Bongartz, Oliver Alexander, Deutsche Geldgeschichte – dargestellt am Beispiel Bremens (= Bremer Beiträge zur Münz- und Geldgeschichte 9). Bremer Numismatische Gesellschaft, Bremen 2014. 332 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die Zukunft des Geldes erscheint in der Gegenwart nicht mehr wirklich gewiss, weswegen seine Geschichte an Interesse und Gewicht gewinnt. Mit ihr beschäftigt sich das vorliegende Werk des 1991 über Schönheitsreparaturen als Mieterpflicht in der Rechtswissenschaft promovierten Verfassers.  Er will weder eine erschöpfende Darstellung mit wissenschaftlichem Anspruch bieten noch die philosophischen Aspekte des Geldes, die Geldtheorien oder die Geldmarktpolitik im Einzelnen beleuchten. Vielmehr ist sein Ziel eine allgemein verständliche und systematische Einführung in das vielfältige Themenfeld um das Geld und seine historische Entwicklung vom Tauschhandel bis zur Bezahlung per Smartphone, wobei in chronologischer Reihenfolge einerseits die wesentlichen Aspekte der deutschen Geldgeschichte im Allgemeinen und andererseits die bremischen Aspekte im Besonderen dargestellt werden, um mit dem Beispiel Bremens die deutsche Geldgeschichte anschaulich zu beschreiben.

 

Gegliedert ist das kompakte Buch in insgesamt 33 Sachabschnitte. Sie beginnen mit den Grundlagen deutscher Geldgeschichte und Münzgeschichte, der ersten deutschen Währung und den Anfängen in Bremen. Danach wendet der Verfasser sich dem Übergang des Münzrechts vom König auf die Landesherren zu, in dessen Rahmen das Erzbistum Bremen absteigt und die Stadt Bremen aufsteigt. Es folgen die kommerzielle Revolution mit der Renaissance der Goldmünzen, der Taler, die Münzvielfalt in Bremen mit der Goldwährung für Bremen, die Mark als einheitliche Währung des Deutschen Reiches von 1871, das Ende der Kurantmünzen im Deutschen Reich und der Wechsel von der deutschen Mark zum Euro.

 

Am Ende erstellt der Verfasser ein Fazit zur Entwicklung des Bremer Geldes, das er insgesamt als faszinierendes Spiegelbild  seiner Zeit versteht, aus dem sich geschichtliche, wirtschaftliche, rechtliche und kulturelle Zusammenhänge erkennen lassen, obgleich Bremen nur selten für die deutsche Geldgeschichte ausnehmende Bedeutung erlangt. Anschließend werden Literaturhinweise, Quellenhinweise, Abkürzungen, Bildnachweise und ein ausführliches Register geboten, während Anmerkungen erst am Schluss als Endnoten nachgereicht werden. Insgesamt vermittelt der Verfasser den von ihm angesprochenen Lesern ein vielfältiges Bild der interessanten Geschichte des Geldes in Deutschland und Bremen auf der Grundlage der vorhandenen gedruckten und digitalen Literatur mit zahlreichen grau gekennzeichneten belehrenden Einschüben.

 

Innsbruck                                                                              Gerhard Köbler