalisten) Mitglieder des Kantons Odenwald. Von 1723 bis
1738 war Lothar von Greiffenclau-Vollrads wegen Eislingen (Großeislingen) im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Bis 1764 waren
Familienangehörige dort Personalisten.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 542; Stieber; Riedenauer 124; Stetten 39;
Schulz 262. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3015 Grempp, Gremp (Reichsritter). Im
17. Jahrhundert gehörten die G. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3021 Greul, Graul, Dernbach genannt
Greul (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. (S. Dernbach.)
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3022 Greusing (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Baunach und zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3036 Grolach (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3047 Grorod, Grorodt, Gränrodt
(Reichsritter). Um 1700 zählten die G. zum Kanton Odenwald im Ritterkeis Franken. S. Grünrod.
L.: Riedenauer 123. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3048 Groschlag (Reichsritter). Vom
frühen 16. Jahrhundert bis 1806 zählten die G. zum Kanton ; des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 124; Neumaier 67, 70, 73, 150.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3049 Groschlag von Dieburg, Groschlag
von und zu Dieburg (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die
nach Schloss und Gut Dieburg benannten Freiherren von G. mit dem 1808 an
Hessen-Darmstadt kommenden Hergershausen (Hengershausen), Eppertshausen, dem
1799 an den Grafen Lerchenfeld (Lerchfeld) gelangenden Sickenhofen und dem seit
1799 den Albini gehörenden Messel zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie Mitglied im Ritterkreis
Rhein.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Winkelmann-Holzapfel 151; Stetten
36, 187. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3050 Groß (Reichsritter). Im Jahre
1801 zählten die G. mit Allersheim, das 1808 an Würzburg fiel, und Rottenbauer
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Zeitweise gehörten sie auch dem Kanton Baunach an. (S. Groß von Trockau.)
L.: Stetten 36, 188; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3052 Groß von Trockau (Freiherren,
Reichsritter). Vom frühen 16. Jahrhundert bis 1806 zählten die Freiherren G.
mit Teilen der Herrschaft Trockau zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 55;
Winkelmann-Holzapfel 151; Pfeiffer 208; Riedenauer 124; Rahrbach 106; Neumaier
183 (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3063 Grumbach (Reichsritter). Im 16.
bis 18. Jahrhundert zählten die G. zu den Kantonen Rhön-Werra (von Anfang des
16. bis Mitte des 18. Jahrhunderts) und Steigerwald (17. Jahrhundert) des
Ritterkreises Franken. Früh waren sie auch im
Kanton Odenwald immatrikuliert. Wilhelm von G. (1503-1567) war Schwager Florian
Geyers sowie Lehnsmann des Hochstifts Würzburg und der Markgrafen von
Brandenburg und unternahm für die Reichsritterschaft den letzten Versuch einer
Erhebung gegen die Landesherren (Grumbachsche Händel), in dessen Verlauf er
1563 geächtet und 1567 hingerichtet wurde.
L.: Stieber; Roth v. Schreckenstein 2, 593; Ortloff, F., Geschichte der
Grumbacher Händel, 1868ff.; Seyler 366; Pfeiffer 198, 211; Bechtolsheim 13, 17;
Riedenauer 124; Stetten 10f., 25; Rahrbach 110; Neumaier 89.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3064 Grün, Kryn (Reichsritter). Von
etwa 1550 bis ins 18. Jahrhundert zählten die von (der) G. zeitweise zu den
Kantonen Gebirg und Odenwald des Ritterkreises Franken.
1643-1651 war Michael von (der) G. wegen des 1640 erworbenen Oberensingen im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 209; Stetten 32; Riedenauer 124;
Schulz 263. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3065 Grünau, Kloster (Reichsritter).
Um 1785 zählte das Kloster G. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 129. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3071 Grünrod? (Reichsritter). Um 1700
zählten die G. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
S. Grorod, Grorodt, Gränrodt.
L.: Riedenauer 124; Neumaier 74, 150 (Grönrodt).
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3084 Gugel (Reichsritter). 1805/1806
zählten G. vielleicht zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3089 Gundelsheim (Reichsritter). Im
16. Jahrhundert zählten die später erloschenen G. (Gundelsheim-Brauneck) zum
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken, danach
zum Kanton Odenwald und von 1593 bis 1614 wegen Schenkenstein und Aufhausen zum
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Pfeiffer 213; Riedenauer 124; Schulz 263.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3090 Günderode (Freiherren, Reichsritter).
Im späteren 17. Jahrhundert gehörten die G. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert
zählten die G. mit Höchst an der Nidder zum Kanton Mittelrheinstrom des
Ritterkreises Rhein.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 366; Winkelmann-Holzapfel
151; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3096 Günther von Brennhausen
(Reichsritter). Im späteren 17. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Baunach
des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3097 Guntzenroth, Gonsrodt
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die G. (Lengenstein genannt G.) zum
Kanton Odenwald und zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3109 Guttenberg (Freiherren,
Reichsritter). Kurz vor 1320 wurde die Burg G. am Obermain errichtet, nach der
sich ein Ministerialengeschlecht der Herzöge von Andechs-Meranien nannte, das
seit 1149 als von Plassenburg greifbar ist. Es war Lehnsträger für die
Burggrafen von Nürnberg sowie die Hochstifte Würzburg und Bamberg. Innerhalb
der Reichsritterschaft gehörte es den Kantonen Rhön-Werra (1650-1801/1802 mit
Kleinbardorf), Baunach (spätes 16. Jahrhundert, 1750-1806 mit Kirchlauter),
Steigerwald (1700, 1790), Odenwald (17. Jahrhundert) und Gebirg (frühes 16.
Jahrhundert bis 1805/1806) des Ritterkreises Franken
an. Die Linie Steinenhausen hatte seit 1691 erblich das Amt des Obermarschalls
des Hochstifts Würzburg inne. 1700 stieg es in den Reichsfreiherrenstand auf.
1802 wurden die Güter von Bayern besetzt und 1804 an Preußen übertragen. Später
kamen sie an Bayern zurück.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 542; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593;
Seyler 367; Pfeiffer 196, 208; Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 124; Rahrbach
113; Neumaier 119, 183; Guttenberg, E. Frhr. v., Die Territorienbildung am
Obermain, 1927, Neudruck 1966; Bischoff, J., Genealogie der Ministerialen von
Blassenberg und der Freiherren von und zu Guttenberg, 1966; Rupprecht, K.,
Ritterschaftliche Herrschaftswahrung in Franken,
1994. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3115 Habe? (Reichsritter). Kanton Odenwald, Ritterkreis Franken. S. Habern? (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3116 Haberkorn (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert waren die H. Mitglied des Kantons Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Im späten 17. Jahrhundert waren sie auch im
Kanton Steigerwald immatrikuliert.
L.: Pfeiffer 212; Bechtolsheim 15; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3118 Haberland (Reichsritter). Im
späten 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3119 Habermann (Reichsritter). Die H.
waren im späteren 18. Jahrhundert mit Teilen von Unsleben Mitglied des Kantons
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Mit dem
Rittergut Erlabronn waren sie bis 1806 im Kanton Steigerwald immatrikuliert.
L.: Seyler 367; Winkelmann-Holzapfel 151; Bechtolsheim 16, 22; Riedenauer 124;
Rahrbach 116. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3120 Habern (Reichsritter). Von etwa
1550 bis ins 17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 210; Stetten 32; Riedenauer 124;
Neumaier 87, 141, 164. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3123 Habsberg (Reichsritter). Die H.
zählten seit 1548 zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben sowie zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. Letztes
Mitglied im Kanton Neckar (Rittermatrikel von 1608) war Conrad von H. zu
Nordstetten und Isenburg.
L.: Hellstern 205; Pfeiffer 210. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3127 Hachberg, Hochberg (Herren,
Herrschaft, Markgrafschaft). Nach der Burg H. (Hochberg) bei Emmendingen nannte
sich eine von Markgraf Hermann († 1074), dem Sohn Herzog Bertholds I.,
begründete Adelslinie. Seit 1112 benannte sie sich nach der Burg Baden bei Oos
(s. Baden). Von diesen Markgrafen von Baden spaltete sich nach 1197 die Linie
(Baden-Hachberg bzw.) H. und von dieser 1297 die Nebenlinie (Baden-Sausenberg
bzw.) Sausenberg ab. H. kam 1415 durch Kauf wieder an die Hauptlinie zurück.
Die sausenbergische Linie, die 1306 Rötteln, später Lörrach und verschiedene
Dörfer, 1444 Badenweiler und 1457 die Grafschaft Neuenburg (Neuchâtel) erwarb,
erlosch 1503. Ihre Güter kamen an Baden, Neuenburg über eine Tochter an den
Herzog von Orléans-Longueville (Longueville). 1535 fiel H. an Baden-Durlach.
Für die Herrschaften Badenweiler, Rötteln und Sausenberg kam im 16. Jahrhundert
die Bezeichnung Markgräflerland auf (im Gegensatz zum Breisgau Österreichs).
Über Baden gelangten die meisten Güter 1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. a.
Hochberg.
L.: Wolff 165; Zeumer 553 II b 31; Wallner 685 SchwäbRK 5; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) D4; Weech, F. v., Die Zähringer in Baden, 1881; Regesten
der Markgrafen von Baden und Hachberg, hg. v. Fester, R./Witte, H./Krieger, A.,
Bd. 1ff. 1892ff.; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches,
1938; Merkel, R., Studien zur Territorialgeschichte der badischen
Markgrafschaft in der Zeit vom Interregnum bis zum Tode Markgraf Bernhards I.
(1250-1431), Diss. phil. Freiburg 1953; Sütterlin, B., Geschichte Badens, 1967;
Wunder, G., Zur Geschichte der älteren Markgrafen von Baden, Württemberg. Franken 1978, 13ff.; Treffeisen, J., Das
Abgabenverzeichnis der Markgrafschaft Hachberg und der Herrschaft Üsenberg, Jb.
des Landkreises Emmendingen 1994, 147. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3148 Haideneck (Reichsritter). Um 1700
zählten die H. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3149 Haider (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3154 Hain, Han, Haun (Reichsritter).
(Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Rhön-Werra und vielleicht
auch zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.)
S. Haun.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3155 Hainach (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert und von etwa 1600 bis 1630 zählten die H. (Heinach) zum Kanton
Steigerwald und zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
S. a. Hainach zu Hundelshausen.
L.: Stieber; Bechtolsheim 13, 18; Riedenauer 124.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3156 Hainach zu Hundelshausen
(Reichsritter). Bis zu ihrem Aussterben (1680) zählten die H. mit Bischwind und
Vögnitz zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 194. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3168 Haller von Hallerstein
(Reichsritter). Die aus Tirol stammenden Haller sind seit dem Ende des 13.
Jahrhunderts in Franken bezeugt. Seit dem 14.
Jahrhundert erwarben sie reiche Güter. Seit 1528 nannten sie sich H. Im 17.
Jahrhundert zählten die Nürnberger Patrizier H. auch zum Kanton Steigerwald (?)
des Ritterkreises Franken. Seit 1750 saßen sie
als Vertreter der Stadt Nürnberg im Kanton Altmühl.
L.: Stieber; Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 124; Haller von Hallerstein,
H./Zirnbauer, H., Die Haller von Hallerstein, 1961. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3174 Haltermannstetten,
Haldermannstetten (Reichsritter). Die H. zählten zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken. (S. Stettner von
Grabenhof.)
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Pfeiffer 213; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3181 Hamilton (Reichsritter). Um 1700
zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3184 Hammerstein (Reichsritter). Im
17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3190 Handschuhsheim (Reichsritter). Im
16. Jahrhundert gehörten die H. dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an. Im 18. Jahrhundert zählten die H.
(Handschuchsheim) zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Stetten 32; Riedenauer 124; Neumaier 67,
132, 141. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3196 Hanstein (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die H. zum Ritterkreis Rhein. Im späten 17. und frühen 18.
Jahrhundert gehörten sie auch dem Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken an. S. Haustein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 124.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3199 Harant, Horant (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3206 Hardenberg (Reichsritter). Um
1801/1802 zählten die H. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3214 Harras (Reichsritter). Vielleicht
zählten die H. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3216 Harseldt (Reichsritter). Im
frühen 17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3217 Harstall (Reichsritter). Im
frühen 18. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3224 Hartheim (Reichsritter). Um 1550
zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 124; Neumaier 73, 90, 141, 144f. 147.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3242 Hasslach (Reichsritter), Haßlach,
Haslach, Haßlohe. Im 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Baunach und zum
Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Pfeiffer 213; Riedenauer 124.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3248 Hattstein (Reichsritter). Im
frühen 18. Jahrhundert zählten die H. zum Ritterkreis Rhein und zu Beginn des
18. Jahrhunderts zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
S. Haustein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Riedenauer 124; Neumaier 67.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3250 Hatzfeld, Hatzfeldt (Herren,
Reichsgrafen, Reichsfürsten, Reichsritter). Nach der 1282 erwähnten Burg H. an
der oberen Eder benannte sich eine seit 1138/1145 nachweisbare edelfreie
Familie (Hepisvelt). Zu Anfang des 14. Jahrhunderts teilte sie sich in zwei
Hauptlinien. Sie musste 1311 ihre Burg an Hessen zu Lehen auftragen, erwarb
aber um 1380/1430 die reichsunmittelbare Herrschaft Wildenburg bei Altenkirchen
sowie 1387 Bringhausen und 1503 Eifa. Die Herrschaft H. kam nach dem Aussterben
einer Linie 1570, 1588 und 1772 an die Landgrafen von Hessen. 1635/1640 wurde
die Familie H. in den Reichsgrafenstand erhoben. 1641 erlangte sie aus der
Konfiskationsmasse des Grafen Schaffgotsch die freie Standesherrschaft
Trachenberg (Drachenberg) in Niederschlesien(, die 1741 Fürstentum wurde). Dazu
kamen weitere Güter (1639 Belehnung mit den Teilen Mainz‘ der Grafschaft
Gleichen [1794 an Mainz zurück], 1641 Herrschaften Haltenbergstetten [vom
Hochstift Würzburg, 1794 dorthin zurück], Rosenberg, Waldmannshofen, Pfand der
Herrschaft Laudenbach bei Weikersheim). Außerdem gehörte zu den Ländereien der
Fürsten die niedere Herrschaft Kranichfeld und die Herrschaft Blankenhain im
obersächsischen Reichskreis. Mit Haltenbergstetten, Eichhof, Ermershausen,
Eulenhof, Neubronn, Niederstetten, Oberndorf, Rinderfeld, Streichental,
Wermutshausen und dem 1637 erworbenen, 1806 an Bayern und 1810 an Württemberg
fallenden Waldmannshofen zählten die H. im 17. und 18. Jahrhundert zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken (außerdem um
1700 zum Kanton Rhön-Werra), mit dem Kirchspiel Friesenhagen und mit den
Schlössern Wildenburg und Krottorf (bei Friesenhagen)sowie Wissen rechts der
Sieg, Schönstein und Merten in der Linie Hatzfeld-Wildenburg
(Hatzfeld-Wildenberg) zum Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
Durch König Friedrich den Großen von Preußen wurde der Linie
Hatzfeld-Trachenberg der Fürstenstand verliehen. Bei ihrem Aussterben (1794)
wurde sie von Graf Franz Ludwig von Hatzfeld-Werther-Schönstein beerbt, dem
1803 der preußische Fürstenstand bestätigt wurde. Die von ihm begründete Linie
Hatzfeld-Trachenberg erhielt 1900 den Titel eines Herzogs von Trachenberg. Der
Linie Hatzfeld-Wildenburg wurde 1870 die preußische Fürstenwürde verliehen.
L.: Wolff 398ff.; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2; Roth von
Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 152; Stetten
183; Riedenauer 124; Neumaier 149, 173; Genealogischer Kalender 1753, 547;
Genealogisches Handbuch des Adels. Fürstliche Häuser, Bd. 1 1951, 485ff.;
Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Kloft, J.,
Inventar des Urkundenarchivs der Fürsten von Hatzfeld, 1975; Friedhoff, J., Die
Familie von Hatzfeldt, 2004. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3253 Haueisen, Hausen? (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3255 Haun, Hune (Reichsritter). Im 16.
und 17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Rhön-Werra und vielleicht zum
Kanton Baunach des Ritterkreises Franken. Die
von ihnen vermutlich im 14. Jahrhundert bei Hünfeld erbaute Burg Hauneck musste
bereits 1409 an Hessen gegeben werden. Zwischen Hessen und Fulda war noch im
18. Jahrhundert das links der Haune gelegene Rothenkirchen streitig, das über
die H. in die Matrikel der Reichsritterschaft gelangt war und von Fulda bis zur
Säkularisation erfolgreich gegen Hessen verteidigt wurde, danach aber über
Hessen-Kassel und Preußen (1866, Provinz Hessen-Nassau) 1945 zu Hessen kam.
L.: Stieber; Seyler 367, Riedenauer 124; Rahrbach 117; Ulrichs 209; .
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3259 Hausen, Hausner, Heußner, Heuß
(Reichsritter). Von 1545 bis 1569 war Wolf von H. wegen eines Schlosses in
Trochtelfingen im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Bis
etwa 1650 zählten die H. zum Kanton Odenwald und zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken. S. Haueisen?
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 124; Schulz 263. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3263 Haustein, Hattstein, Hanstein
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten H. vielleicht zu den
Reichsrittern des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3264 Haußlode (Reichsritter), Hußlode?
Die zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken
zählenden H. waren im 18. Jahrhundert bereits erloschen.
L.: Stieber (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3268 Haxthausen, Harxthausen
(Freiherren, Reichsritter). Die aus dem Hochstift Paderborn stammende, dessen
Erbhofmeisteramt tragende Familie gelangte im 17. Jahrhundert an den Rhein.
1670 gewann sie erbweise von den Rodenstein den unter der Herrschaft der Pfalz
stehenden Häuserhof bei Ingelheim. Im 18. Jahrhundert waren die Freiherren von
H. mit Dilshofen und Georgenhausen Mitglied im Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken und mit einem Siebtel der
Ganerbschaft Nieder-Saulheim (Niedersaulheim) im Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein immatrikuliert. Ihre Güter im Kanton Odenwald fielen 1808
an Hessen-Darmstadt und gelangten damit 1945 zu Hessen.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595; Zimmermann 72;
Winkelmann-Holzapfel 152; Stetten 36, 187; Riedenauer 124.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3269 Hebele (Reichsritter). Die H.
zählten um 1700 im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3270 Hebenhausen, Hedingshausen?
(Reichsritter). Im 17./18. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Seyler 368; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3272 Heddesdorf, Heddersdorf,
Hedersdorf, Hettersdorf (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten
die auch in den Kantonen Rhön-Werra und Baunach immatrikulierten H. mit dem
1808 an Aschaffenburg gefallenen Bessenbach (Besenbach) zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken, mit Lörzweiler zum Kanton
Oberrheinstrom sowie mit Teilen von Horchheim und Arzheim zum Kanton
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1805 war Christoph von H. als
Personalist Mitglied des Kantons Odenwald.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 546; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593;
Winkelmann-Holzapfel 153; Pfeiffer 211; Riedenauer 124, 188; Stetten 32, 38,
39; Rahrbach 123; Neumaier 66, 73. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3274 Hedingshausen, Hebenhausen?
(Reichsritter). Im späten 18. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3276 Heesperg (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 211. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3284 Heideck (Herrschaft). Die um 1250
entstandene Burg H. bei Hilpoltstein in Mittelfranken
war Sitz der Herren von H., die aus dem Anlautertal stammten und sich im 11.
Jahrhundert von Arnsberg und 1129 von Erlingshofen nannten. Sie waren Leute der
Bischöfe von Eichstätt und erlangten am Ende des 12. Jahrhunderts Eigengüter.
1288 erbten sie Güter der Schalkhausen-Dornberg. Im 14. Jahrhundert wurde ihre
Herrschaft reichsunmittelbar, 1360 Lehen Böhmens. 1437 wurde H. geteilt und
1445 an Bayern-Landshut verpfändet. 1472 kam es nach dem Tod Konrads II. von H.
an Bayern-Landshut, 1505 an Pfalz-Neuburg und damit später wieder an Bayern.
Von 1542 bis 1585 hatte Nürnberg die Pfandherrschaft und führte für diese Zeit
die Reformation in der zum bayerischen Reichskreis zählenden Herrschaft ein. S.
Erlingshofen.
L.: Wolff 140; Wallner 712 BayRK 4; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378)
F4; Schöffel, P., Die Herren von Heideck, (in) Frankenkalender
1940; Neuburg, die junge Pfalz, hg. v. Heider, J., 1955; Deeg, D., Die
Herrschaft der Herren von Heideck, 1968. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3289 Heidenopp, Haidnob
(Reichsritter). Von 1654 bis 1666 waren die H. wegen Gütern in Plüderhausen und
Bromberg im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Im 16.
Jahrhundert zählten die H. (Haidnob) zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Schulz 263; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3293 Heilbronn (Reichsstadt). H. am
Neckar erscheint nach älteren Siedlungsspuren als fränkisches Königsgut, dessen
Kirche und Zehnt dem 742 gegründeten Bistum Würzburg übertragen wurden (822
Heilibrunna). Um die Mitte des 11. Jahrhunderts unterstand es den Grafen von
Calw, die es 1146 an Hirsau gaben. Später war es zwischen den Herren von Dürn,
dem Hochstift Würzburg und den Staufern umstritten. Spätestens im 13.
Jahrhundert kam es an die Staufer. 1215/1225 wurde es oppidum genannt. Das
erste erhaltene Stadtrecht stammt von 1281. Vielleicht schon seit dem
Interregnum (1254-1273), jedenfalls seit dem 14. Jahrhundert (1322 Blutbann,
1334 Nichtevokationsprivileg, 1360 Erwerb des Schultheißenamtes, 1464 Erwerb
der Vogtei) war es Reichsstadt. Zu ihr gehörten das Reichsdorf Böckingen sowie
drei weitere Dörfer. Um 1790 war H. im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert. 1802 fiel das zum schwäbischen
Reichskreis zählende H. mit Böckingen, Flein, Frankenbach,
Neckargartach und Lautenbacher Hof (Lauterbacher Hof), insgesamt 1 Quadratmeile
bzw. rund 55 Quadratkilometer Gebiet, und rund 9400 Einwohnern an Württemberg,
über das es 1951/1952 zu Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 215; Zeumer 555 III b 12; Wallner 689 SchwäbRK 77; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Riedenauer 129; Schroeder 346ff.; Jäger, K., Geschichte der Stadt Heilbronn und
ihrer ehemaligen Gebiete, 1828; Knapp, T., Über die vier Dörfer der Reichsstadt
Heilbronn, (in) Erinnerungsschrift des herzogl. Karls-Gymnasiums in Heilbronn,
1894; Beschreibung des Oberamtes Heilbronn, Bd. 1f. 1901ff.; Urkundenbuch der
Stadt Heilbronn, Bd. 1ff. 1904ff.; Gauss, W., Heilbronn, die Stadt am heiligen
Brunnen, 1956; Hempe, L., Die Stadtgemeinde Heilbronn, 1959; Weingärtner, K.,
Studien zur Geschichtsschreibung der Reichsstadt Heilbronn am Neckar, 1962;
Hellwig, H., Der Raum um Heilbronn, 1970; Stadt- und Landkreis Heilbronn, 1973;
Aus der Heilbronner Geschichtsschreibung, hg. v. Schrenk, C., 1988; Schuler,
P., Heilbronn, LexMA 4 1989, 2013f.; Jäschke, K., Heilbronn, 1991; Schrenk, C.,
Von Helibrunna nach Heilbronn, 1998. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3305 Heinold (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3306 Heinrichen (Reichsritter). Vom
17. Jahrhundert bis 1806 zählten die H. mit den Rittergütern Grasmannsdorf und
Grub zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
Außerdem waren sie um 1805/1806 auch im Kanton Gebirg immatrikuliert.
L.: Bechtolsheim 16; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3313 Helbe (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Rhön-Werra und zum Kanton Baunach im
Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3315 Heldritt (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Gebirg und zum Kanton
Rhön-Werra (bis etwa 1750), im frühen 17. Jahrhundert auch zum Kanton Baunach
des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 368; Riedenauer 124;
Rahrbach 118. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3327 Helmstadt, Helmstatt, Helmstädt
(Reichsritter, Grafen). Vom frühen 16. Jahrhundert bis zum frühen 18.
Jahrhundert zählten die von den Göler von Ravensburg abstammenden H. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. Um 1790
waren die Grafen von H. mit Berwangen, Hochhausen, Neckarbischofsheim mit
Hasselbach, einem Drittel Kälbertshausen und Oberbiegelhof Mitglied des Kantons
Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Von 1603 bis 1629 waren die H. wegen
Dunstelkingen, Ebersberg und Talheim im Kanton Kocher immatrikuliert. 1581
zählten die H. zum Kanton Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Sie gehörten auch zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63; Stetten 32;
Winkelmann-Holzapfel 152; Schulz 264; Riedenauer 124; Neumaier 73, 150.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3336 Hendrich (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3338 Henlein (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3349 Heppenheim, genannt Saal
(Reichsritter). Im frühen 17. Jahrhundert zählten die H. genannt Saal zum
Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.(
S. Burggraf zu H.)
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3355 Herbstadt, Herbilstadt,
Herbolsthal (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton
Rhön-Werra, zum Kanton Steigerwald und zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 212; Riedenauer 124; Rahrbach 119.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3357 Herckam, Horken?, Horkheim?
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 213; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3359 Herda, Hörda, Harda
(Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken, im 17. Jahrhundert
auch zum Kanton Odenwald.
L.: Seyler 368; Pfeiffer 197; Riedenauer 124; Neumaier 150.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3360 Herdegen (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3365 Heringen (Reichsritter). Die H.
zählten ab etwa 1785 mit Wehrda, Schloss Hohenwehrda (Hohenwerda), Rhina,
Schletzenrod und Wetzlos zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Winkelmann-Holzapfel 152; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3366 Herisem, Heressem (Reichsritter).
Im späteren 17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3369 Herold (Reichsritter). Im späten
17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3370 Heroldsberg
(reichsritterschaftlicher Ort). Am Ende des 13. Jahrhunderts war das im
Reichswald Sankt Sebalds bei Nürnberg gelegene H. Mittelpunkt eines an Nassau
verpfändeten, von diesem über die Burggrafen von Nürnberg an Herzog Swantibor
von Pommern gelangten Reichsamtes. 1391 erwarben die Patrizier Geuder aus
Nürnberg das Reichslehen. Ihre Linie Geuder-Rabenstein (seit 1649) zählte zur
Reichsritterschaft, innerhalb deren H. dem Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken angehörte. 1806 fiel es an Bayern. S. Geuder.
L.: Wolff 512. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3390 Heßberg, Hessberg (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die H. (Hespergk, Hesperg) zu den Kantonen Altmühl
(bis 1806), Steigerwald (bis 1806) (wegen Lenzersdorf [Lentzelsdorf]), Baunach,
Odenwald, Rhön-Werra und Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 208, 213,
214; Bechtolsheim 13, 17, 195; Riedenauer 124; Rahrbach 121; Neumaier 68.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3391 Hessen (Grafschaft,
Landgrafschaft, Land, Bundesland). In unsicherem Zusammenhang mit dem zwischen
Lahn, Main, Werra, Fulda und Eder bezeugten germanischen Stamm der
(fränkischen?) Chatten erscheint im 8. Jahrhundert für einen kleinen Stamm an
der unteren Fulda der Name Hessi (738). Unabhängig hiervon geriet dieser Raum
seit dem 4. Jahrhundert in den Einflussbereich der Franken,
die seit dem 6. Jahrhundert in das von ihnen bald dicht besiedelte
Rhein-Main-Gebiet eindrangen und anschließend unter Übernahme und Ausbau der
Festungen Glauburg, Amöneburg, Christenberg und Büraburg nach Nordosten gegen
die Sachsen vorstießen. Durch Bonifatius wurde das Gebiet seit der ersten
Hälfte des 8. Jahrhunderts christianisiert (723 Fällung der Donareiche bei
Hofgeismar). Die drei wichtigsten Klöster Fritzlar, Hersfeld und Fulda wurden noch
im 8. Jahrhundert Reichsabteien. Das den Rupertinern um die Mitte des 9.
Jahrhunderts folgende Grafenhaus der Popponen oder Konradiner stand so fest in
karolingischer Tradition, dass es nach erfolgreicher Auseinandersetzung mit den
Babenbergern beim Aussterben der Karolinger 911 mit Konrad I. für kurze Zeit
zur Königswürde gelangte. Unter den sächsischen Ottonen wurde das Gebiet durch
Grafen verschiedener Herkunft im Auftrag des Königs verwaltet und die
konradinische Stellung vermindert. Unter den Saliern hatten die aus dem
schwäbisch-alemannischen Raum kommenden Grafen Werner, die als Bannerträger des
Reichsheeres eine hohe Reichsstellung einnahmen, die Grafschaft inne
(1024-1121). Seit Anfang des 12. Jahrhunderts trat der Erzbischof von Mainz mit
immer größeren Erwerbungen hervor, brachte Amöneburg, Fritzlar und Hofgeismar
an sich und war Lehnsherr der Grafschaft H. 1121 übernahmen als Erben der
Grafen Werner die Gisonen (Grafen von Gudensberg), 1122 über die gisonische
Erbtochter Hedwig die Ludowinger die Grafschaft. 1130 wurden die Ludowinger
Landgrafen von Thüringen und behandelten H. (Gebiet um Gudensberg südwestlich
von Kassel und Maden, dem Sitz des Hauptgerichts der Grafschaft H., im
Gegensatz zum Gebiet um Marburg, das zunächst Land an der Lahn hieß,) als
Nebenland, so dass im Norden allmählich eine Reihe verhältnismäßig
selbständiger Herrschaften und Grafschaften entstehen konnte (Ziegenhain,
Waldeck, Wittgenstein, Nassau, Diez, Runkel, Limburg, Katzenelnbogen,
Eppstein), während im Rhein-Main-Gebiet die Staufer eine unmittelbare
Reichsherrschaft aufzubauen versuchten, die nach dem Interregnum (1254-1273) in
zahlreiche Kleinherrschaften zerfiel (u. a. Hanau, Solms, Büdingen). 1247
starben die ludowingischen Landgrafen von Thüringen mit Landgraf Heinrich Raspe
im Mannesstamm aus. Landgräfin Sophie (Tochter Landgraf Ludwigs von Thüringen,
Gemahlin Heinrichs von Lothringen und Brabant, Nichte Landgraf Heinrich Raspes)
vermochte im thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg (1247-1264) mit dem Hause
Wettin (Markgrafen von Meißen) und gegen den Widerstand des Erzbischofs von
Mainz H. als eigene Landgrafschaft mit Sitz in Kassel von Thüringen zu lösen
und mit den Werrastädten Eschwege und Witzenhausen für ihren 1244 geborenen
Sohn Heinrich das Kind zu behaupten, der 1265 zu den bisherigen Gütern zwischen
Wolfhagen, Zierenberg, Eschwege, Wanfried, Alsfeld, Grünberg, Frankenberg und Biedenkopf einen Teil der Grafschaft
Gleiberg mit Gießen von den Pfalzgrafen von Tübingen erwarb und sich
seinerseits in langen Kämpfen gegen den Erzbischof von Mainz durchsetzte. Am
11. 5. 1292 wurden die Landgrafen von H. durch König Adolf von Nassau auf Grund
der Eschweger Güter in den Reichsfürstenstand erhoben. Nach zahlreichen
kleineren Erwerbungen im 13. Jahrhundert (1294 Schartenberg, 1297 Grebenstein)
und im 14. Jahrhundert (1305 Trendelburg, 1306 Wanfried, 1330 (Hofgeismar)
Geismar, 1350 Kirchhain, 1350 Spangenberg, 1358 Romrod, 1365 Tannenberg) erlitt
der Aufstieg Hessens, das 1308 bis 1311 kurzfristig in Oberhessen und Niederhessen
geteilt war, im 14. Jahrhundert durch andauernde Kämpfe mit dem Adel einen
schweren Rückschlag, dem es durch die von Kaiser Karl IV. bestätigte
Erbverbrüderung mit den Markgrafen von Meißen (Kursachsen) vom 9. 6. 1373
begegnete, durch welche die ganze Landgrafschaft reichslehnbares Fürstentum
wurde. Zugleich wurden die H. durchsetzenden Gebiete der Grafen von Dassel,
Bilstein, Everstein und Itter und der Herren von Treffurt allmählich
aufgesogen. Unter Landgraf Ludwig I. (1413-1458) gelang es 1439, die
Erbvereinigung mit der Grafschaft Wittgenstein zu vollziehen, die Grafschaften
Waldeck (1431/1438), Lippe (1449) und Rietberg in Westfalen (1456) zu
hessischen Lehen zu machen, die Herrschaft Schöneberg zu erwerben sowie die
Grafschaft Ziegenhain an der mittleren Schwalm und der oberen Nidda, die
zwischen den hessischen Gütern (Oberhessen um Marburg, Niederhessen um Kassel)
gelegen hatte, zu erwerben (1437/1450). Nach der Mainzer Stiftsfehde von 1461
bis 1463 musste der Erzbischof von Mainz die mainzischen Güter (Hofgeismar,
Schöneberg, Gieselwerder, Battenberg, Kellerberg, Rosenthal (Rosental), Mellnau
(Melnau), halb Wetter) an H. verpfänden und 1583 außer Amöneburg-Neustadt und
Fritzlar-Naumburg aufgeben. 1432 geriet die Reichsabtei Hersfeld, 1438 Fritzlar
und 1434 Corvey unter hessische Schutzherrschaft. Bis ins 16. Jahrhundert kamen
auch Fulda und Arnsburg unter kaiserliche Vormundschaft. 1479 fiel durch Heirat
die Grafschaft Katzenelnbogen an, durch die H. den Rhein (Rheinfels, Sankt
Goar, Braubach) und den Main (Rüsselsheim, Darmstadt) erreichte. Die 1458
erfolgte Teilung Hessens in Hessen-Marburg und Hessen-Kassel, während der das
große hessische Landgesetz von 1497 (Hessen-Marburg) und 1500 (Hessen-Kassel)
aufgezeichnet wurde, war nur vorübergehend (bis 1500). 1524 trat Philipp der
Großmütige zum Luthertum über, 1526 wurde die Reformation eingeführt, 1527 die
Universität Marburg als erste protestantische Universität gegründet und wurden
zugleich die hessischen Klöster säkularisiert. Nach dem Tode Philipps des
Großmütigen (1567) wurde allerdings H. unter seine vier Söhne aufgeteilt.
Wilhelm IV. erhielt Hessen-Kassel mit rund 88 Quadratmeilen (etwa die Hälfte
Hessens), Ludwig IV. Hessen-Marburg (etwa ein Viertel Hessens), Philipp der
Jüngere mit ca. 1300 Quadratkilometern und 20000 Einwohnern Hessen-Rheinfels
und Georg I. Hessen-Darmstadt (etwa je ein Achtel Hessens). Philipp der Jüngere
starb 1583 erbenlos. Seine Güter wurden unter Hessen-Kassel (Niedergrafschaft
Katzenelnbogen), Hessen-Marburg (Lissberg, Ulrichstein, Itter) und
Hessen-Darmstadt (Schotten, Stornfels, Homburg vor der Höhe) aufgeteilt. 1604
starb Ludwig IV. von Hessen-Marburg. Von seinen Gütern fiel nach langjährigen
Auseinandersetzungen 1648/1650 die nördliche Hälfte mit Marburg an Hessen-Kassel,
die südliche an Hessen-Darmstadt. Hessen-Kassel erhielt den Vorrang im
Reichstag. Hessen-Darmstadt, das 1607 die Landesuniversiät Gießen gründete und
von dem sich von 1609 bis 1643 Hessen-Butzbach und 1622 das 1866 erloschene
Hessen-Homburg abzweigten, erwarb 1736 die Grafschaft Hanau-Lichtenberg,
überzog aber durch prunkvolle Hofhaltung bei weitem seine Mittel. 1803
erreichte es im Reichsdeputationshauptschluss zum Ausgleich des Verlustes von
Hanau-Lichtenberg (40 Quadratmeilen mit 100000 Einwohnern) Teile des Erzstiftes
Mainz und der Pfalz, das zum Erzstift Köln gehörige Herzogtum Westfalen
(Brilon, Arnsberg, bis 1815) sowie Friedberg (insgesamt 100 Quadratmeilen mit
218000 Einwohnern), so dass das Land nunmehr 175 Quadratmeilen mit 520000
Einwohnern umfasste. Von Baden tauschte es Wimpfen ein. 1806 fielen die
Grafschaft Erbach und reichsritterschaftliche Gebiete an das in die Provinzen
Starkenburg, Oberhessen und Westfalen gegliederte Land. Der Beitritt zum
Rheinbund brachte 1806 die Erhebung zum Großherzogtum. 1815 erhielt
Hessen-Darmstadt für die Abgabe Westfalens an Preußen das Fürstentum
Isenburg-Birstein (Offenbach), Worms, Alzey und Bingen, 1816 die Festung Mainz.
Insgesamt umfasste das Land damit 152,75 Quadratmeilen mit 720000 Einwohnern. Seit
1816 nannte sich der Landesherr Großherzog von H. und bei Rhein. 1866 musste
Hessen-Darmstadt das seit 1622 einer Nebenlinie zugehörige Hessen-Homburg sowie
die Kreise Biedenkopf und Vöhl an Preußen abtreten und sich dem Norddeutschen
Bund anschließen. 1871 wurde es Bundesstaat des Deutschen Reiches. Von 1918 bis
1945 war Hessen-Darmstadt unter dem Namen Volksstaat H. ein Freistaat, in dem
1933 die Nationalsozialisten die Macht übernahmen. Das unter dem Sohn Wilhelms
IV., Moritz, 1604 calvinistisch gewordene Hessen-Kassel, von dem sich
Hessen-Rotenburg, Hessen-Eschwege (bis 1655), Hessen-Philippsthal (1686-1713)
und Hessen-Barchfeld abzweigten, erwarb 1647/1648 die Grafschaft Schaumburg,
1648 Hersfeld sowie 1736 die Grafschaft Hanau-Münzenberg. Durch den Reichsdeputationshauptschluss
von 1803 erlangte es außer der Kurfürstenwürde (Kurhessen) nur einzelne
mainzische Güter. 1807 wurde es mit 145 Quadratmeilen und 393000 Einwohnern von
Frankreich besetzt und weitgehend dem Königreich Westphalen einverleibt. 1813/1815
wurde es wiederhergestellt und erhielt für die Niedergrafschaft Katzenelnbogen
das Hochstift Fulda und 1816 Teile Isenburgs. Den Titel Kurfürst behielt der
Landesherr trotz Untergangs des Heiligen römischen Reiches und der dazu
gehörigen Kaiserwahl bei. Am 1. 8. 1866 wurde Hessen-Kassel infolge seines
Übertrittes auf österreichische Seite von Preußen annektiert (Regierungsbezirk
Kassel der Provinz Hessen-Nassau). Am 19. 9. 1945 wurden die preußischen
Provinzen Nassau (Hessen-Nassau) und Kurhessen (ohne die Kreise Sankt
Goarshausen, Unterlahn [Unterlahnkreis], Unterwesterwald [Unterwesterwaldkreis]
und Oberwesterwald [Oberwesterwaldkreis], die zu Rheinland-Pfalz kamen,) auf
eigenen Wunsch durch Proklamation der amerikanischen Militärregierung mit den
rechtsrheinischen Teilen des Volksstaates H. zu Großhessen vereinigt.
Großhessen wurde am 1. 12. 1946 in Land H. umbenannt. Die Familie der
Landgrafen von Hessen erlosch 1875 im Zweig Hessen-Kassel und 1968 im Zweig
Hessen-Darmstadt, lebt aber in den Linien Hessen-Rumpenheim und
Battenberg/Mountbatten fort.
L.: Wolff 251ff.; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66
(1378) E3, II 78 (1450) F3; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte
der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 254; Sammlung
fürstlicher Landesordnungen, Bd. 1ff. 1767ff.; Wenck, H., Hessische
Landesgeschichte, Bd. 1ff. 1783ff.; Rommel, C. v., Geschichte von Hessen, Bd.
1-10 1820ff.; Landau, G., Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer, Bd.
1ff. 1832ff., Neudruck 2000; Rehm, F., Handbuch der Geschichte beider Hessen,
1842ff.; Baur, L., Urkunden aus dem großherzoglich hessischen Haus- und
Staatsarchiv, Bd. 1ff. 1846ff.; Ewald, L., Historische Übersicht der
Territorialveränderungen der Landgrafschaft Hessen und des Großherzogtums
Hessen, 1872; Knetsch, K., Das Haus Brabant, Genealogie der Herzöge von Brabant
und der Landgrafen von Hessen, Teil 1f. Bd. 1ff. 1918ff.; Karte vom
Großherzogtum Hessen 1823-1850.-Niveaukarte vom Kurfürstentum Hessen 1840-1861,-Karte
vom Kurfürstentum Hessen, 1840-1855, neu hg. v. Hess. Landesvermessungsamt, o.
J.; Diehl, W., Hassia Sacra, Bd. 1-11 1921ff.; Klibansky, E., Die
topographische Entwicklung der kurmainzischen Ämter in Hessen, 1925; Reimer,
H., Historisches Ortslexikon von Kurhessen, 1926; Dilich, W., Landtafeln
hessischer Ämter zwischen Rhein und Weser nach dem Originalen, hg. v. Stengel,
E., 1927, Schriften des Landsamts für gesch. Landeskunde 5 (1927), Einleitung
neugedruckt bei Stengel, E., Abhandlungen und Untersuchungen zur hessischen
Geschichte, 1960; Classen, W., Die kirchliche Organisation Alt-Hessens im
Mittelalter samt einem Umriss der neuzeitlichen Entwicklung, 1929; Falk, H.,
Die kurmainzische Beamtenorganisation in Hessen und auf dem Eichsfelde bis zum Ende
des 14. Jahrhunderts, 1930; Wollheim, S., Staatsstraßen und Verkaufspolitik in
Kurhessen von 1815 bis 1840, 1931; Gundlach, F., Die hessischen Zentralbehörden
von 1247 bis 1604, Bd. 1f. 1931ff.; Müller, W., Hessisches Ortsnamenbuch, Bd. 1
Starkenburg, 1937, Neudruck 1972; Kleinfeldt, G./Weirich, H., Die
mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch-nassauischen Raum, 1937;
Helbig, B., Das Amt Homberg an der Efze, 1938; May, K., Territorialgeschichte
des Oberlahnkreises, 1939; Keyser, E./Stoob, H., Deutsches Städtebuch,
1939-1974, Band 3 Teilband 1; Müller, W., Die althessischen Ämter im Kreis
Gießen. Geschichte ihrer territorialen Entwicklung, 1940; Krummel, W., Die
hessischen Ämter Melsungen, Spangenberg, Lichtenau und Felsberg, 1941;
Kürschner, W., Das Werden des Landes Hessen, (1950); Blume, H., Das Land Hessen
und seine Landschaften, 1951; Dülfer, K., Fürst und Verwaltung. Grundzüge der
hessischen Verwaltungsgeschichte vom 16. bis 19. Jahrhundert, Hess. Jb. f. LG.
3 (1953); Werle, H., Das Territorialbild Rheinhessens um 1550, Mitteilungsblatt
zur rheinhess. Landeskunde 3 (1954); Zinn, G./Stein, E., Die Verfassung des
Landes Hessen, Bd. 1ff. 1954ff.; Kleeberger, E., Territoralgeschichte des
hinteren Odenwaldes, 1958; Kellner, W., Landrecht und Landesgeschichte,
Betrachtungen zu einer hessischen Rechtskarte für 1792, Hess. Jb. für LG. 9
(1959); Demandt, K., Geschichte des Landes Hessen, 1959, 2. A. 1972, Neudruck
1980; Geschichtlicher Atlas von Hessen, bearb. v. Uhlhorn, F., 1960ff.; Polenz,
P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 9, 12, 26, II, 13, 15, 21, 22,
35, 41, 50, III, 10, 27, 33, IV, 8; Kissel, O., Neuere Territorial- und
Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Handbuch der historischen Stätten
Deutschlands. Bd. 4: Hessen, hg. v. Sante, G., 2. A. 1967; Demandt, K.,
Schrifttum zur Geschichte und geschichtlichen Landeskunde von Hessen, Bd. 1ff.
1965ff.; Demandt, B., Die mittelalterliche Kirchenorganisation in Hessen
südlich des Mains, 1966; Niemeyer, W., Der Pagus des frühen Mittelalters in
Hessen, 1968; Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen, H. 1: Die
Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967, H. 2: Gebietsänderungen der hessischen
Gemeinden und Kreise 1834-1967, 1968; Weigt, T., Das Landrecht der vier Herren
Gebrüder, 1972 (Diss. jur. Göttingen); Lennarz, U., Die Territorialgeschichte
des hessischen Hinterlandes, 1973; Crusius, E., Der Kreis Alsfeld, 1975;
Ruppel, H./Müller, K., Historisches Ortsverzeichnis für das Gebiet des
ehemaligen Großherzogtums und Volksstaats Hessen, 1976; Weiss, Ulrich, Die
Gerichtsverfassung in Oberhessen bis zum Ende des 16. Jahrhunderts, 1978;
Demandt, K., Der Personenstaat der Landgrafschaft Hessen im Mittelalter, 1981;
Krüger, K., Finanzstaat Hessen 1500-1567. Staatsbildung im Übergang vom
Domänenstaat zum Steuerstaat, 1981; Die Geschichte Hessens, hg. v. Schultz, U.,
1983; Hessisches Gemeinde-Lexikon, 1983; Hessen im Frühmittelalter, hg. v.
Roth, H./Wamers, E., 1984; Geschichtlicher Atlas von Hessen. Text- und
Erläuterungsband, hg. v. Schwind, F., 1984; Lilge, H., Hessen in Geschichte und
Gegenwart, 1986; Das Werden des Landes Hessen, hg. v. Heinemeyer, W., 1987;
Hessischer Flurnamenatlas, hg. v. Ramge, H., 1987; Wolff, F./Engel, W., Hessen
im Bild alter Landkarten, 1988; Franz, E. u. a., Gerichtsorganistaion in
Baden-Württemberg, Bayern und Hessen im 19. und 20. Jahrhundert., 1989;
Demandt, K., Regesten der Landgrafen von Hessen, 1989; Hessische
Landtagsabschiede, Bd. 1ff. 1989ff.; Eckhardt, W., Appellation in den
zweiherrischen Gebieten Oberhessens im 16. Jahrhundert, Hess. Jb. f. LG. 42
(1992), 117ff.; Hessisches Gemeinde-Lexikon. Stather, E., Die hessischen
Städte, Gemeinden und Landkreise in Kurzporträts, 1993; Handbuch der hessischen
Geschichte 4 Hessen im Deutschen Bund und im neuen Deutschen Reich (1806) 1815
bis 1945, Seier, H. u. a., Lieferung 1ff. 1998ff.; Handbuch der hessischen
Geschichte 4 Hessen im Deutschen bund und im neuen Deutschen Reich (1806) 1815
bis 1945 Teilband 2 Berding, H., Die hessischen Staaten bis 1945, 2003;
Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, )2; Wegner, K., Kurhessens
Beitrag für das heutige Hessen, 1999; Hessen, hg. v. Heidenreich, B. u. a.,
2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.
u. a., 2003, 1, 1, 108, 807; Franz, E., Das Haus Hessen, 2005; Escher, M. u.
a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 434; Hesse, C., Amtsträger der Fürsten im
spätmittelalterlichen Reich, 2005; Adel in Hessen, hg. v. Conze, E. u.a.,2010;
Handbuch der hessischen Geschichte, Bd. 1 hg. v. Speitkamp, W., 2010; .Zusammenschlüsse
und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v.
Kretzschmar, R. u. a., 2013, 255ff. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3396 Hessen-Darmstadt (Landgrafschaft,
Großherzogtum). Darmstadt geht vermutlich auf ein karolingisches Jagdhaus im
geschlossenen Reichsgut um Frankfurt zurück und erscheint im 11. Jahrhundert
als Darmundestat in der Grafschaft Bessungen des Hochstifts Würzburg. 1256
belehnte das Hochstift die Grafen von Katzenelnbogen mit der Grafschaft. 1479
fiel Katzenelnbogen nach dem Aussterben der Grafen an Hessen. 1567 wurde
Darmstadt bei der Erbteilung nach Philipp dem Großmütigen unter Georg I.
Residenz der lutherischen Linie Hessen-Darmstadt der Landgrafen von Hessen, die
mit rund 1300 Quadratkilometern und 20000 Einwohnern etwa ein Achtel Hessens
geerbt hatte. H. gewann erbweise 1583 von Hessen-Rheinfels Schotten, Stornfels
und Homburg vor der Höhe, kaufte 1600 Mörfelden und erbte 1604 die südliche
Hälfte Hessen-Marburgs (mit Gießen), die ihr nach heftigsten
Auseinandersetzungen mit Hessen-Kassel endgültig aber erst 1648/1650
zugesprochen wurde. 1607 gründete H. die lutherische Landesuniversität Gießen.
Von 1609 bis 1643 zweigte sich Hessen-Butzbach, 1622 das 1866 erloschene
Hessen-Homburg ab. 1736 erwarb H. die Grafschaft Hanau-Lichtenberg (mit
Pirmasens), überzog aber durch prunkvolle Hofhaltung bei weitem seine Mittel.
Um 1806 zählte es zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Durch § 7 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2.
1803 gewann H. zum Ausgleich für die Grafschaft Hanau-Lichtenberg und die
Aufhebung von Rechten über Wetzlar und Frankfurt sowie für die Abtretung der
Ämter Lichtenau und Willstädt an Baden und von Katzenelnbogen, Braubach, Ems,
Cleeberg bzw. Kleeberg, Eppstein und des Dorfes Weiperfelden an Nassau-Usingen
das zum Erzstift Köln gehörige Herzogtum Westfalen (Brilon, Arnsberg, bis 1815)
mit Volkmarsen, die mainzischen Ämter Gernsheim, Bensheim, Heppenheim, Lorsch,
Fürth im Odenwald, Steinheim, Alzenau, Vilbel, Rockenberg, Hassloch, Astheim,
Hirschhorn, die mainzischen Güter Mönchhof, Gundhof und Klaraberg (Klarenberg),
die pfälzischen Ämter Lindenfels, Umstadt, Otzberg, Alzey (teilweise) und
Oppenheim (teilweise), den Rest des Hochstifts Worms, die Abteien Seligenstadt
und Marienschloss bei Rockenburg, die Propstei Wimpfen und die Reichsstadt
Friedberg (insgesamt 100 Quadratmeilen mit 218000 Einwohnern), so dass das (in
die Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Westfalen gegliederte) Land nunmehr
175 Quadratmeilen mit 520000 Einwohnern umfasste. Von Baden tauschte es (die
Reichsstadt) Wimpfen ein. 1806 fielen die Grafschaft Erbach und
reichsritterschaftliche Gebiete an. Außerdem umfasste das bisherige Gebiet
Hessen-Darmstadts die Oberämter Gießen (mit den Städten Gießen und Staufenberg,
den Gerichten Lollar, Heuchelheim und Steinbach) und Nidda, die Ämter und
Städte Allendorf, Grünberg, Homberg/Ohm, Alsfeld, Grebenau, Lauterbach,
Ulrichstein, Schotten, Rosbach (Roßbach), Butzbach, Königsberg, Biedenkopf und
Battenberg, die Ämter Burg-Gemünden (Burggemünden), Stornfels, Bingenheim,
Petterweil (Peterweil), Cleeberg, Hüttenberg, Blankenstein, Itter und
Breidenbacher Grund (Grund Breidenbach), einige adlige Besitzungen (die Zent
Lauterbach, die Gerichte Engelrod und Ober-Ohmen [Oberohm], den rabenauischen
oder Londorfer Grund, das Busecker Tal (Buseckertal) mit 9 Dörfern und das
Gericht [Gebiet] Frohnhausen mit 2 Dörfern). 1806 wurde die Landgrafschaft
anlässlich des Beitrittes zum Rheinbund zum Großherzogtum erhoben. Außerdem mediatisierte
sie bis 1815 Hessen-Homburg. 1815 erhielt Hessen-Darmstadt für die Abgabe
Westfalens an Preußen das Fürstentum Isenburg-Birstein (Offenbach), Worms,
Alzey und Bingen, 1816 die Festung Mainz. Pirmasens kam an Bayern. Insgesamt
umfasste das Land damit 152,75 Quadratkilometer mit 720000 Einwohnern. Seit
1816 nannte sich der Landesherr von H. Großherzog von Hessen und bei Rhein.
1866 musste H. das seit 1622 einer Nebenlinie zugehörige, 1866 zurückgefallene
Hessen-Homburg sowie die Kreise Biedenkopf und Vöhl an Preußen abtreten und mit
Preußen eine Militärkonvention eingehen, die faktisch den Verlust der
politischen und militärischen Selbständigkeit bedeutete. Außerdem musste es
sich dem Norddeutschen Bund anschließen. 1871 wurde es Bundesstaat des Deutschen
Reiches. Von 1918 bis 1945 folgte dem Großherzogtum der Volksstaat Hessen, in
dem 1933 die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei die Macht übernahm
und der mit seinen rechtsrheinischen Gebieten am 19. 9. 1945 in Großhessen
aufging, das sich seinerseits seit 1. 12. 1946 Land Hessen nannte. 1968 erlosch
die Linie Darmstadt der ehemaligen Landgrafen von Hessen.
L.: Wolff 255; Zeumer 553 II b 28; Wallner 695 OberrheinRK 2; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) D3, III 38 (1789) C2; Hof- und
Staatshandbuch des Großherzogtums Hessen, 1835ff.; Hattemer, K.,
Entwicklungsgeschichte Darmstadts, 1913; Blass, G., Das Stadtbild von Darmstadt
und seine Entwicklung, 1927; Müller, A., Aus Darmstadts Vergangenheit, 3. A.
1939; Das Rhein-Maingebiet vor 150 Jahren, 1787, entworfen v. Strecker, K., hg.
v. Wagner, W., 1939; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des
Landes Hessen, 1961; Nahrgang, K., Stadt- und Landkreis Offenbach am Main,
1963; Schmidt, K., Darmstädter Bürgerbuch, 1964; Demandt, K., Geschichte des
Landes Hessen, 2. A. 1972, Neudruck 1980; Kromphardt, D., Hessen-Darmstadt in
der Rheinbundzeit, Magisterarbeit Geschichtswissenschaft Gießen 1979; Knodt,
M., Die Regenten von Hessen-Darmstadt, 1989; Schulz A., Herrschaft durch Verwaltung,
1991; Lange, T., Hessen-Darmstadts Beitrag, 1993.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3399 Hessen-Kassel (Landgrafschaft,
Kurfürstentum Kurhessen). Kassel erscheint als Chassalla, Chassella (zu lat.
castellum) erstmals 913 und ist vermutlich wenig früher von den Konradinern
gegründet worden. König Heinrich II. schenkte 1008 den Königshof seiner
Gemahlin Kunigunde, die damit das Kloster Kaufungen ausstattete. Noch 1154
wurde Kassel als Reichsgut bezeichnet. Bald danach unterstand es den Landgrafen
von Thüringen. 1189 wurde Kassel civitas genannt. 1277 wurde es Sitz der
Landgrafen von Hessen, die in Kassel eine neue Burg errichteten. 1373 wurden
Altstadt, Unterneustadt und Freiheit vereinigt. In der zweiten Hälfte des 15.
Jahrhunderts war Kassel Sitz der Landgrafschaft H. (1458-1500), die wieder in
Hessen aufging. Seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts war es
Verwaltungsmittelpunkt Hessens. Bei der Erbteilung nach Landgraf Philipp dem
Großmütigen 1567 erhielt Wilhelm IV. etwa die Hälfte Hessens mit Kassel als
Residenz. 1571 gewann er die Herrschaft Plesse, 1582 die Hoyaer Ämter Uchte und
Freudenberg. 1583 erwarb H. von Hessen-Rheinfels die Niedergrafschaft
Katzenelnbogen. 1604 wurde Landgraf Moritz unter dem Einfluss Graf Johanns von
Nassau-Dillenburg calvinistisch. Deswegen kam es beim Tode Ludwigs IV. von
Hessen-Marburg 1604 zum hessischen Erbfolgestreit, in dessen Folge unter
anderem in Gießen eine lutherische Universität als Nachfolgerin des
calvinistisch gewordenen Marburg gegründet wurde. Im Ergebnis behielt
Hessen-Kassel 1648/1650 den nördlichen Teil Hessen-Marburgs mit Marburg und
erlangte endgültig Hersfeld. Zuvor hatte es 1640 die Grafschaft Schaumburg
erworben. 1736 fiel ihm die Grafschaft Hanau-Münzenberg an (u. a. mit Nauheim).
1800 umfasste es ein Gebiet von etwa 170 Quadratmeilen. Mit Völkershausen,
Martinroda, Willmanns, Wölferbütt und Altengronau gehörte Hessen-Kassel dem
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken, mit
dem Lindentaler Hof dem Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein an.
Außerdem war es um 1806 Mitglied im Kanton Odenwald. Durch § 7 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erlangte es für Sankt Goar und
Rheinfels sowie seine Ansprüche auf Corvey außer der Kurwürde nur einzelne
mainzische Güter (Ämter Fritzlar, Naumburg, Neustadt und Amöneburg, Kapitel
Fritzlar und Amöneburg, die Klöster in diesen Kapiteln) sowie die
(Reichs-)Stadt Gelnhausen und das Reichsdorf Holzhausen (Burgholzhausen).
Danach nannte sich der Landgraf von H. Kurfürst von Hessen. 1806/1807 wurde H.,
da es nicht dem Rheinbund beigetreten war, von Frankreich besetzt und dem
Königreich Westphalen (Hauptstadt Kassel) einverleibt. 1813/1815 wurde es
wiederhergestellt und erhielt für die Niedergrafschaft Katzenelnbogen das
Großherzogtum Fulda und Teile Isenburgs. Den Titel Kurfürst behielt der
Landesherr (trotz Untergangs des Heiligen Römischen Reichs und seines
Wahlrechts [Kurrechts der Kurfürsten]) bei. 1831 wurde eine Verfassung
erlassen. Durch preußisches Gesetz vom 20. 9. 1866 wurde H. wegen der
Unterstützung Österreichs in der misslungenen Bundesexekution des Jahres 1866
gegen Preußen von Preußen annektiert und Teil der preußischen Provinz
Hessen-Nassau wurde (Hauptstadt Kassel). Die damit preußischen Gebiete gingen
am 19. 9. 1945 im Wesentlichen in Großhessen und damit in Hessen auf. Die Linie
Hessen-Kassel erlosch 1875.
L.: Wolff 254; Zeumer 553 II b 27; Wallner 694 OberrheinRK 1; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) D3, III 38 (1789) C1; Winkelmann-Holzapfel
152f.; Riedenauer 129; Landau, G., Die hessischen Ritterburgen und ihre
Besitzer, Bd. 1ff. 1832ff., Neudruck 2000; Piderit, F., Geschichte der Haupt-
und Residenzstadt Cassel, 2. A. 1882; Brunner, H., Geschichte der Residenzstadt
Cassel, 1913; Losch, P., Geschichte des Kurfürstentums Hessen 1803-66, 1922;
Anhalt, E., Der Kreis Frankenberg. Geschichte
seiner Gerichte, Herrschaften und Ämter von der Urzeit bis ins 19. Jahrhundert,
1928; Meisenträger, M./Krug, E., Territorialgeschichte der Kasseler Landschaft,
1935; Schröder-Petersen, A., Die Ämter Wolfhagen und Zierenberg. Ihre
territoriale Entwicklung bis ins 19. Jahrhundert, 1936; Stengel, E., Johann
Georg Schleensteins Landesaufnahme der Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hessenland
44 (1933), und (in) Stengel, E., Abhandlungen und Untersuchungen zur hessischen
Geschichte, 1960; Demandt, K., Geschichte des Landes Hessen, 1959, 2. A. 1972,
Neudruck 1980; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes
Hessen, 1961; Speitkamp, W., Restauration als Transformation. Untersuchungen
zur kurhessischen Verfassungsgeschichte 1813-1830, 1986; Akten und Dokumente
zur kurhessischen Parlaments- und Verfassungsgeschichte 1848-1866, hg. v.
Seier, H., 1987; Hollenberg, G., Die hessen-kasselischen Landstände im 18.
Jahrhundert, 1988, Hessisches Jb. f. LG. 38 (1988); Grothe, E.,
Verfassungsgebung und Verfassungskonflikt, 1996; Wegner, K., Kurhessens Beitrag
für das heutige Hessen, 1999; Philippi, H., Die Landgrafschaft Hessen-Kassel
1648-1806, 2007. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3407 Hessengau (Gau um Kassel und um
die Diemel [in Franken], Hessiun, Hassia,
provincia Hassorum, Hassiae, Hassim, Hessia, Hasagovue, Hessi, Hassia, Hessiga,
pagus Hassonum, Hassim, Hassi, Hesse, Gau um die Diemel)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Viermünden,
Solz bzw. Salz, Hersfeld, Hundshausen, Marzhausen, Kassel, Oberkaufungen,
Niederkaufungen, Vollmarshausen, Uschlag?, Wolfsanger, Görzhausen bzw.
Herbertshausen, Rhöda, Rommershausen, Großeneder, Rösebeck, Westuffeln,
Burguffeln, Gottsbüren bzw. Gottesbüren, Bühne, Oberelsungen und Niederelsungen
bzw. Elsungen, Stammen, Hümme, Escheberg, Obermeiser und Niedermeiser bzw.
Meiser, Helmarshausen, Hilwartshausen); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des
frühen und hohen Mittelalters, 1957, 126 (Bebra, Braach, Heinebach, Hersfeld,
Solz, Velmeden); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 9, 12,
26, II, 13, 15, 21, 22, 35, 41, 50, III, 10, 27, 33, IV, 8, Hessiun, Hassia,
pagus Hassensis, marca Hassorum, Hessiga; Niemeyer, W., Der pagus des frühen
Mittelalters in Hessen, 1968, 143. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3414 Hessler, Heßler (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3419 Hettman? (Reichsritter). Am Ende
des 17. Jahrhunderts zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3420 Hetzelsdorf, Hezelsdorf
(Reichsritter). Bis etwa 1650 waren die H. im Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Stieber; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3421 Heubscher (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3423 Heusenstamm (Herrschaft). H. in
der unteren Mainebene wird erstmals 1211 erwähnt, als der Ritter Eberhard Waro
genannt Geware sein Reichslehen H. an das Reich zurückgab und es über die
Grafen von Eppstein zurückerhielt. Es zählte zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. 1628 kam die Herrschaft pachtweise an
den Frankfurter Patrizier Stefan von Cronstetten, 1661 kaufweise an die Grafen
von Schönborn, 1816 an Hessen-Darmstadt und damit H. 1945 zu Hessen.
L.: Wolff 511; Roth, H., Ortsgeschichte von Heusenstamm mit Patershausen und
Gravenbruch, 1911. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3424 Heusenstamm, Heußenstamm,
Haußenstamm, Heussenstein (Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert zählten
die seit dem 11. Jahrhundert bezeugten H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken, im 18. Jahrhundert zum Ritterkreis
Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Zimmermann 72; Stetten 32, Pfeiffer 210;
Riedenauer 124; Neumaier 67, 69, 72. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3426 Heussen (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Heußner.
L.: Pfeiffer 210. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3428 Heußlein von Eußenheim, Heußlein
von Eussenheim (Reichsritter). Im 16. bis 18. Jahrhundert zählten die H. zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Von
etwa 1600 bis gegen 1700 gehörten sie mit dem Rittergut Fatschenbrunn dem
Kanton Steigerwald an. Weiter waren sie im 18. Jahrhundert im Kanton Gebirg
immatrikuliert.
L.: Stieber; Seyler 368f.; Bechtolsheim 13, 18, 194; Riedenauer 124; Rahrbach
125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3429 Heußner (Reichsritter). Um 1550
zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
S. Hausen, Heussen.
L.: Stetten 32; Neumaier 73. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3433 Heydt, Haidt, Hawdt
(Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die H. (Broum von der Heydt)
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124; Stetten 32. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3440 Hildebrandt (Reichsritter). Im
frühen 17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124; Neumaier 82, 164. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3444 Hilpoltstein (Herrschaft,
Reichsritter). 1264 wird erstmals die Burg H. (Stein) bei Roth in Mittelfranken genannt. Sie gehörte den Reichsrittern von
Stein. 1385/1386 kam sie beim Aussterben dieser Herren durch Kauf an Bayern,
1505 nach dem bayerischen (Landshuter) Erbfolgekrieg an Pfalz-Neuburg. Von 1542
bis 1578 war sie an Nürnberg verpfändet, das die 1627 wieder beseitigte
Reformation einführte. Von 1619 bis 1644 war H. Residenz des Pfalzgrafen Johann
Friedrich. 1742 kam Pfalz-Neuburg an Pfalz-Sulzbach, das 1777 auch Bayern
erbte.
L.: Wolff 140; Wallner 712 BayRK 4; Mader, F., Bezirksamt Hilpoltstein, 1929.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3447 Hingka zu Henneberg
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3451 Hirnsberg (Reichsritter). Um 1550
zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Stetten 33; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3455 Hirschaid (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3457 Hirschberg I (Reichsritter),
Hirsberg. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die (von den Grafen Hirschberg
verschiedenen) Reichsritter H. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken und zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland,
Ritterschaft).
L.: Riedenauer 124(; Neumaier 67, 72). (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3458 Hirschberg II (Reichsritter). Von
etwa 1550 bis in das 17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3460 Hirschhorn (Herren, Reichsritter,
reichsritterschaftlicher Ort). Vermutlich um 1200 entstand die Burg H. am
Neckar. Die danach benannten Herren von H. hatten Pfandschaften über Mosbach,
Sinsheim und Weißenburg sowie weitere Güter. 1317 wurde die Burg H. dem
Erzstift Mainz geöffnet. H. zählte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises
Schwaben, doch waren die Herren von H. bis etwa 1650 auch im Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken immatrikuliert. 1803
kam H. von Mainz an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: Wolff 80, 511; Riedenauer 124; Neumaier 66, 73, 150, 153; Kissinger, F.,
Aus Hirschhorns Geschichte, 1900; Stetten 33; Irschlinger, R., Zur Geschichte
der Herren von Hirschhorn, 1986; Lohmann, E., Die Herrschaft Hirschhorn, 1986.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3477 Hofer von Lobenstein(, Hofer zum
Lobenstein) (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die aus
Niederbayern stammenden Freiherren von H. mit dem 1662 erworbenen Wildenstein
und Neustädtlein, Rötlein (Röthlein) und Tempelhof (1699 an Ansbach verkauft)
zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben, um 1801/1802 auch zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 370, 377;
Riedenauer 124; Schulz 264. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3479 Hoffenheim
(reichsritterschaftlicher Ort). H. nordwestlich von Sinsheim zählte zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken und kam 1806
an Baden und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3482 Hofwart von Kirchheim, Hoffwart,
Hoschwardt (Reichsritter). Im späten 16. Jahrhundert und im frühen 17.
Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 124; Neumaier 150, 153f. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3492 Hoheneck (Reichsritter). Im 17.
Jahrhundert zählten die H., die bereits im Jahr 1488 Mitglied der Gesellschaft
Sankt Jörgenschild, Teil am Hegau und am Bodensee waren, zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben, im ausgehenden 18. Jahrhundert mit Monbrunn, Röllbach
und Teilen von Sachsenflur zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Wegen Teilen von Helfenberg waren sie von
1597 bis 1629 im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Hölzle, Beiwort 56; Ruch Anhang 4; Winkelmann-Holzapfel 153; Hellstern 206;
Stetten 36; Riedenauer 124; Schulz 264. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3502 Hohenheim (Reichsritter).
Vielleicht zählten im frühen 16. Jahrhundert H. zur Ritterschaft im Ritterkreis
Franken. S. Zollner von Hallburg.
L.: Riedenauer 124; Ulrichs 209. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3505 Hohenlohe (Grafschaft,
Fürstentum). Die erstmals 1153 bezeugten Herren (Konrad, Heinrich) von
Weikersheim nannten sich seit 1178/1198 nach der die Straße
Frankfurt-Würzburg-Augsburg beherrschenden Burg H. (Hohlach) bei Uffenheim. Im
staufischen Reichsdienst erlangten sie 1232/1235 Langenburg und 1250 Öhringen,
später Neuenstein, Möckmühl (1445 Verkauf an Pfalz) und Waldenburg sowie den
Grafenrang. Trotz der Gabe Mergentheims an den Deutschen Orden (1219) und
mehrfacher Erbteilung (1215/1254 Hohenlohe-Hohenlohe [bis 1412],
Hohenlohe-Brauneck [bis 1390/1434] und Hohenlohe-Weikersheim) gelang ihnen die
Errichtung eines fast geschlossenen Herrschaftsgebiets um Kocher und Tauber. Seit
1530 wurden sie (wegen der erbrechtlich begründeten, aber tatsächlich nicht
umsetzbaren Belehnung mit den Grafschaften Ziegenhain und Nidda) als
Reichsgrafen anerkannt, waren etwa zu dieser Zeit aber auch im Kanton Altmühl
des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
1551/1553 erfolgte die Teilung des erst 1551 wieder vereinigten Gebiets in die
protestantische, 1764 gefürstete Linie Hohenlohe-Neuenstein und die (seit 1667
wieder) katholische, 1744 gefürstete, nach der (erstmals 1253 erwähnten, als
Lehen des Hochstifts Regensburg erlangten) Burg Waldenburg bei Schwäbisch Hall
benannte Linie Hohenlohe-Waldenburg. Die Linie Hohenlohe-Neuenstein teilte sich
dann in die Zweige Hohenlohe-Langenburg, Hohenlohe-Ingelfingen,
Hohenlohe-Kirchberg und Hohenlohe-Öhringen (Hohenlohe-[Neuenstein-]Öhringen)
(bis 1805). Sie erwarb 1631 durch Erbschaft die halbe Grafschaft Gleichen mit
Ohrdruf. Die Linie Hohenlohe-Waldenburg zerfiel 1615 in Hohenlohe-Pfedelbach
(bis 1728) und Hohelohe-Waldenburg (bis 1679) sowie Hohenlohe-Schillingsfürst,
das sie beerbte, sich aber wiederum in die Linien Hohenlohe-Bartenstein und
Hohenlohe-Schillingsfürst aufteilte (seit 1840 infolge des 1834 erfolgten
Anfalls des Erbes des letzten Landgrafen von Hessen-Rotenburg[-Rheinfels]
preußische Herzöge von Ratibor und Fürsten von Corvey). Durch § 18 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 wurden die Fürsten von
Hohenlohe-Bartenstein, Hohenlohe-Waldenburg, Hohenlohe-Ingelfingen und
Hohenlohe-Neuenstein entschädigt. 1806 fielen die zum fränkischen Reichskreis
zählenden hohenlohischen Gebiete, die etwa 32 Quadratmeilen mit rund 100000
Einwohnern in 17 Städten, 7 Marktflecken und etwa 250 Dörfer und Weilern
umfassten, überwiegend an Württemberg, im Übrigen an Bayern (Kirchberg [1810 an
Württemberg], Schillingsfürst). S. Baden-Württemberg.
L.: Zeumer 554 II b 62, 1; Wallner 692 FränkRK 7 a-d, 9 a, b; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Fischer, A., Geschichte des Hauses Hohenlohe, Bd. 1f. 1868ff.; Hohenlohisches
Urkundenbuch (1153-1375), hg. v. Weller, K./Belschner, C., Bd. 1ff. 1899ff.;
Weller, K., Geschichte des Hauses Hohenlohe (bis Mitte des 14. Jahrhunderts),
Bd. 1f. 1904ff.; Belschner, C., Die verschiedenen Linien und Zweige des Hauses
Hohenlohe seit 1153, 1926; Engel, W., Würzburg und Hohenlohe, 1949; Fischer,
W., Das Fürstentum Hohenlohe im Zeitalter der Aufklärung, 1958; Schremmer, E.,
Die Bauernbefreiung in Hohenlohe, 1963; Genealogisches Handbuch des Adels,
Fürstliche Häuser, Bd. 9 1971; Thumm, A., Die bäuerlichen und dörflichen
Rechtsverhältnisse des Fürstentums Hohenlohe im 17. und 18. Jahrhundert, 1971;
Hohenlohische Dorfordnungen, bearb. v. Schumm, K./Schumm, M., 1985; Seibold,
G., Die Radziwillsche Masse, 1988; Wendehorst, A., Hohenlohe, LexMA 5 1990, 82;
Kleinehagenbrock, F., Die Grafschaft Hohenlohe im Dreißigjährigen Krieg, 2003;
Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken
und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 563; Die Familie Hohenlohe - Eine
europäische Dynastie im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Hannig, A. u. a., 2013.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3506 Hohenlohe-Bartenstein(,
Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein) (Fürsten). Die 1247 genannte Burg Bartenstein
bei Schwäbisch Hall war seit dem 15. Jahrhundert Sitz eines Amtes der Grafen
von Hohenlohe. 1688 errichteten die Reichsgrafen von H.
(Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein) dort ihre Residenz. Die Linie H. ist ein
1635 entstandener Zweig der Linie Hohenlohe-Schillingsfürst, die von
Hohenlohe-Waldenburg abstammt. 1728 bererbte sie die erloschene Linie
Hohenlohe-Pfedelbach. Um 1800 umfasste das zum fränkischen Reichskreis zählende
Gebiet von H. zusammen mit Hohenlohe-(Waldenburg-)Schillingsfürst etwa 12
Quadratmeilen. H. hatte die Oberämter Bartenstein und Pfedelbach und die Ämter
Herrenzimmern, Sindringen, Schnelldorf und Mainhardt. Durch § 18 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt der Fürst von
Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein, der auch zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken zählte, für die kurz zuvor
ererbte Herrschaft Oberbronn (im Elsass) die Ämter Haltenbergstetten,
Laudenbach, Jagstberg und Braunsbach, den Würzburger Zoll im Hohenlohischen,
Anteil am Dorf Neunkirchen, das Dorf Münster und den östlichen Teil des Gebiets
von Karlsberg. S. Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein.
L.: Wolff 119; Wallner 692 FränkRK 9 a; Neumaier 66.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3508 Hohenlohe-Ingelfingen (Grafen,
Fürsten). Das 1080 erstmals genannte Ingelfingen bei Künzelsau kam 1287 mit der
Burg Lichteneck an die Grafen von Hohenlohe. Durch Teilung der Linie
Hohenlohe-Langenburg entstand 1699 die Nebenlinie H. Von 1701 bis 1805 war
Ingelfingen Residenz der zum fränkischen Reichskreis zählenden Fürsten zu H. Um
1800 umfasste das Gebiet der H. zusammen mit Hohenlohe-Kirchberg,
Hohenlohe-Langenburg und Hohenlohe-Öhringen etwa 22 Quadratmeilen. In Besitz
der Linie H. befanden sich Ingelfingen, das Amt Schrozberg und das Salinenamt
Weißbach (Weisbach). H. zählte auch zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Durch § 18 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt der Fürst von H. für
seine Rechte und Ansprüche auf die 7 Dörfer Gaukönigshofen (Königshofen),
Tauberrettersheim (Rettersheim), Rinderfeld (Reiderfeld), Wermutshausen, Neubronn,
Streichental und Oberndorf das Dorf Nagelsberg. 1805 erbte H.
Hohenlohe-Öhringen. Ingelfingen fiel 1806 an Württemberg und kam damit
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wallner 692 FränkRK 7 c; Riedenauer 129.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3509 Hohenlohe-Jagstberg (Fürsten). Nach Jagstberg an der Jagst nannte sich eine edelfreie Familie. 1340 kam Jagstberg von Hohenlohe-Brauneck an Bayern, 1387 an Würzburg. Die Familie H. zählte auch zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1802 fiel Jagstberg an Prinz Karl Joseph zu Hohenlohe-Bartenstein, der sich Fürst von H. nannte. S. Hohenlohe. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3515 Hohenlohe-Öhringen (Fürsten). Um
150 n. Chr. verschoben die Römer die Reichsgrenze vom Neckar hinweg und
errichteten am neuen vorderen Limes den vicus Aurelianus. 1037 erscheint die
Siedlung Orengowe in der Hand der Mutter Kaiser Konrads II., die dort ein
Kollegiatstift gründete. Vögte dieses Stiftes waren später die Herren von
Hohenlohe, die um 1250 Öhringen erwarben. Auch nach der Landesteilung von
1551/1553 gehörte Öhringen den Hauptlinien Hohenlohe-Neuenstein und
Hohenlohe-Waldenburg. Durch Teilung der Hauptlinie Hohenlohe-Neuenstein
entstand 1641 die Linie H. die sich seit 1782 Hohenlohe-Neuenstein-Öhringen
(bzw. H.) nannte. H. zählte zum fränkischen Reichskreis und gehörte auch dem
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an. Um
1800 umfasste das Gebiet der H. zusammen mit Hohenlohe-Langenburg,
Hohenlohe-Ingelfingen und Hohenlohe-Kirchberg etwa 22 Quadratmeilen. H. hatte
die Stadt Öhringen, Stadt und Amt Neuenstein, die Ämter Michelbach,
Forchtenberg, Künzelsau und Stadt und Amt Weikersheim. Die Güter fielen nach
Aussterben der Linie 1805 an Hohenlohe-Ingelfingen und damit über Württemberg
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 119; Wallner 692 FränkRK 7 a; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am
Ende des alten Reiches, 1938; Der Landkreis Öhringen, 1968.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3517 Hohenlohe-Schillingsfürst
(Grafen, Fürsten). Das im Jahre 1000 in der Hand von Reichsministerialen
erwähnte Schillingsfürst bei Rothenburg kam aus deren Erbe an die Herren von
Hohenlohe. 1615 entstanden durch Teilung der Hauptlinie Hohenlohe-Waldenburg
die Linien Hohenlohe-Pfedelbach (bis 1728), Hohenlohe-Waldenburg (bis 1679) und
H. 1679 beerbte H. die Linie Hohenlohe-Waldenburg, teilte sich aber wieder in
die Nebenlinien Hohenlohe-Bartenstein und H. 1723 errichtete Graf Philipp von
Hohenlohe-Waldenburg als Residenz seiner Hauptlinie einen dreigliedrigen
Palast. Am Ende des 18. Jahrhunderts hatte die zum fränkischen Reichskreis
zählende Linie H. die Stadt Waldenburg und die Ämter Schillingsfürst,
Adolzfurt, Kupferzell, und Ohrntal mit einer Anzahl Dörfer. Zusammen mit
Hohenlohe-Bartenstein (Hohenlohe-[Waldenburg-]Bartenstein) umfasste ihr Gebiet
etwa 12 Quadratmeilen). Durch § 18 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25.
2. 1803 erhielten die Fürsten von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst und
Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein für ihren Anteil am Bopparder Zoll Renten von
600 Gulden auf Comburg. 1806 kam Schillingsfürst an Bayern. 1840 erhielt Prinz
Viktor von H. den Titel Herzog von Ratibor für das 1834 erbweise erlangte
Ratibor.
L.: Wolff 119; Wallner 692 FränkRK 9 b; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am
Ende des alten Reiches, 1938; Hofmann, H., Burgen, Schlösser und Residenzen in Franken, 1961. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3534 Hohenzollern (Grafen, gefürstete
Grafschaft). 1061 erscheinen Burchard und Wezil de Zolorin, seit 1111 Graf Friedrich
von Zollern (Zolre), die sich nach der aus dem 11. Jahrhundert stammenden Burg
Zollern (seit 1350 H., aus lat. [mons] solarius?, Sonnenberg) bei Hechingen
nannten und vielleicht von den Burchardingern, die im 10. Jahrhundert das
schwäbische Herzogtum innehatten, abstammten. Graf Burchard eröffnete um 1170
eine 1486 erloschene Linie Hohenzollern-Hohenberg. Graf Friedrich III. erlangte
1191 durch Heirat mit Sophie von Raabs neben Gütern in Österreich die
Burggrafschaft Nürnberg. Seine Söhne teilten um 1204/1227 die Güter. Konrad
erhielt die Burggrafschaft Nürnberg und begründete die fränkische, später
evangelische Linie, Friedrich erhielt die schwäbischen Stammgüter und
begründete die schwäbische, katholisch bleibende Linie (Hechingen, Haigerloch, Sigmaringen).
Innerhalb der fränkischen Linie heiratete Konrad die Erbtochter der Grafen von
Abenberg und erwarb Friedrich III. († 1297) durch Heirat aus dem Erbe der
Herzöge von Andechs-Meranien Bayreuth und Kulmbach. Friedrich IV. († 1332)
kaufte 1331 Ansbach. Friedrich V. wurde 1363 in den Reichsfürstenstand erhoben.
1364 wurde Schwabach, 1368 Gunzenhausen erworben, um 1400 Wassertrüdingen,
Feuchtwangen, Uffenheim, Crailsheim und Erlangen. 1403 wurden die Güter in die
Gebiete auf dem Gebirg um Kulmbach, Bayreuth und Hof mit dem Vogtland sowie in
die Gebiete unter dem Gebirg um Ansbach geteilt, fielen 1420 aber wieder
zusammen. 1411/1415/1417 wurde außerdem von König Sigmund das Kurfürstentum
Brandenburg erlangt, womit zugleich der Rückzug aus Nürnberg begann. Kurfürst
Albrecht Achilles bestimmte 1473 durch die sog. dispositio Achillea die
fränkischen Fürstentümer zu einer Sekundogenitur Brandenburgs. 1791 fielen die
zwischenzeitlich mehrfach vereinigten und wieder verselbständigten fränkischen
Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth durch Abtretung seitens Markgraf
Alexanders, mit dem die fränkischen Nebenlinien 1806 erloschen, an Preußen. Die
schwäbische Linie erwarb 1497 durch Tausch gegen ihre erheiratete Herrschaft
Rhäzüns in Graubünden von Österreich die Herrschaft Haigerloch, 1534 durch
Erbschaft von den Grafen von Werdenberg Österreichs Lehngrafschaften
Sigmaringen und Veringen sowie 1552 die Herrschaft Wehrstein. 1576 wurden die
Güter zwischen den Linien Hohenzollern-Hechingen (Eitel Friedrich II.) und Hohenzollern-Sigmaringen
(Karl II.) geteilt. Eitel Friedrich IV. erhielt die alte Grafschaft Zollern
(bzw. seit Mitte des 16. Jahrhunderts H.) mit Hechingen und den Klöstern
Rangendingen, Sankt Luzen (Sankt Lutzen) in Hechingen und Stetten
(Hohenzollern-Hechingen), Karl II. die Grafschaft Sigmaringen mit den Klöstern
Hedingen und Inzigkofen sowie die Grafschaft Veringen, zu denen noch die
Herrschaft Haigerloch mit Kloster Gruol und die Herrschaft Wehrstein kamen
(Hohenzollern-Sigmaringen). 1623 erlangten beide Linien die Reichsfürstenwürde,
1653 Sitz und Stimme im Reichsfürstenkollegium. 1800 umfassten die zum
schwäbischen Reichskreis zählenden Grafschaften ein Gebiet von 4,5
Quadratmeilen mit 12000 Einwohnern. 1803/1806 blieben sie von der
Mediatisierung verschont und erlangten ihrerseits weitere Güter (Hirschlatt,
Glatt, Beuron u. a.). Am 7. 12. 1849 dankten die Fürsten beider Linien
zugunsten Preußens, mit dem seit 1695/1707 Erbverträge bestanden, ab
(preußischer Regierungsbezirk Sigmaringen bzw. hohenzollerische Lande). Die
Linie Hohenzollern-Hechingen starb 1869 aus. Seitdem nannte sich die Linie
Hohenzollern-Sigmaringen Fürsten von H. 1926 erhielten die H. als
Enteignungsentschädigung für alle ihre Güter rund 100000 Hektar Land, 15
Millionen Reichsmark und einige Schlösser. 1945 wurde der preußische
Regierungsbezirk Sigmaringen dem Land Württemberg-Hohenzollern zugeteilt.
1951/1952 kamen die Kreise Hechingen und Sigmaringen mit 1142 Quadratkilometern
und 86000 Einwohnern an Baden-Württemberg. S. Ansbach, Bayreuth, Brandenburg,
Nürnberg, Preußen, Württemberg-Hohenzollern, Baden-Württemberg.
L.: Wolff 167; Zeumer 553 II b 47, 554 II b 61,24; Wallner 687 SchwäbRK 30;
Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Faden, E.,
Brandenburg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Monumenta Zollerana,
hg. v. Graf Stillfried, R./Märcker, T., Bd. 1ff. 1852ff.; Cramer, J., Die
Grafschaft Hohenzollern 1400-1850, 1873; Graf Stillfried, R., Stammtafel des
Gesamthauses Hohenzollern, 1879; Schmid, L., Die älteste Geschichte des
Gesamthauses der Hohenzollern, Bd. 1ff. 1884ff.; Hohenzollersche Forschungen,
hg. v. Meyer, C., Bd. 1ff. 1891ff.; Kessler, H., Beschreibung der
Hohenzollernschen Lande, 1893; Quellen und Forschungen zur deutschen,
insbesondere hohenzollernschen Geschichte, 1905ff.; Rogge, B., Fünf
Jahrhunderte Hohenzollernherrschaft in Brandenburg-Preußen, 1915; Hintze, O.,
Die Hohenzollern und ihr Werk, 3. A. 1916, Neudruck 1987; Hodler, F.,
Geschichte des Oberamtes Haigerloch, 1928; Schwammberger, A., Die
Erwerbspolitik der Burggrafen von Nürnberg und Franken,
1932; Eisele, K., Studien zur Geschichte der Grafschaft Zollern und ihrer
Nachbarn, 1956; Kallenberg, F., Die Fürstentümer Hohenzollern am Ausgang des
alten Reichs, 1962; Bernhardt, W./Seigel, R., Bibliographie der
Hohenzollerischen Geschichte, 1975; Seyboth, R., Die Markgrafentümer Ansbach
und Bayreuth unter der Regierung Markgraf Friedrichs des Älteren (1486-1515),
1985; Schuhmann, G., Residenzen der fränkischen Hohenzollern, Bll. f. dt. LG.
123 (1987) 67ff.; Sauer, P., Napoleons Adler über Württemberg, Baden und
Hohenzollern, 1987; Mast, P., Die Hohenzollern in Lebensbildern, 1988; Kiel,
R., Die Hauschronik der Grafen Zollern. Eine Prachthandschrift im Bestand der
Kanzleibibliothek Bayreuth, 1988; Bumiller, C., Studien zur Sozialgeschichte
der Grafschaft Zollern im Spätmittelalter, 1990; Massenbach, H. Frhr. v., Die
Hohenzollern einst und jetzt, 1990; Wendehorst, A., Hohenzollern, LexMA 5 1990,
83f.; Stamm-Kuhlmann, D., Die Hohenzollern, 1995; Hohenzollern, hg. v.
Kallenberg, F., 1996; Neugebauer, W., Die Hohenzollern, Bd. 1ff. 1996ff.; Höfe
und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a.,
2003, 1, 1, 112, 117; Spälter, O., Frühe Etappen der Zollern auf dem Weg zur
Territorialherrschaft in Franken, 2005.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3573 Holtz, vom, Holz (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die vom H. mit Aichelberg (1663), Alfdorf
(1628/1640), Bartholomä 1708, Wißgoldingen (1742) und Unterdeufstetten
(1742-1761, von den Rüdinger von Rüdingerfels (Rüdingern von Rüdingerfels)
erworben,) zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Mit der Herrschaft
Mühringen (Hohenmühringen) erlangten sie bis zum Verkauf an die Markgrafen von
Brandenburg (Ansbach) (1695) die Mitgliedschaft im Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau. Mit Amlishagen, Hagenhof sowie Teilen von Limbach,
Michelbach und Hengstfeld gehörten sie seit der Mitte des 18. Jahrhunderts dem
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 532; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 56, 62; Hellstern 206; Kollmer 370, 377, 380; Winkelmann-Holzapfel 153;
Stetten 36, 183; Riedenauer 124; Schulz 264; Rahrbach 126; Neumaier 164.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3576 Hölzel von Sternstein (zu
Biberfeld), Hölzl (Reichsritter). Um 1750 zählten die H. zum Kanton Odenwald im
Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3580 Holzingen (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3582 Holzschuher von Aspach und
Harrlach (Reichsritter), Holzschuher von Harrlach. Von der Mitte des 18.
Jahrhunderts bis 1806 zählten die H. mit dem Rittergut Vestenbergsgreuth zu dem
Kanton Steigerwald und außerdem zu den Kantonen, Odenwald und Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Bechtolsheim 16, 22, 198, 415; Riedenauer 124.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3606 Horkheim, Horkenn, Horckheim,
Horben?, Hack? (Reichsritter). Um 1550 zählten die H. (Horkenn von Wallstadt)
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Wegen Trochtelfingen, Horn, Leinzell und Haunsheim waren die H. bis 1542 bzw.
1624 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. S. (Horxheim,)
Lemlin von Horkheim, Seybold von Horkheim
L.: Stetten 33; Riedenauer 124; Schulz 264.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3614 Hornberg
(reichsritterschaftlicher Ort). Die Burg H. am Neckar war im 12. Jahrhundert
Sitz der Herren von H. Danach wechselte sie mehrfach den Berechtigten. 1517 kam
sie an Götz von Berlichingen. Sie zählte zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1806 kam H. zu Baden und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3617 Horneck von Weinheim (Freiherren,
Reichsritter), Horneck zu Weinheim. Um 1790 zählten die Freiherren von H., die
sich nach der Stadt Weinheim an der Bergstraße nannten und seit dem 14.
Jahrhundert bestanden, mit einem Siebtel der Ganerbschaft Nieder-Saulheim
(Niedersaulheim) zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Die H. (von
Weinheim) gehörten im 17. Jahrhundert dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken, im späteren Jahrhundert den Kantonen Baunach
und Gebirg an.
L.: Zimmermann 73; Winkelmann-Holzapfel 153; Riedenauer 124; Rahrbach 128;
Neumaier 150. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3620 Hornstein (Freiherren,
Reichsritter). Nach der Burg H. am Laucherttal bei Sigmaringen nannten sich
seit 1244 Herren. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von H., die bereits
1488 Mitglied der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am
Bodensee waren, mit der 1579/1623 von Werner von Reischach erworbenen
Herrschaft Hohenstoffeln zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. Mit dem
im 14. Jahrhundert erworbenen Göffingen und Grüningen waren sie im Kanton Donau
immatrikuliert. Nachdem sie 1773 von den Freiherren von Rost Göttelfingen und
Vollmaringen und 1770 das halbe Zimmern unter der Burg erlangt hatten, waren
sie damit dem Kanton Neckar inkorporiert. Nach der Erbteilung 1686 entstanden
mehrere Linien (Binningen, Grüningen, Weiterdingen). Die Linie Binningen hatte
Hinterstoffeln, Mittlerstoffeln (Mittelstoffeln) und Binningen, die Linie
Weiterdingen Vorderstoffeln, Schloss und Dorf Weiterdingen, Bietingen und Gut
Homboll, die 1805 an die Linie Binningen gelangten. Die Güter fielen 1806 an
Württemberg, das sie 1810 größtenteils an Baden gab. Damit gelangte das Gebiet
1951/1952 an Baden-Württemberg. Vielleicht waren die H. am Ende des Heiligen
Römischen Reiches auch im Ritterkreis Franken
immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592;Schweizer, Geschichte des freiherrlichen
Hauses Hornstein, (in) Archiv für Geschichte, Genealogie, Diplomatik 1846;
Hölzle, Beiwort 59, 60, 64; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St.
Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34; Ruch Anhang 4, 77-80; Riedenauer 124;
Danner, W., Die Reichsritterschaft im Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten
Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert, 1969. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3625 Horschelt (Reichsritter). Im
späteren 18. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3639 Huckelheim (Herrschaft,
reichsritterschaftlicher Ort). H. östlich von Hanau zählte zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. Es gehörte den Grafen
von Schönborn und umfasste als Herrschaft und Amt 16 Orte. Später fiel es über
Aschaffenbrug 1814/1816 an Bayern.
L.: Wolff 511. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3647 Hüls von Rathsberg, Hüls von
Ratsberg (Reichsritter)(, Hülsen von Rathsberg). Im früheren 18. Jahrhundert
waren die H. im Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken
immatrikuliert.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3659 Hund von Wenkheim (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken (bis etwa 1700).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 211; Riedenauer 124;
Stetten 33; Rahrbach 129; Neumaier 116. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3669 Hürnheim (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Von 1542 bis 1586 waren die H. wegen H.,
Hochaltingen, Abtsgmünd und Utzwingen im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert. H. kam an Oettingen und damit 1806 an Bayern.
L.: Stieber; Riedenauer 124; Schulz 265. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3675 Hutten (Reichsritter). Beim
Zerfall der Herrschaft Steckelberg im oberen Kinzigtal kam Ramholz im späten
13. Jahrhundert an die Familie H., die sich dort gegen die Grafen von Hanau
behauptete. Vom 16. bis 18. Jahrhundert gehörten die H. zum Ritterkreis Franken der Reichsritterschaft. Sie waren in den
Kantonen Rhön-Werra, Baunach (, Steigerwald?) und Odenwald immatrikuliert. Ihr
bekanntester Angehöriger war Ulrich von H. (1488-1523), der Anhänger der
Reformation war, 1519/1520 umfassende Reichsreformpläne erarbeitete, die auf
ein gegenüber den Fürsten starkes, auf die Reichsritterschaft gestütztes
Kaisertum zielten, und 1521 vergeblich Privatfehden gegen Geistliche in
Raubritterart zu führen versuchte. (1642 kam Ramholz an die Freiherren von
Landas, 1677 an die Freiherren und späteren Grafen von Degenfeld. 1803 fiel es
an Hessen-Kassel. Über Preußen gelangte es 1945 zu Hessen.)
L.: Genealogischer Kalender 1753, 542; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593;
Seyler 369; Pfeiffer 196, 197, 212; Riedenauer 124; Stetten 11, 23, 33;
Rahrbach 131; Neumaier 149, 153; Strauß, D., Ulrich von Hutten, 1858ff., hg. v.
Clemen, O., 3. A. 1938; Steinfeld, L., Die Ritter von Hutten, 1988; Körner, H.,
Die Anfänge der Fränkischen Reichsritterschaft und die Familie v. Hutten, (in)
Ulrich von Hutten, Katalog des Landes Hessen anlässlich des 500. Geburtstages,
1988; Körner, H., Die Familie v. Hutten, (in) Ulrich von Hutten, Katalog des
Landes Hessen anlässlich des 500. Geburtstages, 1988.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3676 Hutten von Frankenberg (Reichsritter), Hutten zu Frankenberg. Bis zu ihrem Aussterben 1783 waren die
Freiherren von H. mit dem 1783 an Ansbach heimgefallenen Asbachhof, Bullenheim,
Teilen der 1520 an die Familie gefallenen Herrschaft Frankenberg,
Geckenheim, Ippesheim mit Reusch und Nenzenheim Mitglied im Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 153; Rahrbach 133.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3677 Hutten von Stolzenberg
(Freiherren, Reichsritter), Hutten vom Stolzenberg, Hutten zum Stolzenberg. Im
18. Jahrhundert waren die Freiherren von H. mit Romsthal mit Eckardroth,
Kerbersdorf, Marborn und Wahlert sowie Steinbach Mitglied des Kantons
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Seyler 369; Winkelmann-Holzapfel 153; Rahrbach 133. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3682 Huyn von Geleen (Reichsritter).
Die H. zählten um 1650 zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3709 Ilten, Illten (Reichsritter). Im
17./18. Jahrhundert zählten die I. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 370; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3711 Imhoff, Imhof (Reichsritter). Vom
16. bis 18. Jahrhundert zählten die I. zeitweise zu den Kantonen Odenwald (18.
Jahrhundert), Gebirg (16. Jahrhundert, frühes 18. Jahrhundert) und Baunach (von
etwa 1790 bis 1806) des Ritterkreises Franken.
S. Imhoff von Mörlach.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3713 Imhoff von Mörlach (Reichsritter),
Imhof von Merlach. Im 18. Jahrhundert zählten die I. zum Ritterkreis Franken. S. Imhoff.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3721 Ingelheim, genannt Echter von
Mespelbrunn (Freiherren, Grafen, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren von I. zum Kanton Rhön-Werra und zum Kanton Steigerwald (um 1800)
des Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert
gehörten die Grafen zu I. zum Ritterkreis Rhein und zwar wegen Schöneberg
(Schönberg), Dörrebach mit Ruine Gollenfels, Hergenfeld, Schweppenhausen,
Seibersbach und Waldhilbersheim zum Kanton Niederrheinstrom und wegen Gaulsheim
zum Kanton Oberrheinstrom. Außerdem waren sie mit Unterhausen und Teilen von
Würzberg Mitglied im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Unterhausen fiel 1808 an Aschaffenburg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 543, 545; Stieber; Roth von Schreckenstein 2,
595; Seyler 370; Zimmermann 73; Winkelmann-Holzapfel 154; Riedenauer 124;
Stetten 36, 39; Rahrbach 136. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3734 Ippesheim
(reichsritterschaftlicher Ort). I. nördlich von Uffenheim zählte zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. 1806 fiel es
an Bayern.
L.: Wolff 511. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3736 Ipt von Ipthausen (Reichsritter),
Ippt von Ippthausen. Vielleicht waren die I. im Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3769 Itter (Herrschaft). Die Burg I.
bei Frankenberg war Sitz einer Herrschaft -
einer älteren, 1123 ausgestorbenen und dann - einer jüngeren, 1167 erstmals
nachweisbaren, 1441 erloschenen Linie der Herren von I., zu deren Gütern neben
I. Ossenbühl mit Lotheim und Vöhl sowie Höringhausen mit Eimelrod zählten, die
vermutlich über eine Erbtochter von der älteren Linie erlangt worden waren.
1356/1357 eroberten die Landgrafen von Hessen, das Erzstift Mainz und die
Grafen von Waldeck Burg und Herrschaft I. und teilten sie unter sich auf.
1562/1588 kam die zum oberrheinischen Reichskreis zählende Herrschaft, die 1383
als Pfand an die Wolff von Gudenberg (Gudensberg) gelangt war, unmittelbar an
Hessen, 1648/1650 an Hessen-Darmstadt. Über Hessen-Kassel und Preußen (1866,
Provinz Hessen-Nassau) gelangte Dorfitter 1945 zu Hessen.
L.: Wolff 255; Wallner 695 OberrheinRK 2; Großer Historischer Weltatlas III 38
(1789) C2; Kopp, J., Kurze historische Nachricht von den Herren zu Itter,
Kassel 1751. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3773 Ivrea (Stadt, Markgrafschaft). I.
am Austritt der Dora Baltea aus dem Aostatal wurde 100 v. Chr. als römische
Kolonie Eporedia gegründet. Später war es Sitz eines Herzogs der Langobarden,
dann Mittelpunkt einer Piemont und Ligurien umfassenden Mark eines Markgrafen
der Franken. 1015 ging die Macht an den Bischof
über. Im 12. und 13. Jahrhundert erlangte I. Selbständigkeit und wurde von
kaiserlichen Vikaren und italienischen Potentaten beherrscht. 1238 nahm Kaiser
Friedrich II. die Stadt ein. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts kam I.
formell zur Markgrafschaft der Markgrafen von Montferrat. Nach mehrfachem
Herrschaftswechsel fielen Stadt und Markgrafschaft seit dem 14. Jahrhundert
(1313) an die Grafen von Savoyen.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48a (1815-1866) B2; Hofmeister, A., Marken
und Markgrafschaften im italienischen Königreich, 1906, MIÖG-Ergänzungsbd. 7;
Carandini, F., Vecchia Ivrea, 3. A. 1963; Sergi, G., Ivrea, LexMA 5 1990, 841.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3776 Jacob von Holach (Reichsritter),
Jacob von und zu Holach. Im 18. Jahrhundert zählten die J. zeitweise zum Kanton
Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3783 Jagsthausen
(reichsritterschaftlicher Ort). An der Jagst erscheint nach einem römischen
Kastell 1090 der Ort J. (Husun). Die nach ihm benannten Herren von Hausen, die
Ministeriale der Grafen von Dürn (Walldürn) und dann der Herren von Hohenlohe
waren, starben um 1370 aus. J. kam allmählich an die Berlichingen. Es zählte
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
1806 gelangte der Ort an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 512. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3784 Jagsthausen, Jaxthausen
(Reichsritter). Um 1800 zählten die J. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken und vielleicht auch zum Kanton Rhön-Werra.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3785 Jagstheim (Ganerbschaft),
Jaxtheim. Nach der Burg J. bei Crailsheim nannten sich seit 1443 die Zehe von
Bödigheim. Sie starben 1443 aus. Dorfherren waren 1533 Ansbach, Ellrichshausen,
Vellberg und Dinkelsbühl. 1806 kam J. an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg. S. Jaxtheim.
L.: König, H., Aus der Vergangenheit des Dorfes Jagstheim, (in) Frankenspiegel 19/20 (1967/1968).
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3786 Jagstheim (Reichsritter),
Jaxtheim. Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die J. mit Erlabronn zum Kanton
Steigerwald, seit dem 16. Jahrhundert wegen Obermögersheim zum Kanton Altmühl
des Ritterkreises Franken, um 1700 zum Kanton
Baunach, vielleicht zum Kanton Odenwald sowie wegen Utzmemmingen und Ederheim
(1542-1584) bzw. von 1652 bis 1666 als Personalisten zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Bechtolsheim 13, 195; Riedenauer 124; Schulz 265;
Rahrbach 138. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3787 Jahnus von Eberstätt
(Reichsritter), Janus von Eberstätt. Im 18. Jahrhundert zählten die J. zum
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3791 Janus von Eberstätt
(Reichsritter, Jahnus von Eberstätt). Im 18. Jahrhundert zählten die J. zum
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3794 Jemmerer (Reichsritter?). Kanton Odenwald, Ritterkreis Franken. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3805 Johanniterorden (Reichsfürst),
Johannitermeister. Vermutlich 1048, jedenfalls vor 1072 gründeten Kaufleute aus
Amalfi bereits vor den Kreuzzügen in Jerusalem ein Spital. Daraus entstand nach
der Eroberung Jerusalems (1099) eine Ordensgemeinschaft, die zunächst in den
Kreuzfahrerstaaten, bald aber auch in allen Teilen Europas Ordenshäuser bzw.
Hospitäler errichtete und in den Kreuzfahrerstaaten Antiochien und Tripolis
auch herrschaftliche Rechte gewann. Die von dem Ordensmeister Raymund von Puy
(1120-1160) 1137 erlassene Ordensregel gab dem geistlichen Orden ritterschaftliche
Züge. An der Spitze des Ordens stand der Großmeister, der von den acht
Großwürdenträgern der acht Zungen des Ordens beraten wurde. Nach dem Fall
Akkons (1291) verlegte der Großmeister seinen Sitz nach Limassol (Limisso) auf
Zypern und wurde Vasall des dortigen Königshauses. Von 1308 bis 1310 eroberte
er Rhodos und dessen Nachbarinseln. 1312 erlangte er einen Teil der Güter des
aufgelösten Templerordens in Frankreich. 1372 ließ sich die Ballei Brandenburg
im Vergleich von Heimbach besondere Rechte einräumen. 1522/1523 musste nach
Siegen der Türken der Sitz von Rhodos verlegt werden (u. a. Viterbo). 1530
übertrug Kaiser Karl V. als König von Sizilien dem Orden Malta und seine
Nachbarinseln sowie Tripolis gegen einen symbolischen Tribut aber ohne Heerfolgepflicht
zu Lehen. Seitdem wurde der Orden auch Malteserorden genannt. Nach der
Reformation traten die Mitglieder der Ballei Brandenburg zum evangelischen
Glauben über. 1548 erhielt der J. bzw. der Johannitermeister in Deutschland,
der seit 1187 als Großprior an der Spitze der deutschen Zunge des Ordens stand
und seit 1428 (endgültig 1505) seinen Sitz in Heitersheim hatte, Sitz und
Stimme auf der geistlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags. Deutsche
Kommenden bestanden u. a. in Dätzingen und Rohrdorf, Schwäbisch Hall (Hall) und
Affaltrach, Heitersheim, Hemmendorf und Rexingen, Kleinerdlingen
(Kleinnördlingen), Leuggern, (Neuburg,) Rothenburg, Überlingen, Villingen,
Würzburg und Biebelried. 1781 wurde der Orden mit dem Antoniterorden vereinigt.
1789 verlor er seine Güter in Frankreich, 1798 auch Malta (an Frankreich). Um
1800 zählte der J. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. Durch § 27 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt der J. bzw.
Malteserorden für den Verlust seiner linksrheinischen Güter die Grafschaft
Bonndorf, die Abteien Sankt Blasien, Sankt Trudpert, Schuttern, Sankt Peter,
Tennenbach und alle Stifter, Abteien und Klöster im Breisgau. 1806 erlosch auch
das Großpriorat in Heitersheim, nachdem das Fürstentum Heitersheim schon früher
allmählich tatsächlich unter die Landeshoheit Österreichs sowie 1805/1806 an
Baden gelangt war. 1852 wurde die Ballei Brandenburg vom König von Preußen in
ihren Rechten wiederhergestellt. 1999 hatte der evangelische Teil des Johanniterordens
rund 3400 Mitglieder.
L.: Zeumer 552 II a 30; Riedenauer 129; Geschichte des Malteserordens nach
Vertot, bearb. v. Niethammer, Bd. 1ff. 1792; Falkenstein, K., Geschichte des
Johanniterordens, 1867; Pflugk-Harttung, J. v., Die Anfänge des Johanniterordens
in Deutschland, 1899; Rödel, W., Das Großprioriat Deutschland des
Johanniterordens, Diss. phil. Mainz 1966; Engel, C., Histoire de L’Ordre de
Malte, 1968; Waldstein-Wartenberg, B. Graf v., Rechtsgeschichte des
Malteserordens, 1969; Der Johanniter-Orden. Der Malteser-Orden, hg. v. Wienand,
A., 3. A. 1988; Barz, W., Georg Schilling von Cannstatt. Ein deutscher
Johanniter auf Malta, (in) Der Johanniterorden in Baden-Württemberg 69 (1984),
5; Riley-Smith, J., Johanniter, LexMA 5 1990, 613ff.; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 739
(Johannitermeister); Die Johanniter, die Templer, der Deutsche Orden, die
Lazariter und Lazariterinnen, die Pauliner und die Serviten in der Schweiz,
bearb. v. Andenmatten, B. u. a., 2006 (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3806 Jöstelsberg, Jöbstelsberg,
Löbstelsberg (Reichsritter). Von etwa 1665 bis 1725 zählten die J. zum Kanton
Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15, 21; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3836 Kalb von Kalbsrieth
(Reichsritter), Kalb von Kalbsried. Am Ende des 18. Jahrhunderts zählten die K.
zu den Kantonen Rhön-Werra und Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3842 Kaltenbrunn (Reichsritter?). Um
1700 zählten die K. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3844 Kaltental (Reichsritter),
Kaltenthal. Im 18. Jahrhundert zählten die K. unter anderem mit dem 1722
verkauften Hofgut Steinächle (Steinachlin) zum Ritterkreis Schwaben. Wegen
Aldingen (14. Jh.-1746), Mühlhausen am Neckar (bis 1582) und Oßweil (bis 1647)
war die Familie im Kanton Kocher immatrikuliert. An der Wende vom 17. zum 18.
Jahrhundert gehörte sie auch zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Kollmer 378; Riedenauer 124; Schulz 265.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3855 Karg von Bebenburg
(Reichsritter). Mit Oberweilersbach, Mittlerweilersbach (Mittelweilersbach) und
Unterweilersbach waren die K. im 18. Jahrhundert im Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken immatrikuliert, außerdem
im Kanton Baunach.
L.: Stieber; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3858 Kärnten (Herzogtum, Bundesland).
K. in einem Alpenbecken an der mittleren Drau war zunächst keltisch (2. Jh. v.
Chr. Noriker [, dann römisch, 15 v. Chr.], 45 n. Chr. röm. Provinz Noricum),
etwa ab 590 nach kurzer langobardischer Herrschaft vorwiegend slawisch
besiedelt. Das in der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts errichtete slawische Reich,
dessen Bewohner in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts als Carontani/Carantani
(Kosmograph von Ravenna, Carantana d. h. Zollfeld, zwischen Klagenfurt und
Sankt Veit, zu kelt. caranto, Fels) genannt werden, geriet um 740/750 (743/748)
unter die Herrschaft der gegen die Awaren zu Hilfe gerufenen Bayern. 828 traten
bayerisch-fränkische Grafen an die Stelle der slawischen Fürsten und verstärkten
den bayerischen Einfluss noch. 976 trennte Kaiser Otto II. K. (als eigenes
Herzogtum?), zu dem auch die Steiermark und die Marken Verona, Istrien, Friaul
und Krain gehörten, von Bayern ab. Danach kam es überwiegend an landfremde
Große, von 1077 bis 1122 an die Eppensteiner. Dabei zerfiel das Herzogtum.Bis
etwa 1180 verselbständigten sich die Marken (1035 Karantanische Mark mit
Mürztal und Ennstal, 1040 Krain, Istrien, 1055 Mark an der Mur/Steiermark, 1077
Friaul). Die aus Rheinfranken stammenden Grafen von
Sponheim (Spanheimer) (1122-1269) nahmen nur eine schwache Stellung ein. 1269
kam K. nach dem Aussterben der Grafen von Sponheim (Spanheimer) an Böhmen (bis
1276), 1286 an die Grafen von Tirol, 1335 durch Kaiser Ludwig den Bayern an die
Grafen von Habsburg. Sie fügten 1500 die (Vordere) Grafschaft Görz hinzu,
fassten K. mit Steiermark, Krain, Istrien und Triest zur Ländergruppe
Innerösterreich zusammen und setzten in der Neuzeit im Kampf gegen die Stände
ihre Herrschaft durch. 1748 wurden drei Kreisämter eingerichtet. 1759 löste
(Erzherzogin) Maria Theresia die Rechte des Hochstifts Bamberg in K. (Villach
mit Tarvis und Pontafel, Wolfsberg und Bleiburg u. a.) durch Kauf ab. Von 1809
bis 1814 gehörte Oberkärnten (Villacher Kreis) zu den illyrischen Provinzen
Frankreichs, von 1814 bis 1849 (seit 1816/1825 auch der Klagenfurter Kreis) zum
österreichischen Königreich Illyrien. Danach war das Herzogtum K. Kronland
Österreichs. Ohne Abstimmung kamen 1920 das Miestal/Mießtal mit Unterdrauburg
und Seeland an Jugoslawien und das Kanaltal (mit 8350 Bewohnern) mit Tarvis an
Italien. Im Kärntner Becken erklärten sich am 10.10. 1920 59 Prozent der
Bevölkerung für Österreich. Bei der Auflösung Jugoslawiens zwischen 1991 und
1995 fielen die jugoslawischen Teile an Slowenien.
L.: Wolff 29; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) G4, II 66 (1378) H5, III 22 (1648) F5, III 38 (1789) E4; Lechner,
K., Kärnten, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Ankershofen, Frhr. G.
v./Tangl, K., Handbuch der Geschichte des Herzogtums Kärnten, Bd.1ff. 1842ff.;
Aelschker, E., Geschichte Kärntens, Bd. 1f. 1885; Monumenta historica ducatus
Carinthiae 811-1414, hg. v. Jaksch, A. v./Wiessner, H., Bd. 1ff. 1896ff.; Curs,
O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert. Nach den Königsurkunden, Diss.
phil. Göttingen 1908, 4 (Karintana, Karintriche, Karinthia); Erläuterungen zum
Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, hg. v. d. Ak. d. Wiss.
Abt. 1,4, 2,8 1914ff.; Wutte, M., Kärntner Gerichtsbeschreibungen. Vorarbeit zu
dem historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, Archiv f. vaterländ.
Gesch. u. Topographie 20, 21 (1921); Wutte, M./Paschinger, V./Lex, F., Kärntner
Heimatatlas, 1925; Jaksch, A., Geschichte Kärntens bis 1335, Bd. 1f. 1928ff.;
Jaksch, A./Wutte, M., Kärnten, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas der
österreichischen Alpenländer, 1914, 1929; Paschinger, V., Landeskunde von
Kärnten 1937; Braumüller, H., Geschichte von Kärnten, 1949; Paschinger, V.,
Kärntner Heimatatlas, Bd.1f. 1951ff.; Maier, A., Kirchengeschichte von Kärnten,
Bd. 1ff. 1951ff.; Fresacher, W./Moro, G. u. a., Kärnten, (in) Erläuterungen zum
historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, 1956; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 51, 94, III, 23, 25, 31, regnum
Carentanum, Charentariche, Karintriche (, Kärnten, Karantanien); Zopp, F.,
Kärntner Bibliographie, 1961ff.; Moro, G., Zur politischen Stellung
Karantaniens im fränkischen und deutschen Reich, Südostforschungen 22 (1963),
78ff.; Klaar, Die Herrschaft der Eppensteiner in Kärnten, 1966; Zöllner, E.,
Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 8. A. 1990;
Fräss-Ehrfeld, C., Geschichte Kärntens, Bd. 1 Das Mittelalter, 1984; Neumann,
W., Bausteine zur Geschichte Kärntens, 1985; Bertels, K., Carantania.
Beobachtungen zur politisch-geographischen Terminologie und zur Geschichte des
Landes und seiner Bevölkerung im frühen Mittelalter, Carinthia 177 (1987),
87ff.; Wallas, A., Stände und Staat in Innerösterreich im 18. Jahrhundert,
1988; Dopsch, H., Kärnten, LexMA 5 1990, 1002ff.; Stumfohl, R., Kärntner
Bibliographie (1976-1980), 1989, (1981-1985), 1991; Migglautsch, K./Pust, I.,
Das Kanaltal und seine Geschichte, 1995; Karantanien – Ostarrichi, hg. v.
Moritsch, A., 1997; Kärnten, hg. v. Rumpler, H., 1998; Gleirscher, P.,
Karantanien, 2000; Die Kärntner Volksabstimmung 1920, hg. v. Valentin, H. u.
a., 2002. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3862 Karsbach, Karspach
(Reichsritter). Die zu K. zählten im 17./18. Jahrhundert zum Kanton Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken. S. Wolf von Karsbach.
L.: Stieber; Seyler 370; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3888 Kemnat (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die K. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3890 Kempinsky (Reichsritter). Um 1750
zählten die K. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3894 Kere (Reichsritter), Kehr. Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die von der K. (Kere, Kießling von der Kere) zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
Außerdem waren sie im Kanton Baunach und im Kanton Steigerwald im Ritterkreis Franken immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 212; Riedenauer 124;
Rahrbach 139. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3903 Keudell zu Schwebda (Reichsritter), Keudel zu Schwebda. Kanton Rhön-Werra, Ritterkreis Franken. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3904 Khevenhüller (Freiherren, Grafen,
Fürsten). Vielleicht im 11. Jahrhundert zog das nach Kevenhüll bei Beilngries
benannte, 1330 zuerst genannte Adelsgeschlecht aus dem bayerisch-fränkischen
Begegnungsraum nach Kärnten, wo es erstmals 1396 urkundlich bezeugt ist. Seit
der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts war es um Villach reich begütert. Zu
Beginn des 16. Jahrhunderts (1519) erfolgte eine Aufteilung in eine
österreichische Linie (Khevenhüller-Frankenburg)
und eine Kärntner Linie (Khevenhüller-Hochosterwitz). Die österreichische Linie
erwarb 1581 drei Herrschaften in Oberösterreich, wurde 1593 zu Reichsgrafen von
Frankenburg erhoben und erlosch 1817/1884. Die
Linie in Kärnten nannte sich seit 1571 nach Hochosterwitz (Hohenosterwitz),
wurde 1673 zu österrreichischen Grafen, 1725 zu Reichsgrafen von Hardegg
ernannt und 1764 in den Reichsfürstenstand erhoben. Johann Joseph von
Khevenhüller-Hochosterwitz (1706-1776) war verheiratet mit der Erbgräfin Metsch
und nannte sich daher seit 1751 Khevenhüller-Metsch. Als Khevenhüller-Metsch
gehörte die Familie dem schwäbischen Reichsgrafenkollegium des
Reichsfürstenrates des Reichstags am Ende des 18. Jahrhunderts als Personalist
an.
L.: Zeumer 554 II b 61, 18. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3935 Kirchlauter
(reichsritterschaftlicher Ort). K. bei Ebern unterstand im 15. Jahrhundert den
Herren von Füllbach. 1476 kam es an die Fuchs von Schweinshaupten, 1511 als
Lehen des Hochstifts Würzburg an die Guttenberg. Es zählte zum Kanton Baunach
des Ritterkreises Franken und fiel 1806 an
Bayern.
L.: Wolff 512. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3940 Kitzingen, Spital. Um 1800 zählte
das Spital in K. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 129. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3941 Kitzingen, Stadt (Reichsritter).
Um 1800 zählte die Stadt K. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 129: Hock, B., Kitzingen im Dreißigjährigen Krieg, 1981; Apud
Kizinga monasterium, hg. v. Walter, H., 1995. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3947 Kleinschmidt (Reichsritter). Um
1700 zählten K. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3954 Klinckhart, Klinkhart
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die K. von Wartenrode
(Vockenrot [Vockenrodt]) zum Kanton Odenwald des Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 124; Neumaier 73. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3958 Knebel von Katzenelnbogen
(Freiherren, Reichsritter). Im späten 16. Jahrhundert und im 17. Jahrhundert
gehörten die K. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren K. mit einem Zehntel der Ganerbschaft
Bechtolsheim und Neuweier (Neuweyer) zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein sowie zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (1802 Philipp Franz K.).
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Zimmermann 75; Winkelmann-Holzapfel 154; Riedenauer 124; Neumaier 73.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3962 Knöringen (Freiherren,
Reichsritter). Die Freiherren von K. waren mit der 1545 erworbenen Herrschaft
Kreßberg (Krießberg) samt Marktlustenau (Lustenau) bis 1805/1806 Mitglied des
Kantons Altmühl des Ritterkreises Franken.
Außerdem zählten sie zum Ritterkreis Schwaben (1605-1662 mit Wildenstein zum
Kanton Kocher).
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 55; Winkelmann-Holzapfel 154; Riedenauer 125; Schulz 266.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3966 Koch, Kott? (Reichsritter). Die
K. gehörten im frühen 17. Jahrhundert zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3970 Kocherstetten, (Ganerbschaft). Um
1700 zählte die Ganerbschaft K. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Der Ort K. kam über Württemberg 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Riedenauer 129. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3973 Köhrscheidt, Röhrscheid?
(Reichsritter). Die K. gehörten vielleicht dem Kanton Gebirg (Vogtland) des
Ritterkreises Franken und der vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland) an.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3975 Kolb von Rheindorf
(Reichsritter). Bis ins frühe 17. Jahrhundert waren Kolb im Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken immatrikuliert. Im 17. und
18. Jahrhundert zählten die K., davon bis 1711 mit dem Rittergut Kreßbach
(Krießbach), zum Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Stieber; Hellstern 208; Kollmer 378; Riedenauer 125.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3981 Köln (Erzstift, Kurfürstentum,
Residenz). In K., das 50/38 v. Chr. als oppidum Ubiorum und 50 n. Chr. als
Colonia Claudia Ara Agrippinensium erscheint, ist erstmals 313/314 ein Bischof
(Maternus) bezeugt. Nach der Eroberung Kölns durch die Franken
459 n. Chr. wurde das Bistum 794/795 zum Erzbistum (Erzbischof Hildebold)
erhoben. Ihm gehörten die Bistümer Utrecht (bis 1559), Lüttich, Münster,
Osnabrück, Minden und (Hamburg-)Bremen (bis 834/843/864) an. 953 übertrug König
Otto der Große seinem Bruder Brun das Erzbistum (mit der Stadt) sowie das
Herzogtum Lothringen, von dem ein schmaler 100 Kilometer langer und 25
Kilometer breiter linksrheinischer Streifen von Rheinberg bis Rolandseck
(Andernach 1167 aus Reichsgut erhalten, dazu Deutz, Linz, Altenwied, Godesberg)
die Grundlage weltlicher Herrschaft des Erzstifts K. bildete. 1028 erhielt der
Erzbischof das Recht der Salbung und Krönung des deutschen Königs in Aachen,
1031 die Würde des Reichskanzleramtes in Italien. 1180 erwarb Erzbischof
Philipp von Heinsberg, der sich auf vielleicht 2000 hofrechtlich und dienstrechtlich
verpflichtete Ministeriale stützen konnte, im Zusammenhang mit dem Sturz
Heinrichs des Löwen als Lohn für seine Kaisertreue das Herzogtum Westfalen (und
Engern), dessen Mittelpunkt später die erworbene Grafschaft Arnsberg und dessen
Vorort im 15. Jahrhundert Brilon wurde. Erzbischof Heinrich I. (1225-1238)
gewann das Vest Recklinghausen aus der Erbschaft der dortigen Grafen. Wenig
später kamen Güter um Altenahr, Nürburg und Hardt von Seiten Konrad von
Hochstadens hinzu. Im 13. Jahrhundert wurde der Erzbischof einer der Kurfürsten
(Kurköln). 1288 verlor allerdings Siegfried von Westerburg im limburgischen
Erbfolgestreit mit Jülich und Brabant durch die Niederlage von Worringen die
Herrschaft über die Stadt K. Obwohl dann im 14. Jahrhundert außer der
Grafschaft Arnsberg (1368) die Grafschaft Hülchrath und das Land Linn mit
Uerdingen hinzukamen, brachte doch die Soester Fehde (1444-1449) mit Kleve den
weiteren Verlust von Soest und Xanten sowie tiefgreifende wirtschaftliche
Zerrüttung. Die Bemühungen, in der Reformation das Erzstift in ein
protestantisches weltliches Herrschaftsgebiet umzuwandeln, blieben erfolglos.
Seit 1525 wurde Bonn Hauptstadt des Erzstifts (1663 Gymnasium, 1786
Universität). Unter wittelsbachischen Erzbischöfen (1583-1761) schloss sich das
zum kurrheinischen Reichskreis zählende Erzstift der antihabsburgischen,
frankreichfreundlichen Haltung Bayerns an. Am Ende des 18. Jahrhunderts
umfasste das in das südlich von K. gelegene Oberstift, das nördlich von K.
gelegene Unterstift und das Herzogtum Westfalen geteilte Erzstift 130
Quadratmeilen mit 230000 Einwohnern. 1801 annektierte Frankreich den
linksrheinischen Teil des Erzstifts und schuf hierfür kirchenrechtlich das
Bistum Aachen. Der rechtsrheinische Teil wurde 1803 säkularisiert und an
Wied-Runkel (Altenwied, Neuerburg [Neuenburg]), Nassau-Usingen, Arenberg
(Recklinghausen) und Hessen-Darmstadt (Westfalen) aufgeteilt. 1806 musste
Nassau Teile an das Großherzogtum Berg abgeben, das auch 1810 von Arenberg das
Vest Recklinghausen erhielt. 1814 kam das Gebiet ohne die nassauischen Teile an
Preußen (Provinz Westfalen), 1946 an Nordrhein-Westfalen bzw. Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 84; Zeumer 552 I 3; Wallner 700 KurrheinRK 3; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C4, III 38
(1789) D2; Wisplinghoff, E./Dahm, H., Die Rheinlande, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 3, 58; Walter, F., Das alte
Erzstift und die Reichsstadt Köln, 1886; Regesten der Erzbischöfe von Köln im
Mittelalter (313-1332), bearb. v. Knipping, R./Kisky, W./Oediger, F., Bd. 1ff.
1901ff.; Fabricius, W., Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der
Rheinprovinzen, Bd. 1 1909; Braubach, M., Kurköln, 1949; Geschichtlicher
Handatlas der deutschen Länder am Rhein, Mittel- und Niederrhein, bearb. v.
Niessen, J., 1950; Droege, G., Verfassung und Wirtschaft in Kurköln unter
Dietrich v. Moers 1414-1436, 1957; Gensicke, H., Landesgeschichte des
Westerwaldes, 2. A. 1987; Handbuch des Erzbistums Köln, hg. v. Erzbischöflichen
Generalvikariat Köln, Bd. 1f. 26. A. 1966; Geschichte des Erzbistums Köln (bis
1189), hg. v. Neuss, W./Oediger, F., Bd. 1 2. A. 1972, Neudruck 1991; Picot,
S., Kurkölnische Territorialpolitik am Rhein unter Friedrich von Saarwerden,
1977; Hegel, E., Das Erzbistum Köln zwischen Barock und Aufklärung (1688-1814),
1979; Janssen, W., Die mensa episcopalis der Kölner Erzbischöfe im
Spätmittelalter, (in) Die Grundherrschaft im späten Mittelalter Bd. 1, hg. v.
Patze, H., 1983; Winterling, A., Der Hof des Kurfürsten von Köln 1688-1794,
1986; Tewes, L., Die Amts- und Pfandpolitik der Erzbischöfe von Köln im
Spätmittelalter, 1987; Die Salier und das Reich, hg. v. Weinfurter, S., 1991 2,
1ff., 267ff.; Seibert, H., Köln, LexMA 5 1991, 1261ff.; Ritzerfeld, U., Das
Kölner Erzstift im 12. Jahrhundert, 1994; Höroldt, U., Studien zur politischen
Stellung des Kölner Domkapitels, 1994; Janssen, W., Das Erzbistum Köln im
späten Mittelalter, 1995ff.; Quellen zur Geschichte der Stadt Köln, hg. v.
Deeters, J. u. a., Bd. 2ff. 1996ff. ; Repertorium der Policeyordnungen der
frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 1 1997; Prössler, R., Das
Erzstift Köln, 1997; Bauer, T., Lotharingien als politischer Raum, 1997;
Fuhrmann, H., Das Urkundenwesen der Erzbischöfe von Köln im 13. Jahrhundert,
2000; Janssen, W., Das Erzbistum Köln im späten Mittelalter 1191-1515, 2003;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 300; Weise, W., Der Hof der Kölner Erzbischöfe in der Zeit Kaiser Friedrich
Barbarossas, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 411, 2, 316;
Werres, C., Der Landkreis Köln um 1825, 2007.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3995 Königsfeld (Kunigffeldt)
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die K. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 209; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 3999 Königshofen (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die K. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4004 Könitz, Köniz (Reichsritter).
Seit dem frühen 16. Jahrhundert zählten die K. zum Kanton Baunach im
Ritterkreis Franken. Während des 16.
Jahrhunderts waren sie auch im Kanton Gebirg immatrikuliert.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4012 Köselin (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die K. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4015 Koßpoth, Kospoth (Reichsritter).
Vielleicht zählten im frühen 16. Jahrhundert die K. im Vogtland zum Ritterkreis
Franken und zur vogtländischen Ritterschaft.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4017 Köstner (Reichsritter).
Vielleicht zählten die K. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4021 Kotlinsky, Kottlinsky
(Reichsritter). Um 1700 zählten die K. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 370; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4022 Kötschau, Ketschau
(Reichsritter). Von der Mitte des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts
zählten die K. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Seyler 370; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4024 Kottenheim, Rodenheim?,
Tottenheim? (Reichsritter). Von der Mitte des 16. bis zur Mitte des 17.
Jahrhunderts zählten die K. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken. S. Rodenheim.
L.: Riedenauer 125; Neumaier 7, 72, 141. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4026 Kottwitz von Aulenbach
(Reichsritter), Kottwitz. Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die K. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. Von der
Mitte des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts waren sie im Kanton Rhön-Werra
immatrikuliert (Kottwitz von Aulenbach).
L.: Stieber, Seyler 370; Pfeiffer 210; Stetten 32, 33; Riedenauer 122, 125;
Rahrbach 141; Neumaier 73, 132, 149f., 153.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4027 Kotzau (Herren, Reichsritter).
Nach der 1234 erstmals erwähnten Burg K. in Oberfranken
nannten sich seit 1172 erscheinende Herren. Im 16. Jahrhundert zählten die K.
zum Kanton Gebirg, zum Kanton Rhön-Werra und zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken sowie zur vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland). Als sie um die Mitte des 17. Jahrhunderts ausstarben,
fielen ihre Güter an die Markgrafschaft Bayreuth (Brandenburg-Bayreuth). 1810
kam Oberkotzau mit der Markgrafschaft Bayreuth an Bayern.
L.: Stieber; Pfeiffer 209; Riedenauer 125; Sieghardt, A., Die Herren von Kotzau
und ihr Schloss, (in) Siebenstern, 1936; Gebessler, A., Stadt und Landkreis
Hof, 1960. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4035 Kratz von Scharfenstein, Craatz
von Scharfenstein (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die K. zum
Ritterkreis Rhein, außerdem um 1700 zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 123.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4036 Krauseneck (Reichsritter).
Vielleicht zählten die K. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4039 Krautheim (Reichsritter,
Krautwein). Um 1550 zählten die K. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125; Stetten 33. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4044 Kreß von Kressenstein
(Reichsritter). Im späteren 17. und 18. Jahrhundert zählten die K. wegen
Dürrenmungenau zum Kanton Altmühl im Ritterkreis Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Roth von Schreckenstein 2, 593; Riedenauer 125.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4045 Kresser von Burgfarrnbach
(Reichsritter), Kresser zu Burgfarrnbach. Im 17. Jahrhundert zählten die später
erloschenen K. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Pfeiffer 197; Riedenauer 125.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4056 Kronberg zu Ladenberg, Cronberg
zu Ladenberg (Reichsritter). Im 17. Jahrhundert zählten die K. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123; Neumaier 67. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4066 Küchenmeister (Reichsritter). Bis
zur Mitte des 17. Jahrhunderts zählten die K. zum Kanton Odenwald (K. von
Seldeneck, K. von Neuburg) sowie zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 125; Rahrbach 143.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4067 Küchenmeister von Nortenberg
(Reichsritter), Küchenmeister von Nordenberg. Im 18. Jahrhundert zählten die K.
zum zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4072 Kühdorf, Küdorff (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die K. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 213; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4077 Külsheim (Reichsritter). Um 1800
zählten die K. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4080 Kunitz? (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die K. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 210. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4081 Künsberg, Künßberg (Freiherren,
Reichsritter). Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten die bereits im
Hochmittelalter als Herren sichtbaren, nach Altenkünsberg bei Creußen benannten
Freiherren von K. mit Nagel, Tüschnitz und Thurnau zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. Mit Schernau, dem
Rittergut Obersteinbach, Roßbach, Stübach und Markt Taschendorf
(Markttaschendorf) gehörten sie im 18. Jahrhundert zum Kanton Steigerwald.
Außerdem waren sie im 18. Jahrhundert in den Kantonen Altmühl und Baunach (auch
um 1800) immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 535, 536; Stieber; Roth von Schreckenstein 2,
593; Pfeiffer 208; Bechtolsheim 12, 198; Riedenauer 125; Rahrbach 145.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4084 Künzelsau
(reichsritterschaftlicher Ort). K. am Kocher wird 1098 erstmals genannt. Von
den Herren von Stein kam es erbweise an die Bartenau, Stetten, K. und
Neuenstein. 1328 kauften die Hohenlohe Rechte. 1484 erwarb das Erzstift Mainz,
1499 das Hochstift Würzburg Rechte. 1489 vereinbarten Mainz, Hohenlohe,
Schwäbisch Hall und die Stetten eine Ganerbenverwaltung. 1598 erlangte
Hohenlohe den Anteil Schwäbisch Halls, 1717 Kloster Comburg den Anteil der
Stetten. 1802 gewann Hohenlohe die Anteile Würzburgs und Mainzs. 1806 fiel das
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
zählende K. an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 119, 512; Eyth, L., Der Bezirk Künzelsau, 1900; Nowak, W., Die
Ganerbschaft Künzelsau, 1967; Bibliographie des Landkreises Künzelsau, 1972.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4086 Küps (reichsritterschaftlicher
Ort). K. an der Rodach bei Kronach zählte zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. 1806 fiel es an Bayern.
L.: Wolff 513. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4128 Laihsheim, Lamsheim
(Reichsritter). Im frühen 17. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Steigerwald
im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4134 Lamprecht von Gerolzhofen
(Reichsritter), Lamprecht. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton
Steigerwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4135 Landas, Landass (Reichsritter).
Um 1700 zählten die L. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken. S. Swerts von L. zu Weinheim.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4144 Landschad von Steinach
(Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert gehörten die im 12. Jh. als
edelfreie Herren sichtbaren L., denen der Minnesänger Bligger II. entstammte,
dem Kanton Odenwald und kürzere Zeit auch dem Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken an. Im 18. Jahrhundert
zählten die L. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595; Riedenauer 125; Stetten 33;
Neumaier 66, 73, 132, 149f., 153; Hinz, E., Die Wappen der Herren und
Landschaden von Steinach, 2012. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4157 Langen (Reichsritter). Um 1750
zählten die L. zum Kanton Altmühl im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4163 Langenschwarz (Reichsritter). Die
von und zu L. zählten im ausgehenden 17. und im 18. Jahrhundert mit L.,
Hechelmannskirchen, Köhlersmoor und Schlotzau zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. Über Hessen-Kassel und
Preußen (Hessen-Nassau) kamen die Orte 1945 zu Hessen.
L.: Stieber; Seyler 371; Winkelmann-Holzapfel 155; Riedenauer 125.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4165 Langheim(, Kloster) Um 1800
zählte das Kloster L. zu den Kantonen Baunach und Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Wolff 98; Riedenauer 129. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4176 Laudenbach, Lautenbach,
Lauthenbach (Reichsritter). Um 1550 zählten die L. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. S. Finsterlohr zu L.,
Windeln zu L.
L.: Stetten 33. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4180 Laufenbürg (Reichsritter),
Lauffenburg. Die Amman von der L. (Ammann von der L.) waren möglicherweise im
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. S. Cronheim.
L.: Biedermann, Altmühl. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4182 Lauffen, Lauter? (Reichsritter).
Um 1700 waren die L. im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4183 Lauffen (Reichsstadt). Neben
einem älteren Dorf mit karolingischem Königshof auf dem linken Ufer des Neckar
wird eine Burg, nach der sich seit 1127 im Kochergau, im Maulachgau, im
Remstalgau, im Elsenzgau, im Kraichgau (Bretten) und im Enzgau sowie in
Hornberg, Eberbach und Dilsberg begüterte Grafen von L. nannten und 1234 die
Stadt L. rechts des Neckars erwähnt. Nach dem Aussterben der Grafen von L. um
1219, bei dem viele Güter an die Staufer fielen, verpfändete Kaiser Friedrich
II. L. an die Markgrafen von Baden. Im 14. Jahrhundert kam es an Württemberg
und war bis 1808 Amtsstadt. 1951/1952 gelangte L. zu Baden-Württemberg.
L.: Bauer, H., Die Grafen von Lauffen, Württemberg. Franken
7 (1865-1867), 467ff.; Klunzinger, K., Geschichte der Stadt Lauffen, 1846; Die
Stadt Lauffen, 1934; Heimatbuch Lauffen, 1956; Jehle, F., Die gemeinsame Stadt,
1979; Schwarzmaier, H., Geschichte der Stadt Eberbach am Neckar, 1986, 30ff.;
Lorenz, S., Lauffen, LexMA 5 1991, 1756. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4184 Lauffenholz, Laufenholz
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Steigerwald und
zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 125; Neumaier 31, 36.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4194 Lauter, Lutter, Lüdder
(Reichsritter). Bis etwa 1700 gehörten die L. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken, bis etwa 1750 zum Kanton
Rhön-Werra sowie zeitweise zum Kanton Altmühl(?) und zum Kanton Steigerwald,
alle im Ritterkreis Franken. S. Lauffen?
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Seyler 371; Bechtolsheim 15; Stetten 33;
Riedenauer 125; Neumaier 77, 82, 165 (Lauter zu Schöllkrippen).
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4204 Lay (Reichsritter). Im frühen 17.
Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4213 Lechner von Lechfeld
(Reichsritter). Um 1700 zählten die L. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4216 Ledergerb (Reichsritter).
Vielleicht zählten die L. um 1800 zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4220 Lehrbach (Grafen, Reichsritter).
Im 17. und 18. Jahrhundert (von etwa 1680 bis etwa 1760) gehörten die L. zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Von
etwa 1785 bis etwa 1805 zählten die Grafen von L. wegen Laudenau (Lautenau) und
Winterkasten mit Gumpen (Kleingumpen) zum Kanton Odenwald. Ihre Güter fielen
1808 an Hessen-Darmstadt und kamen damit 1945 zu Hessen.
L.: Stieber; Seyler 371; Winkelmann-Holzapfel 155; Riedenauer 125; Stetten 36.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4222 Leidendorf (Reichsritter). Um
1800 zählten die L. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4224 Leinach (Reichsritter).
Vielleicht zählten die L. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4225 Leineck, Leyneck, Laineck
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die L. (Schütz von L.) zum Kanton
Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Pfeiffer 209; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4229 Leiningen (Grafen, Grafschaft,
Fürstentum). Seit dem Ende des 11. Jahrhunderts (1086 Emich I. Graf im
Wormsgau) sind fränkische Grafen nachgewiesen, die sich möglicherweise von
einem Ahnherren Amicho (780, Emichonen) herleiten lassen und im Wormsgau und
Nahegau begütert waren (Landgerichte auf dem Stahlbühl [Stahlbühel] bei Frankenthal, auf dem Kaldenberg [Kaltenberg] bei
Wachenheim an der Pfrimm und auf dem Stamp). Ihre Hauptburg (Alt-Leiningen)
entstand zwischen 1110 und 1120. 1128 wird Graf Emich II. als erstes
gesichertes Mitglied der Grafen von L. genannt. 1204 erlangten die Grafen die
Landvogtei über den Speyergau und die Vogtei über Kloster Limburg an der
Haardt. Als sie 1220 in männlicher Linie ausstarben, fielen die Güter über die
Erbtochter Liutgard (Lukardis) erbweise an den Schwestersohn des letzten
Grafen, an Graf Friedrich von Saarbrücken, der Namen und Wappen der Grafen von
L. annahm und aus den Saarbrücker Gütern die Herrschaft Hardenburg (Hartenburg)
erhielt. Das neue Haus erwarb durch mütterliche Erbschaft (Mitgift) zu Beginn
des 13. Jahrhunderts (1224/1234) die Reichsgrafschaft Dagsburg in den Vogesen
als Lehen des Bischofs von Straßburg, 1242 Ormes und Rixingen (Rickingen,
Rikingen, Réchicourt) sowie 1312 das Amt des Landvogts im Unterelsass und
teilte sich 1317/1318 in eine 1467 erloschene ältere landgräfliche Linie
(Leiningen-Dagsburg, friedrichsche Linie mit Oggersheim, Gräfenstein
[Grevenstein), Madenburg [Magdeburg], Dürkheim [zur Hälfte], Grünstadt
[Grünheim], Herxheim [Hornheim], Freinsheim, Sülzen [Salzen], Tiefenthal,
Lautersheim, Asselheim, Ebertsheim, Boßweiler [Bossweiler], Niefernheim,
Dagsburg und Ormes) und eine jüngere Linie (gottfriedische Linie)
Leiningen-Hardenburg (Leiningen-Dagsburg-Hardenburg) (Herrschaft Hardenburg im
Wormsgau, Guttenburg [Gutenburg], Falkenburg, Guntersblum).-----Der größere
Teil der Güter (Altleiningen zur Hälfte, Neuleiningen zu einem Viertel,
Grünstadt, Asselheim, Sausenheim, Obrigheim, Kirchheim, Tiefenthal, Ebertsheim,
Lautersheim, Boßweiler [Bossweiler], Albsheim, Bissersheim, Hertlingshausen,
Wattenheim, Seckenhausen, Wachenheim an der Pfrimm, Mertesheim [Mertelsheim],
Quirnheim) der älteren Hauptlinie, die 1444 von König Friedrich III. die Würde
eines Landgrafen im Elsass erlangt hatte, gelangte 1467/1468 beim Aussterben
der Linie über die Schwester (Margarethe) des letzten Grafen an die
verschwägerten Herren von (Runkel-) Westerburg (und Schaumburg), die sich
darauf Grafen zu Leiningen-Westerburg (und Landgrafen im Elsass) nannten. Sie
mussten zur Durchsetzung ihrer Rechte 23 Orte an die Pfalz abtreten. Ein
kleinerer Teil der Güter mit Dagsburg fiel an Emich VII. aus der
gottfriedischen Linie, die sich seitdem Leiningen-Dagsburg-Hardenburg nannte.
Die Grafen von Leiningen-Westerburg spalteten sich 1695/1705 in die Linien
Leiningen-Westerburg-Altleiningen und Leiningen-Westerburg-Neuleiningen. 1801
gingen alle linksrheinischen Güter an Frankreich verloren.
Leiningen-Westerburg-Altleiningen wurde 1803 mit der Abtei Ilbenstadt in der
Wetterau entschädigt, Leiningen-Westerburg-Neuleiningen mit der Abtei
(Engeltal) Engelthal in der Wetterau. Diese Güter kamen 1806 an die
Großherzogtümer Berg, Hessen-Darmstadt und die Fürstentümer Nassau-Weilburg und
Nassau-Usingen.-----Die jüngere gottfriedische Linie teilte sich 1343 in Linien
zu Leiningen-Rixingen (Rickingen) (Rixingen), das 1506 an Zweibrücken und
später an Leiningen-Westerburg fiel, und Leiningen-Hardenburg. Diese jüngere
Linie Leiningen-Hardenburg erwarb 1466 die Herrschaft Apremont (Aspremont) in
Lothringen, erhielt 1467 erbweise Dagsburg und nannte sich seitdem
Leinigen-Dagsburg-Hardenburg (Leiningen-Dagsburg). Weiter erlangte sie im
15./16. Jahrhundert Weißenburger Lehen mit Grünstadt, die Herrschaft Pfeffingen
mit Kallstadt und Ungstein sowie das Amt Hassloch. 1560 teilte sie sich in die
zwei Zweige Leiningen-Hardenburg-Dagsburg (Leiningen-Dagsburg-Hardenburg)
(Hardenburg, Hausen, Dürkheim, Kallstadt, Ungstein, Pfeffingen, Herxheim,
Leistadt [Leystadt], Weisenheim [Weißenheim], Bobenheim, Battenberg,
Kleinkarlbach, Erpolzheim u. a.) und Leiningen-Dagsburg-Falkenburg (Falkenburg,
Eischweiler (Thaleischweiler), Einöd (Höheinöd), Herschberg, Werschhausen,
Horstal [Horsel], Mühlhausen [Mülhausen], Reinheim, Heidesheim, Kindenheim,
Büdesheim, Guntersblum). Der ältere Zweig Leiningen-Dagsburg-Hardenburg geriet
mit der Grafschaft Dagsburg 1681 unter die Hoheit Frankreichs, verlegte 1725
die Residenz von der Hardenburg nach Dürkheim und wurde 1779 (ohne Virilstimme)
in den Reichsfürstentstand erhoben. 1803 erhielt er durch § 20 des
Reichsdeputationshauptschlusses für seine 1801 verlorenen linksrheinischen
Güter (Fürstentum L., Grafschaft Dagsburg, Herrschaft Weyersheim [Weikersheim],
Ansprüche auf Saarwerden, Lahr und Mahlberg, insgesamt 2,5 Quadratmeilen) die
mainzischen Ämter Miltenberg, Buchen, Seligental, Amorbach und Bischofsheim
(Tauberbischofsheim), die würzburgischen Ämter Grünsfeld, Lauda, Hardheim und
Rippberg/Rückberg sowie die pfälzischen Ämter Boxberg und Mosbach und die
Abteien Gerlachsheim (Würzburg) und Amorbach (Mainz), die zu dem neuen
rechtsrheinischen Fürstentum L. mit der Residenz in Amorbach sowie (25
Quadratmeilen bzw.) 1600 Quadratkilometern Fläche und etwa 85000 bis 90000
Einwohnern zusammengefasst wurden. Unter dessen Landeshoheit bekamen die Grafen
von Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Guntersblum die zuvor mainzische Kellerei
Billigheim, die Grafen von Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Heidesheim die zuvor
mainzische Kellerei Neudenau. Das Fürstentum L. fiel 1806 mit den Grafschaften
Leiningen-Billigheim und Leiningen-Neudenau an Baden. Der Zweig
Leiningen-Dagsburg-Heidesheim-Falkenburg blieb gräflich. Er spaltete sich 1657
in die Zweige Dagsburg (bis 1706), Heidesheim (bis 1766) und Guntersblum (bis
1774, Anfall Dagsburgs an Leiningen-Dagsburg-Hardenburg). Davon erwarb
Heidesheim im Erbgang die Herrschaften Broich, Oberstein und Reipoltskirchen
(Reichholdskirchen). Bei seinem Aussterben fielen die Güter 1766 an
Leiningen-Guntersblum, 1774 an Leiningen-Dagsburg-Hardenburg. Beim Aussterben der
Linie Guntersblum Leiningen-Dagsburg-Falkenburgs 1774 kam Dagsburg an
Leiningen-Dagsburg-Hardenburg. Die übrigen Güter fielen 1774/1787 an zwei
Nebenlinien (Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Guntersblum,
Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Heidesheim), die ihre Güter 1801 an Frankreich
verloren. Leiningen-Dagsburg-Falkenburg-Guntersblum bzw. Leiningen-Guntersblum
und Leiningen-Heidesheim erhielten Sitz und Stimme im wetterauischen
Grafenkollegium. 1810 fielen im Pariser Vertrag die Ämter Amorbach und
Miltenberg von Baden an Hessen-Darmstadt, das sie 1816 zum überwiegenden Teil
Bayern abtrat. 1910 bzw. 1935 starb Leiningen-Dagsburg-Falkenburg mit den Ästen
Leiningen-Neudenau und Leiningen-Billigheim aus.
L.: Wolff 280ff.; Wallner 698 OberrheinRK 35 a, b, 40 a, b; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E4, III 38 (1789) C3; Lehmann, J., Urkundliche
Geschichte des gräflichen Hauses Leiningen-Hardenburg und -Westerburg in dem
ehemaligen Wormsgau, 1865; Brinckmeier, E., Genealogische Geschichte des Hauses
Leiningen und Leiningen-Westerburg, Bd. 1. 1890ff.; Kind, K., Fürst Karl
Friedrich Wilhelm zu Leiningen als Landesherr 1803-06, Diss. phil. Erlangen
1949 (masch.schr.); Wild, G., Das Fürstentum Leiningen vor und nach der
Mediatisierung, Diss. jur. Mainz 1954; Vocke, R., Die Entwicklung der
herrschaftlichen und rechtlichen Verhältnisse im Landkreis Miltenberg bis zum
Übergang an Bayern, Diss. phil. Würzburg 1959 (masch.schr.); Kaul, T., Das
Verhältnis der Grafen von Leiningen zum Reich und ihr Versuch einer Territorienbildung
im Speyergau im 13. Jahrhundert, Mitt. d. hist. Vereins Pfalz 68 (1970);
Toussaint, I., Die Grafen von Leiningen, 1982; Zotz, T., Die Grundherrschaft
der Grafen von Leiningen, (in) Die Grundherrschaft im späten Mittelalter, hg.
v. Patze, H., 1983; Toussaint, I., Die Grafschaften Leiningen, (in) Pfalzatlas
Karten 67, 68, Textband 2 1056ff.; Herrmann, H., Leiningen, LexMA 5 1991, 1860.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4233 Leiningen-Dagsburg-Bockenheim. L. ist eine nach Bockenheim bei Frankenthal benannte Nebenlinie der Grafen von Leiningen-Hardenburg (Leiningen-Hardenburg-Dagsburg). (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4237 Leiningen-Grünstadt (Grafen,
Grafschaft). Grünstadt bei Frankenthal ist aus
mehreren frühmittelalterlichen Siedlungen erwachsen, von denen eine bereits vor
900 der Abtei Weißenburg gehörte, 991 als Lehen an die Salier und später an die
Grafen von Leiningen kam, die 1549 auch die seit 875 der Abtei Glandern in
Lothringen zustehenden Güter erwarben. 1698 errichteten dort die Grafen von
Leiningen-Westerburg ein Schloss. Um 1800 umfasste die zum oberrheinischen
Reichskreis zählende Grafschaft (L., Grünstadt) zusammen mit
Leiningen-Westerburg ein Gebiet von 2,5 Quadratmeilen.
L.: Wallner 698 OberrheinRK 40 a; Feßmeyer, H., Bausteine zur Geschichte von
Grünstadt, Teil 1ff. 1930ff. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4247 Leiningen von Lemburg, Laimingen?
(Reichsritter). Um 1550 gehörten die L. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 125; Neumaier 251? (Leininger).
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4259 Lengsfeld, Stadtlengsfeld
(reichsritterschaftlicher Ort, reichsfreies Gericht). L. westlich von Salzungen
erscheint 1235 als Lehen Fuldas in der Hand der Herren von Frankenstein. 1326 mussten diese Burg und Stadt an
Fulda verkaufen. Um 1523 erwarben nach zahlreichen Verpfändungen die Boyneburg
(Boineburg) die Herrschaft, die zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken zählte und wohl deswegen als reichsfreies
Gericht galt. 1806 kam L. zu Sachsen-Weimar-Eisenach, 1820 zu Sachsen-Weimar
(1896 in Stadtlengsfeld umbenannt), 1920 zu Thüringen und damit von 1949 bis
1990 zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 513. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4261 Lentersheim, Lendersheim
(Reichsritter). Vom 16. Jahrhundert bis 1739 (Verkauf der Güter) zählten die L.
zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
Außerdem waren sie mit Altenmuhr und Neuenmuhr bis etwa 1800 im Kanton Altmühl
immatrikuliert. Im 16. Jahrhundert gehörten sie weiter den Kantonen Gebirg und
Baunach an.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 197,
199, 213; Bechtolsheim 18, 195; Riedenauer 125; Rahrbach 148.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4265 Leo (Reichsritter). Um 1700
zählten die L. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4270 Leonrod (Grafen, Reichsritter).
Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten die Grafen von und zu L. mit Leonrod,
Hornsegen, Neudorf, Muggenhof (Mugenhof) und Stein zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken. Wegen Ballmertshofen, das
nach 1650 an Saint Vincent gelangte, waren sie im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 542; Stieber; Roth von
Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 212; Riedenauer 125; Schulz 266; Rahrbach 150;
Fürstenhöfer, V., Im Bannkreis der Bibert und Methlach, 1932.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4276 Lerchenfeld (Graf, Personalist,
Reichsritter). Um 1800 zählte der Graf von L. als Personalist zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 39; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4282 Leubelfing, Leublfing (Reichsritter).
Wegen Falbenthal und Untererlbach zählten die L. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 125.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4291 Leuzenbronn, Leutzenbrunn,
Leuzenbrunn (Reichsritter). Um 1550 zählten die L. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 125; Neumaier 73.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4293 Lewenstein, Leonstein
(Reichsritter). Im frühen 17. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4303 Lichtenberg (Herrschaft). Die aus
einstigem Königsgut erwachsene Herrschaft L. bei Naila, als deren Mittelpunkt
im 12. oder 13. Jahrhundert die Burg L. errichtet worden war, unterstand im 14.
Jahrhundert den Grafen von Orlamünde, im 15. Jahrhundert nach Verkauf den
Herren von Waldenfels. 1628 kam sie an die Hohenzollern bzw. die Markgrafen von
Bayreuth und damit 1791 an Preußen und 1810 an Bayern.
L.: Wolff 104; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4; Seiffert, H.,
Burgen und Schlösser im Frankenwald und seinem
Vorland, 1951. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4305 Lichtenberg (Reichsritter). Um
1806 zählten die L. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4308 Lichtenstein (Reichsritter). Vom
16. bis zum 18. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken. Außerdem waren sie im frühen 16.
Jahrhundert im Kanton Altmühl und bis 1700 im Kanton Odenwald immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 543; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Pfeiffer 196, 213; Stetten 33; Riedenauer 125; Rahrbach 152; Neumaier 149, 153.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4309 Lichtenstein zu Geiersberg
(Reichsritter), Lichtenstein zu Geisberg. Am Ende des 16. Jahrhunderts zählten
die L. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 196. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4338 Limpurg (Schenken, Grafschaft).
1230/1234 wird die nach der von den 1144 erstmals genannten, aus der
staufischen Reichsministerialität hervorgegangenen, schon vor 1146 das Amt des
königlichen Schenken ausübenden Schenken von Schüpf (Oberschüpf) errichteten
Burg L. bei Schwäbisch Hall benannte Grafschaft L. mit Allodialgütern an der
Grenze zwischen Württemberg und Franken erstmals
erwähnt. Wichtigstes Gut waren die von den Staufern übertragenen Reichsforste
am mittleren Kocher. Die Güter um die Burg L. gingen weitgehend an Schwäbisch
Hall verloren. 1335 wurde die Herrschaft Welzheim als Lehen Württembergs
gewonnen, 1411/1435 Speckfeld mit Sommerhausen in Mainfranken,
1436 Gröningen, vor 1437 Schmiedelfeld und 1483 Sontheim (Obersontheim). 1441,
mit dem Verkauf ihrer Stammburg Comburg (Komburg), teilte sich die ursprünglich
staufisch-reichsministerialische Familie, die seit 1356 als Afterlehen Böhmens
das Amt des Reichserbschenken innehatte, in die Linien Limpurg-Gaildorf
(Limpurg-Gaildorf-Schmiedelfeld), die 1690, die Linie Limpurg-Speckfeld
(Limpurg-Speckfeld-Obersontheim), die 1705/1713, und die Linie
Limpurg-Sontheim, die 1713 im Mannesstamm ausstarb. Um 1550 zählten die L. zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken, im
frühen 17. Jahrhundert zum Kanton Steigerwald. Seit der Mitte des 17.
Jahrhunderts führten sie den Grafentitel. Die Grafschaft zählte zum fränkischen
Reichskreis und zum fränkischen Reichsgrafenkollegium. Die letzten Grafen
beider Hauptlinien (Limpurg-Gaildorf, Limpurg-Speckfeld), nach deren Tod 1713 die
Lehen Bayerns und Württembergs eingezogen und die Lehen des Reiches von
Brandenburg/Preußen auf Grund einer Anwartschaft aus dem Jahre 1693 bestritten
wurden, hinterließen zehn Töchter. Danach bildeten sich im Laufe des 18.
Jahrhunderts (Realteilung 1772/1774) aus den Gütern der Limpurg-Gaildorfer
Linie der Solms-Assenheimische Landesteil und der Wurmbrandsche Landesteil, aus
den Gütern der Limpurg-Sontheimer Linie die Herrschaften Gaildorf, Gröningen,
Michelbach, Obersontheim und Schmiedelfeld, und aus den Gütern der
Limpurg-Speckfelder Linie die Herrschaft Speckfeld mit den Ämtern Sommerhausen,
Einersheim und Gollhofen, deren jeweilige Inhaber fortwährend wechselten. Seit
1780 begann Württemberg die einzelnen Teile aufzukaufen. Um 1800 umfasste die
Grafschaft in sämtlichen Linien ein Gebiet von 6,8 Quadratmeilen mit 11000
(1785 14404) Einwohnern. 1806 fiel Gaildorf an Württemberg. Über Württemberg
kamen die Güter 1951/1952 an Baden-Württemberg. Speckfeld gelangte bei der
Mediatisierung an Bayern.
L.: Wolff 124; Zeumer 554 II b 62, 5; Wallner 693 FränkRK 17 a-h; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Stetten 33; Riedenauer 125; Prescher, H., Geschichte und Beschreibung der zum
fränkischen Kreis gehörigen Reichsgrafschaft Limpurg, Bd. 1f. 1789ff., Neudruck
1978; Müller, K., Das Geschlecht der Reichserbschenken zu Limburg bis zum
Aussterben des Mannesstammes, Z. f. württemberg. LG. 5 (1941); Wunder,
G./Schefold, M./Beutter, H., Die Schenken von Limpurg und ihr Land, 1982;
Maurer, H., Die Schenken von Schüpf-Limpurg und die Burg Hohenstaufen, Z. f.
württemberg. LG. 44 (1985), 294ff.; Eberl, I., Limpurg, LexMA 5 1991, 1995.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4350 Lindelbach (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4352 Lindenfels (Reichsritter). Im
späten 17. und 18. Jahrhundert zählten die L. zum Ritterkreis Franken. Sie waren in den Kantonen Gebirg (bis etwa
1750) und Altmühl immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 125.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4373 Lissberg, Lißberg, Lisberg
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Steigerwald
im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125; Rahrbach 154. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4378 Littwag, Ledwacher
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 125.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4390 Lobdeburg (Herrschaft). Die
Herren von L. (Lobeda bei Jena) sind ein von den Herren von Auhausen an der
Wörnitz abstammendes, 1166 in Camburg/Saale genanntes Adelsgeschlecht freier
Herren. Dieses baute sich im 12. Jahrhundert zwischen Saale und Elster in
Thüringen eine Herrschaft auf (u. a. bis 1300 Triptis). Später teilte es sich in
mehrere Linien (um 1220 Saalburg, Berga? [in der Mitte des 14. Jahrhunderts
erloschen], Leuchtenburg, um 1250 Arnshaugk, Elsterberg [1354 unter
wettinischer Lehnshoheit]). Unter Verlust der Reichsunmittelbarkeit kamen die
Herren im 14. Jahrhundert unter die Herrschaft der Markgrafen von Meißen bzw.
Landgrafen von Thüringen. 1333 fielen Leuchtenburg, Roda (Stadtroda) und Kahla
an die Grafen von Schwarzburg, 1331 der Anteil an Jena an die Landgrafen,
nachdem bereits im 13. Jahrhundert Saalburg an die Vögte von Gera gekommen war.
1920 gelangten die Güter zu Thüringen und damit von 1949 bis 1990 zur Deutschen
Demokratischen Republik.
L.: Grosskopf, H., Die Herren von Lobdeburg bei Jena, 1929; Helbig, H., Der
wettinische Ständestaat, 2. A. 1980, 174ff.; Blaschke, K., Lobdeburg, LexMA 5
1991, 2063; Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005,
473. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4402 Lochau (Reichsritter). (Im frühen
16. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken). S. Lüchau.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4403 Lochinger (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Odenwald (bis etwa 1700), zum Kanton
Gebirg und zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
S. Lochner, Lochau.
L.: Stieber; Pfeiffer 210; Stetten 33; Riedenauer 125; Neumaier 72, 149f., 153.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4404 Lochner von Hüttenbach
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren L. zum
Kanton Gebirg, im späten 18. Jahrhundert mit Querbachshof und Rödelmaier zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
Außerdem waren sie vielleicht im Kanton Steigerwald immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Winkelmann-Holzapfel 155;
Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 125; Rahrbach 155.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4405 Lochner von Loch (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4408 Löffelholz von Colberg
(Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Nürnberger Patrizier L. mit
Mühlendorf und Erlau zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie vielleicht im 17.
Jahrhundert im Kanton Gebirg immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Bechtolsheim 21, 414; Riedenauer 125.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4417 Lombardei (Landschaft). Das
Gebiet der nordwestlichen Poebene war ursprünglich von Kelten besiedelt, die
seit 222 v. Chr. allmählich in das römische Reich eingegliedert wurden. Nach
dessen Zerfall wurden Norditalien und Mittelitalien (einschließlich der
nordwestlichen Poebene) von den Langobarden erobert und erstmals 629 als
Langobardia im geographischen Sinn bezeichnet. 774 fiel das Gebiet der
Langobarden an die Franken. Am Ende des 11.
Jahrhunderts erlangten die Städte der nordwestlichen Poebene wie Pavia,
Mailand, Como oder Cremona Selbständigkeit. In Städtebünden wandten sie sich
gegen die Staufer. Nach langen Kämpfen traten Signorien an die Stelle der
Städte. Die Vormachtstellung gewann Mailand. Den Osten erlangte Venedig. 1535
kam das 1395 zum Herzogtum erhobene Mailand als Reichslehen an Spanien. 1714
fiel die L. nach dem spanischen Erbfolgekrieg an Österreich. 1797 wurde sie von
Frankreich besetzt (Teil der Zisalpinischen Republik, seit 1805 des
napoleonischen Königreiches Italien). 1815 wurde das Gebiet mit Venetien zum
Lombardisch-Venezianischen Königreich (Lombardo-Venetien) Österreichs
vereinigt. 1859 verlor Österreich die Lombardei an Sardinien, 1866 Venetien an
das neue Königreich Italien (1861).
L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4; Rota, E., L'Austria in
Lombardia, 1911; Hochholzer, H., Das geschichtliche Raumgefüge der
Kulturlandschaft Oberitaliens, 1956; Arbinger, N., Komitat, Adel und städtische
Kommune in der Lombardei während des 11. und 12. Jahrhunderts, Diss. phil. Wien
1967; Dilcher, G., Die Entstehung der lombardischen Stadtkommune, 1967;
Margaroli, P., Lombardei, LexMA 5 1991, 2094; Mazohl-Wallnig, B.,
Österreichischer Verwaltungsstaat, 1993; Longobardia e longobardi nell’Italia
meridionale, hg. v. Andenna, G. u. a., 1996.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4424 Lonnerstadt, Lonerstatt
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Steigerwald
im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4431 Loschwitz, Loschwiz, Löschwitz,
Lüschwitz (Reichsritter). Im 16. und 18. Jahrhundert zählten die L. zeitweise
zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4437 Lothringen (Herzogtum). Bei der
Aufteilung des karolingischen Frankenreiches 843
erhielt Lothar, der älteste Sohn Ludwigs des Frommen, ein die Moselgegend mit
den Bistümern Metz, Toul und Verdun umfassendes Länderband zwischen Nordsee und
Mittelitalien als eigenes Reich (Francia media). Dieses beim Übergang auf
Lothar II. 855 auf den Raum zwischen Schweizer Jura, Nordsee, Rhein, Maas und
Schelde begrenzte Gebiet (ohne Elsass und Worms, Speyer, Mainz) wurde als
Lothari(i) regnum bezeichnet. Bei seiner Aufteilung 870 kamen Metz und
Diedenhofen an das Ostreich, Toul und Verdun an das Westreich (Westfranzien,
Frankreich), 879/880 aber ebenfalls an das Ostreich. Im Jahre 900 endete das
eigenständige, 895 nochmals begründete lotharingische Königtum. 911, bestätigt
921, brachte es Graf Reginar an das Westreich, seit 925 war es Lehen des
deutschen Reiches (Ostreichs). König Heinrich I. belehnte 929 seinen
Schwiegersohn mit dem Herzogtum L., König Otto I. gab es zunächst an seinen
Schwager, 944 an seinen Schwiegersohn (bis 953), dann an seinen Bruder, der zur
Vorbeugung gegen eine mögliche Königsfeindlichkeit das Herzogtum 959 in
Oberlothringen an der Mosel, das den Namen L. fortführte, und Niederlothringen,
das sich bald aufgliederte, teilte. Niederlothringen (Niederrheingebiet und
Maasgebiet) kam an die Herzöge von Limburg und Brabant, Oberlothringen
(Mosellanien) als Herzogtum und Markgrafentum L. an einen bei Bar-le-Duc
begüterten Großen. Nach dem Aussterben dieser Dynastie 1033 belehnte Kaiser
Konrad II. den Herzog (von Niederlothringen) und Grafen von Verdun mit
(Ober-)L., so dass von 1033 bis 1044 die beiden L. nochmals vereinigt waren.
1048 kam das Land zwischen Andernach, Prüm, oberer Mosel und Maas nach
Absetzung dieser Familie kurz an Adalbert von Metz und dann an Gerhard von
Elsass, der Begründer der im Nordgau, Bliesgau und Saargau erheblich begüterten
und früh in Nancy (Nanzig) residierenden, bis 1736 bestimmenden Dynastie wurde.
Neben sie traten sowohl die Grafen von Vaudémont (1070) und die Grafen von
Bar-Mousson wie auch die Hochstifte Metz, Toul und Verdun, die vom König als
Gegengewicht gefördert wurden. Seit 1190 war die Herzogswürde in
Niederlothringen lediglich ein von den Herzögen von Brabant fortgeführter
Titel. Nach Kaiser Friedrich II. schwand der Einfluss des Reiches, während
Frankreich an Bedeutung gewann. 1301 mussten die Grafen von Bar den französischen
König als Lehnsherr der westlich der Maas gelegenen Güter anerkennen, wenig
später Toul und Verdun Schutzverträge mit Frankreich abschließen. 1354 wurden
die Grafen von Bar durch die Errichtung der Markgrafschaft Pont-à-Mousson
(Mussenbrück) lehnsrechtlich an das Reich gebunden. Sie erhielten den Titel
Herzog und waren Reichsfürsten. 1361 wurde dem Herzog von L. von Kaiser Karl
IV. die Lehnspflicht wegen des Herzogtums erlassen. Nach dem Aussterben der
Herzöge von L. in der männlichen Linie (1431) kam das Herzogtum L. über die
Erbtochter Isabella an die Herzöge von Bar (René d'Anjou), nach deren
Aussterben in männlicher Linie unter René II. (1473-1509) an die Grafen von
Vaudémont. In der folgenden Auseinandersetzung zwischen Frankreich und dem
deutschen Reich wurde L. 1542 zum freien Herzogtum erklärt, das weder an das
Reich noch an Frankreich fallen sollte. Lehnsabhängig war der Herzog lediglich
für die 1354 errichtete Markgrafschaft Pont-à-Mousson sowie für kleinere
Grafschaften und Herrschaften, auf denen seine Reichsstandschaft beruhte. 1567
erfolgte die Errichtung der Markgrafschaft Nomeny und Hattonchâtel, unter der
die Herzöge von L. von nun an Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat hatten. Schon
1552 allerdings hatte Frankreich Metz, Toul und Verdun durch Truppen besetzt
und begonnen, sie ungeachtet ihrer formell fortdauernden Eigenschaft als
Reichsstädte in die französische Monarchie einzugliedern. 1633 besetzte
Frankreich das gesamte Herzogtum L. Während Metz, Toul und Verdun dann 1648
auch rechtlich zu Frankreich kamen, erhielt der Herzog von L. 1661 das
Herzogtum zurück. 1662 trat er es an Frankreich ab, kündigte 1670 aber den
Vertrag, woraufhin Frankreich das Land besetzte. 1697 wurde das Herzogtum
wiederhergestellt. Von 1702 bis 1714 wurde es erneut von französischen Truppen
besetzt. 1735 erhielt der von seinem Schwiegersohn, dem König von Frankreich
unterstützte König von Polen, Stanislaus Leszczynski, für seinen Verzicht auf
Polen L. und Bar, der Herzog Franz Stephan, seit 1736 Gemahl der Kaisertochter
Maria Theresia, für seinen Verzicht auf Lothringen das frei gewordene
Großherzogtum Toskana. Damit schied L. aus dem Reich aus und kam 1738
tatsächlich, nach dem Tode Stanislaus Leczczynskis (1766) auch formell zu
Frankreich, behielt aber - unter Nomeny - bis 1766 weiter Sitz und Stimme im
oberrheinischen Reichskreis und bis 1801 im Reichsfürstenrat. 1801 gelangte L.
auch völkerrechtlich an Frankreich. 1870/1871 fiel sein nördlicher Teil mit
Metz zusammen mit Elsass an das Deutsche Reich (Elsass-Lothringen), 1919 aber
wieder an Frankreich zurück.
L.: Wolff 303; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378)
D4, II 78 (1450) F4, III 22 (1648) C4; Die Territorien des Reichs 5, 96;
Calmet, A., Histoire ecclésiastique et civile de la Lorraine, 1728, 2. A. 1745;
Warnkönig, L./Warnkönig, T./Stein, L., Französische Staats- und
Rechtsgeschichte, Bd. 1ff. 1875, Neudruck 1968; Derichsweiler, H., Geschichte
Lothringens, Bd. 1-2, 1901; Derichsweiler, H., Geschichte Lothringens, 1905;
Fitte, S., Das staatsrechtliche Verhältnis des Herzogtums Lothringen seit dem
Jahr 1542, 1891; Die alten Territorien des Bezirks Lothringen nach dem Stande
vom 1. Jan. 1648, Teil 1 (in) Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen
Heft 28 (1898); Parisot, R., Histoire de Lorraine, Bd. 1ff. 1915ff., Bd. 1 2.
A. 1926; Hübinger, P., Oberlothringen, Rhein und Reich im Hochmittelalter,
Rhein. Vjbll. 7 (1937); Geschichtlicher Handatlas der deutschen Länder am
Rhein, Mittel- und Niederrhein, hg. v. Niessen, J., 1950; Opel, H., Die
Rechtsstellung der mit dem Anschluss Lothringens zum Deutschen Reich gekommenen
Franzosen, Diss. jur. Göttingen 1954; Aimond, C., Histoire des Lorrains, 1960;
Schneider, J., Histoire de la Lorraine, 1967; Hlawitschka, F., Die Anfänge des
Hauses Habsburg-Lothringen, 1969; Thomas, H., Zwischen Regnum und Imperium. Die
Fürstentümer Bar und Lothringen zur Zeit Kaiser Karls IV., 1973; Mohr, W.,
Geschichte des Herzogtums Lothringen, Bd. 1 1974; Parisse, M., Les Ducs et le
duché de Lorraine au XIIe siècle 1048-1206, Bll. f. dt. LG. 111 (1975), 86ff.;
Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983; Lothringen -
Geschichte eines Grenzlandes, hg. v. Parisse, M. u. a., deutsche Ausgabe hg. v.
Herrmann, H., 1984; Geiben, K., Verfassung und Verwaltung des Herzogtums
Lothringen unter seinem letzten Herzog und einstigen König der Polen Stanislaus
Leszczynski, 1989; Babel, R., Zwischen Habsburg und Bourbon, 1989; Parisse, M.,
Austrasie, Lotharingie, Lorraine, 1990; Barth, R., Der Herzog in Lotharingien im
10. Jahrhundert, 1990; Parisse, M., Lotharingien, LexMA 5 1991, 2128; Parisse,
M., Lothringen, LexMA 5 1991, 2134; Werner, M., Der Herzog von Lothringen in
salischer Zeit, (in) Die Salier und das Reich, hg. v. Weinfurter, S., Bd. 1
1991; Despy, G., Niederlothringen, LexMA 6 1993, 1142; Lotharingia, hg. v.
Herrmann, H. u. a., 1995; Barth, R., Lotharingien im 10.-12. Jahrhundert, 1996;
Le pouvoir et les libertés en Lotharingie, hg. v. Trauffler, H., 1997; Bauer,
T., Lotharingien als historischer Raum, 1997; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 146, 832;
Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 461; Schneider, J., Auf der Suche nach dem verlorenen Reich, 2009. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4442 Löw zu Bruckberg (Reichsritter).
Vielleicht zählten die L. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4446 Löwenstein-Wertheim (Fürsten,
Fürstentum, Reichsritter). Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz hinterließ aus
einer morganatischen Ehe mit der Augsburger Patriziertochter Klara Tott
(Dettin) einen zur Versorgung mit der Herrschaft Scharfeneck ausgestatteten Sohn
Ludwig, dem sein Vetter Kurfürst Philipp die für einen natürlichen Sohn König
Rudolfs von Habsburg gebildete, 1287 mit dem Titel der erloschenen Grafen von
Löwenstein begabte, um die an der Sulm bei Heilbronn gelegene Burg Löwenstein
liegende, 1441 von der Pfalz gekaufte reichsständische Grafschaft Löwenstein
1448 verlieh. 1494 wurde Ludwig in den Reichsgrafenstand erhoben. 1510 musste
als Folge des bayerischen Erbfolgekriegs die Lehnsherrschaft Württembergs
anerkannt werden. Ludwigs Enkel Ludwig III. erlangte durch Heirat einer Gräfin
von Stolberg die Grafschaft Wertheim mit den Herrschaften Rochefort, Montaigu
(Montaigne), Herbeumont (Herbemont), Chassepierre und Breuberg (alleinige
Inhaberschaft 1598) und nahm um 1600 den Namen Graf von L. an. 1604 wurde die
Grafschaft Virneburg erworben. 1607 gingen die wertheimischen Lehen von
Würzburg an das Hochstift verloren. Ludwigs III. Söhne gründeten 1611 die
Linien Löwenstein-Wertheim-Virneburg und Löwenstein-Wertheim-Rochefort, wobei
1648 der Kondominat der Stammgrafschaft Wertheim festgelegt wurde. Im 18.
Jahrhundert erwarb Löwenstein-Wertheim-Virneburg Anteile an der Grafschaft
Limpurg. (Löwenstein-Wertheim-Rochefort kaufte 1730 von Hatzfeld die
reichsritterschaftliche, zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken steuernde Herrschaft Rosenberg, mit der es
noch 1805 zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
zählte.) Die ältere evangelische Linie (Grafen von
Löwenstein-Wertheim-Virneburg) erhielt 1803 als Entschädigung für den Verlust
der in der Eifel gelegenen Grafschaft Virneburg (1801) von Würzburg das Amt
Freudenberg, die Kartause Grünau, das Kloster Triefenstein und die Dörfer
Mondfeld (Montfeld), Rauenberg, Wessental und Trennfeld, nannte sich seitdem
Löwenstein-Wertheim-Freudenberg mit Residenz in Kreuzwertheim und wurde 1812
gefürstet. Die jüngere, seit 1621 katholische, 1711 in den Reichsfürstenstand
erhobene Linie (1713 Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat) bekam für ihre
linksrheinischen Güter (Rochefort, Chassepierre, Herbeumont [Herbemont), Agimont
[Agimbat), Neufchâteau und Cugnon in den Ardennen, Scharfeneck und Grafschaft
Püttlingen) das Amt Rothenfels, von Mainz die Dörfer Wörth und Trennfurt, von
Würzburg die Ämter Rothenfels und Homburg sowie die Abteien Bronnbach, Neustadt
und Holzkirchen (Löwenstein-Wertheim-Rosenberg). Beide Linien wurden 1806
mediatisiert. Die noch vorhandenen Güter wurden erst unter Bayern, dann die
Großherzogtümer Würzburg und Frankfurt und schließlich unter Bayern,
Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt aufgeteilt. Die Restitutionsbemühungen
blieben erfolglos. Bestehende Vorrechte wurden 1848 und 1919 beseitigt.
L.: Stetten 39; Riedenauer 125; Kienitz, O., Die Löwenstein-Wertheimschen
Territorien und ihre Entwicklung, Jb. d. hist. Ver. Alt-Wertheim, 1919;
Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken II,
2 1955;Hutt, C., Maximilian Carl Graf zu Löwenberg-Wertheim-Rosenberg und der
fränkische Kreis, Diss. phil. Würzburg 1969; Stockert, H., Adel im Übergang,
2000; Gläser, S., Die Mediatisierung der Grafschaft Wertheim, 2006 (mit
Übersichtskarte). (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4448 Löwenstein-Wertheim-Rochefort
(Grafen, Fürsten). Die 1611 durch Teilung entstandene, seit 1621 katholische
Linie der Grafen von Löwenstein-Wertheim hatte um 1790 das 1490 erworbene, seit
1504 unter Landeshoheit Württembergs stehende Amt Abstatt der Grafschaft
Löwenstein, einen 1581 erworbenen Anteil an der Grafschaft Wertheim, die
1728/1730 von dem Fürsten Hatzfeld gekaufte Herrschaft Rosenberg, die
Herrschaft Breuberg und damit das Amt Kleinheubach inne. Um 1790 zählte sie mit
Brehmen, Habitzheim, Rosenberg, Bofsheim, Bronnacker, Neidelsbach, Altenbuch,
Hirschlanden und Hohenstadt zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken sowie mit Gau-Köngernheim (Gauköngernheim)
(Bösköngernheim) zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Altenbuch
fiel 1808 an Aschaffenburg, Rosenberg, Bofsheim, Brehmen, Hohenstadt und
Neidelsbach kamen an Baden und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg. 1711
wurden die Grafen von L. zu Reichsfürsten erhoben. 1713 erhielt die Linie Sitz
und Stimme auf der schwäbischen Reichsgrafenbank. Nach dem
Reichsdeputationshauptschluss waren Sitz und Stimme für Löwenstein-Wertheim im
Reichsfürstenrat vorgesehen. 1803 erhielt L. als Entschädigung für die
linksrheinischen Güter (Rochefort, Chassepierre, Herbeumont, Agimont,
Neufchateau und Cugnon in den Ardennen, Scharfeneck und Grafschaft Püttlingen)
von Mainz die Ämter Wörth und Trennfurt und von Würzburg die Ämter Rothenfels
und Homburg sowie die Abteien Bronnbach, Neustadt und Holzkirchen
(Löwenstein-Wertheim-Rosenberg).
L.: Winkelmann-Holzapfel 156; Stetten 186, 188; Stockert, H., Adel im Übergang,
2000. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4455 Lucca (Stadtkommune, Herzogtum,
Fürstentum). Einer etruskischen Siedlung folgte das römische Luca (89 v. Chr.
municipium). Über Langobarden und Franken (774)
fiel L. an die Markgrafen von Tuszien. 1119 wurde es freie Stadt. 1314 kam es
unter die Herrschaft Pisas. 1316 schwang sich Castruccio Castracane zum
Stadtherrn auf, der 1327 von König Ludwig dem Bayern zum Herzog ernannt wurde.
1369/1370 wurde L. mit Hilfe Kaiser Karls IV. wieder freie Stadt. 1805 gab
Napoleon L. an seine Schwester Elisa Bacciocchi. 1815 kam es als Herzogtum an
Maria Luise von Etrurien. Ihr Sohn Karl II. von Parma trat es 1847 an (die)
Toskana ab. S. Italien (1861).
L.: Niccolò Machiavelli, Das Leben Castruccio Castracanis aus Luca, hg. v.
Hoeges, D., 1998; Bini, T., Su i Lucchesi a Venezia. Memorie dei secoli 13 e
14, 1855; Mancini, A., Storia di Lucca, 1950; Schwarzmaier, H., Lucca und das
Reich bis zum Ende des 11. Jahrhunderts, 1971; Manselli, R., La repubblica di
Lucca, 1987; Lucca e l‘Europa degli affari, secolo XV-XVII, hg. v. Mazzei,
R./Fanfani, T., 1990; Luzzati, M., Lucca, LexMA 5 1991, 2156; Schlinker, S.,
Fürstenamt und Rezeption, 1999, 188. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4456 Lüchau (Reichsritter). Vom 16.
bis zum 18. Jahrhundert zählten die L. (Lochau) mit Donndorf (Domdorf),
Eckersdorf, Unterleinleiter und Sankt Gilgenberg zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie im 16.
Jahrhundert auch im Kanton Altmühl und im Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 535; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer
210, 212; Riedenauer 125 (Lochau); Rahrbach 157; Ulrichs 209.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4487 Lynar (Reichsritter). Im späten
16. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125; Familienarchiv der Grafen zu Lynar auf Lübbenau, hg. v.
Neitmann, K., 2006. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4494 Machwitz (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4506 Mähren (Markgrafschaft,
Markgrafentum). Bis in die Mitte des ersten vorchristlichen Jahrhunderts
siedelten im „Gebiet an der March“ zwischen der Böhmisch-Mährischen Höhe, den
Ostsudeten, Westbeskiden, Kleinen Karpaten und dem Javornikgebirge Kelten, bis
zum sechsten Jahrhundert Germanen (Quaden, Heruler, Rugier, Langobarden),
danach um 530 von Norden und um 600 von Süden Slawen. Im 9. Jahrhundert (etwa
ab 833) entstand das um 850 tributäre Bindungen an das Ostfrankenreich abschüttelnde Großmährische Reich
(Swatopluk 870-894), nach dessen Zerfall im 10. Jahrhundert M. Streitobjekt
zwischen Ungarn und Böhmen (Przemysliden) wurde. Nach kurzer Herrschaft Polens
zu Beginn des 11. Jahrhunderts (um 1003-1010) fiel M. an Böhmen und wurde den
nachgeborenen böhmischen Herzogssöhnen zugeteilt. 1182 erhielt es von Kaiser
Friedrich I. Barbarossa die Reichsunmittelbarkeit als Markgrafschaft, blieb
aber lehnsrechtlich an Böhmen gebunden und nur über dieses dem Reich
angeschlossen. Danach erlebte M. bedeutenden Zuwachs an deutscher Bevölkerung.
Hauptstadt wurde Olmütz (bis 1641), dann Brünn. Nach dem Aussterben der
Markgrafen (1306) gab König Karl IV. 1349 M. seinem Bruder Johann Heinrich. Mit
dem Aussterben dieser Linie fiel M. an den König von Böhmen, danach an den
späteren Kaiser Sigmund, der es 1423 seinem Schwiegersohn Herzog Albrecht von
Österreich (König Albrecht II.) überließ. Nach dem Tod des nachgeborenen Sohnes
Albrechts, Ladislaus Postumus, 1457 kam es an Polen, Ungarn und dann an Böhmen.
1526 fiel M. mit Böhmen nach der Schlacht von Mohacs endgültig an Österreich.
Das Markgrafentum umfasste die Kreise Olmütz, Hradisch, Brünn, Znaim und Iglau.
1849 wurde M. Kronland in Österreich. Am 28. 10. 1918 wurde es Teil der
Tschechoslowakei. Das Münchener Abkommen von 1938 löste die Landeshoheit auf,
grenzte das nördliche, deutsch besiedelte Mähren-Schlesien als Regierungsbezirk
Troppau vom tschechisch besiedelten Mittelmähren ab und gliederte das
vorwiegend deutsch besiedelte Südmähren dem Regierungsbezirk Niederdonau an.
Von März 1939 bis Mai 1945 bildete das verbleibende M. zusammen mit einem
ebenfalls verkleinerten Böhmen das Reichsprotektorat Böhmen und M. Nach 1945
stellte die dritte tschechoslowakische Republik unter Vertreibung von etwa
einer Million Deutschen die alten Landesgrenzen wieder her (1993 Tschechien,
Tschechische Republik).
L.: Wolff 466ff.; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) H4, II 66
(1378) I/K 4, II 78 (1450) H4, III 22 (1648) H4; Schwoy, F., Topographie vom
Markgrafthum Mähren, Bd. 1ff. Wien 1793ff.; Codex diplomaticus et epistolaris
Moraviae, hg. v. Chlumecky u. a., Bd. 1ff. 1836ff.; Bretholz, B., Geschichte
Mährens, Bd. 1f. 1893ff.; Juritsch, G., Die Deutschen und ihre Rechte in Böhmen
und Mähren im 13. und 14. Jahrhundert, 1905; Bretholz, B., Geschichte Böhmens
und Mährens, Bd. 1ff. 1921ff.; Peterka, O., Rechtsgeschichte der böhmischen
Länder, Bd. 1f. 1923ff., Neudruck 1965; Kartographische Denkmäler der Sudetenländer,
hg. v. Brandt, B., 10 Hefte 1930ff.; Sudentendeutsches Ortsnamenbuch, hg. v.
Gierach, K./Schwarz, E., 1932ff.; Grögler, A., Das Landkartenwesen von Mähren
und Schlesien seit Beginn des 16. Jahrhunderts, 1943; Sudetendeutscher Atlas,
hg. v. Meynen, E., 1954; Krallert, W., Atlas zur Geschichte der deutschen
Ostsiedlung, 1958; Wegener W., Böhmen/Mähren und das Reich im Hochmittelalter,
1959; Schwarz, E., Volkstumsgeschichte der Sudetenländer, Bd. 2:
Mähren-Schlesien, 1966; Glassl, H., Der mährische Ausgleich, 1967; Handbuch der
Geschichte der böhmischen Länder, hg. v. Bosl, K., Bd. 1ff. 1967ff.; Schacherl,
L., Mähren, 1968; Seibt, F., Deutschland und die Tschechen, 1974; Válka, J.,
Die Stellung Mährens im Wandel des böhmischen Lehensstaates, (in) Europa 1500,
1986, 292ff.; Bernt, A., Die Germanen und Slawen in Böhmen und Mähren, 1989;
Hrabovec, E., Vertreibung und Abschub – Deutsche in Mähren 1945-1947, 2. A.
1996; Zemlicka, J., Mähren, LexMA 6 1992, 106; Deutsche Geschichte im Osten
Europas, Böhmen und Mähren, hg. v. Prinz, F., 1993; Schlinker, S., Fürstenamt
und Rezeption, 1999, 37. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4508 Maienfels
(reichsritterschaftliche Burg). Auf der 1302 erstmals genannten Burg M. an der
Brettach bei Heilbronn saß zunächst ein Zweig der Herren von Neudeck. Nach
deren Aussterben war M. Ganerbengut (1426 Weiler, Urach, Venningen, Sickingen,
später auch Schott von Schottenstein, Rauch von Winnenden, Gültlingen,
Remchingen, Freyberg, Vellberg). Dieses wurde 1464 der Pfalz zu Lehen
aufgetragen. 1505 gingen die Lehnsrechte weitgehend an Württemberg über. Nach
1500 erwarben die Gemmingen zwei Ganerbenanteile der Adelsheim und Vellberg. M.
zählte zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
1806 kam es an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. 1938
erwarben die Gemmingen von den Weiler den letzten fremden Ganerbenanteil am
Schloss.
L.: Wolff 512. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4509 Maienfels, Mayenfels
(Reichsritter). Im frühen 17. Jahrhundert zählten M. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4519 Mainz (Erzstift, Kurfürstentum,
Residenz). M. am verkehrsgünstig gelegenen Einfluss des Mains in den Rhein geht
auf eine keltische, vielleicht nach dem Gott Mogon(tius) benannte Siedlung
zurück, der um 15 (18–13) v. Chr. die Errichtung eines römischen Militärlagers
folgte, das 44 n. Chr. als Mogontiacum erstmals bezeugt ist. Infolge seiner
günstigen Lage entwickelte es sich als Handelsplatz so gut, dass es im 3.
Jahrhundert ummauert, um 297 v. Chr. civitas genannt und dann zum Vorort der
neugebildeten Provinz Germania prima gemacht wurde. Seit 346 (gesichert seit
etwa 540/550, Bischof Sidonius) sind Bischöfe von M. erwähnt. Seit dem Ende des
5. Jahrhunderts (um 500) war der in der Völkerwanderung stark zerstörte Ort
fränkisch. 746/747-754 hatte Bonifatius als Erzbischof das Bistum, dem er die
Bistümer Büraburg und Erfurt eingliederte, inne. 780/781 oder 782 wurde das
Bistum endgültig zum Erzbistum erhoben. Dieses Erzbistum reichte von Chur über
Konstanz, Augsburg, Straßburg, Eichstätt, Speyer, Würzburg, Paderborn, Verden
und Hildesheim bis Brandenburg und Havelberg, von M. und Worms bis Prag und
Olmütz (bis 1344), wurde aber 968 durch die Errichtung Magdeburgs und später
durch die Errichtung Prags (1343/1344) sowie die Abtrennung Verdens und
Halberstadts (1648) verkleinert. Der Erzbischof war Primas Germaniae, hatte das
Recht der Krönung des König (1054 Köln), war seit 965 ständig Erzkanzler des
Reiches (mit dem Recht der Berufung zur Königswahl und der Leitung der Wahl)
und wurde als solcher im 13. Jahrhundert einer der sieben Kurfürsten. Die
Schwerpunkte der Güter des Hochstifts lagen im Rheingau (983 Algesheim bzw.
Gaualgesheim, Bingen, sog. Unterstift), am Main (Aschaffenburg u. a.), im
Taubertal (Tauberbischofsheim), im Spessart (Lorsch 1232), im Kinzigtal, in
Hessen (1114-1137 Amöneburg, ursprünglich Reichsgut Kirchhain, Fritzlar,
Naumburg), in Thüringen (Erfurt) und auf dem Eichsfeld (seit 1100), auf dem
1342 noch das Untereichsfeld (Duderstadt) durch Kauf erworben wurde. Seit dem
14. Jahrhundert wurde das Erzstift immer stärker von den Landgrafen von Hessen
und den Pfalzgrafen bei Rhein bedrängt. Von 1244 bis 1462 gewann die Stadt M.
faktisch weitgehende Unabhängigkeit vom Erzbischof (1331 freie Stadt des
Reiches) und zwang ihn zur Verlegung seines Sitzes nach Eltville bzw.
Aschaffenburg. Anlässlich einer der zahlreichen Doppelwahlen auf den
Erzbischofsstuhl kam es 1461 zur Mainzer Stiftsfehde, in deren Folge das
Erzstift seine wichtigsten Stellungen in Hessen an die Landgrafen von Hessen
und im Rhein-Odenwald-Gebiet (Lorsch, Güter an der Bergstraße) an die
Pfalzgrafen verlor, aber die Herrschaft über die Stadt M. wieder gewann.
1476/1477 wurde in M. von Erzbischof Diether von Isenburg eine bis
1792/1814/1816 bestehende Universität begründet. Durch die Reformation wurde
das zum kurrheinischen Reichskreis zählende Erzstift M. weiterer Gebiete
beraubt, konnte aber in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts (1648) einige
früher verlorene Güter an der Bergstraße sowie 1664 Erfurt zurückgewinnen. Am
1. 1. 1756 wurde das Mainzer Landrecht vom 24. 7. 1755 in Kraft gesetzt. Im
ausgehenden 18. Jahrhundert zählte der Erzbischof wegen Kronberg mit Eschborn
und Niederhöchstadt sowie wegen des 1781 von den Forstmeister von Gelnhausen
erworbenen Aufenau, mit Neudorf und Schloss Kinzighausen zum Kanton
Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Außerdem war er etwa zu dieser Zeit
auch Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken.
Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste das Erzstift nach Erwerbung des Amts
Kronberg im Taunus etwa 170 Quadratmeilen (8260 Quadratkilometer) mit 400000
Einwohnern und 1,4 Millionen Gulden Einkünften. 1792/1793 fielen die linksrheinischen
Güter an Frankreich (M. wurde von 1801 bis 1814 Hauptstadt des Departements
Donnersberg), das 1804 den Code civil einführte. 1803 erhielt Preußen Erfurt
(11,75 Quadratmeilen), das Eichsfeld (36 Quadratmeilen, Untereichsfeld an
Hannover abgetreten) und weitere Güter in Thüringen. Andere Güter fielen an
Hessen-Darmstadt (Oberstift, Ämter an der Bergstraße und im Odenwald, 11,25
Quadratmeilen), Hessen-Kassel (Ämter in Hessen) und Nassau-Usingen (Nassau)
(Rheingau, 18 Quadratmeilen). Den Rest des Erzstifts, die Fürstentümer
Aschaffenburg, Regensburg (mit Sankt Emmeram, Obermünster und Niedermünster),
die Grafschaft Wetzlar und mehrere Ämter (Aufenau, Lohr, Orb, Prozelten
[Stadtprozelten] Klingenberg, Aura [Aurach]) wurden durch § 25 des Reichsdeputationshauptschlusses
vom 25. 2. 1803 zum Staat des Kurerzkanzlers Karl Theodor von Dalberg (1806
Fürstprimas des Rheinbunds) zusammengefasst (1810 Großherzogtum Frankfurt).
1816 kam M. als Hauptstadt der neugeschaffenen Provinz Rheinhessen an
Hessen-Darmstadt. Das Bistum M. wurde 1821 Suffragan der Erzdiözese Freiburg.
1949 wurde das 1942/1945 stark zerstörte M., in dem 1946 erneut eine
Universität eingerichtet worden war, Hauptstadt von Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 79; Zeumer 552 I 1; Wallner 699 KurrheinRK 1; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) E3, II 78 (1450) F4, III 22 (1648)
D4, III 38 (1789) B3; Winkelmann-Holzapfel 156; Riedenauer 129; Neumaier 14,
132, 224; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 60; Schwab, K., Geschichte der Stadt
Mainz, Bd. 1ff. 1841ff.; Böhmer, J., Regesta archiepiscoporum Maguntiensium
(bis 1374), Bd. 1f. 1877ff., Neudruck 1966; Hegel, C., Verfassungsgeschichte
von Mainz im Mittelalter, 1882; Monumenta Moguntina, hg. v. Jaffe, P., (in)
Bibliotheca rerum Germanicarum 3, 1886; Goldschmidt, H., Zentralbehörden und
Beamtentum im Kurfürstentum Mainz vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, 1908;
Hensler, E., Verfassung und Verwaltung von Kurmainz um das Jahr 1600, 1909;
Bockenheimer, K., Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz, Bd. 1ff. 1910ff.;
Humpert, T., Die territoriale Entwicklung von Kurmainz, 1913; Vigener, F.,
Regesten der Erzbischöfe von Mainz 1286-1396, Bd. 1f. 1913ff.; Schrohe, H., Mainz
in seinen Beziehungen zu den deutschen Königen und den Erzbischöfen der Stadt
bis zum Untergang der Stadtfreiheit (1462), 1915; Stimming, M., Die Entstehung
des weltlichen Territoriums des Erzbistums Mainz, 1915; Schrohe, H., Die Stadt
Mainz unter kurfürstlicher Verwaltung (1467-1792), 1920; Klibansky, E., Die
topographische Entwicklung der kurmainzischen Ämter in Hessen, 1925; Mainzer
Urkundenbuch, hg. v. Stimming, M./Acht, P., Bd. 1f. 1932ff.; Kissel, O., Neuere
Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Dertsch, A., Die
Urkunden des Stadtarchivs Mainz, Regesten 635-1400, Teil 1ff. 1962ff.; Erler,
A., Die Mainzer Stiftsfehde 1459-1463 im Spiegel mittelalterlicher
Rechtsgutachten, 1963; Geschichte der Stadt Mainz, hg. v. Brück, A. P./Falck,
L., Bd. 1ff. 1972ff.; Demandt, D., Stadtherrschaft und Stadtfreiheit im
Spannungsfeld von Geistlichkeit und Bürgerschaft in Mainz (11. bis 15.
Jahrhundert), 1977; Gerlich, A., Der Aufbau der Mainzer Herrschaft im Rheingau,
Nassauische Annalen 96 (1985); Rödel, W., Mainz und seine Bevölkerung im 17.
und 18. Jahrhundert, 1985; Fischer, W., Die verfassungsgeschichtlichen
Grundlagen des Mainzer Oberstifts, T. 1f., Aschaffenburger Jb. 10ff. (1986ff.);
Jürgensmeier, F., Das Bistum Mainz, 1988; Mathy, H., Tausend Jahre St. Stephan
in Mainz, 1990; Hollmann, M., Das Mainzer Domkapitel im späten Mittelalter
(1306-1476), 1990; Falck, L./Corsten, S./Gerlich, A., Mainz, LexMA 6 1992, 131;
Heinemeyer, K., Territorien ohne Dynastie, Hess. Jb. f. LG. 44 (1994), 1; Repertorium
der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 1
1997; Erzstift und Erzbistum Mainz, hg. v. Jürgensmeyer, F., 1997; Mainz, hg.
v. Dumont, F. u. a., 1998; Semmler, J., Series episcoporum Moguntinorum, Archiv
für mittelrheinische Kirchengeschichte 50 (1998), 423; Rettinger, E., Die
Umgebung der Stadt Mainz, 2002; Waldecker, C., Zwischen Kaiser, Kurie, Klerus
und kämpferischen Laien, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1,418;, 1, 2, 355 Jendorff, A., Verwandte,
Teilhaber und Dienstleute, 2004; May, G., Die Organisation von Gerichtsbarkeit
und Verwaltung in der Erzdiözese Mainz vom hohen Mittelalter bis zum Ende der
Reichskirche, 2004; Voss, W., Dietrich von Erbach, 2004; Escher, M. u. a., Die
urbanen Zentren, 2005, 1, 485; Grathoff, S., Mainzer Erzbischofsburgen, 2005.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4525 Malerseck, Seck? (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4536 Mansbach, Mannsbach
(Reichsritter). Die M. zählten vom 16. bis zum 18. Jahrhundert (mit M., Glaam,
Oberbreitzbach bzw. Oberbreizbach und Wenigentaft) zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken, vielleicht auch zum
Kanton Baunach sowie mit Höchst zum Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises
Rhein. Über Hessen-Kassel und Preußen (1866) kamen die fränkischen Güter 1945
zu Hessen.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 547; Stieber; Seyler 371f.;
Winkelmann-Holzapfel 156; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4537 Mansbach (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Seit 1232 erscheinen ministerialische Herren von M. bei Hünfeld,
die zwischen Fulda, Hersfeld und Hessen eine teilweise selbständige Herrschaft
errichteten. Im 17. Jahrhundert erreichten die Herren nach langen
Rechtsstreitigkeiten die Aufnahme in den Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. 1651 verkauften sie die Hälfte der Güter an
den hessischen Generalleutnant Johann Geyso. Bis zur Mediatisierung in
Hessen-Kassel 1806 enthielt M. 3 Rittergüter, die von Fulda als landsässig
beansprucht wurden, tatsächlich aber reichsunmittelbar waren. Über Preußen
(Hessen-Nassau) (1866) gelangte M. 1945 zu Hessen. S. Geyso zu M.
L.: Wolff 514. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4539 Mansfeld (Reichsritter). Die M.
zählten um 1750 zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4550 Mariaburghausen, Kloster,
Burghausen, Kloster Sankt Maria. Um 1800 zählte das Kloster M. wegen Teilen
Volkershausens zum Kanton Rhön-Werra und außerdem zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 129; Winkelmann-Holzapfel 144.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4570 Marschalk genannt Greif zu
Erlebach (Reichsritter). Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts zählten die M. zum
Kanton Baunach des Ritterkreises Franken. S.
Marschalk von Ostheim.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4571 Marschalk von Ebneth (Kunstadt)
(Reichsritter), Marschalk von Ebnet. Vom späten 16. Jahrhundert bis 1728 waren
die M. mit Frensdorf und Weingartsgreuth im Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken immatrikuliert. Außerdem
gehörten sie im frühen 16. Jahrhundert dem Kanton Baunach und bis etwa zur
Mitte des 18. Jahrhunderts dem Kanton Gebirg an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Bechtolsheim 13, 18, 194; Riedenauer 125;
Rahrbach 184. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4572 Marschalk von Ostheim (zu
Marisfeld, Murrstadt, Waldersdorf, Walthershausen, Friesenhausen) (Freiherren,
Reichsritter). Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten die Freiherren M. zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
Wegen des Rittergutes Trabelsdorf waren sie bis 1806 im Kanton Steigerwald
immatrikuliert. Außerdem gehörten sie vom späten 16. Jahrhundert bis etwa 1800
dem Kanton Baunach an. S. Marschalk genannt Greif zu Erlebach
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 373f.; Bechtolsheim 16; Riedenauer
125; Rahrbach 159; Ulrichs 209. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4589 Masbach (Reichsritter), Maßbach.
Im 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Rhön-Werra sowie vielleicht zum
Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Pfeiffer 198; Riedenauer 125; Rahrbach 161.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4603 Mauchenheim genannt Bechtolsheim
(Freiherren, Reichsritter). Um 1200 wird das zum rheinischen Uradel zählende
Geschlecht erstmals urkundlich erwähnt. Es war seit 1270 Ganerbe zu
Bechtolsheim, seit 1429 zu Schornsheim, seit 1553 zu Mommenheim und seit 1471
zu Nieder-Saulheim (Niedersaulheim). Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren von M. mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim und einem
Achtel der Ganerbschaft Mommenheim zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises
Rhein. Mit Albertshofen samt Mainsondheim (Mainsontheim), Bibergau und Teilen
Mainstockheims waren sie seit 1727 Mitglied im Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken. Von etwa 1650 bis 1750
gehörten sie auch dem Kanton Rhön-Werra, kurz vor 1700 dem Kanton Odenwald an.
(Der Ort M. kam über Bayern 1946 zu Rheinland-Pfalz.)
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595; Seyler 374; Hölzle, Beiwort 58;
Zimmermann 63; Winkelmann-Holzapfel 156; Riedenauer 122; Pfeiffer 199;
Bechtolsheim 16, 197, 360; Rahrbach 13; Neumaier 6.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4609 Mayenberg (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4611 Mayenthal (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4612 Mayerhofer (Reichsritter), Mairhofen.
Die vielleicht schon seit 1550 zum Ritterkreis Franken
gehörenden M. zählten im 18. Jahrhundert (um 1800 mit Aulenbach
(Oberaulenbach), Klingenberg und Hobbach, die 1808 an Aschaffenburg fielen,)
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Stetten 33, 36, 188; Riedenauer 125; Neumaier 119.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4614 Mecherer (Reichsritter).
Vielleicht zählten die M. im frühen 16. Jahrhundert zum Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4638 Meiningen (Reichsritter). Um 1790
waren die M. mit Oepfershausen bei M. Mitglied im Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. Oepfershausen kam über
Sachsen-Meiningen 1920 zu Thüringen.
L.: Winkelmann-Holzapfel 157. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4639 Meisenbug, Meysenbug, Meisenbach
(Reichsritter). Im frühen 18. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Rhön-Werra
im Ritterkreis Franken. Der Ort Meisenbug fiel
1945 über Preußen (Hessen-Nassau) an Hessen.
L.: Seyler 374; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4651 Memmelsdorf (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4657 Mengersdorf, Mengersdorff
(Reichsritter). Bis etwa 1600 zählten die M. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken. Der Ort M. kam zu Bayern.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 125; Rahrbach 163.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4658 Mengersreuth (Reichsritter),
Mengersreut. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Gebirg im
Ritterkreis Franken. Der Ort M. kam zu Bayern.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4665 Merchingen (Ganerbschaft). Im 17.
Jahrhundert zählte die Ganerbschaft M. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 129. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4666 Merckingen, Merkingen
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 125.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4679 Merzbach (Reichsritter), (Kanton
Baunach, Ritterkreis Franken). S. Rotenhan.
L.: Stieber; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4686 Metsch (Freiherren,
Reichsritter). Im frühen 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von M. zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 375; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4688 Metternich (Grafen, Reichsgrafen,
Fürsten). Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts nannte sich ein Zweig des
rheinischen Adelsgeschlechts Hemberg (Hemmerich bei Bonn) nach dem Dorf M.
westlich von Bonn. Er hatte die Erbkämmererwürde des Erzstifts Köln inne,
stellte zahlreiche Bischöfe und Erzbischöfe und teilte sich in insgesamt 12
Linien. 1652 erhielt Philipp Emmerich vom Erzstift Trier die heimgefallenen
Herrschaften Winneburg und Beilstein an der unteren Mosel zu Reichsafterlehen.
1635 wurde die Familie reichsfreiherrlich und 1679 reichsgräflich. Im 18.
Jahrhundert zählte sie als Metternich-Winneburg mit dem Hofgut Denzerheide samt
Sporkentaler Mühle zum Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
Außerdem war sie im früheren 18. Jahrhundert im Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken immatrikuliert. 1803
erlangte sie als Entschädigung für ihre linksrheinischen Güter Winneburg und
Beilstein, über die sie Sitz und Stimme im westfälischen Reichsgrafenkollegium
hatte, die Reichsabtei Ochsenhausen in Schwaben (ohne das Amt Tannheim und mit
verschiedenen Renten belastet) als Fürstentum (Winneburg), das 1806 aber von
Württemberg mediatisiert und 1825 gekauft wurde. Klemens Wenzel Lothar M., der
zum Staatskanzler Österreichs (1821) aufstieg, erhielt 1813 vom Kaiser von
Österreich Schloss Johannisberg im Rheingau verliehen.
L.: Stieber; Zeumer 554 II b 63, 19; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 157; Riedenauer 125; Klein 188.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4695 Meyer zu Osterberg
(Reichsritter). Am Ende des 17. Jahrhunderts zählten die M. zum Kanton Odenwald
im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4696 Meyern (Erben) (Reichsritter).
Vom 18. Jahrhundert bis 1806 zählten die M. zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken sowie um 1800 auch zum
Kanton Gebirg.
L.: Bechtolsheim 16; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4711 Milz (Reichsritter). Die M.
zählten im frühen 16. Jahrhundert zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken. S. Scholl.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 125; Rahrbach 165,
Ulrichs 209. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4719 Minkwitz (Reichsritter). Im
späten 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4723 Mistelbach, Mistelbeck
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Gebirg im
Ritterkreis Franken. Der Ort M. kam zu Bayern.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4724 Mittelburg (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4728 Mock, Möckh (Reichsritter). Im
17. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4735 Modschiedel, Modschiedl,
Motschider, Mutschiller, Mudschidler, Madschiller (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Odenwald und zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Pfeiffer 211; Riedenauer 125; Neumaier 63, 77, 148, 165
(Modschiller). (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4762 Montmartin (Grafen,
Reichsritter). Im späteren 18. Jahrhundert zählten die Grafen M. im Kanton
Altmühl zum Ritterkreis Franken.
L.: Pfeiffer 197; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4770 Morgen (Reichsritter). Im 17./18.
Jahrhundert zählten die M. vielleicht zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4772 Mörlau, Merlau, Mörlau genannt
Böhm (Reichsritter). Die M. gehörten im 16. und 17. Jahrhundert zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 374; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4773 Mörlau zu Münkheim, Merlau zu
Münkheim (Reichsritter). Im späten 17. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125; Neumaier 87, 102 (Mörlau genannt Behem).
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4774 Mörlbach (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4780 Morsheim, Mosheim, Mornsheim,
Mortlßheim (Reichsritter). Vielleicht zählten die M. im frühen 16. Jahrhundert
zum Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4781 Morstein (Reichsritter), Morstein
zu Niedernhall. Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Stetten 33; Riedenauer 125; Neumaier 72, 150, 152.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4785 Mosbach, Mospach, Moßbach,
Mussbach, M. von Lindenfels, M. zu Mosau, M. zu Reinheim, M. zu Rheinheim
(Reichsritter). Die M. stammten aus M. bei Heidelberg und erbauten später die
Burg Lindenfels im Odenwald. Von 1544 bis vor 1688 gehörten die M. von
Lindenfels zur Ganerbschaft Mommenheim. Bis ins frühe 18. Jahrhundert zählten
die M. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 212; Stetten 33; Zimmermann 76; Riedenauer 125; Neumaier 72
(Mosbach von Lindenfels). (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4801 Mudersbach (Reichsritter). Im
späten 17. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4802 Müdesheim (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4805 Muffel (Reichsritter). Im 16. und
frühen 17. Jahrhundert zählten die Nürnberger Patrizier M. zum Kanton Gebirg
des Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert
waren sie wegen des 1730 erworbenen Rittergutes Vestenbergsgreuth auch im
Kanton Steigerwald immatrikuliert.
L.: Pfeiffer 208, 209; Bechtolsheim 15, 21, 414; Riedenauer 125.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4806 Muffelger, Muffelgern
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert waren die M. im Kanton Steigerwald
des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4807 Müffling genannt Weiß, Muffling
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken und zur vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4808 Mugelein (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4811 Muggenthal (Reichsritter). Im 17.
und frühen 18. Jahrhundert zählten die M. mit Laibach zum Kanton Odenwald im
Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125; Stetten 79. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4818 Muhr, Mur, Muri (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. S. Altenmuhr.
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4826 Müller zu Lengsfeld (Freiherren,
Reichsritter). Die Freiherren M. zählten im 18. Jahrhundert mit Stadtlengsfeld,
Gehaus und Weilar zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 375; Winkelmann-Holzapfel 157; Riedenauer 125.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4828 Münch von Rosenberg
(Reichsritter). Im späteren 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Odenwald
im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125; Neumaier 147 (Münch, Hans Hermann).
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4842 Münster (Freiherren,
Reichsritter). Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von M.
mit Euerbach, M., Niederwerrn, Kleineibstadt, Pfändhausen, Teilen von
Burglauer, Rannungen und Teilen von Poppenlauer zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie seit
dem 17. Jahrhundert mit Lisberg (Lissberg, Lißberg) im Kanton Steigerwald
immatrikuliert. Im späten 16. Jahrhundert gehörten sie auch dem Kanton Baunach
an.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538ff.; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Seyler 375f.; Winkelmann-Holzapfel 157; Pfeiffer 198, 211; Bechtolsheim 12, 17,
63, 306; Riedenauer 125; Rahrbach 166. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4847 Münsterberg (Herzöge, Herzogtum,
Residenz), Ziębice. M. an der Ohle in Niederschlesien wurde wahrscheinlich
um 1250 an Stelle des slawischen Ortes Sambice errichtet. Bei seiner ersten
Erwähnung vom 1. 2. 1253 war es vermutlich bereits Stadt. 1290 kam es beim Tod
des Herzogs von Breslau an Bolko I. von Jauer-Löwenberg und am 22. 11. 1321 an
Bolko II., der die Linie der Herzöge von M. begründete. 1335/1336 musste er die
Lehnshoheit Böhmens anerkennen. Nach dem Aussterben der Piasten 1428 unterstand
M. unter der Lehnsherrschaft Böhmens verschiedenen Pfandherren und kam am 16.
5. 1454 an Georg von Podiebrad (Böhmen), 1465 zusammen mit Frankenstein und Glatz an seinen Sohn Heinrich, der
1495 auch Oels erwarb. 1537 wurde die Reformation eingeführt. 1542 wurde das
Herzogtum M. an den Herzog von Liegnitz verpfändet. 1569/1570 kauften sich die
Stände von dem Herzog von Oels frei und unterstellten M. als Erbfürstentum dem
Kaiser als König von Böhmen. Dieser verlieh es 1653 an das Fürstentum
Auersperg, das 1742 unter die Landeshoheit Preußens kam, das 1791 auch die
privaten Güter Auerspergs kaufte. Das Land umfasste 15 Quadratmeilen und war in
die Kreise M. und Frankenstein gegliedert. 1945
fiel M. fast unversehrt unter die Verwaltung Polens, 1990 kam es als politische
Folge der deutschen Einheit an Polen.
L.: Wolff 476f.; Großer Historischer Weltatlas II 66 I 3; Hartmann, F.,
Geschichte der Stadt Münsterberg, 1907; Münsterberger Land. Ein Heimatbuch, hg.
v. Kretschmer, M., 1930; Geschichte Schlesiens, hg. v. d. hist. Komm. f.
Schlesien, Bd. 1 5. A. 1988; Menzel, J., Münsterberg, LexMA 6 1992, 917; Schlinker,
S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 178; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 400.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4866 Musslohe, Musenlo (Reichsritter).
Im frühen 17. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 125.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4867 Muth (Reichsritter). Um 1806
zählten die M. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4871 Mylius (Reichsritter). Um 1700
zählten die M. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4887 Nankenreuth (Reichsritter). Bis ins
frühe 17. Jahrhundert zählten die N. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4923 Neckarsteinach (Reichsritter,
reichsritterschaftliche Herrschaft). Kurz nach 1100 wurde in N. am Neckar
östlich von Heidelberg die Hinterburg erbaut. Von ihr aus brachte das
fränkische Rittergeschlecht der Landschad (Landschwalbe) von Steinach die 1142
erstmals bezeugte Vorderburg, die nach 1165 errichtete Mittelburg und die
vielleicht im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts geschaffene Burg Schadeck
(Schwalbennest) 1428 von unterschiedlichen Berechtigten (Helmstadt, Worms,
Erbach, Mainz, Speyer, Handschuhsheim) an sich. 1653 starb das damit N.
beherrschende Geschlecht aus. Es folgten die Metternich zu Burscheid und
Müllenark und die Freiherren von Dorth. N. zählte zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. 1806 kam N. an
Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: Wolff 512; Möller, W./Kraus, K., Neckarsteinach, seine Herren, die Stadt
und die Burgen, 1928. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4928 Neideck, Neidek (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die N. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken sowie vielleicht auch zum Kanton Gebirg.
L.: Stieber; Stetten 33; Riedenauer 125; Neumaier 73 (Neudeck).
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4929 Neidenfels (Burg, reichsritterschaftliches Gut). Die Burg N. (1391 Nidenfels [= Kampffels]) bei Schwäbisch Hall gehörte vom Ende des 14. Jahrhunderts an den Fuchs von Neidenfels (Dornheim). 1788 kam sie von den Ellrichshausen an die Freiherren bzw. Grafen von Soden, 1810 an Württemberg. Sie war dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken inkorporiert. S. Fuchs von N., Steinheuser von N. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4936 Neitperger (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die N. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken. S. Neipperg?
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4968 Neuenburg (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die N., die möglicherweise mit den Küchenmeister
gleichzusetzen sind, zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken. S. Buttlar genannt N.
L.: Riedenauer 125; Ulrichs 209. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4974 Neuenstein (Freiherren,
Reichsritter). (Um 1550 waren N. Mitglied des Kantons Odenwald des
Ritterkreises Franken.) Im 18. Jahrhundert
zählten die Freiherren von N. mit dem 1799 an Truchsess von Waldburg-Zeil-Trauchburg
gelangten halben Zimmern unter der Burg zum Kanton Neckar, Ort
Neckar-Schwarzwald und Ort Ortenau bzw. Kanton Neckar-Schwarzwald-Ortenau (1802
Leopold Joseph Andreas N. [Herr zu Rodeck], Johann Baptist N., Joseph Franz
Xaver N., Karl N. [Herren zu Hubacker]) des Ritterkreises Schwaben. Außerdem
gehörten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei
der Ritterschaft immatrikulierten N. 1773 zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Hölzle, Beiwort 64; (Stetten 33; Riedenauer 125;) Kollmer 379.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4988 Neukirchen
(reichsritterschaftlicher Ort). N. an der Haune nördlich von Hünfeld zählte zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken und
kam über Hessen-Kassel und Preußen (1866) 1945 an Hessen.
L.: Wolff 514. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4989 Neuleiningen (Burg, Herrschaft).
Zwischen 1238 und 1241 erbauten die Grafen von Leiningen die Burg Neuleiningen
bei Frankenthal, die von Leiningen-Dagsburg bei
dessen Erlöschen an Leiningen-Westerburg kam. 1308 war sie Lehen des Hochstifts
Worms, mit dem 1508 ihr Gebiet geteilt werden musste. S.
Leiningen-Westerburg-Neuleiningen.
L.: Wolff 232, 282. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 4995 Neunhof (reichsritterschaftlicher
Ort), Neuhof. N. südöstlich Nürnbergs zählte am Ende des 18. Jahrhunderts zum
Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. Es fiel
an Bayern.
L.: Wolff 513. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5007 Neustetter genannt Stürmer
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die N. zu den Kantonen Gebirg und
Baunach im Ritterkreis Franken. Von etwa 1600
bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts waren sie im Kanton Steigerwald
immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Bechtolsheim 13, 18; Riedenauer
125; Rahrbach 170. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5036 Niederösterreich (Land,
Ländergruppe, Bundesland). Das Gebiet zwischen Enns und March war südlich der
Donau römische Provinz, nördlich der Donau germanischer Siedlungsraum. Nach
Abzug der Römer drangen Bayern im Westen und Slawen im Osten ein. Um 790 wurde
das ganze Gebiet dem Frankenreich eingegliedert
und einem Markgrafen unterstellt. Von 905/907 bis 955 kam es unter die
Herrschaft der Ungarn. Danach entstand wieder eine bayerische Mark an der Donau
(Ostmark), die Kaiser Otto II. 976 den Babenbergern verlieh und in der 996
erstmals (Neuhofen an der Ybbs in) Ostarrichi genannt wurde. 1156 wurde diese
Markgrafschaft Herzogtum. 1180 kam das Land von der Hasel bis zur großen Mühl
hinzu, 1254 das Gebiet zwischen Enns und Hausruck und zwischen Pitten und
Wiener Neustadt. Nach dem Aussterben der Babenberger 1246 nahm 1251 der König
von Böhmen das Herzogtum in Besitz, teilte das Land längs der Enns (östlich der
Enns, Österreich [unter der Enns], 1264 N. [Austria inferior]), verlor es aber
1278 an König Rudolf von Habsburg. Dieser verlieh es 1282 seinen Söhnen. In
einem erweiterten Sinn umfasste N. (Ländergruppe) im ausgehenden 14.
Jahrhundert die Länder N., Oberösterreich, Steiermark, Kärnten und Krain.
Dieses N. wurde von König Maximilian I. dem österreichischen Reichskreis
zugeteilt. Seit 1564 galten nur noch das Land N. und das Land Oberösterreich
als „niederösterreichische Länder“. N. im engeren Sinn war als Land unter der
Enns mit Wien als Zentrum bis 1918 das führende Erbland der Habsburger. Seit
der Verfassung Österreichs vom 1. 10. 1920 gibt es das Bundesland N. (seit 1986
Sitz in Sankt Pölten), innerhalb dessen Wien als eigenes Bundesland
verselbständigt wurde.
L.: Wolff 25; Lechner, K., Niederösterreich (Österreich unter der Enns), (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 1, 118;
Topographie von Niederösterreich, hg. v. Verein für Landeskunde von
Niederösterreich, Bd. 1ff. 1871-1915; Vancsa, M., Historische Topographie mit
besonderer Berücksichtigung Niederösterreichs, Dt. Geschichtsblätter 3 (1902);
Vancsa, M., Geschichte von Niederösterreich und Oberösterreich (bis 1526), Bd.
1f. 1905ff.; Grund, A., Beiträge zur Geschichte der hohen Gerichtsbarkeit in
Niederösterreich, (in) Abhandlungen zum Historischen Atlas der österreichischen
Alpenländer, Archiv f. österr. Geschichte Band 99 (o. J.); Hassinger, H./Bodo,
F., Burgenland, ein deutsches Grenzland im Südosten, 1941; Atlas von Niederösterreich,
hg. v. d. Kommission für Raumforschung und Wiederaufbau der österr. Akademie d.
Wiss., 1951ff.; Allgemeine Landestopographie des Burgenlandes, bearb. v.
Burgenländischen Landesarchiv, Bd. 1: Bezirk Neusiedl, 1954, Bd. 2: Bezirk
Eisenstadt, 1962; Regele, O., Beiträge zur Geschichte der staatlichen
Landesaufnahme und Kartographie in Österreich bis 1918, 1955; Grund,
A./Giannoni, K. u. a., Niederösterreich I, II 1910, 1957; Wolf, H.,
Niederösterreich, 1956, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas der
österreichischen Alpenländer; Bernleithner, E., Die Entwicklung der
Kartographie in Österreich, Ber. zur dt. Landeskunde 22 (1959); Thenius, E.,
Niederösterreich, 1962; Vorberg, G., Zur Struktur des landesfürstlichen
Besitzes in Niederösterreich, Diss. phil. Wien 1965 (masch.schr.); Winner, G.,
Klosteraufhebungen in Niederösterreich und Wien, 1967; Österreichisches
Städtebuch, hg. v. Hoffmann, A., Bd. 1ff. 1968ff.; Handbuch der historischen
Stätten. Österreich Bd. 1, hg. v. Lechner, K., 1970; Gutkas, K., Geschichte des
Landes Niederösterreich, Bd. 1ff. 1957ff., 6. A. 1983; Zöllner, E., Geschichte
Österreichs, 8. A. Wien 1990; Lechner, K., Die Babenberger. Markgrafen und
Herzöge von Österreich 976-1246, Wien 1976; Berthold, W., Bibliographie zur Landeskunde
von Niederösterreich, 1988; Friesinger, H./Vacha, B., Römer - Germanen - Slawen
in Österreich, Bayern und Mähren, 1988; Feigl, H., Recht und Gerichtsbarkeit in
Niederösterreich, 1989; Urkunde und Geschichte. Niederösterreichs
Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs, bearb. v.
Weltin, M., 2004; Niederösterreich im 20. Jahrhundert, hg. v. Eminger, S. u.
a., Bd. 1ff. 2008. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5048 Niederstetten
(reichsritterschaftlicher Ort). N. südöstlich von Mergentheim erscheint im 9.
Jahrhundert in den Traditionen Fuldas (Stetine). Seit 1290 gehörte es den
Herren von Hohenlohe-Brauneck. 1366 erwarb es Hohenlohe-Speckfeld, das 1412
ausstarb. Von 1415 an war es Lehen Würzburgs der Rosenberg, fiel aber 1632 heim.
1636 kam es von Würzburg an die Hatzfeld, fiel aber 1794 erneut heim. 1803
gelangte die zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
zählende Herrschaft an Hohenlohe-Bartenstein, fiel 1806 aber an Württemberg und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 512; Stern, M., Heimatbuch der Stadtgemeinde Niederstetten, 1930.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5078 Nordeck von Rabenau
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die Nordeck von Rabenau zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. S.
Rabenau.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5083 Nordendorf, Norndorf
(Herrschaft). Im N. am unteren Lech bei Donauwörth erscheinen seit 1264 die
Herzöge von Bayern als Lehnsherren zahlreicher Rechte, die zunächst die Herren
von Donnersberg, seit 1290 die verwandten Marschälle von Oberndorf, seit 1455
die Marschälle von Affing, seit 1492 Ritter Mang von Hohenreichen, seit 1498
Ehrentraut von Seyboldsdorf (Ehrentraut die Seyboltsdorferin), seit 1506 Walter
von Gumppenberg, seit 1517 Ernst Marschall zu Oberndorf, seit 1528 die Pimmel
von Augsburg, 1548 die Rehling von Augsburg und seit 1580 durch Kauf die Fugger
in der Linie N. (Fugger-Nordendorf) innehatten. Daneben gab es im 13.
Jahrhundert Herren von N. mit eigenen Rechten. Über die Fugger zählte die
Herrschaft N. innerhalb Burgaus zum schwäbischen Reichskreis. N. fiel bei der
Mediatisierung an Bayern.
L.: Wolff 205; Hölzle, Beiwort 45; Franken, M.,
Die Alemannen zwischen Iller und Lech, 1944. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5129 Nothaft, Notthaft (Herren,
Reichsritter). Die vielleicht aus dem Raum um Regensburg kommenden N. sind 1163
erstmals mit Adalbertus de Egre (1166 Adelbertus N.) im Egerland nachweisbar.
Später saßen sie auf den Burgen Thierstein, Weißenstein im Steinwald (von etwa
1300 bis 1381), Wernberg, Runding, Bodenstein bei Nittenau (von etwa 1400 bis
1539), Aholming (bei Deggendorf und an vielen anderen Orten. Im frühen 16.
Jahrhundert zählten die N. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. In mehrere Linien verzweigt, standen die N.
in Wien, München, Kaiserswerth und Münster in hohen Diensten. 1718 beerbte die
Linie Bodenstein die 1638 zu Grafen erhobene Linie Weißenstein, 1734 die Linie
Wernberg. 1881 endete ihre letzte Herrschaft. Im 20. Jahrhundert starb die
Linie Bodenstein im Mannesstamm aus.
L.: Riedenauer 125; Stark, H., Die Stammlehen der Familie Nothaft im Egerland,
Archiv f. d. G. v. Oberfranken 75 (1995), 39;
Singer, F., Das Nothaftische Lehensbuch von 1360, 1996; Stark, H., Die Familie
Nothaft, (in) Der Dohlenturm 1 (1997), 1; Stark, H., Die adeligen Forstmeister
im Egerer Reichsforst, Archiv f. d. G. v. Oberfranken
77 (1997), 207; Rahrbach 172 (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5139 Nürnberg (Burggrafen, Burggrafschaft,
Residenz). Die vermutlich um 1000 entstandene Reichsburg N. war Mittelpunkt
umfangreichen Reichsgutes. Als Burggrafen wurden um 1105 die Edelfreien bzw.
Grafen von Raabs (in Österreich) eingesetzt. Nach ihrem Aussterben 1191/1192
folgten ihnen die ihnen in weiblicher Linie verwandten Grafen von Zollern
(Hohenzollern). Ihnen gelang trotz der allmählichen Einschränkung ihrer Rechte
in N. selbst der Aufbau eines umfangreichen Herrschaftsgebiets im späteren
Mittelfranken und Oberfranken
(Bayreuth, Kulmbach, Arzberg [1292], Hof [1323/1373], Ansbach, Schwabach
[1364], Uffenheim [1349], Erlangen [1402 Kauf des 1361 von Karl IV. vom
Hochstift Bamberg erworbenen Ortes], Fürth [Geleitsrechte seit 14. Jh.]). Nach
der Belehnung Burggraf Friedrichs VI. mit der Mark Brandenburg 1417 gaben sie
die Bezeichnung Burggrafschaft N. zugunsten der Benennung Markgrafschaft
Ansbach bzw. Bayreuth auf. 1420 wurde die Burg in Nürnberg zerstört, nachdem
die Burggrafen schon um 1350 ihren Sitz und das zwischen 1249 und 1265 gewonnene
Landgericht nach Cadolzburg und 1385 nach Ansbach verlegt hatten. 1427
verkauften sie die Burg und die meisten ihrer Rechte in N. an die Reichsstadt.
Sie zählten später zum fränkischen Reichskreis. Ihre fränkische Güter kamen
1791 an Preußen.
L.: Wolff 102; Wallner 691 FränkRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) F4; Monumenta Zolleriana, Bd. 1ff. 1852ff.; Meyer, C., Geschichte der
Burggrafschaft Nürnberg, 1908; Schwammberger, A., Die Erwerbspolitik der
Burggrafen von Nürnberg, 1932; Schnelbögl, F./Hofmann, H., Gelegenhait der
landschaft mitsampt den furten und hellten darinnen. Eine
politisch-statistische, wehr- und verkehrsgeographische Beschreibung des
Großraums Nürnberg zu Beginn des 16. Jh., 1952; Pfeiffer, G., Comicia
burcgravie in Nurenberg, Jb. f. fränk. Landesforschung 11/12 (1953), 45ff.;
Wendehorst, A., Nürnberg Burggrafschaft, LexMA 6 1993, 1322; Twellenkamp,L.,
Die Burggrafen von Nürnberg, 1994; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption,
1999, 228; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 2, 246. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5140 Nürnberg (Reichsstadt, Residenz
des Königs und der Burggrafen von Nürnberg). (Im Jahre 2011 werden bei
Bauarbeiten an der Bärenschanzstraße in Gostenhof etwa 14000 Jahre alte
Keuperhornsteine als älteste Spuren menschlichen Lebens in bzw. bei N.
entdeckt.) An wichtigen Handelsstraßen entstand auf ursprünglich bayerischem
Siedlungsboden auf einem 351 Meter über dem Meeresspiegel aufragenden Sandsteinfelsen
vermutlich um 1000 (1040/1041) die anscheinend vorsalische (und damit vor 1024
entstandene) Baureste aufweisende Reichsburg N. (Felsberg?), die 1050
anlässlich eines Hoftags erstmals erwähnt wird. Vor 1062 war N. Sitz einer
Reichsmünzstätte, vor 1122 Zollstätte. Seit 1163 hatte es einen Schultheißen,
seit 1200 Stadtrecht. 1219 erhielt es Privilegien Kaiser Friedrichs II. 1256
traten Ratsherren (consules) und Stadtgemeinde (universitas civium) hervor.
Unter König Rudolf von Habsburg begann der Aufstieg zur Reichsstadt (1320
Hochgerichtsbarkeit). Ludwig der Bayer hielt sich dort vierundsiebzigmal, Karl
IV. mehr als fünfzigmal auf. In der Goldenen Bulle belohnte Kaiser Karl IV.
1356 die Treue der Stadt mit der Verpflichtung jedes neugewählten Königs, seinen
ersten Reichstag in N. abzuhalten. Vom 22. 3. 1424 bis 1796 und von 1938 bis
1945 war N. Aufbewahrungsort der Reichsinsignien. Um 1400 war die streng
patrizische Ratsverfassung voll entwickelt. Bis 1427 konnte N. durch Kauf der
Burg und Kauf von Rechten den Druck seiner Burggrafen teilweise beseitigen.
Durch Kauf von Hiltpoltstein mit Wildenfels und Strahlenfels (1503) sowie von
Gräfenberg (1520/1548) und durch seine Eroberungen im Landshuter Erbfolgekrieg
(1504-1506) gewann es das größte Herrschaftsgebiet einer Reichsstadt
(Hersbruck, Lauf, Altdorf, Reicheneck, Velden, Betzenstein, Stierberg), doch
blieb das Gebiet unmittelbar vor der Stadt umstritten. 1479/1484 erneuerte N.
durch die römisches Recht gemäßigt rezipierende (Neue) Reformation sein Stadtrecht,
das schon zuvor auf etwa 22 Orte übertragen worden war. 1524/1525 führte es die
Reformation ein und erreichte im Zusammenhang mit seinem von Handwerk und
Handel getragenen wirtschaftlichen Aufschwung auch eine kulturelle Blüte
(Albrecht Dürer, Veit Stoß, Willibald Pirckheimer, Martin Behaim, Hans Sachs).
Im Reichstag gehörte N. zum schwäbischen Reichsstädtekollegium, im fränkischen
Reichskreis führte es die Ausschreibung durch. 1578/1623 gründete es in Altdorf
eine Akademie bzw. Universität. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es stark
geschwächt. 1792 und 1796 musste es die Beschlagnahme eines Teils seines
Landgebiets durch Bayern und Preußen dulden, blieb aber 1803 durch § 27 des
Reichsdeputationshauptschlusses als Reichsstadt erhalten. Zu dieser Zeit gehörte
es den Kantonen Gebirg, Steigerwald und Altmühl des Ritterkreises Franken an. Durch die Rheinbundakte von 1806 fiel es
an Bayern, das es am 6./15. 9. 1806 mit rund 23 Quadratmeilen bzw. rund 1500
Quadratkilometern (Sebalder Wald, Lorenzer Wald, Pflegämter Wöhrd, Gostenhof,
Altdorf, Lauf, Hersbruck, Reicheneck, Engelthal, Hohenstein, Velden,
Betzenstein, Hiltpoltstein, Gräfenberg und Lichtenau) und insgesamt 80000
Einwohnern offiziell in Besitz nahm.
L.: Wolff 127; Zeumer 555 III b 3; Wallner 691 FränkRK 5; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, II 78 (1450) G4, III 38 (1789) E4; Die Territorien
des Reichs 1, 32; Riedenauer 129; Schroeder 93ff.; Reicke, E., Geschichte der
Reichsstadt Nürnberg, 1896; Schrötter, G., Geschichte der Stadt Nürnberg, 1909;
Dannenbauer, H., Die Entstehung des Territoriums der Reichsstadt Nürnberg,
1928; Liermann, H., Nürnberg als Mittelpunkt deutschen Rechtslebens, Jb. f.
fränk. Landesforschung 2 (1936), 1ff.; Otremba, E., Nürnberg, 1949; Hofmann,
H., Nürnberg-Fürth, 1954, Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken, Heft 4; Gagel, E./Schnelbögl, F., Pfinzing,
der Kartograph der Reichsstadt Nürnberg 1554-1599, 1957; Nürnberger
Urkundenbuch, hg. v. Stadtrat zu Nürnberg, Bd. 1 1959; Fehring, G./Ress, A.,
Die Stadt Nürnberg, 1961; Schultheiss, W., Kleine Geschichte Nürnbergs, 2. A.
1987; Ammann, H., Die wirtschaftliche Stellung der Reichsstadt Nürnberg im
Spätmittelalter, 1970; Wüllner, W., Das Landgebiet der Reichsstadt Nürnberg,
1970; Nürnberg. Geschichte einer europäischen Stadt, hg. v. Pfeiffer, G., Bd.
1f. 1971ff.; Schultheiss, W., Geschichte des Nürnberger Ortsrechts, 2. A. 1972;
Schneider-Hiller, G., Das Landgebiet der Reichsstadt Nürnberg, 1976; Schnurrer,
L., Das Territorium der Reichsstadt Nürnberg, Jb. d. hist. Ver. f. Mittelfranken 89 (1977-1981), 91ff.; Boener, J., Die
Reichsstadt Nürnberg und ihr Umland um 1700, 1981; Reformation der Stadt
Nürnberg, hg. v. Köbler, G., 1984; Tiggesbäumker, G., Die Reichsstadt Nürnberg
und ihr Landgebiet im Spiegel alter Karten und Ansichten, Ausstellung der
Stadtbibliothek Nürnberg, 1986; Hirschmann, G., Aus sieben Jahrhunderten
Nürnberger Stadtgeschichte, 1988; Berühmte Nürnberger aus neun Jahrhunderten,
hg. v. Imhoff, C. v., 1989; Wendehorst, A., Nürnberg, LexMA 6 1993, 1317; Endres,
R., Grundzüge der Verfassungsgeschichte der Reichsstadt Nürnberg, ZRG GA 111
(1994), 405; Martin, H., Verbrechen und Strafe in der spätmittelalterlichen
Chronistik Nürnbergs, 1997; Vogel, T., Fehderecht und Fehdepraxis im
Spätmittelalter, 1998; Schieber, M., Nürnberg, 2000; Schubert, A., Der Stadt
Nutz oder Notdurft?, 2003; Bühl-Gramer, C., Nürnberg 1850 bis 1892, 2003; Höfe
und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1,
2, 424. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5165 Oberkamp (Reichsritter). Seit
etwa 1785 zählten die O. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5169 Oberländer (Reichsritter). Im
späteren 18. Jahrhundert zählten die O. zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken. Vielleicht gehörten sie
auch dem Kanton Gebirg sowie der vogtländischen Ritterschaft (Vogtland) an.
L.: Stieber; Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 125.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5179 Obernitz (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die O. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie im Kanton Rhön-Werra und
vielleicht auch in den Kantonen Baunach und Steigerwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Pfeiffer 213; Bechtolsheim 15; Riedenauer 125.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5209 Ochs von Gunzendorf
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die O. zum Kanton Gebirg im
Ritterkreis Franken. S. Pünzendorf, Puntzendorf.
L.: Stieber; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5216 Ockstadt s. Frankenstein zu O. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5222 Odenwald (Kanton, Ritterkanton).
Der Kanton O. war eine Untergliederung des Ritterkreises Franken der Reichsritterschaft. Er hatte seine Kanzlei
zunächst in Heilbronn (das Archiv wurde im Dreißigjährigen Krieg vernichtet)
und seit 1762 in dem gemeinschaftlich gekauften Ort Kochendorf. Die
inkorporierten Güter lagen etwa zwischen Würzburg, Rothenburg, Heilbronn und
Frankfurt am Main. Um 1790 war die Kantonskorporation mit Teilen von Kochendorf
Mitglied des Kantons O. des Ritterkreises Franken
(fränkischen Ritterkreises). Die Güter fielen 1808 an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511; Winkelmann-Holzapfel 171; Stetten 184; Riedenauer 116, 122ff.;
Bauer, H., Der Ritterkanton Odenwald, Zs. f. württemberg. Franken 8, 1 (1868), 115ff.; (Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II. 74, S. 301, Gebietsname;) Neumaier,
H., Dass wir khein annder Haupt …, 2005. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5234 Oepp (Reichsritter). Im 17.
Jahrhundert zählten die O. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 377; Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5235 Oeringer (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die O. zeitweise zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Oetinger.
L.: Riedenauer 125. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5236 Oetinger (Reichsritter),
Oeringer, Öttinger (Reichsritter). Die O. waren Mitglied der Reichsritterschaft
Schwaben und zählten seit der Mitte des 18. Jahrhunderts mit Forst (Großforst),
Teilen von Archshofen und Teilen von Hohlach zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Ihre Güter fielen 1808 an
Bayern. S. Oeringer, Oetinger.
L.: Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 158; Kollmer 312; Stetten 36, 183;
Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5237 Oettingen (Grafen, Fürsten). 987
wird ein Fridericus comes und 1007 dessen Sohn Sigehardus comes in pago Riezzin
(Riesgau) erwähnt. Von ihnen leiten sich möglicherweise Grafen von O. ab, die
1147/1150 (um 1140) als staufische Grafen im Eichstätter Bannforst erstmals
genannt wurden. Vielleicht sind sie aber auch von den Riesgaugrafen verschiedene
edelfreie Amtsträger der Staufer. Sie gewannen mittels des Landgerichts im
Riesgau und des Erwerbs wichtiger Regalien vom 12. bis 14. Jahrhundert das
größte weltliche Herrschaftsgebiet in Ostschwaben, das sie zeitweise bis an den
oberen Main auszudehnen vermochten. 1418 schwächte eine Teilung
(Oettingen-Wallerstein [bis 1486], Oettingen-Flochberg [bis 1549],
Oettingen-Oettingen) das politische Gewicht, doch gelang im Zuge der
reformatorischen Säkularisation die vorteilhafte Abrundung der Güter. 1442 und 1485
wurde ebenfalls geteilt. 1522 erfolgte die Teilung der zum schwäbischen
Reichskreis zählenden Grafen in die evangelische Linie Oettingen-Oettingen
(sieben Zwölftel der Güter) und die katholische Linie Oettingen-Wallerstein
(fünf Zwölftel der Güter und das Erbe von Oettingen-Flochberg). 1623/1694
teilte sich Oettingen-Wallerstein in Oettingen-Spielberg (1734 gefürstet),
Oettingen-Wallerstein (1774 gefürstet) und Oettingen-Baldern (bis 1798). Nach
dem Aussterben Oettingen-Oettingens (1731) fielen dessen Güter überwiegend an
Oettingen-Wallerstein sowie zu einem Drittel an Oettingen-Spielberg, das durch
Heirat 1689 auch die Herrschaft Schwendi erwarb. Weitere Erwerbungen waren die
Herrschaften Bissingen (1661), Burgberg, Seifriedsberg (Seifridsberg) (1667) und
Diemantstein (1777) (Vorderösterreich, österreichischer Reichskreis,
Reichsritterschaft), Hochaltingen (1764) und Altenberg (1799). 1764
verzichteten die Fürsten auf die Vogtei über Kloster Neresheim.
Oettingen-Wallerstein erlangte 1798 auch die Güter der Linie Oettingen-Baldern.
Oettingen-Spielberg kam 1796 zu einem Gebietsausgleich mit Preußen in Franken und erhielt 1802 fünf Klöster als
Entschädigung für seine verlorenen elsässischen Güter. 1806 fiel O. mit
insgesamt 17 Quadratmeilen (850 Quadratkilometern) und rund 60000 Einwohnern an
Bayern. Bayern musste 1810 den westlichen Teil (Grafschaft Baldern und weitere
Teile) an Württemberg abtreten, der damit 1951/1952 an Baden-Württemberg
gelangte.
L.: Wolff 176; Zeumer 553 II b 61, 4; Wallner 685 SchwäbRK 8, 11; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4; Lang, K., Beiträge
zur Kenntnis des öttingischen Vaterlands, 1786; Löffelholz von Kolberg,
Oettingiana, 1883; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reichs,
1938; Grünenwald, E., Oettingen, 1962; Hofmann, H., Territorienbildung in Franken im 14. Jahrhundert, Z. f. bay. LG. 31 (1968);
Hopfenzitz, J., Kommende Öttingen Teutschen Ordens, Diss. Würzburg 1973
(masch.schr.); Grünenwald, E., Das älteste Lehenbuch der Grafschaft Oettingen,
Einleitung, 1975; Kudorfer, D., Die Grafschaft Oettingen, 1985; Kudorfer, D.,
Die Entstehung der Grafschaft Oettingen, (in) Rieser Kulturtage, Dokumentation
6,1, 1987; Wendehorst, A., Oettingen, LexMA 6 1993, 1365; Handbuch der
baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2 1995, 395; Die ländlichen
Rechtsquellen aus der Grafschaft Oettingen, hg. v. Kiessling, R. u. a., 2005.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5249 Offingen (Reichsritter). Im
späten 16. Jahrhundert zählten die O. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken. S. Öpfner.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5270 Öpfner, Opfner, Offner, Öfner
(Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die O. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. S. Offingen.
L.: Riedenauer 126; Stetten 33. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5292 Ortenburg (reichsunmittelbare
Grafschaft). Die Familie der Grafen von O. (Ortenberg) bei Vilshofen stammte
vielleicht von den Grafen von Sponheim ab, fasste am Ende des 10. Jahrhunderts
in Kärnten Fuß, erweiterte die Güter durch Heiraten Graf Siegfrieds mit
Richgard von Lavant und Engelberts mit der Schwester des Herzogs von Kärnten,
gewann 1090 die Markgrafschaft von Istrien (1090-1096, 1103-1170), erbaute die
Burg O. in Kärnten (1093 von O., 1141 Grafen von O.) und wurde 1122 zu Herzögen
von Kärnten erhoben (1276 Verlust des Herzogtums an König Ottokar von Böhmen
bzw. der Güter an die Grafen von Görz bzw. Habsburg). Außerdem erwarb sie in
Bayern Güter von Tirol bis zur Donau (u. a. der Grafen von Formbach) und stieg
nach den Grafen von Andechs und Wittelsbach zum mächtigsten bayerischen
Geschlecht (Herrschaft im Rottgau (Rottachgau) und Chiemgau) auf. Nördlich der
Donau wurde Obermurach bzw. Murach (Murau) im Oberpfälzer Wald gewonnen. Nach
1190 erfolgte eine Teilung. Die von Rapoto I. gegründete jüngere Linie gewann
das Erbe der Grafen von Frontenhausen (Markgrafschaft Kraiburg/Inn) und erbaute
vor 1190 die Burg O. (Ortenberg) bei Vilshofen südwestlich von Passau. 1208/1209/1210
wurde das Amt der Pfalzgrafen von Bayern erworben. In den Erbstreitigkeiten
nach Erlöschen der jüngeren Linie im Mannesstamm (1241/1248) verloren die
Grafen alle Güter bis auf die vom Reich zu Lehen gehende Grafschaft O. an
Bayern. 1521 wurde O. in die Reichsmatrikel aufgenommen. Seit 1530 nannten sich
die Grafen von Ortenberg, die 1456 vergeblich das Erbe der Grafen von O. in
Kärnten beansprucht hatten, von O. Ihre Reichsunmittelbarkeit wurde von Bayern
erfolglos bestritten und 1573 durch das Reichskammergericht anerkannt. 1563
wurde die Reformation in O. eingeführt. 1602 erkannte auch Bayern die
Reichsunmittelbarkeit an. O. hatte Sitz und Stimme im bayerischen Reichskreis
und gehörte seit 1698 dem wetterauischen Reichsgrafenkollegium an. 1805 setzte
Bayern den Tausch der 2 Quadratmeilen mit 2000 Einwohnern umfassenden
Grafschaft O. gegen das ehemals dem Kloster Langheim gehörige Amt Tambach bei
Coburg und das Würzburger Amt Seßlach durch. 1806 wurde Bayern in Tambach durch
Mediatisierung der Grafen von Ortenburg-Tambach Landesherr. 1807 kam Seßlach
zum Großherzogtum Würzburg, 1814/1815 ebenfalls zu Bayern. In Kärnten wurden
die Ortenburger neben den Erzbischöfen von Salzburg und den Grafen von Görz zu
den mächtigsten Herren in der ehemaligen Grafschaft Lurn. 1417 wurde die
Grafschaft als Reichslehen anerkannt. 1418/1419 starb das Geschlecht aus. Die
Güter fielen an die Grafen von Cilli, die 1420 vom Kaiser belehnt wurden, nach
ihrem Aussterben an Habsburg/Österreich. Nach mehrfacher Verpfändung kam die Grafschaft
O. 1529 als Mannlehen an König Ferdinands aus Spanien gekommenen Schatzmeister
Gabriel von Salamanca. Nach dem Aussterben der Grafen von Salamanca-Ortenburg
(1639) gingen die Güter als freies Eigen an die Grafen Widmann, 1622 an die
Fürsten von Portia über, die bis 1918 in Spittal an der Drau residierten.
L.: Wolff 147; Zeumer 553 II b 60, 24; Wallner 712 BayRK 14; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648), III 38 (1789) E3; Tangl, K., Die Grafen
von Ortenburg in Kärnten, 1864ff.; Ortenburg-Tambach, E. Graf zu, Geschichte
des reichsständischen, herzoglichen und gräflichen Gesamthauses Ortenburg, Bd.
1, 2 1931 ff; Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken
II 2, 1955; Handbuch der bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 1 2.
A. 1981; Archiv der Grafen zu Ortenburg, bearb. v. Hausmann, F., Bd. 1 1984;
Hausmann, F., Wittelsbacher und Ortenburger, (in) FS K. Bosl, Bd. 2 1988;
Lackner, C., Zur Geschichte der Grafen von Ortenburg in Kärnten und Krain,
Carinthia 181 (1991), 181ff.; Schmid, A., Der Einbau des Raumes Vilshofen in
den Territorialstaat der frühen Wittelsbacher, Vilshofener Jb. 1992, 15ff.;
Störmer, W., Ortenburg, LexMA 6 1993, 1481; Dopsch, H., Ortenburg, LexMA 6
1993, 1482; Hausmann, F., Die Grafen von Ortenburg und ihre Vorfahren,
Ostbairische Grenzmarken 36 (1994), 9. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5302 Ostarfrankun (Ostfranken)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, III, 29, 33,
Ostarfrankun, Austria, Austrasia, ducatus Austrasiorum, orientales Franchi,
Ostrofrancia, Ostfranken.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5304 Ostarrichi I (Ostfrankenreich)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 94, Ostarrichi,
Landname. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5310 Ostein (Grafen). Die Grafen von
O. sind ein Zweig der Familie Dalberg (Dalberg-Heßloch, Dalberg-Hassloch). Am
Ende des 18. Jahrhunderts gehörten die auch zum Ritterkreis Rhein zählenden
Grafen von O. wegen der Herrschaft Millendonk(, Myllendonk, Mylendonk) zu den
westfälischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags.
Durch § 24 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielten sie
für den Verlust der Herrschaft die Abtei Buxheim (ohne Pless und belastet mit
verschiedenen Renten). Die O. waren um 1700 auch Mitglied im Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. 1696 war der
würzburgische Domherr Johann Heinrich von O. wegen des 1694 erworbenen, 1698
aber wieder veräußerten Ebersberg im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
Seit 1810 hatten die O. Güter in Böhmen.
L.: Zeumer 554 II b 63, 26; Roth von Schreckenstein 2, 595; Riedenauer 126;
Schulz 268. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5318 Österreich (Mark, Herzogtum,
Kaisertum, Republik). Das Gebiet zwischen mittlerer Donau und Alpen (sowie Inn
und March bzw. Leitha) wurde zunächst von Kelten, seit 29/15 v. Chr. von Römern
(Noricum), seit dem 5. Jahrhundert von durchziehenden Stämmen der Germanen,
dann zumindest teilweise von Slawen und spätestens seit dem 8. Jahrhundert von
den 788 unter die Herrschaft der Franken
gelangten Bayern (um 660 im Wienerwald) beherrscht. Nach dem Tod des
bayerischen praefectus Gerold 799 wurde der Kern des späteren Ö. (zwischen Enns
und Wienerwald) als Mark eingerichtet, neben der es eine Mark Oberpannonien
gab. Gegen Ende des 9. Jahrhunderts (881) wurden die karolingischen Marken im
Südosten von den Ungarn angegriffen und beseitigt (907). Nach der Schlacht
gegen die Ungarn auf dem Lechfeld (955) erscheint 970 erneut ein Markgraf im
Südosten. 976 wird die Mark (Markgrafschaft) den Babenbergern gegeben. In einer
Urkunde Kaiser Ottos III. vom 1. 11. 996 für das Hochstift Freising begegnet Ö.
(Ostarrichi, 998 Ostarriche) erstmals als Name für ein um Neuhofen an der Ybbs
liegendes, nicht sicher bestimmbares Gebiet („Ostland“, Ostreich, Osten). Um
die Mitte des 11. Jahrhunderts erreichte die Mark Thaya und Leitha. Ab 1147
wurde die Mark auch als Austria bezeichnet. Hauptort wurde zwischen 1141 und
1177 Wien. 1139 entzog der 1138 im Wettbewerb mit dem welfischen Herzog der
Bayern und Sachsen zum deutschen König gewählte Staufer Konrad III. den
übermächtigen Welfen (Heinrich dem Stolzen) das Herzogtum der Bayern mit der
Begründung, dass kein Herzog zwei Herzogtümer gleichzeitig haben könne, und gab
es als Lehen an seinen Stiefbruder, den babenbergischen Markgrafen Leopold IV.,
der damit vom Grafen einer Mark zum Herzog des gesamten Herzogtums
(Stammesherzogtums) der Bayern aufstieg. Als sich der seinen Vater Heinrich den
Stolzen beerbende Welfe Heinrich der Löwe mit diesem Verlust nicht abfinden
wollte, gab sein um Ausgleich bemühter Vetter, Kaiser Friedrich I. Barbarossa,
1156 das Herzogtum Bayern an die Welfen zurück (bis 1180), löste aber im seit
dem 19. Jahrhundert so genannten privilegium minus die Mark vom Herzogtum
Bayern und erhob sie zum eigenen, dadurch von Bayern getrennten Herzogtum
(Territorialherzogtum) Ö. (Weiberlehen), in dem der Herzog die grundsätzlich
oberste Gerichtsgewalt innehatte. 1180 wurde auch die karantanische Mark ein
Herzogtum (Steiermark). 1192 fiel durch Erbvertrag (Georgenberger Handfeste)
von 1186 das Herzogtum Steiermark von den Traungauern (Otakaren) an die
Babenberger. 1246 starben die Babenberger im Mannesstamm aus. Der mit einer
Erbtochter verheiratete Ottokar II. von Böhmen und Bela IV. von Ungarn teilten
sich 1254 das Erbe. Dabei gelangten Ö. und der Traungau an Böhmen. Seit etwa
dieser Zeit (1252/1254/1264) wurde von der provincia super Anasum (Land ob der
Enns) oder von der Austria superior gesprochen, von wo aus es allmählich zur
Benennung des Herzogtums Ö. als Land unter der Enns (Niederösterreich) kam,
obwohl beide Länder bis 1806 nur ein einheitliches Reichslehen bildeten und
weitgehend gemeinsame Wege gingen. Über diese beiden Länder hinaus errang
Ottokar II. von Böhmen 1260 die Steiermark sowie 1269 Kärnten und Krain,
nachdem schon 1192 und 1198 unter den Babenbergern eine Personalunion zwischen
Ö. und Steiermark bestanden hatte. Nach dem Sieg über Ottokar 1276/1278
belehnte König Rudolf von Habsburg 1282 seine Söhne mit Ö., das während des 13.
Jahrhunderts zwei eigene Landrechte erhielt, Steiermark und Krain, von denen
Krain aber bis 1335/1374 als Pfandschaft an die in Friaul, Istrien und Krain
sowie in Tirol (1248) begüterten Grafen von Görz kam, die auch das Herzogtum
Kärnten erhalten hatten. Von diesen übernahmen die Herzöge von Ö., die (durch
Rudolf IV.) 1358/1359 zwecks Angleichung ihrer minderen Rechtsstellung an
diejenige der Kurfürsten das im 19. Jahrhundert sog. privilegium maius als Fälschung
herstellen ließen und 1365 in Wien eine Universität gründeten, 1335 Kärnten,
Teile Krains und der Windischen Mark, 1363/1364 Tirol, 1374 Istrien und weitere
Teile Krains sowie 1500 schließlich die vordere und hintere Grafschaft Görz.
Dazu kamen 1368 der Breisgau mit Freiburg sowie die Reichslandvogtei in
Schwaben und die Reichsgrafschaft Hohenberg, 1375 Herrschaften westlich des
Arlbergs (Feldkirch, Bregenz), 1382 Triest und 1471 Sankt Veit/Pflaum (Fiume).
1379 wurden diese Gebiete zwischen Herzog Albrecht III. (Ö. ob der Enns und Ö.
unter der Enns, außer Pitten-Wiener Neustadt) und seinem Bruder Leopold II.
(übrige Länder Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol, Gebiete vor dem Arlberg)
geteilt. Die leopoldinische Linie wurde ab 1396 mehrmals geteilt, wobei eigene
Linien für Tirol (und das Gebiet westlich vor dem Arlberg, Vorderösterreich)
und die schwäbisch-alemannischen Herrschaften entstanden. Albert VII. (als
König [1438] Albrecht II.) erlangte als Schwiegersohn und Erbe König Sigmunds
dessen Güter und den Königsthron. Unter Friedrich III. wurde infolge
Anerkennung des gefälschten privilegium maius Ö. Erzherzogtum bzw.
Pfalzerzherzogtum. 1457 kam das albertinische Erbe an die Leopoldiner, die aber
im Westen (Schweiz), im Süden (Friaul) und vorübergehend im Osten (Böhmen,
Ungarn, 1485/1487-1490 Wien und Niederösterreich) Güter verloren. Nach dem
Aussterben der übrigen Linien vereinigte die leopoldinische Linie unter
Maximilian I. alle Herrschaften (einschließlich Burgunds mit rund 2000
Quadratmeilen), die nunmehr in ”niederösterreichische” Länder (Ö. ob der Enns
und Ö. unter der Enns, Steiermark, Kärnten, Krain) und ”oberösterreichische”
Länder (Tirol, Vorderösterreich) eingeteilt wurden, mit denen Württemberg (von
1519 bis 1534) und das 1477 erworbene Burgund in Personalunion verbunden waren.
Dazu kamen 1500 Görz, um 1505 als Gewinn aus dem bayerischen Erbfolgekrieg die
drei unterinntalischen Gerichte Rattenberg, Kufstein, Kitzbühel, Landvogtei
Hagenau und Ortenau (1551/1556 Lösung des Pfands Fürstenbergs) sowie 1516
venetianische Gebiete (Ampezzo, Rovereto u. a.). 1519/1521/1522 fiel der
Herrschaftskomplex dieses Hauses Ö. (Oberösterreich und Niederösterreich,
Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol, Vorderösterreich, Württemberg), der im
Wesentlichen den 1512 geschaffenen österreichischen Reichskreis bildete,
vertraglich (von Karl V.) an Ferdinand I. Dieser erwarb gemäß dem Hausgrundsatz
bella gerant alii, tu felix Austria nube (Mögen andere Kriege führen, du,
glückliches Ö., heirate) nach dem Tod des Königs von Ungarn 1526 das Königreich
Böhmen mit seinen Nebenländern sowie einen Teil Ungarns. 1564 wurde dann weiter
aufgeteilt in eine oberösterreichische Ländergruppe (mit Tirol,
Vorderösterreich) mit der Residenz Innsbruck, eine innerösterreichische
Ländergruppe (Steiermark, Kärnten, Krain) mit der Residenz in Graz sowie Ö. ob
der Enns und Ö. unter der Enns mit Böhmen und dem restlichen Ungarn und der
Residenz in Prag bzw. Wien. 1648 gingen das Elsass an Frankreich und die
Lausitz an Sachsen verloren. Mit dem Aussterben der jüngeren Tiroler Linie, die
in der oberösterreichischen Ländergruppe nachgefolgt war, kamen deren Güter
1665 an die innerösterreichische Linie. Ihr gelangen in den Türkenkriegen
1683-1699 und 1715-1718 erhebliche Erweiterungen (Ungarn, Siebenbürgen, Banat,
Kleine Walachei, Teile Serbiens mit Belgrad). Am Ende des um das Erbe der
spanischen Habsburger (Karl II. † 1. 11. 1700) geführten spanischen
Erbfolgekrieges erhielt Karl (VI.) 1713/1714 bei Verzicht auf Spanien, das an
Philipp V. von Frankreich fiel, die (Reste der) spanischen Niederlande, Mailand
(mit den Grafschaften Pavia und Angleria und den Markgrafschaften Castro und
Malgrate), Mantua, Mirandola, Neapel und Sardinien, das er 1720 gegen Sizilien,
das an Savoyen gefallen war, tauschte. 1735/1738 wurde Neapel-Sizilien gegen
das 1748 zusammen mit dem 1729 eingezogenen Guastalla wieder verlorene
Parma-Piacenza ausgetauscht sowie das Herzogtum Lothringen, das Franz Stefan,
der Gemahl Maria Theresias, eingebracht hatte, gegen die Toskana, wobei die
Niederlande, Ungarn, Siebenbürgen, die Militärgrenzbezirke sowie die ab 1713 in
Italien erworbenen Gebiete (beansprucht u. a. Mailand, Generalvikariat Siena,
Finale, Piombino mit Elba, Correggio) nicht dem Heiligen Römischen Reich
angehörten. 1713 erhielt die sog. monarchische Union in der Pragmatischen
Sanktion erstmals ein Grundgesetz, das die unteilbare Einheit (unio
indivisibilis et inseparabilis), die Primogeniturnachfolge und die subsidiäre
weibliche Erbfolge festschrieb. Erster gemeinsamer Landesfürst war Karls VI.
Tochter Maria Theresia (1740-1780), unter der als Auswirkung des Absolutismus
das Behördenwesen in der Form sachlich gegliederter Zentralbehörden reformiert
wurde, zugleich aber im schlesischen Erbfolgekrieg Schlesien mit Ausnahme Jägerndorf-Teschens
an Preußen verloren ging. Unter ihren Nachfolgern, Joseph II. und Leopold II.,
wurde aus der monarchischen Union, die vor allem als Folge der Aufteilung
Polens 1772 um Ostgalizien mit Lodomerien, 1775 um die Bukowina, 1779 um das
Innviertel und 1795 um Westgalizien erweitert wurde, ein Staat im Sinne des
aufgeklärten Absolutismus, in dem bisher von den Ländern ausgeübte
Hoheitsrechte der Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung auf
Zentralbehörden übergingen. Folgerichtig entstanden ein einheitliches
Strafgesetzbuch (1787) und ein für die deutschen Erbländer gültiges Allgemeines
Bürgerliches Gesetzbuch (1811). 1804 erhielt der Staat nach dem Vorbild
Frankreichs auch durch die Annahme des Titels eines erblichen Kaisers von Ö.
einen einheitlichen, in seinem Umfang aber bis 1867 nicht ganz klaren Namen.
Infolge der Kriege mit Frankreich gingen 1797 die (verbliebenen)
österreichischen Niederlande und die Lombardei verloren, doch wurden von der
1797 durch Frankreich aufgelösten Republik Venedig Venetien, das istrianische
Küstenland und Dalmatien erworben. Im § 1 des Reichsdeputationshauptschlusses
vom 25. 2. 1803 erhielt Ö. für die Abtretung der Landvogtei Ortenau die
Bistümer Trient und Brixen und die in beiden Bistümern gelegenen Kapitel, Abteien
und Klöster. Weiteres kam an Toskana und Modena. 1805 musste auf Venetien, das
istrianische Küstenland und Dalmatien bzw. Vorderösterreich und Tirol (zu
Bayern) verzichtet werden, doch konnte das 1803 an Toskana gelangte Erzstift
Salzburg mit Berchtesgaden eingegliedert werden. 1809 mussten Salzburg,
Westgalizien, Teile Österreichs ob der Enns und Kärntens, Krain und das
Küstenland mit Triest abgegeben werden. 1815 wurde dann der Stand von 1797 mit
Ausnahme der Niederlande, Vorderösterreichs und Westgaliziens
wiederhergestellt. Zugleich begann die Mitgliedschaft Österreichs mit seinen
ehemaligen Reichsländern im Deutschen Bund als Präsidialmacht. 1816 wurde von
Bayern gegen Marktredwitz Vils im Außerfern gewonnen. Im Gefolge der Unruhen
von 1848 erhielt Ö. am 25. 4. 1848 eine vom Kaiser durch Oktroi in Kraft
gesetzte Verfassung, die abgelehnt und am 31. 12. 1851 unter Rückkehr zum
Absolutismus (Neoabsolutismus) wieder aufgehoben wurde. Nach § 1 der
österreichischen oktroyierten Verfassung vom 4. 3. 1849 bestand zu dieser Zeit
das Kaisertum Ö. aus folgenden Kronländern: Erzherzogtum Ö. ob der Enns, Ö.
unter der Enns, Herzogtum Salzburg, Herzogtum Steiermark, Königreich Illyrien
(Herzogtum Kärnten, Herzogtum Krain, gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca
[Gradiska], Markgrafschaft Istrien und Stadt Triest mit ihrem Gebiet),
gefürstete Grafschaft Tirol und Vorarlberg, Königreich Böhmen, Markgrafschaft
Mähren, Herzogtum Oberschlesien und Niederschlesien (Schlesien), (Königreich
Galizien und Lodomerien [mit den Herzogtümern Auschwitz und Zator und dem
Großherzogtum Krakau], Herzogtum Bukowina, Königreich Dalmatien, Kroatien,
Slawonien, Ungarn, Großfürstentum Siebenbürgen, Militärgrenzbezirke,
lombardisch-venetianisches Königreich, wobei nach dem 5. 3. 1860 diese strikte
Terminologie zugunsten von Königreichen und Ländern aufgegeben wurde. 1859 ging
infolge der Niederlage gegen Sardinien und Frankreich die Lombardei an
Sardinien (1861 Italien) verloren. 1861 wurde erneut eine wenig eindrucksvolle
Verfassung geschaffen. 1866 fiel infolge der Niederlage gegen Preußen und
Italien Venetien an das 1861 aus Sardinien neu entstandene Italien. Außerdem
musste Ö. der Auflösung des Deutschen Bundes und der Begründung des
Norddeutschen Bundes zustimmen. 1867 mussten im sog. Ausgleich Ungarn besondere
Rechte zugestanden werden, so dass aus dem Kaisertum Ö. die
österreichisch-ungarische Doppelmonarchie (Transleithanien und Zisleithanien,
seit 1915 Ungarn und Ö.) erwuchs. Da Ungarn seit 1848 eine Verfassung hatte,
führte dies im Dezember 1867 zugleich in Erweiterung der Reichsverfassung von
1861 zu einer konstitutionellen Verfassung. Die weitere Entwicklung wurde von
den Nationalitätenproblemen bestimmt. Die sich aus der fehlenden
Übereinstimmung von Staat und Nation ergebenden Spannungen verschärften sich
durch die Okkupation (1878) und die Annexion (1908) Bosniens und der
Herzegowina aus dem zuvor osmanisch-türkischen Herrschaftsbereich. Sie führten
schließlich in den durch das Attentat auf den österreichischen Thronfolger
Franz Ferdinand (Sarajewo 18. 6. 1914) ausgelösten ersten Weltkrieg. Nach der
militärischen Niederlage und nach dem missglückten Versuch der Umwandlung
Zisleithaniens in einen Nationalitätenstaat (17. 10. 1918) verzichtete der
Kaiser von Ö. am 11. 11. 1918 auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften. Schon
zuvor hatten sich nichtdeutsche nationale Bestandteile von Ö. abgelöst
(Tschechoslowakei, Ungarn, Jugoslawien). Neben Tschechen, Südslawen und
Ukrainern begründeten am 21. 10. 1918 auch die deutschen Abgeordneten des Reichsrates
als provisorische Nationalversammlung den eigenen Staat Deutschösterreich
(Deutsch-Österreich), in den die deutschen Siedlungsgebiete Österreich-Ungarns
einbezogen werden sollten, dem Deutsch-Böhmen, Sudetenland, Südtirol sowie
kleinere Teile Kärntens und Deutsch-Westungarns aber verloren gingen und der
auf Druck der nichtdeutschen Mächte auf die Verbindung mit dem Deutschen Reich
verzichten und den Namen Ö. annehmen musste. Am 1. 10. 1920 erhielt die neue
Republik Ö. eine Verfassung. 1933/1934 kam es in ihr zu einem schrittweisen
Staatsstreich durch das Kabinett Dollfuß, das am 1. 5. 1934 eine neue
Verfassung (ständischer Bundesstaat) erließ, und am 11. 3. 1938 zum 1918 von
den Alliierten verwehrten, von dem in Braunau am Inn in Oberösterreich geborenen
deutschen Reichskanzler Adolf Hitler ultimativ geforderten Anschluss an das
Deutsche Reich, dem in einer Volksabstimmung vom 10. 4. 1938 99,73% der
Österreicher zustimmten. Durch das Ostmarkgesetz vom 14.4.1939 wurde Ö. bis
1945 in die sieben Reichsgaue Wien, Kärnten, Niederdonau, Oberdonau, Salzburg,
Steiermark und Tirol gegliedert. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde Ö.
wiederhergestellt und wurde durch Verfassungsüberleitungsgesetz vom 1. 5. 1945
am 19. 12. 1945 die Verfassung von 1920 wieder in Kraft gesetzt. 1955 endete
mit dem Abschluss eines Staatsvertrages (15. 5. 1955) mit den alliierten
Siegermächten gegen Zusicherung der Neutralität die Besatzungszeit.
Wirtschaftlich an Deutschland orientiert trat Ö. unter äußerlicher Wahrung der Neutralität
zum 1. 1. 1995 der Europäischen Union bei. S. a. Habsburg, Ostarrihhi II.
L.: Wolff 23; Zeumer 552 II a 1, II b 61, 5, 61, 13; Wallner 713 ÖsterreichRK
1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) H4, II 66 (1378) G/I4, II 78
(1450) H4, III 22 (1648) F-H4, III 38 (1789) E3/4; Lechner, K., Österreich,
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(Lieferungswerk); Luschin v. Ebengreuth, A., Österreichische Reichsgeschichte.
Geschichte der Staatsbildung, der Rechtsquellen und des öffentlichen Rechts,
Bd. 1f. 1895, 2. A. 1918; Beidtel, I., Geschichte der österreichischen
Staatsverwaltung 1740-1848, bearb. v. Huber, A., 2 Bde Innsbruck 1896ff.,
Neudruck 1968; Historischer Atlas der österreichischen Alpenländer, 1906f.;
Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Osterriche,
Ostarike, Ostarriche, [Gau um die Donau?,] Nöchling, Neuhofen an der Ybbs,
nicht Enzersdorf?); Luschin v. Ebengreuth, A., Handbuch der österreichischen
Rechtsgeschichte, Bd. 1 Österreichische Reichsgeschichte des Mittelalters, 2.
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Österreichs, 1951; Österreichisches biographisches Lexikon 1815-1950, 1954ff.;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 36, 50, 94,
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Hochmittelalter am Beispiel Österreichs, 1990; Dienst, H., Regionalgeschichte
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hg. v. Wolfram, H., 1994ff.; Brunner, K., Österreichiche Geschichte 907-1156,
1994; Wolfram, H., Salzburg, Bayern, Österreich, 1996; Dopsch, H., Die Länder
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und 20. Jahrhundert, hg. v. Eigner, P. u. a., 1999; Wiesflecker, H., Österreich
im Zeitalter Maximilians I., 1999; Scheuch, M., Österreich im 20. Jahrhundert,
2000; Brauneder, W., Deutschösterreich 1918, 2000; Urban, O., Der lange Weg zur
Geschichte, 2000; Vocelka, K., Geschichte Österreichs, 2000; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 846;
Kulenkampff, A., Österreich und das alte Reich, 2005; Beller, S., Geschichte
Österreichs, 2007; Die Geburt Österreichs, hg. v. Schmid, P. u. a., 2007.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5325 Ostfranken s. Ostarfrankun (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5326 Ostfrankenreich s. Ostarrichi I (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5327 Ostfriesland (Reichsgrafschaft,
Fürstentum). Der Raum zwischen Dollart, Jadebusen, Oldenburg und Nordsee war
schon in der Steinzeit besiedelt. Um 700 bildete sich dort ein Reich der
Friesen unter Herzog Radbod. Noch vor 800 wurde dieses 785 von den Franken unterworfene Gebiet christianisiert. 843 kam
es zum Mittelreich Kaiser Lothars I., 870 zum ostfränkischen Reich. Nach dem
Zerfall des Karolingerreiches bildeten sich in O. mehrere selbständige Länder
(terrae) (Brokmerland bzw. Brookmerland, Emsigerland, Harlingerland u. a.), die
im Hochmittelalter von consules regiert wurden und sich im sog. Upstalsboom
(benannt nach einem Versammlungsplatz südlich Aurichs) in einer Art
Landfriedensbund zusammenschlossen. Nach 1327 verfiel dieser Verband der
friesischen Freiheit und die einzelnen Gebiete gerieten unter die Herrschaft
von Häuptlingen (u. a. das Geschlecht tom Brok auf der Oldeborg im Brokmerland
bzw. Brookmerland, später in Aurich), die sich in zahlreichen Fehden
gegenseitig bekämpften. Nach dem zunächst das Geschlecht tom Brok (1361 Keno
Hilmersna) eine gewisse Führung erlangt hatte (1371 Häuptling des Brokmerlandes
(Brookmerlandes), 1376ff. Norderland, Emsigerland, Harlingerland und
Auricherland, 1413 Emden, westliches Friesland, Okko II. 1417-1427 Häuptling in
O.), gelang es seit 1427/1430/1441 dem Häuptling Edzard Cirksena und dann
seinem Bruder Ulrich Cirksena aus der seit dem 13. Jahrhundert in führender
Stellung der Norder Landesgemeinde nachweisbaren Familie Cirksena, die ihren
Namen und ihr Erbe in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts über die
Erbtochter an die Häuptlinge von Greetsiel übertragen hatte, die Fehden zu
beenden und den größten Teils des Landes östlich der Ems unter einer Herrschaft
zu vereinigen (1453 Emden). 1464 ließ sich Ulrich Cirksena als Ulrich I. vom
Kaiser mit der Reichsgrafschaft (in) O. belehnen (Grafschaft zu Norden, Emden,
Emisgonien in O., von der Westerems bis an die Weser), was zur Folge hatte,
dass O. beim Reich verblieb und nicht, wie das schon früh in der Grafschaft
Holland aufgegangene Gebiet von Sinkfal bei Brügge bis zur Zuidersee und später
das westerlauwersche Friesland (Westfriesland) und das Groningerland, über das
Herzogtum Burgund an die sich seit 1571 verselbständigenden Niederlande
gelangte. Ausgenommen blieben Jever, Butjadingen östlich des Jadebusens,
Harlingerland und Stadland, Hauptstadt wurde Emden, 1561 Aurich. 1511 entstand
ein eigenes ostfriesisches Landrecht. Seit 1519 drang die Reformation ein.
Zwischen 1568 und 1648 kam es zum achtzigjährigen Krieg, in dem sich der
lutherische Landesherr und die unter Führung der calvinistischen, 1595 verloren
gegangenen Stadt Emden (Genf des Nordens) stehenden Stände gegenübertraten. Die
Gewinnung Jevers misslang 1529/1575. 1600 wurde durch Heirat das Harlingerland
mit O. vereinigt. 1654/1662 wurde Graf Enno Ludwig in den Fürstenstand erhoben
(Reichsfürstentum O., 1677 Sitz und Stimme auf dem Reichstag, Einführung in den
Reichsfürstenrat 1677, Entstehung des Titels Fürstentum O. durch Observanz und
Verjährung, Zugehörigkeit zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis, nur
zeitweilige Zugehörigkeit zum westfälischen Reichsgrafenkollegium). 1682
verlegte Brandenburg Truppen in das faktisch selbständige Emden. 1744 starb das
Geschlecht Cirksena aus. König Friedrich der Große von Preußen besetzte das an
sich den Generalstaaten vermachte, von diesen aber nicht angenommene Land auf
Grund einer kaiserlichen Anwartschaft von 1694 und machte es zu einer Provinz
Preußens mit der Hauptstadt Aurich. Das Fürstentum enthielt die Städte und Ämter
Aurich, Norden, Emden, Berum, Greetsiel, Pewsum, Leer, Stickhausen und
Friedeburg und die adligen Herrschaften Dornum, Lütetsburg, Jennelt (Jindelt),
Rysum (Risum), Petkum und Gödens. 1807 verlor Preußen das 60 Quadratmeilen
große O. (ohne Rheiderland bzw. Reiderland) mit 110000 Einwohnern an Napoleon
I., der es dem Königreich Holland, 1810 Frankreich unmittelbar einverleibte
(Département Ost-Ems). 1813 kam O. an Preußen, 1815 an Hannover (Landdrostei
Aurich), 1866 mit diesem an Preußen. 1946 wurde es als Regierungsbezirk Aurich
Teil Niedersachsens.
L.: Wolff 338ff.; Zeumer 553 II b 54; Wallner 702 WestfälRK 5; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Möhlmann, G.,
Ostfriesland, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des
Reichs 3, 162; Wiarda, T., Ostfriesische Geschichte, Bd. 1-10 1792ff., Neudruck
1968; Ostfriesisches Urkundenbuch, hg. v. Friedländer, E., Bd. 1f. 1878ff.,
Neudruck 1968; Klinkenborg, M., Geschichte der tom Broks, 1895; Reimers, H.,
Ostfriesland bis zum Aussterben seines Fürstenhauses, 1925; Koolmann,
A./Wiemann, H., Ostfriesische Geschichte, Bd. 1ff. 1951; König, J.,
Verwaltungsgeschichte Ostfrieslands bis zum Aussterben seines Fürstenhauses,
1955; Lang, A., Die älteste gedruckte Seekarte der Ems, Erläuterungen zur
Neudruckausgabe der Beschreibungen der ostfriesischen Küste des L. Waghenaer
von 1584, 1957; Möhlmann, G., Geschichte Ostfrieslands, 1962; Baker, G., De
grenzen van Frisia tussen 600 en 1150, 1962; Lengen, H. van, Zur Geschichte des
Namens Ostfriesland im Mittelalter, Jb. d. Ges. für bildende Kunst und
vaterländ. Altertümer zu Emden 42 (1962), 5ff.; Teschke, G., Studien zur
Sozial- und Verfassungsgeschichte Frieslands im Hoch- und Spätmittelalter,
1966; Wiemann, H., Die Grundlagen der landständischen Verfassung Ostfrieslands,
1974; Ostfriesland, hg. v. Möhlmann, G., 3. A. 1975; Schmidt, H., Politische
Geschichte Ostfrieslands, (in) Ostfriesland im Schutze des Deiches 5 (1975),
86ff.; Wiemann, H., Materialien zur Geschichte der ostfriesischen Landschaft,
1982; Lamschus, C., Emden unter der Herrschaft der Cirksena, 1984; Burgen,
Siedlungen und Klöster im Mittelalter, hg. v. Barlage, D., 1989; Deeters, W.,
Geschichte der Grenze zwischen Drenthe und dem Emsland und Groningen und
Ostfriesland, (in) Rondom Eems en Doolard, 1992, 59ff.; Lengen, H. van,
Ostfriesland, LexMA 6 1993, 1529; Ostfriesland, hg. v. Lengen, H. van, 1995;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 856; . (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5329 Ostheim (Ganerbschaft). In O. vor
der Rhön nordwestlich Mellrichstadts bestand eine Ganerbschaft (u. a. Stein zum
Altenstein [bis 1765], von der Tann [bis 1782], Stein zu Nordheim und Ostheim).
Sie zählte zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
1797 war Dietrich Philipp August Freiherr von Stein zum Altenstein einziger
Ganerbe. Seine Güter fielen 1809 an das Großherzogtum Würzburg, 1814 an Bayern.
O. selbst gehörte anfangs zur Herrschaft Lichtenberg und kam 1220 an
Henneberg-Bodenlaube (Henneberg-Botenlauben), 1230 an Fulda, 1366 an Thüringen,
1409 an Mainz, 1423 an Würzburg, 1433 an Henneberg-Römhild, 1548 an Mansfeld,
1555 an Sachsen, 1741 an Sachsen-Weimar-Eisenach, 1920 an Thüringen und 1945 an
Bayern.
L.: Wolff 115; Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 34; Binder,
C., Das ehemalige Amt Lichtenberg vor der Rhön, Zs. d. Ver. f. thür. Geschichte
und Altertumskunde N.F. 8-10 (1893ff.); Ostheim vor der Rhön. Geschichte, Land
und Leute, hg. v. Körner, H./Schmidt, H., 1982. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5331 Ostheim (Reichsritter). Gideon
von O., württembergischer Obervogt von Tübingen, war etwa von 1598 bis 1604
Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Außerdem waren die O. im
Kanton Baunach des Ritterkreises Franken
immatrikuliert.
L.: Hellstern 210. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5340 Ottenberg (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die O. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 213; Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5348 Otzberg (Oberamt). O. bei Dieburg
ist als Feste 1231 belegt. 1390 wurde es von Fulda an die Pfalz verkauft. (Um
1550 zählten die Gans von O. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.) S. Gans von O.
L.: Wolff 90(; Stetten 33; Riedenauer 123).
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5365 Pallast (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5370 Pappenheim (Herrschaft,
Grafschaft, Reichsritter). Am Beginn des 11. Jahrhunderts erscheinen die nach
der Burg P. (801 Pappinheim) an der Altmühl bei Weißenburg benannten
Reichsministerialen von P. Seit 1193 waren sie erbliche Träger des
Reichsmarschallamts, das nach 1214 die mit ihnen verwandten Herren von
Biberbach unter den Namen P. übernahmen und seit 1356 bei der Kaiserkrönung für
den Kurfürsten von Sachsen ausübten. Im 15. Jahrhundert gewannen sie neben
Eichstätt das Reichsforstmeisteramt und Reichsjägermeisteramt im bayerischen
Nordgau. Neben der reichsunmittelbaren Herrschaft P. hatten die im 16. und 17.
Jahrhundert der Reichsritterschaft (Kanton Altmühl bis etwa 1650, Kanton
Steigerwald 17. Jahrhundert) im Ritterkreis Franken
angehörigen, mehrfach in Linien aufgespaltenen P. verschiedene Güter inne
(Stühlingen von 1582 bis ins 17. Jahrhundert, Biberbach nördlich Augsburgs bis
1514, Hohenreichen und Wertingen bis 1700). Nach 1539 drang die Reformation in
ihren Gebieten ein. 1628/1740 wurden sie zu Reichsgrafen in der schwäbischen
Grafenbank erhoben. Wegen Ramsberg (bis 1550) und Wildenstein (1549-1605) waren
die P. von 1542 bis 1805 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Ihre reichsunmittelbare Grafschaft im Altmühltal kam unter
Druck am 1. 6. 1806 durch Mediatisierung an Bayern. 1815 erhielt die Familie
als Entschädigung für das Reichsmarschallamt kurzzeitig auf dem Papier
zugedachte, nie übertragene Güter im ehemaligen Saardepartement (im Umfang von
9000 Seelen), die bald danach an Preußen fielen. Am 8. 8. 1816 von Preußen als
Ausgleich versprochene Domänen im Regierungsbezirk Köln gab die Familie gegen
Weingüter und Jagdgüter am Rhein auf, deren Erhalt sie gutgläubig vorab
quittierte, aber nie erhielt.
L.: Wolff 510; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Riedenauer 126;
Schulz 268; Pappenheim, H. Graf zu, Die frühen Pappenheimer Marschälle vom 12.
bis zum 16. Jahrhundert, Bd. 1f., 1927; Kraft, W., Das Urbar der
Reichsmarschälle von Pappenheim, 1929; Pappenheim, H., Graf zu, Geschichte des
gräflichen Hauses zu Pappenheim 1739-1939, 1940; Hofmann, H., Gunzenhausen -
Weißenburg, 1960, Historischer Atlas von Bayern; Arnold, B., Count and Bishop
in Medieaval Germany, 1991; Wendehorst, A., Pappenheim, LexMA 6 1993, 1666;
Strauch, D., Birkenfeld, Lichtenberg, Meisenheim etc. (in) Engagierte
Verwaltung für die Wissenschaft, 2007, 487.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5383 Pavia (Stadtkommune). Die
römische Gründung Ticinum (49 v. Chr.) am unteren Tessin wurde vermutlich im 4.
Jahrhundert Sitz eines Bischofs und im ausgehenden 5. Jahrhundert (nach 493)
eine der Residenzen Theoderichs des Großen. 572 fiel sie an die Langobarden,
die P. zur Hauptstadt erhoben, 774 aber an die Franken
verloren, unter denen P. bis 1024 Krönungsstadt für die Krönung zum König der
Langobarden blieb. Bereits am Ende des 11. Jahrhunderts war es freie Kommune
(1112 Konsuln). 1359 fiel es an Mailand. 1361 errichtete Kaiser Karl IV. auf
der Grundlage der älteren Rechtsschule die Universität. 1713/1714 gelangte P. mit
der Lombardei an Österreich. 1859 kam P. mit der Lombardei (Mailand) an
Sardinien und damit 1861 an das neue Königreich Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 48 (1300) C2; Hoff, E., Pavia und seine
Bischöfe im Mittelalter, 1943; Vaccari, P., Pavia nell’alto medioevo e nell’età
comunale, 1956; Schmid, E., Pavia und Umgebung, 1958; Storia di Pavia, Bd. 2
L’alto Medioevo, 1987, Bd. 3 Dal libero comune alla fine del principato
indipendente, 1992; Soldi Rondini, G., Pavia, LexMA 6 1993, 1831; Majocchi, P.,
Pavia città regia, 2008. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5403 Peterswald, Peterswaldt
(Reichsritter). Im späteren 17. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 377; Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5405 Petsch, Petzsch (Reichsritter).
Um 1700 zählten die P. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 377; Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5408 Peusser von Leutershausen,
Preußer von Leutershausen? (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten
die P. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 126.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5412 Pfalz (Pfalzgrafschaft bei Rhein,
Kurfürstentum, Regierungsbezirk, Landesteil). Die P. (Kurpfalz, Rheinpfalz,
untere Pfalz) entstand durch die Verlagerung der wohl spätestens im 10.
Jahrhundert entstandenen, fränkischen Pfalzgrafschaft Lothringen vom
Niederrhein (Aachen, Köln, mit Gütern bei Bacharach und Vogteirechten über
Trier und Jülich) über die Mosel zum Mittelrhein und Oberrhein. 1093 wird
Heinrich von Laach, der dritte Gatte der Witwe (Adelheid von Orlamünde) des
letzten lothringischen Pfalzgrafen aus dem Haus der Hezeliniden (Hermann), nach
kaiserlicher Übertragung des Pfalzgrafenamtes (1085) als comes palatinus Rheni
(Pfalzgrafschaft bei Rhein) erstmals genannt. Mit dieser an wechselnde Familien
gelangten Pfalzgrafschaft belehnte 1155/1156 Kaiser Friedrich I. Barbarossa
seinen Stiefbruder Konrad von Staufen und erhob ihn zum Reichsfürsten. Zur
Pfalzgrafschaft kamen Hausgut, Lehnsrechte und Vogteirechte über Speyer, Worms
und Lorsch sowie zunächst auch Trier. 1195 fiel die P. über Konrads Tochter
Agnes vorübergehend an die Welfen. 1214 übertrug sie König Friedrich II. nach
dem kinderlosen Tod des Welfen Heinrich des Jüngeren (1213) an Ludwig I. von
Bayern, dessen Sohn (Otto II.) über die welfische Erbtochter Agnes auch die
Eigengüter der Pfalzgrafen erwarb. (Pforzheim gelangte über eine weitere
Erbtochter an Baden.) Schwerpunkte des Gutes waren Bacharach (12./13.
Jahrhundert) und Alzey (1214 vom König erhalten). Vom Bischof von Speyer nahm
der Pfalzgraf Neustadt, vom Bischof von Worms Heidelberg (1225) zu Lehen. Weiter
erlangte er die Herrschaft über die Klöster Schönau und Otterberg. Andere Güter
wurden nach der Aufhebung Lorschs (1232) 1247/1344 gewonnen. 1255 kamen durch
Teilung Oberbayern (westliche Teile mit München) und die P. an Herzog Ludwig
von Bayern, während Niederbayern mit Landshut an Heinrich XIII. fiel. 1266/1268
wurden die staufischen Güter um Sulzbach, 1277/1289 Kaub mit dem dortigen
Rheinzoll erworben. Ludwig II. war somit angesehenster Reichsfürst und wirkte
bereits 1257 als Kurfürst mit. 1329 bestimmte der wittelsbachische Hausvertrag
von Pavia die Trennung der (unteren) P. und der oberen P. im bayerischen
Nordgau (Oberpfalz) zwischen Regensburg und Fichtelgebirge, die der älteren
pfälzischen Linie zugesprochen wurden, von Bayern, das an die jüngere bayerische
Hauptlinie kam, wobei die Kurwürde zwischen P. und Bayern wechseln sollte, was
die Goldene Bulle 1356 zugunsten der P. aufhob. Unter Kurfürst Ruprecht I.
gewann die Pfalz, die 1329 die Pfandschaft der Stadt Mosbach (1330 Mosbach,
Eberbach, Sinsheim, Neckargemünd, Germersheim, Annweiler, Trifels) erlangt
hatte, unter anderem 1349 Bretten, 1354 Simmern, 1375 Ingelheim,
Kaiserslautern, Odernheim, Nierstein und Oppenheim sowie 1385 die Grafschaft
Zweibrücken mit Bergzabern, gab aber 1355 Teile der Oberpfalz für einige Zeit
an Böhmen (Neuböhmen). 1386 wurde die Universität Heidelberg gegründet.
Ruprecht II. strebte in der sog. Rupertinischen Konstitution die Unteilbarkeit
der Pfalz an. Nach dem Tod des 1400 zum König gewählten Ruprecht III. (1410), der
die an Böhmen gegebenen Teile der Oberpfalz zurückgewann und die Grafschaften
Kirchberg am Hunsrück sowie (die Vordere Grafschaft) Sponheim (zu einem
Fünftel) und die Reichsvogtei im Elsass (1408) erlangte, wurde die P. in die
vier Linien Kurpfalz (Heidelberg, Amberg, Nabburg), Pfalz-Neumarkt (restliche
Oberpfalz), Pfalz-Simmern (bzw. Pfalz-Zweibrücken-Simmern) (bis 1685) mit der
Nebenlinie Pfalz-Zweibrücken (bis 1731) und Pfalz-Mosbach geteilt. Von diesen
Linien starb die Linie Pfalz-Neumarkt (Oberpfalz) 1443 aus und wurde von
Pfalz-Mosbach und Pfalz-Simmern beerbt. 1499 erlosch die Linie Pfalz-Mosbach
und wurde von der Kurpfalz beerbt. Unter Friedrich I. (1449-1476) wurde die
Vormacht der P. am Oberrhein (Erwerb der Reichsgrafschaft Lützelstein [1492] und
Rappolstein, der Reichslandvogtei Hagenau, von Bischweiler, Selz, Kleeburg und
Gebieten an Nahe und Bergstraße [1462], der Grafschaft Löwenstein [1461/1464])
begründet und die Kurpfalz modern organisiert. 1503 gingen im bayerischen
Erbfolgekrieg die Güter im Elsass an Habsburg, die Grafschaft Löwenstein an
Württemberg und Lauf, Hersbruck und Altdorf an Nürnberg verloren, doch wurde
die neue Linie Pfalz-Neuburg 1508 noch mit Gütern Bayern-Landshuts
ausgestattet. 1556 führte Otto Heinrich (Ottheinrich) die Reformation in seinem
sehr zersplitterten Herrschaftsgebiet ein. 1559 starb mit Ottheinrich von
Pfalz-Neuburg die alte Linie Kurpfalz aus und wurde (1556) in Pfalz-Neuburg von
Pfalz-Zweibrücken (Wolfgang) und in den Kurlanden von Pfalz-Simmern (Friedrich III.)
als mittlerer Kurlinie beerbt. Der neue Kurfürst führte dort sofort den
Calvinismus ein. Infolge der Wahl zum König des aufständischen Böhmen (1619)
verlor Friedrich V. Land und Kurwürde 1623 an Herzog Maximilian von Bayern,
wobei weitere Güter an Habsburg und Hessen-Darmstadt kamen. Friedrichs Sohn
erhielt 1648 die P. und eine neue achte Kurwürde, während die Oberpfalz und die
alte Kurwürde bei Bayern verblieben. 1685 erlosch die Linie Pfalz-Simmern. Ihr
folgte die aus Pfalz-Zweibrücken hervorgegangene katholische Linie
Pfalz-Neuburg. Da auch König Ludwig XIV. von Frankreich für die Frau seines
Bruders, Liselotte von der P., Erbansprüche auf Simmern, Kaiserslautern,
Germersheim und Sponheim erhob, kam es zum pfälzischen Erbfolgekrieg
(1688/1697) und der Verwüstung der Pfalz (1697) durch Frankreich, das Straßburg
und Saarlouis behielt, Lothringen aber verlor. Pfalz-Neuburg vermochte sich -
mit Ausnahme Germersheims - zu behaupten. Vorübergehend wurden die alten
Kurrechte und die Oberpfalz zurückgewonnen. Zeitweise gehörte die P. dem Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken an. 1720
wurde die Residenz von Heidelberg nach Mannheim verlegt und zwischen 1743 und
1748 eine Sommerresidenz in dem 1200 erlangten Schwetzingen eingerichtet. 1742
erlosch die Linie Pfalz-Neuburg. Sie wurde von Karl Theodor aus der Linie
Pfalz-Sulzbach beerbt, der durch Tausch die Herrschaften Zwingenberg und
Ebernburg erlangte und zur Finanzierung seiner Hofhaltung die Industrie
förderte. Wegen Udenheim gehörte unter ihm die P. seit 1788 zum Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1777 fiel ihm Bayern an. Als Folge
hiervon wurde der Hof von Mannheim 1778 nach München verlegt. Der Versuch,
Bayern gegen die habsburgischen Niederlande an Österreich abzugeben, scheiterte
1778/1779 und 1784/1785 an dem Widerstand Preußens. Am Ende seines Bestehens
umfasste das niemals geschlossene, in bunter Gemengelage mit anderen
Herrschaften liegende, von Germersheim bis Bacharach und von Kaiserslautern bis
Mosbach reichende Gebiet der zum kurrheinischen Reichskreis zählenden P. 8200
Quadratkilometer (bzw. 76 Quadratmeilen) mit rund 300000 Einwohnern. 1801
musste Maximilian I. Joseph aus der 1799 erbenden Linie
Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld die Abtretung der linksrheinischen, seit 1792
besetzten Gebiete an Frankreich (Departement Donnersberg) anerkennen. Das
rechtsrheinische Gebiet wurde 1803 an Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau-Usingen
(Nassau) und Leiningen verteilt. 1815 kamen die linksrheinischen Teile von
Frankreich zurück und fielen 1816 weitgehend und um Gebiete Sickingens,
Nassaus, von der Leyens, Leiningens usw. erweitert als Ersatz für Salzburg,
Innviertel und Hausruckviertel an Bayern, im Übrigen an Hessen und Preußen. Der
bayerische Teil bildete zunächst die königlich bayerischen Lande am Rhein, seit
1836 den bayerischen, von Speyer aus verwalteten Regierungsbezirk P. (seit 1838
Rheinpfalz). Von Dezember 1918 bis Juni 1930 war die Pfalz von Frankreich
besetzt. (1919 bzw.) 1920 gelangten Teile der Westpfalz (Homburg, Sankt
Ingbert, Blieskastel, insgesamt 418 Quadratkilometer mit 100000 Einwohnern) zum
Saargebiet. Bereits 1940 wurde die P. aus der Verwaltung Bayerns gelöst und kam
nicht mehr zurück. 1945 gehörte die P. zur französischen Besatzungszone und
wurde 1946 wie Rheinhessen und Koblenz-Trier Teil des Landes Rheinland-Pfalz,
wobei sie bis 1968 eigener Regierungsbezirk war (seit 1968 Rheinhessen-Pfalz).
L.: Wolff 88; Zeumer 552 I 5; Wallner 699 KurrheinRK 4; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38
(1789) C3; Winkelmann-Holzapfel 158; Riedenauer 129; Neumaier 49f., 125, 127,
140; Haselier, G./Sante, G., Die Pfalz - Das Saarland, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 5, 8; Tolner, C., Codex
diplomaticus palatinus, 1700; Widder, J., Versuch einer vollständigen
geographisch-historischen Beschreibung der kurfürstlichen Pfalz am Rheine,
1786ff.; Frey, M., Versuch einer geographisch-historisch-statistischen
Beschreibung des königlich baierischen Rheinkreises, Bd. 1ff. 1836ff.; Häusser,
L., Geschichte der rheinischen Pfalz, Bd. 1f. 1845, 2. A. 1856, Neudruck 1970;
Koch, A. u. a., Regesten der Pfalzgrafen am Rhein, Bd. 1f. 1894ff.; Haberle,
D., Pfälzische Bibliographie, Bd. 1ff. 1907ff.; Schreibmüller, H., Bayern und
Pfalz 1816-1916, 1916; Raumer, K. v., Die Zerstörung der Pfalz 1689, 1930;
Pfälzischer Geschichtsatlas, hg. v. Winkler, W., 1935; Stamer, C.,
Kirchengeschichte der Pfalz, Bd. 1ff. 1936ff.; Zimmermann, F., Die Weistümer
und der Ausbau der Landeshoheit in der Kurpfalz, 1937; Gerstner, R., Die
Geschichte der lothringischen und rheinischen Pfalzgrafschaft von ihren
Anfängen bis zur Ausbildung des Kurterritoriums Pfalz, 1941; Christmann, E.,
Die Siedlungsnamen der Pfalz, Bd. 1ff. 1952ff.; Schütze, C., Die territoriale
Entwicklung der rheinischen Pfalz im 14. Jh., Diss. phil. Heidelberg 1955;
Vogt, W., Untersuchungen zur Geschichte der Stadt Kreuznach und der
benachbarten Territorien im frühen und hohen Mittelalter, 1956; Böhm, G. F.,
Beiträge zur Territorialgeschichte des Landkreises Alzey, 1956; Weizsäcker, W.,
Pfälzische Weistümer, 1957ff.; Trautz, F., Die Pfalz am Rhein in der deutschen
Geschichte, 1959; Karst, T., Das kurpfälzische Oberamt Neustadt an der Haardt,
1960; Schmidt, H., Die Kurpfalz unter den Kurfürsten der Häuser Neuburg und
Sulzbach 1665-1799, (in) Mannheimer Hefte 1962; Hess-Gotthold, J., Hausmacht
und Politik Friedrich Barbarossas im Raume des heutigen Pfälzer Waldes, 1962;
Pfalzatlas, hg. v. Alter, W., 1963ff. (u. a. Schaab, M./Moraw, P., Territoriale
Entwicklung der Kurpfalz von 1156-1792); Cohn, H., The Government of the Rhine
Palatinate in the 15th century, 1965; Territorialverhältnisse der Gemeinden in
Rheinland-Pfalz von 1789 bis zur Bildung des Landes, Statistik von
Rheinland-Pfalz 172 (1967); Haas, R., Die Pfalz am Rhein, 1967, 2. A. 1968;
Weiden, A. v. d., Erste Landesaufnahme in unserem Landesgebiet und
Veröffentlichung des danach gefertigten topographischen Kartenwerks aus den
Jahren 1804-1820, Nachrichtenblatt der Vermessungs- und Katasterverwaltung
Rheinland-Pfalz 12 (1969); Press, V., Calvinismus und Territorialstaat.
Regierung und Zentralbehörden der Kurpfalz 1559-1619, 1970; Topographische
Aufnahme pfälzischer Gebiete durch Offiziere des kgl. bayerischen Generalstabes
1836-1837, hg. v. Landesvermessungsamt des Saarlandes, 1973-197474; Spieß, K.,
Lehnsrecht, Lehnspolitik und Lehnsverwaltung der Pfalzgrafschaft bei Rhein im
Spätmittelalter, 1978; Spieß, K., Das älteste Lehnsbuch der Pfalzgrafen bei
Rhein vom Jahr 1401, 1981; Haas, R./Probst, H., Die Pfalz am Rhein, 4. A. 1984;
Moersch, K., Geschichte der Pfalz, 1987; Schaab, M., Geschichte der Kurpfalz,
Bd. 1f. (Mittelalter) 1988ff.; Hesse, W., Hier Wittelsbach, hier Pfalz. Die
Geschichte der pfälzischen Wittelsbacher von 1214 bis 1803, 1989; Handbuch der
baden-württembergischen Geschichte, hg. v. d. Komm.f. gesch. Landeskunde in
Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1990ff.; Maier, F., Die baierische Unterpfalz,
1990; Heimann, H., Hausordnung und Staatsbildung, 1993; Schaab, M.,
Pfalzgrafschaft bei Rhein, LexMA 6 1993, 2013; Kurpfalz, hg. v. Schweickert,
A., 1997; Ausgewählte Urkunden zur Territorialgeschichte der Kurpfalz
1156-1505, hg. v. Schaab, M., 1998; Repertorium der Policeyordnungen der frühen
Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Die Pfalz im 20.
Jahrhundert, hg. v. Schwarzmüller, T. u. a., 1999; … so geht hervor’ ein neue
Zeit, hg. v. Kohnle, A. u. a, 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 440; Kohnle, A.,
Kleine Geschichte der Kurpfalz, 2005; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 497. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5435 Pferffelder genannt Großen
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert gehörten die P. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 209; Riedenauer 124. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5436 Pfersdorf, Pferdsdorf
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Rhön-Werra
im Ritterkreis Franken. Der Ort P. kam 1920 zu
Thüringen.
L.: Stieber; Riedenauer 126.Pfersfeld s. Pferffelder
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5448 Pfraumheim genannt Klettenberg,
Pfraumbd, Pfraunstein, Praumheim (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert
zählten die P. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126; Neumaier 72. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5459 Piacenza (Stadtkommune). P. nahe
dem mittleren Po wurde 218 v. Chr. am nördlichen Endpunkt der römischen Via
Aemilia als Colonia Placentina, Placentia, gegründet. Seit dem 4. Jahrhundert
war es Sitz eines Bischofs. Im 6. Jahrhundert fiel es an die Langobarden, 724
an die Franken. 996/997 verlieh Kaiser Otto III.
den Ort dem Bischof. Am Ende des 11. Jahrhunderts wurde P. Stadtkommune
(Konsuln 1126). Im 12. und 13. Jahrhundert gehörte P. dem lombardischen
Städtebund an. 1313/1336 kam es an die Visconti von Mailand, erlangte aber
mehrfach zeitweise republikanische Selbständigkeit. 1512 fiel es an den
Kirchenstaat, unter dem es 1545 dem Herzogtum Parma und Piacenza zugeteilt
wurde. 1860 kam es an Sardinien, 1861 an Italien. S. Parma und Piacenza.
L.: Cerri, L., Piacenza ne’suoi monumenti, 1908; Ottolenghi, E., Storia di
Piacenza dalle origini sono all’anno 1918, 1947; Panorami di Piacenza, hg. v.
Nasalli Rocca, E., 1955; Storia di Piacenza, Bd. 1f. 1984ff.; Il registrum
Magnum, hg. v. Falconi, E. u. a., Bd. 1ff. 1984ff.; Racine, P., Piacenza, LexMA
6 1993, 2123; Zumhagen, O., Religiöse Konflikte und kommunale Entwicklung,
2001; Storia della diocesi di Piacenza, hg. v. Ceriotti, L. u. a., 2004.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5463 Piemont (Fürstentum). Das Gebiet
der westlichen Poebene und der Westalpen kam unter Kaiser Augustus zum
römischen Reich (Transpadana, Liguria). Nach der Herrschaft der Ostgoten,
Byzantiner, Langobarden und Franken (ab 773/774)
fiel es, im 10. Jahrhundert in die Marken von Ivrea, Turin und Ligurien
gegliedert, um 1046 durch Heirat mit der Erbtochter der Markgrafschaft Turin an
die Grafen (ab 1416 Herzöge) von Savoyen, unter denen es ein Fürstentum
bildete. Der Name P. (mlat. Pedemontium, Bergfuß) ist für einen Teil (Gebiet
zwischen Alpen, Po und Sangone) des heutigen P. (Savoyen-Achaia, Montferrat,
Saluzzo, Canavese, Alba, Asti, Acqui, Mortara, Novara, Vercelli) seit 1240
belegt. Zur Herrschaft der Grafen von Savoyen, neben denen vor allem die
Markgrafen von Saluzzo, die Markgrafen von Montferrat und Mailand (Visconti)
begütert waren, gehörten die Alpenpässe, das Waadtland (Moudon 1207, Nyon
1293), Cuneo (1382), die Grafschaft Nizza (1388), die Grafschaft Genf (1401)
und seit 1418 das übrige P. sowie bald darauf Vercelli. 1526 ging Genf, 1536
das Waadtland verloren. Außerdem wurde das Herzogtum bis 1559 von Frankreich
besetzt. 1587 konnte die Markgrafschaft Saluzzo, 1630/1631 ein Teil des
Herzogtums Montferrat gewonnen werden. 1713/1714 erlangte Savoyen Sizilien, das
es 1717/1719/1720 gegen Sardinien an Österreich geben musste. Seitdem hieß P.
Königreich Sardinien. Von 1797/1801 bis 1814 gehörte P. zu Frankreich. 1815
wurde das Königreich Sardinien mit P. wiederhergestellt. In der Folge wurde es
zum Kristallisationskern des 1861 entstandenen neuen Königreiches Italien.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 78/79 a (1450) F4/5, III 12 (16./17. Jh.)
B2/3; Gribaudi, D., Piemonte e Val d’Aosta, 1960; Storia del Piemonte, hg. v.
Gribaudi, D. u. a., Bd. 1ff. 1960; Zürcher, R., Piemont und das Aosta-Tal,
1976; Beltrutti, G., Storia del Piemonte, 1976; Tabacco, G., Piemonte
medievale, 1985 (Aufsatzsammlung); Nada Patrone, A., Il medioevo in Piemonte,
1986; Il Piemonte e la sua storia, hg. v. Bordone, R. u. a., 1991 (Katalog);
Provero, L., Dai marchesi del Vasto ai primi marchesi di Saluzzo, 1992; Sergi,
G., Piemont, LexMA 6 1993, 2134. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5476 Plankenberg (Reichsritter). Im
16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5477 Plankenfels, Blankenfels
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5478 Plassenberg (Reichsritter). Bis
zur Mitte des 17. Jahrhunderts zählten die P. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126; Lenker, R., Herrschaft Plassenburg, Archiv f. G. v. Oberfranken 66 (1986). (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5494 Plittersdorf, Plittersdorff,
Blittersdorff (Reichsritter). Im späteren 17. Jahrhundert zählten die P. zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
Außerdem waren sie zeitweise im Ort Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Riedenauer 126.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5496 Plofelden (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5507 Pöllnitz, Pölnitz (Freiherren,
Reichsritter). In der Mitte des 18. Jahrhunderts zählten die Freiherren von P.
mit Teilen von Bullenheim, Teilen von Frankenberg
und Geckenheim zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Weiter waren sie mit Aschbach, Hohn (Hanbuch) und Wüstenbuch in dem Kanton
Steigerwald (seit dem frühen 17. Jahrhundert), mit Hundshaupten und Heyda in
dem Kanton Gebirg (seit dem früheren 18. Jahrhundert) und außerdem in dem
Kanton Altmühl (um 1800) des Ritterkreises Franken
immatrikuliert und gehörten zuzr vogtländischen Ritterschaft (Vogtland). (Frankenberg fiel 1806 an Bayern.)
L.: Genealogischer Kalender 1753, 534, 540; Stieber; Winkelmann-Holzapfel 158;
Pfeiffer 197, 199; Stetten 36, 183; Riedenauer 126; Bechtolsheim 12, 63, 196;
Rahrbach 174. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5509 Pölnitz, Pöllnitz (Freiherren,
Reichsritter) In der Mitte des 18. Jahrhunderts zählten die Freiherren von P.
mit Teilen von Bullenheim, Teilen von Frankenberg
und Geckenheim zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Weiter waren sie mit Aschbach, Hohn (Hanbuch) und Wüstenbuch in dem Kanton
Steigerwald (seit dem frühen 17. Jahrhundert), mit Hundshaupten und Heyda in
dem Kanton Gebirg (seit dem früheren 18. Jahrhundert) und außerdem in dem
Kanton Altmühl (um 1800) des Ritterkreises Franken
immatrikuliert und gehörten zuzr vogtländischen Ritterschaft (Vogtland). (Frankenberg fiel 1806 an Bayern.)
L.: Genealogischer Kalender 1753, 534, 540; Stieber; Winkelmann-Holzapfel 158;
Pfeiffer 197, 199; Stetten 36, 183; Riedenauer 126; Bechtolsheim 12, 63, 196;
Rahrbach 174. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5529 Porzig (Reichsritter). Am Ende
des 18. Jahrhunderts zählten die P. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5534 Potzlinger (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5537 Prandtner (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. S. a. Brand von Neidstein
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5544 Pretlack, Prettlack (Freiherren,
Reichsritter). Im Jahre 1800 zählten die Freiherren von P. mit einem Viertel
Crumbach (Fränkisch-Crumbach), das 1802 an den Freiherrn von Gemmingen ging,
samt Bierbach, Eberbach, Erlau, Freiheit, Hof Güttersbach, Michelbach und Hof
Rodenstein mit Rodensteinschen Waldungen und Lindenfels zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken, in dem sie seit dem
Beginn des 18. Jahrhunderts immatrikuliert waren.
L.: Stieber; Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 158; Stetten 36;
Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5554 Provence (Grafschaft,
Landschaft). Das ursprünglich von Kelten und Ligurern bewohnte Gebiet zwischen
Mittelmeer, Rhone, Var und Alpen wurde 121 v. Chr. zur römischen Provinz Gallia
transalpina, Gallia Narbonensis, die als älteste römische Provinz in Gallien
bald nur noch provincia hieß. 470/477 kam sie an die Westgoten (bis 507), 509
an die Ostgoten und 536/537 an die Franken. 843
gelangte sie zum Mittelreich Kaiser Lothars I. Von 855 bis 863 fiel sie an
Lothars I. Sohn Karl, 879 an Boso von Vienne (Königreich Niederburgund, bis 933
mit Hauptstadt Arles), 934 an Hochburgund und damit 1032 an das Deutsche Reich,
dem sie trotz etwa der noch 1365 in Arles erfolgten Krönung Karls IV. immer nur
lose angehörte, auf das sie aber zeitweise einen nicht unbeträchtlichen
kulturellen Einfluss ausübte. Tatsächliche Herren waren die Grafen von Arles
(nach 974 Markgrafen), deren Grafschaft P. 1112 dreigeteilt wurde und in dem
südlich der Durance gelegenen Teil an die Grafen von Barcelona, eine
Seitenlinie des Hauses Barcelona-Aragón kam. 1246 fiel die Grafschaft durch
Heirat an Karl von Anjou, 1382 an das jüngere Haus Anjou und 1481 an
Frankreich, das die P. ab 1660 wie eine französische Provinz verwaltete und
nach 1789 in Departements auflöste. Lediglich östliche Randgebiete um Nizza (u.
a. Monaco) unterfielen anderen Herren und verblieben so beim Heiligen Römischen
Reich. Die 1053/1112 verselbständigte, nördlich der Durance gelegene Grafschaft
Forcalquier kam 1209 zur Grafschaft P. zurück. Die Markgrafschaft P. um Avignon
gelangte von den Grafen von Toulouse im Zuge der Ketzerkreuzzüge allmählich an
den Papst (1274). Hiervon verselbständigte sich im Norden das Fürstentum
Orange/Oranien und kam über Nassau-Oranien durch Annexion 1713 an Frankreich.
Der verbleibende, allmählich schrumpfende Rest des päpstlichen Kirchenstaates
(Comtat Venaissin) fiel 1791 an Frankreich.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F5; Poupardin, R., Le
royaume de Provence sous les Carolingiens, 1901; Fornery, J., Histoire du Comté
venaissin et de la ville d’Avignon, Bd. 1ff. 1909; Bourilly, V./Busquet, R., La
Provence au moyen âge 1112-1481, 1924; Tournadre, G. de, Histoire du comté de
Forcalquier, 1930; Buchner, R., Die Provence in merowingischer Zeit, 1933;
Busquet, R., Histoire de la Provence, 4. A. 1966, 6. A. 1976; Histoire de la
Provence, hg. v. Baratier, E., 1969; Baratier, E. u. a., Atlas historique:
Provence, Comtat Venaissin, principauté de Monaco, principauté d’Orange, comté
de Nice, 1969; Baratier, E., Documents de l’histoire de la Provence, 1971;
Forbin, M. de, L’Union de la Provence à la France, Mem. Acad. Vaucluse 1981,
19ff.; La Provence des origines à l’an mille, hg. v. Février, P., 1989;
Schottky, M./Coulet, N., Provence, LexMA 7 1994, 275; Keck, C., Die Provence in
der späteren Stauferzeit, 1996; Kiesewetter, A., Die Anfänge der Regierung
König Karls II., 1999; Aurell, M. u. a., La Provence au Moyen Âge, 2005. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5555 Prückner (Reichsritter). Im
späteren 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5559 Pückler (Reichsfreiherren,
Grafen). Das schlesische Adelsgeschlecht P. erscheint erstmals 1306. 1655 wurde
es in den Reichsfreiherrenstand und 1690 in den Reichsgrafenstand erhoben. Im
17. Jahrhundert spaltete es eine (seit 1676 in Franken
ansässige,) fränkische Linie ab. Diese erwarb 1737/1764 durch Heiraten Anteile
an der Grafschaft Limpurg. 1740 wurde sie in das fränkische
Reichsgrafenkollegium aufgenommen (Grafen Pückler-Limpurg, Grafen von P. und
Limpurg) 1792 gehörten die Grafen von P. als Personalisten den fränkischen
Grafen in der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags an. Wegen
Burgfarrnbach, Brunn und Tanzenhaid (Tantzenheid) zählten die Grafen P. seit
dem frühen 18. Jahrhundert zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Die betreffenden Güter gelangten bei der
Mediatisierung zu Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Zeumer 554 II b 62, 17; Riedenauer 126.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5560 Pückler-Limpurg (Grafen). Ein seit 1676 in Franken ansässiger Zweig der Reichsfreiherren von Pückler erwarb nach der 1690 erfolgten Erhebung in den Reichsgrafenstand 1437/1464 durch Einheiraten in Familien der Limpurgschen Allodialerben Anteile an der Grafschaft Limpurg. Seit 1740 gehörten die P. dem fränkischen Reichsgrafenkollegium an. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5561 Pünzendorf, Puntzendorf
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Gebirg im
Ritterkreis Franken. S. Ochs von Gunzendorf.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5575 Quadt (Herren, Grafen). 1256 erscheint das jülich-geldernsche Adelsgeschlecht Q. Es erbte 1498/1502 die reichsständische Herrschaft Wykradt (Wickrath, heute Stadtteil Mönchengladbachs) und zählte zum Ritterkreis Rhein sowie zum Kanton Rhön-Werra (etwa 1750-1780) des Ritterkreises Franken. 1557 wurde es protestantisch. 1752 wurde die Hauptlinie Quadt-Wickrath zu Reichsgrafen (westfälische Grafen) erhoben. s. Quadt-Wickrath. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5576 Quadt-Wickrath, Quadt-Wykradt
(Grafen, Reichsgrafen). 1256 erscheint das jülich-geldernsche Adelsgeschlecht
Quadt. Es erbte 1498/1502 die reichsständische Herrschaft Wykradt (Wickrath,
heute Stadtteil Mönchengladbachs) und zählte zum Ritterkreis Rhein sowie zum
Kanton Rhön-Werra (etwa 1750-1780) des Ritterkreises Franken.
1557 wurde es protestantisch. 1752 wurde die Hauptlinie Q. zu Reichsgrafen
(westfälische Grafen) erhoben. Sie verlor 1801 ihre linksrheinischen Güter und
erhielt durch § 24 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 für
Wickrath und Schwanenberg (heute Stadtteil von Erkelenz) neben einer Rente von
11000 Gulden die aus der Reichsabtei Isny und der Reichsstadt Isny gebildete
standesherrliche Grafschaft Isny. Sie fiel 1806 an Württemberg. 1951/1952 kam
Isny zu Baden-Württemberg.
L.: Zeumer 552ff. II b 63, 25; Roth von Schreckenstein 2, 595; Seyler 377;
Riedenauer 126; Speth, H., Die Reichsstadt Isny am Ende des alten Reiches
(1775-1806), 1972. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5582 Quitzow (Herren). 1261 erscheint
das sich nach Q. bei Perleberg nennende brandenburgische Adelsgeschlecht Q.
erstmals. Es stammte vielleicht aus Franken und
war wahrscheinlich unter den Gans von Putlitz vor 1150 an der Besiedlung der
Prignitz maßgeblich beteiligt. In mehrere Zweige geteilt, erwarb es in den
brandenburgischen Wirren unter den wittelsbachischen und luxemburgischen
Markgrafen die Burgen und Herrschaften Kletzke, Rühstedt, Quitzöbel, Stavenow
und Eldenburg und zählte 1373 mit den Gans von Putlitz bzw. den Putlitz, Rohr
und Bosel zu den Edlen (nobiles) des Prignitz. Ihre Stammburg Q. bei Perleberg
kam am Ende des 14. Jahrhunderts an die Platen. Seit 1404 gewannen sie in
zahlreichen Fehden die tatsächliche Herrschaft über das von den luxemburgischen
Markgrafen vernachlässigte Land. Zwischen 1411 und 1417 wurden sie von
Friedrich I. von Hohenzollern unterworfen. In der Mark starb die Familie 1824
im Mannesstamm aus. S. Brandenburg.
L.: Klöden, K. v., Die Quitzows und ihre Zeit, Bd. 1ff. 3. A. 1890; Hoppe, W., Die
Quitzows, 1930; Schultze, J., Die Prignitz, 1956; Warnstedt, C. Frhr. v., Das
Geschlecht von Quitzow, Zs. f. ndt. Familienkunde 45 (1970), 69ff.; Escher, F.,
Quitzow, LexMA 7 1994, 376. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5585 Rabenau, Nordeck von Rabenau
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die Nordeck von Rabenau zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5586 Rabenhaupt (Reichsritter). In der
zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zählten die R. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5587 Rabenstein (Reichsritter). Bis
zur Mitte des 18. Jahrhunderts zählten die vom R. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Stieber; Pfeiffer 196, 209; Riedenauer 126; Rahrbach 176.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5588 Rabensteiner (Reichsritter). Im
16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. S. Dölau.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5589 Racknitz (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die aus Österreich ausgewanderten
Freiherren von R. mit dem von den Geizkofler erheirateten Haunsheim zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben. Mit Schloss Ehrenberg, zwei Dritteln
Heinsheim und Zimmerhof mit Kohlhof waren sie dem Kanton Kraichgau
inkorporiert. Außerdem gehörten sie mit dem 1777 von den Grafen von Muggenthal
erworbenen Laibach, das 1808 an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg kam, dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 56, 62, 63;
Winkelmann-Holzapfel 158; Stetten 37, 185; Riedenauer 126; Schulz 269.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5594 Raithenbach, Raitenbach
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5604 Randersacker, Randsacker
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Steigerwald
im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126; Rahrbach 178. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5606 Ranhoff (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 214; Bechtolsheim 2. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5613 Rapp, Rapp zu Hausen
(Reichsritter). Im frühen 17. Jahrhundert zählten die R. zu Hausen zum Kanton
Baunach, um 1700 zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Seyler 377; Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5616 Rassler, Raßler (Reichsritter).
Um 1789 waren die R. mit Domeneck Mitglied des Kantons Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Winkelmann-Holzapfel 158; Riedenauer 126.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5624 Ratiborski von Sechzebuhs
(Reichsritter). Vielleicht zählten die R. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken sowie zur vogtländischen Ritterschaft
(Vogtland).
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5628 Rattenheim? (Reichsritter).
Vielleicht zählten die R. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. S. Rotenhan, Rodenheim?
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5630 Ratzenberg, Ratz, Ratzenburg
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Odenwald
und zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Pfeiffer 210; Riedenauer 126; Neumaier 73, 141.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5633 Rauber von Plankenstein (Reichsritter).
Im frühen 18. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5636 Rauche (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5638 Rauchhaupt (Reichsritter). Im 17.
Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126; Neumaier 83, 85, 165. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5639 Rauenbuch (Reichsritter),
Rauenbach. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5640 Raueneck (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken sowie vielleicht zum Kanton Steigerwald.
L.: Riedenauer 126; Rahrbach 179. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5643 Rauschner, Reuschel (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5650 Rechberg (Herrschaft, Herren,
Reichsritter, Grafen). Die Burg Hohenrechberg am nordwestlichen Rand der
Schwäbischen Alb wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Nach ihr nannten sich seit
1179 (Rehperc) die vielleicht von einer Linie der Familie Pappenheim
abstammenden Herren von R., die als staufische Ministeriale 1179 erstmals
erscheinen, 1194 das Marschallamt im Herzogtum Schwaben erhielten und um ihren
Stammsitz eine kleine reichsritterschaftliche Herrschaft (u. a. 1401
Weißenstein) behaupteten. In der Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden die
Hauptlinien Unter den Bergen (in Bargau, Bettringen, Rechberghausen, bis 1413)
und Auf den Bergen. Diese teilte sich 1326 in die Linien Hohenrechberg (bis
1585) und Illereichen. Bereits 1488 waren die R. Mitglied der
Rittergesellschaft St. Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee. 1607 wurde
die Familie in den Grafenstand erhoben, doch blieb die namengebende Herrschaft
wegen des Widerstandes der Reichsritterschaft im reichsritterschaftlichen
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben (R. und Rothenlöwen mit Hohenrechberg,
Weißenstein, Donzdorf, Treffelhausen [Traffelhausen], Böhmenkirch
[Böhmenkirchen]). Dorthin steuerten die R. auch mit dem 1789 von den Bubenhofen
erworbenen Gut Mösselhof und bis 1789 mit der Herrschaft Kellmünz. Außerdem
gehörten sie vielleicht bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. 1810 wurden sie
endgültig als Grafen anerkannt. Die Güter (Staufeneck bzw. Stauffeneck, Salach,
Winzingen, Donzdorf, Wäschenbeuren, Hohenrechberg, Eislingen bzw.
Großeislingen, Straßdorf, Wißgoldingen, Waldstetten [Unterwaldstetten],
Rechberghausen, Weißenstein, Böhmenkirch [Böhmenkirchen], Degenfeld,
Schnittlingen) umfassten zuletzt rund 220 Quadratkilometer und kamen 1805 an
Württemberg (Rechberg) und Bayern.
L.: Wolff 510; Ruch Anhang 3; Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 371, 375, 380;
Stetten 33; Riedenauer 126; Schulz 269; Maurer, H., Der Hohenstaufen, 1977;
Rahrbach 180; Konzen, N., Aller Welt Feind, 2013.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5652 Rechenbach, Rechenpach
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. vielleicht zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 210; Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5653 Rechenberg (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die R. (Rechenberg-Schwaningen) zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken. S. Rechberg, Rechenbach.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 126.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5658 Rechtern-Limpurg,
Rechteren-Limpurg (Grafen). Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten die R.
zusammen mit den Pückler über die 2 Quadratmeilen umfassende Herrschaft
Speckfeld (Limpurg-Speckfeld) südöstlich Würzburgs zum fränkischen Reichskreis
(Hauptort Sommerhausen am Main). Um 1790 zählten sie mit Teilen von
Gollachostheim und Teilen von Pfahlenheim zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Winkelmann-Holzapfel 159; Riedenauer 126.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5659 Reck, Reckherr (Reichsritter). Um
1550 zählten die von der R. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken sowie zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Riedenauer 126; Stetten 33.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5663 Reckrodt (Reichsritter). Bis ins
frühe 18. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 377f.; Riedenauer 126.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5666 Redwitz (Freiherren,
Reichsritter). Von 1550 bis ins 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von R.
(seit 1801 mit Allersheim) zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Mit Küps, Redwitz, Theisenort (Theyßenorth),
Schmölz und Wildenroth waren sie im Kanton Gebirg immatrikuliert, außerdem
waren sie im 17. Jahrhundert Mitglied im Kanton Steigerwald und im Kanton
Baunach. Allersheim fiel 1808 an Würzburg und damit 1814 an Bayern, an das auch
die übrigen Güter gelangten.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 535, 536; Stieber; Roth von Schreckenstein 2,
594; Pfeiffer 196, 209; Bechtolsheim 13; Stetten 33, 37, 188; Riedenauer 126;
Rahrbach 182. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5679 Reibeld, Reybeld (Freiherren,
Reichsritter). Um 1800 zählten die Freiherren von R. mit Teilen von
Reichartshausen bei Amorbach zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Ihre Güter fielen 1808 an Baden und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 159; Stetten 37, 186; Riedenauer
126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5688 Reichenbach (Reichsritter). Um
1700 zählten die R. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5698 Reichskreise. Nach bereits im
späten 14. Jahrhundert (1389) beginnenden Versuchen, Frieden, Gericht,
Verteidigung und Steuern im Reich gebietsweise zu organisieren, wurden 1500
sechs Kreise als Herkunftsbezirke der sechs ritterlichen bzw. gelehrten
Mitglieder des zwanzigköpfigen Regiments des 1495 geschaffenen
Reichskammergerichts eingerichtet (Franken,
Bayern, Schwaben, Oberrhein, Niederrhein-Westfalen, Niedersachsen). 1512 kamen
vier weitere derartige R. hinzu (österreichischer, burgundischer,
kurrheinischer und obersächsischer Kreis). S. Einzelartikel Bayerischer
Reichskreis, Burgundischer Reichskreis, Fränkischer Reichskreis, Kurrheinischer
Reichskreis, Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Niedersächsischer
Reichskreis, Oberrheinischer Reichskreis, Obersächsischer Reichskreis,
Österreichischer Reichskreis, Schwäbischer Reichskreis.
L.: Dotzauer, W., Die deutschen Reichskreise in der Verfassung des Alten
Reiches und ihr Eigenleben (1500-1806), 1989; Heinig, P., Reichskreise, LexMA 7
1994, 629; Hartmann, P., Zur Bedeutung der Reichskreise, FS Gerlich, A., 1995,
305. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5699 Reichsritterschaft. Seit der
Mitte des 14. Jahrhunderts schlossen sich entgegen den Bestimmungen der
Goldenen Bulle von 1356 Edelfreie und frühere Ministeriale vor allem in
Schwaben, Franken und dem Rheingebiet zu
Einungen zusammen. 1422 wurden sie durch Kaiser Sigmund anerkannt. 1495
wendeten sie sich gegen die Heranziehung zum gemeinen Pfennig. Seit etwa 1530
leisteten sie stattdessen freiwillige Subsidien und gewannen zunehmend an
Geschlossenheit. 1577 vereinigten sich der Schwäbische Ritterkreis, der
Fränkische Ritterkreis und der Rheinische Ritterkreis mit insgesamt 14 Kantonen
zum Bund der freien R., zu dem von 1651 bis 1678/1681 auch die unterelsässische
Ritterschaft kam. Die Reichsritter waren reichsunmittelbar, wenn sie auch keine
Reichsstandschaft hatten. Voraussetzung für die Aufnahme in die
Ritterschaftsmatrikel war der Besitz eines Rittergutes, doch wurden später auch
Personalisten zugelassen. 1805/1806 wurden die vielfachen Fluktuationen
unterworfenen Reichsritter und ihre etwa 1730 Rittergüter und 450000 Einwohner
umfassenden Territorien mediatisiert. Die Geschichte der R. ist bislang
wissenschaftlich noch nicht völlig befriedigend bearbeitet.
L.: Wolff 15, 506; Die Territorien des Reichs 4, 182; Burgermeister, J.,
Graven- und Ritter-Saal, 1715; Roth von Schreckenstein, Geschichte der
ehemaligen freien Ritterschaft in Schwaben, Franken
und am Rheinstrome, 2. A. 1886; Müller, H., Der letzte Kampf der
Reichsritterschaft 1790-1815, 1910; Press, V., Kaiser Karl V., König Ferdinand
und die Entstehung der Reichsritterschaft, 2. A. 1980; Press, V., Kaiser und
Reichsritterschaft, (in) Adel in der Frühneuzeit, hg. v. Endres, R., 1992,
163ff.; Andermann, K., Reichsritterschaft, LexMA 7 1994, 636.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5700 Reichsritterschaft Franken Um 1800 zählte die R. zum Kanton Steigerwald
des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 129. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5705 Reigersberg (Freiherren,
Reichsritter). Seit 1635 zählten die Freiherren von R. mit den von den Rüdt von
Collenberg ererbten Teilen von Reistenhausen und Fechenbach mit Collenberg
(Kollenberg zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Reistenhausen und Fechenbach gelangten später zu Bayern.
L.: Stieber; Winkelmann-Holzapfel 159; Stetten 37; Riedenauer 126.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5715 Reinsbronn, Reinsbrunn
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Steigerwald
im Ritterkreis Franken. Der Ort R. gelangte über
Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5716 Reinstein, Rheinstein
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken, im 17. Jahrhundert zum
Kanton Odenwald.
L.: Riedenauer 126; Neumaier 83, 87, 166. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5721 Reitzenberg? (Reichsritter). Um
1550 zählten die R. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5722 Reitzenstein (Reichsritter). Die
R. zählten zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken,
zeitweise auch zum Kanton Steigerwald (frühes 16. Jahrhundert, spätes 18.
Jahrhundert), vielleicht zum Kanton Baunach sowie zur vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland).
L.: Genealogischer Kalender 1753, 535; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 126; Rahrbach 186.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5723 Reitzheim (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. S. Reitzenstein.
L.: Pfeiffer 211; Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5740 Rettersbach (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5741 Retzstadt (Reichsritter).
Vielleicht zählten die R. im frühen 16. Jahrhundert zum Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5742 Reurieth, Roßrieth
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Baunach im
Ritterkreis Franken. S. Roßrieth.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5745 Reuß genannt Haberkorn,
Reuß-Haberkorn, Reuß (Reichsritter). Um 1760 zählten die R. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5761 Rewitz, Rebitz (Reichsritter). Im
16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5766 Rhein, Rheinstrom, am Rheinstrom,
rheinischer Ritterkreis (Ritterkreis). Der Ritterkreis R. (rheinischer
Ritterkreis) war wie der Ritterkreis Schwaben (schwäbischer Ritterkeis) und der
Ritterkreis Franken (fränkischer Ritterkreis)
eine Untergliederung der Reichsritterschaft. Er setzte sich aus den Kantonen
Oberrheinstrom (Mainz), Mittelrheinstrom (Friedberg) und Niederrheinstrom
(Koblenz) zusammen. Seine Verfassung stammte von 1652. Er umfasste etwa 360
Gebiete mit 90000 Einwohnern und 60 Ritterfamilien. 1801 kamen die linksrheinischen
Güter an Frankreich. 1805/1806 gingen die übrigen Güter in den umgebenden
Ländern auf. Damit endete der Ritterkreis.
L.: Wolff 515. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5795 Rhön-Werra, Rhön und Werra
(Kanton, Ritterkanton). R. ist ein Kanton des Ritterkreises Franken der Reichsritterschaft. Die Kanzlei hatte
ihren Sitz in Schweinfurt. Untergliedert war der Kanton in das hennebergische
Quartier, das Saalequartier, das Mainquartier und das buchsche Quartier. Um
1800 zählte er selbst zu seinen Mitgliedern.
L.: Lünig, Reichsarchiv 12, Franken 70; Mader 2,
538; 8, 351; 10, 626; Wolff 513; Riedenauer 116, 122ff.; Eschwege, v., Die
freie Reichsritterschaft des Cantons Rhön-Werra (Franken)
um das Jahr 1575, Literatur- und Intelligenzbl. des deutschen Herold 1 (1874),
1ff.; Seyler, G., Personalmatrikel des Ritterkreises Rhön-Werra, Abh. d. hist.
Ver. Unterfranken 21 (1871), 347ff.; Körner, H.,
Der Kanton Rhön-Werra der der fränkischen Reichsritterschaft (in) Land der
offenen Fernen, hg. v. Sauer, H., 1976, 53ff.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5796 Riaucour (Grafen, Reichsritter).
Um 1790 waren die Grafen von R. mit Binau Mitglied des Kantons Odenwald des
Ritterkreises Franken. Mit der Hälfte von
Hillesheim waren sie im Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein
immatrikuliert. S. Schall-Riaucour.
L.: Winkelmann-Holzapfel 159; Riedenauer 126.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5802 Ried (Reichsritter, Rüdt). Im 16.
Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Rüdt.
L.: Stetten 33; Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5804 Rieder zu Kornburg, Rieter von
Kornburg (Freiherren, Reichsritter). Kornburg bei Schwabach gelangte 1364 durch
Verkauf von den Grafen von Nassau an die Burggrafen von Nürnberg. Die Burg der
reichsministerialischen Herren von Kornburg kam nach ihrem Aussterben 1404 über
die Hohenfels und Seckendorff 1447 an die Nürnberger Patrizier Rieter, die sich
seitdem R. nannten. Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die Freiherren R. von
und zu Kornburg mit dem in der Mitte des 15. Jahrhunderts erworbenen
Kalbensteinberg und mit Kornburg zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. 1753 fiel Kornburg erbweise an das
Heiliggeistspital in Nürnberg und mit Nürnberg 1806 an Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 541; Pfeiffer 197;
Riedenauer 126; Wich, H., Geschichte Kornburgs unter Einbeziehung der zum
Kirchen- und Schulsprengel gehörenden Orte, 1911; 100 Jahre Landkreis
Schwabach, hg. v. Ulsamer, W., 1964. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5805 Riedern, Rüdern, Rütter
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Odenwald und zum
Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126; Rahrbach 188; Neumaier 67, 72, 90, 141.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5807 Riedesel (zu Eisenbach)
(Reichsfreiherren, Reichsritter). Die hessische Adelsfamilie R. wurde 1437 zu
hessischen Erbmarschällen und 1680 zu Reichsfreiherren erhoben. Sie bildete im
15. Jahrhundert auf fuldischen, hersfeldischen und pfälzischen Lehen um
Lauterbach und Schloss Eisenbach im nordöstlichen Vogelsberg eine Herrschaft
aus (Junkernland). Durch Verträge mit Fulda 1684 und Hessen-Darmstadt 1713
gewann sie eine nahezu landesherrliche Stellung. Vom 16. bis zum 19.
Jahrhundert zählten die R. mit Altenschlirf, Bannerod, Heisters, Nösberts,
Schafhof, Schlechtenwegen, Steinfurt, Vaitshain, Weidmoos, Wünschen-Moos
(Wünschenmoos), Zahmen, Freiensteinau, Fleschenbach, Holzmühl, Radmühl,
Reichlos, Salz, Landenhausen, Lauterbach, Moos, Grunzenau, Metzlos,
Metzlos-Gehaag bzw. Metzlos-Gehag, Niedermoos (Nieder-Moos), Obermoos
(Ober-Moos) Stockhausen, Rixfeld, Rudlos, Schadges, Vietmes und Wernges zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken,
außerdem zum Ritterkreis Rhein. 1806 fiel das Gebiet durch Mediatisierung an
Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: Wolff 514; Roth von Schreckenstein 2, 595; Seyler 378f.; Pfeiffer 198;
Winkelmann-Holzapfel 159f.; Riedenauer 126; Rahrbach 189; Becker,E. u. a., Die
Riedesel zu Eisenbach, Bd. 1ff. 1923ff.; Zschaeck, F., Die Riedesel zu
Eisenbach, 1957. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5810 Riedigheim, Rüdigsheim, Rüdigkhe
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Odenwald
und zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
S. Riedheim?
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5814 Rielern (Reichsritter). Um 1550
zählten die R. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5823 Riet s. Brandenburger zu R., Frankenberg zu R. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5826 Rieter von Kornburg, Rieder zu
Kornburg (Freiherren, Reichsritter). Kornburg bei Schwabach gelangte 1364 durch
Verkauf von den Grafen von Nassau an die Burggrafen von Nürnberg. Die Burg der
reichsministerialischen Herren von Kornburg kam nach ihrem Aussterben 1404 über
die Hohenfels und Seckendorff 1447 an die Nürnberger Patrizier Rieter, die sich
seitdem R. nannten. Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die Freiherren R. von
und zu Kornburg mit dem in der Mitte des 15. Jahrhunderts erworbenen
Kalbensteinberg und mit Kornburg zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. 1753 fiel Kornburg erbweise an das
Heiliggeistspital in Nürnberg und mit Nürnberg 1806 an Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 541; Pfeiffer 197;
Riedenauer 126; Wich, H., Geschichte Kornburgs unter Einbeziehung der zum
Kirchen- und Schulsprengel gehörenden Orte, 1911; 100 Jahre Landkreis
Schwabach, hg. v. Ulsamer, W., 1964. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5837 Rimbach, Rimpach (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5842 Rinderbach (Reichsritter). Von
1542 bis 1603 war das Schwäbisch Gmünder Patriziergeschlecht R. wegen Horkheim im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Vom 16. bis ins 17.
Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 126; Schulz 270; Neumaier 72.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5855 Ritterkreis s. Franken (bzw. fränkischer Ritterkreis), Rhein bzw.( rheinischer Ritterkreis), Schwaben (bzw. schwäbischer Ritterkreis), Unterelsass (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5869 Röddenau (Mark an der Eder
südwestlich Frankenbergs, Rutene marcha)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen
Deutschland, 1961, IV, 3f. Rutene marcha. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5873 Rodenheim, Kottenheim?
(Reichsritter). Um 1550 sowie im späten 17. Jahrhundert zählten die R. zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S.
Kottenheim.
L.: Riedenauer 126; Stetten 33. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5875 Roder? (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. S. Rorer.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5890 Roman (Freiherren, Reichsritter).
Um 1790 zählten die Freiherren von R. mit Teilen von Schernau zeitweise zum
Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
Bei der Mediatisierung kam Schernau zu Bayern.
L.: Winkelmann-Holzapfel 160; Bechtolsheim 16, 22; Riedenauer 126.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5894 Romrod (Reichsritter, Rumrodt,
Rumredt, Rumroth, Romrod. Nach der Wasserburg Romrod bei Alsfeld nannten sich
seit 1197 Herren von R. Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton
Rhön-Werra, im 17. und 18. Jahrhundert zum Kanton Odenwald, im späteren 18.
Jahrhundert zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken
sowie zum Ritterkreis Rhein. Romrod selbst kam über die Erffa (Erfa) bis 1385
an die Landgrafen von Hessen, 1604 an Hessen-Darmstadt und 1945 an Hessen.
L.: Seyler 380; Roth von Schreckenstein 2,595; Pfeiffer 211; Riedenauer 126;
Bechtolsheim 15; Rahrbach 192. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5898 Rorer, Roder?, Zerer?
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5900 Rösch von Gerlachshausen, Rösch
von Geroldshausen, Rösch von Gerolzhausen (Reichsritter). Im frühen 16.
Jahrhundert zählten die R. (Rösch von Gerolzhofen?) zum Kanton Steigerwald im
Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5901 Rosenau (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Gebirg sowie zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 208; Riedenauer 126; Rahrbach 193.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5902 Rosenbach (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von R. mit Teilen von
Gaukönigshofen, das 1808 an Würzburg fiel, zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Mit Schackau (Schlackau),
Bubenbad, Danzwiesen, Eselsbrunn, Gräbenhof, Kleinsassen, Dietges, Dörmbach,
Eckweisbach, Gründcheshof, Harbach, Langenberg, Rupsroth, Ziegelhof
(Ziegelhütte), Teilen von Maßbach samt einem Drittel Weichtungen, Teilen von
Poppenlauer, Thundorf mit Haupertsmühle (Haupersmühle) und Teilen von
Volkershausen waren sie etwa gleichzeitig im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert.
Außerdem waren sie seit der Mitte des 16. Jahrhunderts Mitglied im Kanton
Baunach.
L.: Seyler 380; Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 160; Stetten 37, 188;
Riedenauer 126; Rahrbach 195. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5904 Rosenberg (Herrschaft,
Reichsritter). R. westlich (Bad) Mergentheims wird 1251 erstmals erwähnt. Von
1270 bis 1632 war es in Händen der Herren von R. 1638 kam es nach ihrem
Aussterben an die Grafen von Hatzfeld, welche die zu den Kanton Odenwald,
Rhön-Werra und Baunach des Ritterkreises Franken
steuernde Herrschaft 1730 an Löwenstein-Wertheim-Rochefort verkauften, die sich
seit 1801 Löwenstein-Wertheim-Rosenberg nannten. S.
Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Löwenstein-Wertheim-Rosenberg.
L.: Hölzle, Beiwort 50; Stetten 33; Rahrbach 197; Neumaier 26, 49f., 66, 72,
142, 149, 156, 173, 230; Kienitz, O., Die Löwenstein-Wertheimischen Territorien
und ihre Entwicklung, Jb. d. hist. Ver. Alt-Wertheim, 1919; Schweizer, H., Aus
der Geschichte meines Heimatdorfes Rosenberg, 1921; Löffler, M., Rosenberg im
Herzen des Baulandes, 1974; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5912 Rossach, Roßach (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5913 Rossau (Reichsritter). Bis ins
frühe 17. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5918 Rossrieth, Roßrieth
(Reichsritter, Reurieth). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton
Baunach im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5921 Rostock (Fürstentum, Residenz des
Fürsten). Um 1160 (1161) wurde eine wendische Burg und Siedlung R. (Roztoc,
Auseinanderfließen) auf dem rechten Ufer der Warnow durch Waldemar I. von
Dänemark zerstört. Gegenüber entstand auf dem linken Ufer um 1200 eine deutsche
Kaufleutesiedlung, die den Namen fortführte und 1218 von Heinrich Borwin I.
lübisches Recht erhielt. Sie war seit der Erbteilung Mecklenburgs von 1229 Sitz
des Fürstentums R. Nach 1300 geriet sie unter die Hoheit Dänemarks, musste aber
1314/1323 an Mecklenburg zurückgegeben werden. Durch den Seehandel blühte die
Stadt R. rasch auf und erhielt 1419 die erste Universität Norddeutschlands mit
zwölf Professoren in vier Fakultäten, blieb aber immer unter der
Landesherrschaft der Herzöge von Mecklenburg bzw. Mecklenburg-Schwerin, unter
der R. zum niedersächsischen Reichskreis zählte, kam in Mecklenburg 1945 zur
sowjetischen Besatzungszone und von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen
Republik.
L.: Wolff 442f.; Wallner 706 NiedersächsRK 2, 5; Die Territorien des Reichs 6,
114; Koppmann, K., Geschichte der Stadt Rostock, 1887; Frankenberg,
E., Rostock, 1935; Sedlmaier, R., Rostock, 2. A. 1943; Lachs, J./Raif, F.,
Rostock, 2. A. 1967; Das älteste Rostocker Stadtbuch, hg. v. Thierfelder, H.,
1967; Olechnowitz, K., Rostock, von der Stadtrechtsbestätigung 1218 bis
1848/49, 1968; Kretschmann, P., Universität Rostock 1969; Geschichte der
Universität Rostock 1419-1969, Festschrift, hg. v. Heidorn, G. u. a., Bd. 1f.
1969; Schultz, H./Witt, H./Kleinpeter, O., Rostock, 1980; 777 Jahre Rostock,
hg. v. Pelc, O., 1995; Hergemöller, P., Rostock, LexMA 7 1995, 1046f.; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2,
495; Pluns, M., Die Universität Rostock 1418-1563, 2007. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5926 Rotenhan (Freiherren,
Reichsritter). Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von R.
(bei Ebern) zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
Im 16. Jahrhundert waren sie auch in den Kantonen Altmühl und Gebirg, im 17.
Jahrhundert im Kanton Steigerwald immatrikuliert. Von etwa 1661 bis 1800 waren
sie Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. 1769 verkauften sie
die Rittergüter Neuhausen und Pfauhausen an den Speyerer Bischof von Hutten.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 542, 543; Stieber; Roth von Schreckenstein 2,
594; Pfeiffer 196, 213; Hellstern 212; Bechtolsheim 13, 18; Riedenauer 126;
Rahrbach 199; Rotenhan, G. Frhr. v., Die Rotenhan. Genealogie einer fränkischen
Familie von 1229 bis zum Dreißigjährigen Krieg, 1985.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5937 Rothenburg (Herzogtum). Nach der
nach dem Aussterben der Grafen von Comburg (Komburg) (1116) an die Staufer
gelangten Burg R. ob der Tauber nannten sich von 1150 bis 1192 mehrere Angehörige
des staufischen Hauses Herzöge von R., womit sie möglicherweise den Anspruch
auf das Herzogtum Franken, das schon kurz nach
seiner Vergabe durch Kaiser Heinrich V. an den späteren König Konrad III.
(1116) 1120 an den Bischof von Würzburg gekommen war, betonen wollten. Im 14.
Jahrhundert kamen die Güter überwiegend an die Reichsstadt R. und damit später
an Bayern bzw. Baden-Württemberg.
L.: Bosl, K., Rothenburg im Stauferstaat, 1947; Schlinker, S., Fürstenamt und
Rezeption, 1999, 29. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5938 Rothenburg, Rothenburg ob der
Tauber (Reichsstadt). Auf der Bergnase oberhalb des 970 von den Grafen von
Comburg (Komburg) mit einer Kirche versehenen Dorfes Detwang (Dettwang) im
Taubertal errichteten die Grafen von Comburg (Komburg) die rothe Burg, nach der
sie sich im 11. Jahrhundert ebenfalls benannten. Beim Aussterben der Grafen von
Rothenburg-Comburg (Rothenburg-Komburg) 1116 fiel sie zusammen mit dem
Herzogtum Franken und der Grafschaft im
Kochergau an die Staufer, als deren Gut sie 1144 erstmals genannt wird
(Reichsburg nach 1142?). Vor 1241 erhielt der sich anschließende Ort Stadtrecht
(1172?). 1273 zog König Rudolf von Habsburg ihn an das Reich. Ab 1274 war er
Reichsstadt und löste sich von der Reichslandvogtei. R. gewann trotz
zeitweiliger Verpfändung an die Herren von Hohenlohe vom 14. bis zum 16.
Jahrhundert ein ansehnliches, auf drei Seiten eingezäuntes und befestigtes
Landgebiet (Landhege), wurde aber wegen des Widerstands des Patriziats nie
Fernhandelsstadt. 1355 gab Kaiser Karl IV. das Privileg der Unverpfändbarkeit.
1544 wurde die Reformation eingeführt. Die Herrschaft der mit Sitz und Stimme
im schwäbischen Reichsstädtekollegiums des Reichstags und im fränkischen
Reichskreis vertretenen Stadt umfasste am Ende des 18. Jahrhunderts die
Landvogtei im Gau rechts der Tauber und die kleine Landvogtei links der Tauber
(Teile von Gebsattel, Herrschaft Nordenberg mit Reichsamt Detwang [Dettwang]
und der Hinterburg, Bannerschaft Endsee, Burgen Gammesfeld [Gammersfeld] und Insingen
[Inzingen] mit Zubehör, Burg und Herrschaft Lichtel [Liental], Burg und Vogtei
Seldeneck, Burg und Herrschaft Gailnau mit Vogtei Wettringen und Gericht zu
Brettheim, Oberstetten, Oestheim, Teile von Archshofen, Burg Diebach und das
Deutschordenshaus Rothenburg mit Gütern). Mit Teilen von Pfahlenheim war R. im
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. 1802/1803 kam es mit 5 Quadratmeilen bzw. 370 Quadratkilometern
Gebiet, 180 Ortschaften und 24000 Einwohnern an Bayern, 1810 der westliche Teil
des Landgebiets an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 128; Zeumer 555 III b 8; Wallner 693 FränkRK 18; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, II 78 (1450) G4, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3;
Winkelmann-Holzapfel 160; Riedenauer 129; Schroeder 241ff.; Bensen, W.,
Beschreibung und Geschichte der Stadt Rothenburg, 1856; Hölzle, E., Der
deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Bosl, K., Rothenburg im
Stauferstaat, 1947; Holstein, K., Rothenburger Stadtgeschichte, 1953;
Woltering, W., Die Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber und ihre Herrschaft
über die Landwehr, Bd. 1 1965, Bd. 2 1971; Schnelbögl, F., Die fränkischen
Reichsstädte, Zs. f. bay. LG. 31 (1968); Schnurrer, L., Rothenburg im
schwäbischen Städtebund, 1969, Esslinger Studien 15; Ziegler, P., Die
Dorfordnungen im Gebiet der Reichsstadt Rothenburg, Diss. jur. Würzburg, 1977;
Fränkische Reichsstädte, hg. v. Buhl, W., 1987, 187; Borchardt, K., Die
geistlichen Institutionen in der Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber und dem
zugehörigen Landgebiet von den Anfängen bis zur Reformation, 1988; Wendehorst,
A., Rothenburg, LexMA 7 1995, 1050. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5940 Rothenhausen (Reichsritter). Bis
ins 18. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5944 Rothschütz, Rotschütz
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert waren die R. im Kanton Gebirg
immatrikuliert. Im 17. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5949 Rottenbach (Reichsritter). Im 17.
Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Seyler 380. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5969 Rüdt (Reichsritter, Ried). Im 16.
Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5970 Rüdt von Collenberg, Rud
(Reichsritter). Im 13. Jahrhundert dürfte die Kollenburg bei Fechenbach als
einer der Stammsitze der R.-Bödigheim entstanden sein, die zu den reichsten
ritterschaftlichen Familien um Miltenberg und Amorbach zählten. 1342 war ihre
Burg Lehen des Deutschen Ordens, 1483 des Erzstifts Mainz. Als freies Allod
erwarben sie durch Kauf 1450 Fechenbach und Reistenhausen. 1635 starben die R.,
die zum Kanton Odenwald und im späten 16. Jahrhundert auch zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken zählten,
aus, so dass das Erzstift die Burg einzog. Die Herrschaft über die Orte
Fechenbach und Reistenhausen kam an die Grafen Reigersberg. Um 1790 gehörten
Bödigheim, Eberstadt, Waldhausen, ein Viertel Hainstadt, Sennfeld, Sindolsheim,
halb Untereubigheim und ein Viertel Waldstetten dazu. Fechenbach und
Reistenhausen kamen 1803 unter die Oberhoheit des Fürstentums Aschaffenburg und
damit 1814 an Bayern. Die übrigen Güter fielen 1808 an Baden und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Bödigheim.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 536; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer
197, 210; Stetten 33, 37, 186; Winkelmann-Holzapfel 160f.; Riedenauer 126;
Hölzle, Beiwort 57; Rahrbach 204; Ulrichs 209; Neumaier 4, 72, 149, 152, 230;
Bethmann, K. v., Reistenhausen und Fechenbach, Archiv des hist. Vereins für
Unterfranken und Aschaffenburg 30 (1887);
Collenberg, R. v., Geschichte der Familie Rüdt v. Collenberg, 1937
(masch.schr.). (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5973 Rügheim (Reichsritter), Fuchs von
Rügheim. Die Fuchs von R. zählten zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken. S. Fuchs von Rügheim.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5974 Rügland (reichsritterschaftlicher
Ort). Der im 12. Jahrhundert in einer Urkunde des Stiftes Sankt Gumbert in
Ansbach erstmals genannte Ort gehörte später den Herren von Vestenberg. 1584
kam das zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken
zählende und dessen Kanzlei beherbergende Dorf durch Kauf an die Herren von
Crailsheim, 1806 an Bayern.
L.: Wolff 513; Crailsheim, S. Frhr. v., Die Reichsfreiherren von Crailsheim,
Bd. 1 1905. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5976 Rumerskirch (Reichsritter,
Rummerskirch). Am Ende des 18. Jahrhunderts zählten die R. zum Kanton Altmühl
des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5978 Rummerskirch, Rumerskirch
(Reichsritter). Am Ende des 18. Jahrhunderts zählten die R. zum Kanton Altmühl
des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5981 Rumrodt, Rumredt, Rumroth, Romrod
(Reichsritter). Nach der Wasserburg Romrod bei Alsfeld nannten sich seit 1197
Herren von R. Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Rhön-Werra,
im 17. und 18. Jahrhundert zum Kanton Odenwald, im späteren 18. Jahrhundert zum
Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken
sowie zum Ritterkreis Rhein. Romrod selbst kam über die Erffa (Erfa) bis 1385
an die Landgrafen von Hessen, 1604 an Hessen-Darmstadt und 1945 an Hessen.
L.: Seyler 380; Roth von Schreckenstein 2,595; Pfeiffer 211; Riedenauer 126;
Bechtolsheim 15; Rahrbach 192; Neumaier 81, 84.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5990 Rüssenbach, Rüsenbach, Rusenbach
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Gebirg im
Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5991 Rußwurm (Reichsritter). Bis ins
frühe 18. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Im 17. Jahrhundert waren sie zeitweise in den
Kantonen Baunach, Odenwald und Gebirg (?) immatrikuliert. S. Gleichen genannt
von R.
L.: Seyler 380; Pfeiffer 198; Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5992 Rußwurm auf Greifenstein
(Reichsritter). Im 17. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 196. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 5995 Rütschel (Reichsritter).
Vielleicht zählten die R. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6006 Saalfeld (Reichsabtei?, Stadt).
899 gab König Arnulf dem Babenberger Poppo II. von Thüringen S. an der Saale
zurück. 1014 übertrug Kaiser Heinrich II. S. an Pfalzgraf Ezzo von Lothringen.
1056 kam S. von dessen Tochter Richeza (von Polen) an das Erzstift Köln, das
1074 in der ehemaligen ottonischen Reichsburg auf dem Petersberg das
Benediktinerkloster Sankt Peter in S. gründete. Dessen Vogtei hatte vermutlich
seit 1180 der König, seit 1208 der Graf von Schwarzburg, danach auch der Graf
von Orlamünde, seit 1344/1345 Wettin. Seit 1208 war die Rechtsstellung
Saalfelds unklar. 1475 und 1497 zählte der Abt zu den Reichsfürsten. 1536 wurde
das im Orlaland, Frankenwald und in Coburg reich
begüterte Kloster dem Grafen von Mansfeld übertragen, von dem es 1533 an
Sachsen (Kursachsen) gelangte. S. selbst wurde 1361 Lehen Böhmens der Grafen
von Schwarzburg. 1389 verkauften sie es an die Wettiner, innerhalb deren es
1485 an die Ernestiner, 1572 an Sachsen-Weimar, 1603 an Sachsen-Altenburg, 1673
an Sachsen-Gotha, 1680 an Sachsen-Saalfeld, 1735 an Sachsen-Coburg-Saalfeld und
1826 an Sachsen-Meiningen kam. 1920 fiel es an Thüringen und mit diesem von 1949
bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik. S. Sachsen-Saalfeld.
L.: Wolff 398; Schamelius, J. M., Historische Beschreibung der vormaligen Abtei
und des Benediktinerklosters zu Saalfeld, 1729; Krauß, E., Die städtebauliche
Entwicklung der Stadt Saalfeld an der Saale, 1934 (Diss. Braunschweig 1933);
Heinemeyer, K., Saalfeld, LexMA 7 1995, 1209; Civitas Salevelt. Geburt einer
Stadt6 (1180-1314), 2008. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6025 Sachsen-Coburg (Herzogtum). 1353
erlangten die Wettiner (Markgrafen von Meißen) Coburg und teilten es 1485 der
ernestinischen Linie zu. S. entstand als sächsisches Teilherzogtum aus
Sachsen-Coburg-Eisenach 1596 und erlosch 1633. 1680/1681 teilte sich von
Sachsen-Gotha erneut S. ab, das 1699 erlosch. Nach langwierigen
Erbstreitigkeiten fiel Coburg 1735 an Sachsen-Saalfeld unter der Landeshoheit
Sachsen-Gothas, womit Sachsen-Coburg-Saalfeld entstand. Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörte S. der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des
Reichstags an. Um 1800 zählte S. (auch) zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken. Das durch zahlreiche Prozesse und
Misswirtschaft hochverschuldete Land trat 1806 dem Rheinbund und 1815 dem
Deutschen Bund bei. 1826 gab der Herzog Saalfeld und das Amt Themar an
Sachsen-Meiningen ab und erhielt dafür Sachsen-Gotha und die Ämter Königsberg
und Sonnefeld. S. Sachsen-Coburg und Gotha.
L.: Zeumer 553 II b 11; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2;
Riedenauer 129; Nicklas, C., Das Haus Sachsen-Coburg, 2003; Dressel, C. v., Die
Entwicklung von Verfassung und Verwaltung in Sachsen-Coburg 1800-1826, 2007.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6029 Sachsen-Coburg-Saalfeld
(Herzogtum). Seit 1690 bestand das Fürstentum Sachsen-Saalfeld der
ernestinischen Linie der Herzöge von Sachsen mit dem Sitz in Saalfeld an der
Saale. 1735 entstand durch den Anfall Sachsen-Coburgs an Sachsen-Saalfeld das
Herzogtum S. Es gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts zur weltlichen Bank des
Reichsfürstenrats des Reichstags. Es umfasste aus dem Bestand Sachsen-Coburgs
Stadt und Amt Coburg und die Gerichtsbezirke Gestungshausen, Lauter
(Unterlauter), Rodach, Neustadt an der Heide und Steinheid, aus dem Bestand
Sachsen-Saalfelds die Ämter Saalfeld, Gräfenthal und Probstzella. Außerdem
hatte es zwei Drittel des Amtes Themar Hennebergs. 1710 kamen Teile
Sachsen-Römhilds hinzu. Um 1800 zählte S. auch zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken. Das durch viele Prozesse
und durch Misswirtschaft hochverschuldete Land trat 1806 dem Rheinbund und 1815
dem Deutschen Bund bei. 1816 erhielt es das Fürstentum Lichtenberg an der Nahe.
1826 gab der Herzog Saalfeld und das Amt Themar an Sachsen-Meiningen ab und
erlangte dafür die Ämter Königsberg und Sonnefeld. Coburg wurde Teil des neuen
Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha.
L.: Wolff 397; Bauer 1, 607; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze,
H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.; Strauch, D., Birkenfeld, Lichtenberg,
Meisenheim etc. (in) Engagierte Verwaltung für die Wissenschaft, 2007, 487
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6031 Sachsen-Eisenach (Fürstentum).
1572 entstand durch Erbteilung der ernestinischen Linie Sachsens
Sachsen-Coburg-Eisenach und daraus 1596 durch Teilung S., das 1638 erlosch,
wobei zwei Drittel der Güter an Sachen-Weimar kamen und ein Drittel an
Sachsen-Altenburg fiel. 1641 spaltete sich von Sachsen-Weimar wieder eine Linie
S. ab, die 1644 ausstarb. 1672 teilte Sachsen-Weimar erneut eine Linie S. ab.
Sie starb 1741 aus. Ihre Güter kamen an Sachsen-Weimar
(Sachsen-Weimar-Eisenach.) Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten Sachsen-Weimar
und das 30000 Einwohner und 8 Quadratmeilen umfassende S. der weltlichen Bank
des Reichsfürstenrats des Reichstags und dem obersächsischen Reichskreis an und
zählte S. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
Sachsen-Weimar-Eisenach ging am 1. 5. 1920 in Thüringen, dessen Gebiet von 1949
bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik gehörte, auf.
L.: Wolff 396; Zeumer 553 II b 10; Wallner 710 ObersächsRK 19; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2; Riedenauer 129.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6033 Sachsen-Gotha (Herzogtum). 1572
entstand durch Erbteilung der ernestinischen Linie Sachsens Sachsen-Weimar.
Gotha blieb mit Coburg vereint und fiel 1633 an Eisenach. Nach Abteilung von
Sachsen-Altenburg spaltete Sachsen-Weimar 1640/1641 unter Ernst dem Frommen S.
ab. 1645 erlangte es Teile Sachsen-Weimars, 1672/1673 Sachsen-Altenburg. 1680
zerfiel S. in sieben Linien, darunter Sachsen-Gotha-Altenburg. 1707 fiel das
Herzogtum Sachsen-Gotha-Eisenberg (Sachsen-Eisenberg) an. Am Ende des 18.
Jahrhunderts zählte S., das zusammen mit der Reichsgrafschaft Gleichen ein
Gebiet von 28 Quadratmeilen mit 82000 Einwohnern innehatte, zur weltlichen Bank
des Reichsfürstenrats des Reichstags sowie zum obersächsischen Reichskreis. Um
1800 gehörte S. (auch) den Kantonen Rhön-Werra und Baunach des Ritterkreises Franken an. 1806 trat es dem Rheinbund, 1815 dem
Deutschen Bund bei. 1825 starb die regierende Linie aus. Am 12. 11. 1826
entstand bei der Neuordnung der sächsischen Herzogtümer Sachsen-Coburg und
Gotha, wobei Altenburg an den Herzog von Sachsen-Hildburghausen kam.
L.: Wolff 397; Zeumer 553 II b 12; Wallner 709 ObersächsRK 8; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2; Bauer 1, 609. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6034 Sachsen-Gotha-Altenburg
(Herzogtum). 1680 entstand bei der Teilung Sachsen-Gothas unter anderem S. 1707
fiel Sachsen-Gotha-Eisenberg an. Am Ende des 18. Jahrhunderts zählte S., das
zusammen mit der Reichsgrafschaft Gleichen ein Gebiet von 28 Quadratmeilen mit
82000 Einwohnern umfasste, zur weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des
Reichstags und zum obersächsischen Reichskreis. E hatte aus dem Bestand
Sachsen-Gothas Stadt Gotha und Amt Gotha, die Ämter Tenneberg, Reinhardsbrunn,
Georgenthal, Schwarzwald oder Zella, Wachsenburg, Volkenroda und Tonna, die
obere Herrschaft Kranichfeld und den unter Sachsen-Gothas Oberhoheit stehenden
Teil der Grafschaft Gleichen, aus dem Bestand Sachsen-Altenburgs die Ämter
Altenburg und Ronneburg, die Städte und Ämter Eisenberg, Camburg und Stadtroda
sowie das Amt Kahla. Um 1800 gehörte es den Kantonen Rhön-Werra und Baunach des
Ritterkreises Franken an. 1806 trat es dem
Rheinbund bei, 1815 dem Deutschen Bund. 1825 starb die Linie aus. Am 12. 11.
1826 fiel Gotha an das neue Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha, Altenburg an
das neue Herzogtum Sachsen-Altenburg unter dem Herzog von
Sachsen-Hildburghausen. S. Sachsen-Gotha.
L.: Wolff 395. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6036 Sachsen-Hildburghausen
(Herzogtum). Hildburghausen an der Werra dürfte in fränkischer Zeit gegründet
worden sein und wird 1234 erstmals erwähnt. Über die Grafen von
Henneberg-Bodenlaube (Henneberg-Botenlauben) (bis 1234), das Hochstift Würzburg
(bis 1304), die Markgrafen von Brandenburg, die Herrschaft Coburg, die Grafen
von Henneberg-Schleusingen (1316) und die Burggrafen von Nürnberg (1353) kam es
1374 mit dem Amt Heldburg durch Heirat an die Landgrafen von
Thüringen/Markgrafen von Meißen. Hier fiel es 1572 innerhalb des Hauses
Wettin/Sachsen an die Linie Sachsen-Coburg, nach deren Aussterben 1638-1640 an
Sachsen-Altenburg und 1672-1680 an Sachsen-Gotha. 1680 wurde es bei der Teilung
nach Ernst dem Frommen Residenz des Herzogtums S. (aus dem Bestand
Sachsen-Coburgs Hildburghausen, Heldburg, Eisfeld, 1683 Königsberg [1683] und
die Klosterämter Veilsdorf, und 1705 Sonnefeld [1705], aus Henneberg das Amt
Behrungen [, 1714]), das zunächst unter der Aufsicht Sachsen-Gothas stand, aber
1702 volle Landeshoheit erhielt. Infolge übergroßen Aufwands musste 1769 die
kaiserliche Zwangsschuldenverwaltung hingenommen werden. Das in weiblicher
Erbfolge erlangte Cuylenburg bzw. Culemborg wurde 1720 an die Generalstaaten
der Niederlande verkauft. Um 1800 zählte S. zu den Kantonen Rhön-Werra und
Baunach des Ritterkreises Franken. 1826 kam bei
der umfassenden Neuordnung der sächsischen Herzogtümer die Linie S. nach
Sachsen-Altenburg. Die Güter Sachsen-Hildburghausens fielen bis auf die Ämter
Königsberg und Sonnefeld an Sachsen-Meiningen.
L.: Wolff 397; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2; Riedenauer 129;
Human, A., Chronik der Stadt Hildburghausen, 1886; Hildburghausen 1324-1924.
Festschrift zur 600-Jahr-Feier der Stadt, 1924; Kaiser, E., Südthüringen, 2. A.
1954. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6038 Sachsen-Meiningen (Herzogtum,
Volksstaat). Das Dorf Meiningen an der Werra wird 982 erstmals erwähnt. Es war
Mittelpunkt der dem Reich gehörigen Meiningeromark (Meiningermark) und kam
zunächst an das Stift Sankt Peter und Alexander in Aschaffenburg. 1007 gab es
König Heinrich II. an das Hochstift Würzburg. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts
gründeten die Bischöfe von Würzburg die Stadt Meiningen. Sie kam 1434 als
Pfand, 1542 als Lehen an die Grafen von Henneberg-Schleusingen. Nach deren
Aussterben (1583) fiel sie an das Haus Wettin (Sachsen) und wurde 1660 der
ernestinischen Linie (Sachsen-Altenburg) zugeteilt. Ab 1680 war Meiningen
Residenz des aus der Aufteilung Sachsen-Gothas entstandenen Herzogtums S. Zu
ihm gehörten Meiningen und mehrere vormals hennebergische Ämter. 1699 kamen
Teile Sachsen-Coburgs (Städte und Ämter Schalkau, Sonneberg, Neuhaus, Salzungen
und das Amt Altenstein), 1710 Teile Sachsen-Römhilds (mit dem Amt Römhild)
hinzu. Um 1790 zählte S. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. 1807 trat das im ausgehenden 18. Jahrhundert
abgerundete Herzogtum dem Rheinbund, 1815 dem Deutschen Bund bei. 1823 erhielt
das Land eine am 23. 8. 1829 verbesserte Verfassung. Am 12. 11. 1826 erfolgte
nach dem Aussterben der Linie Sachsen-Gotha-Altenburg durch Schiedsspruch König
Friedrich Augusts I. von Sachsen eine umfassende Neuordnung der zersplitterten
ernestinischen Linie in die Herzogtümer Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und
Gotha sowie S., zu dem von Sachsen-Coburg-Saalfeld Saalfeld und das Amt Themar
sowie von Sachsen-Hildburghausen alle Güter ausgenommen Königsberg und
Sonnefeld kamen. S. trat 1867/1871 dem Norddeutschen Bund bzw. dem Deutschen
Reich bei. Es umfasste 1910 2468 Quadratkilometer mit 278800 Einwohnern. Am 10.
11. 1918 dankte der Herzog ab. Der am 5. 11. 1918 gebildete
Volksstaat/Freistaat ging am 1. 5 1920 im Land Thüringen auf. Dieses kam 1945
zur sowjetischen Besatzungszone und damit von 1949 bis 1990 zur Deutschen
Demokratischen Republik. Am 25. 7. 1952 wurde es aufgehoben (str.), am
3.10.1990 wieder begründet.
L.: Wolff 397; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2; Riedenauer 129;
Bauer 1, 631; Schneider, F./Tille, A., Einführung in die thüringische
Geschichte, 1931; Pusch, H., Meiningen. Aufsätze zur Stadtgeschichte, 1937; Das
Meininger Heimatbuch, hg. v. Ansorg, A. u. a., 1954; Geschichte Thüringens, hg.
v. Patze, H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6040 Sachsen-Römhild (Fürstentum).
Römhild im südlichen Vorland des Thüringer Waldes gehörte im 9. Jahrhundert dem
Kloster Fulda, später den Grafen von Henneberg (1274-1379
Henneberg-Hartenberg-Römhild). Beim Aussterben der Linie Henneberg-Aschach 1549
kam es durch Erbschaft an die Grafen von Mansfeld, die es 1555 an das Haus
Wettin (Sachsen) vertauschten. 1680 wurde es nach der Aufteilung Sachsen-Gothas
Residenz des Fürstentums S. (ohne Landeshoheit), das 1710 unter
Sachsen-Coburg-Saalfeld und Sachsen-Meiningen geteilt wurde, aber 1826 ganz an
Sachsen-Meiningen kam. Um 1800 zählte S. zu den Kantonen Rhön-Werra und
Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 129; Siegfried, A., Aus Römhilds vergangenen Zeiten, 1906.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6058 Saint-André, Saint André
(Freiherren, Reichsritter). Von 1765 bis 1805 zählten die Freiherren von S. mit
dem ihnen aus der Verlassenschaft von Ludwig Christoph Leutrum von Ertingen
angefallenen Rittergut Wankheim mit Kreßbach und Eck zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Mit Teilen von
Königsbach waren sie im Kanton Kraichgau immatrikuliert. Wegen des 1789 von den
Rassler erworbenen Lobenbach waren sie auch Mitglied des Kantons Odenwald des
Ritterkreises Franken, in dem sie seit dem
späten 17. Jahrhundert auftraten.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63, 65; Hellstern 212, 219;
Stetten 37; Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6093 Salzgau, fränkischer in Unterfranken (Gau an der fränkischen Saale bei Bad
Neustadt, Salzgau, fränkischer, Salzgau in Franken)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 15, II, 33, IV, 9,
14, S. 266, Salzgouwe II, ‚Salzgau‘, zum Ortsnamen Salz.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6096 Salzgouwe II s. Salzgau, fränkischer in Unterfranken (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6142 Sausenberg (Markgrafschaft). 1306
spaltete sich von der Linie Hachberg der Markgrafen von Baden bzw. Herzöge von
Zähringen die Nebenlinie S. (Baden-Sausenberg) ab. Ihre Güter kamen 1503 durch
Erbfall an Baden. Nach Teilung der Markgrafschaft Baden 1535 in die Linien
Baden-Baden und Baden-Durlach fielen sie an Baden-Durlach. S. zählte zum
schwäbischen Reichskreis. Die Güter kamen über Baden 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 166; Wallner 685 SchwäbRK 5; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am
Ende des alten Reiches, 1938; Merkel, R., Studien zur Territorialgeschichte der
badischen Markgrafschaft in der Zeit vom Interregnum bis zum Tod Markgraf
Bernhards I. (1250-1431), Diss. phil. Freiburg 1953; Sütterlin, B., Geschichte
Badens, 1967; Wunder, G., Zur Geschichte der älteren Markgrafen von Baden,
Württemberg. Franken 1978, 13ff.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6143 Savoyen (Grafen, Herzöge), frz.
La Savoie. Das Gebiet zwischen Genfer See, Rhone und der Mont-Cenis-Gruppe war
zunächst von den keltischen Allobrogern bewohnt, die 121 v. Chr. von den Römern
unterworfen wurden, die es der Provinz Gallia Narbonensis bzw. Viennensis zuteilten.
Im 4. Jahrhundert (um 390) wurde es Sapaudia (kelt., Waldland) genannt. 443
siedelten die Römer die Reste der von den Hunnen geschlagenen Burgunder dort
an. 534 eroberten die Franken das Reich der
Burgunder. Seit 838 gehörte das Gebiet (806 Saboia) zu Hochburgund, seit 934
zum Königreich Burgund, das 1032/1033 zum deutschen Reich kam. Das burgundische
Grafengeschlecht der Humbertiner (Graf Humbert Weißhand 1003-1048) erwarb 1025
das Aostatal, um 1033 das Chablais, das obere Isèretal, das obere Wallis und um
1050 durch Heirat die Markgrafschaft Turin (1091). Seit 1125 nannte es sich
nach S. 1232 erlangten die Grafen Chambéry und machten es zur Hauptstadt sowie
Pinerolo bzw. Pignerolo. 1268/1269 drangen sie ins Waadtland vor. 1310/1313
wurden die Grafen zu Reichsfürsten erhoben. 1361 trennte Kaiser Karl IV. S. vom
1349 an Frankreich gefallenen Arelat, unterstellte es unmittelbar dem Reich und
ernannte den Grafen 1365 zum Reichsvikar im Arelat. 1388 erwarben die Grafen
Nizza, 1401 die Grafschaft Genf (ohne die Stadt). 1416 erhob der spätere Kaiser
Sigmund die Grafen zu Herzögen und belehnte sie 1422 mit der Reichsgrafschaft
Genf. Im 15. Jahrhundert waren die Herzöge von S. die mächtigsten Fürsten
Norditaliens, die ihren Machtschwerpunkt zunehmend nach Piemont verlagerten.
1512/1521 wurden sie dem oberrheinischen Reichskreis eingegliedert. Von 1536
bis 1559 war S. von Frankreich besetzt, weshalb die Hauptstadt von Chambéry
nach Turin verlegt wurde. 1534/1536 gingen Genf und Wallis an die Eidgenossen,
Waadtland, Gex und Chablais an Bern verloren, doch kam Chablais 1564 gegen
Verzicht auf Genf, Waadtland und Wallis zurück. 1601 mussten die westlichen
Gebiete Bresse, Bugey (Burgey), Valromey und Gex, 1631 gegen einen Teil von
Montferrat auch Pinerolo (Pignerolo) und Perosa (Perusa) (bis 1696) an
Frankreich abgetreten werden. 1713 wurden Teile von Montferrat und Mailand
sowie das Königreich Sizilien gewonnen, das jedoch bereits 1719/1720 unter
Beibehaltung des Königstitels gegen Sardinien (an Österreich) abgegeben werden
musste (Königreich Sardinien bzw. Sardinien-Piemont). 1738 wurden Novara und
Tortona (Tartona), 1748 weitere Gebiete erlangt. 1801 schied S. aus dem Reich
aus. 1860 wurden das Stammland S. sowie Nizza an Frankreich als Gegenleistung
für die Hilfe gegen Österreich und für die Einigung Italiens, dessen Könige die
Familie seit 1861 stellte, überlassen.
L.: Zeumer 553 II b 36; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II
66 (1378) D6, II 78 (1450) F4, III 22 (1648) C6; Berthaut, H., La carte de
France 1750-1898, 1899; Hellmann, S., Die Grafen von Savoyen und das Reich bis
zum Ende der staufischen Periode, 1900; Kienast, W., Die deutschen Fürsten im
Dienst der Westmächte, Bd. 1ff. 1924ff.; Just, L., Das Haus Savoyen, 1940;
Bohner, T., Das Haus Savoyen, 1941; Hayward, F., Histoire de la maison de
Savoie, Bd. 1ff. 1941; Avezou, R., Histoire de la Savoie, 1963; Lequin,
C./Mariotte, J., La Savoie du moyen âge, 1970; Moreau, J., Dictionnaire de
géographie historique, 1972, 248; Histoire de la Savoie, hg. v. Gichonnet, P.,
1973; Duranthon, M., La carte de France, son histoire 1678-1979, 1978; Boutier,
R., Atlas historique français, 1979; Brondy, R. u. a., La Savoie, 1984; Demotz,
B., Savoyen, LexMA 7 1995, 1415ff.; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption,
1999, 105; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003;, 1, 187, 890; Demotz, B., Le comté de Savoie du XXe
au XVe siècle, 2000. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6166 Schachten, Schacht (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die von und zu S. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 381; Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6167 Schad, Schade (Reichsritter). Im
16. Jahrhundert waren die S. im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Im 16. und 17. Jahrhundert
zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
S. Schadt.
L.: Seyler 381; Stetten 33; Riedenauer 126; Neumaier 73, 141.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6169 Schadt (Reichsritter). Im frühen
18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. S. Schad.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6172 Schaffalitzky, Schaffelitzky,
Chavelitzky (Reichsritter). Um 1700 zählten die S. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6179 Schafstal (Reichsritter),
Schafstall. Die S. zählten im frühen 16. Jahrhundert zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6181 Schall-Riaucour (Reichsritter).
Am Ende des 18. Jahrhunderts zählten die S. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. S. Riaucour
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6186 Scharfenstein genannt Pfeil
(Reichsritter). Um 1750 zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6195 Schaumberg,Schaumburg
(Herrschaft). Die Herren von S. gewannen im 13. Jahrhundert im östlichen Frankenwald eine Herrschaft. Zu ihr gehörten
Schauenstein und Sonneberg (1310-1317). In der zweiten Hälfte des 14.
Jahrhunderts erlangten, vermutlich durch Heirat, die Wolfstriegel die
verbliebenen Güter und verkauften sie 1386/1368 an die Burggrafen von Nürnberg.
L.: Kolb, F., Herrschaft und Amt Schauenstein, (in) Heimatbilder aus Oberfranken, 1913/14; Schaumberg, O. Frhr. v. u. a.,
Regesten des fränkischen Geschlechts von Schaumberg, 1930ff. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6196 Schaumberg (Reichsritter). Vom
16. bis zum 19. Jahrhundert zählten die S. mit Strössendorf (Strösendorf),
Altenkunstadt (Altenburg ob Burgkunstadt), Weidnitz und Hof an der Steinach
(bzw. Hofsteinach), Kleinziegenfeld und Rauenstein zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. Vom 16. Jahrhundert bis
zur Mitte des 18. Jahrhunderts waren sie im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert,
im 17. Jahrhundert im Kanton Steigerwald und im Kanton Odenwald, im 16. und 18.
Jahrhundert auch im Kanton Baunach.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 535, 536; Stieber; Roth von Schreckenstein 2,
594; Seyler 381; Pfeiffer 198, 209, 211; Bechtolsheim 13; Riedenauer 126;
Rahrbach 207. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6204 Schauroth (Reichsritter). Im
frühen 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 381; Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6205 Schechs von Pleinfeld, Schechse
von Pleinfeld (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die S. zum
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6208 Schefer (Reichsritter). Im späten
17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6216 Schelm von Bergen (Reichsritter).
Bis ins frühe 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Im späten 17. Jahrhundert
waren sie im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert waren sie
Mitglied des Ritterkreises Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Stetten 33; Riedenauer 126; Neumaier 66f.,
70, 73. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6219 Schenk von Arberg (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 126.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6220 Schenk von Bibert(, Schenk von Bibart)
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert gehörten die S. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 212; RIedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6221 Schenk von Castell (Reichsritter,
Grafen). Die S. entstammen einer im Thurgau ansässigen, 1681 in den
Reichsgrafenstand erhobenen Familie. 1663 erwarben sie durch Heirat die
Herrschaft Dischingen, die sie 1734 an Anselm Franz von Thurn und Taxis
verkauften. Bis zum frühen 18. Jahrhundert zählten die S. (von Hohenberg, Schenkenstein)
zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
Außerdem gehörten sie mit Oberdischingen (1661) und Bach (1721) zum Kanton
Donau (des Ritterkreises Schwaben) sowie zum (Kanton) Hegau (bzw. Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Franz Ludwig Graf S. baute
die 1764 erlangte Herrschaft Oberdischingen zu einer Residenz aus und
errichtete in Oberdischingen ein Zuchthaus. 1785 wurde von Kloster Urspring
Wernau (Kanton Donau) übernommen. 1806 wurden die S. in Württemberg
mediatisiert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 58; Ruch Anhang 78;
Riedenauer 126; Arnold, E., Der Malefizschenk, 1911.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6222 Schenk von Geyern (Reichsritter).
Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert zählten die S. mit Teilen der Herrschaft
Syburg, Geyern und Wiesethbruck (Wiesenbrück) zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 541; Roth von
Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 55; Pfeiffer 197, 213; Riedenauer 126;
Rahrbach 210. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6223 Schenk von Hirschlach
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6225 Schenk von Leutershausen
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 126.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6227 Schenk von Rossberg, Schenk von
Rossburg (Reichsritter). Vielleicht zählten die S. im frühen 16. Jahrhundert
zum Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126; Rahrbach 212. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6228 Schenk von Schenkenstein, Schenk
von und zu Schenkenstein (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die S. zum
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Von
1562 bis 1584 war das vor 1593 erloschene Geschlecht wegen Schloss
Schenkenstein und der Herrschaft Aufhausen im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert. S. Schenk von Castell.
L.: Biedermann, Altmühl, Stieber; Pfeiffer 213; Schulz 270.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6230 Schenk von Schweinsberg, Schenk
zu Schweinsberg, Schenk von Warnsdorf (Freiherren, Reichsritter). Vom 16. bis
ins 19. Jahrhundert zählten die nach Schweinsberg bei Kirchhain benannten
Freiherren S. mit Buchenau, Bodes, Branders, Erdmannrode (Erdmannsrode),
Fischbach, Giesenhain, Schwarzenborn und Soislieden zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 381f.; Winkelmann-Holzapfel 161; RIedenauer 126; Pfeiffer
212; Rahrbach 213. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6231 Schenk von Siemau, Schenk von
Simau, Schenk von Symau (Reichsritter). Im 16. und teilweise auch im frühen 17.
Jahrhundert zählten die S. zu den Kantonen Gebirg, Steigerwald, Altmühl und
Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6232 Schenk von Stauffenberg
(Reichsritter, Freiherren, Grafen). Die Schenken von Stauffenberg sind ein
schwäbisches Adelsgeschlecht, das möglicherweise von den Schenken von Kiburg
(Kyburg) abstammt und seit 1317 unter dem Namen S. (bei Hechingen) auftritt
(1251 Schenken von Zell, 1262-1291 Truchsessen von Stauffenberg). Sie erwarben
1471 Wilflingen. Sie wurden 1698 in den Freiherrenstand und in ihrem Wilflinger
Zweig 1791 in den Grafenstand erhoben. Die Familie gehörte bereits 1488 der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar, an. Von 1548 bis 1805
waren die Schenken von Stauffenberg mit Baisingen, Eutingertal, Geislingen,
Lautlingen und Margrethausen Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Mit Risstissen bzw. Rißtissen (1613) und Schatzberg, mit Egelfingen
und Wilflingen waren sie im Kanton Donau, mit dem 1527/1566 durch Heirat
erworbenen Amerdingen im Kanton Kocher immatrikuliert. Von 1572 bis 1589 hatten
sie infolge Heirat halb Katzenstein. Außerdem gehörten sie dem Ritterkreis Franken in den Kantonen Gebirg (ab etwa 1720),
Odenwald (um 1720 bis 1750), Altmühl (um etwa 1650 bis 1680) und Steigerwald
an. Wichtige weitere Güter waren Greifenstein (1691) und Jettingen (1747) in
Bayern. 1833 starb die Wilflinger Linie aus und wurde von der Amerdinger Linie
beerbt, die 1874 zu Grafen in Bayern erhoben wurde.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 533; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59, 62, 65; Pfeiffer 197; Hellstern 212, 218; Bechtolsheim 13; Riedenauer
126; Schulz 270; Rahrbach 215; Wunder, G., Die Schenken von Stauffenberg, 1972.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6234 Schenk von Tautenburg
(Reichsritter), Schenk von Tautenberg. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die S.
zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126; Berg, A., Zur Genealogie der Schenken von Tautenburg im
Mittelalter (in) Archiv für Sippenforschung 12 (1935).
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6246 Schertel von Burtenbach,
Schertlin zu Burtenbach, Schertlein zu Burtenbach (Reichsritter, Freiherren).
1532 kaufte der 1496 in Schorndorf geborene Landsknechtsführer Sebastian
Schertlin das Schloss Burtenbach in der Markgrafschaft Burgau. 1532 wurde er
zum Ritter und 1534 zum Freiherrn erhoben. Im 17. und 18. Jahrhundert zählten
die S. zu den Kantonen Neckar und Kocher des Ritterkreises Schwaben (1560-1568
wegen des 1557 erworbenen Hohenburg, 1597-1795 wegen Zazenhausen, Stammheim und
Beihingen). Ihre Güter waren bis 1669 Schlossgut Bittenfeld, bis 1682 das an
die Eyb verkaufte Gut Burtenbach, bis 1686 das an die Schaffalitzky von
Mukodell (Schaffelitzky von Mukkadell) gelangte Oberöwisheim, Teile von
Unterriexingen, bis etwa 1700 Gut Heutingsheim, bis 1737 Stammheim und
Rittergut Zazenhausen und bis 1782 Gut Geisingen (Geislingen) und halb
Beihingen. Im späten 17. Jahrhundert waren die S. auch Mitglied in den Kantonen
Steigerwald und Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 212; Kollmer 372, 380f.; Stetten
33; Riedenauer 126; Schulz 270; Rexroth, F. v., Der Landsknechtsführer
Sebastian Schertlin, 1940. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6250 Scheuring (Reichsritter). Im
späten 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6251 Schewen (Reichsritter). Die S.
zählten im 16. Jahrhundert zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6258 Schillingsfürst (Burg). Das im
Jahre 1000 erstmals erwähnte S. an der Wörnitzquelle kam von den
reichsministerialischen Herren von S. (belegt 1129-1260/1262) erbweise an die
Hohenlohe. 1723 wurde es Sitz der Linie Hohenlohe-Schillingsfürst
(Hohenlohe-Waldenburg). S. Hohenlohe-Schillingsfürst,
Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst.
L.: Wolff 119; Hofmann, H., Burgen, Schlösser, Residenzen in Franken, 1961; Borchardt, K., Die Herren von
Schillingsfürst, Jb. d. Ver. Alt-Rothenburg 1999, 7.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6261 Schirnding, Scherending,
Schürtinger (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert und in der Mitte des 18.
Jahrhunderts zählten die S. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken sowie zur vogtländischen Ritterschaft
(Vogtland).
L.: Stieber; Pfeiffer 209; Riedenauer 127.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6264 Schlammersdorf (Reichsritter).
Von etwa 1700 bis 1778 waren die S. mit Weiler Klemmenhof und Sassanfahrt
(Sassanfarth) Mitglied des Kantons Steigerwald des Ritterkreises Franken. Nach dem Verkauf der Güter gehörte Karl
Ludwig Georg von S. ab 1781 dem Kanton als Personalist an. Seit dem späten 17.
Jahrhundert waren die S. auch im Kanton Gebirg immatrikuliert.
L.: Bechtolsheim 13, 18, 90; Riedenauer 127.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6271 Schleiffraß, Schleifraß
(Reichsritter). Im frühen 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 382; Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6294 Schletten (Reichsritter). Im 16.
und 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra, im frühen 18.
Jahrhundert zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 382; Riedenauer 127; Rahrbach 219.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6296 Schletz (Reichsritter). Im 16.
und 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Schletzberg, Schrotzberg.
L.: Pfeiffer 210; Riedenauer 127; Neumaier 152.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6300 Schlitz (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Die reichsritterschaftliche Herrschaft S. nordwestlich Fuldas
zählte zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Wolff 514; 1100 Jahre Schlitzer Geschichte, 1912; Schlitz genannt von
Görtz, E. Gräfin v., Schlitz und das Schlitzer Land, 1936.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6301 Schlitz genannt von Görtz
(Herren, Reichsfreiherren, Reichsritter, Reichsgrafen). Schlitz im Nordosten
des Vogelsberges erscheint anlässlich der Weihe der Kirche im Jahre 812. Nach
Schlitz nannten sich die 1116 erstmals bezeugten ministerialischen Herren von
S., die in Lehnsabhängigkeit von der Abtei Fulda um Schlitz eine Herrschaft
aufbauten. Seit 1218 führten sie den Namen S., seit 1408 in einer Linie S.
genannt von Görtz (Gerisrode?). Als Anhänger der Reformation (1563) lösten sie
sich vor allem seit dem Dreißigjährigen Krieg aus der Landesherrschaft Fuldas,
zu dessen Erbmarschällen sie 1490 erhoben worden waren. Nach 1612 setzten sie
die Aufnahme ihrer Herrschaft (mit Bernshausen, Nieder-Stoll (Niederstoll),
Ützhausen, Hutzdorf, Fraurombach, Queck, Rimbach, Sandlofs, Sassen, Wehnerts,
Pfordt, Hartershausen, Hemmen, Üllershausen, Schlitz, Hallenburg, Wegfurth,
Berngerod, Ober-Wegfurth (Oberwegfurth), Richthof, Unter-Schwarz
(Unterschwarz), Unter-Wegfurth (Unterwegfurth) und Willofs) in den Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken und damit
die Befreiung von der Landstandschaft Fuldas durch. 1677 wurden sie
Reichsfreiherren, 1726 Reichsgrafen. 1804 erreichten sie nach dem Wegfall der
Oberlehnsherrschaft Fuldas die Aufnahme in das wetterauische
Reichsgrafenkollegium des Reichstags. Bei der Mediatisierung fiel ihr Gebiet
(mit Schlitz, den Gerichten Hutzdorf, Pfordt, Bernshausen und der Herrschaft
Wegfurth) 1806 an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: (Wolff 514;) Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 382f.; Pfeiffer 198;
Winkelmann-Holzapfel 161; Riedenauer 127(; 1100 Jahre Schlitzer Geschichte,
1912; Schlitz genannt von Görtz, E., Gräfin v., Schlitz und das Schlitzer Land,
1936). (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6302 Schlotheim (Herren). Die Burg S.
an der Notter bei Mühlhausen ist 874 erstmals bezeugt. Seit dem 13. Jahrhundert
war sie Sitz der seit der Mitte des 12. Jahrhunderts belegten Herren von S.,
der Truchsessen der Landgrafen von Thüringen. 1323/1330 kam sie durch Verkauf
an die Grafen von Hohnstein, 1338/1340/1356 an Schwarzburg (1571 Schwarzburg-Frankenhausen, 1599 Schwarzburg-Rudolstadt), 1920 an
Thüringen und damit von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik.
L.: Wolff 412; Wagner, A., Schlotheim, Diss. math.-nat. Jena 1932.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6305 Schlüsselberg (Herrschaft). Eine
edelfreie, zunächst nach Adelsdorf, Creußen (1135-1151) und Greifenstein
(1172-1233) benannte, mit denen von Andechs-Meranien, Truhendingen, Zollern
(Hohenzollern), Wertheim und Leuchtenberg verwandte Familie nannte sich seit
1219 nach der Burg S. bei Ebermannstadt. Sie erwarb umfangreiche Güter
(Herrschaft Waischenfeld 1216, Gößweinstein 1243, Güter zu Vilseck, Auerbach,
Eggolsheim, Reifenberg 1249). 1347 starb die Familie aus. S. kam zunächst an
Bamberg, 1390 an Würzburg und mit diesem 1810 an Bayern, andere Güter an die
Burggrafen von Nürnberg und die Bischöfe von Bamberg und Würzburg.
L.: Kraft, W., Geschichte Frankens, 1959;
Hofmann, H., Territorienbildung in Franken im
14. Jahrhundert, Zs. f. bay. LG. 31 (1986), 380; Schmid, A., Schlüsselberg,
LexMA 7 1995, 1493f.; Bacigalupo, I., Die Chorturmkirche in Oberhöchstädt und
die Schlüsselberger, Bericht d. hist. Ver. Bamberg 145 (2009), 15.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6306 Schlüsselfelder von
Kirchensittenbach (Reichsritter). Vielleicht zählten die S. mit dem Rittergut
Nackendorf zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Bechtolsheim 13, 414; Riedenauer 127.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6309 Schmid (Reichsritter). Im frühen
18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6311 Schmidberg, Schmiedberg
(Reichsritter). Von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts
zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Von 1716 bis 1777 waren die S. wegen des 1694 erheirateten oberen Schlosses zu
Talheim im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Riedenauer 127; Schulz 271; Neumaier 84.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6314 Schmidt (Reichsritter). Im frühen
19. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6317 Schmidt von Eisenberg
(Reichsritter). Im späten 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6325 Schneeberg (Reichsritter). Um
1550 zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 127; Rahrbach 221; Neumaier 67.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6326 Schneider (Reichsritter).
Vielleicht zählten um 1806 S. zum Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6327 Schnell von Rottenbach, Schmoll?
(Reichsritter). Vielleicht zählten S. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6328 Schnodsenbach (reichsritterschaftlicher
Ort). S. bei Scheinfeld zählte zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken und fiel später an Bayern.
L.: Wolff 512. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6331 Schoder (Reichsritter).
Vielleicht zählten S. im frühen 16. Jahrhundert zum Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6332 Scholl, Schmoll? (Reichsritter).
Vielleicht zählten S. im frühen 16. Jahrhundert zum Ritterkreis Franken. S. Milz.
L.: Riedenauer 127; Ulrichs 209. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6339 Schönbeck (Reichsritter). Im
frühen 16. und frühen 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Gebirg im
Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6341 Schönberg, Schenburgk
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert (um 1550) zählten die S. zum Kanton Odenwald
im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127; Stetten 33. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6344 Schönborn (Reichsritter,
Freiherren, Grafen). Nach dem Ort S. bei Limburg an der unteren Lahn nannte
sich ein 1284 erstmals sicher bezeugtes rheinisches, aus der Ministerialität
aufgestiegenes Adelsgeschlecht. Seit dem späten Mittelalter gehörte es mit
verschiedenen, bis zur ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts mit Ausnahme eines
Zweiges aussterbenden Linien zur rheinischen Reichsritterschaft (Ritterkreis
Rhein). Im 17. Jahrhundert verlagerte es seinen Schwerpunkt nach Franken. 1642 wurde Johann Philipp von Schönborn
Bischof von Würzburg, 1647 Erzbischof von Mainz. Als Folge hiervon erlangte das
Geschlecht für längere Zeit eine hervorgehobene Stellung. 1663 wurde es in den
Freiherrenstand, 1701 in den Reichsgrafenstand erhoben. Wegen der 1671
erworbenen Herrschaft Reichelsberg gehörten die Grafen von S. zu den
fränkischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags.
1701/1704 erwarben sie die reichsständische Herrschaft Wiesentheid und damit
eine zweite Stimme im fränkischen Reichsgrafenkollegium. Seit der Mitte des 17.
Jahrhunderts waren die Grafen von S. in den Kantonen Odenwald, Steigerwald,
Gebirg (ab Mitte des 18. Jahrhunderts) und Baunach (seit etwa 1790)
immatrikuliert. Die im 18. Jahrhundert entstandene Linie Schönborn-Heusenstamm
erlosch 1801. Von den Grafen von Schönborn-Wiesentheid zweigten sich 1801 und
1811 die Grafen von Schönborn-Buchheim in Österreich und die Grafen von S. in
Böhmen ab. Um 1800 zählten sie mit Heusenstamm, Gravenbruch (Grafenbruch),
Hausen, Obertshausen, Patershäuser Hof, Schloss S., Huckelheim, Bromelbergerhof,
Dörnsteinbach, Großblankenbach, Großkahl, Großlaudenbach, Hauenstein, Hauhof,
Kahler Glashütte (Kahler), Königshofen, Krombach, Langenborn, Mensengesäß,
Oberschur, Oberwestern, Polsterhof, Schneppenbach, Unterschur, Waag,
Wesemichshof (Wesemichshofen), Schöllkrippen und Michelbach zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. Wegen Gaibach und
Zeilitzheim waren sie im Kanton Steigerwald immatrikuliert. Weiter waren sie
mit der Hälfte von Dorn-Assenheim (Dornassenheim) Mitglied im Kanton
Mittelrheinstrom und mit Badenheim im Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises
Rhein. Michelbach fiel 1808 an Hessen-Darmstadt und Huckelheim, Oberwestern,
Schöllkrippen, Großlaudenbach und Kahl an Aschaffenburg und damit später an
Bayern. Die Herrschaften Wiesentheid und Reichelsberg kamen 1806/1810 durch
Mediatisierung an Bayern. Der Ort S. gelangte 1479 über Katzenelnbogen an
Hessen, 1803 an Nassau-Usingen (Nassau), 1866 an Preußen und 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Zeumer 554 II b 62, 9, 62, 10; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 162; Bechtolsheim 22, 65f.; Riedenauer 127; Stetten 39,
187f.; Domarus, M., Würzburger Kirchenfürsten aus dem Hause Schönborn, 1951;
Schröcker, A., Besitz und Politik des Hauses Schönborn vom 14. bis zum 18.
Jahrhundert, (in) Mitteilungen des österreich. Staatsarchivs 26 (1973); Die
Grafen von Schönborn, hg. v. Maué, H. u. a., 1989; Bott, K., Bibliographie zur
Geschichte des Hauses Schönborn, 1991; Schraut, S., Das Haus Schönborn, 2004.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6353 Schönfeld, Schönfeldt
(Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra, zum
Kanton Gebirg sowie zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Außerdem gehörten sie mit den Rittergütern
Mühlen und Egelstal zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Seyler 383, Riedenauer 127; Hellstern 213.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6356 Schönstätt (Reichsritter). Im
frühen 17. Jahrhunderts zählten die S. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken und außerdem vielleicht zum Kanton Gebirg
sowie zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6357 Schöntal (reichsunmittelbare
Abtei, Reichsabtei). Nach der Mitte des 12. Jahrhunderts (1153?, vor 1157)
gründete der fränkische Ritter Wolfram von Bebenburg auf seinem Gut Neusaß an
der Jagst das Zisterzienserkloster Neusaß, das vor 1163 nach S. (Hoefelden)
verlegt und dementsprechend umbenannt wurde. 1157 erhielt es die Bestätigung
des Kaisers und 1176/1177 die des Papstes. 1418 erlangte es die
Reichsunmittelbarkeit, wurde aber 1495 durch Übertragung der Vogtei seitens
Königs Maximilian dem Erzstift Mainz unterstellt. 1671 erwarb S. die im Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken
immatrikulierte reichsritterschaftliche Herrschaft Aschhausen mit Teilen von
Bieringen und Teilen von Sershof, gewann jedoch weder Reichsstandschaft noch
Kreisstandschaft. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste das unmittelbare Gebiet
der Abtei 0,5 Quadratmeilen mit 300 Einwohnern. Sie hatte insgesamt noch
folgende Güter: S., Aschhausen, Bieringen mit Weltersberg, Diebach, Oberkessach
mit Hopfengarten und Weigental (Weigenthal), Westernhausen, halb Berlichingen,
die Höfe Büschelhof, Eichelshof, Halberg, Halsberg, Muthof, Neuhof, Neusaß,
Sershof, Schleierhof, Spitzenhof, den Propsteihof zu Mergentheim, den
Schöntaler Hof in Heilbronn und über 4500 Morgen Land. Um 1800 zählte S. zum
Kanton Odenwald. 1802/1803 kam es mit sieben Dörfern und etwa 3100 Einwohnern
an Württemberg und wurde aufgehoben. 1951/1952 fiel S. über Württemberg an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 101, 493; Winkelmann-Holzapfel 162; Großer Historischer Weltatlas II
66 (1378) E4; Riedenauer 129; Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg
von 1802-1810, 1902; Betzendörfer, W., Kloster Schöntal, 1937; Hölzle, E., Der
deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Die Kunstdenkmäler in
Württemberg. Ehemaliges Oberamt Künzelsau, bearb. v. Himmelheber, G., 1962;
Mellentin, E., Kloster Schöntal, 1964; 825 Jahre Kloster Schöntal, 1982; Eberl,
I., Schöntal, LexMA 7 1995, 1539f. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6361 Schott von Schottenstein
(Freiherren, Reichsritter). Nach der Burg Schottenstein bei Staffelstein
nannten sich die S. (Stein an der Itz). Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten
sie zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken.
Früh gehörten sie auch dem Kanton Rhön-Werra sowie vielleicht dem Kanton Gebirg
an. Außerdem waren sie mit dem 1787 von den Hopffer (Hopfer) erworbenen
Bläsiberg (Blasiberg) Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Schottenstein selbst war nach der Zerstörung der Burg durch Bamberg und
Würzburg Ganerbendorf der Greiffenclau zu Vollrads (Greiffenclau),
Lichtenstein, Hendrich und des Hochstifts Würzburg.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 65; Riedenauer
127; Rahrbach 222. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6366 Schrautenbach, Schrautenbach
genannt Weitolsheim, Weitolshausen genannt Schrautenbach, Weitelshausen genannt
Schrautenbach (Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die S. zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 127; Stetten 33; Neumaier 78.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6369 Schriebersdorf (Reichsritter). Im
frühen 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 384; Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6370 Schrimpf von Berg, Schrimpff von
Berg (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die S. (Berg genannt Schrimpf)
zu den Kantonen Rhön-Werra, Gebirg, Steigerwald und Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 384; Riedenauer 122; Rahrbach 225.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6371 Schrottenberg (Freiherren,
Reichsritter). Vom späteren 17. Jahrhundert bis 1806 zählten die Freiherren von
S. mit Untermelsendorf, Obermelsendorf und Bernroth, Treppendorf, Eckersbach
und dem Rittergut Reichmannsdorf zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie im späteren 17.
Jahrhundert auch im Kanton Baunach immatrikuliert.
L.: Stieber; Pfeiffer 199; Bechtolsheim 16, 196f.; Riedenauer 127; Rahrbach
227. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6374 Schrozberg, Schrotzberg,
Schletzberg (Reichsritter). Die seit 1249 nachweisbaren Herren von S. bei
Schwäbisch Hall saßen zunächst vermutlich auf der Burg Leineck und dann bis
1521 auf S. Im 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Altmühl, vom 16.
Jahrhundert bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. S. kam 1558/1609 an die Hohenlohe und
von dort an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Schrozberg
(Herrschaft).
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Stetten 33;
Riedenauer 127, Rahrbach 228; Neumaier 72.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6375 Schuhmacher (Reichsritter).
Vielleicht zählten im früheren 18. Jahrhundert S. zum Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6376 Schuhmann (Reichsritter). Im
späten 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6385 Schütz, Schüz (Freiherren,
Reichsritter). Im frühen 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von S. zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 384; Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6387 Schütz von Hagenbach und
Uttenreuth, Schütz zu Hagenbach und Uttenreut (Reichsritter). Im frühen 16.
Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6391 Schutzbar genannt Milchling, Schutzbar
genannt Burgmilchling (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert waren die S. Mitglied
in den Kantonen Altmühl, Rhön-Werra und Steigerwald (?) des Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert zählten sie zum
Ritterkreis Rhein und nur zeitweise noch zum Kanton Rhön-Werra.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 127;
Rahrbach 229. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6393 Schwab (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6396 Schwaben (Herzogtum,
Reichslandvogtei Oberschwaben und Niederschwaben). Das nach der germanischen
Völkerschaft der Sweben bezeichnete S. umfasste ursprünglich die (spätere)
deutsche Schweiz, das Elsass, Südbaden, Südwürttemberg und das Gebiet bis zum
Lech und wurde zunächst von den swebischen Alemannen besiedelt und nach ihnen
benannt. Das ältere, seit dem 6. Jahrhundert ausgebildete Herzogtum der
Alemannen wurde 746 von den Franken beseitigt.
843 kam Alemannien zum ostfränkischen Reich, in dem es zunehmend als S.
bezeichnet wurde. Mehrere Geschlechter rangen miteinander um die Macht
(Hunfridinger, Alaholfinger). Nach dem Aussterben der ostfränkischen Karolinger
wechselte die Würde des Herzogs von S. zwischen verschiedenen Familien
(Hunfridinger/Burchardinger, Konradiner, Babenberger/Liudolfinger). Heinrich
IV. übertrug sie 1079 seinem Schwiegersohn Friedrich von Büren bzw. Staufen,
dessen Geschlecht die durch Anfall welfischer, Pfullendorfer, Lenzburger und
zähringischer Güter vermehrte Würde bis 1268 (Herzog Konradin) innehatte. Nach
Aussterben der Familie bereicherten sich die Großen des Landes, vor allem die
Grafen von Württemberg, am Reichsgut und Herzogsgut und verhinderten die
Wiederherstellung des Herzogtums S. durch König Rudolf von Habsburg, der zwar
das Herzogtum seinem Sohn Rudolf († 1290) verlieh, unter dessen Enkel Johann
Parricida aber der Titel erlosch. Immerhin vereinigte Rudolf von Habsburg die
Reste des Reichsgutes in Reichslandsvogteien. Von diesen verlor die nördlich
der Donau gelegene Reichslandvogtei Niederschwaben rasch an Bedeutung. Dagegen
vermochte die südlich der Donau gelegene Reichslandvogtei Oberschwaben,
gestützt auf ursprünglich welfisch-staufische Rechte um Ravensburg und seit
1415 auf das Gebiet der sog. Freien auf der Leutkircher Heide, sich zu
behaupten. 1378 wurde ihr die Reichslandvogtei Niederschwaben zugeschlagen.
Sitz der Landvogtei (Reichslandvogtei in Oberschwaben und Niederschwaben) war
die Ravensburg, seit 1647 Altdorf (Weingarten). Eine umfassende Wiedergewinnung
der alten Reichsrechte gelang freilich nicht. Lediglich um Altdorf (Weingarten)
blieb ein bescheidenes Herrschaftsgebiet bestehen. Die Landvogtei wurde
mehrfach verpfändet. 1541 kam sie als Reichspfandschaft endgültig an Österreich
(Schwäbisch-Österreich). Ihre Landeshoheit erfasste rund 25000 Einwohner, doch
bestanden Geleitsrechte, Forstrechte, Gerichtsrechte und Vogteirechte auch
gegenüber vielen anderen oberschwäbischen Reichsständen. 1805 kam die zum
österreichischen Reichskreis zählende Vogtei an Württemberg. Das Gebiet der
Freien auf der Leutkircher Heide (Amt Gebrazhofen) fiel 1805 an Bayern und 1810
an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 43, 136; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II
34 (1138-1254) F4; Gönner, E./Zorn, W., Schwaben, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Stälin, P., Geschichte Württembergs, Bd. 1 1882ff.; Baumann, F.,
Forschungen zur schwäbischen Geschichte, 1898; Schröder, A./Schröder, H., Die
Herrschaftsgebiete im heutigen Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg nach dem
Stand von Mitte 1801, Z. hist. Ver. Schwaben und Neuburg 32 (1906); Schröder,
A., Die staatsrechtlichen Verhältnisse im Bayerischen Schwaben um 1801, Jb.
Hist. Ver. Dillingen 19 (1906); Weller, K., Die freien Bauern in Schwaben, ZRG
54 (1934); Ernst, F., Zur Geschichte Schwabens im ausgehenden Mittelalter, (in)
Festgabe Bohnenberger, 1938; Weller, K./Weller, A., Besiedlungsgeschichte
Württembergs vom 3. bis 13. Jahrhundert, 1938; Bader, K., Der deutsche
Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978;
Tüchle, H., Kirchengeschichte Schwabens, Bd. 1f. 1950ff.; Historisches
Ortsnamenbuch von Bayern, hg. v. der Komm. f. bay. LG. (1952ff.), Teil
Schwaben; Zorn, W., Historischer Atlas von Schwaben, Schwäbische Bll. 4 (1953);
Historischer Atlas von Bayerisch Schwaben, hg. v. Zorn, W., 1955; Gönner,
E./Müller, M., Die Landvogtei Schwaben, (in) Vorderösterreich, hg. v. Metz, F.,
3. A. 1978; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 22, 51, 52,
94, III, 27, Swabun, Volksname, Landname, Swabolant, Svavaland, Swabo richi,
Suevia, Schwaben; Lautenbacher, G., Bayerisch Schwaben, 1968; Weller,
K./Weller, A., Württembergische Geschichte im südwestdeutschen Raum, 8. A.
1975; Maurer, H., Der Herzog von Schwaben, 1978; Blickle, P./Blickle, R.,
Schwaben von 1268 bis 1803, 1979; Hofacker, H., Die schwäbischen
Reichslandvogteien im späten Mittelalter, 1980; Fried, P./Lengle, P., Schwaben
von den Anfängen bis 1268, 1988; Früh- und hochmittelalterlicher Adel in
Schwaben und Bayern, hg. v. Eberl, I., 1988; Graf, K., Das Land Schwaben im
späten Mittelalter, (in) Regionale Identität und soziale Gruppen im deutschen
Mittelalter, 1992, 127; Baum, W., Die Habsburger in den Vorlanden, 1993; Zotz,
T., Schwaben, LexMA 7 1995, 1598ff.; Handbuch der bayerischen Geschichte, hg.
v. Spindler, M., Bd. 3, 3 3. A. 1997; Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des
18. Jahrhunderts, hg. v. Kraus, A., 2001; Zettler, A., Geschichte des
Herzogtums Schwaben, 2003; Das Reich in der Region während des Spätmittelalters
und der frühen Neuzeit, hg. v. Kießling, R. u. a., 2005; Adel im Wandel, hg. v.
Bumiller, C. u. a., 2006; Die Integration in den modernen Staat, hg. v.
Hoffmann, C. u. a., 2007. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6398 Schwaben (Ritterkreis),
schwäbischer Ritterkreis. Der zwischen 1541 und 1545 entstandene, 1560 mit
einer Verfassung versehene Ritterkreis S. (schwäbischer Ritterkreis) war wie
der Ritterkreis Franken (fränkischer
Ritterkreis) und der Ritterkreis Rhein (rheinischer Ritterkreis) eine
Untergliederung der Reichsritterschaft. Er setzte sich seit 1749 aus den fünf
Kantonen Donau (Ehingen), Hegau bzw. Hegau-Bodensee-Allgäu (Radolfzell [Hegau],
Wangen [Allgäu-Bodensee]), Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau (Tübingen),
Kocher (Esslingen) und Kraichgau (Heilbronn) zusammen. Um 1790 umfasste der in
Ehingen sitzende Ritterkreis etwa 670 Herrschaftsgebiete mit 160000 Einwohnern
und rund 140 Ritterfamilien. 1805/1806 löste er sich auf. Art. 25 der
Rheinbundakte setzte formell die Eingliederung der ritterschaftlichen Gebiete
in die umgebenden Territorien fest.
L.: Wolff 507. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6401 Schwäbisch Hall (Reichsstadt).
Das Gebiet von S. am Kocher war seit der mittleren Steinzeit besiedelt. Bereits
die Kelten beuteten die dortige Salzquelle aus. 1037 wird der Ort erstmals
erwähnt (Halle). Von den Grafen von Comburg (Komburg) kam er im 12. Jahrhundert
(um 1116) erbweise an die Staufer, von denen ihm Friedrich I. Barbarossa
Stadtrecht verlieh. Schon zu ihrer Zeit wurde S. eine der wichtigsten
Münzprägestätten des Reiches (Heller um 1200 erstmals bezeugt). 1276 wurde die
Stadt mit der Befreiung von auswärtigen Gerichten Reichsstadt. 1280 setzte sie
ihre Selbständigkeit gegenüber den Schenken von Limpurg (Schüpf) durch. 1382
erwarb sie das Schultheißenamt. Die von ihr ausgehende Münze erlangte als
Heller erhebliche Verbreitung. 1484 erhielt sie allgemein den seit 1191
aufkommenden Namen S. Im 14. bis 16. Jahrhundert erwarb sie ein verhältnismäßig
großes, im 15. Jahrhundert mit einer Heeg umgebenes Herrschaftsgebiet
(Kirchberg, Ilshofen, Teile von Künzelsau, Honhardt, Vellberg, 1541 Burg
Limpurg. Seit dem 15. Jahrhundert rechnete sich S. zu dem schwäbischen
Reichskreis (bzw. Schwaben). Von 1522 bis 1534 führte es die Reformation ein.
Um 1800 zählte es zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1802/1803 kam S. mit 6 Quadratmeilen bzw. 330
Quadtratkilometer Gebiet und 21000 Einwohnern an Württemberg, das 1804 die
Salzquellen verstaatlichte und 1812/1827 die Rechte der Siederfamilien gegen
Rente abkaufte. In Württemberg wurde die Stadt Sitz eines Oberamts. 1934 wurde
der Name S. amtlich eingeführt. 1951/1952 kam die Stadt mit Württemberg an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 213; Zeumer 552ff. III b 9; Wallner 686 SchwäbRK 24; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, II 78 (1450) F4, III 22 (1648) D4, III
38 (1789) C4; Riedenauer 129; Schroeder 369ff.; Gmelin, J., Die Hällische
Geschichte, 1896; Swiridoff, P., Schwäbisch Hall. Die Stadt. Das Spiel auf der
Treppe, 1955; Wunder, G./Lenckner, G., Die Bürgerschaft der Reichsstadt Hall
von 1395 bis 1600, 1956; Die Urkunden des Archivs der Reichsstadt Schwäbisch
Hall, Bd. 1 (1156-1399), bearb. v. Pietsch, F., 1967; Der Kreis Schwäbisch
Hall, hg. v. Biser, R., 1968, 2. A. 1976; Wunder, G., Probleme der Haller
Geschichte, 1974; Wunder, G., Die Bürger von Hall, 1980; Studien zur Geschichte
der Stadt Schwäbisch Hall, hg. v. hist. Verein für Württembergisch Franken, 1980; Döring, W., Die Mediatisierung der
ehemaligen Reichsstadt Hall durch Württemberg 1802/03, 1982; Nordhoff-Behne,
H., Gerichtsbarkeit und Strafrechtspflege in der Reichsstadt Schwäbisch Hall
seit dem 15. Jahrhundert, 2. A. 1986; Hall in der Napoleonzeit, hg. v.
Akermann, M. u. a., 1987; Dürr, R., Mägde in der Stadt, 1995; Lorenz, S.,
Schwäbisch Hall, LexMA 7 1995, 1605; Lau, T., Bürgerunruhen und Bürgerprozesse,
1999; Iländer, B., Verfassung und Verwaltung der Reichsstadt Hall vom Ende des
Dreißigjährigen Krieges bis zum Ende der Reichsstadtzeit (1648-1806), Diss.
jur. Tübingen 2000. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6412 Schwalbach (Ganerben,
Reichsritter). Die aus S. im Taunus stammende Familie war von 1463 bis nach
1516 an der Ganerbschaft Schornsheim beteiligt. Im 16. Jahrhundert zählten die
S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
S. Carben (Karben).
L.: Zimmermann 78; Stetten 33; Riedenauer 127; Neumaier 78, 80, 83, 126, 147,
156, 166. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6427 Schwarzburg (Grafen, Fürsten).
Vermutlich ursprünglich nach der Käfernburg bei Arnstadt, seit 1123 nach der
1071 erstmals erwähnten Burg S. an der Schwarza in der Landgrafschaft Thüringen
benannten sich Grafen von S., die den seit Anfang des 11. Jahrhunderts
auftretenden Sizzonen entstammten und seit 1059/1072 den Grafentitel (des
thüringischen Längwitzgaues) führten. Ihre Güter lagen um Käfernburg, Remda,
Ilmenau, Stadtilm und Plaue. Durch geschicktes Verhalten nach der Doppelwahl
von 1198 gewannen die Grafen zu ihren älteren Reichslehen (S., Königsee,
Ehrenstein) weitere Reichsgüter (1208-1389 Saalfeld, 1208/1212 Blankenburg,
1310-1383 Stadtroda). 1332 kauften sie den Anteil Hersfelds an Arnstadt, 1333
erwarben sie die Herrschaft Leuchtenburg und erlangten 1334 Rudolstadt von den
Grafen von Orlamünde, 1340 Frankenhausen von den
verwandten Grafen von Beichlingen sowie 1356 Sondershausen von den verwandten
Grafen von Hohnstein. Seit der Zeit Karls IV. bekleideten sie das
Erzstallmeisteramt und bis 1708 das Reichserbjägeramt. Allerdings kam es seit
dem Ende des 12. Jahrhunderts mehrfach zu Erbteilungen (1160/1184-1385
Schwarzburg-Käfernburg, Güter dann an die Markgrafen von Meißen, an die Grafen
von Weimar-Orlamünde [1302] und an S. [1315], 1276/1349
Schwarzburg-Blankenburg). Außerdem galten die Grafen von S. seit 1342/1344 als
Vasallen des Hauses Wettin (Meißen) und waren damit von der
Reichsunmittelbarkeit bzw. vom Reichsfürstenstand ausgeschlossen. Seit dem 15.
Jahrhundert gliederte sich das Gebiet S. auf in die seit 1485 unter der
Oberhoheit der Albertiner stehende Unterherrschaft um Sondershausen und die
unter Oberhoheit der Ernestiner stehende, mit Reichsstandschaft begabte
Oberherrschaft am Thüringer Wald. 1564 erlosch Schwarzburg-Schwarzburg und
wurde von Schwarzburg-Blankenburg beerbt. 1571/1584/1599 entstanden nach kurzer
Vereinigung der gesamten Lande unter Graf Günther XL. († 1552) und Einführung
der Reformation (1535/1545) sowie dem Erwerb von Leutenberg (1564) die
Hauptlinien Schwarzburg-Arnstadt bzw. Schwarzburg-Sondershausen, das ein
Drittel der oberen südthüringischen Güter (Arnstadt) und zwei Drittel der
unteren Grafschaft (Sondershausen) erhielt, und Schwarzburg-Rudolstadt, das
unter anderem S., Rudolstadt, Blankenburg, das 1534 aufgehobene Kloster
Paulinzella und Frankenhausen gewann (1571-1594
Nebenlinie Schwarzburg-Frankenhausen). Beide
zählten zum obersächsischen Reichskreis. Sie wurden unter Beseitigung der
Oberherrschaft Sachsens (Kursachsens) 1697 bzw. 1710 in den jüngeren
Reichsfürstenstand erhoben und 1754 zum Reichsfürstenrat zugelassen. Beide
Fürstentümer traten 1807 dem Rheinbund, 1815 dem Deutschen Bund, 1866/1867 dem
Norddeutschen Bund und 1871 dem Deutschen Reich bei. 1816/1821 erhielt
Schwarzburg-Rudolstadt, 1841 auch Schwarzburg-Sonderhausen eine Verfassung.
Nach dem Aussterben der Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen 1909 wurde
Schwarzburg-Sondershausen mit Schwarzburg-Rudolstadt in Personalunion
vereinigt. Am 22. 11. 1918 dankte der Fürst ab. Die danach vorhandenen beiden
Freistaaten gingen am 1. 5. 1920 im Land Thüringen auf, das 1945 zur
sowjetischen Besatzungszone und von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen
Republik kam und am 25. 7. 1952 in dieser aufgelöst (str.), zum 3. 10. 1990
aber wieder begründet wurde.
L.: Wolff 410; Zeumer 553II b 59; Wallner 710 ObersächsRK 14, 15; Großer
Historischer Weltatlas II (1378) F3, III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2;
Heydenreich, L., Historia des ehemals Gräf. nunmehro Fürstl. Hauses
Schwarzburg, 1743; Dobenecker, O., Regesta Thuringiae, Bd. 1ff. (bis 1288)
1896ff.; Erichsen, J., Die Anfänge des Hauses Schwarzburg, 1909; Herrmann, K.,
Die Erbteilungen im Hause Schwarzburg, Diss. phil. Halle 1920; Lammert, F.,
Verfassungsgeschichte von Schwarzburg-Sondershausen, 1920; Rein, B., Die
Rudolstädter Fürsten im 19. Jahrhundert, Zs. d. Ver. f. thür. Gesch. u.
Altertumskunde, 1939; Schlesinger, W., Die Entstehung der Landesherrschaft, Bd.
1 1941; Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Thüringen, hg. v.
Patze, H., 1968, 2. A. 1989; Hess, U., Geschichte der Schwarzburg-Rudolstadt,
1994; Bünz, E., Schwarzburg, LexMA 7 1995, 1620.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6431 Schwarzburg-Frankenhausen (Herrschaft, Grafen). Frankenhausen im nördlichen Thüringen zwischen der
Hainleite und dem Kyffhäuser war im 9. Jahrhundert Mittelpunkt eines
fränkischen Reichsgutsbezirks. Im 11. Jahrhundert unterstand es dem Haus
Weimar-Orlamünde, seit Anfang des 13. Jahrhunderts den Grafen von Beichlingen.
1340 erwarb es der Graf von Schwarzburg. Von 1571 bis 1594 war es Sitz der
Linie S. 1599 kam es an Schwarzburg-Rudolstadt und wurde Hauptort einer
Unterherrschaft.
L.: Herrmann, K., Die Erbteilungen im Hause Schwarzburg, Diss. phil. Halle
1920. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6433 Schwarzburg-Rudolstadt
(Grafschaft, Fürstentum, Freistaat). Rudolstadt an der Saale wird zu Anfang des
9. Jahrhunderts erstmals erwähnt. Zu Anfang des 13. Jahrhunderts unterstand es
den Grafen von Orlamünde. 1326 erhielt es Stadtrecht und kam 1340 an die Grafen
von Schwarzburg. Seit 1599 war es Hauptort der Grafschaft, seit 1710 des
Fürstentums S. Die Grafschaft erhielt 1571 zwei Drittel der mit
Reichsstandschaft begabten Oberherrschaft Schwarzburg mit Rudolstadt und
Stadtilm, Blankenburg, das 1534 aufgehobene Kloster Paulinzella und 1598 das
zur Unterherrschaft gehörige Drittel Frankenhausen.
Am 3. 9. 1697 und endgültig 1710 gewann S. die Reichsfürstenwürde. 1754 wurde
das zum obersächsischen Reichskreis zählende S. nach Ablösung der Lehnsrechte
Sachsens gegen Geldentschädigung zum Reichsfürstenrat zugelassen. 1807 trat es
dem Rheinbund, 1815 dem Deutschen Bund bei. 1816/1821 erhielt es eine 1854
umgestaltete Verfassung. 1866 trat es dem Norddeutschen Bund und 1871 dem
Deutschen Reich bei. S. umfasste (1910) 941 Quadratkilometer mit 100700
Einwohnern und wurde beim Aussterben des Fürstenhauses von
Schwarzburg-Sondershausen (1909) mit diesem in Personalunion vereinigt. Nach
Abdankung des Fürsten am 22. 11. 1918 verselbständigte sich S. als Freistaat.
Dieser ging am 1. 5. 1920 im Land Thüringen auf. Das Geschlecht der S. starb
1971 in männlicher Linie aus.
L.: Wolff 412f.; Wallner 710 ObersächsRK 14; Großer Historischer Weltatlas III
38 (1789) D2; Bauer 1, 701; Statistisches Universal-Handbuch, Ortslexikon und
Landeskunde für das Fürstenthum Schwarzburg-Rudolstadt, bearb. v. Thieme, A.,
1880; Herrmann, K., Die Erbteilungen im Hause Schwarzburg, Diss. phil. Halle
1920; Trinckler, H., Entstehungsgeschichte und Häuserchronik von
Alt-Rudolstadt, 1939; Handbuch der historischen Stätten Deutschlands,
Thüringen, hg. v. Patze, H., 1968, 2. A. 1989; Hess, U., Geschichte der
Schwarzburg-Rudolstadt, 1994. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6435 Schwarzenberg (Grafschaft,
Fürsten). Seit 1155 ist das edelfreie fränkische Geschlecht der
Saunsheim/Seinsheim nachweisbar. Es erwarb 1405/1421 durch Erkinger von
Seinsheim zu Stephansberg von den Castell die Burg und Herrschaft S. bei
Scheinfeld am Steigerwald und benannte sich seitdem nach dieser. 1428 wurden
Burg und Herrschaft durch Auftragung Reichslehen. 1429 wurde das Geschlecht in
den Freiherrenstand, 1566 bzw. 1599 (Stephansberger Linie) in den Grafenstand
und 1670 in den Fürstenstand (1696 Sitz und Stimme auf der Fürstenbank des
schwäbischen Reichskreises) erhoben. 1511 musste es die Burg und die Herrschaft
den Markgrafen von Ansbach (Brandenburg-Ansbach) zu Lehen auftragen, behielt
aber dessenungeachtet seine Reichsstandschaft bei. 1524 führte es die
Reformation ein, die aber 1623 durch die Gegenreformation wieder beseitigt
wurde. Die Familie zerfiel seit 1437 in zahlreiche Linien (u. a. Hohenlandsberg
bis 1646, Stephansberg). Durch Erwerb von Gütern in Franken
(1662/1664 reichsunmittelbare Herrschaft Erlach, zweite Stimme im fränkischen
Reichsgrafenkollegium), Südböhmen (1660 Wittingau als Erbschaft der von Eggenberg,
Krumau 1719 [1723 Herzogtum]), in der Obersteiermark (1617 durch Heirat Murau),
in Krain, in den Niederlanden, in Westfalen (1550 Gimborn, 1621 Neustadt, beide
bildeten eine reichsunmittelbare, 1782 an Wallmoden verkaufte Herrschaft,
Stimme im westfälischen Reichsgrafenkollegium), der Grafschaft Sulz (1687), der
Landgrafschaft Klettgau (1687 Stimme im schwäbischen Reichskreis, jedoch nicht
im Reichsfürstenrat, 1689 gefürstete Landgrafschaft), der am Ende des 18.
Jahrhunderts zum schwäbischen Reichskreis zählenden Herrschaften Illereichen
(1788) und Kellmünz (1789) am Mittellauf der Iller sowie der Hoheitsrechte in
der Landgrafschaft Stühlingen und der Herrschaft Lichteneck im Breisgau stieg
sie zu den führenden Familien des Reiches auf. 1654 erreichte das Haus für
seine fränkischen Güter die Exemtion von allen Landgerichten. Am Ende des 18.
Jahrhunderts zählte der Fürst von S. wegen der Herrschaft Seinsheim oder der
gefürsteten Grafschaft S. zu den fränkischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrats des Reichstags. Mit Burggrub, Unterlaimbach, Appenfelden,
Schnodsenbach und Burgambach mit Zeisenbronn war er im Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken (frühes 16. Jahrhundert,
ab 1785) immatrikuliert, mit Ermetzhofen im Kanton Altmühl (16. Jahrhundert,
frühes 19. Jahrhundert) und mit Teilen von Bullenheim und Gnötzheim im Kanton
Odenwald (spätes 17. Jahrhundert, frühes 19. Jahrhundert). Die oberschwäbischen
Güter, insgesamt 10 Quadratmeilen Gebiet, fielen 1806 an Baden (1812 Verkauf an
Baden), die fränkischen Güter an Bayern. Als Rest der früheren Herrschaft
blieben in Scheinfeld, Seehaus und Marktbreit bis 1848 standesherrliche
schwarzenbergische Gerichte unter Staatsaufsicht Bayerns bestehen. Die Güter in
Böhmen, die ursprünglich 600000 Hektar und 230000 Einwohner umfassten, wurden
nach 1918 durch die Bodenreform verringert und gingen 1945 an die
Tschechoslowakei und damit 1993 an Tschechien.
L.: Wolff 116; Zeumer 553 II b 56, 61,7, 554 II b 62, 7; Wallner 692 FränkRK
13; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4, III 38
(1789) D3; Klein 157; Winkelmann-Holzapfel 162; Bechtolsheim 65, 197;
Riedenauer 127; Fugger, E., Die Seinsheims und ihre Zeit, 1893; Schwarzenberg,
K. zu, Geschichte des reichsständischen Hauses Schwarzenberg, 1963.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6447 Schwegerer, Schweigerer
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra und zum
Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 212; Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6454 Schweinfurt (Reichsstadt). Eine
an einer Mainfurt vermutlich im 7. Jahrhundert entstandene Siedlung erscheint
791 als Suinvurde. Im 10./11. Jahrhundert tritt eine Burg S. auf, nach der sich
wohl mit den älteren Babenbergern verwandte, reich begüterte (Ammerthal,
Creußen, Kronach) Markgrafen von S. benannten, die 1057 ausstarben und ihre
Güter vor allem (1100) dem Erzstift Magdeburg und (1112) dem Hochstift
Eichstätt (sowie etwa den 1108 und 1149 nachweisbaren Herren von Wonsees)
hinterließen. Die danach auf Reichsboden entstandene Siedlung unterhalb der
Burg war am Anfang des 13. Jahrhunderts Stadt und wurde spätestens 1254
Reichsstadt. Nach einer Zerstörung wurde sie 1259 neu erbaut und von den Grafen
von Henneberg und dem Hochstift Würzburg in Besitz genommen. Allerdings konnte
sie sich allmählich dem Zugriff des Hochstifts Würzburg und auch der
Hochstiftsvögte (Grafen von Henneberg) entziehen. 1282 befreite König Rudolf
von Habsburg sie von fremder Gerichtsbarkeit. 1361 und 1386 löste sie sich aus
der 1354 nach mehreren früheren Verpfändungen erfolgten Verpfändung an
Würzburg. 1362 erhielt sie das Recht der freien Ammannwahl (Reichsvogtswahl),
1443 den Blutbann. 1542 schloss sie sich der Reformation an. 1554 wurde die
Stadt, die Sitz und Stimme im fränkischen Reichskreis hatte und im schwäbischen
Reichsstädtekollegium des Reichstags vertreten war, völlig zerstört. 1802/1803
kam sie mit 2 Quadratmeilen Gebiet und 6000 Einwohnern an Bayern, von 1810 bis
1814 zum Großherzogtum Würzburg, 1814 wieder an Bayern.
L.: Wolff 130; Zeumer 555 III b 19; Wallner 693 FränkRK 23; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F3, II 78 (1450) G3, III 22 (1648) E3, III 38 (1789) D2;
Schroeder 245ff.; Stein, F., Monumenta Suinfurtensia, 1875; Dirian, H., Das
Schweinfurter Stadtregiment während der Reichsstadtzeit, 1954; 700 Jahre Stadt
Schweinfurt 1254-1954, 1954; Holzner, L., Schweinfurt am Main, 1964; Fuchs, A.,
Schweinfurt. Die Entwicklung einer fränkischen villula zur Reichsstadt
Schweinfurt, 1972; Reichsstädte in Franken, hg.
v. Müller, R., 1987; Bundschuh, J., Beschreibung der Reichsstadt Schweinfurt,
1989; Schweinfurt im 19. Jahrhundert, 1991; Fahlbusch, F., Schweinfurt, LexMA 7
1995, 1640; Vor 1000 Jahren. Die Schweinfurter Fehde und die Landschaft am
Obermain, hg. v. Schneider, E. u. a., 2004.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6480 Sechsämterland
(Verwaltungsgebiet, Herrschaft). Das S. im ehemaligen bayerischen Nordgau
umfasste die zwischen 1285 und 1416 von den Burggrafen von Nürnberg/Grafen von
Hohenzollern im Reichsland Eger erworbenen Ämter Wunsiedel, Hohenberg,
Weißenstadt, Kirchenlamitz, Thierstein und Selb unter der Amtshauptmannschaft
Wunsiedel (1613-1797). Über Bayreuth (bzw. Brandenburg-Bayreuth) kam es 1810 an
Bayern.
L.: Stadelmann, W., Kurze Geschichte der Sechsämter, Archiv f. Gesch. und
Altertumskunde von Oberfranken 8 (1860); Sturm,
H., Oberpfalz und Egerland, 1964. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6481 Seck (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken sowie zur vogtländischen Ritterschaft
(Vogtland).
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6483 Seckendorff (Herren,
Reichsritter, Freiherren). Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts lässt sich die in
Franken begüterte Familie zurückverfolgen. Sie
teilte sich früh in die Zweige Aberdar, Gutend (Gudent) und Rinhofen. Von etwa
1402 bis um das Jahr 1800 gehörten die S. mit Teilen der Herrschaft
Erkenbrechtshausen, neun Zehnteln Gröningen, Schainbach, Teilen von Burleswagen
(Burleswangen), Teilen von Satteldorf, Elpershofen, Heinkenbusch (Hinkenbusch)
und Oßhalden (Osthalten) zu den bedeutenden fränkischen Rittern bzw. zum Kanton
Odenwald (18. Jahrhundert) des Ritterkreises Franken.
Mit Teilen von Hüttenheim, den Rittergütern Sugenheim, Weingartsgreuth und
Rockenbach waren sie außerdem noch im Kanton Steigerwald (16. bis 19.
Jahrhundert) immatrikuliert. Mit Teilen der Herrschaft Obernzenn (Oberzenn),
Unternzenn (Unterzenn) und Empel waren sie Mitglied im Kanton Altmühl. Am Ende
des 18. Jahrhunderts gehörten sie auch noch dem Kanton Baunach (ab etwa 1760)
an. Weitere ritterschaftliche Güter waren Oberaltenbernheim,
Unteraltenbernheim, Egenhausen, Trautskirchen, Urphetshofen (Urphetshof) und
Ermetzhofen. Vielfach standen sie im Dienst der Hohenzollern, an die sie auch
Güter abgaben. 1530 führten sie die Reformation ein. 1706 wurde die Linie
Aberdar in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Ihre Güter im Kanton Odenwald
fielen außer Gröningen, Schainbach und Burleswagen (Burleswangen) 1808 an
Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 540, 541; Stieber; Roth
von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 55, 57; Winkelmann-Holzapfel 163;
Pfeiffer 196, 197, 198, 212; Bechtolsheim 12, 18, 63; Stetten 11, 22, 37, 183;
Riedenauer 127;Neumaier 83, 102, 160, 191, 192, 194, 199, 239; Meyer, J., Die
Seckendorffer, 1907; Richter, G., Die Seckendorff, Bd. 1ff. 1987ff.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6489 Seefried (Freiherren,
Reichsritter). Die Freiherren von S. zählten mit Teilen der 1697 erworbenen
Herrschaft Buttenheim zum Kanton Gebirg (ab etwa 1770) des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie seit etwa 1760 im Kanton
Rhön-Werra immatrikuliert. Seit etwa 1750 waren sie mit dem Rittergut „4
Untertanen zu Birkach“ Mitglied des Kantons Steigerwald. Wilhelm Heinrich von
S. gehörte ab etwa 1737, Wilhelm Christian Friedrich von S. ab 1766 dem Kanton
als Personalist an.
L.: Seyler 384; Hölzle, Beiwort 55; Winkelmann-Holzapfel 163; Riedenauer 127;
Bechtolsheim 16, 89f., 197f. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6494 Segnitz (Reichsritter). Im frühen
19. Jahrhundert waren die S. im Kanton Baunach des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6496 Seibolstorff (Reichsritter). Um
1550 zählten die S. vielleicht zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 22. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6497 Seiboth, Seyboth (Reichsritter).
Die S. zählten im frühen 18. Jahrhundert zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6501 Seinsheim, Saunsheim (Herrschaft,
Freiherren, Grafen). S. bei Kitzingen wird 1155 (Sovensheim) erstmals erwähnt.
Es war Sitz der seit 1172 bezeugten ministerialischen, westlich Ochsenfurts
begüterten Herren von S., die von den Hochstiften Bamberg und Würzburg Lehen
hielten und den Herren von Hohenlohe sowie den Grafen von Castell dienten. 1420
erwarb Erkinger von S. die Burg Schwarzenberg bei Scheinfeld, trug sie 1428 dem
Reich zu Lehen auf und wurde 1429 in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Ein
Zweig sind die späteren Fürsten zu Schwarzenberg, denen Freiherr Ludwig von S.
die Güter 1655 überlassen hatte, nachdem die 1573 gekaufte, innerhalb Bayerns
landsässige Herrschaft Sünching an der Großen Laaber neuer Stammsitz geworden
war. Die S. gehörten im frühen 16. Jahrhundert mit Seehaus, Hohenkottenheim,
Erlach, Schwarzenberg, Hohenlandsberg, Gnötzheim und Marktbreit dem Kanton
Steigerwald des Ritterkreises Franken an. Weiter
waren sie im 18. Jahrhundert zeitweise in den Kantonen Odenwald und Gebirg
immatrikuliert. Sie zählten seit 1590 zur Grafenbank des fränkischen
Reichskreises und seit 1598 zum fränkischen Reichsgrafenkollegium, doch gingen
diese Rechte bis 1655 durch Verkauf an die Schwarzenberg über. Ohne
Reichsstandschaft wurden die Freiherren von S. 1705 in den Reichsgrafenstand
erhoben. Um 1800 umfasste die Herrschaft S. ein Gebiet von 3 Quadratmeilen
(Verwalterämter Wässerndorf und Gnötzheim und Vogtamt Hüttenheim). 1912 starb
die Familie aus. S. Bayern.
L.: Stieber; Wolff 125; Zeumer 554 II b 62, 7; Wallner 693 FränkRK 20; Pfeiffer
198, 213; Bechtolsheim 2, 14; Riedenauer 127; Neumaier 48, 51, 54, 69, 96, 98,
100, 102, 107, 160, 192, 194, 195, 199, 202; Fugger, E. v., Die Seinsheims und
ihre Zeit, 1893; Schwarzenberg, K. Fürst zu, Geschichte des reichsständischen
Hauses Schwarzenberg, 1963; Wendehorst, A., Seinsheim, LexMA 7 1995, 1721;
Rahrbach 237. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6503 Selbitz (Reichsritter). Im 16.
und frühen 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Baunach sowie zeitweise
zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 213; Riedenauer 127;
Rahrbach 239. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6511 Senft von Suhlburg
(Reichsritter), Senft von Sulburg. Vom frühen 16. Jahrhundert bis zu ihrem
Aussterben 1803 zählten die S. mit dem 1802 an den Fürsten von Hohenlohe
gefallenen Suhlburg mit Untermünkheim und Enslingen zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Mit dem 1524 erworbenen
Matzenbach waren sie Mitglied des Kantons Kocher des Ritterkreises Schwaben.
1808 fielen diese Güter an Württemberg.
L.: Stieber; Hölzle, Beiwort 57, 62; Winkelmann-Holzapfel 163; Kollmer 365,
372; Pfeiffer 210; Stetten 33, 37, 185; Riedenauer 127; Schulz 271; Neumaier
149f.; . (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6513 Senftenberg (Reichsritter). Um
1801 zählten S. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6514 Sengelau (Reichsritter).
Vielleicht zählten die S. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6515 Senger, Senger auf Diespeck
(Reichsritter). Wegen Diespeck zählten die S. von der Mitte des 17. bis zur
Mitte des 18. Jahrhunderts zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie um 1750 im Kanton Odenwald
immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert zählten die S. (zu Rickelshausen) wegen
Rickelshausen zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Ruch 71 Anm. 1; Riedenauer 127.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6519 Sennfeld (Reichsdorf). Das
Reichsdorf S., in dem kein Reichsgut nachgewiesen ist, gehörte mit Gochsheim in
die Reichsvogtei Schweinfurt. Kaiser Ferdinand I. erteilte der Reichsstadt
Schweinfurt die Schutz- und Schirmgerechtigkeit über die Reichsdörfer Gochsheim
und S. Die Reichsstadt trat am 14. 4. 1572 die Reichsvogtei über die Dörfer an das
Hochstift Würzburg ab. Kaiser Ferdinand III. unterstellte die Dörfer am 27. 11.
1637 dem Bischof von Würzburg als Landesherrn, doch wurde 1649 die
Reichsunmittelbarkeit wiederhergestellt. 1702 erhielten S. und Gochsheim vom
Reichskammergericht einen Schutzbrief. Am 8. 5. 1716 befahl Kaiser Karl VI. dem
Bischof von Würzburg, die Dörfer in ihren Reichsfreiheiten nicht zu stören.
1802/1803 kam S. an Bayern.
L.: Hugo 457; Wolff 505f.; Geschichte und Statistik der beiden Reichsdörfer
Gochsheim und Sennfeld, 1802; Weber, F., Geschichte der fränkischen
Reichsdörfer Gochsheim und Sennfeld, 1913; Schnurrer, L., ”Verhinderte”
Reichsstädte in Franken, (in) Reichsstädte in Franken 1, 1987. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6528 Sicherer (Reichsritter). Die S.
zählten am Ende des 18. Jahrhunderts zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6529 Sickingen (Herren, Reichsritter).
Nach S. bei Karlsruhe nannten sich Herren von S. Von ihnen trat besonders der
Reichsritter Franz von S. (1481-1523) hervor, der durch Fehden und Kriegszüge
ansehnliche Güter am Mittelrhein erwarb und die Hoffnung der Reichsritterschaft
auf eine eigenständige Stellung im Reich neben Reichsfürsten und Reichsstädten
verkörperte. Seine wichtigsten Burgen waren Landstuhl und Ebernburg. Im 16. und
17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken, im 18. Jahrhundert mit S. zum Kanton
Kraichgau, zum Kanton Rhön-Werra, mit Sauerburg, Hof Oders (Aders) und
Sauerthal (Sauertal) zum Kanton Mittelrheinstrom, mit Köngernheim zum Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein und (die Sickingen-Schallodenbach) mit
Schallodenbach, Heimkirchen, Schneckenhausen und Wörsbach zum Kanton
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein sowie mit einem Viertel von Obenheim
zum Ritterkreis Unterelsass. S. selbst kam 1368 an die Pfalz (Kurpfalz), 1806
an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Seyler 384; Hölzle, Beiwort 63; Zimmermann 78; Winkelmann-Holzapfel
163; Stetten 23; Riedenauer 127; Neumaier 150; Langbrandtner, H., Die
sickingische Herrschaft Landstuhl, 1991. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6545 Singer von Mossau, Sünger von
Moßau (Reichsritter). Im frühen 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Seyler 387; Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6565 Soden (Freiherren, Grafen,
Reichsritter). Im späten 18. Jahrhundert zählten die Freiherren und seit 1790
Grafen von S. mit dem von den Freiherren von Ellrichshausen erworbenen
Neidenfels zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Wegen Neustädtles und Teilen von Eichenhausen waren sie im Kanton Rhön-Werra
immatrikuliert und mit den Rittergütern Sassanfahrt (Sassanfarth), Köttmannsdorf
und Schlammersdorf im Kanton Steigerwald. Außerdem gehörten sie den Kantonen
Gebirg und Altmühl an.
L.: Hölzle, Beiwort 57; Winkelmann-Holzapfel 163; Bechtolsheim 16, 198f.;
Riedenauer 127; Stetten 37. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6574 Solms (Herren, Grafen). 1129 wird
anlässlich der Stiftung des Klosters Schiffenberg durch die Gräfin von Gleiberg
das edelfreie, im Lahngau beiderseits der mittleren Lahn begüterte Geschlecht
der Herren von S. (Sulmese) mit Sitz in Solms-Oberdorf, dann in Burgsolms
(1160) westlich Wetzlars erstmals erwähnt. Es erlangte vermutlich über die
Herren von Merenberg, Grafen von Gleiberg und Grafen von Luxemburg Güter der
Konradiner. Seit 1226 erscheinen Grafen von S., die Güter an der Lahn und in
Oberhessen hatten, sich aber nur in schweren Auseinandersetzungen mit den
Landgrafen von Hessen behaupten konnten. Um 1250/1260 spalteten sich die Grafen
in die Linien Solms-Burgsolms (bis 1415), Solms-Königsberg (bzw. Hohensolms,
bis 1363, Güter an Hessen) und das verbleibende Solms-Braunfels. 1417/1418/1420
erlangten die Grafen das von den Herren von Hagen bzw. Arnsburg bzw. Münzenberg
gekommene Erbe der Herren von Falkenstein (zwei Drittel, ein Drittel an
Eppstein) in der Wetterau (Münzenberg, Lich, Wölfersheim, Södel, Hungen,
Laubach, Butzbach), konnten es aber nicht mit den Stammgütern vereinigen. Von
Solms-Braunfels leiteten sich 1420/1436 die beiden Hauptlinien Solms-Braunfels
und Solms-Lich ab, von denen Solms-Lich seit 1461 bedeutender wurde.
Solms-Braunfels zerfiel 1602 in Solms-Braunfels, Solms-Greifenstein (mit
Wölfersheim) und Solms-Hungen. Davon erloschen Solms-Braunfels, das 1471 die
kaiserliche Befreiung von fremder Gerichtsbarkeit und 1495 das Bergregal
gewann, 1693 (an Solms-Greifenstein) und Solms-Hungen 1678 (an
Solms-Greifenstein und Solms-Braunfels). Solms-Greifenstein nannte sich
Solms-Braunfels und wurde 1742 Reichsfürstentum. Seine Ämter Greifenstein und
Braunfels kamen 1806 an Nassau, 1815 an Preußen und 1945 an Hessen, seine Ämter
Hungen, Gambach und Wölfersheim, Anteile an Grüningen, Münzenberg und
Trais-Münzenberg fielen 1806 an Hessen-Darmstadt. Solms-Lich teilte sich in
Solms-Lich und Solms-Laubach. Hiervon spaltete sich Solms-Lich, das 1461 durch
Heirat Güter Kronbergs aus der Falkensteiner Erbschaft (Rödelheim, Assenheim,
Niederursel) erbte sowie 1479 Nieder-Weisel (Niederweisel) erlangte, 1494 die
kaiserliche Befreiung von fremder Gerichtsbarkeit, 1507 das Bergregal und seit
1537 Herrschaften im obersächsischen Reichskreis (1537 Sonnewalde in der
Niederlausitz, 1544 Pouch bei Bitterfeld an der Mulde, 1596 Baruth in
Brandenburg südöstlich von Berlin sowie 1602 Wildenfels in Sachsen südöstlich
von Zwickau) gewann, 1628 aber Königsberg verlor, in das 1718 erloschene
Solms-Lich und in Solms-Hohensolms, das sich nach 1718 Solms-Lich-Hohensolms
(Solms-Lich und Hohensolms) nannte. Seit 1792 war es Reichsfürstentum
(Solms-Hohensolms-Lich). Seine Ämter Lich und Nieder-Weisel (Niederweisel)
kamen 1806 an Hessen-Darmstadt, sein Amt Hohensolms 1806 an Nassau, 1815 an
Preußen und 1945 an Hessen. Solms-Laubach teilte sich 1561 in Solms-Sonnewalde
(bis 1615) und Solms-Laubach. Dieses zerfiel 1607 in Solms-Rödelheim mit
Assenheim (bis 1640), Solms-Laubach (bis 1676), Solms-Sonnewalde (mit
Sonnewalde, Groß Leipe (Großleipa) und Schköna) und Solms-Baruth. Solms-Baruth
spaltete sich in Solms-Baruth, Solms-Rödelheim und Solms-Laubach.
Solms-Rödelheim zerfiel in Solms-Rödelheim (bis 1722) und Solms-Assenheim,
dessen Ämter Rödelheim und Nieder-Wöllstadt (Niederwöllstadt) mit einem Anteil
an Assenheim 1806 an Hessen-Darmstadt kamen. Solms-Laubach fiel mit Laubach,
Utphe und Anteilen an Münzenberg und Trais-Münzenberg 1806 an Hessen-Darmstadt
und durch Solms-Wildenfels (Solms-Sachsenfeld, Solms-Baruth, Solms-Wildenfels)
mit Engelthal (Engeltal) und der Abtei Arnsburg 1806 ebenfalls an
Hessen-Darmstadt. Am 4. 4. 1571 war als Gesetz für alle solmischen Lande die
Gerichtsordnung und Landordnung der Grafschaft S. und Herrschaften Münzenberg,
Wildenfels und Sonnewalde erlassen worden. Durch § 16 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 hatten die Fürsten und Grafen
zu S., die im frühen 18. Jahrhundert auch Mitglied im Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken gewesen waren, für die
Herrschaften Rohrbach, Scharfenstein und Hirschfeld sowie für ihre Ansprüche
auf die Abtei Arnsburg und das Amt Cleeberg/Kleeberg die Abteien Arnsburg und
Altenberg (Altenburg) erhalten.
L.: Deren Graveschafften Solms unnd Herrschaft Mintzenberg Gerichtsordnung,
1571; Wolff 273; Zeumer 552ff. II b 60, 4-8; Wallner 696f. OberrheinRK 19, 30,
37, 38; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38
(1789) B3; Riedenauer 129; Neumaier 47, 99; Solms-Laubach, R. Graf zu,
Geschichte des Grafen- und Fürstenhauses Solms, 1865; Uhlhorn, F., Geschichte
der Grafen von Solms im Mittelalter, 1931; Kissel, O., Neuere Territorial- und
Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Demandt, K., Geschichte des Landes
Hessen, 2. A. 1972, Neudruck 1980, 505; Rupp, J., Kleine Geschichte des Solmser
Landes, 1985; Battenberg, F., Solmser Urkunden, Bd. 5 1986; Schwind, F., Solms,
LexMA 7 1995, 2036. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6588 Sommerau (Freiherren,
Reichsritter). Um 1750 (1752?) zählten die Freiherren von S. zum Kanton Baunach
des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6606 Soyecourt (Reichsritter). Im
späten 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6610 Sparneck (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die S. zu den Kantonen Gebirg und Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6611 Sparr (Reichsritter). Um 1550
zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 127; Neumaier 73, 78, 90; .
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6613 Specht (Reichsritter). Im späten
16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6620 Speßhart, Speßhardt
(Reichsritter). Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert waren die S. mit Aschenhausen
Mitglied des Kantons Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
Außerdem waren sie im 18. Jahrhundert in den Kantonen Gebirg und Baunach
immatrikuliert.
L.: Seyler 385; Winkelmann-Holzapfel 164; Riedenauer 127.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6625 Speyer (Hochstift, Residenz des
Bischofs). In der ursprünglich keltischen, an der Mündung des Speyerbachs in
den Rhein gelegenen Siedlung Noviomagus, die den Hauptort der (germanischen,)
um 58 v. Chr. von Caesar unterworfenen Nemeter (civitas Nemetum) bildete, wurde
vermutlich bereits im 3. oder 4. Jahrhundert ein Bischofssitz eingerichtet, der
(nach Untergang und Erneuerung?) 614 mit Bischof Hulderich erstmals bezeugt
ist. Zunächst gehörte er zum Erzbistum Trier, seit 748/780 bis zu seiner
Auflösung 1801 zum Erzbistum Mainz. Sein ursprünglich zum alemannischen, dann
zum fränkischen Stammesgebiet gezählter Sprengel reichte von der
Hauptwasserscheide im Pfälzerwald bis zum Neckartal und Murrtal und von Selz
und Oos bis zur Isenach und zum Kraichbach. Wichtigstes Kloster war Weißenburg
im Elsass, das 1546 erworben wurde. Schon im 7. Jahrhundert erhielten die
Bischöfe reiches Königsgut im Speyergau (Bienwald an der Grenze zu Frankreich,
8. Jh.?), wozu weitere Gaben Herzog Konrads des Roten wie Kaiser Ottos des
Großen im 10. Jahrhundert kamen. 1030 wurde der Neubau des Domes begonnen.
Zwischen 1050 und 1060 gewann der Bischof das ansehnliche Gebiet um Bruchsal
(1056 Lusshardt [Lußhaardt]) und die Grafschaften des Speyergaus und Ufgaus
bzw. Uffgaus. Von 1111 an begann sich allerdings die Stadt S. aus der
Herrschaft der Bischöfe zu lösen, was ihr bis zum Ende des 13. Jahrhunderts
gelang, so dass der Bischof 1371 seinen Sitz in das 784 erstmals genannte und
seit 1316 zum Hochstift gehörige Udenheim an der Mündung des Saalbaches in
einen Altrheinarm verlegte. Das Hochstift des späteren Mittelalters bestand aus
zwei Hauptgebieten beiderseits des Rheins um Bruchsal, Deidesheim, Herxheim,
Lauterburg und Weißenburg. Von 1371 bis 1723 war Udenheim, das zur Festung
Philippsburg ausgebaut wurde, fast ständig Residenz des Bischofs. Danach
siedelte der Bischof nach Bruchsal um. Wegen Brombach, Neckarsteinach,
Darsberg, Grein und Teilen von Langenthal (Langental) war der Bischof um 1790
Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken(,
wegen Oberöwisheim das Domkapitel im Kanton Kraichgau des Ritterkreises
Schwaben). Die linksrheinischen Teile des zum oberrheinischen Reichskreis
zählenden Hochstifts, das am Ende des 18. Jahrhunderts 28 Quadratmeilen mit
55000 Einwohnern und 300000 Gulden Einkünfte umfasste, kamen im 17. Jahrhundert
(1681-1697) bzw. 1801 an Frankreich, 1816 an Bayern, die rechtsrheinischen
Teile (16 Quadratkilometer) 1802/1803 an Baden. Von den ritterschaftlichen
Gütern fielen Brombach 1808 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg,
die übrigen Teile an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen. 1817 wurde ein
neues, die Pfalz (Rheinpfalz) Bayerns umfassendes Bistum S. innerhalb des
Erzbistums Bamberg errichtet.
L.: Wolff 233; Zeumer 552 II a 10; Wallner 695 OberrheinRK 5; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Winkelmann-Holzapfel 163f.; Stetten 186f.; Remling, F., Geschichte der Bischöfe
zu Speyer, Bd. 1ff. 1852ff.; Remling, F., Neuere Geschichte der Bischöfe zu
Speyer, 1867; Bühler, A., Die Landes- und Gerichtsherrschaft im
rechtsrheinischen Teil des Fürstbistums Speyer vornehmlich im 18. Jahrhundert,
ZGO N.F. 38 (1925); Maass, H., Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte des
Bistums Speyer 1743-70, Diss. phil. Göttingen 1933; Stamer, L.,
Kirchengeschichte der Pfalz, Bd. 1ff. 1936ff.; Doll, A., Das alte Speyer, 1950;
Handbuch des Bistums Speyer, 1961; Bohlender, R., Dom und Bistum Speyer. Eine
Bibliographie, 1963; Drollinger, K., Kleine Städte Südwestdeutschlands. Studien
zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Städte im rechtsrheinischen Teil des
Hochstifts Speyer bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts, 1968; Schaab, M.,
Territoriale Entwicklung der Hochstifte Speyer und Worms, (in) Pfalzatlas,
Textband, 20. H. (1972); Duggan, L., Bishop and Chapter, The Governance of the
Bishopric of Speyer to 1552, 1978; Meller, J., Das Bistum Speyer, 1987;
Fouquet, G., Das Speyerer Domkapitel im späten Mittelalter (ca. 1350-1540),
1987; Fouquet, G., Ritterschaft, Hoch- und Domstift Speyer, Kurpfalz, ZGO 137
(1989); Friedmann, A., Die Beziehungen der Bistümer Worms und Speyer zu den
ottonischen und salischen Königen, 1994; Andermann, K., Speyer, LexMA 7 1995,
2095f.; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2, hg. v. Schaab,
M., 1995, 481; Ehlers, C., Metropolis Germaniae, 1996;Krey, H., Bischöfliche
Herrschaft im Schatten des Königtums, 1996; Neumann, H., Sozialdisziplinierung
in der Reichsstadt Speyer, 1997; Gresser, G., Das Bistum Speyer bis zum Ende
des 11. Jahrhunderts, 1998; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich,
hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 612, 1, 2, 541; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 1, 492, 2, 572. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6626 Speyer (Reichsstadt, freie
Reichsstadt). Um 150 n. Chr. nannte Ptolemäus das ursprünglich keltische
Noviomagus, das den Hauptort der (germanischen,) 58 v. Chr. von Cäsar
unterworfenen Nemeter (civitas Nemetum) bildete. 496 wurde der Ort von den Franken erobert und im 6. Jahrhundert erstmals als
Spira bezeichnet. 614 ist S. (nach Untergang und Erneuerung?) als Bischofssitz
sicher bezeugt. 843 kam es zum Ostreich. Durch ein Privileg Kaiser Ottos I. von
969 erlangte der Bischof die vermutlich anfänglich königliche Stadtherrschaft.
1084 wurden aus Mainz geflohene Juden angesiedelt. Weitere Privilegien von 1104
und 1111 führten 1294 zur Befreiung der von Saliern und Staufern sehr häufig
aufgesuchten Stadt von der bischöflichen Herrschaft. In der Folge war S.
Reichsstadt. Bereits mit den spätmittelalterlichen Judenverfolgungen begann
aber ein allmählicher Abstieg. Immerhin war S. aber noch seit 1471 mit Peter
Drach ein hervorragender Druckort und von 1526/1527 bis 1689 Sitz des
Reichskammergerichtes. 1523/1538/1540 führte es die Reformation ein. 1689 wurde
S., das zum oberrheinischen Reichskreis zählte, von Frankreich fast völlig
zerstört und erst 1714 zur Wiederbesiedelung freigegeben. Seit dem frühen 18.
Jahrhundert war es im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Von 1794 bis 1814 war es Sitz eines
französischen Arondissements im Département Mont-Tonnerre (Donnersberg).
1815/1816 fiel es mit 1 Quadratmeile Gebiet und 5000 Einwohnern an Bayern und
wurde Sitz der pfälzischen (rheinpfälzischen) Bezirksregierung Bayerns. 1946
kam es zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 290; Zeumer 554 III a 5; Wallner 699 OberrheinRK 52; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, II 78 (1450), III 22 (1648) D4, III 38
(1789) C3; Weiß, C., Geschichte der Stadt Speyer, 1876; Doll, A., Das alte
Speyer, 1950; (Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, S. 306;)
Bohlender, R., Dom und Bistum Speyer. Eine Bibliographie, 1963; Klotz, F.,
Speyer. Kleine Stadtgeschichte, 1971; Roland, B., Speyer. Bilder aus der
Vergangenheit, 2. A. 1976; Voltmer, E., Reichsstadt und Herrschaft: Zur
Geschichte der Stadt Speyer im hohen und späten Mittelalter, 1981; Geschichte
der Stadt Speyer, hg. v. d. Stadt Speyer, 2. A. 1983; Andermann, K., Speyer,
LexMA 7 1995, 2096ff.; Ammerich, H., Kleine Geschichte der Stadt Speyer, 2008.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6628 Spick (Reichsritter). Vielleicht
zählten die S. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6632 Spieß, Stor zu Spieß
(Reichsritter). Um 1550 zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 127; Neumaier 73. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6642 Spork (Reichsritter). Um 1550
zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6652 Stadion (Herren, Freiherren,
Grafen). Nach Oberstadion (Stadegun) bei Ehingen nannten sich die aus der
Reichsministerialität hervorgegangenen, aus Graubünden (Prätigau) stammenden
schwäbischen Herren von S., die 1197 erstmals erscheinen (1270 Walter von S.)
und deren Stammsitz 1352 zerstört wurde. 1392 entstanden durch Teilung eine
schwäbische und eine elsässische Linie, die um 1700 die Güter vereinigte. 1488
waren die Herren von S. Mitglied der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild,
Teil im Hegau und am Bodensee. Von 1603 bis 1651 waren die S. wegen Magolsheim im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Sie wurden 1686 in den
Reichsfreiherrenstand und 1693/1705 in den Reichsgrafenstand erhoben. 1700
erwarben sie die Herrschaft Warthausen bei Biberach. Wegen der 1708 erworbenen
reichsunmittelbaren Herrschaft Thannhausen zählten sie zu den schwäbischen
Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags. Im 18.
Jahrhundert teilte sich die wegen Hallburg zum Kanton Steigerwald und wegen
weiterer Güter zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken,
im Übrigen zum Ritterkreis Schwaben zählende Familie. Die ältere
fridericianische Linie Warthausen verkaufte ihre 1806 von Württemberg
annektierten Güter an Württemberg, starb 1890 aus und wurde von der jüngeren
philippinischen Linie Thannhausen beerbt, die 1908 ausstarb und von den Grafen
von Schönborn-Buchheim beerbt wurde, die damit die Standesherrschaft
Thannhausen in Bayern, Oberstadion, Moosbeuren, Alberweiler und Emerkingen in
Württemberg (etwa 8000 Einwohner) und große Gebiete in Böhmen um Kauth bei Taus
erhielten. S. Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Zeumer 553 II b 61, 16; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Winkelmann-Holzapfel 164; Bechtolsheim 16, 196; Schulz 271; Riedenauer 127;
Rössler, H., Graf Johann Philipp Stadion, Bd. 1f. 1966. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6658 Stammler (Reichsritter). Im Jahre
1800 zählten vielleicht die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 38. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6664 Starkh, Storck, Stöckh, Stünk,
Stürgkh (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6667 Stauf, Stauff (Reichsritter).
Wegen Adlitz zählten die S. im früheren 18. Jahrhundert zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 127.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6671 Staufer (Geschlecht). Die Anfänge
der vielleicht im Ries beheimateten und zeitweilig mit der Würde der Pfalzgrafen
von Schwaben bekleideten (oder vielleicht auch aus dem Elsass stammenden) S.
reichen bis in die erste Hälfte des 11. Jahrhunderts zurück. Stammsitz war
zunächst Büren (Wäschenbeuren), nach dem sich Friedrich von Büren († 1055)
benannte, der durch seine Heirat mit Hildegard von Egisheim Güter im Elsass
(Schlettstadt, Teile des Hagenauer Forstes) gewann. Sein Sohn Friedrich (†
1105) erhielt als Schwiegersohn König Heinrichs IV. 1079 im Gefolge des
Investiturstreites das Herzogtum Schwaben und erbaute die namengebende Burg
Stauf auf dem Hohenstaufen bei Göppingen. 1125/1138 erlangten die S., die auch
die 1108 letztmals genannten Grafen von Comburg (Komburg) beerbten, das Erbe
der Salier, 1138 mit Konrad III. den deutschen Thron. Unter (Kaiser) Friedrich
I. Barbarossa wurden Schwaben, Elsass, das Rhein-Maingebiet, Ostfranken, Oberpfalz, Egerland (Aussterben der
Diepoldinger 1146), Vogtland, Pleißenland, das nördliche Thüringen und der
Harzraum um Goslar Königslandschaften. In Schwaben fielen zusätzlich die Güter
Welfs VI. (1179/1191) und der Grafen von Pfullendorf (1180) an. 1184/1186
gelang die Eheverbindung Heinrichs VI. mit Konstanze von Sizilien, das
1189/1194 gewonnen wurde. Der frühe Tod Heinrichs VI. (1197) und der
Thronstreit Philipps von Schwaben mit dem Welfen Otto IV. nach der Doppelwahl
von 1198 erschütterten die staufische Herrschaft dann allerdings zutiefst.
Hinzu kam, dass Friedrich II. zwar sein normannisches Erbgut in einen
zentralistischen Beamtenstaat umwandelte, in Deutschland aber durch die
Fürstengesetze von 1220 (Confoederatio cum principibus ecclesiasticis) bzw.
1231/1232 (Statutum in favorem principum) die Rechte der Landesherren festigte.
Nach Friedrichs II. Tod (1250) sowie seines Sohnes Konrad IV. Tod (1254)
zerfiel die Herrschaft der Staufer in Deutschland. Bei ihrem Aussterben 1268
(Enthauptung Konradins, des Sohnes Konrads IV., in Neapel) fielen die Güter in
verschiedene Hände.
L.: Weller, K., Die staufische Städtegründung in Schwaben, Württemberg. Vjh.
N.F. 1930; Diederich, A., Staufer und Welfen, 1938; Steuermann, H., Die
Hausmachtpolitik der Staufer von Herzog Friedrich I. bis König Konrad III.
1079-1152, 1939; Maschke, E., Das Geschlecht der Staufer, 1943; Bosl, K., Die
Reichsministerialität der Salier und Staufer, 1950/19511, Neudruck 1968/1969;
Engels, O., Die Staufer, 6. A. 1994; Schwarzmaier, H., Die Heimat der Staufer,
1976; Engels, O., Stauferstudien, 1988; Die Staufer im Süden, hg. v. Kölzer,
T., 1996; Hechberger, W., Staufer und Welfen, 1996; Engels, O., Staufer, LexMA
8 1996, 76; Staufische Stadtgründungen am Oberrhein, hg. v. Reinhardt, E. u.
a., 1998; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 195; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 505; Grafen, Herzöge, Könige,
hg. v. Seibert, H. u. a., 2007. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6683 Steigerwald (Kanton,
Ritterkanton). Der Kanton S. gehörte zum Ritterkreis Franken
der Reichsritterschaft.
L.: Mader 6, 606ff.; Wolff 512; Riedenauer 116, 122ff.; Das Land zwischen Main
und Steigerwald, hg. v. Wendehorst, A., 1998.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6695 Stein zu Lobelbach
(Reichsritter). Im frühen 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6696 Stein zu Nord- und Ostheim,
(Stein von Lichtenberg? [Freiherren, Reichsritter]. Die S. zählten vom 16. bis
19. Jahrhundert mit Bahra, Filke, Sands, Völkershausen und Teilen von Willmars
zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.,
im 17. Jahrhundert zum Kanton Steigerwald, im 18. Jahrhundert zum Kanton Gebirg
und daneben vielleicht auch zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken.) S. Stein zum Altenstein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 385f.; Winkelmann-Holzapfel 164;
Pfeiffer 213; Riedenauer 127; Rahrbach 248.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6697 Stein zu Trendel (Reichsritter).
Um 1700 zählten die S. zum Kanton Altmühl im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127; Rahrbach 245. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6698 Stein zum Altenstein, Stein von
Lichtenberg? (Freiherren, Reichsritter). Die S. zählten vom 16. bis 19.
Jahrhundert mit Bahra, Filke, Sands, Völkershausen und Teilen von Willmars zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken., im
17. Jahrhundert zum Kanton Steigerwald, im 18. Jahrhundert zum Kanton Gebirg
und daneben vielleicht auch zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken.) S. Stein zum Altenstein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 385f.; Bechtolsheim 13, 18,
Winkelmann-Holzapfel 164; Pfeiffer 213; Riedenauer 127; Rahrbach 248; Ulrichs
209; Neumaier 66.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 386f.; Bechtolsheim 13, 18;
Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6704 Steinau genannt Steinrück
(Reichsritter). Vom 16. bis ins frühere 18. Jahrhundert zählten die S. zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
Außerdem waren sie im 17. Jahrhundert im Kanton Steigerwald und vielleicht auch
im Kanton Baunach immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 387; Pfeiffer 198, 211;
Bechtolsheim 14, 17; Riedenauer 127; Rahrbach 250; Neumaier 64.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6705 Steinbach (zu Gräventhal?)
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 211; Riedenauer 127; Stetten 33; Neumaier 78, 83, 158, 166.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6714 Steinhäußer (Reichsritter),
Steinheuser. Im 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald im
Ritterkreis Franken. S. Steinheuser.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6716 Steinheim (Reichsritter). Im 17.
Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6720 Steinheuser (Reichsritter),
Steinhäußer. Im 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald im
Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6725 Steinreut (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6732 Stepfferts, Sterbfritz? (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6736 Sternberg (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra und zum Kanton Baunach im
Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6740 Sternenfels (Reichsritter). Nach
S. (1232 Sterrenvils) bei Maulbronn nannte sich ein Zweig der edelfreien Herren
von Kürnbach. Die Familie war bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1663 und im 18. Jahrhundert zählte
sie zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Im späteren 17. Jahrhundert
gehörte sie zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Der Ort S. kam 1391 an Württemberg, wurde an Adelsfamilien ausgegeben und fiel
1749 erneut an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 214; Riedenauer 127.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6742 Stetten (Freiherren,
Reichsritter). Von etwa 1550 bis etwa 1800 zählten die Freiherren von S. mit
der Herrschaft Kocherstetten, Berndshofen, Bodenhof, Buchenbach, Buchenmühle
(Buchenmühl), Heimhausen (Heimbach), Laßbach, Mäusdorf, Morsbach,
Rappoldsweiler Hof (Rappoldsweilerhof) und Schlothof, Schloss S., Vogelsberg
und Zottishofen zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Kocherstetten und Buchenbach fielen 1808 an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 57;
Winkelmann-Holzapfel 164; Pfeiffer 210; Riedenauer 127; Stetten 33, 37, 185;
Rahrbach 253; Neumaier 73, 90, 149f.; Beschreibung des Oberamts Künzelsau, hg.
v. d. kgl. statist.-topograph. Bureau, Bd. 1f. 1883, Neudruck 1968; Herrmann,
M., Geschichte von Dorf und Schloss Stetten, 1931; Der Kreis Künzelsau, hg. v.
Theiss, K./Baumhauer, H., 1965; Rauser, J., Die Mediatisierung des Baronats
Stetten, 1968; Rauser, J., Die Reichsfreiherrschaft Stetten in der Endphase
ihrer Unmittelbarkeit 1794-1809, 1969. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6744 Stettenberg (Reichsritter). Im
16. und 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 127; Stetten 33; Rahrbach 255; Neumaier 72, 150
(Stettenberg zu Gamburg). (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6748 Stettner von Grabenhof, Stettner
zu Wiesethbruck, Stettner zu Wiesenbruck (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die S. wegen Neuenbürg (Neuenburg) und Reinersdorf zum Kanton Altmühl
des Ritterkreises Franken sowie zum Kanton
Odenwald.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 541; Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer
127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6753 Stiebar von Buttenheim, Stibar
von Buttenheim, Stibar von und zu Buttenheim, Stiebar (Reichsritter). Vom 16.
bis ins 18. Jahrhundert zählten die S. mit Pretzfeld, Wolkenstein und Hagenbach
zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
Außerdem waren sie mit Adelsdorf, Aisch, Förtschwind und Sassanfahrt
(Sassanfarth) im Kanton Steigerwald immatrikuliert. Im frühen 16. Jahrhundert
gehörten sie auch dem Kanton Altmühl an. Ihre Güter fielen später an Bayern.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 536; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Pfeiffer 196, 208; Bechtolsheim 14, 18, 63; Riedenauer 127; Rahrbach 256;
Neumaier 113, 183. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6756 Stingelheim (Reichsritter). Um
1780 zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6761 Stockheim (Reichsritter). Im 17.
Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Außerdem waren sie vielleicht im Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Bechtolsheim 15; Hellstern 214; Riedenauer 127.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6774 Stoltzenroder (Reichsritter).
Vielleicht zählten die S. im frühen 16. Jahrhundert zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6776 Stör, Ster (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6787 Straßburg (Hochstift, Residenz
des Bischofs). Die Römer errichteten um 16 n. Chr. an der Mündung der Ill in
den Rhein das Lager Argentorate, aus dem sich ein bedeutender Handelsort
entwickelte, in dem seit dem 4. Jahrhundert, urkundlich seit 614, ein
Bischofssitz bezeugt ist. In fränkischer Zeit kam das Bistum, welches das
Unterelsass ohne Weißenburg, ein kleines Stück des Oberelsass um Rufach sowie rechtsrheinisch
das Gebiet zwischen Elz und Baden-Baden bis zum Schwarzwaldkamm umfasste, zur
Erzdiözese Mainz, bei der es bis 1801 verblieb (1822 Besançon, 1871 exemt).
Zwischen 1223 und 1260 gelang den Bischöfen die Ausbildung eines weltlichen,
freilich sehr zersplitterten Herrschaftsgebiets zwischen Landau in der Pfalz
und dem Bieler See (Rufach, Zabern, Ettenheim [810 erstmals erwähnt, bald
Mittelpunkt der oberen bischöflichen Herrschaft rechts des Rheins], Oberkirch
[1303]), das in der Mitte des 14. Jahrhunderts etwa 1400 Quadratkilometer
umfasste. 1262 verloren sie allerdings die 974/982 gewonnene Herrschaft über
die Stadt S. 1359 erhielt der Bischof, der seit 1444 meist in Zabern, von 1789
bis 1803 in Ettenheim, das schon länger Sitz des bischöflichen Amtes gewesen
war, residierte, infolge Ankaufs der Landgrafschaft Elsass (Unterelsass) den
Titel Landgraf des Elsass. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts standen nach einer
Aufteilung von 1595 dem Domkapitel das Gebiet um die Burg Frankenburg mit neun Dörfern, das Amt Börsch mit vier
und das Amt Erstein mit drei Dörfern zu, dem Bischof die Ämter Benfeld,
Dachstein, Kochersberg, Markolsheim, Schirmeck, Wanzenau (Wengenau) und Zabern
im Unterelsass, das Amt Rufach, die Vogtei Obersulz und die Lehen Freundstein (Freudstein)
und Herlisheim im Oberelsass sowie rechtsrheinisch die Ämter Ettenheim,
Oberkirch und die Herrschaft in der Oppenau. 1648 musste der Bischof die
Lehnshoheit Frankreichs über die linksrheinischen Gebiete des zum
oberrheinischen Reichskreis zählenden Hochstifts anerkennen, blieb aber
Reichsfürst. 1680 kamen die linksrheinischen Gebiete an Frankreich und wurden
1789/1792 säkularisiert. Die rechtsrheinischen Gebiete fielen 1803 an Baden
(Fürstentum Ettenheim mit 6,5 Quadratmeilen und 60000 Einwohnern) und von dort
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 235; Zeumer 552 II a 11; Wallner 697 OberrheinRK 21; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4, III 22 (1648) C4, III 38 (1789) C3; Die
Territorien des Reichs 5, 72; Fritz, J., Das Territorium des Bistums Straßburg,
1885; Kiener, F., Studien zur Verfassungsgeschichte des Territoriums des
Bistums Straßburg, 1912; Meyer, O., La régence épiscopale de Saverne, 1935;
Burg, A. M., Histoire de l’Eglise d’Alsace, 1946; Wunder, G., Das Straßburger
Landgebiet, 1967; Strasbourg, hg. v. Rapp, F., 1982; Rapp, F., Straßburg, LexMA
8 1996, 213ff.; Bauer, T., Lotharingien als historischer Raum, 1997; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 615,
1, 2, 564; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 494.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6788 Straßburg (freie Reichsstadt).
Die Römer errichteten um 16 n. Chr. an der Mündung der Ill in den Rhein das 74
n. Chr. erstmals auf einem Meilenstein genannte Lager Argentorate, aus dem sich
ein bedeutender Handelsort entwickelte. Im 4. Jahrhundert kam er an die
Alemannen und wurde mit diesen 496/506 dem fränkischen Reich einverleibt. Seit
Ende des 6. Jahrhunderts erscheint der Name Strateburgum, Stratisburgo. 843 kam
der Ort, an dem 842 die Könige Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle die
Straßburger Eide geschworen hatten, zu Lotharingien, 870 zu Ostfranken und entwickelte sich zu einem wichtigen
Handelsplatz, über den der Bischof 974/982 die Herrschaft gewann. Um 1150 wurde
das Stadtrecht aufgezeichnet. 1262 konnte sich die Stadt gewaltsam von der
Herrschaft der Bischöfe befreien und wurde Reichsstadt (1358 freie Stadt). Sie
zählte etwa 10000 Einwohner und gewann allmählich ein ansehnliches
Herrschaftsgebiet. 1332 erlangten die Zünfte die Teilnahme an der
Stadtherrschaft. 1350 schloss sich S. dem elsässischen Zehnstädtebund an. Bis
zur zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts stieg die Zahl der Einwohner auf
25000-30000. 1529/1531 nahm die Stadt die Reformation an. 1621 wandelte sie das
1538 gegründete Gymnasium zur Universität um. 1681 wurde S. von Frankreich
besetzt und in Form einer Realunion eingegliedert, seit 1780 zunehmend
französisiert. Die Universität, an der Goethe studiert hatte, wurde 1793
aufgelöst. .Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten der Stadt das Amt Illkirch
(Illkirch-Grafenstaden[, Illkirch-Grafenstadten], Illwickersheim,
Niederhausbergen, Schiltigheim und Ittenheim), das Dorf Eckbolsheim des Stiftes
Sankt Thomas und die Herrschaften Barr, Marlenheim und Wasselnheim. Von 1871
bis 1918 war sie Hauptstadt des deutschen Reichslandes Elsass-Lothringen (mit
1905 nur noch 3 % französischsprachigen Bürgern), von 1940 bis 1944 deutsch
besetzt (Universität eröffnet).
L.: Wolff 295; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4, II 78 (1450) F4,
III 22 (1648) C4; Die Territorien des Reichs 5, 72; Urkunden und Akten der
Stadt Straßburg, bearb. v. Wiegand, M. u. a., Bd. 1-14 1879ff.; Seyboth, A.,
Das alte Straßburg vom 13. Jahrhundert bis zum Jahre 1870, 1890; Borries, E. v.,
Geschichte der Stadt Straßburg, 1909; Polaczek, E., Straßburg, 1926; Crämer,
U., Die Verfassung und Verwaltung Straßburgs 1521-1681, 1931; Hölzle, E., Der
deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Alexander, A./Wentzcke, P.,
Straßburg. Bibliographie, Dt. Archiv für Landes- und Volksforschung 7 (1944);
Streitberger, I., Der königliche Prätor von Straßburg, 1685 bis 1789, 1961;
Dollinger, P., Strasbourg. Du passé au présent, 1962; Wunder, G., Das
Straßburger Gebiet, 1965 (Diss. jur. Münster 1965); Wunder, G., Das Straßburger
Landgebiet, Territorialgeschichte der einzelnen Teile des städtischen
Herrschaftsbereiches vom 13. bis 18. Jahrhundert, 1967 (Diss. phil. Straßburg
1967); Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 261; Hertner, P.,
Stadtwirtschaft zwischen Reich und Frankreich. Wirtschaft und Gesellschaft
Straßburgs 1650-1714, 1973; Histoire de Strasbourg, hg. v. Livet, G. u. a.,
1980ff.; Forstmann, W./Haug, E./Pfaehler, D./Thiel, G., Der Fall der
Reichsstadt Straßburg und seine Folgen. Zur Stellung des 30. September 1681 in
der Geschichte, 1981; Stadtsprachenforschung unter besonderer Berücksichtigung
der Verhältnisse der Stadt Straßburg im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit,
hg. v. Bauer, G., 1988; Histoire de Strasbourg, hg. v. Livet, G. u. a., 1988;
Strasbourg, Schoepflin et l’Europa, hg. v. Vogler, B. u. a., 1996; Rapp, F.,
Straßburg, LexMA 8 1996, 213ff.; Cornelissen, C. u. a., Grenzstadt Straßburg,
1997; Bauer, T., Lotharingien als historischer Raum, 1997; Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 2, 595; Lutterbeck, K., Politische Ideengeschichte
als Geschichte administrativer Praxis, 2011.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6791 Straubing (Burg, Dorf, Stadt,
Herrschaft, Residenz des Herzogs von Bayern). Auf älterem Siedlungsland am
römischen Limes wurde im früheren keltorömischen Sorviodurum vermutlich um 550
eine neue Siedlung der Bayern errichtet, die über den Herzog von Bayern 788 an
den König der Franken fiel. 1029 kam der
Königshof von Bischof Bruno von Augsburg an das Hochstift Augsburg.
Dessenungeachtet erhob der Herzog von Bayern 1218 den Ort zur Stadt. 1353 wurde
diese Sitz des Herzogtums Straubing-Holland (bis 1425/1429, tatsächlicher Sitz
in S. nur von 1353 bis 1358 und von 1387/1389 bis 1397). Danach kam S. an
Bayern-München, in dem Herzog Ernst 1435 die dem jüngeren Herzog Albrecht
heimlich angetraute Augsburger Baderstochter Agnes Bernauer ertränken ließ.
1535 löste S. die letzten grundherrschaftlichen Rechte Augsburgs ab. S.
Bayern-Straubing.
L.: Wolff 137; Urkundenbuch der Stadt Straubing, hg. v. Solleder, F., 1911ff.;
Keim, J., Heimatkundliche Geschichte von Straubing, 1958; Walke, N., Das
römische Donaukastell Straubing, Sorviodurum, 1965; Straubing. Das neue und
alte Gesicht einer Stadt im altbayerischen Kernland, hg. v. Bosl, K., 1968;
Straubing. Landgericht, Rentkastenamt und Stadt, bearb. v. Fraundorfer, W.,
1974; Störmer, W., Straubing, LexMA 8 1996, 230; Forster, M., Die
Gerichtsverfassung und Zivilgerichtsbarkeit in Straubing, Diss. jur. Regensburg
1999; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 2, 566. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6796 Streitberg (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie im 17. Jahrhundert im
Kanton Baunach und im Kanton Steigerwald immatrikuliert. Die vor 1124
errichtete Burg S. bei Ebermannstadt war 1285 in Händen der Schlüsselberg,
1347/1360 bei Bamberg und Würzburg, doch hatten die Ritter von S. 1350 bereits
wieder einen Anteil erlangt. 1460 kam ein Teil als Lehen an Kloster Saalfeld,
ein weiterer an die Markgrafen von Ansbach und Bayreuth (endgültig 1538).
Später fiel S. an Bayern.
L.: Stieber; Wolff 109; Rahrbach 259; Pfeiffer 196, 209; Bechtolsheim 14;
Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6812 Stuttgart (Ort, Stadt,
Herrschaft, Residenz des Grafen von Württemberg bzw. ab 1495 Herzogs von
Württemberg). Vielleicht um 950 legte der Herzog von Schwaben am Neckar unweit
des schon um 700 erwähnten Cannstatt ein Gestüt (stuot-gart) an, in dem bald
mehrere umliegende Siedlungen (Frankenbach,
Immenhofen, Weißenburg, Tunzhofen) aufgingen. Die Herrschaft über den 1160 bzw.
urkundlich 1229 erstmals erwähnten Ort (Stukarten) hatten die Grafen von Calw,
im frühen 13. Jahrhundert durch Erbfolge die Grafen von Baden, von denen er um
1245 durch Heirat an die Grafen von Württemberg kam. Zu Beginn des 14.
Jahrhunderts wurde S. Verwaltungsmittelpunkt Württembergs und wuchs bis 1850
auf etwa 50000 und bis 1942 auf knapp 500000 Einwohner. In Baden-Württemberg
(1951/1952) wurde S. Hauptstadt.
L.: Wolff 161; Pfaff, K., Geschichte der Stadt Stuttgart, Bd. 1ff. 1845ff.;
Schneider, E., Geschichte der Stadt Stuttgart, 1927; Decker-Hauff, H., Geschichte
der Stadt Stuttgart, 1966; Borst, O., Stuttgart. Die Geschichte der Stadt,
1973; Leipner, K., Stuttgart, 1987; Lorenz, S., Stuttgart auf dem Weg zur
Landeshauptstadt, (in) FS O. Borst, 1989; Lorenz, S., Stuttgart, LexMA 8 1996,
270f.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 2, 568. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6827 Sugenheim (Herrschaft,
reichsritterschaftliche Herrschaft). Im Hochmittelalter erwarben die
Seckendorff von den Castell, Hohenlohe und anderen um S. bei Scheinfeld ein
weitgehend geschlossenes Gut, das vermutlich ursprünglich aus Reichsvogteigut
der Staufer kam. Mit ihm zählten sie zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. 1796 fiel S. gewaltsam an Preußen, danach an
Bayern.
L.: Wolff 512. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6840 Sultzel, Sützel, Sintzell,
Süntzell, Suzel von Mergentheim (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert gehörten die
S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
S. a. Süntzel.
L.: Pfeiffer 210; Stetten 33; Riedenauer 127.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6843 Sulzbach (Grafen, Grafschaft). Zu
Anfang des 11. Jahrhunderts entstand auf einem felsigen Kalkberg die Burg S.,
nach der sich seit 1071 Grafen von S. nannten, die von dem Babenberger Herzog
Ernst I. von Schwaben († 1015) und der Konradinerin Gisela abstammen und deren
Stammvater Berengar 1003 Graf im Nordgau war. Neben Eigen hatten sie Lehen
Bambergs im westlichen Nordgau und in Österreich sowie die Vogtei über das
Hochstift Bamberg. 1057 gewannen sie weitere Güter aus dem Erbe der
ausgestorbenen Grafen von Schweinfurt. 1071 wurden sie erstmals als Grafen
genannt. 1188 erlosch das Geschlecht. Seine Güter fielen an die Staufer und
verwandte bayerische Adelsgeschlechter, vor allem die Grafen von Hirschberg.
Die Grafschaft S. kam 1269 teilweise, nach dem Aussterben der Grafen von
Hirschberg 1305 vollständig an die wittelsbachischen Herzöge von Bayern, 1329
an deren pfälzische Linie. Von 1349/1353 bis 1373 war S. unter Karl IV. Hauptort
der luxemburgischen Güter der Krone Böhmens in der Oberpfalz (Neuböhmen), kam
dann aber wieder an Bayern zurück. 1505 wurde es nach dem Landshuter
Erbfolgekrieg Teil Pfalz-Neuburgs, von 1610/1616/1656 bis 1742 Sitz des
Fürstentums Pfalz-Sulzbach. Danach fiel das zum bayerischen Reichskreis
zählende) S. infolge (der Beerbung der Pfalz bzw. Pfalz-Neuburgs durch
Pfalz-Sulzbach 1742 und) der Beerbung Bayerns durch die Pfalz 1777
(Pfalz-Sulzbach) wieder mit Bayern zusammen. S. Pfalz-Sulzbach.
L.: Wolff 141; Wallner 712 BayRK 5; Gack, G., Geschichte des Herzogthums
Sulzbach, Neudruck 1988; Pfeiffer, R./Wiedemann, H., Sulzbach in der deutschen
Geschichte, 1965; Piendl, M., Herzogtum Sulzbach, Landrichteramt Sulzbach,
Oberpfälzer Heimat 14 (1970); Sturm, H., Das wittelsbachische Herzogtum
Sulzbach, 1980; Schmid, A., Sulzbach, LexMA 8 1996, 304; Dendorfer, J., Adelige
Gruppenbildung und Königsherrschaft, 2004; Hochmittelalterliche Adelsfamilien
in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v.
Kramer, F. u. a., 2005. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6874 Swerts von Landas zu Weinheim
(Reichsritter). Um 1750 zählten die S. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6886 Tann (reichsritterschaftliche
Herrschaft). T. an der Ulster erscheint erstmals 1197 in der Überlieferung
Fuldas als civitas. Seit 1647 gehörte T. über die von und zu T. zum buchischen
Quartier des Kantons Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
1803 kam T. an Bayern und 1866 mit Gersfeld an Preußen und damit 1945 an
Hessen.
L.: Wolff 514; Abel, A., Heimatbuch des Kreises Gersfeld, 1924.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6887 Tann, Thann (Reichsritter). Vom
16. bis ins 18. Jahrhundert waren die nach T. an der Ulster benannten von und
zu der T. mit T., Altschwambach (Altschwammbach) und Aura, Dietgeshof, Dippach,
Esbachsgraben (Esbachgraben), Friedrichshof, Günthers, Habel, Herdathurm
(Herdaturm), Hundsbach, Kleinfischbach, Knottenhof, Lahrbach, Meerswinden,
Neuschwambach (Neuschwammbach), Neustädges, Oberrückersbach, Schlitzenhausen,
Schwarzenborn, Sinswinden, Theobaldshof, Unterrückersbach, Wendershausen,
Huflar, Teilen von Nordheim/Rhön und Oberwaldbehrungen Mitglied im Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Im 16. Jahrhundert
waren sie auch im Kanton Steigerwald (?) und im Kanton Odenwald immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538, 539; Stieber; Wolff 514; Roth von
Schreckenstein 2, 594; Seyler 387; Winkelmann-Holzapfel 165; Pfeiffer 198;
Riedenauer 127; Stetten 33; Rahrbach 261; Neumaier 66; Eckhardt, K., Fuldaer
Vasallengeschlechter im Mittelalter, 1968.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6888 Tanner von Reichersdorf
(Reichsritter). Im frühen 18. Jahrhundert zählten die T. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6891 Tänzl von Tratzberg, Tenzel,
Tandlin (Freiherren, Reichsritter). Die aus dem Innsbrucker Bürgertum
stammenden Tänzl waren spätestens seit 1441 Gewerken im Silberbergbau von
Schwaz. Um 1500 erwarben sie die schon am Ende des 13. Jahrhunderts urkundlich
erwähnte, 1490/1491 abgebrannte Burg Tratzberg bei Schwaz, gaben die Burg nach
eindrucksvollem Wiederaufbau 1554 aber an die Augsburger Patrizier Ilsung. Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren T. mit halb Bissingen zum Kanton Donau
des Ritterkreises Schwaben. Vorübergehend gehörten sie auch dem Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken an.
L.: Hölzle, Beiwort 59; Riedenauer 127; Enzenberg, S. Graf, Tratzberg, 2000.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6893 Taschendorf
(reichsritterschaftlicher Ort). T. (Markt Taschendorf) bei Scheinfeld zählte
zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
Es kam später zu Bayern.
L.: Wolff 512. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6894 Tastungen (Freiherren,
Reichsritter). Im frühen 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von T. zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 389; Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6918 Tessin (Kanton). Das vom Fluss
Tessin (ital. Ticino) durchflossene Alpengebiet unterstand nacheinander den
Rätern, Römern, Ostgoten, Langobarden und Franken.
Größter Grundherr war danach der Bischof von Como. Vom deutschen Reich kam das
T. bis 1335 an das Herzogtum Mailand, dem es zwischen 1403 und 1516 die
Eidgenossen der Schweiz abgewannen. Sie gliederten das Untertanenland in acht
Landvogteien (Leventina [Uri], Bellinzona, Blenio, Riviera [Uri, Schwyz,
Nidwalden], Mendrisio, Locarno, Lugano, Valle Maggia [Gut der zwölf Orte]) und
unterdrückten die Reformation. 1798 wurde das bis 1755 ziemlich lose
Untertanenverhältnis beseitigt (Anschluss an die Eidgenossenschaft der Schweiz,
Kantone Lugano und Bellinzona der Helvetischen Republik, 1801 vereinigt) und
1803 der Kanton T. (2811 Quadratkilometer) mit der Hauptstadt Bellinzona
eingerichtet.
L.: Rossi, G./Pometta, E., Geschichte des Kantons Tessin, 1944; Monumenti
storici ed artistici del Ticino, 1948; Calgari, G., Idea di una storia del
Ticino, 1966; Vismara, G./Cavanna, A./Vismara, P., Ticino medievale, 2. A.
1990. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6921 Tettau (Reichsritter). Im 16. und
18. Jahrhundert zählten die T. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6923 Tetzel (Reichsritter). Vielleicht
zählten die T. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6924 Teucher, Deucher (Reichsritter).
Vielleicht zählten die T. zum Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6925 Teufel von Pirkensee, Teufel von
Birkensee (Reichsritter). Vielleicht zählten die T. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken und zur vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6926 Teufel von Pirkensee, Teufel von
Birkensee (Reichsritter). Vielleicht zählten die T. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken und zur vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6935 Theler, Thelein, Tewrlein,
Deuerlein (Reichsritter). Die T. zählten im 16. Jahrhundert zum Kanton Gebirg
im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6937 Theres, Kloster. Um 1800 zählte
das Kloster T. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Wolff 101; Riedenauer 129. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6941 Thinheim (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die T. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken. S. Dienheim?
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6944 Thon (Reichsritter). Um 1790
zählte die Familie T. mit Hinterweimarschmieden zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Winkelmann-Holzapfel 165. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6953 Thumbshirn (Reichsritter). Um
1700 zählten die T. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 389; Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6954 Thüna, Thun (Reichsritter). Seit
1789 zählten die T. mit Messbach zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1808 fiel Messbach an Württemberg und damit
1951 an Baden-Württemberg. Im 16. Jahrhundert waren die T. auch im Kanton
Gebirg, im 17. Jahrhundert auch im Kanton Steigerwald und im 18. Jahrhundert
auch im Kanton Baunach des Ritterkreises Franken
immatrikuliert.
L.: Stieber; Hölzle, Beiwort 57; Winkelmann-Holzapfel 165; Bechtolsheim 18;
Riedenauer 127; Stetten 37, 185. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6956 Thüngen, Tüngen (Reichsritter,
Freiherren, Grafen). T. kam schon früh als Reichsgut (788 Tungide) an Fulda.
Seit 1100 bzw. 1159 sind Ritter von T. nachweisbar. Seit 1333 erscheinen erneut
Ritter von T. und zwar als Ministeriale Hennebergs. Zum Schutz vor dem
Hochstift Würzburg trugen sie ihre Güter um T. Böhmen, an anderen Orten
Brandenburg zu Lehen auf. Die in mehrere Linie aufgespaltete Familie nahm in
der fränkischen Reichsritterschaft eine bedeutsame Stellung ein. Vom Ende des
15. bis ins 18. Jahrhundert zählte sie mit Burgsinn, Dittlofsroda, der Hälfte
von Gräfendorf, Hessdorf mit Höllrich, drei Vierteln T. mit einem Viertel
Hesslar, der Hälfte von Völkersleier, Weißenbach mit Detter, Eckarts,
Heiligkreuz, Rossbach, Rupboden, Trübenbrunn und Zeitlofs zum Kanton Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken. Außerdem war sie im
16. Jahrhundert im Kanton Steigerwald und im frühen 19. Jahrhundert im Kanton
Baunach des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. Mehrere Angehörige wurden zu Reichsfreiherren und Reichsgrafen
erhoben. Von 1697 bis 1709 zählte Hans Karl von T., der 1708 die
Reichsgrafenwürde gewann, wegen des 1696 erworbenen Freudental zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538; Großer Historischer Weltatlas III 39
(1803) C2; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 389ff.;
Winkelmann-Holzapfel 165f.; Pfeiffer 198, 211; Bechtolsheim 15; Riedenauer 127;
Schulz 272; Rahrbach 265; Thüngen, R. Frhr. v., Das reichsritterliche
Geschlecht der Freiherren von Thüngen, Lutzische Linie, 1926; Thüngen, H. Frhr.
v., Das Haus Thüngen 788-1988, 1988; Morsel, J., La noblesse contre le prince,
2000. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6957 Thüngfeld, Thünfeld
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die T. zum Kanton Steigerwald im
Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 127.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6960 Thüringen (Landgrafschaft, Land,
Freistaat). Das Gebiet zwischen Harz, Thüringer Wald, (Unstrut,) Werra und
Saale wurde in der Nachfolge anderer germanischer Völkerschaften im 5.
Jahrhundert n. Chr. von den vielleicht im Namen an die Hermunduren anknüpfenden
Thüringern eingenommen, die erstmals im letzten Drittel des 4. Jahrhunderts (um
400 bei Vegetius) als (von Grahn-Hoek auf die gotischen Terwinger
zurückgeführte) Toringi erscheinen. Ihr sich noch darüberhinaus erstreckendes
Reich zwischen Donau, Main, Werra und Elbe wurde 531/533/534 von den Franken und Sachsen vernichtet und seine Angehörigen
unter fränkische Herrschaft gebracht (634-717/719 Herzogtum) und
christianisiert. Die Klöster Fulda und Hersfeld sowie das Erzstift Mainz
(Erfurt) erwarben umfangreiche Güter. Mit dem Übergang des deutschen Königtums
auf die sächsischen Liudolfinger und der Bildung weiter östlich liegender
Marken wurde T. vom Grenzland zu einem Kerngebiet des Reiches mit Pfalzen in
Nordhausen, Merseburg, Arnstadt, Ohrdruf, Wechmar, Heiligenstadt, Mühlhausen?,
Gebesee, Saalfeld, Dornburg, Kirchberg (bei Jena), Erfurt, Tilleda, Wallhausen
und Allstedt. Unter den gräflichen Geschlechtern gewannen die aus einer
Seitenlinie der Grafen von Rieneck in Mainfranken
stammenden, auf der 1044 erbauten Schauenburg bei Friedrichroda ansässigen, am
Pass der Hohen Sonne des Thüringerwaldes sowie um Sangerhausen begüterten
Ludowinger (1039 Ludwig der Bärtige) die Vorherrschaft und wurden von König
Lothar III. um 1130 (1130/1131) mit dem Titel Landgrafen ausgezeichnet.
1122/1137 erlangten sie aus der Heirat mit der Erbtochter (Hedwig) der Gisonen
(Grafen von Gudensberg) Güter in Hessen um Marburg und Gudensberg südwestlich
von Kassel. 1180 erwarben sie beim Sturz Heinrichs des Löwen zu ihren
thüringischen und hessischen Gütern die Pfalzgrafschaft Sachsen (Hosgau bzw.
Hassegau) als Reichslehen und Güter an der Werra, oberen Weser und Leine (bis
1247). Sie erbauten schon vor 1080 auf fuldisch-hersfeldischem Gut die
Wartburg, später die Neuenburg (Neuburg) an der unteren Unstrut, die Runneburg
(Weißensee) und die Marburg an der Lahn, doch gelang ihnen die Zusammenfassung
ihrer Güter nicht. 1247 starben sie mit Heinrich Raspe im Mannesstamm aus. T.
fiel (endgültig 1263/1264) über eine Schwester Heinrich Raspes auf Grund einer
Eventualbelehnung von 1243 an die in weiblicher Linie mit den Ludowingern
verwandten wettinischen Markgrafen von Meißen, Hessen über eine Erbtochter
(Sophie) an die Grafen von Brabant (Landgrafen von Hessen), womit einerseits
die Trennung von Thüringen und Hessen und andererseits die Aufgabe der
selbständigen Einheit T. eingeleitet wurde. 1265 überließ der Wettiner Heinrich
der Erlauchte T. an seinen Sohn Albrecht den Entarteten. 1293/1294 verkaufte
Markgraf Albrecht der Entartete von Meißen T. an König Adolf von Nassau, doch
konnten die Markgrafen von Meißen 1307 in der Schlacht bei Lucka die Mark
Meißen und T. zurückgewinnen. Seitdem erweiterten sie ihre Herrschaft in T. zu
Lasten der Grafen und des Reichs (Vogtei über die Reichsstädte Mühlhausen und
Nordhausen, Erwerb der Herrschaft Coburg 1347/1353 sowie von fünf
hennebergischen Ämtern mit Hildburghausen 1374 und des Pleißenlandes mit
Altenburg 1310/1372/1373), doch blieben die Herrschaftsgebiete von Schwarzburg,
Henneberg, Gleichen und Reuß (Vögte von Weida, Gera und Plauen), Erfurt,
Mühlhausen und Nordhausen sowie die Güter des Deutschen Ordens bestehen.
Dementsprechend hatten die Markgrafen von Meißen, die von 1379 bis 1440 einen
eigenen landgräflich-thüringischen Zweig abteilten, im Norden einen langen
Streifen von der Elster über Weißenfels und Freyburg bis Langensalza, weiter
ein Gebiet um Eisenach, Salzungen, Gotha und Zella-Mehlis und schließlich fast
den gesamten Süden des Landes. 1423 gewann die Meißener Linie der Wettiner das
Herzogtum Sachsen-Wittenberg und die damit verbundene Kurfürstenwürde. Seitdem
nannten sich alle Wettiner Herzöge (von Sachsen), wie dies auch Herzog Wilhelm
tat, unter dem T. nochmals von 1445 bis 1482 eigenständig wurde. 1485 teilte
das Haus Wettin in die Kurlinie der Ernestiner, die das südliche Gebiet
zwischen Eisenach, Sonnewalde, Zwickau, Coburg und Wittenberg bzw. Buttstädt
erhielt, und die Linie der Albertiner, an die das nördliche Gebiet von
Groitzsch bis Treffurt (Weißensee, Freyburg, Sangerhausen, Langensalza,
Tennstedt, Thamsbrück, Laucha, Nebra) fiel. 1547 verlor die ernestinische Linie
die Kurwürde an die albertinische Linie und wurde auf das inzwischen zur
Reformation übergetretene Gebiet von T. beschränkt, für das sie 1548 die
Universität Jena gründete. Seit 1572 wurde T. bzw. Sachsen immer weiter
aufgeteilt und zersplitterte allmählich vollständig. Nach dem Aussterben der
verschuldeten Grafen von Henneberg verwalteten die Albertiner und Ernestiner
deren Gebiete zunächst gemeinsam, teilten sie aber 1660 auf. Von 1657 bis 1746
bildete der sog. Thüringer Kreis um Weißenfels den Hauptbestandteil von
Sachsen-Weißenfels, von 1657 bis 1718 das 1564 gewonnene Hochstift Naumburg mit
den ehemals hennebergischen Gütern (Schleusingen, Suhl) den Hauptbestandteil
von Sachsen-Zeitz. Am Ende des 17. Jahrhunderts bestanden im Rahmen des
obersächsischen Reichskreises zehn Linien der Ernestiner, neun der Reuß und
drei der Schwarzburg in T. Außerdem hatte das Erzstift Mainz die Herrschaft
über Erfurt und einen Teil des Eichsfeldes gewonnen und war Brandenburg mit dem
Saalkreis nach T. vorgedrungen. 1803 fielen Erfurt, das Eichsfeld, Nordhausen
und Mühlhausen, 1806 die albertinischen Teile an Preußen. 1807 verlor Preußen
alle linkselbischen Gebiete. Von 1807 bis 1813 gehörten Mühlhausen, Nordhausen
und das Eichsfeld zum Königreich Westphalen, Erfurt mit seinem Gebiet zu
Frankreich. 1815 erlangte Preußen die verlorenen Gebiete zurück und gewann die
albertinischen Teile Thüringens, die es 1816 auf die Bezirke der Regierung in
Thüringen zu Erfurt (Weißensee, Langensalza, Tennstedt) und der Regierung des
Herzogtums Sachsen zu Merseburg (Weißenfels, Freyburg, Eckartsberga,
Heldrungen, Sachsenburg, Sittichenbach, Wendelstein, Sangerhausen) aufteilte
(1. 4. 1816 preußische Provinz Sachsen mit Herzogtum Magdeburg, Altmark,
Fürstentum Halberstadt, Wernigerode, Hohnstein, Mansfeld, Nordhausen,
Mühlhausen, Eichsfeld, Erfurt, Wittenberg, Torgau, Merseburg, Naumburg-Zeitz,
Stolberg, Querfurt, Barby, Ziegenrück, Schleusingen, Heringen, Kelbra,
Hauptstadt Magdeburg, Sitz der Provinzialselbstverwaltung in Merseburg,
Gliederung in die Regierungsbezirke Magdeburg, Merseburg und Erfurt). Insgesamt
bestanden 1815 im thüringischen Raum neben umfangreichen Gütern Preußens und
Exklaven und Enklaven die zwölf kleinen Staaten Sachsen-Weimar-Eisenach,
Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Hildburghausen,
Sachsen-Coburg-Saalfeld, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen,
Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie zu Gera (Reuß-Gera), Ebersdorf
(Reuß-Ebersdorf), Schleiz (Reuß-Schleiz) und Lobenstein (Reuß-Lobenstein). Am
13. 11. 1826 erfolgte, nachdem Sachsen-Weimar-Eisenach bereits 1815 zum
Großherzogtum erhoben worden war (seit 1877 Großherzogtum Sachsen), durch
Schiedsspruch König Friedrich Augusts I. von Sachsen die Neugliederung in die
sächsischen Herzogtümer Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg sowie
Sachsen-Coburg und Gotha. Nach Abdankung der Fürsten im November 1918
entstanden acht Freistaaten (vier der Ernestiner, zwei der Schwarzburg, zwei
der Reuß). Sie schlossen sich mit Ausnahme Coburgs, das zu Bayern kam, am 30.
4./1. 5. 1920 entgegen den Wünschen Preußens zum Land T. mit der Hauptstadt
Weimar zusammen, das sich am 11. 2. 1921 eine Verfassung gab. Der Name T.
begann nunmehr über das ursprüngliche Gebiet zwischen Werra, Saale, Harz und
Thüringer Wald hinaus Gebiete östlich der Saale und südlich des Thüringer
Waldes zu umfassen (Herrschaftsgebiete der ernestinischen Wettiner). 1933 wurde
die Landesregierung einem Reichsstatthalter unterstellt. Am 1. 7. 1944 wurde
der bisher zur Provinz Hessen-Nassau (Preußens) gehörige Kreis Schmalkalden in
den Regierungsbezirk Erfurt umgegliedert und der Reichsstatthalter in Thüringen
mit der Wahrnehmung der Aufgaben und Befugnisse des Oberpräsidenten in der
staatlichen Verwaltung des Regierungsbezirks Erfurt beauftragt. In diesem
Umfang fiel T. im April 1945 unter amerikanische, am 1. 7. 1945 unter
sowjetische Besatzungsverwaltung. Am 17. 9. 1945 kamen auf Grund des sog.
Wanfrieder Abkommens zur Sicherung von Transporten auf der Eisenbahnlinie
Göttingen-Bebra die hessischen Dörfer Sickenberg, Asbach, Vatterode, Weidenbach
und Hennigerode östlich der Bahnlinie an die sowjetische Besatzungszone
(Thüringen), Werleshausen und Neuseesen westlich der Bahnlinie samt einem
östlich der Bahnlinie verlaufenden Geländestreifen an die amerikanische Besatzungszone
(Hessen). Am 20. 12. 1946 erhielt T. eine Verfassung. 1948 wurde der
Regierungssitz von Weimar nach Erfurt verlegt. Von 1949 bis 1990 war T. Teil
der Deutschen Demokratischen Republik. Am 23. 7. 1952 ging es in den Bezirken
Erfurt, Gera und Suhl auf (str.), wurde aber am 3. 10. 1990 (mit rund 2700000
Einwohnern) wiederhergestellt (einschließlich der Kreise Altenburg, Artern und
Schmölln). Hauptstadt wurde Erfurt.
L.: Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254)
G3, II 66 (1378) F3; Eberhardt, H., Thüringen, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 8; Thüringische Geschichtsquellen,
Bd. 1ff. 1854ff.; Cassel, P., Thüringische Ortsnamen, 1856 und 1858, Neudruck
1983; Süssmilch-Hörnig, M. v., Historisch-geographischer Atlas von Sachsen und
Thüringen, 1861f.; Werneburg, A., Die Namen der Ortschaften und Wüstungen
Thüringens, 1884, Neudruck 1983; Regesta diplomatica necnon epistolaria
historiae Thuringiae, bearb. v. Dobenecker, O., Bd. 1ff. 1896ff.; Hantzsch, V.,
Die ältesten gedruckten Karten der sächsisch-thüringischen Länder 1550-1593,
1906; Beschorner, H., Oeder und Thüringen, Beitr. Thür.-sächs. Gesch., FS O.
Dobenecker, 1929; Schneider, F./Tille, A., Einführung in die thüringische Geschichte,
1931; Kaiser, E., Landeskunde von Thüringen, 1933; Pasold, A., Geschichte der
reußischen Landesteilungen von der Mitte des 16. Jh. bis zur Einführung der
Primogenitur im Jahre 1690, 1934; Mentz, G., Ein Jahrhundert thüringischer
Geschichtsforschung, 1937; Maschke, E., Thüringen in der Reichsgeschichte, Zs.
d. Ver. f. thür. Gesch. u. Altertumskunde 32 (1937); Lauter, K., Die Entstehung
der Exklave Ostheim vor der Rhön, 1941; Lehmann, J., Beiträge zu einer
Geschichte der thüringischen Kartographie bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts,
Diss. Greifswald 1932, und Jb. der Kartographie 1941 (1942); Brather, H., Die
ernestinischen Landesteilungen des 16. und 17. Jahrhunderts, 1951; Atlas des
Saale- und mittleren Elbegebietes, hg. v. Schlüter, O./August, O., Teil 1ff. 2.
A. 1959ff.; Koerner, F., Die Lage und die Besitzstetigkeit der Machtkerne in
Thüringen während des ausgehenden Mittelalters, 1960; Patze, H., Die Entstehung
der Landesherrschaft in Thüringen, 1962; Patze, H., Bibliographie zur
thüringischen Geschichte, Bd. 1f. 1965ff.; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze,
H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.; Handbuch der historischen Stätten:
Thüringen, hg. v. Patze, H., 1968; Klein, T., Thüringen, 1983; Geschichte
Thüringens. Politische Geschichte der Neuzeit, hg. v. Patze, H., 1984; Hess,
U., Geschichte Thüringens 1866-1914, hg. v. Wahl, V., 1991; Historische
Landeskunde Mitteldeutschlands – Thüringen, hg. v. Heckmann, H., 3. A. 1991;
Bühner, P., Kurzer Abriss über die Geschichte des albertinischen Thüringen, Mühlhäuser
Beiträge 14 (1991), 31; Petersohn, J., De ortu principum Thuringie, DA 48
(1992), 585; Hessen und Thüringen, 1992; Hess, U., Geschiche der
Behördenorganisation der thüringischen Staaten, 1993; Kleinstaaten und Kultur
in Thüringen, hg. v. John, J., 1994; Werner, M., Thüringen, LexMA 8 1996,
747ff.; Schildt, B., Bauer – Gemeinde – Nachbarschaft, 1996; Assing, H.,
Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter, 1997, Thüringen-Handbuch, hg.
v. Post, B. u. a., 1999; Grahn-Hoek, H., Stamm und Reich der frühen Thüringer,
Zs. d. Ver. f. thür. Geschichte 56 (2002), 7; Müller, C., Landgräfliche Städte
in Thüringen, 2003; Wittmann, H., Im Schatten der Landgrafen, 2005; Hoffmann,
R., Die Domänenfrage in Thüringen, 2006; Landstände in Thüringen, hg, v. Thüringer
Landtag, 2008; Wittmann, H., Im Schatten der Landgrafen, 2008 (Herren von
Heldrungen, Grafen von Buch, Grafen von Wartburg-Brandenburg)Fleischhauer, M.,
Der NS-Gau Thüringen 1939-1945, 2009; .Zusammenschlüsse und Neubildungen
deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a.,
2013, 125ff. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6963 Thurn (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die T. zum Kanton Odenwald des fränkischen
Ritterkreises bzw. Ritterkreis Franken. S. Gottesmann
zum T., Dürn zu Riedsberg
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6964 Thurn und Taxis (Fürsten), Tour
et Tassis. Die ursprünglich aus der Lombardei stammende, de la Torre benannte,
dann nach der Vertreibung aus Mailand durch die Visconti am Berg Tasso (Taxis)
bei Bergamo angesiedelte Adelsfamilie Taxis (1251 Omodeo de Tassis aus Cornello
bei Bergamo), die 1489/1490 mit der Errichtung einer Botenlinie von Innsbruck
nach Brüssel beauftragt worden war, aus der Franz von Taxis 1500 maitre der
Posten Erzherzogs Philipps des Schönen von Österreich (1478-1506, 1481 Regent
Burgunds, 1505 Regent Aragons) geworden war, Johann Baptista von Taxis 1518 von
König Karl (V.) das Postmonopol in Spanien erlangt hatte und Leonhard von Taxis
1595 den Titel eines Reichsgeneralpostmeisters bekommen hatte und die 1615 mit
dem erblichen Reichspostgeneralat betraut worden war, erhielt von König Philipp
IV. von Spanien 1635 das Recht der Führung des Titels und Wappens der Grafen de
la Tour et Valsassina und 1649 in Spanien sowie 1650 im Reich die Genehmigung
zur Führung des Doppelnamens T. 1512 wurde sie geadelt, 1515 erlangte sie
erblichen Adel. 1597 wurde die von ihr als Lehen innegehabte Post zum Regal
erklärt. 1608 wurde sie in den Reichsfreiherrenstand, 1624 in den
Reichsgrafenstand und 1695 in den Reichsfürstenstand erhoben (Virilstimme
1754). 1701 verlor sie Gut und Amt in den spanischen Niederlanden und siedelte
1702 nach Frankfurt über, nach Erhalt des Prinzipalkommissariats beim Reichstag
nach Regensburg (1748). Neben reichsritterschaftlichen Gebieten (1647 wegen des
erheirateten und später an die Reichlin von Meldegg [Meldegg] vererbten Horn im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben, 1648 ein Viertel Wäschenbeuren)
kaufte sie 1723 die reichsständische Herrschaft Eglingen. Im kurrheinischen
Reichskreis hatte sie seit 1724 Sitz und Stimme auf Grund eines Darlehens von
80000 Reichstalern. 1785/1786 wurde sie Inhaber der 1787 gefürsteten
Reichsgrafschaft Friedberg-Scheer. 1797 kam sie auf die Fürstenbank des
schwäbischen Reichskreises. 1802 verlor sie alle linksrheinischen Posten,
erhielt dafür aber am 25. 2. 1803 durch § 13 des
Reichsdeputationshauptschlusses die Reichsstadt Buchau, die Reichsabteien
Buchau, Obermarchtal (Marchtal), Neresheim, das zu Salem gehörige Amt Ostrach
mit der Herrschaft Schemmerberg und den Weilern Tiefenhülen (Tiefental), Frankenhofen und Stetten und die
Dominikanerinnenklöster in Ennetach und Sießen mit insgesamt 530
Quadratkilometern und etwa 17000 Einwohnern als Reichsfürstentum Buchau mit
Virilstimme im Reichsfürstenrat. 1806 wurde sie zugunsten Bayerns, Württembergs
und Hohenzollern-Sigmaringens mediatisiert, erhielt jedoch 1815 durch die
Deutsche Bundesakte eine reichsunmittelbare Stellung. Am 1. 7. 1867 musste sie die
gesamte Postorganisation gegen 3 Millionen Taler an Preußen abtreten. 1899
erhielt sie den bayerischen Titel eines Herzogs zu Wörth und Donaustauf. Sitz
der fürstlichen Hauptlinie blieb Regensburg. 2000 erfolgte eine Verlegung von
Sankt Emmeram in Regensburg nach Prüfening.
L.: Wolff 92; Zeumer 553 II b 58; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer
Weltatlas II 39 (1803) C3; Klein 161; Schulz 273; Lohner, B., Geschichte und
Rechtsverhältnisse des Fürstenhauses Thurn und Taxis, 1895; Ohmann, F., Die
Anfänge des Postwesens unter den Taxis, 1909; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Herberhold, F., Das fürstliche Haus
Thurn und Taxis in Oberschwaben, (in) Zs. f. württemb. LG. 13 (1954); Thurn und
Taxis-Studien, hg. v. Piendl, M., 1961ff.; Gollwitzer, H., Die Standesherren,
2. A. 1964; Piendl, M., Thurn und Taxis 1517-1867, Archiv für dt.
Postgeschichte 1 (1967); Dallmeier, M., Quellen zur Geschichte des europäischen
Postwesens, 1977; Piendl, M., Das fürstliche Haus Thurn und Taxis, 1980;
Behringer, W., Thurn und Taxis, 1990; Szabo, T., Taxis, LexMA 8 1996, 515f.;
Reiser, R., Die Thurn und Taxis, 1998; Ruhnau, R., Die fürstlich Thurn und
Taxissche Privatgerichtsbarkeit, 1998; Schröck, R., Gloria von Thurn und Taxis,
2003. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6966 Thurnau (reichsritterschaftliche
Herrschaft). In T. am roten Main saßen als Ministeriale der Herzöge von
Andechs-Meranien die Förtsch, die sich seit 1239 nach T. benannten. 1292 trugen
sie T. dem Hochstift Bamberg zu Lehen auf. 1565 starben sie aus. Das Hochstift
Bamberg belehnte als Erben die Giech und Künsberg (Künßberg) gemeinsam. 1731
verkauften die Künsberg (Künßberg) ihren Anteil am Schloss. 1796 kam T., das
zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken
zählte, an Preußen, 1810 an Bayern. S. Förtsch von T.
L.: Wolff 513; Pezold, U. v., Die Herrschaft Thurnau im 18. Jahrhundert, 1968.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6975 Tirol (Grafschaft, Bundesland).
Das Einzugsgebiet von Lech, Inn, Drau und Etsch in den Alpen war zunächst von
Kelten bewohnt. Seit 16/15 v. Chr. gliederten es die Römer den Provinzen
Rätien, Noricum (östlich des Ziller) und Venetia et Histria ein. Später drangen
Alemannen, Langobarden und Slawen ein, die aber im 6. bis 8. Jahrhundert von den
Bayern verdrängt wurden. 788 kam das Gebiet bis Bozen und ins Pustertal mit
Bayern an die Franken und wurde eingedeutscht.
952 schuf König Otto der Große die Mark Verona und unterstellte sie dem Herzog
von Bayern, der sie 976 an das Herzogtum Kärnten verlor. Cadore fiel an das
Hochstift Freising (973-1510), das Unterinntal an das Hochstift Regensburg.
1004/1027/1091 kamen die Grafschaften um den Brennerpass an die Hochstifte
Brixen (oberes Eisacktal, Inntal, Pustertal, vorderes Zillertal) und Trient
(Etschtal, Vinschgau, unteres Eisacktal). Die Bischöfe von Brixen und Trient
galten im 13. Jahrhundert als Reichsfürsten, doch verloren sie zahlreiche
Rechte an ihre Vögte. Von den miteinander konkurrierenden Adelsgeschlechtern
der Grafen von Eppan, Andechs und T. (ab 1141) setzten sich die nach der Burg
T. (ältester erhaltener Balken von 1106, Brand um 1300) bei Meran benannten,
zunächst mit der Grafschaft im Vinschgau belehnten Grafen von T. durch und
erlangten in der Mitte des 12. Jahrhunderts (um 1150) die Vogtei des Hochstifts
Trient und damit seit dem 13. Jahrhundert allmählich Bozen, 1210 nach den Grafen
von Andechs die Vogtei des Hochstifts Brixen sowie 1248 die Grafenrechte der
Grafen bzw. Herzöge von Andechs-Meranien und nach 1250 der Grafen von Eppan.
1253 starben sie aus und vererbten über die Tochter Albrechts III. von T. die
Grafschaft T. an die Grafen von Görz. Diese teilten 1267/1271 ihre Güter in
eine Görzer und eine Tiroler Linie. In der Tiroler Linie sicherte Graf Meinhard
II. (1249-1295) mit Gewalt, Geschick, Geld und Glück eine vergrößerte
Grafschaft T. zwischen Ziller, Arlberg, Avisio und Mühlbacher Klause. 1363 gab
Margarete Maultasch trotz je einer Heiratsverbindung mit den Luxemburgern und
Wittelsbachern das vielerseits begehrte T., das seit 1330 als Reichslehen galt,
an ihren Vetter Herzog Rudolf IV. von Österreich, der zugleich die Vogtei über
das Hochstift Trient gewann. 1379 kam T., das durch Salzburg und Görz von den
anderen habsburgischen Ländern getrennt war, an die leopoldinische Linie der
Habsburger. 1373 wurde Primiero, 1396 Lodron, 1412 Valsugana und 1440 Arco
gewonnen. Bereits 1379 bzw. von 1400 ab war Schloss Tirol Sitz einer Tiroler
Nebenlinie Habsburgs. 1420 verlegte Herzog Friedrich IV. von Tirol bzw.
Österreich die Residenz von Meran nach Innsbruck. König Maximilian (I.), der
1490 T. von der Seitenlinie zurückerlangt hatte, erwarb 1500 das Erbe der
Grafen von Görz (vordere Grafschaft Görz, Osttirol), 1504/1505 von Bayern nach
dem Landshuter Erbfolgekrieg die Landgerichte Kitzbühel, Kufstein und
Rattenberg sowie 1509/1511 und 1521/1523 von Venedig Ampezzo, Ala, Mori, Riva und
Rovereto. Seit dem 16. Jahrhundert wurde T. vielleicht wegen des Alters seiner
Grafschaften als gefürstete Grafschaft bezeichnet. 1564 bildete sich erneut
eine tirolische Linie des Hauses Habsburg, die 1648 das Elsass an Frankreich
verlor und bis zu ihrem Aussterben 1665, bei dem das zum österreichischen
Reichskreis zählende T. wieder an die Hauptlinie Österreich bzw. Habsburg
zurückfiel, in Innsbruck, das 1669 eine gegenreformatorische Universität
erhielt, residierte. Im 17. Jahrhundert gab der Bischof von Chur seine Leute im
Vinschgau an T. ab. Tarasp blieb bei T. (1684 Fürsten von Dietrichstein). 1803
wurden die Hochstifte Trient und Brixen säkularisiert und mit T. vereinigt.
1805 fiel T. an Bayern. Nach dem erfolglosen, in Absprache mit Habsburg erfolgten
Freiheitskampf Andreas Hofers gegen Bayern und Frankreich 1809 wurde T.
geteilt, wobei der Norden bis Meran und Klausen an Bayern kam, der Süden an das
Königreich Italien, der Osten (östliches Pustertal, Lienz) zu den illyrischen
Provinzen. 1814 fiel ganz T. wieder an Österreich. 1815 erhielt es die
ehemaligen Gerichte Salzburgs im Zillertal, Brixental und Iseltal (mit
Windisch-Matrei) (Matrei in Osttirol), wurde 1919 aber wieder geteilt, wobei
Nordtirol und Osttirol (Lienz) zum österreichischen Bundesland T. wurden, das
zu 97 % deutschsprachige Südtirol bis zum Brenner dagegen an Italien kam. Von
1938 bis 1945 umfasste der Reichsgau Tirol auch Vorarlberg und seit 1943 Bozen,
Trient und Belluno, der Reichsgau Kärnten auch Osttirol.
L.: Wolff 36; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) G4, II 48 (1300) D1, II 66 (1378) F5, II 78 (1450) G4, III 22
(1648) E5, III 38 (1789) D4; Die Territorien des Reichs 1, 86; Lechner, K.,
Tirol, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Voltelini, H. v.,
Immunität, grund- und leibherrliche Gerichtsbarkeit in Südtirol, (in)
Abhandlungen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, Archiv f.
österr. Geschichte 94 (1907); Stolz, O., Deutschtirol, (in) Erläuterungen zum
historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, 1910; Stolz, O.,
Geschichte der Gerichte Südtirols, Archiv f. österr. Geschichte 102 (1913);
Voltelini, H. v., Welsch-Tirol, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas der
österreichischen Alpenländer, 1919; Stolz, O., Politisch-historische
Landesbeschreibung von Tirol, 1. TeiL.: Nordtirol, Archiv f. österr. Geschichte
107 (1923/26); Stolz, O., Die Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte
der Urkunden, Bd. 1ff. 1927ff.; Battisti, C., Dizionario toponomastico Atesino
(Oberetscher Namensbuch), 1936-1941; Tiroler Urkundenbuch, hg. v. Huter, F.,
1937ff.; Stolz, O., Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol,
1937; Wiesflecker, H., Die Regesten der Grafen von Tirol, 1949ff.; Wopfner, H.,
Bergbauernbuch, 1951ff.; Sterner-Rainer, S., Tirol, (in) Erläuterungen zum
historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, 1954; Stolz, O.,
Geschichte des Landes Tirol, Bd. 1 1955; Hochholzer, H., Das geschichtliche
Raumgefüge der Kulturlandschaft Oberitaliens, 1956; Polenz, P. v., Landschafts-
und Bezirksnamen, 1961, I, 9, Territorialname; Tirol-Atlas, hg. v. Troger,
E./Leidlmair, A., 1969ff.; Rambold, J., Vinschgau. Landschaft, Geschichte und
Gegenwart am Oberlauf der Etsch, 4. A. 1980; Riedmann, J., Die Beziehungen der
Grafen und Landesfürsten von Tirol zu Italien bis zum Jahre 1335, 1977; Grass,
N., Zur Stellung Tirols in der Rechtsgeschichte, FS H. Baltl, 1978, 229;
Köfler, W., Land, Landschaft, Landtag. Geschichte der Tiroler Landtage von den
Anfängen bis zur Aufhebung der landständischen Verfassung 1808, 1985;
Geschichte des Landes Tirol, hg. v. Fontana, J., Bd. 1f. 1985f.; Tirol im
Jahrhundert nach anno neun, hg. v. Kühebacher, E., 1986; Gelmi, J.,
Kirchengeschichte Tirols, 1986; Riedmann, J., Geschichte Tirols, 3. A. 2001;
Forcher, M., Tirols Geschichte in Wort und Bild, 3. A. 1988; Tirol und der
Anschluss, hg. v. Albrich, T., 1988; Laich, M., Zwei Jahrhunderte Justiz in
Tirol und Vorarlberg, 1990; Grass, N., Tirol, HRG 4, 1991, 244; Baum, W.,
Margarete Maultasch, 1994; Das Elsass und Tirol, hg. v. Thurnher, E., 1994;
Riedmann, J., Tirol, LexMA 8 1996, 800ff.; Tirol, hg. v. Gehler, M., 1999;
Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 210; Schober, R., Von der
Revolution zur Konstitution, 2000; Schennach, M., Tiroler Landesverteidigung
1600-1650, 2002; Albertoni, G., Die Herrschaft des Bischofs, 2003; Heitmeier,
I., Das Inntal, 2005; Schober, R., Tirol zwischen den beiden Weltkriegen, Teil
1f. 2005ff.: Freiheit und Wiederaufbau. Tirol in den Jahren um den Staatsvertrag,
hg. v. Fornwagner, C. u. a., 2007; Margarete Maultasch, hg. v. Hörmann-Thurn
und Taxis, J., 2007; Feller, C., Das Rechnungsbuch Heinrichs von Rottenburg,
2009; Fasser, M., Ein Tirol - zwei Welten, 2009; Rebitsch, W., Tirol in Waffen,
2009; Oberhofer, A., Der andere Hofer, 2009; Schennach, M., Revolte in der
Region, 2009; Abschied vom Freiheitskampf?, hg. v. Mazohl, B. u. a., 2009; Für
Freiheit, Wahrheit und Recht!, hg. v. Hastaba, E. u. a., 2009; Tiroler
Urkundenbuch, 2. Abt. Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und
Pustertals, Bd. 1 Bis zum Jahr 1140, bearb. v. Bitschnau, M. u. a., 2009; Die
Wolkensteiner, hg. v. Pfeifer, G. u. a., 2009; Kern, F., Der Mythos Anno Neun,
2010; Landi, W., Die Grafen von Eppan, 2010. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 6997 Tottenheim (Reichsritter).
Vielleicht zählten die T. zum Ritterkreis Franken.
S. Vogt von Rieneck, Voit von Rieneck, Kottenheim.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7001 Tournai (Herrschaft), fläm.
Doornik. Im 2. Jahrhundert n. Chr. wird das durch die Römer von den Kelten
übernommene Turris Nerviorum an der Schelde erwähnt. Nach dem Vordringen der Franken um 430 wurde es bis 486 Vorort eines salischen
Reiches und zu Beginn des 6. Jahrhunderts Bischofssitz (626/638-1146
Personalunion mit Noyon). Seit dem 9. Jahrhundert gehörte es mit seinem Umland
zur Grafschaft Flandern. 1188 konnte sich die Stadt von ihrem bischöflichen
Stadtherrn befreien und damit zur freien Stadt aufsteigen. 1477 kam sie wie
Burgund an Habsburg und wurde 1521 den habsburgischen, seit 1526 spanischen
Niederlanden angeschlossen. 1667 wurde sie von Frankreich erobert und bis 1709
besetzt, kam 1714 aber wieder zu Österreich. 1794 wurde sie wieder von Frankreich
besetzt, gehörte aber noch zum burgundischen Reichskreis Österreichs. 1814 fiel
sie an die Vereinigten Niederlande und gelangte 1830 an Belgien.
L.: Wolff 60 ; Wallner 701 BurgRK 1; Hymans, H., Gent und Tournai, 1902;
Rolland, P., Les origines de la commune de Tournai, 1931; Vercauteren, F.,
Etude sur les civitates de la Belgique Seconde, 1934; Rolland, P., Histoire de
Tournai, 1956; Deschamps, H., Tournai. Renaissance d’une ville, 1963; Moreau,
J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 272 Tournaisis ; Tournai,
hg. v. Thomas, F. u. a., 1995; Nazet, J. Tournai, LexMA 8 1996, 917ff.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7016 Trautenberg (Reichsritter). Im
16. Jahrhundert zählten die T. zum Kanton Gebirg und daneben vielleicht im 17.
Jahrhundert zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken
sowie zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 127.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7021 Trebra (Reichsritter). Um 1550
zählten die T. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 127; Stetten 33. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7029 Treuchtlingen, Treuchlingen
(Reichsritter). Die T. zählten im frühen 16. Jahrhundert zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 127.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7037 Trier (Erzstift, Kurfürstentum,
Residenz des Erzbischofs). 16-13 v. Chr. gründete Augustus an wichtigen Straßen
im Gebiet der keltisch-germanischen Treverer an der mittleren Mosel die Stadt
Augusta Treverorum. Sie blühte rasch auf und wurde Hauptort der Provinz
Belgica. 275 n. Chr. wurde sie durch die Franken
zerstört, wurde aber danach vor allem von Kaiser Konstantin zur mit 60000-70000
Einwohnern größten römischen Stadt nördlich der Alpen wiederaufgebaut (Sitz der
Praefectura Galliarum) und in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts Sitz eines
Bistums (314 Bischof Agricius). 475 wurde sie von den Franken
erobert, die den römischen Palast zur Pfalz umwandelten. 843 kam sie zum Reich
Kaiser Lothars, 870/879 zum ostfränkischen Reich. 897 wurde T. vom König mit
dem Bannforst im Hunsrück ausgestattet. 902 erlangte der im 6. Jahrhundert und
kurz vor 800 zum Erzbischof (Suffragane Metz, Toul, Verdun) erhobene Bischof
die Herrschaft über die 882/892 von Normannen verwüstete Stadt, 936 das Recht
der Königskrönung. 973 gewann er einen Bannforst in der Eifel. 1018 erhielt er
den Königshof Koblenz und Güter im Westerwald, 1139 die Reichsabtei Sankt
Maximin vor T. 1197 verzichtete der Pfalzgraf zugunsten des Erzbischofs auf die
Hochstiftsvogtei. Im 13. Jahrhundert wurde der Erzbischof in die Gruppe der
Kurfürsten aufgenommen. Am Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts gelang
es, eine Landverbindung zwischen den Gütern an der mittleren Mosel um Trier und
dem mittleren Rhein um Koblenz herzustellen und die Reichspfandschaften Boppard
und Oberwesel zu gewinnen. 1427 wurden Teile der Reichsgrafschaft Daun, 1452
Manderscheid, 1545 die Grafschaft Virneburg und 1576 Prüm (Personalunion)
erlangt. 1473 gründete der Erzbischof eine bis 1798 bestehende Universität in
T. 1669 wurde ein Landrecht erlassen. Zuletzt umfasste das zum kurrheinischen
Reichskreis zählende Hochstift 151 Quadratmeilen mit 280000 Einwohnern.
1794/1801 fielen die linksrheinischen Güter an Frankreich, 1803 wurden die
rechtsrheinischen Güter säkularisiert und an Nassau-Weilburg gegeben. 1806 kam
hiervon einiges an das Großherzogtum Berg. Das Erzbistum wurde 1801 Mecheln,
1815 Köln unterstellt. Die meisten Trierer Güter kamen 1815 unmittelbar oder
1866 über Nassau an Preußen, das Koblenz zum Verwaltungsmittelpunkt erhob, und
damit 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 82ff.; Zeumer 552 I 2; Wallner 700 KurrheinRK 2; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C3, III 38
(1789) B2; Die Territorien des Reichs 5, 50; Hontheim, J. v., Historia
Trevirensis diplomatica, Bd. 1ff. 1750; Marx, J., Geschichte des Erzbistums
Trier, Bd. 1ff. 1858ff.; Goerz, A., Regesten der Erzbischöfe zu Trier 814-1503,
Bd. 1f. 1859ff., Neudruck 1969; Knetsch, G., Die landständische Verfassung und
reichsritterschaftliche Bewegung im Kurstaat Trier, 1909; Just, L., Das
Erzbistum Trier und die Luxemburger Kirchenpolitik von Philipp II. bis Joseph
II., 1931; Michel, F., Handbuch des Bistums Trier, bearb. v. Bistums-Archiv
1952; Zur Geschichte der geistlichen Gerichtsbarkeit und Verwaltung der Trierer
Erzbischöfe im Mittelalter, 1953; Ewig, E., Trier im Merowingerreich, 1954;
Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Geschichte des
Trierer Landes, hg. v. Laufner, R., Bd. 1 (bis 925), 1964; Pauly, F., Aus der
Geschichte des Bistums Trier, Teil 1: Von der spätrömischen Zeit bis zum 12.
Jahrhundert, 1968; Weber, H., Frankreich, Kurtrier, der Rhein und das Reich
1623-1635, 1969; Laufner, R., Die Ausbildung des Territorialstaates der
Kurfürsten von Trier, (in) Vortr. und Forsch. 14 1970; Sperling, W., Der
Trierer Raum in der voramtlichen topographischen Kartographie, Mitteilungsblatt
des dt. Vereins für Vermessungswesen. Landesverein Rheinland-Pfalz 21 (1971);
Holbach, R., Stiftsgeistlichkeit im Spannungsfeld von Kirche und Welt, 1982;
Janck, D., Das Erzbistum Trier während des großen abendländischen Schismas
(1378-1417), 1983; Janssen, F. R., Kurtrier in seinen Ämtern, vornehmlich im
16. Jahrhundert, 1985; Aufklärung und Tradition, Kurfürstentum und Stadt Trier
im 18. Jh., hg. v. Franz, G., 1988; Bodsch, J., Burg und Herrschaft. Zur
Territorial- und Burgenpolitik der Erzbischöfe von Trier im Hochmittelalter bis
zum Tod Dieters von Nassau († 1307), 1989; Kerber, D., Herrschaftsmittelpunkte
im Erzstift Trier, 1995; Schieffer, C., Trier, LexMA 8 1996, 997ff.;
Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter,
K./Stolleis, M., Bd. 1 1997; Pundt, M., Metz und Trier, 1998; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 421,
1, 2, 588; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 474; Brommer, P.,
Kurtrier am Ende des alten Reichs, 2008. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7038 Trier (freie Reichsstadt). 16-13
v. Chr. oder kurz danach gründete der römische Prinzeps Augustus an wichtigen
Straßen im Gebiet der keltisch-germanischen Treverer ohne vorangehende Siedlung
der Treverer an der mittleren Mosel die Stadt Augusta Treverorum. Sie blühte
rasch auf (um 180 n. Chr. 288 Hektar, 20000? Einwohner, Stadtmauer) und wurde
Hauptort der Provinz Belgica sowie in der zweiten Hälfte des dritten
Jahrhunderts Bischofssitz. 275 n. Chr. wurde sie von den Franken zerstört, vor allem von Kaiser Konstantin aber
mit 60000-70000 Einwohnern wieder zur größten römischen Stadt nördlich der
Alpen aufgebaut. 475 wurde sie von den Franken
erobert und danach vielleicht zu 15 Prozent der Bauten fortbenutzt. 902
erlangte der Erzbischof die Stadtherrschaft über die 882/892 von Normannen
verwüstete Stadt (wieder). 1212 gewährte Kaiser Otto IV. der Stadt Freiheiten,
die aber zu Beginn des 14. Jahrhunderts wieder verfielen. Im 15. Jahrhundert
gelang es der Stadt, die erzbischöfliche Stadtherrschaft so weit zu lockern,
dass sie als freie Reichsstadt angesehen werden konnte. Um 1580 wurde ihr
allerdings die Reichsunmittelbarkeit abgesprochen und sie zur kurfürstlichen
Landstadt erklärt. Von 1794 bis 1814 war T. unter der Herrschaft Frankreichs,
1815 fiel es an Preußen, 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 83; Wisplinghoff, E./Dahm, H., Die Rheinlande, (in) Geschichte der
deutschen Länder, Bd. 1; Gesta Treverorum, hg. v. Waitz, G., MGH SS 8 (1848),
24 (1879); Urkundenbuch zur Geschichte der mittelrheinischen Territorien,
bearb. v. Beyer, H./Eltester, L./Goerz, A., Bd. 1ff. 1860ff.; Quellen zur
Rechts- und Wirtschaftsgeschichte der rheinischen Städte. Kurtrierische Städte,
Bd. 1 Trier, hg. v. Rudolph, F./Kentenich, G., 1915; Kentenich, G., Geschichte
der Stadt Trier von ihrer Gründung bis zur Gegenwart, 1915; Zenz, E., Die
Trierer Universität 1473-1798, 1949; Eichler, H., Trier, 1952; Ewig, E., Trier
im Merowingerreich, 1954; Eichler, H./Laufner, R., Hauptmarkt und Marktkreuz zu
Trier, 1958; (Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 308
Treverense;] Geschichte des Trierer Landes, hg. v. Laufner, R., 1964ff.;
Sperling, W., Der Trierer Raum in der voramtlichen topographischen
Kartographie, Mitteilungen des dt. Ver. für Vermessungswesen, Landesverein
Rheinland-Pfalz 21 (1971); Augusta Treverorum, Trier, hg. v. Bracht, W., 1972;
Matheus, M., Trier am Ende des Mittelalters, 1984; Anton, H., Trier im frühen
Mittelalter, 1987; Trier in der Neuzeit, hg. v. Düwell, K., 1988; Aufklärung
und Tradition. Kurfürstentum und Stadt Trier im 18. Jahrhundert, hg. v. Franz,
G., 1988; Clemens, L., Trier, 1993; Trier im Mittelalter, hg. v. Anton, H., u.
a., 1996; Clemens, C., Trier, LexMA 8 1996, 991ff.; Brommer, P., Die Ämter
Kurtriers, 2003; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 619; Clemens,
G. u. a., Geschichte der Stadt Trier, 2007; Morscheiser-Niebergall, J., Die
Anfänge Triers, 2009. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7045 Trimberg (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten T. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7056 Trott zu Heusenberg
(Reichsritter). Im späteren 16. Jahrhundert zählten die T. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7058 Truchsess (Reichsritter). Um 1550
gehörten die T. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Im 16. und 17. Jahrhundert waren sie auch im Kanton Baunach immatrikuliert
(Truchsess zu Brennhausen, Eishausen [Eißhausen], Holnstein, Langheim, Rieneck,
Werneck). S. Truchsess von Wetzhausen.
L.: Pfeiffer 196, 213; Stetten 33; Riedenauer 127; Ulrichs 209.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7059 Truchsess von Baldersheim
(Reichsritter). Im 16. und frühen 17. Jahrhundert zählten die T. zum Kanton
Odenwald sowie im frühen 16. Jahrhundert auch zum Kanton Altmühl im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 127; Rahrbach 270; Neumaier 73, 141
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7060 Truchsess von Henneberg
(Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die T. zum Kanton
Steigerwald und zeitweise zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Bechtolsheim 13, 18, 193; Riedenauer 127; Rahrbach 271.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7062 Truchsess von Pommersfelden
(Reichsritter). Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die T. mit Frenshof,
Hirschbrunn, Mühlhausen, Pommersfelden, Oberköst, Weiher, Steppach,
Reichmannsdorf und Röttenbach zum Kanton Steigerwald sowie etwas früher auch
zum Kanton Altmühl im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Bechtolsheim 13, 19, 64;
Riedenauer 127; Rahrbach 272; Neumaier 47, 51, 118.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7065 Truchsess von Wetzhausen
(Reichsritter). Die T. errichteten um die Bettenburg nördlich Hassfurts, die
sie 1343 erlangt hatten, ein Rittergut mit ausschließlicher Landeshoheit in
Manau und Birkach und konkurrierender Landeshoheit in weiteren Orten. Lehnsherr
war das Hochstift Bamberg. 1249 war die Bettenburg anlässlich des dem
Aussterben der Grafen von Andechs-Meranien folgenden Erbfolgekriegs als Pfand
an die Grafen von Henneberg und nach deren Aussterben (1583) an Sachsen
gelangt. Vom 16. bis 18. Jahrhundert waren die T. (T. von Sternberg, Unsleben)
im Kanton Baunach und im Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken immatrikuliert, im frühen 16. Jahrhundert
außerdem im Kanton Altmühl. S. Truchsess.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 391; Riedenauer 127;
Rahrbach 275; Neumaier 102; Butz, P., Der Ritter von der Bettenburg (Christian
Truchsess), 1906. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7068 Truhendingen (Grafen), Trüdingen.
1248/1260 erlangten die im Schwäbischen begüterten Grafen (seit 1264) von T.
(Altentrüdingen), die möglicherweise am Ende des 11. Jahrhunderts auf Grund des
Hochstifts Eichstätt die Stammburg Hohentrüdingen bei Gunzenhausen erbauten und
seit 1129 in Eichstätter und Würzburger Urkunden häufig auftraten, beim Aussterben
der ihnen verschwägerten Herzöge von Andechs-Meranien das Gebiet um Scheßlitz
und Baunach am oberen Main (Giech, Staffelstein). 1390 wurden diese Güter an
das Hochstift Bamberg verkauft. Die Stammgüter an Altmühl und Wörnitz
(Altentrüdingen, Hohentrüdingen, Pfäfflingen, Dürrenzimmern, Wechingen), zu
denen noch die Vogtei über Solnhofen, über Heidenheim und über Güter des
Hochstifts Eichstätt und des Klosters Ellwangen gekommen waren, wurden von den
Burggrafen von Nürnberg gekauft, die schon Markt Bergel (Marktbergel) und Burg
Colmberg an sich gebracht hatten. Im 15. Jahrhundert (1458) starb das
Geschlecht aus. Die Güter kamen später zu Bayern.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F3/4; Scherzer, C., Franken, 1959; Ruß, H., Die Edelfreien und Grafen von
Truhendingen, 1992; Wendehorst, A., Truhendingen, LexMA 8 1996, 1071.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7069 Trümbach, Trübenbach, Trubenbach
(Reichsritter). Die T. waren mit Wehrda, Schloss Hohenwehrda (Hohenwerda),
Rhina, Schletzenrod und Wetzlos im 17. und 18. Jahrhundert Mitglied des Kantons
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 392; Winkelmann-Holzapfel 166; Pfeiffer 198; Riedenauer
127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7071 Truppach (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die T. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7072 Trütschler (Reichsritter).
Vielleicht zählten die T. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken und zur vogtländischen Ritterschaft
(Vogtland).
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7080 Tucher (Reichsritter). Die T. zählten
seit dem späten 16. Jahrhundert zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7089 Turin (Markgrafschaft). Die am
Zusammenfluss von Dora Riparia und Po angelegte römische Siedlung colonia Iulia
Augusta Taurinorum wurde im späten 4. Jahrhundert Sitz eines im frühen 5.
Jahrhundert von Vercelli verselbständigten Bischofs. Über Goten und Burgunder
kam es 568 an die Langobarden und 773/774 an die Franken.
827 und 880 sind fränkische Grafen von T. nachgewiesen. Zunächst unter den
Markgrafen von Ivrea wurde T. um 950 Mittelpunkt einer bis zum Tod des letzten
Markgrafen (1091) bestehenden Mark. Danach traten Bischof und Stadt hervor
(1147/1149 consules). 1280 kam T. an Savoyen (1418 endgültig eingegliedert).
Nach 1418 wurde es Sitz der Hauptlinie der Grafen (1536 Vorherrschaft
Frankreichs). 1861 gelangte es in Sardinien-Piemont zum neuen Königreich
Italien.
L.: Sergi, G., Potere e territorio, 1981; Storia di Torino, hg. v. Comba, R. u.
a., Bd. 1ff. 1993ff.; Sergi, G., I confini del potere, 1995; Sergi, G., Turin,
LexMA 8 1996, 1100.; Sergi, G., Storia di Torino, 1997; Storia di Torino 2
(1280-1536) hg. v. Comba, R., 1997. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7106 Überbrück (von Rodenstein), Überbrick
von Rodenstein, Überbruk von Rothenstein (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren Ü. mit Tairnbach, das 1808 an Baden fiel,
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Hölzle, Beiwort 57; Winkelmann-Holzapfel 166; Riedenauer 127;
Stetten 37, 186. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7121 Uhl (Reichsritter). Seit 1789
zählte der Kantonskonsulent U. mit Domeneck zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Hölzle, Beiwort 57; Winkelmann-Holzapfel 166; Riedenauer 127; Stetten 38.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7130 Ulner, Eulner, Eyllner, Euler
(Reichsritter). Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten die Reichsritter U. mit
Gumpen und Teilen von Winterkasten zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Ulner von Dieburg.
L.: Stetten 38; Pfeiffer 211; Riedenauer 127.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7131 Ulner von Dieburg, Ulmer
(Reichsritter). Um 1550 zählten die U. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert gehörten sie dem
Ritterkreis Rhein an.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595; Riedenauer 127; Stetten 33;
Neumaier 67, 72, 132, 150. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7149 Untereßfeld, Pfarrei. Um 1800
zählte die Pfarrei U. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 129. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7180 Ussigheim, Uissigheim, Usigheim
(Reichsritter). Im 16., 17. und 18. Jahrhundert zählten die U. zum Kanton
Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Seyler 392; Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7186 Utterod (Reichsritter). Im frühen
18. Jahrhundert zählten die U. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7213 Varell (Reichsritter). Im 17. und
18. Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7216 Varrenbach (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Fechenbach.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7217 Vasolt (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7218 Vaßmann (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7229 Vellberg (Herren, Reichsritter).
V. bei Schwäbisch Hall wird 1102 erstmals erwähnt. Nach ihm benannten sich die
Herren von V., die im frühen 16. Jahrhundert dem Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken angehörten. Nach deren
Aussterben 1592 kam V. an die Reichsstadt Schwäbisch Hall, 1803 an Württemberg
und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Wolff 214; Riedenauer 128; Stetten
33; Neumaier 66, 72, 90, 141; Vellberg in Geschichte und Gegenwart, hg. v.
Decker-Hauff, H., 1984; Bd. 2, hg. v. Mack, C. u. a., 1994.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7243 Verdun (Hochstift, Residenz des
Bischofs), mhd. Virten. Um 350 gründete Sanctinus das stets klein bleibende
(ca. 3000 Quadratkilometer) Bistum V. an der Maas. Unter dem merowingischen
König Dagobert I. erhielt es reiche Güter. In der Mitte des 9. Jahrhunderts
wurde es dem Erzbistum Trier unterstellt. 879 kam es zu Ostfranken. 997 bestätigte Kaiser Otto III. dem Hochstift
die Übertragung der Grafschaft V. durch die bisherigen Grafen
(Reichsunmittelbarkeit). Die Vogtei fiel in der Mitte des 12. Jahrhunderts von
den Grafen von Bar an die Stadt V. bzw. an das Patriziat. Das Bistum geriet
danach aber in starke Abhängigkeit vom Papst. Nach dem Aufstieg Verduns zur Reichsstadt
wählte der Bischof Hattonchâtel zum Verwaltungssitz seines nicht sehr großen,
im Kern der Diözese an der oberen Maas gelegenen weltlichen Herrschaftsgebiets,
das bald deutlich von Lothringen abhängig wurde. 1552 besetzte Frankreich, dem
Moritz von Sachsen ohne Legitimation die Schutzherrschaft über das Hochstift
eingeräumt hatte, als Reichsvikar die calvinistisch gewordene Stadt und später
das Hochstift. 1648 kamen beide an Frankreich. Bis 1711 blieb V. als Bistum
Trier unterstellt.
L.: Wolff 302; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C4; Die Territorien
des Reichs 5, 96; Roussel, N., Histoire ecclésiastique et civile de Verdun, Bd.
1f. 2. A. 1864/1865; Clouet, M., Histoire de Verdun et du pays Verdunois, Bd.
1ff. 1867ff.; Morret, B., Stand und Herkunft der Bischöfe von Metz, Toul und
Verdun, 1911; Hübinger, P., Die weltlichen Beziehungen der Kirche von Verdun zu
den Rheinlanden, 1935; (Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961,
309, Virdunensis, comitatus, pagus, territorium;) Histoire de Verdun, hg. v.
Girardot, 1982; Hirschmann, F., Verdun, LexMA 8 1996, 1505ff.; Bauer, T.,
Lotharingien als historischer Raum, 1997; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften
des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 369 (Verdungau) ; Escher, M.
u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 465; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 630, 1, 2, 607;
Petry, C., Faire des sujets du roi, 2006. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7252 Vestenberg (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die V. (bei Ansbach) zum Kanton Odenwald, Kanton Altmühl
und Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
Im 17. Jahrhundert waren sie mit Burghaslach und Breitenlohe im Kanton
Steigerwald immatrikuliert. V. kam 1288 von den Ansbacher Vögten von Dornberg
erbweise an die Herren von Heideck (Heydeck), 1435 an die Eyb, die es 1724 an
die Markgrafen von Ansbach verkauften. S. Preußen, Bayern.
L.: Stieber; Bechtolsheim 13, 18, 194; Riedenauer 128; Stetten 33; Rahrbach
279. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7262 Vienne (Erzstift). V. an der
Rhone kam als Hauptort der keltischen Allobroger 121 v. Chr. an die Römer
(Vienna). 314 war es Vorort der diokletianischen Diözese Viennensis und Sitz
eines Bischofs (Ende des 3. Jahrhunderts?), seit 430 eines Erzbischofs. Um 468
wurde es Hauptort der Burgunder. 534 fiel es an die Franken.
879 bestimmte Graf Boso von V. es zum Hauptort des von ihm gegründeten
Königreichs Niederburgund, das 928 in Hochburgund aufging. 1023 wurden die
Erzbischöfe Grafen, verloren aber die Grafschaft im 12. Jahrhundert an die
Grafen der Dauphiné. 1448 erreichte Frankreich in der Nachfolge der Grafen der
Dauphiné die Anerkennung als Lehnsherr. 1730/1801 wurde das Erzstift
aufgehoben.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 6 c (7./8. Jh.) A1; Faure, C., Histoire de
la réunion de Vienne á la France, 1907; Clément, P., Vienne sur le Rhône. La
ville et les habitants, 1955; Cavard, P., Vienne, 1975; Chomel, V., Vienne,
LexMA 8 1996, 1646ff. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7263 Vienne (Grafschaft). Das 534 an
die Franken gefallene V. an der Rhone war
Mittelpunkt einer Grafschaft, die 1023 an die Erzbischöfe von V. kam. Diese
verloren die Grafschaft im 12. Jahrhundert an die Grafen der Dauphiné . Mit der
Daupiné kam V. 1349 an Frankreich.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 73 a (Spätmittelalter) E5; Faure, C.,
Histoire de la réunion de Vienne à la France, 1907; Moreau, J., Dictionnaire de
géographie historique, 1972, 292 Viennois ; Chomel, V., Vienne, LexMA 8 1996,
1645ff. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7280 Vitzehagen (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7283 Vogelius (Reichsritter). Um 1750
zählten die V. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7286 Vogt von Coburg (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7287 Vogt von Hunolstein, Vogt von
Hunoltstein genannt von Steinkallenfels (Freiherren, Reichsritter). Der V. ist
1239 erstmals belegt, doch gingen die bis zum Ende des 13. Jahrhunderts
gewonnenen Güter um die Burg Hunolstein durch Fehden mit den Grafen von Salm,
Sponheim und der Reichsstadt Speyer wieder verloren. Im 18. Jahrhundert zählten
die Freiherren V. mit Abtweiler, drei Achteln von Boos, Teilen von
Staudernheim, Merxheim und Teilen von Weiler sowie Dörrmoschel mit
Teschenmoschel zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Mit Nack
und Nieder-Wiesen (Niederwiesen) waren sie im Kanton Oberrheinstrom
immatrikuliert. Außerdem gehörten sie im späteren 17. Jahrhundert zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken sowie 1802
zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 166; Uhrmacher, M., dilecti fideles nostri? (in )
Landesgeschichte als multidisziplinäre Wissenschaft, hg. v. Henn, V. u. a.,
2001; Grimbach, J., Zur Territorialpolitik der Vögte von Hunolstein im
Spätmittelalter (in) Landesgeschichte als multidisziplinäre Wissenschaft, 2001.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7288 Vogt von Kallstadt, Vogt zu
Kallstadt (Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die V. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7289 Vogt von Rieneck (Freiherren,
Grafen, Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die V. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. Vom 16. bis
18. Jahrhundert waren sie mit Urspringen Mitglied des Kantons Rhön-Werra. Im
17. und 18. Jahrhundert waren sie mit Trunstadt, Traustadt und Fatschenbrunn im
Kanton Steigerwald immatrikuliert. Außerdem erscheinen sie im 18. Jahrhundert
im Kanton Gebirg und gegen Ende dieses Jahrhunderts im Kanton Baunach. S. Vogt
von Rieneck zu Urspringen, Gmund, Voit von Rieneck.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 392; Pfeiffer 211;
Riedenauer 128; Stetten 33; Bechtolsheim 16, 196; Rahrbach 281; Ulrichs 209;
Neumaier 83, 148, 166. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7290 Vogt von Rieneck zu Urspringen,
Voit von Rieneck zu Erspringen (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die
V. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
S. Vogt von Rieneck, Voit von Rieneck zu Urspringen.
L.: Pfeiffer 211. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7292 Vogt von und zu Salzburg, Voit
von Salzburg (Freiherren, Reichsritter). Bis ins ausgehende 18. Jahrhundert
zählten die Freiherren V. mit Nenzenheim und Ippesheim samt Reusch zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. Außerdem
waren sie seit dem frühen 16. Jahrhundert im Kanton Rhön-Werra und am Ende des
18. Jahrhunderts im Kanton Baunach sowie vielleicht im Kanton Steigerwald
immatrikuliert. Ippesheim fiel 1808 an Bayern.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 392f.; Winkelmann-Holzapfel
166; Pfeiffer 211; Riedenauer 128; Stetten 38, 183; Rahrbach 284; Neumaier 31,
83. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7293 Vogt von Wallstadt
(Reichsritter), (Vogt zu Wallstadt). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die V.
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
S. Fork, Horkheim.
L.: Riedenauer 128; Ulrichs 209. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7295 Vogtland bzw. vogtländische
Ritterschaft (Ritterschaft). Seit 1615 stand die vogtländische Ritterschaft
(Ritterschaft im Vogtland) teilweise unter Landesherrschaft der Markgrafen von
Brandenburg-Bayreuth (Bayreuth), bekam aber von diesen gewisse Privilegien
zugesichert. Seit 1626 war sie nach dem Vorbild der Ritterkantone (Franken, Schwaben, Rheinstrom) organisiert. Ihre
Mitglieder gehörten auch dem Ritterkreis Franken
an.
L.: May, H. Die vogtländische Ritterschaft. Eine verfassungsgeschichtliche
Studie, Diss. jiur. Erlangen 1951 (masch.schr.)
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7297 Vohenstein (Reichsritter). Die
1737 ausgestorbenen V. zählten im frühen 17. Jahrhundert zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken und weiter wegen
Gütern in Talheim, Utzmemmingen und Adelmannsfelden zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Riedenauer 128; Schulz 273.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7302 Voit von Rieneck (Freiherren,
Grafen, Reichsritter, Vogt von Rieneck). Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die
V. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Vom 16. bis 18. Jahrhundert waren sie mit Urspringen Mitglied des Kantons
Rhön-Werra. Im 17. und 18. Jahrhundert waren sie mit Trunstadt, Traustadt und
Fatschenbrunn im Kanton Steigerwald immatrikuliert. Außerdem erschienen sie im
18. Jahrhundert im Kanton Gebirg und gegen Ende dieses Jahrhunderts im Kanton
Baunach. S. Voit von Rieneck zu Urspringen, Gmund.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein; Seyler 392; Pfeiffer 211; Riedenauer 128;
Stetten 33; Bechtolsheim 16, 196; Rahrbach 281, Ulrichs 209; Neumaier 83, 148,
166. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7303 Voit von Rieneck zu Urspringen,
Voit von Rieneck zu Erspringen (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die
V. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
S. Vogt von Rieneck, Voit von Rieneck.
L.: Pfeiffer 211. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7304 Voit von Salzburg (Freiherren,
Reichsritter, Vogt von und zu Salzburg). Bis ins ausgehende 18. Jahrhundert zählten
die Freiherren V. mit Nenzenheim und Ippesheim samt Reusch zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie
seit dem frühen 16. Jahrhundert im Kanton Rhön-Werra und am Ende des 18.
Jahrhunderts im Kanton Baunach sowie vielleicht im Kanton Steigerwald
immatrikuliert. Ippesheim fiel 1808 an Bayern.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 392f.; Winkelmann-Holzapfel
166; Pfeiffer 211; Riedenauer 128; Stetten 38, 183; Rahrbach 284; Neumaier 31,
83. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7306 Völderndorff, Völderndorf
(Reichsritter). Die V. zählten im 18. Jahrhundert vielleicht zum Kanton Altmühl
des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 128.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7307 Völkershausen (Reichsritter). Bis
zum frühen 18. Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 393f.; Pfeiffer 198; Riedenauer 128.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7312 Volmar, Vollmar (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von V. mit dem 1656
erworbenen und 1791 an das Hochstift Augsburg gelangten Rieden zum Kanton Donau
des Ritterkreises Schwaben. Im 17. Jahrhundert gehörten V. auch dem Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Hölzle, Beiwort 59; Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7319 Vorburger zu Bödigheim
(Reichsritter). Die V. zählten im späten 17. Jahrhundert zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. S. Vorburg.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7332 Wächter (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die W. mit dem 1789/1790 von den Grafen von Attems
erworbenen Hirrlingen zum Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben. Um 1800 waren sie auch im Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Hölzle, Beiwort 65; Kollmer 375; Riedenauer 128.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7337 Waischenfeld, Weischenfeld
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7339 Waizenbach, Damenstift. Das
evangelische Damenstift W. zählte um 1790 wegen W. bei Hammelburg zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. S. Bayern.
L.: Winkelmann-Holzapfel 167; Riedenauer 129.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7344 Wald (Reichsritter). Um 1600
zählten die W. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
S. Wallert?
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7368 Waldenburg genannt Schenkern,
Schenkherr von Waldenburg, Schenkherr von Walderburg (Freiherren,
Reichsritter). Im späten 17. Jahrhundert waren die W. im Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken immatrikuliert. Um 1790
zählten die W. mit Liebenstein und bis 1793 auch mit Osterspai samt Liebeneck
zum Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 167; Riedenauer 126.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7369 Waldenfels (Reichsritter),
Wallenfels. Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert zählten die W. (bei Kronach) mit
Ausnahme des späteren 18. Jahrhunderts zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 209; Riedenauer 128;
Rahrbach 285. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7376 Walderdorff, Walderdorf,
Waldendorf, Walderndorf, Wallendorf, Wallerdorf (Reichsritter). Bis ins frühe
18. Jahrhundert zählten die 1211 erstmals erwähnten, 1660 mit dem
Reichsfreiherrenstand und 1767 mit dem Reichsgrafenstand begabten W. zum Kanton
Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 128; Neumaier 66, 149, 151f.; Gensicke, H., Die von Walderdorff,
Nassauische Annalen 106 (1995), 241; Die von Walderdorff, hg. v. Jürgensmeier,
F., 1998. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7382 Waldkirch (Grafen, Reichsritter).
Um 1806 zählten die 1790 zu Grafen erhobenen W. mit Kleineicholzheim
(Kleineichholzheim), Binau (Neckarbienau) und Schlossburg Sindolsheim zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Binau
(Neckarbienau) und Kleineicholzheim fielen 1808 an Baden und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 57; Winkelmann-Holzapfel 167; Stetten 38, 186; Riedenauer
128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7384 Waldmannshofen
(reichsritterschaftlicher Ort). W. (807 Uualtmannisoua) bei Creglingen zählte
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
In W. saßen zunächst die Schenken von Limpurg, dann die Hohenlohe. Die
Lehnsherrlichkeit hatte Hohenlohe-Brauneck, seit dem 15. Jahrhundert
Brandenburg bzw. Ansbach. Sie belehnten zunächst die Truchsessen von
Baldersheim und die Herren von Rosenberg, nach deren Aussterben 1603/1632 die
Grafen von Hatzfeld mit W. Später kam es zu Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 512. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7407 Wallbrunn (Freiherren,
Reichsritter). Von etwa 1550 bis um 1800 zählten die Freiherren von W. zum
Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Um 1550 waren sie Mitglied im Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Wallbrunn
zu Gauersheim, Wallbrunn zu Nieder-Saulheim (Niedersaulheim), Wallbrunn zu
Partenheim.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 58; Zimmermann 80;
Hellstern 216; Stetten 33, 38; Kollmer 382; Neumaier 66f., 70, 73, 151.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7408 Wallbrunn zu Gauersheim
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W.
mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim, Gauersheim und Teilen von Hochspeyer
samt Teilen von Frankenstein zum Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein und zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. 1705 erlangte der aus der
rheinischen Ritterschaft stammende Johann Christoph von W.,
markgräflich-badischer Geheimer Rat und Kammermeister, durch Heirat das
Rittergut Schwieberdingen. Danach gehörten die W. bis zum Verkauf des Gutes
(1771/1773) zum Kanton Neckar (Neckar-Schwarzwald-Ortenau) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 58; Hellstern 216; Kollmer 382; Winkelmann-Holzapfel 167.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7414 Walldürn (Reichsritter). Seit
1172 nannten sich Edelherren nach Dürn. Über eine Erbtochter der Grafen von
Lauffen erlangten sie deren Güter, verloren aber danach rasch an Bedeutung und
erloschen 1324 im Mannesstamm. Nur im Lehnsverhältnis zu ihnen standen die
Ritter von Dürn/Walldürn, die im frühen 16. Jahrhundert zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken zählten. S. a. Dürn, Dürn
zu Riedberg.
L.: Pfeiffer 210; Stetten 33; Riedenauer 128.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7416 Wallenrod, Waldenrod
(Reichsritter). Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts zählten die W. zum Kanton
Gebirg im Ritterkreis Franken und zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7418 Wallenstein, Waldstein
(Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die W. zeitweise zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 394; Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7421 Wallert, Wallhardt
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. S. Wald?
L.: Pfeiffer 211; Stetten 33; Riedenauer 128; Neumaier 64, 79, 159.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7423 Wallis (Kanton), frz. Valais. Das
von Kelten bewohnte Tal der obersten Rhone (vallis poenina) wurde 25 v. Chr.
von den Römern erobert und später in die Provinz Raetia (Rätien) eingefügt. In
der Mitte des 5. Jahrhunderts drangen Burgunder in den unteren Teil
(Unterwallis), später Alemannen in den oberen Teil (Oberwallis) ein. 534 kam
das Gebiet an die Franken, 843 an Lotharingien,
888 an das Königreich Hochburgund, in dem König Rudolf II. dem Bischof von
Sitten Grafschaftsrechte verlieh, und mit diesem 1032 an das Deutsche Reich.
1403 schloss der Bischof von Sitten, der damit als Graf von W.
reichsunmittelbar geworden war, zusammen mit den im Kampf gegen die bis 1260
das Unterwallis erobernden Grafen von Savoyen ihn unterstützenden
oberwallisischen Bauern einen Bund mit den Eidgenossen der Schweiz (Luzern,
Uri, Unterwalden). Seit 1475 war das W. zugewandter Ort der Eidgenossenschaft.
1475/1476 eroberten Bischof und Oberwallis Unterwallis und verwalteten es als
gemeine Herrschaft. 1528 verzichtete Savoyen auf dieses Gebiet. Die Reformation
wurde unterdrückt. 1613/1634 verzichtete der Bischof unter Druck auf seine
Rechte als Landesherr. 1798 wurde das W. von Frankreich besetzt (Kanton der
Helvetischen Republik), 1802 zur unabhängigen Republik erhoben und 1810 wegen
der Alpenübergänge mit Frankreich vereinigt (Departement Simplon). 1814 wurde
es als Kanton in die Schweiz aufgenommen (5226 Quadratkilometer). 1815 erhielt
es eine Oberwallis bevorzugende Verfassung, die mehrfach geändert wurde (1839,
1848, 1907).
L.: Wolff 535f.; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) D4; Documents
relatifs à l’histoire du Valais, Bd. 1-8 1875ff.; Heusler, A., Rechtsquellen
des Cantons Wallis, 1890; Grenat, P.,. Histoire moderne du Valais de 1536 à
1815, 1904; Die Walliser Landratsabschiede, Bd. 1ff. 1916ff.; Eggs, J.,
Walliser Geschichte, Bd. 1 1930; Moreau, J., Dictionnaire de géographie
historique, 1972, 279 Valais; Biffiger, K./Ruppen, O., Wallis. Erbe und
Zukunft, 1975; Carlen, L., Kultur des Wallis im Mittelalter, 1981; Fibicher,
A., Walliser Geschichte, Bd. 1ff. 1983ff.; Carlen, L., Kultur des Wallis
1500-1800, 1984; Rouiller, J., Le Valais, 1995; Coutaz, G., Wallis, LexMA 8
1996, 1985ff.; Schnyder, C., Reformation und Demokratie im Wallis (1524-1613),
2002. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7434 Wambolt von Umstadt (Freiherren,
Reichsritter), Wambolt von und zu Umstadt. Vom frühen 16. Jahrhundert bis um 1800
zählten die Freiherren W., die ursprünglich aus dem Niddagau stammten, mit der
1721 erworbenen Herrschaft Birkenau, Hasselhof (Hasselhöfe,) Kallstadt und
Rohrbach zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Mit zwei Dritteln Partenheim und Weitersweiler waren sie auch Mitglied des
Kantons Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Birkenau und Kallstadt fielen
1808 an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 57; Zimmermann 80;
Winkelmann-Holzapfel 168; Stetten 33, 38, 187; Riedenauer 128; Neumaier 67, 70,
73, 132, 151. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7435 Wampach, Wanbach, Wannbach
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. S. Wannbach.
L.: Pfeiffer 208; Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7441 Wangenheim (Reichsritter). Um
1700 zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7445 Wannbach (Reichsritter, Wampach,
Wanbach). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. S. Wampach.
L.: Pfeiffer 208; Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7452 Warnsdorf (Reichsritter). Um 1790
zählten die W. mit Buchenau, Bodes, Branders, Erdmannrode (Erdmannsrode),
Fischbach, Giesenhain, Schwarzenborn und Soislieden zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Winkelmann-Holzapfel 168. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7453 Warrenbach (Reichsritter). Um
1550 zählten die W. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Wehrenbach?, Fechenbach.
L.: Stetten 33. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7468 Wasdorf (Reichsritter).
Vielleicht zählten die W. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken und zur vogtländischen Ritterschaft
(Vogtland).
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7469 Wasen (Reichsritter). Im 16. und
frühen 17. Jahrhundert zählten die vom W. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Pfeiffer 211; Stetten 33; Riedenauer 128; Neumaier 73.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7482 Wechinger, Wechaimer, Wechanner
(Reichsritter). Bis zum frühen 17. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Wechmar?
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7483 Wechmar (Freiherren,
Reichsritter). Vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert zählten die Freiherren
von W. mit der Hälfte von Rossdorf zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Früh waren sie auch im Kanton Odenwald
(Wechinger?), im Kanton Gebirg, im Kanton Baunach (?) und im 17. Jahrhundert im
Kanton Steigerwald immatrikuliert. Von 1799 bis 1805 waren sie Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538; Stieber; Seyler 394f.;
Winkelmann-Holzapfel 168; Pfeiffer 198; Hellstern 216; Bechtolsheim 14, 17;
Riedenauer 128; Stetten 33; Rahrbach 288. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7494 Wehrenbach (Reichsritter, Wehrn).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Fechenbach.
L.: Stetten 33; Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7496 Wehrn (Reichsritter), Wehr. Die
W. zählten im 16. Jahrhundert zu den Kantonen Rhön-Werra, Baunach und
vielleicht Odenwald des Ritterkreises Franken.
S. Fechenbach, Wehrenbach.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7500 Weibenum, Weiblinger?
(Reichsritter). Im späten 17. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 395; Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7502 Weiden, Weidenberg?
(Reichsritter). Im späten 17. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Steigerwald
des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7504 Weier, Weyer, Weirich
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7509 Weiler (Reichsritter). Vom 16.
bis zum frühen 19. Jahrhundert zählten die von und zu W. mit der Herrschaft
Weiler, Eichelberg mit Friedrichshof (Friedrichsdorf) und einem Drittel der
Herrschaft Maienfels zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Von 1483 an hatten sie auch das Gut
Lichtenberg (Lichtenburg), mit dem sie seit 1542 im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert waren. Um 1628 war Ludwig von W. (Weyler)
zu Liechtenburg (Liechtenberg) Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Ihre Güter fielen 1808
an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 537; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592,
594; Hölzle, Beiwort 57; Riedenauer 128; Hellstern 217; Stetten 33, 38, 184f.;
Schulz 273; Neumaier 72, 149f., 151. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7514 Weingarten (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 211; Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7524 Weißenbach (Reichsritter). Im
frühen 18. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7537 Weitolshausen genannt
Schrautenbach, Weitoltshausen genannt Schrautenbach Weitelshausen
(Reichsritter) s. Schrautenbach. Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die W. bzw.
Schrautenbach zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 127; Stetten 33; Neumaier 79, 84, 89, 146, 167.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7540 Welden (reichsritterschaftliche
Herrschaft, Freiherren, Reichsritter), Walden. Das wohl im 9. Jahrhundert durch
Rodung entstandene, 1156 genannte Dorf W. (Waeldiu) bei Augsburg war Lehen der
Markgrafen von Burgau an die Herren von W., die 1402 die Blutgerichtsbarkeit
erlangten. 1597 verkauften sie die reichsritterschaftliche Herrschaft an die
Grafen Fugger. 1764 kam W. ganz an Österreich (Schwäbisch-Österreich), 1805/1806
an Bayern. 1582 erwarben die W. das 778 erstmals erwähnte, über Staufer, die
Truchsessen von Waldburg und die Herren von Waldsee 1331 an Habsburg gelangte
Laupheim von den Ellerbach, die es 1362 (Pfand) bzw. 1407 (Lehen) von Habsburg
erhalten hatten. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. außer mit
Laupheim, mit den 1765 erworbenen und 1796 an den Freiherren Reuttner von Weyl
gelangten Teilen von Achstetten zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
Außerdem waren sie wegen des 1585 von den Hürnheim erheirateten und 1764 an
Oettingen verkauften Hochaltingen und wegen Eislingen (Großeislingen)
(1765-1776) von 1588 bis 1805 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Vielleicht zählten die W. auch zum Kanton Odenwald im Ritterkreis
Franken. 1806 fiel W. an Bayern. Laupheim kam an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529, 533; Wolff 509; Roth von Schreckenstein
2, 592; Hölzle, Beiwort 5, 59; Riedenauer 128; Schulz 273; Auch, J., Laupheim
1570-1870, 3./4. A. 1921; Schenk, G., Laupheim, 1976; Diemer, K., Laupheim,
1979. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7545 Wellwarth (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 22. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7549 Welser (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7553 Wemding, Wemdingen (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7558 Wenk, Wenger (Reichsritter). Im
17. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7559 Wenkheim, Wenckheim
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die wohl 1217 erstmals erwähnten W.
(aus Großwenkheim bei Münnerstadt) zu den Kantonen Steigerwald und Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 214; Bechtolsheim 2;
Rahrbach 290. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7566 Werdenau (Reichsritter). Im 17.
Jahrhundert zählten die W. (Wernau) zum Kanton Odenwald und vielleicht zum
Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken. S.
Wernau.
L.: Riedenauer 128; Neumaier 149, 152. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7576 Wernau, Werdenau (Reichsritter).
Von 1548 bis 1696 waren die W. (bei Erbach an der Donau) Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Sie hatten
seit 1400 etwa ein Drittel von Pfauhausen (bei Esslingen am Neckar) erworben.
1696 kam bei ihrem Aussterben Pfauhausen an die Rotenhan in Neuhausen, 1769
durch Verkauf an das Hochstift Speyer. Im Kanton Kocher war 1542 Wolf Heinrich
von W. zu Bodelshofen Mitglied, 1578 Veit von W. zu Unterboihingen. 1599 erbte
die Familie halb Donzdorf, 1639 erhielt sie das Würzburger Lehen Eislingen
(Großeislingen) und 1666 erwarb sie Steinbach. 1684 erlosch die im Kanton
Kocher immatrikulierte Linie. Im 17. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton
Odenwald und vielleicht zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128; Hellstern 217; Schulz 273f; Reichardt, L., Ortsnamenbuch
des Alb-Donau-Kreises, 1986, 328 (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7579 Wernheim (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 214; Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7596 Westargouwe III (Gau zwischen
Neustadt und Mellrichstadt, Westergau in Franken).
S. Westergau, fränkischer.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 26; Niemeyer, W.,
Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 133 (zwischen Neustadt und
Mellrichstadt). (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7606 Westergau, fränkischer (Gau
zwischen Neustadt und Mellrichstadt, Westergau in Franken,
Westargouwe III).
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 36; Niemeyer, W.,
Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 133 (zwischen Neustadt und
Mellrichstadt). (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7609 Westernach (Freiherren,
Reichsritter). Im 16. und frühen 17. Jahrhundert waren W. im Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken immatrikuliert. Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von W. zum (Kanton) Hegau (bzw.
Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Mit
dem 1619 erworbenen Kronburg waren sie im Kanton Donau immatrikuliert. Außerdem
gehörten sie dem Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau und wegen
Bächingen von 1560 bis 1576 auch dem Kanton Kocher an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59; Ruch Anhang 82;
Hellstern 217; Riedenauer 128; Schulz 274.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7617 Westfalen (Herzogtum, Provinz,
Landesteil). 775 werden die W. (Westfalai) als Teil der Sachsen neben Engern
und Ostfalen erstmals erwähnt. Nach ihnen wurde das seit Beginn des letzten
vorchristlichen Jahrtausends von Germanen und seit dem Abzug der in den Franken aufgehenden Stämme nach Westen von Sachsen
besetzte Gebiet zwischen unterer Hunte und Ruhr, Senne und Issel benannt. Im
12. Jahrhundert wurde der Name W. wiederbelebt und auf das Land zwischen Weser
und Rhein ausgedehnt, wobei gleichzeitig Engern als Gebietsbezeichnung schwand.
Beim Sturz Heinrichs des Löwen 1180 wurde aus dem südwestlichen Teil Sachsens
(östliches Sauerland mit nördlich angrenzenden Gebieten südlich der Lippe) das
Herzogtum W. mit dem Mittelpunkt Arnsberg gebildet, das (als Herzogtum in W.
und Engern) an das Erzstift Köln kam, das bereits Arnsberg, Werl, Rüthen und
die Grafschaft Volmarstein innegehabt hatte. Das kölnische Herrschaftsgebiet
umfasste später nur den Kern des heutigen W. Im übrigen kam dieser Raum zu den
Landesherrschaften der Bischöfe von Minden, Münster, Osnabrück und Paderborn
sowie der Grafen zur Lippe, von der Mark und Ravensberg (daneben Tecklenburg,
Limburg, Steinfurt, Gemen, Hoya, Schaumburg, Pyrmont, Waldeck, Rietberg,
Everstein, Schwalenberg, Sternberg, Spiegelberg). 1368 wurde von Köln die
restliche Grafschaft Arnsberg erworben. 1444/1449 ging Soest an Kleve verloren
und Arnsberg bzw. Brilon wurde Vorort. Das kölnische, seit 1512 dem
kurrheinischen Reichskreis angehörige Westfalen, ohne Vest Recklinghausen, kam 1803
mit rund 3965 Quadratkilometern und 195000 Einwohnern mit Ausnahme des an
Hessen-Kassel gefallenen Volkmarsen an die Landgrafen von Hessen-Darmstadt.
Andere Teile Westfalens fielen an Preußen, Arenberg, Croy und Salm, während
Lippe und Waldeck fortbestanden. Außer Hessen-Darmstadt, Lippe und Waldeck
wurden diese Staaten 1807/1810 beseitigt, wobei westfälisches Gebiet im Norden
an das Großherzogtum Berg und im Süden an Hessen-Darmstadt kam und Napoleon
unter anderem aus Braunschweig, dem größten Teil Hessen-Kassels, hannoverschen
und sächsischen Gebieten sowie den preußischen Stücken Paderborn, Minden,
Ravensberg, Münster, Hildesheim, Goslar, Altmark, Magdeburg, Halberstadt,
Hohnstein, Quedlinburg, Eichsfeld, Mühlhausen, Nordhausen und
Stolberg-Wernigerode das Königreich Westphalen mit der Hauptstadt Kassel
bildete. Dieses wurde 1810 um Gebiet Hannovers vergrößert, zugleich aber durch
Abtrennung des Nordwestens (westlich der Linie Bielefeld-Lauenburg) an
Frankreich verkleinert. 1813 zerbrach es. 1815/1816 fiel das heutige W.
(westfälische Güter Preußens außer Kleve und Nieder-Lingen [Niederlingen],
Herzogtum W. mit Wittgenstein, weiter Korvei [Corvey, Corvei] Dortmund [durch
Tausch mit Hannover], Amt Reckenberg, Arenberg, Salm, Steinfurt, Gemen, Gronau,
Rietberg, Rheda, Limburg, durch Tausch mit Nassau-Weilburg Kreis Siegen) mit
Ausnahme von Osnabrück, Lippe und Waldeck an Preußen (30. 4. 1815 Provinz W.
[auch mit Oberstift Münster, Vest Recklinghausen, Anholt, Bentheim, Dülmen,
Rheine <Rheina> Bocholt, Horstmar, Neunkirchen <Neukirchen>, ohne
Niederstift Münster], seit 1816 mit Herzogtum W. und Grafschaften Wittgenstein,
seit 1851 mit Lippstadt, zuletzt 20214 Quadratkilometer), am 23. 8. 1946 -
zusammen mit (Teilen) der preußischen Rheinprovinz und Lippe – an das
neugebildete Land Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 86; Wallner 700 KurrheinRK 3; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) F3, II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3;
Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Seibertz, J., Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogtums
Westfalen, Bd. 1f. 1839; Seibertz, J., Urkundenbuch zur Landes- und
Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen, Bd. 1ff. 1839ff.; (Kleinschmidt, A.,
Geschichte des Königreichs Westphalen, 1893;) Hammerschmidt, W., Die
provinziale Selbstverwaltung Westphalens, 1909; Hartmann, J., Geschichte der
Provinz Westfalen, 1912; Der Raum Westfalen, hg. v. Aubin, H./Philippi, F., Bd.
1ff. 1931ff.; Trende, A., Aus der Werdezeit der Provinz Westfalen (1933);
Braubach, M./Schulte, E., Die politische Neugestaltung Westfalens 1795-1815,
1934; Keyser, E./Stoob, H., Deutsches Städtebuch 1939-1974, Bd. 3, Rothert, H.,
Westfälische Geschichte, Bd. 1ff. 1949ff., 2. A. 1962; Teilband 2; Wrede, G.,
Die westfälischen Länder im Jahre 1801, Politische Gliederung, Übersichtskarte,
1953; Westfälische Bibliographie, bearb. v. d. Stadt- und Landesbibliothek
Dortmund, Bd. 1ff. 1952ff.; Engel, J., Karten des westfälischen Raums aus dem
16. Jahrhundert, 1957; Le Coq, Topographische Karte von Westfalen im Jahre
1805, 1957; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 10, 12, III,
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Entwicklung der topographischen Landesaufnahme in den Rheinlanden und
Westfalen, Rhein. Vjbll. 29 (1964); Gemeindestatistik des Landes
Nordrhein-Westfalen. Bevölkerungsentwicklung 1816-1871 und 1871-1961, Beitr.
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Stoob, H., 3 (1971); (Berding, G., Herrschafts- und Gesellschaftspolitik im
Königreich Westphalen, 1973; )Leesch, W., Quellen und Erläuterungen zur Karte
„Politische und administrative Gliederung um 1590“ im geschichtlichen Handatlas
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1965“, Westfäl. Forschungen 24 (1972); zur Karte „Gemeindegrenzen 1897“,
Westfäl. Forschungen 26 (1974); Geschichtlicher Handatlas von Westfalen, hg. v.
Hartlieb, A. v./Wallthor, U./Kohl, W., 1. Lief. 1975; Westfälischer
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1980; Engel, G., Politische Geschichte Westfalens, 4. A. 1980; Geschichtlicher
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Volksforschung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, 2. Lief., 1982;
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Teilen 1 und 2, Westfälische Forschungen 35 (1985); Engel, G., Die Westfalen.
Volk, Geschichte, Kultur, 1987; Keinemann, F., Westfalen im Zeitalter der
Restauration und der Julirevolution 1815-1833. Quellen zur Entwicklung der
Wirtschaft, zur materiellen Lage der Bevölkerung und zum Erscheinungsbild der
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hochmittelalterlichen Westfalen, Westfälische Zs. 139 (1989); Bockhorst, W.,
Westfalen. Ein Gang durch die Geschichte, 1991; Westfalen und Preußen, hg. v.
Teppe, K. u. a., 1991; Kohl, W., Kleine westfälische Geschichte, 1994; Engelbrecht,
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und Territorialorganisation niederrheinisch-westfälischer Grafschaften, (in)
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Herzogtum Westfalen, hg. v. Klueting, H., 2009. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7637 Wetterau (Landvogtei,
Reichslandvogtei). Das Gebiet zwischen Taunus, Vogelsberg, Lahn und Main kam
seit 15 n. Chr. unter römischen Einfluss und wurde um 85 in die Provinz
Germania superior einbezogen. In der Mitte des 3. Jahrhunderts gaben die Römer
es an Germanen (Alemannen, am Ende des 5. Jahrhunderts Franken)
preis. Seit karolingischer Zeit erscheint dann die vom Fluß Wetter ausgehende
Bezeichnung Wetter-eiba (2. Hälfte des 8. Jahrhunderts, Grafschaft gegen Ende
des 9. Jahrhunderts, nach 840 bis 1036 in der Hand der Konradiner), die im 13.
Jahrhundert durch W. ersetzt wurde. Nach 1036 zog der König die W. an sich.
1043 gab er einen Teil an Fulda. Anderes gelangte an die Ministerialen von
Arnsburg bzw. Münzenberg. Daneben traten Grafen bzw. Herren von Nidda,
Büdingen, Buchen-Hanau, Selbold-Gelnhausen, Solms, Nürings, Diez, Nassau,
Katzenelnbogen und Eppstein hervor. Bereits Kaiser Friedrich I. Barbarossa
versuchte unter Nutzung alter Rechte, das Gebiet als Reichsland zu gewinnen.
Sein Enkel Friedrich II. bildete eine von König Rudolf von Habsburg nach 1273
erneut aufgegriffene Reichslandvogtei, welche die Reichsgrafschaften Isenburg,
Hanau, Eppstein, Katzenelnbogen, Nassau, Solms, Leiningen, Ziegenhain, Wertheim
und Wied, die Reichsganerbschaften Friedberg, Gelnhausen, Kalsmunt, Staden,
Lindheim, Dorheim und Reifenberg (Reiffenberg) sowie die Reichsstädte
Frankfurt, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar in einem losen Rahmen
zusammenschloss. Seit 1419 wurde das Amt des Reichslandvogts nicht mehr
besetzt. Seine Aufgaben wurden teilweise von dem wetterauischen
Reichsgrafenkollegium wahrgenommen, das im 16. Jahrhundert Stimmrecht im
Reichsfürstenrat gewann. 1803 kamen die einzelnen Herrschaften im Westen an
Nassau und damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen, im Osten an
Hessen-Darmstadt und damit 1945 ebenfalls an Hessen.
L.: Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Alber, E., Kurze Beschreibung der Wetterau, 1550; Wettermann, O.,
Bericht von der Wetterau, 1608; Arnoldi, J., Aufklärungen in der Geschichte des
deutschen Reichsgrafenstandes, 1802; Landau, G., Beschreibung des Gaues
Wettereiba, 1855; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23
Wedereiba, Wettereiba, Gau um die Wetter (Obererlenbach und Niedererlenbach
bzw. Erlenbach, Seulberg bzw. Sahlburg, Trais-Horloff bzw. Traishorloff,
Ostheim, Büdesheim); Uhlhorn, F., Grundzüge der Wetterauer
Territorialgeschichte, Friedberger Geschichtsblätter 8 (1927); Mittermaier, F.,
Studien zur Territorialgeschichte der südlichen Wetterau, Mitt. d. oberhess.
Geschichtsvereins N. F. 31 (1933); Glöckner, K., Das Reichsgut im
Rhein-Maingebiet, Archiv f. hess. Geschichte N. F. 18 (1934); Gysseling, M.,
Toponymisch Woordenboek, 1960, 1068; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen,
1961, II, 21, 29, 44, 92, III, 16, 25, 30, 31; Kropat, W., Reich, Adel und
Kirche in der Wetterau, 1965; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters
in Hessen, 1968, 112; Schwind, F., Die Landvogtei in der Wetterau, 1972;
Herrmann, F., Von der Vorzeit zum Mittelalter, 1989; Schmidt, G., Der
Wetterauer Grafenverein, 1989; Schwind, F., Wetterau, LexMA 9 1998, 46;
Geschichte von Wetterau und Vogelsberg, hg. v. Stobbe, R., Bd. 1 1999; Escher,
M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 525. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7644 Wetzhausen (Herrschaft). W. bei
Hofheim war der Stammsitz der von den Grafen von Henneberg mit dem
Truchsessenamt ausgestatteten ministerialischen Truchsessen von W., die im
ausgehenden Mittelalter mehrere adlige Familien (Flieger, Zollner) beerbten und
die Güter meist dem Hochstift Würzburg zu Lehen auftrugen. In W. hatten sie
seit dem 15. Jahrhundert die Hochgerichtsbarkeit. 1806 kamen die verschiedenen
Linien (Bettenburg, Bundorf, Oberlauringen) an Bayern. S. Truchsess von W.
L.: Zeißner, S., Hassbergland in vergangenen Tagen, 1924; Hessberg, H. v., Wie
Wetzhausen an die Truchsesse kam, Frankenwarte
1938 Nr. 42. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7646 Weyhers (Gericht). 1368
verpfändete der Abt von Fulda die Hälfte des fuldischen Gerichts W. an die
Ebersberg, die sich auch nach W. nannten und im 17./18. Jahrhundert zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken zählten.
1777 kam die an die Ebersberg verpfändete Hälfte von W. durch Kauf an Fulda,
mit diesem 1802/1803 an Hessen-Kassel, 1816 an Bayern und über Preußen (1866)
1945 an Hessen. S. Ebersberg genannt von W.
L.: Wolff 239; Seyler 395; Riedenauer 128; Abel, A., Heimatbuch des Kreises
Gersfeld, 1924. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7649 Wichsenstein (Reichsritter). Im
16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Odenwald, zum Kanton Gebirg und zum
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Pfeiffer 210; Stetten 33; Riedenauer 128; Rahrbach 292; Neumaier
72, 141. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7654 Widdern (Ganerbschaft). In W. bei
Heilbronn (Witterheim) hatte 774 Lorsch Güter. Im 13. Jahrhundert belehnten die
Bischöfe von Würzburg die Herren von Dürn (Walldürn?), die Grafen von Wertheim
und 1307 die Grafen von Eberstein mit dem Ort. 1362 kamen Burg und Stadt je zur
Hälfte an das Hochstift Würzburg und Hohenlohe. Im 18. Jahrhundert waren
Würzburg, Württemberg, Gemmingen und Züllenhard Ganerben. 1805/1806 kam das zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
zählende W. an Württemberg und Baden, 1846 durch Tausch an Württemberg und mit
diesem 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 512; 1200 Jahre Widdern, Festbuch, 1977.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7667 Wiener (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 211; Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7673 Wiesenfeld (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7675 Wiesenthau (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die W. zu den Kantonen Gebirg (bis etwa 1806), Baunach und
Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 208, 213, 214;
Bechtolsheim 2; Riedenauer 128; Rahrbach 294.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7676 Wiesentheid (reichsunmittelbare
Herrschaft). Das 892 erstmals erwähnte W. bei Kitzingen war Mittelpunkt einer
Herrschaft. Sie unterstand seit 1452 den Fuchs von Dornheim. Valentin Fuchs
kaufte 1547 das Schloss mit Zubehör von den Grafen von Castell als Erblehen.
Durch Heirat der Witwe des Georg Adolf Fuchs von Dornheim mit Johann Otto von
Dernbach (1678) kam die zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken steuernde Herrschaft an die Herren von
Dernbach. 1675 wurden die Inhaber in den Reichsfreiherrenstand, 1678 in den
Reichsgrafenstand erhoben. 1681 erlangte der Graf Sitz und Stimme beim
fränkischen Reichskreis und beim fränkischen Reichsgrafenkollegium. 1692 gab
der Ritterkreis die Herrschaft frei. 1701/1704 fiel sie durch Heirat an die
Grafen von Schönborn (W., Atzhausen, Geesdorf [Goesdorf], Wald von
Obersambach), während Järkendorf, Abtswind, Schwarzenau und Kirchschönbach durch
Abtretung an Würzburg und Heimfall verlorengingen. Um 1800 umfasste die
Herrschaft mit 9 Dörfern ein Gebiet von einer Quadratmeile mit etwa 1300
Bauern. 1806 fiel sie zunächst an Bayern, das sie 1810 an das Großherzogtum
Würzburg abtrat und sie mit diesem 1814/1815 zurückerhielt.
L.: Wolff 126; Zeumer 554 II b 62, 10; Wallner 693 FränkRK 24; Domarus, M.,
Wiesentheid. Seine Bedeutung und seine Geschichte, 1953; Domarus, M.,
Territorium Wiesentheid, 1956. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7695 Wildenfels (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7698 Wildenstein (Reichsritter). Vom
16. bis zum 18. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. Im späten 17. Jahrhundert waren sie im Kanton
Steigerwald, im späten 18. Jahrhundert im Kanton Baunach immatrikuliert. Mit
Birnbaum gehörten sie von etwa 1560 bis etwa 1770 auch dem Kanton Altmühl an.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 209;
Riedenauer 128; Bechtolsheim 14, 18. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7707 Wildsen, Wild (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7709 Wildungen (Reichsritter). Vom 16.
bis zum frühen 19. Jahrhundert zählten die W. mit Vorderweimarschmieden und
Teilen von Willmars zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 395; Winkelmann-Holzapfel 168; Riedenauer 128.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7712 Wilhermsdorf (Herrschaft). Die
Herrschaft W. an der Zenn zählte am Ende des 18. Jahrhunderts zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken. S. Bayern.
L.: Wolff 513. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7713 Wilhermsdorf, Wilhelmsdorf,
Wilmersdorff (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Pfeiffer 212; Riedenauer 128.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7720 Winckler von Mohrenfels, Winkler
(Reichsritter). Von 1726 bis 1806 zählten die W. mit den Rittergütern Hemhofen,
Zeckern und Buch (Bach) zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. Vielleicht waren sie auch in den Kantonen
Altmühl und Odenwald immatrikuliert.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Bechtolsheim 16, 22, 414; Riedenauer 128.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7722 Windeln zu Lauterbach
(Reichsritter), Windeln zu Lautenbach. Im späteren 16. Jahrhundert zählten die
W. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7724 Windhausen (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7728 Windsheim(, Bad Windsheim)
(Reichsstadt). W. bei Uffenheim kam 791 (Kopie des 12. Jahrhunderts,
Winedesheim) von König Karl dem Großen an den Bischof von Würzburg. Die um 1200
planmäßig angelegte Marktsiedlung fiel um 1235 (1235/1237) an das Reich zurück
und wurde um 1280 Stadt. Trotz wiederholter Verpfändungen an Würzburg und an
die Hohenzollern erlangte W. 1295 die Befreiung von den benachbarten
Landgerichten, 1433 die Bestätigung der Gerichtshoheit, 1464 die Bestätigung
des Blutbannes und 1496 die Anerkennung der vollen Gerichtsbarkeit des Rates
innerhalb der Mauern. Damit war sie vom 15. Jahrhundert bis 1802 Reichsstadt.
Am Ende des 14. Jahrhunderts hatte sie zwischen 2500 und 3000 Einwohner. Von
1521 bis 1555 wurde die Reformation in der Stadt eingeführt. Sie zählte zum
fränkischen Reichskreis und gehörte um 1800 den Kantonen Odenwald und
Steigerwald des Ritterkreises Franken an. 1796
unterstellte sie sich vorübergehend dem Schutz Preußens. Danach fiel sie mit 1
Quadratmeile Gebiet und 4000 Einwohnern 1802 an Bayern, 1804 an Preußen, 1806
an das von Frankreich besetzte Bayreuth und 1810 endgültig an Bayern. Seit 1961
trägt W. den Namen Bad Windsheim.
L.: Wolff 129; Zeumer 555 III b 21; Wallner 693 FränkRK 26; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3; Riedenauer 129;
Schroeder 248ff.; Pastorius, M., Kurze Beschreibung der Reichsstadt Windsheim
1692, 1692, Neudruck 1980; Schultheiß, W., Die Entwicklung Windsheims vom Markt
des Hochstifts zur Reichsstadt im 13. Jahrhundert, Jb. d. hist. Ver. f. Mittelfranken 73 (1953), 17; Hofmann, H.,
Neustadt-Windsheim, 1953, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken R I 2; Rößler, H., Die Reichsstadt Windsheim
von der Reformation bis zum Übergang an Bayern, Zs. f. bay. LG. 19 (1956);
Schultheiß, W., Urkundenbuch der Reichsstadt Windsheim 741-1400, 1963;
Estermann, A., Bad Windsheim. Geschichte einer Stadt in Bildern, 1967;
Schnelbögl, F., Die fränkischen Reichsstädte, Zs. f. bay. LG. 31 (1968), 421;
Korndörfer, W., Studien zur Geschichte der Reichsstadt Windsheim vornehmlich im
17. Jahrhundert, Diss. phil. Erlangen-Nürnberg, 1971; Rabiger, S., Bad
Windsheim. Geschichte - Zeugnisse - Informationen, 1983; Reichsstädte in Franken, hg. v. Müller, R., Bd. 1ff. 1987; Fahlbusch,
F., Windsheim, LexMA 9 1998, 235. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7746 Wipfeld (Reichsritter).
Vielleicht zählten die W. im frühen 16. Jahrhundert zum Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7753 Wirsberg (Reichsritter). Im 16.
und 17. Jahrhundert waren die W. im Kanton Gebirg und vielleicht im Kanton
Steigerwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 196, 198; Bechtolsheim
15, 20; Riedenauer 128; Rahrbach 296. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7756 Wiselbeck, Wieselbeck
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 209; Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7773 Wittstadt genannt Hagenbach
Wittstatt genannt Hagenbach (Reichsritter). Von 1563 bis 1584 waren die zu
Helfenberg begüterten W. im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Im frühen 16. Jahrhundert gehörten sie den Kantonen Odenwald
und Rhön-Werra des Ritterkreises Franken an.
L.: Stieber, Schulz 274; Riedenauer 124; Neumaier 141.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7776 Witzleben (Reichsritter). Von
1592 bis 1597 zählte Beppo von W. zu Freudental zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben. Von 1592 bis 1633 wurden die W. wegen drei Vierteln
Freudental auch im Kanton Kocher geführt. Außerdem waren die W. im 16. Jahrhundert
im Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken, im
17. Jahrhundert im Kanton Baunach und im 18. Jahrhundert im Kanton Rhön-Werra
immatrikuliert.
L.: Stieber; Hellstern 217; Schulz 274; Riedenauer 128.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7789 Wolf von Karsbach (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7790 Wolf von Wolfsthal
(Reichsritter). Vom späten 16. bis zum frühen 18. Jahrhundert zählten die 1717
ausgestorbenen W. zu den Kantonen Altmühl, Steigerwald und Baunach des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Pfeiffer 199; Bechtolsheim 13, 194; Riedenauer 128; Rahrbach 297.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7796 Wolff von Gudenberg, Wolf von
Guttenberg. Um 1700 zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkanton Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7799 Wolfskehl von Reichenberg
(Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die W. mit Allersheim, Burg
Reichenberg mit Zent Albertshausen, Fuchsstadt, Lindflur, Rottenbauer,
Uengershausen (Ungershausen), Uettingen (Üttingen) und Geroldshausen zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. Im 17. und
18. Jahrhundert waren sie außerdem im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert. Ihre
Güter fielen 1808 außer Allersheim an Würzburg. S. Bayern, Wolfskehl.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 537; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Seyler 396; Hölzle, Beiwort 57; Winkelmann-Holzapfel 168; Pfeiffer 197, 210;
Riedenauer 128; Stetten 11, 33, Rahrbach 299; Neumaier 73, 149f.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7803 Wolfstein zu Sulzbürg
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken. S. Wolfstein.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7809 Wölkern (Reichsritter). Im späten
18. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7814 Wollmershausen (Reichsritter),
Wollmarshausen, Wolmarshausen. Im 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton
Altmühl und zum Kanton Odenwald (bis nach 1700) des Ritterkreises Franken. Von 1682 bis 1708 waren die W. wegen
Bartholomä im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Stieber; Pfeiffer 211; Riedenauer 128; Stetten 33; Schulz 274; Rahrbach
302; Neumaier 72, 149f., 152, 156. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7816 Wöllwarth, Woellwarth
(Freiherren, Reichsritter). Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die Freiherren
von W. mit Essingen, Fachsenfeld, Laubach, Lauterburg und Lautern zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben und mit Polsingen zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken sowie mit anderen Gütern
zeitweise zum Kanton Baunach. 1805 gehörte Georg von W. dem Kanton Odenwald als
Personalist an.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 62; Kollmer 366, 372, 382; Stetten 39; Riedenauer 128; Schulz 274;
Neumaier 75; Archiv der Freiherren von Woellwarth. Urkundenregesten 1359-1840,
bearb. v. Hofmann, N, 1991. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7823 Wolzogen (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 396; Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7827 Worms (Hochstift, Residenz des Bischofs).
Seit 346 (?), sicher bezeugt seit 614, ist die ursprünglich keltische, dann
germanische, dann römische Siedlung Borbetomagus/Vormatia Sitz eines Bischofs,
der im 8. Jahrhundert dem Erzbistum Mainz eingegliedert war. Seine Diözese zog
sich sichelförmig vom Saargebiet bzw. Kaiserslautern nach Guntersblum/Oppenheim
und dem unteren Neckar (Ladenburg, Wimpfen). Die Vogtei lag bis 1156 bei den
Grafen von Saarbrücken, danach bei den Pfalzgrafen bei Rhein. Dem Bischof
gelang trotz erheblicher Bedeutung in der Stauferzeit nur der Erwerb eines
kleinen Herrschaftsgebiets im Westen. Seit etwa 1330 stieg der Einfluss der
Pfalzgrafen auf das Hochstift. Residenz wurde bald Ladenburg. In der
Reformation ging mehr als die Hälfte der Pfarreien der Diözese verloren. Seit
1648 war das Bistum meist in Personalunion mit Mainz oder Trier verbunden. Um
1790 war der Bischof von W. wegen Neckarsteinach, Darsberg, Grein und Teilen
von Langenthal (Langental) Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken. 1797/1801 fielen die linksrheinischen Güter
des zuletzt 8 Quadratmeilen mit 20000 Einwohnern und 85000 Gulden Einkünften
umfassenden, zum oberrheinischen Reichskreis zählenden Hochstifts an
Frankreich, 1803 die rechtsrheinischen Teile an Baden und Hessen-Darmstadt. 1805
wurde das Bistum aufgelöst und 1817/1821 sein Sprengel auf Mainz, Speyer,
Freiburg und Rottenburg aufgeteilt. 1814 kamen die linksrheinischen Teile an
Bayern und Hessen-Darmstadt.
L.: Wolff 232; Zeumer 552 II a 8; Wallner 696 OberrheinRK 14; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Winkelmann-Holzapfel 169; Schannat, J., Historia episcopatus Wormatiensis, Bd.
1f. Frankfurt 1734; Wormatia Sacra, 1925; Seiler, A., Das Hochstift Worms im
Mittelalter, Diss. phil. Gießen 1936; Sofsky, G., Die verfassungsrechtliche
Lage des Hochstifts Worms, 1955; Schaab, M., Die Diözese Worms im Mittelalter,
Freiburger Diözesanarchiv 86 (1966); Friedmann, A., Die Beziehungen der
Bistümer Worms und Speyer zu den ottonischen und salischen Königen, 1994; Das
Bistum Worms, hg. v. Jürgensmeier, F., 1997; Bönnen, G., Worms, LexMA 9 1998,
330; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 636, 1, 2, 645; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 491.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7828 Worms (Reichsstadt, freie Stadt).
Im 2. Jahrhundert n. Chr. erscheint der Name Borbetomagus für eine im alten
Siedlungsland errichtete keltische Siedlung, die im 1. Jahrhundert v. Chr. an
die germanischen Vangionen und 50 v. Chr. an die Römer gefallen war. Seit 346
(?), sicher bezeugt seit 614, ist dieser Ort Sitz eines Bischofs. 413 wurde er
Mittelpunkt des Reiches der 436 von den Hunnen besiegten und danach
umgesiedelten Burgunder, 436 alemannisch und 496 fränkisches Königsgut. Seit
dem 7. Jahrhundert erscheint der Name Warmatia. Dorthin verlegten die
fränkischen Könige ihre zunächst in Neuhausen errichtete, 790/803 (?)
abgebrannte Pfalz. 898/979 gingen königliche Rechte auf den Bischof über.
Bischof Burchard I. von Worms (1000-25) verdrängte den König aus der Stadt. Im
Investiturstreit standen die Bürger auf der Seite der Könige und erhielten
dafür 1074 Zollfreiheit und andere eigenständige Rechte. Weitere
Freiheitsbriefe gewährte Kaiser Friedrich I. Barbarossa 1156 und 1184. 1273
wurde die Reichsfreiheit der Stadt durch König Rudolf von Habsburg anerkannt,
doch bestanden weiter bischöfliche Rechte. 1498/1499 erneuerte die Stadt in
weitgehender Romanisierung ihr Recht in einer Reformation. Sehr früh ging sie
zum Luthertum über. 1659 lehnte W., das nur sein unmittelbares linksrheinisches
Umland (ca. 2000 Hektar) unter seine Herrschaft bringen konnte, das Angebot des
Kurfürsten der Pfalz ab, Residenz zu werden. 1689 wurde die dem oberrheinischen
Reichskreis angehörige Stadt von Frankreich fast völlig zerstört. 1797/1801
fiel sie als Landstadt von 6000 Einwohnern, die im Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken inkorporiert war, an
Frankreich (Ende der Reichsunmittelbarkeit), 1814/1816 unter die Verwaltung
Bayerns und Österreichs, 1816 an Hessen-Darmstadt und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 290; Zeumer 554 III a 4; Wallner 699 OberrheinRK 55; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 38 (1789) C3; Riedenauer 129;
Quellen zur Geschichte der Stadt Worms, hg. v. Boos, H., Bd. 1ff. 1886ff.;
Boos, H., Geschichte der rheinischen Städtekultur mit besonderer
Berücksichtigung der Stadt Worms, Bd. 1ff. 2. A. 1897ff.; Illert, F. M.,
Alt-Worms, 1925; Müller, W., Die Verfassung der freien Reichsstadt Worms am
Ende des 18. Jahrhunderts, 1937; Illert, F. M., Die alte Stadt, 1953; Illert,
F., Worms im wechselnden Spiel der Jahrtausende, 1958; (Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 61;) Hüttmann, H., Untersuchungen zur
Verfassungs-, Verwaltungs- und Sozialgeschichte der freien Reichsstadt Worms
1659-1789, 1970; Illert, G., Worms, so wie es war, 1976; Der Statt Wormbs
Reformation, hg. v. Köbler, G., 1985; Keilmann, B., Der Kampf um die
Stadtherrschaft in Worms während des 13. Jahrhunderts, 1985; Grünewald, M., Die
Römer in Worms, 1986; Friedmann, A., Die Beziehungen der Bistümer Worms und
Speyer zu den ottonischen und salischen Königen, 1994; Breuer, H., Die
politische Orientierung von Ministerialität und Niederadel im Wormser Raum,
1997; Bönnen, G., Worms, LexMA 9 1998, 330; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 2, 688. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7833 Woyda, Woyde (Reichsritter). Im
17./18. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. S. Vogt?.
L.: Stieber; Seyler 397. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7834 Wrede (Freiherren, Reichsritter).
Um 1790 zählten die Freiherren von W. mit Mühlenbach, Arenberg und Immendorf
zum Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Außerdem waren sie um 1750
im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert.
L.: Stieber; Winkelmann-Holzapfel 169; Riedenauer 128.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7838 Wunschel (Reichsritter). Um 1700
zählten die W. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7841 Wurm (Reichsritter). Im früheren
18. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7847 Wurster von Kreuzberg, Creuzberg,
Kreutzberg (Reichsritter). Die W. waren Mitglied des Ritterkreises Schwaben.
Außerdem gehörten sie im 18. Jahrhundert dem Kanton Altmühl und dem Kanton
Steigerwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Kollmer 312; Bechtolsheim 15, 21; Riedenauer 128.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7848 Württemberg (Grafen, Herzogtum,
Königreich, Land, Landesteil). 1081/1083/1092 erscheint die neu errichtete Burg
Wirtinisberc auf dem Rotenberg zwischen Esslingen und Cannstatt im alten
Stammesherzogtum Schwaben. Nach ihr nannten sich (fränkische?, von dem
salischen Herzog Konrad von Kärnten abstammende?) Herren von W. (1081/1083
Konrad, 1089/1092 Conradus de Wirtineberc), die seit 1135/1139 als Grafen
(Grafschaft im Remstal) auftraten, zunächst im mittleren Neckartal und Remstal
begütert waren und - vielleicht nach einer Unterbrechung um 1150 - zu Beginn
des 13. Jahrhunderts das ganze mittlere und untere Remstal mit Waiblingen und
Schorndorf erlangt hatten. Wichtigste Grundlagen der Herrschaftsbildung wurden
Leibeigenschaft, Mannsteuer, Ortsherrschaft und Steuer. Durch Heirat erwarben
sie um 1245 von den Markgrafen von Baden Stuttgart (stuot-gart), das im 14.
Jahrhundert (1321) Sitz des Hofes und Mittelpunkt der Grafschaft und ab 1482
offiziell Hauptstadt und Residenzstadt wurde. Dazu kamen Zollrechte und
Geleitsrechte an wichtigen Straßen wie der Fernstraße von Speyer nach Ulm. Nach
dem Untergang der Staufer rissen sie Reichsgut im erheblichen Umfang an sich
(Waiblingen). 1259 wurde Graf Ulrich I. Marschall des Reiches über ganz
Schwaben und kaufte die Grafschaft Urach (Urach, Münsingen, Pfullingen,
Nürtingen). Eberhard I. gewann 1298 die Landvogtei Schwaben und vergrößerte das
Herrschaftsgebiet um fast die Hälfte (Backnang, Calw [1308], Göppingen [1319],
Hohenstaufen [1319], Dornstetten [1320], Neuffen, Rosenfeld, Neuenbürg,
Glemsgaugrafschaft mit Hohenasperg). 1324/1325 kamen durch Kauf Reichenweier
und Horburg im Elsass, 1330 Landvogtei Wimpfen, 1336 Markgröningen, 1339
Vaihingen, 1343 Tübingen mit dem Reichsforst Schönbuch, die halbe Herrschaft
Teck mit Kirchheim, Winnenden, die Grafschaft Aichelberg, Grötzingen und 1381
von den Herzögen von Teck (Verkauf der zweiten Hälfte) Kirchheim hinzu.
Eberhard III. erhielt die Herrschaft Schalksburg mit Balingen und Onstmettingen
sowie dem Rest von Bietigheim. Eberhard IV. erwarb durch Heirat 1397/1409 die
Grafschaft Mömpelgard (bis 1796/1802). 1420 umfasste W. als die größte
Grafschaft des Reiches nach einem Verzeichnis der württembergischen Lehen und
Eigengüter als Reichslehen die Grafschaft W. mit den Städten Stuttgart,
Cannstatt (Canstatt, Cannstadt), Leonberg, Waiblingen und Schorndorf, den Zoll
zu Göppingen, die Grafschaft Aichelberg mit der Stadt Weilheim und die Vogtei
zu Jesingen, das Herzogtum Teck mit den Städten und Schlössern Kirchheim,
Gutenberg, Wielandstein und Hahnenkamm, die Grafschaft Neuffen, die Grafschaft
Urach mit den Städten Urach, Wittlingen und Münsingen, die Pfalzgrafschaft
Tübingen mit den Städten Tübingen, Herrenberg, Böblingen, Sindelfingen und dem
Forst Schönbuch, die Grafschaft Calw mit Stadt Calw, Wildbad und Zavelstein,
die Grafschaft Vaihingen mit den Städten Vaihingen, Oberriexingen (Riexingen),
Horrheim und Hohenhaslach (Haslach), die Herrschaft Magenheim mit der Stadt
Brackenheim, die Stadt Markgröningen als ein Fahnlehen, die Grafschaft Asperg,
die Herrschaft Horburg und die Grafschaft Wickisau (Willisau) mit der Stadt
Reichenweier im Elsass, die auf der rechten Rheinseite oberhalb Breisach gelegene
Burgfeste Sponeck, die Herrschaft Waldhausen bei Welzheim, die Herrschaft
Nagold mit den Städten Nagold und Haiterbach (Haitersbach), die Herrschaft
Urslingen mit dem Städtchen Rosenfeld, zeitweise die Grafschaft Sigmaringen mit
der gleichnamigen Stadt und die Feste und die Hälfte von Herrschaft und Stadt
Hornberg. Eigengüter lagen zu Tuttlingen (Wittlingen), Nürtingen, Grötzingen,
Waldenbuch, Lichtenstein, Leofels, Schiltach, Dornhan, Fautsberg (Vogtsberg),
Großgartach und Kleingartach (Gartach), Güglingen, Lauffen (Laufen), Backnang,
Winnenden, Marbach, Göppingen, Schülzburg (Schilzburg), Hundersingen,
Sternenfels, Bilstein bei Reichenweier, Ramstein, Ebersberg, Reichenberg,
Waldenstein, Bittenfeld, Hoheneck, Schalksburg, Balingen, Blankenhorn, Bietigheim,
Blankenstein, halb Rechtenstein, Ingersheim, Ebingen, Veringen, Achalm,
Hohenstaufen, Lauterburg, Rosenstein, Gundelfingen, Oberndorf und Wasseneck.
Dazu kamen als Lehen von der Krone Böhmens: Burg und Stadt Neuenbürg
(Neuenburg), Burg und Stadt Beilstein, Lichtenberg und Großbottwar (Bottwar)
und als ein Lehen des Hochstifts Bamberg Dornstetten. 1441/1442 wurde das damit
bereits große, aber in sich noch recht uneinheitliche Land geteilt. Ludwig I.
begründete die Linie Urach, Ulrich V. die Linie Neuffen bzw. Stuttgart (mit
Nebenlinie Württemberg-Mömpelgard ab 1498, die 1593 die Hauptlinie beerbte).
1471/1473 wurde der Erwerb der Grafschaft Sulz abgeschlossen. 1482 stellte
Eberhard V. im Bart von der Uracher Linie (1450-1496), der Gründer der
Universität Tübingen (1477), die Einheit des Landes wieder her (Vertrag von
Münsingen), erließ eine Landesordnung (1495) und erreichte 1495 vom Kaiser für
die größte Grafschaft des Reichs die Erhebung zum Herzog und die Einordnung des
Landes als Reichslehen, womit zugleich eine Vereinheitlichung der
unterschiedlichen Besitzrechte gegeben war. Nach seinem Tode gewann zwar W.
1504 noch das Maulbronner Klostergut, die Reichsgrafschaft Löwenstein und die
Ämter Besigheim, Weinsberg, Neuenstadt, Möckmühl und Heidenheim, doch erlangte
der Landtag wachsenden Einfluss (1514), fiel W. wegen der Annexion Reutlingens
von 1520 bis 1534 überhaupt an das Reich (1520-1522) bzw. Österreich und musste
danach bis 1599 die Lehnshoheit Österreichs (Reichsafterlehen) anerkennen. Um
1535 wurde die Reformation eingeführt, 1555 ein romanistisch geprägtes
Landrecht erlassen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das zum schwäbischen
Reichskreis zählende Land zweimal besetzt, verlor (zeitweilig ein Drittel
seines Gebiets und) zwei Drittel seiner ursprünglichen 450000 Einwohner und
geriet danach in einen allgemeinen Niedergang. 1617 wurde in eine Hauptlinie
und die Nebenlinien Württemberg-Mömpelgard (bis 1723) und
Württemberg-Weiltingen (bis 1705) geteilt. 1649 spaltete sich
Württemberg-Neuenstadt, 1674 Württemberg-Winnental ab. Im 18. Jahrhundert
gelang die weitgehende Entmachtung des Landtags. 1733 übernahm die 1674
entstandene Nebenlinie Württemberg-Winnental die Nachfolge der ausgestorbenen
Hauptlinie. Territorial kamen Justingen (1751), Bönnigheim und Sterneck, sowie
die halbe Reichsgrafschaft Limpurg (nach 1781) hinzu, so dass das Land nunmehr
9400 Quadratkilometer mit 620000 Einwohnern umfasste. Wegen Untereisesheim war
der Herzog Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben, wegen weiterer
Güter auch Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken. 1803 wurde der Herzog Kurfürst. Als
Entschädigung für den Verlust linksrheinischer Güter an Frankreich 1796/1801
(Mömpelgard, Gebiete im Elsass [Horburg, Reichenweier], Freigrafschaft Burgund,
7 Quadratmeilen mit 14000 Einwohnern) bekam er 1803 durch § 6 des
Reichsdeputationshauptschlusses unter der Auflage verschiedener Renten die
Propstei Ellwangen, die Abteien Schöntal und Zwiefalten, fünf Klöster und
Stifte (Comburg, Rottenmünster, Heiligkreuztal, Oberstenfeld, Margarethausen)
sowie die neun Reichsstädte Reutlingen, Esslingen, Rottweil, Heilbronn,
Giengen, Aalen, Weil der Stadt, Schwäbisch Hall und Schwäbisch Gmünd nebst dem
Dorf Dürrenmettstetten, insgesamt 29 Quadratmeilen mit 120000 Einwohnern).
Außerdem erhielt W. an geistlichen Gütern: Im Jahre 1803 vier Klöster in
Schwäbisch Gmünd, Kloster Gotteszell, das Karmeliterkloster in Heilbronn und
das Benediktinerinnenkloster Mariaberg, drei Klöster in Rottweil und das
Augustinerkloster in Weil der Stadt. Im Jahre 1804 fielen das Kapuzinerkloster
in Rottweil und 1805 die Johanniterkommenden Affaltrach, Hemmendorf, Rottweil
und Dätzingen und die Deutschordenskommende Heilbronn an W. 1806 folgten die
Deutschordenskommenden Altshausen und Kapfenburg, das Kapuzinerkloster
Bartenstein, das Bruderhaus in Bernstein, das Dominikanerinnenkloster Binsdorf,
das Chorherrenstift Ehingen-Rottenburg, das Kollegiatstift und das
Dominikanerinnenkloster in Horb, die Dominikanerinnenklöster Kirchberg, Löwental
(Löwenthal) bei Friedrichshafen und Oberndorf, das Wilhemiten- bzw.
Benediktinerkloster in Mengen, die Kapuzinerklöster Michaelsberg (Michelsberg),
Pfedelbach und Rottenburg, das Karmelitenkloster in Rottenburg, die
Franziskanerklöster Oeffingen und Waldsee, das Benediktinerkloster Wiblingen
und das Benediktinerinnenkloster Urspring. 1807 gelangte das
Franziskanerinnenkloster Neuhausen, 1809 das gleiche Ordenskloster in
Schwäbisch Gmünd und Mergentheim, die Kapuzinerklöster in Mergentheim und
Wurmlingen an W. 1810 erhielt es die Kapuzinerklöster in Biberach, Schwäbisch
Gmünd und Weil der Stadt, das Klarissinnenkloster in Heilbronn und das
Franziskanerkloster Saulgau, 1811 die Kapuzinerklöster in Langenargen und
Neckarsulm und das Franziskanerinnenkloster in Wiesensteig und schließlich 1830
die Kapuzinerklöster in Ellwangen, Riedlingen und Wangen. Mit der Anlehnung an
Frankreich wurden 1805/1806 die Königswürde (30. 12. 1805), die
österreichischen Güter in Oberschwaben (Landvogtei mit Sitz in Altdorf) und mehrere
Grafschaften gewonnen. Der König trat dem Rheinbund bei und verheiratete seine
Tochter 1807 an Jerôme Bonaparte. 1809 erhielt er das Deutschmeistergebiet von
Mergentheim, 1810 Ulm und andere Reichsstädte, so dass das Land nach
verschiedenen Grenzausgleichsverträgen mit Baden, Bayern und
Hohenzollern-Hechingen (1806-1813) 19511 Quadratkilometer mit 1,1 Millionen
Einwohnern umfasste. Eine im März 1815 erlassene Verfassung scheiterte. 1816
trat der König dem Deutschen Bund bei. Sein Nachfolger gewährte am 25. 9. 1819
eine Verfassung. Durch Vereinbarung vom 25. 11. 1870 wurde der Beitritt zum
Deutschen Reich unter Wahrung von Sonderrechten für Post, Eisenbahn, Biersteuer
und Branntweinsteuer vorbereitet und bald vollzogen. Am 30. 11. 1918 legte der
König die Krone nieder (Erlöschen der Hauptlinie 1921). Am 26. 4./25. 9. 1919
trat eine neue Verfassung in Kraft. Im März 1933 übernahmen die
Nationalsozialisten die Regierung. Im September/Oktober 1945 wurde W. in die
Länder Württemberg-Hohenzollern (französische Besatzungszone) und
Württemberg-Baden (amerikanische Besatzungszone) aufgeteilt. Nach der
Volksabstimmung vom 9. 12. 1951 gingen beide Länder in Baden-Württemberg auf.
S. a. Neuwürttemberg.
L.: Wolff 159; Zeumer 553 II b 26; Wallner 684 SchwäbRK 1; Winkelmann-Holzapfel
169; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, II 78 (1450) F4, III 22
(1648) D4, III 38 (1789) C3; Riedenauer 129; Gönner, E./Zorn, W., Schwaben,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 5, 168;
Sattler, C., Geschichte des Herzogtums Würtenberg unter der Regierung der
Graven und Herzöge, 1777; Stälin, C., Wirtembergische Geschichte, Bd. 1ff.
1841ff.; Die württembergischen Oberamtsbeschreibungen, 1844ff.;
Gaisberg-Schöckingen, F. v., Das Königshaus und der Adel von Württemberg, 1910;
Wirtembergisches Urkundenbuch, hg. v. königlichen Staatsarchiv in Stuttgart,
Bd. 1ff. 1849ff.; Stälin, P., Geschichte Wirtembergs, Bd. 1f. 1882ff.;
Württembergische Geschichtsquellen, hg. v. d. Komm. f. Landesgeschichte, Bd. 1ff.
1894ff.; Bibliographie der württembergischen Geschichte, hg. v. Heyd, W., Bd.
1ff. 1895ff.; Mock, A., Die Entstehung der Landeshoheit der Grafen von
Wirtemberg, 1927; Hertlein, F. u. a., Die Römer in Württemberg, Bd. 1ff.
1928ff.; Veeck, W., Die Alamannen in Württemberg, 1931; Weller, K., Die
Grafschaft Württemberg und das Reich bis zum Ende des 14. Jahrhunderts,
Württemberg. Vierteljahreshefte für Landesgeschichte 38 (1932); Hölzle, E.,
Württemberg im Zeitalter Napoleons, 1937; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am
Ende des alten Reichs, 1938; Bader, K., Der deutsche Südwesten, 2. unv. A.
1978; Dehlinger, A., Württembergs Staatswesen in seiner geschichtlichen
Entwicklung bis heute, Bd. 1f. 1950ff.; Deutsches Städtebuch, hg. v. Keyser,
E./Stoob, H., 1939-1974, Bd. 4 Teilbd. 2; Müller, E., Kleine Geschichte
Württembergs, 1963; Miller, M./Sauer, P., Die württembergische Geschichte. Von
der Reichsgründung bis heute, 1971; Jänichen, H./Schröder, K., 150 Jahre
amtliche Landesbeschreibung in Baden-Württemberg, Zs. für württemberg. LG. 38
(1974); Weller, K./Weller, A., Württembergische Geschichte im südwestdeutschen
Raum, 10. A. 1989; Philippe, R., Württemberg und der westfälische Friede, 1976;
Kann, J., The Making of a State: Württemberg 1593-1793, London 1984; Wicki, H.,
Das Königreich Württemberg im ersten Weltkrieg, 1984; 900 Jahre Haus
Württemberg, hg. v. Uhland, R., 3. A. 1985; Vann, J., Die Entwicklung eines
Staates, Württemberg 1593-1793 (Aus d. Engl. übers. v. Nicolai, K./Nicolai,
H.), 1986; Barth, C., Geschichte von Württemberg, 1986; Haas, E., Württemberg,
oh deine Herren! Ein Streifzug durch die württembergische Geschichte, 1986;
Buszello, H., Der Oberrhein in Geschichte und Gegenwart, Von der Römerzeit bis
zur Gründung des Landes Baden-Württemberg, 1986; Beiträge zur Geschichte der
Landkreise in Baden und Württemberg, hg. v. Landkreis Baden-Württemberg, 1987;
Saurer, P., Napoleons Adler über Württemberg, Baden und Hohenzollern, 1987;
Gerner, J., Vorgeschichte und Entstehung der württembergischen Verfassung im
Spiegel der Quellen (1815-1819), 1989; Frey, S., Das württembergische
Hofgericht (1460-1618), 1989; Stievermann, D., Landesherrschaft und
Klosterwesen im spätmittelalterlichen Württemberg, 1989; Handbuch der
baden-württembergischen Geschichte, hg. v. d. Komm. f. geschichtliche
Landeskunde in Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1990ff.; Holzgerlingen, 1995;
Molitor, S., 1495: Württemberg wird Herzogtum, 1995; Eberl, I., Württemberg,
LexMA 9 1998, 375; Regesten zur Geschichte von Württemberg 1325-1392, 1998; Repertorium
der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3
1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 182; Keitel, C.,
Herrschaft über Land und Leute, 2000; Schnabel, T., Geschichte von Baden und
Württemberg 1900-1952, 2001; Biographisches Handbuch der württembergischen
Landtagsabgeordneten 1815-1933, bearb. v. Raberg, F., 2001; Württembergisches
Klosterbuch, hg. v. Zimmermann, W., 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 225, 909
(Württemberg mit Mömpelgard); Württemberg 1797-1816/19, bearb. v. Paul, I.,
2004; Hesse, C., Amtsträger der Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005;
Mann, B., Kleine Geschichte des Königreichs Württemberg, 2006; Der württembergische
Hof im 15. Jahrhundert, hg. v. Rückert, P., 2006; Das Herzogtum Württemberg zur
Zeit des Dreißigjährigen Krieges im Spiegel von Steuer- und
Kriegsschadensberichten 1629-1655, hg. v. Hippel, W. v., 2007; 1806 –
Souveränität für Baden und Württemberg. Beginn der Modernisierung?, hg. v.
Schindling, A. u. a., 2007; Weber, R., Kleine Geschichte der Länder Baden und
Württemberg 1918-1945, 2008. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7853 Würtzburg, Würzburg (Freiherren,
Reichsritter). Vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert zählten die Freiherren
von W. mit Teilen von Röttingen samt Teilen von Tauberrettersheim zum Kanton
Gebirg sowie am Ende des 18. Jahrhunderts zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 397; Hölzle, Beiwort 55;
Winkelmann-Holzapfel 169; Riedenauer 128; Rahrbach 303.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7855 Würzburg (Hochstift,
Großherzogtum, Residenz des Bischofs). 704 wird linksmainisch W. (Virteburh, um
700 Uburzis), dem bereits in vorchristlicher Zeit bedeutende keltische
Siedlungen vorangehen, als Mittelpunkt eines fränkischen (thüringischen)
Herzogtums bezeugt. 741/742 richtete Bonifatius einen in die rechtsmainische
Talsiedlung gelegten Bischofssitz (Bischof Burchard) für Ostfranken ein, der Mainz unterstellt wurde. Die Diözese
reichte vom Thüringer Wald (bzw. südlich von Hersfeld) bis zur Hohenloher Ebene
(bzw. südlich von Schwäbisch Hall) und von Böhmen bis an Neckar und Spessart.
Die Grundlage weltlicher Herrschaft bildeten reiche Schenkungen Karlmanns und
König Pippins (752/753 Immunität). Um 800 ist W. als Königspfalz belegt. Vor
allem von Kaiser Otto II. erhielt W. weitere Güter. 1007 wurde W. durch die
Gründung des Bistums Bamberg beschnitten. 1030 war der Bischof Stadtherr, gegen
den sich Stadt (1069 urbani cives, 1147 Juden bezeugt) und Zünfte von 1248 bis
etwa 1400 vergeblich wendeten. 1168 bestätigte Kaiser Friedrich I. Barbarossa
den Bischöfen die herzogliche Gewalt in Franken,
doch kam das Herzogtum nicht zur tatsächlichen Entfaltung. Der Ausbau des
zwischen Eltmann und Gemünden beiderseits des Mains und bis Marktheidenfeld
linksmainisch sowie im Grabfeld, in der Rhön, im Bauland, in Markt Bibart und
(bis 1542) Meiningen begüterten Hochstifts (u. a. 1297 Kissingen) erfolgte in
heftigen Auseinandersetzungen mit den Grafen von Henneberg als
Hochstiftsvögten. 1400 wurden bürgerliche Befreiungsversuche endgültig
unterdrückt. Der Bischof hatte Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat und beim
fränkischen Reichskreis. Durch die Reformation erlitt das Bistum bedeutende
Verluste, die Julius Echter von Mespelbrunn (1573-1617), der Erneuerer der 1410
erstmals gegründeten Universität (1582), wieder wettmachte. 1633 wurde W. mit
Bamberg als Herzogtum Franken an Herzog Bernhard
von Weimar als Lehen Schwedens gegeben, aber bereits 1634 wieder
verselbständigt. Im späteren 17. Jahrhundert zählte der Bischof zum Kanton
Steigerwald des Ritterkreises Franken. Um 1790
war der Bischof Mitglied des Ritterkreises Franken
und zwar außer in den Kantonen Steigerwald und Baunach im Kanton Odenwald wegen
Teilen von Gollachostheim, Haltenbergstetten, Eichhof, Ermershausen, Eulenhof,
Neubronn, Niederstetten, Oberndorf, Rinderfeld, Streichental, Wermutshausen und
Teilen von Pfahlenheim und im Kanton Rhön-Werra wegen Teilen von Nordheim/Rhön,
Büchold, Teilen von Elfershausen, Mittelsinn mit Aura, Teilen von Obersinn,
Teilen von jeweils Burglauer, Eichenhausen, Leutershausen, Maßbach samt zwei
Dritteln Weichtungen, Poppenlauer und Unsleben. 1802/1803 fiel das 90
Quadratmeilen (mit 262000 Einwohnern und 3 Millionen Gulden Einkünften)
umfassende Hochstift mit 54 Ämtern an Bayern (72 Quadratmeilen), Württemberg,
Hessen-Darmstadt und Leiningen. 1805 kam es von Bayern gegen Tirol, Brixen und
Trient an den Habsburger Ferdinand von Toskana. Unter ihm gehörte es vom 30. 9.
1806 bis 1814 als Großherzogtum W. zum Rheinbund. Durch
Grenzbereinigungsverträge mit den Nachbarländern wurde der Umfang des Gebiets
seit 1807 verändert. 1810 kam Schweinfurt hinzu. Am 3. 6. 1814 gelangte W.
erneut an Bayern. Das Bistum W. wurde 1817 erneuert und dem Erzbistum Bamberg
unterstellt.
L.: Wolff 99; Zeumer 552 II a 7; Wallner 691 FränkRK 1; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, II 22 (1648) E3, III 38 (1789) D4; Riedenauer 129;
Winkelmann-Holzapfel 169f.; Zimmermann, G., Franken,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 98;
Neumaier 15, 19f., 24, 52, 87, 132; Monumenta Boica, Bd. 37ff. 1864ff.;
Chroust, A., Geschichte des Großherzogtums Würzburg. Die äußere Politik des
Großherzogtums Würzburg, 1932; Beck, M./Büttner, H., Die Bistümer Würzburg und
Bamberg in ihrer politischen und wirtschaftlichen Bedeutung für die Geschichte
des deutschen Ostens, 1937; Endrich, P./Dinklage, K., Vor- und Frühgeschichte
der Stadt Würzburg, 1951; Herbipolis iubilans, 1200 Jahre Bistum Würzburg,
1952; Bosl, K., Würzburg als Reichsbistum, FS T. Mayer, 1954; Hofmann, H., Die
Würzburger Hochstiftskarte des Oberleutnants von Fackenhofen 1791, Mainfränk.
Hefte 24 (1956); Scherzer, W., Georg Conrad Jung (1612-1691) und die
Entwicklung der Kartographie im Hochstift Würzburg, Ber. zur dt. Landeskunde 25
(1960); Wendehorst, A., Das Bistum Würzburg, Bd. 1f. 1962ff.; Wendehorst, A.,
Das Bistum Würzburg, Freiburger Diözesanarchiv 86 (1966); Schubert, E., Die
Landstände des Hochstifts Würzburg, 1967; Bilz, W., Die Großherzogtümer
Würzburg und Frankfurt, Diss. phil. Würzburg 1968; Bosl, K., Franken um 800, 2. A. 1969; Lindner, K.,
Untersuchungen zur Frühgeschichte des Bistums Würzburg und des Würzburger
Raumes, 1972; Schich, W., Würzburg im Mittelalter, 1977; Trüdinger, K., Stadt
und Kirche im spätmittelalterlichen Würzburg, 1978; Würzburg, hg. v.
Wendehorst, A., 1981; Hoffmann, H., Das Lehenbuch des Fürstbischofs Albrecht
von Hohenlohe 1345-1372, 1982; Götz, H., Würzburg im 16. Jahrhundert
Bürgerliches Vermögen und städtische Führungsschichten zwischen Bauernkrieg und
fürstbischöflichem Absolutismus, 1986; Wendehorst, A., Das Bistum Würzburg, 4
Das Stift Neumünster in Würzburg, 1989; Veith, P., Regesten aus Würzburger
Urkunden, 1990; Chronik der Bischöfe von Würzburg, Bd. 1ff., hg. v. Wagner, U.
u. a., 1992ff.; 1200 Jahre Bistum Würzburg, hg. v. Lenssen, J./Wamser, L.,
1992; Link, T., Die Reichspolitik des Hochstifts Würzburg, 1995; Wendehorst,
A., Würzburg, LexMA 9 1998, 377; Geschichte der Stadt Würzburg, hg. v. Wagner,
U., Bd. 1ff. 2001ff.; Schäfer, D., Geschichte Würzburgs, 2003; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 638,
1, 2, 648; Süßmann, J., Vergemeinschaftung durch Bauen, 2007.
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7856 Würzburg, Domkapitel. Das
Domkapitel zu W. zählte zum Kanton Baunach und wegen Braunsbach zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Winkelmann-Holzapfel 170; Riedenauer 129.
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Abs. 7857 Würzburg,
Jesuiten-Administration. Um 1800 zählte die Jesuiten-Administration W. zum
Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 129. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7858 Würzburg, Julius-Hospital,
Juliusspital Seit dem frühen 18. Jahrhundert zählte das Juliusspital
(Julius-Hospital) W. wegen Geroldshausen zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Im Kanton Rhön-Werra war es um 1790 wegen
Platz, der Hälfte von Gräfendorf, Morlesau, Teilen von Ochsenthal (Ochsental),
einem Viertel von Thüngen mit drei Vierteln Heßlar, der Hälfte von
Völkersleier, einem Drittel Windheim und Wolfsmünster mit Aschenroth
immatrikuliert. Zeitweise gehörte es auch dem Kanton Steigerwald an.
L.: Winkelmann-Holzapfel 170; Riedenauer 129.
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Abs. 7860 Würzburg, Sankt Stephan
(Kloster). Um 1790 war das Kloster Sankt Stephan zu W. wegen Teilen von
Burglauer und Teilen von Poppenlauer Mitglied des Kantons Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Winkelmann-Holzapfel 171; Riedenauer 129.
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Abs. 7861 Würzburg, Stift Haug (Kloster).
Um 1800 zählte das Stift Haug in W. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 129. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7862 Würzburg, Universität. Um 1780
gehörte die (Julius-)Universität W. wegen Wüstensachsen und Teilen von
Ochsenthal (Ochsental) zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Etwas später zählte sie zum Kanton
Steigerwald.
L.: Winkelmann-Holzapfel 170f.; Riedenauer 129.
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Abs. 7885 Zedtwitz, Zettwitz
(Reichsritter). Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert gehörten die Z. zum Kanton
Gebirg des Ritterkreises Franken, vom 16. bis
zum 17. Jahrhundert zum Kanton Altmühl und zur vogtländischen Ritterschaft
(Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 209; Riedenauer 128.
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Abs. 7893 Zeitlofs (Amt). Das Amt Z. an der
Sinn zählte mit Rupboden (Ruckboden) zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Wolff 515. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7900 Zerer (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die Z. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. S. Rorer?
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7903 Zeyern (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die Z. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7912 Zink, Zinck, Zingel
(Reichsritter). Um 1700 zählten die Z. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Seyler 397; Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7923 Zobel von Giebelstadt, Zobel zu
Giebelstadt, Zobel (Reichsritter). Im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts
zählten die Z. mit Teilen von Baiertal (Baierthal) bei Tauberbischofsheim,
Teilen von Balbach, Darstadt, Teilen von Giebelstadt, der Hälfte von
Goßmannsdorf, Schloss und Gut Guttenberg, Herchsheim, Messelhausen, Osthausen
und Teilen von Segnitz, Lipprichhausen (Lipprichshausen) und Teilen von
Rütschdorf zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Weiter waren sie anfangs in den Kantonen Altmühl und Baunach sowie im frühen
18. Jahrhundert im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert. Von 1717 bis 1727 gehörten
sie wegen von den Thüngen ererbter Anteile an Freudental und von 1727 bis 1770
als Personalisten dem Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben an.
Messelhausen, Balbach und Rütschdorf fielen 1808 an Baden, Giebelstadt an
Würzburg und Lipprichshausen an Bayern. S. Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Seyler 397; Roth von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 57;
Winkelmann-Holzapfel 171; Pfeiffer 210; Riedenauer 128; Stetten 33,38, 183, 186,
188; Schulz 274; Rahrbach 305; Neumaier 73, 149, 151f.
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Abs. 7925 Zocha (Reichsritter). Die Z.
zählten im 17. und frühen 18. Jahrhundert wegen Wald und Laufenbürg
(Lauffenburg) zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 128.
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Abs. 7926 Zollern (Grafen) s. Hohenzollern.
L.: Eisele, K., Studien zur Geschichte der Grafschaft Zollern, 1956; Bernhardt,
W./Seigel, R., Bibliographie der hohenzollerischen Geschichte, 1975; Kiel, R.,
Die Hauschronik der Grafen Zollern. Eine Prachthandschrift im Bestand der
Kanzleibibliothek Bayreuth, 1988; Bumiller, C., Studien zur Sozialgeschichte
der Grafschaft Zollern im Spätmittelalter, 1989; Spälter, O., Frühe Etappen der
Zollern auf dem Weg zur Territorialherrschaft in Franken,
2005. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7928 Zollner von Brand, Zollner
genannt Brandt, Zollner von Brand von Kirchschletten (Reichsritter). Vom 16.
bis zum frühen 19. Jahrhundert zählten die Z. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. Zeitweise gehörten sie
auch den Kantonen Baunach und Steigerwald an.
L.: Stieber; Pfeiffer 214; Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 128.
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Abs. 7929 Zollner von Hallburg, Zollner von
der Hallburg (Reichsritter). Vom 16. Jahrhundert bis zu ihrem Aussterben um
1640 zählten die Z. mit Gaibach, Hallburg, Kleinlangheim, Krautheim mit
Rimbach, Lülsfeld mit Strehlhof und Zeilitzheim zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Bechtolsheim 2, 13, 19, 63; Riedenauer 128; Rahrbach 307; Ulrichs
209. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7930 Zollner von Rottenstein, Zollner
von Rothenstein, Zollner von Birkenfeld von Rotenstein, (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die Z. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 128; Rahrbach 309.
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Abs. 7932 Zorn (Reichsritter). Im 16. und
17. Jahrhundert zählten die Z. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Zorn von Bulach.
L.: Riedenauer 128; Stetten 33. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7939 Zufraß (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die Z. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7943 Züllenhard, Züllnhorst,
Zyllnhard, Zillert, Zilhart (Reichsritter). Vom frühen 16. Jahrhundert bis etwa
1650 und von etwa 1750 bis ins frühe 19. Jahrhundert waren die Z. (Zyllnhardt)
mit Teilen von Widdern Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken. Außerdem zählten sie zum Ritterkreis Rhein
sowie wegen Gütern in Dürnau, Gammelshausen und Geradstetten von 1542 bis 1687
zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwabensowie von 1562 bis etwa 1623 (seit
desm Anfang des 17. Jahrhunderts wegen der graneckischen Güter) zum Kanton
Neckar-Schwarzwald-Ortenau.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 537; Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle,
Beiwort 57; Winkelmann-Holzapfel 171; Riedenauer 128; Stetten 33, 38; Schulz
274; Neumaier 151 (Züllenhard zu Widdern).
(held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7946 Zurhein, Zurheim (Reichsritter).
Um 1800 zählten die Z. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)
Abs. 7958 Zweifel, Zweiffel (Reichsritter).
Vom späteren 16. bis zum früheren 18. Jahrhundert zählten die Z. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Von 1735
bis etwa 1747 waren die vorher zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises
Rhein gehörigen Z. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Stieber; Hellstern 218; Seyler 397; Riedenauer 128.
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Abs. 7962 Zwingenberg (am Neckar)
(Herrschaft). Die Herrschaft Z. am Neckar mit zehn Dörfern und einigen Weilern
zählte zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
1746 kaufte sie der Kurfüst von der Pfalz. 1779 gab er sie seinem natürlichen
Sohn als Fürsten von Bretzenheim. Später kam sie an Baden und damit Z.
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 512. (held9aktuellfürheld10-20140731.docx)