Beuke, Arnold, Wi moaket mobil! Das Osnabrücker Land im ersten Weltkrieg, mit einem Beitrag von Schöpper, Anna Philine (= Schriften zur Kulturgeschichte des Osnabrücker Landes 20). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2015. 204 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der erste Krieg der gesamten Welt in der Geschichte ist zur Erinnerung an seine Entwicklung im Jahre 1914 hundert Jahre danach in einer Reihe wichtiger Darstellungen bekannter Autoren behandelt worden. Seine detaillierten Auswirkungen auf einzelne örtliche Gebiete sind dagegen so vielfältig und umfangreich, dass sie nicht umfassend dargelegt werden können. Deshalb sind nur vereinzelte Veröffentlichungen möglich, wie die der vorliegende Band sie beispielhaft bietet.

 

Nach dem kurzen Vorwort des Landrats Michael Lübbersmann fühlt sich der Landkreis Osnabrück der Geschichte seiner Region verpflichtet und hat daher die historische Untersuchung der Kriegsauswirkungen der Jahre 1914-1918 vor Ort in Auftrag gegeben. Als Autor der dabei angestrebten Dokumentation konnte er Arnold Beuke gewinnen, der 1999 mit einer Untersuchung über Werbung und Warnung – Australien als Ziel deutscher Auswanderer im 19. Jahrhundert hervorgetreten war. Unter Federführung des Kulturbüros des Landkreises ist auf der Grundlage des zusammengestellten Quellenmaterials im Jahre 2014 eine Ausstellung entstanden, die nach der Präsentation im Kulturhaus in dem vorliegenden, mit vielen Abbildungen versehenen Werk der Allgemeinheit vorgestellt wird.

 

Dabei bietet der Verfasser mit den Worten einer örtlichen Verkündung vom 1. August 1914 unter Verwendung zahlreicher Quellen  in vier Kapiteln zunächst einführend die Vorgeschichte des ersten Weltkriegs in Verbindung mit einem Überblick über die Stellung des Osnabrückers Landes in dem Deutschen Reich, um danach auf den Kriegsverlauf vom Hurra bis zum Zusammenbruch im industrialisierten Krieg, auf Soldatenschicksale und die Heimatfront einzugehen. Im Rahmen der Ausstellung werden den Kräften für den Sieg die Nachwirkungen in der Literatur vor allem an Erich M. Remarques Bestseller Im Westen nichts Neues und und in der Erinnerungskultur an Hand der Kriegerdenkmäler gegenübergestellt. Auf diese Weise gelingt ein eindringliches regionales Bild von den Schrecken einer eigentlich überflüssigen, in den möglichen Folgen unzureichend bedachten Kriegserklärung des Kaisers Österreich-Ungarns an das von Russland und Frankreich gestützte schwache Serbien, in welcher der aggressive und vielfach tödliche Egoismus des Menschen deutlich sichtbar wird.

 

Innsbruck                                                       Gerhard Köbler