Zionismus. Theorien des jüdischen Staates, hg. v. Salzborn, Samuel (= Staatsverständnisse 76). Nomos, Baden-Baden 2015. 211 S. Angezeigt von Gerhard Köbler.
Der nach dem Tempelberg in Jerusalem benannte Zionismus ist die auf die Errichtung, Rechtfertigung und Bewahrung eines Nationalstaats der Juden in Palästina gerichtete Bewegung, Ihr Erfolg wurde nach der Einleitung des Herausgebers im Gegensatz zu anderen modernen Staatsschöpfungen nicht durch Sezession eines Volksteils oder Verselbständigung einer bisher unterdrückten Bevölkerung, sondern durch die nach einem festen Plan in ein Land getragene Masseneinwanderung verwirklicht. Der vorliegende Band will die Pluralität in der Diskussion um den jüdischen Staat unter Aufzeigen politischer, religiöser und kultureller Dimensionen sichtbar machen.
Sein Herausgeber wurde in Hannover 1977 geboren und nach dem Studium von Politikwissenschaft, Soziologie, Psychologie und Rechtswissenschaft in seiner Heimatstadt 2004 in Köln bei Christoph Butterwegge über Ethnisierung der Politik zum Dr. phil. promoviert. In Gießen wurde er 2009 im Fache Politikwissenschaft auf Grund einer Habilitationsschrift zur politischen Theorie des Antisemitismus habilitiert. 2012 wurde er für Grundlagen der Sozialwissenschaften nach Göttingen berufen.
Der vorliegende Sammelband umfasst insgesamt neun Studien. Sie betreffen Moses Hess, Leon Pinsker, Eduard Bernstein, Theodor Herzl, Nathan Birnbaum, Abraham Isaak HaCohen Kook, Chaim Weizmann, Martin Buber und Isaac Breuer und die von ihnen vertretenen Ansichten über den jüdischen Staat. Mit ihrer Hilfe kann es gelingen, der gesamten Welt deutlich zu machen, weswegen Zionismus und Israel staatstheoretisch und praktisch in einmaliger Weise Bedeutung erlangt haben.
Innsbruck Gerhard Köbler