Die „gute“ Policey im Reichskreis. Zur frühmodernen Normensetzung in den Kernregionen des Reiches. Ein Quellenwerk. Policeyordnungen in den fränkischen Hochstiften Bamberg, Eichstätt und Würzburg, hg. v. Wüst, Wolfgang (= Die „gute“ Policey im Reichskreis 6). WiKommVerlag, Stegaurach 2013. 672 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die Polizei (Policey) ist der Zentralbegriff der frühneuzeitlichen Verwaltung im Heiligen römischen Reich. Mit ihm hat sich nicht nur bereits die zeitgenössische Literatur, sondern auch die Forschung des 20. Jahrhunderts vielfach befasst. Insbesondere Michael Stolleis hat mit den Mitteln des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte bleibende Akzente gesetzt, denen Wolfgang Wüst seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts in einer weiteren Reihe folgt.

 

In ihr sind bereits Quellensammlungen für den schwäbischen Reichskreis, den fränkischen Reichskreis, den bayerischen Reichskreis und die Oberpfalz, die lokale Policey und die Markgraftümer Ansbach und Kulmbach-Bayreuth erschienen. An sie knüpft das vorliegende kompakte Werk an. Damit wird eine weitere bedeutende Lücke geschlossen.

 

Dem kurzen Vorwort mit seinem ausdrücklichen Dank an die redigierende Bearbeiterin Regina Hindelang in Erlangen, der ausführlichen Einleitung und der Darlegung der Editionsprinzipien schließt sich der Quellenteil an. Er gliedert sich in sieben Abschnitte über Amt, Hof und Verwaltung, Kirche und Konfession, Reichskreis und Landstände, Energie, Handel und Wirtschaft, Bildung, Gesellschaft und Soziales einschließlich Universität und Schule sowie Bettel und Feuer, Gesundheit und Seuchenprävention sowie Dorfgemeinschaften. Insgesamt sind 79 Dokumente von 25 Bearbeitern beigesteuert und ist das überzeugende Werk durch Quellenverzeichnis, Literaturverzeichnis, Glossar, Orts- und Personenregister, Sachregister und ein Abbildungsverzeichnis benutzerfreundlich abgerundet, so dass dem weiteren Fortschritt gespannt entgegengesehen werden kann.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler