Schwaben in der deutschen Landesgeschichte (779)
Wichtige Hilfsmittel für das damit beschriebene, streng alphabetisch geordnete Nachschlagewerk über die bedeutendsten territorialen Bausteine der deutschen Geschichte waren neben anderem vor allem die Geschichte der deutschen Länder, Territorien-Ploetz, Bd. 1f. 1964ff., das Handbuch der historischen Stätten, der Große Historische Weltatlas, Emil Wallners Zusammenstellung der kreissässigen Territorien, Carl Wolffs Übersicht über die unmittelbaren Teile des ehemaligen römisch-deutschen Kaiserreichs, das Lexikon deutscher Geschichte und das Lexikon des Mittelalters, welche die Erfassung der deutschen Geschichte beispielsweise von der Einheit des historischen Raumes (28 historische Räume: Rheinlande, Mittelrheinlande [Hessen und Mainz], Franken, Pfalz und Saarland, Oberrheinlande, Schwaben, Bayern, Niedersachsen, Westfalen-Lippe, Ostfriesland, Schleswig-Holstein, Hanse und die Städte Lübeck, Hamburg und Bremen, Thüringen, Sachsen [Obersachsen] und die Lausitz, Magdeburg-Wittenberg [- nördliche Territorien -], Brandenburg, Mecklenburg, Pommern, Deutschordensland Preußen, Schlesien, Niederösterreich [Österreich unter der Enns], Oberösterreich [Österreich ob der Enns], Steiermark [Karantanische Mark], Kärnten, Krain, Salzburg, Tirol, Vorarlberg) oder der Vielfalt der einzelnen Orte (ca. 15000 Orte), von der Kartographie, vom Reich, von den Reichskreisen oder von der allgemeinen Lexikographie her versuchten.
Im Inneren dieses im Umherziehen von Pfalz zu Pfalz regierten Reiches war der König vielfachen Schwierigkeiten durch seine von ihm belehnten Herzöge (etwa von Franken, Schwaben, Bayern oder Sachsen) und Grafen ausgesetzt. Deswegen gingen die Ottonen und die ihnen 1024 folgenden fränkischen Salier dazu über, Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte in ihr Herrschaftswesen einzubeziehen (ottonisch-salisches Reichskirchensystem). Hieraus erwuchs am Ende des dadurch hervorgerufenen zwischen Kaiser Heinrich IV. und Papst Gregor VII. zum Ausbruch gekommenen Investiturstreites um die Besetzung der kirchlichen Ämter (1075-1122) die bedeutsame Erscheinung der zahlreichen geistlichen, dem König unmittelbar verbundenen Fürstentümer des deutschen Reiches.
Hinzu kam, dass der staufische, durch Heirat das normannische Sizilien gewinnende Kaiser Heinrich VI., der zu Beginn des Jahres 1196 den Fürsten noch die Umwandlung des deutschen Reiches in eine Erbmonarchie vorschlug, bereits 1197 im Alter von 32 Jahren starb. Seinem Bruder Philipp von Schwaben setzten einige Fürsten auf Betreiben des Erzbischofs von Köln den zweiten Sohn Heinrichs des Löwen als Gegenkönig Otto IV. entgegen, wobei freilich keinem von beiden wirklich Erfolg vergönnt war. Bald danach traten unter dem Staufer Friedrich II. mit den Erzbischöfen von Mainz, Köln und Trier, dem König von Böhmen, dem Pfalzgrafen bei Rhein, dem Herzog von Sachsen und dem Markgrafen von Brandenburg sieben Fürsten als Königswähler hervor, von deren Entscheidung nunmehr der König bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches grundsätzlich abhängig war und denen es 1356 gelang, sich die Vorrechte der Primogeniturerbfolge und der Nichtevokation sowie der Nichtappellation in der Goldenen Bulle Karls IV. von Luxemburg festschreiben zu lassen.
Weniger bedeutsam waren gegenüber Kurfürsten, sonstigen Reichsfürsten und Reichsstädten die seit dem Spätmittelalter (1422, 1495) erkennbaren, seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, vor allem seit etwa 1540, deutlicher sichtbaren, zu einem großen Teil den Reichsdienstmannen entstammenden Reichsritter, denen allmählich die Errichtung einer eigenen Organisation neben der am Beginn der Neuzeit (1500 bzw. 1512) getroffenen Einteilung des Reiches in Reichskreise gelang. Innerhalb dieser umfasste der Ritterkreis Schwaben (schwäbischer Ritterkreis) mit Sitz in Ehingen die Kantone Donau (Ehingen), Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) mit Hegau bzw. Hegau-Bodensee (Radolfzell) und Allgäu bzw. Allgäu-Bodensee (Wangen), Neckar(-Schwarzwald, Ort Ortenau) bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau (Tübingen), Kocher (Esslingen) und Kraichgau (Heilbronn), der Ritterkreis Franken (fränkischer Ritterkreis) die Kantone Odenwald (Heilbronn, dann Kochendorf), Steigerwald (Erlangen), Gebirg (Bamberg), Altmühl (Wilhermsdorf), Baunach (Nürnberg) und Rhön-Werra (Schweinfurt) sowie der Ritterkreis Rhein (rheinischer Ritterkreis) (am Rheinstrom) die Kantone Oberrheinstrom (Mainz), Mittelrheinstrom (Friedberg) und Niederrheinstrom (Koblenz), neben denen sich auch die Ritter im Unterelsass und im Vogtland als zusammengehörig verstanden. Die nicht unbeträchtliche Bedeutung der Reichsritter lässt sich dabei daraus ersehen, dass in der erheblich fluktuierenden, literarisch noch nicht wirklich befriedigend aufgearbeiteten Reichsritterschaft, für die allein die Nennung der Familien schon über den allgemein bekannten Literaturstand hinausführt und die Aufführung aller territorialen Einheiten erstrebenswert erscheint, zum Jahre 1790 für Schwaben bzw. den schwäbischen Ritterkreis etwa 670 ritterschaftliche Territorien mit 140 Familien und 160000 Einwohnern sowie 70 Quadratmeilen, für Franken bzw. den fränkischen Ritterkreis etwa 700 ritterschaftliche Territorien mit 150 Familien und 200000 Einwohnern sowie 80 Quadratmeilen und für Rhein bzw. den rheinischen Ritterkreis etwa 360 ritterschaftliche Territorien mit 60 Familien und 90000 Einwohnern sowie 40 Quadratmeilen genannt werden, so dass auf der Grundlage dieser Zahlen insgesamt von etwa (1475 bis) 1730 Territorien mit etwa 450000 Einwohnern und knapp 200 Quadratmeilen Gebiet (nach anderer Schätzung: 200000 Einwohnern mit mehr als 100 Quadratmeilen) ausgegangen werden kann, die überwiegend erst 1805/1806 mediatisiert wurden. Sie alle bildeten trotz Fehlens der Reichsstandschaft eigene, dem Reich unmittelbar verbundene Herrschaftsgebiete, die - so unvollkommen dies auf der Grundlage der vorliegenden allgemeinen Literatur auch nur geschehen kann - es verdienen, in einer Übersicht über die deutschen Länder - sei es von territorialer Seite, sei es von personaler Seite her - aufgenommen zu werden.
37. (Rheinische Prälaten): 1. Abt von Kaisheim, 2. Ballei Koblenz, 3. Ballei Elsass und Burgund (Elsass-Schwaben-Burgund), Äbte und Prälaten von 4. Odenheim (Odenheim und Bruchsal), 5. Werden, 6. Sankt Ulrich und (Sankt) Afra in Augsburg, 7. Sankt Georg(en) in Isny, 8. Kornelimünster, 9. Sankt Emmeram in bzw. zu Regensburg, und die Äbtissinnen von 10. Essen, 11. Buchau, 12. Quedlinburg, 13. Herford, 14. Gernrode, 15. Niedermünster in Regensburg, 16. Obermünster in Regensburg, 17. Burtscheid, 18. Gandersheim und 19. Thorn.
61. (Schwäbische Grafen) (von): 1. Fürst zu Fürstenberg als Graf zu Heiligenberg und Werdenberg, 2. Gefürstete Äbtissin zu Buchau, 3. Komtur der Ballei Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund als Komtur zu Altshausen, 4. Fürsten und Grafen zu Oettingen, 5. Österreich wegen der Grafschaft Menthor (Montfort), 6. Kurfürst in Bayern wegen der Grafschaft Helfenstein, 7. Fürst von Schwarzenberg wegen der Landgrafschaft Klettgau und der Grafschaft Sulz, 8. Grafen von Königsegg, 9. Truchsessen von Waldburg, 10. Markgraf von Baden-Baden wegen der Grafschaft Eberstein, 11. Graf von der Leyen wegen Hohengeroldseck, 12. Grafen Fugger, 13. Österreich wegen der Grafschaft Hohenems, 14. Grafen von Traun wegen der Herrschaft Eglofs, 15. Fürst und Abt zu Sankt Blasien wegen der Grafschaft Bonndorf, 16. Graf von Stadion wegen Thannhausen, 17. Fürst von Thurn und Taxis wegen der Herrschaft Eglingen, 18. Grafen von Khevenhüller, Personalisten, 19. Grafen von Kuefstein, 20. Fürst von Colloredo, Personalist, 21. Grafen von Harrach, 22. Grafen von Sternberg, 23. Graf von Neipperg, 24. Grafen von Hohenzollern, (fälschlich aufgenommen)
6. Schwäbischer Reichskreis: Hochstift Konstanz, Hochstift Augsburg, fürstliche Propstei Ellwangen, fürstliche Abtei Kempten, Herzogtum Württemberg und Teck, obere Markgrafschaft Baden (Baden-Baden), untere Markgrafschaft Baden (Baden-Durlach), Markgrafschaft Hachberg, gefürstete Grafschaft Hohenzollern-Hechingen, Grafschaft Hohenzollern-Sigmaringen, gefürstete Frauenabtei Lindau, gefürstete Frauenabtei Buchau, gefürstete Grafschaft Tengen bzw. Thengen, Grafschaft Heiligenberg, Grafschaft Oettingen, gefürstete Landgrafschaft im Klettgau, Fürstentum Liechtenstein, Abtei Salem (bzw. Salmansweiler bzw. Salmannsweiler), Abtei Weingarten, Abtei Ochsenhausen, Abtei Elchingen, Abtei Irsee, Abtei Ursberg, Abtei Kaisheim (Kaisersheim), Abtei Roggenburg, Abtei Rot, Abtei Weißenau, Abtei Schussenried, Abtei Marchtal bzw. Obermarchtal, Abtei Petershausen, Propstei Wettenhausen, Abtei Zwiefalten, Abtei Gengenbach, Abtei Heggbach, Abtei Gutenzell, Abtei Rottenmünster, Abtei Baindt, Deutscher Orden: Kommende Mainau (Teil der Ballei Elsass-Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund [bzw. Elsass und Burgund]), Landgrafschaft Stühlingen, Landgrafschaft Baar, Herrschaft Wiesensteig, Herrschaft Hausen, Herrschaft Messkirch, Herrschaften Tettnang und Argen, Lande des fürstlichen Hauses Oettingen-Wallerstein, Lande der Erbtruchsessen zu Waldburg-Zeil-Zeil und Waldburg-Zeil-Wurzach, Lande der Erbtruchsessen Waldburg-Wolfegg-Wolfegg und Waldburg-Wolfegg-Waldsee, Lande der Erbtruchsessen zu Waldburg-Scheer-Scheer und Waldburg-Trauchburg (Waldburg-Zeil-Trauchburg), Grafschaft Rothenfels und Herrschaft Stauffen (bzw. Staufen), Grafschaft Königsegg und Herrschaft Aulendorf, Herrschaften Mindelheim und Schwabegg, Herrschaft Gundelfingen, Grafschaft Eberstein, Lande der Grafen Fugger, Grafschaft Hohenems, Herrschaft Justingen, Grafschaft Bonndorf, Herrschaft Eglofs, Herrschaft Thannhausen, Grafschaft Hohengeroldseck bzw. Geroldseck, Herrschaft Eglingen, Reichsstadt Augsburg, Reichsstadt Ulm, Reichsstadt Esslingen, Reichsstadt Reutlingen, Reichsstadt Nördlingen, Reichsstadt Schwäbisch Hall, Reichsstadt Überlingen, Reichsstadt Rottweil, Reichsstadt Heilbronn, Reichsstadt Schwäbisch Gmünd, Reichsstadt Memmingen, Reichsstadt Lindau, Reichsstadt Dinkelsbühl, Reichsstadt Biberach, Reichsstadt Ravensburg, Reichsstadt Kempten, Reichsstadt Kaufbeuren, Reichsstadt Weil (der Stadt), Reichsstadt Wangen, Reichsstadt Isny, Reichsstadt Leutkirch, Reichsstadt Wimpfen, Reichsstadt Giengen, Reichsstadt Pfullendorf, Reichsstadt Buchhorn, Reichsstadt Aalen, Reichsstadt Bopfingen, Reichsstadt Buchau, Reichsstadt Offenburg, Reichsstadt Gengenbach, Reichsstadt Zell am Harmersbach bzw. Zell.
Bader, K., Reichsadel und Reichsstädte in Schwaben am Ende des alten Reichs, (in) Aus Verfassungs- und Landesgeschichte, FS Mayer, T., 1954
Bauer, A., Gau und Grafschaft in Schwaben, 1927
Baumann, F., Die Gaugrafschaften im Wirtembergischen Schwaben (mit einer Karte), 1879
Die Juden in Schwaben, hg. v. Brenner, M. u. a., 2013
Fried, P., Die Entstehung der Landesherrschaft in Altbayern, Franken und Schwaben im Lichte der historischen Atlasforschung, (in) Land und Reich, Stamm und Nation, Festgabe Spindler, M., 1984
Früh- und hochmittelalterlicher Adel in Schwaben und Bayern, hg. v. Eberl, I., 1988
Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005
Kerner, J., Staatsrecht der unmittelbaren freyen Reichsritterschaft in Schwaben, Franken und am Rhein, 1786ff.
Lünig, J., Die Freye Reichs-Ritterschaft in Schwaben, Francken und am Rhein-Strom, so dann des Ritter-Bezirks im Unter-Elsaß, Leipzig 1713, (in) Lünig, J., Des teutschen Reichs-Archivs part. spec. cont. 3 (Bd. 12), 1713, 339ff.
Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St. Jörgenschild in Schwaben, 1941
Müller, J., Veränderungen im Reichsmatrikelwesen um die Mitte des 16. Jahrhunderts, Zs. d. hist. Ver. f. Schwaben und Neuburg 23 (1896), 115ff.
Neff, O., Die Reichsritterschaft in Schwaben, Franken und am Rhein von ihrem Entstehen bis zu ihrer Auflösung, (in) Winkopp, P., Der Rheinische Bund Bd. 5, 1806-1811
Obenaus, H., Recht und Verfassung der Gesellschaften mit St. Jörgenschild in Schwaben, 1961
Reitzenstein, C. Frhr. v., Der reichsfreie Adel bei Auflösung des alten Deutschen Reiches, welcher bei der Reichsritterschaft zu Schwaben, Franken und am Rheinstrom immatrikuliert war, Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde 3 (1875)
Roth von Schreckenstein, C. Frhr. v., Geschichte der ehemals freien Reichsritterschaft in Schwaben, Franken und am Rheinstrome, Bd. 1, 2 1859ff., 2. A. 1886
Stendell, E., Die Familien der ehemaligen unmittelbaren Reichsritterschaft in Schwaben, Franken und am Rhein, Jber. d. Realschule Eschwege 1887, 1ff., 1901, 3ff.
Svoboda, K., Aus der Verfassung des Kantons Kraichgau der unmittelbaren freien Reichsritterschaft in Schwaben unter besonderer Berücksichtigung des territorialen Elements, ZGO 116 (1968)
Abenberg (Grafen). Die Grafen von A., die
vermutlich um 1040 erstmals erwähnt werden (Abinberch), waren im 11. und 12.
Jahrhundert Grafen im Radenzgau und im Rangau und - sicher seit 1108 - Vögte
des Hochstiftes Bamberg sowie Vögte verschiedener Klöster (u. a. Banz) und stellten
eine Reihe von Bischöfen und Äbtissinnen. Ihre Güter fielen 1189 zu einem Teil
an das Hochstift Bamberg und nach ihrem Aussterben um 1199/1200 durch Heirat an
die Burggrafen von Nürnberg aus dem Hause Zollern (Hohenzollern), die den Ort
A. 1296 an das Hochstift Eichstätt verkauften.
L.: Wolff 106; Guttenberg, E. Frhr. v., Die Territorienbildung am Obermain,
1927, Neudruck 1966; Schreibmüller, H., Der Ausgang des fränkischen
Grafengeschlechts von Abenberg, Schwabacher Heimatbuch 3 (1933); Buchner, F.,
Die Grafen von Abenberg, (in) Sperber, J., St. Stilla und Abenberg, 1950;
Ulsamer, W., 100 Jahre Landkreis Schwabach, 1964; Seitz, F., Grenzsteine des
eichstättischen Pflegeamts Abenberg, 1988; Hochmittelalterliche Adelsfamilien
in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v.
Kramer, F. u. a., 2005, 213; Dopsch, H./Machilek, F., Erzbischof Konrad I. von
Salzburg und seine Familie, Mitt. der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde
146 (2006), 9.
Abensberg (Grafen, reichsunmittelbare Herrschaft).
A. bei Kelheim wird erstmals 1031 erwähnt (Abensberch). Seit dem 12.
Jahrhundert erscheinen Grafen von A. aus dem Hause der Babonen. Sie sind
zwischen Donau und Abens um Altmannstein und an der unteren Altmühl begütert
und handeln als Vögte über Regensburger Eigenkirchen. 1247 kam es nach dem
Aussterben der älteren Grafen zur Linientrennung in die Herrschaften A. und
Altmannstein. 1485/1486 gelangte die reichsunmittelbare Herrschaft A. mit dem
Tod des letzten Grafen von A. (1485) als Reichslehen zur Münchener Linie der
Herzöge von Bayern (Bayern-München). 1552 wurden die Gerichte A. und
Altmannstein mit Sitz in A. durch Personalunion verbunden.
L.: Kral, J., Abensberg und Umgebung, 1952; Diepolder, G., Oberbayerische und
niederbayerische Adelsherrschaften, Zs. f. bay. LG. 25 (1962), 47ff.; Gerlich,
A., Aben(s)berg, LexMA 1 1980, 27f.; Flachenecker, H., Die Reichsherrschaft
Abensberg, Z. f. bay. LG. 64 (2001), 693; Hochmittelalterliche Adelsfamilien in
Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer,
F. u. a., 2005, 539.
Abtsgmünd (reichsritterschaftliche Herrschaft). A.
mit Wöllstein zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Ellwangen, über das es 1802/1803
an Württemberg und 1951/1952 zu Baden-Württemberg gelangte.
L.: Wolff 157.
Achberg (Herrschaft, reichsritterschaftliche
Herrschaft). Burg und Herrschaft A. südlich von Wangen werden erstmals 1194
genannt. Sie gelangten von den Herren von A. im 14. Jahrhundert an die
Truchsessen von Waldburg, 1335 an die Herren von Molpertshaus, die A. 1352
Habsburg zu Lehen auftrugen, 1412 an die Herren von Königsegg, 1530 erbweise an
die Herren von Sürgenstein (Syrg von Syrgenstein), 1691 als zum Kanton Hegau
des Ritterkreises Schwaben steuernd durch
Verkauf von den Herren von Sürgenstein (Syrg von Syrgenstein) an den Deutschen
Orden (Landkomtur zu Altshausen), 1805/1806 an Bayern, dann durch die
Rheinbundakte von 1806 an Hohenzollern-Sigmaringen und mit diesem 1850 an
Preußen. Bis 1854 war A. Sitz eine Oberamtes. 1947 kam es zu
Württemberg-Hohenzollern, 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 195; Eisele, F., Die ehemalige Herrschaft und jetzige Exklave
Achberg, 1922.
Adelmannsfelden (Herrschaft). A. westlich von Ellwangen
wird erstmals 1113 erwähnt. Nach ihm nannten sich Herren Adelmann von
Adelmannsfelden, die um die Mitte des 14. Jahrhundert die namengebende Burg
aufgaben. A. selbst fiel nach dem Interregnum an die Grafen von Oettingen und
von dort durch Verkauf 1361 an das Kloster Ellwangen, 1380 an die Schenken von
Limpurg und 1493 an Georg von Vohenstein. 1806 kam die zuletzt 46 Dörfer
umfassende, zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
zählende Herrschaft an Württemberg und damit A. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510; Adelmannsfelden, F. G. Frhr. v., Zur Geschichte von
Adelmannsfelden, 1948; Der Ostalbkreis, 1978; Franz, G. Frhr. v., Zur
Geschichte von Adelmannsfelden, 1984.
Albertini (Reichsritter), Albertini von
Ichtratzheim. 1773 gehörten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit
ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten A. (A. von Ichtratzheim) zum
Ritterkreis Unterelsass. 1802 zählte Franz Reinhard Hannibal A. Freiherr und
Pannerherr von Ichtratzheim zum Ort Ortenau des Kantons Neckar
(Neckar-Schwarzwald-Ortenau) des Ritterkreises Schwaben.
1808 erloschen die A. von Ichtratzheim männlicherseits.
L.: Hölzle, Beiwort 66.
Aldingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). A.
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
und kam an Württemberg. S. Baden-Württemberg.
L.: Stein, N./Theiner, E./Pfitzenmayer, H., Die Herren von Kaltental und die
reichsfreien Nothaft von Hohenberg, 1989.
Allgäu-Bodensee (Quartier). Das Quartier A. ist ein Teil des Kantons Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben. Sitz ist Wangen. S. Hegau bzw. Hegau-Allgäu-Bodensee.
Altburg (reichsritterschaftliche Herrschaft). A. mit Weltenschwann bzw. Weltenschwan zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Altdorf (Reichslandvogtei) s. Schwaben (Reichslandvogtei)
Altmannshofen (Herrschaft, Reichsritter). Nach dem
1188 erstmals belegten A. (Altmannishovin) an der Straße von Lindau nach
Memmingen nannten sich seit 1201 die von den von Lautrach stammenden Herren von
A., die das Marschallamt in Schwaben innehatten.
Ihre Güter wurden 1478/1539 von den Herren von Landau erworben. 1601 kam die
Herrschaft an die Freiherren von Muggental, die seit 1662 an die Truchsessen
von Waldburg-Zeil verkauften. Die dem Ritterkanton Hegau-Bodensee-Allgäu
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben
steuerbare Herrschaft fiel 1806 an Württemberg und damit das Gebiet 1951/1952
an Baden-Württemberg.
L.: Der Kreis Wangen, 1962.
Altshausen (Reichsdorf, Deutschordenskommende bzw.
Kommende des Deutschen Ordens), Altschhausen, Alschhausen, Aschhausen. A.
nordwestlich von Ravensburg kam 1004 von Kaiser Heinrich II. mit der Grafschaft
im Eritgau an Wolfrad von A. Die Herkunft seiner an Donau und in Oberschwaben
reich begüterten Familie ist ungeklärt. Seit etwa 1134 nannten sich die Grafen
von A. nach Veringen. Um 1170 begründeten sie die Grafen von Nellenburg. A. kam
1245 über die Grafen von Grüningen-Landau an den Reichskämmerer Heinrich von
Bigenburg, der sie dem Deutschen Orden gab. A. wurde die reichste der 16
Kommenden der Ballei Elsass-Schwaben-Burgund.
Seit dem 15. Jahrhundert war A. Sitz des Landkomturs, der den Rang eines
Reichsgrafen hatte. Zur Herrschaft A. zählten 9 Dörfer, zur Kommende auch die
Herrschaften Arnegg, Illerrieden, Ellenhofen, Achberg, Hohenfels und
Rohr-Waldstetten (1673). Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte A. als Komturei
des Deutschen Ordens mit einem Gebiet von etwa 3,5 Quadratmeilen dem
schwäbischen Reichskreis an. Über Württemberg kam A. 1951/1952 an
Baden-Württemberg. S. Elsaß und Burgund (Ballei des Deutschen Ordens).
L.: Hugo 474; Wolff 195, 505; Zeumer 553 II b 61, 3; Wallner 687 SchwäbRK;
Rueß, B., Geschichte von Altshausen, 1935.
Amerdingen, Ammerdingen (reichsritterschaftlicher
Ort). A. südlich von Nördlingen zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. Bayern.
L.: Wolff 510.
Andechs (Grafen, Herzöge). Die Grafen von A. (um
1060 Andehsa „Platz, der sich aus dem Strauchwerk der Umgebung abhebt“) am
Ammersee sind ein Zweig der vielleicht von den Rapotonen stammenden und mit
einem Grafen Berthold um 990 an der oberen Isar bei Wolfratshausen erstmals
nachweisbaren Grafen von Dießen, die sich zunächst nach Dießen am Ammersee
(Berthold II. 1025-1060), unter Umwandlung der allodialen Stammburg in ein
Augustinerchorherrenstift aber seit 1132 nach A. benannten (1521 erscheinen
aber noch Grafen von Dießen in der Reichsmatrikel), in dessen Raum altes
Reichslehngut und Reichsvogtei sicher sind. Im 11. Jahrhundert griff das
Geschlecht nach Westen in den Augstgau zwischen Lech und Ammersee aus, gewann
die Isargrafschaft um Wolfratshausen mit den Klöstern Tegernsee und Schäftlarn,
die Grafschaft um den Würmsee (Starnberger See) sowie die Huosigaugrafschaft
der Sigimare. Mit dem Aussterben der jüngeren Markgrafen bzw. Grafen von
Schweinfurt (1058) erlangte Arnold von Dießen über seine Frau Gisela reiche
Güter am oberen Main (Kulmbach, 1135 Errichtung der Plassenburg, Ende des 12.
Jahrhunderts Gründung von Bayreuth, Vogtei der Klöster Banz und Langheim), die
durch die Ehen Bertholds II. mit einer Tochter des Grafen von Weimar-Orlamünde
und Boppos von A. mit Kunigunde von Giech planmäßig erweitert wurden (Giech,
Lichtenfels). Vom Hochstift Brixen erhielten die Grafen am Ende des 11.
Jahrhunderts die Grafschaften Unterinntal (1180 Gründung Innsbrucks) und
Pustertal zu Lehen und hatten die Hochstiftsvogtei und die Vogtei über
Neustift. 1158 erbten sie von den Grafen von Formbach die Grafschaften Neuburg
am Inn, Schärding am Inn und Windberg an der Donau. 1173 übertrugen ihnen die
Staufer für treue Dienste die Markgrafschaft Istrien zu Lehen. 1180/1181 wurden
sie Herzöge von Meranien (am Guarnero um Fiume) (Kroatien und Dalmatien), so
dass sie neben den Welfen zum bedeutendsten süddeutschen Geschlecht aufsteigen
konnten. Von den Kindern Herzog Bertholds heiratete Agnes den König von
Frankreich, Gertrud den König von Ungarn, Hedwig den Herzog von Schlesien, Otto
die Erbin der Pfalzgrafschaft Burgund und Heinrich Sophie von Weichselburg.
Mechthild wurde Äbtissin von Kitzingen, Berthold Patriarch von Aquileja und
Ekbert Bischof von Bamberg. 1208 bereits verloren die Grafen von A. allerdings
infolge angeblicher Beteiligung an der Ermordung Philipps von Schwaben durch Otto von Wittelsbach ihre
oberbayerischen Güter mit A. an die wittelsbachischen Herzöge von Bayern, die
Markgrafschaft Istrien an Aquileja und die Hochstiftsvogtei Brixen an die
Grafen von Tirol. Andererseits gewann Graf Otto I. († 1234) durch Vermählung
mit einer Enkelin Kaiser Friedrich I. Barbarossas die Pfalzgrafschaft von
Burgund. 1248 erlosch der Mannesstamm mit Pfalzgraf Otto II. von Burgund. Das
Erbe fiel an die Herzöge von Bayern, die Grafen von Tirol, (über Graf Ottos II.
jüngere Schwester) an die Burggrafen von Nürnberg (Bayreuth), das Hochstift
Bamberg (Lichtenfels) sowie an die Grafen von Orlamünde und Truhendingen.
L.: Oefele, E., Frhr. v., Geschichte der Grafen von Andechs, 1877; Herlitz, G.,
Geschichte der Herzöge von Meran aus dem Hause Andechs, Diss. phil. Halle 1909;
Stolz, O., Geschichte des Landes Tirol, 1955, Neudruck 1973;Bosl, K.,
Europäischer Adel im 12./13. Jahrhundert. Die internationalen Verflechtungen
des bayerischen Hochadelsgeschlechts der Andechs-Meranier, Zs .f.bay.LG. 30
(1967), 20ff.; Tyroller, F., Die Grafen von Andechs, (in) Bayerische Streifzüge
durch 12 Jahrhunderte, hg. v. Fink, A., 1971, 19ff.; Auer, L., Andechs, LexMA 1
1980, 593f.; Fried, P./Winterholler, H./Mülbe, W. v. d., Die Grafen von
Dießen-Andechs, 1988; Holzfurtner, L., Die Grafschaft der Andechser, 1994;
Katalog der Ausstellung Die Andechs-Meranier, 1998; Hlawitschka,
E./Hlawitschka-Roth, E., Andechser Anfänge, 2000; Frenken, A., Hausmachtpolitik
und Bischofsstuhl, Z. f. bay. LG. 63 (2000), 711; Weller, T., Die
Heiratspolitik, 2004.
Angeloch, Angelloch, Angelach (Reichsritter).
Caspar von A. zu Malmßen (Malmsheim) war 1581 Mitglied des schwäbischen
Ritterkreises im Kanton Neckar. Im 18. Jahrhundert zählten die A. zum
Ritterkreis Rhein. Weiter war Dietrich von A. 1564-1567 Inhaber von
Utzmemmingen im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Hellstern 200; Schulz 257.
Anhalt-Aschersleben (Grafschaft) Aschersleben wird erstmals im 11. Jahrhundert erwähnt (Ascegereslebe). Seit dem 12. Jahrhundert war es Dingstätte der Grafschaft im nördlichen Schwabengau, die sich in der Herrschaft der Askanier befand. Durch Erbteilung im Hause Anhalt entstand 1252 die Linie A., die 1315 erlosch. Die Grafschaft (Anhalt-)Aschersleben (A.) fiel (1322) an das Hochstift Halberstadt, 1648 an Brandenburg, die übrigen Güter an Anhalt-Bernburg (ältere Linie).
Anweil (Reichsritter). Von 1548 bis 1663 waren
die A. Mitglied des Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 200.
Arz (Freiherren, Reichsritter,
Personalisten). Von 1718 bis 1737 waren die Freiherren von A., die einem
altadligen Tiroler Geschlecht entstammten, als Personalisten Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 200.
Aschaffenburg (Stift, Fürstentum, Residenz Erzbischof
von Mainz). A. wird zuerst als alemannische civitas Ascapha (Eschenfluss) des
späten 5. Jahrhunderts erwähnt. Vielleicht über die thüringischen Herzöge,
jedenfalls über die Karolinger gelangte es an die Liudolfinger. Um 957 gründete
dort Herzog Liudolf von Schwaben das
Kollegiatstift St. Peter und Alexander. 982 ging A. von Otto von Bayern und Schwaben über Kaiser Otto II. an das Erzstift Mainz
über, das dort später ein Oberamt errichtete. Das Stift war um 1700 im Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Nach der Eroberung Mainzs
durch Frankreich 1798 wurde A. Sitz der Regierung des Erzstifts Mainz. 1803 wurde
für Karl Theodor von Dalberg, den letzten Mainzer Kurfürsten und
Reichserzkanzler, das Fürstentum A. geschaffen. Es umfasste mit rund 1700
Quadratkilometern das alte Oberamt A., die mainzischen Ämter Aufenau, Lohr,
Orb, Stadtprozelten, Klingenberg und das Amt Aura des Hochstifts Würzburg. 1810
wurde es zu einem Departement des Großherzogtums Frankfurt gemacht. 1814 ging
A. an Österreich und 1814/1816 an Bayern über.
L.: Wolff 80f.; Riedenauer 128; Festschrift 1000 Jahre Stift und Stadt
Aschaffenburg, hg. v. Fischer, W., 1957 (Aschaffenburger Jahrbuch für
Geschichte, Landeskunde und Kunst des Untermaingebietes); Christ, G.,
Aschaffenburg. Grundzüge der Verwaltung des Mainzer Oberstifts und des
Dalbergstaats, 1963, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken 12;
Grimm, A., Aschaffenburger Häuserbuch, 1985; Thiel, M., Aschaffenburger
Urkundenbuch, 1 Die Urkunden des Kollegiatstifts St. Peter und Alexander bis
zum Jahre 1325, 1986; Spies, H., Von Kurmainz zum Königreich Bayern. Änderungen
der territorialen und landesherrlichen Verhältnisse im Raum Aschaffenburg
1803-1816, Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg 2,
1987ff.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 2, 19.
Askanier (Geschlecht). Die A. sind ein
ursprünglich aus dem alemannisch-fränkischen Raum stammendes, nach einer
mythologisierenden Anknüpfung an den Äneassohn Ascanius seit dem frühen 13.
Jahrhundert als A. benanntes Geschlecht, das im 6. Jahrhundert in den Schwabengau am Nordostrand des Harzes eingewandert
sein soll und sich zunächst nach der Alten Burg bei Ballenstedt (Grafen von
Ballenstedt) benannte. Der erste erschließbare A. dürfte ein Adalbert (um 1000)
gewesen sein. Eine sehr erfolgreiche Heiratspolitik verschaffte den Askaniern
im 11. Jahrhundert größere Anteile an verschiedenen Erbschaften. Aus der
Erbschaft des Markgrafen Gero erhielten sie Teile des Schwabengaus,
die sie mit eigenen Gütern zur Grafschaft Aschersleben (Ascharien) verbanden,
nach der sie sich dann benannten. Über eine Erbtochter der Billunger gewann
Otto der Reiche († 1123) Teile der billungischen Güter. Um 1060 stießen sie
über die Saale nach Osten vor. Unter Albrecht dem Bären (Markgraf der Nordmark
1134-1170, 1140/1142 Markgraf von Brandenburg) betrieben sie planmäßig die
deutsche Ostsiedlung. Albrecht dem Bären folgten 1170 die Söhne Bernhard, der
1180 nach dem Sturz Heinrich des Löwen den Titel des Herzogs von Sachsen und
den an der unteren Elbe bei Lauenburg befindlichen Teil des Herzogtums Sachsen
erhielt, und Otto, der die neuerworbenen Gebiete im Osten (Brandenburg)
erlangte. Bernhard folgten 1212 die Söhne Albrecht († 1260) und Heinrich I.
(1212-1244), von denen Heinrich die askanischen Hausgüter zwischen Ostharz und
Mittelelbe erbte und Albrecht die Gebiete um Lauenburg und das neu gewonnene
Gebiet um Wittenberg erlangte. Heinrich begründete das Haus Anhalt, Albrechts
Söhne Johann († 1285) und Albrecht II. († 1298) die askanischen Linien
Lauenburg (mit Lauenburg rechts der unteren Elbe, Neuhaus elbaufwärts und dem
Land Hadeln) und Wittenberg, so dass seit 1226 askanische Linien in Brandenburg
(Stendal und Salzwedel bis 1317/1319), Lauenburg (bis 1689) und Wittenberg (bis
1422) nebeneinander bestanden. Die brandenburgischen Güter fielen 1319 an die
Wittelsbacher (und 1411ff. an die Hohenzollern/Burggrafen von Nürnberg), die
wittenbergischen 1422 an die Markgrafen von Meißen, die lauenburgischen 1689 an
die Welfen.
L.: Hirschfeld, G. v., Geschichte der sächsischen askanischen Kurfürsten, 1884;
Diederichs, A., Erbe und Erben Albrechts des Bären, VuG 28 (1938); Faden, E.,
Brandenburg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Schmidt, E., Die Mark
Brandenburg unter den Askaniern, 1973; Heinrich, G., Askanier, LexMA 1 1980,
1109; Partenheimer, L., Albrecht der Bär, 2. A. 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, Teilband 1 Dynastien und Höfe, hg. v. Paravicini,
W. u. a., 2003, 1, 1, 31; Askanier-Studien der lauenburgischen Akademie, hg. v.
Opitz, E., 2010.
Attems (Reichsgrafen, Reichsritter). Von 1753
bis 1805 waren die Reichsgrafen von A. mit dem 1790 an die Wächter verkauften
Rittergut Hirrlingen und dem 1789 an die Raßler von Gamerschwang verkauften
Bieringen am Neckar Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 200; Kollmer 375.
Aufhausen (reichsritterschaftliche Herrschaft). A.
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
und kam an Oettingen.
L.: Wolff 177.
Augsburg (Reichslandvogtei). 1273 wurde Rudolf von Habsburg mit der Vogtei A. belehnt und wandelte sie in Reichsgut um. Im Anschluss hieran fasste er das Reichsgut im östlichen Schwaben (u. a. Gersthofen) in den Reichslandvogteien A. und Oberschwaben zusammen. Ab 1426 geriet die Reichsvogtei A. unter den Einfluss der Stadt A.
Augsburg (Reichsstadt, Reichsvogteistadt). Nach
der Eroberung Rätiens durch die Römer bestand zwischen 15 v. Chr. und 14-16 n.
Chr. links der Wertach (in Augsburg-Oberhausen) an der Kreuzung wichtiger
Straßen ein römisches Legionslager. Um 45 n. Chr. wurde auf einem Bergsporn
zwischen Lech und Wertach Augusta Vindelicum als Vorort der römischen Provinz
Rätien gegründet, der nach der Teilung der Provinz Vorort der Provinz Raetia
secunda blieb. Die Christianisierung der Bewohner ist durch eine
frühchristliche Basilika beim Dom und den Märtyrertod der heiligen Afra
bezeugt. Eine gewisse Siedlungskontinuität kann angenommen werden. Bischöfe von
A. werden für das 4. Jahrhundert angenommen und sind seit 738 nachgewiesen. 807
wird der Dom geweiht, 933-973 die 832 Augustburc genannte Siedlung um den Dom
ummauert. 1156 grenzte eine Urkunde Kaiser Friedrich I. Barbarossas die Rechte
des Bischofs und die Rechte der Bürger von einander ab. 1167/1168 ließ sich
Friedrich I. Barbarossa die Hochstiftsvogtei und die Blutgerichtsbarkeit in A.
übertragen. 1250 erhoben sich die Bürger gegen den Bischof. Nach dem Untergang
der Staufer (um 1254) kam die Vogtei 1273 durch König Rudolf von Habsburg an
das Reich. 1276 schuf sich A. ein eigenes Stadtrecht, das Rudolf von Habsburg
bestätigte (Reichsstadt). 1316 sicherte König Ludwig der Bayer, für den A.
Partei ergriffen hat, volle Reichsfreiheit zu. Das zur Reichsstadt gehörige
Landgebiet blieb auffällig klein. 1368 erkämpften sich die Zünfte die Teilnahme
am Stadtregiment. Gewerbe und Fernhandel (Fugger, Welser) begünstigten
Augsburgs Aufstieg zu einer der wichtigsten europäischen Handelsstädte, die um
1500 etwa 18000 Einwohner zählte, 1523/1524 zur Reformation überging und durch
den Dreißigjährigen Krieg schwer geschädigt wurde. 1803 noch als Reichsstadt
erhalten und durch § 27 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 mit
den Gütern des Hochstifts und des Reichsstifts Sankt Ulrich und Afra entschädigt,
ging das etwa 1 Quadratmeile große A. 1805/1806 an Bayern über.
L.: Wolff 210; Zeumer 555 III b 2; Wallner 689 SchwäbRK 76; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F5, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3; Schroeder 93ff.;
Die Territorien des Reichs 6, 8; Berner, E., Zur Verfassungsgeschichte der
Stadt Augsburg, 1879; Meyer, C., Geschichte der Stadt Augsburg, 1907; Eberlein,
H., Augsburg, 1939; Zorn, W., Augsburg. Geschichte einer deutschen Stadt, 1955,
2. A. 1972; Augusta 955-1955, hg. v. Rinn, H., 1955; Schleiermacher, W.,
Augusta Vindelicum, (in) Germania Romana 1, 1960; Batori, I., Die Reichsstadt
Augsburg im 18. Jahrhundert, 1969; Schröder, D., Stadt Augsburg, 1975, (in)
Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben 10;
Warmbrunn, P., Zwei Konfessionen in einer Stadt. Das Zusammenleben von
Katholiken und Protestanten in den paritätischen Reichsstädten Augsburg,
Biberach, Ravensburg und Dinkelsbühl von 1548-1648, 1983; Geschichte der Stadt
Augsburg, hg. v. Gottlieb, G., 1984; Fried, P., 2000 Jahre Augsburg, (in)
Schwalbe, Hauszeitschrift der BRZ und der BayWA, 1985; Augsburger Stadtlexikon.
Geschichte, Gesellschaft, Kultur, Recht, Wirtschaft, hg. v. Baer, W. u. a.,
1985; Steuer, P., Die Außenverflechtung der Augsburger Oligarchie von 1500 bis
1620, 1988; Fassl, P., Konfession, Wirtschaft und Politik, 1988; Roeck, B.,
Eine Stadt in Krieg und Frieden. Studium zur Geschichte der Reichsstadt
Augsburg zwischen Kalenderstreit und Parität, 1989; Dietrich, R., Die
Integration Augsburgs, 1993; Augsburg in der frühen Neuzeit, hg. v. Brüning,
J., 1995; Böhm, C., Die Reichsstadt Augsburg, 1997; Möller, F., Bürgerliche
Herrschaft in Augsburg, 1998; Schorer, R., Die Strafgerichtsbarkeit in der
Reichsstadt Augsburg 1156-1548, 2000; Roeck, B., Geschichte Augsburgs, 2005; Adelige
Damenstifte Oberschwabens, hg. v. Schiersner, D., 2011.
Babenberger (Geschlecht). Die älteren B. sind ein in
der Mitte des 11. Jahrhunderts nach der Burg Babenberg (Bamberg) benanntes, in
Ostfranken (Volkfeld) und zeitweise der sorbischen Mark begütertes
Adelsgeschlecht, das wegen seiner Leitnamen auch als Popponen bezeichnet wird
(Poppo I. 819-840 [im Grabfeld], Poppo II. 880-892), im Kampf um die Vormacht
in Franken den rheinfränkischen Konradinern 906 unterlag und um 945 letztmals
bezeugt wird. Zu seinen Vorfahren zählen vielleicht die Rupertiner.
Verwandtschaft mit den Liudolfingern und Hennebergern ist anzunehmen, für
Abkunft der jüngeren B. sprechen Güter im Grabfeld und Namenstraditionen. Als
erster jüngerer B. wird 976 ein marchio Liutpaldus als Markgraf der bayerischen
Mark an der Donau (Ostmark) urkundlich erwähnt, dessen Name auf das bayerische
Herzogsgeschlecht des 10. Jahrhunderts deutet. Sein Bruder Berthold († 980)
verwaltete im königlichen Auftrag den bayerischen Nordgau mit Bamberg, doch
starb die von ihm gegründete Linie der Grafen bzw. Markgrafen von Schweinfurt
1057 mit Otto von Schweinfurt, der Herzog in Schwaben
war, aus, wobei die Güter an verschiedene Familien kamen (Markgrafen von
Meißen, Bretislav von Mähren, Andechs, Habsberg-Kastl, Potenstein bzw.
Pottenstein). Liutpolds Mark erstreckte sich beiderseits der Donau zwischen
Enns und Tulln und wurde bald nach 1000 bis zur Leitha erweitert. Insbesondere
unter dem mit der Salierin Agnes verheirateten Leopold III. wurde die
babenbergische Herrschaft mit reichem Königsgut weiter ausgebaut. 1156
erhielten die B. als Ausgleich für den Verlust des Leopold IV. von seinem
königlichen Halbbruder Konrad III. anvertrauten Herzogtums Bayern (1139-1156)
im sog. Privilegium minus die Erhebung der Mark (Ostmark, österreichische
Markgrafschaft) zum territorialen Herzogtum. 1180 gewann das Geschlecht beim
Sturz Heinrichs des Löwen das Gebiet zwischen Haselgraben und der Großen Mühl und
vielleicht Teile des Traungaues. 1192 erfolgte nach dem Gewinn von Teilen
Oberösterreichs auf Grund Erbvertrags von 1186 der Erwerb des Herzogtums
Steiermark. 1229 wurden Andechser Güter in Krain erworben. Das Erbe des 1246 im
Mannesstamm erloschenen Geschlechts traten nach den Wirren des Interregnums, in
denen Österreich über Margarete von Babenberg an König Ottokar II. von Böhmen
gelangt war, 1282 die Grafen von Habsburg an.
L.: Juritsch, G., Geschichte der Babenberger und ihrer Länder, 1894;
Guttenberg, E., Frhr. v., Territorienbildung am Obermain, 1927, Neudruck 1966;
Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger in Österreich, bearb. v. Fichtenau,
H./Zöllner, E., Bd. 1-4,1 1950ff.; Geldner, F., Zur Genealogie der ”alten
Babenberger”, Hist. Jb. 84 (1964), 257f.; Geldner, F., Neue Beiträge zur
Geschichte der alten Babenberger, 1971; Babenberger-Forschungen, hg. v. Weltin,
M., 1976; Das babenbergische Österreich, hg. v. Zöllner, E., 1978; Borgolte,
M./Scheibelreiter, G., Babenberger, LexMA 1 1980, 1321; Lechner, K., Die
Babenberger, 4. A. 1985; Faußner, H., Zur Frühzeit der Babenberger in Bayern
und Herkunft der Wittelsbacher, 1990; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004;
Scheibelreiter, G., Die Babenberger, 2010; Hanko, H., Herzog Heinrich II.
Jasomirgott, 2012.
Bächingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). B. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam 1806 an Bayern.
Backmeister (Reichsritter). Johann von B. war
1708-1711 als Personalist Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 257.
Baden (Markgrafschaft, Kurfürstentum, Großherzogtum,
Land, Landesteil, Residenz). Das römische Aquae Aureliae (220/221 Civitas
Aurelia Aquensis) im Oostal wurde im 3. Jahrhundert von den Alemannen zerstört.
Erst 987 erscheint dann wieder ein B., das zum Stammesherzogtum Schwaben gehört. Die Familie der Markgrafen von B.
wird erkennbar mit Markgraf Hermann (1040-1074), einem Sohn Herzog Bertholds I.
von Zähringen und einem Enkel Herzog Hermanns IV. von Schwaben,
eines nahen Verwandten der Salier. Seine Güter im Nordschwarzwald hat er
offenbar als Erbe der Grafen von Calw erlangt. Der Markgrafentitel leitet sich
von der Mark Verona des Herzogtums Kärnten ab, in der Hermann I. vor 1072 als
Markgraf erscheint. Nach der von Markgraf Hermann I. erheirateten Burg B.
(Baden-Baden) nannte sich erstmals 1112 unter Fortführung des Markgrafentitels
Hermanns gleichnamiger Sohn Hermann II. (†1130). Er hatte die Grafschaften im
Breisgau und in der Ortenau inne und erlangte durch Heirat Güter um Backnang
(um 1100). Sein Sohn Hermann III. war vermutlich mit einer Tochter König
Konrads III. verheiratet und erlangte 1153 das ehemalige Königsgut Besigheim.
Hermann V. erbte 1219 Pforzheim und erwarb Durlach und Ettlingen sowie
Pfandschaften über Lauffen, Sinsheim und Eppingen. Mit dem Aussterben der
Staufer (um 1254) rückte die Familie im heutigen Mittelbaden in deren Stellung
ein, die auf Lehnsgut des Klosters Weißenburg im Elsass beruhte. Die Güter der
1190 von der Hauptlinie der Markgrafen von B. (mit der Ortenau um Offenburg)
abgespalteten Linie der Markgrafen von Hachberg (Hochberg im Breisgau) und
ihrer 1297 gebildeten Nebenlinie Sausenberg kamen 1415 durch Kauf (Hachberg)
bzw. 1503 durch Erbrecht (Sausenberg) wieder an die Hauptlinie zurück, die
zudem im 14. und 15. Jahrhundert weitere Güter gewann (Sponheim, Lahr und Mahlberg
[Lahr-Mahlberg] zur Hälfte, 1387 die Grafschaft Eberstein zur Hälfte), im Raum
um Stuttgart (u. a. 1504/1595 Besigheim, Mundelsheim) aber den Grafen von
Württemberg weichen musste, so dass B. ein fast ausschließlich oberrheinisches
Herrschaftsgebiet wurde, das hinter Habsburg und Württemberg zurückstand. 1515
erhielt Bernhard III. von B. die luxemburgischen und sponheimischen Güter
(Baden-Baden), Ernst die breisgauischen Güter (Hachberg bzw. Hochberg,
Sausenberg, Rötteln, Badenweiler, sog. Markgräflerland [Baden-Durlach]) und
Philipp die restlichen Güter. Dazu kamen 1535 aus dem Anteil Philipps Stadt und
Schloss Baden, das Gebiet südlich des Flusses Alb, die Herrschaft Beinheim und
die Vogtei über Herrenalb und Frauenalb für Bernhard III. sowie Pforzheim,
Durlach, Altensteig, Liebenzell und das Gebiet nördlich der Alb für Ernst, so
dass sich (von 1515/1535 bis 1771) eine obere Markgrafschaft Baden-Baden und
eine untere Markgrafschaft Baden-Durlach (Residenz in Pforzheim, seit 1724 in
Karlsruhe) gegenüberstanden. Baden-Durlach wurde 1556 evangelisch, Baden-Baden
nach 1555 (später aber rekatholisiert). Von 1594 bis 1622 besetzte
Baden-Durlach Baden-Baden. Baden-Durlach trat zwecks Aufbringung der bei der
Besetzung entstandenen Kosten Besigheim, Mundelsheim, Altensteig und Liebenzell
an Württemberg ab, erwarb aber Malsch und Langensteinbach. Von 1635 bis 1648
kam Baden-Durlach vorübergehend an Baden-Baden. 1654 erließ Baden-Durlach ein
Landrecht und eine Landesordnung. 1666/1667 erwarb Baden-Baden Teile der
Grafschaft Eberstein. 1771 beerbte Baden-Durlach, das sich zum Musterstaat des
aufgeklärten Absolutismus entwickelt hatte, Baden-Baden. Um 1785 umfasste B. -
das um 1780 mit Argenschwang und einem Teil Weilers auch Mitglied des Kantons
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein und außerdem des Kantons Odenwald des
Ritterkreises Franken war - 3500/3600 Quadratkilometer mit etwa 174000/190000
Einwohnern. 1796 verlor es seine linksrheinischen Gebiete an Frankreich (Amt
Rhodt bei Landau [Baden-Durlach], Herrschaft Beinheim im Unterelsass, Amt
Gräfenstein bei Pirmasens, Herrschaften Hesperingen und Rodemachern in
Luxemburg und Teile der Grafschaft Sponheim im Hunsrück). Um 1800 umfasste B.
ein Gebiet von 27 Quadratmeilen. Am 25. 2. 1803 wurde B. durch § 5 des Reichsdeputationshauptschlusses
zum Kurfürstentum erhoben und durch die rechtsrheinischen Teile der Pfalz
(Heidelberg, Mannheim, Ladenburg, Bretten) und die Hochstifte Konstanz, Basel
(teilweise), Straßburg (teilweise), Speyer (teilweise), die hanau-lichtenbergischen
bzw. hessen-darmstädtischen Ämter Lichtenau und Willstätt, die
nassau-usingische Herrschaft Lahr, die Reichsabteien Petershausen, Gengenbach,
Odenheim und Salem (ohne Ostrach), die Reichsstädte Offenburg, Pfullendorf,
Gengenbach, Biberach (1806 an Württemberg), Zell am Harmersbach, Überlingen,
Wimpfen (später an Hessen), das Reichstal Harmersbach und die Klöster
Schwarzach, Frauenalb, Allerheiligen, Lichtental, Ettenheimmünster, Öhningen
und Reichenau sowie kleinere Güter entschädigt, wodurch sich sein Umfang auf
7200 Quadratkilometer mit 445000 Einwohnern vermehrte (Februar-Mai 1803 13
Organisationsedikte Johann Niklas Friedrich Brauers). 1805 erwarb es vom Herzog
von Modena/Österreich den größten Teil des Breisgaues, die Ortenau, die Baar
mit Villingen, die Stadt Konstanz und die Kommende Mainau des Deutschen Ordens
mit insgesamt 2530 Quadratkilometern und 160000 Einwohnern. Durch den Beitritt
zum Rheinbund 1806 wurde es Großherzogtum und erhielt die Fürstentümer
Fürstenberg, Leiningen, Krautheim (Salm-Krautheim), die Landgrafschaft
Klettgau, die Reichsgrafschaft Bonndorf, das Johanniterpriorat Heitersheim, die
südlich des Mains gelegenen Teile der Fürstentümer Wertheim und die
eingeschlossenen Güter der Reichsritterschaft. 1806 wurden einige Gebietsänderungen
mit Württemberg vereinbart. 1810 erhielt B. die seit 1805 württembergische
Landgrafschaft Nellenburg und obere Grafschaft Hohenberg gegen Randgebiete im
Schwarzwald (an Württemberg) und Amorbach (an Hessen-Darmstadt). Damit umfasste
es etwa 15000 Quadratkilometer mit ungefähr 975000 Einwohnern. Zum 1. 1. 1810
übernahm B. den Code Napoléon in der Form des Badischen Landrechts, der die
Geltung des baden-badischen Landrechts von 1588, des baden-durlachischen
Landrechts von 1654, des kurpfälzischen Landrechts von 1610, der Solmser
Gerichts- und Landesordnung von 1571, des Mainzer Landrechts von 1755,
zahlreicher vorderösterreichischer Verordnungen und der Statuten Gengenbachs,
Offenburgs, Pfullendorfs, Überlingens und Zells am Harmersbach auf seinem
Gebiet beendete. 1818 erhielt es eine Verfassung (konstitutionelle Monarchie).
Zugleich musste es an Bayern das Amt Steinfeld (bis 1810 Rothenfels
[Rotenfels]) im Mainkreis und Tauberkreis und Teile Leiningens abtreten,
erhielt aber von Österreich das Fürstentum von der Leyen. 1819 konnte es die
Herrschaft Geroldseck (Hohengeroldseck) erwerben. 1830 wurde der Abkömmling
Leopold des Großherzogs Karl Friedrich von B. mit Luise Geyer von Geyersberg
(seit 1796 Reichsgräfin von Hochberg) Großherzog in B., das allmählich zum
liberalen „Musterländle“ wurde. 1870 trat B. in den Norddeutschen Bund bzw. das
Deutsche Reich ein. Am 22. 11. 1918 dankte Großherzog Friedrich II. ab. Im März
1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Regierung. 1945 wurde B. in das
amerikanisch besetzte Nordbaden (wie Nordwürttemberg Teil Württemberg-Badens)
mit Stuttgart als Hauptstadt und das französisch besetzte Südbaden (B.) mit
Freiburg als Hauptstadt geteilt, 1951/1952 ging es im neuen Baden-Württemberg
auf.
L.: Wolff 163; Winkelmann-Holzapfel 141; Riedenauer 128; Die Territorien des
Reichs 5, 124; Beschreibung des Oberamtes Besigheim, hg. v. kgl. stat.-top.
Bureau, 1853, Neudruck 1962; Heyck, E., Geschichte der Herzöge von Zähringen,
1891; Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg, bearb. v. Fester,
R./Witte, H., 1892ff.; Fester, R., Markgraf Bernhard I. und die Anfänge des
badischen Territorialstaates, 1896; Krieger, A., Topographisches Wörterbuch des
Großherzogtums Baden, 1903-1905; Curtaz, L., Die Autonomie der standesherrlichen
Familien Badens in ihrer geschichtlichen Entwicklung und nach geltendem Recht,
Diss. jur. Heidelberg 1908; Gothein, E., Die badischen Markgrafschaften im 16.
Jahrhundert, 1910; Krieger, A., Badische Geschichte, 1921; Lautenschlager,
F./Schulz, W., Bibliographie der badischen Geschichte, Bd. 1ff. 1929ff.;
Gärtner, K., Heimatatlas der Südwestmark Baden, 1937; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Baden im 19. und 20. Jahrhundert,
1948; Haebler, R., Badische Geschichte. Die alemannischen und
pfälzisch-fränkischen Landschaften am Oberrhein in ihrer politischen,
wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung, 1951, Neudruck 1987; Arndt, E.,
Vom markgräflichen Patrimonialstaat zum großherzoglichen Verfassungsstaat
Baden, ZGO N.F. 62 (1953); Merkel, R., Studien zur Territorialgeschichte der
badischen Markgrafschaft in der Zeit vom Interregnum bis zum Tode Markgraf
Bernhards I. (1250-1431), Diss. phil. Freiburg 1953; Sütterlin, B., Geschichte
Badens, 1967, 2. A. 1968; Jänichen, H./Schröder, K., 150 Jahre amtliche
Landesbeschreibung in Baden-Württemberg, Zeitschrift für württembergische
Landesgeschichte 33 (1974); Straub, A., Das badische Oberland im 18.
Jahrhundert, 1977; Stiefel, K., Baden 1648-1952, Bd. 1, 2 1978; Wunder, G., Zur
Geschichte der älteren Markgrafen von Baden, Württembergisch-Franken 1978,
13ff.; Schwarzmaier, H., Baden, LexMA 1 1980, 1337f.; Das Großherzogtum Baden
zwischen Revolution und Restauration 1849-1851, hg. v. Real, W., 1983; Das Land
Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden, hg. v. der
staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1983; Müller, H., Das
Großherzogtum Baden und die deutsche Zolleinigung 1819-1835/36, 1984; Sauer,
P., Napoleons Adler über Württemberg, Baden und Hohenzollern, 1987; Wunder, G.,
Die ältesten Markgrafen von Baden, ZGO 135 (1987); Schwarzmaier, H., Von der
Fürsten Tailung. Die Entstehung der Unteilbarkeit fürstlicher Territorien und
die badischen Teilungen des 15. und 16. Jahrhunderts, Bll. f. dt. LG. 126
(1990), 161ff.; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, hg. v. d.
Komm. f. geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1990ff.;
Hug, W., Geschichte Badens, 1992; Schmid, K., Baden-Baden und die Anfänge der
Markgrafen von Baden, ZGO 140 (1992), 1; Eibach, J., Der Staat vor Ort, 1994;
Furtwängler, M., Die Standesherren in Baden, 1996; Repertorium der
Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3
1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 208; Schnabel, T.
Geschichte von Baden und Württemberg 1900-1952, 2001; … so geht hervor’ ein
neue Zeit, hg. v. Kohnle, A. u. a, 2003; Andermann, K., Die Markgrafen von
Baden und der Adel im südlichen Ufgau und in der nördlichen Ortenau, ZGO 151
(2003), 93; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 37, 748; Engehausen, F., Kleine Geschichte
des Großherzogtums Baden 1806-1918, 2005; Schwarzmaier, H., Baden, 2005;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 500, 2, 41; Kohnle, A., Kleine
Geschichte der Markgrafschaft Baden, 2006; Die Protokolle der Regierung von
Baden, Bd. 1 bearb. v. Hochstuhl, K., 2006; 1806 – Souveränität für Baden und
Württemberg. Beginn der Modernisierung?, hg. v. Schindling, A. u. a., 2007;
Weber-Krebs, F., Die Markgrafen von Baden im Herzogtum Luxemburg (1487-1797),
2007; Laufs, A., Das Eigentum an badischen Kulturgütern aus der Zeit der
Monarchie, 2008; Weber, R., Kleine Geschichte der Länder Baden und Württemberg
1918-1945, 2008; Regierunsakten dies Kurfürstentums und Großherzogtums Baden
1803-1815, bearb. v. Schimke, M., 2012.
Baiershofen (reichsritterschaftliche Herrschaft). B. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam vor der Mediatisierung an Ellwangen.
Baldeck (Reichsritter). Von 1542-1565 waren die
in Magolsheim begüterten B. Mitglied des Kantons Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 257.
Ballmertshofen (reichsritterschaftliche Herrschaft). B. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Thurn und Taxis. S. Baden-Württemberg
Barille (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die B. mit einem Anteil an den Rittergütern Gündringen und Dürrenhardt
(Durrenhardt), den sie zwischen 1753 und 1759 an die Eck und Hungersbach
verkauften, zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 200; Kollmer 375.
Bartenstein (Reichsritter). 1743-1805 waren
Angehörige der B. als Personalisten im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 257.
Bartholomä (reichsritterschaftlicher Ort). Das bis
zum Ende des Mittelalters Laubenhart genannte Dorf B. östlich von Schwäbisch
Gmünd gehörte bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts zur Herrschaft Lauterburg. Es
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
S. Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510.
Bayern (Herzogtum, Kurfürstentum, Königreich,
Freistaat). Die B. (Baiern) werden erstmals um die Mitte des 6. Jahrhunderts
bei Jordanes (Getica c. 55 Baibari) erwähnt. Sie setzen sich vor allem aus
Germanen böhmischer, westlicher und östlicher Herkunft sowie Romanen zusammen,
wobei - vielleicht den Alemannen besonderes Gewicht zukommt, aber - die aus
Böhmen stammenden Einwanderer namengebend wurden (Boio-varii, Baju-warii) und
der neue Stamm im Gebiet der römischen Provinz Noricum ripense und im Flachland
der Raetia secunda im Wesentlichen zu Beginn des 6. Jahrhunderts entstand. An
seiner Spitze stehen die seit dem Tode Theoderichs des Großen (526) von dem
Merowingerkönig Theudebald eingesetzten und von den Franken abhängigen
(fränkischen?, burgundischen?) Agilolfinger (Garibald I. 550-590, Sitz in Regensburg),
von denen nach dem Aufbau eines Königreichs (regnum) Tassilo III. 788 von Karl
dem Großen abgesetzt wurde. Der Siedlungsraum reichte vom Lech bis zur Enns und
von Premberg(/Burglengenfeld)/Nabburg bis zu den Alpen (Bozen). Das Recht des
zu Beginn des 8. Jahrhunderts christianisierten Stammes wurde in der Lex
Baiwariorum aufgezeichnet (vor 743). Am Ende der Karolingerzeit erscheint
erneut ein Herzog der bis zur Raab und bis Friaul, Istrien und Dalmatien
ausgreifenden B. (rex in regno Teutonicorum Arnulf 907-937, Sohn des Markgrafen
Liutpold, Luitpold). Kaiser Otto I. entsetzte 947 die Familie der Liutpoldinger
(Luitpoldinger) des Herzogtums und übertrug es mit Friaul seinem mit der
Liutpoldingerin (Luitpoldingerin) Judith verheirateten Bruder Heinrich. Unter
dessen Sohn Heinrich (II.) dem Zänker erhielt B. seine größte Ausdehnung (952
Markgrafschaft Verona, Marken Krain und Istrien bis 976). Kaiser Otto II.
setzte aber Heinrich den Zänker 976 ab und trennte die bayerische Ostmark, den
Nordgau und Kärnten mit den italienischen Marken von B., das Heinrich 985
wieder erhielt, ab. Unter den Saliern wurde B. meist an Familienmitglieder
gegeben, von 1070 bis 1139 an die Welfen (1070 Welf I., 1101 Welf II., 1120
Heinrich der Schwarze, 1126 Heinrich der Stolze, der zugleich Sachsen erbte),
1139 an die Babenberger und von 1156 bis 1180 unter Abtrennung der den
Babenbergern verbleibenden Mark an der Donau (Ostmark, Herzogtum Österreich)
erneut an die Welfen (Heinrich den Löwen). 1180 gelangte mit der Absetzung Heinrichs
des Löwen das noch um Oberösterreich, Traungau und Steiermark verkleinerte
bayerische Herzogtum an Otto von Wittelsbach, einen Nachkommen der seit der
Mitte des 11. Jahrhunderts urkundlich nachweisbaren Grafen von
Scheyern(-Wittelsbach), die seit etwa 1120 das bayerische Pfalzgrafenamt
innehatten. Die mit der Belehnung durch das Herzogtum B. neu begründete
Dynastie der Wittelsbacher, die eine straffe Verwaltung in B. ausbildete (34
Landgerichte bzw. Pflegämter), wurde rasch in Auseinandersetzungen mit den
bayerischen Großen verstrickt. Stadt und Hochstift Regensburg lösten sich
ebenso wie das Erzstift Salzburg vom Herzogtum. Landesfürsten wurden auch die
Bischöfe von Bamberg, Brixen, Freising und Passau sowie die Grafen von Tirol,
das die Herzoginwitwe Margarethe 1363 an Herzog Rudolf IV. von Österreich
übergeben hatte, und die Landgrafen von Leuchtenberg. Umgekehrt erhielt der
Herzog 1208 die Bestätigung der Erblichkeit des Herzogtums und die Reichslehen
des Pfalzgrafen Otto VIII. und des Andechser Grafen Heinrich von Istrien, 1214
die Belehnung mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein und etwa gleichzeitig weitere
Güter (u. a. Aibling). 1240 erlangte er die vordem freisingische Stadt München.
1242 beerbte er die Grafen von Bogen, 1248 die Grafen von Andechs und die
älteren Grafen von Ortenburg und vertrieb den letzten Grafen von Wasserburg.
1254/1255 wurde B. dann in einen kleineren westlichen Teil („Oberbayern“, zu
dem der Nordgau und die Pfalzgrafschaft bei Rhein sowie die Kurwürde kamen,)
und einen größeren östlichen Teil („Niederbayern“ zwischen Reichenhall, Cham,
Freising und Landshut) geteilt. 1268 erhielt es das konradinische Erbe in der
Oberpfalz und am Lech (Landsberg), was besonders Oberbayern (Amberg,
Hohenstein, Vilseck [Vogtei], Auerbach, Plech, Hersbruck, Neuhaus, Neumarkt in
der Oberpfalz, Berngau, Donauwörth, Mering, Schwabegg, Schongau) und nur in
geringem Ausmaß auch Niederbayern (Floß, Parkstein, Weiden, Adelburg
[Adelnburg]) zugute kam. 1289 verlor B. die Kurwürde an Böhmen. 1294 wurde die
Pfalz von Oberbayern gelöst. 1314 wurde Ludwig IV. (von Oberbayern) zum
deutschen König gewählt (1328 Kaiser). Er verlieh 1323 seinem Sohn Ludwig V.
die durch das Aussterben der Askanier erledigte Mark Brandenburg. 1340 erlosch
die 1331 dreigeteilte niederbayerische Linie. Ihre Güter fielen an Oberbayern,
für das Kaiser Ludwig 1335/1346 ein Landrecht erließ, zurück. Schon 1329 hatte
Ludwig selbst im Hausvertrag von Pavia den Söhnen seines Bruders die Pfalz
(Rheinpfalz) und einen Teil des Nordgaus, die Oberpfalz, abgetreten
(einschließlich der Kurwürde). Gegen Ludwigs des B. Pläne teilten dann seine
sechs Söhne 1349/1351/1353 B. und weitere hinzuerworbene Güter (1346-1433
Grafschaften Holland, Seeland, Friesland, Hennegau, außerdem Tirol [1342-1363])
auf. Ludwig V. (Bayern-München) erhielt Oberbayern mit Tirol, Ludwig VI. und
Otto V. gemeinsam die Mark Brandenburg, Stephan II. fast ganz Niederbayern,
Wilhelm I. und Albrecht I. das Gebiet um Straubing (Bayern-Straubing) sowie die
Niederlande. Hiervon fiel 1363 Oberbayern an Stephan II. von Niederbayern, der
aber 1369 Tirol, das die Herzoginwitwe Margarethe (1363) an Herzog Rudolf IV.
von Österreich übergeben hatte, an Habsburg abtreten musste. Brandenburg musste
1373 an Karl IV. abgegeben werden. 1392 wurde B. zum drittenmal geteilt
(Teilherzogtümer Bayern-München, Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt). Herzog
Johann II. erhielt den südwestlichen Teil Oberbayerns und den südlichen Nordgau
(Bayern-München), Herzog Friedrich Niederbayern (Bayern-Landshut), Herzog
Stephan III. Streubesitz an der oberen Donau und im Alpenvorland
(Bayern-Ingolstadt). 1425 erlosch die in der zweiten Teilung 1349ff.
entstandene Straubinger Linie im Mannesstamm. Nach dem Pressburger Schied von
1429 fiel das 1425 rasch vom Kaiser an Habsburg verliehene Straubinger Land zur
Hälfte an die beiden Münchener Herzöge (Bayern-München) und zu je einem Viertel
an Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt. 1433 musste die Herrschaft über die
Niederlande an den Herzog von Burgund abgetreten werden. 1445/1447 starb mit
Ludwig dem Buckligen die Linie Bayern-Ingolstadt aus. Ihre Güter fielen an
Heinrich XVI. von Bayern-Landshut, der nunmehr zwei Drittel Bayerns beherrschte
und dessen Nachfolger Ludwig der Reiche 1472 die Universität Ingolstadt
gründete. 1450 trat Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut im Erdinger Vertrag
seinem Münchener Vetter einen kleinen Teil des Erbes ab. Gleichzeitig gewann
Bayern-Landshut die Herrschaften Heidenheim, Heideck, Wemding und Weißenhorn.
1485 zog Albrecht IV. von Bayern-München die Grafschaft Abensberg ein. Von 1487
bis 1492 unterstellte sich die verschuldete Reichsstadt Regensburg seiner
Landeshoheit. Am 1. 12. 1503 starb die Linie Bayern-Landshut mit Georg dem
Reichen in männlicher Linie aus. Zwischen dem mit der Georgstochter Elisabeth
verheirateten Ruprecht von der Pfalz und Albrecht IV. von Bayern-München kam es
zum Erbfolgekrieg, da Georg Elisabeth zur Erbin eingesetzt hatte, obwohl nach
dem Teilungsvertrag von 1392 und dem Erdinger Vertrag von 1450 beim Aussterben
der Linie Bayern-Landshut Bayern-München das Erbe erhalten sollte. Gegen das
Versprechen von Gebietsabtretungen erhielt Albrecht IV. die Unterstützung König
Maximilians. Im Kölner Schied König Maximilians vom 30. 6. 1505 wurde das
Landshuter Erbe dann dem Münchener Gebiet zugefügt und damit die Einheit
Bayerns wiederhergestellt. Albrecht IV. musste aber 1505 verstreute Gebiete
zwischen Fichtelgebirge und oberer Donau (Neuburg, Hilpoltstein, Heideck,
Burglengenfeld, Sulzbach) zur Bildung des für die Kinder Ruprechts geschaffenen
Fürstentums der „Jungen Pfalz“ (Pfalz-Neuburg) sowie andere Güter an den Kaiser
(Gerichte Kufstein, Rattenberg, Kitzbühel, das Zillertal sowie Kirchberg und
Weißenhorn,), an die Reichsstadt Nürnberg (Altdorf, Hersbruck) und an Württemberg
(Heidenheim) abtreten. 1506 wurde ein Primogeniturgesetz in Kraft gesetzt, das
die Einheit des Landes sichern sollte. Dieses so gefestigte Land erhielt 1516
eine Landesordnung, 1518 ein reformiertes Landrecht, 1520 eine Gerichtsordnung
und 1616 durch Herzog Maximilian (1597-1651) erneut ein Landrecht. 1623 gewann
der Herzog den Kurfürstenstand, 1607 Donauwörth, 1616 Mindelheim und 1628 die
Oberpfalz. Maximilian II. Emanuel wurde 1691 Statthalter der spanischen
Niederlande, verlor aber von 1704 bis 1714 B. an Österreich. Karl VII. Albrecht
erwarb 1734 und 1740 die Herrschaften Hohenwaldeck, Wartenberg, Sulzbürg und
Pyrbaum und erhielt 1742 die Kaiserkrone. Unter Maximilian III. Joseph öffnete
sich B. der Aufklärung. 1758 stiftete er auf Betreiben Ickstatts und Loris die
Akademie der Wissenschaften in München. Zugleich wurde durch Ickstatt die
völlig zersplitterte Staatsverwaltung neu organisiert und durch Kreittmayr das
bayerische Recht kompiliert bzw. kodifiziert (Codex Juris Bavarici Criminalis
7. 10. 1751, Codex Juris Bavarici Judiciarii (1753), Codex Maximilianeus
Bavaricus Civilis 2. 1. 1756). 1777 starben die bayerischen Wittelsbacher aus
und wurden durch die wittelsbach-pfälzischen Kurfürsten (Karl Theodor) beerbt,
so dass - abgesehen von Pfalz-Zweibrücken(-Birkenfeld) - erstmals seit 1329 die
getrennten wittelsbachischen Lande (einschließlich Pfalz, Jülich, Berg,
Pfalz-Neuburg, Pfalz-Sulzbach) wieder vereinigt wurden. 1779 ging das
bayerische Innviertel an Österreich verloren, 1797/1801 das linksrheinische
Gebiet an Frankreich. Beim Tod des kinderlosen Karl Theodor gelangte Maximilian
IV. Josef von der Linie Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld an die Herrschaft und
vereinigte so die gesamten wittelsbachischen Lande. Maximilian IV. Joseph
(1799-1825), seit 1806 König Maximilian I., und sein Minister Freiherr
Maximilian Joseph von Montgelas (1799-1817) schufen dann den modernen Staat B.
1801 umfasste das Herzogtum B. mit den Reichsgrafschaften Valley, Hals bei
Passau, Cham und Hohenschwangau sowie der Reichspflege Donauwörth (Wörth) 590
Quadratmeilen mit 880000 Einwohnern. 1803 gewann B. durch § 2 des
Reichsdeputationshauptschlusses als Entschädigung für die linksrheinischen
Güter (Pfalz [Rheinpfalz], Pfalz-Zweibrücken, Pfalz-Simmern, Jülich,
Pfalz-Lautern, Pfalz-Veldenz, Bergen-op-Zoom [Bergen op Zoom], Ravenstein) in
Franken die Hochstifte Würzburg und Bamberg sowie die Reichsstädte Rothenburg,
Weißenburg, Windsheim und Schweinfurt, die Abteien Waldsassen und Ebrach, die
Reichsdörfer Gochsheim und Sennfeld sowie aus dem Hochstift Eichstätt die Ämter
Sandsee, Wernfels-Spalt, Abenberg, Arberg-Ornbau und Wahrberg
(/Vahrnberg)-Herrieden, in Schwaben das
Hochstift Augsburg, eine Reihe von Klöstern (Kempten, Irsee, Wengen, Söflingen,
Elchingen, Ursberg, Roggenburg, Wettenhausen, Ottobeuren, Kaisheim, Sankt
Ulrich und Afra in Augsburg) und die Reichsstädte Dinkelsbühl, Kaufbeuren,
Kempten, Memmingen, Nördlingen, Ulm, Bopfingen, Buchhorn, Wangen, Leutkirch
sowie vor allem in Altbayern selbst die Hochstifte Freising und Passau
diesseits von Inn und Ilz. Die rechtsrheinische Pfalz kam aber an Baden. 1805
erlangte B. in den Verträgen von Brünn und Pressburg die Reichsstadt Augsburg,
die Markgrafschaft Burgau, habsburgische Güter in Oberschwaben, Vorarlberg,
Passau, Eichstätt und Tirol mit Brixen und Trient (im Austausch gegen
Würzburg). Am 1. 1. 1806 stieg es zum Königreich auf. Nach dem Beitritt zum
Rheinbund am 12. 7. 1806 gewann es Ansbach (im Austausch gegen Berg) und
zahlreiche kleine Herrschaften, die Reichsstadt Nürnberg sowie Gebiete des
Deutschen Ordens. 1809/1810 erlangte es auf Kosten Österreichs das Innviertel
und das Hausruckviertel, Salzburg und Berchtesgaden, außerdem Bayreuth und
Regensburg, musste aber Südtirol an Italien und einen Teil Mainfrankens an das
Großherzogtum Würzburg abgeben. Ein Vertrag mit Württemberg ließ im Westen die
Iller zur Grenze werden und Ulm an Württemberg übergehen. 1808 wurde eine
Konstitution erlassen. 1815/1816 (14. 4. 1816) musste B. Tirol, Vorarlberg,
Salzburg, das Innviertel und das Hausruckviertel an Österreich zurückgeben,
erhielt aber seinerseits das Maingebiet von Würzburg bis Aschaffenburg und dazu
die linksrheinische Pfalz zurück. Das 1805/1806 erlangte Vils im Außerfern
wurde 1816 gegen Marktredwitz an Österreich gegeben. Die verschiedenen
verbliebenen, zwischen 1803 und 1816 die Länder von etwa 230 ehemaligen
Reichsständen aufnehmenden Gebiete wurden unter dem leitenden Minister
Montgelas zu einer straff verwalteten Einheit vereinigt, die am 10. 6. 1815 als
drittgrößter Staat widerstrebend dem Deutschen Bund beitrat, 1808 eine
Konstitution bzw. am 26. 5. 1818 eine Verfassung und 1813 ein einheitliches
modernes Strafrecht (Kriminalgesetzbuch) erhielt und die Universitäten Bamberg,
Altdorf, Dillingen, Innsbruck und Salzburg aufhob. Alleiniger Mittelpunkt wurde
München, das 1826 auch die 1800 schon von Ingolstadt nach Landshut verlegte
Universität gewann. 1837 wurde das Land neu in sieben Regierungsbezirke (Schwaben, Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz,
Oberfranken, Mittelfranken Unterfranken) gegliedert, zu denen noch die Pfalz
als achter Regierungsbezirk trat. Durch preußisches Gesetz vom 24. 12. 1866
wurde das bisherige bayerische Bezirksamt Gersfeld, das aus Orten der früheren
Herrschaft Gersfeld und der ehemals fuldischen Ämter Weyhers, Bieberstein und
Oberamt Fulda bestand, und der bisher bayerische Landgerichtsbezirk Orb mit
Orten, die 1815 aus dem Großherzogtum Frankfurt an B. gelangt waren, mit
Preußen vereinigt. Am 20./23. 11. 1870 schloss B. als letzter süddeutscher Staat
in Versailles den Vertrag über den Eintritt in das Deutsche Reich ab, bei dem
es nach der Verfassung von 1871 als Reservatrechte eigene Diplomatie, Post,
Eisenbahn, Bier- und Branntweinsteuer sowie beschränkte Wehrhoheit behielt. Im
November 1918 rief der Führer der Unabhängigen Sozialdemokratie Eisner in B.
die Republik aus. König Ludwig III. ging außer Landes, verweigerte aber jede
Abdankung. Gleichwohl wandelte sich das Königreich zum Freistaat (Verfassung
vom 12./19. 8. 1919). Auf Grund der neuen Verfassung verlor B. im Deutschen
Reich fast alle Sonderrechte. Ein Teil der Pfalz Bayerns kam zum Saargebiet. Am
1. 7. 1920 wurde Sachsen-Coburg mit B. vereinigt. Am 9. 3. 1933 wurde die
Regierung des Ministerpräsidenten Held (Bayerische Volkspartei) durch die Nationalsozialisten
verdrängt. 1934 verlor B. seine Eigenstaatlichkeit und wurde bis 1945
Gebietskörperschaft des Reiches. 1945 kam es zur amerikanischen Besatzungszone,
doch wurden Lindau und die Pfalz der französischen Besatzungszone zugeteilt.
Umgekehrt kam das zuvor thüringische Ostheim zu B. Die Pfalz wurde von (dem
wiederbegründeten) B. getrennt und 1946 dem Land Rheinland-Pfalz eingegliedert.
Lindau kam 1956 zu B. zurück. Am 1. 12. 1946 erhielt B. eine neue Verfassung.
1949 lehnte der Landtag Bayerns das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
wegen unzureichender Berücksichtigung bayerischer Sonderrechte ab, doch wurde
B. Land der Bundesrepublik Deutschland. S. Pfalz, Wittelsbach.
L.: Wolff 134; Zeumer 553 II b1, II b 61, 6; Wallner 711 BayRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G4, II 78 (bis 1450) G4, II 22 (1648)
F4, III 38 (1789) D3; Die Territorien des Reichs 1, 56; Monumenta Boica, ed.
Academia Scientiarum Boica, Bd. 1ff. 1763ff.; Buchner, A., Geschichte von
Bayern, 1820-1855; Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen
Geschichte, hg. v. d. hist. Komm. bei der bay. Akad. d. Wiss. Bd. 1ff. 1856ff.;
Riezler, S. v., Geschichte Bayerns, 1878ff., z. T. 2. A. 1927ff., Neudruck
1964; Rosenthal, E., Geschichte des Gerichtswesens und der
Verwaltungsorganisation Bayerns, Bd. 1, 2 1889ff., Neudruck 1968; Götz, W.,
Geographisch-historisches Handbuch von Bayern, Bd. 1-2, 1895ff.; Doeberl, M.,
Entwicklungsgeschichte Bayerns, Bd. 1 1906, 3. A. 1916, Bd. 2 2. A. 1928, Bd. 3
1931; Ortsbuch von Bayern 1932, hg. v. Reichspostzentralamt, 1932, mit Nachtrag
von 1933; Spindler, M., Die Anfänge des bayerischen Landesfürstentums, 1937;
Kornrumpf, M., Atlas Bayerische Ostmark, 1939; Keyser, E./Stoob, H., Deutsches
Städtebuch 1939-1974, Bd. 5; Bauerreiß, R., Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 1-7,
1949ff. z. T. 3. A.; Historischer Atlas von Bayern, hg. von der Kommission für
bayerische Landesgeschichte, 1950ff. (Verzeichnis der bis 1980 erschienenen
Hefte in Zs. f. bay. LG. 43 (1980), 799ff.); Hiereth, S., Die bayerische
Gerichts- und Verwaltungsorganisation vom 13. bis 19. Jahrhundert, 1950; Simon,
M., Evangelische Kirchengeschichte Bayerns, 2. A. 1952; Rall, H., Kurbayern in
der letzten Epoche der alten Reichsverfassung 1745-1801, 1952; Historisches
Ortsnamenbuch von Bayern, hg. von der Kommission für bayerische
Landesgeschichte, 1952ff.; Zimmermann, W., Bayern und das Reich 1918-23, 1953;
Reindel, K., Die bayerischen Luitpoldinger, 1953; Historisches
Gemeindeverzeichnis von Bayern, Beiträge zur Statistik Bayerns 192 (1954);
Schwend, K., Bayern zwischen Monarchie und Diktatur 1918-33, 1954;Schmidt,
W./Reng, A., Straubinger Atlas, Straubinger Hefte 8 (1958); Bosl, K.,
Bayerische Geschichte, 7. A. 1990; Hubensteiner, B., Bayerische Geschichte, 10.
A. 1985; Historischer Atlas von Bayerisch-Schwaben,
hg. v. Zorn, W., 2. A. 1985ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen,
1961, I, 12, II, 22, 51, 52, 91, 94, III, 18, 19, 26, 27, Peiera, Volksname,
Peigirolant, Landname, Baivarii, Baioaria, Beiaro riche, Beireland; Werner, H.,
Die Herkunft der Bajuwaren und der „östlich-merowingische“ Reihengräberkreis,
FS Wagner, F., 1962; Fried, P., Herrschaftsgeschichte der altbayerischen
Landgerichte Dachau und Kranzberg im Hoch- und Spätmittelalter sowie in der frühen
Neuzeit, 1962; Hubensteiner, B., Bayern, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Finsterwalder, R., Zur Entwicklung der bayerischen Kartographie von
ihren Anfängen bis zum Beginn der amtlichen Landesaufnahme, 1967; Apian, P., 24
baierische Landtafeln von 1568, hg. v. Fauser, A./Stetten, G., 1968; Handbuch
der bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 1ff. 1968ff., 2. A.
1981ff., z. T. 3. A. 1995ff.; Bayerischer Geschichtsatlas, hg. v. Spindler, M.,
1969; Buzas, L./Junginger, F., Bavaria Latina. Lexikon der lateinischen
geographischen Namen in Bayern, 1971; Weis, E., Montgelas, Bd. 1f. 1971f.;
Altbayern im Frühmittelalter bis 1180, hg. v. Ay, K., 1974; Rall, H.,
Zeittafeln zur Geschichte Bayerns, 1974; Riedenauer, E., Das allgemeine
Ortsregister zum Historischen Atlas von Bayern, Z. f. bay. LG. 39 (1976); Schwaben von 1268-1803, bearb. v. Blickle, P./Blickle,
R., 1979; Wittelsbach und Bayern, hg. v. Glaser, H., Bd. 1ff. 1980; Fried, P.,
Vorstufen der Territorienbildung in den hochmittelalterlichen Adelsherrschaften
Bayerns, (in) FS Kraus, A., 1982, 33ff.; Demel, W., Der bayerische
Staatsabsolutismus 1806/08 bis 1817, 1983, Schriftenreihe zur bayerischen
Landesgeschichte 76; Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte
1799-1980, hg. v. Volkert, W., 1983; Land und Reich, Stamm und Nation. Probleme
und Perspektiven bayerischer Geschichte, FS Spindler, M., 1984; Die Bayern und
ihre Nachbarn, hg. v. Wolfram, H. u. a., 1985; Hausberger, K./Hubensteiner, B.,
Bayerische Kirchengeschichte, 1985; Reitzenstein, W. Frhr. v., Lexikon
bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung, 2. A. 1991; Zorn, W., Bayerns
Geschichte im 20. Jahrhunderts, 1986; Ay, K., Land und Fürst im alten Bayern,
16.-18. Jahrhundert, 1988; Bosl, K., Die bayerische Stadt in Mittelalter und
Neuzeit. Altbayern, Franken, Schwaben, 1988;
Bosls Bayerische Biographie, 1980ff., Ergbd. 1000 Persönlichkeiten aus 15
Jahrhunderten, hg. v. Bosl, K., 1988; Neuanfang in Bayern, 1945-1949. Politik
und Gesellschaft in der Nachkriegszeit, hg. v. Benz, W., 1988; Handbuch der
bayerischen Geschichte, Bd. 2 Das alte Bayern, hg. v. Kraus, A., 2. A. 1988;
Volkert, W., Die bayerischen Kreise. Namen und Einteilung zwischen 1808 und
1838, (in) FS Bosl, K., Bd. 2, 1988; Lieberich, H., Die bayerischen Landstände
1313-1807, Einleitung und Verzeichnisse, 1988; Wolff, H., Cartographia
Bavaricae. Bayern im Bild der Karte, 1988; Riepertinger, R., Typologie der
Unruhen im Herzogtum Bayern 1525, Zs. f. bay. LG. 51 (1988); Hartmann, P.,
Bayerns Weg in die Gegenwart. Vom Stammesherzogtum zum Freistaat heute, 2. A.
1992; Franz, E. u. a., Gerichtsorganisation in Baden-Württemberg, Bayern und
Hessen im 19. und 20. Jahrhundert, 1989; Kremer, R., Die Auseinandersetzungen
um das Herzogtum Bayern-Ingolstadt 1438-1450, 1989; Liebhart, W., Bayern zur
Zeit König Ludwigs, Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 185ff.; Störmer, W:, Die
oberbayerischen Residenzen der Herzöge von Bayern, Bll. f. dt. LG. 123 (1987),
1ff.; Ziegler, W., Die niederbayerischen Residenzen im Spätmittelalter, Bll. f.
dt. LG. 123 (1987), 25ff.; Götschmann, D., Altbayern vor 1806, 1979-1986
(Sammelbericht), Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 711ff.; Jahn, J., Ducatus
Baiuvariorum. Das bairische Herzogtum der Agilolfinger, 1991; Typen der
Ethnogenese unter besonderer Berücksichtigung der Bayern, hg. v. Wolfram,
H./Pohl, W., 1993; Kraus, A., Geschichte Bayerns, 3. A. 2004; Tremel, M.,
Geschichte des modernen Bayern, 1994; Wolfram, H., Salzburg, Bayern,
Österreich, 1996; Regierungsakte des Kurfürstentums und Königreichs Bayern, hg.
v. Schimke, M., 1996; Prinz, M., Die Geschichte Bayerns, 1997; Handbuch der
bayerischen Kirchengeschichte, hg. v. Brandmüller, W., 1998; Seitz, J., Die
landständische Verordnung in Bayern, 1998; Repertorium der Policeyordnungen der
frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Kremer, R., Die
Auseinandersetzungen um das Herzogtum Bayern-Ingolstadt 1438-1450, 2000;
Volkert, W., Geschichte Bayerns, 2001; Bayern im Bund, hg. v. Schlemmer, H. u.
a., 2001ff.; Franz, M., Die Landesordnungen von 1516/1520, 2003; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 752;
Krey, H., Herrschaftskrisen und Landeseinheit, 2005; Kummer, K., Landstände und
Landschaftsverordnung unter Maximilian I. von Bayern (1598-1651), 2005; Körner,
H., Geschichte des Königreichs Bayern, 2006; Handbuch der historischen Stätten,
Bayern, 3. A., hg. v. Körner, H. u. a., 2006; Die Protokolle des bayerischen
Staatsrats 1799 bis 1817, bearb. v. Stauber, R., Bd. 1f. 2006ff.; Deutsches
Verfassungsrecht 1806-1918, hg. v. Kotulla, M., Bd. 2, 2007 (z. B. 1042
Besitzergreifungspatent zur Vollziehung des mit der Krone Württemberg
abgeschlossenen Grenzvertrags vom 2. November 1810); Grundlagen der modernen
bayerischen Geschichte, hg. v. Willoweit, D., 2007; Paulus, C., Das
Pfalzgrafenamt in Bayern im frühen und hohen Mittelalter, 2007.
Beauveau-Craon (Reichsritter, Reichsfürst). Von
1721/1722 bis 1728/1743 zählte der lothringische Marquis von B. mit dem um 1720
von den Closen erworbenen Rittergut Mühlhausen am Neckar, das 1728 von den Palm
gekauft wurde, zum Kanton Kocher im Ritterkreis Schwaben.
L.: Kollmer 375; Schulz 257; Klein 178.
Beckers zu Westerstetten (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren B. mit einem Zehntel
der um 1700 erworbenen Ganerbschaft Bechtolsheim zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein sowie von 1743 bis 1776 Heinrich Anton von B. zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben. 1742 wurde
die Familie in den Reichsgrafenstand erhoben.
L.: Zimmermann 63; Winkelmann-Holzapfel 141f.; Schulz 258.
Behr von Behrental (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die B. zu Ehningen (Ehringen) zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 201.
Bemelberg, Bemmelberg, Bömelburg (Reichsritter,
Freiherren). Die B. zählten (1569-1661 wegen Hohenburg im Kanton Kocher und
noch im 18. Jahrhundert wegen dem 1594 erworbenen Erolzheim im Kanton Donau)
zum Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Schulz 258, Hölzle, Beiwort 58.
Bentzel zu Sternau (Freiherren, Reichsritter,
Reichsgrafen). Das angeblich schwedische, nach dem Dreißigjährigen Krieg in die
Dienste des Erzstifts Mainz getretene katholische Adelsgeschlecht der B. wurde
1732 in den rittermäßigen Adelsstand aufgenommen und 1746 mit dem Beinamen
Sternau in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Seit 1743 war die Familie dem
Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein inkorporiert. 1790 gewann sie
den Reichsgrafenstand. 1793 wurde Johann Baptist Graf B. Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben, 1797 sein Vetter Christian Joseph Graf B.
Beide waren noch 1805 als Personalisten Kantonsmitglieder.
L.: Hellstern 201.
Berg (Herrschaft). Nach B. an der Donau bei
Ehingen nannten sich Grafen von B., die mit den Staufern verwandt waren und im
12. Jahrhundert drei Töchter mit den Herzögen von Böhmen, Mähren und Polen
verheirateten. Graf Heinrich III. erhielt 1212 Burgau zu Lehen und übertrug
hierauf den erheirateten Titel eines Markgrafen (von Ronsberg). Diese Linie
starb 1301 aus. Von der 1346 aussterbenden Hauptlinie der Grafen von Wartstein
erwarb Österreich 1343 die Herrschaft B. Unter der Landeshoheit Österreichs
hatten in der Landvogtei Schwaben die Grafen
(Schenk) von Castell die Herrschaft. S. Baden-Württemberg.
L.: Wolff 46; Wallner 714 ÖsterreichRK 1.
Berger (Reichsritter). Von 1721 bis 1772
zählten Angehörige der B. zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 258.
Berkheim, Berckheim (Freiherren, Reichsritter).
1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern
bei der Ritterschaft immatrikulierten Freiherren von B. mit dem halben Jebsheim
zum Ritterkreis Unterelsass. Mit einem Sechstel Allmannsweier und sieben
Zwölftel Wittenweier waren sie Mitglied im Bezirk (Kanton) Ortenau bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben (1802 Christian
Ludwig B., Karl Christian B.).
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 65, 66, 68.
Berlichingen (Herren, Freiherren, Reichsritter). Den
1212 erstmals sicher nachweisbaren Herren von B. und dem 1176 gegründeten
Kloster Schöntal gehörte der halbe Ort B., bei dem um 800 das Kloster Lorsch begütert
war. Sie spalteten sich in zahlreiche Linien auf (u. a. Berlichingen-Rossach)
und sind vor allem Lehensmannen der Bischöfe von Würzburg. Ihr bekanntester
Vertreter ist Götz von B. (1480-1562), der Ritter mit der eisernen Hand. Bis
zum Ende des Reiches gehörten die B. mit fünf Zwölftel von Baum-Erlenbach, halb
B. (zur Hälfte Deutscher Orden), Teilen von Hengstfeld, Hettigenbeuren
(Hettingbeuren), Jagsthausen mit Olnhausen, Rossach und Unterkessach, Korb mit
Hagenbach, Merchingen mit Hüngheim, Möglingen, Neunstetten, Dippach bzw.
Diebach (Diesbach) und Gülthof Illesheim, Teilen von Walkershofen und halb
Bieringen zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Von 1569 bis 1617 mit
Filseck und später mit dem 1617 erworbenen Rechenberg zählten die B. zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben und waren
darüber hinaus vor und nach 1700 auch im Kanton Rhön-Werra sowie im Kanton
Baunach des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Ihre Güter im Kanton Odenwald
fielen 1808 an Bayern, Hettigenbeuren (Hettingbeuren), Neunstetten und Hüngheim
an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 537; Stieber; Seyler 351; Roth von
Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 55, 61; Pfeiffer 210;
Winkelmann-Holzapfel 142; Riedenauer 122; Stetten 23, 32, 35, 184, 186; Schulz
258; Rahrbach 17; Neumaier 72ff.: Archiv der Freiherren von Berlichingen
Jagsthausen, hg. v. Kraus, D., 1999; Archiv der Freiherren von Berlingen zu
Jagsthausen.Akten und Amtsbücher (1244-)1462-1985, hg. v. Fieg, O., 2012
Bernerdin (Reichsritter). Von 1645 bis 1782
zählten die B. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben,
von 1656 bis 1673 und von 1743 bis 1773 wegen Plüderhausen bzw. Adelmannsfelden
zum Kanton Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 201; Schulz 258.
Bernhausen (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert gehörten die Freiherren von B. mit Herrlingen samt Klingenstein zum
Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben, von
1542-1569 mit Katzenstein, Dunstelkingen, Bittenfeld und Buchenbach zum Kanton
Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 58; Schulz 258.
Beroldingen (Freiherren, Grafen, Reichsritter). Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren, seit 1800 Grafen von B. mit Beerenberg
(Berenberg), Gündelhart, Wildtal und Teilen von Umkirch zum Kanton Hegau des
Ritterkreises Schwaben. Wegen des 1778 durch
Heirat erworbenen Horn waren sie 1790-1805 auch im Kanton Kocher
immatrikuliert. Im Kanton Neckar waren sie nach dem Erwerb der Rittergüter
Graneck, Frideck (Friedeck) und Niedereschach seit 1692 Mitglied. Niedereschach
wurde 1737 an die Reichsstadt Rottweil, Graneck und Frideck (Friedeck) 1756 an
die von Tessin verkauft. B. fiel 1806 an Württemberg, das es 1810 an Baden
abtrat. S. Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 60, 61; Ruch 82, Anhang 77, 78, 79; Hellstern 201; Kollmer 375; Schulz
258.
Berstett (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren
Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten Freiherren von B. mit fünf
Sechsteln Berstett, einem Sechstel Hipsheim und Olwisheim zum Ritterkreis
Unterelsass. Wegen eines Drittels Schmieheim waren sie auch Mitglied des
Bezirks (Kantons) Ortenau des Kantons Neckar des Ritterkreises Schwaben (1802 Wilhelm Ludwig B., Christian Jakob B.).
Sie erloschen männlicherseits 1893, weiblicherseits 1970.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 65, 66.
Bertrand (Reichsritter). Seit 1710/1711 waren die
B. wegen Dürnau Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Später gehörten sie ihm als Personalisten
an.
L.: Schulz 258.
Besserer (Reichsritter). 1628/1629 zählten die B.
wegen Schnaitheim zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 258.
Biberachzell (Herrschaft). 1342 gelangte B. bei
Weißenhorn aus dem Erbe der Herren von (Marstetten-)Neuffen an Wittelsbach, das
bis 1449/1480 die Ulmer Patrizier Ehinger und Krafft belehnte. 1480 folgten die
Thürheim den Krafft. Die B., Asch, Unterreichenbach, Wallenhausen und Wenenden
(Weneden) umfassende Herrschaft steuerte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. 1786 kaufte die Abtei Kaisheim die
Herrschaft von den Thürheim (Türkheim). 1802 kam Kaisheim an Bayern.
L.: Gaiser/Matzke/Rieber, Kleine Kreisbeschreibung des Stadt- und Landkreises
Neu-Ulm, 1959.
Bidembach von Treuenfels (Reichsritter). Von 1647
bis 1747 zählten die aus Grünberg in Hessen stammenden, als Folge der Schlacht
bei Lauffen vom 13. 5. 1534 aus dem Dienst in Hessen in den Dienst in
Württemberg übergetretenen und in hohe Ämter aufgestiegenen, 1646 das Rittergut
Ossweil/Oßweil erwerbenden, 1654 in den Reichsadel erhobenen protestantischen
B. (erster Jurist Johannes B. geb. um 1561, 1652-1681 Ehningen) wegen eines
Drittels von Ossweil/Oßweil zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. 1748 wurden die Güter an Württemberg
verkauft.
L.: Schulz 258; Kümmerle, J., Luthertum, humanistische Bildung und
württembergischer Territorialstaat, 2008.
Bischofsheim, Neckarbischofsheim
(reichsritterschaftlicher Ort). B. (Neckarbischofsheim) südöstlich von
Waibstadt zählte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. S. Baden (Neckarbischofsheim), Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510.
Bissingen (Herrschaft), Marktbissingen. 1801
gehörte die Herrschaft B. im Ries durch das Fürstentum Oettingen-Wallerstein
zum schwäbischen Reichskreis, mit der Herrschaft Hohenburg zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben. S. Bayern.
L.: Wolff 177; Wallner 685 SchwäbRK 8.
Bissingen-Nippenburg (Reichsgrafen, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Grafen von B. mit der 1789 vom Jesuitenorden erworbenen
Herrschaft Dotternhausen und Roßwangen bzw. Rosswangen zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 201; Archiv
der Grafen von Bissingen und Nippenburg Hohenstein, bearb. v. König, J., 2004.
Blarer von Wartensee (Reichsritter). 1602
wurden die B. wegen Unterböbingen (bis 1652) Mitglied im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben. Von 1628 bis 1705 waren
die B. in Baiershofen und Treppach begütert.
L.: Schulz 258.
Bletz von Rotenstein (Reichsritter). (Die B.
bzw. die Pletz von Rotenstein zählten von 1548 bis 1789 mit Gut Eckhof (bis
1736), dem halben Gut Hausen ob Rottweil (bis 1768), einem Viertel von
Wendelsheim und einigen Gütern zu Villingen zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 210; Kollmer 380.
Blumegg (reichsritterschaftliche Herrschaft). B.
nördlich von Stühlingen zählte zum Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Wolff 509.
Bock (Reichsritter). 1783-1805 war Johann
Nikolaus Stephan von B. Personalist im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 259.
Böcklin von Böcklinsau (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren B. mit einem Drittel
Allmannsweier, einem Viertel Kehl-Dorf (Kehldorf), dem 1442 erworbenen Rust und
einem Sechstel Wittenweier zum Bezirk (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben
(1802 Franz Friedrich Siegmund August B. [Herr zu Rust, Kehl - bzw. Kehl-Dorf
-, Allmannsweier und Wittenweier], Franz Karl Johann Siegmund B., Friedrich
Wilhelm Karl Leopold B.). Mit dem 1411 erworbenen Bischheim, dem halben
Obenheim und dem halben Wibolsheim waren sie Mitglied des Ritterkreises
Unterelsaß, mit Helfenberg 1645-1685 Mitglied im Kanton Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592, 595; Hölzle, Beiwort 65, 66; Schulz 259.
Bode (Reichsritter). 1726-1746 waren
Angehörige der Familie B. Personalisten im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 259.
Bodeck von Ellgau, Bodeck und Ellgau (Reichsritter). 1802 zählte Freiherr Franz Ludwig von B. zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. 1773 gehörten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten B. zum Ritterkreis Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits 1907.
Bodman, Bodmann (reichsritterschaftlicher Ort,
reichsritterschaftliche Herrschaft, Freiherren, Reichsritter). Die Familie der
Freiherren von B., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft Sankt
Jörgenschild in Schwaben, Teil Hegau und am
Bodensee war, ist seit dem 15. Jahrhundert in die Linie B. zu Bodman (Bodman,
Espasingen, Wahlwies, Kargegg, Mooshof, 1786 Kauf Liggeringens, 1790 Kauf der
Herrschaft Schlatt, davon Bodman, Espasingen und Wahlwies im 17. Jh. an die
Linie B. zu Kargegg) und die Linie B. zu Möggingen (1752 mit Möggingen,
Liggeringen, Güttingen und Wiechs, Aufspaltung in die Zweige B. zu Güttingen,
B. zu Möggingen, B. zu Wiechs).geteilt. Der Ort Bodman und die Familie B.
zählten zum Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee (Hegau) des Ritterkreises Schwaben. 1806 fielen die Güter an Württemberg, das sie
1810 an Baden abtrat, über das sie 1951/1952 an Baden-Württemberg gelangten.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 530; Wolff 509; Roth von Schreckenstein 2,
592; Ruch, Anhang 3, 79; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St. Jörgenschild
in Schwaben, 1941, 34; Flohrschütz, G., Zur
ältesten Geschichte der Herren von Bodmann, Diss. phil. München 1951; Danner,
W., Studien zur Sozialgeschichte einer Reichsritterschaft in den Jahren der
Mediatisierung. Entwicklung der politischen und wirtschaftlichen Stellung der
Reichsfreiherren von und zu Bodmann 1795-1815, (in) Hegau 17/18 (1972/1973),
91ff.; Bodman. Dorf, Kaiserpfalz, Adel, hg. v. Berner, H., Bd. 1 1977, Bd. 2
1985; Gräflich von Bodmansches Archiv, bearb. v. Halbekann, J., 2001.
Bodman zu Bodman, Bodmann (Freiherren,
Reichsritter). Seit dem 15. Jahrhundert zählten die B. zunächst mit Bodman,
Espasingen, Wahlwies und dem Hof Kargegg und Mooshof zum Ritterkreis Schwaben (Kanton Hegau). Sie erweiterten ihre Güter
1786 durch den Kauf von Liggeringen und 1790 durch den Kauf der Herrschaft
Schlatt. 1806 fielen die Güter an Württemberg, das sie 1810 an Baden abtrat,
über das sie 1951/1952 an Baden-Württemberg gelangten.
L.: Ruch 18 Anm. 2, 82; Hölzle, Beiwort 60; Bodmann, L. Frhr. v., Geschichte
der Freiherren von Bodmann, 1894ff.; Danner, W., Die Reichsritterschaft im
Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert,
1969.
Bodman zu Kargegg, Bodmann (Reichsritter). Nach
dem Verzicht eines Mitglieds der Familie Bodman zu Bodman auf die Herrschaft
über Bodman, Espasingen und Wahlwies zugunsten der Familie B. im 17.
Jahrhundert war diese mit diesen Gütern Mitglied der Ritterschaft (Kanton
Hegau, Ritterkreis Schwaben).
L.: Hölzle, Beiwort 60; Danner, W., Die Reichsritterschaft im
Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert,
1969.
Bodman zu Möggingen, Bodmann (Freiherren,
Reichsritter). 1752 gehörten die Freiherren von B. mit Möggingen, Liggeringen,
Güttingen und Wiechs zum Ritterkreis Schwaben
(Kanton Hegau). Zu Beginn des 18. Jahrhunderts teilte sich die Familie in die
Zweige Bodman zu Güttingen, Bodman zu Möggingen und Bodman zu Wiechs.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Danner, W., Die Reichsritterschaft im
Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert,
1969.
Bodman zu Wiechs, Bodmann zu Wiex (Freiherren,
Reichsritter). Im Jahre 1752 gehörten die zu Beginn des 18. Jahrhunderts von
den Freiherren von Bodman zu Möggingen abgespalteten Freiherren von B. zum
Ritterkreis Schwaben im Kanton Hegau.
L.: Ruch Anhang 79.
Böhmen (Herzogtum, Königreich). Der Name B. des
seit der Steinzeit besiedelten Gebiets zwischen Böhmerwald, Erzgebirge, Sudeten
und der Böhmisch-Mährischen Höhe geht auf die keltischen Boier (Bojo-haemum)
zurück. Nach der Abwanderung der seit der Zeitenwende dort ansässigen Germanen
drangen im 6. Jahrhundert Slawen in das Gebiet ein. Sie gerieten später unter
fränkischen Einfluss und wurden im 9. Jahrhundert christianisiert (973 Bistum
Prag). Zeitweise stand dann B. unter mährischer (E. 9. Jh.s) bzw. polnischer
Herrschaft (1003/1004). Seit dem 10. Jahrhundert (924-929, 935) gehörte B., in
das bald zahlreiche deutsche Siedler kamen, dem deutschen Reich an (950 Lehnsverhältnis),
nahm aber immer eine Sonderstellung ein, die sich auch darin zeigte, dass der
böhmische Fürst, der aus der Dynastie der seit dem 9. Jahrhundert nachweisbaren
Přemysliden (Przemysliden) (Herzöge von Prag) kam, vereinzelt schon seit
Ende des 11. Jahrhunderts (1086) den Königstitel anstrebte. 1114 ist der
böhmische Herzog erstmals als Inhaber eines Reichserzamtes (Schenk) bezeugt.
1198 erlangte Ottokar I. von Philipp von Schwaben
die erbliche Königswürde. Vom Beginn des 13. Jahrhunderts an steigerten die
böhmischen Könige rasch ihre Macht. Nach dem Erwerb Österreichs (1251), der
Steiermark (1251/1260), des Egerlands (1266), Kärntens und Krains (1269) griff
der mit einer Babenbergerin (Margarete) verheiratete König Ottokar II.
(1253-1278) nach der Kaiserkrone, unterlag aber 1278 in der Schlacht auf dem
Marchfeld gegen Rudolf von Habsburg und verlor die Erwerbungen an der Donau und
im Alpengebiet. 1306 starben die Přemysliden, die für kurze Zeit auch noch
Ungarn und Polen gewannen, in männlicher Linie aus. Ihnen folgte über die
Přemyslidin Elisabeth die Dynastie der Grafen von Luxemburg (1310-1437).
Unter ihnen kam der größte Teil Oberschlesiens (1327/1329) unter böhmische Herrschaft.
Karl IV. machte B. zum Kernland des Reiches, fasste B., Mähren und Schlesien
sowie 1370(-1646) die beiden Lausitzen als die Länder der böhmischen Krone
zusammen, veranlasste die Erhebung Prags zum Erzbistum (1344), gründete 1348 in
Prag die erste Universität nördlich der Alpen und verschaffte in der Goldenen
Bulle von 1356 dem König von B. die Kurwürde und den Vorrang unter den
weltlichen Kurfürsten. Im Gefolge der hussitischen Bewegung erstarkte unter dem
schwachen Nachfolger Wenzel das tschechische Nationalbewusstsein. Außer in den
Städten setzte sich die tschechische Sprache weitgehend durch. Am Ende des
Mittelalters beherrschte faktisch der Hochadel das von Habsburg zunächst
vergeblich begehrte Land. 1471 fielen B., 1490 Mähren und Schlesien an die polnischen
Jagiellonen (1471-1526) und wurden mit Polen und (1490) Ungarn vereinigt. In
die Kreiseinteilung des Reiches von 1500 wurden sie nicht mehr einbezogen. 1526
wurde Ferdinand I. von Habsburg, der Schwager des letzten Königs, in starker
Betonung des Rechts der freien Wahl als böhmischer König angenommen. 1618 kam
es zum Aufstand des evangelischen böhmischen Adels gegen das katholische Haus
Habsburg, doch setzte sich Habsburg schon 1620 militärisch durch und erließ
1627 als Ausdruck eines strengen Absolutismus die Verneuerte Landesordnung. Die
Bindung Böhmens an das Reich trat zugunsten der engeren Verbindung mit den
übrigen habsburgischen Ländern zurück. 1708 wurde die seit 1519 nicht mehr
ausgeübte Stimme Böhmens im Kurfürstenkolleg wieder zugelassen. Das Gebiet von
B. umfasste die Hauptstadt Prag und die Kreise Bunzlau (Altbunzlau), Königgrätz
(Königingrätz), Bidschow, Chrudim (Chrudin), Časlau (Czaslau), Kauřim
(Kaurzim), Tabor, Budweis, Prachin, Pilsen, Saaz, Elnbogen, Leitmeritz,
Rakonitz (Rackonitz) und Beraun. 1742 musste fast ganz Schlesien an Preußen
abgetreten werden. Im 19. Jahrhundert trat die nationale Frage wieder in den
Vordergrund, wobei habsburgische Reformmaßnahmen das Wiedererstarken des
tschechischen Nationalbewusstseins begünstigten. Unter dem Einfluss des
Historikers Franz Palacky entstand die Forderung nach einer Neugliederung
Österreichs nach Sprachgebieten. 1889/1891 wandte sich die tschechische
Nationalbewegung vom österreichischen Staatsgedanken ab. 1918/1919 ging B. auf
Grund der Stärke der tschechischen Bevölkerungssmehrheit (1905 75 Sitze der
Tschechen und 55 Sitze der Deutschen im Reichsrat) in der neugegründeten
Tschechoslowakei (Ausrufung am 27. 10. 1918) auf. 1949 wurde die alte
politische Einheit B. innerhalb der Tschechoslowakei aufgelöst. S. Tschechien
bzw. Tschechische Republik.
L.: Wolff 461ff.; Zeumer 552 I 4; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) G4, II 66 (1378) H3, II 78 (1450) G/H 3/4, III 22 (1648) G4, III 38
(1789) E5; Die Territorien des Reichs 1, 134; Palacky, F., Geschichte Böhmens,
Bd. 1ff. 1836ff.; Bachmann, A., Geschichte Böhmens bis 1526, 1899ff.; Bretholz,
B., Geschichte Böhmens und Mährens, Bd. 1ff. 1912; Peterka, O.,
Rechtsgeschichte der böhmischen Länder, Bd. 1ff. 1923ff.; Uhlirz, K./Uhlirz, M.,
Handbuch der Geschichte Österreichs und seiner Nachbarländer Böhmen und Ungarn,
Bd. 1ff. 1924ff., 2. A. 1963; Molisch, P., Der Kampf der Tschechen um ihren
Staat, 1929; Kartographische Denkmäler der Sudetenländer, hg. v. Brandt, B.,
Heft 1ff. 1930-1936; Gierach, K./Schwarz, E., Sudetendeutsches Ortsnamenbuch,
1932-1938; Monumenta cartographica Bohemiae. Karten von 1518-1720, hg. v.
Sembera, V./Salomon, B., Prag 1938; Sedlmayer, K., Historische Kartenwerke
Böhmens, 1942; Die Deutschen in Böhmen und Mähren, hg. v. Preidel, H., 2. A.
1952; Sudetendeutscher Atlas, hg. v. Meynen, E., 1954; Krallert, W., Atlas zur
Geschichte der deutschen Ostsiedlung, 1958; Atlas östliches Mitteleuropa, hg.
v. Kraus, T./Meynen, E./Mortensen, H./Schlenger, H., 1959; Wegener, W., Böhmen/Mähren
und das Reich im Hochmittelalter, 1959; Prinz, F., Die Stellung Böhmens im
mittelalterlichen deutschen Reich, Z. f. bay. LG. 28 (1965), 99ff.; Handbuch
der Geschichte der böhmischen Länder, hg. v. Bosl, K., Bd. 1ff., 1966ff.;
Ortslexikon der böhmischen Länder 1910-1968, hg. v. Sturm, H., Lief. 1, Bezirke
A-D, 1977; Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder, Bd. 1
A-H, hg. v. Sturm, H., 1979, Bd. 2 I-M, hg. v. Sturm, H., 1984, Bd. 3 (in einz.
Lief.) N-Pe, hg. v. Seibt, F./Lemberg, H./Slapnicka, H. u. a., 1986; Graus, F.,
Böhmen, LexMA 2 1983, 335ff.; Prinz, F., Böhmen im mittelalterlichen Europa:
Frühzeit, Hochmittelalter, Kolonisationsepoche, 1984; Jilek, H., Bibliographie
zur Geschichte und Landeskunde der böhmischen Länder von den Anfängen bis 1948,
Publikationen der Jahre 1850-1975, Bd. 1 Nr. 1-9599, 1986; Hoensch, J.,
Geschichte Böhmens, 3. A. 1997; Prinz, F., Geschichte Böhmens 1848-1948, 1988;
Bernt, A., Die Germanen und Slawen in Böhmen und Mähren, 1989; Pleticha, H., Franken
und Böhmen, 1990; Deutsche Geschichte im Osten Europas, Böhmen und Mähren, hg.
v. Prinz, F., 1993; Mandelova, H., Europa im späten Mittelalter, 1994;
Melville, R., Adel und Revolution in Böhmen, 1998; Bohemia in History, hg. v.
Teich, M., 1998; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1,431; Höbelt, L., Böhmen; Deutschland und das
Protektorat Böhmen und Mähren, hg. v. Mund, G., 2014.
Bonfeld (reichsritterschaftliches Dorf). Nach B.
südwestlich von Wimpfen nannten sich seit dem frühen 13. Jahrhundert Herren von
B. Nach ihrem Aussterben um die Mitte des 15. Jahrhunderts traten die Herren
von Helmstadt an ihre Stelle, die B. als Mannlehen des Hochstifts Worms hatten.
1476 erwarben die Gemmingen den zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben zählenden Ort, der über Württemberg 1951/1952
zu Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 510.
Bönnigheim (Reichsstadt, Ganerbiat, Ganerbschaft,
reichsritterschaftliche Herrschaft). Im Jahre 793 gab die Nonne Hiltpurg B. bei
Ludwigsburg an das Kloster Lorsch. Die Burg B. gehörte 1183 den Staufern. Im
13. Jahrhundert ging die Lehnsabhängigkeit von Lorsch an das Erzstift Mainz
über. Spätestens um 1280 wurde der Ort zur Stadt erhoben, aber bald dem Reich
entfremdet. 1288 kaufte ihn König Rudolf von Habsburg, der ihn seinem
natürlichen Sohn Albrecht von Löwenstein überließ. Von dessen Witwe fiel er
1330 an Friedrich von Sachsenheim. Durch Teilverkäufe kam es zu einer
Ganerbschaft (Ganerbiat) zwischen Sachsenheim, Gemmingen, Neipperg und dem
Erzstift Mainz. Bis 1750 setzte sich das Erzstift Mainz durch. 1785 verkaufte
es das zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
zählende B. mit Cleebronn und Erligheim an Württemberg, über das B. 1951/1952
an Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 510; Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 33; Schulz
275; Zipperlen, E./Schelle, D., Bönnigheim. Stadt zwischen Neckar und
Stromberg, 1970.
Bose (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die B. mit einem 1780 an Werneck und Gemmingen verkauften Anteil an dem
Rittergut Neubronn zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
Außerdem waren sie um 1700 im Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken
immatrikuliert.
L.: Stieber; Kollmer 375; Riedenauer 122.
Botzheim (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten
die B. zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein, zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken und zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben
(1802 Friedrich Ludwig B., Friedrich Wilhelm Karl B.).
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Riedenauer 122.
Boul (Reichsritter), Buol. 1752 zählte die
Familie der Freiherren von B. mit Mühlingen, Hotterloch, Etschreute, Haldenhof
und Reichlishardt (Reichlinshard) zum Kanton Hegau im Ritterkreis Schwaben. Ihre Güter fielen 1806 an Württemberg, das
sie 1810 an Baden abtrat, über das sie 1951/1952 an Baden-Württemberg
gelangten.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Ruch 82 und Anhang 79.
Brandenburg (reichsritterschaftliche Herrschaft) mit
dem Marktflecken Dietenheim am linken Illerufer zählte zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Wolff 204, 508.
Brandenburger zu Riet (Reichsritter). Im 16. und
Anfang des 17. Jahrhunderts zählten die B. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 201.
Brantz (Reichsritter). Der württembergische Rat
Johann Christoph von B., der in Kirchheim an der Teck ansässig war, war von
1644 bis 1655 Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 201.
Breitenbach (Reichsritter). Im frühen 16.
Jahrhundert zählten B. zu den Kantonen Gebirg und Baunach des Ritterkreises
Franken. Von 1574 bis 1588 war Friedrich von B. wegen eines Fünftels Beihingen
Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
S. Breidenbach.
L.: Schulz 259; Riedenauer 122.
Breitschwert von Buchenbach (Reichsritter),
Breitschwerdt von und zu Buchenbach. Die Familie war 1486 von König Maximilian
I. in den Adelsstand erhoben worden. Johann Leonhardt B. war 1663 Mitglied im
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Von
1659 bis 1711 zählten die B. wegen Buchenbach zum Kanton Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 201; Schulz 259.
Breuning von Buchenbach (Reichsritter). Wegen des
1587 erworbenen, 1659 abgegebenen Gutes Buchenbach zählten die B. von 1592 bis
1668 zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 259.
Bubenhofen (Reichsritter, Personalist). Die B., die
bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft St. Jörgenschild, Teil am Neckar,
waren, zählten seit 1548 mit den Rittergütern Leinstetten und Bettenhausen
sowie der Burg Lichtenfels zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Nach dem Verkauf dieser Güter im Jahre 1784
an die Frank (Franck) gehörte Johann Wilhelm von B. dem Kanton bis 1805 als
Personalist an. Die Familie war auch mit dem 1575 erworbenen Kleinsüßen, dem
1621 erworbenen Winzingen und dem 1789 an die Rechberg verkauften Gut Mösselhof
im Kanton Kocher immatrikuliert. Die Familie hatte außerdem Ramsberg
(1550-1682), Krummwälden (1550-1805), Steinbach (1653-1666) und Eislingen
(Großeislingen) (1744-1765).
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61; Hellstern 201f.;
Kollmer 369, 375; Schulz 259.
Buchholz, Bucholtz (Reichsritter). Im späten 17.
Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Von
1592 bis 1629 waren sie wegen Helfenberg Mitglied im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Stieber; Seyler 357; Riedenauer 122; Schulz 259; Handbuch der hessischen
Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 355
(Müs 17. Jh.).
Burkhardt von der Klee, Burkard von der Klee
(Reichsritter). 1712-1760 waren die B. als Personalisten Mitglied im Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 259.
Burtenbach (reichsritterschaftlicher Ort). Nach B.
an der Mindel bei Günzburg nannte sich ein seit dem Anfang des 12. Jahrhunderts
nachweisbares Adelsgeschlecht. Seit dem 14. Jahrhundert war B. teilweise Teil
der von Bayern lehnbaren Herrschaft Eberstall, teilweise Lehen der Markgrafschaft
Burgau und teilweise Lehen des Hochstifts Augsburg an die Familie Burggraf.
Diese verkaufte 1532 ihre Güter an den Söldnerführer Sebastian Schertel (von
Burtenbach) (Schertlin von Burtenbach), der später auch die Lehen Bayerns und
Burgaus erwarb und damit eine geschlossene ritterschaftliche Adelsherrschaft
begründete, die zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben
zählte und 1806 an Bayern fiel. 1818 geriet die 1546 reformierte Herrschaft in
Konkurs. S. Schertel von B.
L.: Wolff 508; Brüderlein, A., Burtenbach. Geschichte einer schwäbischen
evangelischen Gemeinde, 1951.
Buwinghausen, Bouwinghausen, Bouvinghausen
(Reichsritter). Seit 1619 gehörten die B. unter anderem mit dem 1710 an Württemberg
verkauften Schloss Zavelstein, dem 1759 ebenfalls an Württemberg verkauften
Rittergut Altburg und dem halbem Weltenschwann (Weltenschwan) sowie seit 1772
mit Teilen von Helfenberg zu den Kantonen Neckar und Kocher des Ritterkreises Schwaben. Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
waren sie im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert (um 1800
Personalisten).
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61; Hellstern 202; Stetten
39; Kollmer 375; Schulz 259; Riedenauer 122.
Buxheim (Abtei, Reichskartause). 1402 gründete
Heinrich von Ellerbach mit Unterstützung des Bischofs von Augsburg bei
Memmingen die Kartause B. Als 1546 die Reichsstadt Memmingen in der Kartause
die Reformation einführte, wurde ihr die Schutz- und Schirmgerechtigkeit
entzogen und der Landvogtei Schwaben für
Österreich übertragen. Damit konnte B. zur Reichsunmittelbarkeit aufsteigen.
Mit drei Dörfern und drei Weilern gehörte B. zum schwäbischen Reichskreis.
Durch § 24 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielten die
Grafen von Ostein für den Verlust der Herrschaft
Millendonk/Mylendonk/Myllendonk die Abtei B. (ohne Pleß und belastet mit
verschiedenen Renten). Das Dorf Pleß kam an den Grafen von Wartenberg. 1810
erbten die Grafen Waldbott von Bassenheim B., das danach an Bayern gelangte. S.
Bayern.
L.: Wolff 45, 228; Arens, F./Stöhlker, F., Die Kartause Buxheim in Kunst und
Geschichte, 1962; Faust, U., Zur Reichsunmittelbarkeit Ottobeurens und Buxheims
(in) Suevia Sacra, hg. v. Liebhart, W. u. a. 2001.
Candel (Grafen, Reichsritter). Von 1645 bis
etwa 1663 war Karl Philibert Graf von C. mit Rübgarten Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 202.
Castell (Grafschaft). C. bei Gerolzhofen wird
816 erstmals genannt. Seit 1091 ist der Ort namengebend für ein ab 1057
erkennbares edelfreies fränkisches Geschlecht (Berthold 1059?), das 1202
erstmals den Grafentitel führte. Zwischen Steigerwald und Main gewann es bis
zum Beginn des 14. Jahrhunderts ein ausgedehntes Herrschaftsgebiet (Vogtei über
einzelne Güter der Abteien Ebrach und Münsterschwarzach), das aber nach der
Teilung um 1260 allmählich an Umfang wieder verlor und 1457 dem Hochstift
Würzburg, dessen Erbschenken die Grafen waren, zu Lehen aufgetragen werden
musste, ohne dass allerdings dadurch die Reichsstandschaft der Grafen
aufgehoben wurde. Seit 1528 war die Grafschaft wieder in einer Hand vereint. In
der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Reformation eingeführt. 1556 erbten
die Grafen von Seiten von Wertheim die Herrschaft Remlingen. 1597 erfolgte eine
Teilung in die Linien Castell-Remlingen und Castell-Rüdenhausen. Mit Rücksicht
auf angekaufte oder heimgefallene Lehen ließen sich die Grafen seit 17851794
mit einem Vertreter bei der fränkischen Reichsritterschaft aufschwören. Im 18.
Jahrhundert zählten sie mit Breitenlohe samt Buchbach sowie Gleißenberg mit
Frickenhöchstadt (Frickenhöchstadt, Frickenhochstadt) zum Kanton Steigerwald,
mit Urspringen zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. 1806 wurde die
Grafschaft mit 4 Quadratmeilen, 3 Flecken, 28 Dörfern und rund 10000 Einwohnern
mediatisiert und fiel an Bayern, teilweise bis 1814 auch an das Großherzogtum
Würzburg. 1803 starb die Linie Castell-Rüdenhausen aus, worauf die neuen Linien
Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen begründet wurden, die 1901/1913 nach
dem Erstgeburtsrecht in den bayerischen Fürstenstand erhoben wurden.
L.: Wolff 119f.; Zeumer 554 II b 62, 2; Wallner 692 FränkRK 14 a, b; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 38 (1789) D3; Winkelmann-Holzapfel
144; Bechtolsheim 2; Monumenta Castellana, hg. v. Wittmann, P., 1890; Stein,
F., Geschichte der Grafen und Herren von Castell, 1892; Castell-Castell, P.
Graf zu, Die Mediatisierung der Grafschaft Castell, Mainfrk. Jb. 2. (1950);
Castell-Castell, P., Graf zu/Hofmann, H., Die Grafschaft Castell am Ende des
alten Reiches (1792), 1955, (in) Histor. Atlas von Bayern, Teil Franken II/3;
Meyer, O./Kunstmann, H., Castell, 1979; Endres, R., Castell, LexMA 2 1983,
1557; Kemper, T. u. a., Castell. Unsere Kirche. Festschrift aus Anlass des
200jährigen Kirchenbaujubiläums, 1988; Büll, F., Die Grafen von Castell, (in)
Das Land zwischen Main und Steigerwald, hg. v. Wendehorst, A., 1998; Bachmann,
M., Lehenhöfe von Grafen und Herren im ausgehenden Mittelalter. Das Beispiel
Rieneck, Wertheim und Castell, 2000; Wagner, H., Miszellen zur Geschichte der
Castell, Mainfränkisches Jb. 55 (2003), 13; Hochmittelalterliche Adelsfamilien
in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v.
Kramer, F. u. a., 2005, 449.
Chanoffsky von Langendorf (Reichsritter). Von 1635
bis 1645 waren die C. wegen der konfiszierten sturmfederischen Güter und wegen
des oberen Schlosses zu Talheim Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 260.
Clengel, Klengel (Reichsritter). Die C. gehörten
im frühen 18. Jahrhundert wegen Thürnhofen (Dürrenhof) und Kaierberg
(Keyerberg) zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. 1731-1746 war Johann
Caspar von C. wegen eines ererbten Anteils an Bartholomä Mitglied im Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben. Wegen
Amlishagen waren die C. zur gleichen Zeit im Kanton Odenwald immatrikuliert.
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 124; Schulz 260.
Closen (Reichsritter). Von 1592 bis in das 18.
Jahrhundert zählten die C. mit dem 1768 an die Hopffer (Hopfer) verkauften
Bläsiberg (Blasiberg), Wankheim und dem um 1720 an Leutrum von Ertingen
verkauften Kilchberg (Kirchberg) zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Außerdem waren sie 1629 bis 1721 wegen des
erheirateten Mühlhausen am Neckar und danach bis 1764 als Personalisten im
Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 202; Kollmer 369, 375f.; Schulz
260.
Colditz (Herrschaft, Herren, Residenz des
Markgrafen von Meißen/Kurfürsten von Sachsen). C. bei Grimma an der Freiberger
Mulde ist aus einem 1046 genannten Vorort eines Burgwards hervorgegangen. 1147
gelangte C. mit Leisnig und Groitzsch an Herzog Friedrich von Schwaben. Dieser nahm als Kaiser Friedrich I.
Barbarossa die Burg C. mit 20 Dörfern als Teil des Pleißenlandes ans Reich und
übertrug sie dem Ministerialen Thimo. Die von ihm gegründete Familie spaltete
im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts die Nebenlinien Breitenhain und
Wolkenburg ab. Die Hauptlinie erwarb am Anfang des 14. Jahrhunderts die
Herrschaft Graupen in Böhmen, 1378 die Herrschaft Eilenburg, 1379 die
Pfandschaft Pirna und 1382 Neuseeberg in Böhmen. 1396 wurde die ausgedehnte
Herrschaft an das Haus Wettin verpfändet, 1404 verkauft. S. Sachsen.
L.: Wolff 379; Truöl, K., Die Herren von Colditz und ihre Herrschaft, Diss.
phil. Leipzig 1914; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 1955, 307ff.; 700
Jahre Stadt Colditz, hg. v. Naumann, H., 1965; Blaschke, K., Colditz, 1984;
Patze, H., Colditz, LexMA 3 1986, 29f.; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2, 117.
Corray, de (Reichsritter). Johann de C.,
Obervogt zu Groß-Engstingen (Großengstingen), wurde als Pächter des Rittergutes
Deufringen 1677 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 202.
Dachenhausen (Reichsritter). Im 16. und 17.
Jahrhundert zählten die D., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft
Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar waren, zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Von 1629 bis 1673 waren die D. wegen
Freudental Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 202; Schulz 260.
Dachröden (Reichsritter), Dacheröden. Bis 1650
zählten die D. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Außerdem waren
sie im Kanton Steigerwald und im Kanton Baunach und von 1746 bis 1772 wegen
Helfenberg im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Bechtolsheim 13; Stetten 32; Schulz 260; Riedenauer 123; Neumaier 80, 86,
111.
Dagstuhl (Herrschaft). Um die spätestens 1290
südöstlich von Trier erbaute Burg D. der Edelherren von Saarbrücken entstand
eine Herrschaft mit den Hochgerichten Wadern, Schwarzenberg, Primsweiler und
Neunkirchen an der Nahe, die nach 1375 durch weibliche Erbfolge
gemeinschaftlich an vier ritterschaftliche Familien (Pittingen, Rollingen,
Brücken [Brucken], Fleckenstein) kam. Seit 1600 ist die Hoheit des Erzstifts
Trier nachweisbar. Von 1616 bis 1625 erwarb der Erzbischof von Trier (Philipp
Christoph von Sötern) die zum oberrheinischen Reichskreis gehörige Herrschaft
mit den Hochgerichten Dagstuhl, Schwarzenberg und Weierweiler (Weierweiher) am
Oberlauf der Prims und bildete daraus 1634 für seine Familie die
Fideikommissherrschaft D. Sie kam 1697 durch Einheirat an die Grafen von
Oettingen-Baldern (Oettingen-Baldern-Katzenstein). 1788 entstand nach dem Tod
des Grafen Josef Anton von Oettingen und Sötern ein Erbstreit, in dem die Fürsten
von Oettingen-Wallerstein 1803 Kirchengut in Schwaben
als Entschädigung ihrer 1789 an Frankreich verlorenen Rechte erhielten. 1801
gehörte die Herrschaft der Fürstin Colloredo. 1815 kam D. an Preußen
(Rheinprovinz), 1919 und 1945 zum Saargebiet und 1957 zum Saarland.
L.: Wolff 289; Wallner 698 OberrheinRK 46.
Dankenschweil (zu Worblingen) (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die Dankenschweil mit Worblingen zum Kanton Hegau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm. 2.
Degenfeld (Herren, Freiherren, Reichsritter). Die
nach der auf altrechbergischem Gut liegenden Stammburg D. bei Schwäbisch Gmünd
benannte Familie erscheint 1270. Sie gehörte zur Dienstmannenschaft der Herren
von Rechberg, hatte im 14. Jahrhundert Burg und Dorf D. (1597 zur Hälfte an
Württemberg, 1791 zur rechbergischen anderen Hälfte unter Lehnshoheit
Württembergs) und erwarb unter anderem 1456 Eybach und am Ende des 16.
Jahrhunderts Neuhaus im Kraichgau. 1604 teilte sie sich in die Linien Eybach
und Neuhaus. 1625 wurde sie in den Reichsfreiherrenstand, 1716 in der Linie
Eybach in den Reichsgrafenstand erhoben. Diese Linie erbte 1719 die deutschen
Güter des mit einer Tochter Karl Ludwigs von der Pfalz und Marie Susanne Luises
von D. (seit 1667 Raugräfin) verheirateten Herzogs Meinhard von Schomburg
(Schonburg) und nannte sich seitdem Degenfeld-Schomburg (Degenfeld-Schonburg).
Die Freiherren von D. zählten seit etwa 1700 mit Rothenberg (Rotenberg) und dem
1797 an den Grafen Erbach-Fürstenau verkauften Finkenbach zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken, dem der Graf D. als Personalist angehörte. Außerdem
waren sie zur gleichen Zeit wegen Vollmerz mit Ramholz und Steckelberg im
Kanton Rhön-Werra, mit dem 1684 an Bayern verkauften, 1711/1771 wieder
erworbenen Dürnau, und Gammelshausen, mit den 1696 von den von
Wöllwarth-Lauterburg erworbenen Teilen von Essingen, Eybach (seit 1456), den
1776 von den von Welden erworbenen Teilen von Eislingen (Großeislingen), Rechberghausen
(seit 1789) und Staufeneck samt Salach (seit 1665) seit 1542 im Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben sowie mit Altdorf
samt Freisbach und Gommersheim im Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein
immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Seyler 358f.; Hölzle, Beiwort 56,
58, 61; Stetten 35, 39; Winkelmann-Holzapfel 145; Kollmer 359; Schulz 260;
Riedenauer 123; Thürheim, A. Graf, Christoph Martin von Degenfeld und dessen
Söhne, 1881; Lange, L., Raugräfin Louise, 1908; Handbuch der hessischen
Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 355
Degenfeld-Schonberg (Ramholz 1677, Rothenberg 1792).
Degenfeld-Neuhaus (Freiherren, Reichsritter). Die von den
Freiherren von Degenfeld abgespalteten Freiherren von D. waren mit Neuhaus samt
Ehrstädt, Eulenhof und dem 1782 erworbenen Unterbiegelhof (Unterbigelhof)
Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 534; Hölzle, Beiwort 63; Winkelmann-Holzapfel
145; Archive der Freiherren von Degenfeld-Neuhaus und
Gemmingen-Hornberg-Babstadt - Urkundenregesten 1439-1902, bearb. v. Burkhardt,
M., 2013.
Degernau (Reichsritter. Im 18. Jahrhundert
zählten die D. zum Ritterkreis Schwaben.) S.
Tegernau
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592.
Dellmensingen (ritterschaftlicher Ort). D. rechts der
oberen Donau zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
Über Württemberg kam es 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Dettingen (Reichsritter). Vom 16. bis zu Beginn
des 17. Jahrhunderts zählten die D. mit D. am Neckar zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 202.
Deuring (Freiherren, Reichsritter). Im 18. und
beginnenden 19. Jahrhundert zählten die Freiherren von D. mit den Herrschaften
Heilsperg (Heilsberg) mit Ebringen und Gottmadingen und Randegg zum Kanton
Hegau des Ritterkreises Schwaben. Ihre Güter
fielen 1806 an Württemberg, das sie 1810 an Baden abtrat und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Ruch 71, 82 und Anhang 80.
Deuring zu Randegg (Reichsritter). Am Ende des
18. Jahrhunderts zählten die D. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. S. Deuring.
L.: Ruch 71.
Deutscher Orden, Deutscher Ritterorden, (Orden,
Reichsfürst [Deutschmeister seit 1494 Reichsfürst, Hochmeister nicht belehnbar,
aber den Reichsfürsten gleichgestellt]). Eine im dritten Kreuzzug 1190 von
Lübecker und Bremer Bürgern vor Akkon gebildete Spitalbruderschaft, die nach
eigenem Anspruch aus einem deutschen, 1143 vom Papst der Oberhoheit des
Johanniterordens unterstellten deutschen Hospital in Jerusalem hervorgegangen
sein soll, wurde am 5. 3. 1199 (1198) nach dem Vorbild des Templerordens wie
des Johanniterordens zu einem geistlichen Ritterorden (homines imperii) mit
Sitz in Montfort bei Akkon umgeformt. 1211 wurde der Orden in Siebenbürgen
(Burzenland) gegen die heidnischen Kumanen eingesetzt. 1216 erhielt er von
Kaiser Friedrich II. Ellingen an der schwäbischen Rezat, das später Sitz der
Ballei Franken wurde (1796 an Preußen, 1806 an Bayern). 1225/1226 rief ihn
Herzog Konrad von Masowien mit dem Versprechen des (Culmer Landes, Kulmer
Landes bzw.), Kulmerlands gegen die heidnischen baltischen Pruzzen zu Hilfe. Im
März 1226 gab Kaiser Friedrich II. dem Hochmeister des Ordens für dieses
Ordensland reichsfürstliche Rechte und begriff ihn in die Herrschaft des
Reiches ein, ohne den nicht lehnsfähigen geistlichen Ordensobersten in die
Lehnsverfassung des Reiches einzubeziehen. 1230 überließ Herzog Konrad dem
Orden das Kulmer Land (Kulmerland). 1231 wurde das Gebiet der Pruzzen erobert,
1243 die Bistümer Kulm (Culm), Pomesanien, Samland und Ermland errichtet. 1290
wurde die Grenze gegen Litauen erreicht. Infolge der weiteren Erwerbung Danzigs
und Pommerellens (1309), Kurlands, Nordestlands (1346), der Besetzung Gotlands
(1398) und der Pfandnahme der Neumark (1402) erreichte der Orden, dessen
Hochmeister nach dem Fall Akkons 1291 seinen Sitz nach Venedig, 1309 nach
Marienburg in Westpreußen und 1457 nach Königsberg verlegte, anfangs des 15.
Jahrhunderts seine größte Ausdehnung. Zugleich gewann er vor allem in den alten
salisch-staufischen Königslandschaften des Reiches zahlreiche Häuser,
Hospitäler und Pfarreien, auf deren Grundlage ihm allmählich der Aufbau von
allerdings nur selten geschlossenen Herrschaften um mehrere Mittelpunkte
gelang, wobei organisatorisch zwischen den Hochmeister bzw. Landmeister
einerseits und die einzelnen Ordenshäuser (Komtureien, Kommenden) andererseits
die (wieder in Komtureien und Ämter untergliederten) Balleien eingefügt wurden.
Nach der vernichtenden Niederlage des Ordens gegen den seit 1386 übermächtigen
feindlichen König von Polen (und Litauen) bei Tannenberg (1410) musste der
Hochmeister 1466 nach dem Verlust Westpreußens (Pommerellen, Kulm, Ermland mit
Danzig, Elbing, Marienburg [1457]) im zweiten Thorner Frieden die
Schirmherrschaft des Königs von Polen anerkennen. Der Deutschmeister, der über
12 Balleien deutschen Gebiets verfügte (Thüringen, Österreich, Hessen
[Marburg], Franken [Mergentheim], Koblenz, Elsass-Schwaben-Burgund,
Bozen [an der Etsch], Utrecht [bis 1637], Altenbiesen [bei Maastricht],
Lothringen, Sachsen, Westfalen), wurde 1494 als Reichsfürst mit den Regalien
belehnt. 1527/1530 erhielt er, nachdem der Hochmeister am 8. 4. 1525 das
inzwischen protestantisch gewordene Preußen (trotz Nichtanerkennung durch
Kaiser und Papst) als Herzogtum von Polen zu Lehen genommen hatte, die
Administration des Hochmeistertums in Preußen und damit vor allem den Anspruch
auf das alte Ordensland. 1525/1526 verlegte er seinen Sitz von Horneck am
Neckar nach (Bad) Mergentheim, das Mittelpunkt der Güter an Tauber, Neckar und
in Franken wurde (insgesamt rund 2200 Quadratkilometer mit 100000 Einwohnern).
Das Deutschmeistertum des Ordens gehörte mit Mergentheim und den zwei
Komtureien Virnsberg und Ellingen der Ballei Franken (10 Quadratmeilen mit
32000 Einwohnern [u. a. 1250 Gundelsheim und Horneck, 1506 Hohenfels]) dem
fränkischen Reichskreis, mit der Ballei Koblenz, die trotz reicher Güter kein
eigenes Gebiet besaß und durch den Komtur der Ballei vertreten wurde, dem
kurrheinischen Reichskreis an. Wegen der Hälfte von Berlichingen und wegen
Teilen von Gollachostheim zählte der Deutsche Orden zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken, wegen Teilen von Volkershausen zum Kanton Rhön-Werra.
Außerdem war er um 1800 in den Kantonen Altmühl, Baunach und Steigerwald
immatrikuliert. 1803 blieb der Orden bestehen und erhielt durch § 26 des
Reichsdeputationshauptschlusses für den Verlust seiner drei linksrheinischen
Balleien als Entschädigung die mittelbaren Stifter, Abteien und Klöster in
Vorarlberg, in dem österreichischen Schwaben
(Schwäbisch-Österreich) und überhaupt alle Mediatklöster der Augsburger und
Konstanzer Diözesen in Schwaben, über die nicht
disponiert worden war, mit Ausnahme der im Breisgau gelegenen. 1805 schuf das
Haus Habsburg das Fürstentum Mergentheim als österreichische Sekundogenitur.
1809 wurde dieses durch Napoléon zugunsten der Rheinbundstaaten (Württemberg)
beseitigt. Der Orden behielt nur noch die in Österreich liegenden mittelbaren
Balleien Österreich und Bozen (Etsch). In Österreich wurde der Deutsche Orden
1834 durch Franz I. unter Erzherzögen als Hoch- und Deutschmeistern
wiederbelebt. 1845 erhielt auf Grund eines Vertrages zwischen dem Deutschen
Orden, der freien Stadt Frankfurt am Main und Österreich das Deutschordenshaus
in Sachsenhausen (bei Frankfurt) durch die Fiktion der Zugehörigkeit zur
diplomatischen Mission Österreichs völkerrechtliche Privilegien. 2000 wurde der
65. Hochmeister des zu dieser Zeit rund 1000 Mitglieder zählenden Ordens
gewählt. S. Fränkischer Reichskreis.
L.: Wolff 111; Zeumer 552 II a 5; Wallner 692 FränkRK 12; Großer Historischer
Weltatlas III 39 (1803) D3; Riedenauer 129; Winkelmann-Holzapfel 145f.;
Forstreuter, K., Deutschordensland Preußen, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 6, 224; Voigt, J., Geschichte
Preußens von den ältesten Zeiten bis zum Untergang der Herrschaft des Deutschen
Ordens, Bd. 1ff. 1827ff.; Voigt, J., Geschichte des Deutschen Ritterordens in
seinen 12 Balleien in Deutschland, 1857; Scriptores rerum Prussicarum (Die
Geschichtsquellen der preußischen Vorzeit bis zum Untergang der
Ordensherrschaft), hg. v. Hirsch, T. u. a., Bd. 1ff. 1861ff., Neudruck 1965;
Preußisches Urkundenbuch, hg. v. Philippi, F. u. a., Bd. 1ff. 1882ff., Neudruck
1960; Perlbach, M., Die Statuten des Deutschen Ordens, 1890; Pettenegg, E. Graf
v., Die Privilegien des Deutschen Ritter-Ordens, 1895; Prutz, H., Die
geistlichen Ritterorden, 1908; Krollmann, C., Politische Geschichte des
Deutschen Ordens in Preußen, 1932; Maschke, E., Der deutsche Ordensstaat, 1935,
3. A. 1943; Haaf, R. ten, Kurze Bibliographie zur Geschichte des Deutschen
Ordens, 1949; Haaf, R. ten, Deutschordensstaat und Deutschordensballeien, 2. A.
1965; Forstreuter, K., Vom Ordensstaat zum Fürstentum, 1951; Quellen zur Geschichte
des Deutschen Ordens, hg. v. Hubatsch, W., 1954; Tumler, M., Der deutsche
Orden, 1955; Grill, R., Die Deutschordens-Landkommende Ellingen, Diss. phil.
Erlangen 1958; Zimmermann, H., Der Deutsche Orden in Siebenbürgen, 1957, 2. A:
2011; Hofmann, H., Der Staat des Deutschmeisters, 1962; Stengel, E.,
Abhandlungen und Untersuchungen zur Geschichte des Kaisergedankens, 1965; Acht
Jahrhunderte Deutscher Orden, hg. v. Wieser, K., 1967; Forstreuter, K., Der
Deutsche Orden am Mittelmeer, 1967; Militzer, K., Die Entstehung der
Deutschordensballeien im Deutschen Reich, 1970; Favreau, M., Studien zur
Frühgeschichte des Deutschen Ordens, 1974; Lampe, K., Bibliographie des
Deutschen Ordens bis 1954, bearb. v. Wieser, K., 1975; Von Akkon nach Wien.
Studien zur Deutschordensgeschichte, FS Tumler, M., hg. v. Arnold, U., 1978;
Wippermann, W., Der Ordensstaat als Ideologie, 1979; Die geistlichen
Ritterorden Europas, hg. v. Fleckenstein, J./Hellmann, M., 1980; Tumler,
M./Arnold, U., Der Deutsche Orden, 1981; Boockmann, H., Der Deutsche Orden,
1981; Boockmann, H., Die Vorwerke des Deutschen Ordens in Preußen, (in) Die
Grundherrschaft im späten Mittelalter, hg. v. Patze, H., Bd. 1 1983;
Diefenbacher, M., Territorienbildung des Deutschen Ordens am unteren Neckar im
15. und 16. Jahrhundert, 1985; Beiträge zur Geschichte des Deutschen Ordens,
hg. v. Arnold, U., 1986; Tumler, M./Arnold, U., Der Deutsche Orden. Von seinem
Ursprung bis zur Gegenwart, 4. A. 1986; Neitmann, K., Die Staatsverträge des
Deutschen Ordens in Preußen 1230-1449, Studien zur Diplomatie eines
spätmittelalterlichen deutschen Territorialstaates, 1986; Arnold, U.,
Deutschsprachige Literatur zur Geschichte des Deutschen Ordens 1980-1985. Ein
Bericht, 1987, Zs. f. hist. Forschung 14; Seiler, A., Der Deutsche Orden. Geschichte
und Ideologie, 1988; Boockmann, H., Der Deutsche Orden, 12 Kapitel aus seiner
Geschichte, 3. A. 1989; Grzegorz, M., Die territorialen Erwerbungen des
Deutschen Ordens in Pommerellen vor 1308, Zs. f. Ostforschung 38 (1989); 800
Jahre Deutscher Orden, 1990; Diefenbach, M., Der Deutsche Orden in Bayern,
1990; Beiträge zur Geschichte des Deutschen Ordens, 2 1993; Die Hochmeister des
Deutschen Ordens 1190-1994, hg. v. Arnold, U., 1998; Militzer, K., Von Akkon
zur Marienburg, 1999; Biskup, M./Labuda, G., Die Geschichte des Deutschen
Ordens in Preußen, 2000; Klebes, B., Der Deutsche Orden in der Region
Mergentheim im Mittelalter, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 727; Demel, B., Der Deutsche Orden im
Spiegel seiner Besitzungen und Beziehungen in Europa, 2004; Die Domkapitel des
Deutschen Ordens in Preußen und Livland, hg. v. Biskup, R. u. a., 2004;
Militzer, K., Die Geschichte des Deutschen Ordens, 2005; Demel, B., Unbekannte
Aspekte der Geschichte des Deutschen Ordens, 2006.
Diemantstein (Freiherren, Herrschaft). Um 1260
errichtete Tiemo von dem Stein, der mit den Familien der Edelfreien der
Hohenburg und zu Fronhofen verwandt gewesen sein dürfte, im Tal der Kessel bei
Dillingen die Burg D. Seit 1712 waren die Freiherren von Diemantstein (Stein)
Reichsgrafen (von Diemenstein). Beim Aussterben des Geschlechts folgten 1730
die Elster, 1756 die Schaudi, 1758 das Reichsstift Sankt Ulrich und Afra zu
Augsburg und 1777 die Fürsten von Oettingen-Wallerstein. D. gehörte seit 1542
dem Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben an.
Über Oettingen gelangte D. an Bayern.
L.: Schulz 260.
Diemar (Reichsritter). Seit dem 16. Jahrhundert
zählten die D. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken sowie von 1557
bis 1574 wegen Lindach zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und um 1750 zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 359f.; Riedenauer 123;
Schulz 260; Rahrbach 47.
Diersburg, Dierspurg (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Nach der Burg D. bei Hohberg in der Ortenau nannte sich erstmals
1197 ein Walther de Tirsperc, der mit den Grafen von Geroldseck verwandt war.
1279 kam die Burg erbweise an die Ritter von Schwarzenberg, am Ende des 14.
Jahrhunderts je zur Hälfte an die Markgrafen von Baden und an die Ritter Hummel
von Stauffenberg, die ihre Hälfte im 15. Jahrhundert an Baden verkauften. 1463
belehnte Baden den Ritter Andreas Röder mit Burg und Herrschaft. Im 18.
Jahrhundert gehörte die Familie der D. (Röder von D.) mit D. und Reichenbach
zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben sowie zum Ritterkreis Unterelsass.
D. gelangte über Baden 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Röder von Diersburg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531.
Dießen (reichsritterschaftlicher Ort). D.
südwestlich von Horb am Neckar erscheint erstmals am Ende des 11. Jahrhunderts.
Begütert waren dort die Dießer (bis 1520), Hülwer (bis 1528), Ow (bis etwa
1500) und die Neuneck (bis 1499). Von den Neuneck ging D. erbweise an die
Herren von Ehingen, 1556 an die Herren von Wernau und 1696 an die Schenken von
Stauffenberg über. Diese verkauften die reichsritterschaftliche, zum Kanton
Neckar des Ritterkreises Schwaben zählende
Herrschaft mit Dettingen und Bittelbronn 1706/1708 an Muri. 1803 kam D. mit der
Herrschaft Glatt an Hohenzollern-Sigmaringen und damit 1849 an Preußen, 1945 an
Württemberg-Hohenzollern und 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509; Hodler, F., Geschichte des Oberamtes Haigerloch, 1928.
Donau (Kanton, Ritterkanton). Der Kanton D.
gehörte zum Ritterkreis Schwaben der
Reichsritterschaft. Seine Kanzlei hatte ihren Sitz in Ehingen.
L.: Wolff 507.
Dorfmerkingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). D. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam vor der Mediatisierung an Ellwangen, 1802/1803 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Drechsel von Deufstetten (Reichsritter). Wegen
des 1698 veräußerten Unterdeufstetten zählten die D. von 1655 bis 1673 zum
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
Unterdeufstetten kam über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 260.
Dungern (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von D. zum Ort (Bezirk, Kanton) Ortenau des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 66.
Dürn (Herren, Herrschaft). Unter den Staufern
sind die hochadligen Herren von D. (Durne, Walldürn östlich von Amorbach)
Reichsleute im Odenwald. Mittelpunkt ihrer Herrschaft war Amorbach. Über eine
Erbtochter der Grafen von Lauffen erlangten sie deren Güter, verloren danach
aber rasch an Bedeutung. 1271/1272 mussten sie ihre Güter an das Erzstift Mainz
veräußern. 1332 starben sie aus.
L.: Liebler, H., Die Edelherren von Dürn, (in) Amorbach, Beitr. zu Kultur und
Geschichte. Neujahrsbll. hg. v. d. Ges. f. frk. Gesch. 25 (1953);
Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 643.
Ebersberg (reichsritterschaftliche Herrschaft). E. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam bei der Mediatisierung an Württemberg.
Eberstein (Grafschaft). 1085/1120 erscheinen
Edelfreie, die sich nach der Burg E. im Murgtal benennen. Sie stifteten um die
Mitte des 12. Jahrhunderts die Klöster Herrenalb und Frauenalb und bauten eine
bedeutende Herrschaft im Nordschwarzwald mit dem Hauptort Gernsbach auf (nach
1102 unter anderem Lehen des Bischofs von Speyer um Rotenfels am Unterlauf der
Murg). Um 1200/1270 wurden sie Grafen. Im 13. Jahrhundert (vor 1251) zogen sie
in das neuerbaute Schloss E. bei Gernsbach. 1219 erfolgte eine Erbteilung. 1283
erwarben die Markgrafen von Baden die Hälfte der namengebenden Burg. 1387
musste der größte Teil der Grafschaft an die Markgrafen von Baden verkauft
werden. 1660 erlosch das Geschlecht im Mannesstamm, der ebersteinische Anteil
an Gernsbach fiel an Speyer als Lehnsherren, 1803 an Baden, das 1666/1667
bereits andere Teile der Güter erhalten hatte. Die dem schwäbischen Reichskreis
angehörige Grafschaft, die um 6 Quadratmeilen groß war und unter anderem
Schloss und Flecken E., die Stadt Gernsbach, die Abtei Frauenalb und den
Marktflecken Muggensturm umfasste, hatte Sitz und Stimme im schwäbischen
Reichsgrafenkollegium des Reichsfürstenrates und im schwäbischen Reichskreis.
L.: Wolff 166, 202f.; Zeumer 553 II b 61, 10; Wallner 686 SchwäbRK 23; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4; Krieg v. Hochfelden, G., Geschichte der
Grafen von Eberstein in Schwaben, 1836;
Neuenstein, K. Frhr. v., Die Grafen von Eberstein in Schwaben,
1897; Langenbach, H., Gernsbach im Murgtal, 1919; Langenbach, H., Schloss
Eberstein im Murgtal, 1953; Schäfer, A., Staufische Reichslandpolitik und
hochadlige Herrschaftsbildung im Uf- und Pfinzgau vom 11. bis 13. Jahrhundert,
ZGO 117 (1969); Grafen und Herren in Südwestdeutschland, hg. v. Andermann, K u.
a., 2006; Heinl, R., Gernsbach im Murgtal, 2006.
Ebinger von der Burg, Ebing von der Burg
(Freiherren, Reichsritter). Vom 16. Jahrhundert bis um 1800, seit 1672 mit
Steißlingen zählten die nach dem 793 erstmals erwähnten Ebingen (Ebinga) in der
schwäbischen Alb benannten Freiherren E. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 60; Ruch 18 Anm. 2 und
Anhang 77.
Echter von Mespelbrunn (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Von
etwa 1600 bis 1650 waren sie mit Dingolshausen, Gaibach, Öttershausen
(Oettershausen), Kirchschönbach/Schwarzenau, Traustadt, Weisbrunn, Schallfeld
und Gochsheim auch im Kanton Steigerwald und wegen des Zehnthofs in Talheim von
1603 bis 1629 auch im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. S. Ingelheim.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 361; Bechtolsheim 13, 17,
34, 63; Schulz 260; Rahrbach 53; Neumaier 72, 132, 149f., 152f.
Eck und Hungersbach (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren zu E. mit dem 1702
erworbenen Rittergut Gündringen und Dürrenhardt, das 1805 an den Freiherren von
Münch gelangte, zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 202, 218.
Edelstetten (Reichsstift, Grafschaft). Im 12.
Jahrhundert wurde in Edelstetten bei Krumbach in Schwaben
ein Kanonissenstift gegründet. Dieses war seit etwa 1500 adliges Damenstift.
1802 wurde die Abtei säkularisiert und nach § 11 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 als Grafschaft zur
Entschädigung für Fagnolle (Fagnolles) an die Fürsten von Ligne gegeben. Diese
beantragten vergeblich die Aufnahme in das westfälische Reichsgrafenkollegium
(1804 Esterházy). 1806 kam E. an Bayern.
L.: Wolff 42; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3, III 39 (1803) D3;
Arndt 220; Adelige Damenstifte Oberschwabens, hg. v. Schiersner, D., 2011.
Ehingen (Reichsritter). Von 1548 bis zu ihrem
Aussterben 1697 zählten die E., die bereits 1488 Mitglied der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar, waren, mit Schloss und
Stadt Obernau bei Rottenburg, bis 1608 mit dem halben Bühl und Börstingen zum
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Börstingen gelangte 1697 an die Rassler von Gamerschwang und über Württemberg
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hellstern 149f., 203.
Ehingen (reichsstadtähnliche Stadt). In dem 760
oder 961 erstmals erwähnten E. an der Donau wurde um 1230 von den schwäbischen
Grafen von Berg neben einer älteren Siedlung eine Stadt gegründet. 1343 wurde
E. nach dem Aussterben der Grafen an Habsburg verkauft, bis 1568 von Habsburg
aber mehrfach verpfändet. In dieser Zeit gewann es eine reichsstadtähnliche
Stellung (1379 Befreiung vom auswärtigen Gericht, 1434 Blutbann, 1444 Wahl des
Ammannes, 1447 Befreiung von auswärtigen Kriegsdiensten, von 1568 bis 1680
Erwerb der Pfandschaft der Herrschaften Berg[, Ehingen] und Schelklingen) und
wurde Tagungsort der Landstände Schwäbisch-Österreichs sowie Sitz des Kantons
Donau des Ritterkreises Schwaben. 1806 kam es
von Österreich an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 46; Weber, F., Ehingen. Geschichte einer oberschwäbischen Donaustadt,
1955; Bauer, C., Ehingen als vorderösterreichische Stadt, (in)
Vorderösterreich. Eine geschichtliche Landeskunde, hg. v. Metz, F., Bd. 2, 3.
A. 1978.
Einsiedeln (Reichsabtei, Residenz). Um die Zelle
des 861 ermordeten Einsiedlers Meinrad wurde zu Beginn des 10. Jahrhunderts
eine Klausnergemeinde gegründet, die 934 Benediktinerabtei wurde. 947 stattete
König Otto I. das Kloster mit Immunität und freier Abtwahl aus (Reichsabtei).
Seit dem Anfang des 12. Jahrhunderts stand (Maria) E. im Streit mit Schwyz um
seine südlichen Güter (Marchenstreit). 1283 kam die Vogtei an Habsburg,
1286/1294/1424 an Schwyz, das 1350 die streitigen Güter gewann. Damit unterfiel
die Abtei der Herrschaft von Schwyz.
L.: Wolff 522; Ringholz, O., Geschichte des fürstlichen Benediktinerstifts
Einsiedeln, Bd. 1 1904; Kläui, P., Untersuchungen zur Gütergeschichte des
Klosters Einsiedeln vom 10. bis zum 14. Jahrhundert, Festgabe H. Nabholz, 1934,
78ff.; Kälin, W., Einsiedeln, 1958; Corolla Heremitana. Neue Beiträge zur Kunst
und Geschichte Einsiedelns und der Innerschweiz, hg. v. Schmid, A., 1964;
Keller, H., Kloster Einsiedeln im ottonischen Schwaben,
1964; Gilomen-Schenkel, E., Einsiedeln, LexMA 3 1986, 1743f.; Böck, H.,
Einsiedeln, 1989; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 652, 1, 2, 164; Marquardt, B., Die alte
Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007.
Eisenburg (reichsritterschaftliche Herrschaft). Um
1288 erscheint erstmals die auf welfischem Gut um Memmingen in staufischer Zeit
errichtete Burg E. Sie wurde um 1300 Mittelpunkt einer von den Herren von E.
unter der Landvogtei Oberschwaben errichteten Herrschaft, zu der Amendingen,
E., Grünenfurt, Schwaighausen, Trunkelsberg und Unterhart gehörten. Seit 1455
war die dem Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben
angehörige Herrschaft in den Händen der patrizischen Settelin von Memmingen.
1580 kam sie an das Unterhospital Memmingen, 1601 an die Neubronner von E. 1671
erfolgte eine Zwölfteilung (Wachter, Zoller, Ebertz (Eberz), Schermar, Lupin).
1803 fiel die 1801 über die Reichstadt Memmingen zum schwäbischen Reichskreis
gerechnete Herrschaft an Bayern.
L.: Wolff 217, 508; Wallner 688 SchwäbRK 57.
Ellwangen (Fürstpropstei, fürstliche Propstei,
Fürstentum, Residenz). Das Benediktinerkloster E. („Elch-wangen“) an der Jagst
wurde um 764 (750 ?) im Grenzwald Virgunna zwischen Franken und Schwaben von den fränkischen Herren Hariolf und Erlolf
(Bischof von Langres) gegründet. Seit 817 erschien das 812 erstmals genannte
Kloster unter den Reichsabteien. Seine staufertreuen Äbte waren seit 1215
Reichsfürsten. Die Vogtei hatten zuerst die Grafen von Oettingen, seit etwa
1370 die Grafen von Württemberg. 1460 wurde es in ein exemtes weltliches
Chorherrenstift mit einem Fürstpropst und einem Stiftskapitel (12 adlige
Kanoniker, 10 Chorvikare) umgewandelt. Zu den 1337 bestehenden Ämtern E.,
Tannenburg und Kochenburg kamen 1471 Rötlen, 1545 Wasseralfingen und 1609
Heuchlingen. Um 1800 war es im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. E. stellte die bedeutendste geistliche Herrschaft in
Württemberg dar, die bei der Säkularisation 1802 etwa 20000 Menschen umfasste.
Das Herrschaftsgebiet von etwa 500 Quadratkilometern (7 Quadratmeilen)
gliederte sich in die sechs fürstlichen Oberämter und ein Oberamt des
Stiftskapitels. 1802/1803 kam E. an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 157; Zeumer 552 II a 29; Wallner 686 SchwäbRK 17; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3; Riedenauer 129;
Beschreibung des Oberamts Ellwangen, 1886; Die Ellwanger und Neresheimer
Geschichtsquellen, 1888, Anhang zu Württemberg. Vierteljahreshefte; Hutter, O.,
Das Gebiet der Reichsabtei Ellwangen, 1914 (Diss. phil. Tübingen); Häcker, E.,
Ellwangen an der Jagst, 1927; Schefold, M., Stadt und Stift Ellwangen, 1929;
Hölzle, E., der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Pfeifer,
H., Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Fürstpropstei Ellwangen, 1959;
Ellwangen 764-1964. Beiträge und Untersuchungen zur 1200-Jahrfeier, hg. v.
Burr, V., Bd. 1f. 1964; Ellwangen, Germania Benedictina V: Baden-Württemberg,
1975; Seiler, A., Ellwangen. Von der Klostersiedlung zur modernen Flächenstadt,
1979; Fahlbusch, F., LexMA 3 1986, 1850; Schulz, T., Das Fürststift Ellwangen
und die Ritterschaft am Kocher, 1986, Ellwanger Jb. 31 (1986); Stievermann, D.,
Das geistliche Fürstentum Ellwangen im 15. und 16. Jh., Ellwanger Jb. 32
(1988); Pfeifer, H., Das Chorherrenstift Ellwangen, FS H. Maurer, 1994, 207;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 654, 1, 2, 173; Das älteste Urbar der Abtei, bearb. v. Häfele, H.,
2008.
Elsass (Gau?, Landschaft, Landgrafschaft), frz.
Alsace. Das etwa 190 Kilometer lange und 50 Kilometer breite, rund 8280
Quadratkilometer umfassende, zunächst keltisch besiedelte E. (ahd. ali-saz,
Fremdsitz) zwischen Oberrhein und Vogesen (Wasgenwald), das nur von 640 bis
740, von 1680 bis 1789, von 1871 bis 1918 und ab 1973 eine politische Einheit
bildet(e), wurde 58 v. Chr. von Cäsar erobert (82/90 n. Chr. Germania superior,
Obergermanien). Von 260 n. Chr. an wurde es allmählich von Alemannen besetzt,
die 496 den Franken unterlagen. Zum Jahre 610 (um 613) erscheint bei Fredegar der
Name Alesaciones. Bis 740 war das Gebiet zeitweise eigenes fränkisches
Herzogtum der Etichonen (Herzog Eticho 673), das nach der Wiedereingliederung
des alemannischen ostrheinischen Herzogtums in das Frankenreich nicht wieder
besetzt wurde. E. wird in die Grafschaften Nordgau und Sundgau geteilt. 843 kam
E. zu Lotharingien, 870 zum ostfränkischen Reich. 925 wurde es Teil des
Herzogtums Schwaben. Von der Mitte des 11.
Jahrhunderts an wurde es zunächst ein Kerngebiet der königlichen Herrschaft,
kam 1079 an Friedrich von Staufen, zerfiel aber nach dem Untergang der Staufer
um 1254 in zahlreiche einzelne Herrschaften. Der 1273 zum König gewählte Rudolf
von Habsburg richtete zur Wiedergewinnung und Verwaltung des Reichsgutes unter
anderem die Reichslandvogteien Oberelsass und Unterelsass (Niederelsass) ein,
die noch zu seinen Lebzeiten (vor 1291) in Hagenau zusammengelegt wurden. Die
Landgrafschaft im Oberelsass (Sundgau), die seit 1135/1268 den Grafen von
Habsburg zustand, ließ Habsburg zum wichtigsten weltlichen Landesherren werden.
Ausgangspunkt waren dabei Güter um Ottmarsheim, zu denen 1130 Güter um Landser
und Ensisheim kamen, sowie die Vogtei über Murbach. 1224 erwarb Habsburg die
Herrschaft Rothenberg bzw. Rotenberg (Rougemont), 1283 die Herrschaft Dattenried
(Delle) von den Grafen von Mömpelgard, 1324 durch die Heirat mit der Erbtochter
der Grafen von Pfirt die Grafschaft Pfirt mit den Herrschaften Altkirch, Pfirt,
Blumenberg (Florimont), Thann und Sennheim, 1347 die Herrschaft Rosenfels
(Rosemont), 1350/1361 die Herrschaft Belfort. 1354 schlossen sich die zehn
elässischen Reichsstädte zum Zehnstädtebund (Dekapolis) zusammen. Die
Landgrafschaft im Unterelsass (Niederelsass), dem früheren Nordgau, die zuerst
von den Grafen von Hünenburg, dann von den Grafen von Werd ausgeübt wurde, kam
1359/1362 an das Hochstift Straßburg. 1469 verpfändete die Tiroler Linie
Habsburgs ihre elsässischen Gebiete an Burgund, doch wurden die burgundischen
Herrscher 1475 vertrieben und fiel Burgund seinerseits über Maria von Burgund
an Habsburg zurück, das 1504 die Reichslandvogtei (in Hagenau) von der Pfalz
zurückgewinnen konnte. Bei der Einteilung in Reichskreise kam das habsburgische
Oberelsass zum österreichischen Reichskreis, das Unterelsass zum
oberrheinischen Reichskreis. Wichtige Herren neben Habsburg waren die Pfalz
(Grafschaft Rappoltstein, Herrschaft Rappoltsweiler), Württemberg (Grafschaft
Horburg, Herrschaft Reichenweier) sowie die Reichsgrafen von Hanau-Lichtenberg,
Leiningen und Salm. 1648/1684/1697 wurden der Sundgau Habsburgs und die Vogtei
über die zehn in der Reformation protestantisch gewordenen, 1674 besetzten
Reichsstädte Weißenburg, Hagenau, Rosheim, Oberehnheim, Schlettstadt,
Kaysersberg, Türkheim, Colmar (Kolmar), Münster, Landau und Straßburg an
Frankreich abgetreten. 1681 wurde Straßburg von Frankreich besetzt und bis 1697
verleibte sich Frankreich den größten Teil des restlichen E. ein. Der Conseil
Souverain d'Alsace trat als oberste Behörde Frankreichs an die Stelle der
Regierung Österreichs in Ensisheim. Gleichwohl blieb das E. bis 1789/1790, als
die Provinz E. durch die Départements Haut-Rhin und Bas-Rhin ersetzt wurde und
Frankreich die deutschen Reichsgesetze offiziell aufhob und die
Reichsgrafschaften und Reichsherrschaften annektierte, deutschsprachig und
geistig-kulturell (mit wachsendem Abstand) dem Reich verbunden. Danach wurde es
vor allem durch Napoleon, dessen Regelungen bis 1982 Bestand behielten,
zunehmend in Frankreich integriert, wobei ein einflussreicher frankophoner
Bevölkerungsteil einem konservativem deutschsprachigen Bevölkerungsteil
gegenübertrat. Nach 1918 trieb die Verwaltung Frankreichs 110000 Menschen unter
Beschlanahme ihres Vermögens aus dem Lande. Zu Beginn des zweiten Weltkriegs
wurde ein Drittel der Bevölkerung nach Südwestfrankreich evakuiert, wovon zwei
Drittel 1940 in das von Deutschland besetzte Land zurückkehrten. Am Ende des
20. Jh.s spricht weniger als ein Drittel der Schüler noch Elsässisch und die
deutsche Sprache verschwindet aus dem öffentlichen Leben. S. a. Elsass-Lothringen.
L.: Wolff 293ff.; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4; Stoffel,
G., Topographisches Wörterbuch des Oberelsass, 2. A. 1876; Clauss, J.,
Historisch-topographisches Wörterbuch des Elsass, Lief. 1-15 (A-St) 1895ff.;
Die alten Territorien des Elsass nach dem Stand vom 1. Januar 1648, 1896
(Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen, Heft 27); Jacob, K., Die
Erwerbung des Elsass durch Frankreich im Westfälischen Frieden, 1897; Jacob,
K., Das Reichsland Elsass-Lothringen, Bd. 1ff. 1898ff.; Die alten Territorien
des Bezirks Lothringen nach dem Stande vom 1. Januar 1648, Teil 1 1898 (
Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen, Heft 28); Berthaut,
H./Berthaut, A., La carte de France 1750-1848, 1899; Becker, J., Geschichte der
Reichslandvogtei im Elsass 1273-1648, 1905; Müller, F., Die elsässischen
Landstände, 1907; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 6
(Alsatia, Alsaciensis, Helisaze, Elisadiun, Colmar, Hüttenheim, Selz,
Sermersheim, Lupstein, Schweighausen, Wittersheim, Reichshofen, Altdorf bzw.
Altorf, Brumath, Ebersheim, Andlau, Schlettstadt, Künheim bzw. Kühnheim,
Winzenheim, Morschweiler, Balzenheim, Hindisheim, Illkirch bzw. Illenkirchen,
Offenheim, Hessenheim bzw. Heßheim, Ostheim, Feldkirch[, nicht Badelsbach bzw.
Bohlsbach in Baden]); Vildhaut, H., Politische Strömungen und Parteien im
Elsass von 1871 bis 1911, 1911; Schott, K., Die Entwicklung der Kartographie
des Elsasses, Mitt. d. Ges. für Erdkunde und Kolonialwesen zu Straßburg, 1913;
Wackernagel, R., Geschichte des Elsass, 1919; Elsass-Lothringen-Atlas, 1935;
Büttner, H., Geschichte des Elsass, Bd. 1 1939; Marichal, P., Dictionnaire
topographique du département des Vosges, comprenant les noms de lieu anciens et
modernes, Paris 1941; Fallex, M., L'Alsace, la Lorraine et les Trois-Evêchés,
du début du 18. siècle à 1789, Paris 1941; Gysseling, M., Toponymisch
Woordenboek, 1960, 313; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I,
9, II, 9, 13, 21, 22, 23, 41, III, 11, 14, 16, 30, Elisazun, Elisaz, Alisatia,
pagus Alisacensis, Helisaze, Hillisazaas, Illisacia, Alesaciones, Alisanzgouwe,
Elisgaugium, Elsass; Himly, F., Atlas des villes médievales d'Alsace, 1970;
Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 11 Alsace;Histoire de
l’Alsace, hg. v. Rapp, F., Bd. 1ff. 1976ff.; Paroisses et communes de France.
Dictionnaire d'histoire administrative et demographique: Kintz, J., Bas-Rhin,
1977; Duranthon, M., La carte de France, son Histoire 1678-1979, 1978; Dreyfus,
F., Histoire de l'Alsace, 1979; Seidel, K., Das Oberelsass vor dem Übergang an
Frankreich. Landesherrschaft, Landstände und fürstliche Verwaltung in
Alt-Vorderösterreich (1602-1638), 1980; Dollinger, P., Histoire de l'Alsace, 4.
A. 1984; Encyclopédie de l’Alsace, Bd. 1ff. 1982ff.; Dollinger, P., Elsass,
LexMA 3 1986, 1852ff.; Hiery, H., Reichstagswahlen im Reichsland, 1986; Vogler,
B., Das Elsass zur Zeit des französischen Ancien Régime (1648-1789),
Alemannisches Jb. 1987/88 (1988); Ebert, K., Das Elsass, 1989; Das Elsass und
Tirol, hg. v. Thurnher, E., 1994; Seiler, T., Die frühstaufische
Territorialpolitik im Elsass, 1995; Das Elsass, hg. v. Erbe, M., 2002; Escher,
M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 528 (Unterelsass), 530 (Oberelsass);
Hummer, H., Politics and Power in Early Medieval Europe, 2005; Bornert, R., Les
monastères d’Alsace, Bd. 1ff. 2009; Igersheim, F., L’Alsace et ses historiens
1680-1914, 2006; Vogler, B., Geschichte des Elsass, 2012.
Elsass-Burgund s. Elsass-Schwaben-Burgund
Elsass-Schwaben-Burgund (Ballei des Deutschen Ordens), Elsass und Burgund. Die
Ballei E. (Elsass und Burgund) war eine der 12 Balleien des Deutschen Ordens im
Reich. Zu ihr gehörten die Kommenden Kaysersberg (vor 1295), Straßburg (1278),
Mülhausen (1227), Suntheim (1278), Gebweiler (nach 1270) und Andlau (1268),
Sumiswald (1225), Köniz bzw. Könitz bei Bern (1226), Basel (1293), Hitzkirch
(1237) und Bern (1226), Beuggen (1226) (Dorf Beuggen bei Rheinfelden und die
Schaffnereien Frick im südlichsten Breisgau und Rheinfelden), Freiburg im
Breisgau (1260/1263) (mit den Dörfern Wasenweiler, Walddorf, Unterschwandorf
und Vollmaringen, Rexingen bzw. Räxingen, Ihlingen bzw. Illingen, Rohrdorf und
Hemmendorf), Mainau (um 1270) (mit der Insel Mainau, Ämtern in der Stadt
Immenstadt und der Reichsstadt Überlingen sowie dem Amt Blumenfeld mit mehreren
Dörfern) sowie Altshausen (1264) (mit dem Schloss Altshausen und einigen
Dörfern), Zur Kommende Altshausen zählten auch die Herrschaft Rohr-Waldstetten
bzw. Rohr und Waldstetten (mit den Flecken Rohr bzw. Unterrohr und Waldstetten
und dem Dorf Bleichen bzw. Unterbleichen), das Schloss Arnegg bzw. Arneck, das
Kastenamt in der Reichsstadt Ravensburg, Schloss und Herrschaft Achberg und das
Bergschloss Hohenfels mit mehreren Dörfern. Als Folge der Verpfändung der
Ballei durch den Deutschmeister an den Hochmeister (1394/1396) erlangte die
Ballei weitgehende Selbständigkeit. Am Ende des 18. Jahrhunderts zählte sie zu
den rheinischen Prälaten der geistlichen Bank des Reichsfürstenrats des
Reichstags. Zugleich war ihr Komtur zu Altshausen Mitglied der schwäbischen
Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags. Sitz des
Landkomturs war von 1410 bis 1806 Altshausen bei Saulgau.
L.: Wolff 195 (dort fälschlich die Herrschaft Rohr-Waldstetten bzw. Rohr und
Waldstetten als eigene Kommende geführt und der reichsritterschaftliche
Marktflecken Herrlingen der Freiherren von Bernhausen im Kanton Donau
aufgenommen); Zeumer 552 II a 37, 3; Rueß, B., Geschichte von Altshausen, 1932;
Haaf, R. ten, Deutschordensstaat und Deutschordensballeien, 1951; Tumler, L.,
Der deutsche Orden im Werden, Wachsen und Wirken bis 1400, 1954; Müller, K.,
Beschreibung der Kommenden der Deutschordensballei Elsass-Schwaben-Burgund im Jahre 1393, 1958; Millitzer, K.,
Die Entstehung der Deutschordensballeien im Deutschen Reich, 1970; Der Deutsche
Orden und die Ballei Elsass-Burgund, hg. v. Brommer, H., 1996.
Elster, Elstern (Reichsritter). 1715-1721
zählte Albrecht von E. wegen Ederheim zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 261.
Eltershofen(, Elpershofen) (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Odenwald und zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken sowie von 1542 bis 1578 und von 1651 bis 1712 wegen
Ebersberg, Adelstetten, Schnait, Teilen von Schaubeck und Kleinbottwar zum
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 211;
Riedenauer 123; Schulz 267; Neumaier 73.
Endingen (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die E. zum Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592(; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 179).
Enntzlin (Reichsritter). Johann E. zu Stuttgart
war als Inhaber des nippenburgischen adligen Gutes Riet von 1610 bis 1614
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 203.
Enzberg (Herrschaft). E. an der Enz wird
erstmals 1100 erwähnt. Nach ihm nannte sich seit 1236 ein
Ministerialengeschlecht. Ort und Burg wurden 1324 Lehen Badens. Nach 1384
siedelten die Herren nach Mühlheim an der Donau über, das sie 1409 von den
Weitingen kauften. 1438 erwarb Kloster Maulbronn ein Viertel des im Übrigen
ritterschaftlichen Ortes. 1544 wurde die hohe und fürstliche Obrigkeit der
Herrschaft E. durch Vertrag der Grafschaft Hohenberg und damit
Habsburg/Österreich übertragen. 1685 kam das ritterschaftliche E. an
Württemberg, 1806 auch Mühlheim. Die Freiherren von E. waren 1488 Mitglied der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild in Schwaben,
Teil im Hegau und am Bodensee, seit dem 16. Jahrhundert mit Mühlheim an der
Donau und Bronnen Mitglied des Kantons Hegau des Ritterkreises Schwaben. 1951/1952 gelangte E. zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 60; Ruch 18 Anm.
2, Anhang 4, 81; Bauser, F., Mühlheim und die Herren von Enzberg, 1909; Wissmann,
F., Das ehemalige Städtchen Enzberg, 1952.
Eppenstein (Burg, Herrschaft, Herzöge). Nach dem
Aussterben der seit 916 als Grafen im Viehbachgau nachgewiesenen, den Leitnamen
Markwart führenden, in der Karantanischen Mark bzw. in Kärnten amtierenden
Eppensteiner (1122) erbauten die Traungauer als Erben die Burg E. an der
Handelsstraße von Judenburg nach Kärnten. Die um 1135 erstmals genannte Burg
war von 1242 bis etwa 1300 in den Händen der Wildon, dann über den
Landesfürsten in den Händen der Lobming, Teuffenbach und Wallsee (Walsee). Von
1482 bis 1489 war sie von Ungarn besetzt. 1608 kam die Herrschaft durch Kauf an
die Freiherren von Schrottenbach. S. Karantanische Mark, Kärnten, Sponheim
(Spanheim), Steiermark, Traungauer.
L.: Keller, P., Eppenstein, 1956; Klaar, Die Herrschaft der Eppensteiner in
Kärnten, Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie 61 (1966);
Dopsch, H., Eppensteiner, LexMA 3 1986, 2091f.; Hochmittelalterliche Adelsfamilien
in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v.
Kramer, F. u. a., 2005, 41ff.
Erlach (Reichsritter). Erasmus von E. war von
1613 bis 1614 mit der Hälfte der Ortschaft Enzberg Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 203.
Eroldsheim, Erolzheim (Reichsritter). Wegen der
blarerischen Güter zu Unterböbingen zählten die E. von 1652 bis 1689 zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben. Der Ort
Erolzheim kam an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 261.
Erthal (Reichsritter). Die Familie E. ist
bereits im 12. Jahrhundert (1133) in Franken nachweisbar. 1553/1555 teilte sie
sich in eine Fuldaer, 1640 ausgestorbene Linie und eine fränkische Linie, die
sich 1626 in eine Leuzendorfer Linie (bis 1764) und eine Elfershauser Linie
spaltete. Mit Teilen von Elfershausen und Obererthal (Obertal) samt Hetzlos und
Untererthal (Untertal) zählten die E. (vom 16. Jahrhundert bis 1806) zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken, mit Schloss Gochsheim und Schwarzenau
(von etwa 1610 bis 1806) zum Kanton Steigerwald und (von etwa 1560 bis 1802)
zum Kanton Baunach sowie mit Teilen der Herrschaft Binzburg samt Hofweier und
Schutterwald zum Ort (Bezirk, Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
1805 erlosch das Geschlecht.
L.: Stieber (zum Kanton Baunach); Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 362;
Hölzle, Beiwort 66; Winkelmann-Holzapfel 147f.; Pfeiffer 211; Riedenauer 123;
Bechtolsheim 12, 18; Rahrbach 66.
Eschenbach (reichsritterschaftliche Herrschaft). E. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam zur Hälfte an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Esslingen, Eßlingen (Reichsstadt). E. am Neckar,
dessen Gebiet schon vorgeschichtlich besiedelt war, wird erstmals 777/866
(Hetslinga) erwähnt. Um 800 erhielt die dortige Zelle des Klosters St. Denis,
die den Ort über Fulrad, den Kaplan Kaiser Karls des Großen, von dem
alemannischen Adligen Hafti erworben hatte, einen Markt. 1077 gehörte E. dem
Herzog von Schwaben. 1147 unterstand es den
Staufern. 1212 verlieh ihm Kaiser Friedrich II. Stadtrecht. Seitdem war es als
freie Reichsstadt anerkannt. Der Versuch eine größere Herrschaft aufzubauen
scheiterte am Widerstand Württembergs, doch erwarb E. ein Dutzend kleiner Orte
rechts des Neckars, einen schmalen Brückenkopf links des Neckars sowie die
Spitaldörfer Deizisau, Möhringen und Vaihingen a. F. Im Jahre 1802 kam das zum
schwäbischen Reichskreis zählende E. mit 1,5 Quadratmeilen bzw. 80
Quadratkilometern an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 212; Zeumer 555 III b 5; Wallner 689 SchwäbRK 69; Großer Historischer
Weltatlas III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Schroeder 373ff.; Pfaff, K.,
Geschichte der Reichsstadt Esslingen, 2. A. 1852; Urkundenbuch der Stadt
Esslingen, hg. v. Diehl, A./Pfaff, K., 2 Bände. 1899ff.; Wurster, O., Esslinger
Heimatbuch, 1931; Borst, O., Esslingen am Neckar. Geschichte und Kunst einer
Stadt, 2. A. 1967; Schneider, J., Bibliographie zur Geschichte und Kultur der
Stadt Esslingen, 1975; Borst, O., Geschichte der Stadt Esslingen am Neckar,
1977; Schuler, P., Esslingen, LexMA 4 1986, 24.
Eyb (Freiherren, Reichsritter). Im 17. und
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von E. mit Dörzbach, Hohebach bzw.
Hobbach und dem 1789 an die Thüna gelangten Messbach zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie im 16. bis 18. Jahrhundert wegen
Wiedersbach, Rammersdorf (Ramersdorf), Neuendettelsau und Vestenberg im Kanton
Altmühl immatrikuliert. Dörzbach fiel 1808 an Württemberg. Daneben gehörten sie
im späten 16. Jahrhundert zum Kanton Gebirg und um 1801 zum Kanton Baunach.
Weiter zählten die Freiherren von E. im 16. und 17. Jahrhundert wegen des
Ritterguts Riet zum Kanton Neckar, wegen des 1682 von den Schertel von
Burtenbach erworbenen Gutes Burtenbach zum Kanton Neckar und wegen der 1760
erworbenen Herrschaft Reisensburg zum Kanton Donau sowie von 1595 bis 1614
wegen Mühlhausen am Neckar und 1629 wegen Freudental zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 371; Stieber; Roth von
Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 56, 58; Winkelmann-Holzapfel 148;
Pfeiffer 197, 212; Riedenauer 123; Stetten 35, 184; Hellstern 203; Kollmer 381;
Schulz 261; Rahrbach 68; Neumaier 149f., 152.
Faber von Randegg (Reichsritter), Fauler von
Randegg. Hans Wilhelm F. zu Brunnhaupten war von 1610 bis zu seinem Tod 1614
Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Hans Burkard von F. war von 1609 bis 1632 wegen des erheirateten Horn und des
1612 erworbenen Leinzell Mitglied im Kanton Kocher.
L.: Hellstern 203; Schulz 261.
Fach (reichsritterschaftliche Herrschaft). F. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Ellwangen und damit über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Fauler von Randegg, Faber von Randegg
(Reichsritter). Hans Wilhelm F. zu Brunnhaupten war von 1610 bis zu seinem Tod
1614 Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Hans Burkard von F. war von 1609 bis 1632 wegen des erheirateten Horn und des
1612 erworbenen Leinzell Mitglied im Kanton Kocher.
L.: Hellstern 203; Schulz 261.
Fetzer von Oggenhausen, Fetzer von Ockenhausen
(Reichsritter). Wilhelm F. war im Jahr 1614 wegen des adligen Gutes Gärtringen
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau und wegen
Oggenhausen von 1542 bis 1629 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 203; Schulz 261.
Fin, de (Freiherren, Reichsritter). Im Jahre
1752 zählten die Freiherren de F. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 77, 79.
Fischer von Filseck (Reichsritter). Von 1647 bis
1707 waren die F. wegen Filseck Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 261.
Flehingen (Herren, Reichsritter). Das zwischen 779
und 876 in Zeugnissen Lorschs viermal erwähnte F. (Flancheim, Flaningheim) bei
Karlsruhe wurde 1368 von den Edlen von Strahlenberg bzw. Stralenberg an die
Pfalz verkauft. Von 1396 bis 1637 hatten es die Herren von F., deren Sitz es
war, als Lehen der Pfalz inne. Nach deren Aussterben kam es an die Grafen
Wolff-Metternich zur Gracht. Die F. zählten am Ende des 18. Jahrhunderts zum
Ritterkreis Schwaben. 1803 fiel F. mit der Pfalz
an Baden und gelangte damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Feigenbutz, L., Der Amtsbezirk Bretten,
1890.
Forstner von Dambenois, Forstner-Dambenoy
(Reichsritter). Von 1720 bis 1805 zählten die F. zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 203.
Frank, Franck (Freiherren, Reichsritter). 1780
wurde der brandenburgisch-ansbachische geheime Rat Philipp Jacob von F.
zusammen mit seinem Vater, der Wechsler in Straßburg war, von Kaiser Joseph II.
in den Reichsadelsstand erhoben. Er war von 1785 bis zu seinem Tod 1789 ohne
männliche Nachkommen mit den 1783/1784 gekauften bubenhofischen Gütern
Leinstetten und Bettenhausen, die 1791 an den Grafen von Sponeck gelangten, Mitglied
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Um 1800 erscheint F. auch im Kanton Gebirg
des Ritterkreises Franken.
L.: Hölzle, Beiwort 64; Riedenauer 123; Hellstern 203; Kollmer 375.
Franken (Herzogtum). Nach dem Zerfall des
karolingischen Reiches konnte sich in dem Gebiet zwischen Neckar und Eder,
Thüringerwald und Rhein ein fränkisches Stammesherzogtum, wie sich dies
angeboten hätte, nicht ausbilden. 939 wurde das Land unmittelbar dem König
unterstellt. Im 12. Jahrhundert entstanden im Westen zahlreiche kleinere
Herrschaften (Pfalz, Nassau, Hessen, Katzenelnbogen, Hanau, Mainz, Worms,
Speyer), so dass der Name F. rasch verschwand. Im Osten beanspruchte der
Bischof von Würzburg seit Anfang des 12. Jahrhunderts herzogliche Rechte. Auf
Grund gefälschter Urkunden wurden sie ihm von Kaiser Friedrich I. 1168
bestätigt. In der Folge festigte sich für dieses östliche Gebiet der Name F.,
obwohl der Bischof von Würzburg die Herzogsgewalt nicht über das Hochstift
hinaus auf Bamberg, Fulda, Henneberg, Castell, Nürnberg und Hohenlohe
auszudehnen vermochte. Erst in der Errichtung des fränkischen Reichskreises
wurde dieses östliche F. lose vereint. 1633 wurden die Hochstifte Würzburg und
Bamberg als Herzogtum F. an Herzog Bernhard von Weimar als Lehen Schwedens
gegeben, aber bereits 1634 wieder verselbständigt. 1803/1806 kamen die
fränkischen Herrschaften überwiegend an Bayern, das 1837 drei Regierungsbezirke
als Unterfranken (Würzburg), Oberfranken (Bayreuth) und Mittelfranken (Ansbach)
benannte.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4; Zimmermann, G.,
Franken, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Stein, F., Geschichte
Frankens, Bd. 1f. 1885f., Neudruck 1966; Wittmann, L., Landkarten von Franken
aus der Zeit von 1490-1700, 4. Lief. 1940-42, 1952; Historischer Atlas von
Bayern, hg. v. d. hist. Komm. f. bayer. Landesgeschichte, Teil Franken, Reihe I
1952ff., Reihe II 1954ff.; Hofmann, H., Franken am Ende des alten Reichs
(1792), 1954/6; Hofmann, H., Franken seit dem Ende des alten Reiches
(1790-1945), (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken, Reihe II, 1, 1a,
1955/6; Franken, hg. v. Scherzer, C., 1959ff.; Brod, W., Frankens älteste
Landkarte. Ein Werk Sebastians von Rotenhan, Mainfränk. Jb. 11 (1959);
Bonacker, W., Grundriss der fränkischen Kartographie des 16. und 17.
Jahrhunderts, Mainfränk. Hefte 33 (1959); Spindler, M., Franken 1500-1818, (in)
Handbuch der bayerischen Geschichte Bd. 3, 1 3. A. 1997; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 22, 30, 27, 51, 52, 77, 94; Moraw, P.,
Franken als königsnahe Landschaft im späten Mittelalter, Bll. f. dt. LG. 122
(1976), 123ff.; Wendehorst, A., Die geistliche Grundherrschaft im
mittelalterlichen Franken, (in) Die Grundherrschaft im späten Mittelalter, Bd.
1-2, hg. v. Patze, H., 1983; Fried, P., Die Entstehung der Landesherrschaft in
Altbayern, Franken und Schwaben im Lichte der
historischen Atlasforschung, (in) Land und Reich, Stamm und Nation, FS M.
Spindler, 1984; Friedrich der Große, Franken und das Reich, hg. v. Duchhardt,
H., 1986; Fränkische Reichsstädte, hg. v. Buhl, W., 1987; Wendehorst, A.,
Franken, LexMA 4 1989, 728ff.; Pleticha, H., Franken und Böhmen, 1990; Guth,
K., Konfessionsgeschichte in Franken 1555-1955, 1990; Lubich, G., Auf dem Weg
zur „Güldenen Freiheit“, 1996; Franken von der Völkerwanderungszeit bis 1268,
bearb. v. Störmer, W., 1999; Merz, J., Fürst und Herrschaft. Der Herzog von
Franken und seine Nachbarn 1470-1519, 2000; Tittmann, A., Der ehemalige Landkreis
Hassfurt, 2003; Franken im Mittelalter, hg. v. Merz, J. u. a., 2004; Nachdenken
über fränkische Geschichte, hg. v. Schneider, E., 2005; Petersohn, J., Franken
im Mittelalter, 2008; Blessing, W., Kleine Geschichte Frankens, 2008.
Franken (Ritterkreis), fränkischer Ritterkreis.
Der Ritterkreis F. (fränkische Ritterkreis) war wie der Ritterkreis Schwaben (schwäbische Ritterkreis) und der Ritterkreis
Rhein(strom) (rheinische Ritterkreis) eine Untergliederung der
Reichsritterschaft. Seine Geschäfte wurden von jeweils derjenigen
Kantonskanzlei erledigt, auf die das Generaldirektorium turnusgemäß entfiel (z.
B. Schweinfurt). Im frühen 16. Jahrhundert zählten zu ihm vielleicht 481
Familien (Odenwald 132, Gebirg 123, Rhön-Werra 86, Steigerwald 37, Altmühl 62,
Baunach 41), zu denen später zumindest zeitweise 572 Familien hinzukamen, so
dass einschließlich verschiedener Zweifelsfälle mit einer Gesamtzahl von knapp
1100 zugehörigen, nicht unbeträchtlich wechselnden Familien gerechnet werden
kann. Um 1790 umfasste der Ritterkreis rund 700 Gebiete mit etwa 200000
Einwohnern und 150 Ritterfamilien. Er gliederte sich in die Kantone Odenwald
(Heilbronn, seit 1764 Kochendorf), Gebirg (Bamberg), Rhön-Werra (Schweinfurt),
Steigerwald (Erlangen), Altmühl (Wilhermsdorf) und Baunach (Baunach, seit 1778
Nürnberg). (Um 1800 zählte die Reichsritterschaft F. (selbst) zu den
Mitgliedern des Kantons Steigerwald des Ritterkreises F.)
L.: Stieber; Biedermann; Wolff 511; Riedenauer 87ff.; Die Territorien des
Reichs 4, 182; Bundschuh, M., Versuch einer
historisch-topographisch-statistischen Beschreibung der unmittelbaren freyen
Reichsritterschaft in Franken, 1801.
Frankenberg zu Riet (Reichsritter), Frankenberg. Von
1601 bis 1614 war der württembergische Rat Balthasar von F. (zu Riet) Mitglied
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 203.
Frankenstein, Franckenstein (Freiherren,
Reichsritter). Im 17. und 18. Jahrhundert (1650-1720) zählten die F. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Im 16. und 17. Jahrhundert sowie um 1806
waren sie im Kanton Odenwald immatrikuliert. Im 17. und 18. Jahrhundert
gehörten sie mit dem Rittergut Ullstadt und Langenfeld zum Kanton Steigerwald
des Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert zählten sie mit einem Viertel
Allmannsweier, Niederschopfheim und einem Viertel Wittenweier zum Ort (Bezirk,
Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben sowie als Ganerben zu
Mommenheim zum Ritterkreis Rhein. 1802 waren Johann Friedrich Karl Joseph Xaver
F. (Herr der Herrschaft Binzburg (Bünzburg), Niederschopfheim usw.), Johann
Philipp Anton Franz F. und Franz Christoph Karl Philipp F. immatrikuliert. Die
Freiherren von F. zu Ockstadt waren um 1790 mit Messenhausen Mitglied des
Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken. Wegen der Hälfte von Dorn-Assenheim
(Dornassenheim), Ockstadt mit Oberstraßheimer Hof und Usafeldchen gehörten sie
auch dem Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein an.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 363; Pfeiffer 210, 211;
Hölzle, Beiwort 66; Zimmermann 68f.; Winkelmann-Holzapfel 148; Riedenauer 123;
Stetten 32; Bechtolsheim 196; Rahrbach 78; Neumaier 66f., 72; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 355 Frankenstein, Ockstadt (1792).
Frauenberg (Reichsritter). Von 1548 bis 1623
zählten die F. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Letztes Kantonsmitglied war Conrad von F. zu Rosenfeld. Von 1560 bis 1636
gehörten sie wegen des unteren Schlosses zu Talheim dem Kanton Kocher an.
L.: Hellstern 203; Schulz 261.
Freiberg, Hohenfreyberg (Herrschaft,
ritterschaftlicher Ort). Die vom Hochstift Augsburg umschlossene Herrschaft
Hohenfreyberg (F.) am rechten Ufer der oberen Wertach nordwestlich Füssens
gehörte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
1806 kam sie an Bayern. S. a. Hohenfreyberg.
L.: Wolff 509.
Freiberg, Freyberg (Freiherren, Reichsritter). Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von F. mit Teilen des 1662 erworbenen
Wäschenbeuren (außerdem 1534-1569 Beihingen, 1557-1594 Neidlingen, 1608-1665
Salach, 1608-1653 Steinbach) zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Seit 1609 (Konrad-Siegmund von
Freyberg-Eisenberg zu Wellendingen bzw. Conradt-Sigmundt v. Freyberg-Eisenberg
zu Wellendingen) waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau. 1802 übten sie über die dem Kanton Neckar
inkorporierte Ortschaft Wellendingen (Eigengut unter Territorialhoheit
Österreichs) die Herrschaft aus. Außerdem zählte die Familie im 18. Jahrhundert
wegen Worndorf zum Kanton Hegau und wegen Allmendingen (1593), Altheim (1512), Griesingen
(1503) und Öpfingen, Hürbel, Knöringen mit Wiblishausen, Landstrost (1659) mit
Offingen und Waldkirch (1506) zum Kanton Donau. S. Hohenfreyberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Freyberg-Eisenberg, M. Frhr. v., Genealogische Geschichte des Geschlechts der
Freiherren von Freyberg, (handschriftlich), (o. O.) 1884; Hölzle, Beiwort 58,
60, 62, 64; Ruch 18 Anm., Anhang 78, 80; Hellstern 204, 219; Schulz 261; Archiv
der Freiherren von Freyberg Schloss Allmendingen Urkundenregesten 1367-1910,
bearb. v. Steuer, P., 2010.
Freiburg ([Grafen,] Stadt, Reichsstadt, Residenz
Habsburgs), Freiburg im Breisgau. Vermutlich 1120 gründeten die Herzöge
Berthold III. und Konrad II. von Zähringen am Handelsweg von Schwaben nach Burgund im Anschluss an ältere
Siedlungen den Marktort Freiburg. Nach ihrem Aussterben fiel er 1218 an die
Grafen von Urach, die sich seitdem Grafen von F. (Urach-Freiburg) nannten und
auf der vielleicht von Berthold II. am Ende des 11. Jahrhunderts erbauten Burg
auf dem Schlossberg saßen (Egino I. bis 1236/1237, Konrad I. 1236/1237-1271,
Egino II. 1271-1316, Konrad II. 1316-1350, Friedrich 1350-1356, Egino III.
1358-1385, Konrad III. 1385-1424, Johann 1424-1444). 1368 unterstellte sich F.
im Kampf mit seinen Grafen Habsburg. Unter dessen Herrschaft hatte es von 1415
bis 1427 während der Reichsacht Herzog Friedrichs die Stellung einer
Reichsstadt und erwarb später die Dörfer Herdern, Betzenhausen, Lehen, Zarten,
Kirchzarten, Horben sowie die Güter und die Vogtei des Klosters Sankt Märgen im
Schwarzwald. Die Grafen von F. herrschten nur noch auf ihren südlich Freiburgs
gelegenen Gütern auf Burg Neuenfels in Badenweiler. Der letzte Graf gab 1444
seine Herrschaft Badenweiler an die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg, die
durch den Zusammenschluss der Herrschaftsgebiete Rötteln, Sausenberg und
Badenweiler das Markgräflerland entstehen ließen. F. kam 1678 an Frankreich,
1697 wieder an Österreich und 1805 an Baden und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg. S. a. Urach-Freiburg.
L.: Wolff 41; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D5; Schreiber, H.,
Geschichte der Stadt und Universität Freiburg im Breisgau, Bd. 1ff. 1857ff.;
Bader, J., Geschichte der Stadt Freiburg, Bd. 1f. 1882ff.; Albert, P., 800
Jahre Freiburg, 1920; Hefele, F., Freiburger Urkundenbuch, Bd. 1ff. 1938ff.;
Freiburg im Breisgau. Stadtkreis und Landkreis. Amtliche Kreisbeschreibung, Bd.
1 1965; Freiburg im Mittelalter, hg. v. Müller, W., 1970; Freiburg in der
Neuzeit, hg. v. Müller, W., 1970; Diestelkamp, B., Gibt es eine Freiburger
Gründungsurkunde aus dem Jahre 1120?, 1973; Keller, H., Über den Charakter
Freiburgs in der Frühzeit der Stadt, (in) FS Schwineköper, B., hg. v. Maurer,
H./Patze, H., 1982; Scott, T., Die Territorialpolitik der Stadt Freiburg im
Breisgau im ausgehenden Mittelalter, Schauinsland 102 (1983), 7ff.; Schott, C.,
Die Zugorte des Freiburger Oberhofes, FS Thieme, H., 1986, 157; Nüwe
Stattrechten und Statuten der loblichen Statt Fryburg im Pryszgow gelegen, hg.
v. Köbler, G., 1986; Blattmann, M., Die Freiburger Stadtrechte zur Zeit der
Zähringer, Diss. Freiburg 1988; Boehm, L., Freiburg im Breisgau, LexMA 4 1989,
888ff.; Nassall, W., Das Freiburger Stadtrecht von 1520, 1989; Geschichte der
Stadt Freiburg, hg. v. Haumann, H. u. a., Bd. 2 1994; Freiburg 1091-1120, hg.
v. Schadek, H. u. a., 1995; Kälble, M., Zwischen Herrschaft und bürgerlicher
Freiheit, 2001; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2, 192; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 204.
Freudental (reichsritterschaftliche Herrschaft). F.
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
und kam vor der Mediatisierung an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161.
Freundstein (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die F. mit Schmieheim, Schweighausen, Berrweiler (Beerweiler),
Bertschweiler (Berolzweiler) und Sierenz (Sierens) zum Ort (Bezirk, Kanton)
Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. S. Waldner von Freundstein.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531.
Fuchs, Fuchß (Reichsritter). Ogier Fuchß,
württembergischer Obrist und Kommandant auf Hohentübingen, war etwa von 1659
bis 1674 Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 210.
Fugger (Grafen, Reichsgrafen, Reichsfürsten).
1367 erscheint der Webermeister Hans Fugger aus Graben bei Schwabmünchen in
Augsburg. Seine Nachkommen wurden bereits in der nächsten Generation ratsfähig.
Während die von Andreas Fugger († 1457) begründete Linie F. vom Reh rasch in
Bankrott geriet, erlangte die von Jakob Fugger begründete Linie F. von der
Lilie durch die Fuggersche Handelsgesellschaft (Jakob Fugger der Ältere †
1469), das Kupfermonopol (Jakob Fugger der Reiche 1459-1525) und auch den
Ablasshandel Weltgeltung. Seit 1504 waren die rasch zu den Bankiers der Päpste
und der Habsburger aufsteigenden F. adlig, seit 1511 Grafen und seit
1514/1525/1530 Reichsgrafen. 1507 verpfändete König Maximilian I. der Familie
die Grafschaft Kirchberg und die Stadt Weißenhorn, 1514 Biberbach in Burgau
sowie 1536 die sog. Reichspflege. 1533 erwarben die F. die Herrschaft
Oberndorf, 1537 Babenhausen und Glött, 1551 Kirchheim, 1580 Nordendorf, 1595 Wellenburg,
1597 Welden und 1682 die Herrschaft Hausen (bis 1756). Nach dem Tod Georg
Fuggers († 1506) gründeten seine beiden Söhne Raimund († 1525) und Anton (†
1560), der König der Kaufleute, der bei seinem Tode 6 Millionen Goldkronen
bares Vermögen hinterließ, zwei Linien. Von Raimund stammen zwei Äste ab, von
denen sich der eine in Pfirt (bis 1846), Sulmetingen (bis 1738) und Adelshofen
(bis 1795), der andere in Weißenhorn (früh erloschen) und Kirchberg teilte. Von
den Söhnen Anton Fuggers leiten sich die Linien Markus (mit Nordendorf, bis
1671), Johann und Jakob ab. Die Johann-Fuggerische Linie teilte sich in einen
Ast, der die Herrschaft Nordendorf der Markusschen Linie erbte und deswegen -
fälschlich - als Markus-Fuggerischer Ast bezeichnet wurde (mit der Herrschaft
Nordendorf, den Dörfern Ehingen, Lauterbrunn [Lauterbronn], Duttenstein
[Dutenstein], Demmingen [Diemingen], Wagenhofen [Wangerhof]), in den
kirchheimischen Ast (mit Kirchheim, Eppishausen [Eppichhausen], Türkenfeld und
Schmiechen [Schmüchen]), den mickhausischen (mückenhausischen) Ast (mit
Mickhausen [Mückenhausen] und Schwindegg) und den glöttischen Ast (mit Glött,
Hilgartsberg [Hilgartschberg], Oberndorf und Ellgau [Elgau]). Die
Jakob-Fuggerische Linie zerfiel in den Zweig Babenhausen (mit Babenhausen und
Boos) und den Zweig Wasserburg bzw. Wellenburg (mit Wellenburg, Gablingen
[Gaiblingen], Biberbach und Rettenbach an der Günz). Im 18. Jahrhundert
bestanden danach vor allem F. zu Nordendorf, Kirchheim, Mickhausen
(Mückenhausen), Wasserburg oder Wellenburg, Glött, Babenhausen und Boos. Der
Zweig Fugger von Babenhausen wurde 1803 in den Reichsfürstenstand erhoben
(Reichsfürstentum Babenhausen). Die Fugger-Babenhausen und Fugger-Glött wurden
1805/1806 in Bayern mediatisiert, die Fugger-Nordendorf und
Fugger-Kirchberg-Weißenhorn in Württemberg. Von 1560 bis 1805 zählten die F.
wegen der 1551 erworbenen Herrschaften Niederalfingen und Stettenfels (bis
1747) zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Wolff 203; Zeumer 553 II b 61, 12; Großer Historischer Weltatlas III 22
(1648) E4, III 38 (1789) D3; Schulz 261; Ehrenberg, R., Das Zeitalter der
Fugger, Bd. 1f. 3. A. 1922; Studien zur Fuggergeschichte, hg. v. Strieder, J.,
Bd. 1-8 1907ff.; Stauber, A., Das Haus Fugger von seinen Anfängen bis zur
Gegenwart, 1960; Pölnitz, G. Frhr. v., Die Fugger, 2. A. 1960, Neudruck 1990;
Unger, E. E., Die Fugger in Hall in Tirol, 1967; Fried, P., Die Fugger in der
Herrschaftsgeschichte Schwabens, 1976; Nebinger,
G./Rieber, A., Genealogie des Hauses Fugger von der Lilie, 1978; Kellenbenz,
H., Fugger, LexMA 4 1989, 1010f.; Mandrou, R., Die Fugger als Grundbesitzer in Schwaben, (1969, deutsch) 1997; Häberlein, M., Die
Fugger, 2006.
Fürfeld (reichsritterschaftlicher Ort). F. bei
Heilbronn wurde 1516 von den Herren von Helmstadt an die Gemmingen verkauft. Es
war Mannlehen des Hochstifts Worms. Es gehörte zum Kanton Kraichgau des
Ritterkreises Schwaben. Über Württemberg kam F.
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510.
Fürstenberg (Grafen, Fürsten, Fürstentum). Die
Grafen und Fürsten von F. leiteten sich von einer fränkischen Grafenfamilie in
Innerschwaben ab, die seit 1070 als Grafen von Urach bezeugt ist. 1218 erbten
sie über Agnes von Zähringen die Güter der Herzöge von Zähringen um Freiburg im
Breisgau sowie in der Baar bzw. im östlichen Schwarzwald (Haslach, Steinach,
Biberach im Kinzigtal) und nannten sich zunächst nach Freiburg und seit etwa
1250 nach der zähringischen, 1175 erstmals erwähnten Burg Fürstenberg
(fürdersten Berg) bei Neudingen in der Nähe von Donaueschingen. Weiter
erhielten sie Lehen der Bischöfe von Straßburg. 1265 mussten sie aus dem
Zähringer Erbe die Grafschaft Urach Württemberg überlassen. Heinrich I. von F.
gewann 1278 Villingen, die Feste F. und die Herrschaft Dornstetten und erhielt
1283 als Vetter König Rudolfs von Habsburg durch königliche Belehnung die
Landgrafschaft Baar. Von 1286 bis 1386 teilte sich eine jüngere Linie mit
Residenz in Haslach im Kinzigtal ab. Nach 1408 spaltete sich von der Linie Baar
die ältere Linie Kinzigtal ab (bis 1490). 1305 ging Bräunlingen, 1325/1326
Villingen, später außerdem Freiburg an Habsburg, 1320 Dornstetten an
Württemberg verloren, doch wurde 1488 Eschingen bzw. Donaueschingen gewonnen.
Der Verlust von Reichslehen im Renchtal sowie der Herrschaft Dornstetten wurde
durch den Erwerb der Herrschaft Wolfach ausgeglichen. 1509 reichte die
Grafschaft F., die zeitweise durch mehrere Linientrennungen aufgespalten war,
dann aber wieder zusammenkam, vom Feldberg bis zum Kniebis und von der Donau
(Möhringen) bis zum Schönenberg. Durch Heirat fiel 1534 aus werdenbergischem
Erbe die Landgrafschaft Heiligenberg an, 1627 von den Grafen von Helfenstein
die Herrschaften Wildenstein, Messkirch, Gundelfingen und Neufra, 1636 ein
Anteil an Wiesensteig sowie 1639 die Landgrafschaft Stühlingen mit der
Herrschaft Hewen (Hohenhewen), so dass sich die Güter innerhalb von hundert
Jahren insgesamt vervierfachten. Nach dem Tod Graf Friedrichs II. († 1559)
entstanden aus der Baarer Linie die jüngere Kinzigtaler Linie, von der sich
1614 eine Messkircher und eine Stühlinger Linie abspalteten und eine
Heiligenberger Linie (bis 1716). 1664 wurde die (1716 ausgestorbene und von der
Linie Messkirch beerbte) Linie Heiligenberg in den Reichsfürstenstand erhoben
(1667 Sitz und Stimme in der Reichsfürstenbank), 1716 das ganze Haus. 1744
wurden die Güter nach Aussterben der Messkircher Linie durch die Stühlinger
Linie in dem Fürstentum F. mit Residenz in Donaueschingen zusammengefasst. Am
Ende des 18. Jahrhunderts hatten die Fürsten zu F. weiter die Herrschaften
Hausen, Wartenberg, Prechtal, Romberg, Lenzkirch, Schenkenzell, Waldsberg,
Schlatt am Randen, Aulfingen und Hausen vor Wald, die Stadt Hüfingen, die
Obervogteiämter Blumberg, Engen, Haslach, Löffingen, Möhringen, Neufra,
Neustadt, Stühlingen und Trochtelfingen und die Oberämter Heiligenberg, Hüfingen,
Jungnau, Messkirch und Wolfach. Wegen Waldsberg und Stetten zählten die
Fürsten, die bereits 1488 als Grafen Mitglieder der Rittergesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee gewesen waren, zum Kanton Hegau und
wegen Kluftern und Efrizweiler zum Bezirk (Quartier) Allgäu-Bodensee des
Ritterkreises Schwaben. 1804 erlosch die
fürstliche Hauptlinie. Titel und Gut kamen an eine österreichisch-böhmische
Nebenlinie. 1806 wurde F. mit 20000 Quadratkilometern und 100000 Einwohnern
unter Baden, Württemberg und Hohenzollern-Sigmaringen aufgeteilt. Auf 1945
verlorenen böhmischen Nebengütern und in Österreich waren im 19. Jahrhundert
neue Seitenlinien entstanden.
L.: Wolff 171; Zeumer 553 II b 55, 61, 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E5, III 22 (1648) D5, III 38 (1789) C4; Ruch Anhang 3, 77, 82;
Fürstenbergisches Urkundenbuch, hg. v. Riezler, S./Baumann, F., Bd. 1ff.
1877ff.; Riezler, S., Geschichte des fürstlichen Hauses Fürstenberg bis 1509,
1883; Tumbült, G., Das Fürstentum Fürstenberg von seinen Anfängen bis zur
Mediatisierung im Jahre 1806, 1908; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende
des alten Reiches, 1938; Link, R., Verwaltung und Rechtspflege im Fürstentum
Fürstenberg in den letzten Jahrzehnten vor der Mediatisierung (1744-1806),
Diss. phil. Freiburg, 1942; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner
territorialgeschichtlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978; Vetter, A., Geschichte
der Stadt Fürstenberg, 1960; Bader, K., Landes- und Gerichtsordnungen im Gebiet
des Fürstentums Fürstenberg (15.-17. Jahrhundert), FS G. Schmelzeisen, 1980, 9;
Eltz, E., Die Modernisierung einer Standesherrschaft, 1980; Asch, R.,
Verwaltung und Beamtentum der gräflich-fürstenbergischen Territorien vom
Ausgang des Mittelalters bis zum schwedischen Krieg (1490-1632), 1986; Eberl,
I., Fürstenberg, LexMA 4 1989, 1037; Die Fürstenberger, 1994; Mauerer, E.,
Südwestdeutscher Reichsadel im 17. und 18. Jahrhundert, 2001.
Gail (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die G. mit Altdorf (Altorff), Mühlhausen und Staffelfelden zum Ort
(Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben. 1773 gehörten sie zu den
bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der
Ritterschaft immatrikulierten Familien des Ritterkreises Unterelsass.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 532; Roth von Schreckenstein 2, 592.
Gailing von Altheim, Gailing, Gayling, Gayling
von Altheim (Reichsritter). Um 1550 bis etwa 1720 gehörten die G. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken (Geyling). Im 18. Jahrhundert zählten die G.
zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben und zum Ritterkreis
Unterelsass (Reichsfreiherren). Die G. erloschen männlicherseits 1940 und
weiblicherseits 1987.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Riedenauer 123; Stetten 32;
Neumaier 73, 150; Zander, P., Das Freiherrlich Gayling von Altheim'sche
Gesamtarchiv, (in) Barockschloss Ebnet bei Freiburg i. Br., 1989; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 356 (Gayling von Altenheim) abgezogen.
Gailingen (reichsritterschaftlicher Ort). G. bei
Konstanz wird 965 erstmals erwähnt, dürfte aber bereits der frühen
alemannischen Besiedlungszeit angehören. Bis 1806 zählte der Ort zum Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
Von 1540 unterstand ein Drittel der Ortsherrschaft der Stadt Schaffhausen. Die
hohe Gerichtsbarkeit und Landeshoheit hatte von 1465 bis 1805 Habsburg bzw.
Österreich. Über Baden kam G. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Götz, F., Untersee und Hochrhein, 1971.
Gaisberg (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von G. mit Teilen von Helfenberg (seit
1740), Schloss und Gut Hohenstein (1678-1738), Gut Schnait (seit 1633) und dem
Rittergut Kleinbottwar und Schaubeck (Schabeck) (1645-1765) zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben. Wegen graneckischer
Güter gehörte die Familie seit 1599 zum Kanton Neckar. 1805 waren Kantonsmitglieder
Carl Ludwig, Ludwig-Heinrich und Ludwig von G. zu Schöckingen. Um 1785 bis 1800
gehörte Benjamin von G. als Personalist dem Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62; Hellstern 204; Stetten
39, 183; Riedenauer 123; Kollmer 370, 376f.; Schulz 262;
Gaisberg-Schöckingensches Archiv Schöckingen. Urkundenregesten 1365-1829,
bearb. v. Müller, P., 1993 (141 Urkunden).
Gaist von Wildeck (Reichsritter). Von 1581 bis
1623 waren die G. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 204.
Gammertingen (reichsritterschaftliche Herrschaft).
Nach bronzezeitlichen und merowingerzeitlichen Gräbern erscheint im 13.
Jahrhundert die von den Grafen von Veringen, die das 1101 erstmals erwähnte
Dorf über die Grafen von Achalm, die Grafen von G. (vor 1182), die Grafen von
Ronsberg und die Herren von Neuffen in der Mitte des 13. Jahrhunderts erlangt
hatten, angelegte Stadt G. am linken Lauchertufer bei Sigmaringen. Nach
mehrfachem Herrschaftswechsel kaufte der württembergische Obervogt Dietrich von
Speth die Herrschaft G. mit Hettingen, Hermentingen, Feldhausen, Kettenacker
und Neufra. Sie zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. 1806 kam sie an Hohenzollern-Sigmaringen,
das die Spethschen Güter 1827 durch Kauf erwarb, 1850 an Preußen. Bis 1925 war
G. Sitz eines Oberamtes. 1945 gelangte es an Württemberg-Hohenzollern,
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508; Wiest, J., Geschichte der Stadt Gammertingen, 1928, Neudruck
1961; Burkarth, H., Die Geschichte der ehemaligen Herrschaft
Gammertingen-Hettingen, 1983.
Gartner (Reichsritter). Johann Thomas von G. war
von 1714 bis 1730 Personalist im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 262.
Geizkofler (Reichsritter). Von 1600 bis 1662 waren
die G., von denen der aus Brixen stammende Zacharias Geizkofler nach dem
Studium des Rechts in Ingolstadt, Straßburg und Basel sowie Italien und
Frankreich 1593 zum Reichspfennigmeister aufstieg, wegen Haunsheim und
Wäschenbeuren im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Schulz 262; Sigelen, A., Dem ganzen Geschlecht nützlich und rühmlich, 2009.
Gemmingen (Herren, Reichsritter). G. (Gemmincheim)
bei Sinsheim im Kraichgau wird 769 anlässlich einer Gabe an Lorsch erstmals
erwähnt (768 Gemminisheim?). 1233 bzw. 1275 erscheinen (wohl mit Allodialgut)
Herren von G., die sich später mit den Grafen von Neipperg in die Herrschaft
über G. teilten. Die seit der Wende des 13. Jh.s in die später weitverzweigten
Hauptstämme Guttenberg (1449, Zweigstamm Steinegg-Hagenschieß Beginn des 15.
Jh.s, später Bessenbach) und Hornberg (1612, vorher Bürg) geteilte Familie G.
war bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar.
Zeitweise bestanden in G. drei Schlösser. Das später der Reichsritterschaft Schwaben und Franken aufgeschworene Geschlecht bildete
die Linien (Steineck bzw.) Steinegg, G., Mühlhausen, Presteneck, Horneck,
Tiefenbronn und Hamberg (Homberg) aus. Zu ihren Gütern zählten innerhalb des
Ritterkreises Schwaben im Kanton Neckar Hamberg
(Homberg) (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg, 1457), Hohenwart (Lehen Badens, v.
G. zu Steinegg, 1457), Lehningen (Lehen Badens, v. G. zu Mühlhausen),
Mühlhausen an der Würm (Erblehen von G. zu Mühlhausen), Neuhausen im
Hagenschieß (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg), Schellbronn (Lehen Badens, v. G.
zu Steinegg, 1457), Steinegg (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg, 1407),
Tiefenbronn (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg), im Kanton Kocher Ganerbschaft
Bönnigheim (Bennigheim) mit Erligheim, Beihingen teilweise (seit 1675), Filseck
(1593-1597), Neubronn teilweise, Hochberg (1684-1779), Talheim teilweise, im
Kanton Kraichgau Erligheim, Guttenberg, Adersbach mit Rauhof, Bonfeld mit (dem
1732 von Gemmingen-Hornberg erworbenen) Babstadt, Fürfeld, Rappenau,
Treschklingen, fünf Achtel Gemmingen, Hüffenhardt mit Kälbertshausen,
Neckarmühlbach, Wollenberg und Michelfeld sowie im Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken, in dem sie von den Anfängen bis 1806 immatrikuliert waren, drei
Viertel Crumbach (Fränkisch-Crumbach), Bierbach, Eberbach, Erlau, Freiheit, Hof
Güttersbach, Michelbach, Hof Rodenstein (17. Jh.) mit Rodensteinschen
Waldungen, Altenberg (Schloss und Gut mit Niedersteinach 1622), Hoffenheim
(1771), Teile von Sachsenflur, Unterheimbach mit Oberheimbach, Bürg (1334),
Ilgenberg, Leibenstadt, Lobenbacherhof, Neckarzimmern mit Schloss Hornberg
(1612), Steinbach, Stockbronn (Stockbrunn), Teile von Widdern (15. Jh.),
Kochendorf teilweise (1749), Herrschaft Maienfels und Neuhütten (16. Jh.,
gemeinschaftlich mit den Weiler) sowie Schloss Presteneck teilweise. 1520 wurde
in G. die Reformation eingeführt. Um 1790 waren die G. auch im Kanton Baunach immatrikuliert.
1806 kam G. an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. (Am Beginn des
21. Jh.s sind noch rund 200 Namensträger bezeugt.)
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 56, 59, 62-64;
Winkelmann-Holzapfel 150; Hellstern 204, 218, 219; Schulz 262; Riedenauer 123;
Stetten 32, 36; Rahrbach 90; Neumaier 72, 149f., 151f.; Fleck, A., Die
Mediatisierung der Reichsfreiherrn von Gemmingen beim Übergang in die badischen
Souveränitätslande, Diss. jur. Mainz 1972; Andermann, K., In Angelegenheiten
der Ritterschaft, 1986; Andermann, K., Die Urkunden des Freiherrlich von
Gemmingen’schen Archivs auf Burg Guttenberg über dem Neckar, 1990; Andermann,
K., .Die Urkunden der Freiherrlich von Gemmingen’schen Archive auf Gemmingen
und Fürfeld - Regesten 1331-1849, 2011; Archive der Freiherren von
Degenfeld-Neuhaus und Gemmingen-Hornberg-Babstadt - Urkundenregesten 1439-1902,
bearb. v. Burkhardt, M., 2013; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter,
Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 356 (Fränkisch Crumbach 1792).
Geradstetten (reichsritterschaftliche Herrschaft). G. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam noch vor der Mediatisierung (zu einem Drittel) an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Giel von Gielsberg (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren G. zum Kanton Hegau
des Ritterkreises Schwaben. Außerdem waren sie
1783 wegen Reisensburg, Nornheim und Leinheim im Kanton Donau immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529; Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch
Anhang 78.
Girger von Grünbühl (Reichsritter). Seit 1661
war der als württembergischer Capitain über das Landvolk bezeichnete Maximilian
Jakob G. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 204.
Göler von Ravensburg (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die G. mit Sulzfeld und Teilen von Kieselbronn zum Kanton
Kraichgau sowie 1651 mit einem Viertel Beihingen zum Kanton Kocher, beide im
Ritterkreis Schwaben. Seit der Mitte des 17.
Jahrhunderts waren sie im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert, um 1750 im Kanton Gebirg. Außerdem zählten sie zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63; Riedenauer
123; Schulz 262.
Goll (, Gollen) (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von G. mit Neunthausen, das um 1800
an Freiherr von Gaisberg und 1803 teilweise an Freiherrn von Linden gelangte,
zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 64.
Göllnitz (Freiherren, Reichsritter). Die
Freiherren von G. zählten von 1654 bis zum Tod Christoph Wilhelms von G. 1793
zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben
sowie von 1651 bis 1790 wegen Waldenstein zum Kanton Kocher.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Hellstern 204; Schulz 262.
Goßbach, Goßbach zu Freudental (Reichsritter).
Philip G. zu Freudental (Freudenthal) war 1592/1593 Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 204.
Grafeneck, Graveneck (Reichsritter). Von 1592 bis
1600 war Ferdinand Friedrich von G., Herr zu Marschalkenzimmern und
Hofrichteramtsstatthalter zu Rottweil, Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Von 1629 bis 1651 waren die G. wegen Gütern in Geradstetten, Bartenbach und
Lerchenberg, von 1674 bis 1697 wegen Waldstetten bzw. Unterwaldstetten
(Waldstetten) im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Hellstern 204; Schulz 262.
Grävenitz (Grafen). Die über Christiane von G.
(1686-1744) in Württemberg hochgekommenen Grafen von G. waren am Ende des 18. Jahrhunderts
Mitglied des Kollegiums der fränkischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrates des Reichstags. Von 1711 bis 1764 waren sie Mitglied im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben (davon
1727-1736 wegen Freudental).
L.: Zeumer 554 II b 62, 16; Schulz 262; Oßwald-Bargende, S., Die Mätresse, der
Fürst und die Macht, 2000.
Greifenclau, Greiffenclau zu Vollrads (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von G. mit Gereuth,
Hafenpreppach und Albersdorf (Aldersdorf) zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken. Seit 1750 waren sie (als Personalisten) Mitglieder des Kantons
Odenwald. Von 1723 bis 1738 war Lothar von Greiffenclau-Vollrads wegen
Eislingen (Großeislingen) im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Bis 1764 waren
Familienangehörige dort Personalisten.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 542; Stieber; Riedenauer 124; Stetten 39;
Schulz 262; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten
hg. v. Speitkamp, W., 2014, 356 (Vollrads 1550).
Greith, Greuth (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die G. (Greuth) zum Kanton Hegau bzw. Hegau-Allgäu-Bodensee
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm 2.
Gremlich von Jungingen, Gremlich von Jungningen
(Reichsritter). Von 1581 bis 1623 waren die G. wegen der Hälfte von
Sondelfingen Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 204.
Grempp von Freudenstein (Reichsritter). Joachim
G., Burgvogt auf Zollern, zählte seit 1548 zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Die Familie war bis etwa 1628
Kantonsmitglied. 1773 gehörten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und
mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten G. zum Ritterkreis
Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits im 20. Jahrhundert.
L.: Hellstern 204.
Gripp auf Storzeln-Freudenach (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm. 2.
Gripp von Freudenegg (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die G. zum Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592.
Grönenbach, Grönbach, Grünenbach (Herrschaft). 1384
erwarben die Ritter von Rothenstein die von Kaiser Otto II. dem Stift Kempten
überlassene, bis 1260 bei den Freiherren von G. befindliche Herrschaft G. bei
Memmingen. 1482 kam die zum schwäbischen Reichskreis und zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben zählende Herrschaft
erbweise an die Marschälle von Pappenheim, 1612 an die Fugger und 1695/1696
durch Rückkauf an die Fürstabtei Kempten. 1803 fiel sie an Bayern.
L.: Wolff 158, 508; Wallner 685 SchwäbRK 7; Sedelmayer, J., Geschichte des
Marktfleckens Grönenbach, 1910.
Großaspach (reichsritterschaftlicher Ort). G.
nordwestlich von Backnang zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Wolff 510.
Grün, Kryn (Reichsritter). Von etwa 1550 bis
ins 18. Jahrhundert zählten die von (der) G. zeitweise zu den Kantonen Gebirg
und Odenwald des Ritterkreises Franken. 1643-1651 war Michael von (der) G.
wegen des 1640 erworbenen Oberensingen im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 209; Stetten 32; Riedenauer 124;
Schulz 263.
Grüntal, Grünthal (Reichsritter). Von 1695 bis
etwa 1730 waren die G. Mitglieder des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben,
von 1618 bis 1633 wegen Harteneck des Kantons Kocher.
L.: Hellstern 204f.; Schulz 263.
Grünwald (Reichsritter). Von 1712 bis 1731 war
Christoph Otto von G. Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 263.
Guin, Guyn (Reichsritter). Von 1650 bis 1666
war Wilhelm von G. wegen Staufeneck mit Salach Mitglied im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 263.
Gültlingen (Reichsritter). Vom 16. Jahrhundert bis
1805 zählten die erstmals um 1100 genannten, 1488 an der Rittergesellschaft
Sankt Jörgenschild, Teil Neckar, beteiligten und 1495 zu Erbkämmerern der
Herzöge von Württemberg ernannten G. mit Pfäffingen (bis 1699) und Deufringen
und am Ende des 18. Jahrhunderts mit Berneck samt Überberg und Zumweiler
(Zinnweiler), Garrweiler, Gaugenwald, Heselbronn und Lengenloch zum Kanton
Neckar des Ritterkreises Schwaben. Seit 1762 war
die Familie wegen erheirateter Anteile an Adelmannsfelden auch im Kanton Kocher
immatrikuliert. Die Oberherrlichkeit über den schon im frühalemannischer Zeit
besiedelten Ort G. kam 1363 mit der Herrschaft Wildberg von den Grafen von
Hohenberg an die Pfalz und 1440 an Württemberg. Damit gelangte G. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 154, 205,
218; Schulz 263; Nagolder Heimatbuch, hg. v. Wagner, G., 1925.
Gundelsheim (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert
zählten die später erloschenen G. (Gundelsheim-Brauneck) zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken, danach zum Kanton Odenwald und von 1593 bis 1614 wegen
Schenkenstein und Aufhausen zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Pfeiffer 213; Riedenauer 124; Schulz 263.
Gurk (Hochstift). Das schon vorrömisch
besiedelte G. kam 898 von Kaiser Arnulf von Kärnten an einen vornehmen Schwaben. Dessen Familie errichtete 1043 ein
Benediktinerinnenkloster. Am 6. 5. 1072 gründete der Erzbischof von Salzburg
ein Eigenbistum G., das mit den Klostergütern ausgestattet wurde. 1131 erhielt
G. eine kleine Diözese im Gurktal und Metnitztal. Residenz wurde nach dem
Verlust von Friesach die 1147 errichtete Burg Straßburg (in Kärnten). Seit dem
14. Jahrhundert gewann Habsburg als Landesherr von Kärnten zunehmenden
Einfluss. Sitz des Bistums G. wurde 1787 Klagenfurt.
L.: Wolff 133; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) H5; Die Gurker
Geschichtsquellen 864-1269, Bd. 1f. hg. v. Jaksch, A. v., 1896ff.; Maier, A.,
Kirchengeschichte von Kärnten, Bd. 1ff. 1951ff.; Obersteiner, J., Die Bischöfe
von Gurk 1072-1822, 1969; Festgabe zum 900-Jahrjubiläum des Bistums Gurk
1072-1972, hg. v. Neumann, W. 1971/1972; Dopsch, H., Gurk, LexMA 4 1989, 1796;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 538; Murauer, R., Die geistliche Gerichtsbarkeit im Salzburger
Eigenbistum Gurk, 2009.
Güssen von Güssenburg, Güss von Güssenberg
(Reichsritter). 1596/1597 zählten die G. wegen Utzmemmingen zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 263.
Gut von Sulz (Reichsritter). Die Familie G.
war bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar.
Von 1548 bis etwa 1614 zählte sie zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 205.
Habsberg (Reichsritter). Die H. zählten seit 1548
zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben
sowie zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Letztes Mitglied im Kanton
Neckar (Rittermatrikel von 1608) war Conrad von H. zu Nordstetten und Isenburg.
L.: Hellstern 205; Pfeiffer 210.
Hafner, Haffner (von Bittelschieß), Hafner von
Büttelschieß (Reichsritter). Nach Bittelschieß bei Sigmaringen nannten sich
seit 1083 Herren von Bittelschieß (Butelsciez), denen der Ort bis zur Wende des
14. Jahrhunderts gehörte. Vom 16. bis ins 18. Jahrhundert zählte die Familie
der H. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
Über Hohenzollern, Preußen und Württemberg-Hohenzollern kam Bittelschieß
1951/1952 zu Baden-Württemberg
L.: Ruch 18 Anm. 2 und Anhang 78.
Hagenmann (Reichsritter). Der 1569 an einem
Rittertag teilnehmende Carl Friedrich von H. war Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 205.
Hallweil (Reichsritter). Die H. zählten von 1569
bis 1710 wegen Beihingen (Beilingen) zum Kanton Kocher im Ritterkreis Schwaben.
L.: Kollmer 361; Schulz 263.
Hanxleden (Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten
die Freiherren von H. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 79.
Harling (Freiherren, Reichsritter). Von 1739 bis
1805 waren die Freiherren von H. mit dem 1733 von den Münchingen erworbenen Gut
und Schloss Münchingen Mitglieder des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Von 1770 bis 1795 waren sie wegen erheirateter Teile von Adelmannsfelden auch
im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 205; Kollmer 379; Schulz 263.
Harthausen (reichsunmittelbare Herrschaft). H.
nördlich von Rottweil erscheint 882. Im Jahre 994 gab dort Herzogin Hadwig Güter
an das Kloster Petershausen. Die Lehnsoberhoheit lag zunächst bei Sulz und seit
1471 bei Württemberg. Die später zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben steuernde reichsunmittelbare Herrschaft
unterstand zunächst den Hack (Hacken) von H., seit 1481 den Rosenfeld und seit
1549 den Herren Stein von Steinegg (Steineck) bzw. Stein zum Rechtenstein. 1806
kam H. an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509.
Hartig, Hartegg (Reichsritter). Von 1718 bis zu
seinem Tod 1754 war der Reichshofrat, spätere Reichsgraf und
Reichshofrats-Vizepräsident Anton Elias von H. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 205.
Hartingshausen, Hartungshausen (Reichsritter). Die H.
waren im 16. und 17. Jahrhundert Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 206.
Hausen, Hausner, Heußner, Heuß (Reichsritter).
Von 1545 bis 1569 war Wolf von H. wegen eines Schlosses in Trochtelfingen im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Bis etwa 1650 zählten die H. zum Kanton Odenwald und zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken. S. Haueisen?
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 124; Schulz 263.
Hegau (Gau, Landgrafschaft). Der H. (zu *kev-
Bergrücken?) zwischen Konstanz, Schaffhausen, Geisingen, Immendingen,
Überlingen, Neuhausen ob Eck (Egg) und Randen wird als Grafschaft erstmals 787
erwähnt. Er war eine Kernlandschaft des Herzogtums Schwaben.
Um 1180 fiel er von den Grafen von Pfullendorf an Kaiser Friedrich I.
Barbarossa und damit an die Staufer. Er ging dann mit Nellenburg in der
Landgrafschaft Hegau auf, die 1422 an die Herren von Tengen, von 1465 bis 1805
durch Kauf als Landgrafschaft Nellenburg zu Habsburg/Österreich, 1805 zu
Württemberg und 1810 zu Baden kam. Von dort gelangte das Gebiet 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D5; Gerber, H., Der Hegau,
Landschaft zwischen Rhein, Donau und Bodensee, 1970; Curs, O., Deutschlands
Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Hegouue, Heuugowe, Gau am Bodensee,
Singen, Stein); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 9,
Hegouwe,Hegau’; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in
fränkischer Zeit, 1984, 59, 198 (Merishausen, Öhningen, Kirchen im Aitrachtal);
Tumbült, G., Die Grafschaft des Hegaus, 1984, (in) MIÖG Ergbd. 3; Kiewat, R.,
Ritter, Bauern und Burgen im Hegau, 1986.
Hegau (Quartier). Das Quartier H. ist ein Quartier des Kantons Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben. Sein Sitz ist Radolfzell. S. Hegau-Allgäu-Bodensee.
Hegau-Allgäu-Bodensee, Hegau (Kanton, Ritterkanton). H. ist
ein Kanton des Ritterkreises Schwaben. Er
gliederte sich in die Bezirke (Sonderorte oder Quartiere) Hegau (Kanzlei in
Radolfzell) und Allgäu-Bodensee (Kanzlei in Wangen).
L.: Wolff 509.
Hehl (Reichsritter). 1651 und 1666 war Johann
Sigmund von H. wegen Bromberg im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 263.
Heidenheim (Herrschaft). Neben älteren Siedlungen
bestand in H. an der Brenz ein erstmals zwischen 750 und 802 anlässlich einer
Schenkung an Fulda erwähntes, auf alemannischem Herzogsgut errichtetes Dorf. In
der Mitte des 12. Jahrhunderts stand das meiste Gut in H. den Hellenstein zu,
von denen Degenhard von Kaiser Friedrich I. Barbarossa zum procurator des
Königsgutes in Schwaben bestellt wurde. König
Rudolf von Habsburg zog das ehemals staufische Gut an das Reich. 1302 wurde es
an die Helfenstein verpfändet, welche die Höhenburg Hellenstein zum Mittelpunkt
der Herrschaft Hellenstein machten, die 1448 als Herrschaft H. an Württemberg
und 1450 von dort an Bayern-Landshut veräußert wurde. 1504 kam die zum
schwäbischen Reichskreis zählende Herrschaft nach dem Erbfolgekrieg um
Bayern-Landshut wieder an Württemberg, wo sie abgesehen von 1635/1648 (Bayern)
verblieb. 1951/1952 gelangte damit H. zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161; Wallner 684 SchwäbRK 1; 600 Jahre Stadt Heidenheim/Brenz
1356-1956, 1956; Heimatbuch des Kreises Heidenheim, 2. A. 1963; Heidenheim an
der Brenz, bearb. v. Schneider, F., 1970; Bühler, H., Heidenheim im
Mittelalter, 1975; Akermann, M., Schloss Hellenstein über Heidenheim, 1978.
Heidenheim (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die H. zum Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592.
Heidenopp, Haidnob (Reichsritter). Von 1654 bis
1666 waren die H. wegen Gütern in Plüderhausen und Bromberg im Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Im
16. Jahrhundert zählten die H. (Haidnob) zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Schulz 263; Riedenauer 124.
Heinsheim (reichsritterschaftlicher Ort). Das
vermutlich bereits im 6. oder 7. Jahrhundert gegründete H. bei Wimpfen am
Neckar zählte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben
und kam 1806 zu Baden und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510; Neuwirth, G., Geschichte des Dorfes Heinsheim, 2. A. 1965.
Helmstadt (reichsritterschaftlicher Ort). H. bei
Sinsheim wird erstmals 782 in Lorscher Urkunden erwähnt. Es war Sitz der im 13.
Jahrhundert weit verzweigten Adelsfamilie von H. (1229), deren Angehörige
ursprünglich Ministeriale der Staufer waren. 1273 kam es durch Auftragung an
die Pfalz. Diese belehnte 1401 die Herren mit dem später zum Kanton Kraichgau
des Ritterkreises Schwaben zählenden Dorf, das
1681 nach deren Aussterben an die Berlichingen und Auerbach fiel. Von der Pfalz
kam es 1803 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510; Senges, W., Geschichte des Kraichgaudorfes Helmstadt, 1937.
Helmstadt, Helmstatt, Helmstädt (Reichsritter,
Grafen). Vom frühen 16. Jahrhundert bis zum frühen 18. Jahrhundert zählten die
von den Göler von Ravensburg abstammenden H. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Um 1790 waren die Grafen von H. mit Berwangen,
Hochhausen, Neckarbischofsheim mit Hasselbach, einem Drittel Kälbertshausen und
Oberbiegelhof Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Von 1603 bis 1629 waren die H. wegen
Dunstelkingen, Ebersberg und Talheim im Kanton Kocher immatrikuliert. 1581
zählten die H. zum Kanton Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Sie gehörten auch zur vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63; Stetten 32;
Winkelmann-Holzapfel 152; Schulz 264; Riedenauer 124; Neumaier 73, 150.
Herbrechtingen (Reichsstift). 774 gab König Karl der
Große das auf altem Siedlungsland errichtete H. (Hagrebertingas) an die dort
durch Fulrad von Saint-Denis (Saint Denis) gegründete Kirche. Im frühen 10.
Jahrhundert zog Herzog Burchard von Schwaben das
daraus erwachsene Stift als Erbgut seiner Gemahlin Reginlind an sich. Kaiser
Friedrich II. übertrug die Vogtei über das nunmehrige Augustinerchorherrenstift
an die Herren von Wolfach, die sie 1227 an die Grafen von Dillingen verkauften.
1258 bemächtigte sich Graf Ulrich von Helfenstein als Schwiegersohn des letzten
Grafen von Dillingen des Stiftes und zog es zur Grafschaft Helfenstein bzw.
Herrschaft Heidenheim. 1531/1536 wurde die Reformation eingeführt. 1648 kam das
Stift endgültig an Württemberg und H. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: 1200 Jahre Herbrechtingen, 1974.
Herbsthain (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert waren
die H. Mitglied im Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm. 2.
Herman von Hermansdorf (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von H. mit dem 1784
erworbenen Bellenberg zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben sowie von 1715 bis 1776 zum Kanton Kocher
(zeitweise mit Dettingen).
L.: Hölzle, Beiwort 58; Kollmer 361; Schulz 264.
Herter von Herteneck (Reichsritter). Die H.
waren von 1548 bis 1613 Mitglieder im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben (zuletzt Hans Christoph Herter von Herteneck
zu Dusslingen) sowie von 1567 bis 1614 mit Harteneck im Kanton Kocher.
L.: Hellstern 205; Schulz 264.
Herwart von Bittenfeld (Reichsritter), Herwarth
von Bittenfeld. Von 1574 bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts war die Augsburger
Patrizierfamilie Herwart mit dem 1245 erstmals erwähnten, vor 1253 an
Württemberg gelangten und im 15. Jahrhundert vorübergehend an die Herren von
Bernhausen gekommenen Bittenfeld bei Waiblingen belehnt. Die H. zählten zum
Kanton Kocher im Ritterkreis Schwaben.
Bittenfeld kam 1951/1952 über Württemberg zu Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Schulz 264.
Heß, Hess (Reichsritter). Von 1782 bis 1805
waren die H. als Personalisten Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 264.
Hettingen (Herrschaft, reichsritterschaftlicher
Ort). H. an der Lauchert wird um 1135 erstmals erwähnt (Hatingin) und gehörte
zunächst den Grafen von Achalm und dann den Grafen von Veringen. 1524 erwarben
die Herren von Speth mit der Herrschaft Gammertingen auch H. und bildeten 1599
aus H., Hermentingen und Kettenacker eine eigene Herrschaft. Sie zählte zum
Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
1806/1827 kamen die Güter an Hohenzollern-Sigmaringen und damit über Preußen
(1849) und Württemberg-Hohenzollern (1945) 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Heuchlingen (Herrschaft). Nach der Burg H. bei
Heilbronn nannten sich bereits 1222 Herren von H. (Huchelheim). Im 15.
Jahrhundert ging die Burg von der Propstei Ellwangen zu Lehen. 1466 und 1502
erwarb der Deutsche Orden die Anteile der Wittstadt und Capler von Oedheim bzw.
Cappler von Oedheim, 1590 die Propstei Ellwangen die gesamte zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben zählende Herrschaft.
Über Württemberg gelangte H. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 157; Hölzle, Beiwort 80; Schulz 275.
Heuß (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die H. mit dem 1729 erworbenen Trunkelsberg zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben. S. Hausen (,Hausner).
L.: Hölzle, Beiwort 58.
Hevel (Reichsritter). Die H. waren seit der
Aufnahme des Reichshofrates Heinrich Edler Herr von H. in die
Reichsritterschaft von 1699 bis etwa 1737 Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 206.
Hirrlingen (reichsritterschaftlicher Ort),
Hürrlingen. H. südlich Rottenburgs zählte zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben
und kam 1805 an Württemberg.
L.: Wolff 509.
Hirschhorn (Herren, Reichsritter,
reichsritterschaftlicher Ort). Vermutlich um 1200 entstand die Burg H. am
Neckar. Die danach benannten Herren von H. hatten Pfandschaften über Mosbach,
Sinsheim und Weißenburg sowie weitere Güter. 1317 wurde die Burg H. dem
Erzstift Mainz geöffnet. H. zählte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben, doch waren die Herren von H. bis etwa 1650
auch im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert. 1803 kam H.
von Mainz an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: Wolff 80, 511; Riedenauer 124; Neumaier 66, 73, 150, 153; Kissinger, F.,
Aus Hirschhorns Geschichte, 1900; Stetten 33; Irschlinger, R., Zur Geschichte
der Herren von Hirschhorn, 1986; Lohmann, E., Die Herrschaft Hirschhorn, 1986:
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 168. 356 (Hirschhorn 1550) ausgestorben?.
Hochaltingen (Herrschaft). H. (Haheltingen) bei
Nördlingen war Sitz der Adelsherrschaft H. Seit 1238 unterstand es den
Hürnheim-Niederhaus-Hochaltingen, bei deren Aussterben es über die Erbtochter
1585 an die Freiherren von Welden kam. Seit 1764/1777 gehörte es durch Kauf zu
Oettingen-Spielberg. Die Herrschaft war reichsritterschaftlich (Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben). 1806 kam sie an
Bayern.
L.: Monninger, Das Ries und seine Umgebung, 1892; Hölzle, Beiwort 52.
Hochberg (reichsritterschaftliche Herrschaft). Zwischen 1231 und 1270 ist die Burg H. am Neckar bei Ludwigsburg bezeugt. Den Herren von H. folgte die württembergische Dienstmannenfamilie Nothaft, die 1684 die dem Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben eingegliederte Herrschaft über die Erbtochter den von Gemmingen zubrachte. Diese verkauften 1779 H. mit Hochdorf und Kirschenhardthof (Kirschenhardshof) an Württemberg. S. Baden-Württemberg.
Hofen (reichsritterschaftliche Herrschaft). H. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Hofer von Lobenstein(, Hofer zum Lobenstein)
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die aus Niederbayern
stammenden Freiherren von H. mit dem 1662 erworbenen Wildenstein und
Neustädtlein, Rötlein (Röthlein) und Tempelhof (1699 an Ansbach verkauft) zum
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben, um
1801/1802 auch zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 370, 377;
Riedenauer 124; Schulz 264.
Hoff (Reichsritter)(, Holff). Von 1720 bis
etwa 1737 war der württembergische Obrist-Jägermeister Friedrich Ludwig von H.
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 206.
Höfingen, Truchseß von Höfingen, Truchsess von
Höfingen (Truchsessen, Reichsritter). Höfingen bei Leonberg erscheint auf altem
Siedlungsland spätestens im 11./12. Jahrhundert. Nach ihm nannten sich Herren
von Höfingen, die 1285 Truchsessen Württembergs wurden. Sie gaben Teile
Höfingens an Württemberg ab. 1488 waren sie Mitglied in der Rittergesellschaft
Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1705 zählten sie mit Wendelsheim
zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 149, 206.
Hohenberg (Grafschaft). Die Burg Oberhohenberg im
Kreis Rottweil war der Stammsitz der 1170 erstmals erwähnten, vom Haus
Zollern/Hohenzollern abstammenden Grafen von H. Sie verkauften ihr im 12. und
13. Jahrhundert erworbenes Gebiet (Rottenburg, Horb, Oberndorf, Spaichingen,
Haigerloch) 1380/1381 an Habsburg, unter dem die zum österreichischen
Reichskreis zählende Herrschaft H. mit dem Verwaltungsmittelpunkt Rottenburg
einen wesentlichen Bestandteil Schwäbisch-Österreichs (Österreichisch-Schwabens) bis zum Ende des alten Reiches bildete.
Verwaltungssitz war Fridingen an der Donau. 1497 fiel Haigerloch an die Grafen
von Zollern/Hohenzollern. 1805 kam H. mit rund 750 Quadratkilometern und rund
48000 Einwohnern an Württemberg. Damit gelangte das Gebiet 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 44; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E4; Hagen, K., Die Entwicklung des Territoriums der Grafen von
Hohenberg, 1914, Darstellungen aus der württembergischen Geschichte 15;
Stemmler, E., Die Grafschaft Hohenberg und ihr Übergang an Württemberg, 1950;
Müller, K., Quellen zur Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte der Grafschaft
Hohenberg, 1953.
Hohenberg (Reichsritter). Die H. waren seit 1640
unter anderem mit dem 1697 von den Ehingen erworbenen Gut Börstingen Mitglied
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (zuletzt Franz-Joseph-Anton von H. zu
Rottenburg, Herr zu Weitingen, Rohrdorf, Wendelsheim, Wurmlingen und Hirschau,
1727 immatrikuliert). S. Nothaft von H.
L.: Hellstern 206; Kollmer 376.
Hoheneck (Reichsritter). Im 17. Jahrhundert
zählten die H., die bereits im Jahr 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil am Hegau und am Bodensee waren, zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben, im ausgehenden 18.
Jahrhundert mit Monbrunn, Röllbach und Teilen von Sachsenflur zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. Wegen Teilen von Helfenberg waren sie von
1597 bis 1629 im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Hölzle, Beiwort 56; Ruch Anhang 4; Winkelmann-Holzapfel 153; Hellstern 206;
Stetten 36; Riedenauer 124; Schulz 264.
Hohenfeld (Reichsritter). Den aus Österreich
stammenden H. gehörten seit 1464 Aistersheim und seit 1537 Almegg in
Oberösterreich. Nach dem 1648 erfolgten Kauf von Mühlhausen an der Enz zählten
sie von 1650 bis 1689 zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Von 1654 bis 1678 gehörten sie außerdem dem
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben .
Johann Adam von H. starb 1689 ohne Nachkommen. Mit der Hälfte von Eisenbach
(1792)zählte H. im 18. Jahrhundert zum Kanton Mittelrheinstrom. des Ritterkreises
Rhein.
L.: Genealogischer Kalender, 1753, 547; Hellstern 206; Winkelmann-Holzapfel
153; Schulz 264; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und
Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 356.
Hohenfreyberg (reichsritterschaftliche Herrschaft). H.
nordwestlich Füssens zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. S. a. Freiberg.
L.: Wolff 509 (fälschlich zum Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee).
Hohenheim (Reichsgrafen). Herzog Karl Eugen von
Württemberg ließ 1774 seine Geliebte Franziska von Adelmannsfelden, geb. von
Bernerdin (10. 1. 1748-1. 1. 1811), zur Reichsgräfin von H. erheben. Sie zählte
mit dem 1640 an die Bernerdin (Bernardin) gelangten Schloss Sindlingen zum
Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau und mit dem 1785 von den Stein
zum Rechtenstein (Stain) erworbenen Mühlhausen an der Enz und dem 1790 von den
Stein zum Rechtenstein (Stain) erworbenen Rittergut Bächingen zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62, 64; Kollmer 381.
Hohenlohe (Grafschaft, Fürstentum). Die erstmals
1153 bezeugten Herren (Konrad, Heinrich) von Weikersheim nannten sich seit 1178/1198
nach der die Straße Frankfurt-Würzburg-Augsburg beherrschenden Burg H.
(Hohlach) bei Uffenheim. Im staufischen Reichsdienst erlangten sie 1232/1235
Langenburg und 1250 Öhringen, später Neuenstein, Möckmühl (1445 Verkauf an
Pfalz) und Waldenburg sowie den Grafenrang. Trotz der Gabe Mergentheims an den
Deutschen Orden (1219) und mehrfacher Erbteilung (1215/1254 Hohenlohe-Hohenlohe
[bis 1412], Hohenlohe-Brauneck [bis 1390/1434] und Hohenlohe-Weikersheim)
gelang ihnen die Errichtung eines fast geschlossenen Herrschaftsgebiets um
Kocher und Tauber. Seit 1530 wurden sie (wegen der erbrechtlich begründeten,
aber tatsächlich nicht umsetzbaren Belehnung mit den Grafschaften Ziegenhain
und Nidda) als Reichsgrafen anerkannt, waren etwa zu dieser Zeit aber auch im
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken immatrikuliert. 1551/1553 erfolgte die
Teilung des erst 1551 wieder vereinigten Gebiets in die protestantische, 1764
gefürstete Linie Hohenlohe-Neuenstein und die (seit 1667 wieder) katholische,
1744 gefürstete, nach der (erstmals 1253 erwähnten, als Lehen des Hochstifts
Regensburg erlangten) Burg Waldenburg bei Schwäbisch Hall benannte Linie
Hohenlohe-Waldenburg. Die Linie Hohenlohe-Neuenstein teilte sich dann in die
Zweige Hohenlohe-Langenburg, Hohenlohe-Ingelfingen, Hohenlohe-Kirchberg und
Hohenlohe-Öhringen (Hohenlohe-[Neuenstein-]Öhringen) (bis 1805). Sie erwarb
1631 durch Erbschaft die halbe Grafschaft Gleichen mit Ohrdruf. Die Linie
Hohenlohe-Waldenburg zerfiel 1615 in Hohenlohe-Pfedelbach (bis 1728) und Hohenlohe-Waldenburg
(bis 1679) sowie Hohenlohe-Schillingsfürst, das sie beerbte, sich aber wiederum
in die Linien Hohenlohe-Bartenstein und Hohenlohe-Schillingsfürst aufteilte
(seit 1840 infolge des 1834 erfolgten Anfalls des Erbes des letzten Landgrafen
von Hessen-Rotenburg[-Rheinfels] preußische Herzöge von Ratibor und Fürsten von
Corvey). Durch § 18 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 wurden
die Fürsten von Hohenlohe-Bartenstein, Hohenlohe-Waldenburg,
Hohenlohe-Ingelfingen und Hohenlohe-Neuenstein entschädigt. 1806 fielen die zum
fränkischen Reichskreis zählenden hohenlohischen Gebiete, die etwa 32
Quadratmeilen mit rund 100000 Einwohnern in 17 Städten, 7 Marktflecken und etwa
250 Dörfer und Weilern umfassten, überwiegend an Württemberg, im Übrigen an
Bayern (Kirchberg [1810 an Württemberg], Schillingsfürst). S.
Baden-Württemberg.
L.: Zeumer 554 II b 62, 1; Wallner 692 FränkRK 7 a-d, 9 a, b; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Fischer, A., Geschichte des Hauses Hohenlohe, Bd. 1f. 1868ff.; Hohenlohisches
Urkundenbuch (1153-1375), hg. v. Weller, K./Belschner, C., Bd. 1ff. 1899ff.;
Weller, K., Geschichte des Hauses Hohenlohe (bis Mitte des 14. Jahrhunderts),
Bd. 1f. 1904ff.; Belschner, C., Die verschiedenen Linien und Zweige des Hauses
Hohenlohe seit 1153, 1926; Engel, W., Würzburg und Hohenlohe, 1949; Fischer,
W., Das Fürstentum Hohenlohe im Zeitalter der Aufklärung, 1958; Schremmer, E.,
Die Bauernbefreiung in Hohenlohe, 1963; Genealogisches Handbuch des Adels,
Fürstliche Häuser, Bd. 9 1971; Thumm, A., Die bäuerlichen und dörflichen
Rechtsverhältnisse des Fürstentums Hohenlohe im 17. und 18. Jahrhundert, 1971;
Hohenlohische Dorfordnungen, bearb. v. Schumm, K./Schumm, M., 1985; Seibold,
G., Die Radziwillsche Masse, 1988; Wendehorst, A., Hohenlohe, LexMA 5 1990, 82;
Kleinehagenbrock, F., Die Grafschaft Hohenlohe im Dreißigjährigen Krieg, 2003;
Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 563; Die Familie
Hohenlohe - Eine europäische Dynastie im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v.
Hannig, A. u. a., 2013.
Hohenstadt (reichsritterschaftlicher Ort). Um 1147
erscheint das Dorf H. (Hummstat) am Kocher südwestlich von Ellwangen. Am Ende
des 13. Jahrhunderts hatten es die Grafen von Oettingen, die es von 1361 bis
1367 den Herren von Westerstetten und von 1376 bis 1407 den Wöllwarth zu Lehen
gaben. 1407 kam es an Conz Adelmann aus Schwäbisch Hall bzw. Adelmannsfelden.
Er gab 1407 die Hälfte an seine Tochter als Mitgift und veräußerte 1408 die
andere Hälfte an seinen Schwiegersohn Georg Schenk von und zu Schenkenstein
(Schenk von Schenkenstein). 1530 kaufte Hieronymus Adelmann von Adelmannsfelden
Burg und Dorf. 1680 wurde die Familie, die auch Schechingen und Rechberghausen
hatte, zu Reichsfreiherren, 1790 zu Reichsgrafen erhoben. Der zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben zählende Ort kam 1806
an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510; Kaißer, B., Geschichte und Beschreibung der Marktflecken
Hohenstadt und Schechingen, 1867; Mangold, M., Heimatbuch von Hohenstadt, 1953.
Höhnstett (Reichsritter). Generalmajor Quirinus
von H. auf Weitenburg und Sulzau war etwa von 1659 bis 1686 Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 207.
Holdermann von Holderstein (Reichsritter). Von 1607
bis etwa 1623 waren die H. mit dem vom Markgrafen von Baden gekauften Gut
Zumweiler (Weiler) Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben. Von 1560 bis 1599
waren sie wegen Hochdorf im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Hellstern 206; Schulz 264.
Holtz, vom, Holz (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die vom H. mit Aichelberg (1663), Alfdorf (1628/1640), Bartholomä
1708, Wißgoldingen (1742) und Unterdeufstetten (1742-1761, von den Rüdinger von
Rüdingerfels (Rüdingern von Rüdingerfels) erworben,) zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben. Mit der Herrschaft
Mühringen (Hohenmühringen) erlangten sie bis zum Verkauf an die Markgrafen von
Brandenburg (Ansbach) (1695) die Mitgliedschaft im Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau. Mit Amlishagen, Hagenhof sowie Teilen von Limbach,
Michelbach und Hengstfeld gehörten sie seit der Mitte des 18. Jahrhunderts dem
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 532; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 56, 62; Hellstern 206; Kollmer 370, 377, 380; Winkelmann-Holzapfel 153;
Stetten 36, 183; Riedenauer 124; Schulz 264; Rahrbach 126; Neumaier 164.
Höpfigheim (reichsritterschaftliche Herrschaft). H.
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
und kam bei der Mediatisierung am Beginn des 19. Jh.s an Württemberg und damit
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161.
Horben (Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten
die Freiherren von H. zum Bezirk (Quartier) Allgäu-Bodensee des Kantons Hegau
bzw. Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 82.
Horkheim, Horkenn, Horckheim, Horben?, Hack?
(Reichsritter). Um 1550 zählten die H. (Horkenn von Wallstadt) zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. Wegen Trochtelfingen, Horn, Leinzell und Haunsheim
waren die H. bis 1542 bzw. 1624 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. S. (Horxheim,) Lemlin von
Horkheim, Seybold von Horkheim
L.: Stetten 33; Riedenauer 124; Schulz 264.
Hornberg (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die H., die bereits 1488 Mitglied des Sankt Jörgenschildes, Teil im
Hegau und am Bodensee waren, zum Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch Anhang 4.
Horneck von Hornberg (Reichsritter), Horneck. Im
18. Jahrhundert zählten die H. von Hornberg zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben, 1674-1740 wegen Helfenberg im Kanton
Kocher).
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Schulz 265; Neumaier 150.
Hornstein (Freiherren, Reichsritter). Nach der
Burg H. am Laucherttal bei Sigmaringen nannten sich seit 1244 Herren. Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von H., die bereits 1488 Mitglied der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee waren, mit
der 1579/1623 von Werner von Reischach erworbenen Herrschaft Hohenstoffeln zum
Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. Mit dem
im 14. Jahrhundert erworbenen Göffingen und Grüningen waren sie im Kanton Donau
immatrikuliert. Nachdem sie 1773 von den Freiherren von Rost Göttelfingen und
Vollmaringen und 1770 das halbe Zimmern unter der Burg erlangt hatten, waren
sie damit dem Kanton Neckar inkorporiert. Nach der Erbteilung 1686 entstanden
mehrere Linien (Binningen, Grüningen, Weiterdingen). Die Linie Binningen hatte
Hinterstoffeln, Mittlerstoffeln (Mittelstoffeln) und Binningen, die Linie
Weiterdingen Vorderstoffeln, Schloss und Dorf Weiterdingen, Bietingen und Gut
Homboll, die 1805 an die Linie Binningen gelangten. Die Güter fielen 1806 an
Württemberg, das sie 1810 größtenteils an Baden gab. Damit gelangte das Gebiet
1951/1952 an Baden-Württemberg. Vielleicht waren die H. am Ende des Heiligen
Römischen Reiches auch im Ritterkreis Franken immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592;Schweizer, Geschichte des freiherrlichen
Hauses Hornstein, (in) Archiv für Geschichte, Genealogie, Diplomatik 1846;
Hölzle, Beiwort 59, 60, 64; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St.
Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34; Ruch Anhang
4, 77-80; Riedenauer 124; Danner, W., Die Reichsritterschaft im
Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert,
1969.
Hornstein zu Binningen (Freiherren, Reichsritter).
1752 zählten die Freiherren von H. mit Hinterstoffeln, Mitterstoffeln
(Mittelstoffeln) und Binningen zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. 1806 fielen ihre Güter an Württemberg, das
sie 1810 an Baden gab. Damit gelangten sie 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Ruch 82 Anhang 78; Danner, W., Die Reichsritterschaft im Ritterkantonsbezirk
Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert, 1969.
Hornstein zu Grüningen (Freiherren, Reichsritter).
Im Jahre 1752 zählten die Freiherren von H. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 77, 79.
Hornstein zu Weiterdingen (Freiherren,
Reichsritter). Vom 17. bis ins 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von H.
mit Vorderstoffeln, Schloss und Dorf Weiterdingen, Bietingen und Gut Homboll,
die im Erbgang 1805 an die H. zu Binningen gelangten, zum Kanton Hegau des
Ritterkreises Schwaben. 1806 fielen die Güter an
Württemberg, das sie 1810 an Baden gab. Damit gelangten sie 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Ruch 18, Anm. 2, 82 und Anhang 80; Danner, W., Die Reichsritterschaft im
Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert,
1969.
Huldenberg (Reichsritter). Von 1722 bis 1743 waren
die H. als Personalisten im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 265.
Humpiß (Freiherren, Reichsritter), Hundbiß. Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von H., die bereits 1488 Mitglied der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee waren, mit
dem im 15. Jahrhundert erworbenen Waltrams zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Ruch Anhang 4.
Humpiß genannt von Ratzenried (Freiherren,
Reichsritter), Humpiß, genannt von Ratzenried. Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren von H., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee waren, mit dem 1453 erworbenen
Ratzenried zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Ruch Anhang 5.
Humpiß von Waltrams (zu Wellendingen)
(Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert zählte die Familie H. mit
Wellendingen zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 207.
Hürnheim (Reichsritter). Im frühen 16.
Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Von
1542 bis 1586 waren die H. wegen H., Hochaltingen, Abtsgmünd und Utzwingen im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. H. kam an Oettingen und damit 1806 an Bayern.
L.: Stieber; Riedenauer 124; Schulz 265.
Ichenhausen (reichsritterschaftlicher Ort). I. an
der unteren Günz gehörte vom 14. Jahrhundert bis 1574 überwiegend den Herren
von Roth als Lehen Burgaus. 1574 verkauften die Roth an Bernhard vom Stein zum
Rechtenstein (Stain von Rechtenstein) zu Niederstotzingen und Harthausen. Von
dessen Nachkommen fiel das zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben zählende I. 1806 an Bayern.
L.: Wolff 508; Sinz, H., Geschichtliches vom ehemaligen Markt und der
nunmehrigen Stadt Ichenhausen, 1926, Ergänzungsband 1935.
Ifflinger von Graneck (Freiherren, Reichsritter).
Die Freiherren I. waren von 1548 bis 1805 Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
1802 übte die Familie über Lackendorf, das Lehen Württembergs und dem Kanton
Neckar inkorporiert war, die Ortsherrschaft aus.
L.: Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 207, 218; Kollmer 377.
Illereichen (Herrschaft), Illereichheim. Die
Herrschaft I. an der Iller, die von 1771 bis 1778 durch Verkauf von Seiten der
Grafen von Limburg-Styrum an die Grafen Palm gelangt war, gehörte seit dem Ende
des 18. Jahrhunderts über die Grafen Schwarzenberg zum schwäbischen Reichskreis
und zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
1776 erscheint in der Reichsmatrikel der Eintrag I. Mit der Mediatisierung fiel
I. an Bayern.
L.: Wolff 508; Bader, Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen
Entwicklung, 2. unv. A. 1978, 133.
Illertissen (reichsfreie Herrschaft). In
vorgeschichtlich besiedelter Gegend gelegen erscheint I. 954 erstmals (Tussen).
Mindestens seit 1181 unterstand es den Grafen von Kirchberg, die es zeitweise
zu Lehen ausgaben. Von 1520 bis 1756 war es durch Kauf reichsfreie, zum Kanton
Donau des Ritterkreises Schwaben zählende
Herrschaft der Memminger Patrizierfamilie Vöhlin. 1756 fiel es durch Verkauf
der verarmten Vöhlin an Bayern.
L.: Wolff 136, 508; Nebinger, G./Rieber, A., 1000 Jahre Illertissen, 1954;
Habel, H., Landkreis Illertissen, 1967.
Imhoff von Kirchentellinsfurt (Reichsritter),
Im Hoff von Kirchentellinsfurt, Imhof von Kirchtellinsfurt. Von 1610 bis 1702
waren die I. Mitglieder des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben. 1659 war Hans Ernst I.
mit Buchenbach im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Hellstern 207; Schulz 265.
Imhoff zu Untermeitingen (Reichsritter), Imhof
zu Untermeithingen. 1752 zählten die I. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 78.
Jäger von Gärtringen (Reichsritter). Die J.
waren von 1592 bis 1711 (seit 1679 mit Rübgarten) Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Wegen des württembergischen Lehens Höpfigheim waren die J. von 1578 bis
1678/1683 im Kanton Kocher immatrikuliert. Sie hatten von 1606 bis 1649 auch
Güter zu Ebersberg.
L.: Hellstern 207; Schulz 265.
Jagstheim (Reichsritter), Jaxtheim. Im 17. und 18.
Jahrhundert zählten die J. mit Erlabronn zum Kanton Steigerwald, seit dem 16.
Jahrhundert wegen Obermögersheim zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken,
um 1700 zum Kanton Baunach, vielleicht zum Kanton Odenwald sowie wegen
Utzmemmingen und Ederheim (1542-1584) bzw. von 1652 bis 1666 als Personalisten
zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Bechtolsheim 13, 195; Riedenauer 124; Schulz 265;
Rahrbach 138.
Janowitz (Reichsritter). Um 1581 war Hermann von
J. zu Ditzingen, Obervogt zu Sachsenheim, wegen Ditzingen, das 1951/1952 über
Württemberg zu Baden-Württemberg kam, Mitglied des Kantons Neckar (bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau) des Ritterkreises Schwaben.
Zeitweise war die Familie auch in dem Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Hellstern 207; Schulz 265.
Jettingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). J.
an der Mindel bei Günzburg unterstand ursprünglich dem Hochstift Augsburg und
den Markgrafen von Burgau. Als deren Lehen kam es im 13. Jahrhundert an die
Ministerialen von J. (Uettingen). Ihnen folgten von 1351 bis 1469 die
Knöringen, dann bis 1747 die Stein zu Ronsberg (Stain zu Ronsberg), welche die
Herrschaft Eberstall mit Oberwaldbach, Ried und Freihalden hinzuerwarben, und
ab 1748 die Schenk Freiherren von Stauffenberg. Die reichsritterschaftliche
Herrschaft zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
1806 fiel J. an Bayern.
L.: Wolff 508; Hartmann, C., Ortsgeschichte der Marktgemeinde Jettingen, 1953.
Jungken genannt Münzer von Morenstamm
(Reichsritter). Von 1766 bis 1790 waren die J. wegen Gütern in Adelmannsfelden
Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 265.
Kaltenburg (reichsritterschaftliche Burg). Die Burg K. am Übergang einer Römerstraße über die Lone bei Niederstotzingen wird um 1240 erstmals erwähnt. Nach ihr nannten sich ministerialische Herren von K. Um 1349 saß auf der Burg ein Vogt der Grafen von Helfenstein. Graf Ulrich der Jüngere verkaufte K. als Inhaber der Herrschaft Heidenheim an die Riedheim, die sie 1393 Bayern-Ingolstadt zu Lehen auftrugen. Von 1496 bis 1821 war die zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben zählende Burg in Händen der Riedheim-Remshart. 1806 kam sie an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Kaltental (Reichsritter), Kaltenthal. Im 18.
Jahrhundert zählten die K. unter anderem mit dem 1722 verkauften Hofgut
Steinächle (Steinachlin) zum Ritterkreis Schwaben.
Wegen Aldingen (14. Jh.-1746), Mühlhausen am Neckar (bis 1582) und Oßweil (bis
1647) war die Familie im Kanton Kocher immatrikuliert. An der Wende vom 17. zum
18. Jahrhundert gehörte sie auch zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Kollmer 378; Riedenauer 124; Schulz 265.
Karpfen (Reichsritter), Karpffen. Von 1548 bis
zu ihrem Aussterben 1663 zählten die K. mit Hausen ob Verena und Rietheim zum
Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwad-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 154, 207.
Katzenstein (Herrschaft). Nach der Burg K. bei
Heidenheim nannten sich seit Anfang des 12. Jahrhunderts Vasallen der Grafen
von Dillingen, die später nach Dillingen wechselten, seit 1252 ein Zweig der
Edlen von Hürnheim, der 1354 K. an die Grafen von Oettingen verkaufte. Sie
verpfändeten K. zeitweise an die Grafen von Helfenstein und belehnten 1382
Berthold von Westerstetten, wozu 1453/1469 Dunstelkingen kam. 1572/1589
verkauften die Erben der Linie Westerstetten-Katzenstein die zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben zählenden Eigengüter an
Oettingen, an das 1632 auch die Lehen zurückfielen. Zeitweilig war K. nach 1662
Sitz einer Seitenlinie Oettingen-Balderns (Oettingen-Baldern-Katzenstein). Mit
Erlöschen der Linie Oettingen-Baldern kam K. 1798 an Oettingen-Wallerstein,
1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 177; Hölzle, Beiwort 52; Seitz, A., Zur Entstehungsgeschichte von
Burg Katzenstein, Jb. d. hist. Ver. Dillingen 72 (1970).
Kechler von Schwandorf (Freiherren,
Reichsritter). Die K. waren bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft St.
Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1805 - davon bis 1748 mit dem
Rittergut Diedelsheim - gehörten sie dem Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben an. Im Jahre 1802 übten sie die Herrschaft
über die dem Kanton Neckar inkorporierten Ortschaften Obertalheim und
Untertalheim, beides Lehen Österreichs, sowie Unterschwandorf aus.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 64, Hellstern 207, 218f.;
Kollmer 378.
Keller von Schleitheim (Reichsritter), Keller
von Schlaitheim. Von 1642 bis 1805 zählten die K. unter anderem bis etwa 1736
mit dem Rittergut Neckarhausen und bis 1750 mit dem an die Raßler von
Gamerschwang (Raßler, Rassler) verkauften Gut Lützenhardt zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 207; Kollmer 378.
Kempten (gefürstete Abtei, Fürststift,
Residenz). K. an der Iller wird erstmals als spätkeltische Siedlung Cambodunum
(um Christi Geburt) von Strabo erwähnt. 15 v. Chr. wurde es von den Römern
erobert, die dort eine Siedlung mit Markt, Tempeln und Thermen errichteten, die
ihrerseits im 3. Jahrhundert von den Alemannen zerstört wurde. 742/743 gründete
vielleicht das Kloster Sankt Gallen in Kempten eine Zelle und 752 ein
Benediktinerkloster, das karolingisches Eigenkloster wurde. 1062 bestätigte
König Heinrich IV. seine durch mehrfache Vergabungen (vor 963 Augsburg, 1026 Schwaben, 1065 Rheinfelden) bedrohte
Reichsunmittelbarkeit. 1348 wurde der Abt als Fürstabt betitelt, 1360 wurde das
Kloster von Kaiser Karl IV. zum Fürststift erhoben, das 1419 exemt wurde. Sein
Herrschaftsgebiet entwickelte sich aus einer dem Kloster durch Kaiser Karl dem
Großen im 9. Jahrhundert verliehenen Immunität, die zwischen 1062 und 1213 zur
Grafschaft erhoben wurde. 1213 gingen durch Verleihung König Friedrichs II. die
zuletzt von den Staufern ausgeübten Grafenrechte und Vogteirechte an den Abt
über. Weitere Käufe rundeten im 17. und 18. Jahrhundert das Gebiet ab. Bis 1803
war dann das Fürststift nach dem Hochstift Augsburg das größte geistliche
Herrschaftsgebiet in Ostschwaben. Es gehörten bei der Säkularisation (1803) zum
Stift die 1728 mit Stadtrecht ausgestattete sogenannte Stiftsstadt unmittelbar
vor den Toren der Reichsstadt K. und die Marktflecken Sulzberg, Unterthingau
(Thingau), Günzburg (Obergünzburg), Ronsberg, Dietmannsried, Grönenbach, Legau,
Altusried und Buchenberg sowie Martinszell (Sankt Martinszell) und die
Herrschaften Wagegg, Westerried, Rothenstein, Kalden (Calde),
Theinselberg-Hetzlinshofen-Herbishofen (Teisselberg-Hetzlingshofen-Erbishofen),
Hohenthann (Hohentann) und Kemnat (Kemnath) Das Gebiet war in die acht
Pflegämter Sulzberg und Wolkenberg, Unterthingau, Kemnat, Liebenthann oder
Günzburg (Obergünzburg), Falken, Grönenbach, Hohentann oder Lautrach und das
Pflegamt diesseits der Iller gegliedert. Als Exklave unterstand dem Abt auch
die Obervogtei Binswangen. Wegen Lautrach (Lauterach) und Langenegg zählte der
Abt zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des
Ritterkreises Schwaben. Für einen Teil der
Eingesessenen war er gegenüber den Kantonen Hegau und Donau
steuerpflichtig.1803 fiel das Stift mit 18 Quadratmeilen weitgehend
geschlossenem Gebiet und 40000 Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 2158; Zeumer 552 II a 28; Wallner 685 SchwäbRK 7; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F5, III 38 (1789) D4; Ruch Anhang 82; Wagner, F., Die
Römer in Bayern, 4. A. 1928; Rottenkolber, J., Geschichte des hochfürstlichen
Stiftes Kempten, 1933; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten
Reiches, 1938; Weitnauer, A., Kempten 1949; Schwarzmaier, H., Königtum, Adel
und Klöster im Gebiet zwischen Iller und Lech, 1961; Dertsch, R., Stadt- und
Landkreis Kempten, 1966; Blickle, P., Kempten, 1968: (in) Historischer Atlas
von Bayern, Teil Schwaben; Hermann, N., Kempten
und das Oberallgäu, 2. A. 1984; Geschichte der Stadt Kempten, hg. v.
Dotterweich, V., 1989; Böck, F., Kempten im Umbruch, 1989; Fahlbusch, F.,
Kempten, LexMA 5 1990, 1103; Walter, M., Das Fürststift Kempten, 1995;
Bürgerfleiß und Fürstenglanz, hg. v. Jahn, W. u. a., 1998; Petz, W. Zweimal
Kempten, 1998; Böck, F., Ein Einzelfall? (in) Suevia Sacra, hg. v. Liebhart, W.
u. a., 2001; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 666, 1, 2,292.
Kempten (Reichsstadt). K. wird erstmals als
spätkeltische Siedlung Cambodunum (um Christi Geburt) von Strabo erwähnt. Seit
15 v. Chr. bestand eine römische Siedlung, die im 3. Jahrhundert von den
Alemannen zerstört wurde. 752 gründete vielleicht das Kloster Sankt Gallen nach
einer Zelle der Jahre 742/3 in K. ein Benediktinerkloster, das karolingisches
Eigenkloster und 1360 Fürststift wurde. Die bei ihm angelegte Siedlung erhielt
1289 Reichsfreiheit. 1310 gelangte die Vogtei über die Stadt wieder an das
Kloster. 1340 hatte sie das Stadtrecht Ulms. 1361 wurde die Vogtei erneut vom
Stift gelöst. 1525 kaufte sich K. nach jahrhundertelangem Streit mit dem
Fürststift ganz von ihm frei und wurde 1527 protestantisch. Die Stadt zählte
zum schwäbischen Reichskreis. 1803 kam sie mit 0,8 Quadratmeilen Gebiet und
etwa 3500 Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 219; Zeumer 555 III b 20; Wallner 689 SchwäbRK 79; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) E5; Schroeder 199ff.; Haggenmüller, J.,
Geschichte der Stadt und der gefürsteten Grafschaft Kempten, 1840/1847; Wagner,
F., Die Römer in Bayern, 4. A. 1928; Rottenkolber, J., Geschichte des
hochfürstlichen Stifts Kempten, 1933; Weitnauer, A., Kempten 1949; Dertsch, R.,
Stadt- und Landkreis Kempten, 1966; Blickle, P., Kempten, 1968, (in)
Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben;
Schleiermacher, W., Cambodunum, Kempten: eine Römerstadt im Allgäu, 1972;
Hermann, N., Kempten und das Oberallgäu, 2. A. 1984; Haggenmüller, J.,
Geschichte der Stadt und der gefürsteten Grafschaft Kempten, 1988; Geschichte
der Stadt Kempten, hg. v. Dotterweich, V., 1989; Fahlbusch, F., Kempten, LexMA
5 1990, 1103; Bürgerfleiß und Fürstenglanz, hg. v. Jahn, W. u. a., 1998; Petz,
W. Zweimal Kempten, 1998.
Killinger (Freiherren, Reichsritter). Um 1790
waren die Freiherren von K. mit Eschenau Mitglied des Kantons Kraichgau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 63; Winkelmann-Holzapfel 154.
Kirchentellinsfurt (reichsritterschaftlicher Ort). 1007 gab König Heinrich II. K. bei Tübingen an das Hochstift Bamberg. Von dort kam der durch Aufnahme des Ortsnamens Tälisfurt von anderen Kirchheimnamen unterschiedene Ort an die Grafen von Hohenberg und 1381 an Habsburg bzw. Österreich. K. steuerte zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben, bis Württemberg 1769 die Rechte ablöste. Über Württemberg gelangte K. 1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. Imhoff (Im Hoff) von K.
Kirchheim (am Lettenbach in Schwaben) (Herrschaft). K. bei Mindelheim wurde
bereits im Frühmittelalter auf Reichsgut gegründet und kam im 10. Jahrhundert
an das Hochstift Augsburg. Danach bildete es den Mittelpunkt einer Herrschaft,
die später zum schwäbischen Reichskreis zählte. 1329 veräußerte die Augsburger
Familie Onsorg die Herrschaft an die Herren von Freyberg (Freiberg), die 1343
die hohe Gerichtsbarkeit erlangten. 1484 kam sie an die Herren von Hürnheim,
1551 an die Fugger und 1806 an Bayern.
L.: Wolff 205; Wallner 685 SchwäbRK 15 a; Stauber, A., Das Haus Fugger von
seinen Anfängen bis zur Gegenwart, 1900; Der Landkreis Mindelheim, 1968.
Kisslegg (Herrschaft), Kißlegg. K. im Allgäu
wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts als Ratboticella
gegründet. Im 9. Jahrhundert war dort der Haupthof des Klosters Sankt Gallen im
Nibelgau. 1227 nannten sich die 1135 bezeugten klösterlichen Meier nach der
hier erbauten Burg von K. (Kiselegge). Sie erlangten die Klostergüter und das
Niedergericht über K., Immenried, Waltershofen und Eintürnen als Lehen. Um 1300
wurden sie von den Herren von Schellenberg beerbt, die hier eine Linie
begründeten. 1381 wurde die Herrschaft geteilt. Ein Teil kam 1708 an
Waldburg-Wolfegg (Waldburg-Wolfegg-Waldsee). Der andere Teil gelangte über die
Sulzberg (1428), Freyberg (1525), Paumgarten (1592), Khuen-Belasi und
Waldburg-Trauchburg (1669) 1793 an Waldburg-Zeil-Wurzach. Die Herrschaft war
dem Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des
Ritterkreises Schwaben der Reichsritterschaft
steuerbar. 1806 fiel K. an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 200, 509; Wallner 685f. SchwäbRK 12, 26 a; Der Kreis Wangen, 1962;
Müller, S., Kißlegg im Allgäu, 1974.
Knebel von Katzenelnbogen (Freiherren,
Reichsritter). Im späten 16. Jahrhundert und im 17. Jahrhundert gehörten die K.
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren K. mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim und Neuweier
(Neuweyer) zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein sowie zum Ort
(Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben (1802 Philipp Franz K.).
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Zimmermann 75; Winkelmann-Holzapfel 154; Riedenauer 124; Neumaier 73.
Kniestedt (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von K. mit dem 1701 erworbenen Heutingsheim
und dem 1765 erworbenen Schaubeck samt Kleinbottwar zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben. Von 1771 bis 1805 waren
sie mit dem 1706 erworbenen Rübgarten auch im Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62, 64,; Hellstern 208,
218; Kollmer 376f.; Schulz 265.
Knöringen (Freiherren, Reichsritter). Die
Freiherren von K. waren mit der 1545 erworbenen Herrschaft Kreßberg (Krießberg)
samt Marktlustenau (Lustenau) bis 1805/1806 Mitglied des Kantons Altmühl des
Ritterkreises Franken. Außerdem zählten sie zum Ritterkreis Schwaben (1605-1662 mit Wildenstein zum Kanton
Kocher).
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort
55; Winkelmann-Holzapfel 154; Riedenauer 125; Schulz 266.
Kocher (Kanton, Ritterkanton). Der Kanton K.
gehörte zum Ritterkreis Schwaben der
Reichsritterschaft.
L.: Wolff 510; Schulz, T., Das Fürststift Ellwangen und die Ritterschaft am
Kocher, Ellwanger Jb. 31 (1985/1986); Schulz, T., Die Mediatisierung des
Kantons Kocher, Zs. f. württemberg. LG. 47 (1988).
Kolb von Rheindorf (Reichsritter). Bis ins
frühe 17. Jahrhundert waren Kolb im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die K., davon bis 1711 mit
dem Rittergut Kreßbach (Krießbach), zum Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Stieber; Hellstern 208; Kollmer 378; Riedenauer 125.
Königsbach (reichsritterschaftlicher Ort). K.
zwischen Karlsruhe und Pforzheim erscheint erstmals in einer um 1150
gefälschten Urkunde des Klosters Reichenau. Die zuerst 1252 belegten Herren von
K. waren im 14. Jahrhundert Vasallen der Markgrafen von Baden. 1399 waren zwei
Drittel Königsbachs Lehen Brandenburgs, ein Drittel Lehen Badens. Seit 1518 hatten
die Herren von Venningen sieben Zwölftel als Lehen Brandenburgs, fünf Zwölftel
der Markgraf von Baden. Die Herren von Venningen verkauften 1650 ihre Zwölftel
an Daniel Rollin de Saint André (Daniel Rollin de Saint-André). Der zum Kanton
Kraichgau des Ritterkreises Schwaben steuernde
Ort fiel 1806 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511.
Königsegg (Grafschaft, Reichsgrafschaft). Nach K.
in Oberschwaben benannten sich seit 1250 Herren von K., die von
welfisch-staufischen Dienstmannen (Herren von Fronhofen) abstammen. 1311
wandelten sie das Lehen an der Burg K. in Eigen um. Zu ihren Stammgütern um K.
und Aulendorf (1381) erwarben sie 1360 Immenstadt, 1440 die 1451 allodifizierte
Herrschaft Staufen und im Jahre 1565 von Montfort-Tettnang die Grafschaft
Rothenfels im Allgäu. 1470 wurden sie Freiherren und schlossen sich 1488 der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee an. 1588
teilte sich die zum schwäbischen Reichskreis zählende Familie in die Linien
Aulendorf (Königsegg-Aulendorf) und Rothenfels (Königsegg-Rothenfels).
Königsegg-Aulendorf hatte die alten Hausgüter (Aulendorf, K. und Ebenweiler)
und die Neuerwerbungen Hüttenreute, Hosskirch und Grodt inne und nannte sich zu
Königsegg und Aulendorf. Die zweite Linie erhielt Rothenfels und nannte sich
danach Königsegg-Rothenfels. 1629 wurden die K. Reichsgrafen, die zum
schwäbischen Reichskreis zählende Herrschaft K. Reichsgrafschaft. 1804 wurde
Rothenfels an Österreich verkauft. 1806 fiel K. an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 201; Zeumer 553 II b 61, 8; Wallner 688 SchwäbRK 45; Hölzle, E., Der
deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Mau, H., Die Rittergesellschaften
mit St. Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34;
Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung,
2. unv. A. 1978; Heimatbuch der Stadt Immenstadt im Allgäu, 1960; Boxler, H.,
Die Geschichte der Reichsgrafen zu Königsegg, 2005.
Königsegg-Rothenfels (Grafen, Reichsritter). (Die Burg
Rothenfels [Rotenfels) bei Immenstadt unterstand am Ende des 11. Jahrhunderts
den Grafen von Buchhorn, nach denen sie die Welfen beanspruchten, aber an die
Grafen von Kirchberg herausgeben mussten. 1243 kaufte Kaiser Friedrich II. die
gesamte Albgaugrafschaft und überließ vermutlich den Herren von Schellenberg
Rothenfels als Reichslehen. 1332 kam die Burg an die Grafen von Montfort-Tettnang,
unter denen 1471 Rothenfels zur Grafschaft erhoben wurde.) Die Grafschaft K.
wurde 1565 an die Herren von Königsegg verkauft, die dort 1588 die Linie K.
gründeten. Sie umfasste Rothenfels und die Herrschaften Staufen und Werdenstein
(1785). Herrschaftsmittelpunkt war Immenstadt. Wegen Stein und Bräunlings
(Breunlings) zählten die Grafen zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk
Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Die
Güter der Rothenfelser Linie wurde 1804 gegen Güter in Ungarn an Österreich
gegeben. Durch den Frieden von Pressburg kamen sie an Bayern.
L.: Ruch Anhang 82; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten
Reiches, 1938; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St. Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34; Bader, K., Der deutsche Südwesten
in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978.
Konstanz (Hochstift, Residenz). Nach Verlegung
des Bistums Aventicum von Avenches nach Windisch (Vindonissa) wurde im
alemannisch gewordenen Teil des Bistums vielleicht zwischen 550 und 590 in K.,
wo vermutlich nach 300 (Constantius II. [337-361]) ein römisches Kastell mit
dem im 6. Jahrhundert überlieferten Namen Constantia errichtet worden war, ein
Bistum eingerichtet (Bischof Gaudentius †613), das sich bald zum größten
deutschen Bistum entwickelte (Breisgau, Waiblingen, Ulm, Oberstdorf, Bodensee,
Glarus, Brienz, Thun, Aarau, genauer Umfang erst 1275 beschrieben). Es
unterstand zunächst Besançon, seit der Mitte des 8. Jahrhunderts Mainz. Ihm
gelang zwar die Eingliederung der Propstei Öhningen (1155), doch verlor es
schon 1192 die Herrschaft über die Stadt K. Insgesamt glückte ihm im Wettbewerb
mit Habsburg (Österreich) und Wittelsbach (Bayern) nur der Ausbau eines
kleinen, zeitweise stark verschuldeten Hochstifts zu beiden Seiten des
Bodensees (am Ende des 18. Jahrhunderts insgesamt 22 Quadratmeilen mit 50000
Einwohnern). Altes Bischofsgut waren neben Meersburg (1113 Merdesburch, vor dem
12. Jahrhundert an das Hochstift) das in der Gegenwart auf der schweizerischen
Seite liegende Gottlieben sowie Bischofszell und Horn. Dazu kamen zu
verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Händen Gaienhofen, die Herrschaft
Bohlingen, die Obervogtei Güttingen, die Herrschaft Homburg mit Stahringen,
Ittendorf und Ahausen, Klingnau und Zurzach, Markdorf (1354 Kauf), die
Obervogtei Öhningen, die Herrschaft Rosenegg, die Herrschaft Konzenberg in der
östlichen Baar und die Herrschaft Liebburg. Die Reformation führte bald zu
schweren Einbußen der Diözese (Schweiz, Württemberg, Ulm, Esslingen [Eßlingen],
Reutlingen). 1540 gewann K. das Kloster Reichenau. Von 1526 bis 1803 residierte
der zum schwäbischen Reichskreis gehörige Bischof in Meersburg. Im 18.
Jahrhundert zählte er wegen Homburg und Stahringen zum Kanton Hegau des
Ritterkreises Schwaben. 1803 fielen die
rechtsrheinischen Gebiete des Hochstifts an Baden. Das Bistum wurde 1821
zugunsten des neuen Erzbistums Freiburg im Breisgau aufgelöst.
L.: Wolff 155; Zeumer 552 II a 12; Wallner 686 SchwäbRK 27; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) E5, III 22 (1648) D5, III 38
(1789) C4; Ruch Anhang 77; Regesta episcoporum Constantiensium, hg. v. d. Bad.
hist. Komm. Bd. 1ff. 1886ff.; Ahlhaus, J., Die Landdekanate des Bistums
Konstanz im Mittelalter, 1929, Neudruck 1961; Isele, E., Die Säkularisation des
Bistums Konstanz, 1933; Fleischhauer, M., Das geistliche Fürstentum Konstanz
beim Übergang an Baden, 1934; Feger, O., Das älteste Urbar des Bistums
Konstanz, 1943; Dann, W., Die Besetzung des Konstanzer Bischofsstuhls von der
Gründung des Bistums bis zur Reformation, Diss. phil. Heidelberg 1950; Tüchle,
H., Kirchengeschichte Schwabens, Bd. 1 1950;
Reinhardt, Die Beziehungen von Hochstift und Diözese Konstanz zu Habsburg-Österreich
in der Neuzeit, 1966; Burbach, R., Die Reformation in den freien Reichsstädten
Lindau und Konstanz, 1983; Die Bischöfe von Konstanz, hg. v. Kuhn, L. u. a.,
Bd. 1f. 1988; Bischof, F., Das Ende des Bistums Konstanz. Hochstift und Bistum
im Spannungsfeld von Säkularisation und Suppression, 1989; Maier, K., Das
Domkapitel von Konstanz und seine Wahlkapitulationen, 1990; Zimpel, D., Die
Bischöfe von Konstanz im 13. Jahrhundert (1206-1274), 1990; Maurer, H.,
Konstanz, LexMA 5 1991, 1399ff.; Degler-Spengler, B., Der schweizerische Teil
der ehemaligen Diözese Konstanz, 1994; Derschka, H., Die Ministerialen des
Hochstifts Konstanz, 1999; Die Konstanzer Bischöfe vom Ende des 6. Jahrhunderts
bis 1206, bearb. v. Maurer, H., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 548, 1, 2, 306; Bihrer, A., Der
Konstanzer Bischofshof im 14. Jahrhundert, 2005.
Kraichgau (Gau). Der 769 erstmals erwähnte, nach
dem Kraichbach benannte K. zwischen Schwarzwald, Odenwald, Oberrheinebene und
Neckar, der 985 in der Hand der Salier war, aber seit dem 12. Jahrhundert
politisch zerfiel, gelangte teilweise an die Grafen von Katzenelnbogen, die
Markgrafen von Baden, die Pfalzgrafen (bei Rhein), das Hochstift Speyer und die
Grafen von Eberstein im Murgtal. 1803/1806 kam das Gebiet an Baden und damit
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5 (Chreihkewe,
Chreihgouue, zwischen Kraichbach und Elsenz); Metz, F., Der Kraichgau, 2. A.
1922; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27;
Umminger, G., Brücke vom Oberrhein nach Schwaben.
Der Kraichgau - eine alte Durchgangslandschaft, Ber. zur dt. Landeskunde 32 (1964),
167; Adam, T., Kleine Geschichte des Kraichgaus, 2010.
Kraichgau (Kanton, Ritterkanton). Ausgehend vom
Gau Kraichgau bildete sich an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit ein Kanton
K. des Ritterkreises Schwaben der
Reichsritterschaft, zu dem aber auch Orte anderer frühmittelalterlicher Gaue
gehörten.
L.: Wolff 510; Kolb, A., Die Kraichgauer Ritterschaft unter Kurfürst Philipp
von der Pfalz, 1909; Press, V., Die Ritterschaft im Kraichgau zwischen Reich
und Territorium 1500-1683, ZGO 122 (1974); Die Kraichgauer Ritterschaft in der
frühen Neuzeit, hg. v. Rhein, S., 1993.
Kroneck (Reichsritter). Wegen des Erwerbs eines
Teiles der Ganerbschaft Bönnigheim zählten die K. 1654 zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben. S. Croneck.
L.: Schulz 266.
Kuefstein, Kufstein (Grafen). Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörten die Grafen von K., die mit den Herren von Spitz verwandt
sind, in der Wachau begütert waren und 1620 wegen ihres Übertritts zum
Protestantismus in Niederösterreich geächtet wurden, zu den schwäbischen Grafen
der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags. Außerdem zählten sie
zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Zeumer 554 II b 61, 19.
Landenberg (Reichsritter). Die L. waren vom Anfang
des 16. Jahrhunderts bis etwa 1654 Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
1531 hatten sie auch die dem Kanton inkorporierte Herrschaft Schramberg. Sie
zählten außerdem zum Ritterkreis Unterelsass und zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hellstern 148, 208.
Landsee (Reichsritter). Von 1680 bis 1788
zählten die L. mit dem Rittergut Glatt zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 208.
Landvogtei(en) s. Breisgau, Elsass, Hagenau, Ortenau, Schwaben, Speyergau, Wetterau
Lang (Reichsritter)(, Lang von Leinzell). Die
aus Augsburger Patriziergeschlecht stammenden L. zählten mit dem im 1636
erworbenen ellwangischen Lehen Leinzell und den 1657 von den Adelmann
erworbenen Gütern Dewangen, Reichenbach, Faulherrnhof und Rodamsdörfle zum
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 362, 371, 375, 378; Schulz 266.
Lasser genannt von Halden (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von L. mit dem 1765
erworbenen und 1798 an die Freiherren von Lassberg und von Deuring gelangten
Autenried zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
(Autenried fiel an Bayern.)
L.: Hölzle, Beiwort 59.
Laubenberg (Reichsritter). Von 1578 bis 1584 war
Hans von L. wegen Steinbach im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 266.
Lauingen (Reichsstadt). L. an der Donau wurde
vermutlich im 6. oder 7. Jahrhundert alemannisch besiedelt. Im 12. Jahrhundert
kamen die ansehnlichen Güter des Klosters Fulda über die Markgrafen von Vohburg
und Giengen sowie die Güter der 1156 ausgestorbenen Herren von Werde an die
Staufer. 1193 wurde Albertus Magnus (Albert von Bollstädt) in L. geboren. 1268
kam L. an Bayern. Zwischen 1291 und 1504 versuchte es vergeblich die
Reichsunmittelbarkeit zurückzugewinnen. Zwischen 1325 und 1333 wurde es
mehrfach verpfändet. Innerhalb Bayerns fiel es 1392 an Bayern-Ingolstadt,
danach an Bayern-Landshut, 1503/1504 an Pfalz-Neuburg. Die 1542 durchgeführte
Reformation wurde zwischen 1616 und 1618 beseitigt. Über Pfalz-Sulzbach (1742)
kam L. 1777 zu Bayern.
L.: Wolff 140; Rückert, G., Die Anfänge der Stadt Lauingen, Zs. d. hist. Ver.
f. Schwaben 57 (1950); Einleitung zum
Einwohnerbuch für den Stadt- und Landkreis Dillingen an der Donau, 1961.
Laupheim (Herrschaft, reichsritterschaftlicher
Ort). Nach dem 778 erstmals erwähnten L. (Louphaim) an der Riss nannten sich
seit 1110 bezeugte Herren von L., die im Dienst der Grafen von Kirchberg
standen. Die Herrschaft L. kam von den Staufern über die Truchsessen von
Waldburg und die Herren von Waldsee 1331 an Österreich, das 1407 die Herren von
Ellerbach, die 1362 das Pfand erlangt hatten, damit belehnte. Nach dem
Aussterben der Ellerbach fiel die zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben zählende Herrschaft 1582 an die Welden, 1806
an Württemberg und damit L. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508; Schenk, G., Laupheim, 1976; Diemer, K., Laupheim, 1979.
Laymingen (Reichsritter). Die aus Bayern
emigrierten L. waren wegen des württembergischen Lehens Lindach seit 1592 im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. 1616 wurde die Familie, die 1679 erlosch, mit Bodelshofen
belehnt. Von etwa 1628 bis 1727 waren L. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 208; Schulz 266.
Leiher von Talheim (Reichsritter). Die L.
zählten von 1563 bis 1614 zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 266.
Lemlin von Horkheim (Reichsritter). Die L.
waren von 1542 bis 1640 wegen Talheim und Horkheim im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Über
Württemberg kam Horkheim 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 266.
Lenz von Lenzenfeld (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren L. mit dem 1785
erworbenen und 1790 an Freiherrn von Bodman gelangten Schlatt unter Krähen und
dem 1791 an Freiherren von Stotzingen gelangten Wiechs zum Kanton Hegau bzw.
Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 60.
Leonrod (Grafen, Reichsritter). Vom 16. bis zum
18. Jahrhundert zählten die Grafen von und zu L. mit Leonrod, Hornsegen,
Neudorf, Muggenhof (Mugenhof) und Stein zum Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken. Wegen Ballmertshofen, das nach 1650 an Saint Vincent gelangte, waren
sie im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 542; Stieber; Roth von
Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 212; Riedenauer 125; Schulz 266; Rahrbach 150;
Fürstenhöfer, V., Im Bannkreis der Bibert und Methlach, 1932.
Leupolz (Herrschaft). L. bei Wangen wird
erstmals 1229 (Lipoltes) erwähnt. Die Herren von L. waren vermutlich
Ministeriale von Sankt Gallen. 1411 wurde die Herrschaft L. unter den Vögten
von Summerau mit der namengebenden Herrschaft Praßberg vereinigt. 1721 ging die
vereinigte, zum Ritterkanton Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben steuerbare Herrschaft an die Freiherren von
Westernach, 1749 an die Erbtruchsessen von Waldburg-Wolfegg-Wolfegg
(Waldburg-Wolfegg) und 1806 an Württemberg, womit L. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg gelangte.
L.: Hölzle, Beiwort 54.
Leutkircher Heide (freie Leute). Leutkirch an der
Eschach bei Wangen wird 848 erstmals erwähnt und war im 8./9. Jahrhundert
Gerichtsort, Pfarrei und fränkischer Stützpunkt. Bei Leutkirch liegt die L., zu
der im 14. Jahrhundert Freie genannt werden, denen zusammen mit der Stadt
Leutkirch die L. gehörte. Am 22. 2. 1330 bestätigte Kaiser Ludwig der Bayer dem
Grafen von Bregenz die bereits früher erfolgte Verpfändung Leutkirchs. Am 3. 6.
1330 verpfändete er erneut Leutkirch, die freien Leute und was dazu gehört an
die Grafen und schlug am 27. 5. 1333 weiteres Geld auf die Pfandschaft. 1348
ist ein Landgericht für die Freien bezeugt, das spätestens seit 1421 mit dem
1358 erstmals genannten Pirschgericht (der oberschwäbischen Reichslandvogtei)
mit den Gerichtsstätten Ravensburg, Wangen, Tettnang und Lindau verschmolzen
war. Am 3. 12. 1364 verpfändete Kaiser Karl IV. an Graf Ulrich von Helfenstein
unter anderem die freien Leute auf der L. Die Grafen von Helfenstein
verpfändeten sie von 1382 bis 1396 an die Stadt Ulm. 1415 zog sie König Sigmund
zur Landvogtei in Oberschwaben und Niederschwaben. Als Wohnorte von Freien auf
L. H. sind nachgewiesen im oberen Amt der Landvogtei Schwaben
Willerazhofen, Ellerazhofen, Lanzenhofen, Grimmelshofen, Nannenbach,
Gebrazhofen, Wolferazhofen, Liezenhofen, Merazhofen, Uttenhofen,
Engelboldshofen, Winterazhofen, Engerazhofen, Toberazhofen, Bettelhofen,
Herlazhofen, Tautenhofen, Weipoldshofen, Heggelbach, Niederhofen, Lauben,
Ottmannshofen, Balterazhofen, Wielazhofen, Adrazhofen, Wuchzenhofen,
Luttolsberg, Allmishofen, Haselburg und Urlau, außerhalb des oberen Amtes in
Laidratz (Laidraz), Matzen, Gottrazhofen, Baldenhofen, Enkenhofen,
Gumpeltshofen, Sommersbach, Schwanden, Aigeltshofen, Beuren, Hedrazhofen,
Maggmannshofen, Haid und Reichenhofen(, während etwa Nachweise für Grünenbach,
Kesselbrunn, Eisenbrechtshofen, Sonthofen, Enzlesmühle oder Sackmühle fehlen).
1802 wurden sie von Bayern in Besitz genommen und Bayern am 25. 2. 1803
zugeteilt. 1810 wurde das Land mit der Reichsstadt Leutkirch an Württemberg
abgetreten und gelangte damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 44, 222, 505; Hugo 453; Roth, R., Geschichte der ehemaligen
Reichsstadt Leutkirch, Bd. 1f. 1873ff.; Gut, M., Das ehemalige kaiserliche
Landgericht auf der Leutkircher Heide und in der Pirs, Diss. jur. Tübingen
1909; De Kegel-Schorer, C., Die Freien auf Leutkircher Heide, 2007.
Leutrum von Ertingen (Freiherren, Reichsritter).
Die Freiherren L. zählten bereits 1488 zur Gesellschaft St. Jörgenschild, Teil
am Neckar. Von 1548 bis 1805 waren sie mit Kilchberg, Wankheim, Kreßbach
(Krespach), Eck und Unterriexingen, Heidach (Haydach), Liebeneck und Nippenburg
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. 1802 übten sie über das dem Kanton Neckar
inkorponierte markgräflich badische Lehen Würm die Herrschaft aus. Von 1723 bis
1776 waren die L. wegen des 1721 erworbenen und 1755 verkauften Filseck im
Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 530; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 64; Hellstern 208, 218; Kollmer 378; Schulz 266.
Leyden (Reichsritter). Von 1763 bis 1805
zählten die L. als Personalisten zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 266.
Leyen (Reichsritter, Freiherren, Grafen,
Fürsten [von der Leyen]). 1158 erscheint an der Mosel ein edelfreies
Adelsgeschlecht, das sich nach Gondorf (Cunthereve) benennt, seit 1300/1375
aber als von der L. (mhd. lei, Fels) auftritt. Seine Angehörigen waren
Erbtruchsessen des Erzstifts Trier. Am Ende des Mittelalters erheiratet Georg
I. Güter der Ministerialen Mauchenheimer in Zweibrücken. 1653 wurden die Ritter
Reichsfreiherren und erwarben zu verstreuten reichsritterschaftlichen Gütern
1667 vom Erzstift Trier die Herrschaften Blieskastel und Bürresheim/Burrweiler
(Burresheim/Burrweiler), wobei sie um 1760 Blieskastel zur Residenz ausbauten.
Dazu kamen Adendorf bei Bonn, die Herrschaft Leiningen auf dem Hunsrück, die
Herrschaft Arenfels nordwestlich von Neuwied und Sankt Ingbert. 1697/1705
erhielten sie als Lehen Österreichs die seit 1504 österreichische, zum
schwäbischen Reichskreis steuernde, 170 Quadratkilometer umfassende Grafschaft
Geroldseck (Hohengeroldseck) bei Lahr. 1711 wurden sie Reichsgrafen
(schwäbische Bank), erwarben in Nassau, Schwaben
und Bayern insgesamt 450 Quadratkilometer Güter und wurden wegen ihrer
vorteilhaften verwandtschaftlichen Beziehungen zu Karl Theodor von Dalberg und
Josephine Napoleon mit dem Beitritt zum Reichsbund 1806 Fürsten mit
Souveränität über Geroldseck (Hohengeroldseck). Mit Nievern, Fachbach,
Hohenmalberg, Hühnerberg (Hünerberg), Lindenbach, Miellen und den vier
Potaschhöfen Büchelborn, Dachsborn, Erlenborn und Neuborn waren die Grafen
Mitglied des Kantons Mittelrheinstrom, mit Otterbach Mitglied des Kantons
Niederrheinstrom und mit Burrweiler und Modenbacherhof des Kantons
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Das Fürstentum wurde 1815 unter
Österreich und 1819 unter Baden mediatisiert.
L.: Zeumer 553 II b 61, 11; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) B3;
Zimmermann 76; Winkelmann-Holzapfel 155; Kleinschmidt, A., Geschichte von
Arenberg, Salm und Leyen 1789 bis 1815, 1912; Krämer, W., Beiträge zur
Familiengeschichte des mediatisierten Hauses von der Leyen und zu
Hohengeroldseck, 1964; Inventar der mittelalterlichen Urkunden des Archivs der
Fürsten von der Leyen im Landeshauptarchiv Koblenz, bearb. v. Ostrowitzki, A.,
2010; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg.
v. Speitkamp, W., 2014, 357 (Kettenbach 1550).
Liebenfels (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von L. mit Beuren/Aach, Teilen von Gailingen
und Worblingen zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
1806 fielen ihre Güter an Württemberg, das sie 1810 an Baden abtrat. 1951/1952
gelangten sie zu Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Ruch Anhang 77.
Liebenstein (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die seit 1243 bezeugten Freiherren von L. (Archiv 1678
teilweise an Württemberg) mit Buttenhausen (1782 von den Freiherrn von
Gemmingen erworben), zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Wegen des halben Köngen waren sie dem Kanton Neckar
inkorporiert. Mit dem 1467 erworbenen Jebenhausen sowie mit den später
aufgegebenen Gütern Eschenbach, L., Schlat, Steinbach und Teilen von Bönnigheim
waren sie auch Mitglied im Kanton Kocher. L., Kaltenwesten und Ottmarsheim
kamen an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 533; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59, 62; Hellstern 208; Kollmer 379; Schulz 267; Archiv der Freiherren
von Liebenstein, Jebenhausen, bearb. v. Burkhardt, M. u. a., 2001; Neumaier
153.
Liechtenstein (Reichsritter). Die L. zählten bereits
1488 zur Gesellschaft St. Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1663 waren
sie Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 208.
Lierheim (Reichsritter). Wegen Hohenstein war
Sebastian von L. von 1542 bis 1567 Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 267.
Liesch von Hornau (Reichsritter). Von 1581 bis
1604 waren die L. Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 208.
Linck von Kirchheim (Reichsritter). Wegen
eines 1608 erworbenen Freigutes zu Kirchheim waren die L. von 1611 bis 1684 im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Schulz 267.
Lindach (reichsritterschaftliche Herrschaft). L. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Lindau (Reichskloster, Reichsstift). Im frühen
9. Jahrhundert (810/820) wurde in L. am Bodensee ein vermutlich von Graf
Adalbert von Rätien aus der Familie der Burcharde (Burchardinger) gegründetes,
822 erstmals genanntes, 839 mit Immunität begabtes Damenstift (Unsere liebe
Frau unter den Linden) gegründet. Im 13. Jahrhundert löste sich die allmählich
entstandene Stadt in langwierigen Auseinandersetzungen aus seiner Herrschaft.
1466 wurde die Äbtissin gefürstet. Seit dem 16. Jahrhundert war das Stift
reichsunmittelbar und zählte zum schwäbischen Reichskreis. Es hatte kein
eigenes Herrschaftsgebiet, sondern nur vier Kellhöfe (Kelhöfe) und zahlreiche
Güter, aus denen es seine Einkünfte bezog. 1803 kam es als Teil des Fürstentums
L. an die Fürsten von Bretzenheim und damit 1804 im Tausch gegen Güter in
Ungarn an Österreich und 1805 an Bayern.
L.: Wolff 169; Wallner 690 SchwäbRK 100; Wolfart, K., Geschichte der Stadt
Lindau, 1909; Ott, M., Lindau, 1968, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben; Löffler, H., Lindau, (in) Historisches
Ortsnamenbuch von Bayern, hg. v. der Kommission für bayerische
Landesgeschichte, 1952ff.; Adelige Damenstifte Oberschwabens, hg. v.
Schiersner, D., 2011; Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015.
Lindau (Reichsstadt). L. am Bodensee erscheint
erstmals 822 als Damenstift, das vermutlich von Graf Adalbert von Rätien aus
der Familie der Burcharde (Burchardinger) im frühen 9. Jahrhundert gegründet
wurde. Um 1079 verlegte das Reichsstift den Markt vom gegenüberliegenden
Festland auf die Bodenseeinsel. Vor 1216 wurde L. Stadt. Bereits um 1240 galt
diese als reich. Infolge der wirtschaftlichen Notlagen des Reichsstifts
verstärkte sich im 13. Jahrhundert die allmähliche Loslösung aus der Herrschaft
des Stiftes. Unter König Rudolf von Habsburg erlangte die Stadt (1264
Ratsherren) die Stellung einer Reichsstadt (1274/1275 Freiheit von fremden
Gerichten, Schutz vor Verpfändung der Vogtei). In den Auseinandersetzungen mit
dem Kloster vermochte sie bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts im Wesentlichen
sich durchzusetzen. 1396 erlangte sie den Blutbann und die Befreiung vom
stiftischen Hochgericht. 1430/1648 gewann sie die Pfandschaft der Reichsvogtei
über die Kelhöfe des Stifts. Kurz vor 1530 trat sie zur Reformation über. 1803
kam die zum schwäbischen Reichskreis zählende Stadt mit 1,5 Quadratmeilen
Gebiet und 5000-6000 Einwohnern an die Fürsten von Bretzenheim (Fürstentum L.),
dann an Österreich, 1805 an Bayern. Zwischen 1945 und 1955 nahm L. wegen seiner
Zugehörigkeit zur französischen Besatzungszone einerseits und zu Bayern
andererseits eine Sonderstellung ein.
L.: Wolff 217; Zeumer 555 III b 15; Wallner 689 SchwäbRK 71; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) C4; Schroeder 427ff.; Wolfart, K.,
Geschichte der Stadt Lindau, 1909, Neudruck 1979; Müller, K., Die
oberschwäbischen Reichsstädte, 1912; Cranach-Sichart, E. v., Lindau, 1929;
Horn, A./Meyer, W., Stadt- und Landkreis Lindau, 1954; Schneiders, T., Lindau
im Bodensee, 4. A. 1965; Rieger, I., Landschaft am Bodensee, 1967; Ott, M.,
Lindau, 1968, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben;
Eitel, P., Die oberschwäbischen Reichsstädte im Zeitalter der Zunftherrschaft.
Untersuchungen zu ihrer politischen und sozialen Struktur unter besonderer
Berücksichtigung der Städte Lindau, Memmingen, Ravensburg und Überlingen, 1970;
Dobras, W., Bibliographie zur Geschichte der Stadt Lindau, 1972, Neujahrsbl.
des Museumsvereins Lindau 22; Burbach, R., Die Reformation in den freien
Reichsstädten Lindau und Konstanz, 1983; Niederstätter, A., Kaiser Friedrich
III. und Lindau, 1986; Tönsing, M., Lindau, LexMA 5 1991, 1998; Burmeister, K.,
Die Lindauer Stadtrechtsfamilie, Der Geschichtsfreund 152 (1999), 85.
Linden (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die L. zum Ritterkreis Rhein. Von 1800 bis 1805 war der
Kammergerichtsassessor Franz Joseph Freiherr von L. in Wetzlar Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hellstern 208.
Lobdeburg (Herrschaft). Die Herren von L. (Lobeda
bei Jena) sind ein von den Herren von Auhausen an der Wörnitz abstammendes,
1166 in Camburg/Saale genanntes Adelsgeschlecht freier Herren. Dieses baute
sich im 12. Jahrhundert zwischen Saale und Elster in Thüringen eine Herrschaft
auf (u. a. bis 1300 Triptis). Später teilte es sich in mehrere Linien (um 1220
Saalburg, Berga? [in der Mitte des 14. Jahrhunderts erloschen], Leuchtenburg,
um 1250 Arnshaugk, Elsterberg [1354 unter wettinischer Lehnshoheit]). Unter
Verlust der Reichsunmittelbarkeit kamen die Herren im 14. Jahrhundert unter die
Herrschaft der Markgrafen von Meißen bzw. Landgrafen von Thüringen. 1333 fielen
Leuchtenburg, Roda (Stadtroda) und Kahla an die Grafen von Schwarzburg, 1331
der Anteil an Jena an die Landgrafen, nachdem bereits im 13. Jahrhundert
Saalburg an die Vögte von Gera gekommen war. 1920 gelangten die Güter zu
Thüringen und damit von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Grosskopf, H., Die Herren von Lobdeburg bei Jena, 1929; Helbig, H., Der
wettinische Ständestaat, 2. A. 1980, 174ff.; Blaschke, K., Lobdeburg, LexMA 5
1991, 2063; Hochmittelalterliche Adelsfamilien in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 473.
Lomersheim (Reichsritter). 1567 war Dietrich von L.
wegen Hohenstein im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Schulz 267.
Lüttich (Hochstift, Residenz) frz. (Liége bzw.)
Liège. Das (seit dem frühen 9. Jahrhundert?) dem Erzbistum Köln unterstellte
Bistum L. entstand aus dem im 4. Jahrhundert (?) gegründeten, 346 erstmals
genannten Bistum Tongern, dessen Sitz im 6. Jahrhundert (vor 535) nach
Maastricht und seit 720 nach L. verlegt wurde. Der karolingische Hausmeier Karl
Martell des merowingischen Königs verlieh dem Bischof die Lehnsgerichtsbarkeit
und Grafschaftsrechte. Auch König Karl der Große förderte das Bistum
nachhaltig. 870/879 wurde es Grenzbistum gegen Frankreich. 925 kam L. zum
ostfränkischen Reich. Kaiser Otto II. entzog 980 die Güter des Hochstifts der
weltlichen Gerichtsbarkeit. Unter dem aus Schwaben
stammenden, mit den Ottonen nahe verwandten Bischof Notker (972-1008) erwarb
das Hochstift 985 die Grafschaften Huy und (987) (Bruningerode Brunnengeruut,)
Brunengeruuz und wurde später mit dem pagus Hasbanien (1047, Hasbengau, Haspinga,
Hasbania), der Herrschaft Bouillon (1096), der Stadt Saint-Trond (Saint Trond)
(1227), der Grafschaft Looz (1366) und den Markgrafschaften Franchimont und
Condroz allmählich zum mächtigsten Hochstift im Westen, dessen
Herrschaftsgebiet sich längs der Maas und der unteren Sambre erstreckte. 1095
gelang der Pfanderwerb des Herzogtums Bouillon. 1274 verlor L. die Grafschaften
Montfoort (Montfort) und Kessel an Geldern. 1356 kaufte es das Stammschloss der
Bouillons. Im 14. Jahrhundert wurde es Fürstentum mit Sitz und Stimme auf dem
Reichstag. Kaiser Karl V. gab dem Hochstift, dessen Hauptort L. 1468 von Karl
dem Kühnen von Burgund völlig eingeäschert worden war, das 1482 von den Grafen
von der Mark entrissene Herzogtum Bouillon zurück. Wenig später verlor das
Bistum einen großen Teil der Diözese infolge der Reformation wie der
Neuerrichtung der Bistümer Mecheln, Namur, Antwerpen, ’s-Hertogenbosch
(Herzogenbusch) und Roermond. 1678 erzwang Frankreich die Abtretung Bouillons.
1795/1801 kam das zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende
Hochstift mit 105 Quadratmeilen an Frankreich, 1815 als souveränes Fürstentum
an die Niederlande, 1830/1831 zu Belgien.
L.: Wolff 326ff.; Zeumer 552 II a 24; Wallner 702 WestfälRK 4; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) C3, III 22 (1648) B3, III 38 (1789) A3; Die
Territorien des Reichs 3, 200; Daris, J., Histoire du diocèse et de la
principauté de Liége, 1863ff.; Lejeune, J., La principauté de Liége, 1948, 3.
A. 1980; Werner, M., Der Lütticher Raum in frühkarolingischer Zeit, 3. A. 1980;
Dirsch-Wiegand, A., Stadt und Fürstentum in der Chronistik des
Spätmittelalters, 1991, 109ff.; Histoire de Liège, hg. v. Stiennon, J., 1991;
Kupper, J., Lüttich, LexMA 6 1992, 26; Bauer, T., Lotharingien als historischer
Raum, 1997; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 559, 1, 2, 349; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 449, 2, 366.
Lützelburg (Reichsritter). Von 1654 bis in das 18.
Jahrhundert waren die L. Mitglied im Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 209.
Macaire (Reichsritter). Der in Pforzheim lebende
Jean de M. war 1686 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 209.
Magolsheim (reichsritterschaftliche Herrschaft). M. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam zunächst zu zwei Dritteln, danach ganz an Württemberg und damit das Gebiet 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Mainau (Deutschordenskommende, Kommende des
Deutschen Ordens). M. am Bodensee kam 724 aus konfisziertem alemannischem
Herzogsgut bzw. fränkischem Königsgut bzw. alemannischem Herzogsgut an die
Abtei Reichenau. Seit 1241 nannten sich Ministeriale nach M. Aus deren Erbe
überließ Arnold von Langenstein 1271 die Insel und das davor gelegene
Bodenseeufer unter Eintritt in den Deutschen Orden dem Deutschordenshaus
Sandegg im Thurgau. Von 1272 bis 1805 gehörte sie mit der um 1500 erworbenen
Herrschaft Blumenfeld im Hegau als Teil der Ballei Elsass und Burgund (Elsass-Schwaben-Burgund) dem Deutschen Orden. Sie zählte zum
schwäbischen Reichskreis. 1805 fiel sie an Baden. Von Großherzog Friedrich II.
kam das Eigentum an M. 1928 an seine Schwester Königin Viktoria von Schweden
und 1930 an deren Enkel Graf Lennart Bernadotte.
L.: Wolff 195; Wallner 687 SchwäbRK 34; Roth von Schreckenstein, K., Die Insel
Mainau, 1873; Babo, W. Frhr. v., Die Deutschordenskommende Mainau in den
letzten Jahrzehnten vor der Säkularisation und ihr Übergang an Baden, 1952;
Feger, O., Die Deutschordenskommende Mainau, 1958; Egg, E., Geschichte der
Insel Mainau, 1958; Das Urbar der Deutschordenskommende Mainau von 1394, bearb.
v. Diefenbacher, M., 1989.
Massenbach (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von M. mit M. zum Kanton Kraichgau sowie
1564-1697 mit Ebersberg zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. M. kam über Württemberg 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63; Winkelmann-Holzapfel
156; Schulz 267; Rahrbach 93.
Megenzer von Felldorf (Reichsritter). Die M.
waren bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft St. Jörgenschild, Teil am Neckar.
Von 1548 bis etwa 1686 waren sie im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Letztes Kantonsmitglied war
Philipp Jacob M. zu Mühlen und Egelstal. Von 1648 bis 1656 zählte Hans Kaspar
von M. wegen Schaubeck und Kleinbottwar zum Kanton Kocher.
L.: Schulz 267; Hellstern 209.
Meißen (Markgrafschaft). Die 929 von Heinrich
I. als Stützpunkt der deutschen Herrschaft im eroberten Mittelelbegebiet an der
Einmündung der Triebisch in die Elbe oberhalb des Meisabaches angelegte Burg
Misni wurde 968 Sitz eines Markgrafen, 1046 Sitz der Markgrafen von M. Die 1046
erstmals so genannte Mark M. (marchia Misnensis) geht auf eine deutsche, nach
dem Tod Markgraf Geros (965) abgespaltete Markgrafschaft zurück, als deren
erster Inhaber 968 Wigbert erscheint. Sie hatte wechselnden Umfang (982
Markgrafschaft Merseburg, Zeitz und M.) und unterstand Markgrafen aus den
Häusern der Ekkehardiner (Ekkehardinger) (985-1046), Weimar-Orlamünde
(1046-1067), der Brunonen (1067-1088) und seit 1089/1125 zusammen mit M. der
Eilenburger (Heinrich I. von Eilenburg) bzw. Wettiner, die ursprünglich als
Grafen im Schwabengau und Hosgau saßen und deren
Stammarkgrafschaft Wettin mit der gleichnamigen Burg an der Saale lag. Sie
gewannen bis 1156 Eilenburg (Eulenburg, Eilenberg) und Camburg, die Mark
Niederlausitz (sächsische Ostmark), das Land Bautzen, die Gegend um Dresden,
die Grafschaften Rochlitz und Groitzsch sowie die Kirchvogteien über das
Hochstift Naumburg (Naumburg/Zeitz) und die Klöster Pegau, Chemnitz und Bosau.
Der 1195 unternommene Versuch des Kaisers die Mark als erledigtes Reichslehen
einzuziehen scheiterte. Markgraf Heinrich III. erwarb die Landgrafschaft
Thüringen und die Pfalzgrafschaft Sachsen (1247/1274), sein Sohn das Reichsland
Pleißen (Pleißenland) mit Altenburg, Chemnitz und Zwickau. Bei seinem Tode kam
es zu Landesteilungen und Familienzwisten, welche die Bedeutung der
Markgrafschaft erheblich minderten. 1300 zog König Adolf von Nassau das Land
als erledigtes Lehen ein, doch konnte Markgraf Friedrich I. 1307 M. wie
Thüringen zurückgewinnen. Unter den Nachfolgern gelangen Erwerbungen im
Reichsland Pleißen (Pleißenland) sowie um Dohna und Pirna. Kernland der
Markgrafen blieb das Gebiet um M. 1409 wurde von Markgraf Friedrich dem
Streitbaren die Universität Leipzig gegründet. 1422/1423 erlangten die Markgrafen
von M. Land, Herzogstitel und Kurwürde der Herzöge von Sachsen-Wittenberg.
Damit trat die später zum obersächsischen Reichskreis zählende Markgrafschaft
M. gegenüber dem Herzogtum Sachsen in den Hintergrund und wurde unter Sachsen
mitverstanden. Sie umfasste das Gebiet der sogenannten meißnischen, Leipziger
und erzgebirgischen Kreise. Der meißnische Kreis enthielt die Ämter M.,
Dresden, Dippoldiswalde, Pirna, Hohnstein (Hohenstein) und Lohmen, Stolpen,
Radeberg mit Laußnitz (Lausnitz), Großenhain mit Moritzburg, Senftenberg,
Finsterwalde, Mühlberg, Torgau und Oschatz. Der Leipziger Kreis umfasste die
Ämter Leipzig, Delitzsch, Zörbig, Eilenburg mit Düben, Grimma, Mutzschen
(Mutschen), Leisnig und Döbeln, Rochlitz, Colditz (Kolditz), Borna, Pegau und
das Stiftsamt Wurzen. Der erzgebirgische Kreis zerfiel in die Ämter Freiberg,
Augustusburg (Augustenburg), Chemnitz, Nossen, Grillenburg mit Tharandt,
Frauenstein, Altenberg, Lauterstein, Wolkenstein mit Rauenstein, Grünhain mit
Stollberg (Stolberg), Schwarzenberg mit Crottendorf (Krottendorf), Wiesenburg
und Zwickau mit Werdau (Werda). Bei späteren Teilungen fiel der Hauptteil
(Dresden, Freiberg, M.) an die albertinische Linie des späteren Königreichs
Sachsen. Sachsen kam von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 378f.; Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) G3, II 66 (1378) G3; Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen
und die Lausitzen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Posse, O., Die
Markgrafen von Meißen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Großen, 1881;
Kötzschke, R./Kretzschmar, H., Sächsische Geschichte, Bd. 1, 2 1935, Neudruck
1965; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat bis 1485, Bd. 1f. 2. A. 1980;
Pannach, H., Das Amt Meißen vom Anfang des 14. bis zur Mitte des 16.
Jahrhunderts, 1960; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III,
25, IV, 5, Misner Bevölkerungsname; Mark Meißen, hg. v. Weise, H., 1989;
Blaschke, K., Geschichte Sachsens im Mittelalter, 1990; Blaschke, K., Meißen,
LexMA 6 1992, 476ff.; Rupp, G., Die Ekkehardiner, 1996; Weller, T., Die
Heiratspolitik, 2004; Urkunden der Markgrafen von Meißen und Landgrafen von
Thüringen 1196-1234, Register bearb. v. Baudisch, S. u. a., 2009.
Memmingen (Reichsstadt). Das (erstmals 1099 bzw.)
1128 genannte M. (Mammingin) wurde von Herzog Welf VI. von Bayern an der
Kreuzung der Straßen von Salzburg in die Schweiz und von Ulm zu dem Fernpass
nahe einer römischen Siedlung (Viaca, Cassiliacum?) gegründet (oder ausgebaut).
Vermutlich vor 1180 wurde es Stadt. 1191 kam es an die Staufer. Vor 1286 wurde
es Reichsstadt (1268?) und erhielt 1286 das Stadtrecht Überlingens, 1296 Ulms.
In den seit 1398 zunächst vom städtischen, aus der Teilung des
Kreuzherrenklosters 1365 hervorgegangenen Unterhospital erworbenen Gütern
erlangte M. bis 1749 (Beilegung des Streites mit der Reichslandvogtei
Oberschwaben) die Landesherrschaft. Seit 1522 wendete es sich der Reformation
zu. Es zählte zum schwäbischen Reichskreis. 1802/1803 kam es mit seinen 12
Dörfern, 2 Quadratmeilen Gebiet und 12000 Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 216; Zeumer 555 III b 14; Wallner 688 SchwäbRK 57; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F5, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3;
Schroeder 219ff.; Müller, K., Die oberschwäbischen Reichsstädte, 1912; Braun,
W., Amtlicher Führer durch Memmingen und Umgebung, 2. A. 1949; Breuer, T.,
Stadt und Landkreis Memmingen, 1959; Blickle, P., Memmingen, 1967, (in)
Historischer Atlas von Bayern, Schwaben 4;
Eitel, P., Die oberschwäbischen Reichsstädte im Zeitalter der Zunftherrschaft.
Untersuchungen zu ihrer politischen und sozialen Struktur unter besonderer
Berücksichtigung der Städte Lindau, Memmingen, Ravensburg und Überlingen, 1970;
Kießling, R., Die Stadt und ihr Land, 1989; Die Geschichte der Stadt Memmingen,
hg. v. Jahn, J., Bd. 1 1992; Kießling, R., Memmingen, LexMA 6 1992, 509;
Friess, P., Die Außenpolitik, 1993; Die Geschichte der Stadt Memmingen, hg. v.
Jahn, J., 1997.
Mendel von Steinfels (Reichsritter). Georg M.
war um 1654 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 209.
Mengen (Herrschaft, reichsstadtähnliche Stadt).
M. nahe der Mündung der Ablach in die Donau wird anlässlich der Übertragung
durch Kaiser Ludwig den Frommen an Buchau 819 erstmals erwähnt. Vor 1257 wurde
vermutlich von den Staufern eine neue Siedlung errichtet. Von 1285 bis 1312
hatten die Habsburger die Vogtei. Danach wurde M. an habsburgische Amtleute und
1384 an die Truchsessen von Waldburg verpfändet. Es zählte zum österreichischen
Reichskreis. 1680 löste es sich an Österreich zurück und kam 1805 an Baden, dann
an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Laub, J., Geschichte der vormaligen
fünf Donaustädte in Schwaben, 1894; Rothmund,
P., Die fünf Donaustädte in Schwäbisch-Österreich, Diss. phil. Tübingen 1955;
Mayer, D., Die Grafschaft Sigmaringen und ihre Grenzen im 16. Jahrhundert,
1959; Der Kreis Saulgau, 1971; Das alte Mengen, hg. v. Bleicher, W., 1988.
Menzingen, Mentzingen (Freiherren, Reichsritter).
Die noch in Menzingen im Kraichtal bei Karlsruhe ansässige Adelsfamilie
Mentzingen erscheint im 13. Jahrhundert. Ihre Angehörigen waren im 14. und 15.
Jahrhundert vor allem bei den Pfalzgrafen bei Rhein und an den Domkirchen von
Worms und Speyer tätig. Im 18. Jahrhundert gehörten die Freiherren von M. mit
M. und Gondelsheim (Gundelsheim) zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Von 1681 bis 1731 waren sie wegen des
ererbten Bodelshofen Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Außerdem zählten sie zur vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland). Der Ort M. gelangte über Baden 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 534; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Hölzle, Beiwort 37, 63; Winkelmann-Holzapfel 157; Schulz 267; Archiv der
Freiherren von Mentzingen, Schlossarchiv Mentzingen. Urkundenregesten
1351-1805, bearb. v. Armgart, M., 2007.
Merz von Staffelfelden (Reichsritter). Rochus
M. zu Schramberg war im 16. Jahrhundert mit Schramberg Mitglied im Kanton
Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 148, 209.
Metternich (Grafen, Reichsgrafen, Fürsten). Seit
dem Ende des 13. Jahrhunderts nannte sich ein Zweig des rheinischen
Adelsgeschlechts Hemberg (Hemmerich bei Bonn) nach dem Dorf M. westlich von
Bonn. Er hatte die Erbkämmererwürde des Erzstifts Köln inne, stellte zahlreiche
Bischöfe und Erzbischöfe und teilte sich in insgesamt 12 Linien. 1652 erhielt
Philipp Emmerich vom Erzstift Trier die heimgefallenen Herrschaften Winneburg
und Beilstein an der unteren Mosel zu Reichsafterlehen. 1635 wurde die Familie
reichsfreiherrlich und 1679 reichsgräflich. Im 18. Jahrhundert zählte sie als
Metternich-Winneburg mit dem Hofgut Denzerheide samt Sporkentaler Mühle zum
Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Außerdem war sie im früheren
18. Jahrhundert im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
1803 erlangte sie als Entschädigung für ihre linksrheinischen Güter Winneburg
und Beilstein, über die sie Sitz und Stimme im westfälischen
Reichsgrafenkollegium hatte, die Reichsabtei Ochsenhausen in Schwaben (ohne das Amt Tannheim und mit verschiedenen
Renten belastet) als Fürstentum (Winneburg), das 1806 aber von Württemberg
mediatisiert und 1825 gekauft wurde. Klemens Wenzel Lothar M., der zum
Staatskanzler Österreichs (1821) aufstieg, erhielt 1813 vom Kaiser von
Österreich Schloss Johannisberg im Rheingau verliehen.
L.: Stieber; Zeumer 554 II b 63, 19; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 157; Riedenauer 125; Klein 188.
Metternich zur Gracht, Wolff-Metternich zur Gracht
(Grafen, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert gehörten die Grafen Wolff M., die
von den Grafen Metternich abstammten und sich nach dem Schloss zur Gracht in
Liblar südwestlich Kölns nannten, mit dem 1638 erworbenen Flehingen zum Kanton
Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 63.
Mindelheim (Herrschaft, Reichsfürst). An der Stelle
von M. an der Mindel lagen eine alemannische Siedlung des 7. Jahrhunderts und
ein fränkischer Königshof. M. selbst wird erstmals 1046 anlässlich der
Übertragung vom Reich an das Hochstift Speyer erwähnt. 1365 kamen Stadt (vor
1256) und Herrschaft von den Herren von M. über die Hochschlitz an die Herzöge
von Teck und 1433/1439 an die Herren von Rechberg. Von 1467 bis 1586 gehörten
Herrschaft und Stadt M. den Freundsberg/Frundsberg. Danach kamen sie 1590 an
die Fugger, deren Rechte aber von den Herren von Maxlrain bestritten wurden.
Sie traten ihre Ansprüche an Bayern ab, das M. 1616 besetzte und die Fugger
abfand. Seit 1616 war M., abgesehen von 1704/1705 bis 1713/1714, als es der
Kaiser als aus seiner Sicht erledigtes Reichslehen John Churchill Marlborough,
First Duke of Marlborough, als Belohnung für seinen Sieg über Bayern als
Reichsfürsten überließ, was durch den Frieden von Rastatt 1714 allerdings
wieder entschädigungslos beseitigt wurde, und abgesehen von 1778 bis 1780
(Besetzung durch Österreich, mit 7 Quadratmeilen Gebiet), Teil Bayerns und
gehörte dem schwäbischen Reichskreis an.
L.: Wolff 136, 201; Wallner 685 SchwäbRK 13; Großer Historischer Weltatlas III
38 (1789) D3; Zoepfl, F., Geschichte der Stadt Mindelheim in Schwaben, 1948; Der Landkreis Mindelheim in
Vergangenheit und Gegenwart, 1968; Vogel, R., Historischer Atlas von Bayern,
Teil Schwaben, Mindelheim, 1970; Habel, H., Der
Landkreis Mindelheim, 1971.
Mock von Balgheim, Möckh von Balgheim
(Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert waren die M. Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 209.
Montfort (Grafen). Nach der um 1200 erbauten Burg
M. bei Götzis in Vorarlberg nannte sich seitdem ein schwäbisches, die um 1160
ausgestorbenen Grafen von Bregenz (Udalrichinger) bzw. Pfalzgrafen von Tübingen
um 1200 (nach 1182) beerbendes Grafengeschlecht. 1258 spalteten sich die Grafen
von Werdenberg (mit Bludenz) ab. 1258/1260 bzw. 1267/1270 teilte sich M. in die
Linien Montfort-Feldkirch (bis 1390), Montfort-Bregenz (bis 1338, beerbt von
Montfort-Tettnang) und Montfort-Tettnang, von der 1354 eine jüngere Linie
Tettnang (bis 1574) und eine jüngere Linie Bregenz (bis 1787) ausgingen. Die
Grafen zählten 1488 zur Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau
und am Bodensee, später wegen Schomburg zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Von den umfangreichen Gütern am Bodensee und
Alpenrhein sowie im Voralpengebiet gingen die meisten an die Grafen von
Habsburg (Feldkirch 1375/1379, Bregenz 1451/1523). 1565 wurde Rothenfels an
Königsegg veräußert, 1779/1780 Tettnang an Österreich verkauft. 1787 starben
die Grafen aus. Wegen der Grafschaft M. (Menthor) zählte Österreich am Ende des
18. Jahrhunderts zu den schwäbischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrats des Reichstags. 1816 ernannte der König von Württemberg
seinen Schwiegersohn (Jerôme Bonaparte 1784-1860), dessen Nachkommen in der
Gegenwart in Frankreich leben, zum Fürsten von M.
L.: Wolff 39; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5; Ruch Anhang 3, 82;
Vanotti, J. v., Geschichte der Grafen von Montfort und von Werdenberg, 1845;
Roller, O., Die Stammtafel der Grafen von Montfort bis zum Anfang des 15.
Jahrhunderts, ZGO 53 (1899); Bilgeri, B., Geschichte Vorarlbergs, Bd. 1ff.
1971ff.; Die Montforter, 1982 (Katalog); Burmeister, K., Montfort, LexMA 6
1992, 805; Burmeister, K., Die Grafen von Montfort, 1997.
Moser von Filseck (Reichsritter). Von 1617 bis
1673 waren die M. wegen Oberensingen im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 267.
Mühlhausen (Reichsdorf?, reichsritterschaftlicher
Ort). Vielleicht wird M. an der Enz bereits 789/792 in der Überlieferung
Lorschs genannt. Seit 1233 erwarb das Kloster Maulbronn Güter. 1508 verzichtete
Maulbronn auf die Ortsherrschaft, die danach an verschiedene Reichsritter kam
(u. a. Thumb von Neuburg). 1785 gelangte das zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben zählende M. an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Dacheröden 174; Hugo 475
Münch (Reichsfreiherr, Reichsritter). Bankier
von M. stammte aus alten Patriziergeschlechtern der Reichsstädte Augsburg,
Frankfurt, Ulm und Memmingen und wurde 1788 von Kaiser Joseph II. in den
Reichsfreiherrenstand erhoben. Nach dem Erwerb der Herrschaft Mühringen
(Hohenmühringen), Egelstal, Wiesenstetten und einem Teil von Mühlen war er von
1790 bis 1805 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben. Mit dem 1748 von den
Leutrum von Ertingen erworbenen Filseck gehörte er auch dem Kanton Kocher an.
L.: Hölzle, Beiwort 62, 64; Hellstern 209, 218f.; Kollmer 378.
Münchingen (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die M. mit dem 1700 an die Nettelhorst verkauften Schlossgut Bittenfeld
zum Kanton Kocher und mit dem 1709 an die Tessin verkauften Gut Hochdorf und
dem 1733 an die Harling verkauften Gut und Schloss M. zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Kollmer 379; Hellstern 209; Heimatbuch Münchingen, 1973.
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau (Kanton,
Ritterkanton). Der Kanton N. ist eine Untergliederung des Ritterkreises Schwaben. Der Ort (Bezirk) Neckar (Neckar-Schwarzwald)
hatte seine Kanzlei in Tübingen, der Ort (Bezirk) Ortenau (an der Ortenau) in
Kehl.
L.: Wolff 509; Kullen, S., Der Einfluss der Reichsritterschaft auf die
Kulturlandschaft im mittleren Neckarland, 1967.
Neckar-Schwarzwald (Ort, Bezirk) ist ein Bezirk im Kanton
Neckar des Ritterkreises Schwaben. Er hatte
seine Kanzlei in Tübingen, während der Ort (Bezirk) Ortenau (an der Ortenau)
die Kanzlei in Kehl hatte.
L.: Wolff 509; Kullen, S., Der Einfluss der Reichsritterschaft auf die
Kulturlandschaft im mittleren Neckarland, 1967.
Neidlingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). N.
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
und kam an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161.
Neipperg (Herren, Reichsritter, Grafen,
Reichsgrafen). Von dem 1120 erstmals bezeugten Birtilo von Schwaigern leitet
sich das seit 1241 nach der Burg N. (Niberch) bei Brackenheim benannte
fränkisch-schwäbische Geschlecht N. her, dem die 1302 erworbene Herrschaft Schwaigern
im Kraichgau gehörte. Es wurde 1726 zu Reichsgrafen erhoben und gelangte 1766
in der schwäbischen Reichsgrafenbank als Personalist zur Reichsstandschaft. Den
Grafen gehörten neben Schwaigern das 1407 erworbene Klingenberg, das 1737
erworbene Massenbachhausen, Adelshofen und halb bzw. drei Achtel Gemmingen.
Alle diese Güter steuerten zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Die Stammherrschaft N. fiel 1806 an
Württemberg und Baden und kam über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
S. Neitperger?
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Zeumer 554 II b 61, 23; Hölzle, Beiwort 51;
Winkelmann-Holzapfel 157; Klunzinger, K., Die Edlen von Neipperg, 1840; Eberl,
I., Die Herren und Grafen von Neipperg, (in) Schwaigern, 1994, 385; Archiv der
Grafen von Neipperg 1280-1881, bearb. v. Kraus, D., 1997.
Neipperg zu Freudental (Reichsritter). Von etwa
1581 bis 1587 zählten die N. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 209.
Nettelhorst (Freiherren, Reichsritter). Von 1713 bis
1770 zählten die Freiherren von N. mit dem 1737 ererbten Teil von
Adelmannsfelden und dem 1700 erworbenen Schlossgut Bittenfeld zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 533; Kollmer 379; Schulz 267.
Neubronner von Eisenburg (Reichsritter). Bis zu
ihrem Aussterben im 17. Jahrhundert zählten die N. zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 59.
Neuburg (reichsritterschaftliche Herrschaft). N.
an der Kammel zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Wolff 508.
Neuenstein (Freiherren, Reichsritter). (Um 1550
waren N. Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken.) Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von N. mit dem 1799 an Truchsess von
Waldburg-Zeil-Trauchburg gelangten halben Zimmern unter der Burg zum Kanton
Neckar, Ort Neckar-Schwarzwald und Ort Ortenau bzw. Kanton
Neckar-Schwarzwald-Ortenau (1802 Leopold Joseph Andreas N. [Herr zu Rodeck],
Johann Baptist N., Joseph Franz Xaver N., Karl N. [Herren zu Hubacker]) des
Ritterkreises Schwaben. Außerdem gehörten die
bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der
Ritterschaft immatrikulierten N. 1773 zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Hölzle, Beiwort 64; (Stetten 33; Riedenauer 125;) Kollmer 379.
Neufra (Herrschaft). N. bei Saulgau im inneren Schwaben war in der zweiten Hälfte des 16.
Jahrhunderts eine Residenz der Grafen von Helfenstein. 1627 fiel die Herrschaft
N. als Erbgut an die Grafen von Fürstenberg. Über Hohenzollern, Preußen und
Württemberg-Hohenzollern kam N. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 175; Karler, H., Geschichte der Grafen von Helfenstein, 1840.
Neufra (reichsritterschaftlicher Ort). N.
(Neuferen) westlich von Gammertingen auf der schwäbischen Alb zählte zum Kanton
Donau des Ritterkreises Schwaben. Über
Württemberg kam N. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Neuhaus (reichsritterschaftlicher Ort). Die Burg N. bei Sinsheim kam 1333 von Württemberg als Lehen an die Massenbach, 1580/1582 nach dem Aussterben der M. an die Degenfeld. N. war bis 1805 dem Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben inkorporiert und fiel dann an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Neuhausen (Reichsritter). Von 1548 bis in das 18.
Jahrhundert zählten die N. mit dem halben Gut Schnürpflingen (bis 1662) zum
Kanton Donau und mit halb N. (bis 1699) zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Mit Hofen (1369-1753), Oeffingen
(1369-1618), Oberensingen (1550-1640) und Alfdorf (Mitte 16. Jh.-1619) war das
1754 erlöschende Geschlecht auch im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 149, 209; Kollmer 380; Schulz
267.
Neuneck (Reichsritter). Die N. gehörten bereits
1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1671
(dem Tod von Hans Caspar von N. zu Glatt und Dürrenmettstetten) waren die N.
Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 210.
Niederraunau, Raunau (reichsritterschaftliche
Herrschaft). 1067 erwarb das Stift Sankt Peter zu Augsburg in Raunau bzw. N.
(Ruonen, Raunau) an der Kammel bzw. Kammlach bei Krumbach die Güter Swiggers
von Balzhausen. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts gelangten Güter derer von
Raunau bzw. N. (Rünun, Raunau) durch Übertragung an das Kloster Ursberg.
Daneben hatte 1316 das Hochstift Augsburg Güter. Am Anfang des 15. Jahrhunderts
vereinigten die Herren von Ellerbach die Güter zu einer reichsunmittelbaren
Herrschaft, die 1494 die hohe Gerichtsbarkeit erlangte und zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben steuerte. Diese kam durch
Kauf und Erbe an die Kartause Buxheim, das Frauenkloster in Kaufbeuren, das
Kloster Ursberg, die Ulmer Patrizier Ehinger und Ungelter, die Freyberg,
Hausen, Westerstetten, Freyberg-Eisenberg und Ponickau. Die Herrschaft N.
(Raunau) bestand aus dem Schloss Hohenraunau und dem Marktflecken Niederraunau.
1806 fiel sie an Bayern.
L.: Wolff 508; Miller, L., Geschichtliches vom ehemaligen Markt Niederraunau,
(in) Deutsche Gaue Sonderheft 70, 1908.
Niederschwaben (Reichslandvogtei). König Rudolf von
Habsburg fasste nach 1273 das Reichsgut in Schwaben
in den Reichslandvogteien N. (nördlich der schwäbischen Alb) und Oberschwaben
und Augsburg zusammen. Der Zerfall war jedoch bereits so fortgeschritten, dass
lediglich um Altdorf/Weingarten ein dem Reich verbundenes Herrschaftsgebiet
bestehen blieb, das 1406 an Habsburg fiel.
L.: Hofacker, H., Die schwäbischen Reichslandvogteien im späten Mittelalter,
1980.
Niederstotzingen, Stotzingen (reichsritterschaftlicher
Ort). Nach dem 1143 erwähnten Stotzingen nördlich von Günzburg nannten sich
seit 1286 Ritter. Um 1336 hatten die Riedheim die Oberherrschaft. Um 1450 fiel
N. (Stotzingen) an die Westernach, 1457 durch Verkauf an Puppelin von Stein
(Stein zum Rechtenstein) N. und Oberstotzingen zählten zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben und kamen über Bayern
(1806) und Württemberg (1810) 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509; Mangold, O., Geschichte von Niederstotzingen, 1926; Stockinger,
G., Geschichte der Stadt Niederstotzingen, 1966.
Nippenburg (Reichsritter). Die N. gehörten bereits
1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis etwa
1630 waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben, von 1592-1645 wegen dem
halben Mühlhausen am Neckar auch des Kantons Kocher.
L.: Hellstern 210; Schulz 267.
Nördlingen (Reichsstadt). Nach römischen und
alemannischen Siedlungen erscheint 898 der Königshof N. im Ries anlässlich der
Übertragung an den Bischof von Regensburg. 1215 gewann König Friedrich II.
durch Tausch N. für das Reich zurück. Vergeblich versuchten die Grafen von
Oettingen und die Herzöge von Bayern die Herrschaft zu erlangen. Spätestens
1290 (Stadtrecht) ist N. als Stadt bezeugt. In der Folge war es Reichsstadt
(1323 Ammannamt). 1522/1555 schloss es sich der Reformation an. Es gehörte dem
schwäbischen Reichsstädtekollegium und dem schwäbischen Reichskreis an. 1803
kam es mit 7000-8000 Einwohnern und 1,5 Quadratmeilen Gebiet (Enkingen, Teile
von Nähermemmingen und Herkheim, Goldburghausen, Schweindorf u. a.) an Bayern.
L.: Wolff 213; Zeumer 554 III b 7; Wallner 689 SchwäbRK 70; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) F4, III 38 (1789) D3; Schroeder
210ff.; Müller, K., Nördlingen. Stadtrechte des Mittelalters, 1933; Puchner,
K./Wulz, G., Die Urkunden der Stadt Nördlingen 1233-1449, Bd. 1ff. 1952ff.;
Sayn-Wittgenstein, F. Prinz zu, Reichsstädte, 1965; Rabe, H., Der Rat der
niederschwäbischen Reichsstädte, 1966; Berger, H., Nördlingen. Die Entwicklung
einer Stadt von den Anfängen bis zum Beginn der sechziger Jahre des 20.
Jahrhunderts, Diss. phil. Erlangen-Nürnberg, 1969; Kudorfer, D., Nördlingen,
1974, (in) Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben;
Rublack, H., Eine bürgerliche Reformation: Nördlingen, 1982; Voges, D., Die
Reichsstadt Nördlingen, 1988; Kießling, R., Die Stadt und ihr Land, 1989,
24ff.; Kießling, R., Nördlingen, LexMA 6 1993, 1236; Voges, D., Nördlingen seit
der Reformation, 1998.
Nördlinger (Reichsritter). Von 1614 bis 1629 war
Melchior N. mit einem 1609 als Lehen erlangten Schloss in Talheim im Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Nordschwaben (Bevölkerungsgruppe). N. sind die
Bewohner des Schwabengaus in Ostfalen.
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38 Nortsuavi.
Nothaft von Hohenberg (Reichsritter). Von 1542
bis 1687 waren die N. mit Hochdorf und Hochberg im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Oberdischingen (reichsritterschaftlicher Ort). Die
Herrschaft O. gehörte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. 1661 kam sie an die Schenk von Castell, 1805
an Württemberg und 1951/1952 ihr Gebiet damit zu Baden-Württemberg. S. a.
Dischingen, Schenk v. Castell
L.: Wolff 508, Hölzle, Beiwort 58.
Oberkirch (Freiherren, Reichsritter). 1773 zählten
die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der
Ritterschaft immatrikulierten Freiherren von O. zum Ritterkreis Unterelsass
sowie mit einem Viertel Allmannsweier und einem Sechstel Schmieheim (später an
die Freiherren von Montbrison) zum Ort (Bezirk, Kanton) Ortenau des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (1802 August Samson von O., Mitherr zu
Nonnenweier). Sie erloschen männlicherseits 1882 und weiblicherseits um 1930.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 66.
Oberschöntal (reichsritterschaftliche Herrschaft). O. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Oberschwaben (Reichslandvogtei). König Rudolf von
Habsburg fasste nach 1273 das Reichsgut im östlichen Schwaben
- südlich der schwäbischen Alb - zu den Reichslandvogteien Augsburg und O.
(Ravensburg) zusammen. 1487 erwarb Bayern die Reichslandvogtei O., die aber von
Österreich wieder ausgelöst wurde.
L.: Stälin, P., Geschichte Württembergs, Bd. 1 1882ff.; Vorderösterreich. Eine
geschichtliche Landeskunde, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Oberschwaben, Gesicht
einer Landschaft, hg. v. Ott, S., 2. A. 1972; Bradler, G., Die Landschaftsnamen
Allgäu und Oberschwaben in geographischer und historischer Sicht, 1973;
Richter, G., Oberschwaben zwischen Donau, Iller und Bodensee, 1974; Hofacker,
H., Die schwäbischen Reichslandvogteien im späten Mittelalter, 1980; Riechert,
U., Oberschwäbische Reichsklöster im Beziehungsgeflecht mit Königtum, Adel und
Städten, 1986; Oberschwaben, hg. v. Eitel, P., 1995; Oberschwaben, hg. v.
Wehling, H., 1996; Landschaften und Landstände in Oberschwaben, hg. v. Blickle,
P., 2000; Adel im Wandel, hg. v. Bumiller, C., 2006; Adel im Wandel, hg. v.
Hengerer, M. u. a., 2006; Die Integration in den modernen Staat, hg. v.
Hoffmann, C. u. a., 2007.
Oberstotzingen (reichsritterschaftlicher Ort). O.
(1286) und Niederstotzingen nördlich von Günzburg zählten zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben und kamen über
Württemberg 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Niederstotzingen.
L.: Wolff 509.
Ochsenburg (reichsritterschaftlicher Ort). O. bei
Zaberfeld nördlich von Vaihingen zählte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Es gehörte den Herzögen von Württemberg und
kam über dieses 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161, 511.
Oeffingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). O. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an das Domkapitel Augsburg. 1803 gelangte es an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Oetinger (Reichsritter), Oeringer, Öttinger
(Reichsritter). Die O. waren Mitglied der Reichsritterschaft Schwaben und zählten seit der Mitte des 18.
Jahrhunderts mit Forst (Großforst), Teilen von Archshofen und Teilen von
Hohlach zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Ihre Güter fielen 1808
an Bayern. S. Oeringer, Oetinger.
L.: Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 158; Kollmer 312; Stetten 36, 183;
Riedenauer 126.
Offenburg (Reichsritter). Hans Heinrich von O.,
württembergischer Rat und Hofgerichtsassessor sowie Obervogt zu Nagold, war von
1614 bis 1623 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 210.
Offenburg (Reichsstadt). O. an der Kinzig wird
erstmals 1101 genannt. Der Ort war vermutlich eine Gründung der 1218
aussterbenden Herzöge von Zähringen (Grafen der Mortenau [Ortenau],
Gerichtsvögte von Gengenbach) bei der um 1100 errichteten und seit 1148
belegten Burg an der Kreuzung der Straßen von Straßburg zur Donau und von Basel
zum unteren Neckar. 1235 wurde O. von Kaiser Friedrich II. zur Reichsstadt
erhoben. Im 14. Jahrhundert war O. an Baden und an den Bischof von Straßburg
verpfändet, später auch an die Pfalz und Fürstenberg. 1504 erhielt es nach dem
Landshuter Erbfolgekrieg von König Maximilian ein kleines Herrschaftsgebiet aus
Gütern der Pfalz. 1525 führte es die Reformation, 1530 die Gegenreformation durch.
Bei der Reichskreiseinteilung kam es zum schwäbischen Reichskreis. Um 1550 fiel
es infolge Einzugs des Reichsguts in der Ortenau an Österreich und wurde Sitz
der kaiserlichen Landvogtei Ortenau sowie des Ritterkantons Ortenau des
Ritterkreises Schwaben. Seit 1575 hatte O.
zusammen mit Gengenbach und Zell am Harmersbach einen gemeinsamen Gesandten am
Reichstag. 1635 wurde die Reichsstandschaft erneuert. Mit O. wurden von 1701
bis 1771 die Markgrafen von Baden-Baden belehnt. 1771 fiel O. an Österreich als
Schutzherren zurück. 1803 kam es mit etwa 0,3 Quadratmeilen Gebiet und rund
2400 Einwohnern an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 226; Zeumer 555 III b 27; Wallner 690 SchwäbRK 94; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4, III 22 (1648) C4, III 38 (1789) B3;
Schroeder 310ff.; Walter, K., Abriss der Geschichte der Reichsstadt Offenburg,
1895; Kähni, O., Offenburg. Aus der Geschichte einer Reichsstadt, 1951; Die
Stadt- und Landgemeinden des Kreises Offenburg, hg. v. Hist. Verein f.
Mittelbaden, 1964; Kähni, O., Offenburg und die Ortenau, 1976; Schimpf, R.,
Offenburg 1802-1847, 1997; Offenburg 1919-1949, hg. v. Eisele, K. u. a., 2004;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 478; Offenburg 1919-1949, hg.
v. Eisele, K. u. a., 2004.
Oggenhausen (reichsritterschaftliche Herrschaft). O. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg. Das dortige Schloss der Fetzer (Vetzer) wurde bis 1662 von Württemberg erworben. Über Württemberg gelangten die Güter 1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. Fetzer von O.
Orsenhausen (reichsritterschaftlicher Ort). O. an
der Rot bei Laupheim zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Später kam es an Württemberg und damit
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Ortenau (Ort, Bezirk) ist ein Bezirk (Ort) im
Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben, der 1802 20 Geschlechter mit 42
immatrikulierten Personen (21 katholisch, 21 evangelisch) umfasste. Seine
Kanzlei hatte ihren Sitz in Kehl.
L.: Wolff 510; Hillenbrand, E., Die Ortenauer Ritterschaft auf dem Weg zur
Reichsritterschaft, ZGO 137 (1989).
Oßweil (reichsritterschaftlicher Ort). O. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam zunächst zu einem Drittel, dann ganz an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Ostein (Grafen). Die Grafen von O. sind ein
Zweig der Familie Dalberg (Dalberg-Heßloch, Dalberg-Hassloch). Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörten die auch zum Ritterkreis Rhein zählenden Grafen von O.
wegen der Herrschaft Millendonk(, Myllendonk, Mylendonk) zu den westfälischen
Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags. Durch § 24
des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielten sie für den
Verlust der Herrschaft die Abtei Buxheim (ohne Pless und belastet mit
verschiedenen Renten). Die O. waren um 1700 auch Mitglied im Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. 1696 war der würzburgische Domherr Johann Heinrich
von O. wegen des 1694 erworbenen, 1698 aber wieder veräußerten Ebersberg im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Seit 1810 hatten die O. Güter in Böhmen.
L.: Zeumer 554 II b 63, 26; Roth von Schreckenstein 2, 595; Riedenauer 126;
Schulz 268.
Osterberg (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von O. bei Illertissen mit dem 1647
erworbenen Bühl und dem 1679/1680 erworbenen O. mit Weiler zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben. Sie waren am 2. 3. 1712
zu Reichsfreiherren erhoben worden (zuvor Mayer von Röfingen auf Bühl). Das
Schloss O. gelangte 1816 als Teil eines Familienfideikommisses an den
Freiherren von Ponickau und wurde 1995 verkauft. S. Meyer zu O.
L.: Wolff 508; Hölzle, Beiwort 59.
Osterberg (reichsritterschaftlicher Ort). O.
zwischen Illereichheim und Babenhausen in Schwaben
gehörte im Mittelalter zusammen mit Weiler den Herren von Rechberg
(Rechberg-Hohenrechberg auf Kellmünz). Von ihnen zweigte sich eine eigene Linie
Rechberg auf O. und Weißenstein (Wolfenstall) ab. 1679 kaufte Johann Michael
Meyer (Mayer) von Röfingen auf Bühl, Rat und Syndikus der Reichsritterschaft in
Schwaben, die Herrschaft O. und wandelte sie
1695 durch Testament in ein die Herrschaften O., Bühl und Röfingen umfassendes
Fideikommiss um. Dieses zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben und kam 1806 mit der Rheinbundakte an Bayern,
in dem 1818 ein Patrimonialgericht und 1848 die politische Gemeinde O.
entstand, in die 1978 die bis dahin selbständige Gemeinde Weiler eingegliedert
wurde. S. Meyer zu O.
L.: Wolff 508; Hölzle, Beiwort 59.
Österreich (Mark, Herzogtum, Kaisertum, Republik).
Das Gebiet zwischen mittlerer Donau und Alpen (sowie Inn und March bzw. Leitha)
wurde zunächst von Kelten, seit 29/15 v. Chr. von Römern (Noricum), seit dem 5.
Jahrhundert von durchziehenden Stämmen der Germanen, dann zumindest teilweise
von Slawen und spätestens seit dem 8. Jahrhundert von den 788 unter die
Herrschaft der Franken gelangten Bayern (um 660 im Wienerwald) beherrscht. Nach
dem Tod des bayerischen praefectus Gerold 799 wurde der Kern des späteren Ö.
(zwischen Enns und Wienerwald) als Mark eingerichtet, neben der es eine Mark
Oberpannonien gab. Gegen Ende des 9. Jahrhunderts (881) wurden die karolingischen
Marken im Südosten von den Ungarn angegriffen und beseitigt (907). Nach der
Schlacht gegen die Ungarn auf dem Lechfeld (955) erscheint 970 erneut ein
Markgraf im Südosten. 976 wird die Mark (Markgrafschaft) den Babenbergern
gegeben. In einer Urkunde Kaiser Ottos III. vom 1. 11. 996 für das Hochstift
Freising begegnet Ö. (Ostarrichi, 998 Ostarriche) erstmals als Name für ein um
Neuhofen an der Ybbs liegendes, nicht sicher bestimmbares Gebiet („Ostland“,
Ostreich, Osten). Um die Mitte des 11. Jahrhunderts erreichte die Mark Thaya
und Leitha. Ab 1147 wurde die Mark auch als Austria bezeichnet. Hauptort wurde
zwischen 1141 und 1177 Wien. 1139 entzog der 1138 im Wettbewerb mit dem
welfischen Herzog der Bayern und Sachsen zum deutschen König gewählte Staufer Konrad
III. den übermächtigen Welfen (Heinrich dem Stolzen) das Herzogtum der Bayern
mit der Begründung, dass kein Herzog zwei Herzogtümer gleichzeitig haben könne,
und gab es als Lehen an seinen Stiefbruder, den babenbergischen Markgrafen
Leopold IV., der damit vom Grafen einer Mark zum Herzog des gesamten Herzogtums
(Stammesherzogtums) der Bayern aufstieg. Als sich der seinen Vater Heinrich den
Stolzen beerbende Welfe Heinrich der Löwe mit diesem Verlust nicht abfinden
wollte, gab sein um Ausgleich bemühter Vetter, Kaiser Friedrich I. Barbarossa,
1156 das Herzogtum Bayern an die Welfen zurück (bis 1180), löste aber im seit
dem 19. Jahrhundert so genannten privilegium minus die Mark vom Herzogtum
Bayern und erhob sie zum eigenen, dadurch von Bayern getrennten Herzogtum
(Territorialherzogtum) Ö. (Weiberlehen), in dem der Herzog die grundsätzlich
oberste Gerichtsgewalt innehatte. 1180 wurde auch die karantanische Mark ein
Herzogtum (Steiermark). 1192 fiel durch Erbvertrag (Georgenberger Handfeste)
von 1186 das Herzogtum Steiermark von den Traungauern (Otakaren) an die
Babenberger. 1246 starben die Babenberger im Mannesstamm aus. Der mit einer
Erbtochter verheiratete Ottokar II. von Böhmen und Bela IV. von Ungarn teilten
sich 1254 das Erbe. Dabei gelangten Ö. und der Traungau an Böhmen. Seit etwa
dieser Zeit (1252/1254/1264) wurde von der provincia super Anasum (Land ob der
Enns) oder von der Austria superior gesprochen, von wo aus es allmählich zur
Benennung des Herzogtums Ö. als Land unter der Enns (Niederösterreich) kam,
obwohl beide Länder bis 1806 nur ein einheitliches Reichslehen bildeten und
weitgehend gemeinsame Wege gingen. Über diese beiden Länder hinaus errang
Ottokar II. von Böhmen 1260 die Steiermark sowie 1269 Kärnten und Krain,
nachdem schon 1192 und 1198 unter den Babenbergern eine Personalunion zwischen
Ö. und Steiermark bestanden hatte. Nach dem Sieg über Ottokar 1276/1278
belehnte König Rudolf von Habsburg 1282 seine Söhne mit Ö., das während des 13.
Jahrhunderts zwei eigene Landrechte erhielt, Steiermark und Krain, von denen
Krain aber bis 1335/1374 als Pfandschaft an die in Friaul, Istrien und Krain
sowie in Tirol (1248) begüterten Grafen von Görz kam, die auch das Herzogtum
Kärnten erhalten hatten. Von diesen übernahmen die Herzöge von Ö., die (durch
Rudolf IV.) 1358/1359 zwecks Angleichung ihrer minderen Rechtsstellung an
diejenige der Kurfürsten das im 19. Jahrhundert sog. privilegium maius als
Fälschung herstellen ließen und 1365 in Wien eine Universität gründeten, 1335
Kärnten, Teile Krains und der Windischen Mark, 1363/1364 Tirol, 1374 Istrien
und weitere Teile Krains sowie 1500 schließlich die vordere und hintere
Grafschaft Görz. Dazu kamen 1368 der Breisgau mit Freiburg sowie die
Reichslandvogtei in Schwaben und die
Reichsgrafschaft Hohenberg, 1375 Herrschaften westlich des Arlbergs (Feldkirch,
Bregenz), 1382 Triest und 1471 Sankt Veit/Pflaum (Fiume). 1379 wurden diese
Gebiete zwischen Herzog Albrecht III. (Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns,
außer Pitten-Wiener Neustadt) und seinem Bruder Leopold II. (übrige Länder
Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol, Gebiete vor dem Arlberg) geteilt. Die
leopoldinische Linie wurde ab 1396 mehrmals geteilt, wobei eigene Linien für
Tirol (und das Gebiet westlich vor dem Arlberg, Vorderösterreich) und die schwäbisch-alemannischen
Herrschaften entstanden. Albert VII. (als König [1438] Albrecht II.) erlangte
als Schwiegersohn und Erbe König Sigmunds dessen Güter und den Königsthron.
Unter Friedrich III. wurde infolge Anerkennung des gefälschten privilegium maius
Ö. Erzherzogtum bzw. Pfalzerzherzogtum. 1457 kam das albertinische Erbe an die
Leopoldiner, die aber im Westen (Schweiz), im Süden (Friaul) und vorübergehend
im Osten (Böhmen, Ungarn, 1485/1487-1490 Wien und Niederösterreich) Güter
verloren. Nach dem Aussterben der übrigen Linien vereinigte die leopoldinische
Linie unter Maximilian I. alle Herrschaften (einschließlich Burgunds mit rund
2000 Quadratmeilen), die nunmehr in ”niederösterreichische” Länder (Ö. ob der
Enns und Ö. unter der Enns, Steiermark, Kärnten, Krain) und
”oberösterreichische” Länder (Tirol, Vorderösterreich) eingeteilt wurden, mit
denen Württemberg (von 1519 bis 1534) und das 1477 erworbene Burgund in
Personalunion verbunden waren. Dazu kamen 1500 Görz, um 1505 als Gewinn aus dem
bayerischen Erbfolgekrieg die drei unterinntalischen Gerichte Rattenberg,
Kufstein, Kitzbühel, Landvogtei Hagenau und Ortenau (1551/1556 Lösung des
Pfands Fürstenbergs) sowie 1516 venetianische Gebiete (Ampezzo, Rovereto u.
a.). 1519/1521/1522 fiel der Herrschaftskomplex dieses Hauses Ö.
(Oberösterreich und Niederösterreich, Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol,
Vorderösterreich, Württemberg), der im Wesentlichen den 1512 geschaffenen
österreichischen Reichskreis bildete, vertraglich (von Karl V.) an Ferdinand I.
Dieser erwarb gemäß dem Hausgrundsatz bella gerant alii, tu felix Austria nube
(Mögen andere Kriege führen, du, glückliches Ö., heirate) nach dem Tod des
Königs von Ungarn 1526 das Königreich Böhmen mit seinen Nebenländern sowie
einen Teil Ungarns. 1564 wurde dann weiter aufgeteilt in eine
oberösterreichische Ländergruppe (mit Tirol, Vorderösterreich) mit der Residenz
Innsbruck, eine innerösterreichische Ländergruppe (Steiermark, Kärnten, Krain)
mit der Residenz in Graz sowie Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns mit Böhmen
und dem restlichen Ungarn und der Residenz in Prag bzw. Wien. 1648 gingen das
Elsass an Frankreich und die Lausitz an Sachsen verloren. Mit dem Aussterben
der jüngeren Tiroler Linie, die in der oberösterreichischen Ländergruppe
nachgefolgt war, kamen deren Güter 1665 an die innerösterreichische Linie. Ihr
gelangen in den Türkenkriegen 1683-1699 und 1715-1718 erhebliche Erweiterungen
(Ungarn, Siebenbürgen, Banat, Kleine Walachei, Teile Serbiens mit Belgrad). Am
Ende des um das Erbe der spanischen Habsburger (Karl II. † 1. 11. 1700)
geführten spanischen Erbfolgekriegs erhielt Karl (VI.) 1713/1714 bei Verzicht
auf Spanien, das an Philipp V. von Frankreich fiel, die (Reste der) spanischen
Niederlande, Mailand (mit den Grafschaften Pavia und Angleria und den
Markgrafschaften Castro und Malgrate), Mantua, Mirandola, Neapel und Sardinien,
das er 1720 gegen Sizilien, das an Savoyen gefallen war, tauschte. 1735/1738
wurde Neapel-Sizilien gegen das 1748 zusammen mit dem 1729 eingezogenen
Guastalla wieder verlorene Parma-Piacenza ausgetauscht sowie das Herzogtum
Lothringen, das Franz Stefan, der Gemahl Maria Theresias, eingebracht hatte,
gegen die Toskana, wobei die Niederlande, Ungarn, Siebenbürgen, die
Militärgrenzbezirke sowie die ab 1713 in Italien erworbenen Gebiete
(beansprucht u. a. Mailand, Generalvikariat Siena, Finale, Piombino mit Elba,
Correggio) nicht dem Heiligen Römischen Reich angehörten. 1713 erhielt die sog.
monarchische Union in der Pragmatischen Sanktion erstmals ein Grundgesetz, das
die unteilbare Einheit (unio indivisibilis et inseparabilis), die
Primogeniturnachfolge und die subsidiäre weibliche Erbfolge festschrieb. Erster
gemeinsamer Landesfürst war Karls VI. Tochter Maria Theresia (1740-1780), unter
der als Auswirkung des Absolutismus das Behördenwesen in der Form sachlich
gegliederter Zentralbehörden reformiert wurde, zugleich aber im schlesischen
Erbfolgekrieg Schlesien mit Ausnahme Jägerndorf-Teschens an Preußen verloren
ging. Unter ihren Nachfolgern, Joseph II. und Leopold II., wurde aus der
monarchischen Union, die vor allem als Folge der Aufteilung Polens 1772 um
Ostgalizien mit Lodomerien, 1775 um die Bukowina, 1779 um das Innviertel und
1795 um Westgalizien erweitert wurde, ein Staat im Sinne des aufgeklärten
Absolutismus, in dem bisher von den Ländern ausgeübte Hoheitsrechte der
Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung auf Zentralbehörden übergingen.
Folgerichtig entstanden ein einheitliches Strafgesetzbuch (1787) und ein für
die deutschen Erbländer gültiges Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch (1811).
1804 erhielt der Staat nach dem Vorbild Frankreichs auch durch die Annahme des
Titels eines erblichen Kaisers von Ö. einen einheitlichen, in seinem Umfang
aber bis 1867 nicht ganz klaren Namen. Infolge der Kriege mit Frankreich gingen
1797 die (verbliebenen) österreichischen Niederlande und die Lombardei
verloren, doch wurden von der 1797 durch Frankreich aufgelösten Republik
Venedig Venetien, das istrianische Küstenland und Dalmatien erworben. Im § 1
des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt Ö. für die
Abtretung der Landvogtei Ortenau die Bistümer Trient und Brixen und die in
beiden Bistümern gelegenen Kapitel, Abteien und Klöster. Weiteres kam an
Toskana und Modena. 1805 musste auf Venetien, das istrianische Küstenland und
Dalmatien bzw. Vorderösterreich und Tirol (zu Bayern) verzichtet werden, doch
konnte das 1803 an Toskana gelangte Erzstift Salzburg mit Berchtesgaden
eingegliedert werden. 1809 mussten Salzburg, Westgalizien, Teile Österreichs ob
der Enns und Kärntens, Krain und das Küstenland mit Triest abgegeben werden.
1815 wurde dann der Stand von 1797 mit Ausnahme der Niederlande,
Vorderösterreichs und Westgaliziens wiederhergestellt. Zugleich begann die
Mitgliedschaft Österreichs mit seinen ehemaligen Reichsländern im Deutschen
Bund als Präsidialmacht. 1816 wurde von Bayern gegen Marktredwitz Vils im
Außerfern gewonnen. Im Gefolge der Unruhen von 1848 erhielt Ö. am 25. 4. 1848
eine vom Kaiser durch Oktroi in Kraft gesetzte Verfassung, die abgelehnt und am
31. 12. 1851 unter Rückkehr zum Absolutismus (Neoabsolutismus) wieder
aufgehoben wurde. Nach § 1 der österreichischen oktroyierten Verfassung vom 4.
3. 1849 bestand zu dieser Zeit das Kaisertum Ö. aus folgenden Kronländern:
Erzherzogtum Ö. ob der Enns, Ö. unter der Enns, Herzogtum Salzburg, Herzogtum
Steiermark, Königreich Illyrien (Herzogtum Kärnten, Herzogtum Krain, gefürstete
Grafschaft Görz und Gradisca [Gradiska], Markgrafschaft Istrien und Stadt
Triest mit ihrem Gebiet), gefürstete Grafschaft Tirol und Vorarlberg,
Königreich Böhmen, Markgrafschaft Mähren, Herzogtum Oberschlesien und
Niederschlesien (Schlesien), (Königreich Galizien und Lodomerien [mit den
Herzogtümern Auschwitz und Zator und dem Großherzogtum Krakau], Herzogtum
Bukowina, Königreich Dalmatien, Kroatien, Slawonien, Ungarn, Großfürstentum
Siebenbürgen, Militärgrenzbezirke, lombardisch-venetianisches Königreich
(lombardo-venezianisches Königreich), wobei nach dem 5. 3. 1860 diese strikte
Terminologie zugunsten von Königreichen und Ländern aufgegeben wurde. 1859 ging
infolge der Niederlage gegen Sardinien und Frankreich die Lombardei an
Sardinien (1861 Italien) verloren. 1861 wurde erneut eine wenig eindrucksvolle
Verfassung geschaffen. 1866 fiel infolge der Niederlage gegen Preußen und
Italien Venetien an das 1861 aus Sardinien neu entstandene Italien. Außerdem
musste Ö. der Auflösung des Deutschen Bundes und der Begründung des
Norddeutschen Bundes zustimmen. 1867 mussten im sog. Ausgleich Ungarn besondere
Rechte zugestanden werden, so dass aus dem Kaisertum Ö. die
österreichisch-ungarische Doppelmonarchie (Transleithanien und Zisleithanien,
seit 1915 Ungarn und Ö.) erwuchs. Da Ungarn seit 1848 eine Verfassung hatte,
führte dies im Dezember 1867 zugleich in Erweiterung der Reichsverfassung von 1861
zu einer konstitutionellen Verfassung. Die weitere Entwicklung wurde von den
Nationalitätenproblemen bestimmt. Die sich aus der fehlenden Übereinstimmung
von Staat und Nation ergebenden Spannungen verschärften sich durch die
Okkupation (1878) und die Annexion (1908) Bosniens und der Herzegowina aus dem
zuvor osmanisch-türkischen Herrschaftsbereich. Sie führten schließlich in den
durch das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand
(Sarajewo 18. 6. 1914) ausgelösten ersten Weltkrieg. Nach der militärischen
Niederlage und nach dem missglückten Versuch der Umwandlung Zisleithaniens in
einen Nationalitätenstaat (17. 10. 1918) verzichtete der Kaiser von Ö. am 11.
11. 1918 auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften. Schon zuvor hatten sich nichtdeutsche
nationale Bestandteile von Ö. abgelöst (Tschechoslowakei, Ungarn, Jugoslawien).
Neben Tschechen, Südslawen und Ukrainern begründeten am 21. 10. 1918 auch die
deutschen Abgeordneten des Reichsrates als provisorische Nationalversammlung
den eigenen Staat Deutschösterreich (Deutsch-Österreich), in den die deutschen
Siedlungsgebiete Österreich-Ungarns einbezogen werden sollten, dem
Deutsch-Böhmen, Sudetenland, Südtirol sowie kleinere Teile Kärntens und
Deutsch-Westungarns aber verloren gingen und der auf Druck der nichtdeutschen
Mächte auf die Verbindung mit dem Deutschen Reich verzichten und den Namen Ö.
annehmen musste. Am 1. 10. 1920 erhielt die neue Republik Ö. eine Verfassung.
1933/1934 kam es in ihr zu einem schrittweisen Staatsstreich durch das Kabinett
Dollfuß, das am 1. 5. 1934 eine neue Verfassung (ständischer Bundesstaat)
erließ, und am 11. 3. 1938 zum 1918 von den Alliierten verwehrten, von dem in
Braunau am Inn in Oberösterreich geborenen deutschen Reichskanzler Adolf Hitler
ultimativ geforderten Anschluss an das Deutsche Reich, dem in einer
Volksabstimmung vom 10. 4. 1938 99,73% der Österreicher zustimmten. Durch das
Ostmarkgesetz vom 14.4.1939 wurde Ö. bis 1945 in die sieben Reichsgaue Wien,
Kärnten, Niederdonau, Oberdonau, Salzburg, Steiermark und Tirol gegliedert.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde Ö. wiederhergestellt und wurde
durch Verfassungsüberleitungsgesetz vom 1. 5. 1945 am 19. 12. 1945 die
Verfassung von 1920 wieder in Kraft gesetzt. 1955 endete mit dem Abschluss
eines Staatsvertrages (15. 5. 1955) mit den alliierten Siegermächten gegen
Zusicherung der Neutralität die Besatzungszeit. Wirtschaftlich an Deutschland
orientiert trat Ö. unter äußerlicher Wahrung der Neutralität zum 1. 1. 1995 der
Europäischen Union bei. S. a. Habsburg, Ostarrihhi II.
L.: Wolff 23; Zeumer 552 II a 1, II b 61, 5, 61, 13; Wallner 713 ÖsterreichRK
1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) H4, II 66 (1378) G/I4, II 78
(1450) H4, III 22 (1648) F-H4, III 38 (1789) E3/4; Lechner, K., Österreich,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Wurzbach, K. v., Biographisches
Lexikon des Kaisertums Österreich, Bd. 1-60 1856ff.; Huber, A./Redlich, O.,
Geschichte Österreichs (bis 1740), Bd. 1ff. 1885ff., Neudruck 1968; Werunsky,
E., Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte, Wien 1894-1938
(Lieferungswerk); Luschin v. Ebengreuth, A., Österreichische Reichsgeschichte.
Geschichte der Staatsbildung, der Rechtsquellen und des öffentlichen Rechts,
Bd. 1f. 1895, 2. A. 1918; Beidtel, I., Geschichte der österreichischen
Staatsverwaltung 1740-1848, bearb. v. Huber, A., 2 Bde Innsbruck 1896ff.,
Neudruck 1968; Historischer Atlas der österreichischen Alpenländer, 1906f.;
Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Osterriche,
Ostarike, Ostarriche, [Gau um die Donau?,] Nöchling, Neuhofen an der Ybbs,
nicht Enzersdorf?); Luschin v. Ebengreuth, A., Handbuch der österreichischen
Rechtsgeschichte, Bd. 1 Österreichische Reichsgeschichte des Mittelalters, 2.
A. 1914; Stolz, O., Grundriss der Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte
Österreichs, 1951; Österreichisches biographisches Lexikon 1815-1950, 1954ff.;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 36, 50, 94,
IV, 5, Ostarrichi, Oriens, orientales partes, orientalis plaga, terra
australis; Goldinger, W., Geschichte der Republik Österreich, Wien 1962;
Mitterauer, M., Karolingische Markgrafen im Südosten, 1963; Brunner, O., Land
und Herrschaft. Grundfragen der territorialen Verfassungsgeschichte Österreichs
im Mittelalter, 6. A. 1973; Hohenecker, L./Otruba, G., Von Saint Germain zum
Staatsvertrag. Österreich 1918-1955, Wien 1967; Lhotsky, A., Geschichte
Österreichs seit der Mitte des 13. Jahrhunderts, 1967; Grass, N., Der Wiener
Dom, die Herrschaft zu Österreich und das Land Tirol, 1968; Österreich im Jahre
1918, hg. v. Neck, R., 1968; Bauer, R., Österreich. Ein Jahrtausend Geschichte
im Herzen Europas, 1970; Walter, F., Österreichische Verfassungs- und
Verwaltungsgeschichte von 1500-1955, 1972; Hellbling, E., Österreichische Verfassungs-
und Verwaltungsgeschichte, 2. A. Wien 1974; Lechner, K., Die Babenberger.
Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Wien 1976; Weltin, M., Das
österreichische Land des 13. Jahrhunderts im Spiegel der
Verfassungsentwicklung, (in) Vorträge und Forschungen 23, hg. v. Classen, P.,
1977, 381ff.; Sturmberger, H., Land ob der Enns und Österreich, 1979; Zöllner,
E., Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 8. A. 1990;
Autriche (Österreich), bearb. v. Grass, N., 1979, (in) Introduction
bibliographique à l’histoire du droit et à l’ethnologie juridique, hg. v.
Gilissen, J., D/4; Brauneder, W., Österreichische Verfassungsgeschichte, 10. A.
2005; Simon, W., Österreich 1918-1938, 1984; Bibliographie zur Geschichte der
Städte Österreichs, hg. v. Rausch, W., 1984; Reichert, F., Landesherrschaft,
Adel und Vogtei. Zur Vorgeschichte des spätmittelalterlichen Ständestaates im
Herzogtum Österreich, 1985; Österreich im Europa der Aufklärung, Bd. 1, 2 hg.
v. Plaschke, R./Klingenstein, G., 1985; Bruckmüller, E., Sozialgeschichte
Österreichs, 1985; Baltl, H./Kocher, G., Österreichische Rechtsgeschichte, 10.
A. 2004; Dieman, K., Geschichten vom ”Haus Österreich”, 1986; Good, D., Der
wirtschaftliche Aufstieg des Habsburgerreiches 1750-1914, 1986; Glatz, F./Melville,
R., Gesellschaft, Politik und Verwaltung in der Habsburgermonarchie, 1830-1918,
1987; Wolfram, H., Die Geburt Mitteleuropas, 1987; Zöllner, E., Der
Österreichbegriff, 1988; Hödl, G., Habsburg und Österreich 1273-1493, 1988;
Bihl, W., Von der Donaumonarchie zur Zweiten Republik, 1989; Dienst, H.,
Regionalgeschichte und Gesellschaft im Hochmittelalter am Beispiel Österreichs,
1990; Dienst, H., Regionalgeschichte und Gesellschaft im Hochmittelalter am
Beispiel Österreichs, 1990; Österreich im Hochmittelalter, hg. v. Drabek, A.,
1991; Rauchensteiner, M., Der Tod des Doppeladlers. Österreich-Ungarn und der
erste Weltkrieg, 1993; Scheibelreiter, G., Österreich, LexMA 6 1993, 1520;
Österreichische Geschichte in 10 Bänden, hg. v. Wolfram, H., 1994ff.; Brunner,
K., Österreichiche Geschichte 907-1156, 1994; Wolfram, H., Salzburg, Bayern,
Österreich, 1996; Dopsch, H., Die Länder und das Reich, 1999; Österreichische
Wirtschafts- und Sozialgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Eigner, P.
u. a., 1999; Wiesflecker, H., Österreich im Zeitalter Maximilians I., 1999;
Scheuch, M., Österreich im 20. Jahrhundert, 2000; Brauneder, W.,
Deutschösterreich 1918, 2000; Urban, O., Der lange Weg zur Geschichte, 2000;
Vocelka, K., Geschichte Österreichs, 2000; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 846; Kulenkampff,
A., Österreich und das alte Reich, 2005; Beller, S., Geschichte Österreichs,
2007; Die Geburt Österreichs, hg. v. Schmid, P. u. a., 2007.
Ostheim (Reichsritter). Gideon von O.,
württembergischer Obervogt von Tübingen, war etwa von 1598 bis 1604 Mitglied im
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Außerdem waren die O. im Kanton Baunach des Ritterkreises Franken
immatrikuliert.
L.: Hellstern 210.
Ottobeuren (Abtei, Reichsstift). Das
Benediktinerkloster O. südöstlich Memmingens wurde vielleicht 764 als
Familienstiftung begründet. Durch Kaiser Otto I. wurde das Stift 972 von allen
Reichslasten befreit. 1152 wurde es unter den Schutz des Papstes gestellt. 1299
wurde der Abt Reichsfürst, verlor diesen Rang aber im 15. Jahrhundert, nachdem
1356 das Hochstift Augsburg die Vogtei erworben hatte. 1626 verzichtete der
Bischof von Augsburg auf Grund eines Spruches des Reichskammergerichts von 1624
auf seine Ansprüche und veräußerte 1710 die noch verbliebenen
Schirmgerechtigkeiten an den Abt, der zwar dem Reichsfürstenrat angehörte, aber
weder beim schwäbischen Reichskreis noch im schwäbischen
Reichsprälatenkollegium Sitz und Stimme hatte. 1802/1803 kam O. mit einem
weitgehend geschlossenen Stiftsgebiet (3,3 Quadratmeilen, 12000 Einwohner) und
Anteilen an den Herrschaften Stein, Ronsberg und Erkheim an Bayern.
L.: Wolff 227; Wallner 687 SchwäbRK 38; Großer Historischer Weltatlas III 38
(1789) D4; Schwarzmaier, H., Königtum, Adel und Klöster im Gebiet zwischen
oberer Iller und Lech, 1961; Ottobeuren 764-1964, 1964; Kolb, Ä./Tüchle, H.,
Ottobeuren, Festschrift, 1964; Blickle, P., Memmingen, 1967, (in) Historischer
Atlas von Bayern, Teil Schwaben; Ottobeuren, hg.
v. Kolb, A., 1986; Die Urkunden des Reichsstiftes Ottobeuren 764-1460, bearb.
v. Hoffmann, H., 1991; Sreenivasan, G., The Peasants of Ottobeuren 1487-1726,
2004; Faust, U., Zur Reichsunmittelbarkeit Ottobeurens und Buxheims (in) Suevia
Sacra, hg. v. Liebhart, W. u. a. 2001.
Ow (Freiherren, Reichsritter). Die
Freiherren von O. gehörten bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild,
Teil am Neckar. Von 1548 bis 1805 waren sie mit Ahldorf, Bierlingen, Felldorf,
Wachendorf und dem 1722 verkauften Hirrlingen Mitglied im Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben. Über Württemberg kamen
die Güter 1951/1952 zu Baden-Württemberg. Schlossarchive bestehen noch in
Wachendorf (Ow-Wachendorf) bei Tübingen und Piesing (Ow-Felldorf) bei
Altötting.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 64; Hellstern 210; Kollmer 380; Adel am oberen Neckar, hg. v. Quarthal,
F. u. a., 1995; Archive der Freiherren von Ow, bearb. v. Seigel, R., 2003.
Pach zu Hansenheim und Hoheneppan
(Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Edlen von P. mit dem 1720
erworbenen Hausen am Tann zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 64.
Palm (Grafen, Fürsten, Reichsritter). Die dem
Patriziat der Reichsstadt Esslingen entstammende Familie P. wurde 1711
(Reichsritterstand) geadelt. Eine katholisch gewordene Linie erwarb unter
anderem die Herrschaften Illereichen (1771, von den Grafen Limburg-Styrum, 1788
Verkauf) und Hohengundelfingen (1774, von den Reichsfreiherren von Landsee) in Schwaben und wurde 1729 in den Reichsfreiherrenstand,
1750 in den Grafenstand und am 24. 7. 1783 (Carl Josef II., gegen hohe
finanzielle Leistungen) in den Fürstenstand erhoben. Die evangelisch
gebliebenen Linien gehörten mit dem 1728 erworbenen Mühlhausen/Neckar, dem 1740
erlangten Bodelshofen und dem 1744 erworbenen Rittergut Steinbach von 1722 bis
1805 zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 363, 375, 379; Schulz 268.
Pappenheim (Herrschaft, Grafschaft, Reichsritter).
Am Beginn des 11. Jahrhunderts erscheinen die nach der Burg P. (801 Pappinheim)
an der Altmühl bei Weißenburg benannten Reichsministerialen von P. Seit 1193
waren sie erbliche Träger des Reichsmarschallamts, das nach 1214 die mit ihnen
verwandten Herren von Biberbach unter den Namen P. übernahmen und seit 1356 bei
der Kaiserkrönung für den Kurfürsten von Sachsen ausübten. Im 15. Jahrhundert
gewannen sie neben Eichstätt das Reichsforstmeisteramt und
Reichsjägermeisteramt im bayerischen Nordgau. Neben der reichsunmittelbaren
Herrschaft P. hatten die im 16. und 17. Jahrhundert der Reichsritterschaft
(Kanton Altmühl bis etwa 1650, Kanton Steigerwald 17. Jahrhundert) im
Ritterkreis Franken angehörigen, mehrfach in Linien aufgespaltenen P.
verschiedene Güter inne (Stühlingen von 1582 bis ins 17. Jahrhundert, Biberbach
nördlich Augsburgs bis 1514, Hohenreichen und Wertingen bis 1700). Nach 1539
drang die Reformation in ihren Gebieten ein. 1628/1740 wurden sie zu
Reichsgrafen in der schwäbischen Grafenbank erhoben. Wegen Ramsberg (bis 1550)
und Wildenstein (1549-1605) waren die P. von 1542 bis 1805 im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Ihre
reichsunmittelbare Grafschaft im Altmühltal kam unter Druck am 1. 6. 1806 durch
Mediatisierung an Bayern. 1815 erhielt die Familie als Entschädigung für das
Reichsmarschallamt kurzzeitig auf dem Papier zugedachte, nie übertragene Güter
im ehemaligen Saardepartement (im Umfang von 9000 Seelen), die bald danach an
Preußen fielen. Am 8. 8. 1816 von Preußen als Ausgleich versprochene Domänen im
Regierungsbezirk Köln gab die Familie gegen Weingüter und Jagdgüter am Rhein
auf, deren Erhalt sie gutgläubig vorab quittierte, aber nie erhielt.
L.: Wolff 510; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Riedenauer 126;
Schulz 268; Pappenheim, H. Graf zu, Die frühen Pappenheimer Marschälle vom 12.
bis zum 16. Jahrhundert, Bd. 1f., 1927; Kraft, W., Das Urbar der Reichsmarschälle
von Pappenheim, 1929; Pappenheim, H., Graf zu, Geschichte des gräflichen Hauses
zu Pappenheim 1739-1939, 1940; Hofmann, H., Gunzenhausen - Weißenburg, 1960,
Historischer Atlas von Bayern; Arnold, B., Count and Bishop in Medieval
Germany, 1991; Wendehorst, A., Pappenheim, LexMA 6 1993, 1666; Strauch, D.,
Birkenfeld, Lichtenberg, Meisenheim etc. (in) Engagierte Verwaltung für die
Wissenschaft, 2007, 487.
Pappus von Tratzberg, Pappus von Trazberg
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren P. mit
den 1647 erworbenen Herrschaften Laubenberg und Rauhenzell zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 530; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 61.
Paumgarten (Reichsritter). Von 1766 bis 1805 waren
die P. im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Pfalz-Neuburg (Fürstentum, Herzogtum). Neuburg an der
Donau wird 680 erstmals genannt. Es war Herzogssitz der bayerischen
Agilolfinger, von 739/742 bis 801/807 auch Bischofssitz. Bei der Absetzung der
Agilolfinger (788) wurde es Königsgut. 1247 fiel es an die Herzöge von Bayern,
1392 an die Linie Bayern-Ingolstadt, 1445 an Bayern-Landshut. Als Folge des
Landshuter Erbfolgekriegs wurde 1505/1509 aus Gütern Bayern-Landshuts sowie
Bayern-Münchens das Fürstentum P. mit Residenz in Neuburg und Gütern um
Neuburg, Höchstädt, Sulzbach, Weiden und Burglengenfeld (Lengenfeld) gebildet.
1542/1552 wurde die Reformation eingeführt. 1556 kam es im Zusammenhang mit dem
Erlöschen der alten Linie Kurpfalz, bei dem die Pfalz 1559 an Pfalz-Simmern
gelangte, an Pfalz-Zweibrücken. 1569 entstand durch Teilung von
Pfalz-Zweibrücken neben Pfalz-Zweibrücken und Pfalz-Birkenfeld die jüngere
Linie P., von der sich zwei unselbständige Teilfürstentümer um Hilpoltstein und
Sulzbach sowie um Floss, Vohenstrauß und Parkstein-Weiden abspalteten, die aber
schon 1604 bzw. 1597 zurückfielen. 1614 erhielt P. nach Beendigung des
jülich-klevischen Erbfolgestreits infolge der Heirat Philipp Ludwigs († 1614)
mit Anna von Jülich-Kleve Berg und Jülich sowie 1670 Ravenstein und errichtete
die Residenz in Düsseldorf (bis 1716). P. kam an den Sohn Wolfgang Wilhelm, der
sein Land rekatholisierte, Teile davon als Pfalz-Sulzbach an Pfalzgraf August
und Hilpoltstein an Pfalzgraf Johann Friedrich (1644 an P. zurück). 1685 wurde
P. nach dem Aussterben der mittleren pfälzischen Kurlinie (Pfalz-Simmern) neue
Kurlinie der Pfalz. 1742 wurde P., das seit etwa 1700 als Herzogtum bezeichnet
wurde, bei seinem Aussterben von Pfalz-Sulzbach beerbt. 1803 erhielt P.
innerhalb Bayerns eine eigene Provinzialregierung und wurde seit 1805 Provinz
Neuburg genannt. 1808 kam es zum neugeschaffenen Altmühlkreis. Das insgesamt
zum bayerischen Reichskreis zählende Fürstentum P. war in vier Teile getrennt:
der größte Teil lag nördlich Regensburgs zwischen dem Herzogtum Bayern, dem
Hochstift Regensburg und der Oberpfalz, der zweite Teil erstreckte sich zu
beiden Seiten der Donau bei der Stadt Neuburg, der dritte Teil befand sich auf
dem linken Donauufer zwischen der Markgrafschaft Burgau, dem Fürstentum
Oettingen und dem Ulmer Gebiet, und der vierte Teil lag zwischen der Oberpfalz
und dem Fürstentum Ansbach. Das Fürstentum enthielt die Pflegämter Neuburg,
Monheim, Lauingen, Gundelfingen, Heideck, Hilpoltstein, Allersberg, Hemau,
Beratzhausen, Laaber und Lupburg (Luppurg), Regenstauf, Kallmünz die
Landrichterämter Graisbach und Burglengenfeld, die Landvogteiämter Höchstädt
und Neuburg (letzteres mit den Pflegämtern Rennertshofen [Rennerzhofen],
Reichertshofen, Velburg und Schwandorf) und das Pfleggericht Burgheim.
L.: Wolff 140f.; Zeumer 553 II b 5; Wallner 712 BayRK 4; Großer Historischer
Weltatlas III 22 (1648) E4; III 38 (1789) D3; Die Territorien des Reichs 1, 44;
Häusser, L., Geschichte der rheinischen Pfalz, Bd. 1f. 2. A. 1856, Neudruck
1970; Schröder, A., Die Herrschaftsgebiete im heutigen Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg nach dem Stand von Mitte 1801, Z.
hist. Ver. Schwaben und Neuburg 32 (1906);
Neuburg, die junge Pfalz und ihre Fürsten, hg. v. Heider, J., 1955; Scherl, A.,
Die pfalzneuburgische Landesaufnahme unter Philipp Ludwig. Zum 350. Todestag
des Kartographen Christoph Vogel, Archivalische Zs. 56 (1960); Heider, F.,
Landvogteiamt und Landgericht Neuburg a. d. Donau. Seine Hofmarken, gefreiten
Sitze und Dorfgerichte, mit bes. Berücksichtigung von Strass, Burgheim und
Oggermühle, Neuburger Kollektaneenblatt 113 (1960); Press, V., Fürstentum und
Fürstenhaus Pfalz-Neuburg, (in) Gustl Lang, Leben für die Heimat, hg. v.
Ackermann, K. u. a., 1989; Handbuch der bayerischen Geschichte, hg. v.
Spindler, M., Bd. 3, 3 Geschichte der Oberpfalz und des bayerischen
Reichskreises, 3.A. 1995; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit,
hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 859.
Pfaudt von Kürnberg (Reichsritter), Pfaudt von
Kürnburg. Von 1661 bis 1704 waren die P. wegen des württembergischen Lehens Bittenfeld
(bis 1664) und wegen Oßweil im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Pfeil (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von P. mit Unterdeufstetten (1794 an die
Freiherrn von Seckendorff) zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Unterdeufstetten kam über Württemberg
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 62.
Pflügern auf Schrozburg, Pflügern auf Schrotzburg
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Hegau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch 18 Fn. 2.
Pflummern (Reichsritter). Von 1651 bis 1655 war
Peter von P. wegen Helfenberg Mitglied des Kantons Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 268.
Pforzheim (Damenstift). P. geht auf eine am Zusammenfluss
von Nagold und Enz gelegene römische Siedlung (portus) zurück. Über (den
König?,) die Staufer und die Welfen kam es an Baden. In P. wurde 1460 ein
Kollegiatstift errichtet. Das Damenstift zu P. war um 1790 wegen Bockschaft
Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Winkelmann-Holzapfel 158.
Pfuel (Reichsritter). Von 1714 bis 1731 war
Conrad Christoph von P. als Personalist im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Plato von Janersfeld (Reichsritter), Plato von
Jaunsfeld. Caspar P. war von 1612 bis 1622 Mitglied im Kanton Neckar und von
1609 bis 1620 wegen halb Mühlhausen am Neckar Mitglied im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 210; Schulz 269.
Plieningen (Reichsritter). Von 1593 bis 1610 war
Friedrich von P. Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Von 1542 bis zu ihrem Erlöschen 1645
gehörten die P. wegen Schaubeck, Kleinbottwar, Hohenstein und (zeitweise) dem
halben Magolsheim dem Kanton Kocher an.
L.: Hellstern 210; Schulz 269; Bührlen-Grabinger, C., Die Herren von Plieningen,
1986.
Plittersdorf, Plittersdorff, Blittersdorff
(Reichsritter). Im späteren 17. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie zeitweise im Ort
Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Riedenauer 126; Handbuch der hessischen
Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 357
(Niederkalbach, Uttrichshausen, nach 1674).
Portia (Fürsten). Die Fürsten von P. gehörten von 1665 bis 1776 als Personalisten zu den neufürstlichen, nach 1582 entstandenen deutschen Reichsfürsten. Da es ihnen nicht gelang, für ihre in Krain gelegene Grafschaft Mitterburg (Pisino) die Reichsunmittelbarkeit zu gewinnen und der Erwerb der reichsunmittelbaren Herrschaft und späteren gefürsteten Grafschaft Dettensee (Tettensee) in Schwaben zu spät kam, verloren sie Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat wieder, nicht aber die Fürstenwürde. Sie erlangten 1622 über die Grafen Widmann die Güter der 1639 ausgestorbenen Grafen von Salamanca-Ortenburg und residierten bis 1918 in Spittal an der Drau (Spital an der Drau). S. Ortenburg.
Praßberg (Freiherren, Reichsritter). Vom 16.
Jahrhundert bis etwa 1800 zählten die Freiherren von P. zu Altensummerau zum
(Kanton) Hegau (bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch Anhang 77.
Praßberg (Herrschaft). Die zum (Kanton) Hegau
(bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben
gehörige Herrschaft P. wurde 1749 von den Erbtruchsessen von
Waldburg-Wolfegg-Wolfegg erworben.
L.: Wolff 509; Hölzle, Beiwort 54.
Preysing (Grafen, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die dem vornehmsten bayerischen Adel angehörenden Grafen
von P. mit dem 1732 erworbenen Ramsberg und dem 1746 erlangten Rechberghausen
(bis 1789) zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Schulz 269.
Pürckh (Reichsritter). Johann Adam Ernst von
P., kaiserlicher Kammergerichtsassessor, war von 1691 bis etwa 1702 Mitglied
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 211.
Racknitz (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die aus Österreich ausgewanderten Freiherren von R. mit dem
von den Geizkofler erheirateten Haunsheim zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Mit Schloss Ehrenberg, zwei Dritteln
Heinsheim und Zimmerhof mit Kohlhof waren sie dem Kanton Kraichgau
inkorporiert. Außerdem gehörten sie mit dem 1777 von den Grafen von Muggenthal
erworbenen Laibach, das 1808 an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg kam, dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 56, 62, 63;
Winkelmann-Holzapfel 158; Stetten 37, 185; Riedenauer 126; Schulz 269.
Rammingen (Reichsritter). Erhardt von R. zu
Bauschlott, markgräflich badischer Rat, war von 1610 bis etwa 1628 Mitglied im
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 211.
Ramschwag (Freiherren, Reichsritter). 1753 zählten
die Freiherren von R. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 77, 81.
Ramsenstrut (reichsritterschaftliche Herrschaft). R. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Ellwangen und damit 1802/1803 an Württemberg bzw. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Rassler von Gamerschwang, Raßler von
Gamerschwang (Freiherren, Reichsritter). Die Freiherren R., die seit 1661 mit
Gamerschwang dem Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben
angehörten, wurden 1760 mit den Ortschaften Bittelbronn (Lehen Österreichs),
Bieringen (Lehen Österreichs), Börstingen [Borstingen] (ein Viertel Lehen
Österreichs, drei Viertel Eigengut) und der Herrschaft Weitenburg mit Sulzau
(drei Viertel Eigengut, ein Viertel Lehen Österreichs) Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau.
L.: Hölzle, Beiwort 59, 65; Hellstern 211, 218; Kollmer 375.
Rathsamhausen (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die Freiherren von R. mit Nonnenweier samt Daubensand zum Ort (Bezirk)
Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (1802 Freiherr Christoph Philipp von R. zu
Ehenweyer). Mit Bösenbiesen, Boozheim, Fegersheim, Künheim, Ohnheim und halb
Wibolsheim waren sie Mitglied im Ritterkreis Unterelsass, wo sie bereits im
Stichjahr 1680 angesessen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft
immatrikuliert waren. 1819 erloschen sie männlicherseits, 1890 weiblicherseits.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592, 595; Hölzle, Beiwort 66, 67.
Ratzenried (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von und zu R. zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee,
Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
S. Humpiß, genannt von R.
L.: Ruch Anhang 82; Roth von Schreckenstein 2, 592; Genealogischer Kalender
1753, 529.
Rauch von Winnenden (Reichsritter). Von 1548
bis 1737 zählten die R. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Von 1542 bis 1564 war Wolf von R. als
Ganerbe von Bönnigheim Mitglied im Kanton Kocher.
L.: Hellstern 211; Schulz 269.
Raunau (reichsritterschaftlicher Ort).
Hohenraunau und Niederraunau an der Kammel bzw. Kammlach in Schwaben zählten zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Bei der Mediatisierung kamen sie an Bayern.
S. Niederraunau.
L.: Wolff 508; Miller, L., Geschichtliches vom ehemaligen Markt Niederraunau,
(in) Deutsche Gaue Sonderheft 70, 1908.
Rechberg (Herrschaft, Herren, Reichsritter,
Grafen). Die Burg Hohenrechberg am nordwestlichen Rand der Schwäbischen Alb
wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Nach ihr nannten sich seit 1179 (Rehperc)
die vielleicht von einer Linie der Familie Pappenheim abstammenden Herren von
R., die als staufische Ministeriale 1179 erstmals erscheinen, 1194 das
Marschallamt im Herzogtum Schwaben erhielten und
um ihren Stammsitz eine kleine reichsritterschaftliche Herrschaft (u. a. 1401
Weißenstein) behaupteten. In der Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden die
Hauptlinien Unter den Bergen (in Bargau, Bettringen, Rechberghausen, bis 1413)
und Auf den Bergen. Diese teilte sich 1326 in die Linien Hohenrechberg (bis
1585) und Illereichen. Bereits 1488 waren die R. Mitglied der
Rittergesellschaft St. Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee. 1607 wurde
die Familie in den Grafenstand erhoben, doch blieb die namengebende Herrschaft
wegen des Widerstandes der Reichsritterschaft im reichsritterschaftlichen
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben (R. und
Rothenlöwen mit Hohenrechberg, Weißenstein, Donzdorf, Treffelhausen
[Traffelhausen], Böhmenkirch [Böhmenkirchen]). Dorthin steuerten die R. auch
mit dem 1789 von den Bubenhofen erworbenen Gut Mösselhof und bis 1789 mit der
Herrschaft Kellmünz. Außerdem gehörten sie vielleicht bis zur Mitte des 17.
Jahrhunderts zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1810 wurden sie
endgültig als Grafen anerkannt. Die Güter (Staufeneck bzw. Stauffeneck, Salach,
Winzingen, Donzdorf, Wäschenbeuren, Hohenrechberg, Eislingen bzw.
Großeislingen, Straßdorf, Wißgoldingen, Waldstetten [Unterwaldstetten],
Rechberghausen, Weißenstein, Böhmenkirch [Böhmenkirchen], Degenfeld,
Schnittlingen) umfassten zuletzt rund 220 Quadratkilometer und kamen 1805 an
Württemberg (Rechberg) und Bayern.
L.: Wolff 510; Ruch Anhang 3; Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 371, 375, 380;
Stetten 33; Riedenauer 126; Schulz 269, Rahrbach 180; Maurer, H., Der
Hohenstaufen, 1977; Konzen, N., Aller Welt Feind, 2013.
Reckenbach (Reichsritter). Von 1548 bis etwa 1581
war Jakob von R. zu Marschalkenzimmern mit (Wohnsitz) Oberndorf am Neckar
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 211.
Regensburg (freie Stadt, freie Reichsstadt). Nahe
einer älteren vermutlich Radasbona genannten keltischen Siedlung an der Mündung
von Regen (und Naab) in die Donau errichteten die Römer um 80 n. Chr. ein
Kohortenkastell und 179 n. Chr. das Legionskastell Castra Regina bzw. Reginum,
das sie um 400 unzerstört wieder aufgaben. Um 535 nahmen es die Bayern in
Besitz. Ihre agilolfingischen Herzöge richteten dort eine Pfalz ein, die in
Nachfolge von Lorch Hauptsitz wurde. 739 erneuerte Bonifatius das Bistum. 788 fiel
bei der Absetzung des bayerischen Herzogs Tassilo III. die Pfalz an den König.
Von 918 bis 937 kam R. nochmals an den Herzog, dann wieder an den König.
Infolge seiner günstigen Verkehrslage entwickelte sich R. zu einer bedeutenden
Handelsstadt. Der Bischof von R. und der Herzog von Bayern, dessen Vorort es
bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts war, bemühten sich vor allem nach dem
1185/1196 erfolgten Aussterben der Burggrafen von R. aus dem Geschlecht der
Babonen (Paponen) um die Erringung der Stadtherrschaft, doch blieb diesen
Versuchen der Erfolg versagt. 1207, 1230 und 1245 erhielt R. von König Philipp
von Schwaben und Kaiser Friedrich II. wichtige
Privilegien, so dass es im Spätmittelalter zu einer der sieben freien Städte
aufsteigen konnte, die dem Reich weder Steuern noch sonstige Abgaben noch
Huldigung zu leisten hatten. 1256 trat die Stadt dem rheinischen Städtebund
bei. Im 14. und 15. Jahrhundert sank im Wettbewerb mit Augsburg, Nürnberg und
Wien Regensburgs wirtschaftliche Bedeutung. Von 1486 bis 1492 kam es sogar
vorübergehend an Bayern (Bayern-München). Maximilian I. machte aus der freien
Stadt eine kaiserliche Stadt. 1542 trat R. der Reformation bei, wurde durch
Zuwanderung später aber wieder überwiegend katholisch. Seit 1663 war es der Tagungsort
des immerwährenden Reichstags, seit 1748 Sitz des kaiserlichen
Prinzipalkommissärs Thurn und Taxis. R. führte die erste Stimme auf der
schwäbischen Städtebank des Reichsstädtekollegiums im Reichstag und gehörte dem
bayerischen Reichskreis an. 1802/1803 wurde die Reichsstadt R. mit dem
Hochstift sowie den Klöstern und Reichsstiften Sankt Emmeram, Obermünster und
Niedermünster unter Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg zum Fürstentum R.
vereinigt. 1810 kam sie mit 0,5 Quadratmeilen Gebiet (der Stadtmark und den
Donauinseln Obererer Wöhrd bzw. Oberer Wörth [Oberwörth] und Unterer Wöhrd bzw.
Unterer Wörth [Niederwörth]) an Bayern.
L.: Wolff 152; Zeumer 555 III b 1; Wallner 713 BayRK 17; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) G4, III 22 (1648) F4, III 38 (1789) D3; Schroeder
417ff.; Die Territorien des Reichs 6, 36; Gemeiner, K., Regensburger Chronik,
Bd. 1ff. 1800ff., Neudruck 1971; Walderdorff, H. Graf v., Regensburg in seiner
Vergangenheit und Gegenwart, 4. A. 1896; Regensburger Urkundenbuch, Bd. 1 (bis
1350) 1913; Hofmann, A. v., Die Stadt Regensburg, Bd. 1f. 1922; Bastian, F.,
Regensburger Urkundenbuch, 1956; Bosl, K., Die Sozialstruktur der
mittelalterlichen Residenz- und Fernhandelsstadt Regensburg, 1966; Ambronn, K.,
Verwaltung, Kanzlei und Urkundenwesen der Reichsstadt Regensburg im 13.
Jahrhundert, 1968; Hable, H., Geschichte Regensburgs, 1970; Kreuzer, G., 2000
Jahre Regensburger Stadtentwicklung, 1972; Schmid, D., Regensburg I, 1976, (in)
Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern; Albrecht, D., Regensburg im
Wandel - Studien zur Geschichte der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert, 1984;
Regensburg. Geschichte in Bilddokumenten, hg. v. Kraus, A./Pfeiffer, W., 2. A.
1986; Bauer, K., Regensburg, 4. A. 1988; Schmid, A., Regensburg und Bayern,
1989; Kraus, A., Regensburg, ein Beispiel deutscher Stadtentwicklung, 1989;
Schmid, A., Regensburg. Die Reichsstadt und die Klöster, 1994, Historischer
Atlas von Bayern; Schmid, A., Regensburg, LexMA 7 1994, 563; Regensburg, hg. v.
Albrecht, D., 1994; Regensburg im Mittelalter, hg. v. Wanderwitz, H. u. a.,
1995; Schmid, P., Die Reichsstadt Regensburg, (in) Handbuch der bayerischen
Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 3, 3 3. A. 1995, 302; Schmid, A.,
Regensburg, 1995; Mayer, S., Das Ringen Bayerns und des Kaiserhofs um die
Reichsstadt Regensburg, 1996; Schmuck, J., Ludwig der Bayer und die Reichsstadt
Regensburg, 1997; Trapp, E., Welterbe Regensburg, 2008.
Rehlingen (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die R. zum Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592.
Reichau (Reichsritter). Wegen des erheirateten
Helfenberg zählte Georg von R. von 1684 bis 1694 zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 269.
Reichenbach (reichsritterschaftliche Herrschaft). R. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam teilweise an Ellwangen und damit 1802/1803 an Württemberg bzw. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Reichlin von Meldegg (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren R. mit dem 1749 erworbenen Amtzell
und dem später an den Freiherren von Bodman gelangten Freudental zum Kanton
Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Mit Ellmannsweiler und Fellheim und dem vor
1617 erworbenen Niedergundelfingen waren sie im Kanton Donau immatrikuliert,
mit Horn (1683-1746, später als Personalisten) im Kanton Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 61; Ruch Anhang 81, 82;
Schulz 269.
Reichskreise. Nach bereits im späten 14. Jahrhundert
(1389) beginnenden Versuchen, Frieden, Gericht, Verteidigung und Steuern im
Reich gebietsweise zu organisieren, wurden 1500 sechs Kreise als
Herkunftsbezirke der sechs ritterlichen bzw. gelehrten Mitglieder des
zwanzigköpfigen Regiments des 1495 geschaffenen Reichskammergerichts
eingerichtet (Franken, Bayern, Schwaben,
Oberrhein, Niederrhein-Westfalen, Niedersachsen). 1512 kamen vier weitere
derartige R. hinzu (österreichischer, burgundischer, kurrheinischer und
obersächsischer Kreis). S. Einzelartikel Bayerischer Reichskreis, Burgundischer
Reichskreis, Fränkischer Reichskreis, Kurrheinischer Reichskreis,
Niederrheinisch-westfälischer Reichskreis, Niedersächsischer Reichskreis,
Oberrheinischer Reichskreis, Obersächsischer Reichskreis, Österreichischer
Reichskreis, Schwäbischer Reichskreis.
L.: Dotzauer, W., Die deutschen Reichskreise in der Verfassung des Alten
Reiches und ihr Eigenleben (1500-1806), 1989; Heinig, P., Reichskreise, LexMA 7
1994, 629; Hartmann, P., Zur Bedeutung der Reichskreise, FS Gerlich, A., 1995,
305.
Reichsritterschaft. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts
schlossen sich entgegen den Bestimmungen der Goldenen Bulle von 1356 Edelfreie
und frühere Ministeriale vor allem in Schwaben,
Franken und dem Rheingebiet zu Einungen zusammen. 1422 wurden sie durch Kaiser
Sigmund anerkannt. 1495 wendeten sie sich gegen die Heranziehung zum gemeinen
Pfennig. Seit etwa 1530 leisteten sie stattdessen freiwillige Subsidien und
gewannen zunehmend an Geschlossenheit. 1577 vereinigten sich der Schwäbische
Ritterkreis, der Fränkische Ritterkreis und der Rheinische Ritterkreis mit
insgesamt 14 Kantonen zum Bund der freien R., zu dem von 1651 bis 1678/1681
auch die unterelsässische Ritterschaft kam. Die Reichsritter waren
reichsunmittelbar, wenn sie auch keine Reichsstandschaft hatten. Voraussetzung
für die Aufnahme in die Ritterschaftsmatrikel war der Besitz eines Rittergutes,
doch wurden später auch Personalisten zugelassen. 1805/1806 wurden die
vielfachen Fluktuationen unterworfenen Reichsritter und ihre etwa 1730
Rittergüter und 450000 Einwohner umfassenden Territorien mediatisiert. Die
Geschichte der R. ist bislang wissenschaftlich noch nicht völlig befriedigend
bearbeitet.
L.: Wolff 15, 506; Die Territorien des Reichs 4, 182; Burgermeister, J.,
Graven- und Ritter-Saal, 1715; Roth von Schreckenstein, Geschichte der
ehemaligen freien Ritterschaft in Schwaben,
Franken und am Rheinstrome, 2. A. 1886; Müller, H., Der letzte Kampf der
Reichsritterschaft 1790-1815, 1910; Press, V., Kaiser Karl V., König Ferdinand
und die Entstehung der Reichsritterschaft, 2. A. 1980; Press, V., Kaiser und
Reichsritterschaft, (in) Adel in der Frühneuzeit, hg. v. Endres, R., 1992,
163ff.; Andermann, K., Reichsritterschaft, LexMA 7 1994, 636; Handbuch der
hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W.,
2014, 350.
Reischach (Freiherren, Reichsritter). Im 17. und
18. Jahrhundert zählten die seit 1191 bezeugten Freiherren von R. (R. bei
Sigmaringen), die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee gewesen waren, mit der Hälfte der
Herrschaft Immendingen, dem Dorf Zimmerholz und der 1747 erworbenen Herrschaft
Hohenkrähen zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Hohenkrähen fiel 1806 an Württemberg, das es
1810 an Baden abtrat. Mit dem 1469 erworbenen Eberdingen und dem 1470
erworbenen, 1796 verkauften Nussdorf waren die R. auch im Kanton Neckar
immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61, 65; Ruch 18 Anm. 2, 82,
Anhang 3; Hellstern 211, 218; Kollmer 380; Mau, H., Die Rittergesellschaften
mit St. Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34;
Danner, W., Die Reichsritterschaft im Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten
Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert, 1969.
Reiß von Reißenstein (Reichsritter). Von 1542
bis 1597 waren die R. wegen Filseck (bis 1568) und Schnaitheim (1560-1577) im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
Schnaitheim gelangte 1951/1952 über Württemberg zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 269.
Remchingen (Reichsritter). Die R. zählten bereits
1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis etwa
1686, zuletzt Johann Wilhelm von R., waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben,
von 1566 bis 1619 mit dem 1621 verkauften Kirchen an der Donau im Kanton
Kocher, in dem 1666 und 1673 noch Johann Wilhelm von R. erscheint.
L.: Hellstern 211; Schulz 269.
Resch von Reschenberg (Reichsritter). 1643 war
Johann Jakob R. Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 270.
Reutner von Weil (Freiherren, Reichsritter).
1752 zählten die Freiherren R. wegen Achberg zum (Kanton) Hegau bzw. Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 82.
Rhein, Rheinstrom, am Rheinstrom, rheinischer
Ritterkreis (Ritterkreis). Der Ritterkreis R. (rheinischer Ritterkreis) war wie
der Ritterkreis Schwaben (schwäbischer
Ritterkreis) und der Ritterkreis Franken (fränkischer Ritterkreis) eine
Untergliederung der Reichsritterschaft. Er setzte sich aus den Kantonen
Oberrheinstrom (Mainz), Mittelrheinstrom (Friedberg) und Niederrheinstrom
(Koblenz) zusammen. Seine Verfassung stammte von 1652. Er umfasste etwa 360
Gebiete mit 90000 Einwohnern und 60 Ritterfamilien. 1801 kamen die
linksrheinischen Güter an Frankreich. 1805/1806 gingen die übrigen Güter in den
umgebenden Ländern auf. Damit endete der Ritterkreis.
L.: Wolff 515.
Rheinisches Reichsprälatenkollegium sind die im
Reichstag des Heiligen Römischen Reiches gemeinsam eine Kuriatstimme führenden
Prälaten (Reichsfürsten) von Kaisheim, (Ballei) Koblenz, (Ballei) Elsass und
Burgund (Elsass-Schwaben-Burgund), Odenheim und
Bruchsal (Odenheim), Werden, (Augsburg, Sankt Ulrich und Afra in) Augsburg,
(Isny, Sankt Georg in) Isny, Kornelimünster, (Regensburg, Sankt Emmeram zu)
Regensburg, Essen, Buchau, Quedlinburg, Herford, Gernrode, (Regensburg,
Niedermünster in) Regensburg, (Regensburg, Obermünster in) Regensburg,
Burtscheid, Gandersheim und Thorn.
L.: Zeumer 552 II a, 37; Reichsprälat. Staatsrecht, hg. v. Held, W., 1782ff.
Riedheim (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von R. mit dem um 1440 erworbenen
Rettenbach, dem 1570 erworbenen Harthausen und dem 1307 erworbenen Stetten samt
Lontal zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
Ihren Sitz R. bei Leipheim hatten sie schon am Ende des 14. Jahrhunderts durch
Verkauf aufgegeben. Über einzelne Ulmer Patrizier kam das Dorf 1502 an Ulm und
1803 an Bayern.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 528; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59.
Rietheim (Reichsritter). 1564, 1592 und von 1666
bis 1677 (wegen des erheirateten Ramsberg) waren die R. im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. S.
Riedheim.
L.: Schulz 270.
Rinck von Baldenstein, Reich von Baldenstein
(Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten die aus der Burg Passel im Dorf
Ringgenberg bei Truns in Graubünden stammenden, 1383 erwähnten, 1412 durch
Heirat des Symon Ringg mit Margaretha von Stein Baldenstein erlangenden
Freiherren R. zum (Kanton) Hegau bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 80f.; Adelslexikon 11 (2000), 424.
Rinderbach (Reichsritter). Von 1542 bis 1603 war
das Schwäbisch Gmünder Patriziergeschlecht R. wegen Horkheim im Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Vom
16. bis ins 17. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 126; Schulz 270; Neumaier 72.
Risstissen, Rißtissen (reichsritterschaftlicher
Ort). Nach einem an der Mündung der Riss in die Donau um 50 n. Chr. errichteten
Kastell erscheint 838 in einer Übertragung an Sankt Gallen der Ort R. (Tussa).
Später unterstand er mehreren Herrschaften gemeinschaftlich und kam 1613 an die
Freiherren Schenk von Stauffenberg. Er zählte zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben. 1806 fiel er an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Ritterkreis s. Franken (bzw. fränkischer Ritterkreis), Rhein bzw.( rheinischer Ritterkreis), Schwaben (bzw. schwäbischer Ritterkreis), Unterelsass
Ritz (Reichsritter). 1802 zählte Ferdinand Maria Hermann von R. zum Ort Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Röder, Roeder (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die R. mit dem 1788 von den Schertel von Burtenbach
(Schertlin von Burtenbach) erworbenen Mauren zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 65.
Röder von Diersburg (Freiherren,
Reichsritter). Das Ministerialengeschlecht der Röder. aus der Ortenau erscheint
am Ende des 12. Jahrhunderts erstmals im Umfeld der Markgrafen von Baden. 1455
kaufte Andreas Röder die Hälfte von Burg und Herrschaft Diersburg. Seitdem
wirkte die Familie vor allem im Kinzigtal und im Schuttertal. Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren R. mit Diersburg zum Ort (Bezirk) Ortenau
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (1802 Philipp Ferdinand R., Philipp Friedrich
Karl Ludwig August R., Georg R., Ludwig R., Egenolf Christian R., Herren zu
Diersburg und Reichenbach). 1773 gehörten sie - als bereits im Stichjahr 1680
angesessen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikuliert - dem
Ritterkreis Unterelsass an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 66; Burkhardt, M. u. a.,
Archiv der Freiherren von Diesburg, 2007.
Roggenburg (reichsunmittelbare Abtei, Reichsstift).
Vielleicht 1126 wurde das Prämonstratenserkloster R. bei Messhofen südöstlich
Ulms im bayerischen Schwaben von den Herren von
Bibereck (bzw. Biberegg) als Doppelkloster (bis 1178) gestiftet, wohl um 1130
von Ursberg aus gegründet und mit den Orten Messhofen, Breitenthal,
Ebershausen, Ingstetten und Schießen ausgestattet. Von den Stiftern kam die
Vogtei als Reichslehen an die Reisensburg, dann an die Reichsstadt Ulm (1412),
nach 1477 zeitweise an Bayern und nach 1548 an Österreich. Das Kloster wurde
1444 Abtei, gewann 1406 die niedere Gerichtsbarkeit und 1513 die hohe
Gerichtsbarkeit (Blutbann) und war von 1544 an reichsunmittelbar. Es gehörte
den schwäbischen Reichsprälaten des Reichstags und dem schwäbischen Reichskreis
an und gewann ein eigenes Herrschaftsgebiet mit vier Ämtern (R., Breitenthal,
Nordholz und Wiesenbach). 1803 kam es mit 2-2,5 Quadratmeilen Gebiet im
Bibertal und im Günztal und 3500-5000 Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 186; Zeumer 552 II a 36, 8; Wallner 688 SchwäbRK 49; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Groll, E., das Prämonstratenserstift
Roggenburg im Beginn der Neuzeit (1450-1600), 1944; Tuscher, F., Das
Reichsstift Roggenburg im 18. Jahrhundert, 1976; Kießling, R., Roggenburg,
LexMA 7 1995, 946.
Rohr-Waldstetten (Herrschaft). Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörte die Herrschaft R. des Deutschen Ordens mit verstreuten
Gütern in Oberschwaben über den Landkomtur der Deutschordensballei Elsass-Schwaben-Burgund (Elsass und Burgund) dem schwäbischen
Reichskreis an.
L.: Wolff 195; Wallner 687 SchwäbRK 34.
Roll, Roll zu Bernau (Freiherren,
Reichsritter). 1752 zählten die Freiherren von R. mit Bernau zum (Kanton) Hegau
bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 79, 81.
Rost (Reichsritter). Im 17. und 18.
Jahrhundert zählten die R. mit den Rittergütern Vollmaringen und Göttelfingen
zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 211f.
Rot (an der Rot), Roth, Münchroth
(Reichsstift, Reichsabtei). Um 1130 (1126?) wurde von Hemma von Wildenberg in
Graubünden, die vielleicht dem oberschwäbischen Geschlecht der Herren von
Wolfertschwenden entstammte, in R. (Rota) bei Biberach das älteste
Prämonstratenserkloster Schwabens gegründet, das
vermutlich von Anfang an dem Papst unmittelbar unterstellt und keinem Vogt
untergeben war (1140 Abtei), so dass es 1179 Kaiser Friedrich I. Barbarossa in
seine Vogtei nehmen konnte. Es war seit 1376 reichsunmittelbar (Reichsstift)
und erlangte 1619 auch die Hochgerichtsbarkeit. Es hatte Sitz und Stimme im
schwäbischen Reichsprälatenkollegium des Reichstags und im schwäbischen
Reichskreis. 1803 kam es mit Gütern in 15 Dörfern und Weilern und der 1604
erworbenen Herrschaft Kirchdorf (insgesamt 1,5 Quadratmeilen Gebiet und 2871
Einwohnern in 456 Familien und einem geschätzten Ertrag von 58000 Gulden
jährlich) an die Grafen von Wartenberg, welche die Abtei für ihre Grafschaft in
der Pfalz erhielten und das Gebiet zur Reichsgrafschaft Wartenberg-Rot
(Wartenberg-Roth) erhoben, 1806 an Württemberg (und 1909 im Erbgang an die
Grafen von Erbach) sowie 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 44, 187; Zeumer 552 II a 36, 9; Wallner 689 SchwäbRK 65; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Erzberger, M., Die Säkularisation in
Württemberg von 1802-1810, 1902; Walser, A., Das Prämonstratenserkloster Rot,
1926; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938;
Nuber, W., Studien zur Besitz- und Rechtsgeschichte des Klosters Rot an der
Rot, Diss. phil. Tübingen 1960; Tüchle, H./Schahl, A., 850 Jahre Rot an der
Rot, Geschichte und Gestalt, 1976; Eberl, I., Rot an der Rot, LexMA 7 1995,
1048.
Rotenhan (Freiherren, Reichsritter). Vom 16. bis
zum 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von R. (bei Ebern) zum Kanton
Baunach des Ritterkreises Franken. Im 16. Jahrhundert waren sie auch in den
Kantonen Altmühl und Gebirg, im 17. Jahrhundert im Kanton Steigerwald
immatrikuliert. Von etwa 1661 bis 1800 waren sie Mitglied im Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben. 1769 verkauften sie die
Rittergüter Neuhausen und Pfauhausen an den Speyerer Bischof von Hutten.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 542, 543; Stieber; Roth von Schreckenstein 2,
594; Pfeiffer 196, 213; Hellstern 212; Bechtolsheim 13, 18; Riedenauer 126;
Rahrbach 199; Rotenhan, G. Frhr. v., Die Rotenhan. Genealogie einer fränkischen
Familie von 1229 bis zum Dreißigjährigen Krieg, 1985.
Roth von Bußmannshausen (Reichsritter). Im
18. Jahrhundert zählten die R. mit der 1434 erworbenen und 1791 an Freiherrn
von Hornstein gelangten Herrschaft Bußmannshausen zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59.
Roth von Schreckenstein (Freiherren,
Reichsritter). Vom 16. Jahrhundert bis um 1800 zählten die Freiherren R. mit
Teilen des 1672 erworbenen Immendingen zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. Mit dem 1684 erworbenen Billafingen waren
sie im Kanton Donau immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 61; Ruch 18 Fn 2,
Anhang 78, 79.
Rott (Reichsritter). Von 1609 bis 1623 war
Joachim Berthold von R. wegen Winzingen im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Über Württemberg kam
Winzingen 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 270.
Rüdinger von Rüdingerfels (Reichsritter). Die R.
waren unter anderem bis 1742 mit dem Rittergut Unterdeufstetten Mitglied des
Kantons Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Kollmer 371, 380.
Rüpplin von Kefikon, Rüpplin von Köffikon
(Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten die Freiherren R. zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 80.
Rüpplin von Kefikon zu Wittenwyl, Rüpplin von
Köffikon zu Wittenwil (Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten die Freiheren R.
zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 80.
Rüppurr, Rieppurr (Reichsritter), Rüppur. Von
1562 bis 1782 zählten die R. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 211.
Ruß von Sulzbach (Reichsritter). Von 1581
bis um 1628 zählten die R. zum Kanton Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 211.
Saalbachgau (Gau am Saalbach rechts des Rheins
nördlich Karlsruhes, Salzgau in Schwaben) s.
Salzgouwe I
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 15, II, 24, 26, 27,
S. 266.
Sachsenheim (Reichsritter). Die Familie zählte
bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Bis etwa 1630
war sie Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 212.
Saint-André, Saint André (Freiherren, Reichsritter).
Von 1765 bis 1805 zählten die Freiherren von S. mit dem ihnen aus der
Verlassenschaft von Ludwig Christoph Leutrum von Ertingen angefallenen
Rittergut Wankheim mit Kreßbach und Eck zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Mit Teilen von Königsbach waren sie im Kanton Kraichgau immatrikuliert. Wegen
des 1789 von den Rassler erworbenen Lobenbach waren sie auch Mitglied des Kantons
Odenwald des Ritterkreises Franken, in dem sie seit dem späten 17. Jahrhundert
auftraten.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63, 65; Hellstern 212, 219;
Stetten 37; Riedenauer 126.
Saint-Vincent, Saint Vincent
(Reichsritter). Von 1674 bis
1749 (später als Personalisten) zählten die S. mit dem Rittergut Ballmertshofen
zum Kanton Kocher im Ritterkreis Schwaben. Über
Württemberg kam Ballmertshofen 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Kollmer 380; Schulz 273.
Salzgouwe I (Gau am Saalbach rechts des Rheins
nördlich Karlsruhes, Salzgau, fränkischer in Baden, Salzgau in Schwaben) s. Saalbachgau
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 15, II, 24, 26, 27,
S. 266.
Sankt Gallen (Reichsabtei, Kanton; Residenz).
612/613 gründete der heilige Gallus eine Niederlassung iroschottischer Mönche
im Steinachtal, die 719/720 in ein Kloster verwandelt wurde (Neugründung,
747/748 Benediktinerkloster). 818 löste Kaiser Ludwig der Fromme das Kloster
vom Hochstift Konstanz (endgültige Zinsfreiheit 854) und erhob es unter
Verleihung der Immunität zum königlichen Kloster. Dieses wurde eine der
wichtigsten Stätten früher deutscher Kultur (Notker von S., umfassende
Bibliothek), der reiche Güter zuflossen (160000 Morgen Land). Seit 1180 hatte
das Reich die Vogtei. 1206 wurde der Abt zum Reichsfürsten erhoben. In der
Folge gewann die Abtei ein ansehnliches Herrschaftsgebiet mit der Stadt S., dem
sog. Fürstenland und Appenzell (bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts), wozu 1468
durch Kauf noch die Grafschaft Toggenburg kam. 1345/1379 erwarb sie die Vogtei
in den Niedergerichtsbezirken des Klosters. Zwischen 1401 und 1408/1411
errangen die Untertanen in Appenzell mit Unterstützung der Eidgenossen der
Schweiz ihre Unabhängigkeit. 1437 schloss der Abt ein Landrecht mit Schwyz.
1451 wurde der Fürstabt durch Vertrag mit Zürich, Luzern, Schwyz und Glarus
zugewandter Ort der Eidgenossenschaft. 1457 verzichtete er auf die Herrschaft
in der Stadt S. 1521 verlegte er seinen Sitz nach Rorschach. In der seit 1524
eindringenden Reformation erwarb die Stadt S. rechtswidrig (von Zürich und
Glarus) alle Klosterrechte und verlor Toggenburg, doch wurde das damit
säkularisierte Kloster 1531/1532 mit Toggenburg wiederhergestellt. 1798 wurde
das Stift, dessen Abt an der Stellung als Reichsfürst festhielt und das wegen
Mooweiler (Untermooweiler, Unter-Mooweiler, Mohweiler) zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben zählte, säkularisiert und zur Helvetischen
Republik geschlagen (Kantone Säntis, Linth). Die Herrschaft Neuravensburg in
Oberschwaben, über die das Kloster 1699 den Blutbann erlangt hatte, fiel 1803
als Entschädigung für Tarasp an den Fürsten Dietrichstein und kam 1806 an
Württemberg und das Gebiet damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg. Am 3. 5. 1805
wurde das Kloster vom großen Rat (Parlament) des 1803(/1815) gebildeten Kantons
S. aufgehoben. Der Kanton S. bestand aus den Herrschaftsgebieten der Abtei S.,
der Stadt S., den gemeinen Herrschaften bzw. Landvogteien Uznach und Gaster mit
Gams (gemeine Herrschaft von Schwyz und Glarus seit 1436), Sargans (gemeine
Herrschaft von Zürich, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug und Glarus seit
1482/1483 sowie von Bern seit 1712), Werdenberg mit Wartau (Herrschaft von
Glarus seit 1517), Sax (Herrschaft Zürichs seit 1615), Rheintal mit Rheineck
(gemeine Herrschaft von Zürich, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug und
Glarus seit 1491 sowie von Appenzell seit 1500 und Bern seit 1712) sowie der
autonomen Stadt Rapperswil, die seit 1464 unter der Schutzherrschaft von Uri,
Schwyz, Unterwalden und Glarus sowie seit 1712 von Glarus, Zürich und Bern
gestanden hatte.
L.: Wolff 532; Ruch Anhang 82; Urkundenbuch der Abtei Sankt Gallen, hg. v.
Wartmann, H. u. a., Bd. 1ff. 1863ff.; Die Rechtsquellen des Kantons Sankt
Gallen, hg. v. Gmür, M. u. a., Bd. 1ff. 1903ff.; Ehrenzeller, W., Sankt Galler
Geschichte, Spätmittelalter und Reformation, Bd. 1f. 1931ff.; Thürer, G., Sankt
Galler Geschichte, Bd. 1f. 1953ff.; Duft, J., Die Stiftsbibliothek Sankt
Gallen, 1961; Chartularium Sangallense, hg. v. d. Herausgeber- und Verlagsgemeinschaft
Chartularium Sangallense, bearb. v. Clavadetscher, O., Bd. 3 1983; Duft,
J./Gössi, A., Die Abtei St. Gallen, 1986; Rösener, W., Der Strukturwandel der
St. Galler Grundherrschaft vom 12.-14. Jahrhundert, ZGO 137 (1989); Ziegler,
E., Sitte und Moral in früheren Zeiten, 1991; Die Kultur der Abtei Sankt
Gallen, hg. v. Vogler, W., 1993; Robinson, P., Die Fürstabtei St. Gallen und
ihr Territorium 1463-1529, 1995; Vogler, W., Sankt Gallen, LexMA 7 1995,
1153ff.; Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, hg. v. Ochsenbein, P., 1999;
St. Gallen, hg. v. Wunderlich, W., 1999; Schaab, R., Mönch in Sankt Gallen,
2003.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 689, 1, 2, 545; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das
Heilige römische Reich, 2007; Vita sancti Galli vetustissima, hg. v. d.
Stiftsbibliothek, 2012.
Sankt Peter (Kloster). Um 1073 gründete der
Herzog von Zähringen (bzw. Schwaben) in Weilheim
an der Teck ein Benediktinerkloster, das 1093 nach S. im Hochschwarzwald
verlegt wurde. 1361 erlangte es die Reichsunmittelbarkeit. 1521 erscheint es in
der Reichsmatrikel. 1803 fiel es an den Johanniterorden, 1806 wurde es
säkularisiert und kam über Baden 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 41; Mayer, J., Geschichte der Benediktinerabtei Sankt Peter, 1893;
Rotulus San-Petrinus, hg. v. Fleig, E., 1908; Weber, K., Sankt Peter im Wandel
der Zeit, 1992; Das Vermächtnis der Abtei, hg. v. Mühleisen, H., 1993; Zotz,
T., Sankt Peter im Schwarzwald, LexMA 7 1995, 1192; Die ältesten
Güterverzeichnisse des Klosters Sankt Peter im Schwarzwald, bearb. v.
Krimm-Beumann, J., 2011 (kommentierte und übersetzte Edition mit CD-ROM).
Saulgau (Herrschaft, reichsstadtähnliche Stadt).
819 gab Kaiser Ludwig der Fromme die Kirche von S. im oberschwäbischen
Alpenvorland an das Reichsstift Buchau. Ab 1171 erscheinen Herren von S. als
Reichsministeriale, deren Rechte in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts an
die Herren von Sießen-Strahlegg gefallen sein dürften. Vermutlich über die
Staufer kam die Vogtei zu Beginn des 13. Jahrhunderts an die Truchsessen von
Waldburg, die den Ort um 1230/1239 zur Stadt erhoben (1288 Stadtrecht von
Lindau). 1299 fiel S., das im 14./15. Jahrhundert die Gerichtshoheit, das
Ammannsamt und die Herrschaft über drei Dörfer erwarb, an Habsburg, das die
Herrschaft nach mehreren Verpfändungen 1386 an die Truchsessen von Waldburg
verpfändete. Mit Mengen, Munderkingen, Riedlingen und Waldsee (Donaustädte)
kaufte sich das zum österreichischen Reichskreis zählende S. 1680 an Österreich
zurück. 1806 kam es an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Laub, J., Geschichte der vormaligen
fünf Donaustädte in Schwaben, 1894; Rothmund,
P., Die fünf Donaustädte in Schwäbisch-Österreich, Diss. phil. Tübingen, 1955;
Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., Bd. 1, 2 3. A. 1978; Der Kreis Saulgau, hg.
v. Steuer, W./Theiss, K., 1971.
Schaffalitzky von Mukodell, Schaffelitzky von
Mukkadell (Reichsritter). Von 1590 bis 1685 zählten die S. mit Gut Freudental
zum Kanton Kocher und seit 1686 mit dem von den Schertel von Burtenbach
erworbenen Oberöwisheim zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Von 1623 bis 1675 hatten sie auch den
Freihof in Faurndau.
L.: Kollmer 380f.; Schulz 270.
Schanbach (reichsritterschaftliche Herrschaft). S. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam zur Hälfte an Württemberg und damit ihr Gebiet 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Schauenburg (Freiherren, Reichsritter). Die wohl der
Dienstmannenschaft der Herzöge von Zähringen entstammenden von S. saßen
mindestens seit dem 12. Jahrhundert auf dem Schloss S. oberhalb Gaisbachs
(Oberkirch). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von S. mit Gaisbach samt
Sohlberg zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben (1802 Franz Joseph
Wilhelm Eusebius S., Karl S., Johann Wilhelm Jakob S.). 1773 gehörten die
bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der
Ritterschaft immatrikulierten S. zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 66; Schauenburg, R. Frhr.
v., Familiengeschichte der Reichsfreiherren von Schauenburg, 1954; Archiv der
Freiherren von Schauenburg, Oberkirch – Urkundenregesten 1188-1803, bearb. v.
Fischer, M., 2007.
Scheer von Schwarzenberg, Scheer von
Schwarzenburg (Reichsritter). Von 1548 bis etwa 1663 waren die S. mit Schloss
und Dorf Oberhausen Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 212.
Schell (Reichsritter). Die S. zählten im 18.
Jahrhundert, davon bis 1749 mit der Herrschaft Mönchsroth, zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben. Von 1698 bis 1719
hatten sie den Freihof zu Faurndau. Später waren die S. bis 1790 Personalisten.
L.: Kollmer 365, 371, 380; Schulz 270.
Schellenberg (Herren, Reichsritter, Freiherren,
Herrschaft). Vom 16. bis 18. Jahrhundert zählten die S., die bereits 1488
Mitglied der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am
Bodensee waren, mit Bachheim und Hausen vor Wald zum (Kanton) Hegau (bzw.
Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben
sowie zum Ritterkreis Unterelsass. Die Herrschaft S. gehörte am Ende des 18.
Jahrhundert zum schwäbischen Reichskreis.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch Anhang 3; Balzer, E., Die Freiherren
von S. in der Baar, 1904; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St.
Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34.
Schenk von Castell (Reichsritter, Grafen). Die
S. entstammen einer im Thurgau ansässigen, 1681 in den Reichsgrafenstand erhobenen
Familie. 1663 erwarben sie durch Heirat die Herrschaft Dischingen, die sie 1734
an Anselm Franz von Thurn und Taxis verkauften. Bis zum frühen 18. Jahrhundert
zählten die S. (von Hohenberg, Schenkenstein) zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken. Außerdem gehörten sie mit Oberdischingen (1661) und Bach
(1721) zum Kanton Donau (des Ritterkreises Schwaben)
sowie zum (Kanton) Hegau (bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Franz Ludwig Graf S. baute die 1764 erlangte
Herrschaft Oberdischingen zu einer Residenz aus und errichtete in
Oberdischingen ein Zuchthaus. 1785 wurde von Kloster Urspring Wernau (Kanton
Donau) übernommen. 1806 wurden die S. in Württemberg mediatisiert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 58; Ruch Anhang 78;
Riedenauer 126; Arnold, E., Der Malefizschenk, 1911.
Schenk von Schenkenstein, Schenk von und zu
Schenkenstein (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Altmühl
des Ritterkreises Franken. Von 1562 bis 1584 war das vor 1593 erloschene
Geschlecht wegen Schloss Schenkenstein und der Herrschaft Aufhausen im Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. S. Schenk von Castell.
L.: Biedermann, Altmühl, Stieber; Pfeiffer 213; Schulz 270.
Schenk von Stauffenberg (Reichsritter,
Freiherren, Grafen). Die Schenken von Stauffenberg sind ein schwäbisches
Adelsgeschlecht, das möglicherweise von den Schenken von Kiburg (Kyburg)
abstammt und seit 1317 unter dem Namen S. (bei Hechingen) auftritt (1251
Schenken von Zell, 1262-1291 Truchsessen von Stauffenberg). Sie erwarben 1471
Wilflingen. Sie wurden 1698 in den Freiherrenstand und in ihrem Wilflinger Zweig
1791 in den Grafenstand erhoben. Die Familie gehörte bereits 1488 der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar, an. Von 1548 bis 1805
waren die Schenken von Stauffenberg mit Baisingen, Eutingertal, Geislingen,
Lautlingen und Margrethausen Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Mit Risstissen bzw. Rißtissen (1613) und
Schatzberg, mit Egelfingen und Wilflingen waren sie im Kanton Donau, mit dem
1527/1566 durch Heirat erworbenen Amerdingen im Kanton Kocher immatrikuliert.
Von 1572 bis 1589 hatten sie infolge Heirat halb Katzenstein. Außerdem gehörten
sie dem Ritterkreis Franken in den Kantonen Gebirg (ab etwa 1720), Odenwald (um
1720 bis 1750), Altmühl (um etwa 1650 bis 1680) und Steigerwald an. Wichtige
weitere Güter waren Greifenstein (1691) und Jettingen (1747) in Bayern. 1833
starb die Wilflinger Linie aus und wurde von der Amerdinger Linie beerbt, die
1874 zu Grafen in Bayern erhoben wurde.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 533; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59, 62, 65; Pfeiffer 197; Hellstern 212, 218; Bechtolsheim 13;
Riedenauer 126; Schulz 270; Rahrbach 215; Wunder, G., Die Schenken von
Stauffenberg, 1972.
Schenk von Winterstetten (Reichsritter). Die S.
waren bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am
Neckar. Von 1548 bis 1599 gehörten sie dem Ritterkreis Schwaben
im Kanton Neckar an. Von 1542 bis 1584 waren die S. wegen der 1506 erworbenen
Güter in Freudental im Kanton Kocher immatrikuliert, seit 1666 wegen des 1653
erworbenen, 1694 wieder veräußerten Ebersberg.
L.: Hellstern 212; Schulz 270.
Scheppach (Reichsritter). Von 1542 bis 1564 waren
die seit dem 14. Jahrhundert in Amerdingen ansässigen S. im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 270.
Schertel von Burtenbach, Schertlin zu Burtenbach,
Schertlein zu Burtenbach (Reichsritter, Freiherren). 1532 kaufte der 1496 in
Schorndorf geborene Landsknechtsführer Sebastian Schertlin das Schloss
Burtenbach in der Markgrafschaft Burgau. 1532 wurde er zum Ritter und 1534 zum
Freiherrn erhoben. Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die S. zu den Kantonen
Neckar und Kocher des Ritterkreises Schwaben
(1560-1568 wegen des 1557 erworbenen Hohenburg, 1597-1795 wegen Zazenhausen,
Stammheim und Beihingen). Ihre Güter waren bis 1669 Schlossgut Bittenfeld, bis
1682 das an die Eyb verkaufte Gut Burtenbach, bis 1686 das an die Schaffalitzky
von Mukodell (Schaffelitzky von Mukkadell) gelangte Oberöwisheim, Teile von
Unterriexingen, bis etwa 1700 Gut Heutingsheim, bis 1737 Stammheim und
Rittergut Zazenhausen und bis 1782 Gut Geisingen (Geislingen) und halb
Beihingen. Im späten 17. Jahrhundert waren die S. auch Mitglied in den Kantonen
Steigerwald und Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 212; Kollmer 372, 380f.; Stetten
33; Riedenauer 126; Schulz 270; Rexroth, F. v., Der Landsknechtsführer
Sebastian Schertlin, 1940.
Schifer von Freiling, Schifer von Freling
(Reichsritter). Von 1605 bis 1614 war Alexander S. mit Gärtringen Mitglied im
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Schilling von Cannstatt, Schilling von Cannstadt
(Freiherren, Reichsritter). Von 1701 bis 1805 waren die Freiherren S. mit dem
1725 erworbenen Hohenwettersbach Mitglied im Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben,
von 1542 bis 1659 und 1722 im Kanton Kocher (bis 1616 wegen Bodelshofen, in der
Mitte des 17. Jahrhunderts wegen Sulzburg)
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 65; Hellstern 213; Schulz
271; Schilling v. Cannstadt, C., Geschlechtsbeschreibung derer Familien von
Schilling, 1807.
Schleicher von Stötten (Reichsritter). Seit 1691
war Marx Albrecht S. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Schleiß (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von der S. (von und zu S.) mit dem 1697
erworbenen Berghaupten zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 66.
Schmalegg (Herrschaft). Nach der 1171 bezeugten
Burg S. (Smalunegge) bei Ravensburg nannten sich die seit etwa 1140 bekannten
ministerialischen Herren von S., die das Schenkenamt des Herzogtums Schwaben erlangten. 1293/1294 verkauften sie ihre
Stammburg an die Grafen von Werdenberg-Sargans, 1413 die Burg und Herrschaft an
die Reichsstadt Ravensburg, die 1802/1803 an Bayern und 1810 an Württemberg und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg kam.
L.: Hölzle, Beiwort 89; Dreher, A., Geschichte der Reichsstadt Ravensburg,
1972; Der Kreis Ravensburg, 1976.
Schmid von Brandenstein, Brandenstein
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert rechneten die 1774 zu Freiherren
erhobenen S. (Brandenstein) mit Orschweier (Orschwier) bei Mahlberg zum Kanton
(Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 65.
Schmidberg, Schmiedberg (Reichsritter). Von der
Mitte des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts zählten die S. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. Von 1716 bis 1777 waren die S. wegen des
1694 erheirateten oberen Schlosses zu Talheim im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Riedenauer 127; Schulz 271; Neumaier 84.
Schmitz-Grollenburg (Reichsritter). Franz Edmund von S.,
hohenzollerischer und schwarzenbergischer Reichstagsgesandter, war von 1803 bis
1805 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben und des Kantons
Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Hellstern 213.
Schönau (Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten
die Freiherren von S. (von und zu S.) mit Wehr (Wöhr) und Zell zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
Mit Saasenheim waren sie Mitglied des Ritterkreises Unterelsass. Sie erloschen
in männlicher Linie 1847.
L.: Hölzle, Beiwort 67; Ruch Anhang 78.
Schöner von Straubenhardt (Reichsritter). Die S.
zählten bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von
1548 bis 1614 waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Schönfeld, Schönfeldt (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra, zum Kanton Gebirg sowie zum
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Außerdem gehörten sie mit den
Rittergütern Mühlen und Egelstal zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Seyler 383, Riedenauer 127; Hellstern 213.
Schott von Schottenstein (Freiherren,
Reichsritter). Nach der Burg Schottenstein bei Staffelstein nannten sich die S.
(Stein an der Itz). Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten sie zum Kanton
Baunach im Ritterkreis Franken. Früh gehörten sie auch dem Kanton Rhön-Werra
sowie vielleicht dem Kanton Gebirg an. Außerdem waren sie mit dem 1787 von den
Hopffer (Hopfer) erworbenen Bläsiberg (Blasiberg) Mitglied im Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben. Schottenstein selbst war
nach der Zerstörung der Burg durch Bamberg und Würzburg Ganerbendorf der
Greiffenclau zu Vollrads (Greiffenclau), Lichtenstein, Hendrich und des
Hochstifts Würzburg.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 65; Riedenauer
127; Rahrbach 222.
Schuttern (Reichsabtei). Das Benediktinerkloster
S. an der S. bei Lahr wurde wohl vor 753 gegründet. 817 wurde es unter den 14
reichsten Reichsabteien genannt. Kaiser Otto II. gewährte ihm 975 das Recht der
freien Wahl des Abtes. 1009 kam es durch König Heinrich II. an das Hochstift
Bamberg. Vögte waren zunächst die Herzöge von Zähringen, dann die Herren von
Tiersburg bzw. Diersburg (1235), die Herren von Geroldseck (1377), welche die
Stadt S. errichteten, sowie die Pfalzgrafen bei Rhein (1486/1495). 1805 fiel
das in die Reichsmatrikel von 1521 aufgenommene, in der Ortenau, im Breisgau,
im Elsass, in Schwaben und in Lothringen
begüterte Kloster an Baden, das es am 31. 8. 1806 aufhob. Mit Baden kam S.
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 41; Heizmann, L., Benediktinerabtei Schuttern in der Ortenau, 1915;
Andermann, K., Schuttern, LexMA 7 1995, 1593f.
Schütz von Eutingertal (Reichsritter). Von 1548
- mit dem Statthalter der Herrschaft Hohenberg Gall S. von und zu Eutingertal -
bis 1623 waren die S. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Schütz-Pflummern (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von S. mit dem 1739 erworbenen Hohenstein
und dem 1726 erworbenen Winzerhausen zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Winzerhausen kam über Württemberg 1951/1952
zu Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 62.
Schwaben
(Herzogtum, Reichslandvogtei Oberschwaben und Niederschwaben). Das nach der
germanischen Völkerschaft der Sweben bezeichnete S. umfasste ursprünglich die
(spätere) deutsche Schweiz, das Elsass, Südbaden, Südwürttemberg und das Gebiet
bis zum Lech und wurde zunächst von den swebischen Alemannen besiedelt und nach
ihnen benannt. Das ältere, seit dem 6. Jahrhundert ausgebildete Herzogtum der
Alemannen wurde 746 von den Franken beseitigt. 843 kam Alemannien zum
ostfränkischen Reich, in dem es zunehmend als S. bezeichnet wurde. Mehrere
Geschlechter rangen miteinander um die Macht (Hunfridinger, Alaholfinger). Nach
dem Aussterben der ostfränkischen Karolinger wechselte die Würde des Herzogs
von S. zwischen verschiedenen Familien (Hunfridinger/Burchardinger, Konradiner,
Babenberger/Liudolfinger). Heinrich IV. übertrug sie 1079 seinem Schwiegersohn
Friedrich von Büren bzw. Staufen, dessen Geschlecht die durch Anfall
welfischer, Pfullendorfer, Lenzburger und zähringischer Güter vermehrte Würde
bis 1268 (Herzog Konradin) innehatte. Nach Aussterben der Familie bereicherten
sich die Großen des Landes, vor allem die Grafen von Württemberg, am Reichsgut
und Herzogsgut und verhinderten die Wiederherstellung des Herzogtums S. durch
König Rudolf von Habsburg, der zwar das Herzogtum seinem Sohn Rudolf († 1290)
verlieh, unter dessen Enkel Johann Parricida aber der Titel erlosch. Immerhin
vereinigte Rudolf von Habsburg die Reste des Reichsgutes in
Reichslandsvogteien. Von diesen verlor die nördlich der Donau gelegene
Reichslandvogtei Niederschwaben rasch an Bedeutung. Dagegen vermochte die
südlich der Donau gelegene Reichslandvogtei Oberschwaben, gestützt auf
ursprünglich welfisch-staufische Rechte um Ravensburg und seit 1415 auf das
Gebiet der sog. Freien auf der Leutkircher Heide, sich zu behaupten. 1378 wurde
ihr die Reichslandvogtei Niederschwaben zugeschlagen. Sitz der Landvogtei
(Reichslandvogtei in Oberschwaben und Niederschwaben) war die Ravensburg, seit
1647 Altdorf (Weingarten). Eine umfassende Wiedergewinnung der alten
Reichsrechte gelang freilich nicht. Lediglich um Altdorf (Weingarten) blieb ein
bescheidenes Herrschaftsgebiet bestehen. Die Landvogtei wurde mehrfach
verpfändet. 1541 kam sie als Reichspfandschaft endgültig an Österreich
(Schwäbisch-Österreich). Ihre Landeshoheit erfasste rund 25000 Einwohner, doch
bestanden Geleitsrechte, Forstrechte, Gerichtsrechte und Vogteirechte auch
gegenüber vielen anderen oberschwäbischen Reichsständen. 1805 kam die zum
österreichischen Reichskreis zählende Vogtei an Württemberg. Das Gebiet der
Freien auf der Leutkircher Heide (Amt Gebrazhofen) fiel 1805 an Bayern und 1810
an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 43, 136; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II
34 (1138-1254) F4; Gönner, E./Zorn, W., Schwaben,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Stälin, P., Geschichte Württembergs,
Bd. 1 1882ff.; Baumann, F., Forschungen zur schwäbischen Geschichte, 1898;
Schröder, A./Schröder, H., Die Herrschaftsgebiete im heutigen Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg nach dem Stand von Mitte 1801, Z.
hist. Ver. Schwaben und Neuburg 32 (1906);
Schröder, A., Die staatsrechtlichen Verhältnisse im Bayerischen Schwaben um 1801, Jb. Hist. Ver. Dillingen 19 (1906);
Weller, K., Die freien Bauern in Schwaben, ZRG
54 (1934); Ernst, F., Zur Geschichte Schwabens
im ausgehenden Mittelalter, (in) Festgabe Bohnenberger, 1938; Weller,
K./Weller, A., Besiedlungsgeschichte Württembergs vom 3. bis 13. Jahrhundert,
1938; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen
Entwicklung, 2. unv. A. 1978; Tüchle, H., Kirchengeschichte Schwabens, Bd. 1f. 1950ff.; Historisches Ortsnamenbuch
von Bayern, hg. v. der Komm. f. bay. LG. (1952ff.), Teil Schwaben; Zorn, W., Historischer Atlas von Schwaben, Schwäbische Bll. 4 (1953); Historischer
Atlas von Bayerisch Schwaben, hg. v. Zorn, W.,
1955; Gönner, E./Müller, M., Die Landvogtei Schwaben,
(in) Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Polenz, P. v., Landschafts-
und Bezirksnamen, 1961, II, 22, 51, 52, 94, III, 27, Swabun, Volksname,
Landname, Swabolant, Svavaland, Swabo richi, Suevia, Schwaben;
Lautenbacher, G., Bayerisch Schwaben, 1968;
Weller, K./Weller, A., Württembergische Geschichte im südwestdeutschen Raum, 8.
A. 1975; Maurer, H., Der Herzog von Schwaben,
1978; Blickle, P./Blickle, R., Schwaben von 1268
bis 1803, 1979; Hofacker, H., Die schwäbischen Reichslandvogteien im späten
Mittelalter, 1980; Fried, P./Lengle, P., Schwaben
von den Anfängen bis 1268, 1988; Früh- und hochmittelalterlicher Adel in Schwaben und Bayern, hg. v. Eberl, I., 1988; Graf, K.,
Das Land Schwaben im späten Mittelalter, (in)
Regionale Identität und soziale Gruppen im deutschen Mittelalter, 1992, 127;
Baum, W., Die Habsburger in den Vorlanden, 1993; Zotz, T., Schwaben, LexMA 7 1995, 1598ff.; Handbuch der
bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 3, 3 3. A. 1997; Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, hg. v.
Kraus, A., 2001; Zettler, A., Geschichte des Herzogtums Schwaben, 2003; Das Reich in der Region während des
Spätmittelalters und der frühen Neuzeit, hg. v. Kießling, R. u. a., 2005; Adel
im Wandel, hg. v. Bumiller, C. u. a., 2006; Die Integration in den modernen
Staat, hg. v. Hoffmann, C. u. a., 2007.
Schwaben (Landvogtei), Reichslandvogtei Oberschwaben und Niederschwaben s. Schwaben (Herzogtum)
Schwaben
(Ritterkreis), schwäbischer Ritterkreis. Der zwischen 1541 und 1545
entstandene, 1560 mit einer Verfassung versehene Ritterkreis S. (schwäbischer
Ritterkreis) war wie der Ritterkreis Franken (fränkischer Ritterkreis) und der
Ritterkreis Rhein (rheinischer Ritterkreis) eine Untergliederung der
Reichsritterschaft. Er setzte sich seit 1749 aus den fünf Kantonen Donau
(Ehingen), Hegau bzw. Hegau-Bodensee-Allgäu (Radolfzell [Hegau], Wangen
[Allgäu-Bodensee]), Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau (Tübingen), Kocher
(Esslingen) und Kraichgau (Heilbronn) zusammen. Um 1790 umfasste der in Ehingen
sitzende Ritterkreis etwa 670 Herrschaftsgebiete mit 160000 Einwohnern und rund
140 Ritterfamilien. 1805/1806 löste er sich auf. Art. 25 der Rheinbundakte
setzte formell die Eingliederung der ritterschaftlichen Gebiete in die
umgebenden Territorien fest.
L.: Wolff 507.
Schwabengau (Gau im Gebiet von Bode, Selke und
Wipper)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 (Sueuia,
Sueuon, Suaua, Sueua, Sueuum, Svoua, Sueuun, Gau im Gebiet von Bode, Selke und
Wipper, Gröningen, Kroppenstedt, Giersleben, Ritterode, Hedersleben, Rodersdorf
bzw. Roderstorf, Wedderstedt, Walbeck, Groß Schierstedt bzw. Schierstedt,
Schackenthal bzw. Schakental, Zehling); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des
frühen und hohen Mittelalters, 1957, 59, 148 Schwabengau
(Adersleben, Aderstedt, Badeborn, Preußisch Börnecke, Bräunrode, Bründel,
Cochstedt, Cölbigk, Egeln, Westeregeln, Gernrode, Giersleben, Gröningen,
Hedersleben, Hettstedt, Kroppenstedt, Quenstedt, Reinstedt, Rieder, Ritterode,
Ritzgerode, Rodersdorf, Sandersleben, Schackenthal, Groß Schierstedt bzw.
Großschierstedt, Walbeck, Wedderstedt, Welbsleben, Wiederstedt, Winningen);
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 35, 38, 41, III,
27, 29, Swebun, Suevon, Swabengowe, (Schwabengau);
Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.
Schwäbisch Hall (Reichsstadt). Das Gebiet von S. am
Kocher war seit der mittleren Steinzeit besiedelt. Bereits die Kelten beuteten
die dortige Salzquelle aus. 1037 wird der Ort erstmals erwähnt (Halle). Von den
Grafen von Comburg (Komburg) kam er im 12. Jahrhundert (um 1116) erbweise an
die Staufer, von denen ihm Friedrich I. Barbarossa Stadtrecht verlieh. Schon zu
ihrer Zeit wurde S. eine der wichtigsten Münzprägestätten des Reiches (Heller
um 1200 erstmals bezeugt). 1276 wurde die Stadt mit der Befreiung von
auswärtigen Gerichten Reichsstadt. 1280 setzte sie ihre Selbständigkeit
gegenüber den Schenken von Limpurg (Schüpf) durch. 1382 erwarb sie das
Schultheißenamt. Die von ihr ausgehende Münze erlangte als Heller erhebliche
Verbreitung. 1484 erhielt sie allgemein den seit 1191 aufkommenden Namen S. Im
14. bis 16. Jahrhundert erwarb sie ein verhältnismäßig großes, im 15.
Jahrhundert mit einer Heeg umgebenes Herrschaftsgebiet (Kirchberg, Ilshofen,
Teile von Künzelsau, Honhardt, Vellberg, 1541 Burg Limpurg. Seit dem 15.
Jahrhundert rechnete sich S. zu dem schwäbischen Reichskreis (bzw. Schwaben). Von 1522 bis 1534 führte es die Reformation
ein. Um 1800 zählte es zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1802/1803
kam S. mit 6 Quadratmeilen bzw. 330 Quadratkilometer Gebiet und 21000
Einwohnern an Württemberg, das 1804 die Salzquellen verstaatlichte und
1812/1827 die Rechte der Siederfamilien gegen Rente abkaufte. In Württemberg
wurde die Stadt Sitz eines Oberamts. 1934 wurde der Name S. amtlich eingeführt.
1951/1952 kam die Stadt mit Württemberg an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 213; Zeumer 552ff. III b 9; Wallner 686 SchwäbRK 24; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, II 78 (1450) F4, III 22 (1648) D4, III
38 (1789) C4; Riedenauer 129; Schroeder 369ff.; Gmelin, J., Die Hällische
Geschichte, 1896; Swiridoff, P., Schwäbisch Hall. Die Stadt. Das Spiel auf der
Treppe, 1955; Wunder, G./Lenckner, G., Die Bürgerschaft der Reichsstadt Hall
von 1395 bis 1600, 1956; Die Urkunden des Archivs der Reichsstadt Schwäbisch
Hall, Bd. 1 (1156-1399), bearb. v. Pietsch, F., 1967; Der Kreis Schwäbisch
Hall, hg. v. Biser, R., 1968, 2. A. 1976; Wunder, G., Probleme der Haller
Geschichte, 1974; Wunder, G., Die Bürger von Hall, 1980; Studien zur Geschichte
der Stadt Schwäbisch Hall, hg. v. hist. Verein für Württembergisch Franken,
1980; Döring, W., Die Mediatisierung der ehemaligen Reichsstadt Hall durch
Württemberg 1802/03, 1982; Nordhoff-Behne, H., Gerichtsbarkeit und
Strafrechtspflege in der Reichsstadt Schwäbisch Hall seit dem 15. Jahrhundert,
2. A. 1986; Hall in der Napoleonzeit, hg. v. Akermann, M. u. a., 1987; Dürr,
R., Mägde in der Stadt, 1995; Lorenz, S., Schwäbisch Hall, LexMA 7 1995, 1605;
Lau, T., Bürgerunruhen und Bürgerprozesse, 1999; Iländer, B., Verfassung und
Verwaltung der Reichsstadt Hall vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zum
Ende der Reichsstadtzeit (1648-1806), Diss. jur. Tübingen 2000.
Schwäbisch-Österreich (Verwaltungseinheit). S. umfasste als
zum österreichischen Reichskreis zählender Teil Vorderösterreichs die
habsburgischen Donaustädte (1282/1331) Mengen, Munderkingen, Riedlingen,
Saulgau und Waldsee, die Markgrafschaft Burgau (1301/1304), die Grafschaft Hohenberg
(1381), die Landgrafschaft Nellenburg (1465) und die Landvogtei Schwaben (1486/1541), jeweils mit den ihnen
unterstellten Herrschaften. Um 1750 wurde es bis 1752 in vier Oberämter
eingeteilt (Günzburg, Rottenburg, Stockach, Altdorf) und 1759/1763 der neu
errichteten Regierung Vorderösterreichs in Freiburg unterstellt. Nicht
zugehörig waren die Stadt Konstanz (1548) und die Grafschaft Tettnang (1780).
Insgesamt umfasste S. 3300 Quadratkilometer mit etwa 120000 Einwohnern.
1805/1806 kam es zu Baden, Bayern, Württemberg und Hohenzollern-Sigmaringen.
L.: Wolff 42; Sapper, N., Die schwäbisch-österreichischen Landstände und
Landtage im 16. Jahrhundert, 1965.
Schwäbischer Reichskreis. Der 1521 für das Gebiet
zwischen Rhein, Lech, Wörnitz, Philippsburg-Wimpfen-Dinkelsbühl (ausgenommen
die Reichsritterschaft und andere Reichsunmittelbare sowie die
vorderösterreichischen Gebiete) geschaffene Schwäbische Reichskreis umfasste
1792 folgende Mitglieder: Geistliche Fürsten: Konstanz, Augsburg, Ellwangen und
Kempten; Weltliche Fürsten: Württemberg, Baden (für Baden-Baden, Baden-Durlach
und Baden-Hachberg), Hohenzollern, Lindau, Stift Buchau, Auersperg (für
Tengen), Fürstenberg (für Heiligenberg), Oettingen, Schwarzenberg (für
Klettgau), Liechtenstein und Thurn und Taxis (für Friedberg-Scheer); Prälaten:
Salem, Weingarten, Ochsenhausen, Elchingen, Irsee, Ursberg, Kaisheim,
Roggenburg, Rot, Weißenau, Schussenried, Obermarchtal (Marchtal), Petershausen,
Wettenhausen, Zwiefalten, Gengenbach, Neresheim, Heggbach, Gutenzell,
Rottenmünster, Baindt, Söflingen und Isny; Grafen und Herren: Landkomtur der
Deutschordensballei Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund
(als Komtur zu Altshausen), Oettingen-Baldern-Katzenstein (Oettingen-Baldern),
Oettingen-Spielberg oder Oettingen-Wallerstein, Fürstenberg (für Stühlingen,
Kinzigtal, Baar, Messkirch und Gundelfingen), Königsegg-Aulendorf,
Königsegg-Rothenfels, Truchsessen von Waldburg, Mindelheim (seit 1617 Bayern),
Eberstein (seit 1660 Baden), Tettnang (seit 1783 Österreich), Wiesensteig (seit
1645 Bayern), Eglingen (seit 1726 Thurn und Taxis), Hans, Marx und Jakob
Fugger’sche Linien, Hohenems (seit 1759 Österreich), Rechberg (von der
Reichsritterschaft bestritten), Justingen (seit 1751 Württemberg), Bonndorf
(seit 1582 Abtei Sankt Blasien), Eglofs, Thannhausen (Tannhausen), Geroldseck
(Hohengeroldseck) (seit 1711 von der Leyen) und Sickingen; Reichsstädte:
Augsburg, Ulm, Esslingen, Reutlingen, Nördlingen, Schwäbisch Hall, Überlingen,
Rottweil, Heilbronn, Schwäbisch Gmünd, Memmingen, Lindau, Dinkelsbühl,
Biberach, Ravensburg, Kempten, Kaufbeuren, Weil der Stadt, Wangen, Isny,
Leutkirch, Wimpfen, Giengen, Pfullendorf, Buchhorn, Aalen, Bopfingen, Buchau,
Offenburg, Gengenbach und Zell am Harmersbach. Durch den
Reichsdeputationshauptschluss 1803 verringerte sich die Zahl der Stände von 88
auf 41. Nachfolgestaaten waren Bayern, Württemberg, Baden,
Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Liechtenstein und von der Leyen.
Kreisausschreibende Fürsten und Kreisdirektoren waren der Bischof von Konstanz
(seit 1803 Baden) und der Herzog von Württemberg. Tagungsort war meist Ulm. Am
30. 4. 1808 erlosch der Kreisverband formal.
L.: Gumpelzhaimer 53; Wolff 153; Hünlin, D., Neue Staats- und Erdbeschreibung
des Schwäbischen Kreises, 1780; Borck, H., Der Schwäbische Reichskreis im
Zeitalter der französischen Revolutionskriege, 1970; Laufs, A., Der Schwäbische
Kreis, 1971; Neipperg, R. Graf v., Kaiser und schwäbischer Kreis (1714-1733),
1991; Wüst, W., Die „gute“ Policey im Reichskreis, 2001; Hölz, T., Krummstab
und Schwert. Die Liga und die geistlichen Reichsstände Schwabens,
2001; Neuburger, A., Der schwäbische Reichskreis zwischen Konfessionskonflikt
und Kriegsbeendigung, 2010.
Schwäbischer Ritterkreis s. Schwaben (Ritterkreis)
Schwäbisches Reichsgrafenkollegium. Um 1530
entwickelte sich aus älteren Vereinigungen schwäbischer Herren und Grafen (z.
B. 21. 11. 1407 Rittergesellschaft mit Sankt Jörgenschild, 1488 Schwäbischer
Bund, Ende 15. Jahrhundert Grafenverein) ein Kollegium, das seit etwa 1540 im
Reichsfürstenrat eine Kuriatstimme hatte. Mitglieder waren (um 1795) das
Reichsstift Buchau, der Landkomtur der Ballei (Elsass und Burgund bzw.) Elsass-Schwaben-Burgund als Komtur zu Altshausen,
Fürstenberg, Oettingen-Wallerstein, Oettingen-Spielberg, Oettingen-Baldern
(Oettingen-Baldern-Katzenstein), die Truchsessen von Waldburg (Zeil-Zeil,
Zeil-Wurzach, Wolfegg-Wolfegg, Wolfegg-Waldsee), Königsegg-Aulendorf,
Königsegg-Rothenfels, Österreich (seit 1782 wegen Tettnang), Bayern (seit 1769
wegen Wiesensteig und Mindelheim), Baden (seit 1747 wegen Eberstein), Fugger
(seit 1654/1708), Württemberg (seit 1754 wegen Justingen), Traun (seit 1654
wegen Eglofs), Sankt Blasien (seit 1662 wegen Bonndorf), Stadion (seit 1708
wegen Thannhausen [Tannhausen]), von der Leyen (seit 1710/1711 wegen Geroldseck
[Hohengeroldseck]), Thurn und Taxis (seit 1727 wegen Eglingen), Sinzendorf,
Khevenhüller (seit 1737), Kuefstein (seit 1737), Colloredo (seit 1653/1741),
Harrach (seit 1752), Sternberg (seit 1752), Neipperg (seit 1766),
Waldstein-Wartenberg (seit 1774/1775), Trauttmannsdorff (seit 1779) und
Sickingen (seit 1791). Mit dem Ende des Heiligen Römischen Reiches (deutscher
Nation) 1806 löste sich das schwäbische Reichsgrafenkollegium, das im Reichstag
dem Corpus Catholicorum zugerechnet wurde, auf.
L.: Zeumer 553 II b 61; Hoffmann, M., Versuch einer Theorie von der inneren
Collegialverfassung des schwäbischen Reichsgrafenstandes, 1788.
Schwaigern (reichsritterschaftliche Herrschaft)
(Schweigern). S. bei Heilbronn erscheint erstmals 766 (Suegerheim, zu ahd.
sweiga Viehhof). Neben Lorsch hatten Odenheim, Worms und das Ritterstift
Wimpfen Güter in S. Die Herrschaft S. wurde 1302 von den ursprünglich
staufisch-ministerialischen Reichsgrafen von Neipperg erworben. Sie zählte zum
Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
1806 kam S. an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511; Schwaigern, 1994.
Schwarzach (Reichsritter). Von 1747 bis 1770 waren
die S. wegen des 1746 erworbenen, beim Erlöschen an die Beroldingen vererbten
Rittergutes Horn im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Schulz 271.
Schweiz (Land). Nach der Aufteilung des
karolingischen Reiches gehörte das Gebiet der späteren S. im westlichen Teil zu
Burgund, im östlichen Teil zum deutschen Reich. 1032/1033 kam das Königreich
Burgund zum Reich. 1127 traten die Herzöge von Zähringen, die während des
Investiturstreites Zürich als Reichslehen gewonnen hatten, als Rektoren von
Burgund die Nachfolge der ausgestorbenen Grafen von Burgund an. Bei ihrem
Aussterben 1218 zerfiel ihr Herrschaftsgebiet in teilweise reichsunmittelbare
Teilherrschaften. 1231 kaufte König Heinrich (VII.) zur Sicherung des
Gotthardpasses den Grafen von Habsburg, die über die Grafen von Kiburg (Kyburg)
das Erbe der Herzöge von Zähringen erlangt hatten, die Leute von Uri ab und
versprach ihnen ewige Reichsunmittelbarkeit. 1240 erlangten die Leute von
Schwyz ein ähnliches Privileg von Kaiser Friedrich II., konnten sich aber gegen
Habsburg nicht durchsetzen. Am Anfang des Monats August 1291 schlossen sich
wenige Tage nach dem Tod Rudolfs von Habsburg die drei im ehemaligen Herzogtum Schwaben gelegenen Landschaften (Waldstätte) Uri mit
Altdorf, Schwyz mit Schwyz und Unterwalden (Nidwalden mit Stans und Obwalden
mit Sarnen) in einem ewigen Bündnis gegen die Grafen von Habsburg und jede
andere herrschaftliche Einmischung zusammen. König Heinrich VII. dehnte am 3.
6. 1309 die Reichsunmittelbarkeit auf Unterwalden aus. Das Gebiet der drei
Bündnispartner wurde ein einem Reichsvogt unterstellter Gerichtsbezirk. Als die
Herzöge von Österreich aus dem Hause Habsburg auf Grund eines Überfalles von
Schwyz auf Kloster Einsiedeln gegen die Schwyzer militärisch vorgingen, wurden
sie am 15. 11. 1315 bei Morgarten besiegt. Als Eidgenossen bekräftigten Schwyz,
Uri und Unterwalden (Waldstätte), auf die bald auch der Name der Schwyzer
(Switenses, Swicenses, Anfang 14. Jahrhundert Sweizer) allgemein überging,
daraufhin ihren Bund. 1318 begaben sich die Herzöge ihrer gräflichen Rechte.
Bald verlor der Reichsvogt seine Bedeutung. 1332 schloss sich Luzern dem Bund
an, 1351 die freie Reichsstadt Zürich, 1352 Glarus und Zug, 1353 das 1218
Reichsstadt gewordene Bern (achtörtiger Bund, Eidgenossenschaft der acht alten
Orte, Bezeichnung als Orte seit 1426). 1386 und 1388 wurde Habsburg bei Sempach
und Näfels erneut geschlagen. 1411 schloss sich Appenzell, das der Herrschaft
Sankt Gallens entkommen wollte, an, 1415 wurde der restliche Aargau als
Untertanenland einverleibt. Im Süden griff Uri nach dem Wallis, dem Urserental
und dem Tessin aus. 1450 wurde nach einer durch den Streit um Toggenburg
ausgelösten Entfremdung Zürich zurückgewonnen, 1460 dem habsburgischen
Erzherzog von Tirol der Thurgau entrissen. 1481 wurden Freiburg und Solothurn
aufgenommen, womit die Eidgenossenschaft erstmals über den deutschsprachigen
Raum hinausgriff. 1495 lehnten die Eidgenossen Beschlüsse des Reichstags, die
sie mit der Einführung des gemeinen Pfennigs und des Reichskammergerichts an
das Reich binden wollten, ab. 1499 lösten sie sich tatsächlich vom Reich. 1501
zwangen sie Basel und Schaffhausen zum Eintritt. 1513 wurde Appenzell als 13.
Ort aufgenommen. 1512/1526 wurde ein Teil der Lombardei (Tessin, Veltlin), 1563
von Bern das Waadtland gewonnen. Die durch die Reformation (Zwingli, Calvin)
drohende Spaltung konnte verhindert werden, doch wurde die S. konfessionell
gespalten, wobei sieben Orte katholisch blieben. 1648 schied die
Eidgenossenschaft mit 13 Orten und 10 zugewandten Orten (Reichsabtei und Stadt
Sankt Gallen, Biel, Rottweil, Mülhausen, Genf, Neuenburg, Hochstift Basel
[1579], Wallis, Graubünden) aus dem Reich aus, dem seitdem aus dem betreffenden
Gebiet nur noch der Reichsabt von Sankt Gallen und der Bischof von Basel
angehörten. Die einzelnen Orte entwickelten bis zum 17. Jahrhundert überwiegend
eine aristokratische Verfassung und verwalteten ihre Landgebiete wie die ihnen gemeinsam
gehörenden Gebiete in deutlicher Abhängigkeit. 1798 griff auf Ruf der Anhänger
der revolutionären Ideen Frankreich ein und errichtete die Helvetische
Republik. Seitdem heißen die Orte Kantone. Mülhausen, das Hochstift Basel,
Biel, Neuenburg und Genf kamen zu Frankreich, das Veltlin zur Zisalpinischen
Republik. Auf Grund eines Aufstands gab Napoleon am 19. 2. 1803 eine neue
Verfassung für die 13 alten und 6 neuen Kantone (Sankt Gallen, Graubünden,
Aargau, Thurgau, Tessin und Waadt). Wallis wurde verselbständigt und 1810
Frankreich einverleibt, Neuenburg von 1806 bis 1813 ein Fürstentum des
französischen Marschalls Berthier. 1814 kamen die von Frankreich entrissenen
Gebiete mit Ausnahme Veltlins zurück. Das Hochstift Basel fiel an Bern. Genf,
Wallis und Neuenburg vermehrten die Zahl der Kantone auf 22. 1815 wurde die
dauernde Neutralität des am 7. 8. 1815 errichteten lockeren Staatenbundes
anerkannt. Die Verfassung vom 12. 9. 1848 machte die S. zu einem Bundesstaat.
Die Verfassung vom 29. 5. 1874 verstärkte die Bundesgewalt. 1978 spaltete sich
von Bern der Kanton Jura ab, so dass seitdem insgesamt 26 Kantone und
Halbkantone bestehen. Da die Halbkantone bei dem für Verfassungsabstimmungen
erforderlichen sog. Ständemehr (Mehrheit der Ständestimmen) nur eine halbe
Stimme haben, setzt sich die S. verfassungsrechtlich aus 23 Ständen zusammen.
Zum 1. 1. 2000 wurde die Verfassung überarbeitet (z. B. Streikrecht,
Sozialziele, Recht des Kindes).
L.: Wolff 517; Haselier, G., Die Oberrheinlande, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 5, 278; Dierauer, J., Geschichte der
schweizerischen Eidgenossenschaft, Bd. 1ff. 4. A. 1912ff.; Heusler, A.,
Schweizerische Verfassungsgeschichte, Basel 1920; Gagliardi, E., Geschichte der
Schweiz, Bd. 1ff. 3. A. 1938; Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz,
hg. v. Türler, H. u. a., Bd. 1-8 1921ff.; Gasser, A., Die territoriale
Entwicklung der Schweizer Eidgenossenschaft 1291-1797, 1932; Quellenwerk zur
Entstehung der Schweizer Eidgenossenschaft, Abt. 1ff. 1933ff.; Näf, W., Die
Eidgenossenschaft und das Reich, 1940; Mayer, T., Die Entstehung der Schweizer
Eidgenossenschaft und die deutsche Geschichte, DA 6 (1943); Blumer, W.,
Bibliographie der Gesamtkarten der Schweiz von Anfang bis 1802, hg. v. d.
Schweizerischen Landesbibliothek Bern, 1957; Historischer Atlas der Schweiz,
hg. v. Ammann, H./Schib, K., 2. A. 1958; Pfister, R., Kirchengeschichte der
Schweiz, 1964; Handbuch der Schweizer Geschichte, Bd. 1f. 1971f.; Meyer, B.,
Die Bildung der Eidgenossenschaft im 14. Jahrhundert, 1972; Bohnenblust, E.,
Geschichte der Schweiz, 1974; Ruffieux, R., La Suisse de l’entre-deux-guerres,
e 1974; Im Hof, U., Geschichte der Schweiz, 5. A. 1991, 7. A. 2001, 8. A: 2007;
Peyer, H. C., Verfassungsgeschichte der alten Schweiz, Zürich 1978, Neudruck
1980; Braun, R., Das ausgehende Ancien Régime in der Schweiz, 1984;
Schuler-Adler, H., Reichsprivilegien und Reichsdienste der eidgenössischen Orte
unter König Sigmund 1410-1437, 1985; Mattmüller, M., Bevölkerungsgeschichte der
Schweiz, Bd. 1f 1987; Furrer, N., Glossarium Helvetiae Historicum, Ortsnamen
1991; Greyerz, H. v. u. a., Geschichte der Schweiz, 1991; Schweizer Lexikon,
Bd. 1ff. 1991ff.; Handbuch der historischen Stätten der Schweiz, hg. v.
Reinhardt, V., 1996; Böning, H., Der Traum von Freiheit und Gleichheit, 1998;
Kästli, T., Die Schweiz, 1998; Historisches Lexikon der Schweiz, hg. v. d.
Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz, Bd. 1ff. 2002ff.
Schwendi (Herrschaft). S. bei Biberach war Sitz
der um 1128 erstmals genannten Herren von S. Durch Heirat kam die zum Kanton
Donau des Ritterkreises Schwaben steuernde
Herrschaft nach Aussterben der S. im Mannesstamm 1689/1700 an die Grafen von
Oettingen-Spielberg. Über Württemberg gelangte S. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508; Hölzle, Beiwort 51; (Stetten 32;) Hammer, M., Schwendi, 1969.
Schwenningen (reichsritterschaftliche Herrschaft). S. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Ellwangen und damit 1802/1803 an Württemberg bzw. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Seibold von Horkheim, Seybold von Horkheim
(Reichsritter). Von 1634 bis 1673 waren die S. wegen des 1622 erworbenen
Horkheim im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Über Württemberg kam Horkheim 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 271.
Senft von Suhlburg (Reichsritter), Senft von
Sulburg. Vom frühen 16. Jahrhundert bis zu ihrem Aussterben 1803 zählten die S.
mit dem 1802 an den Fürsten von Hohenlohe gefallenen Suhlburg mit Untermünkheim
und Enslingen zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Mit dem 1524
erworbenen Matzenbach waren sie Mitglied des Kantons Kocher des Ritterkreises Schwaben. 1808 fielen diese Güter an Württemberg.
L.: Stieber; Hölzle, Beiwort 57, 62; Winkelmann-Holzapfel 163; Kollmer 365,
372; Pfeiffer 210; Stetten 33, 37, 185; Riedenauer 127; Schulz 271; Neumaier
149f.; .
Senger, Senger auf Diespeck (Reichsritter).
Wegen Diespeck zählten die S. von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 18.
Jahrhunderts zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie
um 1750 im Kanton Odenwald immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert zählten die S.
(zu Rickelshausen) wegen Rickelshausen zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee)
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Ruch 71 Anm. 1; Riedenauer 127.
Siegburg (Unterherrschaft). Die S. an der Sieg
wird 1065 erstmals erwähnt (Sigeburch). Um 1064 gründete Erzbischof Anno II.
von Köln dort eine Benediktinerabtei, der er die Burg, die angrenzende Siedlung
und weitere Güter (u. a. Troisdorf) übertrug. König Heinrich IV. gewährte für
den Ort S. Marktrecht, Münzrecht und Zollrechte. 1182 war S. Stadt unter dem
Abt als Stadtherrn. 1676 wurden Abtei und Stadt eine Unterherrschaft des
Herzogtums Berg. Das Kloster wurde 1803 aufgehoben, jedoch 1914 wieder
Benediktinerabtei. 1815 kam S. an Preußen, 1946 an Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 324; Schwaben, P., Geschichte der
Stadt, Festung und Abtei Siegburg im Herzogthum Berg, 1826, Neudruck 1987; Lau,
F., Quellen zur Rechts- und Wirtschaftsgeschichte der rheinischen Städte, 1907;
Hottes, K., Die zentralen Orte im Oberbergischen Lande, 1954; Roggendorf, H.,
Bibliographie von Stadt und Abtei Siegburg, 1963; Heimatbuch der Stadt
Siegburg, hg. v. Roggendorf, H., Bd. 1ff. 1964ff.; Urkunden und Quellen zur
Geschichte von Stadt und Abtei Siegburg, hg. v. Wisplinghoff, E., Bd. 1 1964;
Nölle, F., Siegburg und Troisdorf, 1975; Das Erzbistum Köln, Teil 2: Die
Benediktinerabtei Siegburg, bearb. v. Wisplinghoff, E., 1975; Herborn, W., Der
Besitz der Benediktinerabtei Siegburg in der Stadt Köln, (in) Siegburger
Studien 25 (1995); Groten, M., Siegburg, LexMA 7 1995, 1846; Escher, M. u. a.,
Die urbanen Zentren, 2005, 2, 557.
Siegenstein (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von und zu Siegenstein zum (Kanton) Hegau
(bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 530.
Sigelmann von Delsberg (Reichsritter). Von 1603
bis etwa 1628 war Melchior S. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Siggen (Herrschaft). S. bei Ravensburg
erscheint erstmals 1094 (ze demo Siggun) in einer Vergabung an das Kloster
Allerheiligen in Schaffhausen. 1128 und 1372 begegnen Herren von S. Die vier
Dörfer umfassende Herrschaft, die wohl seit Ende des 13. Jahrhunderts Lehen des
Stifts Kempten war, kam am Ende des 14. Jahrhunderts an die Sürg(en) (Syrg) von
Sürgenstein (Syrgenstein), dann an die Praßberg, Schellenberg, Heimenhofen,
Schellenberg zu Kißlegg und 1433 an die Familie Humpiß. Nach deren Aussterben
1730 verkaufte das Stift Kempten 1764 die zum Ritterkanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben
steuernde Herrschaft an die Grafen Traun (Traun und Abensberg). Zusammen mit
deren Grafschaft Eglofs kam sie 1804 an die Fürsten Windischgrätz und 1806 an
Württemberg und damit das Gebiet 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 42.
Spanien (Land, Königreich). In der ehemaligen
römischen Provinz S. gründeten nebeneinander und nacheinander Vandalen
(409-429), Sweben (409-585) und Westgoten (ab 415) Reiche, bis seit 711 die
Araber auf einen Hilferuf einer westgotischen Gruppe von Süden vordrangen.
Gegen diese richtete König Karl der Große seit 795 die spanische Mark ein, die
bis Barcelona und Pamplona reichte und einem selbständig werdenden Markgrafen
unterstand. Zugleich erhielt sich in S. ein Königreich Asturien, von dem aus
später die Araber wieder zurückgedrängt wurden (Reconquista). Im 10./11.
Jahrhundert entstanden dann als christliche Herrschaftsgebiete die Königreiche
von Aragon und Kastilien. Alfons X. von Kastilien, Sohn einer Tochter Philipps
von Schwaben, begehrte 1255 das Herzogtum Schwaben und 1257 die deutsche Königskrone. Peter III.
von Aragon erlangte als Schwiegersohn des Staufers Manfred 1282 Sizilien.
Aragon erwarb weiter 1324 Sardinien und 1442 das Königreich Neapel, Kastilien
eroberte 1236 Cordoba, 1248 Sevilla und 1262 Cadiz. 1469 heiratete Isabella von
Kastilien († 1504) Ferdinand II. von Aragon († 1516). Gemeinsam gewannen sie
1492 die letzte arabische Herrschaft auf spanischem Boden in Granada. 1495
heiratete der spanische Kronprinz Juan die Tochter (Margarete) König
Maximilians und der Sohn (Philipp) König Maximilians die spanische Prinzessin
Juana (Johanna). 1504 wurde Philipp König von Kastilien. 1516 erwarb sein Sohn
Karl (V.) Aragon. 1519 wurde er zum deutschen König gewählt, so dass S. samt
seinen Kolonien mit dem Reich in Personalunion trat. 1526/1556 wurden die Güter
aufgeteilt, wobei die italienischen und burgundischen Güter an S. kamen.
Deutsche und spanische Habsburger blieben aber durch dauernde Wechselheiraten
eng verbunden. Beim Aussterben der spanischen Habsburger 1700 kam es zum
spanischen Erbfolgekrieg zwischen Frankreich und dem Reich. Im Ergebnis fielen
die spanischen Güter in Italien und den Niederlanden an Österreich, während
Frankreich (Philipp von Anjou) S. und, nach dem polnischen Thronfolgekrieg
(1733ff.) und dem österreichischen Erbfolgekrieg (1742ff.), Sizilien sowie
Parma und Piacenza gewann.
L.: Ballester y Castell, R., Bibliografia de la historia de Espana, 1921;
Schreiber, G., Deutschland und Spanien, 1936; Maunz, T., Das Reich der
spanischen Großmachtzeit, 1944; Madariaga, S. de, Spanien. Land, Volk und
Geschichte, 1983; Heine, H., Geschichte Spaniens in der frühen Neuzeit
(1400-1800), 1984; Schröder, T., Spanien, 5. A. 2006; Christlicher Norden -
Muslimischer Süden, hg. v. Tischler, M. u. a., 2011.
Specht von Bubenheim (Reichsritter). Von 1685,
mit dem bis dahin zum Ritterkreis Rhein gehörenden Georg Wilhelm S., bis etwa
1760 waren die S. mit den Rittergütern Unterboihingen, Oberdettingen und
Unterdettingen Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben. Mit der 1680 durch
weibliche Erbfolge nach den Wernau zur Hälfte erworbenen und 1795/1797 an den
Freiherrn von Rechberg gelangten Herrschaft Donzdorf waren sie im Kanton Kocher
immatrikuliert. Wegen Lindheim waren sie Mitglied des Kantons Mittelrheinstrom
des Ritterkreises Rhein.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Winkelmann-Holzapfel 163; Hellstern 214; Schulz 271;
Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v.
Speitkamp, W., 2014, 358 (Lindheim).
Spengler von Neckarburg (Reichsritter). Etwa von
1557 bis 1581 war Jakob S. Mitglied des Kantons Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 214.
Sperberseck (Reichsritter). Von 1681 bis 1708 war
Johann Philipp von S. mit einem Anteil von Unterriexingen Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1615
waren die S. mit Schnaitheim bzw. Schneitheim und seit 1636 bis zu ihrem
Erlöschen 1708 mit dem unteren Schloss Talheim im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Hellstern 214; Schulz 271.
Speth (Freiherren, Reichsritter). Von 1592 bis
1623 waren die Freiherren von S. (Späth) Mitglied im Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben. Im 18. Jahrhundert
gehörten sie mit den Herrschaften Eglingen und Ehestetten, Gammertingen,
Granheim, Hettingen, Maisenburg mit Indelhausen, Schülzburg mit Anhausen und
Erbstetten, Untermarchtal und Zwiefaltendorf zum Kanton Donau. Mit Höpfigheim
(bis 1587) und dem Schloss zu Dettingen (bis zur Mitte des 17. Jhs.) waren die
S. seit 1542 auch im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59; Hellstern 214; Schulz 271; Rahrbach 243.
Speyer, Domkapitel (Reichsritter). Das
Domkapitel zu Speyer zählte wegen Oberöwisheim zum Kanton Kraichgau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Winkelmann-Holzapfel 164.
Speyer (Hochstift, Residenz des Bischofs). In
der ursprünglich keltischen, an der Mündung des Speyerbachs in den Rhein
gelegenen Siedlung Noviomagus, die den Hauptort der (germanischen,) um 58 v.
Chr. von Caesar unterworfenen Nemeter (civitas Nemetum) bildete, wurde
vermutlich bereits im 3. oder 4. Jahrhundert ein Bischofssitz eingerichtet, der
(nach Untergang und Erneuerung?) 614 mit Bischof Hulderich erstmals bezeugt
ist. Zunächst gehörte er zum Erzbistum Trier, seit 748/780 bis zu seiner
Auflösung 1801 zum Erzbistum Mainz. Sein ursprünglich zum alemannischen, dann
zum fränkischen Stammesgebiet gezählter Sprengel reichte von der
Hauptwasserscheide im Pfälzerwald bis zum Neckartal und Murrtal und von Selz
und Oos bis zur Isenach und zum Kraichbach. Wichtigstes Kloster war Weißenburg
im Elsass, das 1546 erworben wurde. Schon im 7. Jahrhundert erhielten die
Bischöfe reiches Königsgut im Speyergau (Bienwald an der Grenze zu Frankreich,
8. Jh.?), wozu weitere Gaben Herzog Konrads des Roten wie Kaiser Ottos des
Großen im 10. Jahrhundert kamen. 1030 wurde der Neubau des Domes begonnen.
Zwischen 1050 und 1060 gewann der Bischof das ansehnliche Gebiet um Bruchsal
(1056 Lusshardt [Lußhaardt]) und die Grafschaften des Speyergaus und Ufgaus
bzw. Uffgaus. Von 1111 an begann sich allerdings die Stadt S. aus der Herrschaft
der Bischöfe zu lösen, was ihr bis zum Ende des 13. Jahrhunderts gelang, so
dass der Bischof 1371 seinen Sitz in das 784 erstmals genannte und seit 1316
zum Hochstift gehörige Udenheim an der Mündung des Saalbaches in einen
Altrheinarm verlegte. Das Hochstift des späteren Mittelalters bestand aus zwei
Hauptgebieten beiderseits des Rheins um Bruchsal, Deidesheim, Herxheim,
Lauterburg und Weißenburg. Von 1371 bis 1723 war Udenheim, das zur Festung
Philippsburg ausgebaut wurde, fast ständig Residenz des Bischofs. Danach
siedelte der Bischof nach Bruchsal um. Wegen Brombach, Neckarsteinach,
Darsberg, Grein und Teilen von Langenthal (Langental) war der Bischof um 1790
Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken(, wegen Oberöwisheim
das Domkapitel im Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben).
Die linksrheinischen Teile des zum oberrheinischen Reichskreis zählenden
Hochstifts, das am Ende des 18. Jahrhunderts 28 Quadratmeilen mit 55000
Einwohnern und 300000 Gulden Einkünfte umfasste, kamen im 17. Jahrhundert
(1681-1697) bzw. 1801 an Frankreich, 1816 an Bayern, die rechtsrheinischen
Teile (16 Quadratkilometer) 1802/1803 an Baden. Von den ritterschaftlichen
Gütern fielen Brombach 1808 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg,
die übrigen Teile an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen. 1817 wurde ein
neues, die Pfalz (Rheinpfalz) Bayerns umfassendes Bistum S. innerhalb des
Erzbistums Bamberg errichtet.
L.: Wolff 233; Zeumer 552 II a 10; Wallner 695 OberrheinRK 5; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Winkelmann-Holzapfel 163f.; Stetten 186f.; Remling, F., Geschichte der Bischöfe
zu Speyer, Bd. 1ff. 1852ff.; Remling, F., Neuere Geschichte der Bischöfe zu
Speyer, 1867; Bühler, A., Die Landes- und Gerichtsherrschaft im
rechtsrheinischen Teil des Fürstbistums Speyer vornehmlich im 18. Jahrhundert,
ZGO N.F. 38 (1925); Maass, H., Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte des
Bistums Speyer 1743-70, Diss. phil. Göttingen 1933; Stamer, L., Kirchengeschichte
der Pfalz, Bd. 1ff. 1936ff.; Doll, A., Das alte Speyer, 1950; Handbuch des
Bistums Speyer, 1961; Bohlender, R., Dom und Bistum Speyer. Eine Bibliographie,
1963; Drollinger, K., Kleine Städte Südwestdeutschlands. Studien zur Sozial-
und Wirtschaftsgeschichte der Städte im rechtsrheinischen Teil des Hochstifts
Speyer bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts, 1968; Schaab, M., Territoriale
Entwicklung der Hochstifte Speyer und Worms, (in) Pfalzatlas, Textband, 20. H.
(1972); Duggan, L., Bishop and Chapter, The Governance of the Bishopric of
Speyer to 1552, 1978; Meller, J., Das Bistum Speyer, 1987; Fouquet, G., Das
Speyerer Domkapitel im späten Mittelalter (ca. 1350-1540), 1987; Fouquet, G.,
Ritterschaft, Hoch- und Domstift Speyer, Kurpfalz, ZGO 137 (1989); Friedmann,
A., Die Beziehungen der Bistümer Worms und Speyer zu den ottonischen und
salischen Königen, 1994; Andermann, K., Speyer, LexMA 7 1995, 2095f.; Handbuch
der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2, hg. v. Schaab, M., 1995, 481;
Ehlers, C., Metropolis Germaniae, 1996;Krey, H., Bischöfliche Herrschaft im
Schatten des Königtums, 1996; Neumann, H., Sozialdisziplinierung in der
Reichsstadt Speyer, 1997; Gresser, G., Das Bistum Speyer bis zum Ende des 11.
Jahrhunderts, 1998; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 612, 1, 2, 541; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 492, 2, 572.
Spreter von Kreidenstein (Reichsritter). Von
etwa 1614 bis 1663 waren die S. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 214.
Stadion (Herren, Freiherren, Grafen). Nach
Oberstadion (Stadegun) bei Ehingen nannten sich die aus der
Reichsministerialität hervorgegangenen, aus Graubünden (Prätigau) stammenden
schwäbischen Herren von S., die 1197 erstmals erscheinen (1270 Walter von S.)
und deren Stammsitz 1352 zerstört wurde. 1392 entstanden durch Teilung eine
schwäbische und eine elsässische Linie, die um 1700 die Güter vereinigte. 1488
waren die Herren von S. Mitglied der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild,
Teil im Hegau und am Bodensee. Von 1603 bis 1651 waren die S. wegen Magolsheim
im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Sie wurden 1686 in den Reichsfreiherrenstand und 1693/1705 in
den Reichsgrafenstand erhoben. 1700 erwarben sie die Herrschaft Warthausen bei
Biberach. Wegen der 1708 erworbenen reichsunmittelbaren Herrschaft Thannhausen
zählten sie zu den schwäbischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrats des Reichstags. Im 18. Jahrhundert teilte sich die wegen
Hallburg zum Kanton Steigerwald und wegen weiterer Güter zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken, im Übrigen zum Ritterkreis Schwaben
zählende Familie. Die ältere fridericianische Linie Warthausen verkaufte ihre
1806 von Württemberg annektierten Güter an Württemberg, starb 1890 aus und
wurde von der jüngeren philippinischen Linie Thannhausen beerbt, die 1908
ausstarb und von den Grafen von Schönborn-Buchheim beerbt wurde, die damit die
Standesherrschaft Thannhausen in Bayern, Oberstadion, Moosbeuren, Alberweiler
und Emerkingen in Württemberg (etwa 8000 Einwohner) und große Gebiete in Böhmen
um Kauth bei Taus erhielten. S. Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Zeumer 553 II b 61, 16; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Winkelmann-Holzapfel 164; Bechtolsheim 16, 196; Schulz 271; Riedenauer 127;
Rössler, H., Graf Johann Philipp Stadion, Bd. 1f. 1966.
Stammheim (Reichsritter). Von 1542 bis zu ihrem
Erlöschen 1588 waren die S. wegen S., Zazenhausen und Beihingen Mitglied im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. kam
später an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 271.
Starschedel (Reichsritter). Von 1607 bis 1623 war
Heinrich von S., markgräflich-badischer Geheimer Rat und Haushofmeister,
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 214.
Staufer (Geschlecht). Die Anfänge der vielleicht
im Ries beheimateten und zeitweilig mit der Würde der Pfalzgrafen von Schwaben bekleideten (oder vielleicht auch aus dem
Elsass stammenden) S. reichen bis in die erste Hälfte des 11. Jahrhunderts
zurück. Stammsitz war zunächst Büren (Wäschenbeuren), nach dem sich Friedrich
von Büren († 1055) benannte, der durch seine Heirat mit Hildegard von Egisheim
Güter im Elsass (Schlettstadt, Teile des Hagenauer Forstes) gewann. Sein Sohn
Friedrich († 1105) erhielt als Schwiegersohn König Heinrichs IV. 1079 im
Gefolge des Investiturstreites das Herzogtum Schwaben
und erbaute die namengebende Burg Stauf auf dem Hohenstaufen bei Göppingen.
1125/1138 erlangten die S., die auch die 1108 letztmals genannten Grafen von
Comburg (Komburg) beerbten, das Erbe der Salier, 1138 mit Konrad III. den
deutschen Thron. Unter (Kaiser) Friedrich I. Barbarossa wurden Schwaben, Elsass, das Rhein-Maingebiet, Ostfranken,
Oberpfalz, Egerland (Aussterben der Diepoldinger 1146), Vogtland, Pleißenland,
das nördliche Thüringen und der Harzraum um Goslar Königslandschaften. In Schwaben fielen zusätzlich die Güter Welfs VI.
(1179/1191) und der Grafen von Pfullendorf (1180) an. 1184/1186 gelang die
Eheverbindung Heinrichs VI. mit Konstanze von Sizilien, das 1189/1194 gewonnen
wurde. Der frühe Tod Heinrichs VI. (1197) und der Thronstreit Philipps von Schwaben mit dem Welfen Otto IV. nach der Doppelwahl
von 1198 erschütterten die staufische Herrschaft dann allerdings zutiefst. Hinzu
kam, dass Friedrich II. zwar sein normannisches Erbgut in einen
zentralistischen Beamtenstaat umwandelte, in Deutschland aber durch die
Fürstengesetze von 1220 (Confoederatio cum principibus ecclesiasticis) bzw.
1231/1232 (Statutum in favorem principum) die Rechte der Landesherren festigte.
Nach Friedrichs II. Tod (1250) sowie seines Sohnes Konrad IV. Tod (1254)
zerfiel die Herrschaft der Staufer in Deutschland. Bei ihrem Aussterben 1268
(Enthauptung Konradins, des Sohnes Konrads IV., in Neapel) fielen die Güter in
verschiedene Hände.
L.: Weller, K., Die staufische Städtegründung in Schwaben,
Württemberg. Vjh. N.F. 1930; Diederich, A., Staufer und Welfen, 1938;
Steuermann, H., Die Hausmachtpolitik der Staufer von Herzog Friedrich I. bis
König Konrad III. 1079-1152, 1939; Maschke, E., Das Geschlecht der Staufer,
1943; Bosl, K., Die Reichsministerialität der Salier und Staufer, 1950/19511,
Neudruck 1968/1969; Engels, O., Die Staufer, 6. A. 1994; Schwarzmaier, H., Die
Heimat der Staufer, 1976; Engels, O., Stauferstudien, 1988; Die Staufer im
Süden, hg. v. Kölzer, T., 1996; Hechberger, W., Staufer und Welfen, 1996;
Engels, O., Staufer, LexMA 8 1996, 76; Staufische Stadtgründungen am Oberrhein,
hg. v. Reinhardt, E. u. a., 1998; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 195; Weller, T., Die
Heiratspolitik, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 505;
Grafen, Herzöge, Könige, hg. v. Seibert, H. u. a., 2007.
Stein (reichsritterschaftliche Herrschaft). Die reichsritterschaftliche Herrschaft S. an der Günz (südöstlich Ottobeurens) zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
Stein zu Bosenstein (Reichsritter). Von 1689
bis zum Erlöschen 1774 waren die S. wegen des von den Hohenfeld in weiblicher
Erbfolge erlangten Mühlhausen an der Enz im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 272.
Stein zum Rechtenstein (Freiherren, Grafen,
Reichsritter). Vom 16. bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts zählten die
Freiherren und Grafen von S., die bereits 1488 zur Rittergesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil am Neckar gehörten, mit den Herrschaften Bergenweiler,
Teilen von Emerkingen, Ichenhausen und Teilen von Niederstotzingen mit
Riedhausen zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
Wegen des 1549 erworbenen Harthausen waren sie im Kanton Neckar immatrikuliert.
Seit 1597 zählten sie wegen des 1595 von den Westernach erlangten, bis 1790
bewahrten Bächingen zum Kanton Kocher der Ritterkreises Schwaben,
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 65; Hellstern 214, 218;
Kollmer 372; Schulz 271.
Steinegg (Herrschaft), Steineck. Herren von Stein
erscheinen in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Ihre Burg mit zugehöriger
Herrschaft bei Pforzheim gelangte über die Gemmingen an den Markgrafen von
Baden, der die Gemmingen seit 1448 mit S. belehnte. Hinzu kam die Herrschaft
Hagenschieß. Das sog. Gemmingensche Gebiet gehörte zum Ritterkanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben. Innerhalb Badens war es
bei Baden-Durlach. 1839 verkauften die Freiherren das Gebiet an Baden, mit dem
es 1951/1952 zu Baden-Württemberg kam.
L.: Roemer, H., Steinegg, ein Familienbuch, 1934; Hölzle, Beiwort 38.
Steinhäußer von Neidenfels, Steinheuser von Neidenfels
(Reichsritter). Von 1542 bis zu ihrem Erlöschen 1611 zählten die S. mit dem
1532 erworbenen Rechenberg zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. Steinheuser von Neidenfels.
L.: Schulz 272.
Steinheuser von Neidenfels, Steinhäußer von
Neidenfels (Reichsritter). Von 1542 bis zu ihrem Erlöschen 1611 zählten die S.
mit dem 1532 erworbenen Rechenberg zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 272.
Sternenfels (Reichsritter). Nach S. (1232
Sterrenvils) bei Maulbronn nannte sich ein Zweig der edelfreien Herren von
Kürnbach. Die Familie war bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1663 und im 18. Jahrhundert zählte
sie zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Im späteren 17. Jahrhundert gehörte sie zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. Der Ort S. kam 1391 an Württemberg, wurde an Adelsfamilien ausgegeben
und fiel 1749 erneut an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 214; Riedenauer 127.
Stimpfach (reichsritterschaftliche Herrschaft). S. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Ellwangen und damit über Württemberg (1802/1803) 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Stockhammer (Reichsritter). Von 1735 bis 1743 zählte
Josef Anton von S. als Personalist zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 272.
Stockheim (Reichsritter). Im 17. Jahrhundert
zählten die S. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Außerdem waren sie vielleicht im Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert.
L.: Bechtolsheim 15; Hellstern 214; Riedenauer 127; Handbuch der hessischen
Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 358
(Stockheim, Lindheim) Ende 17. Jh. ausgestorben?.
Stotzingen (Freiherren, Reichsritter). Vom 16. bis
19. Jahrhundert zählten die Freiherren von S. mit Geislingen, Dotternhausen und
Rosswangen zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben,
mit Steißlingen und Wiechs seit 1790/1791 zum (Kanton) Hegau (bzw. Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee) (1791 Stotzingen zu Wiechs). Mit dem 1471 erworbenen,
1790 an Fürst von Thurn und Taxis gelangten Heudorf waren sie im Kanton Donau
immatrikuliert. Geislingen fiel 1806 an Württemberg und wurde 1810 an Baden
abgetreten, über das es 1951/1952 an Baden-Württemberg kamen. S. a. Niederstotzingen.
L.: Wolff 509; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59; Ruch 71 Anm.
1, 82; Hellstern 215; Mangold, O., Geschichte von Niederstotzingen, 1926;
Stockinger, G., Geschichte der Stadt Niederstotzingen, 1966.
Streit von Immendingen, Streitt von Immendingen
(Reichsritter). Von 1654 bis 1686 war der österreichische Rat Jacob Rudolph
(Rudolf) S. zu Vollmaringen und Göttelfingen (Göttingen) Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. 1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680
angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten S. zum
Ritterkreis Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits 1858.
L.: Hellstern 215.
Stuben (Reichsritter). Von 1640 bis 1737
(zuletzt mit dem württembergischen Geheimen Rat Johann Joseph Anton von S.,
Herrn zu Zimmern unter der Burg und Hausen am Tann) waren die S. Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Stuben zu Dauberg (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die S., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft
Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee waren, zum (Kanton) Hegau
(bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm. 2, Anhang 3, 5.
Sturmfeder (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Wegen Großaspach mit Oppenweiler und
Schozach waren die S. von Oppenweiler von 1542 bis 1805 im Kanton Kocher
immatrikuliert. Um 1790 waren die Freiherren S. (von und zu Oppenweiler) mit
einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim Mitglied des Kantons Oberrheinstrom
des Ritterkreises Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62; Zimmermann 79;
Winkelmann-Holzapfel 164; Kollmer 372; Schulz 272.
Stuttgart (Ort, Stadt, Herrschaft, Residenz des
Grafen von Württemberg bzw. ab 1495 Herzogs von Württemberg). Vielleicht um 950
legte der Herzog von Schwaben am Neckar unweit
des schon um 700 erwähnten Cannstatt ein Gestüt (stuot-gart) an, in dem bald
mehrere umliegende Siedlungen (Frankenbach, Immenhofen, Weißenburg, Tunzhofen)
aufgingen. Die Herrschaft über den 1160 bzw. urkundlich 1229 erstmals erwähnten
Ort (Stukarten) hatten die Grafen von Calw, im frühen 13. Jahrhundert durch Erbfolge
die Grafen von Baden, von denen er um 1245 durch Heirat an die Grafen von
Württemberg kam. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde S. Verwaltungsmittelpunkt
Württembergs und wuchs bis 1850 auf etwa 50000 und bis 1942 auf knapp 500000
Einwohner. In Baden-Württemberg (1951/1952) wurde S. Hauptstadt.
L.: Wolff 161; Pfaff, K., Geschichte der Stadt Stuttgart, Bd. 1ff. 1845ff.;
Schneider, E., Geschichte der Stadt Stuttgart, 1927; Decker-Hauff, H.,
Geschichte der Stadt Stuttgart, 1966; Borst, O., Stuttgart. Die Geschichte der
Stadt, 1973; Leipner, K., Stuttgart, 1987; Lorenz, S., Stuttgart auf dem Weg
zur Landeshauptstadt, (in) FS O. Borst, 1989; Lorenz, S., Stuttgart, LexMA 8
1996, 270f.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 2, 568.
Sulzbach (Grafen, Grafschaft). Zu Anfang des 11.
Jahrhunderts entstand auf einem felsigen Kalkberg die Burg S., nach der sich
seit 1071 Grafen von S. nannten, die von dem Babenberger Herzog Ernst I. von Schwaben († 1015) und der Konradinerin Gisela
abstammen und deren Stammvater Berengar 1003 Graf im Nordgau war. Neben Eigen
hatten sie Lehen Bambergs im westlichen Nordgau und in Österreich sowie die
Vogtei über das Hochstift Bamberg. 1057 gewannen sie weitere Güter aus dem Erbe
der ausgestorbenen Grafen von Schweinfurt. 1071 wurden sie erstmals als Grafen
genannt. 1188 erlosch das Geschlecht. Seine Güter fielen an die Staufer und
verwandte bayerische Adelsgeschlechter, vor allem die Grafen von Hirschberg.
Die Grafschaft S. kam 1269 teilweise, nach dem Aussterben der Grafen von
Hirschberg 1305 vollständig an die wittelsbachischen Herzöge von Bayern, 1329
an deren pfälzische Linie. Von 1349/1353 bis 1373 war S. unter Karl IV. Hauptort
der luxemburgischen Güter der Krone Böhmens in der Oberpfalz (Neuböhmen), kam
dann aber wieder an Bayern zurück. 1505 wurde es nach dem Landshuter
Erbfolgekrieg Teil Pfalz-Neuburgs, von 1610/1616/1656 bis 1742 Sitz des
Fürstentums Pfalz-Sulzbach. Danach fiel das zum bayerischen Reichskreis
zählende) S. infolge (der Beerbung der Pfalz bzw. Pfalz-Neuburgs durch
Pfalz-Sulzbach 1742 und) der Beerbung Bayerns durch die Pfalz 1777
(Pfalz-Sulzbach) wieder mit Bayern zusammen. S. Pfalz-Sulzbach.
L.: Wolff 141; Wallner 712 BayRK 5; Gack, G., Geschichte des Herzogthums
Sulzbach, Neudruck 1988; Pfeiffer, R./Wiedemann, H., Sulzbach in der deutschen
Geschichte, 1965; Piendl, M., Herzogtum Sulzbach, Landrichteramt Sulzbach,
Oberpfälzer Heimat 14 (1970); Sturm, H., Das wittelsbachische Herzogtum
Sulzbach, 1980; Schmid, A., Sulzbach, LexMA 8 1996, 304; Dendorfer, J., Adelige
Gruppenbildung und Königsherrschaft, 2004; Hochmittelalterliche Adelsfamilien
in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v.
Kramer, F. u. a., 2005.
Sulzfeld (Herren, reichsritterschaftlicher Ort).
1077 wird S. (Sultzfeld) bei Karlsruhe erstmals erwähnt. Nach ihm nannten sich
Herren von S., die Lehnsleute Speyers waren. Im 14. Jahrhundert kam S. von
ihnen an die Göler von Ravensburg, die Lehnsleute der Grafen von Oettingen
waren. Der reichsritterschaftliche Ort zählte zum Kanton Kraichgau des
Ritterkreises Schwaben. 1805 gelangte er an
Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Pfefferle, T., Sulzfeld mit Ravensburg, 1969.
Summerau (Freiherren, Freiherren). Vom 16.
Jahrhundert bis etwa 1800 zählten die Freiherren von S. zum Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
s. Praßberg zu S.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61; Ruch, Anhang 79.
Sundheim, Sundtheim, Suntheim (Reichsritter). Von
1562 bis 1601 war Hans Conrad von S. zu Wendelsheim und Nellingsheim Mitglied
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Suntheim (Reichsritter) s. Sundheim. Von 1562 bis
1601 war Hans Conrad von S. zu Wendelsheim und Nellingsheim Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Sürg von Sürgenstein, Syrg von Syrgenstein
(Freiherren, Reichsritter). Die Freiherren S., die bereits 1488 der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee,
angehörten, waren im 18. Jahrhundert mit Altenberg Mitglied des Kantons Kocher
des Ritterkreises Schwaben, in dem sie im 17.
Jahrhundert aus dem Erbe der Westerstetten Ballhausen und Dunstelkingen (bis
1786) erhalten hatten. Wegen des 1265 erwähnten Sürgenstein (Syrgenstein) an
der Oberen Argen bei Isny im Allgäu waren sie auch im Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee)
immatrikuliert. Außerdem zählten sie zum Kanton Neckar, beide Kantone ebenfalls
im Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61, 62; Ruch Anhang 4;
Kollmer 372; Hellstern 213; Schulz 272; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit
Sankt Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34;
Zenetti, L., Die Sürgen, (1965).
Swabun (Schwaben)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 22, 51, 52, 94,
III, 27, Swabun, Volksname, Landname, Swabolant, Svavaland, Swabo richi,
Suevia, Schwaben.
Syrg von Syrgenstein (Freiherren,
Reichsritter), s. Sürg von Sürgenstein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61, 62; Ruch Anhang 4;
Kollmer 372; Hellstern 213; Schulz 272; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit
Sankt Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34.
Talheim (Reichsritter). Von 1542 bis zu ihrem
Erlöschen zählten die seit Anfang des 16. Jahrhunderts in T. ansässigen T. zum
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. a.
Leiher von T.
L.: Schulz 272.
Talheim (reichsritterschaftliche Herrschaft). T. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam vor der Mediatisierung an den Deutschen Orden und über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Tannhausen (Freiherren, Reichsritter). Seit 1542
(aber mit Ausnahme der Unterbrechung von 1570 bis 1657) zählten die Freiherren
von T. mit einem Drittel T. und Rühlingstetten (seit dem 13. Jh.) zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben. S.
Thannhausen.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62; Schulz 272.
Tänzl von Tratzberg, Tenzel, Tandlin
(Freiherren, Reichsritter). Die aus dem Innsbrucker Bürgertum stammenden Tänzl
waren spätestens seit 1441 Gewerken im Silberbergbau von Schwaz. Um 1500
erwarben sie die schon am Ende des 13. Jahrhunderts urkundlich erwähnte,
1490/1491 abgebrannte Burg Tratzberg bei Schwaz, gaben die Burg nach
eindrucksvollem Wiederaufbau 1554 aber an die Augsburger Patrizier Ilsung. Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren T. mit halb Bissingen zum Kanton Donau
des Ritterkreises Schwaben. Vorübergehend
gehörten sie auch dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Hölzle, Beiwort 59; Riedenauer 127; Enzenberg, S. Graf, Tratzberg, 2000.
Tegernau, Degernau (Reichsritter). Von 1609
(Johann Friedrich von T., württembergischer Rat und Obervogt zu Balingen) bis
1702 waren die T. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 215.
Tessin (Reichsritter). Von 1711 (Erwerb des
Ritterguts Hochdorf durch den württembergischen Kammerpräsidenten Philipp
Heinrich von T.) bis 1804 (Tod Ferdinands von T. zu Hochdorf und Kilchberg) war
die Familie T. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben und übte die Herrschaft
über die Orte Hochdorf (Lehen Württembergs) und Kilchberg (sieben Achtel
Eigengut, ein Achtel Lehen Württembergs) aus. Über Württemberg kamen die Güter
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 65; Hellstern 215, 218.
Themar (Reichsritter). Von etwa 1562 bis 1663,
zuletzt mit Georg Adam von T. zu Schadenweiler und Baisingen, waren die T.
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Thumb von Neuburg (Freiherren, Reichsritter).
Von 1548 bis 1805 (zuletzt Friedrich T. zu Unterboihingen und Hammetweil)
zählten die Freiherren T. mit Unterboihingen und Hammetweil zum Kanton Neckar
sowie von 1514 bis 1648 mit Mühlhausen an der Enz zum Kanton Neckar (bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau) des Ritterkreises Schwaben,
von 1560 bis 1781 mit Stetten und Schanbach (Anfang 16. Jh.-1645) und
Aichelberg (1507-1663) zum Kanton Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 65; Hellstern 215, 219;
Schulz 272.
Thüngen, Tüngen (Reichsritter, Freiherren,
Grafen). T. kam schon früh als Reichsgut (788 Tungide) an Fulda. Seit 1100 bzw.
1159 sind Ritter von T. nachweisbar. Seit 1333 erscheinen erneut Ritter von T. und
zwar als Ministeriale Hennebergs. Zum Schutz vor dem Hochstift Würzburg trugen
sie ihre Güter um T. Böhmen, an anderen Orten Brandenburg zu Lehen auf. Die in
mehrere Linie aufgespaltete Familie nahm in der fränkischen Reichsritterschaft
eine bedeutsame Stellung ein. Vom Ende des 15. bis ins 18. Jahrhundert zählte
sie mit Burgsinn, Dittlofsroda, der Hälfte von Gräfendorf, Hessdorf mit
Höllrich, drei Vierteln T. mit einem Viertel Hesslar, der Hälfte von
Völkersleier, Weißenbach mit Detter, Eckarts, Heiligkreuz, Rossbach, Rupboden,
Trübenbrunn und Zeitlofs zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
Außerdem war sie im 16. Jahrhundert im Kanton Steigerwald und im frühen 19.
Jahrhundert im Kanton Baunach des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Mehrere
Angehörige wurden zu Reichsfreiherren und Reichsgrafen erhoben. Von 1697 bis
1709 zählte Hans Karl von T., der 1708 die Reichsgrafenwürde gewann, wegen des
1696 erworbenen Freudental zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538; Großer Historischer Weltatlas III 39
(1803) C2; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 389ff.;
Winkelmann-Holzapfel 165f.; Pfeiffer 198, 211; Bechtolsheim 15; Riedenauer 127;
Schulz 272; Rahrbach 265; Thüngen, R. Frhr. v., Das reichsritterliche
Geschlecht der Freiherren von Thüngen, Lutzische Linie, 1926; Thüngen, H. Frhr.
v., Das Haus Thüngen 788-1988, 1988; Morsel, J., La noblesse contre le prince,
2000; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg.
v. Speitkamp, W., 2014, 358 (Ürzell, Steckelberg).
Thurn und Taxis (Fürsten), Tour et Tassis. Die
ursprünglich aus der Lombardei stammende, de la Torre benannte, dann nach der
Vertreibung aus Mailand durch die Visconti am Berg Tasso (Taxis) bei Bergamo
angesiedelte Adelsfamilie Taxis (1251 Omodeo de Tassis aus Cornello bei
Bergamo), die 1489/1490 mit der Errichtung einer Botenlinie von Innsbruck nach
Brüssel beauftragt worden war, aus der Franz von Taxis 1500 maitre der Posten
Erzherzogs Philipps des Schönen von Österreich (1478-1506, 1481 Regent
Burgunds, 1505 Regent Aragons) geworden war, Johann Baptista von Taxis 1518 von
König Karl (V.) das Postmonopol in Spanien erlangt hatte und Leonhard von Taxis
1595 den Titel eines Reichsgeneralpostmeisters bekommen hatte und die 1615 mit
dem erblichen Reichspostgeneralat betraut worden war, erhielt von König Philipp
IV. von Spanien 1635 das Recht der Führung des Titels und Wappens der Grafen de
la Tour et Valsassina und 1649 in Spanien sowie 1650 im Reich die Genehmigung
zur Führung des Doppelnamens T. 1512 wurde sie geadelt, 1515 erlangte sie
erblichen Adel. 1597 wurde die von ihr als Lehen innegehabte Post zum Regal
erklärt. 1608 wurde sie in den Reichsfreiherrenstand, 1624 in den
Reichsgrafenstand und 1695 in den Reichsfürstenstand erhoben (Virilstimme
1754). 1701 verlor sie Gut und Amt in den spanischen Niederlanden und siedelte
1702 nach Frankfurt über, nach Erhalt des Prinzipalkommissariats beim Reichstag
nach Regensburg (1748). Neben reichsritterschaftlichen Gebieten (1647 wegen des
erheirateten und später an die Reichlin von Meldegg [Meldegg] vererbten Horn im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben, 1648
ein Viertel Wäschenbeuren) kaufte sie 1723 die reichsständische Herrschaft
Eglingen. Im kurrheinischen Reichskreis hatte sie seit 1724 Sitz und Stimme auf
Grund eines Darlehens von 80000 Reichstalern. 1785/1786 wurde sie Inhaber der
1787 gefürsteten Reichsgrafschaft Friedberg-Scheer. 1797 kam sie auf die
Fürstenbank des schwäbischen Reichskreises. 1802 verlor sie alle
linksrheinischen Posten, erhielt dafür aber am 25. 2. 1803 durch § 13 des
Reichsdeputationshauptschlusses die Reichsstadt Buchau, die Reichsabteien
Buchau, Obermarchtal (Marchtal), Neresheim, das zu Salem gehörige Amt Ostrach
mit der Herrschaft Schemmerberg und den Weilern Tiefenhülen (Tiefental),
Frankenhofen und Stetten und die Dominikanerinnenklöster in Ennetach und Sießen
mit insgesamt 530 Quadratkilometern und etwa 17000 Einwohnern als Reichsfürstentum
Buchau mit Virilstimme im Reichsfürstenrat. 1806 wurde sie zugunsten Bayerns,
Württembergs und Hohenzollern-Sigmaringens mediatisiert, erhielt jedoch 1815
durch die Deutsche Bundesakte eine reichsunmittelbare Stellung. Am 1. 7. 1867
musste sie die gesamte Postorganisation gegen 3 Millionen Taler an Preußen
abtreten. 1899 erhielt sie den bayerischen Titel eines Herzogs zu Wörth und
Donaustauf. Sitz der fürstlichen Hauptlinie blieb Regensburg. 2000 erfolgte
eine Verlegung von Sankt Emmeram in Regensburg nach Prüfening.
L.: Wolff 92; Zeumer 553 II b 58; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer
Weltatlas II 39 (1803) C3; Klein 161; Schulz 273; Lohner, B., Geschichte und
Rechtsverhältnisse des Fürstenhauses Thurn und Taxis, 1895; Ohmann, F., Die Anfänge
des Postwesens unter den Taxis, 1909; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am
Ende des alten Reiches, 1938; Herberhold, F., Das fürstliche Haus Thurn und
Taxis in Oberschwaben, (in) Zs. f. württemberg. LG. 13 (1954); Thurn und
Taxis-Studien, hg. v. Piendl, M., 1961ff.; Gollwitzer, H., Die Standesherren,
2. A. 1964; Piendl, M., Thurn und Taxis 1517-1867, Archiv für dt.
Postgeschichte 1 (1967); Dallmeier, M., Quellen zur Geschichte des europäischen
Postwesens, 1977; Piendl, M., Das fürstliche Haus Thurn und Taxis, 1980;
Behringer, W., Thurn und Taxis, 1990; Szabo, T., Taxis, LexMA 8 1996, 515f.;
Reiser, R., Die Thurn und Taxis, 1998; Ruhnau, R., Die fürstlich Thurn und
Taxissche Privatgerichtsbarkeit, 1998; Schröck, R., Gloria von Thurn und Taxis,
2003.
Traun (Reichsritter, Grafen). 1792 gehörten
die Grafen von (Abensberg und) T. (Abensperg-Traun) wegen der Herrschaft Eglofs
zu den schwäbischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des
Reichstags. Wegen der 1764 vom Stift Kempten gekauften Herrschaft Siggen
zählten sie zum Bezirk Allgäu-Bodensee des Kantons Hegau-Allgäu-Bodensee des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Zeumer 553 II b 61, 14; Ruch, Anhang 82; Thürheim, A. v., Feldmarschall Otto
Ferdinand Graf von Abensperg-Traun, 1877.
Trauschwitz (Reichsritter). Von 1603 bis 1619 zählte
Joachim von T. wegen einiger von den Speth erworbener Güter zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 273.
Trochtelfingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). T.
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
und kam an Nördlingen. Über Württemberg fiel T. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Der Ostalbkreis, 1978
Tübingen (Grafen, Pfalzgrafen, Residenz des
Grafen bzw. Pfalzgrafen). In der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts bestand an
der Stelle von T. ein alemannisches Dorf. Ihm folgte ein Herrenhof mit
Pfarrkirche. Um die Mitte des 11. Jahrhunderts wurde eine 1078 Castrum Twingia
genannte Burg errichtet, nach der sich die Grafen im Nagoldgau und Sülchgau am
Ende des 11. Jahrhunderts Grafen von T. nannten. Sie waren um T., im Nagoldgau
und um Blaubeuren begütert. Spätestens seit 1146 waren diese Grafen an Stelle
der Grafen von Dillingen Pfalzgrafen von Schwaben.
Um 1150/1167 beerbten sie die Grafen von Bregenz (Bregenzer Linie der
Udalrichinger), von denen sie die Grafschaften Bregenz (überwiegend) und
Churrätien (bis 1167?) erlangten, die aber am Beginn des 13. Jahrhunderts durch
die Teilung in eine pfalzgräfliche Linie und eine Linie Montfort wieder
getrennt wurden. Zu ihren weiteren Gütern zählten außer T. Herrenberg,
Böblingen, Sindelfingen sowie der alte Reichsforst Schönbuch, die Vogtei über
Blaubeuren (bis 1277) und außerdem auf Grund weiblicher Erbfolge Gießen, das
1265 an die Landgrafen von Hessen verkauft wurde. Mit weiteren Teilungen nach
1219 (Linien Horb bis 1293 [um 1294], Herrenberg bis um 1391 bzw. 1667, Asperg
bis nach 1357, Böblingen bis 1377) kamen diese Güter an das Kloster Bebenhausen
und vor allem an die Grafen von Württemberg (Asperg 1308, Beilstein 1340). 1342
fiel T. durch Kauf für 20000 Pfund Heller an Württemberg, das 1477 die
Eberhard-Karls-Universität in T. gründete. 1381 wurde die letzte der alten
Herrschaften (Herrenberg) veräußert. 1634 starb die letzte Linie auf der in der
Mitte des 14. Jahrhunderts erheirateten Burg Lichteneck im Breisgau aus. Von
1945 bis 1952 war T. Hauptstadt des Landes Württemberg-Hohenzollern, mit dem es
1951/1952 an Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 161; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4; Schmid, L.,
Geschichte der Pfalzgrafen von Tübingen, 1853; Beschreibung des Oberamts
Tübingen, 1867; Stälin, P., Geschichte Württembergs, Bd. 1 1882; Haller, J.,
Die Anfänge der Universität Tübingen 1477-1537, 1927ff.; Eimer, M., Tübingen.
Burg und Stadt bis 1600, 1945; Herding, O./Zeller, B., Grundherrn, Gerichte und
Pfarreien im Tübinger Raum zu Beginn der Neuzeit, 1954; Seigel, R., Gericht und
Rat in Tübingen, 1960; Huber, R., Die Universitätsstadt Tübingen, 3. A. 1968;
Jänichen, H., Herrschafts- und Territorialverhältnisse um Tübingen und
Rottenburg im 11. und 12. Jahrhundert, 1964; Der Landkreis Tübingen, Bd. 1ff.
1967ff.; Sydow, J., Geschichte der Stadt Tübingen, Bd. 1ff. 1974ff.;
Festschrift 500 Jahre Eberhard-Karls-Universität Tübingen 1477-1977, hg. v.
Decker-Hauff, H. u. a., Bd. 1ff. 1977ff.; Sydow, J., Bilder zur Geschichte der
Stadt Tübingen, 1980; Die Pfalzgrafen von Tübingen. Städtepolitik,
Pfalzgrafenamt, Adelsherrschaft im Breisgau, hg. v. Decker-Hauff, H. u. a.,
1981; Tübingen 1995; Eberl, I., Tübingen, LexMA 8 1996, 1075ff.; Das älteste
Tübinger Ehebuch (1553-1614), hg. v. Schieck, S. u. a., 2000; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2,
592.
Tübingen (Reichsritter). Von 1640 bis etwa 1654
war Johann Georg von T. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Türckh (Reichsritter). Von 1646 bis 1723
(zuletzt Carl Friedrich von T. zu Debingen [Täbingen] und Ramstein) waren die
T. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Türkheim (Freiherren, Reichsritter), Türckheim.
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von T. mit dem 1783 erworbenen
Altdorf, dem 1773 gewonnenen und 1795 an das Hochstift Straßburg gelangten
Bosenstein und der Rohrburger Mühle zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 66.
Überlingen (Reichsstadt). Vielleicht schon am
Anfang des siebten Jahrhunderts, jedenfalls aber 770 erscheint Ü. (Iburingia)
am Nordrand des Bodensees im Linzgau als Sitz eines alemannischen Großen aus
dem Geschlecht der Udalrichinger. 918 fiel es an das Herzogtum Schwaben. Um 1200 wurde Ü., das wohl von den Grafen
von Bregenz in der Mitte des 12. Jahrhunderts an die Grafen von Pfullendorf und
um 1180 von den Grafen von Pfullendorf an Kaiser Friedrich I. Barbarossa kam,
zur Stadt erhoben. 1241/1268 war es Reichsstadt und gehörte später zur
schwäbischen Städtebank des Reichstags und zum schwäbischen Reichskreis. Bis
zum Ende des Mittelalters erwarb Ü. Güter in nahezu 100 Orten. Im späten 14.
und frühen 15. Jahrhundert erlangte Ü. pfandweise das Ammannamt und lehnweise den
Blutbann sowie Münze und Zoll. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste sein etwa
4,6 Quadratmeilen großes Gebiet die städtischen Vogteien Hohenbodman und
Ramsberg, die spitalischen Ämter Bambergen, Deisendorf, Denkingen,
Ebratsweiler, Ernatsreute, Rickenbach und Sohl, Bonndorf mit Mahlspüren,
Nesselwangen, Seelfingen und Sernatingen. 1803 fiel Ü. an Baden und kam damit
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 214; Zeumer 555 III b 11; Wallner 687 SchwäbRK 31; Großer
Historischer Weltatlas II 78 (1450) F4, III 22 (1648) D5, III 38 (1789) C4;
Schroeder 288ff.; Staiger, X., Die Stadt Überlingen, 1859; Schäfer, F.,
Wirtschafts- und Finanzgeschichte der Stadt Überlingen am Bodensee, 1893;
Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Semler, A.,
Bilder aus der Geschichte einer kleinen Reichsstadt, 1949; Ginter, H.,
Überlingen am Bodensee, 1950; Semler, A., Abriss der Geschichte der Stadt
Überlingen, 1953; Harzendorf, F., Überlinger Einwohnerbuch 1444-1800, Bd. 1ff.
1954ff.; Eitel, P., Die oberschwäbischen Reichsstädte im Zeitalter der
Zunftherrschaft, 1970; Überlingen und der Linzgau am Bodensee, 1972; Zotz, T.,
Überlingen, LexMA 8 1996, 1147.
Ulm (Freiherren, Reichsritter). Im 17. und
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von U. mit Grießenberg, Langenrain,
Marbach und Wangen zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Mit zwei Dritteln Oberndorf-Poltringen
(1722) waren sie auch im Kanton Neckar und mit der Herrschaft Mittelbiberach
(1648) im Kanton Donau immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 61, 65; Ruch 18 Anm. 2;
Ruch Anhang 80; Hellstern 216.
Ulmenstein (Reichsritter). Von 1738 bis 1785
zählten die U. zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 273.
Ungelter (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von U. mit dem 1661 erworbenen
Oberstotzingen zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 59.
Unterböbingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). U. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam teilweise an Ellwangen und dann über Württemberg (1802/1803) 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Böbingen.
Unterriexingen (reichsritterschaftlicher Ort). U. an
der Enz war Sitz der von 1190 bis 1560 nachweisbaren Herren von Riexingen. Es
zählte zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
1806 kam es an Württemberg, 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509.
Urbach, Aurbach (Reichsritter). Von 1581 bis
1593 zählten die U. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben, 1542 bis 1607 wegen Hohenstein (bis 1564) und Bönnigheim
(bis 1607) auch zum Kanton Kocher.
L.: Hellstern 215; Schulz 273; Regesten zur Geschichte der Herren von Urbach,
bearb. v. Uhland, R., 1958; (Böhringer, W.,) Aus der Vergangenheit von Urbach,
hg. v. Familienarchiv Hornschuch, (1959).
Ursenbeck von Pottschach (Reichsritter). Von 1614
bis 1629 zählte Jörg Christoph von U. wegen Leinzell zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 273.
Utzmemmingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). U. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Oettingen, danach an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Utzwingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). U. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Oettingen, danach an Bayern.
Varnbüler von Hemmingen, Varnbühler von und zu
Hemmingen (Freiherren, Reichsritter). Von 1649 (Erwerb des Rittergutes
Hemmingen durch Johann Conrad Varnbüler [Varnbühler]) bis 1805 gehörten die V.
zum Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 65; Hellstern 216.
Venningen (Freiherren, Reichsritter). Die V. waren
mit Dühren, Eichtersheim;, Grombach, Neidenstein, Rohrbach und Weiler Mitglied
des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
Seit 1518 hatten sie sieben Zwölftel von Königsbach bei Pforzheim als Lehen
Brandenburgs, die sie 1650 an Daniel Rollin de Saint-André (Saint André)
verkauften. Von 1614 bis 1629 waren sie wegen eines Schlosses zu Talheim auch
im Kanton Kocher immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert gehörten sie zum
Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 63; Winkelmann-Holzapfel
166; Schulz 273; Lurz, M., Die Freiherren von Vennungen, 1997.
Vogt von Hunolstein, Vogt von Hunoltstein
genannt von Steinkallenfels (Freiherren, Reichsritter). Der V. ist 1239
erstmals belegt, doch gingen die bis zum Ende des 13. Jahrhunderts gewonnenen
Güter um die Burg Hunolstein durch Fehden mit den Grafen von Salm, Sponheim und
der Reichsstadt Speyer wieder verloren. Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren V. mit Abtweiler, drei Achteln von Boos, Teilen von Staudernheim,
Merxheim und Teilen von Weiler sowie Dörrmoschel mit Teschenmoschel zum Kanton
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Mit Nack und Nieder-Wiesen
(Niederwiesen) waren sie im Kanton Oberrheinstrom immatrikuliert. Außerdem
gehörten sie im späteren 17. Jahrhundert zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken sowie 1802 zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 166; Uhrmacher, M., dilecti fideles nostri? (in )
Landesgeschichte als multidisziplinäre Wissenschaft, hg. v. Henn, V. u. a.,
2001; Grimbach, J., Zur Territorialpolitik der Vögte von Hunolstein im
Spätmittelalter (in) Landesgeschichte als multidisziplinäre Wissenschaft, 2001.
Vogtland bzw. vogtländische Ritterschaft
(Ritterschaft). Seit 1615 stand die vogtländische Ritterschaft (Ritterschaft im
Vogtland) teilweise unter Landesherrschaft der Markgrafen von
Brandenburg-Bayreuth (Bayreuth), bekam aber von diesen gewisse Privilegien
zugesichert. Seit 1626 war sie nach dem Vorbild der Ritterkantone (Franken, Schwaben, Rheinstrom) organisiert. Ihre Mitglieder
gehörten auch dem Ritterkreis Franken an.
L.: May, H. Die vogtländische Ritterschaft. Eine verfassungsgeschichtliche
Studie, Diss. jur. Erlangen 1951 (masch.schr.)
Vohenstein (Reichsritter). Die 1737 ausgestorbenen
V. zählten im frühen 17. Jahrhundert zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
und weiter wegen Gütern in Talheim, Utzmemmingen und Adelmannsfelden zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Riedenauer 128; Schulz 273.
Vöhlin von Frickenhausen (Freiherren,
Reichsritter). Bis zu ihrem Aussterben 1786 zählten die Freiherren V. mit der
1521 erworbenen Herrschaft Neuburg zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben sowie mit Harteneck von 1652 bis 1666 zum
Kanton Kocher.
L.: Hölzle, Beiwort 59; Schulz 273.
Vöhlin von Illertissen (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592.
Vöhlin von Neuburg (Freiherr, Reichsritter). Um
1663 war Freiherr Johann Albrecht V. Mitglied im Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Vol von Wildenau (Reichsritter). Die V.
zählten bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von
1548 bis etwa 1623 waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Volland von Vollandseck (Reichsritter). Von 1581
bis 1593 war Hans Jörg V. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Volmar, Vollmar (Freiherren, Reichsritter). Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von V. mit dem 1656 erworbenen und 1791
an das Hochstift Augsburg gelangten Rieden zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Im 17. Jahrhundert gehörten V. auch dem
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Hölzle, Beiwort 59; Riedenauer 128.
Vorarlberg (Landvogtei, Bundesland). Das Gebiet
zwischen Bodensee und Arlberg wurde 15 v. Chr. von den Römern unterworfen und
der Provinz Raetia eingegliedert. Seit 500 wurde es von Alemannen beherrscht
und kam 536 zum fränkischen Reich (um 610 Christianisierung), 843 zu dessen
ostfränkischem Teil. Seit 917 war Bregenz Sitz der mit Grafenrechten begabten
Udalrichinger. 1160 ging das Erbe der ausgestorbenen Udalrichinger an die
Grafen von Pfullendorf und Pfalzgrafen von Tübingen über, deren einer Zweig
sich nach der um 1200 erbauten Burg Montfort Grafen von Montfort nannte.
1258/1260 spaltete er sich in die Linien Montfort und Werdenberg. Sie lösten
sich mit Bludenz (Werdenberg), Bregenz und Feldkirch (Montfort) vom Herzogtum Schwaben. 1363 gewannen die Habsburger die reichsritterschaftliche
Herrschaft Neuburg. 1375/1379/1390 erwarb Herzog Leopold III. von Österreich
die Herrschaft Feldkirch, 1394/1418/1420 die Grafschaft Bludenz mit dem Tal
Montafon, 1473/1474 Erzherzog Sigmund von Tirol von dem Truchsess von Waldburg die
1463 zur Reichsgrafschaft erhobene Herrschaft Sonnenberg mit Nüziders,
1451/1523 Erzherzog Sigmund von Tirol bzw. Ferdinand I. je eine Hälfte der
Grafschaft Bregenz. Damit war seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert die
Landesbildung weitgehend abgeschlossen. Kaiser Maximilian I. unterstellte diese
Erwerbungen (bis 1752 und nach 1782 [, dazwischen Freiburg im Breisgau]) der
Verwaltung der Regierung in Innsbruck. 1765 erwarb Österreich die Grafschaft
Hohenems der 1560 zu Reichsgrafen aufgestiegenen Ritter von Ems (Hohenems) und
erlangte auch das politische Protektorat über deren 1719 an Liechtenstein
veräußerte reichsunmittelbare Herrschaft Vaduz und Schellenberg. (Erzherzogin)
Maria Theresia fasste sämtliche Herrschaften mit 78000 Einwohnern unter der neuen
Landvogtei V., zu der 1780 noch Tettnang kam, zusammen. 1782 wurde sie von
Vorderösterreich gelöst und Tirol angegliedert. 1804 kam noch die Herrschaft
Blumenegg, welche die Grafen von Montfort an die Grafen von Sulz und diese an
das Kloster Weingarten gegeben hatten, hinzu. Von 1805/1806 bis 1816 fiel V. an
Bayern, kam dann aber bis auf die Westallgäuer Teile (jedoch mit Vils) an
Österreich zurück. 1861 erhielt V. einen eigenen Landtag. Nach 1918 verblieb V.
bei Österreich, obwohl sich am 11. 5. 1919 80 Prozent der Bevölkerung für einen
Anschluss an die Schweiz aussprachen. Immerhin wurde V. aber von Tirol gelöst
und als Bundesland verselbständigt. Dieses erhielt am 17. 9. 1923 eine
Verfassung. Von 1938 bis 1945 war V. ein Teil des Reichsgaues Tirol.
L.: Wolff 38; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C4; Lechner, K.,
Vorarlberg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Quellen zur Geschichte
Vorarlbergs und Liechtensteins, hg. v. Helbok, A., Bd. 1 1920ff.; Helbok, A.,
Geschichte Vorarlbergs, 1925; Schwarz, A., Heimatkunde von Vorarlberg, 1948;
Stolz, O., Verfassungsgeschichte des Landes Vorarlberg, Montfort 78 (1950);
Bilgeri, B., Geschichte Vorarlbergs, Bd. 1-4,1 2. A. 1971ff.; Burmeister, K.,
Grundlinien der Rechtsgeschichte Vorarlbergs, Montfort 39 (1987); Bilgeri, B.,
Geschichte Vorarlbergs, Bd. 2, Bayern, Habsburg, Schweiz - Selbstbehauptung,
1987; Niederstätter, A., Beiträge zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte
Vorarlbergs (14.-16. Jh.), Montfort 39 (1987); Held, H., Vorarlberg und Liechtenstein,
1988; Burmeister, K., Geschichte Vorarlbergs, 4. A. 1998; Burmeister, K.,
Vorarlberg, LexMA 8 1996, 1846; Die Integration in den modernen Staat, hg. v.
Hoffmann, C. u. a., 2007; Nachbaur, U., Vorarlberger Territorialfragen 1945 bis
1948, 2007; Niederstätter, A., Herrschaftliche Raumorganisation im nachmaligen
Vorarlberg während des Mittelalters (in) Montfort 61 (2009), 231.
Vorderösterreich (Herrschaftsgruppe, Güterkomplex). Zu
dem ursprünglichen Hausgut der Grafen von Habsburg (in der Schweiz und) im
Elsass erwarben die Habsburger, von denen sich schon (König) Rudolf I. um eine
Erneuerung des 1268 erloschenen Herzogtums Schwaben
bemüht hatte, 1368 Freiburg im Breisgau und die Landgrafschaft Breisgau, 1381
die Landvogtei in Schwaben und die Gebiete der
Grafen von Hohenberg, 1398 Sargans, 1403 von Habsburg-Laufenburg Laufenburg und
Säckingen, 1504/1505 die Landvogtei Hagenau im Elsass (1551/1556/1771) und die
Ortenau (1551/1556) sowie verschiedene 1369 an Wittelsbach verlorene Gebiete.
1379 fielen diese Güter an die leopoldinische Linie Habsburgs (bis 1490). Seit
dem 15. Jahrhundert (1444) kam für sie der Name vordere Lande (vor dem Arlberg)
auf, später die Bezeichnung V. Bis 1499 gingen die südwestlichen Güter an die
Eidgenossenschaft der Schweiz verloren. Seit 1536 wurden aus dem Elsass die
Landgrafschaft Oberelsass mit Sitz in Ensisheim und die Reichslandvogtei im
Elsass mit der Schutzvogtei über 40 Reichsdörfer und die elsässischen Reichsstädte
außer Straßburg, aus dem Breisgau die Grafschaft Hauenstein und Herrschaft
Laufenburg sowie die Herrschaften Kastelberg und Schwarzenberg, Kürnberg
(Kirnberg), Rheinfelden und Triberg, aus Schwäbisch-Österreich die
Markgrafschaft Burgau, die Reichsgrafschaft Hohenberg, die Landgrafschaft
Nellenburg (Stockach) und die Landvogtei in Oberschwaben und Niederschwaben,
die Stadt Konstanz (1548), aus Vorarlberg die Herrschaft Hohenems (1765) und
die Grafschaft Feldkirch sowie von sonstigen Gütern die Landvogtei Ortenau
(Offenburg), die Reichsgrafschaft Tettnang (1780) mit der Herrschaft Argen und
Wasserburg und die Reichsgrafschaft Falkenstein in der Pfalz (1745/1765) sowie
Lindau (1804) und Rothenfels (1804) als V. bezeichnet. Dieses gehörte größtenteils
dem österreichischen Reichskreis an. Von 1564 bis 1665 standen die Güter
innerhalb Habsburgs der Tiroler Linie zu. 1648 gingen das Gebiet im Elsass und
Breisach an Frankreich über, 1679 auch Freiburg im Breisgau. 1697 kamen
Breisach und Freiburg im Breisgau zurück. Zuletzt umfasste V. 9000 bzw. 25000
Quadratkilometer mit 400000 bzw. 670000 Einwohnern und 161000 Gulden
Einkünften. Die Verwaltung erfolgte zunächst in Innsbruck und für Elsass und
Breisgau in Ensisheim (seit 1651 Freiburg im Breisgau), seit 1752/1759 in
Freiburg im Breisgau, seit 1782 aber wieder (für Vorarlberg) in Innsbruck. 1803
musste der Breisgau an den Herzog von Modena abgetreten werden. 1804 kam er,
verkleinert um das an die Schweiz gefallene Fricktal, an seinen Schwiegersohn
Ferdinand von Österreich-Este. 1805 fielen Breisgau und Ortenau an Baden, die
übrigen Teile Vorderösterreichs an Württemberg (, Hohenzollern) und Bayern, die
auch die 1804 erworbenen Gebiete von Lindau und die Reichsgrafschaft
Königsegg-Rothenfels erhielten. 1810 tauschten Baden, Württemberg und Bayern
untereinander Gebiete aus. 1814/1816 fiel Vorarlberg außer einigen Teilen der
Reichsgrafschaft Bregenz und Hohenems an Österreich zurück.
L.: Wolff 40; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D5; Haselier, G., Die
Oberrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien
des Reichs 4, 256; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten
Reiches, 1938; Stolz, O., Geschichtliche Beschreibung der ober- und
vorderösterreichischen Länder, 1943; Feine, H., Die Territorialbildung der
Habsburger im deutschen Südwesten, ZRG GA 67 (1950); Bader, K., Der deutsche
Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978;
Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 1959, 3. A. 1978, 4. A. 2000; Vorderösterreich
in der frühen Neuzeit, hg. v. Maier, H./Press, V., 1989; Speck, D., Die
vorderösterreichischen Landstände im 15. und 16. Jahrhundert, 1989; Baum, W.,
Die Habsburger in den Vorlanden, 1993; Scheibelreiter, G., Vorderösterreich,
LexMA 8 1996, 1848; Vorderösterreichische Regierung und Kammer 1753-1805, Bd.
1ff. 1998ff.; Die Habsburger im deutschen Südwesten, hg. v. Quarthal, F. u. a.,
1999; Vorderösterreich am oberen Neckar und oberer Donau, hg. v. Zekorn, A. u.
a. 2002; Vorderösterreichisches Appellationsgericht und vorderösterreichische
Landrechte, bearb. v. Steuer, P. u. a., 2012.
Wächter (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die W. mit dem 1789/1790 von den Grafen von Attems erworbenen
Hirrlingen zum Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Um 1800 waren sie auch im Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Hölzle, Beiwort 65; Kollmer 375; Riedenauer 128.
Waldburg (Herren, Truchsessen, Grafen), Truchsess
von Waldburg. Die Burg W. (1152 Walpurch) östlich von Ravensburg auf der
höchsten Erhebung Oberschwabens war seit der Mitte des 12. Jahrhunderts in den
Händen eines welfischen, später staufischen Ministerialengeschlechts, das um
1210 ausstarb. Ihnen folgten wohl spätestens 1214 im Amt und in den Gütern die
1179 erstmals erwähnten Herren von Tanne an der schwäbischen Ach bei Wolfegg,
die sich seit 1219 nach dem Lehen W. nannten und zunächst Schenken des
Herzogtums Schwaben gewesen waren. Sie waren
Ministeriale der Staufer, die ihnen 1214 das Amt des Reichstruchsessen
übertrugen. Im Laufe der Zeit erwarben die zu Reichsministerialen
aufgestiegenen W. ein ansehnliches Herrschaftsgebiet (um 1200 Wolfegg, um 1240
Waldsee, 1306 Stadt Isny und Herrschaft Trauchburg, 1337 Herrschaft Zeil, von
1384/1386 bis 1680 Pfandschaft der sog. 5 Donaustädte, 1386 Pfand der
Herrschaft Waldsee, 1387 der Herrschaft Bussen, 1401-1695 der Herrschaft
Kallenberg, 1415-1416 Landvogtei in Oberschwaben, 1452 Friedberg-Scheer [bis
1786], 1455-1474 Grafschaft Sonnenberg). Seit 1429 zerfiel die Familie in
mehrere Linien. Die jakobische (Trauchburger) Linie mit Trauchburg und später
auch Scheer erlosch 1772, die eberhardische (Sonnenberger) Linie mit Scheer und
Wolfegg wurde 1463 mit der Grafschaft Sonnenberg in den Grafenstand erhoben und
erlosch 1511. Die georgische (Zeiler) Linie mit Zeil erlangte 1508 von der
eberhardischen Linie Wolfegg und teilte sich 1595 in die Linien
Waldburg-Wolfegg (Wolfegg) und Waldburg-Zeil (Zeil). Hiervon spaltete sich
Waldburg-Wolfegg 1672 in Waldburg-Wolfegg-Wolfegg (1798 erloschen) und
Waldburg-Wolfegg-Waldsee, Waldburg-Zeil 1674 in Waldburg-Zeil-Zeil und
Waldburg-Zeil-Wurzach (1903 erloschen). 1525 wurden die Truchsessen als
Anhänger Habsburgs zu Reichserbtruchsessen und 1628 in den Linien
Waldburg-Wolfegg (Waldburg-Wolfegg-Waldsee), Waldburg-Zeil und
Waldburg-Friedberg-Scheer (Waldburg-Wurzach) wegen der reichsständischen
Territorien Wolfegg, Zeil, Trauchburg und Friedberg-Scheer zu Reichsgrafen im
schwäbischen Reichsgrafenkollegium erhoben. Ihr Herrschaftsgebiet, für das der
Verlust der Donaustädte (1680) und Friedberg-Scheers (1786) durch den Gewinn
kleinerer Herrschaften im Allgäu ausgeglichen wurde, umfasste 475
Quadratkilometer mit 28000 Einwohnern. 1803 wurden die Linien
Waldburg-Wolfegg-Waldsee und Waldburg-Zeil-Zeil zu Reichsfürsten erhoben. 1806
wurde bei der Gründung des Rheinbunds ihr zum schwäbischen Reichskreis
zählendes Fürstentum mit rund 750 Quadratkilometern unter Baden, Württemberg
und Bayern aufgeteilt.
L.: Wolff 198; Zeumer 553 II b 61, 9; Wallner 685 SchwäbRK 12; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5, III 22 (1648) D/E5, III 38 (1789) C4; Vochezer,
J., Geschichte des fürstlichen Hauses Waldburg in Schwaben,
Bd. 1ff. 1888ff.; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches,
1938; Rauh, R., Das Hausrecht der Reichserbtruchsessen von Waldburg, Bd. 1
1971; Der Kreis Ravensburg 1976; Handbuch der baden-württembergischen
Geschichte, Bd. 2, 1995, 350.
Waldburg-Trauchburg (Grafen, Truchsessen, Fürsten).
Trauchburg nördlich von Isny fiel von den Herren von Trauchburg, einer Nebenlinie
der Freiherren von Rettenberg, an die Grafen von Veringen und 1306 durch
Verkauf an Waldburg. 1429 kam Trauchburg an die 1772 erloschene jakobische
Linie W. der Truchsessen von Waldburg, von diesen an Waldburg-Zeil-Zeil. 1806
wurde Waldburg-Zeil-Trauchburg (Waldburg-Zeil-Zeil) in Württemberg
mediatisiert. Trauchburg kam 1810 an Bayern. Wegen einer Hälfte Kissleggs
zählten die Truchsessen zum Kanton (Bezirk) Allgäu-Bodensee
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
S. Waldburg-Zeil-Trauchburg (Waldburg-Zeil-Zeil).
L.: Ruch Anhang 82; Vochezer, J., Geschichte des fürstlichen Hauses Waldburg in
Schwaben, Bd. 1ff. 1888ff.
Waldburg-Wolfegg-Waldsee (Grafen, Truchsessen, Fürsten). Die seit
1100 erscheinenden Herren von Tanne nannten sich seit 1170 nach ihrer Burg
Waldburg östlich von Ravensburg. Um 1200 erwarben sie Wolfegg, um 1240 Waldsee.
1429 erhielt die jakobische Linie Wolfegg, die eberhardische Linie, die 1511
erlosch, Waldsee. Wolfegg kam später an die georgische Linie, die sich 1595 in
die Linien Waldburg-Wolfegg (Wolfegg) und Waldburg-Zeil (Zeil) teilte.
Waldburg-Wolfegg (Wolfegg) zerfiel 1672 in das 1798 erloschene
Waldburg-Wolfegg-Wolfegg und in W. 1790 hatte W. die Herrschaft bzw. Grafschaft
Waldsee, die Herrschaften Winterstetten, Schwarzach, Eberhardzell und
Schweinhausen und das Gericht Reute. 1798 beerbte sie Waldburg-Wolfegg-Wolfegg.
1803 wurde W. in den Reichsfürstenstand erhoben, 1806 aber mediatisiert.
L.: Vochezer, J., Geschichte des fürstlichen Hauses Waldburg in Schwaben, Bd. 1ff. 1888ff.; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Klocker, H., 650 Jahre Stadt
Waldsee, 1978.
Waldburg-Wolfegg-Wolfegg (Truchsessen, Grafen). Die Truchsessen
von Waldburg, die um 1200 Wolfegg erwarben, teilten sich 1429 in mehrere
Linien. Wolfegg kam an die 1511 erloschene eberhardische Linie und von dort an
die georgische Linie. Sie spaltete sich 1595 in die Linien Waldburg-Wolfegg
(Wolfegg) und Waldburg-Zeil (Zeil). Waldburg-Wolfegg zerfiel 1672 in
Waldburg-Wolfegg-Waldsee und das 1798 erloschene W. Diese Linie hatte 1790 die
Grafschaft Wolfegg und die Herrschaften Waldburg, Kisslegg zur Hälfte, Leupolz,
Praßberg und Waltershofen. Wegen des Teiles Kissleggs zählte sie zum Kanton
Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
Nach ihrem Aussterben fielen ihre Güter an Waldburg-Wolfegg-Waldsee.
L.: Ruch Anhang 82; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten
Reiches, 1938.
Waldburg-Zeil (Grafen, Truchsessen, Fürsten). Die Burg
Zeil bei Leutkirch war 1123 ein Sitz der Grafen von Bregenz, im 13. Jahrhundert
Reichsburg. 1337 fiel sie an die Truchsessen von Waldburg und kam 1595 an die
Linie W. Wegen Altmannshofen und Vogelsang zählte sie zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
1792 gehörten die Lande der Erbtruchsessen zu Waldburg-Zeil-Zeil und zu
Waldburg-Zeil-Wurzach zum schwäbischen Reichskreis. 1803 wurden die Truchsessen
von Waldburg in den Fürstenstand erhoben, 1806 mediatisiert.
L.: Wallner 686 SchwäbRK 26 a; Ruch Anhang 82; Vochezer, J., Geschichte des
fürstlichen Hauses Waldburg in Schwaben, Bd.
1ff. 1888ff.
Waldburg-Zeil-Trauchburg (Truchsessen, Grafen). Trauchburg
nördlich von Isny kam von den Herren von Trauchburg, einer Nebenlinie der
Freiherren von Rettenberg, an die Grafen von Veringen und 1306 durch Verkauf an
Waldburg. 1429 fiel es an die jakobische Linie, 1772 bei deren Erlöschen an
Waldburg-Zeil-Zeil. Am Ende des 18. Jahrhunderts hatten die Grafen von W. (bzw.
Waldburg-Zeil-Zeil) die Grafschaft Zeil und Trauchburg und die Herrschaften
Herrot (Herroth) und Kisslegg. 1805 fiel ihnen das Kollegiatstift Zeil zu. 1806
wurden sie in Württemberg mediatisiert. Trauchburg kam 1810 an Bayern.
L.: Wallner 686 SchwäbRK 26 a; Vochezer, J., Geschichte des fürstlichen Hauses
Waldburg in Schwaben, Bd. 1ff. 1888ff.
Waldburg-Zeil-Wurzach (Truchsessen, Grafen, Fürsten). Wurzach
am Südrand des Wurzacher Rieds in Oberschwaben wird 810/819 erstmals genannt.
1218 kam es an das Geschlecht Tanne/Waldburg. Die Truchsessen von Waldburg
teilten sich 1429 in mehrere Linien. Die georgische Linie erhielt Waldsee und
Zeil. 1595 teilte sie sich in die Linien Waldburg-Wolfegg (Wolfegg) und
Waldburg-Zeil (Zeil). Die Linie Zeil spaltete sich 1674/1675 in Zeil-Zeil und
Zeil-Wurzach. Am Ende des 18. Jahrhunderts hatten die Grafen von W. die
Herrschaft Wurzach zusammen mit der Herrschaft Marstetten und der Grafschaft
Zeil, ein Gebiet von 5,5 Quadratmeilen mit 10000 Einwohnern. 1806 erhielten die
Truchsessen im Zuge der Säkularisation die Franziskanerinnenklöster Kisslegg
und Wurzach und das Paulanerkloster (Paulanerbruderkloster) in Wurzach. Die
Grafen von W. wurden 1806 mediatisiert, wobei Wurzach an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg fiel. Die Linie erlosch 1903.
L.: Wallner SchwäbRK 26 b; Vochezer, J., Geschichte des fürstlichen Hauses
Waldburg in Schwaben, Bd. 1ff. 1888ff.; Vogel,
A., Bad Wurzach. Seine Geschichte und sein Recht, 1959.
Waldburg-Zeil-Zeil (Truchsessen, Grafen, Fürsten). Die
Truchsessen von Waldburg teilten sich 1429 in mehrere Linien. Die georgische
Linie erhielt Waldsee und Zeil. 1595 teilte sie sich in die Linien
Waldburg-Wolfegg (Wolfegg) und Waldburg-Zeil (Zeil). Die Linie Waldburg-Zeil
(Zeil) spaltete sich 1674/1676 in Waldburg-Zeil-Wurzach (Zeil-Wurzach) und W.
(Zeil-Zeil). Am Ende des 18. Jahrhunderts hatten die Grafen von W. die
Grafschaften Zeil und Trauchburg und die Herrschaften Herrot, Kisslegg
(teilweise) und Aichstetten. Wegen Trauchburg nannten sie sich auch
Waldburg-Zeil-Trauchburg. Wegen Altmannshofen zählten sie zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben,
1803 wurde die Linie W. in den Reichsfürstenstand erhoben. 1805 fiel ihr das
Kollegiastift Zeil zu. 1806 wurde sie in Württemberg mediatisiert. Trauchburg
wurde 1810 von Württemberg an Bayern abgegeben.
L.: Vochezer, R., Geschichte des fürstlichen Hauses Waldburg in Schwaben, Bd. 1ff. 1888ff.; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938.
Waldkirch (Reichskloster). Zwischen 918 und 926
gründete Herzog Burchard I. von Schwaben im
Elztal auf altem alemannischem Herzogsgut das adlige Frauenkloster Sankt
Margarethen in W. Dieses wurde Reichskloster und hatte seit 994 das Recht der
freien Vogtwahl. Bis 1212 waren die Herren von Schwarzenberg Vögte, dann die
ihren Namen übernehmenden Herren von Schnabelburg-Eschenbach. Sie entzogen bis
1431 dem Kloster die Güter fast gänzlich. 1459 starben sie aus. Ihre Güter
kamen über die Rechberg und Ehingen 1567 an Österreich.
L.: Wolff 41; Hummel, P., Historisch-politische und kirchliche Beschreibung des
Amtsbezirks Waldkirch, 1878; Jörger, F., Aus Waldkirchs Vergangenheit und
Gegenwart, 1936; Rambach, H., Waldkirch und das Elztal, Geschichte in Daten,
Bildern und Dokumenten, o. J.; Rambach, H., Die Stadtgründungen der Herren von
Schwarzenberg. Waldkirch und Elzach, 1976; Rambach, H., Waldkirch, 1992;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 653.
Waldner von Freundstein (Freiherren, Grafen,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Grafen W. mit dem halben
Schmieheim, Schweighausen, Berrweiler, Bertschweiler und Sierenz zum Ort
(Bezirk, Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben. S. a. Freundstein.
L.: Hölzle, Beiwort 66.
Waldstetten (Herrschaft), Unterwaldstetten. W. bei
Heidenheim, das 1275 als Walhsteten erwähnt wird, gehörte den Herren von
Rechberg, die es an die Grafen von Grafeneck veräußerten, von denen es 1699 die
Propstei Ellwangen erwarb. Von dort kam der zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben zählende Ort an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 80.
Wallbrunn zu Gauersheim (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. mit einem
Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim, Gauersheim und Teilen von Hochspeyer
samt Teilen von Frankenstein zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein
und zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1705 erlangte der aus der
rheinischen Ritterschaft stammende Johann Christoph von W.,
markgräflich-badischer Geheimer Rat und Kammermeister, durch Heirat das
Rittergut Schwieberdingen. Danach gehörten die W. bis zum Verkauf des Gutes
(1771/1773) zum Kanton Neckar (Neckar-Schwarzwald-Ortenau) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 58; Hellstern 216; Kollmer 382; Winkelmann-Holzapfel 167.
Wallsee (Herren). Die ursprünglich dem Kloster
Weißenburg, den Welfen und den Staufern dienenden, zwischen Donau und Iller
begüterten ministerialischen Herren von W. (Waldsee, Bad Waldsee in
Oberschwaben) kamen vermutlich mit König Rudolf von Habsburg oder Albrecht I.
aus Schwaben in das Ennstal (W. bei Amstetten).
1331 verkauften sie ihre Stammherrschaft an Habsburg bzw. Österreich. Sie
erwarben in verschiedenen Linien (Linz bis 1400, Enns bis 1483, Graz bis 1363,
Drosendorf) Herrschaften in Oberösterreich, wo sie das Amt der Hauptmannschaft
innehatten, Niederösterreich und der Steiermark. 1383-1388 errichteten sie die
Burg Neuen Wallsee (Neuenwallsee). 1471 erkauften sie Fiume. 1483 starb das
Geschlecht mit der Ennser Linie im Mannesstamm aus. Nach dem Tod der letzten,
mit Siegmund von Schaunberg verheirateten Wallseerin kam W. 1506 an die Grafen
von Reichenberg, danach an die Weltzer-Spiegelfeld bzw. Welzer-Spiegelfeld
(1570), Kölnpöck (1576), Weiß (1614), Saint-Julien (Saint Julien) (1630), Daun (1757)
und Grafen von Stechinelli-Wieckenberg (1810). S. Waldsee.
L.: Samwer, C., Geschichte von Wallsee, 1889; Doblinger, M., Die Herren von
Wallsee, Arch. f. österr. Geschichte 95 (1906); Hruza, K., Die Herren von
Wallsee, 1995; Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010.
Wallstein (Reichsritter). Von 1548 bis 1581
zählten die W. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Wangen (Reichsstadt). W. im Allgäu ist 815 in
einer Gabe an Sankt Gallen erstmals bezeugt. Wahrscheinlich im 12. Jahrhundert
gründete das Kloster Sankt Gallen am Schnittpunkt zweier Fernstraßen hier einen
Markt. Vermutlich 1216/1217 wurde W. durch Kaiser Friedrich II. als Vogt Sankt
Gallens zur Stadt erhoben. 1273 zog König Rudolf von Habsburg Wangen, dessen
Vogtei nach 1251 mehrfach verpfändet wurde, an sich und verlieh ihm 1286 das
Stadtrecht Überlingens. Aus erneuten Verpfändungen an Sankt Gallen (1298) und
die Grafen von Montfort (1330) löste sich die zu dieser Zeit auf 700 Einwohner
geschätzte Stadt (1347). 1394 erwarb sie das Ammannamt und 1402 den Blutbann
und war damit trotz bis 1608 bestehender grundherrlicher Rechte Sankt Gallens
Reichsstadt. Diese hatte Sitz und Stimme auf dem Reichstag und beim
schwäbischen Reichskreis. Die Stadt war Sitz der Kanzlei des Kantons Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
1802/1803 fiel sie mit 1,5 Quadratmeilen bzw. 50 Quadratkilometern (Deuchelried
mit Haldenberg und Oflings, Wohmbrechts-Thann, Niederwangen, Eglofs
[1516-1582], Neuravensburg [1586-1608]) und 4500 Einwohnern an Bayern, 1810 mit
einem Teil des Gebiets an Württemberg, wo sie Sitz eines Oberamts wurde, und
gelangte so 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 221; Zeumer 555 III b 24; Wallner 689 SchwäbRK 72; Schroeder 233ff.;
Scheurle, A., Wangen im Allgäu. Das Werden und Wachsen der Stadt, 2. A. 1975;
Walchner, K., Alt Wangener Erinnerungen, 1955, 1960; Der Kreis Wangen 1962;
Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2 1995; Lorenz, S.,
Wangen, LexMA 8 1996, 2030.
Wechmar (Freiherren, Reichsritter). Vom 16. bis
zum frühen 19. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. mit der Hälfte von
Rossdorf zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Früh waren sie auch
im Kanton Odenwald (Wechinger?), im Kanton Gebirg, im Kanton Baunach (?) und im
17. Jahrhundert im Kanton Steigerwald immatrikuliert. Von 1799 bis 1805 waren
sie Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538; Stieber; Seyler 394f.;
Winkelmann-Holzapfel 168; Pfeiffer 198; Hellstern 216; Bechtolsheim 14, 17;
Riedenauer 128; Stetten 33; Rahrbach 288; Handbuch der hessischen Geschichte
Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 358
(Mittelkalbach, Mitte?, 17. Jh. ausgestorben).
Weiler (Reichsritter). Vom 16. bis zum frühen
19. Jahrhundert zählten die von und zu W. mit der Herrschaft Weiler, Eichelberg
mit Friedrichshof (Friedrichsdorf) und einem Drittel der Herrschaft Maienfels
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Von 1483 an hatten sie auch das
Gut Lichtenberg (Lichtenburg), mit dem sie seit 1542 im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert waren. Um
1628 war Ludwig von W. (Weyler) zu Liechtenburg (Liechtenberg) Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Ihre Güter fielen 1808 an Württemberg und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 537; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592,
594; Hölzle, Beiwort 57; Riedenauer 128; Hellstern 217; Stetten 33, 38, 184f.;
Schulz 273; Neumaier 72, 149f., 151.
Weißenau(, Weissenau) (Reichsabtei). Die seit 990
bestehende Einsiedelei W. wurde 1145 unter Mitwirkung des welfischen
Ministerialen Gebizo von Bigenburg (Bisenberg) zu einer
Prämonstratenserpropstei und 1257 zur Abtei erhoben. 1164 nahm Kaiser Friedrich
I. Barbarossa das Kloster unter seinen Schutz und legte damit den Grund für die
Reichsunmittelbarkeit. Die hohe Gerichtsbarkeit übte die Landvogtei Schwaben Österreichs aus. 1760 erwarb die dem
schwäbischen Prälatenkollegium des Reichstags und dem schwäbischen Reichskreis
angehörige Reichsabtei die hohe Obrigkeit über das Klöster und drei Dörfer.
1802/1803 kam W. durch § 24 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803
mit 0,5 Quadratmeilen Gebiet an die Grafen von Sternberg
(Sternberg-Manderscheid), 1806 an Württemberg. 1835 wurde es von Württemberg
durch Kauf erworben. 1951/1952 fiel es mit Württemberg an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 188; Zeumer 552 II a 36, 10; Wallner 689 SchwäbRK 85; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) C4; Erzberger, M., Die Säkularisation in
Württemberg 1802-1810, 1902; Reden-Dohna, A. v., Reichsstandschaft und
Klosterherrschaft. Die schwäbischen Reichsprälaten im Zeitalter des Barock,
1982; Riechert, U., Oberschwäbische Reichsklöster im Beziehungsgeflecht mit
Königtum, Adel und Städten (12.-15. Jahrhundert). Dargestellt am Beispiel von
Weingarten, Weißenau und Baindt, 1986.
Weitersheim (Reichsritter, Freiherren). 1802 war Franz Karl von W. Mitglied des Ortes Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben der Reichsritterschaft. 1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten W. zum Ritterkreis Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits 1839.
Weitingen (Reichsritter). Die W. gehörten bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil Neckar. Ab 1562 waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Weittershausen (Reichsritter). Von 1560 bis 1651 waren
die W. wegen Altburg und Weltenschwann (Weltenschwan) (16. Jh.-1619), Bromberg
(1500-1651), Freudental (1580-7) und Talheim (bis 1580) im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 273.
Welden (reichsritterschaftliche Herrschaft,
Freiherren, Reichsritter), Walden. Das wohl im 9. Jahrhundert durch Rodung
entstandene, 1156 genannte Dorf W. (Waeldiu) bei Augsburg war Lehen der Markgrafen
von Burgau an die Herren von W., die 1402 die Blutgerichtsbarkeit erlangten.
1597 verkauften sie die reichsritterschaftliche Herrschaft an die Grafen
Fugger. 1764 kam W. ganz an Österreich (Schwäbisch-Österreich), 1805/1806 an
Bayern. 1582 erwarben die W. das 778 erstmals erwähnte, über Staufer, die
Truchsessen von Waldburg und die Herren von Waldsee 1331 an Habsburg gelangte
Laupheim von den Ellerbach, die es 1362 (Pfand) bzw. 1407 (Lehen) von Habsburg
erhalten hatten. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. außer mit
Laupheim, mit den 1765 erworbenen und 1796 an den Freiherren Reuttner von Weyl
gelangten Teilen von Achstetten zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Außerdem waren sie wegen des 1585 von den
Hürnheim erheirateten und 1764 an Oettingen verkauften Hochaltingen und wegen
Eislingen (Großeislingen) (1765-1776) von 1588 bis 1805 im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
Vielleicht zählten die W. auch zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken. 1806
fiel W. an Bayern. Laupheim kam an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529, 533; Wolff 509; Roth von Schreckenstein
2, 592; Hölzle, Beiwort 5, 59; Riedenauer 128; Schulz 273; Auch, J., Laupheim
1570-1870, 3./4. A. 1921; Schenk, G., Laupheim, 1976; Diemer, K., Laupheim,
1979.
Welfen (Geschlecht). Die W. sind ein
fränkisches (bayerisches, Wurzeln am Lech aufweisendes?, schwäbisches?), in
karolingischer Zeit um Maas und Mosel bzw. Metz begütertes, seit dem 12.
Jahrhundert als W. bezeichnetes Adelsgeschlecht, das seit der Mitte des 8.
Jahrhunderts nördlich des Bodensees um Altdorf/Weingarten Güter erlangte. Mit
Graf Welf I. († 820/825) beginnt die gesicherte Stammreihe des bald in
verschiedene (westfränkische [bis 887/888], burgundische, alemannische) Linien
aufgeteilten Geschlechts. Seine Tochter Judith († 843) war mit Kaiser Ludwig
dem Frommen, seine Tochter Emma († 876) mit König Ludwig dem Deutschen verheiratet.
Von seinem Sohn Konrad († 863) stammen über Konrad den Jüngeren die
burgundische, 1032 ausgestorbene Linie der Rudolfinger, die 888 die Herrschaft
über das Königreich Burgund (Hochburgund) erlangte, und über Welf II. die
schwäbische Linie ab, die seit König Konrad I. umfangreiche Allodialgüter und
Lehnsgüter in Schwaben, Rätien und Bayern (u. a.
der Grafen von Bregenz) erlangte. Sie erlosch mit Welf III., 1047 Herzog von
Kärnten, 1055 im Mannesstamm. Das Erbe ging über auf den Sohn seiner (nach Italien
verheirateten) Schwester Kunigunde (Kunizza) und des aus
langobardisch-oberitalienischem Haus stammenden Markgrafen Albrecht (Azzo) II.
von Este, Welf IV. (1030/1040-1107), denen Heinrich IV. 1070 mit dem Herzogtum
Bayern (Welf I.) belehnte. Sein Sohn Heinrich der Schwarze (um 1074-1126)
heiratete Wulfhild, eine der beiden Erbtöchter des 1106 ausgestorbenen
sächsischen Herzogshauses der Billunger. 1137 erlangten die W. unter Heinrich
X. dem Stolzen (um 1100-1139), der Gertrud, die Tochter Kaiser Lothars III.,
ehelichte, auch die Würde des Herzogs von Sachsen. 1180 verlor deren mit
Mathilde von England verheirateter Sohn Heinrich der Löwe (1129-1191) die
Herzogtümer Bayern und Sachsen, nicht aber das Eigengut Braunschweig-Lüneburg,
das – nach dem glücklosen Zwischenspiel Ottos IV. als deutscher König und
Kaiser - 1235 zum Herzogtum (Ottos des Kinds) erhoben wurde, aber durch
zahlreiche Erbteilungen seit 1267 zersplitterte (Grubenhagen, Wolfenbüttel,
Göttingen, Calenberg, Lüneburg, Dannenberg). Der Linie Calenberg des Neuen
Hauses Lüneburg gelang 1692 der Aufstieg zum Kurfürstentum Hannover (1714-1837
Personalunion mit England), das 1866 von Preußen einverleibt wurde. 1918 verlor
das älteste noch bestehende europäische Adelsgeschlecht auch Braunschweig.
L.: Krüger, E., Der Ursprung des Welfenhauses und seiner Verzweigungen in
Süddeutschland, 1898; Diederich, A., Staufer und Welfen, 1938; Bader, K., Der
deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A.
1978; Fleckenstein, J., Die Herkunft der Welfen und ihre Anfänge in
Süddeutschland, (in) Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des großfränkischen
und frühdeutschen Adels, hg. v. Tellenbach, G., 1957; Schnath, G., Das
Welfenhaus als europäische Dynastie, (in) Schnath, G., Streifzüge durch
Niedersachsens Vergangenheit, 1968; Schmid, K., Welfisches Selbstverständnis,
(in) FS G. Tellenbach, 1968; Zillmann, S., Die welfische Territorialpolitik im
13. Jahrhundert, 1975; Geschichte der Welfen, hg. v. Heine, A., 1986; Pischke,
G., Die Landesteilungen der Welfen, 1987; Heinrich der Löwe und seine Zeit, hg.
v. Luckhardt, J. u. a., Bd. 1ff. 1995; Die Welfen und ihr Braunschweiger Hof,
hg. v. Schneidmüller, B., 1995; Hechberger, W., Staufer und Welfen, 1996;
Schneidmüller, B., Welfen, LexMA 8 1996, 2147ff.; Seibert, H., Heinrich der
Löwe und die Welfen, HZ 268 (1998), 375; Die Welfen, hg. v. Ay, K. u. a., 1998;
Schneidmüller, B., Die Welfen, 2000; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 204; Weller,
T., Die Heiratspolitik, 2004; Welf IV., hg. v. Bauer, D. u. a., 2004;
Pfannkuche, G., Patrimonium - feudum - territorium, 2011.
Wellendingen (reichsritterschaftlicher Ort). Von 1264
bis 1299 sind Herren von W. bei Rottweil bezeugt. Unter der Oberherrschaft der
Grafschaft Hohenberg hatten 1384 die Pfuser, dann die Ifflinger, 1543 die
Gräter, die Stotzingen, 1548 die Humpiß von Waltrams den zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben zählenden Ort. 1806 kam
er an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Humpiß von Waltrams zu
W.
L.: Chronik von Wellendingen bei Rottweil, 1926.
Wellenstein (Reichsritter). Von 1718 bis etwa 1737
war Anton von W. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Welsberg, Welschberg zu Langenstein (Grafen,
Reichsritter). 1752 zählten die Grafen W. mit der Herrschaft Langenstein zum
(Kanton) Hegau (bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 61 (Welsperg); Ruch Anhang 80; Götz, F./Beck, A., Schloss
und Herrschaft Langenstein im Hegau, 1972.
Wendler von Pregenrot, Wendler von Pregenroth
(Reichsritter). Von 1548 bis etwa 1623 waren die W. Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 216f.
Werdenstein (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die nach der Burg W. bei Sonthofen benannten, seit 1239
nachweisbaren Freiherren von W. zum (Kanton) Hegau bzw. (Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch Anhang 82.
Wernau, Werdenau (Reichsritter). Von 1548 bis
1696 waren die W. (bei Erbach an der Donau) Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Sie hatten seit 1400 etwa ein Drittel von Pfauhausen (bei Esslingen am Neckar)
erworben. 1696 kam bei ihrem Aussterben Pfauhausen an die Rotenhan in
Neuhausen, 1769 durch Verkauf an das Hochstift Speyer. Im Kanton Kocher war
1542 Wolf Heinrich von W. zu Bodelshofen Mitglied, 1578 Veit von W. zu
Unterboihingen. 1599 erbte die Familie halb Donzdorf, 1639 erhielt sie das Würzburger
Lehen Eislingen (Großeislingen) und 1666 erwarb sie Steinbach. 1684 erlosch die
im Kanton Kocher immatrikulierte Linie. Im 17. Jahrhundert zählten die W. zum
Kanton Odenwald und vielleicht zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128; Hellstern 217; Schulz 273f; Reichardt, L., Ortsnamenbuch
des Alb-Donau-Kreises, 1986, 328
Werneck (Freiherren, Reichsritter). Seit 1805
zählten die Freiherren von W. mit dem halben, 1762 in weiblicher Erbfolge von
den Wöllwarth erlangten Neubronn zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Schulz 274.
Wertingen (reichsritterschaftliche Herrschaft).
Das 1208 als Wertung urkundlich greifbare W. an der Zusam gehörte den Staufern.
1269 gelangte es erbweise an die Wittelsbacher, welche die Truchsessen zu
Hohenreichen belehnten. Sie verkauften W. 1348 an die Augsburger Patrizier
Langenmantel, von denen es 1469 mit eigener Hochgerichtsbarkeit an die
Marschälle von Pappenheim zu Hohenreichen kam. Nach ihrem Erlöschen fielen W.
und Hohenreichen als reichsritterschaftliche Lehnsherrschaft im Kanton Donau
des Ritterkreises Schwaben an Bayern zurück.
1705 zog sie der Kaiser ans Reich, verlieh sie 1710 den Fürsten Lobkowitz, gab
sie aber 1714 wieder an Bayern.
L.: Wolff 509; Gerblinger, A., Geschichte der Stadt Wertingen, 1910.
Wessenberg (Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten
die Freiherren von W. mit Aulfingen zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee)
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 79.
Westernach (Freiherren, Reichsritter). Im 16. und
frühen 17. Jahrhundert waren W. im Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. zum (Kanton)
Hegau (bzw. Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Mit dem 1619 erworbenen Kronburg waren sie
im Kanton Donau immatrikuliert. Außerdem gehörten sie dem Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau und wegen Bächingen von 1560 bis 1576 auch dem
Kanton Kocher an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59; Ruch Anhang 82;
Hellstern 217; Riedenauer 128; Schulz 274.
Westerstetten (Reichsritter). Seit 1264 erscheinen
Herren von W., die vom 13. bis zum 15. Jahrhundert W. innehatten, sich im 14.
Jahrhundert in mehrere Linien teilten und unter anderem um Drackenstein,
Dunstelkingen, Dillingen und Ellwangen Güter erwarben. Von etwa 1562 (Ulrich
Dietdegen von W. zu Lautlingen und Margrethausen) bis etwa 1624 waren die W.
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben und von 1542 bis 1637 wegen Ballhausen,
Dunstelkingen und Katzenstein Mitglied des Kantons Kocher. 1637 starb die
Familie aus. Das Dorf W. wurde 1432 vom Kloster Elchingen erworben und fiel
über ein Kondominat mit Ulm (bis 1773) 1803 an Bayern und 1810 an Württemberg
und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hellstern 217; Schulz 274; Heisler, E., Westerstetten, Chronik eines Dorfes
der Ulmer Alb, 1974.
Wettiner (Geschlecht). Die W. stammen vielleicht
von einem 822 genannten Grafen Rikbert in Sachsen oder von Herzog Burchard
(Burkhard) von Schwaben ab. Sie waren vermutlich
zuerst im Liesgau und im Harzgau (erster sicherer Ahnherr Graf Friedrich im
Harzgau 875, dessen Nachkommen mit den aus Schwaben
stammenden Burchardingern (Burkhardingern) im frühen 10. Jahrhundert in
Verbindung traten,) begütert, wechselten bis zur Jahrtausendwende aber in den
Hosgau an der Saale. Danach wurden Eilenburg an der Mulde, um 1030 als Lehen
die Ostmark (Niederlausitz) und um 1050 Camburg erlangt. Noch vor 1100 nannten
sie sich nach der Burg Wettin bei Halle an der Saale. 1089 erhielt Heinrich I.
von Eilenburg die Markgrafschaft Meißen als Lehen. Seit 1123 kam das Erbe des
Hauses Groitzsch hinzu (Grafschaft Groitzsch 1143). Nach der Teilung von 1156
in die fünf Teilherrschaften Niederlausitz (bis 1185), Wettin (bis 1217),
Groitzsch (bis 1210), Brehna (bis 1290) und Meißen wurden die meisten Güter bis
1290 in der Linie Meißen wieder vereinigt, wobei die Grafschaft Brehna aber an
Sachsen, die Grafschaft Wettin 1217 an Brehna, 1288 an das Erzstift Magdeburg
und damit 1680 an Brandenburg und die Grafschaft Groitzsch durch Verkauf an das
Hochstift Merseburg kamen. Markgraf Heinrich III. gewann im
thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg 1247/1264 Thüringen. 1307 konnte das
gesamte noch vorhandene Gebiet in der Schlacht bei Lucka gegen König Albrecht
von Habsburg verteidigt werden. 1344 wurde die Grafschaft Orlamünde erworben.
1379/1382 wurde vorübergehend in drei Teile geteilt (Osterland[, dazu 1353
Coburg], Thüringen[, dazu 1385 Grafschaft Käfernburg sowie durch Heirat
Hildburghausen und Heldburg], Meißen [dazu der größte Teil des Vogtlands]).
Hinzu kamen Gebiete in Böhmen und die Vogtei über Quedlinburg. Friedrich (IV.
bzw.) I. der Streitbare erhielt 1423 nach dem Aussterben der Askanier als Lohn
für seine Hilfe gegen die Hussiten das Herzogtum Sachsen-Wittenberg mit der
Kurwürde. 1446 kam es zu einer weiteren Teilung. 1485 wurde in die
ernestinische Linie und die albertinische Linie geteilt.
L.: Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Eberhardt, H., Thüringen, (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Hofmeister, G., Das Haus Wettin, 1889;
Posse, O., Die Wettiner, 1897; Posse, O., Die Wettiner Genealogie, erg. v.
Kobuch, M., 1994; Helbig, H., Der wettinische Ständestaat, 1980; Streich, B.,
Zwischen Reiseherrschaft und Residenzbildung. Der wettinische Hof im späten
Mittelalter, 1989; Sachsen, A. Herzog zu, Die albertinischen Wettiner,
Geschichte des sächsischen Königshauses, 1763-1932, 1989; 900-Jahr-Feier des Hauses
Wettin, Regensburg 26. 4.-1. 5. 1989, 1089-1989. Festschrift des Vereins zur
Vorbereitung der 900-Jahr-Feier des Hauses Wettin, hg. v. Polenz, H.
v./Seydewitz, G. v., 1989; Philippi, H., Die Wettiner in Sachsen und Thüringen,
1989; Blaschke, K., Geschichte Sachsens im Mittelalter, 1990; Pätzold, S., Die
frühen Wettiner, Diss. phil. Göttingen 1996; Pätzold, S., Die frühen Wettiner,
1997; Marquis, B., Meißnische Geschichtsschreibung des späten Mittelalters,
1998; Blaschke, K., Wettiner, LexMA 9 1998, 50; Leisering, E., Die Rechte der
Wettiner als Reichsfürsten, N. A. f. sächs. Gesch. 69 (1999), 233; Rogge, J.,
Herrschaftsweitergabe, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 213; Weller, T., Die Heiratspolitik,
2004; Rogge, J., Die Wettiner, 2005; Die Wettiner und ihre Herrschaftsgebiete,
bearb. v. Leisering, E., 2006; Gross, R., Die Wettiner, 2007; Wejwoda, M.Kirche
und Landesherrschaft - das Hochstift Meißen und die Wettiner im 13.
Jahrhundert, 2007 (Magisterarbeit); Winkel, H., Herrschaft und Memoria. Die
Wettiner und ihre Hausklöster im Mittelalter, 2010; Kaiser, U., Das Amt
Leuchtenburg 1479-1705, 2011.
Widmann von Mühringen (Reichsritter). Von 1548
bis etwa 1614 (zuletzt Hans Christoff W.) waren die W. Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 217.
Wiederhold von Weidenhofen (Reichsritter). Von 1718
bis zu seinem Ausschluss 1740 (wegen unanständiger, schimpflicher und
pflichtwidriger Aufführung) war Carl W. zu Rietheim und Karpfen (Karpffen)
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 217.
Wimpfen (Reichsstadt) (, Bad Wimpfen). An der
Mündung der Jagst in den Neckar bestand in römischer Zeit ein 85-90 n. Chr.
erbautes Kastell. Die zugehörige Siedlung (vicus Alisinensium) war Hauptort des
Umlands. Vermutlich im 7. Jahrhundert (um 670) kam der Ort an den Bischof von
Worms. Neben diesem W. im Tal, das um das 1068 erstmals genannte Ritterstift
St. Peter angelegt wurde, entstand W. am Berg, das vor 1200 (vom Bischof von
Worms) an die Staufer gelangte. Sie erbauten dort um 1200 eine Pfalz, neben der
sich eine Stadt entwickelte, die nach dem Erlöschen der Staufer 1274/1278 Sitz
der Reichslandvogtei in Schwaben bzw.
Niederschwaben wurde. Vom 13. (1224?) oder 14. Jahrhundert (bis 1802 war sie
Reichsstadt. Im 15. Jahrhundert ging W. im Tal allmählich in W. am Berg auf.
1523 drang die Reformation ein, ohne sich vollständig durchzusetzen. 1552
wurden W. im Tal und W. am Berg endgültig vereinigt. 1649/1650 musste W., das
seit dem 14. Jahrhundert einen bedeutenden Oberhof beherbergte und Sitz und
Stimme auf dem Reichstag und beim schwäbischen Reichskreis hatte, sein kleines
Herrschaftsgebiet größtenteils verkaufen. 1802 fiel das 0,6 Quadratmeilen große
W. an Baden. Seit 1803 war W. Enklave Hessen-Darmstadts, welches das
Ritterstift 1802 säkularisiert hatte. 1952 kam W. durch Volksabstimmung an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 222; Zeumer 555 III b 29; Wallner 689 SchwäbRK 84; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Schroeder 401ff.; Frohnhäuser, L., Geschichte der Reichsstadt Wimpfen, 1870;
Arens, F., Die Königspfalz Wimpfen, 1967; Schroeder, K., Wimpfen.
Verfassungsgeschichte einer Stadt und ihres Verhältnisses zum Reich, 1973;
Schroeder, K., Das alte Reich und seine Städte. Untergang und Neubeginn, 1991;
Seibert, H., Wimpfen, LexMA 9 1998, 223.
Wimpfen (im Tal) (Ritterstift). Um 1790 zählte
das Ritterstift W. mit Finkenhof zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Winkelmann-Holzapfel 168.
Winzerhausen (reichsritterschaftliche Herrschaft). W. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Wittstadt genannt Hagenbach Wittstatt genannt
Hagenbach (Reichsritter). Von 1563 bis 1584 waren die zu Helfenberg begüterten
W. im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Im frühen 16. Jahrhundert gehörten sie den Kantonen Odenwald
und Rhön-Werra des Ritterkreises Franken an.
L.: Stieber, Schulz 274; Riedenauer 124; Neumaier 141.
Witzleben (Reichsritter). Von 1592 bis 1597 zählte
Beppo von W. zu Freudental zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Von 1592 bis 1633 wurden die W. wegen drei
Vierteln Freudental auch im Kanton Kocher geführt. Außerdem waren die W. im 16.
Jahrhundert im Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken, im 17. Jahrhundert im
Kanton Baunach und im 18. Jahrhundert im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert.
L.: Stieber; Hellstern 217; Schulz 274; Riedenauer 128.
Wobidezgi (Reichsritter). 1603 und 1604 war
Eberhardt von W. wegen des adligen Gutes Gärtringen Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 217.
Wollmershausen (Reichsritter), Wollmarshausen,
Wolmarshausen. Im 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Altmühl und zum
Kanton Odenwald (bis nach 1700) des Ritterkreises Franken. Von 1682 bis 1708
waren die W. wegen Bartholomä im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Stieber; Pfeiffer 211; Riedenauer 128; Stetten 33; Schulz 274; Rahrbach
302; Neumaier 72, 149f., 152, 156.
Wöllwarth, Woellwarth (Freiherren, Reichsritter).
Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. mit Essingen,
Fachsenfeld, Laubach, Lauterburg und Lautern zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben und mit Polsingen zum
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken sowie mit anderen Gütern zeitweise zum
Kanton Baunach. 1805 gehörte Georg von W. dem Kanton Odenwald als Personalist
an.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 62; Kollmer 366, 372, 382; Stetten 39; Riedenauer 128; Schulz 274;
Neumaier 75; Archiv der Freiherren von Woellwarth. Urkundenregesten 1359-1840,
bearb. v. Hofmann, N, 1991.
Wormsfeld (Gau westlich Worms’, Worms, Wormsgau,
Vuormacensis, Uurmacensis, Vuormazuelde, Uuormaciensis, Wormazgowe, Wormazweld,
Wormacensis, Wormazfeld, Wormesveld, Wormazuelt).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Abenheim,
Dürkheim, Osthofen, Maudach, Freinsheim, Rodenbach, Sausenheim bzw. Susenheim,
Westheim, Dammheim, Strassfeld bzw. Straßfeld, Bornheim, Reichenbach,
Wachenheim, Dannstadt, Kaiserslautern, Albisheim bzw. Alsheim, Nierstein,
Oppenheim, Gimbsheim); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1091;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 18, 30, 32, 41, 58,
61, 62, III, 30, 33, Wormazfeld (pagus Wormaciensis, pagus Vangionensium,
Wormazgouwe), ‚Wormsfeld‘, ‚Wormsgau‘, IV, 18; Niemeyer, W., Der pagus des
frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 83 (Boßweiler bzw. Bossweiler, Eppstein,
Ebertsheim, Bretzenheim, Bodenheim, Bingen, Grolsheim); Moreau, J.,
Dictionnaire de géographie historique, 1972, 299; Puhl, R., Die Gaue und
Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 455 (976
Wormazvelde), benannt nach Worms, (u. a. Queidersbach, Reichenbach?); Bauer,
T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 Wormsfeld (Brey?, Oberspay, Niederspay,
Boppard, Bingen, Kempten, Gaulsheim, Ingelheim, Weiler bei Bingen,
Gau-Algesheim, Ockenheim, Genheim, Dromersheim, Laurenziberg, Bubenheim,
Appenheim, Grolsheim, Aspisheim, Engelstadt, Gensingen, Langenlonsheim,
Weitersheim, Welgesheim, Partenheim, Heidesheim am Rhein, Wackernheim, Schwabenheim an der Selz, Essenheim, Rhaunen, Kirn,
Sprendlingen, Gau-Weinheim, Bad Kreuznach, Pfaffen-Schwabenheim,
Pleitersheim, Volxheim, Wöllstein, Schimsheim, Armsheim, Frei-Laubersheim,
Hüffelsheim, Norheim, Wonsheim, Flonheim, Bornheim, Lonsheim, Wendelsheim,
Stein-Bockenheim, Erbes-Büdesheim, Alsenz, Münsterappel?, Offenheim, Ilbesheim,
Gauersheim, Saulheim, Sulzheim, Wörrstadt, Spiesheim, Eichloch, Bermersheim vor
der Höhe, Heimersheim, Albig, Weinheim, Dautenheim, Wahlheim, Esselborn,
Freimersheim, Einselthum, Albisheim an der Pfrimm, Niefernheim, Harxheim an der
Pfrimm, Marnheim, Dreisen, Gundersweiler, Göllheim, Gehrweiler, Wingertsweiler,
Hochstein, Börrrstadt, Winnweiler, Eisenberg in der Pfalz, Höringen?,
Otterbach, Immesheim, Ottersheim, Rüssingen, Biedesheim, Gundheimerhof,
Quirnheim, Lautersheim, Boßweiler, Rodenbach, Mertesheim, Ebertsheim,
Altleiningen, Aschbach?, Wiebelskirchen, Queidersbach).
Wormsfeldgau, Worms(gau) (Vuormacensis, Uurmacensis,
Vuormazuelde, Uuormaciensis, Wormazgowe, Wormazfeld, Wormazweld, Wormacensis,
Wormesveld, Wormazuelt, Gau westlich Worms’). S. Wormsfeld
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Abenheim,
Dürkheim, Osthofen, Maudach, Freinsheim, Rodenbach, Sausenheim bzw. Susenheim,
Westheim, Dammheim, Strassfeld bzw. Straßfeld, Bornheim, Reichenbach,
Wachenheim, Dannstadt, Kaiserslautern, Albisheim bzw. Alsheim, Nierstein,
Oppenheim, Gimbsheim); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1091;
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 18, 30, 32, 41, 58,
61, 62, III, 30, 33, Wormazfeld (pagus Wormaciensis, pagus Vangionensium,
Wormazgouwe), ‚Wormsfeld‘, ‚Wormsgau‘, IV, 18; Niemeyer, W., Der pagus des
frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 83 (Boßweiler bzw. Bossweiler, Eppstein,
Ebertsheim, Bretzenheim, Bodenheim, Bingen, Grolsheim); Puhl, R., Die Gaue und
Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 455 (976
Wormazvelde), benannt nach Worms, (u. a. Queidersbach, Reichenbach?); Bauer,
T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 Wormsfeld (Brey?, Oberspay, Niederspay,
Boppard, Bingen, Kempten, Gaulsheim, Ingelheim, Weiler bei Bingen,
Gau-Algesheim, Ockenheim, Genheim, Dromersheim, Laurenziberg, Bubenheim,
Appenheim, Grolsheim, Aspisheim, Engelstadt, Gensingen, Langenlonsheim,
Weitersheim, Welgesheim, Partenheim, Heidesheim am Rhein, Wackernheim, Schwabenheim an der Selz, Essenheim, Rhaunen, Kirn,
Sprendlingen, Gau-Weinheim, Bad Kreuznach, Pfaffen-Schwabenheim,
Pleitersheim, Volxheim, Wöllstein, Schimsheim, Armsheim, Frei-Laubersheim,
Hüffelsheim, Norheim, Wonsheim, Flonheim, Bornheim, Lonsheim, Wendelsheim,
Stein-Bockenheim, Erbes-Büdesheim, Alsenz, Münsterappel?, Offenheim, Ilbesheim,
Gauersheim, Saulheim, Sulzheim, Wörrstadt, Spiesheim, Eichloch, Bermersheim vor
der Höhe, Heimersheim, Albig, Weinheim, Dautenheim, Wahlheim, Esselborn,
Freimersheim, Einselthum, Albisheim an der Pfrimm, Niefernheim, Harxheim an der
Pfrimm, Marnheim, Dreisen, Gundersweiler, Göllheim, Gehrweiler, Wingertsweiler,
Hochstein, Börrrstadt, Winnweiler, Eisenberg in der Pfalz, Höringen?,
Otterbach, Immesheim, Ottersheim, Rüssingen, Biedesheim, Gundheimerhof,
Quirnheim, Lautersheim, Boßweiler, Rodenbach, Mertesheim, Ebertsheim,
Altleiningen, Aschbach?, Wiebelskirchen, Queidersbach).
Wucherer von Huldenfeld (Reichsritter). Von 1732
bis 1749 war Heinrich Bernhard von W. als Personalist im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 274.
Wurmser von Vendenheim (Freiherren, Grafen,
Reichsritter). 1773 zählten die im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren
Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten Grafen W. mit dem 1612 erworbenen
Sundhausen und dem 1456 erworbenen Vendenheim zum Ritterkreis Unterelsass. Mit
Meißenheim (Meisenheim) waren sie außerdem Mitglied des Ortes (Bezirks) Ortenau
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Sie erloschen männlicherseits 1844 und
weiblicherseits 1851.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 66, 67; Wolf, J.,
Familienarchiv v. Wurmser, Urkunden und Akten (Abt. B 23 und F 26) 1398-1843,
1988.
Wurster von Kreuzberg, Creuzberg, Kreutzberg
(Reichsritter). Die W. waren Mitglied des Ritterkreises Schwaben. Außerdem gehörten sie im 18. Jahrhundert dem Kanton
Altmühl und dem Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Kollmer 312; Bechtolsheim 15, 21; Riedenauer 128.
Württemberg (Grafen, Herzogtum, Königreich, Land,
Landesteil). 1081/1083/1092 erscheint die neu errichtete Burg Wirtinisberc auf
dem Rotenberg zwischen Esslingen und Cannstatt im alten Stammesherzogtum Schwaben. Nach ihr nannten sich (fränkische?, von dem
salischen Herzog Konrad von Kärnten abstammende?) Herren von W. (1081/1083
Konrad, 1089/1092 Conradus de Wirtineberc), die seit 1135/1139 als Grafen
(Grafschaft im Remstal) auftraten, zunächst im mittleren Neckartal und Remstal
begütert waren und - vielleicht nach einer Unterbrechung um 1150 - zu Beginn
des 13. Jahrhunderts das ganze mittlere und untere Remstal mit Waiblingen und
Schorndorf erlangt hatten. Wichtigste Grundlagen der Herrschaftsbildung wurden
Leibeigenschaft, Mannsteuer, Ortsherrschaft und Steuer. Durch Heirat erwarben
sie um 1245 von den Markgrafen von Baden Stuttgart (stuot-gart), das im 14.
Jahrhundert (1321) Sitz des Hofes und Mittelpunkt der Grafschaft und ab 1482
offiziell Hauptstadt und Residenzstadt wurde. Dazu kamen Zollrechte und
Geleitsrechte an wichtigen Straßen wie der Fernstraße von Speyer nach Ulm. Nach
dem Untergang der Staufer rissen sie Reichsgut im erheblichen Umfang an sich
(Waiblingen). 1259 wurde Graf Ulrich I. Marschall des Reiches über ganz Schwaben und kaufte die Grafschaft Urach (Urach,
Münsingen, Pfullingen, Nürtingen). Eberhard I. gewann 1298 die Landvogtei Schwaben und vergrößerte das Herrschaftsgebiet um fast
die Hälfte (Backnang, Calw [1308], Göppingen [1319], Hohenstaufen [1319],
Dornstetten [1320], Neuffen, Rosenfeld, Neuenbürg, Glemsgaugrafschaft mit
Hohenasperg). 1324/1325 kamen durch Kauf Reichenweier und Horburg im Elsass,
1330 Landvogtei Wimpfen, 1336 Markgröningen, 1339 Vaihingen, 1343 Tübingen mit
dem Reichsforst Schönbuch, die halbe Herrschaft Teck mit Kirchheim, Winnenden,
die Grafschaft Aichelberg, Grötzingen und 1381 von den Herzögen von Teck
(Verkauf der zweiten Hälfte) Kirchheim hinzu. Eberhard III. erhielt die Herrschaft
Schalksburg mit Balingen und Onstmettingen sowie dem Rest von Bietigheim.
Eberhard IV. erwarb durch Heirat 1397/1409 die Grafschaft Mömpelgard (bis
1796/1802). 1420 umfasste W. als die größte Grafschaft des Reiches nach einem
Verzeichnis der württembergischen Lehen und Eigengüter als Reichslehen die
Grafschaft W. mit den Städten Stuttgart, Cannstatt (Canstatt, Cannstadt),
Leonberg, Waiblingen und Schorndorf, den Zoll zu Göppingen, die Grafschaft
Aichelberg mit der Stadt Weilheim und die Vogtei zu Jesingen, das Herzogtum
Teck mit den Städten und Schlössern Kirchheim, Gutenberg, Wielandstein und
Hahnenkamm, die Grafschaft Neuffen, die Grafschaft Urach mit den Städten Urach,
Wittlingen und Münsingen, die Pfalzgrafschaft Tübingen mit den Städten Tübingen,
Herrenberg, Böblingen, Sindelfingen und dem Forst Schönbuch, die Grafschaft
Calw mit Stadt Calw, Wildbad und Zavelstein, die Grafschaft Vaihingen mit den
Städten Vaihingen, Oberriexingen (Riexingen), Horrheim und Hohenhaslach
(Haslach), die Herrschaft Magenheim mit der Stadt Brackenheim, die Stadt
Markgröningen als ein Fahnlehen, die Grafschaft Asperg, die Herrschaft Horburg
und die Grafschaft Wickisau (Willisau) mit der Stadt Reichenweier im Elsass,
die auf der rechten Rheinseite oberhalb Breisach gelegene Burgfeste Sponeck,
die Herrschaft Waldhausen bei Welzheim, die Herrschaft Nagold mit den Städten
Nagold und Haiterbach (Haitersbach), die Herrschaft Urslingen mit dem Städtchen
Rosenfeld, zeitweise die Grafschaft Sigmaringen mit der gleichnamigen Stadt und
die Feste und die Hälfte von Herrschaft und Stadt Hornberg. Eigengüter lagen zu
Tuttlingen (Wittlingen), Nürtingen, Grötzingen, Waldenbuch, Lichtenstein,
Leofels, Schiltach, Dornhan, Fautsberg (Vogtsberg), Großgartach und
Kleingartach (Gartach), Güglingen, Lauffen (Laufen), Backnang, Winnenden,
Marbach, Göppingen, Schülzburg (Schilzburg), Hundersingen, Sternenfels,
Bilstein bei Reichenweier, Ramstein, Ebersberg, Reichenberg, Waldenstein,
Bittenfeld, Hoheneck, Schalksburg, Balingen, Blankenhorn, Bietigheim,
Blankenstein, halb Rechtenstein, Ingersheim, Ebingen, Veringen, Achalm,
Hohenstaufen, Lauterburg, Rosenstein, Gundelfingen, Oberndorf und Wasseneck.
Dazu kamen als Lehen von der Krone Böhmens: Burg und Stadt Neuenbürg
(Neuenburg), Burg und Stadt Beilstein, Lichtenberg und Großbottwar (Bottwar)
und als ein Lehen des Hochstifts Bamberg Dornstetten. 1441/1442 wurde das damit
bereits große, aber in sich noch recht uneinheitliche Land geteilt. Ludwig I.
begründete die Linie Urach, Ulrich V. die Linie Neuffen bzw. Stuttgart (mit
Nebenlinie Württemberg-Mömpelgard ab 1498, die 1593 die Hauptlinie beerbte).
1471/1473 wurde der Erwerb der Grafschaft Sulz abgeschlossen. 1482 stellte
Eberhard V. im Bart von der Uracher Linie (1450-1496), der Gründer der Universität
Tübingen (1477), die Einheit des Landes wieder her (Vertrag von Münsingen),
erließ eine Landesordnung (1495) und erreichte 1495 vom Kaiser für die größte
Grafschaft des Reichs die Erhebung zum Herzog und die Einordnung des Landes als
Reichslehen, womit zugleich eine Vereinheitlichung der unterschiedlichen
Besitzrechte gegeben war. Nach seinem Tode gewann zwar W. 1504 noch das
Maulbronner Klostergut, die Reichsgrafschaft Löwenstein und die Ämter
Besigheim, Weinsberg, Neuenstadt, Möckmühl und Heidenheim, doch erlangte der
Landtag wachsenden Einfluss (1514), fiel W. wegen der Annexion Reutlingens von
1520 bis 1534 überhaupt an das Reich (1520-1522) bzw. Österreich und musste
danach bis 1599 die Lehnshoheit Österreichs (Reichsafterlehen) anerkennen. Um
1535 wurde die Reformation eingeführt, 1555 ein romanistisch geprägtes
Landrecht erlassen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das zum schwäbischen
Reichskreis zählende Land zweimal besetzt, verlor (zeitweilig ein Drittel
seines Gebiets und) zwei Drittel seiner ursprünglichen 450000 Einwohner und
geriet danach in einen allgemeinen Niedergang. 1617 wurde in eine Hauptlinie
und die Nebenlinien Württemberg-Mömpelgard (bis 1723) und
Württemberg-Weiltingen (bis 1705) geteilt. 1649 spaltete sich
Württemberg-Neuenstadt, 1674 Württemberg-Winnental ab. Im 18. Jahrhundert
gelang die weitgehende Entmachtung des Landtags. 1733 übernahm die 1674
entstandene Nebenlinie Württemberg-Winnental die Nachfolge der ausgestorbenen
Hauptlinie. Territorial kamen Justingen (1751), Bönnigheim und Sterneck, sowie
die halbe Reichsgrafschaft Limpurg (nach 1781) hinzu, so dass das Land nunmehr
9400 Quadratkilometer mit 620000 Einwohnern umfasste. Wegen Untereisesheim war
der Herzog Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben, wegen weiterer Güter auch Mitglied des
Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken. 1803 wurde der Herzog Kurfürst. Als
Entschädigung für den Verlust linksrheinischer Güter an Frankreich 1796/1801
(Mömpelgard, Gebiete im Elsass [Horburg, Reichenweier], Freigrafschaft Burgund,
7 Quadratmeilen mit 14000 Einwohnern) bekam er 1803 durch § 6 des
Reichsdeputationshauptschlusses unter der Auflage verschiedener Renten die
Propstei Ellwangen, die Abteien Schöntal und Zwiefalten, fünf Klöster und
Stifte (Comburg, Rottenmünster, Heiligkreuztal, Oberstenfeld, Margarethausen)
sowie die neun Reichsstädte Reutlingen, Esslingen, Rottweil, Heilbronn,
Giengen, Aalen, Weil der Stadt, Schwäbisch Hall und Schwäbisch Gmünd nebst dem
Dorf Dürrenmettstetten, insgesamt 29 Quadratmeilen mit 120000 Einwohnern).
Außerdem erhielt W. an geistlichen Gütern: Im Jahre 1803 vier Klöster in
Schwäbisch Gmünd, Kloster Gotteszell, das Karmeliterkloster in Heilbronn und
das Benediktinerinnenkloster Mariaberg, drei Klöster in Rottweil und das
Augustinerkloster in Weil der Stadt. Im Jahre 1804 fielen das Kapuzinerkloster
in Rottweil und 1805 die Johanniterkommenden Affaltrach, Hemmendorf, Rottweil
und Dätzingen und die Deutschordenskommende Heilbronn an W. 1806 folgten die
Deutschordenskommenden Altshausen und Kapfenburg, das Kapuzinerkloster
Bartenstein, das Bruderhaus in Bernstein, das Dominikanerinnenkloster Binsdorf,
das Chorherrenstift Ehingen-Rottenburg, das Kollegiatstift und das
Dominikanerinnenkloster in Horb, die Dominikanerinnenklöster Kirchberg, Löwental
(Löwenthal) bei Friedrichshafen und Oberndorf, das Wilhemiten- bzw.
Benediktinerkloster in Mengen, die Kapuzinerklöster Michaelsberg (Michelsberg),
Pfedelbach und Rottenburg, das Karmelitenkloster in Rottenburg, die
Franziskanerklöster Oeffingen und Waldsee, das Benediktinerkloster Wiblingen
und das Benediktinerinnenkloster Urspring. 1807 gelangte das
Franziskanerinnenkloster Neuhausen, 1809 das gleiche Ordenskloster in
Schwäbisch Gmünd und Mergentheim, die Kapuzinerklöster in Mergentheim und
Wurmlingen an W. 1810 erhielt es die Kapuzinerklöster in Biberach, Schwäbisch
Gmünd und Weil der Stadt, das Klarissinnenkloster in Heilbronn und das
Franziskanerkloster Saulgau, 1811 die Kapuzinerklöster in Langenargen und
Neckarsulm und das Franziskanerinnenkloster in Wiesensteig und schließlich 1830
die Kapuzinerklöster in Ellwangen, Riedlingen und Wangen. Mit der Anlehnung an
Frankreich wurden 1805/1806 die Königswürde (30. 12. 1805), die
österreichischen Güter in Oberschwaben (Landvogtei mit Sitz in Altdorf) und
mehrere Grafschaften gewonnen. Der König trat dem Rheinbund bei und
verheiratete seine Tochter 1807 an Jerôme Bonaparte. 1809 erhielt er das
Deutschmeistergebiet von Mergentheim, 1810 Ulm und andere Reichsstädte, so dass
das Land nach verschiedenen Grenzausgleichsverträgen mit Baden, Bayern und
Hohenzollern-Hechingen (1806-1813) 19511 Quadratkilometer mit 1,1 Millionen
Einwohnern umfasste. Eine im März 1815 erlassene Verfassung scheiterte. 1816
trat der König dem Deutschen Bund bei. Sein Nachfolger gewährte am 25. 9. 1819
eine Verfassung. Durch Vereinbarung vom 25. 11. 1870 wurde der Beitritt zum
Deutschen Reich unter Wahrung von Sonderrechten für Post, Eisenbahn, Biersteuer
und Branntweinsteuer vorbereitet und bald vollzogen. Am 30. 11. 1918 legte der
König die Krone nieder (Erlöschen der Hauptlinie 1921). Am 26. 4./25. 9. 1919
trat eine neue Verfassung in Kraft. Im März 1933 übernahmen die
Nationalsozialisten die Regierung. Im September/Oktober 1945 wurde W. in die
Länder Württemberg-Hohenzollern (französische Besatzungszone) und
Württemberg-Baden (amerikanische Besatzungszone) aufgeteilt. Nach der
Volksabstimmung vom 9. 12. 1951 gingen beide Länder in Baden-Württemberg auf.
S. a. Neuwürttemberg.
L.: Wolff 159; Zeumer 553 II b 26; Wallner 684 SchwäbRK 1; Winkelmann-Holzapfel
169; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, II 78 (1450) F4, III 22
(1648) D4, III 38 (1789) C3; Riedenauer 129; Gönner, E./Zorn, W., Schwaben, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1;
Die Territorien des Reichs 5, 168; Sattler, C., Geschichte des Herzogtums
Würtenberg unter der Regierung der Graven und Herzöge, 1777; Stälin, C.,
Wirtembergische Geschichte, Bd. 1ff. 1841ff.; Die württembergischen
Oberamtsbeschreibungen, 1844ff.; Gaisberg-Schöckingen, F. v., Das Königshaus und
der Adel von Württemberg, 1910; Wirtembergisches Urkundenbuch, hg. v.
königlichen Staatsarchiv in Stuttgart, Bd. 1ff. 1849ff.; Stälin, P., Geschichte
Wirtembergs, Bd. 1f. 1882ff.; Württembergische Geschichtsquellen, hg. v. d.
Komm. f. Landesgeschichte, Bd. 1ff. 1894ff.; Bibliographie der
württembergischen Geschichte, hg. v. Heyd, W., Bd. 1ff. 1895ff.; Mock, A., Die
Entstehung der Landeshoheit der Grafen von Wirtemberg, 1927; Hertlein, F. u.
a., Die Römer in Württemberg, Bd. 1ff. 1928ff.; Veeck, W., Die Alamannen in
Württemberg, 1931; Weller, K., Die Grafschaft Württemberg und das Reich bis zum
Ende des 14. Jahrhunderts, Württemberg. Vierteljahreshefte für Landesgeschichte
38 (1932); Hölzle, E., Württemberg im Zeitalter Napoleons, 1937; Hölzle, E.,
Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reichs, 1938; Bader, K., Der deutsche
Südwesten, 2. unv. A. 1978; Dehlinger, A., Württembergs Staatswesen in seiner
geschichtlichen Entwicklung bis heute, Bd. 1f. 1950ff.; Deutsches Städtebuch,
hg. v. Keyser, E./Stoob, H., 1939-1974, Bd. 4 Teilband 2; Müller, E., Kleine
Geschichte Württembergs, 1963; Miller, M./Sauer, P., Die württembergische
Geschichte. Von der Reichsgründung bis heute, 1971; Jänichen, H./Schröder, K.,
150 Jahre amtliche Landesbeschreibung in Baden-Württemberg, Zs. für
württemberg. LG. 38 (1974); Weller, K./Weller, A., Württembergische Geschichte
im südwestdeutschen Raum, 10. A. 1989; Philippe, R., Württemberg und der
westfälische Friede, 1976; Kann, J., The Making of a State: Württemberg
1593-1793, London 1984; Wicki, H., Das Königreich Württemberg im ersten
Weltkrieg, 1984; 900 Jahre Haus Württemberg, hg. v. Uhland, R., 3. A. 1985;
Vann, J., Die Entwicklung eines Staates, Württemberg 1593-1793 (Aus d. Engl.
übers. v. Nicolai, K./Nicolai, H.), 1986; Barth, C., Geschichte von
Württemberg, 1986; Haas, E., Württemberg, oh deine Herren! Ein Streifzug durch
die württembergische Geschichte, 1986; Buszello, H., Der Oberrhein in
Geschichte und Gegenwart, Von der Römerzeit bis zur Gründung des Landes
Baden-Württemberg, 1986; Beiträge zur Geschichte der Landkreise in Baden und
Württemberg, hg. v. Landkreis Baden-Württemberg, 1987; Saurer, P., Napoleons
Adler über Württemberg, Baden und Hohenzollern, 1987; Gerner, J., Vorgeschichte
und Entstehung der württembergischen Verfassung im Spiegel der Quellen
(1815-1819), 1989; Frey, S., Das württembergische Hofgericht (1460-1618), 1989;
Stievermann, D., Landesherrschaft und Klosterwesen im spätmittelalterlichen
Württemberg, 1989; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, hg. v. d.
Komm. f. geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1990ff.;
Holzgerlingen, 1995; Molitor, S., 1495: Württemberg wird Herzogtum, 1995;
Eberl, I., Württemberg, LexMA 9 1998, 375; Regesten zur Geschichte von
Württemberg 1325-1392, 1998; Repertorium der Policeyordnungen der frühen
Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Schlinker, S., Fürstenamt
und Rezeption, 1999, 182; Keitel, C., Herrschaft über Land und Leute, 2000;
Schnabel, T., Geschichte von Baden und Württemberg 1900-1952, 2001;
Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815-1933,
bearb. v. Raberg, F., 2001; Württembergisches Klosterbuch, hg. v. Zimmermann,
W., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 225, 909 (Württemberg mit Mömpelgard);
Württemberg 1797-1816/19, bearb. v. Paul, I., 2004; Hesse, C., Amtsträger der
Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005; Mann, B., Kleine Geschichte des
Königreichs Württemberg, 2006; Der württembergische Hof im 15. Jahrhundert, hg.
v. Rückert, P., 2006; Das Herzogtum Württemberg zur Zeit des Dreißigjährigen
Krieges im Spiegel von Steuer- und Kriegsschadensberichten 1629-1655, hg. v.
Hippel, W. v., 2007; 1806 – Souveränität für Baden und Württemberg. Beginn der
Modernisierung?, hg. v. Schindling, A. u. a., 2007; Weber, R., Kleine
Geschichte der Länder Baden und Württemberg 1918-1945, 2008; Die Protokolle der
Regierung des Volksstaates Württemberg, bearb. v. Baumann, A. u.a., Bd. 1 2013.
Yberg (Reichsritter). Um 1562 waren die Y.
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 217.
Zähringen (Herzog). Möglicherweise von den bis 746
als alemannische Herzöge auftretenden Alaholfingern (Bertholden) stammt das
alemannische Geschlecht der Bertholde (um 1000 Berthold Graf im Thurgau, 999
Marktrecht, Münzrecht und Zollrecht für Villingen, unter Kaiser Heinrich II.
Graf im Breisgau) ab, das einen Teil der Baar und Grafschaften im
Oberrheingebiet innehatte. Vermutlich war es in weiblicher Linie auch mit den
Staufern verwandt. Der um 1037/1038 in Italien in königlichem Auftrag tätige Berthold
erwarb wohl durch Heirat der Tochter (Richwara) des Herzogs von Schwaben Güter um Weilheim/Limburg im Neckargau.
Berthold I. wurde von 1061 bis 1077 Herzog von Kärnten mit der Mark Verona.
Nach seinem Tode (1078) spaltete sich unter seinem Sohn Hermann die Linie (der
Markgrafen von) Baden ab. Berthold II. († 1111) war von 1092 bis 1097/1098
Gegenherzog von Schwaben gegen den Staufer
Friedrich II. Er behielt auch nach dem 1098 gegen Überlassung Zürichs als
Reichslehen erfolgten Verzicht auf Schwaben den
Titel eines Herzogs bei, nannte sich aber nach der Übernahme des Erbes der
Grafen von Rheinfelden (vor allem in Burgund) nach der wohl nach 1078 erbauten
Burg Z. bei Gundelfingen nahe Freiburg im Breisgau. Nach der Aussöhnung mit dem
Kaiser (1098) bauten die Herzöge durch den Erwerb von Klostervogteien (Sankt
Peter, Sankt Georgen, Sankt Blasien, Hochstift Bamberg), des Rektorats über
Burgund (1127, danach Herzogstitel) (1156 Vogteien über die Hochstifte Genf,
Lausanne und Sitten), der Reichsvogtei über Zürich, durch Rodung im südlichen
Schwarzwald und Gründung von Städten (Freiburg im Breisgau 1120?, Freiburg im
Üchtland 1157, Bern 1160/1191) ein von Offenburg bis in die spätere Westschweiz
reichendes, durch Städtegründungen und Klosterstiftungen verdichtetes
Herrschaftsgebiet auf (1173 Teile des Erbes der Grafen von Lenzburg). 1187
spaltete sich die Linie der Herzöge von Teck ab. 1198 wurden die Vogtei über
Schaffhausen und die Hälfte von Breisach gewonnen. Nach dem Aussterben im
Mannesstamm 1218 fielen die Güter an die Grafen von Urach (Grafen von Freiburg,
Grafen von Fürstenberg), die Grafen von Kiburg (Kyburg) und die Herzöge von
Teck. Andere Teile wurden Reichsgut. Wichtigste Nachfolgeherrschaften waren
danach Fürstenberg, Baden, Vorderösterreich und die Eidgenossenschaft der
Schweiz.
L.: Haselier, G., Die Oberrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd.
1; Caspart, J., Die Urheimat der Zähringer auf der schwäbischen Alb, (in)
Württemberg. Vjh. 3 (1880); Heyck, E., Geschichte der Herzöge von Zähringen,
1891, Neudruck 1980; Krüger, E., Zur Herkunft der Zähringer, ZGO N.F. 6 (1891),
7 (1892); Heyck, E., Urkunden, Siegel und Wappen der Herzöge von Zähringen,
1892; Flamm, H., Der Titel Herzog von Zähringen, ZGO N.F. 30 (1915); Hamm, E.,
Die Städtegründungen der Herzöge von Zähringen in Südwestdeutschland, 1932;
Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Mayer, T.,
Der Staat der Herzöge von Zähringen, (1935), (in) Mayer, T., Mittelalterliche
Studien, 1959; Sütterlin, B., Geschichte Badens, Bd. 1 1965; Die Zähringer, hg.
v. Schmid, K./Schadek, H., 1986; Die Zähringer. Eine Tradition und ihre
Erforschung, hg. v. Schmid, K., 1986; Die Zähringer. Anstoß und Wirkung, hg. v.
Schadek, H./Schmid, K., 1990; Die Zähringer, Schweizer Vorträge und neue
Forschungen, hg. v. Schmid, K., 1990; Zotz, T., Zähringer, LexMA 9 1998, 466;.
Parlow, U., Die Zähringer, 1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999,
31; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 1, 505.
Zazenhausen (reichsritterschaftliche Herrschaft). Z. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Zilhart (Reichsritter). Von 1562 bis etwa 1623
(seit Anfang des 17. Jahrhunderts wegen der graneckischen Güter) waren die Z.
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. S. Züllenhard.
L.: Hellstern 217.
Zimmern (Freiherren, Grafen). Die um 1080
erstmals genannten Herren von Z. (Herrenzimmern) bei Rottweil bildeten um die
Burg Z. eine Herrschaft aus. Dazu erwarben sie nach Heirat (1319) 1354 von
einer Nebenlinie der Truchsessen von Waldburg die Herrschaft Messkirch, um
1400/1462 Wildenstein sowie 1462 von Habsburg Oberndorf als Pfand. 1538 wurden
sie zu Grafen erhoben. Die Grafen von Z., über deren ältere Geschichte die
Zimmerische Chronik des gelehrten Graf Froben Christoph (1519-1566) von
1564/1566 berichtet, gehörten dem schwäbischen Reichskreis sowie mit der 1581
erworbenen Herrschaft Schramberg dem Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben an, starben aber 1594 aus. Ihre Güter wurden
von den Erben 1595 an die Stadt Rottweil verkauft. Messkirch kam über eine
Schwester des letzten Grafen an die Grafen von Helfenstein. Über Rottweil
gelangten die Güter zuletzt 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hellstern 148; Franklin, O., Die freien Herren und Grafen von Zimmern,
1884; Jenny, B., Graf Froben Christoph von Zimmern, 1959; Kruse, H., Zimmern,
LexMA 9 1998, 616.
Zobel von Giebelstadt, Zobel zu Giebelstadt,
Zobel (Reichsritter). Im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts zählten die Z.
mit Teilen von Baiertal (Baierthal) bei Tauberbischofsheim, Teilen von Balbach,
Darstadt, Teilen von Giebelstadt, der Hälfte von Goßmannsdorf, Schloss und Gut
Guttenberg, Herchsheim, Messelhausen, Osthausen und Teilen von Segnitz,
Lipprichhausen (Lipprichshausen) und Teilen von Rütschdorf zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. Weiter waren sie anfangs in den Kantonen Altmühl und
Baunach sowie im frühen 18. Jahrhundert im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert.
Von 1717 bis 1727 gehörten sie wegen von den Thüngen ererbter Anteile an
Freudental und von 1727 bis 1770 als Personalisten dem Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben an. Messelhausen, Balbach
und Rütschdorf fielen 1808 an Baden, Giebelstadt an Würzburg und
Lipprichshausen an Bayern. S. Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Seyler 397; Roth von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 57;
Winkelmann-Holzapfel 171; Pfeiffer 210; Riedenauer 128; Stetten 33,38, 183,
186, 188; Schulz 274; Rahrbach 305; Neumaier 73, 149, 151f.
Zorn von Bulach (Freiherren, Reichsritter).
Die Z. sind eines der ältesten Adelsgeschlechter des Elsass. Im 18. Jahrhundert
und frühen 19. Jahrhundert zählten die Freiherren Z. zum Ort (Bezirk) Ortenau
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (1802 Anton Joseph Z., Herr zu Grol [Groll])
sowie als bereits im Stichjahr 1680 angesessene und mit ihren Gütern bei der
Ritterschaft immatrikulierte Familie mit der Hälfte Enzheim, der Hälfte
Gerstheim und Osthausen zum Ritterkreis Unterelsass. S. Zorn.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 67; Neumaier 73.
Zotter von Berneck, Zott von Perneck
(Reichsritter). Von etwa 1581 bis 1587 war Gottfried Z., der um 1570 die
Herrschaft Schramberg hatte, Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 148, 218.
Züllenhard, Züllnhorst, Zyllnhard, Zillert, Zilhart
(Reichsritter). Vom frühen 16. Jahrhundert bis etwa 1650 und von etwa 1750 bis
ins frühe 19. Jahrhundert waren die Z. (Zyllnhardt) mit Teilen von Widdern
Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken. Außerdem zählten sie
zum Ritterkreis Rhein sowie wegen Gütern in Dürnau, Gammelshausen und
Geradstetten von 1542 bis 1687 zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben sowie von 1562 bis etwa 1623 (seit dem Anfang
des 17. Jahrhunderts wegen der graneckischen Güter) zum Kanton
Neckar-Schwarzwald-Ortenau.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 537; Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle,
Beiwort 57; Winkelmann-Holzapfel 171; Riedenauer 128; Stetten 33, 38; Schulz
274; Neumaier 151 (Züllenhard zu Widdern).
Zweifel, Zweiffel (Reichsritter). Vom späteren
16. bis zum früheren 18. Jahrhundert zählten die Z. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. Von 1735 bis etwa 1747 waren die vorher zum Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein gehörigen Z. Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Stieber; Hellstern 218; Seyler 397; Riedenauer 128.
Zwierlein (Freiherren, Reichsritter). Die 1790 in
den Freiherrenstand erhobenen Z. zählten mit dem 1787 von den Hopffer
erworbenen sieben Zweiundreißigstel Unterriexingen zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 65.
Achberg* (Ht, rriHt) Altshausen, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Hohenzollern-Sigmaringen, Reutner von Weil
Alaholfinger Marchtal, Möhringen, Schwaben (Hztm), Zähringen
Alemannien Schwaben (Hztm)
Allgäu* Rothenfels, Schwaben, Waldburg, s. a. Alpgau
Altdorf* (bei Weingarten) (RDorf) Niederschwaben, Schwaben (LV), Schwäbisch Österreich, Weingarten, Württemberg
Altshausen* (RDorf, DOKomm) Achberg, Arnegg, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Rohr und Waldstetten bzw. Rohr-Waldstetten, Schwäbischer Reichskreis, Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Württemberg
Andlau* (G, RRi) Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Unterelsass bzw. unterelsässische Ritterschaft bzw. Unterelsässische Ritterschaft
Arneck Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund s. Arnegg
Arnegg* (Ht) Altshausen, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund
Babenberger* (Geschlecht) Bamberg (Hochstift), Bayern-Deggendorf, Bogen, Böhmen, Deggendorf, Formbach, Hessen, Horn, Krain, Lambach, Linz, Niederösterreich, Oberösterreich, Österreich, Otakare, Perg, Přemysliden, Regau, Saalfeld, Sankt Pölten, Schwaben (Hztm), Schweinfurt, Steiermark, Sulzbach (G), Traungau, Waxenberg (Waxenberg-Ottensheim), Wels-Lambach, Wien (RS), Wiener Neustadt, Wildenstein, Wilhering
Baden-Württemberg* (L) Aach, Aalen, Abtsgmünd, Achberg, Achstetten, Adelmannsfelden, Adelsheim, Adelsreute, Adelstetten, Albeck, Aldingen, Alfingen, Allerheiligen, Almut, Alpirsbach, Altburg, Altdorf (RDorf), Alteburg, Altensteig, Althohenfels, Altmannshofen, Altshausen, Argen, Arnegg, Aschhausen, Asperg, Aulendorf, Aulfingen, Baar, Bachenau, Baden, Badenweiler, Baindt, Baldern, Ballmertshofen, Balzheim, Bargau, Bartenstein (Ht), Bartholomä, Bauerbach, Baumgarten-Eriskirch, Bebenhausen, Berg, Berlichingen, (Bernau,) Beroldingen, Bettendorf, Bettmaringen, Beuron, Biberach, Binningen, (Bischofsheim,) Blaubeuren, Blumberg, Blumenfeld, Böbingen, Böckingen, Bödigheim, Bodman (zu Bodman,) Bohlingen, Bonfeld, Bonndorf, Bönnigheim, Bopfingen, Börstingen, Braunsbach, Breisach, Breisgau, Bretten, Brochenzell, Bronnbach, Bronnen, Buchau, Buchhorn, Buol, Burgberg, Burkheim, Bussen, Bußmannshausen, Calw, Crailsheim, Dellmensingen, Demmingen, Denkendorf, Dettingen, Deuring, Diersburg, Dießen (rriOrt), Dietenheim, Dilsberg, Dischingen, Donaustädte, Dorfmerkingen, Dornstetten, Dörzbach, Döttingen, Drechsel von Deufstetten, Dunningen, Dunstelkingen, Durlach, Dürmentingen, Ebenweiler, Eberbach, Eberhardzell, Ebringen, Edelfingen, Eglingen, Eglofs, Ehestetten, Ehingen, Elchingen, Ellrichshausen, Ellwangen, Elsenz, Emerkingen, Engen, Enzberg, Eppingen, Erbach, Erkenbrechtshausen, Eroldsheim (Erolzheim), Eschenbach (rriHt), Esslingen, Ettenheim, Ettenheimmünster, Fach, Falkenstein (Ht), Fischbach, Flehingen, Flochberg, Frauenalb, Freiburg (G, RS), Freudenberg, Freudental (rriHt), Friedberg-Scheer, Fürfeld, Gaildorf, Gailingen, Gammertingen, Gärtringen, Geisingen, Gemmingen, Gengenbach (RAbt), Gengenbach (RS), Geradstetten, Geroldseck, Giengen, Glatt, Grafenhausen, Gröningen (Ganerbschaft), Großgartach, Grüningen (rriOrt), Gültlingen, Gundelfingen, Gutenzell, Hachberg, Hafner, Haigerloch, Hanau-Lichtenberg, Hardheim, Harmersbach, Harthausen, Haslach (Ht), Hauenstein, Hausen, Hechingen, Hegau (LGt), Heggbach, Heidelsheim, Heidenheim, Heilbronn, Heiligenberg, Heiligkreuztal, Heinsheim, Heitersheim Helfenstein, Helmstadt (RRi, Ort), Herbrechtingen, Herdwangen, Herrenalb, Herrot (Herroth), Herwart von Bittenfeld (Herwarth von Bittenfeld), Hettingen, Heuchlingen, Hewen, Hilzingen, Hirsau, Hirschlatt, Hochberg, Hofen, Hoffenheim, Hohenberg, Hohenbodman, Hohenfels, Hohenlohe, Hohenlohe-Brauneck, Hohenlohe-Ingelfingen, Hohenlohe-Öhringen, Hohenlohe-Waldenburg, Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein, Hohenlohe-Weikersheim, Hohenstadt, Hohenstein (rriHt), Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, (Homberg,) Höpfigheim, Hoppetenzell, Hornbach (Ht), Hornberg (Ht), Hornstein zu Binningen, Hornstein zu Weiterdingen, Hoßkirch, Hummertsried, Ingelfingen, Isny (Gt), Isny (RS), Ittendorf, Jagstberg, Jagsthausen, Jagstheim, Janowitz, Jungnau, Justingen, Kaltenburg, Kastelberg, Katzenstein, Katzental, Kehl, Kinzigtal, Kirchberg (Gt, Ht), Kirchdorf, Kirchen, Kirchentellinsfurt, Kirchheim am Neckar, Kisslegg, Klettgau, Kocherstetten, Königsbach, Königsbronn, Königsegg, Königsegg-Aulendorf, Konstanz, Konzenberg, Kraichgau, Kranzenau, Krautheim, Krenkingen, Künzelsau, Kürnberg, Lahr, Langenburg, Laufenburg, Lauffen, Laupheim, Lemlin von Horkheim, Lenzkirch, Leupolz, Leutkirch, Leutkircher Heide, Lichtel, Lichtenau, Lichtenberg (Ht), Lichteneck (Liechteneck), Lichtental, Liebburg, Liebenfels, Liebenstein, Limpurg, Limpurg-Gaildorf, Lindach, Lobenhausen, Lossburg, Löwenstein, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Lupfen, Mägdeberg, Magenheim, Magolsheim, Mahlberg, Maienfels, Mannheim, Marchtal, Margrethausen, Mariaberg, Markgröningen, Marstetten, Massenbach, Mauerstetten, Maulbronn, Mengen, Menzingen, Mergentheim, Messkirch, Michelbach (Ht), Möhringen, Moosbeuren, Mosbach (RS), Mühlhausen (RDorf), Mühlheim an der Donau, Münchhöf, Munderkingen, Munzingen, Murrhardt, Nagold, Neckarbischofsheim, Neckargemünd, Neckarsulm, Neidlingen, Neipperg, Nellenburg, Neresheim, Neuenburg (RS), Neuenstein (Bg), Neuffen, Neufra, Neuhaus, Neuhausen, Neuneck (Ht), Neuravensburg, Neuweier, Niederstetten, Niederstotzingen, Niefern, Nimburg, Obergriesheim, Oberkirch (Ht), Obernau, Oberschefflenz, Oberschöntal, Obersontheim, Oberstadion, Oberstenfeld, Oberstotzingen, Obersulmetingen, Oberweiler, Ochsenburg, Ochsenhausen, Odenheim, Odenheim (und Bruchsal), Odenwald, Oeffingen, Oettingen, Oettingen-Baldern, Oettingen-Baldern-Katzenstein, Oettingen-Flochberg, Offenau, Offenburg, Oggelsbeuren, Öhringen, Orsenhausen, Ortenau, Oßweil, Ostrach, Ow, Petershausen, Pfedelbach, Pfeil, Pfullendorf, Pfullingen, Plettenberg, Prechtal, Preußen, Quadt, (Quadt-Wickrath, Quadt-Wickrath und Isny,) Racknitz, Ramsberg, Ramsenstrut, Ravensburg, Reibeld, Reichenau, Reichenbach, Reichenstein, Reinsbronn, Reiß von Reißenstein, Reutlingen, Richen, Riedlingen, Riedheim (Rietheim) (Ht), Risstissen, Rodamsdörfle, Rohrdorf, Romberg, Rosenegg, Rosenfeld, Rot an der Rot, Rotenstein, Rothenburg ob der Tauber, (Rothenstein bzw. Rotenstein), Rott, Rötteln, Rottenburg, Rottenmünster, Rottweil, Rüdt von Collenberg, Sachsenheim, Säckingen, Saint Vincent, Salem, Salm-Reifferscheid-Krautheim bzw. Salm-Krautheim, Sankt Gallen, Sankt Georgen im Schwarzwald, Sankt Peter, Sankt Trudpert, Saulgau, Sausenberg, Schalksburg, Schanbach, Scheer, Schelklingen, Schemmerberg, Schenkenzell, Schlat, Schlatt am Randen, Schmalegg, Schmiedelfeld, Schnürpflingen, Schöntal, Schramberg, Schrotzberg bzw. Schrozberg, Schüpfer Grund, Schussenried, Schuttern, (Schütz-Pflummern,) Schwaben, Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall, Schwaigern (Schweigern), Schwarzach (RAbt), Schweinhausen, Schwendi, Schwenningen, Schwetzingen, Schwörstadt, Seibold von Horkheim, Sennfeld (Ht), Sickingen, Siggen, Sigmaringen, Singen, Sinsheim, Söflingen, Speyer, Stadion, Stammheim, Staufen, Staufenberg, Steinegg, Sternegg, Sternenfels, Stetten, Stetten im Remstal, Stettenfels, Steußlingen, Stimpfach, Stotzingen, Straßberg, Straßburg (Hochstift), Stühlingen, Stuttgart, Sulz, Sulzfeld, Talheim, Tannheim, Tengen, Tennenbach, Tessin (RRi), Tettnang, Thüna, Tiefenbach, Törring, Triberg, Trochtelfingen, Tübingen, Überlingen, Ulm (RS), Ummendorf, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Untergriesheim, Unterriexingen, Untersulmetingen, Urach, Urslingen, Urspring, Üsenberg, Uzmemmingen, Vaihingen, Vellberg, Veringen, Waibstadt, Waldburg-Scheer, Waldburg-Zeil-Wurzach, Walden, Waldkirch (G, RRi), Waldmannshofen, Waldsee (Ht, Gt), Waldstädte, Waldstetten, Walldorf, Walldürn, Waltershofen, Wangen (RS), Wartenberg-Rot, Warthausen, Wasseralfingen, Wehr, Wehrstein, Weihersheim, Weil der Stadt, Weiler, Weingarten (RStift, RAbtei), Weinsberg (Ht, RS), Weißenau, Weißenstein, Weißenstein, Wellendingen, Welzheim, Westerstetten, Wiblingen, Widdern, Wiesensteig, Wildberg, Willstätt, Wimpfen, Windeck, Winterbach, Winterstetten, Winzerhausen, Wolfach, Wolfegg, Wöllstein, Württemberg, Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern, Wurzach, Zavelstein, Zazenhausen, Zeil, Zell am Harmersbach, Zimmern, Zobel zu Giebelstadt, Zwiefalten
Basel* (Ka, FBtm, Residenz, RS, RVS) Baden (MkGt), Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Biel, Breisach, Delsberg, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Franquemont, Geizkofler, Härkingen, Jura, Münster (RS), Oberrheinischer Reichskreis, Pfirt, Pruntrut, Rappoltstein, Sankt Blasien, Schweiz, Wehr (Ht), Zugewandte Orte, Zürich (Ka)
Bayern* (Hztm, KgR) (Abensberg,) Absberg, Achberg, Aislingen, Albeck, (Altaich,) Altenmuhr, Amerdingen, Amorbach, Andechs, Annweiler, Ansbach (Ftm), Aquileja, Aschaffenburg, Aufkirchen, Aufsess, Augsburg (Hochstift), Augsburg (RS), Augsburg Sankt Ulrich und Afra, Auhausen, Aura, (Auritz,) Autenried, Babenberger, Babenhausen, Bächingen, Baden, Baldern, Baltenstein (Baldenstein), Bamberg (Hochstift), Baunach, Bayerischer Reichskreis, Bayern-Deggendorf, Bayern-Ingolstadt, Bayern-Landshut, Bayern-München, Bayern-Straubing, Bayreuth, Bellheim, Benediktbeuern, Berchtesgaden, Berg, Bergrheinfeld, Bergzabern, Berlichingen, (Berlichingen-Rossach,) Bernegger, Berwartstein, Biberachzell, Biberbach, Biberberg, Bibra, Billigheim, Bissingen, Blieskastel, Bogen, Böhl, Bolanden, Boos, Bopfingen, Breiteneck, Breitenstein, Bretzenheim, Brixen, Buchau (riHt), Buchhorn, Burgau, Burgberg, Burghaslach, Burghausen (G), Burgrain, Burgsinn, Burrweiler, Burtenbach, Buxheim, Castell, Cham, Chiemsee, Coburg, Crailsheim (RS), Dachau, Dahn, Dannenfels, Degenberg, Degenfels, Deggendorf, Deutscher Bund, Deutscher Orden, Diemantstein, Diepoldinger, Dierbach, Dießen (G), Dietenheim, Dillingen (G), Dinkelsbühl, Dischingen, Donaustauf, Donauwörth (Reichspflege), Donauwörth (RS), Dörrenbach, Ebersberg (RKl, RRi), Ebrach, Edelstetten, Egerland, Eggmühl, Eglingen, Ehrenfels, Ehrensberg, Eichstätt, Eisenburg, Elchingen, Ellgau, Ellingen, Erbach (Ht, Gt, RGt), Erbendorf, Erkheim, Erlenbach, Eschenlohe, Euerbach, Falken (Ht), Falkenstein (Ht, Gt), Fechenbach, Feuchtwangen, Finningen, Flochberg, Forstner, Franken (BaDO bzw. DOBa), Franken (Hztm), Frankenberg, Frankenthal, Frankfurt am Main, Fraunhofen, Freckenfeld, Freiberg (Ht), Freisbach, Freising, Fugger, Fulda, Fürsteneck, Gablingen, Gailenbach, Gailnau, Gebsattel (RDorf), Geisenfeld, Germersheim, Gersfeld, Geyern, Giech, Ginolfs, Glött, Gochsheim, Godramstein, Gommersheim, Gräfenberg, Graisbach, Grettstadt, Grönenbach, Gröningen (Ganerbschaft), Grünenbach, Günzburg, Guttenberg, Haag, Habsburg, Hafenpreppach, (Hafner-Obernzell,) Hagenau (RLV), Hagenbach, Hals, Hanau-Lichtenberg, Harburg (RS), Harthausen, Hassloch, Hatzfeld, Hausen (Ht), Heideck (Ht), Heidenheim (Ht), Heidingsfeld, Heimertingen, Helfenstein (G), Hennegau, Heroldsberg, Hessen-Darmstadt, Hessen-Nassau, Hessen-Pfalz, Hilgartsberg, Hilpersdorf, Hilpoltstein, Hirschberg (G), Hochaltingen, Höchstädt, Hohenaschau, Hohenburg (Gt), Hoheneck (Ht), Hohenems (RRt), Hohenlohe, Hohenlohe-Jagstberg, Hohenlohe-Schillingsfürst, Hohenschwangau, Hohentann, Hohenwaldeck, Holland, Homburg (G), Horbach, Hornbach (Kl), Huckelheim, Hürnheim, Ichenhausen, Iggelheim, Illereichen, Illertissen, Immenstadt, Impflingen, Ingolstadt, Innviertel, Ippesheim, Irsee, Ismaning, Istrien, Jettingen, Jülich, Kaiserslautern, Kaisheim, Kaltenburg, Kandel, Kärnten, Kaufbeuren, Kellmünz, Kemnat (Kemnath), Kempten (gfAbtei), Kempten (RS), Kettershausen, Kirchberg (Ht), Kirchheim am Lettenbach, Kirchheim, Kirchheimbolanden, Kirchlauter, Kitzingen, Klingen, Köln, Königsegg-Rothenfels, Kotzau, Krain, Kulmbach, Küps, Kurfürstenkollegium, Laaber, Landau in der Pfalz, Landshut, Landstuhl, Langenegg, Lasser genannt von Halden, Lauingen, Lauterecken, Laymingen, Leiningen (Gt), Leiningen-Heidesheim, Lemberg, Leoprechting, Leuchtenberg (LGt), Leutkirch, Leutkircher Heide, Leyen, Lichtel, Lichtenberg (Ht), Limpurg, Lindau (Ftm), Lindau (RKl), Lindau (RS), Löwenstein-Wertheim, Lustenau, Mainberg, Mainbernheim, Mannheim, Markt Taschendorf, Marstetten (Ht, Gt), Medelsheim, Memmingen, Mengersdorff, Mengersreuth, Meranien, Mespelbrunn, Mindelheim, Minfeld, Mistelbach, Mohrenhausen, Mondsee, Mückenhausen, München, Münchweiler, Mundatwald, Münster (Dorf), Neresheim, Neuburg am Inn, Neuburg (Ftm), Neuffen, Neumarkt, Neunhof, Niederaltaich, Niederbayern, Norddeutscher Bund, Nordenberg, Nordendorf, Nordgau, Nördlingen, Northeim, Nostitz, Nostitz-Rieneck, Nürnberg (RS), Obenhausen, Oberbayern, Oberhausen, Obernberg, Oberndorf, Obernzell, Oberösterreich, Oberpfalz, Oberrheinfeld, Oberschwaben, Ochsenhausen, Oeffingen, (Öttinger bzw.) Oetinger, Oettingen, Oettingen-Baldern, Oettingen-Flochberg, Oettingen-Spielberg, Oettingen-Wallerstein, Ortenburg, Osterberg, Österreich (Mk), Ostheim (Ganerbschaft), Ottobeuren, Pappenheim, Partenkirchen-Mittenwald, Passau (Hochstift), Peißenberg, Pfaffenhofen, Pfalz, Pfalz-Birkenfeld, Pfalz-Bischweiler, Pfalz-Neuburg, Pfalz-Sulzbach, Pfalz-Zweibrücken, Pinzgau, Pleystein (Bleistein), Pöllnitz, Preußen, Pückler, Pyrbaum, Rannariedl, Rannungen, Rappoltstein, Raubersried, Raunau, Ravensburg, Rechberg, Redwitz, Regensburg (Ftm), Regensburg (freie RS), Regensburg (Hochstift), Regensburg Niedermünster, Regensburg Obermünster, Regensburg Sankt Emmeram, Reichhartshausen, Reichelberg, Reigersberg, Reipoltskirchen, Remigiusland, Remlingen, Rettenbach, Rheinbund, Rheingrafen, Rheingrafenstein, Rheinland-Pfalz, Rhodt, Riedheim, Rieneck, Rieter von Kornburg (Rieder zu Karnburg), (Robesreut,) Roggenburg, Rohrbach, Roman, Ronsberg, Rothenberg, Rothenburg bzw. Rothenburg ob der Tauber (RS), Rothenfels, Rothenstein, Rottenbuch, Rottershausen bzw. Ratershausen, Rüdt von Collenberg, Rügland, Saargebiet, Sachsen-Coburg und Gotha, Salzburg (EStift), Sandizell, Schafstal, Scharfeneck, Schenk von Stauffenberg, Schlüsselberg, Schmalegg, Schmiechen, Schnodsenbach, Schönborn, Schönborn-Wiesentheid, Schönburg, Schönegg, Schwabegg, Schwaben (LV), Schwäbisch-Österreich, Schwäbischer Reichskreis, Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwarzenberg (Gt), Schweigen, Schweinfurt, Schwindegg, Sechsämterland, Seckendorff, Seeland, Seifriedsberg bzw. Seifridsberg, Seinsheim, Sennfeld, Söflingen, Speckfeld, Speyer, Spielberg, Spitz, Sponheim, Stadion, Stauf, Steingaden, Steinweiler, (Sternstein,) Steyr (Ht), Stiebar von Buttenheim (Stibar von und zu Buttenheim), Störnstein (Sternstein), Stotzingen, Straubing, Streitberg, Sugenheim, Sulzbach (G), Sulzberg, Sulzbürg, Sulzfeld (RDorf), Tann (rriHt), Taschendorf (Markt Taschendorf), Tegernsee, Tettnang, Thannhausen, Thüringen, Thurn und Taxis, Thurnau, Tirol, Tittmoning, Tölz, Toskana, Trauchburg, Trient, Trifels, Trimberg, Truhendingen, Türkenfeld, Tutzing, Ulm, Umpfenbach, Urfersheim, Ursberg, Utzwingen, Valley, Veldenz, Verona, Vestenberg, Vichtenstein, Vils, Voit von Salzburg bzw. Vogt von und zu Salzburg, Vohburg, Vorarlberg, Vorderösterreich, Wachau, Wagegg, Waizenbach (Damenstift), Wald, (Waldbott-Bassenheim bzw.) Waldbott von Bassenheim(, Wallbott von Bassenheim), Waldburg, Waldburg-Trauchburg, Waldburg-Zeil-Trauchburg, Waldsassen, Wallerstein, Waltenhausen, Wangen, Wartenberg, Wasserburg, Wegscheid, Weißenburg, Weißenhorn, Weißenstein, Welden, Welfen, Wellenburg, Wemding (Ht), Werdenfels, Werdenstein, Wertheim, Wertingen, Wessobrunn, Westerried, Westerstetten, Westheim, Wettenhausen, Wetzhausen, Weyhers, Wiesensteig, Wiesentheid, Wilgartswiesen, Wilhermsdorf (Ht), Windsheim, Winterrieden, Wittelsbach, Wittislingen, Wolfskehl von Reichenberg, Wolfstein (H, Ht, RS), Worms (Hochstift), Worms (RS), Wörth, Wullenstetten, Württemberg, Würzburg (Hochstift), Zobel von Giebelstadt (Zobel zu Giebelstadt), Zweibrücken
Bern* (Ka, RS) Aarberg, Aargau, Baden, Basel (FBtm), Biel, Burgdorf, Echallens, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Genf (Hochstift), Genf (Ka), Grandson, Greyerz, Haslital, Jura, Lausanne (Hochstift), Lausanne (RS), Moutier, Murten, Neuenburg, (Neuveville,) Neuenstadt, Payerne, Rapperswil, Sankt Gallen (RAbtei), Saint-Maurice, (Sankt Moritz,) Schweiz, Solothurn, Waadt, Wangen, Zähringen, Zehngerichtenbund, Zürich (RS)
Beuggen Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund
Bleichen (Unterbleichen) Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund
Blumenfeld Altshausen, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Mainau
Breisgau* (Gt, LGt, LV) Baden, Bernau, Burkheim, Deutscher Orden, Ebringen, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Este, Ettenheimmünster, Heitersheim, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Konstanz (Hochstift), Kranzenau, Lichteneck, Liechteneck, Modena, Modena-Breisgau, Munzingen, Murbach, Österreich, Rheinfelden, Schuttern, Schwörstadt, Triberg, Udalrichinger, Urach, Urach-Freiburg, Vorderösterreich, Waldstädte, Zähringen
Burchardinger Hohenzollern, Lindau (RKl), Nellenburg, Schwaben (Hztm), Wettiner
Büren (Wäschenbeuren) Schwaben (Hztm), Staufer, s. a. Wäschenbeuren
Deutscher Orden* (RF) Absberg, Althausen, Altshausen, Ansbach, Aschausen, Baden, (Baussau), Bayern, Brandenburg, Busau, Culm (Kulm), Danzig, Edelfingen, Elbing, Ellingen, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Ermland, Etsch (BaDO bzw. DOBa), Estland, Franken (BaDO bzw. DOBa), Freudenthal, Heuchlingen, Hohenfels, Hohenzollern-Sigmaringen, Horneck, Koblenz (BaDO bzw. DOBA), Königsberg, (Kulm, Kulmerland,) Kurland, Landsberg an der Warthe, Lettland, Lichtel, Livland, Mainau, Marienburg, Memelgebiet, (Bad) Mergentheim, Neckarsulm, Neuhaus, Neumark, Obergriesheim, Offenau, Österreich (BaDO bzw. DOBa), Österreichischer Reichskreis, Ostpreußen, Polen, Pomesanien, Pommerellen, Preußen, Riga, Rohr-Waldstetten, Rüdt von Collenberg, Samland, Scheuerberg, Schwertbrüderorden, Siebenbürgen, Stolp, Talheim, Templerorden, Tengen, Thüringen, Ungarn, Untergriesheim bzw. Untergrießheim, Wenden in Lettland, Westpreußen
Deutschmeister Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund s. Deutscher Orden
Donau* (Ka bzw. RiKa) Bemelberg bzw. Bömelburg, Bernhausen, Biberachzell, Brandenburg (rriHt), Burtenbach, Delmensingen, Ehingen, Eisenburg, Eyb, Freiberg bzw. Freyberg (Hohenfreyberg), Gammertingen, Giel von Gielsberg, Grönenbach (Grünenbach), Herman von Hermansdorf, Heuß, Hohenfreyberg, Hornstein, Ichenhausen, Illereichen, Illertissen, Jettingen, Kaltenburg, Lasser genannt von Halden, Laußheim, Liebenstein, Neubronner von Eisenburg, Neuburg (rriHt), Neufra, Neuhausen, (Niederraunau,) Niederstotzingen, Oberdischingen, Oberstotzingen, Orsenhausen, Osterberg, Rassler von Gamerschwang, Raunau, Reichlin von Meldegg, Riedheim, Risstissen, Roth von Bußmannshausen, Schenk von Castell, Schenk von Stauffenberg, Schwaben (RiKreis bzw. schwäbischer Ritterkreis), Schwendi, Speth, Stein (rriHt), Stein zum Rechtenstein, Stotzingen, Tänzl von Trazberg, Ulm, Ungelter, Vöhlin von Frickenhausen, Vöhlin von Illertissen, Volmar, Welden, Wertingen, Westernach
Elsass-Schwaben-Burgund* (BaDO bzw. DOBa) Altshausen, Arnegg, Deutscher Orden, Mainau, Rheinisches Reichsprälatenkollegium, Rohr-Waldstetten s. Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund
Elsass und Burgund* (BaDO bzw. DOBa) bzw. Elsass-Schwaben-Burgund
Esslingen* (RS) Neuwürttemberg, Palm, Schwaben (RiKreis) bzw. schwäbischer Ritterkreis, Schwäbischer Reichskreis, Württemberg
Franken* (RiKreis) bzw. Fränkischer Ritterkreis Abenberg, Abersfeld, Absberg, Adelsheim, Adelshofen, Adler, Ahrn, Aichholzheim, Aichinger, Aisch, Albini, Albrecht, Aletzheim, Allendorf, Altenheim, Altmühl, Altschell, Ammann von der Laufenbürg (Ammann von der Laufenburg), Amorbach, Ansbach, Appold, Arnim, Arnstein, Artner, Aschaffenburg, Aschbach, Aschhausen, Auer von Aue, Auer von Herrenkirchen, Auerbach, Auerochs, Aufseß, Aulenbach, Aura, Aurach, Auritz, Autenried (RRi), Ayrer von Rosstal, Babenhausen, Bach, Bacharat, Bachstein, Baden, Baldesheim, Baltzhofen, Bamberg (Domkapitel), Bamberg (Dompropst), Bamberg (Hochstift), Bamberg Sankt Michael bzw. Michaelsberg, Bamberg Sankt Klara, Bamberg Sankt Stephan, Banz, Bartenau, Bastheim, Bauer von Eiseneck, Baunach (RRi), Baunach (RiKa), (Bautz zu Oden und Willenbach,) Bayersdorf, Bayreuth, Bebendorf, Beberlohe, Beck, Behaim (bzw. Behem), Behaim von Schwarzbach, Behem, Behr, Benzenau, Berg, Berga, Bering, Berlepsch, Berlichingen, Berlichingen(-Rossach), Bernegger, Bernheim, Bernhold bzw. Bernhold von Eschau, Bernlohe, Bernstein, Bettendorf, Beulwitz, Bibereren bzw. Biberern, Bibergau, Bibra, Bibrach, Bicken, Bickenbach, (Bieber,) (Bieberehren) Biberen, Bildhausen, Birkenfels, Birkig, Bischofsheim, Blümlein, Bobenhausen, Bodeck, Bodenlaube, Bödigheim, Borié, Bose, Botzheim, Bouwinghausen (bzw. Buwinghausen), Boyneburg, Brakenlohe, Bramberg, Brandenstein, Brandis, Brandt, Brandt von Neidstein, Brasseur, Braunsbach, Breittenbach, (Brend bzw.) Brende, Brendel von Homburg, Brinck, Brockdorff, Brömbsen, Brömser von Rüdesheim, Bronnbach, Bronsart, Bruggen, Buchau, Buchenau, Buches von Wasserlos, Buchholz (Bucholtz), Buirette von Oehlefeld, Bunau, Bundorf, Burdian, Burghaslach, Burghausen, Burgsinn, Busch, Buseck bzw. Buseckertal, Buttendorf, Buttlar, (Buwinghausen), Calenberg, (Cämmerer von Worms,) Cammermeister, Campo, Cappel, Cappler von Oedheim genannt Bautz (Cappler von Oedheim), Carben (Karben), Castell, Castell-Remlingen, Clebes von Nelßbach, Clengel, Cleßheim, Colloredo, Comburg, Crailsheim, Creutzburg, Cronheim, Dachröden, Dachsbach, (Dalberg,) Dalberg zu Dalberg, Danckelmann, Dangrieß, Danndorf, Deckendorf, Degenfeld, Dehrn (Dehren), Dernbach, Dettelbach, Didelzheim (Deiselzheim), Diemar, Diener, Dietenhofen, Diether von Anwanden und Schwaich, Dölau (RRi), Dörnberg, Dörzbach, Drachsdorf, Drosendorf, Dürckheim, Dürn, Dürn zu Riedsberg, Dürrigl von Riegelstein, (Dürriegel von Riegelstein), Ebenheim, Eberbach, Ebermann, Ebern, Ebers, (Ebersberg,) Ebersberg genannt von Weyhers (FreiH, RRi), Eberstein, Ebrach, Echter, Echter von Mespelbrunn, Eckbrecht von Dürckheim, Eckersberg, Ega, Egloffstein, Ehenheim, Ehrenberg, Eichelberg, Eichinger von Eichstamm, Eichler von Auritz, Eichstätt, Ellrichshausen, Ellwangen, Eltershofen, Eltingshausen, Eltz, Ems, Enheim, Enckevoort, Ender, Endtlicher, Enßlingen, Erbach-Fürstenau, Erffa, Erkenbrechtshausen, Erlingshofen, Ermreich, Erthal, Esch, Eschenbach, Eschwege, (Esel,) Esel von Altenschönbach, Estenfeld genannt Behaim, (Eulner,) Eyb, (Fabrici von Cleßheim,) Falkenhausen, Faulhaber, Faust von Stromberg, Fechenbach, Feilitzsch, Felberg, Finsterlohr, Fischborn, Fladungen, Fork, Forster, (Forstmeister,) Forstmeister von Gelnhausen, Forstmeister von Lebenhan, Forstner, Förtsch von Thurnau, Franckenstein bzw. Frankenstein, (Franckenstein zu Ockstadt), Frankenberg, Frankenstein (FreiH, RRi), Frick von Frickenhausen, Fries, Frieß, Froberg-Montjoie, (Frohberg,) (Frohnhoffen,) Fronhofen, Fuchs, Fuchs von Bimbach, Fuchs von Dornheim, Fuchs von Neidenfels, Fuchs von Rügheim, Fuchs von Wiesentheid, Fuchsstadt, Führer von Heimendorf, Füllbach (Fulpach), Fulda, (Fulpach,) Fürbringer, Furtenbach, Gailing (Gayling), Gailing von Illesheim, Gaisberg, Gans von Otzberg, Gauerstadt, (Gayling,) Gebirg, Gebsattel, Geilber, Geilsdorf (Geylstorff), Geismar (Geißmar), Geldern (RRi), Gersfeld, (Geuder,) Geuder von Heroldsberg, Geyer von Geyersberg, Geyer von Giebelstadt, Geyern, (Geylstorff,) Geypel, Geyso von Mansbach, Giech, Gießen, Gleichen, Gmund, Gnodstadt (Gnodtstatt), Gofer, Goldbach, Goldochs von Beratsweiler, Göler von Ravensburg, Golnitz, Gopp(e von Marezek), Gottesfelden, Gottesmann zum Thurn, Gottfahrt, Grafeneck, Grafenreuth, Gränrodt, Grappendorf, Greck zu Kochendorf, Greifenclau, Grempp, Greul, Greusing, Grolach, Groschlag, Groschlag von Dieburg (Groschlag von und zu Dieburg), Groß, Groß von Trockau, Grumbach, Grün, Grünau, Grünrod, Gundelsheim, Günderode, Günther von Brennhausen, Guntzenroth, Guttenberg, Habe, Haberkorn, Haberland, Habermann, Habern, Habsberg, Haideneck, Haider, Hain, Hainach, Hainach zu Hundelshausen, Haller von Hallerstein, Haltermannstetten, Hammerstein, Hanstein, Handschuhsheim, Harant, Harda, Hardenberg, Harras, Harseldt, Harstall, Hartheim, Haslach, Hattstein, Hatzfeld, Haueisen, Haun, Haußlode (Hußlode), Hausen, Haxthausen, Hebele, Hebenhausen, Heddesdorf, Hedinghausen, Heesperg, Heilbronn, Heinold, Heinrichen, Helbe, Heldritt, Helmstadt, Heppenheim, Herbstadt, Herckam, Herda, Herdegen, Heressem, Heringen, Herold, Heroldsberg, Hessberg, Hessen-Kassel, Heßler, Hettmann, Hetzelsdorf, Heubscher, Heusenstamm, Heussen, Heußlein von Eussenheim, Heußner, Heydt, Hingka von Henneberg, Hirnsberg, (Hirsberg,) Hirschaid, Hirschberg I, Hirschberg II, Hirschhorn, Hofer von Lobenstein, Hoffenheim, Hofwart von Kirchheim (Hofwarth von Kirchheim,) Hoheneck, Hohenlohe-Bartenstein, Hohenlohe-Ingelfingen, (Hohenlohe-Jagstberg,) Hohenlohe-Öhringen, Holtz, Hölzel von Sternstein, Holzingen, Holzschuher von Aspach und Harrlach, Holzschuher von Harrlach), Horkheim (Horchheim), Hornberg (rriOrt), Horneck von Weinheim, Hornstein (FreiH), Horschelt, Huckelheim, Hüls von Ratsberg (bzw. Hülsen von Ratsberg), (Hund,) Hund von Wenkheim, Hürnheim, (Hußlode,) Hutten, Hutten von Frankenberg (bzw. Hutten zu Frankenberg), Hutten zum Stolzenberg, Huyn von Geleen, Ilten, Imhoff, (Imhof von Merlach bzw.) Imhoff von Mörlach), Ingelheim bzw. Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn, Ippesheim, Ipt von Ipthausen, Jacob von Holach, Jagsthausen (rriOrt), Jagstheim (RRi), Jahnus von Eberstätt, Jemmerer, Johanniterorden, Jöstelsberg, Kaltenbrunn, Kaltental, Kämmerer von Worms bzw. Cämmerer von Worms, (Kammermeister genannt Camerarius,) (Karben,) Karg von Bebenburg, Karspach, Kehre (Kehr), Kemnat, Kempinsky, Keudell zu Schwebda, Kirchlauter, Kitzingen (S), Kitzingen (Spital), Klinckhart, Knebel von Katzenelnbogen, Knöringen, Kolb von Rheindorf, Königsfeld, Königshofen (RRi), Könitz (Köniz), Köselin, Koßpoth, Köstner, Kotlinsky, Kötschau, Kottenheim, (Kottwitz,) Kottwitz von Aulenbach, Kotzau, Kratz von Scharfenstein, Krauseneck, Krautheim, Kreß von Kressenstein (Kress von Kressenstein), Kresser von Burgfarrnbach (Kresser zu Burgfarrnbach), Küchenmeister, Küchenmeister von Nortenberg, Kühdorf, Külsheim, Kunitz, Künßberg (Künsberg), (Künßberg-Thurnau,) Künzelsau, Küps, (Laineck,) Lamprecht von Gerolzhofen, Landas, Landschad von Steinach, Langen, Langenschwarz, Langheim, Laudenbach, Lauffen, Lauffenholz, (Lautenbach,) Lauter, Lay, Lechner von Lechfeld, Lehrbach, Leinach, Leineck (Laineck), Leiningen von Lemburg, (Lengsfeld,) Lentersheim, Leo, Leonrod, Lerchenfeld, Leubelfing, Leuzenbronn (Leutzenbronn), Lewenstein, Lichtenberg (RRi), Lichtenstein, Lichtenstein zu Geiersberg, Limpurg, Lindelbach, Lindenfels, Lisberg (Lissberg), Littwag, Lochinger, Lochner von Hüttenbach, Löffelholz von Colberg, Lonerstatt, Lorsch, Loschwitz, (Löwenstein,) Löwenstein-Wertheim, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Lüchau, Lutter, Maienfels, Mansbach, Mansfeld (RRi), Mariaburghausen (Kl), (Markt Taschendorf,) (Marschalk,) Marschalk genannt Greif zu Erlebach, Marschalk von Ebnet (Marschalk von Ebneth), Marschall von Ostheim, Masbach, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Mayenberg, Mayenthal (Mayental), Mayerhofer, Mecherer, Meiningen, Meisenbug, Memmelsdorf, Mengersdorf, Mengersreuth, Merchingen, Merkingen, (Merlau,) Merzbach, Metsch, Metternich, Meyer zu Osterberg, Meyern, Milz, Minkwitz, Mistelbach, Mittelburg, Mock, Modschiedel (Modschiedl), Montmartin, Morgen, Mörlau genannt Böhm, Mörlau zu Münkheim, Mörlbach, Morstein, (Morstein zu Niedernhall,) Mosbach, Mudersbach, Müdesheim, Muffel, Muffelger, Müffling genannt Weiß, Muggenthal, Muhr, Müller zu Lengsfeld, Münch von Rosenberg, Münster, Mußlohe, Muth, Mutisheim, Mylius, Nankenreuth, Neideck, Neidenfels, Neitperger, Neuenstein, Neukirchen, Neunhof, Neustetter genannt Stürmer, Niederstetten, Nordeck von Rabenau, Nothaft, Oberkamp, Oberländer, Obernitz, Ochs von Gunzendorf, Odenwald, Oepp, Oeringer, Oetinger, Offingen (RRi), Öpfner, Ostein, Ostheim (RRi), Ostheim (Ganerbschaft), Ottenberg, Pappenheim, Peterswald (Peterswaldt), Petsch, Peusser von Leutershausen, Pferffelder genannt Großen, Pfersdorf, Pfraumheim genannt Klettenberg, Plankenberg, Plankenfels (Blankenfels), Plassenberg, Plittersdorf, Pöllnitz (Pölnitz), Prandtner, Pretlack, Pückler, Pünzendorf (Puntzendorf), Quadt, (Quadt-Wickrath,) Rabenhaupt, Rabenstein, Racknitz, Raithenbach, Randersacker, Ranhoff, Rapp, Rassler, Ratiborski von Sechzebuhs, Rattenheim, Ratzenberg, Rauber von Plankenstein, Rauche, Rauchhaupt, Rauenbuch, Raueneck, Rauschner, Rechenbach, Rechenberg, (Rechtern) Rechtern-Limpurg, Reck, Reckrodt, Redwitz, Reibeld, Reichenbach (RRi), Reichsritterschaft Franken, Reigersberg, Reinsbronn, Reinstein (Rheinstein), Reitzenberg, Reitzenstein, Reitzheim, Rettersbach, Retzstadt, Reurieth, Reuß genannt Haberkorn, (Reuß-Haberkorn,) Rheinischer Ritterkreis, Rhön-Werra bzw. Rhön und Werra, Ried, Riedern, Riedesel, Riedigheim, Rielern, Rieneck, Rieter von Kornburg (bzw. Rieder zu Kornburg), Rimbach, Rinderbach, Rodenheim, Roder, Roman, Rösch von Gerlachshausen, Rosenau, Rosenbach, Rosenberg, Rossach, Rossau, Rothenburg, Rothenhausen, Rothschütz, Rottenbach (Rotenbach), Rüdt von Collenberg, (Rügheim,) Rügland, Rummerskirch (Rumerskirch), Rumrodt, Rüssenbach (Rüsenbach), Rußwurm, Rußwurm auf Greifenstein, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Gotha, Sachsen-Meiningen, Saint André, Schachten, Schad, Schadt, Schaffalitzky, Schafstal, Scharfenstein genannt Pfeil, Schaumberg, Schauroth, Schechs von Pleinfeld (Schechse von Pleinfeld), Schefer, Schelm von Bergen, Schenk von Arberg, Schenk von Bibert, Schenk von Castell, Schenk von Geyern, Schenk von Hirschlach, Schenk von Leutershausen, Schenk von Rossberg, Schenk von Schenkenstein, Schenk von Schweinsberg, Schenk zu Schweinsberg, Schenk von Siemau (Schenk von Symau), Schenk von Stauffenberg (Schenk von Staufenberg), Schenk von Symau, Schertel von Burtenbach, Schewen, Schirnding, Schlammersdorf, Schleiffraß, Schletten, Schletz, (Schletzberg,) Schlitz, Schlitz genannt von Görtz, Schlüsselfelder von Kirchensittenbach, Schmidberg, Schmidt, Schmidt von Eisenberg, Schneeberg, Schneider, Schnell von Rottenbach, Schnodsenbach, Schoder, Scholl, Schönbeck, Schönberg, Schönborn, Schönfeld, Schönstätt, Schöntal, Schott von Schottenstein, Schrautenbach, Schriebersdorf, Schrimpf von Berg, Schrottenberg, Schrozberg, Schuhmacher, Schuhmann, Schütz, Schütz von Hagenbach und Uttenreut(h), Schutzbar genannt Milchling, (Schwaben,) Schwäbischer Ritterkreis, (Schwaigern,) Schwalbach, Schwarzenberg, Schwegerer, Seckendorff, Segnitz, Seibolstorff, Seiboth, Seinsheim, Selbitz, Senft von Suhlburg, Senftenberg, Sengelau, (Senger,) Sicherer, Sickingen, Singer von Mossau (Sänger von Moßau), Soden, Sommerau, Sparneck, Sparr, Specht, Speßhart, Speyer (freie RS), Spick, Spieß, Spork, Stadion, Stadtlengsfeld, Stammler, Starkh, Stauf, Steigerwald, Stein, Stein zum Altenstein, Stein zu Nord- und Ostheim, (Stein zu Ostheim),Stein zu Lobelbach, Stein zu Trendel, Steinau genannt Steinrück, Steinbach, Steinhäußer (Steinhäuser), Steinheim, Steinreut, Stepfferts, Sternberg (RRi), Sternenfels, Stetten, Stettenberg, Stettner von Grabenhof, (Stibar von und zu Buttenheim bzw.) Stiebar zu Buttenheim, Stingelheim, Stockheim, Stör, Streitberg, Sugenheim, Sultzel, Sänger von Moßau, Swerts von Landas zu Weinheim, Talheim, Tann, Tanner von Reichersdorf, Tänzl von Tratzberg, (Taschendorf,) Tastungen, Tetzel, Teucher, Teufel von Pirkensee (Teufel von Birkensee), Theler, Theres, Thinheim, Thon, Thumbshirn, Thüna, Thüngen, Thüngfeld, Thurn, Thurnau, (Torringer,) Trautenberg, Trebra, Treuchtlingen, Trott zu Heusenberg, Truchsess, Truchsess von Baldersheim, Truchsess von Henneberg, Truchsess von Pommersfelden, Truchsess von Wetzhausen, Trümbach, Truppach, Trütschler, (Überbrick) von Rodenstein,) (Überbruck von Rodenstein,) Überbrück von Rodenstein, Uhl, Ulner, Ulner von Dieburg, (Unteressfeld,) Untereßfeld, Ussigheim, Utterod, Varell, Varrenbach, Vasolt, Vestenberg, (Vogt,) Vogt von Coburg, Vogt von Hunolstein, Vogt von Kallstadt bzw. Vogt zu Kallstadt, Vogt von Rieneck bzw. Voit von Rieneck, Vogt von Rieneck zu Urspringen bzw. Voit von Rieneck zu Urspringen, Vogt (Voit) von Salzburg, Vogt von Wallstadt, Vogtländische Ritterschaft, Vohenstein, Völderndorff, Völkershausen, Volmar, Waischenfeld, Waizenbach (Damenstift), Wald, Waldenburg genannt Schenkern, Waldenfels, Walderdorff (Waldersdorf,) Waldkirch (G), Waldmannshofen, Wallbrunn, Wallbrunn zu Gauersheim, Walldürn, Wallenrod, Wallenstein, Wallert, Wambold von und zu Umstadt bzw. Wambolt von Umstadt, Wampach, Wangenheim, Warnsdorf, Wasdorf, Wasen, Wechinger, Wechmar, (Wehr,) Wehrenbach, Wehrn, Weibenum, Weiden, Weier, Weiler, Weingarten, Welser, Wemding, Wenk, Wenkheim, Wernau, Wernheim, Weyhers, Wichsenstein, Widdern, Wiener, (Wiesenbeck,) Wiesenfeld (bzw. Wiesenfelden), Wiesenthau, Wiesentheid, Wildenfels (RRi), Wildenstein, Wildsen, Wildungen, Wilhelmsdorf (RRi), Wilhermsdorf, Wilhermsdorf (Ht), Wincler von Mohrenfels, (Windeln,) Windeln zu Lautenbach, Windhausen, Windsheim, Wipfeld, Wirsberg, Wiselbeck, Wittstadt genannt Hagenbach, Witzleben, Wolf von Karsbach, Wolf von Wolfsthal, Wolff von Gudenberg (Wolf von Guttenberg), (Wolfskehl,) Wolfskehl von Reichenberg, Wolfstein zu Sulzbürg, (Wolfsthal,) Wölkern, Wollmershausen, Wöllwarth, Wolzogen, Worms (RS), Woyda, Wrede, Wunschel, Wurm, Wurster von Kreuzberg, Würtzburg, Würzburg (Hochstift), Würzburg (Domkapitel), Würzburg (Jesuitenadministration), Würzburg (Juliusspital), Würzburg (Universität), Würzburg (Sankt Stephan), Würzburg (Stift Haug), Zedtwitz, Zeitlofs, Zeyern, Zink (Zinck), (Zobel,) Zobel von Giebelstadt, Zocha, Zollner von Brand (Zollner genannt Brandt), Zollner von Hallburg (Zollner von der Hallburg), Zollner von Rottenstein, Zorn, Zufraß, Züllenhard, Zurhein, Zweifel, Zwingenberg am Neckar
Freiburg* (im Breisgau) (G, RS, Ka, Erzdiözese, Residenz, Kastellanei) Baden, Badenweiler, Breisgau, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Fürstenberg, Habsburg, Konstanz, Lenzkirch, Mainz, Österreich, Schwäbisch Österreich, Staufen, Urach, Urach-Freiburg, Vorarlberg, Vorderösterreich, Worms, Zähringen
Frick Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund
Fuchs* (RRi) Schwaben (RiKreis)
Gebrazhofen Leutkircher Heide, Schwaben (LV)
Gebweiler Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Murbach
Hegau* (Qu) s. Hegau-Allgäu-Bodensee, Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis
Heilbronn* (RS) Böckingen, Eppingen, Franken (BaDO bzw. DOBa), Franken (RiKreis) bzw. Fränkischer Ritterkreis, Neuwürttemberg, Odenwald, Schwaben, Schwäbischer Reichskreis, Schwäbischer Städtebund, Württemberg
Heiligenberg* (G, Gt, LGt) Brochenzell, Fürstenberg, Salem, Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis, Schwäbischer Reichskreis, Werdenberg
Hemmendorf (bei Rottenburg am Neckar) Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Württemberg
Hitzkirch Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund
Hochmeister* (Deutscher Orden) Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, s. Deutscher Orden
Hohenfels* (bei Konstanz) (Ht) Altshausen, Deutscher Orden, Elsass-Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Hohenzollern-Sigmaringen
Hunfridinger Schwaben (Hztm)
Ihlingen (Illingen) Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund
Immenstadt* (RGt) Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Königsegg, Rothenfels
Kaysersberg* (RS) Dekapolis, Elsass, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Hagenau
Kirchheim (am Lettenbach) s. Kirchheim in Schwaben
Kirchheim* (in Schwaben) (Ht) Fugger, Fugger-Kirchheim
Kocher* (RiKa) Abtsgmünd, Adelmann von Adelmannsfelden, Adelmannsfelden, Aldingen, Amerdingen, Angeloch, Aufhausen, Bächingen, Backmeister, Baiershofen, Baldeck, Ballmertshofen, Bartenstein, Bartholomä, Beauveau-Craon, Beckers zu Westerstetten, Bemmelberg, Berger, Bernerdin, Bernhausen, Beroldingen, Bertrand, Besserer, Bidembach von Treuenfels, Bissingen, Blarer von Wartensee, Bletz von Rotenstein, Bock, Böcklin von Böcklinsau (Böchlin von Böchlinsau), Bode, Bönnigheim, Bose, (Bouwinghausen,) Breitenbach, Breitschwert von Buchenbach, Breuning von Buchenbach, Bronnen, Buchholz, Burkhardt von der Klee (Burkard von der Klee), Buwinghausen (Bouwinghausen), Chanoffsky von Langendorf, Clengel, Closen, Dachenhausen, Dachröden, Degenfeld, Diemantstein, Diemar, Dorfmerkingen, Drechsel von Deufstetten, Dunstelkingen, Ebersberg, Echter von Mespelbrunn, Elster (Elstern), Eltershofen, Eroldsheim, Eschenbach, Eyb, Faber von Randegg, Fach, Fetzer von Oggenhausen (Fetzer von Ockenhausen), Fischer von Filseck, Frauenberg, Freudental, Freyberg (Freiberg), Fugger, Gaisberg, Gartner, Geizkofler, Gemmingen, Geradstetten, Göler von Ravensburg, Göllnitz, Grafeneck (Graveneck), Grävenitz, Greifenclau (Greiffenclau zu Vollrads), Großaspach, Grün, Grünwald, Guin, Gültlingen, Gundelsheim, Güssen von Güssenburg (Güss von Güssenberg), Hallweil, Harling, Hausen, Hehl, Heidenopp, Helmstadt, Herman von Hermansdorf, Herter von Herteneck, Herwarth von Bittenfeld, Hess, Heuchlingen, Hochaltingen, Hochberg, Hofen, Hofer von Lobenstein, Hoheneck, Hohenfeld, Hohenheim, Hohenstadt, Hohenstein, Holdermann von Holderstein, Holtz, Höpfigheim, Horkheim (Horckheim), Horneck von Hornberg, Huldenberg, Hürnheim, (Imhof), Imhoff von Kirchentellinsfurt, Jäger von Gärtringen, Jagstheim (Jaxtheim), Junghen genannt Münzer von Morenstamm, Kaltental (Kaltenthal), Katzenstein, Kirchen, Kniestedt, Kroneck, Lang, Laubenberg, Laymingen, Leiher von Talheim, Lemlin von Horkheim, Leonrod, Leutrum von Ertingen, Leyden, Liebenstein, Lierheim, Linck von Kirchheim, Lindach, Lomersheim, Magolsheim, (Marktbissingen bzw. Bissingen), Massenbach, Megenzer von Felldorf, Menzingen, Moser von Filseck, Mühlhausen, Münch, Münchingen, Neidlingen, Nettelhorst, Neuhausen, Nippenburg, Nördlinger, Nothaft von Hohenberg, Oberschöntal, Oberstenfeld, Oeffingen, Oggenhausen, Oßweil, Ostein, Palm, Pappenheim, Paumgarten, Pfaudt von Kürnberg, Pfeil, Pflummern, Pfuel, Plato von Janersfeld, Plieningen, Preysing, Racknitz, Ramsenstrut, Rauch von Winnenden, Rechberg, Reichau, Reichenbach, Reichlin von Meldegg, Reiß von Reißenstein, Remchingen,Rresch von Reschenberg, Rinderbach, Rodamsdörfle, Rott, Rüdinger von Rüdingerfels, Saint-Vincent,) Schaffalitzky von Mukodell (Schaffelitzky von Mukkadell), Schanbach, Schell, Schenk von Schenkenstein (Schenk von und zu Schenkenstein,) Schenk von Winterstetten, Schertel von Burtenbach, Schilling von Cannstatt, Schlat, Schmidberg, Schütz-Pflummern, Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis, Schwarzach, Schwenningen, Seibold von Horkheim, Senft von Suhlburg (bzw. Senft von Sulburg), Specht von Bubenheim, Sperberseck, Speth, Stadion, Stammheim, (Stein,) Stein zu Bosenstein, Stein zum Rechtenstein, Steinhäußer von Neidenfels (Steinheuser von Neidenfels), Stimpfach, Stockhammer, Sturmfeder, Sürg von Sürgenstein (Syrg von Syrgenstein), Talheim, Tannhausen, Thumb von Neuburg, Thüngen, Thurn und Taxis, Trauschwitz, Trochtelfingen, Ulmenstein, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Urbach, Ursenbeck von Pottschach, Utzmemmingen, Utzwingen, Venningen, Vohenstein, Vöhlin von Frickenhausen, Waldstetten (Unterwaldstetten), Weiler, Weittershausen, Welden, Wernau, Werneck, Westernach, Westerstetten, Winzerhausen, Wittstadt genannt Hagenbach (Wittstatt genannt Hagenbach), Witzleben, Wollmershausen (Wolmarshausen), Wöllwarth, Wucherer von Huldenfeld, Zazenhausen, Zobel von Giebelstadt (Zobel zu Giebelstadt), Züllenhard
Köniz (im Kanton Bern) (Könitz) Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund
Konradiner Cleeberg, Fritzlar, Geldern, Hammerstein, Hessen, Hessen-Kassel, Ilbenstadt, Limburg an der Lahn, Meudt, Schwaben (Hztm), Solms, Sulzbach (G), Weilburg, Wetterau, Wetzlar
Kraichgau* (RiKa) Bischofsheim (Neckarbischofsheim), Bonfeld, Degenfeld-Neuhaus, Fürfeld, Gemmingen, Göler von Ravensburg, Heinsheim, Helmstadt, Hirschhorn, Killinger, Königsbach, Massenbach, Menzingen, Metternich zur Gracht (Wolff-Metternich zur Gracht), Neckarbischofsheim, Neipperg, Neuhaus, Ochsenburg, Pforzheim (Damenstift), Racknitz, Saint-André (Saint André), Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis, Schwaigern (Schweigern), Sickingen, Speyer (Domkapitel), Sulzfeld, Venningen, Wimpfen (Ritterstift), Wolff-Metternich zur Gracht, Württemberg
Landvogtei*, Landvogteien s. Breisgau, Elsass, Ortenau, Schwaben, Speyergau, Wetterau
Lenzburg* (G) Aargau, Glarus, Hauenstein, Kiburg (Kyburg), Säckingen, Schwaben (Hztm), Schwyz, Unterwalden, Uri, Zähringen, Zürich (RS)
Leutkircher Heide* (freie Leute) Schwaben (LV)
Liudolfinger (Geschlecht) Aschaffenburg, Gandersheim, Merseburg, Sachsen, Schwaben (Hztm), Stade, Thüringen, Wildeshausen
Mainau* (DOKomm bzw. DOKommende) Baden, Blumenfeld, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Tengen
Mülhausen* (RS) Dekapolis, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Leiningen, Schweiz, Sundgau, Zugewandte Orte
Neckar-Schwarzwald-Ortenau* (Neckar) (Ka bzw. RiKa) Albertini, Angeloch, Anweil, Arz, Attems, Barille, Behr von Behrental, Bentzel von Sternau, Berkheim, Bernerdin, Beroldingen, Berstett, Bissingen-Nippenburg, Bletz von Rotenstein, Böcklin von Böcklinsau, Bodeck von Ellgau, Botzheim, Bouwinghausen (Buwinghausen), Brandenburger zu Riet, Brandenstein, Brantz, Breitschwert von Buchenbach (Breitschwerdt von und zu Buchenbach), Bubenhofen, Candel, Closen, Corray, Dachenhausen, Dettingen, Diersburg, Dießen (rriOrt), Dungern, Eck und Hungersbach, Ehingen, Enntzlin, Erlach, Erthal, Eyb, Faber von Randegg (Fauler von Randegg), Fetzer von Oggenhausen (Fetzer von Ockenhausen), Forstner von Dambenois (Forstner-Dambenoy), Frank, (Frankenberg bzw.) Frankenberg zu Riet (RRi), Frankenstein (Franckenstein), Frauenberg, Freiberg bzw. Freyberg, Fuchs, Gail, Gailing von Altheim (Gayling von Altheim), Gaisberg, Gaist von Wildeck, Gemmingen, Girger von Grünbühl, Goll (Gollen), Goßbach, Grafeneck, Gremlich von Jungingen, Grünthal, Gültlingen, Gut von Sulz, Habsberg, Hagenmann (Hagemahn), Harling, Harthausen, Hartig, Hartingshausen, Helmstadt, Herter von Herteneck, Hevel, Hirrlingen (Hürrlingen), (Höfingen) (Truchsess von Höfingen), Hoff, Hohenberg, Hoheneck (RRi), Hohenfeld, Hohenheim, Holdermann von Holderstein, Holtz, Hornstein (FreiH), Humpiß von Waltrams (zu Wellendingen), (Hürrlingen,) Ifflinger von Graneck, Imhof von Kirchentellinsfurt (bzw. Imhoff von Kirchtellinsfurt), Jäger von Gärtringen, Janowitz, Karpfen (bzw. Karpffen), Kechler von Schwandorf, Keller von Schleitheim (Keller von Schlaitheim), Kirchentellinsfurt, Knebel von Katzenelnbogen, Kniestedt, Kolb von Rheindorf, Landenberg, Landsee, Laymingen, Leutrum von Ertingen, Liebenstein (FreiH), Liechtenstein, Liesch von Hornau, Linden, Lützelburg, Macaire, Megenzer von Felldorf, Mendel von Steinfels, Merz von Staffelfelden, Mock von Balgheim (Möckh von Balgheim), Münch, Münchingen, Neckar-Schwarzwald, Neipperg zu Freudental, Neuenstein, Neuhausen, Neuneck, Nippenburg, Oberkirch, Offenburg, Ortenau (Ort bzw. Bezirk), Ostheim, Ow, Pach zu Hansenheim und Hoheneppan, Plato von Janersfeld, Pletz von Rottenstein (Bletz von Rotenstein), Plieningen, Plittersdorf (Plittersdorff), Pürckh, Rammingen, Rassler von Gamerschwang, Rathsamhausen, Rauch von Winnenden, Reckenbach, Reischach, Remchingen, Rieppur bzw. Rüppurr, Ritz, Röder, Röder von Diersburg, Rost, Rotenhan, Ruß von Sulzbach, Sachsenheim, Saint André, Schauenburg, Scheer von Schwarzenberg, Schenk von Stauffenberg, Schenk von Winterstetten, Schertel von Burtenbach, Schifer von Freiling, Schilling von Cannstatt (Schilling von Cannstadt), Schleicher von Stötten, Schleiß, Schmitz-Grollenburg, Schöner von Straubenhardt, Schönfeld, Schott von Schottenstein, Schütz von Eutingertal, Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis, Sigelmann von Delsberg (Sigemann von Delsberg), Specht von Bubenheim, Spengler von Neckarburg, Sperberseck, Speth, Spreter von Kreidenstein, Starschedel, Stein zum Rechtenstein, Sternenfels, Stockheim, Stotzingen, Streit von Immendingen, Stuben, Sturmfeder, (Sundheim) Suntheim, Sürg von Sürgenstein bzw. Syrg von Syrgenstein, Tegernau, Tessin, Themar, Thumb von Neuburg, Truchsess von Höfingen, Tübingen, Türckh, Türckheim bzw. Türkheim, Ulm (FreiH), Unterriexingen, Urbach, Varnbüler von Hemmingen (Varnbühler von und zu Hemmingen), Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein), Vöhlin von Neuburg, Vol von Wildenau, Volland von Vollandseck, Wächter, Waldner von Freundstein, Wallbrunn zu Gauersheim, Wallstein, Wechmar, Weiler, Weitersheim, Weitingen, Wellendingen, Wellenstein, Wendler von Pregenrot (Wendler von Pregenroth), Wernau, Westernach, Widmann zu Mühringen, Wiederhold von Weidenhofen, Witzleben, Wobidezgi, Wurmser von Vendenheim, (Zilhart,) Zimmern, Zorn von Bulach, Zott von Perneck (Zott von Berneck), Züllenhard (Zilhart), Zweifel (Zweiffel), Zwierlein
Niederschwaben* (RLV) Leutkircher Heide, Schwaben (LV), Vorderösterreich, Wimpfen
Oberschwaben* (RLV) Altshausen, Bayern, Eisenburg, Leutkircher Heide, Marstetten, Memmingen, Niederschwaben, Oberweiler, Salem, Schwaben (LV), Vorderösterreich, Waldburg, Weingarten, Windischgrätz, Württemberg
Österreich* (Mk, Hztm, Kaisertum, Rep) Angleria, Aquileja, Argen, Aschaffenburg, Auschwitz, Baden, Balzheim, Bärnegg, Bayern, Belluno, Berchtesgaden, Berg (Ht), Bergamo, Bergzabern, Bernau, Bernstein (Ht), Berwartstein, Bielitz, Böhmen, Bormio, Bregenz, Breisach, Brescia, Breslau (Hztm), Bretzenheim, Brieg, Brixen, Brochenzell, Bukowina, Burgau, Burgenland, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Burkheim, Buxheim, Castiglione, Castro, Castua, Chiavenna, Cilli, Colloredo, Cosel, Cremona, Dahn, Dalhem, Dalmatien, Daum, Deutscher Bund, Deutschösterreich, Dietenheim, Donaustädte, Eberhardzell, Ehingen, Eichstätt, Eisenstadt, Elsass, Emerkingen, Enzberg, Erbach (Ht), Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy), Falkenstein (Ht, Gt), Feldkirch, Feltre, Fischbach, Flandern, Florenz, Forchtenstein, Freiburg (G, RS), Freie Land, Freising, Friaul, Friedberg-Scheer, Fulda, Fürstenberg (G), Gailingen, Galizien, Gams, Germersheim, Geroldseck (Gt), Görz, Görz-Gradisca, Görz und Gradisca, (Gradiska) Gradisca, Graubünden, Graz, Guastalla, Gutenstein, Habsburg, Haigerloch, Hardegg, Haunsberg, Hegau, Heitersheim, Hennegau, Herzegowina, Hesperingen, Hessen-Kassel, Hilzingen, Hohenems, Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Holzappel, Hornstein (Ht), Hultschin (Hultschiner Ländchen), Illyrien, Immenstadt, Innsbruck, Innviertel, (Isenburg,) Isenburg-Birstein, Istrien, Italien, Jägerndorf, Jauer, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Jugoslawien, Kärnten, Kaunitz, Kechler von Schwandorf, Kirchentellinsfurt, (Kirnberg,) Klagenfurt, Kobern, Kobersdorf, Königsegg, Königsegg-Rothenfels, Konstanz (RVS), Krain, Kranzenau, Kreuzburg, Kroatien, Kuenringer, Kürnberg (Kirnberg), Küstenland, Lambach, Landau in der Pfalz, Lauenburg Hztm, Laupheim, Leyen, Liechtenstein (Ftm), Liegnitz, Lindau (Ftm), Lindau (RKl), Lindau (RS), Linz, Litschau, Lombardei, Loslau, Löwenberg, Lustenau, Luxemburg, Mägdeberg, Mähren, Mailand, Malgrate, Mantua, Mattsee, Mengen, (Menthor,) Metternich, Mindelheim, Mitterburg, Mondsee, Montfort, Montfort-Feldkirch, Mühlheim an der Donau, Münchhöf, Nassau, Neapel, Neiße, Nellenburg, Neuenburg (RS), Niederlande, Novara, Oberglogau, Oberlausitz, Obernau, Obernberg, Oberschwaben, Obersulmetingen, Oderberg, Oels, Offenburg (RS), Oppeln, Ortenau, Ortenburg, Orth an der Donau, Padua, Parma und Piacenza, Passau (Hochstift), Pfaffenhofen, Pfalz, Pfeddersheim, Piemont, Pinzgau, Plain, Pöchlarn, Polen, Pongau, Prag, Přemysliden, Preußen, Priebus, Raabs, Rannariedl, Ratibor, Rauchenkatsch-Gmünd, Rechnitz, Rheinbund, Riedlingen, Roggenburg, Rohrau, Rothenfels, Rottenburg, Sachsen, Sachsen-Teschen, Sachsenburg, Sagan, Salzburg (EStift), Sankt Blasien, Sankt Florian, Sankt Gerold, Sankt Pölten, Sardinien, Sargans, Saulgau, Savoyen, Schaffhausen (RS), Schaumburg, Schaunberg, Schirgiswalde, Schlesien, Schleswig-Holstein, Schönborn, Schönburg, Schramberg, Schwaben (LV), Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwarzenburg (Ht), Schweidnitz, Schweiz, Schwörstadt, Seefeld, Siebenbürgen, Siena, Sigmaringen, Singen, Sizilien, Slowenien, Spanien, Spitz, Sprottau, Staufen, Steiermark, Steinau, Sternberg-Manderscheid, Stockerau, Sudetenland, Südtirol, Tarasp, Teck, Tengen, Teschen, Tettnang, Thann, Thurgau, Tirol, Tittmoning, Toskana, Tournai, Traungau, Treffen, Treviso, Triberg, Trient, Triest, Troppau, Tschechoslowakei, Turnhout, Ungarn, Veltlin, Venedig, Venetien, Veringen, Verona, Vicenza, Vils, Volterra, Vorarlberg, Vorderösterreich, Waldburg-Scheer, Waldkirch, Waldsee, Waldstädte, Wallsee, Warthausen, Wasserburg, Waxenberg (Waxenberg-Ottensheim), Weingarten, Weissenau, Welden, Werenwag (Wehrwag), Wernstein, Wiblingen, Wien, Wiener Neustadt, Wildenegg, Wilhering, Winterstetten, Wohlau, Worms (RS), Wurmbrand, Württemberg, Württemberg-Oels, Zehngerichtenbund, Zell am Harmersbach, Zips, Zwiefalten
Österreichischer Reichskreis* Bisein, Bregenz, Caldonatz, Castua, Elsass, Etsch (BaDO bzw. DOBa), Feldkirch, Görz (Gt), Gradisca bzw. Gradiska, Gutenstein, Habsburg-Laufenburg, Hausen (Ht), Hohenberg, Kallenberg, Kirchberg (Gt), Krain, Laufenburg, Mengen, Mitterburg, Montfort-Bregenz, Munderkingen, Nellenburg, Niederösterreich, Oberrheinischer Reichskreis, Oettingen, Österreich (BaDO bzw. DOBa), Österreich (Mk), Persen (Pergen), Reichskreise, Rheinfelden, Riedlingen, Saulgau, Schramberg, Schwaben (LV), Schwäbisch-Österreich, Seifriedsberg, Sonnenberg, Tarasp (Trafft), Tirol, (Trafft,) Traungau, Vorderösterreich, Warthausen, Weißenborn, Werenwag (Wehrwag), Wiblingen
Pfullendorf* (RS) Baden, Bregenz, Hegau (LGt), Lustenau, Salem, Schwaben (Hztm), Schwäbischer Reichskreis, Sigmaringen, Staufer, Überlingen, Udalrichinger, Vorarlberg
Radolfzell Hegau (Qu.), Hegau-Allgäu-Bodensee, Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis
Ravensburg* (RS) Brochenzell, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Oberschwaben, Schmalegg, Schwaben (LV), Schwäbischer Reichskreis, Schwäbischer Städtebund, Waldsee
Räxingen s. Rexingen (Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund)
Reichsritterschaft* Franken (RiKreis) bzw. Fränkischer Ritterkreis, Rheinischer Ritterkreis bzw. Rhein (Rheinstrom) (RiKreis), Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis, Unterelsass bzw. Unterelsässische Ritterschaft (unterelsässische Ritterschaft), Vogtland bzw. Vogtländische Ritterschaft (vogtländische Ritterschaft)
Rexingen, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Johannitermeister bzw. Johanniterorden
Rhein* (RiKreis) (Rheinischer Ritterkreis) Adendorf, Ahrental, Angeloch, Arenfels, Arnstein, Auwach, Baden, Beckers zu Westerstetten, Beier von Boppard, Bellersheim, Bentzel zu Sternau, (Bernhold) Bernhold von Eschau, Bettendorf, Bicken, Blieskastel, Boos von Waldeck, Boos von Waldeck und Montfort, Botzheim, Boyneburg (FreiH, RRi), Breidbach, Brendel von Homburg, Bretzenheim, Brömser von Rüdesheim, Burscheid, Bürresheim, Burrweiler, Buseck bzw. Buseckertal, Cämmerer von Worms bzw. Kämmerer von Worms, Carben, Clodt zu Ehrenberg, Dalberg, Dalberg zu Dalberg, Dalberg zu Herrnsheim, Dalberg zu Heßloch (Hassloch), Degenfeld, Dernbach, Diede zum Fürstenstein, Dienheim, Dürckheim, Ebersberg bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, (Eckbrecht von Dürckheim,) Ehrenburg, Eibingen, Elkerhausen (Elkershausen), Eltz, Ernberg, Eyß, Faust von Stromberg, Flersheim (Flörsheim), Forster (FreiH, RRi), Forstmeister von Gelnhausen, Franken (RiKreis bzw. Fränkischer Ritterkreis), Frankenstein bzw. Franckenstein (RRi), Frentz, Fürstenberg (RRi), Fürstenwärther, Gagern, Galen, Gans von Otzberg, Geispitzheim, Greifenclau-Dehrn zu Vollrads, Groschlag von Dieburg (Groschlag von und zu Dieburg), Günderode, Hallberg, Handschuhsheim, Hanstein, Hattstein, Hatzfeld, Hatzfeld-Wildenburg, Haxthausen, Heddesdorf (Hedersdorf), Hees, (Hessen,) Hessen-Kassel, Heusenstamm, Hilchen von Lorch, Hohenfeld, Horneck von Weinheim (Horneck zu Weinheim), Horxheim, Hund von Saulheim, Hüttersdorf, Illingen, Ingelheim bzw. Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn (G, RRi), Isenburg, Isenburg-Birstein, Jett von Münzenberg, (Kämmerer von Worms), Kerpen (FreiH, RRi), Kesselstatt (Kesselstadt), Knebel von Katzenelnbogen, Kolb von Wartenberg, Köth von Wanscheid, Kratz von Scharfenstein, Kronberg (RRi), Landeck, Landenberg, Landsberg (RRi), Landschad von Steinach, Landskron, Landstuhl, Langwerth zu Simmern, Lerch von Dirmstein, Leyen, Linden, Lösnich, Löw von Steinfurth (Löw von und zu Steinfurt), Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Mainz (EStift), Mainz (Dompropstei), Mansbach (RRi), Marienberg, Marioth zu Langenau, Martinstein, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Medelsheim, Metternich, Mittelrheinstrom, Molsberg, Münchweiler, Nassau-Usingen, Niederrheinstrom, Nievern, Oberrheinstrom, Oberstein, Ostein, Pallant, Partenheim, Pfalz, Preuschen, Quadt (Quadt-Wickrath), Rau von Holzhausen, Reck, Reichsritterschaft, Reifenberg (Reiffenberg), Requilé, Riaucour, Riedesel, Ritter zu Grünstein, Rolshausen, Roth von Burgschwalbach, Rumrodt, Sankt Jakobsberg, Scharfeneck, Schelm von Bergen, (Schenk zu Schmidtburg,) Schenk von Schmidtburg, Schilling von Lahnstein, Schmidtburg zu Weiler, Schmitz-Grollenburg, Schönberg auf Wesel, Schönborn, Schorrenburg, Schulers, Schütz von Holzhausen, Schutzbar genannt Milchling, Schwaben (RiKreis) (Schwäbischer Ritterkreis), Schweppenhausen, Sickingen, Sickingen-Schallodenbach, Sirk, Soetern, Specht von Bubenheim, Stein (ruHt), Steinkallenfels (Stein-Kallenfels), Sturmfeder (Sturmfeder von und zu Oppenweiler), Ulner von Dieburg, Venningen, Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein bzw. Hunolstein), Waldbott-Bassenheim bzw. Waldbott von Bassenheim), Waldeck (rriHt), Waldecker zu Kaimt (Keimpt), Waldenburg genannt Schenkern, Wallbrunn, Wallbrunn zu Gauersheim, Wallbrunn zu Niedersaulheim (Nieder-Saulheim), Wallbrunn zu Partenheim, Wambolt von Umstadt (Wambolt von und zu Umstadt), Warsberg, Wartenstein, Weiß von Feuerbach, Wetzel genannt von Carben (Wetzel genannt von Karben), Wildenburg, Wiltberg (Wildenberg,) Wollmerath, Wrede, Zandt von Merl, Zeiskam, Züllenhard, Zweifel (Zweiffel)
Rheinfelden* (RS, Ht) Breisgau, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Fricktal, Kempten (gfAbtei), Lausanne, Schwörstadt, Vorderösterreich, Waldstädte, Zähringen, s. Truchsess von Rheinfelden
Rheinisches Reichsprälatenkollegium* Augsburg Sankt Ulrich und Afra, Elsass-Burgund(, Elsass-Schwaben-Burgund), Gandersheim, Isny, Koblenz (BaDO bzw. DOBa), Odenheim bzw. Odenheim (und Bruchsal), Quedlinburg, Regensburg Niedermünster, Regensburg Obermünster, Regensburg Sankt Emmeram, Thorn
Ritterkreis*, s. Franken (RiKreis bzw. Ritterkreis), Rhein (RiKreis bzw. Ritterkreis), Schwaben (RiKreis bzw. Ritterkreis)
Rohr (Unterrohr) Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund
Rohr-Waldstetten* (Ht) Altshausen, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund
Rohrdorf (bei Eutingen) Elsass und Burgund, Elsass-Schwaben-Burgund, Hohenberg (RRi), Johanniterorden
Schwaben* (Hztm) Bayern, Heidenheim, Metternich, Niederschwaben, Oberschwaben, Rot, Sankt Peter, Schwäbisch Hall, Schwäbisch-Österreich, Schweiz, Staufer, Weißenau, Wettiner, Wimpfen
Schwaben* (RiKreis), Schwäbischer Ritterkreis Abtsgmünd, Achberg, Adelmann von Adelmannsfelden, Adelmannsfelden, Albertini, Aldingen, Allgäu-Bodensee, Altburg, Altmannshofen, Amerdingen, Angeloch, Anweil, Arz (Arzt), Attems, Aufhausen, Backmeister, Baiershofen, Baldeck, Ballmertshofen, Barille, Bartenstein, Bartholomä, Beauveau-Craon, Beckers zu Westerstetten, Behr von Behrental, Bemelberg (Bemmelberg, Bömelburg), Bentzel zu Sternau, Berger, Berkheim, Berlichingen, Bernerdin, Bernhausen, Beroldingen, Berstett, Bertrand, Besserer, Biberachzell, Bidembach von Treuenfels, (Bietingen), (Binningen,) (Bischofsheim,) Bissingen, Bissingen-Nippenburg, Bletz von Rotenstein, Blumegg, Bock, Böcklin von Böcklinsau, Bode, Bodeck von Ellgau (Bodeck und Ellgau), Bodman, Bodman zu Kargegg, Bodman zu Möggingen, Bodman zu Wiechs, (Bömelburg,) Bonfeld, Bönnigheim, Bose, Botzheim, (Boul,) Bouwinghausen (Buwinghausen), Brandenburg (rriHt), Brandenburger zu Riet, Brandenstein, Brantz, Breitenbach, Breitschwert von Buchenbach (Breitschwerdt von und zu Buchenbach), Breuning von Buchenbach, Bronnen, Bubenhofen, Buchholz, Buol (Boul), Burkhardt von der Klee (Burkard von der Klee), (Buwinghausen), Buxheim, Candel, Chanoffsky von Langendorf, Clengel, Closen, Colditz, Corray, Dachenhausen, Dachröden, Dagstuhl, (Dankenschweil,) Dankenschweil zu Worblingen, Degenfeld, Degenfeld-Neuhaus, Dellmensingen, Dettingen, Deuring, Deuring zu Randegg, Diemantstein, Diemar, Diersburg, Dießen (rri Ort), Donau, Dorfmerkingen, Drechsel von Deufstetten, Dungern, Dunstelkingen, Ebersberg (rriHt), Ebinger von der Burg, Echter von Mespelbrunn, Eck und Hungersbach, Ehingen (RRi), Ehingen (RSähnliche Stadt), Eisenburg, Elster (Elstern), Eltershofen, Endingen, (Entzlin) Enntzlin, Enzberg, Erlach, (Erolzheim) Eroldsheim, Erthal, Eschenbach, Esslingen, Eyb, Faber von Randegg (Fauler von Randegg), Fach, Fetzer von Oggenhausen (Fetzer von Ockenhausen), Fin, Fischer von Filseck, Flehingen, Forstner von Dambenois (Forstner-Dambenoy), Frank, Franken (Ritterkreis), Frankenberg zu Riet RRi, Franckenstein (Frankenstein) (RRi), Fränkischer Ritterkreis, Frauenberg, (Freiberg) (Ht), Freiberg (FreiH, RRi), Freyberg (Freiberg), Fuchs, Fugger, Fürfeld, Fürstenberg, Gail, Gailing bzw. Gayling, Gailing von Altheim bzw. Gayling von Altheim, Gailingen, Gaisberg, Gaist von Wildeck, Gammertingen, Gartner, Geizkofler, Gemmingen, Geradstetten, Giel von Gielsberg, Girger von Grünbühl, Göler von Ravensburg, Goll (Gollen), Göllnitz, Goßbach, Grafeneck, (Graveneck,) Grävenitz, Greifenclau, Greith, Gremlich von Jungingen, Grempp von Freudenstein, Gripp von Freudenegg, Gripp auf Storzeln-Freudenach Gripp von Storzeln-Freudenach, Grönenbach, Großaspach, Grün, Grünthal, Grünwald, Guin, Gültlingen, Gundelsheim, Güssen von Güssenburg, Gut von Sulz, Habsberg, Hafner, Hagenmann, Hallweil, Hanxleden, Harling, Harthausen, Hartig, Hartingshausen, Hausen, Hegau (Qu),) Hegau-Allgäu-Bodensee, Hehl, Heidenheim (RRi), Heidenopp, Heinsheim, Helmstadt, Herbrechtingen, Herbsthain, Herman von Hermansdorf, Herter von Herteneck, Herwarth von Bittenfeld, Hess, Hettingen, Heuchlingen, Heuß, Hevel, Hirrlingen (Hürrlingen), Hirschhorn, Hochaltingen, Hochberg (rriHt), Hofen, Hofer von Lobenstein, Hoff, Höfingen, Hohenberg (RRi), Hoheneck (RRi), Hohenfeld, Hohenfreyberg, Hohenheim, Hohenstadt, Hohenstein (rriHt), Höhnstett, Holdermann von Holderstein, Holtz, Horben, Horkheim (Horckheim), Hornberg (RRi), Horneck (Horneck von Hornberg), Hornstein (FreiH, RRi), Hornstein zu Binningen, Hornstein zu Grüningen, Hornstein zu Weiterdingen, Huldenberg, Humpiß (FreiH, RRi), Humpiß genannt von Ratzenried, Humpiß von Waltrams, Hürnheim, (Hürrlingen), Ichenhausen, Ifflinger von Graneck, Illereichen, Illertissen, Imhoff von Kirchentellinsfurt (Imhof), (Imhoff von Untermeitingen,) Imhof zu Untermeithingen, Jäger von Gärtringen, Jagstheim, Janowitz, Jettingen, Jungkenn genannt Münzer von Morenstamm, Kaltenburg, Kaltental (Kaltenthal), Karpfen (Karpffen), Katzenstein, Kechler von Schwandorf, Keller von Schleitheim (Keller von Schlaitheim), Kempten (gfAbtei), Killinger, Kirchen, Kirchentellinsfurt, Kisslegg, Knebel von Katzenelnbogen, Kniestedt, Knöringen, Kocher, Kolb von Rheindorf, Königsbach, Königsegg-Rothenfels, Konstanz (Hochstift), Kraichgau, Kroneck, Kuefstein, Landenberg, Landsee, Lang, Lasser genannt von Halden, Laubenberg, Laupheim, Laymingen, Leiher von Talheim, Leiningen (RRi), Lemlin von Horkheim, Lenz von Lenzenfeld, Leonrod, Leupolz, Leutrum von Ertingen, Leyden, Liebenfels, Liebenstein (FreiH, RRi), Liechtenstein, Liesch von Hornau, Linck von Kirchheim, Lindach, Linden, Lomersheim, Lützelburg, Macaire, Magolsheim, Massenbach, Megenzer von Felldorf, Mendel von Steinfels, Menzingen, Merz von Staffelfelden, (Metternich,) (Metternich zu Gracht) (Wolff-Metternich zur Gracht), Mock von Balgheim (Möckh von Balgheim), Montfort, Moser von Filseck. Mühlhausen (RDorf), Münch, Münchingen, Neckar-Schwarzwald, Neckar-Schwarzwald-Ortenau, Neckarbischofsheim, Neidlingen, Neipperg, Neipperg zu Freudental, Nettelhorst, Neubronner von Eisenburg, Neuburg (rriHt), Neuenstein (FreiH, RRi), Neufra, Neuhaus (rriOrt), Neuhausen, Neuneck, (Niederraunau,) Niederstotzingen, Nippenburg, Nördlinger, Nothaft von Hohenberg, Oberdischingen, Oberkirch, Oberschöntal, Oberstenfeld, Oberstotzingen, Ochsenburg, Oeffingen, Oetinger (Öttinger), Offenburg (RRi), Oggenhausen, Orsenhausen, Ortenau (Ort bzw. Bezirk), Oßweil, Ostein, Osterberg, Ostheim (RRi), Öttinger, Ow, Pach zu Hansenheim und Hoheneppan, Palm, Pappenheim, Pappus von Tratzberg, Paumgarten, Pfaudt von Kürnberg (Pfaudt von Kürnburg,) Pfeil, Pflügern auf Schrozburg, Pflummern, Pforzheim (Damenstift), Pfuel, Plato von Janersfeld, (Pletz von Rottenstein), Plieningen, Plittersdorf (Plittersdorff), Praßberg, Preysing, Pürckh, Racknitz, Rammingen, Ramschwag, Ramsenstrut, Rassler von Gamerschwang, Rathsamhausen, Ratzenried, Rauch von Winnenden, Raunau, Reckenbach, Rehlingen, (Reich von Baldenstein,) Reichau, Reichenbach, Reichlin von Meldegg, Reischach, Reiß von Reißenstein, Remchingen, Resch von Reschenberg, Reutner von Weil, Rhein (RiKreis) bzw. Rheinischer Ritterkreis, Riedheim, (Rieppurr,) Rietheim, Rinck von Baldenstein, Rinderbach, Risstissen, (Ritterkreis,) Ritz, Rodamsdörfle, Röder, Röder von Diersburg, Roll (Roll zu Bernau), Rost, Rotenhan, Roth von Bußmannshausen, Roth von Schreckenstein, Rott, Rüdinger von Rüdingerfels, Rüpplin von Köffikon, Rüpplin von Köffikon zu Wittenwyl, Rüppurr (Rieppur), Ruß von Sulzbach, Sachsenheim, Saint-André (Saint André), Saint Vincent, Sankt Gallen (RAbtei), Schaffalitzky von Mukodell (Schaffelitzky von Mukkadell), Schanbach, Schauenburg (Schaumburg) (FreiH, RRi), Scheer von Schwarzenberg, Schell, Schellenberg, Schenk von Castell, Schenk von Schenkenstein (Schenk von und zu Schenkenstein), Schenk von Stauffenberg, Schenk von Winterstetten, Scheppach, Schertel von Burtenbach, Schifer von Freiling, Schilling von Cannstatt (Schilling von Cannstadt), Schlat, Schleicher von Stötten, Schleiß, Schmalegg, Schmidberg, Schmitz-Grollenburg, Schönau (FreiH, RRi), Schöner von Straubenhardt, Schönfeld (Schönfeldt,) Schott von Schottenstein, Schuttern, Schütz von Eutingertal, Schütz-Pflummern, Schwäbischer Ritterkreis, Schwaigern, Schwarzach, Schwendi, Schwenningen, Seibold von Horkheim, Senft von Suhlburg (Senft von Sulburg), Senger (Senger zu Rickelshausen), Sickingen, Siegenstein, Sigelmann von Delsberg, Siggen, Specht von Bubenheim, Spengler von Neckarburg, Sperberseck, Speth, Speyer (Domkapitel), Spreter von Kreidenstein, Stadion, Stammheim, Starschedel, Stein (rriHt), Stein zu Bosenstein, Stein zum Rechtenstein, Steinegg, Steinhäußer von Neidenfels (Steinheuser von Neidenfels), Sternenfels, Stimpfach, Stockhammer, Stockheim, Stotzingen, Streit von Immendingen, Stuben, Stuben zu Dauberg, Sturmfeder, Sulzbach (G), Sulzfeld, Summerau (Sommerau), (Sundheim) Suntheim, Sürg von Sürgenstein (Syrg von Syrgenstein), Talheim, Tannhausen, Tänzl von Tratzberg, Tegernau, Tessin (RRi), Themar, Thumb von Neuburg, Thüngen, Thurn und Taxis, Traun, Trauschwitz, Trochtelfingen, Truchsess von Höfingen, Tübingen (RRi), Türckh, Türckheim (Türkheim), Überlingen, Ulm (FreiH, RRi), Ulmenstein, Ungelter, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Unterriexingen, (Unterwaldstetten,) Urbach, Ursenbeck von Pottschach, Utzmemmingen, Utzwingen, Varnbüler von Hemmingen (Varnbühler von und zu Hemmingen), Venningen, Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein), Vohenstein, Vöhlin von Frickenhausen, Vöhlin von Illertissen, Vöhlin von Neuburg, Vol von Wildenau, Volland von Vollandseck, Volmar, Wächter, (Waldburg,) Waldburg-Trauchburg, (Waldburg-Wolfegg-Waldsee), Waldburg-Wolfegg-Wolfegg, Waldburg-Zeil, Waldburg-Zeil-Zeil, Waldner von Freundstein, Waldstetten, Wallbrunn zu Gauersheim (Wallbrunn), Wallsee, Wallstein, Wangen, Wechmar, Weiler, Weitersheim, Weitingen, Weittershausen, Welden, Wellendingen, Wellenstein, Welsberg (Welschberg zu Langenstein), Wendler von Pregenrot (Wendler von Pregenroth), Werdenstein (FreiH, RRi), Wernau, Werneck, Wertingen, Wessenberg, (Wessenberg zu Aulfingen), Westernach, Westerstetten, Widmann von Mühringen, Wiederhold von Weidenhofen (Wiederholt von Weidenhofen), Wimpfen (Ritterstift), Wittstadt genannt Hagenbach (Wittstatt genannt Hagenbach), Witzleben, Wobidezgi, Wolff-Metternich zur Gracht (Wolff Metternich zur Gracht, Metternich zur Gracht), Wollmershausen (Wolmarshausen), Wöllwarth, Wucherer von Huldenfeld, Wurmser von Vendenheim, Wurster von Kreuzberg, Württemberg, Würzburg (Hochstift), Yberg, Zazenhausen, (Zilhart,) Zimmern, Zobel von Giebelstadt, Zorn von Bulach, Zotter von Berneck (Zott von Perneck), Züllenhard (Zilhart), Zweifel (Zweiffel), Zwierlein
Schwaben* (LV) Berg (Ht) Leutkircher Heide, Österreich, Vorderösterreich
Schwabengau*
Schwäbisch-Österreich* (Verwaltungseinheit) Biberbach, Deutscher Orden, Donaustädte, Ehingen, Heiligkreuztal, Hohenberg, Hoppetenzell, Kallenberg, Limpurg, Marstetten, Nellenburg, Obenhausen, Offingen, Ronsberg, Schlatt (am Randen), Schwaben (LV), Vorderösterreich, Wald, Warthausen, Weißenhorn, Welden, Wullenstetten
Schwäbischer Ritterkreis s. Schwaben (RKreis)
Schwäbisches Reichsgrafenkollegium* Colloredo, Eberstein (Gt), Eglingen, Eglofs, Elsass-Burgund (Elsass-Schwaben-Burgund), Gundelfingen, Khevenhüller, Kinzigtal, Kuefstein, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, (Menthor,) Montfort (Menthor), Neipperg, Pappenheim, Rothenfels, Sankt Blasien, Sinzendorf, Stadion, Sternberg, Stühlingen, Thannhausen, Traun, Waldburg, Wallenstein, Wiesensteig
Staufen (Hohenstaufen) Elsass, Pfalz, Schwaben (Hzgt)
Staufer* (Geschlecht) Aalen, Annweiler, Ansbach, Arles, Aufkirchen, Augsburg (Hochstift), Baden, Bauerbach, Bellinzona, Berg, Bopfingen, Breisach, Breisgau, Buchhorn, Burgau, Comburg, Diepoldinger, Dinkelsbühl, Dischingen, Donauwörth (RPflege), Donauwörth (RS), Durlach, Eberbach, Eger, Egerland, Egisheim, Eglofs, Elsass, Esslingen, Everstein, Gengenbach (RAbtei), Giengen, Hagenau, Harburg (RS), Hegau, Heidingsfeld, Heilbronn, Hessen, Hirschlatt, Hohenburg (Kl), Hohenschwangau, Hohkönigsburg (Hochkönigsburg), Immenstadt, Italien, Kaiserslautern, Katzenelnbogen, Kaufbeuren, Kaysersberg, Kempten (gfAbtei), Königstein (Gt), Kronberg, Lauffen, Lauingen, Limpurg, Lombardei, Lustenau, Mengen, Neapel, Neumarkt, Odenheim (RPropstei) (Odenheim und Bruchsal), Oettingen, Ortenau, Pfalz, Pforzheim (Damenstift), Ravensburg (RS), Reichenau, Rosheim, Rothenburg ob der Tauber, Rottenbuch, Saarbrücken (Gt), Salem, Saulgau, Schlettstadt, Schwabegg, Schwaben (Hztm), Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall, Sizilien, Spanien, Sugenheim, Sulzbach (G), Ulm (RS), Waldburg, Waldenstein, Wallerstein, Wallsee, Warthausen, Weil der Stadt, Weingarten, Weinsberg, Welden, Welzheim, Wertingen, Wimpfen, Winterbach, Wittelsbach, Württemberg, Zähringen, Zwickau, Zwiefalten
Straßburg* (Hochstift, Residenz, freie RS) Baden, Barr, Dagsburg, Egisheim, Elsass, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Erstein, Ettenheim, Ettenheimmünster, Frankreich, Fürstenberg (G), Fürstenberg-Haslach, Gaisbach, Geizkofler, Gengenbach (RAbtei), Habsburg, Hanau-Lichtenberg, Harmersbach, Haslach, Herrenstein, Hohenburg, Kehl, Königshofen, Leiningen, Lichtenau (Bg), Lichtenberg, Lützelstein, Mainz (EStift), Marlenheim, Nimburg, Oberkirch, Oberrheinischer Reichskreis, Offenburg, Ortenau, Pfalz, Schlettstadt, Sundgau, Türkheim (Türckheim), Vorderösterreich, Wasselnheim, Werd, Windeck, Zabern
Sumiswald Bern (RS), Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund
Suntheim* (RRi) Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund
Tübingen* (G, PfG, Residenz, RRi) Asperg, Babenhausen (Ht), Baden-Württemberg, Bebenhausen, Blaubeuren, Bregenz, Calw, Dillingen, Gärtringen, Gleiberg, Hessen, Marchtal, Montfort, Nagold, Neckar, Neckar-Schwarzwald, Neckar-Schwarzwald-Ortenau, Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis, Tettnang, Trochtelfingen, Udalrichinger, Vorarlberg, Werdenberg, Württemberg
Überlingen* (RS) Althohenfels, Baden, Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Hohenbodman, Hoppetenzell, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Kaufbeuren, Memmingen, Ramsberg, Ravensburg, Salem, Schwäbischer Reichskreis, Schwäbischer Städtebund, Wangen
Unterbleichen Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund
Unterrohr Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund
Unterschwandorf (bei Haiterbach) Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Kechler von Schwandorf
Vollmaringen (Volmeringen) Hornstein (FreiH, RRi) Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund, Rost, Streit von Immendingen
Volmeringen Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund s. Vollmaringen
Walddorf (Waldorf) (bei Altensteig) Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund
Waldorf s. Walddorf (bei Altensteig) (Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund)
Waldstetten (im Kreis Günzburg) Elsass-Burgund (Elsass-Schwaben-Burgund)
Wangen* (im Allgäu) (FreiH, RRi, RS) Allgäu-Bodensee, Bayern, Leutkircher Heide, Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis, Schwäbischer Reichskreis, Schwäbischer Städtebund, Württemberg
Wasenweiler Elsass und Burgund bzw. Elsass-Schwaben-Burgund
Weingarten* (im Kreis Ravensburg) (Reichsstift, RAbtei) Brochenzell, Dornbirn, Hagnau, Hoßkirch, Nassau, Nassau-Diez,Nassau-Dillenburg, Nassau-Oranien, Niederschwaben, Schwaben (LV), Schwäbischer Reichskreis, Schwäbisches Reichsprälatenkollegium, Vorarlberg
Welfen* (Geschlecht) Askanier, Blankenburg, Braunschweig-Lüneburg, Buchhorn, Dannenberg, Degenfeld, Diepholz, Duderstadt, Elbingerode, Eppan, Gandersheim, Grubenhagen, Habsburg, Hallermunt, Hannover, Hirschlatt, Hohenschwangau, Homburg (Ht), Kaufbeuren, Königsegg-Rothenfels, Lauenburg, Minden (Hochstift), Neuengleichen, Northeim, Oldenburg-Wildeshausen, Österreich, Paderborn, Pfalz, Pforzheim (Damenstift), Platen, Reichenau, Roden, Sachsen, Sachsen-Lauenburg, Schwaben (Hztm), Stade, Udalrichinger, Vogtland, Wallsee, Weingarten, Wildeshausen, Winzenburg, Wolfenbüttel, Zwiefalten
Württemberg* (G, Hztm, KgR) Aach, Aalen, Abtsgmünd, Achalm, Adelmannsfelden, Adelsheim, Adelstetten, Aichelberg, Albeck, Aldingen, Alfingen, Alpirsbach, Altburg, Alteburg, Altensteig, Altmannshofen, Arnegg, Aschhausen, Asperg, Aulendorf, Baden-Württemberg, Baindt, Baldern, Bartenstein (Ht), Bassenheim, Bayern, Bebenhausen, Beroldingen, Biberach, Bidembach von Treuenfels, Blaubeuren, Böbingen, Böckingen, Bodman, Bodman zu Bodman, Bonfeld, Bonndorf, Bönnigheim, Bopfingen, (Boul,) Bouwinghausen (Buwinghausen), Braunsbach, Breisgau, Brochenzell, Bronnen, Buchau (RS), Buchau (Reichsstift), Buchhorn, Buol (Boul), Burgberg, Bussen, Bußmannshausen, (Buwinghausen,) Calw, Colloredo, Comburg, Crailsheim (FreiH, RRi), Crailsheim (RS), Degenfeld, Dellmensingen, Demmingen, Denkendorf, Dettingen, Deuring, Deutscher Bund, Dietenheim, Dischingen, Dorfmerkingen, Donaustädte, Dornstetten, Dörzbach, Döttingen, Drechsel von Deufstetten, Dunningen, Dunstelkingen, Dürmentingen, Ebenweiler, Eberhardzell, Ebersberg (rriHt), Edelfingen, Eglingen, Eglofs, Ehestetten, Ehingen, Elchingen, Ellwangen, Elsass, Emerkingen, Enzberg, Erbach (Ht), Erbach (Ht, Gt, RGt), Erbach-Wartenberg-Roth, Erkenbrechtshausen, (Erolzheim) Eroldsheim, Eschenbach, Esslingen, Eyb, Fach, Falkenstein (Ht), Fischbach, Freudental, Friedberg-Scheer, Fugger, Fürfeld, Fürstenberg (G, F, Ftm), Gaildorf, Gärtringen, Geradstetten, Giengen, Grafenhausen, Grävenitz, Gröningen (Ganerbschaft), Großgartach, Grötzingen, Grüningen, Gültlingen, Gutenzell, Harthausen, Hegau, Heggbach, Heidenheim, Heilbronn, Heiligkreuztal, Helfenstein (G), Herbrechtingen, Herrenalb, Herrot (Herroth), Herwarth von Bittenfeld, Heuchlingen, Hewen, Hirrlingen (Hürrlingen), Hirsau, Hirschberg, Hochberg, Hofen, Hohenberg, Hohenlohe, Hohenlohe-Brauneck, Hohenlohe-Ingelfingen, Hohenlohe-Öhringen, Hohenlohe-Waldenburg, Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein, Hohenlohe-Weikersheim, Hohenstadt, Hohenstein (rriHt), Horburg, Horn (Hornbach), Hornberg (Ht), Hornstein, Hornstein zu Binningen, Hornstein zu Weiterdingen, Hoßkirch, Hummertsried, Ifflinger von Graneck, Ingelfingen, Isny (Gt), Isny (RAbtei), Isny (RS), Jagstberg, Jagsthausen, Jagstheim, Janowitz, Justingen, Kaltenburg, Karpfen, Katzenstein (Ht), Kirchberg (Gt), Kirchberg (Ht), Kirchdorf, Kirchen, Kirchentellinsfurt, Kirchheim am Neckar, Kisslegg (Kißlegg), Kocherstetten, Königsbronn, Königsegg, Königsegg-Aulendorf, Konzenberg, Krautheim (Ftm), Kreuzlingen, Künzelsau, Kurfürstenkollegium, Langenburg, Lauffen, Laupheim, Lemlin von Horkheim, Leupolz, Leutkirch, Leutkircher Heide, Lichtel, Lichtenberg, Liebenfels, Liebenstein, Limpurg, Limpurg-Gaildorf, Limpurg-Speckfeld, Lindach, Lobenhausen, Loßburg, Löwenstein (Gt), Löwenstein-Wertheim, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Lupfen, Mägdeberg, Magenheim, Magolsheim, Maienfels, Marchtal, Margrethausen, Mariaberg, Markgröningen, Marstetten (Ht), Massenbach, Maulbronn, Mengen, Mergentheim, Metternich, Mömpelgard, Montfort, Moosbeuren, Mühlhausen (RDorf), Mühlheim an der Donau, Munderkingen, Muri, Murrhardt, Nagold, Neckarsulm, Neidlingen, Neipperg, Nellenburg, Neresheim, Neuenburg, Neuenstein (Bg), Neuffen, Neufra, Neuhausen (RDorf), Neuneck (Ht), Neuravensburg, Neuwürttemberg, Niederstetten, Niederstotzingen, Norddeutscher Bund, Obergriesheim, Oberkirch (Ht), Obernau, Oberschöntal, Obersontheim, Oberstadion, Oberstenfeld, (Oberstotzingen,) Obersulmetingen, Oberweiler, Ochsenburg, Ochsenhausen, Oeffingen, Oels, Oettingen, Oettingen-Baldern, Oettingen-Baldern-Katzenstein, Oettingen-Flochberg, Offenau, Oggelsbeuren, Oggenhausen, Öhringen, Orsenhausen, Oßweil, Österreich, Ow, Pfalz, Pfedelbach, Pfeil, Plettenberg, (Quadt-Wickrath, Quadt Wickrath und Isny), Racknitz, Ramsenstrut, Ravensburg, Rechberg, Reichenbach, Reichenstein, Reichenweier, Reinsbronn, Reischach, Reutlingen, Rheinbund, Rhodt, Riedlingen, Riedheim (Rietheim), Risstissen, Rodamsdörfle, Rohrdorf, Rosenegg, Rosenfeld, Rot an der Rot, Rotenstein (Ht), Rothenburg ob der Tauber (RS), Rott, Rottenburg, Rottenmünster, Rottweil, Sachsenheim (H), Saint Vincent, Salm, Sankt Georgen im Schwarzwald, Saulgau, Schaesberg-Tannheim, Schalksburg, Schanbach, Scheer, Schelklingen, Schemmerberg, Schenk von Castell, Schlat, Schmalegg, Schmiedelfeld, Schnürpflingen, Schöntal, Schramberg, Schrozberg, Schussenried, Schütz-Pflummern, Schwaben (Hztm), Schwäbischer Reichskreis, Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall, Schwäbisch Österreich, Schwaigern, Schweinhausen, Schwendi, Schwenningen, Seibold von Horkheim, Senft von Sulburg (Senft von Suhlburg), Siggen, Sigmaringen, Söflingen, Stadion, Stammheim, Sternberg-Manderscheid, Sterneck, Sternenfels, Stetten, Stetten im Remstal, Stettenfels, Steußlingen, Stimpfach, Stotzingen, Straßberg, Stuttgart, Sulz, Sundgau, Talheim, Tannheim, Teck, Tessin (RRi), Tettnang, Thüna, Thurn und Taxis, Törring, Trauchburg, Triberg, Trochtelfingen, Truchsess von Höfingen, Tübingen, Ulm (RS), Ummendorf, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Untergriesheim, Unterriexingen, Untersulmentingen, Urach, Ursberg, Urslingen, Urspring, Utzmemmingen, Vaihingen, Vellberg, Vorderösterreich, Waldbott-Bassenhaim (Waldbott von Bassenheim), Waldburg, Waldburg-Scheer, Waldburg-Trauchburg, Waldburg-Zeil-Trauchburg, Waldburg-Zeil-Wurzach, Waldenstein, Waldmannshofen, Waldsee, Waldstetten, Waltershofen, Wangen, Wartenberg-Rot, Warthausen, Wasseralfingen (Alfingen), Weikersheim, Weil der Stadt, Weiler, Weingarten, Weissenau, Weinsberg, Weissenau, Weißenstein (Ht), Welden, Welzheim, Westerstetten, Wiblingen, Wickisau (Willisau,) Widdern, Wiesensteig, Wildberg, (Willisau,) Windischgrätz, Winnenden, Winterbach, Winterstetten, Winzerhausen, Wolfegg, Wöllstein, Wurzach, Würzburg (Hochstift), Zavelstein, Zazenhausen, Zeil, Zwiefalten
Zähringen* (im Breisgau) (Hz) Baar, Bern (RS), Breisach, Breisgau, Burgdorf, Dornstetten, (Fraumünster Zürich,) Freiburg (G), Fürstenberg, Genf (Hochstift), (Großmünster Zürich,) Haslach (Ht), Kiburg, Kinzigtal, Lahr-Mahlberg, Lausanne (Hochstift), Lenzburg, Mahlberg, Murten, Neuenburg (Gt), Oberkirch, Offenburg (RS), Ortenau, Rheinfelden, Rottweill, Sankt Blasien, Sankt Georgen (im Schwarzwald), Sankt Peter, Sausenberg, Schaffhausen (RS), Schauenburg, Schuttern, Schwaben (Hztm), Schweiz, Sitten, Solothurn, Teck, Tennenbach, Thurgau, Urach, Uri, Waadt, Zell am Harmersbach, Zürich Fraumünster, Zürich Großmünster, Zürich (RS)