The Roots of International Law/Les Fondements du droit international, hg. v. Dupuy, Pierre-Marie/Chetail, Vincent (= Legal History Library 2, Studies in the History of International Law 5). Brill, Leiden 2014. 764 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

 

Das internationale Recht konnte im Grunde entstehen, sobald sich mehrere Nationen nebeneinander entwickelt hatten und in rechtliche Beziehungen zueinander getreten waren. Nach frühen Anfängen hat es sich vor allem seit dem Wechsel vom Spätmittelalter zur Frühneuzeit entwickelt. Seitdem ist es ein differenziertes Gedankengebilde von globaler Komplexität geworden, in dessen Rahmen Europa erhebliche Bedeutung hat, ohne Ausschließlichkeit für sich in Anspruch nehmen zu können.

 

Das in diesem Rahmen entstandene gewichtige Sammelwerk ist Peter Haggenmacher gewidmet, der nach seiner Promotion über Grotius (1981) von 1985 bis 2009 dem Graduate Institute of International Studies in Genf angehörte. Zu seinen Ehren werden leicht greifbar insgesamt 24 Studien von Freunden und Kollegen zu einer Einheit versammelt. Sie haben unmittelbar nach ihrem Erscheinen das Interesse eines bekannten Völkerrechtlers gefunden, können aber in Ermangelung eines Rezensionsexemplars an dieser Stelle nur mit wenigen Worten des Herausgebers angezeigt werden.

 

Gegliedert ist das mit einem Bildnis des Jubilars geschmückte Werk in vier Teile über The Legacy of Grotius and his Forerunners, The Positivist Tradition in the History of International Law, Origin and Evolution of the International Legal Order und Non-Western Traditions and the Fate of Colonisation. Dabei beginnt Martii Koskenniemi mit der Entwicklung von Grotius bis Adam Smith und endet Shotaru Hamamoto mit der Betrachtung der Geschichte des internationalen Rechts in Ostasien. Eine Bibliographie Peter Haggenmachers mit einem Buch (Dissertation) über Grotius und einigen Herausgeberschaften, verschiedenen Artikeln und Besprechungen sowie fünf Übersetzungen rundet den durch einen Index von Aggression bis Zouche aufgeschlossenen Band benutzerfreundlich ab.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler