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Wichtige Hilfsmittel für das damit beschriebene, streng alphabetisch geordnete Nachschlagewerk über die bedeutendsten territorialen Bausteine der deutschen Geschichte waren neben anderem vor allem die Geschichte der deutschen Länder, Territorien-Ploetz, Bd. 1f. 1964ff., das Handbuch der historischen Stätten, der Große Historische Weltatlas, Emil Wallners Zusammenstellung der kreissässigen Territorien, Carl Wolffs Übersicht über die unmittelbaren Teile des ehemaligen römisch-deutschen Kaiserreichs, das Lexikon deutscher Geschichte und das Lexikon des Mittelalters, welche die Erfassung der deutschen Geschichte beispielsweise von der Einheit des historischen Raumes (28 historische Räume: Rheinlande, Mittelrheinlande [Hessen und Mainz], Franken, Pfalz und Saarland, Oberrheinlande, Schwaben, Bayern, Niedersachsen, Westfalen-Lippe, Ostfriesland, Schleswig-Holstein, Hanse und die Städte Lübeck, Hamburg und Bremen, Thüringen, Sachsen [Obersachsen] und die Lausitz, Magdeburg-Wittenberg [- nördliche Territorien -], Brandenburg, Mecklenburg, Pommern, Deutschordensland Preußen, Schlesien, Niederösterreich [Österreich unter der Enns], Oberösterreich [Österreich ob der Enns], Steiermark [Karantanische Mark], Kärnten, Krain, Salzburg, Tirol, Vorarlberg) oder der Vielfalt der einzelnen Orte (ca. 15000 Orte), von der Kartographie, vom Reich, von den Reichskreisen oder von der allgemeinen Lexikographie her versuchten. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
1. Österreichischer Reichskreis: Erzherzogtum Österreich ob der Enns (Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (Niederösterreich), (Innerösterreich mit) Herzogtum Steiermark (Karantanische Mark], Herzogtum Kärnten, Herzogtum Krain, Herzogtum Friaul österreichischen Anteils, gefürstete Grafschaft Tirol (auch [zusammen mit Vorderösterreich] als Oberösterreich bezeichnet), (Vorderösterreich mit) Landgrafschaft im Breisgau, Schwäbisch-Österreich, Vorarlbergische Herrschaften, Hochstift Trient, Hochstift Brixen, Deutscher Orden: Ballei Österreich und Ballei an der Etsch, Herrschaft Tarasp(, Hochstift Chur). (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Admont (Kloster). In dem 859 erstmals genannten
A. im Ennstal errichteten der Erzbischof von
Salzburg und die Gräfin von Friesach 1074 das älteste Männerkloster der
Steiermark.
L.: Wichner, J., Geschichte des Benediktiner-Stiftes Admont, Bd. 1ff. 1874ff.;
Kremser, F., Besitzgeschichte des Benediktinerstifts Admont 1074-1434, Diss.
phil. Graz 1969; List, R., Stift Admont 1074-1974, 1974; Mannewitz, M., Stift
Admont, 1989. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Admonttal (Gau oder Gebiet an der oberen Enns um Admont in der Steiermark), Ademunttal
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961 II, 64f. (Ademunttal);
Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11.
Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung
Achilgouwe-Borhtergo, 3 (Ademunttal, sonst auch Ensital)
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Babenberger (Geschlecht). Die älteren B. sind ein in
der Mitte des 11. Jahrhunderts nach der Burg Babenberg (Bamberg) benanntes, in
Ostfranken (Volkfeld) und zeitweise der sorbischen Mark begütertes
Adelsgeschlecht, das wegen seiner Leitnamen auch als Popponen bezeichnet wird
(Poppo I. 819-840 [im Grabfeld], Poppo II. 880-892), im Kampf um die Vormacht
in Franken den rheinfränkischen Konradinern 906 unterlag und um 945 letztmals
bezeugt wird. Zu seinen Vorfahren zählen vielleicht die Rupertiner.
Verwandtschaft mit den Liudolfingern und Hennebergern ist anzunehmen, für
Abkunft der jüngeren B. sprechen Güter im Grabfeld und Namenstraditionen. Als
erster jüngerer B. wird 976 ein marchio Liutpaldus als Markgraf der bayerischen
Mark an der Donau (Ostmark) urkundlich erwähnt, dessen Name auf das bayerische
Herzogsgeschlecht des 10. Jahrhunderts deutet. Sein Bruder Berthold († 980) verwaltete im königlichen Auftrag
den bayerischen Nordgau mit Bamberg, doch starb die von ihm gegründete Linie
der Grafen bzw. Markgrafen von Schweinfurt 1057 mit Otto von Schweinfurt, der
Herzog in Schwaben war, aus, wobei die Güter an verschiedene Familien kamen
(Markgrafen von Meißen, Bretislav von Mähren, Andechs, Habsberg-Kastl,
Potenstein bzw. Pottenstein). Liutpolds Mark erstreckte sich beiderseits der
Donau zwischen Enns und Tulln und wurde bald
nach 1000 bis zur Leitha erweitert. Insbesondere unter dem mit der Salierin
Agnes verheirateten Leopold III. wurde die babenbergische Herrschaft mit
reichem Königsgut weiter ausgebaut. 1156 erhielten die B. als Ausgleich für den
Verlust des Leopold IV. von seinem königlichen Halbbruder Konrad III. anvertrauten
Herzogtums Bayern (1139-1156) im sog. Privilegium minus die Erhebung der Mark
(Ostmark, österreichische Markgrafschaft) zum territorialen Herzogtum. 1180
gewann das Geschlecht beim Sturz Heinrichs des Löwen das Gebiet zwischen
Haselgraben und der Großen Mühl und vielleicht Teile des Traungaues. 1192
erfolgte nach dem Gewinn von Teilen Oberösterreichs auf Grund Erbvertrags von
1186 der Erwerb des Herzogtums Steiermark. 1229 wurden Andechser Güter in Krain
erworben. Das Erbe des 1246 im Mannesstamm erloschenen Geschlechts traten nach
den Wirren des Interregnums, in denen Österreich über Margarete von Babenberg
an König Ottokar II. von Böhmen gelangt war, 1282 die Grafen von Habsburg an.
L.: Juritsch, G., Geschichte der Babenberger und ihrer Länder, 1894;
Guttenberg, E., Frhr. v., Territorienbildung am Obermain, 1927, Neudruck 1966;
Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger in Österreich, bearb. v. Fichtenau,
H./Zöllner, E., Bd. 1-4,1 1950ff.; Geldner, F., Zur Genealogie der ”alten Babenberger”,
Hist. Jb. 84 (1964), 257f.; Geldner, F., Neue Beiträge zur Geschichte der alten
Babenberger, 1971; Babenberger-Forschungen, hg. v. Weltin, M., 1976; Das
babenbergische Österreich, hg. v. Zöllner, E., 1978; Borgolte,
M./Scheibelreiter, G., Babenberger, LexMA 1 1980, 1321; Lechner, K., Die
Babenberger, 4. A. 1985; Faußner, H., Zur Frühzeit der Babenberger in Bayern
und Herkunft der Wittelsbacher, 1990; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004;
Scheibelreiter, G., Die Babenberger, 2010; Hanko, H., Herzog Heinrich II.
Jasomirgott, 2012. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Bayern (Herzogtum, Kurfürstentum, Königreich,
Freistaat). Die B. (Baiern) werden erstmals um die Mitte des 6. Jahrhunderts
bei Jordanes (Getica c. 55 Baibari) erwähnt. Sie setzen sich vor allem aus
Germanen böhmischer, westlicher und östlicher Herkunft sowie Romanen zusammen,
wobei - vielleicht den Alemannen besonderes Gewicht zukommt, aber - die aus Böhmen
stammenden Einwanderer namengebend wurden (Boio-varii, Baju-warii) und der neue
Stamm im Gebiet der römischen Provinz Noricum ripense und im Flachland der
Raetia secunda im Wesentlichen zu Beginn des 6. Jahrhunderts entstand. An
seiner Spitze stehen die seit dem Tode Theoderichs des Großen (526) von dem
Merowingerkönig Theudebald eingesetzten und von den Franken abhängigen (fränkischen?,
burgundischen?) Agilolfinger (Garibald I. 550-590, Sitz in Regensburg), von
denen nach dem Aufbau eines Königreichs (regnum) Tassilo III. 788 von Karl dem
Großen abgesetzt wurde. Der Siedlungsraum reichte vom Lech bis zur Enns und von Premberg(/Burglengenfeld)/Nabburg bis zu
den Alpen (Bozen). Das Recht des zu Beginn des 8. Jahrhunderts
christianisierten Stammes wurde in der Lex Baiwariorum aufgezeichnet (vor 743).
Am Ende der Karolingerzeit erscheint erneut ein Herzog der bis zur Raab und bis
Friaul, Istrien und Dalmatien ausgreifenden B. (rex in regno Teutonicorum
Arnulf 907-937, Sohn des Markgrafen Liutpold, Luitpold). Kaiser Otto I.
entsetzte 947 die Familie der Liutpoldinger (Luitpoldinger) des Herzogtums und übertrug
es mit Friaul seinem mit der Liutpoldingerin (Luitpoldingerin) Judith
verheirateten Bruder Heinrich. Unter dessen Sohn Heinrich (II.) dem Zänker
erhielt B. seine größte Ausdehnung (952 Markgrafschaft Verona, Marken Krain und
Istrien bis 976). Kaiser Otto II. setzte aber Heinrich den Zänker 976 ab und
trennte die bayerische Ostmark, den Nordgau und Kärnten mit den italienischen
Marken von B., das Heinrich 985 wieder erhielt, ab. Unter den Saliern wurde B.
meist an Familienmitglieder gegeben, von 1070 bis 1139 an die Welfen (1070 Welf
I., 1101 Welf II., 1120 Heinrich der Schwarze, 1126 Heinrich der Stolze, der
zugleich Sachsen erbte), 1139 an die Babenberger und von 1156 bis 1180 unter
Abtrennung der den Babenbergern verbleibenden Mark an der Donau (Ostmark,
Herzogtum Österreich) erneut an die Welfen (Heinrich den Löwen). 1180 gelangte
mit der Absetzung Heinrichs des Löwen das noch um Oberösterreich, Traungau und Steiermark
verkleinerte bayerische Herzogtum an Otto von Wittelsbach, einen Nachkommen der
seit der Mitte des 11. Jahrhunderts urkundlich nachweisbaren Grafen von
Scheyern(-Wittelsbach), die seit etwa 1120 das bayerische Pfalzgrafenamt
innehatten. Die mit der Belehnung durch das Herzogtum B. neu begründete
Dynastie der Wittelsbacher, die eine straffe Verwaltung in B. ausbildete (34
Landgerichte bzw. Pflegämter), wurde rasch in Auseinandersetzungen mit den
bayerischen Großen verstrickt. Stadt und Hochstift Regensburg lösten sich
ebenso wie das Erzstift Salzburg vom Herzogtum. Landesfürsten wurden auch die
Bischöfe von Bamberg, Brixen, Freising und Passau sowie die Grafen von Tirol,
das die Herzoginwitwe Margarethe 1363 an Herzog Rudolf IV. von Österreich übergeben
hatte, und die Landgrafen von Leuchtenberg. Umgekehrt erhielt der Herzog 1208
die Bestätigung der Erblichkeit des Herzogtums und die Reichslehen des
Pfalzgrafen Otto VIII. und des Andechser Grafen Heinrich von Istrien, 1214 die
Belehnung mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein und etwa gleichzeitig weitere Güter
(u. a. Aibling). 1240 erlangte er die vordem freisingische Stadt München. 1242
beerbte er die Grafen von Bogen, 1248 die Grafen von Andechs und die älteren
Grafen von Ortenburg und vertrieb den letzten Grafen von Wasserburg. 1254/1255
wurde B. dann in einen kleineren westlichen Teil („Oberbayern“, zu dem der Nordgau und die
Pfalzgrafschaft bei Rhein sowie die Kurwürde kamen,) und einen größeren östlichen
Teil („Niederbayern“
zwischen Reichenhall, Cham, Freising und Landshut) geteilt. 1268 erhielt es das
konradinische Erbe in der Oberpfalz und am Lech (Landsberg), was besonders
Oberbayern (Amberg, Hohenstein, Vilseck [Vogtei], Auerbach, Plech, Hersbruck,
Neuhaus, Neumarkt in der Oberpfalz, Berngau, Donauwörth, Mering, Schwabegg,
Schongau) und nur in geringem Ausmaß auch Niederbayern (Floß, Parkstein,
Weiden, Adelburg [Adelnburg]) zugute kam. 1289 verlor B. die Kurwürde an Böhmen.
1294 wurde die Pfalz von Oberbayern gelöst. 1314 wurde Ludwig IV. (von Oberbayern)
zum deutschen König gewählt (1328 Kaiser). Er verlieh 1323 seinem Sohn Ludwig
V. die durch das Aussterben der Askanier erledigte Mark Brandenburg. 1340
erlosch die 1331 dreigeteilte niederbayerische Linie. Ihre Güter fielen an
Oberbayern, für das Kaiser Ludwig 1335/1346 ein Landrecht erließ, zurück. Schon
1329 hatte Ludwig selbst im Hausvertrag von Pavia den Söhnen seines Bruders die
Pfalz (Rheinpfalz) und einen Teil des Nordgaus, die Oberpfalz, abgetreten
(einschließlich der Kurwürde). Gegen Ludwigs des B. Pläne teilten dann seine
sechs Söhne 1349/1351/1353 B. und weitere hinzuerworbene Güter (1346-1433
Grafschaften Holland, Seeland, Friesland, Hennegau, außerdem Tirol [1342-1363])
auf. Ludwig V. (Bayern-München) erhielt Oberbayern mit Tirol, Ludwig VI. und
Otto V. gemeinsam die Mark Brandenburg, Stephan II. fast ganz Niederbayern,
Wilhelm I. und Albrecht I. das Gebiet um Straubing (Bayern-Straubing) sowie die
Niederlande. Hiervon fiel 1363 Oberbayern an Stephan II. von Niederbayern, der
aber 1369 Tirol, das die Herzoginwitwe Margarethe (1363) an Herzog Rudolf IV.
von Österreich übergeben hatte, an Habsburg abtreten musste. Brandenburg musste
1373 an Karl IV. abgegeben werden. 1392 wurde B. zum drittenmal geteilt
(Teilherzogtümer Bayern-München, Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt). Herzog
Johann II. erhielt den südwestlichen Teil Oberbayerns und den südlichen Nordgau
(Bayern-München), Herzog Friedrich Niederbayern (Bayern-Landshut), Herzog
Stephan III. Streubesitz an der oberen Donau und im Alpenvorland
(Bayern-Ingolstadt). 1425 erlosch die in der zweiten Teilung 1349ff.
entstandene Straubinger Linie im Mannesstamm. Nach dem Pressburger Schied von
1429 fiel das 1425 rasch vom Kaiser an Habsburg verliehene Straubinger Land zur
Hälfte an die beiden Münchener Herzöge (Bayern-München) und zu je einem Viertel
an Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt. 1433 musste die Herrschaft über die
Niederlande an den Herzog von Burgund abgetreten werden. 1445/1447 starb mit
Ludwig dem Buckligen die Linie Bayern-Ingolstadt aus. Ihre Güter fielen an
Heinrich XVI. von Bayern-Landshut, der nunmehr zwei Drittel Bayerns beherrschte
und dessen Nachfolger Ludwig der Reiche 1472 die Universität Ingolstadt gründete.
1450 trat Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut im Erdinger Vertrag seinem Münchener
Vetter einen kleinen Teil des Erbes ab. Gleichzeitig gewann Bayern-Landshut die
Herrschaften Heidenheim, Heideck, Wemding und Weißenhorn. 1485 zog Albrecht IV.
von Bayern-München die Grafschaft Abensberg ein. Von 1487 bis 1492 unterstellte
sich die verschuldete Reichsstadt Regensburg seiner Landeshoheit. Am 1. 12.
1503 starb die Linie Bayern-Landshut mit Georg dem Reichen in männlicher Linie
aus. Zwischen dem mit der Georgstochter Elisabeth verheirateten Ruprecht von
der Pfalz und Albrecht IV. von Bayern-München kam es zum Erbfolgekrieg, da
Georg Elisabeth zur Erbin eingesetzt hatte, obwohl nach dem Teilungsvertrag von
1392 und dem Erdinger Vertrag von 1450 beim Aussterben der Linie
Bayern-Landshut Bayern-München das Erbe erhalten sollte. Gegen das Versprechen
von Gebietsabtretungen erhielt Albrecht IV. die Unterstützung König
Maximilians. Im Kölner Schied König Maximilians vom 30. 6. 1505 wurde das
Landshuter Erbe dann dem Münchener Gebiet zugefügt und damit die Einheit
Bayerns wiederhergestellt. Albrecht IV. musste aber 1505 verstreute Gebiete
zwischen Fichtelgebirge und oberer Donau (Neuburg, Hilpoltstein, Heideck,
Burglengenfeld, Sulzbach) zur Bildung des für die Kinder Ruprechts geschaffenen
Fürstentums der „Jungen Pfalz“
(Pfalz-Neuburg) sowie andere Güter an den Kaiser (Gerichte Kufstein,
Rattenberg, Kitzbühel, das Zillertal sowie Kirchberg und Weißenhorn,), an die
Reichsstadt Nürnberg (Altdorf, Hersbruck) und an Württemberg (Heidenheim)
abtreten. 1506 wurde ein Primogeniturgesetz in Kraft gesetzt, das die Einheit
des Landes sichern sollte. Dieses so gefestigte Land erhielt 1516 eine
Landesordnung, 1518 ein reformiertes Landrecht, 1520 eine Gerichtsordnung und
1616 durch Herzog Maximilian (1597-1651) erneut ein Landrecht. 1623 gewann der
Herzog den Kurfürstenstand, 1607 Donauwörth, 1616 Mindelheim und 1628 die
Oberpfalz. Maximilian II. Emanuel wurde 1691 Statthalter der spanischen
Niederlande, verlor aber von 1704 bis 1714 B. an Österreich. Karl VII. Albrecht
erwarb 1734 und 1740 die Herrschaften Hohenwaldeck, Wartenberg, Sulzbürg und
Pyrbaum und erhielt 1742 die Kaiserkrone. Unter Maximilian III. Joseph öffnete
sich B. der Aufklärung. 1758 stiftete er auf Betreiben Ickstatts und Loris die
Akademie der Wissenschaften in München. Zugleich wurde durch Ickstatt die völlig
zersplitterte Staatsverwaltung neu organisiert und durch Kreittmayr das
bayerische Recht kompiliert bzw. kodifiziert (Codex Juris Bavarici Criminalis
7. 10. 1751, Codex Juris Bavarici Judiciarii (1753), Codex Maximilianeus
Bavaricus Civilis 2. 1. 1756). 1777 starben die bayerischen Wittelsbacher aus
und wurden durch die wittelsbach-pfälzischen Kurfürsten (Karl Theodor) beerbt,
so dass - abgesehen von Pfalz-Zweibrücken(-Birkenfeld) - erstmals seit 1329 die
getrennten wittelsbachischen Lande (einschließlich Pfalz, Jülich, Berg,
Pfalz-Neuburg, Pfalz-Sulzbach) wieder vereinigt wurden. 1779 ging das
bayerische Innviertel an Österreich verloren, 1797/1801 das linksrheinische
Gebiet an Frankreich. Beim Tod des kinderlosen Karl Theodor gelangte Maximilian
IV. Josef von der Linie Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld an die Herrschaft und
vereinigte so die gesamten wittelsbachischen Lande. Maximilian IV. Joseph
(1799-1825), seit 1806 König Maximilian I., und sein Minister Freiherr Maximilian
Joseph von Montgelas (1799-1817) schufen dann den modernen Staat B. 1801
umfasste das Herzogtum B. mit den Reichsgrafschaften Valley, Hals bei Passau,
Cham und Hohenschwangau sowie der Reichspflege Donauwörth (Wörth) 590
Quadratmeilen mit 880000 Einwohnern. 1803 gewann B. durch § 2 des Reichsdeputationshauptschlusses
als Entschädigung für die linksrheinischen Güter (Pfalz [Rheinpfalz],
Pfalz-Zweibrücken, Pfalz-Simmern, Jülich, Pfalz-Lautern, Pfalz-Veldenz,
Bergen-op-Zoom [Bergen op Zoom], Ravenstein) in Franken die Hochstifte Würzburg
und Bamberg sowie die Reichsstädte Rothenburg, Weißenburg, Windsheim und
Schweinfurt, die Abteien Waldsassen und Ebrach, die Reichsdörfer Gochsheim und
Sennfeld sowie aus dem Hochstift Eichstätt die Ämter Sandsee, Wernfels-Spalt,
Abenberg, Arberg-Ornbau und Wahrberg (/Vahrnberg)-Herrieden, in Schwaben das
Hochstift Augsburg, eine Reihe von Klöstern (Kempten, Irsee, Wengen, Söflingen,
Elchingen, Ursberg, Roggenburg, Wettenhausen, Ottobeuren, Kaisheim, Sankt
Ulrich und Afra in Augsburg) und die Reichsstädte Dinkelsbühl, Kaufbeuren,
Kempten, Memmingen, Nördlingen, Ulm, Bopfingen, Buchhorn, Wangen, Leutkirch
sowie vor allem in Altbayern selbst die Hochstifte Freising und Passau
diesseits von Inn und Ilz. Die rechtsrheinische Pfalz kam aber an Baden. 1805
erlangte B. in den Verträgen von Brünn und Pressburg die Reichsstadt Augsburg,
die Markgrafschaft Burgau, habsburgische Güter in Oberschwaben, Vorarlberg,
Passau, Eichstätt und Tirol mit Brixen und Trient (im Austausch gegen Würzburg).
Am 1. 1. 1806 stieg es zum Königreich auf. Nach dem Beitritt zum Rheinbund am
12. 7. 1806 gewann es Ansbach (im Austausch gegen Berg) und zahlreiche kleine
Herrschaften, die Reichsstadt Nürnberg sowie Gebiete des Deutschen Ordens.
1809/1810 erlangte es auf Kosten Österreichs das Innviertel und das
Hausruckviertel, Salzburg und Berchtesgaden, außerdem Bayreuth und Regensburg,
musste aber Südtirol an Italien und einen Teil Mainfrankens an das Großherzogtum
Würzburg abgeben. Ein Vertrag mit Württemberg ließ im Westen die Iller zur
Grenze werden und Ulm an Württemberg übergehen. 1808 wurde eine Konstitution
erlassen. 1815/1816 (14. 4. 1816) musste B. Tirol, Vorarlberg, Salzburg, das
Innviertel und das Hausruckviertel an Österreich zurückgeben, erhielt aber
seinerseits das Maingebiet von Würzburg bis Aschaffenburg und dazu die
linksrheinische Pfalz zurück. Das 1805/1806 erlangte Vils im Außerfern wurde
1816 gegen Marktredwitz an Österreich gegeben. Die verschiedenen verbliebenen,
zwischen 1803 und 1816 die Länder von etwa 230 ehemaligen Reichsständen
aufnehmenden Gebiete wurden unter dem leitenden Minister Montgelas zu einer
straff verwalteten Einheit vereinigt, die am 10. 6. 1815 als drittgrößter Staat
widerstrebend dem Deutschen Bund beitrat, 1808 eine Konstitution bzw. am 26. 5.
1818 eine Verfassung und 1813 ein einheitliches modernes Strafrecht
(Kriminalgesetzbuch) erhielt und die Universitäten Bamberg, Altdorf, Dillingen,
Innsbruck und Salzburg aufhob. Alleiniger Mittelpunkt wurde München, das 1826
auch die 1800 schon von Ingolstadt nach Landshut verlegte Universität gewann.
1837 wurde das Land neu in sieben Regierungsbezirke (Schwaben, Oberbayern,
Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken Unterfranken) gegliedert,
zu denen noch die Pfalz als achter Regierungsbezirk trat. Durch preußisches
Gesetz vom 24. 12. 1866 wurde das bisherige bayerische Bezirksamt Gersfeld, das
aus Orten der früheren Herrschaft Gersfeld und der ehemals fuldischen Ämter
Weyhers, Bieberstein und Oberamt Fulda bestand, und der bisher bayerische
Landgerichtsbezirk Orb mit Orten, die 1815 aus dem Großherzogtum Frankfurt an
B. gelangt waren, mit Preußen vereinigt. Am 20./23. 11. 1870 schloss B. als
letzter süddeutscher Staat in Versailles den Vertrag über den Eintritt in das
Deutsche Reich ab, bei dem es nach der Verfassung von 1871 als Reservatrechte
eigene Diplomatie, Post, Eisenbahn, Bier- und Branntweinsteuer sowie beschränkte
Wehrhoheit behielt. Im November 1918 rief der Führer der Unabhängigen
Sozialdemokratie Eisner in B. die Republik aus. König Ludwig III. ging außer
Landes, verweigerte aber jede Abdankung. Gleichwohl wandelte sich das Königreich
zum Freistaat (Verfassung vom 12./19. 8. 1919). Auf Grund der neuen Verfassung
verlor B. im Deutschen Reich fast alle Sonderrechte. Ein Teil der Pfalz Bayerns
kam zum Saargebiet. Am 1. 7. 1920 wurde Sachsen-Coburg mit B. vereinigt. Am 9.
3. 1933 wurde die Regierung des Ministerpräsidenten Held (Bayerische
Volkspartei) durch die Nationalsozialisten verdrängt. 1934 verlor B. seine
Eigenstaatlichkeit und wurde bis 1945 Gebietskörperschaft des Reiches. 1945 kam
es zur amerikanischen Besatzungszone, doch wurden Lindau und die Pfalz der
französischen Besatzungszone zugeteilt. Umgekehrt kam das zuvor thüringische
Ostheim zu B. Die Pfalz wurde von (dem wiederbegründeten) B. getrennt und 1946
dem Land Rheinland-Pfalz eingegliedert. Lindau kam 1956 zu B. zurück. Am 1. 12.
1946 erhielt B. eine neue Verfassung. 1949 lehnte der Landtag Bayerns das
Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland wegen unzureichender Berücksichtigung
bayerischer Sonderrechte ab, doch wurde B. Land der Bundesrepublik Deutschland.
S. Pfalz, Wittelsbach.
L.: Wolff 134; Zeumer 553 II b1, II b 61, 6; Wallner 711 BayRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G4, II 78 (bis 1450) G4, II 22 (1648)
F4, III 38 (1789) D3; Die Territorien des Reichs 1, 56; Monumenta Boica, ed.
Academia Scientiarum Boica, Bd. 1ff. 1763ff.; Buchner, A., Geschichte von
Bayern, 1820-1855; Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen
Geschichte, hg. v. d. hist. Komm. bei der bay. Akad. d. Wiss. Bd. 1ff. 1856ff.;
Riezler, S. v., Geschichte Bayerns, 1878ff., z. T. 2. A. 1927ff., Neudruck
1964; Rosenthal, E., Geschichte des Gerichtswesens und der
Verwaltungsorganisation Bayerns, Bd. 1, 2 1889ff., Neudruck 1968; Götz, W.,
Geographisch-historisches Handbuch von Bayern, Bd. 1-2, 1895ff.; Doeberl, M.,
Entwicklungsgeschichte Bayerns, Bd. 1 1906, 3. A. 1916, Bd. 2 2. A. 1928, Bd. 3
1931; Ortsbuch von Bayern 1932, hg. v. Reichspostzentralamt, 1932, mit Nachtrag
von 1933; Spindler, M., Die Anfänge des bayerischen Landesfürstentums, 1937;
Kornrumpf, M., Atlas Bayerische Ostmark, 1939; Keyser, E./Stoob, H., Deutsches
Städtebuch 1939-1974, Bd. 5; Bauerreiß, R., Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 1-7,
1949ff. z. T. 3. A.; Historischer Atlas von Bayern, hg. von der Kommission für
bayerische Landesgeschichte, 1950ff. (Verzeichnis der bis 1980 erschienenen
Hefte in Zs. f. bay. LG. 43 (1980), 799ff.); Hiereth, S., Die bayerische
Gerichts- und Verwaltungsorganisation vom 13. bis 19. Jahrhundert, 1950; Simon,
M., Evangelische Kirchengeschichte Bayerns, 2. A. 1952; Rall, H., Kurbayern in
der letzten Epoche der alten Reichsverfassung 1745-1801, 1952; Historisches
Ortsnamenbuch von Bayern, hg. von der Kommission für bayerische
Landesgeschichte, 1952ff.; Zimmermann, W., Bayern und das Reich 1918-23, 1953;
Reindel, K., Die bayerischen Luitpoldinger, 1953; Historisches
Gemeindeverzeichnis von Bayern, Beiträge zur Statistik Bayerns 192 (1954);
Schwend, K., Bayern zwischen Monarchie und Diktatur 1918-33, 1954;Schmidt,
W./Reng, A., Straubinger Atlas, Straubinger Hefte 8 (1958); Bosl, K.,
Bayerische Geschichte, 7. A. 1990; Hubensteiner, B., Bayerische Geschichte, 10.
A. 1985; Historischer Atlas von Bayerisch-Schwaben, hg. v. Zorn, W., 2. A.
1985ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 51,
52, 91, 94, III, 18, 19, 26, 27, Peiera, Volksname, Peigirolant, Landname,
Baivarii, Baioaria, Beiaro riche, Beireland; Werner, H., Die Herkunft der Bajuwaren
und der „östlich-merowingische“ Reihengräberkreis, FS Wagner, F., 1962;
Fried, P., Herrschaftsgeschichte der altbayerischen Landgerichte Dachau und
Kranzberg im Hoch- und Spätmittelalter sowie in der frühen Neuzeit, 1962;
Hubensteiner, B., Bayern, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Finsterwalder, R., Zur Entwicklung der bayerischen Kartographie von ihren Anfängen
bis zum Beginn der amtlichen Landesaufnahme, 1967; Apian, P., 24 baierische
Landtafeln von 1568, hg. v. Fauser, A./Stetten, G., 1968; Handbuch der
bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 1ff. 1968ff., 2. A. 1981ff.,
z. T. 3. A. 1995ff.; Bayerischer Geschichtsatlas, hg. v. Spindler, M., 1969;
Buzas, L./Junginger, F., Bavaria Latina. Lexikon der lateinischen
geographischen Namen in Bayern, 1971; Weis, E., Montgelas, Bd. 1f. 1971f.;
Altbayern im Frühmittelalter bis 1180, hg. v. Ay, K., 1974; Rall, H.,
Zeittafeln zur Geschichte Bayerns, 1974; Riedenauer, E., Das allgemeine
Ortsregister zum Historischen Atlas von Bayern, Z. f. bay. LG. 39 (1976);
Schwaben von 1268-1803, bearb. v. Blickle, P./Blickle, R., 1979; Wittelsbach
und Bayern, hg. v. Glaser, H., Bd. 1ff. 1980; Fried, P., Vorstufen der
Territorienbildung in den hochmittelalterlichen Adelsherrschaften Bayerns, (in)
FS Kraus, A., 1982, 33ff.; Demel, W., Der bayerische Staatsabsolutismus 1806/08
bis 1817, 1983, Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 76; Handbuch
der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799-1980, hg. v. Volkert, W.,
1983; Land und Reich, Stamm und Nation. Probleme und Perspektiven bayerischer
Geschichte, FS Spindler, M., 1984; Die Bayern und ihre Nachbarn, hg. v.
Wolfram, H. u. a., 1985; Hausberger, K./Hubensteiner, B., Bayerische
Kirchengeschichte, 1985; Reitzenstein, W. Frhr. v., Lexikon bayerischer Ortsnamen.
Herkunft und Bedeutung, 2. A. 1991; Zorn, W., Bayerns Geschichte im 20.
Jahrhunderts, 1986; Ay, K., Land und Fürst im alten Bayern, 16.-18.
Jahrhundert, 1988; Bosl, K., Die bayerische Stadt in Mittelalter und Neuzeit.
Altbayern, Franken, Schwaben, 1988; Bosls Bayerische Biographie, 1980ff.,
Ergbd. 1000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, hg. v. Bosl, K., 1988;
Neuanfang in Bayern, 1945-1949. Politik und Gesellschaft in der Nachkriegszeit,
hg. v. Benz, W., 1988; Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. 2 Das alte
Bayern, hg. v. Kraus, A., 2. A. 1988; Volkert, W., Die bayerischen Kreise.
Namen und Einteilung zwischen 1808 und 1838, (in) FS Bosl, K., Bd. 2, 1988;
Lieberich, H., Die bayerischen Landstände 1313-1807, Einleitung und
Verzeichnisse, 1988; Wolff, H., Cartographia Bavaricae. Bayern im Bild der
Karte, 1988; Riepertinger, R., Typologie der Unruhen im Herzogtum Bayern 1525,
Zs. f. bay. LG. 51 (1988); Hartmann, P., Bayerns Weg in die Gegenwart. Vom
Stammesherzogtum zum Freistaat heute, 2. A. 1992; Franz, E. u. a.,
Gerichtsorganisation in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen im 19. und 20.
Jahrhundert, 1989; Kremer, R., Die Auseinandersetzungen um das Herzogtum
Bayern-Ingolstadt 1438-1450, 1989; Liebhart, W., Bayern zur Zeit König Ludwigs,
Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 185ff.; Störmer, W:, Die oberbayerischen Residenzen
der Herzöge von Bayern, Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 1ff.; Ziegler, W., Die
niederbayerischen Residenzen im Spätmittelalter, Bll. f. dt. LG. 123 (1987),
25ff.; Götschmann, D., Altbayern vor 1806, 1979-1986 (Sammelbericht), Bll. f.
dt. LG. 123 (1987), 711ff.; Jahn, J., Ducatus Baiuvariorum. Das bairische
Herzogtum der Agilolfinger, 1991; Typen der Ethnogenese unter besonderer Berücksichtigung
der Bayern, hg. v. Wolfram, H./Pohl, W., 1993; Kraus, A., Geschichte Bayerns,
3. A. 2004; Tremel, M., Geschichte des modernen Bayern, 1994; Wolfram, H.,
Salzburg, Bayern, Österreich, 1996; Regierungsakte des Kurfürstentums und Königreichs
Bayern, hg. v. Schimke, M., 1996; Prinz, M., Die Geschichte Bayerns, 1997;
Handbuch der bayerischen Kirchengeschichte, hg. v. Brandmüller, W., 1998;
Seitz, J., Die landständische Verordnung in Bayern, 1998; Repertorium der
Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3
1999; Kremer, R., Die Auseinandersetzungen um das Herzogtum Bayern-Ingolstadt
1438-1450, 2000; Volkert, W., Geschichte Bayerns, 2001; Bayern im Bund, hg. v.
Schlemmer, H. u. a., 2001ff.; Franz, M., Die Landesordnungen von 1516/1520,
2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 752; Krey, H., Herrschaftskrisen und Landeseinheit, 2005; Kummer,
K., Landstände und Landschaftsverordnung unter Maximilian I. von Bayern
(1598-1651), 2005; Körner, H., Geschichte des Königreichs Bayern, 2006;
Handbuch der historischen Stätten, Bayern, 3. A., hg. v. Körner, H. u. a.,
2006; Die Protokolle des bayerischen Staatsrats 1799 bis 1817, bearb. v.
Stauber, R., Bd. 1f. 2006ff.; Deutsches Verfassungsrecht 1806-1918, hg. v.
Kotulla, M., Bd. 2, 2007 (z. B. 1042 Besitzergreifungspatent zur Vollziehung
des mit der Krone Württemberg abgeschlossenen Grenzvertrags vom 2. November
1810); Grundlagen der modernen bayerischen Geschichte, hg. v. Willoweit, D.,
2007; Paulus, C., Das Pfalzgrafenamt in Bayern im frühen und hohen Mittelalter,
2007; Die Regesten der Herzöge von Bayern (1180-1231), 2013.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ennstal (Gau im oberen Tal der Enns
in der Steiermark) Ensitala
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7 (Admont);
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 29, 64, 65, Ensital,Ennstal’.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ensitala (Gau im oberen Tal der Enns in der Steiermark) s. Ennstal (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Freistadt (Herrschaft). 1142 gab König Konrad dem
Kloster Garsten 400 Hufen zwischen der Aist und der Jaunitz im nördlichen Oberösterreich.
Hier entstand das 1241 erstmals genannte F. an der Feldaist. Die zugehörige
Herrschaft wurde von Habsburg meist zu Pfand vergeben (1290-1358 an Wallsee,
1620-1644 an die Grafen von Meggau). 1644 kam sie über die Slawata an die
Kolowrat, 1700 an die Grafen Harrach und danach durch Heirat an die Fürsten
Kinsky. 1750 zählte sie 844 Untertanen.
L.: Wolff 27; Grüll, G., Kurze Geschichte von Freistadt, Bd. 1 1949; Hageneder,
O., Das Land ob der Enns und die Herrschaft
Freistadt im späten Mittelalter, Jb. d. oberösterreich. Musealvereins 127 I (Linz
1982); Marckgott, G., Freistadt, LexMA 4 1989, 906.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Kärnten (Herzogtum, Bundesland). K. in einem
Alpenbecken an der mittleren Drau war zunächst keltisch (2. Jh. v. Chr. Noriker
[, dann römisch, 15 v. Chr.], 45 n. Chr. röm. Provinz Noricum), etwa ab 590
nach kurzer langobardischer Herrschaft vorwiegend slawisch besiedelt. Das in
der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts errichtete slawische Reich, dessen Bewohner
in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts als Carontani/Carantani (Kosmograph von
Ravenna, Carantana d. h. Zollfeld, zwischen Klagenfurt und Sankt Veit, zu kelt.
caranto, Fels) genannt werden, geriet um 740/750 (743/748) unter die Herrschaft
der gegen die Awaren zu Hilfe gerufenen Bayern. 828 traten bayerisch-fränkische
Grafen an die Stelle der slawischen Fürsten und verstärkten den bayerischen
Einfluss noch. 976 trennte Kaiser Otto II. K. (als eigenes Herzogtum?), zu dem
auch die Steiermark und die Marken Verona, Istrien, Friaul und Krain gehörten,
von Bayern ab. Danach kam es überwiegend an landfremde Große, von 1077 bis 1122
an die Eppensteiner. Dabei zerfiel das Herzogtum.Bis etwa 1180 verselbständigten
sich die Marken (1035 Karantanische Mark mit Mürztal und Ennstal, 1040 Krain, Istrien, 1055 Mark an der
Mur/Steiermark, 1077 Friaul). Die aus Rheinfranken stammenden Grafen von
Sponheim (Spanheimer) (1122-1269) nahmen nur eine schwache Stellung ein. 1269
kam K. nach dem Aussterben der Grafen von Sponheim (Spanheimer) an Böhmen (bis
1276), 1286 an die Grafen von Tirol, 1335 durch Kaiser Ludwig den Bayern an die
Grafen von Habsburg. Sie fügten 1500 die (Vordere) Grafschaft Görz hinzu,
fassten K. mit Steiermark, Krain, Istrien und Triest zur Ländergruppe Innerösterreich
zusammen und setzten in der Neuzeit im Kampf gegen die Stände ihre Herrschaft
durch. 1748 wurden drei Kreisämter eingerichtet. 1759 löste (Erzherzogin) Maria
Theresia die Rechte des Hochstifts Bamberg in K. (Villach mit Tarvis und
Pontafel, Wolfsberg und Bleiburg u. a.) durch Kauf ab. Von 1809 bis 1814 gehörte
Oberkärnten (Villacher Kreis) zu den illyrischen Provinzen Frankreichs, von
1814 bis 1849 (seit 1816/1825 auch der Klagenfurter Kreis) zum österreichischen
Königreich Illyrien. Danach war das Herzogtum K. Kronland Österreichs. Ohne
Abstimmung kamen 1920 das Miestal/Mießtal mit Unterdrauburg und Seeland an
Jugoslawien und das Kanaltal (mit 8350 Bewohnern) mit Tarvis an Italien. Im Kärntner
Becken erklärten sich am 10.10. 1920 59 Prozent der Bevölkerung für Österreich.
Bei der Auflösung Jugoslawiens zwischen 1991 und 1995 fielen die jugoslawischen
Teile an Slowenien.
L.: Wolff 29; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) G4, II 66 (1378) H5, III 22 (1648) F5, III 38 (1789) E4; Lechner,
K., Kärnten, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Ankershofen, Frhr. G.
v./Tangl, K., Handbuch der Geschichte des Herzogtums Kärnten, Bd.1ff. 1842ff.;
Aelschker, E., Geschichte Kärntens, Bd. 1f. 1885; Monumenta historica ducatus
Carinthiae 811-1414, hg. v. Jaksch, A. v./Wiessner, H., Bd. 1ff. 1896ff.; Curs,
O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert. Nach den Königsurkunden, Diss.
phil. Göttingen 1908, 4 (Karintana, Karintriche, Karinthia); Erläuterungen zum
Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, hg. v. d. Ak. d. Wiss.
Abt. 1,4, 2,8 1914ff.; Wutte, M., Kärntner Gerichtsbeschreibungen. Vorarbeit zu
dem historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, Archiv f. vaterländ.
Gesch. u. Topographie 20, 21 (1921); Wutte, M./Paschinger, V./Lex, F., Kärntner
Heimatatlas, 1925; Jaksch, A., Geschichte Kärntens bis 1335, Bd. 1f. 1928ff.;
Jaksch, A./Wutte, M., Kärnten, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen
Alpenländer, 1914, 1929; Paschinger, V., Landeskunde von Kärnten 1937; Braumüller,
H., Geschichte von Kärnten, 1949; Paschinger, V., Kärntner Heimatatlas, Bd.1f.
1951ff.; Maier, A., Kirchengeschichte von Kärnten, Bd. 1ff. 1951ff.; Fresacher,
W./Moro, G. u. a., Kärnten, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen
Alpenländer, 1956; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 51,
94, III, 23, 25, 31, regnum Carentanum, Charentariche, Karintriche (, Kärnten,
Karantanien); Zopp, F., Kärntner Bibliographie, 1961ff.; Moro, G., Zur
politischen Stellung Karantaniens im fränkischen und deutschen Reich, Südostforschungen
22 (1963), 78ff.; Klaar, Die Herrschaft der Eppensteiner in Kärnten, 1966; Zöllner,
E., Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 8. A. 1990; Fräss-Ehrfeld,
C., Geschichte Kärntens, Bd. 1 Das Mittelalter, 1984; Neumann, W., Bausteine
zur Geschichte Kärntens, 1985; Bertels, K., Carantania. Beobachtungen zur
politisch-geographischen Terminologie und zur Geschichte des Landes und seiner
Bevölkerung im frühen Mittelalter, Carinthia 177 (1987), 87ff.; Wallas, A., Stände
und Staat in Innerösterreich im 18. Jahrhundert, 1988; Dopsch, H., Kärnten,
LexMA 5 1990, 1002ff.; Stumfohl, R., Kärntner Bibliographie (1976-1980), 1989,
(1981-1985), 1991; Migglautsch, K./Pust, I., Das Kanaltal und seine Geschichte,
1995; Karantanien – Ostarrichi, hg. v. Moritsch, A., 1997; Kärnten,
hg. v. Rumpler, H., 1998; Gleirscher, P., Karantanien, 2000; Die Kärntner
Volksabstimmung 1920, hg. v. Valentin, H. u. a., 2002.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Lambach (Abtei). Nahe der Einmündung der Ager in
die Traun erbauten die (von den Grafen von Formbach und den Aribonen
abstammenden oder mit den Liutpoldingern, der bayerischen Pfalzgrafenfamilie
und der Familie Odalberts von Salzburg verwandten) Grafen von Wels-Lambach die
Burg L., in der sie ein Kanonikerstift einrichteten. 1056 wandelte der letzte
dieses Geschlechts die Burg in ein Kloster um. Die Erbvogtei erhielten die
Otakare (Markgrafen von Steyr) und nach ihrem Aussterben 1192 die Babenberger.
Um 1220 kaufte der Herzog von Österreich die Güter vom Hochstift Würzburg. S.
Wels-Lambach.
L.: Wolff 27; Eilenstein, E., Die Benediktinerabtei Lambach in Österreich ob
der Enns und ihre Mönche, 1936; Stelzer, W.,
Lambach, LexMA 5 1991, 1623; Hintermayer-Wellenberg, M., Die Anfänge der Grafen
von Lambach und ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Liutpoldingern,
der bayerischen Pfalzgrafenfamilie und der Familie Odalberts von Salzburgs,
(in).Jb. des oberösterreich. Musealvereines 154/155 (20120), 7.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Linz (an der Donau) (Bistum, Residenz des
Erzherzogs von Österreich). 1783/1785 wurde innerhalb der Kirchenprovinz Wien für
Oberösterreich in dem nach einer keltisch-römischen Siedlung (Lentia) und einer
um 800 erwähnten Burg und Kirche (Linze) in der ersten Hälfte des 13.
Jahrhunderts unter den babenbergischen Herzögen von Österreich zur Stadt
entwickelten L. das Bistum L. eingerichtet.
L.: Ferihumer, H., Die kirchliche Gliederung des Landes ob der Enns im Zeitalter Kaiser Josephs II., 1952; Ruhsam,
O., Historische Bibliographie der Stadt Linz, 1989; Mayrhofer, F./Katzinger,
W., Geschichte der Stadt Linz, 1990; Marckhgott, G., Linz, LexMA 5 1991, 2003;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 2, 338. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Losenstein (Herren). Die sich seit etwa 1170 nach
der Burg L. im Ennstal benennenden Herren von L.
in Niederösterreich sind in die Reichsmatrikel von 1521 aufgenommen. Die
Herrschaft L., der 1750 216 Untertanen angehörten, kam beim Aussterben der
Herren 1692 mit Losensteinleithen und Gschwendt an die mit ihnen verwandten Fürsten
Auersperg.
L.: Aschauer, F., Losenstein einst und jetzt, 1958.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Niederösterreich (Land, Ländergruppe, Bundesland). Das
Gebiet zwischen Enns und March war südlich der
Donau römische Provinz, nördlich der Donau germanischer Siedlungsraum. Nach
Abzug der Römer drangen Bayern im Westen und Slawen im Osten ein. Um 790 wurde
das ganze Gebiet dem Frankenreich eingegliedert und einem Markgrafen
unterstellt. Von 905/907 bis 955 kam es unter die Herrschaft der Ungarn. Danach
entstand wieder eine bayerische Mark an der Donau (Ostmark), die Kaiser Otto
II. 976 den Babenbergern verlieh und in der 996 erstmals (Neuhofen an der Ybbs
in) Ostarrichi genannt wurde. 1156 wurde diese Markgrafschaft Herzogtum. 1180
kam das Land von der Hasel bis zur großen Mühl hinzu, 1254 das Gebiet zwischen Enns und Hausruck und zwischen Pitten und Wiener
Neustadt. Nach dem Aussterben der Babenberger 1246 nahm 1251 der König von Böhmen
das Herzogtum in Besitz, teilte das Land längs der Enns
(östlich der Enns, Österreich [unter der Enns], 1264 N. [Austria inferior]), verlor es aber
1278 an König Rudolf von Habsburg. Dieser verlieh es 1282 seinen Söhnen. In
einem erweiterten Sinn umfasste N. (Ländergruppe) im ausgehenden 14.
Jahrhundert die Länder N., Oberösterreich, Steiermark, Kärnten und Krain.
Dieses N. wurde von König Maximilian I. dem österreichischen Reichskreis
zugeteilt. Seit 1564 galten nur noch das Land N. und das Land Oberösterreich
als „niederösterreichische Länder“. N. im engeren Sinn war als Land unter
der Enns mit Wien als Zentrum bis 1918 das führende
Erbland der Habsburger. Seit der Verfassung Österreichs vom 1. 10. 1920 gibt es
das Bundesland N. (seit 1986 Sitz in Sankt Pölten), innerhalb dessen Wien als
eigenes Bundesland verselbständigt wurde.
L.: Wolff 25; Lechner, K., Niederösterreich (Österreich unter der Enns), (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Die Territorien des Reichs 1, 118; Topographie von Niederösterreich, hg. v.
Verein für Landeskunde von Niederösterreich, Bd. 1ff. 1871-1915; Vancsa, M.,
Historische Topographie mit besonderer Berücksichtigung Niederösterreichs, Dt.
Geschichtsblätter 3 (1902); Vancsa, M., Geschichte von Niederösterreich und
Oberösterreich (bis 1526), Bd. 1f. 1905ff.; Grund, A., Beiträge zur Geschichte
der hohen Gerichtsbarkeit in Niederösterreich, (in) Abhandlungen zum
Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, Archiv f. österr.
Geschichte Band 99 (o. J.); Hassinger, H./Bodo, F., Burgenland, ein deutsches
Grenzland im Südosten, 1941; Atlas von Niederösterreich, hg. v. d. Kommission für
Raumforschung und Wiederaufbau der österr. Akademie d. Wiss., 1951ff.;
Allgemeine Landestopographie des Burgenlandes, bearb. v. Burgenländischen
Landesarchiv, Bd. 1: Bezirk Neusiedl, 1954, Bd. 2: Bezirk Eisenstadt, 1962;
Regele, O., Beiträge zur Geschichte der staatlichen Landesaufnahme und
Kartographie in Österreich bis 1918, 1955; Grund, A./Giannoni, K. u. a., Niederösterreich
I, II 1910, 1957; Wolf, H., Niederösterreich, 1956, (in) Erläuterungen zum
historischen Atlas der österreichischen Alpenländer; Bernleithner, E., Die
Entwicklung der Kartographie in Österreich, Ber. zur dt. Landeskunde 22 (1959);
Thenius, E., Niederösterreich, 1962; Vorberg, G., Zur Struktur des landesfürstlichen
Besitzes in Niederösterreich, Diss. phil. Wien 1965 (masch.schr.); Winner, G.,
Klosteraufhebungen in Niederösterreich und Wien, 1967; Österreichisches Städtebuch,
hg. v. Hoffmann, A., Bd. 1ff. 1968ff.; Handbuch der historischen Stätten. Österreich
Bd. 1, hg. v. Lechner, K., 1970; Gutkas, K., Geschichte des Landes Niederösterreich,
Bd. 1ff. 1957ff., 6. A. 1983; Zöllner, E., Geschichte Österreichs, 8. A. Wien
1990; Lechner, K., Die Babenberger. Markgrafen und Herzöge von Österreich
976-1246, Wien 1976; Berthold, W., Bibliographie zur Landeskunde von Niederösterreich,
1988; Friesinger, H./Vacha, B., Römer - Germanen - Slawen in Österreich, Bayern
und Mähren, 1988; Feigl, H., Recht und Gerichtsbarkeit in Niederösterreich,
1989; Urkunde und Geschichte. Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der
Urkunden seines Landesarchivs, bearb. v. Weltin, M., 2004; Niederösterreich im
20. Jahrhundert, hg. v. Eminger, S. u. a., Bd. 1ff. 2008; Niederösterreichisches
Urkundenbuch, Bd. 1 ff. 2008ff.; Landrechtsentwurf für Österreich unter der Enns 1526, hg. v. Brauneder, W., 2014.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Oberösterreich (Fürstentum, Bundesland). Das Gebiet
zwischen Donau, Inn und Enns gehörte zunächst
zum keltischen Königreich Noricum, seit 15 n. Chr. zur römischen Provinz
Noricum ripense. Seit dem 6. Jahrhundert wurde es von Bayern besiedelt (748
Mondsee, 777 Kremsmünster). Die wichtigste Stellung errangen die Grafen von
Traungau. 1058 folgten ihnen die Burggrafen (Otakare, Ottokare) von Steyr.
1156/1192 kamen die Güter an die Babenberger, die 1189 Regauer Güter mit Vöcklabruck,
1216 die Herrschaft Wels, 1224 die Herrschaft Waxenberg und 1271 die Herrschaft
Linz, erwarben. Seit 1254/1261/1264 erscheint nach dem Aussterben der
Babenberger und der Lösung der Verbindung des Traungaus mit der Steiermark
durch König Ottokar von Böhmen Austria superior (O., 1264) als politische und
gerichtliche Verwaltungseinheit. Nach Übergang an die Grafen von Habsburg
(1282) kam 1289 das Land westlich der Großen Mühl hinzu. In kriegerischen
Auseinandersetzungen unterwarf Habsburg 1380/1390 die Grafen von Schaunberg
(bzw. Schaunburg). Seit 1453 wurden die Gebiete bzw. Güter der Hochstifte
Salzburg, Regensburg, Freising, Eichstätt und Bamberg zu Landständen herabgedrückt.
Von 1456 bis 1483 wurde O. eigenes Fürstentum, um 1466 auch so genannt. 1506
wurde im bayerischen Erbfolgekrieg die Herrschaft Wildenegg (Wildeneck) mit dem
Land Mondsee (Mondseeland) und Wolfgangsee von Bayern für O. erworben. Das früh
verbreitete Luthertum wurde durch die Gegenreformation beseitigt. 1554/1559
setzte sich das Fürstentum Österreich ob der Enns
endgültig gegen Österreich unter der Enns
(Niederösterreich) durch. Im Übrigen wurden in der frühen Neuzeit als (Ländergruppe)
O. verschiedentlich auch Tirol und Vorderösterreich bezeichnet. 1765 kam es zu
einem Gebietsaustausch zwischen O. und Passau. 1779 fiel das Innviertel an O.,
1782 Obernberg und Vichtenstein. 1809 an Bayern verlorene Gebiete kamen 1816
zurück. Ab 1784/1804/1815 war O. Herzogtum, von 1849 bis 1918 selbständiges
Kronland (1861 Erzherzogtum), seit 1920 Bundesland Österreichs, von 1938 bis
1945 Hauptteil des Reichsgaus Oberdonau. In der frühen Neuzeit wurden auch
Tirol und die Vorlande verschiedentlich als O. bezeichnet.
L.: Wolff 26; Lechner, K., Oberösterreich, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Die Territorien des Reichs 1, 118; Pritz, F., Geschichte des Landes ob
der Enns, Bd. 1f. 1847; Urkundenbuch des Landes
ob der Enns, Bd. 1ff. 1852ff.; Vancsa, M.,
Geschichte Nieder- und Oberösterreichs, Bd. 1f. 1905ff.; Straßmayr, E.,
Bibliographie zur oberösterreichischen Geschichte, Bd. 1ff. 1929ff.;
Schiffmann, K., Historisches Ortsnamenlexikon des Landes Oberösterreich, Bd.
1f. 1935ff.; Regele, O., Beiträge zur Geschichte der staatlichen Landesaufnahme
und Kartographie in Österreich bis 1918, 1955; Strnadt, J., Österreich ob der Enns, (in) Erläuterungen zum Historischen Atlas der österreichischen
Alpenländer 1917, 1956; Ferihumer, H., Oberösterreich, (in) Erläuterungen zum
Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer 1917, 1956; Zibermayr, I.,
Noricum, Baiern und Österreich, 2. A. 1956; Atlas von Oberösterreich, hg. i. A.
der oberösterr. Landesregierung v. Inst. für Landeskunde von Oberösterreich,
Leitung Pfeffer, F./Burgstaller, E., 1958ff.; Pfeffer, F., Das Land ob der Enns, 1958; Bernleithner, E., Die Entwicklung der
Kartographie in Österreich, Ber. zur dt. Landeskunde 22 (1959); Hageneder, O.,
Die Geschichte des „Landes“
Oberösterreich, (in) Österreichisches Städtebuch, hg. v. Hoffmann, A., Bd. 1
1968; Hageneder, O., Die Entstehung des Landes ob der Enns,
(in) Kulturzs. Oberösterreich 18/2 (1968); Österreichisches Städtebuch, hg. v.
Hoffmann, A., 1968ff.; Haider, S., Geschichte Oberösterreichs, 1987; Landtafel
des Erzherzogtums Österreich ob der Enns, hg. v.
Strätz, H., 1990; Oberösterreichische und kaiserliche Zentralbehörden bis 1752,
bearb. v. Steuer, P. u. a., 2014. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Österreich (Mark, Herzogtum, Kaisertum, Republik).
Das Gebiet zwischen mittlerer Donau und Alpen (sowie Inn und March bzw. Leitha)
wurde zunächst von Kelten, seit 29/15 v. Chr. von Römern (Noricum), seit dem 5.
Jahrhundert von durchziehenden Stämmen der Germanen, dann zumindest teilweise
von Slawen und spätestens seit dem 8. Jahrhundert von den 788 unter die
Herrschaft der Franken gelangten Bayern (um 660 im Wienerwald) beherrscht. Nach
dem Tod des bayerischen praefectus Gerold 799 wurde der Kern des späteren Ö.
(zwischen Enns und Wienerwald) als Mark
eingerichtet, neben der es eine Mark Oberpannonien gab. Gegen Ende des 9.
Jahrhunderts (881) wurden die karolingischen Marken im Südosten von den Ungarn
angegriffen und beseitigt (907). Nach der Schlacht gegen die Ungarn auf dem
Lechfeld (955) erscheint 970 erneut ein Markgraf im Südosten. 976 wird die Mark
(Markgrafschaft) den Babenbergern gegeben. In einer Urkunde Kaiser Ottos III.
vom 1. 11. 996 für das Hochstift Freising begegnet Ö. (Ostarrichi, 998
Ostarriche) erstmals als Name für ein um Neuhofen an der Ybbs liegendes, nicht
sicher bestimmbares Gebiet („Ostland“,
Ostreich, Osten). Um die Mitte des 11. Jahrhunderts erreichte die Mark Thaya
und Leitha. Ab 1147 wurde die Mark auch als Austria bezeichnet. Hauptort wurde
zwischen 1141 und 1177 Wien. 1139 entzog der 1138 im Wettbewerb mit dem
welfischen Herzog der Bayern und Sachsen zum deutschen König gewählte Staufer
Konrad III. den übermächtigen Welfen (Heinrich dem Stolzen) das Herzogtum der
Bayern mit der Begründung, dass kein Herzog zwei Herzogtümer gleichzeitig haben
könne, und gab es als Lehen an seinen Stiefbruder, den babenbergischen
Markgrafen Leopold IV., der damit vom Grafen einer Mark zum Herzog des gesamten
Herzogtums (Stammesherzogtums) der Bayern aufstieg. Als sich der seinen Vater
Heinrich den Stolzen beerbende Welfe Heinrich der Löwe mit diesem Verlust nicht
abfinden wollte, gab sein um Ausgleich bemühter Vetter, Kaiser Friedrich I.
Barbarossa, 1156 das Herzogtum Bayern an die Welfen zurück (bis 1180), löste
aber im seit dem 19. Jahrhundert so genannten privilegium minus die Mark vom
Herzogtum Bayern und erhob sie zum eigenen, dadurch von Bayern getrennten
Herzogtum (Territorialherzogtum) Ö. (Weiberlehen), in dem der Herzog die grundsätzlich
oberste Gerichtsgewalt innehatte. 1180 wurde auch die karantanische Mark ein
Herzogtum (Steiermark). 1192 fiel durch Erbvertrag (Georgenberger Handfeste)
von 1186 das Herzogtum Steiermark von den Traungauern (Otakaren) an die
Babenberger. 1246 starben die Babenberger im Mannesstamm aus. Der mit einer
Erbtochter verheiratete Ottokar II. von Böhmen und Bela IV. von Ungarn teilten
sich 1254 das Erbe. Dabei gelangten Ö. und der Traungau an Böhmen. Seit etwa
dieser Zeit (1252/1254/1264) wurde von der provincia super Anasum (Land ob der Enns) oder von der Austria superior gesprochen, von wo
aus es allmählich zur Benennung des Herzogtums Ö. als Land unter der Enns (Niederösterreich) kam, obwohl beide Länder bis
1806 nur ein einheitliches Reichslehen bildeten und weitgehend gemeinsame Wege
gingen. Über diese beiden Länder hinaus errang Ottokar II. von Böhmen 1260 die
Steiermark sowie 1269 Kärnten und Krain, nachdem schon 1192 und 1198 unter den
Babenbergern eine Personalunion zwischen Ö. und Steiermark bestanden hatte.
Nach dem Sieg über Ottokar 1276/1278 belehnte König Rudolf von Habsburg 1282
seine Söhne mit Ö., das während des 13. Jahrhunderts zwei eigene Landrechte
erhielt, Steiermark und Krain, von denen Krain aber bis 1335/1374 als
Pfandschaft an die in Friaul, Istrien und Krain sowie in Tirol (1248) begüterten
Grafen von Görz kam, die auch das Herzogtum Kärnten erhalten hatten. Von diesen
übernahmen die Herzöge von Ö., die (durch Rudolf IV.) 1358/1359 zwecks
Angleichung ihrer minderen Rechtsstellung an diejenige der Kurfürsten das im
19. Jahrhundert sog. privilegium maius als Fälschung herstellen ließen und 1365
in Wien eine Universität gründeten, 1335 Kärnten, Teile Krains und der
Windischen Mark, 1363/1364 Tirol, 1374 Istrien und weitere Teile Krains sowie
1500 schließlich die vordere und hintere Grafschaft Görz. Dazu kamen 1368 der
Breisgau mit Freiburg sowie die Reichslandvogtei in Schwaben und die
Reichsgrafschaft Hohenberg, 1375 Herrschaften westlich des Arlbergs (Feldkirch,
Bregenz), 1382 Triest und 1471 Sankt Veit/Pflaum (Fiume). 1379 wurden diese
Gebiete zwischen Herzog Albrecht III. (Ö. ob der Enns
und Ö. unter der Enns, außer Pitten-Wiener
Neustadt) und seinem Bruder Leopold II. (übrige Länder Steiermark, Kärnten,
Krain, Tirol, Gebiete vor dem Arlberg) geteilt. Die leopoldinische Linie wurde
ab 1396 mehrmals geteilt, wobei eigene Linien für Tirol (und das Gebiet
westlich vor dem Arlberg, Vorderösterreich) und die schwäbisch-alemannischen
Herrschaften entstanden. Albert VII. (als König [1438] Albrecht II.) erlangte
als Schwiegersohn und Erbe König Sigmunds dessen Güter und den Königsthron.
Unter Friedrich III. wurde infolge Anerkennung des gefälschten privilegium
maius Ö. Erzherzogtum bzw. Pfalzerzherzogtum. 1457 kam das albertinische Erbe
an die Leopoldiner, die aber im Westen (Schweiz), im Süden (Friaul) und vorübergehend
im Osten (Böhmen, Ungarn, 1485/1487-1490 Wien und Niederösterreich) Güter
verloren. Nach dem Aussterben der übrigen Linien vereinigte die leopoldinische
Linie unter Maximilian I. alle Herrschaften (einschließlich Burgunds mit rund
2000 Quadratmeilen), die nunmehr in ”niederösterreichische” Länder (Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns,
Steiermark, Kärnten, Krain) und ”oberösterreichische” Länder (Tirol, Vorderösterreich)
eingeteilt wurden, mit denen Württemberg (von 1519 bis 1534) und das 1477
erworbene Burgund in Personalunion verbunden waren. Dazu kamen 1500 Görz, um
1505 als Gewinn aus dem bayerischen Erbfolgekrieg die drei unterinntalischen
Gerichte Rattenberg, Kufstein, Kitzbühel, Landvogtei Hagenau und Ortenau (1551/1556
Lösung des Pfands Fürstenbergs) sowie 1516 venetianische Gebiete (Ampezzo,
Rovereto u. a.). 1519/1521/1522 fiel der Herrschaftskomplex dieses Hauses Ö.
(Oberösterreich und Niederösterreich, Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol, Vorderösterreich,
Württemberg), der im Wesentlichen den 1512 geschaffenen österreichischen
Reichskreis bildete, vertraglich (von Karl V.) an Ferdinand I. Dieser erwarb
gemäß dem Hausgrundsatz bella gerant alii, tu felix Austria nube (Mögen andere
Kriege führen, du, glückliches Ö., heirate) nach dem Tod des Königs von Ungarn
1526 das Königreich Böhmen mit seinen Nebenländern sowie einen Teil Ungarns.
1564 wurde dann weiter aufgeteilt in eine oberösterreichische Ländergruppe (mit
Tirol, Vorderösterreich) mit der Residenz Innsbruck, eine innerösterreichische
Ländergruppe (Steiermark, Kärnten, Krain) mit der Residenz in Graz sowie Ö. ob
der Enns und Ö. unter der Enns mit Böhmen und dem restlichen Ungarn und der
Residenz in Prag bzw. Wien. 1648 gingen das Elsass an Frankreich und die
Lausitz an Sachsen verloren. Mit dem Aussterben der jüngeren Tiroler Linie, die
in der oberösterreichischen Ländergruppe nachgefolgt war, kamen deren Güter
1665 an die innerösterreichische Linie. Ihr gelangen in den Türkenkriegen
1683-1699 und 1715-1718 erhebliche Erweiterungen (Ungarn, Siebenbürgen, Banat,
Kleine Walachei, Teile Serbiens mit Belgrad). Am Ende des um das Erbe der
spanischen Habsburger (Karl II. † 1.
11. 1700) geführten spanischen Erbfolgekriegs erhielt Karl (VI.) 1713/1714 bei
Verzicht auf Spanien, das an Philipp V. von Frankreich fiel, die (Reste der)
spanischen Niederlande, Mailand (mit den Grafschaften Pavia und Angleria und
den Markgrafschaften Castro und Malgrate), Mantua, Mirandola, Neapel und
Sardinien, das er 1720 gegen Sizilien, das an Savoyen gefallen war, tauschte.
1735/1738 wurde Neapel-Sizilien gegen das 1748 zusammen mit dem 1729
eingezogenen Guastalla wieder verlorene Parma-Piacenza ausgetauscht sowie das
Herzogtum Lothringen, das Franz Stefan, der Gemahl Maria Theresias, eingebracht
hatte, gegen die Toskana, wobei die Niederlande, Ungarn, Siebenbürgen, die
Militärgrenzbezirke sowie die ab 1713 in Italien erworbenen Gebiete
(beansprucht u. a. Mailand, Generalvikariat Siena, Finale, Piombino mit Elba,
Correggio) nicht dem Heiligen Römischen Reich angehörten. 1713 erhielt die sog.
monarchische Union in der Pragmatischen Sanktion erstmals ein Grundgesetz, das
die unteilbare Einheit (unio indivisibilis et inseparabilis), die
Primogeniturnachfolge und die subsidiäre weibliche Erbfolge festschrieb. Erster
gemeinsamer Landesfürst war Karls VI. Tochter Maria Theresia (1740-1780), unter
der als Auswirkung des Absolutismus das Behördenwesen in der Form sachlich
gegliederter Zentralbehörden reformiert wurde, zugleich aber im schlesischen Erbfolgekrieg
Schlesien mit Ausnahme Jägerndorf-Teschens an Preußen verloren ging. Unter
ihren Nachfolgern, Joseph II. und Leopold II., wurde aus der monarchischen
Union, die vor allem als Folge der Aufteilung Polens 1772 um Ostgalizien mit
Lodomerien, 1775 um die Bukowina, 1779 um das Innviertel und 1795 um
Westgalizien erweitert wurde, ein Staat im Sinne des aufgeklärten Absolutismus,
in dem bisher von den Ländern ausgeübte Hoheitsrechte der Gesetzgebung,
Verwaltung und Rechtsprechung auf Zentralbehörden übergingen. Folgerichtig
entstanden ein einheitliches Strafgesetzbuch (1787) und ein für die deutschen
Erbländer gültiges Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch (1811). 1804 erhielt der
Staat nach dem Vorbild Frankreichs auch durch die Annahme des Titels eines
erblichen Kaisers von Ö. einen einheitlichen, in seinem Umfang aber bis 1867
nicht ganz klaren Namen. Infolge der Kriege mit Frankreich gingen 1797 die
(verbliebenen) österreichischen Niederlande und die Lombardei verloren, doch
wurden von der 1797 durch Frankreich aufgelösten Republik Venedig Venetien, das
istrianische Küstenland und Dalmatien erworben. Im §
1 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt Ö. für die
Abtretung der Landvogtei Ortenau die Bistümer Trient und Brixen und die in beiden
Bistümern gelegenen Kapitel, Abteien und Klöster. Weiteres kam an Toskana und
Modena. 1805 musste auf Venetien, das istrianische Küstenland und Dalmatien
bzw. Vorderösterreich und Tirol (zu Bayern) verzichtet werden, doch konnte das
1803 an Toskana gelangte Erzstift Salzburg mit Berchtesgaden eingegliedert
werden. 1809 mussten Salzburg, Westgalizien, Teile Österreichs ob der Enns und Kärntens, Krain und das Küstenland mit Triest
abgegeben werden. 1815 wurde dann der Stand von 1797 mit Ausnahme der Niederlande,
Vorderösterreichs und Westgaliziens wiederhergestellt. Zugleich begann die
Mitgliedschaft Österreichs mit seinen ehemaligen Reichsländern im Deutschen
Bund als Präsidialmacht. 1816 wurde von Bayern gegen Marktredwitz Vils im Außerfern
gewonnen. Im Gefolge der Unruhen von 1848 erhielt Ö. am 25. 4. 1848 eine vom
Kaiser durch Oktroi in Kraft gesetzte Verfassung, die abgelehnt und am 31. 12.
1851 unter Rückkehr zum Absolutismus (Neoabsolutismus) wieder aufgehoben wurde.
Nach § 1 der österreichischen oktroyierten
Verfassung vom 4. 3. 1849 bestand zu dieser Zeit das Kaisertum Ö. aus folgenden
Kronländern: Erzherzogtum Ö. ob der Enns, Ö.
unter der Enns, Herzogtum Salzburg, Herzogtum
Steiermark, Königreich Illyrien (Herzogtum Kärnten, Herzogtum Krain, gefürstete
Grafschaft Görz und Gradisca [Gradiska], Markgrafschaft Istrien und Stadt
Triest mit ihrem Gebiet), gefürstete Grafschaft Tirol und Vorarlberg, Königreich
Böhmen, Markgrafschaft Mähren, Herzogtum Oberschlesien und Niederschlesien
(Schlesien), (Königreich Galizien und Lodomerien [mit den Herzogtümern
Auschwitz und Zator und dem Großherzogtum Krakau], Herzogtum Bukowina, Königreich
Dalmatien, Kroatien, Slawonien, Ungarn, Großfürstentum Siebenbürgen, Militärgrenzbezirke,
lombardisch-venetianisches Königreich (lombardo-venezianisches Königreich),
wobei nach dem 5. 3. 1860 diese strikte Terminologie zugunsten von Königreichen
und Ländern aufgegeben wurde. 1859 ging infolge der Niederlage gegen Sardinien
und Frankreich die Lombardei an Sardinien (1861 Italien) verloren. 1861 wurde
erneut eine wenig eindrucksvolle Verfassung geschaffen. 1866 fiel infolge der
Niederlage gegen Preußen und Italien Venetien an das 1861 aus Sardinien neu
entstandene Italien. Außerdem musste Ö. der Auflösung des Deutschen Bundes und
der Begründung des Norddeutschen Bundes zustimmen. 1867 mussten im sog.
Ausgleich Ungarn besondere Rechte zugestanden werden, so dass aus dem Kaisertum
Ö. die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie (Transleithanien und
Zisleithanien, seit 1915 Ungarn und Ö.) erwuchs. Da Ungarn seit 1848 eine
Verfassung hatte, führte dies im Dezember 1867 zugleich in Erweiterung der
Reichsverfassung von 1861 zu einer konstitutionellen Verfassung. Die weitere
Entwicklung wurde von den Nationalitätenproblemen bestimmt. Die sich aus der
fehlenden Übereinstimmung von Staat und Nation ergebenden Spannungen verschärften
sich durch die Okkupation (1878) und die Annexion (1908) Bosniens und der
Herzegowina aus dem zuvor osmanisch-türkischen Herrschaftsbereich. Sie führten
schließlich in den durch das Attentat auf den österreichischen Thronfolger
Franz Ferdinand (Sarajewo 18. 6. 1914) ausgelösten ersten Weltkrieg. Nach der
militärischen Niederlage und nach dem missglückten Versuch der Umwandlung
Zisleithaniens in einen Nationalitätenstaat (17. 10. 1918) verzichtete der
Kaiser von Ö. am 11. 11. 1918 auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften. Schon
zuvor hatten sich nichtdeutsche nationale Bestandteile von Ö. abgelöst
(Tschechoslowakei, Ungarn, Jugoslawien). Neben Tschechen, Südslawen und
Ukrainern begründeten am 21. 10. 1918 auch die deutschen Abgeordneten des
Reichsrates als provisorische Nationalversammlung den eigenen Staat Deutschösterreich
(Deutsch-Österreich), in den die deutschen Siedlungsgebiete Österreich-Ungarns
einbezogen werden sollten, dem Deutsch-Böhmen, Sudetenland, Südtirol sowie
kleinere Teile Kärntens und Deutsch-Westungarns aber verloren gingen und der
auf Druck der nichtdeutschen Mächte auf die Verbindung mit dem Deutschen Reich
verzichten und den Namen Ö. annehmen musste. Am 1. 10. 1920 erhielt die neue
Republik Ö. eine Verfassung. 1933/1934 kam es in ihr zu einem schrittweisen
Staatsstreich durch das Kabinett Dollfuß, das am 1. 5. 1934 eine neue
Verfassung (ständischer Bundesstaat) erließ, und am 11. 3. 1938 zum 1918 von
den Alliierten verwehrten, von dem in Braunau am Inn in Oberösterreich
geborenen deutschen Reichskanzler Adolf Hitler ultimativ geforderten Anschluss
an das Deutsche Reich, dem in einer Volksabstimmung vom 10. 4. 1938 99,73% der Österreicher
zustimmten. Durch das Ostmarkgesetz vom 14.4.1939 wurde Ö. bis 1945 in die
sieben Reichsgaue Wien, Kärnten, Niederdonau, Oberdonau, Salzburg, Steiermark
und Tirol gegliedert. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde Ö.
wiederhergestellt und wurde durch Verfassungsüberleitungsgesetz vom 1. 5. 1945
am 19. 12. 1945 die Verfassung von 1920 wieder in Kraft gesetzt. 1955 endete
mit dem Abschluss eines Staatsvertrages (15. 5. 1955) mit den alliierten
Siegermächten gegen Zusicherung der Neutralität die Besatzungszeit.
Wirtschaftlich an Deutschland orientiert trat Ö. unter äußerlicher Wahrung der
Neutralität zum 1. 1. 1995 der Europäischen Union bei. S. a. Habsburg,
Ostarrihhi II.
L.: Wolff 23; Zeumer 552 II a 1, II b 61, 5, 61, 13; Wallner 713 ÖsterreichRK
1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) H4, II 66 (1378) G/I4, II 78
(1450) H4, III 22 (1648) F-H4, III 38 (1789) E3/4; Lechner, K., Österreich,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Wurzbach, K. v., Biographisches
Lexikon des Kaisertums Österreich, Bd. 1-60 1856ff.; Huber, A./Redlich, O.,
Geschichte Österreichs (bis 1740), Bd. 1ff. 1885ff., Neudruck 1968; Werunsky,
E., Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte, Wien 1894-1938
(Lieferungswerk); Luschin v. Ebengreuth, A., Österreichische Reichsgeschichte.
Geschichte der Staatsbildung, der Rechtsquellen und des öffentlichen Rechts,
Bd. 1f. 1895, 2. A. 1918; Beidtel, I., Geschichte der österreichischen
Staatsverwaltung 1740-1848, bearb. v. Huber, A., 2 Bde Innsbruck 1896ff.,
Neudruck 1968; Historischer Atlas der österreichischen Alpenländer, 1906f.;
Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Osterriche,
Ostarike, Ostarriche, [Gau um die Donau?,] Nöchling, Neuhofen an der Ybbs,
nicht Enzersdorf?); Luschin v. Ebengreuth, A., Handbuch der österreichischen
Rechtsgeschichte, Bd. 1 Österreichische Reichsgeschichte des Mittelalters, 2.
A. 1914; Stolz, O., Grundriss der Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte Österreichs,
1951; Österreichisches biographisches Lexikon 1815-1950, 1954ff.; Polenz, P.
v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 36, 50, 94, IV, 5,
Ostarrichi, Oriens, orientales partes, orientalis plaga, terra australis;
Goldinger, W., Geschichte der Republik Österreich, Wien 1962; Mitterauer, M.,
Karolingische Markgrafen im Südosten, 1963; Brunner, O., Land und Herrschaft.
Grundfragen der territorialen Verfassungsgeschichte Österreichs im Mittelalter,
6. A. 1973; Hohenecker, L./Otruba, G., Von Saint Germain zum Staatsvertrag. Österreich
1918-1955, Wien 1967; Lhotsky, A., Geschichte Österreichs seit der Mitte des
13. Jahrhunderts, 1967; Grass, N., Der Wiener Dom, die Herrschaft zu Österreich
und das Land Tirol, 1968; Österreich im Jahre 1918, hg. v. Neck, R., 1968;
Bauer, R., Österreich. Ein Jahrtausend Geschichte im Herzen Europas, 1970;
Walter, F., Österreichische Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte von
1500-1955, 1972; Hellbling, E., Österreichische Verfassungs- und
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Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Wien 1976; Weltin, M., Das österreichische
Land des 13. Jahrhunderts im Spiegel der Verfassungsentwicklung, (in) Vorträge
und Forschungen 23, hg. v. Classen, P., 1977, 381ff.; Sturmberger, H., Land ob
der Enns und Österreich, 1979; Zöllner, E.,
Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 8. A. 1990;
Autriche (Österreich), bearb. v. Grass, N., 1979, (in) Introduction
bibliographique à l’histoire du droit et à l’ethnologie juridique, hg. v. Gilissen,
J., D/4; Brauneder, W., Österreichische Verfassungsgeschichte, 10. A. 2005;
Simon, W., Österreich 1918-1938, 1984; Bibliographie zur Geschichte der Städte Österreichs,
hg. v. Rausch, W., 1984; Reichert, F., Landesherrschaft, Adel und Vogtei. Zur
Vorgeschichte des spätmittelalterlichen Ständestaates im Herzogtum Österreich,
1985; Österreich im Europa der Aufklärung, Bd. 1, 2 hg. v. Plaschke,
R./Klingenstein, G., 1985; Bruckmüller, E., Sozialgeschichte Österreichs, 1985;
Baltl, H./Kocher, G., Österreichische Rechtsgeschichte, 10. A. 2004; Dieman,
K., Geschichten vom ”Haus Österreich”,
1986; Good, D., Der wirtschaftliche Aufstieg des Habsburgerreiches 1750-1914,
1986; Glatz, F./Melville, R., Gesellschaft, Politik und Verwaltung in der
Habsburgermonarchie, 1830-1918, 1987; Wolfram, H., Die Geburt Mitteleuropas,
1987; Zöllner, E., Der Österreichbegriff, 1988; Hödl, G., Habsburg und Österreich
1273-1493, 1988; Bihl, W., Von der Donaumonarchie zur Zweiten Republik, 1989;
Dienst, H., Regionalgeschichte und Gesellschaft im Hochmittelalter am Beispiel Österreichs,
1990; Dienst, H., Regionalgeschichte und Gesellschaft im Hochmittelalter am
Beispiel Österreichs, 1990; Österreich im Hochmittelalter, hg. v. Drabek, A.,
1991; Rauchensteiner, M., Der Tod des Doppeladlers. Österreich-Ungarn und der
erste Weltkrieg, 1993; Scheibelreiter, G., Österreich, LexMA 6 1993, 1520; Österreichische
Geschichte in 10 Bänden, hg. v. Wolfram, H., 1994ff.; Brunner, K., Österreichiche
Geschichte 907-1156, 1994; Wolfram, H., Salzburg, Bayern, Österreich, 1996;
Dopsch, H., Die Länder und das Reich, 1999; Österreichische Wirtschafts- und
Sozialgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Eigner, P. u. a., 1999;
Wiesflecker, H., Österreich im Zeitalter Maximilians I., 1999; Scheuch, M., Österreich
im 20. Jahrhundert, 2000; Brauneder, W., Deutschösterreich 1918, 2000; Urban,
O., Der lange Weg zur Geschichte, 2000; Vocelka, K., Geschichte Österreichs,
2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 846; Kulenkampff, A., Österreich und das alte Reich, 2005; Beller,
S., Geschichte Österreichs, 2007; Die Geburt Österreichs, hg. v. Schmid, P. u.
a., 2007. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Österreich-Ungarn (Doppelmonarchie). 1867 wurde das Kaiserreich
Österreich in die Doppelmonarchie Ö. umgewandelt. Zu Österreich gehörten (als
die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder im Gegensatz zu den Ländern
der ungarischen Stephanskrone) das Königreich Böhmen, das Königreich Dalmatien,
das Königreich Galizien und Lodomerien mit Auschwitz, Zator und Krakau, das
Erzherzogtum Österreich unter der Enns, das
Erzherzogtum Österreich ob der Enns, das
Herzogtum Salzburg, das Herzogtum Steiermark, das Herzogtum Kärnten, das
Herzogtum Krain, das Herzogtum Bukowina, die Markgrafschaft Mähren, das
Herzogtum Oberschlesien und Niederschlesien (Schlesien, Österreichisch-Schlesien),
die gefürstete Grafschaft Tirol und Vorarlberg sowie die Markgrafschaft Istrien
samt der gefürsteten Grafschaft Görz und Gradiska (Görz und Gradisca)und der
Stadt Triest. 1878 kamen die zuvor türkischen Provinzen Bosnien und Herzegowina
hinzu. Gemeinsam waren beiden Reichshälften der Monarchie die auswärtigen
Angelegenheiten und das Militärwesen und das Finanzwesen. Ö. endete am 11. 11.
1918 durch Verzicht des Kaisers auf jeden Anteil an den Reichsgeschäften und
Ausrufung der Republik.
L.: Brauneder, W., Österreichische Verfassungsgeschichte, 10. A. 2005.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Paltental (Gau am Paltenbach rechts der Enns in der Steiermark)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen
Deutschland, 1961, II, 64f. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Passau (Hochstift, Residenz). Nach einer
keltischen Siedlung Boiodorum am Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz
errichteten die Römer um 90 n. Chr. (seit 15 n. Chr. ?) ein um 130 n. Chr.
erstmals bezeugtes gleichnamiges Kastell. Um 150 n. Chr. gründeten sie ein
zweites Lager mit dem Name Batavis für die hier stationierte 9. Bataverkohorte.
453 erbaute der heilige Severin jenseits des Inns ein Kloster. Im 7.
Jahrhundert war in P. ein agilofingischer Herzogshof vorhanden, 737 ein Bischof
(Vivilo), den Bonifatius 739 bestätigte. Das Bistum reichte von der Isar bis
zur Enns sowie im Norden bis zum Arber und wurde
804 bis zur Raab, 874 bis zur March (907-955 wieder eingeschränkt) und 1043 bis
zur Leitha erweitert, doch gingen Ungarn und Böhmen durch die Errichtung von
Gran, Kálocsa, Prag und Olmütz wieder verloren. Seit 798 unterstand es
Salzburg. 886 gewann es Immunität. Kaiser Otto III. verlieh 999 dem Bischof
Markt, Zoll und Bannrechte in P. 1161/1193 erwarb der Bischof die durch Gaben König
Heinrichs II. (1010 Nordwald zwischen Ilz, Rodl [Rottel] und Donau) reich
gewordene königliche Abtei Niedernburg am Ostende der Passauer Landzunge. Durch
die Belehnung mit dem Ilzgau wurde P. 1217 Fürstbistum. Güter in Sankt Pölten
und Mattsee konnten nicht gehalten werden. 1298, 1367 und 1394 erhoben sich die
Bürger vergeblich gegen die bischöfliche Stadtherrschaft. Durch die Abtrennung
der Bistümer Wien (1468/1469), das 28 der insgesamt 835 Pfarreien Passaus
erhielt, Linz (1783) und Sankt Pölten (1784/1785) wurde das zunehmend von Österreich
bestimmte Bistum P., das 1728 als Gegenleistung für die Errichtung des
Erzbistums Wien die Exemtion von Salzburg erreichte, erheblich verkleinert. Das
Hochstift konnte allerdings die Herrschaft Neuburg am Inn erwerben und die in
der Mitte des 14. Jahrhunderts erlangte, 1487/1506 an Kaiser Friedrich III. veräußerte
Herrschaft Rannariedl zurückgewinnen. Außerdem gehörten ihm die Stadt P., das
Landgericht Oberhaus, die Herrschaften Vichtenstein (1227), Hafnerzell oder
Obernzell, Leoprechting, Wegscheid, Riedenburg (1436), Obernberg (1407), das
Richteramt Waldkirchen, die Schlösser Starhemberg [Stahrenberg] und Pürnstein
[Pihrenstein] und eine Anzahl Dörfer. 1803 kam das dem bayerischen Reichskreis
zugehörige Hochstift mit 18 Quadratmeilen und 55600 Einwohnern in seinen westlich
von Ilz und Inn gelegenen Teilen zu Bayern, im Übrigen zunächst an Ferdinand
von Salzburg-Toskana, 1805 ebenfalls an Bayern. Das Bistum P. wurde 1817/1821
unter veränderter Grenzziehung dem Erzbistum München-Freising unterstellt.
L.: Wolff 144; Zeumer 552 II a 18; Wallner 712 BayRK 6; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) G4, III 22 (1648) F4, III 38 (1789) E3; Die Territorien
des Reichs 6, 58; Buchinger, J., Geschichte des Fürstentums Passau, Bd. 1,2
1816ff.; Heuwieser, M., Die Traditionen des Hochstifts Passau, 1930, Neudruck
1988; Maidhof, A., Passauer Urbare, Bd. 1 1933; Oswald, J., Das alte Passauer
Domkapitel, 1933; Heuwieser, M., Geschichte des Bistums Passau, Bd. 1 1939;
Oswald, J., Der organisatorische Aufbau des Bistums Passau im Mittelalter und
in der Reformationszeit, ZRG KA 61 (1941); Schneider, R., Passau. Werden,
Antlitz und Wirksamkeit der Dreiflüssestadt, 1944; Bauerreiss, R.,
Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 1ff. 1949ff.; Schwaiger, G., Die altbayerischen
Bistümer Freising, Passau und Regensburg, 1959; Ott, G., Das Bürgertum der
geistlichen Residenz Passau in der Zeit des Barock und der Aufklärung, 1961;
100 Jahre Landkreis Passau. Heimatbuch, 1963; Die Passauer Bistumsmatrikeln,
hg. v. Zinnhobler, R., 1972ff.; Veit, L., Hochstift Passau, 1977, (in)
Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern; Hartmann, P., Das Hochstift
Passau und das Erzstift Salzburg, Ostbairische Grenzmarken 30 (1988); Zurstraßen,
A., Die Passauer Bischöfe des 12. Jahrhunderts, 1989; Leidl, A., Kleine Passauer
Bistumsgeschichte, 1989; 1250 Jahre Bistum Passau 739-1989, Symposion des
Institutes für Ostbairische Heimatforschung der Universität Passau anlässlich
des 1250jährigen Bistumsjubiläums 1989, 1989; Die Regesten der Bischöfe von
Passau, Bd. 1 739-1206, bearb. v. Boshof, E., 1992, Bd. 2 1207-1253, 2000, Bd.
3 1254-1282, 2007; Zurstraßen, A., Passau, LexMA 6 1993, 1756; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 591,
1, 2, 441; Knorring, M. v., Die Hochstiftspolitik des Passauer Bischofs
Wolfgang von Salm, 2006. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Salzburg (Erzstift, Bundesland, Residenz). Nach älteren
Siedlungen errichteten die Römer im 1. Jahrhundert n. Chr. den keltisch
benannten, nicht sicher deutbaren Ort Iuvavum, den sie im 5. Jahrhundert wieder
aufgaben. Wenig später begann die Besiedlung durch Bayern. Um 696 gründete der
heilige Rupert (von Worms) auf bayerischem Herzogsgut das Kloster Sankt Peter
und (um 712/715) das Benediktinerinnenkloster Nonnberg. 739 umgrenzte
Bonifatius das hier entstandene Bistum (östliche Traun, Inn, Rotttal, Tauern),
das vor allem unter Bischof Virgil (749-784) rasch Aufschwung nahm und 798 zum
bis zur Theiß erweiterten Erzbistum mit den Bistümern Passau, Regensburg,
Freising und Säben bzw. Brixen (sowie bis 802 Neuburg/Donau) erhoben wurde,
wobei der Abt von Sankt Peter bis 987 zugleich Erzbischof war. Der Name S.
erscheint erstmals in der um 755 verfassten Vita sancti Bonifatii. 816 wurde
die Immunität bestätigt. Im Pongau gelang der Aufbau eines geschlossenen
Herrschaftsgebiets. Seit dem 11. Jahrhundert gründeten die Erzbischöfe die
salzburgischen Eigenbistümer Gurk (1072), Seckau (1218), Chiemsee (1216) und
Lavant (1226). Entscheidend für den Aufbau eines weltlichen Herrschaftsgebiets
um S. war Erzbischof Eberhard II. von Regensberg (Schweiz) (1200-1246), dem der
Erwerb von Grafschaftsrechten im Lungau, Pinzgau und Pongau gelang. Hinzu kam
die Grafschaft Chiemgau und das Landgericht Lebenau. 1328 erhielt das Hochstift
eine eigene Landesordnung. 1342 erscheint erstmals das Land S. 1490 gingen
Pettau und Rann in der Steiermark und Gmünd in Kärnten verloren. 1535 musste
auf jede Sonderstellung der Salzburge Güter in Kärnten, der Steiermark und Österreich
verzichtet werden. Die um 1520 eingedrungene Reformation wurde 1731/1733 durch
zwangsweise Auswanderung (Salzburger Exulanten, etwa 10500 Personen) rückgängig
gemacht. 1622 stiftete Erzbischof Paris Graf von Lodron die bis 1818 bestehende
Universität. 1750 wurde der seit 1529 angenommene, vom Erzbischof von Magdeburg
bis 1648 bestrittene Titel Primas Germaniae allgemein anerkannt. Das Gebiet des
zum bayerischen Reichskreis zählenden Erzstifts teilte sich in einen nördlichen
(oberhalb des Gebirgs) und einen südlichen (innerhalb des Gebirgs) Teil auf.
Das nördliche Erzstift umfasste die Stadt S. und die Pflegämter Laufen,
Staufeneck, Raschenberg, Tittmoning, Mühldorf, Mattsee, Straßwalchen, Altentann
(Altenthan), Lichtentann (Lichtenthan), Neuhaus, Wartenfels (Wattenfels), Hüttenstein,
Hallein, Glanegg (Glaneck) und Golling (Gölling). Das südliche Erzstift
enthielt die Pflegämter Werfen, Bischofshofen (Bischofhofen), Taxenbach, Zell
im Pinzgau, Lichtenberg, Lofer, Itter (Ytter), Zell im Zillertal, Windisch-Matrei,
Mittersill, Rauris, Gastein, Großarl, Sankt Johann im Pongau, Radstadt,
Mauterndorf, Moosham (Mosheim) und Haus (Hauß). Außerdem gehörten dazu das
Pflegamt Stall am Mollfluss, die Märkte Sachsenburg an der Drau, Feldsperg,
Althofen (Altenhofen), Gurk, Hüttenberg und Guttaring, die Städte Friesach,
Sankt Andrä, Straßburg, die Herrschaft Rauchenkatsch (Rauchenkaitz) (im
Herzogtum Kärnten), Schloss und Markt Deutschlandsberg (Deutschlandberg), die
Orte Haus, Gröbming (Gröning) und Wolkenstein (in der Steiermark) und im Land
unter der Enns die Städte Traismauer an der
Traisen, der Markt Oberwölbling (Obergwölbing) und Unterwölbling (Untergwölbing)
sowie einige andere Ortschaften. 1803 wurde das Fürstentum mit 190
Quadratmeilen bzw. 13000 Quadratkilometern und 200000-250000 Einwohnern säkularisiert
und fiel als Kurfürstentum mit den Hochstiften Berchtesgaden, Passau und Eichstätt
an Großherzog Ferdinand III. von Toskana, 1805 mit Berchtesgaden gegen Würzburg
an Österreich, 1809/1810 an Bayern, am 1. 5. 1816 ohne Berchtesgaden und den
westlichen Flachgau an Österreich. Die Suffraganbistümer wurden 1817 München-Freising
unterstellt, doch kam 1825 Trient neu an das Erzbistum S. (bis 1920). Brixen
ging 1921, Lavant 1924 verloren. 1850 wurde S. Hauptstadt des von Oberösterreich
getrennten österreichischen Kronlandes S., das 1920 Bundesland Österreichs
wurde.
L.: Wolff 132; Zeumer 552 II a 3; Wallner 711 BayRK 2; Lechner, K., Salzburg,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Großer Historischer Weltatlas II
66 (1378) G5, III 22 (1648) F5, III 38 (1789) E4; Die Territorien des Reichs 1,
72; Richter, E., Untersuchungen zur historischen Geographie des ehemaligen
Hochstifts Salzburg und seiner Nachbargebiete, 1885 (MIÖG Ergbd. 1); Zillner,
F., Geschichte der Stadt Salzburg, Teil 1f. 1885ff.; Salzburger Urkundenbuch,
hg. v. Hauthaler, W./Martin, F., Bd. 1ff. 1898ff.; Arnold, C., Die Vertreibung
der Salzburger Protestanten und ihre Aufnahme bei den Glaubensgenossen, 1900;
Richter, E., Gemarkungen und Steuergemeinden im Lande Salzburg, (in)
Abhandlungen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, (in)
Archiv für österreich. Gesch. 94 (1907); Widmann, H., Geschichte Salzburgs Bd.
1ff. 1907ff.; Martin, F., Die Regesten der Erzbischöfe von Salzburg 1247-1343,
Bd. 1ff. 1928ff.; Lang, A., Die Salzburger Lehen in Steiermark, Bd. 1f.
1937ff.; Salzburg-Atlas. Das Bundesland Salzburg im Kartenblatt, hg. v. Lendl,
E., 1956; Koller, H., Salzburg 1956; Richter, E./Mell, A., Salzburg, Hermann,
K., Salzburg, beide (in) Erläuterungen zum Historischen Atlas der österreichischen
Alpenländer 1917, 1957; Klebel, E., Der Lungau. Historisch-politische
Untersuchung, 1960; Beckel, L., Die Beziehungen der Stadt Salzburg zu ihrem
Umland, 1966; Martin, F., Kleine Landesgeschichte von Salzburg, 4. A. 1971;
Geschichte Salzburgs, hg. v. Dopsch, H./Spatzenberger, H., Bd. 1f. 2. A.
1984ff.; Dopsch, H., Wandlungen und Konstanz der spätmittelalterlichen
Grundherrschaft im Erzstift Salzburg, (in) Die Grundherrschaft im späten
Mittelalter, Bd. 2 hg. v. Patze, H., 1983; Sankt Peter in Salzburg. Das älteste
Kloster im deutschen Sprachraum, 3. Landesausstellung 1982; Frühes Mönchtum in
Salzburg, hg. v. Zwink, E., Salzburg 1983; Ortner, F., Salzburger Kirchengeschichte,
1988; Hartmann, P., Das Hochstift Passau und das Erzstift Salzburg, 1988;
Zaisberger, F., Die Salzburger Landtafeln, 1990; Salzburg zur Gründerzeit, hg.
v. Haas, H., 1994; Wolfram, H., Salzburg, Bayern und Österreich, 1995; Dopsch,
H., Salzburg, LexMA 7 1995, 1331ff.; Salzburg, hg. v. Hanisch, E. u. a., 1997;
Zaisberger, F., Geschichte Salzburgs, 1998; 1200 Jahre Erzbistum Salzburg, hg.
v. Domkapitel, 1998; 1200 Jahre Erzbistum Salzburg, hg. v. Dopsch, H. u. a.,
1998; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 484, 1, 2, 510; Ortner, F., Salzburgs Bischöfe in der Geschichte
des Landes 696-2005, 2005; Quellen zur Salzburger Frühgeschichte, hg. v.
Wolfram, H., 2006. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Spitz (Herrschaft). 1148 erscheint S. in der
Wachau erstmals, nachdem bereits 830 der locus Wahowa von König Ludwig dem
Deutschen an das Kloster Niederaltaich gegeben worden war. Niederaltaich gab
die Güter zum großen Teil an die Herzöge von Bayern zu Lehen, die sie an die
Kuenringer und andere weitergaben. Nach dem bayerischen Erbfolgestreit von 1504
musste Bayern die Herrschaft an Österreich abtreten.
L.: Lechner, K., Die herzoglich bayerischen Lehen im Lande unter der Enns, 1930 (ungedruckt); Schöner, E., Abriss der
Geschichte des Marktes Spitz, 1960. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Steiermark (Mark, Herzogtum, Bundesland). In das
Gebiet zwischen den nördlichen Kalkalpen, dem oststeirischen Hügelland und dem
pannonischen Tiefland, das schon in der Altsteinzeit besiedelt war, wanderten
im 1. Jahrtausend n. Chr. die Noriker ein, mit denen sich später die keltischen
Taurisker vermischten. 15 v. Chr./45 n. Chr. wurde das Land von den Römern erobert
und als römische Provinz Noricum eingegliedert. Nach dem Durchzug verschiedener
Germanenstämme während der Völkerwanderung wurde es seit 582 weitgehend von
Slawen (Slowenen) besiedelt. 772 wurde es von Bayern besetzt und 788 dem fränkischen
Reich einverleibt. Nach zeitweiliger Herrschaft der Ungarn wurde nach der
Schlacht auf dem Lechfeld (955) 976 das Herzogtum Kärnten gebildet. Die zu Kärnten
gehörige Kärntnermark (Mark an der Mur 970, marchia Carantana, karantanische
Mark mit dem Mittelpunkt Hengistburg bei Wildon) unterstand zunächst bis 1035
den Grafen von Eppenstein, dann den Grafen von Wels-Lambach und seit etwa
1050/1056 den Markgrafen aus dem Geschlecht der Grafen von Traungau (Otakare)
mit dem Sitz Steyr (Styraburg). 1122 wurde sie mit der Obersteiermark
verbunden. Die Markgrafen Leopold (1122-1129) und Otakar III. (1129-1164)
setzten unter Beerbung der Grafen von Eppenstein (1122), Sponheim (1147, u. a.
Mark an der Drau) und Formbach-Pitten (1158) ihre Herrschaft durch und schufen
die nun nach der Burg Steyr benannte Markgrafschaft S. 1180 wurden beim Sturz
Heinrichs des Löwen Obersteiermark und Mittelsteiermark zum Herzogtum erhoben
und damit lehnsrechtlich von Bayern, zu dem sie zwischenzeitlich gelangt waren,
gelöst. 1186/1192 fiel dieses Herzogtum nach dem Aussterben der Traungauer auf
Grund eines Erbvertrages von 1186 (Georgenberger Handfeste) an die verwandten
Babenberger. Nach deren Aussterben 1246 kam die 1236 als Reichsland bezeichnete
S. 1251 an König Ottokar II. von Böhmen, 1254 nach Aufteilung durch
Vereinbarung an Ungarn (Gebiete zwischen Enns
und Hausruck sowie um Pitten-Wiener Neustadt an Österreich), von 1260 bis 1276
an Böhmen und 1282 durch König Rudolf von Habsburg an Habsburg. Etwa zu dieser
Zeit war auch der innere Ausbau durch deutsche Siedler vollendet. 1311 kam das
Sanntal hinzu. 1379 gelangte die S. an die leopoldinische Nebenlinie Habsburgs,
1411 an den steirischen Zweig mit Sitz in Graz (S., Kärnten, Krain,
Inneristrien, Triest). Dieser gewann bis 1493 alle habsburgischen Länder, von
denen die 1456 um die Grafschaft Cilli und 1482 um das Gebiet von Windischgraz
vermehrte S. durch zahlreiche Einfälle der Türken (seit 1471) und Ungarn verwüstet
wurde. Von 1564 bis 1619 gehörte die S. zu den innerösterreichischen Ländern
(Innerösterreich) mit weitgehender Selbständigkeit. 1585 gründete Erzherzog
Karl die Universität Graz. Im 18. Jahrhundert wurden die Reste der innerösterreichischen
Sonderstellung beseitigt. 1919/1920 kam das südliche, zu 86% von Slowenen
besiedelte Drittel der S. (Untersteiermark) an Jugoslawien, während die übrige
S. als Bundesland bei der Republik Österreich verblieb. Von 1938 (22. 5. 1938)
bis 1945 war das 3965 Quadratkilometer umfassende Bundesland Burgenland mit der
Hauptstadt Eisenstadt zwischen Niederösterreich (Niederdonau) und Steiermark (Südburgenland
mit Güssing, Jennersdorf, Oberwart) aufgeteilt. Ab April 1941 unterstand die
1918 von Österreich getrennte Untersteiermark (erweitert um die Save-Gebiete
und sechs oberkrainische Gemeinden sowie verringert um das Gebiet Prekmurje)
rechtstatsächlich dem Gauleiter der Steiermark als dem Leiter der eingesetzten
Zivilverwaltung des Deutschen Reiches und war damit vorübergehend wieder der S.
eingegliedert.
L.: Wolff 27; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) G4, II 66 (1378) H5, II 78 (1450) G4, III 22 (1648) F5; Lechner,
K., Steiermark (Karantanische Mark), (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd.
1; Schmutz, K., Historisch-topographisches Lexikon von Steiermark, Bd. 1ff.
1822f.; Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark, hg. v. Zahn, J. v., Bd. 1ff.
1875ff.; Zahn, J. v., Ortsnamenbuch der Steiermark im Mittelalter, 1893;
Pirchegger, H., Die Pfarren als Grundlage der politisch-militärischen
Einteilung der Steiermark, (in) Abhandlungen zum Historischen Atlas der österreichischen
Alpenländer, (in) Archiv für österr. Gesch. 102 (1913); Mell, A./Pirchegger,
H., Steirische Geschichtsbeschreibungen als Quellen zum historischen Atlas der österreichischen
Alpenländer, Beitr. z. Erforschung steirischer Geschichtsquellen 37-40 (1914);
Pirchegger, H., Steiermark, (in) Erläuterungen zum Historischen Atlas der österreichischen
Alpenländer, 1917, 1957; Mell, A., Grundriss der Verfassungs- und
Verwaltungsgeschichte des Landes Steiermark, Bd. 1f. 1929; Heimatatlas der
Steiermark, hg. v. hist. Ver. d. Steiermark, 1946-1949; Mayer, F./Kaindl,
R./Pirchegger, H., Geschichte der Steiermark, Bd. 1ff. 4./5. A. 1958ff.; Atlas
der Steiermark, hg. v. d. steiermärkischen Landesregierung, Redaktion Morawetz,
S./Straka, M., 1949-1970, Erläuterungen 1973; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, II, 50, III, 25, 31, Steiermark, Landname, Stirlant;
Pirchegger, H., Die Untersteiermark in der Geschichte ihrer Herrschaften und Gülten,
Städte und Märkte, 1962; Stock, K., Bibliographien, Sammelbibliographien und
andere geographische Hilfsmittel der Steiermark, 1969; Die Steiermark. Land,
Leute, Leistung, hg. v. Sutter, B., 1971; Paschinger, H., Steiermark, 1974; Das
Werden der Steiermark, hg. v. Pferschy, G., 1980; Woisetschläger, K.,
Steiermark, 1982; 800 Jahre Steiermark und Österreich, hg. v. Pickl, O., 1992;
Amon, K./Liebmann, M., Kirchengeschichte der Steiermark, 1993; Obersteiner, G.,
Theresianische Verwaltungsreformen im Herzogtum Steiermark, 1993; Ebner, H.,
Steiermark, LexMA 8 1996, 95ff.; Karner, S., Die Steiermark im 20. Jahrhundert,
2000; Binder, D./Ableitinger, A., Steiermark, 2001; Baltl, H., Die Steiermark
im Frühmittelalter, 2004; Moll, M., Die Steiermark im ersten Weltkrieg, 2014.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Steyr (Herrschaft). An der Mündung der S. in
die Enns wurde auf altem Siedlungsboden zur
Sicherung des Reiches gegen die Ungarn eine um 972/985 erstmals genannte Burg
(Stirapurhc) errichtet. Sie unterstand den Grafen von Traungau und wurde
zusammen mit der Herrschaft S. 1180 von Bayern gelöst und als Reichslehen mit
dem Herzogtum Steiermark verbunden, das 1186/1192 auf die babenbergischen Herzöge
von Österreich überging.
L.: Wolff 27; Pritz, F., Beschreibung und Geschichte der Stadt Steyer, 1837;
Ofner, J., Die Eisenstadt Steyr, 1956; Ennsthaler,
W., Steyr, 1966; Doppler, C., Reformation und Gegenreformation in ihrer
Auswirkung auf das Steyrer Bürgertum, 1977; Brandl, M., Neue Geschichte von Steyr
vom Biedermeier bis heute, 1980; Ofner, J., Steyr. Kurzer geschichtlicher und
kultureller Überblick, 1980. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Traungau (Gau, Grafschaft). Vermutlich aus dem
Chiemgau stammt ein Adelsgeschlecht, das auf der um 972/985 erstmals genannten
Stirapurhc (Steyr) saß und wohl über die Grafen von Lambach Güter und
Grafschaftsrechte im T., Hausruck und an der Donau erlangte und damit das
mittlere Ennstal und das obere Trauntal in Händen
hatte. Seit der Mitte des 11. Jahrhunderts leitete es die Karantanische Mark,
die 1180 zum Herzogtum Steiermark erhoben wurde. 1186/1192 fiel die Steiermark
nach dem Aussterben der Herzöge (Otakare) an die verwandten Babenberger (Herzöge
von Österreich). 1254 wurde der T. als Teil Oberösterreichs mit dem Herzogtum Österreich
verbunden.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Trungovue,
Gau [zwischen Traun und Donau?], Ennsburg);
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 307, s. Trungouwe, II, 16,
24, Trungouwe, ‚Traungau‘.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Trungouwe (Traungau). S. Traungau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Trungovue,
Gau [zwischen Traun und Donau?], Ennsburg);
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24, Trungouwe, ‚Traungau‘,
307. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ufgau, bayerischer (Gau zwischen Donau und Enns, bayerischer Ufgau, Uffgau)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40, 96, Ufgouwe I.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wachau (Tal). 823/830 ist der Name Wahowa für
die Gegend um Spitz in Niederösterreich bezeugt, die durch König Ludwig den
Deutschen an Niederaltaich kam. Von dort ging sie an die Herzöge von Bayern,
welche die Kuenringer (bzw. Herren von Kuenring) und im 14. und 15. Jahrhundert
die Herren von Maissau belehnten. Später bildete unter allmählicher Ausdehnung
des Inhalts der Bezeichnung das Tal W. einen Selbstverwaltungsbezirk, dessen
besondere Rechte im 18. Jahrhundert bezeugt wurden. Im 19. Jahrhundert wurde
der Name auf das Donautal zwischen Krems, Emmersdorf, Mautern und Melk
erstreckt.
L.: Stowasser, O., Das Tal Wachau und seine Herren von Kuenring, 1927; Lechner,
K., Die herzoglich bayrischen Lehen im Lande unter der Enns,
1930 (ungedr.); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 44
Wachouwa; Eppel, F., Die Wachau, 1964. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wallsee (Herren). Die ursprünglich dem Kloster
Weißenburg, den Welfen und den Staufern dienenden, zwischen Donau und Iller begüterten
ministerialischen Herren von W. (Waldsee, Bad Waldsee in Oberschwaben) kamen
vermutlich mit König Rudolf von Habsburg oder Albrecht I. aus Schwaben in das Ennstal (W. bei Amstetten). 1331 verkauften sie ihre
Stammherrschaft an Habsburg bzw. Österreich. Sie erwarben in verschiedenen
Linien (Linz bis 1400, Enns bis 1483, Graz bis
1363, Drosendorf) Herrschaften in Oberösterreich, wo sie das Amt der
Hauptmannschaft innehatten, Niederösterreich und der Steiermark. 1383-1388
errichteten sie die Burg Neuen Wallsee (Neuenwallsee). 1471 erkauften sie
Fiume. 1483 starb das Geschlecht mit der Ennser
Linie im Mannesstamm aus. Nach dem Tod der letzten, mit Siegmund von Schaunberg
verheirateten Wallseerin kam W. 1506 an die Grafen von Reichenberg, danach an
die Weltzer-Spiegelfeld bzw. Welzer-Spiegelfeld (1570), Kölnpöck (1576), Weiß
(1614), Saint-Julien (Saint Julien) (1630), Daun (1757) und Grafen von
Stechinelli-Wieckenberg (1810). S. Waldsee.
L.: Samwer, C., Geschichte von Wallsee, 1889; Doblinger, M., Die Herren von
Wallsee, Arch. f. österr. Geschichte 95 (1906); Hruza, K., Die Herren von
Wallsee, 1995; Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010.
(AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Zöbing (Herren). Der wohl im 10./11. Jahrhundert gegründete, vom Personennamen Ebo abzuleitende Ort bei Krems in Österreich erscheint zuerst am Anfang des 12. Jahrhunderts. Zu diesem Zeitpunkt saßen die Kuenringer dort. 1130 erscheint der mit ihnen verwandte Heinrich von Cebingen. Nach der Ermordung des letzten Zöbingers 1232 fielen über die Nichte die Güter (Senftenberg) an Karl von Gutrat. 1314 kauften die Wallsee der Linie Wallsee-Linz die Herrschaft Senftenberg-Droß-Zöbing. Von ihnen ging sie 1400 auf die Linie Wallsee-Enns über, bei ihrem Aussterben 1483 auf die Grafen von Schaunberg. (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Enns Wallsee (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ennstal Kärnten (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Ensitala* (Ennstal) (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Land ob der Enns (Oberösterreich) Österreich (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Land unter der Enns (Niederösterreich) Österreich (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Österreich ob der Enns Österreich-Ungarn (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Österreich unter der Enns Österreich-Ungarn (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)
Wallsee-Enns Zöbing (AAAAheld11aktuellmitregisterfürheld12NURHIERARBEITEN20151101.docx)