Raina,
Peter, House of Lords Reform – A History, Band 4
1971-2014 – The Exclusion of Hereditary Peers, Book 1 1971-2001, Book 2 2002-2014.
Lang, Oxford 2015. XXIII, 1-607, X 608-1270 S., Abb. Angezeigt von Gerhard
Köbler.
Das House of Lords Englands oder in
der Gegenwart Großbritanniens ist eine der ältesten und bekanntesten
politischen Einrichtungen der Welt. Bei seiner Entstehung von zentraler
Bedeutung ist es durch die demokratisierende Entwicklung spätestens seit der
französischen Revolution des Jahres 1789 mehr und mehr an den Rand der
Entscheidungszuständigkeiten geraten. Umso mehr verdient seine Geschichte eine
umfassende Darstellung.
Peter Raina legt sie seit 2012 mit beeindruckender
Geschwindigkeit in stattlichem Umfang vor. 2012 erschien der erste von den
Anfängen bis zu dem Jahr 1937 reichende Band, der zwei Bücher bis zum Jahre
1911 und ab dem Jahre 1911 umfasste. Dem folgte 2013 der zweite, bis 1958
führende Band und 2014 der dritte, die Jahre von 1960 bis 1969 behandelnde
Band. Der vierte Band schließt die große Gesamtdarstellung mit der Gegenwart
ab.
Gegliedert ist er in seinem ersten
Teil in neun Kapitel. Sie betreffen die vorgeschlagenen Reformen der Jahre
1971-1976, Earl Home’s Review Committee, Margaret Thatchers Vorbehalte, eine
Vielzahl von Vorschlägen der Jahre 1980 bis 1997, die Diskussion der Parteien
und der Öffentlichkeit über die Reform, die Stellungnahmen der Lords und der
Labour Party des Jahres 1997, den Ausschluss der erblichen Peers in der Vorlage der Regierung von 1999, die
königliche Kommission für eine Reform der Zukunft und als Abschluss der Reform
A New White Paper. Wer immer sich für die Verfassung im Allgemeinen und die
Verfassung des englisch/britischen Oberhauses im Besonderen interessiert, hat
damit eine grundlegende detaillierte moderne Darstellung einer
Gesamtentwicklung zur Verfügung, in welcher der am 11. November 1999 von der
Königin gebilligte House of Lords Act 1999 als einer der wichtigsten
Verfassungsreformschritte in der Geschichte Großbritanniens eingestuft werden
kann und muss.
Innsbruck Gerhard Köbler