Die Donau in der deutschen Landesgeschichte (292)
Von diesem Urvolk spalteten sich seit dem zweiten vorchristlichen Jahrtausend namentlich bekannte einzelne Völker ab. Zu ihnen zählen beispielsweise Inder, Iraner, Hethiter, Griechen und Römer, die wie Sumerer und Ägypter schon vor der Zeitenwende mächtige Reiche von noch heute beeindruckender Größe und Dichte schufen. Davon erstreckte sich das um das angeblich 753 v. Chr. gegründete Rom geformte römische Weltreich vom Schwarzen Meer bis zum Atlantik und vom nördlichen Afrika bis zu Donau, Rhein und den nordwestlichen Inseln.
Die nördlichen Nachbarn der Römer an oberer Donau und niederem Rhein waren nach der Verdrängung der Kelten viele, zu nicht genau bekannter Zeit an den Ufern der Ostsee erscheinende Völker oder Volksstämme, für die der antike Schriftsteller Poseidonios um 90 v. Chr. erstmals den zusammenfassenden, nicht klar deutbaren Namen Germanen bezeugt. Von ihnen waren bereits 102 v. Chr. die Teutonen bis Aix in Südgallien und 101 v. Chr. die Kimbern bis Vercellae in Oberitalien vorgedrungen, wo sich ihre mutigen Scharen an den gut geschulten Heeren der Römer aufgerieben hatten. Vor allem Gaius Julius Caesar († 44 v. Chr.) und Publius Cornelius Tacitus (98 n. Chr.) überliefern Einzelnamen und Einzelumstände dieser in viele Untereinheiten gegliederten, vom Süden angezogenen, noch weitgehend in der Schriftlosigkeit verharrenden Völkergruppe, welcher der seit 84 n. Chr. an Donau und Rhein errichtete römische Grenzwall (limes) das Eindringen in das von den Römern beherrschte Gebiet über Jahrhunderte so erfolgreich verwehrte, dass sie auf den Südosten ausweichen musste.
Die reichste Beute in dieser Wanderungsbewegung errangen dabei die 258 n. Chr. erstmals am Niederrhein bezeugten Franken. Ihr sie gewaltsam einender König Chlodwig ([* um 466] 481-511) aus der Familie der Merowinger schlug 486 den römischen Statthalter Syagrius in Nordgallien, 496 die Alemannen am oberen Rhein und an der oberen Donau sowie 507 die Westgoten in Südgallien (Aquitanien). Seine Nachfolger brachten 531 die Thüringer, 532/534 die Burgunder und wenig später die um 550 erstmals genannten Bayern im nördlichen Voralpengebiet unter ihre Abhängigkeit. 732 gelang dem fränkischen König durch den arnulfingischen Hausmeier Karl Martell bei Tours und Poitiers die dauerhafte Abwehr des Ansturms der von Nordafrika nach Spanien vorgedrungenen Araber.
Weniger bedeutsam waren gegenüber Kurfürsten, sonstigen Reichsfürsten und Reichsstädten die seit dem Spätmittelalter (1422, 1495) erkennbaren, seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, vor allem seit etwa 1540, deutlicher sichtbaren, zu einem großen Teil den Reichsdienstmannen entstammenden Reichsritter, denen allmählich die Errichtung einer eigenen Organisation neben der am Beginn der Neuzeit (1500 bzw. 1512) getroffenen Einteilung des Reiches in Reichskreise gelang. Innerhalb dieser umfasste der Ritterkreis Schwaben (schwäbischer Ritterkreis) mit Sitz in Ehingen die Kantone Donau (Ehingen), Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) mit Hegau bzw. Hegau-Bodensee (Radolfzell) und Allgäu bzw. Allgäu-Bodensee (Wangen), Neckar(-Schwarzwald, Ort Ortenau) bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau (Tübingen), Kocher (Esslingen) und Kraichgau (Heilbronn), der Ritterkreis Franken (fränkischer Ritterkreis) die Kantone Odenwald (Heilbronn, dann Kochendorf), Steigerwald (Erlangen), Gebirg (Bamberg), Altmühl (Wilhermsdorf), Baunach (Nürnberg) und Rhön-Werra (Schweinfurt) sowie der Ritterkreis Rhein (rheinischer Ritterkreis) (am Rheinstrom) die Kantone Oberrheinstrom (Mainz), Mittelrheinstrom (Friedberg) und Niederrheinstrom (Koblenz), neben denen sich auch die Ritter im Unterelsass und im Vogtland als zusammengehörig verstanden. Die nicht unbeträchtliche Bedeutung der Reichsritter lässt sich dabei daraus ersehen, dass in der erheblich fluktuierenden, literarisch noch nicht wirklich befriedigend aufgearbeiteten Reichsritterschaft, für die allein die Nennung der Familien schon über den allgemein bekannten Literaturstand hinausführt und die Aufführung aller territorialen Einheiten erstrebenswert erscheint, zum Jahre 1790 für Schwaben bzw. den schwäbischen Ritterkreis etwa 670 ritterschaftliche Territorien mit 140 Familien und 160000 Einwohnern sowie 70 Quadratmeilen, für Franken bzw. den fränkischen Ritterkreis etwa 700 ritterschaftliche Territorien mit 150 Familien und 200000 Einwohnern sowie 80 Quadratmeilen und für Rhein bzw. den rheinischen Ritterkreis etwa 360 ritterschaftliche Territorien mit 60 Familien und 90000 Einwohnern sowie 40 Quadratmeilen genannt werden, so dass auf der Grundlage dieser Zahlen insgesamt von etwa (1475 bis) 1730 Territorien mit etwa 450000 Einwohnern und knapp 200 Quadratmeilen Gebiet (nach anderer Schätzung: 200000 Einwohnern mit mehr als 100 Quadratmeilen) ausgegangen werden kann, die überwiegend erst 1805/1806 mediatisiert wurden. Sie alle bildeten trotz Fehlens der Reichsstandschaft eigene, dem Reich unmittelbar verbundene Herrschaftsgebiete, die - so unvollkommen dies auf der Grundlage der vorliegenden allgemeinen Literatur auch nur geschehen kann - es verdienen, in einer Übersicht über die deutschen Länder - sei es von territorialer Seite, sei es von personaler Seite her - aufgenommen zu werden.
Eberl, J. u. a., Die Donauschwaben. Deutsche Siedlung in Südosteuropa, Ausstellungskatalog, 1987
Hausleitner, M., Die Donauschwaben 1868-1948, 2014
Abensberg (Grafen, reichsunmittelbare Herrschaft).
A. bei Kelheim wird erstmals 1031 erwähnt (Abensberch). Seit dem 12.
Jahrhundert erscheinen Grafen von A. aus dem Hause der Babonen. Sie sind
zwischen Donau und Abens um Altmannstein und an
der unteren Altmühl begütert und handeln als Vögte über Regensburger
Eigenkirchen. 1247 kam es nach dem Aussterben der älteren Grafen zur
Linientrennung in die Herrschaften A. und Altmannstein. 1485/1486 gelangte die
reichsunmittelbare Herrschaft A. mit dem Tod des letzten Grafen von A. (1485)
als Reichslehen zur Münchener Linie der Herzöge von Bayern (Bayern-München).
1552 wurden die Gerichte A. und Altmannstein mit Sitz in A. durch Personalunion
verbunden.
L.: Kral, J., Abensberg und Umgebung, 1952; Diepolder, G., Oberbayerische und
niederbayerische Adelsherrschaften, Zs. f. bay. LG. 25 (1962), 47ff.; Gerlich,
A., Aben(s)berg, LexMA 1 1980, 27f.; Flachenecker, H., Die Reichsherrschaft
Abensberg, Z. f. bay. LG. 64 (2001), 693; Hochmittelalterliche Adelsfamilien in
Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 539.
Adalhardsbaar (Gau an der oberen Donau), Adalhartsbaar, Adalhartesbara
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78, 79, 82, 83, 89,
Adalhartespara; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in
fränkischer Zeit, 1984, 127 (Baldingen bzw. Oberbaldingen, Unterbaldingen).
Affa (Gau nördlich des Bodensees, westlich
der Folcholtsbaar an der oberen Donau), Appha
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 1; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78, 83, 95, 96, III, 30, V, 2, Appha;
Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11.
Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung
Achilgouwe-Borhtergo, 19 Appha um Zwiefalten, Hayingen, Andelfingen und
Riedlingen; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in
fränkischer Zeit, 1984, 133 (Altheim, Riedlingen, Waldhausen, Mörsingen,
Friedingen, Zwiefalten, Gauingen, Hayingen, Grüningen).
Alaholfsbaar (Gau)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78, 83
Aulaulfispara; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in
fränkischer Zeit, 1984, 132 (an der Donau um
Kloster Marchtal, um Munderkingen, Dentingen, Bierlingen, Essendorf, Haidkirch
bei Haisterkirch).
Albuinsbaar (zwei Baarbezirke)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78, 79, 82, 83, 89,
Albwinespara, zwei Baarbezirke, die westliche A. am Oberlauf der Wutach im
Südschwarzwald (Rötenbach, Döggingen, Hausen vor Wald, Friedenweiler,
Löffingen), die östliche A. an der oberen Donau
(Eschenbach, Berkach, Bielingen, Bettighofen, Risstissen bzw. Rißtissen);
Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit,
1984, 128 (Rötenbach, Döggingen, Hausen vor Wald, Friedenweiler, Löffingen),
132 (Eschenbach, Berkach, Bielingen, Bettighofen, Risstissen).
Albuinsbaar, östliche (Gau an der oberen Donau)
L.: Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit,
1984, 132 (Eschenbach, Berkach, Bielingen, Bettighofen, Risstissen).
Altaich (Kloster), Niederaltaich. Das 741 von
Herzog Odilo von Bayern gegründete Kloster A. (Niederaltaich) an der Donau gewann 857 die Reichsunmittelbarkeit, verlor sie
aber 1152 durch Unterstellung unter das Hochstift Bamberg und wurde 1803
zugunsten Bayerns aufgelöst.
L.: Klose, J., Die Urkunden Abt Hermanns von Niederaltaich (1242-1273), 2010
(577 Urkunden).
Altshausen (Reichsdorf, Deutschordenskommende bzw.
Kommende des Deutschen Ordens), Altschhausen, Alschhausen, Aschhausen. A.
nordwestlich von Ravensburg kam 1004 von Kaiser Heinrich II. mit der Grafschaft
im Eritgau an Wolfrad von A. Die Herkunft seiner an Donau
und in Oberschwaben reich begüterten Familie ist ungeklärt. Seit etwa 1134
nannten sich die Grafen von A. nach Veringen. Um 1170 begründeten sie die
Grafen von Nellenburg. A. kam 1245 über die Grafen von Grüningen-Landau an den
Reichskämmerer Heinrich von Bigenburg, der sie dem Deutschen Orden gab. A.
wurde die reichste der 16 Kommenden der Ballei Elsass-Schwaben-Burgund. Seit
dem 15. Jahrhundert war A. Sitz des Landkomturs, der den Rang eines
Reichsgrafen hatte. Zur Herrschaft A. zählten 9 Dörfer, zur Kommende auch die
Herrschaften Arnegg, Illerrieden, Ellenhofen, Achberg, Hohenfels und
Rohr-Waldstetten (1673). Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte A. als Komturei
des Deutschen Ordens mit einem Gebiet von etwa 3,5 Quadratmeilen dem
schwäbischen Reichskreis an. Über Württemberg kam A. 1951/1952 an
Baden-Württemberg. S. Elsaß und Burgund (Ballei des Deutschen Ordens).
L.: Hugo 474; Wolff 195, 505; Zeumer 553 II b 61, 3; Wallner 687 SchwäbRK;
Rueß, B., Geschichte von Altshausen, 1935.
Andechs (Grafen, Herzöge). Die Grafen von A. (um
1060 Andehsa „Platz, der sich aus dem Strauchwerk der Umgebung abhebt“) am
Ammersee sind ein Zweig der vielleicht von den Rapotonen stammenden und mit
einem Grafen Berthold um 990 an der oberen Isar bei Wolfratshausen erstmals
nachweisbaren Grafen von Dießen, die sich zunächst nach Dießen am Ammersee
(Berthold II. 1025-1060), unter Umwandlung der allodialen Stammburg in ein
Augustinerchorherrenstift aber seit 1132 nach A. benannten (1521 erscheinen
aber noch Grafen von Dießen in der Reichsmatrikel), in dessen Raum altes
Reichslehngut und Reichsvogtei sicher sind. Im 11. Jahrhundert griff das
Geschlecht nach Westen in den Augstgau zwischen Lech und Ammersee aus, gewann
die Isargrafschaft um Wolfratshausen mit den Klöstern Tegernsee und Schäftlarn,
die Grafschaft um den Würmsee (Starnberger See) sowie die Huosigaugrafschaft
der Sigimare. Mit dem Aussterben der jüngeren Markgrafen bzw. Grafen von
Schweinfurt (1058) erlangte Arnold von Dießen über seine Frau Gisela reiche
Güter am oberen Main (Kulmbach, 1135 Errichtung der Plassenburg, Ende des 12.
Jahrhunderts Gründung von Bayreuth, Vogtei der Klöster Banz und Langheim), die
durch die Ehen Bertholds II. mit einer Tochter des Grafen von Weimar-Orlamünde
und Boppos von A. mit Kunigunde von Giech planmäßig erweitert wurden (Giech,
Lichtenfels). Vom Hochstift Brixen erhielten die Grafen am Ende des 11.
Jahrhunderts die Grafschaften Unterinntal (1180 Gründung Innsbrucks) und
Pustertal zu Lehen und hatten die Hochstiftsvogtei und die Vogtei über
Neustift. 1158 erbten sie von den Grafen von Formbach die Grafschaften Neuburg
am Inn, Schärding am Inn und Windberg an der Donau.
1173 übertrugen ihnen die Staufer für treue Dienste die Markgrafschaft Istrien
zu Lehen. 1180/1181 wurden sie Herzöge von Meranien (am Guarnero um Fiume)
(Kroatien und Dalmatien), so dass sie neben den Welfen zum bedeutendsten
süddeutschen Geschlecht aufsteigen konnten. Von den Kindern Herzog Bertholds
heiratete Agnes den König von Frankreich, Gertrud den König von Ungarn, Hedwig
den Herzog von Schlesien, Otto die Erbin der Pfalzgrafschaft Burgund und
Heinrich Sophie von Weichselburg. Mechthild wurde Äbtissin von Kitzingen,
Berthold Patriarch von Aquileja und Ekbert Bischof von Bamberg. 1208 bereits
verloren die Grafen von A. allerdings infolge angeblicher Beteiligung an der
Ermordung Philipps von Schwaben durch Otto von Wittelsbach ihre oberbayerischen
Güter mit A. an die wittelsbachischen Herzöge von Bayern, die Markgrafschaft
Istrien an Aquileja und die Hochstiftsvogtei Brixen an die Grafen von Tirol.
Andererseits gewann Graf Otto I. († 1234) durch Vermählung mit einer Enkelin
Kaiser Friedrich I. Barbarossas die Pfalzgrafschaft von Burgund. 1248 erlosch
der Mannesstamm mit Pfalzgraf Otto II. von Burgund. Das Erbe fiel an die
Herzöge von Bayern, die Grafen von Tirol, (über Graf Ottos II. jüngere
Schwester) an die Burggrafen von Nürnberg (Bayreuth), das Hochstift Bamberg
(Lichtenfels) sowie an die Grafen von Orlamünde und Truhendingen.
L.: Oefele, E., Frhr. v., Geschichte der Grafen von Andechs, 1877; Herlitz, G.,
Geschichte der Herzöge von Meran aus dem Hause Andechs, Diss. phil. Halle 1909;
Stolz, O., Geschichte des Landes Tirol, 1955, Neudruck 1973;Bosl, K.,
Europäischer Adel im 12./13. Jahrhundert. Die internationalen Verflechtungen
des bayerischen Hochadelsgeschlechts der Andechs-Meranier, Zs .f.bay.LG. 30
(1967), 20ff.; Tyroller, F., Die Grafen von Andechs, (in) Bayerische Streifzüge
durch 12 Jahrhunderte, hg. v. Fink, A., 1971, 19ff.; Auer, L., Andechs, LexMA 1
1980, 593f.; Fried, P./Winterholler, H./Mülbe, W. v. d., Die Grafen von
Dießen-Andechs, 1988; Holzfurtner, L., Die Grafschaft der Andechser, 1994;
Katalog der Ausstellung Die Andechs-Meranier, 1998; Hlawitschka,
E./Hlawitschka-Roth, E., Andechser Anfänge, 2000; Frenken, A., Hausmachtpolitik
und Bischofsstuhl, Z. f. bay. LG. 63 (2000), 711; Weller, T., Die
Heiratspolitik, 2004.
Augstgau, östlicher (Gau beiderseits des Leches
zwischen Donau und Landsberg bzw. Langerringen,
Augstgau, östlicher, Augustgouwe I)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 Ougiskeuue
(Holzhausen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 18, IV,
19 Augustgouwe I, Ougesgouue, Ogasgouue, Owesgouue, ‚Augsburggau’; Polenz, P.
v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11.
Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung
Achilgouwe-Borhtergo, 43 Augustgouwe I; Borgolte, M., Geschichte der
Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 185 (Türkenfeld am
Ammersee, Stettwang, Hirschfeld, Ostendorf, Saal, Pforzen, Schlingen, Hausen,
Großhausen bei Aichach)
Baar (Gau, Landgrafschaft). Die seit dem 8.
Jahrhundert urkundlich erwähnte B. (Name nicht sicher erklärt) ist die
Landschaft an der obersten Donau zwischen
Schwarzwald und Schwäbischer Alb. Schon im 6. Jahrhundert bestand ein B.
genanntes Herrschaftsgebiet, das nach Osten über die heutige B. bis über den
Bussen hinausreichte und von dem Geschlecht der Bertholde beherrscht wurde (z.
B. 763 Perahtoltespara [Bertoldsbaar], daneben Folcholtsbaar oder Albuinsbaar,
zu bar, Abgabe?). Sein Kern, die heutige B., fiel 973 an die Zähringer. Nach
dem Aussterben der Herzöge von Zähringen 1218 erscheint 1264 als Landgraf in
der B. der Edelfreie Konrad von Wartenberg, dessen Familie die Landgrafenwürde
bis 1302 innehatte. Seit 1304/1307 ist die Würde eines Landgrafen in der B. mit
den Grafen bzw. Fürsten von Fürstenberg, den Allodialerben der Herzöge von
Zähringen, verbunden. Hauptsächlicher Inhalt dieser Stellung dürfte die
Innehabung des seit dem Ende des 14. Jahrhunderts belegten Landgerichts gewesen
sein. 1318 erbten die Grafen von Fürstenberg auch die wartenbergischen Güter,
verloren aber 1305 Bräunlingen und Villingen an Habsburg. 1403 wird dann die
fürstenbergische Landgrafschaft B. genannt, 1500 auch die Landgrafschaft
Fürstenberg. 1488 kam Donaueschingen, 1520/1553
Möhringen, 1537 Blumberg und 1620 Hüfingen an Fürstenberg. Bis 1744 war die B.
mehrfach unter verschiedenen Linien des Hauses Fürstenberg aufgeteilt. 1806 kam
die 10 Quadratmeilen große B. mit Fürstenberg an Baden und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 174; Wallner 685 SchwäbRK 10; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten
Jahrhundert, 1908, 2 (Bara, Para, [Gau am Oberlauf des Neckars?], Bochingen,
Villingen, Seedorf, Epfendorf, Bösingen, Zimmern (Herrenzimmern oder Zimmern ob
Rottweil), Irslingen, Harthausen, Waldmössingen, Hochmössingen, Oberndorf);
Bader, K., Die Landgrafschaft Baar, Schriften des Vereins für Geschichte der
Baar 25 (1960), 9ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II,
78-83, Para (Baar); Leiber, G., Das Landgericht der Baar, 1964; Schäfer, V.,
Die Grafen von Sulz, Diss. Tübingen 1969; Lutz, U., Die Herrschaftsverhältnisse
in der Landgrafschaft Baar in der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert, 1979;
Maurer, H., Baar, LexMA 1 1980, 1319; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften
Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 126; .
Babenberger (Geschlecht). Die älteren B. sind ein in
der Mitte des 11. Jahrhunderts nach der Burg Babenberg (Bamberg) benanntes, in
Ostfranken (Volkfeld) und zeitweise der sorbischen Mark begütertes
Adelsgeschlecht, das wegen seiner Leitnamen auch als Popponen bezeichnet wird
(Poppo I. 819-840 [im Grabfeld], Poppo II. 880-892), im Kampf um die Vormacht
in Franken den rheinfränkischen Konradinern 906 unterlag und um 945 letztmals
bezeugt wird. Zu seinen Vorfahren zählen vielleicht die Rupertiner.
Verwandtschaft mit den Liudolfingern und Hennebergern ist anzunehmen, für
Abkunft der jüngeren B. sprechen Güter im Grabfeld und Namenstraditionen. Als
erster jüngerer B. wird 976 ein marchio Liutpaldus als Markgraf der bayerischen
Mark an der Donau (Ostmark) urkundlich erwähnt,
dessen Name auf das bayerische Herzogsgeschlecht des 10. Jahrhunderts deutet.
Sein Bruder Berthold († 980) verwaltete im königlichen Auftrag den bayerischen
Nordgau mit Bamberg, doch starb die von ihm gegründete Linie der Grafen bzw.
Markgrafen von Schweinfurt 1057 mit Otto von Schweinfurt, der Herzog in
Schwaben war, aus, wobei die Güter an verschiedene Familien kamen (Markgrafen
von Meißen, Bretislav von Mähren, Andechs, Habsberg-Kastl, Potenstein bzw.
Pottenstein). Liutpolds Mark erstreckte sich beiderseits der Donau zwischen Enns und Tulln und wurde bald nach 1000
bis zur Leitha erweitert. Insbesondere unter dem mit der Salierin Agnes
verheirateten Leopold III. wurde die babenbergische Herrschaft mit reichem
Königsgut weiter ausgebaut. 1156 erhielten die B. als Ausgleich für den Verlust
des Leopold IV. von seinem königlichen Halbbruder Konrad III. anvertrauten
Herzogtums Bayern (1139-1156) im sog. Privilegium minus die Erhebung der Mark
(Ostmark, österreichische Markgrafschaft) zum territorialen Herzogtum. 1180
gewann das Geschlecht beim Sturz Heinrichs des Löwen das Gebiet zwischen
Haselgraben und der Großen Mühl und vielleicht Teile des Traungaues. 1192
erfolgte nach dem Gewinn von Teilen Oberösterreichs auf Grund Erbvertrags von
1186 der Erwerb des Herzogtums Steiermark. 1229 wurden Andechser Güter in Krain
erworben. Das Erbe des 1246 im Mannesstamm erloschenen Geschlechts traten nach
den Wirren des Interregnums, in denen Österreich über Margarete von Babenberg
an König Ottokar II. von Böhmen gelangt war, 1282 die Grafen von Habsburg an.
L.: Juritsch, G., Geschichte der Babenberger und ihrer Länder, 1894; Guttenberg,
E., Frhr. v., Territorienbildung am Obermain, 1927, Neudruck 1966; Urkundenbuch
zur Geschichte der Babenberger in Österreich, bearb. v. Fichtenau, H./Zöllner,
E., Bd. 1-4,1 1950ff.; Geldner, F., Zur Genealogie der ”alten Babenberger”,
Hist. Jb. 84 (1964), 257f.; Geldner, F., Neue Beiträge zur Geschichte der alten
Babenberger, 1971; Babenberger-Forschungen, hg. v. Weltin, M., 1976; Das
babenbergische Österreich, hg. v. Zöllner, E., 1978; Borgolte,
M./Scheibelreiter, G., Babenberger, LexMA 1 1980, 1321; Lechner, K., Die
Babenberger, 4. A. 1985; Faußner, H., Zur Frühzeit der Babenberger in Bayern
und Herkunft der Wittelsbacher, 1990; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004;
Scheibelreiter, G., Die Babenberger, 2010; Hanko, H., Herzog Heinrich II.
Jasomirgott, 2012.
Bayern (Herzogtum, Kurfürstentum, Königreich,
Freistaat). Die B. (Baiern) werden erstmals um die Mitte des 6. Jahrhunderts
bei Jordanes (Getica c. 55 Baibari) erwähnt. Sie setzen sich vor allem aus
Germanen böhmischer, westlicher und östlicher Herkunft sowie Romanen zusammen,
wobei - vielleicht den Alemannen besonderes Gewicht zukommt, aber - die aus
Böhmen stammenden Einwanderer namengebend wurden (Boio-varii, Baju-warii) und
der neue Stamm im Gebiet der römischen Provinz Noricum ripense und im Flachland
der Raetia secunda im Wesentlichen zu Beginn des 6. Jahrhunderts entstand. An
seiner Spitze stehen die seit dem Tode Theoderichs des Großen (526) von dem
Merowingerkönig Theudebald eingesetzten und von den Franken abhängigen
(fränkischen?, burgundischen?) Agilolfinger (Garibald I. 550-590, Sitz in
Regensburg), von denen nach dem Aufbau eines Königreichs (regnum) Tassilo III.
788 von Karl dem Großen abgesetzt wurde. Der Siedlungsraum reichte vom Lech bis
zur Enns und von Premberg(/Burglengenfeld)/Nabburg bis zu den Alpen (Bozen).
Das Recht des zu Beginn des 8. Jahrhunderts christianisierten Stammes wurde in
der Lex Baiwariorum aufgezeichnet (vor 743). Am Ende der Karolingerzeit erscheint
erneut ein Herzog der bis zur Raab und bis Friaul, Istrien und Dalmatien
ausgreifenden B. (rex in regno Teutonicorum Arnulf 907-937, Sohn des Markgrafen
Liutpold, Luitpold). Kaiser Otto I. entsetzte 947 die Familie der Liutpoldinger
(Luitpoldinger) des Herzogtums und übertrug es mit Friaul seinem mit der
Liutpoldingerin (Luitpoldingerin) Judith verheirateten Bruder Heinrich. Unter
dessen Sohn Heinrich (II.) dem Zänker erhielt B. seine größte Ausdehnung (952
Markgrafschaft Verona, Marken Krain und Istrien bis 976). Kaiser Otto II.
setzte aber Heinrich den Zänker 976 ab und trennte die bayerische Ostmark, den
Nordgau und Kärnten mit den italienischen Marken von B., das Heinrich 985
wieder erhielt, ab. Unter den Saliern wurde B. meist an Familienmitglieder gegeben,
von 1070 bis 1139 an die Welfen (1070 Welf I., 1101 Welf II., 1120 Heinrich der
Schwarze, 1126 Heinrich der Stolze, der zugleich Sachsen erbte), 1139 an die
Babenberger und von 1156 bis 1180 unter Abtrennung der den Babenbergern
verbleibenden Mark an der Donau (Ostmark,
Herzogtum Österreich) erneut an die Welfen (Heinrich den Löwen). 1180 gelangte
mit der Absetzung Heinrichs des Löwen das noch um Oberösterreich, Traungau und
Steiermark verkleinerte bayerische Herzogtum an Otto von Wittelsbach, einen Nachkommen
der seit der Mitte des 11. Jahrhunderts urkundlich nachweisbaren Grafen von
Scheyern(-Wittelsbach), die seit etwa 1120 das bayerische Pfalzgrafenamt
innehatten. Die mit der Belehnung durch das Herzogtum B. neu begründete
Dynastie der Wittelsbacher, die eine straffe Verwaltung in B. ausbildete (34
Landgerichte bzw. Pflegämter), wurde rasch in Auseinandersetzungen mit den
bayerischen Großen verstrickt. Stadt und Hochstift Regensburg lösten sich
ebenso wie das Erzstift Salzburg vom Herzogtum. Landesfürsten wurden auch die
Bischöfe von Bamberg, Brixen, Freising und Passau sowie die Grafen von Tirol,
das die Herzoginwitwe Margarethe 1363 an Herzog Rudolf IV. von Österreich
übergeben hatte, und die Landgrafen von Leuchtenberg. Umgekehrt erhielt der Herzog
1208 die Bestätigung der Erblichkeit des Herzogtums und die Reichslehen des
Pfalzgrafen Otto VIII. und des Andechser Grafen Heinrich von Istrien, 1214 die
Belehnung mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein und etwa gleichzeitig weitere Güter
(u. a. Aibling). 1240 erlangte er die vordem freisingische Stadt München. 1242
beerbte er die Grafen von Bogen, 1248 die Grafen von Andechs und die älteren
Grafen von Ortenburg und vertrieb den letzten Grafen von Wasserburg. 1254/1255
wurde B. dann in einen kleineren westlichen Teil („Oberbayern“, zu dem der
Nordgau und die Pfalzgrafschaft bei Rhein sowie die Kurwürde kamen,) und einen
größeren östlichen Teil („Niederbayern“ zwischen Reichenhall, Cham, Freising
und Landshut) geteilt. 1268 erhielt es das konradinische Erbe in der Oberpfalz
und am Lech (Landsberg), was besonders Oberbayern (Amberg, Hohenstein, Vilseck
[Vogtei], Auerbach, Plech, Hersbruck, Neuhaus, Neumarkt in der Oberpfalz,
Berngau, Donauwörth, Mering, Schwabegg,
Schongau) und nur in geringem Ausmaß auch Niederbayern (Floß, Parkstein,
Weiden, Adelburg [Adelnburg]) zugute kam. 1289 verlor B. die Kurwürde an
Böhmen. 1294 wurde die Pfalz von Oberbayern gelöst. 1314 wurde Ludwig IV. (von
Oberbayern) zum deutschen König gewählt (1328 Kaiser). Er verlieh 1323 seinem Sohn
Ludwig V. die durch das Aussterben der Askanier erledigte Mark Brandenburg.
1340 erlosch die 1331 dreigeteilte niederbayerische Linie. Ihre Güter fielen an
Oberbayern, für das Kaiser Ludwig 1335/1346 ein Landrecht erließ, zurück. Schon
1329 hatte Ludwig selbst im Hausvertrag von Pavia den Söhnen seines Bruders die
Pfalz (Rheinpfalz) und einen Teil des Nordgaus, die Oberpfalz, abgetreten
(einschließlich der Kurwürde). Gegen Ludwigs des B. Pläne teilten dann seine
sechs Söhne 1349/1351/1353 B. und weitere hinzuerworbene Güter (1346-1433
Grafschaften Holland, Seeland, Friesland, Hennegau, außerdem Tirol [1342-1363])
auf. Ludwig V. (Bayern-München) erhielt Oberbayern mit Tirol, Ludwig VI. und
Otto V. gemeinsam die Mark Brandenburg, Stephan II. fast ganz Niederbayern,
Wilhelm I. und Albrecht I. das Gebiet um Straubing (Bayern-Straubing) sowie die
Niederlande. Hiervon fiel 1363 Oberbayern an Stephan II. von Niederbayern, der
aber 1369 Tirol, das die Herzoginwitwe Margarethe (1363) an Herzog Rudolf IV.
von Österreich übergeben hatte, an Habsburg abtreten musste. Brandenburg musste
1373 an Karl IV. abgegeben werden. 1392 wurde B. zum drittenmal geteilt
(Teilherzogtümer Bayern-München, Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt). Herzog
Johann II. erhielt den südwestlichen Teil Oberbayerns und den südlichen Nordgau
(Bayern-München), Herzog Friedrich Niederbayern (Bayern-Landshut), Herzog
Stephan III. Streubesitz an der oberen Donau und
im Alpenvorland (Bayern-Ingolstadt). 1425 erlosch die in der zweiten Teilung
1349ff. entstandene Straubinger Linie im Mannesstamm. Nach dem Pressburger
Schied von 1429 fiel das 1425 rasch vom Kaiser an Habsburg verliehene
Straubinger Land zur Hälfte an die beiden Münchener Herzöge (Bayern-München)
und zu je einem Viertel an Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt. 1433 musste
die Herrschaft über die Niederlande an den Herzog von Burgund abgetreten
werden. 1445/1447 starb mit Ludwig dem Buckligen die Linie Bayern-Ingolstadt
aus. Ihre Güter fielen an Heinrich XVI. von Bayern-Landshut, der nunmehr zwei
Drittel Bayerns beherrschte und dessen Nachfolger Ludwig der Reiche 1472 die
Universität Ingolstadt gründete. 1450 trat Herzog Ludwig IX. von
Bayern-Landshut im Erdinger Vertrag seinem Münchener Vetter einen kleinen Teil
des Erbes ab. Gleichzeitig gewann Bayern-Landshut die Herrschaften Heidenheim,
Heideck, Wemding und Weißenhorn. 1485 zog Albrecht IV. von Bayern-München die
Grafschaft Abensberg ein. Von 1487 bis 1492 unterstellte sich die verschuldete
Reichsstadt Regensburg seiner Landeshoheit. Am 1. 12. 1503 starb die Linie
Bayern-Landshut mit Georg dem Reichen in männlicher Linie aus. Zwischen dem mit
der Georgstochter Elisabeth verheirateten Ruprecht von der Pfalz und Albrecht
IV. von Bayern-München kam es zum Erbfolgekrieg, da Georg Elisabeth zur Erbin
eingesetzt hatte, obwohl nach dem Teilungsvertrag von 1392 und dem Erdinger
Vertrag von 1450 beim Aussterben der Linie Bayern-Landshut Bayern-München das
Erbe erhalten sollte. Gegen das Versprechen von Gebietsabtretungen erhielt
Albrecht IV. die Unterstützung König Maximilians. Im Kölner Schied König
Maximilians vom 30. 6. 1505 wurde das Landshuter Erbe dann dem Münchener Gebiet
zugefügt und damit die Einheit Bayerns wiederhergestellt. Albrecht IV. musste
aber 1505 verstreute Gebiete zwischen Fichtelgebirge und oberer Donau (Neuburg, Hilpoltstein, Heideck, Burglengenfeld,
Sulzbach) zur Bildung des für die Kinder Ruprechts geschaffenen Fürstentums der
„Jungen Pfalz“ (Pfalz-Neuburg) sowie andere Güter an den Kaiser (Gerichte
Kufstein, Rattenberg, Kitzbühel, das Zillertal sowie Kirchberg und
Weißenhorn,), an die Reichsstadt Nürnberg (Altdorf, Hersbruck) und an
Württemberg (Heidenheim) abtreten. 1506 wurde ein Primogeniturgesetz in Kraft
gesetzt, das die Einheit des Landes sichern sollte. Dieses so gefestigte Land
erhielt 1516 eine Landesordnung, 1518 ein reformiertes Landrecht, 1520 eine
Gerichtsordnung und 1616 durch Herzog Maximilian (1597-1651) erneut ein
Landrecht. 1623 gewann der Herzog den Kurfürstenstand, 1607 Donauwörth, 1616 Mindelheim und 1628 die Oberpfalz.
Maximilian II. Emanuel wurde 1691 Statthalter der spanischen Niederlande,
verlor aber von 1704 bis 1714 B. an Österreich. Karl VII. Albrecht erwarb 1734
und 1740 die Herrschaften Hohenwaldeck, Wartenberg, Sulzbürg und Pyrbaum und
erhielt 1742 die Kaiserkrone. Unter Maximilian III. Joseph öffnete sich B. der
Aufklärung. 1758 stiftete er auf Betreiben Ickstatts und Loris die Akademie der
Wissenschaften in München. Zugleich wurde durch Ickstatt die völlig
zersplitterte Staatsverwaltung neu organisiert und durch Kreittmayr das
bayerische Recht kompiliert bzw. kodifiziert (Codex Juris Bavarici Criminalis
7. 10. 1751, Codex Juris Bavarici Judiciarii (1753), Codex Maximilianeus
Bavaricus Civilis 2. 1. 1756). 1777 starben die bayerischen Wittelsbacher aus
und wurden durch die wittelsbach-pfälzischen Kurfürsten (Karl Theodor) beerbt,
so dass - abgesehen von Pfalz-Zweibrücken(-Birkenfeld) - erstmals seit 1329 die
getrennten wittelsbachischen Lande (einschließlich Pfalz, Jülich, Berg,
Pfalz-Neuburg, Pfalz-Sulzbach) wieder vereinigt wurden. 1779 ging das
bayerische Innviertel an Österreich verloren, 1797/1801 das linksrheinische
Gebiet an Frankreich. Beim Tod des kinderlosen Karl Theodor gelangte Maximilian
IV. Josef von der Linie Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld an die Herrschaft und
vereinigte so die gesamten wittelsbachischen Lande. Maximilian IV. Joseph
(1799-1825), seit 1806 König Maximilian I., und sein Minister Freiherr
Maximilian Joseph von Montgelas (1799-1817) schufen dann den modernen Staat B.
1801 umfasste das Herzogtum B. mit den Reichsgrafschaften Valley, Hals bei
Passau, Cham und Hohenschwangau sowie der Reichspflege Donauwörth
(Wörth) 590 Quadratmeilen mit 880000 Einwohnern. 1803 gewann B. durch § 2 des
Reichsdeputationshauptschlusses als Entschädigung für die linksrheinischen
Güter (Pfalz [Rheinpfalz], Pfalz-Zweibrücken, Pfalz-Simmern, Jülich,
Pfalz-Lautern, Pfalz-Veldenz, Bergen-op-Zoom [Bergen op Zoom], Ravenstein) in
Franken die Hochstifte Würzburg und Bamberg sowie die Reichsstädte Rothenburg,
Weißenburg, Windsheim und Schweinfurt, die Abteien Waldsassen und Ebrach, die
Reichsdörfer Gochsheim und Sennfeld sowie aus dem Hochstift Eichstätt die Ämter
Sandsee, Wernfels-Spalt, Abenberg, Arberg-Ornbau und Wahrberg
(/Vahrnberg)-Herrieden, in Schwaben das Hochstift Augsburg, eine Reihe von
Klöstern (Kempten, Irsee, Wengen, Söflingen, Elchingen, Ursberg, Roggenburg,
Wettenhausen, Ottobeuren, Kaisheim, Sankt Ulrich und Afra in Augsburg) und die
Reichsstädte Dinkelsbühl, Kaufbeuren, Kempten, Memmingen, Nördlingen, Ulm,
Bopfingen, Buchhorn, Wangen, Leutkirch sowie vor allem in Altbayern selbst die
Hochstifte Freising und Passau diesseits von Inn und Ilz. Die rechtsrheinische
Pfalz kam aber an Baden. 1805 erlangte B. in den Verträgen von Brünn und
Pressburg die Reichsstadt Augsburg, die Markgrafschaft Burgau, habsburgische
Güter in Oberschwaben, Vorarlberg, Passau, Eichstätt und Tirol mit Brixen und
Trient (im Austausch gegen Würzburg). Am 1. 1. 1806 stieg es zum Königreich
auf. Nach dem Beitritt zum Rheinbund am 12. 7. 1806 gewann es Ansbach (im
Austausch gegen Berg) und zahlreiche kleine Herrschaften, die Reichsstadt
Nürnberg sowie Gebiete des Deutschen Ordens. 1809/1810 erlangte es auf Kosten
Österreichs das Innviertel und das Hausruckviertel, Salzburg und Berchtesgaden,
außerdem Bayreuth und Regensburg, musste aber Südtirol an Italien und einen
Teil Mainfrankens an das Großherzogtum Würzburg abgeben. Ein Vertrag mit
Württemberg ließ im Westen die Iller zur Grenze werden und Ulm an Württemberg
übergehen. 1808 wurde eine Konstitution erlassen. 1815/1816 (14. 4. 1816)
musste B. Tirol, Vorarlberg, Salzburg, das Innviertel und das Hausruckviertel
an Österreich zurückgeben, erhielt aber seinerseits das Maingebiet von Würzburg
bis Aschaffenburg und dazu die linksrheinische Pfalz zurück. Das 1805/1806
erlangte Vils im Außerfern wurde 1816 gegen Marktredwitz an Österreich gegeben.
Die verschiedenen verbliebenen, zwischen 1803 und 1816 die Länder von etwa 230
ehemaligen Reichsständen aufnehmenden Gebiete wurden unter dem leitenden
Minister Montgelas zu einer straff verwalteten Einheit vereinigt, die am 10. 6.
1815 als drittgrößter Staat widerstrebend dem Deutschen Bund beitrat, 1808 eine
Konstitution bzw. am 26. 5. 1818 eine Verfassung und 1813 ein einheitliches
modernes Strafrecht (Kriminalgesetzbuch) erhielt und die Universitäten Bamberg,
Altdorf, Dillingen, Innsbruck und Salzburg aufhob. Alleiniger Mittelpunkt wurde
München, das 1826 auch die 1800 schon von Ingolstadt nach Landshut verlegte
Universität gewann. 1837 wurde das Land neu in sieben Regierungsbezirke
(Schwaben, Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken
Unterfranken) gegliedert, zu denen noch die Pfalz als achter Regierungsbezirk
trat. Durch preußisches Gesetz vom 24. 12. 1866 wurde das bisherige bayerische
Bezirksamt Gersfeld, das aus Orten der früheren Herrschaft Gersfeld und der
ehemals fuldischen Ämter Weyhers, Bieberstein und Oberamt Fulda bestand, und
der bisher bayerische Landgerichtsbezirk Orb mit Orten, die 1815 aus dem
Großherzogtum Frankfurt an B. gelangt waren, mit Preußen vereinigt. Am 20./23.
11. 1870 schloss B. als letzter süddeutscher Staat in Versailles den Vertrag
über den Eintritt in das Deutsche Reich ab, bei dem es nach der Verfassung von
1871 als Reservatrechte eigene Diplomatie, Post, Eisenbahn, Bier- und
Branntweinsteuer sowie beschränkte Wehrhoheit behielt. Im November 1918 rief
der Führer der Unabhängigen Sozialdemokratie Eisner in B. die Republik aus.
König Ludwig III. ging außer Landes, verweigerte aber jede Abdankung.
Gleichwohl wandelte sich das Königreich zum Freistaat (Verfassung vom 12./19.
8. 1919). Auf Grund der neuen Verfassung verlor B. im Deutschen Reich fast alle
Sonderrechte. Ein Teil der Pfalz Bayerns kam zum Saargebiet. Am 1. 7. 1920
wurde Sachsen-Coburg mit B. vereinigt. Am 9. 3. 1933 wurde die Regierung des
Ministerpräsidenten Held (Bayerische Volkspartei) durch die Nationalsozialisten
verdrängt. 1934 verlor B. seine Eigenstaatlichkeit und wurde bis 1945
Gebietskörperschaft des Reiches. 1945 kam es zur amerikanischen Besatzungszone,
doch wurden Lindau und die Pfalz der französischen Besatzungszone zugeteilt.
Umgekehrt kam das zuvor thüringische Ostheim zu B. Die Pfalz wurde von (dem
wiederbegründeten) B. getrennt und 1946 dem Land Rheinland-Pfalz eingegliedert.
Lindau kam 1956 zu B. zurück. Am 1. 12. 1946 erhielt B. eine neue Verfassung.
1949 lehnte der Landtag Bayerns das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
wegen unzureichender Berücksichtigung bayerischer Sonderrechte ab, doch wurde
B. Land der Bundesrepublik Deutschland. S. Pfalz, Wittelsbach.
L.: Wolff 134; Zeumer 553 II b1, II b 61, 6; Wallner 711 BayRK 1; Großer
Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G4, II 78 (bis 1450) G4, II 22 (1648)
F4, III 38 (1789) D3; Die Territorien des Reichs 1, 56; Monumenta Boica, ed.
Academia Scientiarum Boica, Bd. 1ff. 1763ff.; Buchner, A., Geschichte von
Bayern, 1820-1855; Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen
Geschichte, hg. v. d. hist. Komm. bei der bay. Akad. d. Wiss. Bd. 1ff. 1856ff.;
Riezler, S. v., Geschichte Bayerns, 1878ff., z. T. 2. A. 1927ff., Neudruck
1964; Rosenthal, E., Geschichte des Gerichtswesens und der
Verwaltungsorganisation Bayerns, Bd. 1, 2 1889ff., Neudruck 1968; Götz, W.,
Geographisch-historisches Handbuch von Bayern, Bd. 1-2, 1895ff.; Doeberl, M.,
Entwicklungsgeschichte Bayerns, Bd. 1 1906, 3. A. 1916, Bd. 2 2. A. 1928, Bd. 3
1931; Ortsbuch von Bayern 1932, hg. v. Reichspostzentralamt, 1932, mit Nachtrag
von 1933; Spindler, M., Die Anfänge des bayerischen Landesfürstentums, 1937;
Kornrumpf, M., Atlas Bayerische Ostmark, 1939; Keyser, E./Stoob, H., Deutsches
Städtebuch 1939-1974, Bd. 5; Bauerreiß, R., Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 1-7,
1949ff. z. T. 3. A.; Historischer Atlas von Bayern, hg. von der Kommission für
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Gerichts- und Verwaltungsorganisation vom 13. bis 19. Jahrhundert, 1950; Simon,
M., Evangelische Kirchengeschichte Bayerns, 2. A. 1952; Rall, H., Kurbayern in
der letzten Epoche der alten Reichsverfassung 1745-1801, 1952; Historisches
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Bajuwaren und der „östlich-merowingische“ Reihengräberkreis, FS Wagner, F.,
1962; Fried, P., Herrschaftsgeschichte der altbayerischen Landgerichte Dachau
und Kranzberg im Hoch- und Spätmittelalter sowie in der frühen Neuzeit, 1962;
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Ortsregister zum Historischen Atlas von Bayern, Z. f. bay. LG. 39 (1976);
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bis 1817, 1983, Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 76; Handbuch
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Jahrhundert, 1988; Bosl, K., Die bayerische Stadt in Mittelalter und Neuzeit.
Altbayern, Franken, Schwaben, 1988; Bosls Bayerische Biographie, 1980ff.,
Ergbd. 1000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, hg. v. Bosl, K., 1988;
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Namen und Einteilung zwischen 1808 und 1838, (in) FS Bosl, K., Bd. 2, 1988;
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Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 185ff.; Störmer, W:, Die oberbayerischen Residenzen
der Herzöge von Bayern, Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 1ff.; Ziegler, W., Die
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Herzogtum der Agilolfinger, 1991; Typen der Ethnogenese unter besonderer
Berücksichtigung der Bayern, hg. v. Wolfram, H./Pohl, W., 1993; Kraus, A.,
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1994; Wolfram, H., Salzburg, Bayern, Österreich, 1996; Regierungsakte des
Kurfürstentums und Königreichs Bayern, hg. v. Schimke, M., 1996; Prinz, M., Die
Geschichte Bayerns, 1997; Handbuch der bayerischen Kirchengeschichte, hg. v.
Brandmüller, W., 1998; Seitz, J., Die landständische Verordnung in Bayern,
1998; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter,
K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Kremer, R., Die Auseinandersetzungen um das
Herzogtum Bayern-Ingolstadt 1438-1450, 2000; Volkert, W., Geschichte Bayerns,
2001; Bayern im Bund, hg. v. Schlemmer, H. u. a., 2001ff.; Franz, M., Die
Landesordnungen von 1516/1520, 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 752; Krey, H.,
Herrschaftskrisen und Landeseinheit, 2005; Kummer, K., Landstände und
Landschaftsverordnung unter Maximilian I. von Bayern (1598-1651), 2005; Körner,
H., Geschichte des Königreichs Bayern, 2006; Handbuch der historischen Stätten,
Bayern, 3. A., hg. v. Körner, H. u. a., 2006; Die Protokolle des bayerischen
Staatsrats 1799 bis 1817, bearb. v. Stauber, R., Bd. 1f. 2006ff.; Deutsches
Verfassungsrecht 1806-1918, hg. v. Kotulla, M., Bd. 2, 2007 (z. B. 1042
Besitzergreifungspatent zur Vollziehung des mit der Krone Württemberg abgeschlossenen
Grenzvertrags vom 2. November 1810); Grundlagen der modernen bayerischen
Geschichte, hg. v. Willoweit, D., 2007; Paulus, C., Das Pfalzgrafenamt in
Bayern im frühen und hohen Mittelalter, 2007.
Bayern-Deggendorf (Herzogtum). Nach Deggendorf an der Donau nannten sich im 12. Jahrhundert Grafen von
Deggendorf, die ihre Rechte von den Babenbergern ableiteten. Nachdem 1220 der
letzte Graf von Deggendorf nach Böhmen geflohen war, nahm um 1246 Herzog Otto
II. von Bayern Deggendorf in Besitz. 1331 entstand durch Teilung Niederbayerns
das Herzogtum B., das aber 1333 wieder erlosch.
L.: Festschrift zum 1200jährigen Jubiläum der unmittelbaren Stadt Deggendorf,
1950.
Bayern-Ingolstadt (Herzogtum) ist das bei der dritten Teilung Bayerns 1392 für Herzog Stephan III. gebildete Teilherzogtum mit Streubesitz an der oberen Donau und im Alpenvorland. Es erhielt nach dem Pressburger Schied von 1429 ein Viertel Bayern-Straubings. 1445/1447 starb mit Ludwig dem Buckligen die Linie B. aus. Ihre Güter fielen an Herzog Heinrich XVI. von Bayern-Landshut. S. Bayern
Bemelberg, Bemmelberg, Bömelburg (Reichsritter,
Freiherren). Die B. zählten (1569-1661 wegen Hohenburg im Kanton Kocher und
noch im 18. Jahrhundert wegen dem 1594 erworbenen Erolzheim im Kanton Donau) zum Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Schulz 258, Hölzle, Beiwort 58.
Berg (Herrschaft). Nach B. an der Donau bei Ehingen nannten sich Grafen von B., die mit
den Staufern verwandt waren und im 12. Jahrhundert drei Töchter mit den
Herzögen von Böhmen, Mähren und Polen verheirateten. Graf Heinrich III. erhielt
1212 Burgau zu Lehen und übertrug hierauf den erheirateten Titel eines
Markgrafen (von Ronsberg). Diese Linie starb 1301 aus. Von der 1346
aussterbenden Hauptlinie der Grafen von Wartstein erwarb Österreich 1343 die
Herrschaft B. Unter der Landeshoheit Österreichs hatten in der Landvogtei
Schwaben die Grafen (Schenk) von Castell die Herrschaft. S. Baden-Württemberg.
L.: Wolff 46; Wallner 714 ÖsterreichRK 1.
Bernhausen (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert gehörten die Freiherren von B. mit Herrlingen samt Klingenstein zum
Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben, von
1542-1569 mit Katzenstein, Dunstelkingen, Bittenfeld und Buchenbach zum Kanton
Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 58; Schulz 258.
Bertoldsbaar (Gau zwischen oberer Donau und oberem Neckar)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78-82,
Perahtoltespara, Bertholdsbaar, ein Baarbezirk; Borgolte, M., Geschichte der
Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 64 (Liptingen, Weigheim,
Nordstetten, Biesingen, Wolterdingen, Flözlingen? bei Rottweil, Brittheim,
Bickelsberg, Achdorf), 126 (Bachheim, Löffingen, Klengen, Priorberg,
Dornstetten, Schopfloch, Wiesenstetten, Dietingen, Spaichingen, Gunningen,
Wurmlingen, Baldingen, Pfohren, Behla, Hausen vor Wald, Aselfingen).
Beuron, Biron (Kloster, Stift, Abtei [1687],
Grundherrschaft). Im 861 erstmals genannten B. an der oberen Donau errichtete der Edelfreie Peregrin ein 1097 vom
Papst bestätigtes Kloster, das seit 1253 unter der Vogtei der Grafen von
Zollern (Hohenzollern) und von 1409 bis 1615 der Herren von Enzberg zu Mühlheim
stand. Im Donautal und Bäratal sowie auf dem
Heuberg gewann das Stift eine ansehnliche Grundherrschaft, die 1802 an
Hohenzollern-Sigmaringen kam. S. Württemberg-Hohenzollern, Baden-Württemberg.
L.: Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C3; Zingeler, K., Geschichte
des Klosters Beuron, 1890; Engelmann, U., Beuron. Die Benediktinerabtei im Donautal, 1957; 250 Jahre Abteikirche Beuron.
Geschichte, geistliches Leben, Kunst, hg. v. Schöntag, W., 1988.
Biberachzell (Herrschaft). 1342 gelangte B. bei
Weißenhorn aus dem Erbe der Herren von (Marstetten-)Neuffen an Wittelsbach, das
bis 1449/1480 die Ulmer Patrizier Ehinger und Krafft belehnte. 1480 folgten die
Thürheim den Krafft. Die B., Asch, Unterreichenbach, Wallenhausen und Wenenden
(Weneden) umfassende Herrschaft steuerte zum Kanton Donau
des Ritterkreises Schwaben. 1786 kaufte die Abtei Kaisheim die Herrschaft von
den Thürheim (Türkheim). 1802 kam Kaisheim an Bayern.
L.: Gaiser/Matzke/Rieber, Kleine Kreisbeschreibung des Stadt- und Landkreises
Neu-Ulm, 1959.
Bogen (Grafen). Nach 1125 erscheinen nördlich
der Donau nahe Straubing in der Nachfolge der
Babenberger Grafen von B., die sich zu Beginn des 12. Jahrhunderts noch Grafen
von Windberg genannt hatten. Den Kern der Grafschaft bildete (seit der Mitte
des 11. Jahrhunderts?) der östliche Donaugau.
Dazu kamen 1158 von den Grafen von Formbach die Grafschaft im Künzinggau, 1230
große Lehen des Bischofs von Passau und des Herzogs von Böhmen sowie die
Grafschaft Deggendorf. Mit Graf Albrecht IV., starb 1242 das Geschlecht aus.
Die Grafschaft fiel an Herzog Otto II. von Bayern, den Stiefbruder Albrechts
IV. aus der zweiten Ehe seiner Mutter Ludmilla von Böhmen mit Herzog Ludwig I.
von Bayern. Die blauweißen Rauten der Grafen von B. gingen in das Wappen
Bayerns ein.
L.: Piendl, M., Die Grafen von Bogen, Jber. des hist. Vereins Straubing 55
(1953)-57 (1955); Piendl, M., Bogen, LexMA 2 1983, 317.
Böhmen (Herzogtum, Königreich). Der Name B. des
seit der Steinzeit besiedelten Gebiets zwischen Böhmerwald, Erzgebirge, Sudeten
und der Böhmisch-Mährischen Höhe geht auf die keltischen Boier (Bojo-haemum)
zurück. Nach der Abwanderung der seit der Zeitenwende dort ansässigen Germanen
drangen im 6. Jahrhundert Slawen in das Gebiet ein. Sie gerieten später unter
fränkischen Einfluss und wurden im 9. Jahrhundert christianisiert (973 Bistum
Prag). Zeitweise stand dann B. unter mährischer (E. 9. Jh.s) bzw. polnischer
Herrschaft (1003/1004). Seit dem 10. Jahrhundert (924-929, 935) gehörte B., in
das bald zahlreiche deutsche Siedler kamen, dem deutschen Reich an (950
Lehnsverhältnis), nahm aber immer eine Sonderstellung ein, die sich auch darin
zeigte, dass der böhmische Fürst, der aus der Dynastie der seit dem 9.
Jahrhundert nachweisbaren Přemysliden (Przemysliden) (Herzöge von Prag)
kam, vereinzelt schon seit Ende des 11. Jahrhunderts (1086) den Königstitel
anstrebte. 1114 ist der böhmische Herzog erstmals als Inhaber eines
Reichserzamtes (Schenk) bezeugt. 1198 erlangte Ottokar I. von Philipp von
Schwaben die erbliche Königswürde. Vom Beginn des 13. Jahrhunderts an
steigerten die böhmischen Könige rasch ihre Macht. Nach dem Erwerb Österreichs
(1251), der Steiermark (1251/1260), des Egerlands (1266), Kärntens und Krains
(1269) griff der mit einer Babenbergerin (Margarete) verheiratete König Ottokar
II. (1253-1278) nach der Kaiserkrone, unterlag aber 1278 in der Schlacht auf
dem Marchfeld gegen Rudolf von Habsburg und verlor die Erwerbungen an der Donau und im Alpengebiet. 1306 starben die
Přemysliden, die für kurze Zeit auch noch Ungarn und Polen gewannen, in
männlicher Linie aus. Ihnen folgte über die Přemyslidin Elisabeth die
Dynastie der Grafen von Luxemburg (1310-1437). Unter ihnen kam der größte Teil
Oberschlesiens (1327/1329) unter böhmische Herrschaft. Karl IV. machte B. zum
Kernland des Reiches, fasste B., Mähren und Schlesien sowie 1370(-1646) die
beiden Lausitzen als die Länder der böhmischen Krone zusammen, veranlasste die
Erhebung Prags zum Erzbistum (1344), gründete 1348 in Prag die erste
Universität nördlich der Alpen und verschaffte in der Goldenen Bulle von 1356
dem König von B. die Kurwürde und den Vorrang unter den weltlichen Kurfürsten.
Im Gefolge der hussitischen Bewegung erstarkte unter dem schwachen Nachfolger
Wenzel das tschechische Nationalbewusstsein. Außer in den Städten setzte sich
die tschechische Sprache weitgehend durch. Am Ende des Mittelalters beherrschte
faktisch der Hochadel das von Habsburg zunächst vergeblich begehrte Land. 1471
fielen B., 1490 Mähren und Schlesien an die polnischen Jagiellonen (1471-1526)
und wurden mit Polen und (1490) Ungarn vereinigt. In die Kreiseinteilung des
Reiches von 1500 wurden sie nicht mehr einbezogen. 1526 wurde Ferdinand I. von
Habsburg, der Schwager des letzten Königs, in starker Betonung des Rechts der
freien Wahl als böhmischer König angenommen. 1618 kam es zum Aufstand des
evangelischen böhmischen Adels gegen das katholische Haus Habsburg, doch setzte
sich Habsburg schon 1620 militärisch durch und erließ 1627 als Ausdruck eines
strengen Absolutismus die Verneuerte Landesordnung. Die Bindung Böhmens an das
Reich trat zugunsten der engeren Verbindung mit den übrigen habsburgischen
Ländern zurück. 1708 wurde die seit 1519 nicht mehr ausgeübte Stimme Böhmens im
Kurfürstenkolleg wieder zugelassen. Das Gebiet von B. umfasste die Hauptstadt
Prag und die Kreise Bunzlau (Altbunzlau), Königgrätz (Königingrätz), Bidschow,
Chrudim (Chrudin), Časlau (Czaslau), Kauřim (Kaurzim), Tabor,
Budweis, Prachin, Pilsen, Saaz, Elnbogen, Leitmeritz, Rakonitz (Rackonitz) und
Beraun. 1742 musste fast ganz Schlesien an Preußen abgetreten werden. Im 19.
Jahrhundert trat die nationale Frage wieder in den Vordergrund, wobei
habsburgische Reformmaßnahmen das Wiedererstarken des tschechischen Nationalbewusstseins
begünstigten. Unter dem Einfluss des Historikers Franz Palacky entstand die
Forderung nach einer Neugliederung Österreichs nach Sprachgebieten. 1889/1891
wandte sich die tschechische Nationalbewegung vom österreichischen
Staatsgedanken ab. 1918/1919 ging B. auf Grund der Stärke der tschechischen
Bevölkerungssmehrheit (1905 75 Sitze der Tschechen und 55 Sitze der Deutschen
im Reichsrat) in der neugegründeten Tschechoslowakei (Ausrufung am 27. 10.
1918) auf. 1949 wurde die alte politische Einheit B. innerhalb der
Tschechoslowakei aufgelöst. S. Tschechien bzw. Tschechische Republik.
L.: Wolff 461ff.; Zeumer 552 I 4; Großer Historischer Weltatlas II 34
(1138-1254) G4, II 66 (1378) H3, II 78 (1450) G/H 3/4, III 22 (1648) G4, III 38
(1789) E5; Die Territorien des Reichs 1, 134; Palacky, F., Geschichte Böhmens,
Bd. 1ff. 1836ff.; Bachmann, A., Geschichte Böhmens bis 1526, 1899ff.; Bretholz,
B., Geschichte Böhmens und Mährens, Bd. 1ff. 1912; Peterka, O.,
Rechtsgeschichte der böhmischen Länder, Bd. 1ff. 1923ff.; Uhlirz, K./Uhlirz,
M., Handbuch der Geschichte Österreichs und seiner Nachbarländer Böhmen und
Ungarn, Bd. 1ff. 1924ff., 2. A. 1963; Molisch, P., Der Kampf der Tschechen um
ihren Staat, 1929; Kartographische Denkmäler der Sudetenländer, hg. v. Brandt,
B., Heft 1ff. 1930-1936; Gierach, K./Schwarz, E., Sudetendeutsches
Ortsnamenbuch, 1932-1938; Monumenta cartographica Bohemiae. Karten von
1518-1720, hg. v. Sembera, V./Salomon, B., Prag 1938; Sedlmayer, K.,
Historische Kartenwerke Böhmens, 1942; Die Deutschen in Böhmen und Mähren, hg.
v. Preidel, H., 2. A. 1952; Sudetendeutscher Atlas, hg. v. Meynen, E., 1954;
Krallert, W., Atlas zur Geschichte der deutschen Ostsiedlung, 1958; Atlas
östliches Mitteleuropa, hg. v. Kraus, T./Meynen, E./Mortensen, H./Schlenger,
H., 1959; Wegener, W., Böhmen/Mähren und das Reich im Hochmittelalter, 1959;
Prinz, F., Die Stellung Böhmens im mittelalterlichen deutschen Reich, Z. f.
bay. LG. 28 (1965), 99ff.; Handbuch der Geschichte der böhmischen Länder, hg.
v. Bosl, K., Bd. 1ff., 1966ff.; Ortslexikon der böhmischen Länder 1910-1968,
hg. v. Sturm, H., Lief. 1, Bezirke A-D, 1977; Biographisches Lexikon zur
Geschichte der böhmischen Länder, Bd. 1 A-H, hg. v. Sturm, H., 1979, Bd. 2 I-M,
hg. v. Sturm, H., 1984, Bd. 3 (in einz. Lief.) N-Pe, hg. v. Seibt, F./Lemberg,
H./Slapnicka, H. u. a., 1986; Graus, F., Böhmen, LexMA 2 1983, 335ff.; Prinz,
F., Böhmen im mittelalterlichen Europa: Frühzeit, Hochmittelalter,
Kolonisationsepoche, 1984; Jilek, H., Bibliographie zur Geschichte und
Landeskunde der böhmischen Länder von den Anfängen bis 1948, Publikationen der
Jahre 1850-1975, Bd. 1 Nr. 1-9599, 1986; Hoensch, J., Geschichte Böhmens, 3. A.
1997; Prinz, F., Geschichte Böhmens 1848-1948, 1988; Bernt, A., Die Germanen
und Slawen in Böhmen und Mähren, 1989; Pleticha, H., Franken und Böhmen, 1990;
Deutsche Geschichte im Osten Europas, Böhmen und Mähren, hg. v. Prinz, F.,
1993; Mandelova, H., Europa im späten Mittelalter, 1994; Melville, R., Adel und
Revolution in Böhmen, 1998; Bohemia in History, hg. v. Teich, M., 1998; Höfe
und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003,
1,431; Höbelt, L., Böhmen; Deutschland und das Protektorat Böhmen und Mähren,
hg. v. Mund, G., 2014.
Brandenburg (reichsritterschaftliche Herrschaft) mit
dem Marktflecken Dietenheim am linken Illerufer zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Wolff 204, 508.
Brenzgau, Brenzegouwe (Gau an der Brenz, einem
linken Nebenfluss der oberen Donau)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Brenzegouwe.
Burgau (Markgrafschaft). Im Gebiet zwischen Donau, Lech, Wertach, Schwabegg und
Leipheim-Weißenhorn sind im 12. Jahrhundert die mit den Staufern verwandten
Grafen von Berg (ab 1132/1160) begütert. Sie übernahmen nach dem Aussterben der
Markgrafen von Ronsberg 1212/1213 deren Titel und übertrugen ihn auf den 1147
erstmals erwähnten B. Nach dem Erlöschen des burgauischen Zweiges der Grafen
von Berg zog König Albrecht I. 1301 die aus Adelsgut und Reichsgut locker
zusammengefügte Markgrafschaft 1301 als Reichslehen ein. Danach gelangte B. an
Habsburg, das vor allem in den Orten B., Günzburg, Scheppach und Hochwang
grundherrliche und niedergerichtliche Rechte, im Übrigen Geleit, Zoll, Forst
und Hochgericht hatte. Im 14. und 15. Jahrhundert war B. an die Westernach,
Ellerbach und Knöringen, 1450 an Bayern-Landshut, 1485 an das Hochstift
Augsburg und von 1486 bis 1492 an Bayern verpfändet. 1492 löste König
Maximilian den B. mit Hilfe der Fugger, der Reichsstädte Augsburg und Ulm sowie
der ”Insassen” aus. Von 1498 bis 1559 war der B. an Augsburg verpfändet.
Zwischen 1564 und 1665 war er der Tiroler Nebenlinie des Hauses Habsburg
zugeordnet, kam dann aber an die Hauptlinie. Der Landvogt residierte in
Günzburg. 1805 trat Österreich den B. an Bayern ab.
L.: Wolff 42; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) F4; Sartori, J. v., Staatsgeschichte der Markgrafschaft Burgau, 1788;
Kolleffel, J. L., Schwäbische Städte und Dörfer um 1750. Geographische und
topographische Beschreibung der Markgrafschaft Burgau 1749-1753, hg. v. Pfand,
R., 1976ff.; Nebinger, G., Entstehung und Entwicklung der Markgrafschaft
Burgau, (in) Vorderösterreich. Eine geschichtliche Landeskunde, hg. v. Metz, 3.
A. 1978, 753ff.; Schulz, A., Burgau. Das Bild einer schwäbischen Stadt, 1983;
Wüst, W., Die Markgrafschaft Burgau, 1988, (in) Heimatverein für den Landkreis
Augsburg, Jber. 1985/1986; Schiersner, D., Politik, Konfession und
Kommunikation, 2005.
Burtenbach (reichsritterschaftlicher Ort). Nach B.
an der Mindel bei Günzburg nannte sich ein seit dem Anfang des 12. Jahrhunderts
nachweisbares Adelsgeschlecht. Seit dem 14. Jahrhundert war B. teilweise Teil
der von Bayern lehnbaren Herrschaft Eberstall, teilweise Lehen der
Markgrafschaft Burgau und teilweise Lehen des Hochstifts Augsburg an die
Familie Burggraf. Diese verkaufte 1532 ihre Güter an den Söldnerführer
Sebastian Schertel (von Burtenbach) (Schertlin von Burtenbach), der später auch
die Lehen Bayerns und Burgaus erwarb und damit eine geschlossene
ritterschaftliche Adelsherrschaft begründete, die zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben zählte und 1806 an
Bayern fiel. 1818 geriet die 1546 reformierte Herrschaft in Konkurs. S.
Schertel von B.
L.: Wolff 508; Brüderlein, A., Burtenbach. Geschichte einer schwäbischen
evangelischen Gemeinde, 1951.
Bussen (Herrschaft), Buss, Buß. Der 805
erstmals genannte B. zwischen Donau und Federsee
wurde wohl vom letzten Angehörigen der Bertholde dem Kloster Reichenau
übergeben. Im 12. Jahrhundert war er Mittelpunkt einer Herrschaft vermutlich
der 1143 ausgestorbenen Grafen von Bregenz. Im 13. Jahrhundert könnte die
Herrschaft in der Hand ritterlicher Reichsministerialen gewesen sein. 1314
verpfändete Habsburg die Herrschaft an die Grafen von Hohenberg, nach 1352 an
die Ellerbach und 1387 an die Truchsessen von Waldburg, welche die Herrschaft
1786 an die Fürsten von Thurn und Taxis verkauften. Über Friedberg-Scheer der
Fürsten von Thurn und Taxis und Österreich gehörte die Herrschaft zum
österreichischen und schwäbischen Reichskreis. Über Württemberg gelangte B.
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 46, 180; Wallner 714 ÖsterreichRK 1, Wallner 688 SchwäbRK 44; Buck,
M. R., Der Bussen und seine Umgebung, 1868; Der Kreis Saulgau, 1971.
Deggendorf (Grafen). An einem wichtigen Donauübergang bestand schon früh ein nach dem
Personennamen Tekko benannter Herzogshof, der 788 Königsgut wurde. Im 10.
Jahrhundert gab Herzogin Judith von Bayern den Hof an das Stift Niedermünster
in Regensburg. Im 11. Jahrhundert legten daneben die Babenberger eine Siedlung
an und übertrugen den Ort einer adligen Familie, die sich später Grafen von D.
nannte. Diese verloren 1220 ihre Güter. Im Streit zwischen den 1242
ausgestorbenen Grafen von Bogen, den 1246 ausgestorbenen Babenbergern und den
Herzögen von Bayern gewannen diese die Güter. 1255 kam D. zu Niederbayern. Von
1331 bis 1333 war es Sitz einer Linie Bayern-Deggendorf.
L.: Wolff 137; Festschrift zum 1200jährigen Jubiläum der unmittelbaren Stadt
Deggendorf, 1950.
Dellmensingen (ritterschaftlicher Ort). D. rechts der
oberen Donau zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Über Württemberg kam
es 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Dillingen (Grafen, Residenz des Bischofs von
Augsburg). D. an der Donau, das als Siedlung bis
in die alemannische Landnahmezeit zurückgehen dürfte, ist seit 973 als Burg der
vermutlich ursprünglich in Wittislingen ansässigen Grafen aus dem Geschlecht
Hupalds († 909) bezeugt. Um 1070 erwarben die Grafen durch Heirat die
Grafschaft Kiburg (Kyburg). Seit 1111 werden sie Grafen von D. genannt. Die
Grafschaft Kiburg (Kyburg) vererbten sie nach mehrfachen Teilungen, zuletzt
1180, in der Linie der Grafen von Kiburg (Kyburg) 1264 an Habsburg. Die
schwäbischen Lehen fielen 1261 an Bayern, andere Güter vermutlich über Töchter
an die Grafen von Helfenstein und die Pfalzgrafen von Tübingen. 1248/1258 (29.
12. 1258) kam D. durch Graf Hartmann V. († 1286), der Bischof von Augsburg war
und mit dem die Familie ausstarb, an das Hochstift Augsburg. Vom 15.
Jahrhundert an wurde es Residenz der Bischöfe von Augsburg, die 1554 eine bis
1804 bestehende Universität gründeten. 1802 fiel D. an Bayern.
L.: Wolff 156; Layer, A., Dillingen an der Donau,
1961; Stadt Dillingen an der Donau, bearb. v.
Meyer, W./Schädler, A., 1964; Seitz, R. H., Dillingen, (in) Historisches
Ortsnamenbuch von Bayern, hg. v. der Kommission für bay. Landesgesch. 1966;
Eberl, I., Dillingen, LexMA 3 1986, 1053ff.; Holzfurtner, L., Die Grafschaft
Dillingen, Zs. f. bay. LG. 57 (1994), 321; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2, 143.
Donau (Kanton, Ritterkanton). Der Kanton D.
gehörte zum Ritterkreis Schwaben der Reichsritterschaft. Seine Kanzlei hatte
ihren Sitz in Ehingen.
L.: Wolff 507.
Donaugau (Gau südöstlich Regensburgs, Tuonehkeuue, Tônahgeouui,
Danachgowe, Thunkuchaw, Tuonocgouwe, Duonacgouue, Tunecgouue, Gau zwischen
Regen und Isar)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5 (Mintraching,
Mangolding, Sallach, Nittenau, Regensburg, Bogenberg, Aiterhofen, Schierling,
Niederlindhart und Oberlindhart bzw. Lindhart, Rogging, Bayerbach, Genstal
(jetzt Kumpfmühl), Diepenried, Siffkofen); Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24, 26, 27, 29, Tonahgouwe, pagus Danubiicensis, ‚Donaugau‘.
Donaustädte (Städtegruppe, Verwaltungseinheit) war die (1384/1386) aus
Mengen, Munderkingen, Riedlingen, Saulgau und Waldsee gebildete
Verwaltungseinheit in Schwäbisch-Österreich, die 1805 von Österreich an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg fiel.
L.: Wolff 45.
Donaustauf (Herrschaft, Residenz des Bischofs von Regensburg), mhd.
Tumbstauf. Die Burg D. (894/930 Stufo) lag im königlichen Forst Sulzbach, den
König Konrad I. 914 dem Hochstift Regensburg gab. Dieses konnte die sich um D.
bildende Herrschaft gegen Bayern behaupten, musste sie aber 1355 an Kaiser Karl
IV. verpfänden. Seitdem kam es zu mehrfachem Herrschaftswechsel (Reichsstadt
Regensburg, Hochstift Regensburg, Bayern), bis das zum bayerischen Reichskreis
zählende D. 1715 endgültig von Bayern an das Hochstift kam. Mit ihm fiel es
1803 an den Staat Karl Theodors von Dalberg, 1810 bei Schaffung des
Großherzogtums Frankfurt aber an Bayern.
L.: Wolff 142; Wallner 712 BayRK 10; Janner, F., Geschichte der Bischöfe von
Regensburg, 1883ff.; Schratz, W., Geschichte der Walhalla und des Marktes Donaustauf, 1926; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 2, 148.
Donauwörth (Reichspflege). Zur staufischen Vogtei D. gehörte als
Reichspflege D. ein mit Hochgerichtsbarkeit verbundener Bezirk südlich der Donau. Die Pflege kam aus dem Erbe der Staufer an die
Herzöge von Pfalz und Oberbayern, musste aber als Reichsgut an König Rudolf von
Habsburg herausgegeben werden. 1608 vollstreckte Bayern die Reichsacht gegen
die Reichsstadt Donauwörth und erzwang für die
Vollstreckungskosten die Verpfändung.
L.: Dacheröden 133; Wolff 136; Wallner 711 BayRK 1; Wöhrl, J., Die Reichspflege
Donauwörth, 1928f; Pfister, D., Donauwörth, 2008.
Donauwörth (Reichsstadt). D. wurde vermutlich nach 900 von den Grafen
von Dillingen gegründet. 1030 wird D. (Weride) anlässlich der Bestätigung und
Erweiterung der Verleihung des Markt-, Münz- und Zollrechts an die Herren von
Werde (Mangolde) durch König bzw. Kaiser Otto III. erstmals genannt. Nach deren
Aussterben fiel es zwischen 1147 und 1156 an das Reich heim. Von 1156 bis 1183
unterstand es den Grafen von Wittelsbach. 1191 wurde es von den Staufern als
Reichsgut eingezogen und Sitz einer staufischen Vogtei. Nach längeren Auseinandersetzungen
mit Bayern wurde D. 1301 Reichsstadt (meist Schwäbisch Wörth genannt). Von 1376
bis 1434 war es an Bayern verpfändet, das 1462 auf alle Ansprüche verzichtete.
In der Reformationszeit wurde es mehrheitlich protestantisch. Da die
protestantische Bevölkerung von den Regeln des Augsburger Religionsfriedens von
1555 durch Störung katholischer Prozessionen abwich, wurde 1607 über sie die
Reichsacht verhängt, die 1608 durch Besetzung von Bayern vollstreckt wurde. Im
Dreißigjährigen Krieg war es hart umkämpft, blieb aber auf Dauer bayerisch und
katholisch, da die 1705 erfolgte Wiederherstellung der Reichsunmittelbarkeit
durch Kaiser Joseph I. bereits 1714 wieder aufgehoben wurde.
L.: Wolff 136; Stieve, F., Der Ursprung des 30-jährigen Krieges, Bd. 1 1875;
Stenger, H., Verfassung und Verwaltung der Reichsstadt Donauwörth
(1193-1607), 1909; Grohsmann, L./Zelzer, M., Geschichte der Stadt Donauwörth, Bd. 1f. 1958ff.; Landkreis Donauwörth. Werden und Wesen eines Landkreises, 1966.
Duria (Gau zwischen oberer Günz rechts der Donau und Wertach links des Lechs, Durihin)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 6 (Eggenthal,
Sontheim an der Günz); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II,
95, III, 30, V, 2, Duria, Durihin; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften
Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 181.
Ehingen (reichsstadtähnliche Stadt). In dem 760
oder 961 erstmals erwähnten E. an der Donau
wurde um 1230 von den schwäbischen Grafen von Berg neben einer älteren Siedlung
eine Stadt gegründet. 1343 wurde E. nach dem Aussterben der Grafen an Habsburg
verkauft, bis 1568 von Habsburg aber mehrfach verpfändet. In dieser Zeit gewann
es eine reichsstadtähnliche Stellung (1379 Befreiung vom auswärtigen Gericht,
1434 Blutbann, 1444 Wahl des Ammannes, 1447 Befreiung von auswärtigen
Kriegsdiensten, von 1568 bis 1680 Erwerb der Pfandschaft der Herrschaften Berg[,
Ehingen] und Schelklingen) und wurde Tagungsort der Landstände
Schwäbisch-Österreichs sowie Sitz des Kantons Donau
des Ritterkreises Schwaben. 1806 kam es von Österreich an Württemberg und damit
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 46; Weber, F., Ehingen. Geschichte einer oberschwäbischen Donaustadt, 1955; Bauer, C., Ehingen als
vorderösterreichische Stadt, (in) Vorderösterreich. Eine geschichtliche
Landeskunde, hg. v. Metz, F., Bd. 2, 3. A. 1978.
Eichstätt (Hochstift, Residenz). Um 741/745
gründete Bonifatius das Bistum E. an der Altmühl, setzte den Angelsachsen
Willibald als Bischof ein und unterstellte das von der Donau
bis zu den späteren Orten Nürnberg, Erlangen und Sulzbach reichende Bistum der
Erzdiözese Mainz. Erste Güter wurden von einem gewissen Suidger gegeben. 888
kam die Abtei Herrieden an der oberen Altmühl hinzu. Durch die Gründung des
Bistums Bamberg (1007) verlor es Gebiete im Norden zwischen Schwabach, Pegnitz
und Regnitz, durch die Reformation Nürnberg, Weißenburg, Ansbach und das
Oberstift Öttingen (Oettingen). Das Gebiet des Hochstifts, das um 1800 im
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken immatrikuliert war, war
verhältnismäßig klein und zersplittert (Oberstift mit Herrieden, Ornbau,
Sandsee, Wernfels-Spalt [1304/1305], Pleinfeld; Unterstift mit Eichstätt,
Greding [11. Jh.], Beilngries, Hirschberg) und wurde mit rund 20 Quadratmeilen
und 62000 Einwohnern 1802 säkularisiert und von Bayern annektiert, nachdem
schon 1794 Preußen die Enklaven in Franken eingezogen hatte. Von 1802/1803 bis
1805 wurde es zum größten Teil des Unterstifts als Sekundogenitur Österreichs
dem Großherzogtum Toskana zugeteilt, während der Rest an Bayern kam. 1805 fiel
auch der größere Teil an das Königreich Bayern. Teile des Oberstifts kamen 1803
an Preußen (Ansbach), 1806 ebenfalls an Bayern. Von 1817 bis 1832/1834/1855
errichtete Bayern aus einem Teil des Hochstifts das Herzogtum Leuchtenberg als
freie Standesherrschaft für Eugène de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg.
L.: Wolff 105; Zeumer 552 II a 9; Wallner 692 FränkRK 8; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3; Riedenauer 129;
Die Territorien des Reichs 4, 166; Heidingsfelder, F., Die Regesten der
Bischöfe von Eichstätt 741-1324, 1915ff.; Sax, J. v./Bleicher, J., Die Bischöfe
und Reichsfürsten von Eichstätt, Bd. 1, 2 (2. A.) 1927; Buchner, F., Das Bistum
Eichstätt, historisch-statistische Beschreibung, Bd. 1, 2 1937ff.; Bauerreiß,
R., Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 1 1949; Hirschmann, G., Eichstätt, 1959,
(in) Historischer Atlas von Bayern 1, 6; Handbuch der bayerischen Geschichte,
hg. v. Spindler, M., Bd. 3, 1 1971; Sage, W./Wendehorst, A., Eichstätt, LexMA 3
1986, 1671ff.; Röttel, K., Das Hochstift Eichstätt, 1987; Schuh, R.,
Territorienbildung im oberen Altmühlraum. Grundlagen und Entwicklung der
eichstättischen Herrschaft im 13. und 14. Jh., Zs. f. bay. LG. 50 (1987);
Weinfurter, S., Die Grundlagen der geistlichen Landesherrschaft in Eichstätt um
1300, Bll. f. dt. LG. 123 (1987), 137; Schindling, A., Das Hochstift Eichstätt
im Reich der frühen Neuzeit. Katholisches Reichskirchen-Fürstentum im Schatten
Bayerns, 1988, Sammelblätter Hist. Verein Eichstätt 80; Buchholz-Johanek, I.,
Geistliche Richter und geistliches Gericht im spätmittelalterlichen Bistum
Eichstätt, 1988; Flachenecker, H., Eine geistliche Stadt, 1988; Lengenfelder,
B., Die Diözese Eichstätt zwischen Aufklärung und Restauration, 1990; Braun,
H., Das Domkapitel zu Eichstätt, 1991; Arnold, B., Count and Bishop, 1991;
Beiträge zur Eichstätter Geschichte, hg. v. Flachenecker, H./Littger, K., 1999;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 526, 1, 2, 161; Zürcher, P., Die Bischofswahlen im Fürstbistum
Eichstätt von 1636 bis 1790, 2009; Lullies, E., Die ältesten Lehnbücher des
Hochstifts Eichstätt, 2012.
Eisenburg (reichsritterschaftliche Herrschaft). Um
1288 erscheint erstmals die auf welfischem Gut um Memmingen in staufischer Zeit
errichtete Burg E. Sie wurde um 1300 Mittelpunkt einer von den Herren von E.
unter der Landvogtei Oberschwaben errichteten Herrschaft, zu der Amendingen,
E., Grünenfurt, Schwaighausen, Trunkelsberg und Unterhart gehörten. Seit 1455
war die dem Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben angehörige Herrschaft in den Händen der patrizischen Settelin von
Memmingen. 1580 kam sie an das Unterhospital Memmingen, 1601 an die Neubronner
von E. 1671 erfolgte eine Zwölfteilung (Wachter, Zoller, Ebertz (Eberz),
Schermar, Lupin). 1803 fiel die 1801 über die Reichstadt Memmingen zum
schwäbischen Reichskreis gerechnete Herrschaft an Bayern.
L.: Wolff 217, 508; Wallner 688 SchwäbRK 57.
Eitrahuntal (Gau im Norden des Hegaus, südlich der
oberen Donau, Aitrachtal, um Aulfingen)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 29, 64, 65, 82, 83;
Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit,
1984, 191
Elchingen (Reichsabtei, Reichsstift). Kurz nach
1100 gründeten Graf Albert von Ravenstein (Graf von Dillingen ?) und seine
Gattin (?) Bertha auf dem Grund der Burg E. bei Neu-Ulm ein
Benediktinerkloster. Nach einem Brand von 1134 wurde es vor 1142 von Berthas
Tocher Luitgard und ihrem Gemahl Markgraf Konrad von Meißen neugegründet. 1225
kam es unter den Schutz des Papstes. Die Vogtei gelangte links der Donau 1396 an die Reichsstadt Ulm, rechts der Donau über die Markgrafen von Burgau an Habsburg.
1484/1495 wurde E. zum freien Reichsstift erhoben, das dann dem schwäbischen
Reichskreis angehörte. 1802 wurde es säkularisiert, sein weitgehend
geschlossenes Stiftsgebiet (Oberamt E. und Pflegämter Fahlheim, Stoffenried und
Tomerdingen, insgesamt 2,5 Quadratmeilen und 4200 Einwohnern) kam 1803 an
Bayern. Mit der Abtretung des größten Teil des Ulmer Gebiets 1810 an Württemberg
fiel der von diesem Gebiet eingeschlossene nördliche Teil von E. ebenfalls an
Württemberg und gelangte damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 184; Zeumer 552 II a 36, 4; Wallner 688 SchwäbRK 48; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Dirr, A., Die Reichsabtei Elchingen,
1926; Hagel, F., Kloster Elchingen, 1928; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am
Ende des alten Reiches, 1938; Konrad, A., Die Reichsabtei Elchingen, 1965;
Hemmerle, J., Die Benediktinerklöster in Bayern, 1970.
Elsass-Schwaben-Burgund (Ballei des Deutschen Ordens), Elsass
und Burgund. Die Ballei E. (Elsass und Burgund) war eine der 12 Balleien des
Deutschen Ordens im Reich. Zu ihr gehörten die Kommenden Kaysersberg (vor
1295), Straßburg (1278), Mülhausen (1227), Suntheim (1278), Gebweiler (nach
1270) und Andlau (1268), Sumiswald (1225), Köniz bzw. Könitz bei Bern (1226),
Basel (1293), Hitzkirch (1237) und Bern (1226), Beuggen (1226) (Dorf Beuggen
bei Rheinfelden und die Schaffnereien Frick im südlichsten Breisgau und
Rheinfelden), Freiburg im Breisgau (1260/1263) (mit den Dörfern Wasenweiler,
Walddorf, Unterschwandorf und Vollmaringen, Rexingen bzw. Räxingen, Ihlingen
bzw. Illingen, Rohrdorf und Hemmendorf), Mainau (um 1270) (mit der Insel
Mainau, Ämtern in der Stadt Immenstadt und der Reichsstadt Überlingen sowie dem
Amt Blumenfeld mit mehreren Dörfern) sowie Altshausen (1264) (mit dem Schloss
Altshausen und einigen Dörfern), Zur Kommende Altshausen zählten auch die
Herrschaft Rohr-Waldstetten bzw. Rohr und Waldstetten (mit den Flecken Rohr
bzw. Unterrohr und Waldstetten und dem Dorf Bleichen bzw. Unterbleichen), das
Schloss Arnegg bzw. Arneck, das Kastenamt in der Reichsstadt Ravensburg,
Schloss und Herrschaft Achberg und das Bergschloss Hohenfels mit mehreren
Dörfern. Als Folge der Verpfändung der Ballei durch den Deutschmeister an den
Hochmeister (1394/1396) erlangte die Ballei weitgehende Selbständigkeit. Am
Ende des 18. Jahrhunderts zählte sie zu den rheinischen Prälaten der
geistlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags. Zugleich war ihr Komtur
zu Altshausen Mitglied der schwäbischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrats des Reichstags. Sitz des Landkomturs war von 1410 bis 1806
Altshausen bei Saulgau.
L.: Wolff 195 (dort fälschlich die Herrschaft Rohr-Waldstetten bzw. Rohr und
Waldstetten als eigene Kommende geführt und der reichsritterschaftliche
Marktflecken Herrlingen der Freiherren von Bernhausen im Kanton Donau aufgenommen); Zeumer 552 II a 37, 3; Rueß, B.,
Geschichte von Altshausen, 1932; Haaf, R. ten, Deutschordensstaat und
Deutschordensballeien, 1951; Tumler, L., Der deutsche Orden im Werden, Wachsen
und Wirken bis 1400, 1954; Müller, K., Beschreibung der Kommenden der
Deutschordensballei Elsass-Schwaben-Burgund im Jahre 1393, 1958; Millitzer, K.,
Die Entstehung der Deutschordensballeien im Deutschen Reich, 1970; Der Deutsche
Orden und die Ballei Elsass-Burgund, hg. v. Brommer, H., 1996.
Emerkingen (Herren, Herrschaft). Nach dem 805 erstmals erwähnten E. an der Donau (Antarmarhingas) nannten sich Herren von E., die verschiedenen Herren dienten. 1293 waren sie Reichsministeriale, von 1285 bis 1297 Vögte des Klosters Zwiefalten. Vor 1297 kam die von ihnen gegründete Stadt Munderkingen an Habsburg. 1367 wurde die Herrschaft E. an die Freyberg verkauft. Danach ging sie an die Stein zum Rechtenstein (Stein) über und 1445 zur Hälfte an Habsburg/Österreich, das 1732/1734 damit die Stadion belehnte, die im 19. Jahrhundert auch die andere Hälfte erwarben. 1805 kam E. an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Enzberg (Herrschaft). E. an der Enz wird erstmals
1100 erwähnt. Nach ihm nannte sich seit 1236 ein Ministerialengeschlecht. Ort
und Burg wurden 1324 Lehen Badens. Nach 1384 siedelten die Herren nach Mühlheim
an der Donau über, das sie 1409 von den
Weitingen kauften. 1438 erwarb Kloster Maulbronn ein Viertel des im Übrigen
ritterschaftlichen Ortes. 1544 wurde die hohe und fürstliche Obrigkeit der
Herrschaft E. durch Vertrag der Grafschaft Hohenberg und damit
Habsburg/Österreich übertragen. 1685 kam das ritterschaftliche E. an
Württemberg, 1806 auch Mühlheim. Die Freiherren von E. waren 1488 Mitglied der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild in Schwaben, Teil im Hegau und am
Bodensee, seit dem 16. Jahrhundert mit Mühlheim an der Donau
und Bronnen Mitglied des Kantons Hegau des Ritterkreises Schwaben. 1951/1952
gelangte E. zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 60; Ruch 18 Anm.
2, Anhang 4, 81; Bauser, F., Mühlheim und die Herren von Enzberg, 1909;
Wissmann, F., Das ehemalige Städtchen Enzberg, 1952.
Erbach (Herrschaft). E. (1254 Erlbach) an der Donau war Lehen der Grafen von Berg-Schelklingen, das
nach deren Aussterben 1345 an Habsburg fiel. Ortsherren waren die Herren von
Ellerbach. Durch Kauf und Erbschaft kam E. an die Lochen und Stadion, an die
Stein zum Rechtenstein (1348), Schenk (1400), Villenbach und Westernach (1466),
von denen es der Herzog von Bayern-Landshut 1488 kaufte. Nach dem Landshuter
Erbfolgekrieg 1503/1505 forderte Kaiser Maximilian das Lehen zurück, das nach
mehreren Verpfändungen 1535 an den Augsburger Bürger Hans Baumgartner (Hans von
Baumgarten) den Jüngeren zu Lehen gegeben wurde. Nach dem Aussterben der
Baumgartner (Baumgarten) 1610 zog Österreich das Lehen ein und gab es zunächst
als Pfand, 1622 als Lehen an den in den Reichsfreiherrenstand erhobenen
Reichsvizekanzler Hans Ludwig von Ulm zu Erbach. E. gehörte zur Markgrafschaft
Burgau, als deren Landvögte die Herren von Ulm zu Erbach (Ulm-Erbach) im 18.
Jahrhundert zeitweise in Günzburg residierten. 1805 fiel es mit Burgau an
Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Ulm zu
E.
L.: Wolff 46; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Konrad, A. H., Schloss Erbach, 1968.
Eyb (Freiherren, Reichsritter). Im 17. und
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von E. mit Dörzbach, Hohebach bzw.
Hobbach und dem 1789 an die Thüna gelangten Messbach zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie im 16. bis 18. Jahrhundert wegen
Wiedersbach, Rammersdorf (Ramersdorf), Neuendettelsau und Vestenberg im Kanton
Altmühl immatrikuliert. Dörzbach fiel 1808 an Württemberg. Daneben gehörten sie
im späten 16. Jahrhundert zum Kanton Gebirg und um 1801 zum Kanton Baunach.
Weiter zählten die Freiherren von E. im 16. und 17. Jahrhundert wegen des
Ritterguts Riet zum Kanton Neckar, wegen des 1682 von den Schertel von
Burtenbach erworbenen Gutes Burtenbach zum Kanton Neckar und wegen der 1760
erworbenen Herrschaft Reisensburg zum Kanton Donau
sowie von 1595 bis 1614 wegen Mühlhausen am Neckar und 1629 wegen Freudental
zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 371; Stieber; Roth von
Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 56, 58; Winkelmann-Holzapfel 148;
Pfeiffer 197, 212; Riedenauer 123; Stetten 35, 184; Hellstern 203; Kollmer 381;
Schulz 261; Rahrbach 68; Neumaier 149f., 152.
Folcholtsbaar (Gau in Oberschwaben zwischen Donau und Bodensee)
L.: Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit,
1984, 130 (Marchtal, Bussen, Seekirch, Haisterkirch, Wengen, Hochdorf, Weiler,
Obermöhringen, Untermöhringen, Daugendorf, Grüningen, Emerkingen, Wachingen,
Erbstetten, Oberwilzingen, Unterwilzingen, Haidgau).
Franken (Ballei [des Deutschen Ordens]). Zur
Ballei F. des Deutschen Ordens zählten ursprünglich 23 im 13. Jahrhundert
gegründete Komtureien (u. a. Nürnberg, Regensburg, Mergentheim, Würzburg, Ulm).
Seit 1444 war sie mit dem Meistertum des Deutschen Ordens sehr eng verknüpft.
Vor 1796 bestand sie noch aus den zum fränkischen Reichskreis gehörigen
Komtureien Ellingen, Virnsberg, Nürnberg, Würzburg und Münnerstadt, den zum
schwäbischen Reichskreis zählenden Komtureien Heilbronn, Oettingen, Kapfenburg
und Ulm, den zum bayerischen Reichskreis gehörigen Komtureien Donauwörth, Blumenthal in Oberbayern, Gangkofen in
Niederbayern und Regensburg sowie den Komtureien Fritzlar (kurrheinischer
Reichskreis) und Kloppenheim im Gebiete der Burg Friedberg (oberrheinischer
Reichskreis). Die Ballei war innerhalb Bayerns landsässig. 1796 kamen
verschiedene Güter an Preußen (Ansbach), das übrige wenig später an Bayern.
L.: Wolff 113; Hofmann, H., Der Staat des Deutschmeisters, 1964; Weiß, D., Die
Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, 1991.
Freiberg, Hohenfreyberg (Herrschaft,
ritterschaftlicher Ort). Die vom Hochstift Augsburg umschlossene Herrschaft
Hohenfreyberg (F.) am rechten Ufer der oberen Wertach nordwestlich Füssens
gehörte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. 1806 kam sie an Bayern. S. a. Hohenfreyberg.
L.: Wolff 509.
Freiberg, Freyberg (Freiherren, Reichsritter). Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von F. mit Teilen des 1662 erworbenen
Wäschenbeuren (außerdem 1534-1569 Beihingen, 1557-1594 Neidlingen, 1608-1665
Salach, 1608-1653 Steinbach) zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Seit
1609 (Konrad-Siegmund von Freyberg-Eisenberg zu Wellendingen bzw.
Conradt-Sigmundt v. Freyberg-Eisenberg zu Wellendingen) waren sie Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau. 1802 übten sie über die dem
Kanton Neckar inkorporierte Ortschaft Wellendingen (Eigengut unter
Territorialhoheit Österreichs) die Herrschaft aus. Außerdem zählte die Familie
im 18. Jahrhundert wegen Worndorf zum Kanton Hegau und wegen Allmendingen
(1593), Altheim (1512), Griesingen (1503) und Öpfingen, Hürbel, Knöringen mit
Wiblishausen, Landstrost (1659) mit Offingen und Waldkirch (1506) zum Kanton Donau. S. Hohenfreyberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Freyberg-Eisenberg, M. Frhr. v., Genealogische Geschichte des Geschlechts der
Freiherren von Freyberg, (handschriftlich), (o. O.) 1884; Hölzle, Beiwort 58,
60, 62, 64; Ruch 18 Anm., Anhang 78, 80; Hellstern 204, 219; Schulz 261; Archiv
der Freiherren von Freyberg Schloss Allmendingen Urkundenregesten 1367-1910,
bearb. v. Steuer, P., 2010.
Friedberg-Scheer (Grafschaft). 1282 erwarb Rudolf von
Habsburg die 1274 erstmals erwähnte Grafschaft Friedberg an der oberen Donau im Tiengau bzw. Dienggau (und Ergau bzw.
Eritgau) von den Grafen von Nellenburg und 1289 Scheer von den Grafen von
Montfort. Beide Herrschaften wurden 1314/1315 an Montfort verpfändet und von
diesem 1369 zur Grafschaft F. vereinigt. Sie kamen 1452 durch Kauf an die
Reichserbtruchsessen von Waldburg (Waldburg-Sonnenberg). Durch Vertrag von 1680
wurde die Grafschaft Mannlehen Österreichs. Die Erben der 1772 ausgestorbenen
Linie Waldburg-Trauchburg veräußerten 1786 F. mit den Herrschaften Dürmentingen
und Bussen an die Fürsten von Thurn und Taxis, die 1787 die Grafschaft als
Reichslehen verliehen erhielten. 1806 fiel die reichsunmittelbare, zum
schwäbischen Reichskreis zählende und seit 1787 gefürstete Grafschaft mit rund
190 Quadratkilometern bzw. 3 Quadratmeilen und etwa 9000 Einwohnern an
Württemberg. Sie umfasste die Herrschaft Scheer, die Grafschaft Friedberg, die
Herrschaften Dürmentingen und Bussen, letztere mit Schloss Bussen und fünf
Orten und das zwischen Saulgau und Aulendorf gelegene Dorf Renhardsweiler
(Renartsweiler). Über Württemberg kam das Gebiet 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 179; Wallner 688 SchwäbRK 44; Nordmann, J., Kodifikationsbestrebungen
in der Grafschaft Friedberg-Scheer am Ende des 18. Jahrhunderts, Zs. f.
württemberg. LG. 28 (1969); Der Kreis Saulgau, 1971; Kretzschmar, R., Vom
Obervogt zum Untergänger. Die Verwaltung der Grafschaft Friedberg-Scheer unter
den Truchsessen von Waldburg im Überblick (1452-1786), (in) FS E. Gönner, 1986;
Kretzschmar, R., Fürstlich Thurn und Taxissches Archiv Obermarchtal. Grafschaft
Friedberg-Scheer. Urkundenregesten 1304-1802, 1993.
Fürstenberg (Grafen, Fürsten, Fürstentum). Die
Grafen und Fürsten von F. leiteten sich von einer fränkischen Grafenfamilie in
Innerschwaben ab, die seit 1070 als Grafen von Urach bezeugt ist. 1218 erbten
sie über Agnes von Zähringen die Güter der Herzöge von Zähringen um Freiburg im
Breisgau sowie in der Baar bzw. im östlichen Schwarzwald (Haslach, Steinach,
Biberach im Kinzigtal) und nannten sich zunächst nach Freiburg und seit etwa
1250 nach der zähringischen, 1175 erstmals erwähnten Burg Fürstenberg
(fürdersten Berg) bei Neudingen in der Nähe von Donaueschingen.
Weiter erhielten sie Lehen der Bischöfe von Straßburg. 1265 mussten sie aus dem
Zähringer Erbe die Grafschaft Urach Württemberg überlassen. Heinrich I. von F.
gewann 1278 Villingen, die Feste F. und die Herrschaft Dornstetten und erhielt
1283 als Vetter König Rudolfs von Habsburg durch königliche Belehnung die
Landgrafschaft Baar. Von 1286 bis 1386 teilte sich eine jüngere Linie mit
Residenz in Haslach im Kinzigtal ab. Nach 1408 spaltete sich von der Linie Baar
die ältere Linie Kinzigtal ab (bis 1490). 1305 ging Bräunlingen, 1325/1326
Villingen, später außerdem Freiburg an Habsburg, 1320 Dornstetten an
Württemberg verloren, doch wurde 1488 Eschingen bzw. Donaueschingen
gewonnen. Der Verlust von Reichslehen im Renchtal sowie der Herrschaft
Dornstetten wurde durch den Erwerb der Herrschaft Wolfach ausgeglichen. 1509
reichte die Grafschaft F., die zeitweise durch mehrere Linientrennungen
aufgespalten war, dann aber wieder zusammenkam, vom Feldberg bis zum Kniebis
und von der Donau (Möhringen) bis zum
Schönenberg. Durch Heirat fiel 1534 aus werdenbergischem Erbe die
Landgrafschaft Heiligenberg an, 1627 von den Grafen von Helfenstein die
Herrschaften Wildenstein, Messkirch, Gundelfingen und Neufra, 1636 ein Anteil
an Wiesensteig sowie 1639 die Landgrafschaft Stühlingen mit der Herrschaft
Hewen (Hohenhewen), so dass sich die Güter innerhalb von hundert Jahren
insgesamt vervierfachten. Nach dem Tod Graf Friedrichs II. († 1559) entstanden
aus der Baarer Linie die jüngere Kinzigtaler Linie, von der sich 1614 eine
Messkircher und eine Stühlinger Linie abspalteten und eine Heiligenberger Linie
(bis 1716). 1664 wurde die (1716 ausgestorbene und von der Linie Messkirch
beerbte) Linie Heiligenberg in den Reichsfürstenstand erhoben (1667 Sitz und
Stimme in der Reichsfürstenbank), 1716 das ganze Haus. 1744 wurden die Güter
nach Aussterben der Messkircher Linie durch die Stühlinger Linie in dem
Fürstentum F. mit Residenz in Donaueschingen
zusammengefasst. Am Ende des 18. Jahrhunderts hatten die Fürsten zu F. weiter
die Herrschaften Hausen, Wartenberg, Prechtal, Romberg, Lenzkirch,
Schenkenzell, Waldsberg, Schlatt am Randen, Aulfingen und Hausen vor Wald, die
Stadt Hüfingen, die Obervogteiämter Blumberg, Engen, Haslach, Löffingen,
Möhringen, Neufra, Neustadt, Stühlingen und Trochtelfingen und die Oberämter
Heiligenberg, Hüfingen, Jungnau, Messkirch und Wolfach. Wegen Waldsberg und
Stetten zählten die Fürsten, die bereits 1488 als Grafen Mitglieder der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee gewesen
waren, zum Kanton Hegau und wegen Kluftern und Efrizweiler zum Bezirk
(Quartier) Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben. 1804 erlosch die
fürstliche Hauptlinie. Titel und Gut kamen an eine österreichisch-böhmische
Nebenlinie. 1806 wurde F. mit 20000 Quadratkilometern und 100000 Einwohnern
unter Baden, Württemberg und Hohenzollern-Sigmaringen aufgeteilt. Auf 1945
verlorenen böhmischen Nebengütern und in Österreich waren im 19. Jahrhundert
neue Seitenlinien entstanden.
L.: Wolff 171; Zeumer 553 II b 55, 61, 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E5, III 22 (1648) D5, III 38 (1789) C4; Ruch Anhang 3, 77, 82;
Fürstenbergisches Urkundenbuch, hg. v. Riezler, S./Baumann, F., Bd. 1ff.
1877ff.; Riezler, S., Geschichte des fürstlichen Hauses Fürstenberg bis 1509,
1883; Tumbült, G., Das Fürstentum Fürstenberg von seinen Anfängen bis zur
Mediatisierung im Jahre 1806, 1908; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende
des alten Reiches, 1938; Link, R., Verwaltung und Rechtspflege im Fürstentum
Fürstenberg in den letzten Jahrzehnten vor der Mediatisierung (1744-1806),
Diss. phil. Freiburg, 1942; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner
territorialgeschichtlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978; Vetter, A., Geschichte
der Stadt Fürstenberg, 1960; Bader, K., Landes- und Gerichtsordnungen im Gebiet
des Fürstentums Fürstenberg (15.-17. Jahrhundert), FS G. Schmelzeisen, 1980, 9;
Eltz, E., Die Modernisierung einer Standesherrschaft, 1980; Asch, R.,
Verwaltung und Beamtentum der gräflich-fürstenbergischen Territorien vom
Ausgang des Mittelalters bis zum schwedischen Krieg (1490-1632), 1986; Eberl,
I., Fürstenberg, LexMA 4 1989, 1037; Die Fürstenberger, 1994; Mauerer, E.,
Südwestdeutscher Reichsadel im 17. und 18. Jahrhundert, 2001.
Gammertingen (reichsritterschaftliche Herrschaft).
Nach bronzezeitlichen und merowingerzeitlichen Gräbern erscheint im 13.
Jahrhundert die von den Grafen von Veringen, die das 1101 erstmals erwähnte
Dorf über die Grafen von Achalm, die Grafen von G. (vor 1182), die Grafen von Ronsberg
und die Herren von Neuffen in der Mitte des 13. Jahrhunderts erlangt hatten,
angelegte Stadt G. am linken Lauchertufer bei Sigmaringen. Nach mehrfachem
Herrschaftswechsel kaufte der württembergische Obervogt Dietrich von Speth die
Herrschaft G. mit Hettingen, Hermentingen, Feldhausen, Kettenacker und Neufra.
Sie zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. 1806 kam sie an Hohenzollern-Sigmaringen, das die Spethschen Güter
1827 durch Kauf erwarb, 1850 an Preußen. Bis 1925 war G. Sitz eines Oberamtes.
1945 gelangte es an Württemberg-Hohenzollern, 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508; Wiest, J., Geschichte der Stadt Gammertingen, 1928, Neudruck
1961; Burkarth, H., Die Geschichte der ehemaligen Herrschaft
Gammertingen-Hettingen, 1983.
Geisingen (Herrschaft). G. bei Donaueschingen wird 764 (Chisincas) erstmals erwähnt.
Die Herren von G., die sich auch nach der um 1100 erbauten nahen Burg
Wartenberg nannten, gründeten neben dem Dorf zwischen 1250 und 1300 eine Stadt.
1318 kam G. mit Wartenberg über die Grafen von Freiburg-Badenweiler erbweise an
das rivalisierende Fürstenberg, 1806 an Baden und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 174; Barth, J., Geschichte der Stadt Geisingen an der Baar, 1880;
Vetter, A., Geisingen. Eine Stadtgründung der Edelfreien von Wartenberg, 1964.
Giel von Gielsberg (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren G. zum Kanton Hegau
des Ritterkreises Schwaben. Außerdem waren sie 1783 wegen Reisensburg, Nornheim
und Leinheim im Kanton Donau immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529; Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch
Anhang 78.
Goldineshuntari (Gau bzw. Gebiet an der oberen Donau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908 (Worndorf);
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 34, 82, 83; Borgolte,
M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 134
(Herbertingen, Worndorf, Krumbach).
Graisbach, Lechsgemünd-Graisbach (Grafen). Nach
der Burg G. bei Donauwörth - aber auch nach der
1248 zerstörten Burg Lechsgemünd bei Marxheim - benannten sich Grafen von G.
(1091 Kunrad de Lecheskemundi). Sie hielten das Hochgericht im Gau Sualafeld,
das als kaiserliches, später bayerisches Landgericht bis 1523/1550 seinen Sitz
auf der Burg hatte, und hatten reiche Güter zwischen Wörnitz und Donau. 1302/1304 verkauften sie das Landgericht
außerhalb ihres eigenen Herrschaftsbereiches an den Grafen von Hirschberg, von
dem es 1305 die Herzöge von Bayern erbten. 1327 starb das Geschlecht mit Bischof
Gebhart von Eichstätt in der Manneslinie aus. Die verbliebenen Güter kamen an
Bertold IV. von Neuffen, wurden aber 1342 nach Bertolds Tod von Kaiser Ludwig
dem Bayern zugunsten Bayerns eingezogen. 1550 wurde das Landgericht nach
Monheim verlegt.
L.: Wolff 140; Tyroller, F., Die Grafen von Lechsgemünd und ihre Verwandten,
Neuburger Kollektaneenblatt 107 (1953), 9ff.; Pohl, W., LexMA 4 1989, 1637.
Grönenbach, Grönbach, Grünenbach (Herrschaft). 1384
erwarben die Ritter von Rothenstein die von Kaiser Otto II. dem Stift Kempten
überlassene, bis 1260 bei den Freiherren von G. befindliche Herrschaft G. bei
Memmingen. 1482 kam die zum schwäbischen Reichskreis und zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben zählende Herrschaft
erbweise an die Marschälle von Pappenheim, 1612 an die Fugger und 1695/1696
durch Rückkauf an die Fürstabtei Kempten. 1803 fiel sie an Bayern.
L.: Wolff 158, 508; Wallner 685 SchwäbRK 7; Sedelmayer, J., Geschichte des
Marktfleckens Grönenbach, 1910.
Gundelfingen (Herren, reichsunmittelbare Herrschaft).
Nach der Burg G. an der Lauter nannten sich 1105 erscheinende hochadlige
Herren, die bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts um Lauter und Donau ein kleines Herrschaftsgebiet errichteten, das
durch Erbteilungen aber bald wieder zerfiel. Der letzte Freiherr von G.
vererbte G. 1546 an die Grafen von Helfenstein, von denen es 1627 an
Fürstenberg fiel (Linie Messkirch, 1744 Linie Stühlingen). Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörte die freie Herrschaft G. mit einer Quadratmeile (66
Quadratkilometer, 2800 Einwohner) über die Fürsten von Fürstenberg zum
schwäbischen Reichskreis sowie zum schwäbischen Reichsgrafenkollegium. 1806 fiel
sie an Württemberg. Damit gelangte G. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 175; Uhrle, A., Regesten zur Geschichte der Edelherren von
Gundelfingen, von Justingen, von Steußlingen und von Wildenstein, Diss. phil.
Tübingen 1962.
Günzburg (Herrschaft). An der Stelle von G. an
der Günz stand 77/78 n. Chr. ein römisches Kastell, zu dem eine zivile Siedlung
hinzutrat. In karolingischer Zeit lag dort vermutlich Königsgut. 1274
verpfändete der Bischof von Augsburg G. dem Markgrafen von Burgau. 1805/1806
gelangte G. an Bayern. Die davon verschiedene Herrschaft Obergünzburg gehörte
am Ende des 18. Jahrhunderts über die Fürstabtei Kempten zum schwäbischen
Reichskreis
L.: Wolff 43; Edlhard, F., Chronik der unmittelbaren Stadt Günzburg an der Donau, 1894.
Gutenstein (Herrschaft). Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörte die 1735 erworbene Herrschaft G. der Grafen (Schenk) von
Castell innerhalb Nellenburgs unter der Landeshoheit Österreichs zum
österreichischen Reichskreis.
L.: Wolff 46; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Hölzle, Beiwort 40; Vorderösterreich
an oberem Neckar und oberer Donau, hg. v.
Zekorn, A. u. a., 2002.
Habsburg (Grafen, Residenz). Nach der um 1020 vom
ihnen verwandten (oder verschwägerten) Bischof Werner von Straßburg und
Förderer von Muri errichteten Burg H. (Habichtsburg) an der Aare im heutigen
schweizerischen Kanton Aargau nannten sich erstmals 1090 (urkundlich 1108 comes
de Hauichburch) seit 952 (Guntramus dives) nachweisbare Grafen (Eberhardiner),
die vielleicht von den Herzögen des Elsass, den Etichonen, abstammen und mit
den Welfen verwandt waren. Sie waren im Elsass, am Oberrhein (Grafschaft
Klettgau) und zwischen Aare und Reuß begütert. Durch Beerbung anderer
schwäbischer Geschlechter vermehrten sie ihre Güter weiter. Seit Kaiser
Heinrich V. (1125) hatten sie die Grafschaft im oberen Elsass inne, seit 1170 auch
die Grafschaften im Zürichgau und später im Aargau, Frickgau und Thurgau, so
dass sie bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts das wichtigste
südwestdeutsche und eines der bedeutendsten süddeutschen Geschlechter waren.
Zwischen 1232 und 1238 spaltete sich die 1408/1415 erloschene Linie
Habsburg-Laufenburg von der Hauptlinie, welche die meisten Eigengüter im
Elsass, die Grafenrechte im Aargau und Zürichgau und die Landgrafschaft im
Oberelsass behielt, ab. Seit dieser Zeit verlor die dabei an die ältere Linie
gelangte Burg H. ihre Bedeutung. Nach dem Interregnum wurde Graf Rudolf von
Habsburg, für den Kaiser Friedrich II. Pate geworden war, 1273 zum deutschen
König gewählt. Er beerbte die Grafen von Kiburg (Kyburg) bei Zürich, besiegte
1278 den König von Böhmen, Ottokar II., und belehnte 1282 seine beiden Söhne
mit den Herzogtümern Österreich und Steiermark. 1306 gewann sein Sohn Rudolf
Böhmen, das jedoch 1308 an das Haus Luxemburg überging. Im zähen Ringen mit den
1438 aussterbenden Luxemburgern und den Wittelsbachern wurden 1335 Kärnten und
Krain, 1363 Tirol, 1368 Freiburg im Breisgau und 1382/1383 Triest gewonnen.
Seit 1359 wurde auf Grund gefälschter Urkunden (sog. privilegium maius) der
Titel eines (Pfalz-)Erzherzogs in Anspruch genommen. 1379 teilte sich das
Geschlecht unter den Brüdern Rudolfs IV. in die albertinische Linie
(Albertiner) in Niederösterreich und Oberösterreich und die leopoldinische
Linie (Leopoldiner) in Innerösterreich (Steiermark, Kärnten, Krain, Istrien,
Görz, Tirol, Vorderösterreich), 1409/1411 die Leopoldiner Linie in eine jüngere
steirische und eine Tiroler Linie (Tirol, Vorderösterreich). Aus der
albertinischen Linie erwarb Albrecht V. durch seine Ehe mit Elisabeth von
Luxemburg 1437 Böhmen und Ungarn, die 1457 aber wieder verlorengingen. 1438
wurde Albrecht V., der Schwiegersohn König Sigmunds, als Albrecht II. König.
Sein Nachfolger Friedrich III. aus der steirischen leopoldinischen Linie gewann
erneut und auf Dauer für H. die deutsche Krone. Außerdem erwarb er zu den ererbten
Ländern Steiermark, Kärnten und Krain 1457 nach dem Tod seines Neffen Ladislaus
Postumus Niederösterreich und 1463 nach dem Tod seines Bruders Oberösterreich.
Zugleich wurde 1453 der Vorsitz der nicht zu den Kurfürsten gezählten
Habsburger im Rat der übrigen Reichsfürsten anerkannt. 1490 trat Friedrichs
III. kinderloser Vetter Siegmund Tirol und Vorderösterreich an Maximilian I.,
den einzigen Sohn Friedrichs III., ab, so dass dieser nach dem Aussterben der
Albertiner Linie und der Tiroler Linie wieder die Gebiete aller Linien
vereinigte. Hinzu kamen die durch die Heirat (1477) mit Maria von Burgund (†
1482) angefallenen Lande der Herzöge von Burgund sowie 1500 Görz und 1505 nach
dem bayerischen (Landshuter) Erbfolgekrieg die Landvogtei Hagenau (von der
Pfalz), die schwäbische Herrschaft Weißenhorn sowie Kufstein, Rattenberg und
Kitzbühel (von Bayern), doch waren im 14. und 15. Jahrhundert der Tiroler Linie
die althabsburgischen Güter in der Schweiz verlorengegangen (1415 Aargau, 1450
Zürich, 1460 Thurgau). Maximilians Sohn Philipp der Schöne († 1506) heiratete
die Thronerbin Spaniens (Johanna von Spanien), so dass Maximilians Enkel Karl
V. nach dem Tod seines Vaters Philipp die ehemals burgundischen Niederlande,
nach dem Tod seines mütterlichen Großvaters, Ferdinand des Katholischen von
Spanien, 1516 Spanien mit Neapel/Sizilien und den in Amerika neu gewonnenen
Kolonien sowie 1519 die österreichischen Lande erben konnte. Diese überließ er
1521/1522/1526 seinem jüngeren Bruder Ferdinand, so dass sich das Haus H. in
eine Linie Spanien und eine Linie Österreich (ohne Niederlande, Freigrafschaft
Burgund und Mailand) teilte. Ferdinand eroberte als Schwager des letzten Königs
von Ungarn und Böhmen 1526 Böhmen (mit Schlesien) und Ungarn und wurde damit
Begründer der österreichisch-ungarischen Donaumonarchie.
1564 teilte sich das Haus Österreich (Maximilian II. erhielt Niederösterreich
und Oberösterreich, Böhmen und Ungarn, Ferdinand Tirol und Vorderösterreich,
Karl Innerösterreich mit Steiermark, Kärnten und Krain), wurde aber 1598/1619
unter Ferdinand II. (1619-1637) von der jüngeren steirischen Linie wieder
vereinigt, da die von Maximilian II. gegründete Linie ausstarb und die
Nachkommen Ferdinands aus morganatischer Ehe stammten. 1623 kamen Tirol und die
Vorlande an Ferdinands Bruder Leopold Wilhelm und dessen Nachkommen, doch starb
diese Linie bereits 1665 im Mannesstamm aus und kam Tirol 1705 zurück.
1700/1701 starben die Habsburger in Spanien aus. Von Leopolds I. beiden Söhnen
verstarb Joseph I. 1711, so dass der verbleibende Karl VI. von Rechts wegen
auch die spanischen Güter erlangen konnte, durch den spanischen Erbfolgekrieg
(1701-1714) im Ergebnis aber auf den Erwerb der meisten spanischen Nebenländer
(Neapel-Sizilien, Mailand, um die Generalstaaten geschmälerte spanische
Niederlande) beschränkt wurde. Als letzter Habsburger im Mannesstamm regelte
Karl VI. 1713 in der Pragmatischen Sanktion die Thronfolge nach dem Aussterben
im Mannesstamm und legte die Unteilbarkeit der Güter fest. Weiter gelang ihm
1718 die endgültige Bannung der seit dem 15. Jahrhundert entstandenen
Türkengefahr, doch musste er Sizilien, das soeben durch Heirat gewonnene
Lothringen (faktisch) sowie Serbien und die Walachei (1736-1739) aufgeben.
Seine Tochter Maria Theresia (1740-1780) verlor in den schlesischen Kriegen
(1740/1742, 1744, 1756/1763) Schlesien bis zur Oppa und die Grafschaft Glatz an
Preußen. Wegen ihrer Heirat mit Franz Stephan von Lothringen wurde die Dynastie
von nun an als Haus Habsburg-Lothringen bezeichnet. Aus der kinderreichen Ehe
stammten Joseph II., Leopold II. und Ferdinand, der Gründer des Hauses
Österreich-Este (Modena, bis 1859/1875). Joseph II. vollendete im Geiste der
Aufklärung die schon von Maria Theresia begonnene Umformung der Erblande zu
einem modernen absolutistischen und zentralistischen Staat und erreichte zudem
Landgewinne aus dem 1778/1779 ausgefochtenen bayerischen Erbfolgekrieg und der
ersten Teilung Polens. Leopolds II. Sohn Franz II. war letzter Kaiser des
Heiligen Römischen Reiches (deutscher Nation). Am 11. 8. 1804 nahm er als
Reaktion auf die Selbsternennung Napoleons zum Kaiser der Franzosen den Titel
Kaiser von Österreich an. Am 6. 8. 1806 verzichtete er infolge der Bildung des
Rheinbunds auf den deutschen Kaiserthron. Die schweren Territorialverluste von
1801/1805/1809 wurden 1814/1815 wieder ausgeglichen. In Italien begründeten die
Habsburg-Lothringer Sekundogenituren und Tertiogenituren (Toskana, Modena), die
im Zuge der Einigung Italiens 1860 abgesetzt wurden. 1859 verlor Österreich
auch die Lombardei und 1866 Venetien an Italien. Als Folge des ersten
Weltkrieges verzichtete Kaiser Karl I. am 11. 11. 1918 auf jeden Anteil an den
Staatsgeschäften, ohne abzudanken. Die dadurch entstehende, im Wesentlichen auf
deutschsprachige Gebiete beschränkte Republik (Deutschösterreich bzw.)
Österreich hob durch Gesetz vom 3. 4. 1919 alle Herrscherrechte des Hauses
Habsburg-Lothringen auf. In Ungarn verloren die Habsburger durch Gesetz vom 6.
11. 1921 den Thron.
L.: Haselier, G., Die Oberrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd.
1; Monumenta Habsburgica, Bd. 1ff. 1854ff.; Schulte, A., Geschichte der
Habsburger in den ersten drei Jahrhunderten, 1887; Luschin v. Ebengreuth, A.,
Österreichische Reichsgeschichte, Bd. 1f. 1895; Tezner, F., Der österreichische
Kaisertitel, seine Geschichte und seine politische Bedeutung, (Grünhuts)
Zeitschrift für das Privat- und öffentliche Recht der Gegenwart 25 (1898),
351ff.; Koehler, C., Stammtafel des Hauses Habsburg und Habsburg-Lothringen,
1900; Turba, G., Geschichte des Thronfolgerechts in allen habsburgischen
Ländern, 1903; Regesta Habsburgica. Bd. 1,1ff. Die Regesten der Grafen von
Habsburg bis 1281, bearb. v. Steinacker, H., 1905ff.; Kahler, E. v., Das
Geschlecht Habsburg, 1919; Ammann, H., Die Habsburger und die Schweiz, 1931;
Feine, H., Die Territorialbildung der Habsburger im deutschen Südwesten, ZRG GA
67 (1950), 176; Wandruszka, A., Das Haus Habsburg. Die Geschichte einer
österreichischen Dynastie, 2. A. 1968; Hellbling, E. C., Österreichische
Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte, Wien 1956; Hantsch, H., Die Geschichte
Österreichs, Bd. 1 4. A. 1959, Bd. 2 2. A. 1953; Zöllner, E., Geschichte
Österreichs, 8. A. 1990; Uhlirz, K./Uhlirz, M., Handbuch der Geschichte
Österreich-Ungarns, 2. A. 1963; Benedikt, H., Kaiseradler über dem Appennin,
1964; Randa, A., Österreich in Übersee, 1966; Stadtmüller, G., Geschichte der
habsburgischen Macht, 1966; Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978;
Wandruszka, A., Das Haus Habsburg, 1978; Wachter, D., Aufstieg der Habsburger.
Das Reich und Europa im 13./14. Jahrhundert, 1982; Rieger, E., Das
Urkundenwesen der Grafen von Kiburg und Habsburg, 1984; Brauneder, W.,
Österreichische Verfassungsgeschichte, 10. A. 2005; Hödl, G., Habsburg und
Österreich 1273-1493, 1988; Die Habsburger, Ein biographisches Lexikon, hg. v.
Hamann, G., 1988; Herm, G., Der Aufstieg des Hauses Habsburg, 1988; Evans, R.,
Das Werden der Habsburgermonarchie 1550-1700, 1989; Scheibelreiter, G.,
Habsburger, LexMA 4 1989, 1815f.; Kann, R., Geschichte des Habsburgerreiches,
1990; Krieger, K., Die Habsburger im Mittelalter, 1994; Bérenger, J., Die
Geschichte des Habsburgerreiches, 1995; Die Habsburger im deutschen Südwesten,
hg. v. Quarthal, F. u. a., 1999; Nuss, P., Les Habsbourg en Alsace, 2002;
Sauter, A., Fürstliche Herrschaftsrepräsentation, 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 85, 1, 2,
245; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 503; Meier, B., Ein
Königshaus aus der Schweiz, 2008; Die Habsburger zwischen Aare und Bodensee,
hg. v. Niederhäuser, P., 2010.
Harteshusa (Grafschaft Hörzhausen südlich der Paar
rechts der Donau), s. Hörzhausen
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Kühbach)
Harteshusa; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im
frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, IV, 19 Herteshusa.
Hegau (Gau, Landgrafschaft). Der H. (zu *kev-
Bergrücken?) zwischen Konstanz, Schaffhausen, Geisingen, Immendingen,
Überlingen, Neuhausen ob Eck (Egg) und Randen wird als Grafschaft erstmals 787
erwähnt. Er war eine Kernlandschaft des Herzogtums Schwaben. Um 1180 fiel er
von den Grafen von Pfullendorf an Kaiser Friedrich I. Barbarossa und damit an
die Staufer. Er ging dann mit Nellenburg in der Landgrafschaft Hegau auf, die
1422 an die Herren von Tengen, von 1465 bis 1805 durch Kauf als Landgrafschaft
Nellenburg zu Habsburg/Österreich, 1805 zu Württemberg und 1810 zu Baden kam.
Von dort gelangte das Gebiet 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D5; Gerber, H., Der Hegau,
Landschaft zwischen Rhein, Donau und Bodensee,
1970; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Hegouue,
Heuugowe, Gau am Bodensee, Singen, Stein); Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, II, 9, Hegouwe,Hegau’; Borgolte, M., Geschichte der
Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 59, 198 (Merishausen,
Öhningen, Kirchen im Aitrachtal); Tumbült, G., Die Grafschaft des Hegaus, 1984,
(in) MIÖG Ergbd. 3; Kiewat, R., Ritter, Bauern und Burgen im Hegau, 1986.
Herman von Hermansdorf (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von H. mit dem 1784
erworbenen Bellenberg zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben sowie von 1715 bis 1776 zum Kanton Kocher (zeitweise mit
Dettingen).
L.: Hölzle, Beiwort 58; Kollmer 361; Schulz 264.
Hettingen (Herrschaft, reichsritterschaftlicher
Ort). H. an der Lauchert wird um 1135 erstmals erwähnt (Hatingin) und gehörte
zunächst den Grafen von Achalm und dann den Grafen von Veringen. 1524 erwarben
die Herren von Speth mit der Herrschaft Gammertingen auch H. und bildeten 1599
aus H., Hermentingen und Kettenacker eine eigene Herrschaft. Sie zählte zum
Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. 1806/1827
kamen die Güter an Hohenzollern-Sigmaringen und damit über Preußen (1849) und
Württemberg-Hohenzollern (1945) 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Heuß (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die H. mit dem 1729 erworbenen Trunkelsberg zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. S. Hausen
(,Hausner).
L.: Hölzle, Beiwort 58.
Höchstädt (Landvogteiamt). H. an der Donau bei Dillingen wird 1081 erstmals erwähnt, reicht
aber vermutlich in karolingische Zeit zurück. Im 13. Jahrhundert fiel es von
den Staufern an Bayern, im Spätmittelalter über Bayern-Ingolstadt an
Pfalz-Neuburg. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten Grundstücke in dem
Landvogteiamt H. des Fürstentums Pfalz-Neuburg zum schwäbischen Reichskreis.
Über Pfalz-Neuburg kamen sie zu Bayern.
L.: Wolff 140; Wallner 690 SchwäbRK 98.
Hohenberg (Grafschaft). Die Burg Oberhohenberg im
Kreis Rottweil war der Stammsitz der 1170 erstmals erwähnten, vom Haus
Zollern/Hohenzollern abstammenden Grafen von H. Sie verkauften ihr im 12. und
13. Jahrhundert erworbenes Gebiet (Rottenburg, Horb, Oberndorf, Spaichingen,
Haigerloch) 1380/1381 an Habsburg, unter dem die zum österreichischen
Reichskreis zählende Herrschaft H. mit dem Verwaltungsmittelpunkt Rottenburg
einen wesentlichen Bestandteil Schwäbisch-Österreichs
(Österreichisch-Schwabens) bis zum Ende des alten Reiches bildete.
Verwaltungssitz war Fridingen an der Donau. 1497
fiel Haigerloch an die Grafen von Zollern/Hohenzollern. 1805 kam H. mit rund
750 Quadratkilometern und rund 48000 Einwohnern an Württemberg. Damit gelangte
das Gebiet 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 44; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E4; Hagen, K., Die Entwicklung des Territoriums der Grafen von
Hohenberg, 1914, Darstellungen aus der württembergischen Geschichte 15;
Stemmler, E., Die Grafschaft Hohenberg und ihr Übergang an Württemberg, 1950;
Müller, K., Quellen zur Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte der Grafschaft
Hohenberg, 1953.
Hohenfreyberg (reichsritterschaftliche Herrschaft). H.
nordwestlich Füssens zählte zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben. S. a. Freiberg.
L.: Wolff 509 (fälschlich zum Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee).
Hohenlohe-Waldenburg (Reichsgrafen). An einer wichtigen
Fernstraße vom Rhein zur Donau erscheint 1253
die vermutlich in staufischer Zeit als Reichsburg ausgebaute Burg Waldenburg
als Lehen des Hochstifts Regensburg der Herren von Hohenlohe, welche die Vogtei
über Öhringen hatten. 1551/1555 wurde Waldenburg Sitz der 1551 entstandenen
Hauptlinie H., die 1615 in die Linien Hohenlohe-Pfedelbach (bis 1728),
Hohenlohe-Waldenburg (bis 1679) und Hohenlohe-Schillingsfürst weiter aufgeteilt
wurde. Die Linie H. wurde 1667 rekatholisiert und (1679) von
Hohenlohe-Schillingsfürst beerbt, das sich in Hohenlohe-Bartenstein und
Hohenlohe-Schillingsfürst teilte. 1744 wurden die Grafen zu Reichsfürsten
erhoben. Um 1800 umfasste H. mit Hohenlohe-Schillingsfürst etwa 12
Quadratmeilen. 1806 kam Waldenburg an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg. S. Hohenlohe.
L.: Wolff 119; Schumm, K., 700 Jahre Stadt Waldenburg, 1954.
Hohenzollern-Sigmaringen (Grafen, Reichsfürsten). Durch
Erbteilung entstand 1575 die Linie H. der Grafen von Hohenzollern, welche die
Grafschaft Sigmaringen mit den Klöstern Hedingen und Inzighofen, die Herrschaft
Haigerloch mit Kloster Gruol, die Grafschaft Veringen und die Herrschaft
Wehrstein erhielt. 1623 gewann sie die Reichsfürstenwürde, 1653 Sitz und Stimme
im Reichsfürstenkollegium. 1634 fiel das zwischenzeitlich abgespaltete
Haigerloch wieder an. 1803 erhielt das zum schwäbischen Reichskreis zählende H.
durch § 10 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 für seine
Feudalrechte in den Herrschaften Boxmeer (Boxmer), Diksmuide (Dixmüde),
‚s-Heerenberg (Berg), Gendringen, Etten, Wisch (Visch), Pannerden und
Millingen-aan-den-Rijn (Millingen, Mühlingen) und für seine Domänen in Belgien
die Herrschaft Glatt des Stifts Muri, die Klöster Inzigkofen, Beuron
(Klosterbeuren) und Holzen (Holzheim) (im Augsburgischen), 1806 durch die
Rheinbundakte die ehemals österreichischen Mediatklöster Habsthal und Wald, die
Herrschaft Achberg und Hohenfels des Deutschen Ordens, die Souveränität über
die Herrschaften Jungnau und Trochtelfingen sowie den nördlich der Donau gelegenen Teil der Herrschaft Messkirch der
Fürsten von Fürstenberg, die vormals Salem gehörige Herrschaft Ostrach, die
ehemals buchauische Herrschaft Straßberg der Fürsten von Thurn und Taxis sowie
die ritterschaftlichen Herrschaften Gammertingen und Hettingen der Freiherren
von Speth. 1805 wurde H. durch Verzicht Österreichs auf seine Lehnshoheit
souverän. 1806 schloss es sich dem Rheinbund, 1815 dem Deutschen Bund an. Am 7.
12. 1849 dankte der Fürst zugunsten Preußens ab. 1945 kam Sigmaringen an
Württemberg-Hohenzollern, 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 168; Wallner 687 SchwäbRK 39; Klein 148; Graf Stillfried, R.,
Stammtafel des Gesamthauses Hohenzollern, 1879; Hintze, O., Die Hohenzollern
und ihr Werk, 3. A. 1916, Neudruck 1987; Kreis Sigmaringen, bearb. v. Hossfeld,
F., 1942; Baur, W., Die Stadt Sigmaringen, 1956; Mayer, D., Die Grafschaft
Sigmaringen und ihre Grenzen im 16. Jahrhundert. Die Rolle des Forsts beim
Ausbau der Landeshoheit, 1959; Der Kreis Sigmaringen, 1963; Kaufhold,
W./Seigel, R., Schloss Sigmaringen und das fürstliche Haus Hohenzollern an der
oberen Donau, 1966; Bader, K., Der deutsche
Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978;
Schäfer, R., Die Rechtsstellung der Haigerlocher Juden im Fürstentum
Hohenzollern-Sigmaringen von 1634-1850, 2002; Vom Fels zum Meer, hg. v. Haus
der Geschichte Baden-Württemberg, 2002.
Hornstein (Freiherren, Reichsritter). Nach der
Burg H. am Laucherttal bei Sigmaringen nannten sich seit 1244 Herren. Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von H., die bereits 1488 Mitglied der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee waren, mit
der 1579/1623 von Werner von Reischach erworbenen Herrschaft Hohenstoffeln zum
Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. Mit dem im 14. Jahrhundert erworbenen
Göffingen und Grüningen waren sie im Kanton Donau
immatrikuliert. Nachdem sie 1773 von den Freiherren von Rost Göttelfingen und
Vollmaringen und 1770 das halbe Zimmern unter der Burg erlangt hatten, waren
sie damit dem Kanton Neckar inkorporiert. Nach der Erbteilung 1686 entstanden
mehrere Linien (Binningen, Grüningen, Weiterdingen). Die Linie Binningen hatte
Hinterstoffeln, Mittlerstoffeln (Mittelstoffeln) und Binningen, die Linie
Weiterdingen Vorderstoffeln, Schloss und Dorf Weiterdingen, Bietingen und Gut
Homboll, die 1805 an die Linie Binningen gelangten. Die Güter fielen 1806 an
Württemberg, das sie 1810 größtenteils an Baden gab. Damit gelangte das Gebiet
1951/1952 an Baden-Württemberg. Vielleicht waren die H. am Ende des Heiligen
Römischen Reiches auch im Ritterkreis Franken immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592;Schweizer, Geschichte des freiherrlichen
Hauses Hornstein, (in) Archiv für Geschichte, Genealogie, Diplomatik 1846;
Hölzle, Beiwort 59, 60, 64; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St.
Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34; Ruch Anhang 4, 77-80; Riedenauer 124;
Danner, W., Die Reichsritterschaft im Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten
Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert, 1969.
Hörzhausen (Grafschaft südlich der Paar rechts der Donau, Harteshusa)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Kühbach)
Harteshusa; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im
frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, IV, 19 Herteshusa.
Ichenhausen (reichsritterschaftlicher Ort). I. an
der unteren Günz gehörte vom 14. Jahrhundert bis 1574 überwiegend den Herren
von Roth als Lehen Burgaus. 1574 verkauften die Roth an Bernhard vom Stein zum
Rechtenstein (Stain von Rechtenstein) zu Niederstotzingen und Harthausen. Von
dessen Nachkommen fiel das zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben zählende I. 1806 an Bayern.
L.: Wolff 508; Sinz, H., Geschichtliches vom ehemaligen Markt und der
nunmehrigen Stadt Ichenhausen, 1926, Ergänzungsband 1935.
Illereichen (Herrschaft), Illereichheim. Die
Herrschaft I. an der Iller, die von 1771 bis 1778 durch Verkauf von Seiten der
Grafen von Limburg-Styrum an die Grafen Palm gelangt war, gehörte seit dem Ende
des 18. Jahrhunderts über die Grafen Schwarzenberg zum schwäbischen Reichskreis
und zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. 1776 erscheint in der Reichsmatrikel der Eintrag I. Mit der
Mediatisierung fiel I. an Bayern.
L.: Wolff 508; Bader, Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen
Entwicklung, 2. unv. A. 1978, 133.
Illertissen (reichsfreie Herrschaft). In
vorgeschichtlich besiedelter Gegend gelegen erscheint I. 954 erstmals (Tussen).
Mindestens seit 1181 unterstand es den Grafen von Kirchberg, die es zeitweise
zu Lehen ausgaben. Von 1520 bis 1756 war es durch Kauf reichsfreie, zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben zählende Herrschaft
der Memminger Patrizierfamilie Vöhlin. 1756 fiel es durch Verkauf der verarmten
Vöhlin an Bayern.
L.: Wolff 136, 508; Nebinger, G./Rieber, A., 1000 Jahre Illertissen, 1954;
Habel, H., Landkreis Illertissen, 1967.
Innviertel (Landschaft, Gebiet). I. ist die
zwischen Salzach, unterem Inn, Donau und
Hochstift Salzburg gelegene Landschaft um den Hauptort Ried. Sie kam nach dem
bayerischen Erbfolgekrieg 1779 im Frieden von Teschen an Österreich. Von 1809
bis 1814 fiel sie kurzzeitig an Bayern zurück.
L.: Wolff 27; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) E3; Das Innviertel,
(in) Oberösterreich 16 (1966); Schwentner, G., Das Landgericht Schärding, 2014.
Isengau (Gau zwischen Isen rechts der Isar und
Vils rechts der Donau Ysinachgouue,
Hisiniggouuue, Isinincgouua)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 11 (Winhöring,
Oberdingolfing, Goldern, Frichlkofen, Daibersdorf bzw. Deibersdorf, Tichling,
Pilberskofen, Heilberskofen, Bergham, Mamming, Bachhausen, Berg, Kuttenkofen,
Schmidlkofen, Adlkofen, Hirnkofen, Graflkofen, Anterskofen bzw. Anderskofen,
Griesbach, Gablkofen, Obergünzkofen, Untergünzkofen, Reichersorf, Falkenberg,
Oberhöft bzw. Oberheft, Pfistersham bzw. Pfisterham, Volksdorf, Heißprechting,
Oberellbach, Unterellbach, Obereschlbach, Untereschlbach, Mertsee, Geigenkofen,
Langenkatzbach, Bachham, Taubendorf, Windorf bzw. Wiendorf); Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27, Isanahgouwe, ‚Isengau‘.
Jettingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). J.
an der Mindel bei Günzburg unterstand ursprünglich dem Hochstift Augsburg und
den Markgrafen von Burgau. Als deren Lehen kam es im 13. Jahrhundert an die
Ministerialen von J. (Uettingen). Ihnen folgten von 1351 bis 1469 die
Knöringen, dann bis 1747 die Stein zu Ronsberg (Stain zu Ronsberg), welche die
Herrschaft Eberstall mit Oberwaldbach, Ried und Freihalden hinzuerwarben, und
ab 1748 die Schenk Freiherren von Stauffenberg. Die reichsritterschaftliche
Herrschaft zählte zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben. 1806 fiel J. an Bayern.
L.: Wolff 508; Hartmann, C., Ortsgeschichte der Marktgemeinde Jettingen, 1953.
Kaisheim, Kaisersheim (Reichsstift). 1133 (bzw.
1135) gründeten die Grafen von Lechsgemünd (Lechsgemünd-Graisbach) auf ihrem
Familiengut das Zisterzienserkloster K. (Kegesheim) bei Donauwörth. 1135 bestätigte der König, 1147/1185 der Papst die
Stiftung. Obwohl Kaiser Karl IV. 1363 die Reichsunmittelbarkeit gewährte und
1370 die Vogtfreiheit bekräftigte, konnte die sich zur Festigung ihrer Stellung
auch Kaisersheim nennende Abtei nur nach langem Ringen (1656/1757) die
Reichsunmittelbarkeit gegenüber dem seit 1342 den Grafen von Graisbach (bzw.
Lechsgemünd-Graisbach) folgenden Herzog von Bayern (1505 Pfalz-Neuburg)
durchsetzen. Das Gebiet des Stiftes (3-6 Quadratmeilen Streubesitz mit 9537
Bewohnern) umfasste unter anderem die Pflegeämter Biberachzell mit den Herrschaften
Biberachzell (Biberach Zell), Biberberg und Oberhausen, Lauingen, Nördlingen
und Stotzingen. 1802/1803 kam K. zu Bayern und wurde säkularisiert.
L.: Wolff 186; Zeumer 552ff. II a 36, 7/37, 1; Wallner 687 SchwäbRK 41; Reindl,
L., Geschichte des Klosters Kaisheim, 1926; Huber, K., Die Zisterzienserabtei
Kaisheim, Diss. Erlangen 1928; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des
alten Reiches, 1938; Hoffmann, H., Die ältesten Urbare des Reichsstiftes
Kaisheim 1319-1352, 1959; Morimond et son Empire, 1994, 175; Maier, B., Kloster
Kaisheim, 1999.
Kallenberg (Herrschaft). Die Herrschaft K. gehörte
am Ende des 18. Jahrhunderts im Rahmen von Schwäbisch-Österreich zum
österreichischen Reichskreis.
L.: Wolff 46; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Vorderösterreich an oberem Neckar und
oberer Donau, hg. v. Zekorn, A. u. a., 2002.
Kaltenburg (reichsritterschaftliche Burg). Die Burg K. am Übergang einer Römerstraße über die Lone bei Niederstotzingen wird um 1240 erstmals erwähnt. Nach ihr nannten sich ministerialische Herren von K. Um 1349 saß auf der Burg ein Vogt der Grafen von Helfenstein. Graf Ulrich der Jüngere verkaufte K. als Inhaber der Herrschaft Heidenheim an die Riedheim, die sie 1393 Bayern-Ingolstadt zu Lehen auftrugen. Von 1496 bis 1821 war die zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben zählende Burg in Händen der Riedheim-Remshart. 1806 kam sie an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Kempten (gefürstete Abtei, Fürststift,
Residenz). K. an der Iller wird erstmals als spätkeltische Siedlung Cambodunum
(um Christi Geburt) von Strabo erwähnt. 15 v. Chr. wurde es von den Römern
erobert, die dort eine Siedlung mit Markt, Tempeln und Thermen errichteten, die
ihrerseits im 3. Jahrhundert von den Alemannen zerstört wurde. 742/743 gründete
vielleicht das Kloster Sankt Gallen in Kempten eine Zelle und 752 ein
Benediktinerkloster, das karolingisches Eigenkloster wurde. 1062 bestätigte
König Heinrich IV. seine durch mehrfache Vergabungen (vor 963 Augsburg, 1026
Schwaben, 1065 Rheinfelden) bedrohte Reichsunmittelbarkeit. 1348 wurde der Abt
als Fürstabt betitelt, 1360 wurde das Kloster von Kaiser Karl IV. zum
Fürststift erhoben, das 1419 exemt wurde. Sein Herrschaftsgebiet entwickelte
sich aus einer dem Kloster durch Kaiser Karl dem Großen im 9. Jahrhundert
verliehenen Immunität, die zwischen 1062 und 1213 zur Grafschaft erhoben wurde.
1213 gingen durch Verleihung König Friedrichs II. die zuletzt von den Staufern
ausgeübten Grafenrechte und Vogteirechte an den Abt über. Weitere Käufe
rundeten im 17. und 18. Jahrhundert das Gebiet ab. Bis 1803 war dann das
Fürststift nach dem Hochstift Augsburg das größte geistliche Herrschaftsgebiet
in Ostschwaben. Es gehörten bei der Säkularisation (1803) zum Stift die 1728
mit Stadtrecht ausgestattete sogenannte Stiftsstadt unmittelbar vor den Toren
der Reichsstadt K. und die Marktflecken Sulzberg, Unterthingau (Thingau),
Günzburg (Obergünzburg), Ronsberg, Dietmannsried, Grönenbach, Legau, Altusried
und Buchenberg sowie Martinszell (Sankt Martinszell) und die Herrschaften
Wagegg, Westerried, Rothenstein, Kalden (Calde),
Theinselberg-Hetzlinshofen-Herbishofen (Teisselberg-Hetzlingshofen-Erbishofen),
Hohenthann (Hohentann) und Kemnat (Kemnath) Das Gebiet war in die acht
Pflegämter Sulzberg und Wolkenberg, Unterthingau, Kemnat, Liebenthann oder
Günzburg (Obergünzburg), Falken, Grönenbach, Hohentann oder Lautrach und das
Pflegamt diesseits der Iller gegliedert. Als Exklave unterstand dem Abt auch
die Obervogtei Binswangen. Wegen Lautrach (Lauterach) und Langenegg zählte der
Abt zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des
Ritterkreises Schwaben. Für einen Teil der Eingesessenen war er gegenüber den
Kantonen Hegau und Donau steuerpflichtig.1803
fiel das Stift mit 18 Quadratmeilen weitgehend geschlossenem Gebiet und 40000
Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 2158; Zeumer 552 II a 28; Wallner 685 SchwäbRK 7; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F5, III 38 (1789) D4; Ruch Anhang 82; Wagner, F., Die
Römer in Bayern, 4. A. 1928; Rottenkolber, J., Geschichte des hochfürstlichen
Stiftes Kempten, 1933; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten
Reiches, 1938; Weitnauer, A., Kempten 1949; Schwarzmaier, H., Königtum, Adel
und Klöster im Gebiet zwischen Iller und Lech, 1961; Dertsch, R., Stadt- und
Landkreis Kempten, 1966; Blickle, P., Kempten, 1968: (in) Historischer Atlas
von Bayern, Teil Schwaben; Hermann, N., Kempten und das Oberallgäu, 2. A. 1984;
Geschichte der Stadt Kempten, hg. v. Dotterweich, V., 1989; Böck, F., Kempten
im Umbruch, 1989; Fahlbusch, F., Kempten, LexMA 5 1990, 1103; Walter, M., Das
Fürststift Kempten, 1995; Bürgerfleiß und Fürstenglanz, hg. v. Jahn, W. u. a.,
1998; Petz, W. Zweimal Kempten, 1998; Böck, F., Ein Einzelfall? (in) Suevia
Sacra, hg. v. Liebhart, W. u. a., 2001; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 666, 1, 2,292.
Künzinggau (Cunzingouui, Gau südlich der
niederbayerischen Vils, rechts der Donau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5 (Perbing);
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 30, 32, Chwinzinggouwe,
303 Quinzingouwe.
Lasser genannt von Halden (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von L. mit dem 1765
erworbenen und 1798 an die Freiherren von Lassberg und von Deuring gelangten
Autenried zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. (Autenried fiel an Bayern.)
L.: Hölzle, Beiwort 59.
Lauingen (Reichsstadt). L. an der Donau wurde vermutlich im 6. oder 7. Jahrhundert
alemannisch besiedelt. Im 12. Jahrhundert kamen die ansehnlichen Güter des
Klosters Fulda über die Markgrafen von Vohburg und Giengen sowie die Güter der
1156 ausgestorbenen Herren von Werde an die Staufer. 1193 wurde Albertus Magnus
(Albert von Bollstädt) in L. geboren. 1268 kam L. an Bayern. Zwischen 1291 und
1504 versuchte es vergeblich die Reichsunmittelbarkeit zurückzugewinnen.
Zwischen 1325 und 1333 wurde es mehrfach verpfändet. Innerhalb Bayerns fiel es
1392 an Bayern-Ingolstadt, danach an Bayern-Landshut, 1503/1504 an
Pfalz-Neuburg. Die 1542 durchgeführte Reformation wurde zwischen 1616 und 1618
beseitigt. Über Pfalz-Sulzbach (1742) kam L. 1777 zu Bayern.
L.: Wolff 140; Rückert, G., Die Anfänge der Stadt Lauingen, Zs. d. hist. Ver.
f. Schwaben 57 (1950); Einleitung zum Einwohnerbuch für den Stadt- und
Landkreis Dillingen an der Donau, 1961.
Laupheim (Herrschaft, reichsritterschaftlicher
Ort). Nach dem 778 erstmals erwähnten L. (Louphaim) an der Riss nannten sich
seit 1110 bezeugte Herren von L., die im Dienst der Grafen von Kirchberg
standen. Die Herrschaft L. kam von den Staufern über die Truchsessen von
Waldburg und die Herren von Waldsee 1331 an Österreich, das 1407 die Herren von
Ellerbach, die 1362 das Pfand erlangt hatten, damit belehnte. Nach dem
Aussterben der Ellerbach fiel die zum Kanton Donau
des Ritterkreises Schwaben zählende Herrschaft 1582 an die Welden, 1806 an
Württemberg und damit L. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508; Schenk, G., Laupheim, 1976; Diemer, K., Laupheim, 1979.
Liebenstein (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die seit 1243 bezeugten Freiherren von L. (Archiv 1678
teilweise an Württemberg) mit Buttenhausen (1782 von den Freiherrn von
Gemmingen erworben), zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben. Wegen des halben Köngen waren sie dem Kanton Neckar
inkorporiert. Mit dem 1467 erworbenen Jebenhausen sowie mit den später
aufgegebenen Gütern Eschenbach, L., Schlat, Steinbach und Teilen von Bönnigheim
waren sie auch Mitglied im Kanton Kocher. L., Kaltenwesten und Ottmarsheim
kamen an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 533; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59, 62; Hellstern 208; Kollmer 379; Schulz 267; Archiv der Freiherren
von Liebenstein, Jebenhausen, bearb. v. Burkhardt, M. u. a., 2001; Neumaier
153.
Linz (an der Donau)
(Bistum, Residenz des Erzherzogs von Österreich). 1783/1785 wurde innerhalb der
Kirchenprovinz Wien für Oberösterreich in dem nach einer keltisch-römischen
Siedlung (Lentia) und einer um 800 erwähnten Burg und Kirche (Linze) in der
ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts unter den babenbergischen Herzögen von
Österreich zur Stadt entwickelten L. das Bistum L. eingerichtet.
L.: Ferihumer, H., Die kirchliche Gliederung des Landes ob der Enns im
Zeitalter Kaiser Josephs II., 1952; Ruhsam, O., Historische Bibliographie der
Stadt Linz, 1989; Mayrhofer, F./Katzinger, W., Geschichte der Stadt Linz, 1990;
Marckhgott, G., Linz, LexMA 5 1991, 2003; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 338.
Lupfen (Herren, Grafen). Die 1065 erstmals
genannten Herren von L. hatten die Herrschaft um die Burg L. bei Tuttlingen an
der oberen Donau inne. 1251 erbten sie von den
Grafen von Küssaberg Stühlingen. Nach 1256 teilten sie sich in die Linien
Lupfen-Lupfen (bis 1439) und Lupfen-Stühlingen (bis 1582). Lupfen-Lupfen
verkaufte 1437 die Stammgüter um L. an Rudolf von Fridingen, der sie 1444 an
Württemberg gab. 1404 erwarb die Linie Lupfen-Stühlingen die Herrschaft Hewen
als Afterpfand Habsburgs. 1582 starben die Grafen aus und vererbten ihre zum
schwäbischen Reichskreis zählenden Güter (Stühlingen, Hewen) an die 1637
aussterbenden Erbmarschälle von Pappenheim. Über diese fielen 1639
Landgrafschaft Stühlingen und die Herrschaft Hewen an die Grafen von
Fürstenberg. Nach der Mediatisierung kam L. über Baden zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161; Wallner 684 SchwäbRK 1; Wilhelm, L., Unsere Trossinger Heimat,
1927; Wais, R., Die Herren von Lupfen-Stühlingen bis 1384, 1961; Oka, H., Die
Erbschaftsteilung der Grafen von Lupfen, ZGO 144 (1996), 215.
Marahafeld s. Marchfeld (Gau östlich Wiens zwischen Donau und March)
Marchfeld (Gau östlich Wiens zwischen Donau und March, Marahafeld)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 61, Marahafeld.
Mengen (Herrschaft, reichsstadtähnliche Stadt).
M. nahe der Mündung der Ablach in die Donau wird
anlässlich der Übertragung durch Kaiser Ludwig den Frommen an Buchau 819
erstmals erwähnt. Vor 1257 wurde vermutlich von den Staufern eine neue Siedlung
errichtet. Von 1285 bis 1312 hatten die Habsburger die Vogtei. Danach wurde M.
an habsburgische Amtleute und 1384 an die Truchsessen von Waldburg verpfändet.
Es zählte zum österreichischen Reichskreis. 1680 löste es sich an Österreich
zurück und kam 1805 an Baden, dann an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Laub, J., Geschichte der vormaligen
fünf Donaustädte in Schwaben, 1894; Rothmund,
P., Die fünf Donaustädte in
Schwäbisch-Österreich, Diss. phil. Tübingen 1955; Mayer, D., Die Grafschaft
Sigmaringen und ihre Grenzen im 16. Jahrhundert, 1959; Der Kreis Saulgau, 1971;
Das alte Mengen, hg. v. Bleicher, W., 1988.
Meßkirch, Messkirch, Mößkirch, Möskirch
(Herrschaft). M. an der Ablach bei Sigmaringen wird 1202 erstmals erwähnt. Um
1210 kam die Herrschaft M. bei Aussterben der Grafen von Rohrdorf erbweise an
eine Nebenlinie der Truchsessen von Waldburg, 1319/1354 erbweise an die Herren
von Zimmern, nach deren Aussterben 1594 an die Grafen von Helfenstein und
1626/1627 erbweise an die Grafen von Fürstenberg. Innerhalb der Grafen von
Fürstenberg stand die zum schwäbischen Reichskreis zählende Herrschaft zunächst
der Linie Fürstenberg-Messkirch, seit 1744 der Linie Fürstenberg-Stühlingen zu.
Sie bestand aus der eigentlichen Herrschaft M. mit der gleichnamigen Stadt und
der Herrschaft Waldsberg mit mehreren Dörfern. 1806 fiel die 270
Quadratkilometer umfassende Herrschaft mit dem südlich der Donau gelegenen Teil an Baden, im Übrigen an
Hohenzollern-Sigmaringen und damit an Preußen, 1951/1952 aber das Gebiet
insgesamt an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 175; Wallner 687 SchwäbRK 29; Messkirch gestern und heute, 1961;
Götz, F., Kleine Geschichte des Landkreises Stockach, 1966; Heim, A., Messkirch
- Bibliographie, 1988; Heim, A., Die Stadt der Fürstenberger. Geschichte, Kunst
und Kultur des barocken Messkirch, 1990; Schmid, H., Die Statuten des
Landkapitels Messkirch von 1719, 1999.
Möhringen (Herrschaft). M. im Versickerungsgebiet
der Donau bei Tuttlingen wird 882 erstmals
genannt. Im 10. Jahrhundert kam es von dem letzten Alaholfinger an die Abtei
Reichenau. Vögte waren wohl ursprünglich Herren von Möhringen, seit 1308 die
Herren von Klingenberg. Um 1300 wurde der Ort Stadt. 1520 wurde die Herrschaft
an Fürstenberg verkauft, das sie 1525 an das Schaffhauser Geschlecht Amstad (am
Staad) veräußerte, 1553 aber zurückerwarb. Über Württemberg (1806) kam M.
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 174; Hölzle, Beiwort 44; Bühler, F., Heimatbuch Möhringen, 1958.
Mühlheim (an der Donau)
(Herrschaft). 790 wird M. am Platz einer römischen Siedlung erstmals erwähnt.
Die Neugründung durch die Grafen von Zollern (Hohenzollern) vor 1241 wurde
Mittelpunkt einer Herrschaft, die 1391 mit Bronnen, Kolbingen, Beuron, Irndorf,
Buchheim, Worndorf, Königsheim, Mahlstetten, Böttingen und Stetten sowie der
Vogtei über Kloster Beuron an die Herren von Weitingen und von diesen 1409 samt
Nendingen an die Herren von Enzberg verkauft wurde. Seit 1544 stand vertraglich
die hohe Obrigkeit der Grafschaft Hohenberg und damit Habsburg/Österreich zu.
1806 kam die Herrschaft Enzberg an Württemberg und damit M. 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509; Bauser, F., Mühlheim und die Herren von Enzberg, 1909; Blessing,
E., Mühlheim an der Donau, 1985.
München (Stadt, Residenz des Herzogs von Bayern
[Alter Hof] und neue Residenz). 1157/1158 zerstörte Heinrich der Löwe, der seit
September 1156 Herzog von Bayern war, die über die Isar führende Zollbrücke des
Bischofs von Freising in Oberföhring und verlegte gegen Abfindung den Markt von
Oberföhring nach M. (Munichen), dessen ältere Geschichte (Funde 4000 Jahre
alter Tongefäßbruchstücke in der Nähe des Kultusministeriums 2003) weitgehend
unbekannt ist. 1180 kam M. beim Sturz Heinrichs des Löwen wieder an das
Hochstift Freising, 1240 erneut an Bayern. Seit 1255 wurde es zunächst neben Donauwörth, Dachau, Neuburg und Wolfratshausen, später
allein Sitz des Herzogtums Oberbayern (seit 1392 Bayern-Münchens). S.
Bayern-München.
L.: Wolff 136; Solleder, F., München im Mittelalter, 1938, Neudruck 1952;
Schattenhofer, M., Die Anfänge Münchens, (in) Abensberger Vorträge, hg. v.
Bosl, K., 1978, 7ff.; München, Musenstadt mit Hinterhöfen. Die
Prinzregentenzeit 1886-1912, hg. v. Prinz, F./Kraus, M., 1988; Maier, L., Stadt
und Herrschaft, 1989; Schmid, A., München, LexMA 6 1992, 897; Geschichte der
Stadt München, hg. v. Bauer, R., 1992; Fenzl, F., Münchner Stadtgeschichte,
1994; Zerback, R., München und sein Stadtbürgertum, 1997; Bauer, R., Geschichte
Münchens, 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 2, 392, 394; Hartmann, P., Münchens Weg in die
Gegenwart, 2008; München, Bayern und das Reich im 12. und 13. Jahrhundert, hg.
v. Seibert, H. u. a., 2008.
Munderkingen (reichsstadtähnliche Stadt). Die von den
Herren von Emerkingen gegründete Stadt M. kam vor 1297 an Habsburg. 1384/1386
verpfändete Habsburg die mit reichsstadtähnlichen Rechten ausgestattete Stadt
an die Truchsessen von Waldburg. 1680 löste sich die zum österreichischen
Reichskreis gezählte Stadt an Österreich aus. 1805 kam sie an Württemberg und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Rothmund, P., Die fünf Donaustädte in Schwäbisch-Österreich, Diss. phil.
Tübingen 1955.
Münster (Dorf). Das Dorf M. bei Donauwörth gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über
den Abt des Kreuzklosters in Donauwörth zum
schwäbischen Reichskreis. 1802/1803 fiel es an Bayern.
L.: Wolff 229; Wallner 690 SchwäbRK 97.
Muntericheshuntari bzw. Muntricheshuntera (Gau um
Munderkingen an der Donau südwestlich Ulms,
Muntharicheshuntari), s. a. Munigiseshuntari (bzw. Munigiseshuntere).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 14 (Aderzhofen,
Dieterskirch, Reutlingendorf); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen,
1961, II, 78, 82, 83, 89, IV, 8, Muntericheshuntari, s. Ortsname Munderkingen;
Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit,
1984, 122.
Neubronner von Eisenburg (Reichsritter). Bis zu
ihrem Aussterben im 17. Jahrhundert zählten die N. zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 59.
Neuburg (Fürstentum, seit etwa 1700 Herzogtum,
Residenz des Herzogs von Bayern bzw. Pfalzgrafen bei Rhein). Nach keltischen
und römischen Siedlungen errichteten die Herzöge der Bayern in der
Landnahmezeit auf einem Jurarücken an der Donau
die schon bei dem Geographen von Ravenna (7. Jh.) bezeugte civitas nova (N.).
742 wurde sie Sitz eines bis 801/807 bestehenden Bistums. N. selbst fiel 788 an
den König, im 10. Jahrhundert aber wieder an die Herzöge von Bayern. Seit dem
12. Jahrhundert kam N. an die Pappenheim (Heinrich von Kalendin), 1247
gewaltsam wieder an Bayern. 1392 wurde es Bayern-Ingolstadt zugeteilt, 1445
Bayern-Landshut. Nach dem bayerischen Erbfolgekrieg 1505 wurde es Sitz des
räumlich nicht geschlossenen, aus Teilen Bayern-Landshuts (Niederbayerns) und
Bayern-Münchens (Oberbayerns) gebildeten Fürstentums (N. bzw.) Pfalz-Neuburg
(Höchstädt, Monheim, Graisbach, Neuburg, Reichertshofen, Heideck, Hilpoltstein,
Allersberg, Burglengenfeld, Sulzbach, Schwandorf, Parkstein, Weiden,
Regenstauf, Kallmünz, Hemau, Lupburg und Laaber), dessen erster Fürst
Ottheinrich war. Ihm folgte 1557 nach dem Wechsel Ottheinrichs in die Pfalz
Wolfgang von Zweibrücken-Veldenz und diesem sein Sohn Philipp Ludwig, der
zweien seiner Brüder für deren Lebzeiten unselbständige Teilfürstentümer
einrichtete. Über die Heirat Pfalzgraf Philipp Ludwigs mit Anna von
Jülich-Kleve-Berg wurden 1609/1614/1666 Jülich und Berg sowie 1670 Ravenstein
gewonnen. 1614 wurde beim Tod Philipp Ludwigs in N., Neuburg-Sulzbach und
Neuburg-Hilpoltstein (1644 an N. zurück) geteilt. 1685 fiel die Pfalz an. Beim
Erlöschen Neuburgs (Pfalz-Neuburgs) erbte 1742 Neuburg-Sulzbach die Stammlande
Neuburgs, Jülich-Berg und die Pfalz, 1777 folgte Neuburg-Sulzbach bzw.
Pfalz-Sulzbach auch in Bayern nach. S. Pfalz-Neuburg.
L.: Wolff 140; Beitelrock, A. v., Geschichte des Herzogtums Neuburg oder der
Jungen Pfalz, 1858ff.; Heider, J., Neuburg, die junge Pfalz und ihre Fürsten,
1955; Kaess, F./Seitz, R., Neuburg an der Donau.
Stadt der Renaissance und des Barock, 1986; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 410.
Neuburg (reichsritterschaftliche Herrschaft). N.
an der Kammel zählte zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Wolff 508.
Neufra (reichsritterschaftlicher Ort). N.
(Neuferen) westlich von Gammertingen auf der schwäbischen Alb zählte zum Kanton
Donau des Ritterkreises Schwaben. Über Württemberg
kam N. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Neuhausen (Reichsritter). Von 1548 bis in das 18.
Jahrhundert zählten die N. mit dem halben Gut Schnürpflingen (bis 1662) zum
Kanton Donau und mit halb N. (bis 1699) zum
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Mit Hofen (1369-1753), Oeffingen
(1369-1618), Oberensingen (1550-1640) und Alfdorf (Mitte 16. Jh.-1619) war das
1754 erlöschende Geschlecht auch im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 149, 209; Kollmer 380; Schulz
267.
Nidinga (Gau östlich und nördlich Donaueschingens)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 19, 21, comitatus,
zum Ortsnamen Neudingen; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens
in fränkischer Zeit, 1984, 128 (Neudingen, Klengen).
Niederösterreich (Land, Ländergruppe, Bundesland). Das
Gebiet zwischen Enns und March war südlich der Donau
römische Provinz, nördlich der Donau
germanischer Siedlungsraum. Nach Abzug der Römer drangen Bayern im Westen und
Slawen im Osten ein. Um 790 wurde das ganze Gebiet dem Frankenreich
eingegliedert und einem Markgrafen unterstellt. Von 905/907 bis 955 kam es
unter die Herrschaft der Ungarn. Danach entstand wieder eine bayerische Mark an
der Donau (Ostmark), die Kaiser Otto II. 976 den
Babenbergern verlieh und in der 996 erstmals (Neuhofen an der Ybbs in)
Ostarrichi genannt wurde. 1156 wurde diese Markgrafschaft Herzogtum. 1180 kam
das Land von der Hasel bis zur großen Mühl hinzu, 1254 das Gebiet zwischen Enns
und Hausruck und zwischen Pitten und Wiener Neustadt. Nach dem Aussterben der
Babenberger 1246 nahm 1251 der König von Böhmen das Herzogtum in Besitz, teilte
das Land längs der Enns (östlich der Enns, Österreich [unter der Enns], 1264 N.
[Austria inferior]), verlor es aber 1278 an König Rudolf von Habsburg. Dieser
verlieh es 1282 seinen Söhnen. In einem erweiterten Sinn umfasste N.
(Ländergruppe) im ausgehenden 14. Jahrhundert die Länder N., Oberösterreich,
Steiermark, Kärnten und Krain. Dieses N. wurde von König Maximilian I. dem
österreichischen Reichskreis zugeteilt. Seit 1564 galten nur noch das Land N.
und das Land Oberösterreich als „niederösterreichische Länder“. N. im engeren
Sinn war als Land unter der Enns mit Wien als Zentrum bis 1918 das führende
Erbland der Habsburger. Seit der Verfassung Österreichs vom 1. 10. 1920 gibt es
das Bundesland N. (seit 1986 Sitz in Sankt Pölten), innerhalb dessen Wien als
eigenes Bundesland verselbständigt wurde.
L.: Wolff 25; Lechner, K., Niederösterreich (Österreich unter der Enns), (in)
Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 1, 118;
Topographie von Niederösterreich, hg. v. Verein für Landeskunde von
Niederösterreich, Bd. 1ff. 1871-1915; Vancsa, M., Historische Topographie mit
besonderer Berücksichtigung Niederösterreichs, Dt. Geschichtsblätter 3 (1902);
Vancsa, M., Geschichte von Niederösterreich und Oberösterreich (bis 1526), Bd.
1f. 1905ff.; Grund, A., Beiträge zur Geschichte der hohen Gerichtsbarkeit in
Niederösterreich, (in) Abhandlungen zum Historischen Atlas der österreichischen
Alpenländer, Archiv f. österr. Geschichte Band 99 (o. J.); Hassinger, H./Bodo,
F., Burgenland, ein deutsches Grenzland im Südosten, 1941; Atlas von
Niederösterreich, hg. v. d. Kommission für Raumforschung und Wiederaufbau der
österr. Akademie d. Wiss., 1951ff.; Allgemeine Landestopographie des
Burgenlandes, bearb. v. Burgenländischen Landesarchiv, Bd. 1: Bezirk Neusiedl,
1954, Bd. 2: Bezirk Eisenstadt, 1962; Regele, O., Beiträge zur Geschichte der
staatlichen Landesaufnahme und Kartographie in Österreich bis 1918, 1955;
Grund, A./Giannoni, K. u. a., Niederösterreich I, II 1910, 1957; Wolf, H.,
Niederösterreich, 1956, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas der
österreichischen Alpenländer; Bernleithner, E., Die Entwicklung der
Kartographie in Österreich, Ber. zur dt. Landeskunde 22 (1959); Thenius, E.,
Niederösterreich, 1962; Vorberg, G., Zur Struktur des landesfürstlichen
Besitzes in Niederösterreich, Diss. phil. Wien 1965 (masch.schr.); Winner, G.,
Klosteraufhebungen in Niederösterreich und Wien, 1967; Österreichisches
Städtebuch, hg. v. Hoffmann, A., Bd. 1ff. 1968ff.; Handbuch der historischen
Stätten. Österreich Bd. 1, hg. v. Lechner, K., 1970; Gutkas, K., Geschichte des
Landes Niederösterreich, Bd. 1ff. 1957ff., 6. A. 1983; Zöllner, E., Geschichte
Österreichs, 8. A. Wien 1990; Lechner, K., Die Babenberger. Markgrafen und
Herzöge von Österreich 976-1246, Wien 1976; Berthold, W., Bibliographie zur
Landeskunde von Niederösterreich, 1988; Friesinger, H./Vacha, B., Römer -
Germanen - Slawen in Österreich, Bayern und Mähren, 1988; Feigl, H., Recht und
Gerichtsbarkeit in Niederösterreich, 1989; Urkunde und Geschichte.
Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines
Landesarchivs, bearb. v. Weltin, M., 2004; Niederösterreich im 20. Jahrhundert,
hg. v. Eminger, S. u. a., Bd. 1ff. 2008; Niederösterreichisches Urkundenbuch,
Bd. 1 ff. 2008ff.; Landrechtsentwurf für Österreich unter der Enns 1526, hg. v.
Brauneder, W., 2014.
Niederraunau, Raunau (reichsritterschaftliche
Herrschaft). 1067 erwarb das Stift Sankt Peter zu Augsburg in Raunau bzw. N.
(Ruonen, Raunau) an der Kammel bzw. Kammlach bei Krumbach die Güter Swiggers
von Balzhausen. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts gelangten Güter derer von
Raunau bzw. N. (Rünun, Raunau) durch Übertragung an das Kloster Ursberg.
Daneben hatte 1316 das Hochstift Augsburg Güter. Am Anfang des 15. Jahrhunderts
vereinigten die Herren von Ellerbach die Güter zu einer reichsunmittelbaren
Herrschaft, die 1494 die hohe Gerichtsbarkeit erlangte und zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben steuerte. Diese kam
durch Kauf und Erbe an die Kartause Buxheim, das Frauenkloster in Kaufbeuren,
das Kloster Ursberg, die Ulmer Patrizier Ehinger und Ungelter, die Freyberg,
Hausen, Westerstetten, Freyberg-Eisenberg und Ponickau. Die Herrschaft N.
(Raunau) bestand aus dem Schloss Hohenraunau und dem Marktflecken Niederraunau.
1806 fiel sie an Bayern.
L.: Wolff 508; Miller, L., Geschichtliches vom ehemaligen Markt Niederraunau,
(in) Deutsche Gaue Sonderheft 70, 1908.
Niederstotzingen, Stotzingen (reichsritterschaftlicher
Ort). Nach dem 1143 erwähnten Stotzingen nördlich von Günzburg nannten sich
seit 1286 Ritter. Um 1336 hatten die Riedheim die Oberherrschaft. Um 1450 fiel
N. (Stotzingen) an die Westernach, 1457 durch Verkauf an Puppelin von Stein
(Stein zum Rechtenstein) N. und Oberstotzingen zählten zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben und kamen über Bayern
(1806) und Württemberg (1810) 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509; Mangold, O., Geschichte von Niederstotzingen, 1926; Stockinger,
G., Geschichte der Stadt Niederstotzingen, 1966.
Nordendorf, Norndorf (Herrschaft). Im N. am unteren
Lech bei Donauwörth erscheinen seit 1264 die
Herzöge von Bayern als Lehnsherren zahlreicher Rechte, die zunächst die Herren
von Donnersberg, seit 1290 die verwandten Marschälle von Oberndorf, seit 1455
die Marschälle von Affing, seit 1492 Ritter Mang von Hohenreichen, seit 1498
Ehrentraut von Seyboldsdorf (Ehrentraut die Seyboltsdorferin), seit 1506 Walter
von Gumppenberg, seit 1517 Ernst Marschall zu Oberndorf, seit 1528 die Pimmel
von Augsburg, 1548 die Rehling von Augsburg und seit 1580 durch Kauf die Fugger
in der Linie N. (Fugger-Nordendorf) innehatten. Daneben gab es im 13.
Jahrhundert Herren von N. mit eigenen Rechten. Über die Fugger zählte die
Herrschaft N. innerhalb Burgaus zum schwäbischen Reichskreis. N. fiel bei der Mediatisierung
an Bayern.
L.: Wolff 205; Hölzle, Beiwort 45; Franken, M., Die Alemannen zwischen Iller
und Lech, 1944.
Nordgau, bayerischer (Gau nördlich der Donau zwischen Neuburg und Regensburg, Landschaft,
bayerischer Nordgau). Im Gebiet nördlich der Donau
zwischen Neuburg und Regensburg, das später bis zum oberen Main (1060 Egerland)
ausgedehnt wurde, fassten nach den Karolingern, den Liutpoldingern
(Luitpoldingern), den Markgrafen von Schweinfurt (939-1003), den Grafen von
Sulzbach und den Diepoldingern seit Ende des 12. Jahrhunderts die Grafen von
Wittelsbach Fuß, die 1255 als Herzöge von Bayern den größeren Teil des Gebiets
erwerben konnten. Danach kam als Folge der wittelsbachischen Zweiteilung des
Gebiets von 1329 der Name allmählich ab und seit der ersten Hälfte des 16.
Jahrhunderts hierfür der Name Oberpfalz auf.
L.: Doeberl, M., Die Markgrafschaft und die Markgrafen auf dem bayerischen
Nordgau, 1893; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15
(Nortgouue, Nortgouui, Nordgeuui, Nordgouue, Norgovve, Nordgeuue, Nortgowa,
Nortgowe, Norekawe, Nordgowe, Gau zwischen Regensburg und Fürth, Oberweiling,
Dürn, Mantlach, Hohenschambach bzw. Schambach, Fürth in Bayern, Beilngries,
Bergen, Velden, Kirchenreinbach, Kemnath, Machendorf, Lintach, Schwarzenfeld,
Weilindorf [= Oberweiling?], Förrenbach, Hersbruck, Vorra, Oberkrumbach,
Schnaittach, Oberrüsselbach und Unterrüsselbach bzw. Rüsselbach, Ittling,
Schierstadt (= jetzt Stadtamhof), Großprüfening bzw. Prüfening, Großgründlach
bzw. Gründlach, Walkersbrunn, Eltersdorf, Herpersdorf, Sickenreuth, Wenigrötz
bzw. Wenigritz, Neunburg vorm Wald, Diendorf, Gütenland, Hillstett bzw.
Hiltstedt, Premberg); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II,
36, 37, III, 32, IV, 8, Nordgouwe I, der bayerische Nordgau; Gagel, E., Der
Nordgau im Mittelalter, Oberpfälzer Heimat 13 (1969), 7ff.; Kraus, A.,
Marginalien zur ältesten Geschichte des bayerischen Nordgaus, Jb. f. fränk.
Landesforschung 34/35 (1974/5), 163ff.; Schmid, A., Nordgau, LexMA 6 1993,
1235.
Oberdischingen (reichsritterschaftlicher Ort). Die
Herrschaft O. gehörte zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben. 1661 kam sie an die Schenk von Castell, 1805 an
Württemberg und 1951/1952 ihr Gebiet damit zu Baden-Württemberg. S. a.
Dischingen, Schenk v. Castell
L.: Wolff 508, Hölzle, Beiwort 58.
Oberösterreich (Fürstentum, Bundesland). Das Gebiet
zwischen Donau, Inn und Enns gehörte zunächst
zum keltischen Königreich Noricum, seit 15 n. Chr. zur römischen Provinz
Noricum ripense. Seit dem 6. Jahrhundert wurde es von Bayern besiedelt (748
Mondsee, 777 Kremsmünster). Die wichtigste Stellung errangen die Grafen von
Traungau. 1058 folgten ihnen die Burggrafen (Otakare, Ottokare) von Steyr.
1156/1192 kamen die Güter an die Babenberger, die 1189 Regauer Güter mit
Vöcklabruck, 1216 die Herrschaft Wels, 1224 die Herrschaft Waxenberg und 1271
die Herrschaft Linz, erwarben. Seit 1254/1261/1264 erscheint nach dem
Aussterben der Babenberger und der Lösung der Verbindung des Traungaus mit der
Steiermark durch König Ottokar von Böhmen Austria superior (O., 1264) als
politische und gerichtliche Verwaltungseinheit. Nach Übergang an die Grafen von
Habsburg (1282) kam 1289 das Land westlich der Großen Mühl hinzu. In
kriegerischen Auseinandersetzungen unterwarf Habsburg 1380/1390 die Grafen von
Schaunberg (bzw. Schaunburg). Seit 1453 wurden die Gebiete bzw. Güter der
Hochstifte Salzburg, Regensburg, Freising, Eichstätt und Bamberg zu Landständen
herabgedrückt. Von 1456 bis 1483 wurde O. eigenes Fürstentum, um 1466 auch so
genannt. 1506 wurde im bayerischen Erbfolgekrieg die Herrschaft Wildenegg
(Wildeneck) mit dem Land Mondsee (Mondseeland) und Wolfgangsee von Bayern für
O. erworben. Das früh verbreitete Luthertum wurde durch die Gegenreformation
beseitigt. 1554/1559 setzte sich das Fürstentum Österreich ob der Enns
endgültig gegen Österreich unter der Enns (Niederösterreich) durch. Im Übrigen
wurden in der frühen Neuzeit als (Ländergruppe) O. verschiedentlich auch Tirol
und Vorderösterreich bezeichnet. 1765 kam es zu einem Gebietsaustausch zwischen
O. und Passau. 1779 fiel das Innviertel an O., 1782 Obernberg und Vichtenstein.
1809 an Bayern verlorene Gebiete kamen 1816 zurück. Ab 1784/1804/1815 war O.
Herzogtum, von 1849 bis 1918 selbständiges Kronland (1861 Erzherzogtum), seit
1920 Bundesland Österreichs, von 1938 bis 1945 Hauptteil des Reichsgaus
Oberdonau. In der frühen Neuzeit wurden auch Tirol und die Vorlande
verschiedentlich als O. bezeichnet.
L.: Wolff 26; Lechner, K., Oberösterreich, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 1, 118; Pritz, F., Geschichte des
Landes ob der Enns, Bd. 1f. 1847; Urkundenbuch des Landes ob der Enns, Bd. 1ff.
1852ff.; Vancsa, M., Geschichte Nieder- und Oberösterreichs, Bd. 1f. 1905ff.;
Straßmayr, E., Bibliographie zur oberösterreichischen Geschichte, Bd. 1ff.
1929ff.; Schiffmann, K., Historisches Ortsnamenlexikon des Landes
Oberösterreich, Bd. 1f. 1935ff.; Regele, O., Beiträge zur Geschichte der
staatlichen Landesaufnahme und Kartographie in Österreich bis 1918, 1955;
Strnadt, J., Österreich ob der Enns, (in) Erläuterungen zum Historischen Atlas
der österreichischen Alpenländer 1917, 1956; Ferihumer, H., Oberösterreich,
(in) Erläuterungen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer
1917, 1956; Zibermayr, I., Noricum, Baiern und Österreich, 2. A. 1956; Atlas von
Oberösterreich, hg. i. A. der oberösterr. Landesregierung v. Inst. für
Landeskunde von Oberösterreich, Leitung Pfeffer, F./Burgstaller, E., 1958ff.;
Pfeffer, F., Das Land ob der Enns, 1958; Bernleithner, E., Die Entwicklung der
Kartographie in Österreich, Ber. zur dt. Landeskunde 22 (1959); Hageneder, O.,
Die Geschichte des „Landes“ Oberösterreich, (in) Österreichisches Städtebuch,
hg. v. Hoffmann, A., Bd. 1 1968; Hageneder, O., Die Entstehung des Landes ob
der Enns, (in) Kulturzs. Oberösterreich 18/2 (1968); Österreichisches
Städtebuch, hg. v. Hoffmann, A., 1968ff.; Haider, S., Geschichte
Oberösterreichs, 1987; Landtafel des Erzherzogtums Österreich ob der Enns, hg.
v. Strätz, H., 1990; Oberösterreichische und kaiserliche Zentralbehörden bis
1752, bearb. v. Steuer, P. u. a., 2014.
Oberschwaben (Reichslandvogtei). König Rudolf von
Habsburg fasste nach 1273 das Reichsgut im östlichen Schwaben - südlich der
schwäbischen Alb - zu den Reichslandvogteien Augsburg und O. (Ravensburg)
zusammen. 1487 erwarb Bayern die Reichslandvogtei O., die aber von Österreich
wieder ausgelöst wurde.
L.: Stälin, P., Geschichte Württembergs, Bd. 1 1882ff.; Vorderösterreich. Eine
geschichtliche Landeskunde, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Oberschwaben, Gesicht
einer Landschaft, hg. v. Ott, S., 2. A. 1972; Bradler, G., Die Landschaftsnamen
Allgäu und Oberschwaben in geographischer und historischer Sicht, 1973;
Richter, G., Oberschwaben zwischen Donau, Iller
und Bodensee, 1974; Hofacker, H., Die schwäbischen Reichslandvogteien im späten
Mittelalter, 1980; Riechert, U., Oberschwäbische Reichsklöster im
Beziehungsgeflecht mit Königtum, Adel und Städten, 1986; Oberschwaben, hg. v.
Eitel, P., 1995; Oberschwaben, hg. v. Wehling, H., 1996; Landschaften und
Landstände in Oberschwaben, hg. v. Blickle, P., 2000; Adel im Wandel, hg. v. Bumiller,
C., 2006; Adel im Wandel, hg. v. Hengerer, M. u. a., 2006; Die Integration in
den modernen Staat, hg. v. Hoffmann, C. u. a., 2007.
Oberstadion (Herrschaft). O. südlich von Ehingen an
der Donau wird 1270 erstmals erwähnt (Walter de
Stadegun). Nach ihm nannten sich die zur Reichsritterschaft steuernden Herren
von Stadion, die sich im 14. und 18. Jahrhundert teilten und 1686 in den
Reichsfreiherrenstand und 1711 in den Grafenstand erhoben wurden. Zuletzt
gehörte O. der Linie Stadion-Thannhausen. Über Württemberg kam es 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 53; Lamp, H., Die Kirche in Oberstadion, Diss. phil.
Tübingen 1940.
Oberstotzingen (reichsritterschaftlicher Ort). O.
(1286) und Niederstotzingen nördlich von Günzburg zählten zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben und kamen über
Württemberg 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Niederstotzingen.
L.: Wolff 509.
Oettingen-Wallerstein (Grafen, Fürsten). O. ist eine 1522
entstandene, 1774 gefürstete katholische, dem schwäbischen Reichskreis
zugezählte Linie der Grafen von Oettingen, die 1731 die meisten Güter
Oettingen-Oettingens erbte. 1790 gehörten ihr die Oberämter Alerheim, Bissingen
mit der Herrschaft Hohenburg und der Gemeinde Fronhofen mit Verwalteramt
Diemantstein, Harburg, Hochhaus, Marktoffingen, Neresheim und Wallerstein, die
Herrschaften Burgberg und Seifriedsberg und schließlich die Landeshoheit über
Aufhausen bei Christgarten. Nach § 12 des Reichsdeputationshauptschlusses vom
25. 2. 1803 erhielt sie für die Herrschaft Dagstuhl die Abtei Heiligkreuz
(Heiligenkreuz) zu Donauwörth, das Kapitel Sankt
Magnus zu Füssen und die Klöster Kirchheim, Mönchsdeggingen (Deggingen) und
Maihingen. 1806 fiel das etwa 16 Quadratmeilen große Fürstentum mit 40000
Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 177; Wallner 685 SchwäbRK 8; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am
Ende des alten Reiches, 1938.
Offenburg (Reichsstadt). O. an der Kinzig wird
erstmals 1101 genannt. Der Ort war vermutlich eine Gründung der 1218
aussterbenden Herzöge von Zähringen (Grafen der Mortenau [Ortenau],
Gerichtsvögte von Gengenbach) bei der um 1100 errichteten und seit 1148
belegten Burg an der Kreuzung der Straßen von Straßburg zur Donau und von Basel zum unteren Neckar. 1235 wurde O.
von Kaiser Friedrich II. zur Reichsstadt erhoben. Im 14. Jahrhundert war O. an
Baden und an den Bischof von Straßburg verpfändet, später auch an die Pfalz und
Fürstenberg. 1504 erhielt es nach dem Landshuter Erbfolgekrieg von König
Maximilian ein kleines Herrschaftsgebiet aus Gütern der Pfalz. 1525 führte es
die Reformation, 1530 die Gegenreformation durch. Bei der Reichskreiseinteilung
kam es zum schwäbischen Reichskreis. Um 1550 fiel es infolge Einzugs des
Reichsguts in der Ortenau an Österreich und wurde Sitz der kaiserlichen
Landvogtei Ortenau sowie des Ritterkantons Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Seit 1575 hatte O. zusammen mit Gengenbach und Zell am Harmersbach einen
gemeinsamen Gesandten am Reichstag. 1635 wurde die Reichsstandschaft erneuert.
Mit O. wurden von 1701 bis 1771 die Markgrafen von Baden-Baden belehnt. 1771
fiel O. an Österreich als Schutzherren zurück. 1803 kam es mit etwa 0,3
Quadratmeilen Gebiet und rund 2400 Einwohnern an Baden und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 226; Zeumer 555 III b 27; Wallner 690 SchwäbRK 94; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4, III 22 (1648) C4, III 38 (1789) B3;
Schroeder 310ff.; Walter, K., Abriss der Geschichte der Reichsstadt Offenburg,
1895; Kähni, O., Offenburg. Aus der Geschichte einer Reichsstadt, 1951; Die
Stadt- und Landgemeinden des Kreises Offenburg, hg. v. Hist. Verein f.
Mittelbaden, 1964; Kähni, O., Offenburg und die Ortenau, 1976; Schimpf, R.,
Offenburg 1802-1847, 1997; Offenburg 1919-1949, hg. v. Eisele, K. u. a., 2004;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 478; Offenburg 1919-1949, hg.
v. Eisele, K. u. a., 2004.
Offingen (Öffingen, Oeffingen) (Herrschaft). Die
Herrschaft O. zwischen Donau und Kanzach gehörte
zu Schwäbisch-Österreich.
L.: Wolff 46.
Orsenhausen (reichsritterschaftlicher Ort). O. an
der Rot bei Laupheim zählte zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben. Später kam es an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Ortenburg (reichsunmittelbare Grafschaft). Die
Familie der Grafen von O. (Ortenberg) bei Vilshofen stammte vielleicht von den
Grafen von Sponheim ab, fasste am Ende des 10. Jahrhunderts in Kärnten Fuß,
erweiterte die Güter durch Heiraten Graf Siegfrieds mit Richgard von Lavant und
Engelberts mit der Schwester des Herzogs von Kärnten, gewann 1090 die
Markgrafschaft von Istrien (1090-1096, 1103-1170), erbaute die Burg O. in
Kärnten (1093 von O., 1141 Grafen von O.) und wurde 1122 zu Herzögen von
Kärnten erhoben (1276 Verlust des Herzogtums an König Ottokar von Böhmen bzw.
der Güter an die Grafen von Görz bzw. Habsburg). Außerdem erwarb sie in Bayern
Güter von Tirol bis zur Donau (u. a. der Grafen
von Formbach) und stieg nach den Grafen von Andechs und Wittelsbach zum
mächtigsten bayerischen Geschlecht (Herrschaft im Rottgau (Rottachgau) und
Chiemgau) auf. Nördlich der Donau wurde
Obermurach bzw. Murach (Murau) im Oberpfälzer Wald gewonnen. Nach 1190 erfolgte
eine Teilung. Die von Rapoto I. gegründete jüngere Linie gewann das Erbe der
Grafen von Frontenhausen (Markgrafschaft Kraiburg/Inn) und erbaute vor 1190 die
Burg O. (Ortenberg) bei Vilshofen südwestlich von Passau. 1208/1209/1210 wurde
das Amt der Pfalzgrafen von Bayern erworben. In den Erbstreitigkeiten nach
Erlöschen der jüngeren Linie im Mannesstamm (1241/1248) verloren die Grafen
alle Güter bis auf die vom Reich zu Lehen gehende Grafschaft O. an Bayern. 1521
wurde O. in die Reichsmatrikel aufgenommen. Seit 1530 nannten sich die Grafen
von Ortenberg, die 1456 vergeblich das Erbe der Grafen von O. in Kärnten
beansprucht hatten, von O. Ihre Reichsunmittelbarkeit wurde von Bayern
erfolglos bestritten und 1573 durch das Reichskammergericht anerkannt. 1563
wurde die Reformation in O. eingeführt. 1602 erkannte auch Bayern die
Reichsunmittelbarkeit an. O. hatte Sitz und Stimme im bayerischen Reichskreis
und gehörte seit 1698 dem wetterauischen Reichsgrafenkollegium an. 1805 setzte
Bayern den Tausch der 2 Quadratmeilen mit 2000 Einwohnern umfassenden
Grafschaft O. gegen das ehemals dem Kloster Langheim gehörige Amt Tambach bei
Coburg und das Würzburger Amt Seßlach durch. 1806 wurde Bayern in Tambach durch
Mediatisierung der Grafen von Ortenburg-Tambach Landesherr. 1807 kam Seßlach
zum Großherzogtum Würzburg, 1814/1815 ebenfalls zu Bayern. In Kärnten wurden
die Ortenburger neben den Erzbischöfen von Salzburg und den Grafen von Görz zu
den mächtigsten Herren in der ehemaligen Grafschaft Lurn. 1417 wurde die
Grafschaft als Reichslehen anerkannt. 1418/1419 starb das Geschlecht aus. Die
Güter fielen an die Grafen von Cilli, die 1420 vom Kaiser belehnt wurden, nach
ihrem Aussterben an Habsburg/Österreich. Nach mehrfacher Verpfändung kam die
Grafschaft O. 1529 als Mannlehen an König Ferdinands aus Spanien gekommenen
Schatzmeister Gabriel von Salamanca. Nach dem Aussterben der Grafen von
Salamanca-Ortenburg (1639) gingen die Güter als freies Eigen an die Grafen
Widmann, 1622 an die Fürsten von Portia über, die bis 1918 in Spittal an der
Drau residierten.
L.: Wolff 147; Zeumer 553 II b 60, 24; Wallner 712 BayRK 14; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648), III 38 (1789) E3; Tangl, K., Die Grafen
von Ortenburg in Kärnten, 1864ff.; Ortenburg-Tambach, E. Graf zu, Geschichte
des reichsständischen, herzoglichen und gräflichen Gesamthauses Ortenburg, Bd.
1, 2 1931 ff; Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken II 2, 1955; Handbuch
der bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 1 2. A. 1981; Archiv der
Grafen zu Ortenburg, bearb. v. Hausmann, F., Bd. 1 1984; Hausmann, F.,
Wittelsbacher und Ortenburger, (in) FS K. Bosl, Bd. 2 1988; Lackner, C., Zur Geschichte
der Grafen von Ortenburg in Kärnten und Krain, Carinthia 181 (1991), 181ff.;
Schmid, A., Der Einbau des Raumes Vilshofen in den Territorialstaat der frühen
Wittelsbacher, Vilshofener Jb. 1992, 15ff.; Störmer, W., Ortenburg, LexMA 6
1993, 1481; Dopsch, H., Ortenburg, LexMA 6 1993, 1482; Hausmann, F., Die Grafen
von Ortenburg und ihre Vorfahren, Ostbairische Grenzmarken 36 (1994), 9.
Orth (an der Donau)
(Herrschaft). O. (865 Ortaha?) am Südrand des Marchfeldes war Mittelpunkt einer
Herrschaft des Hochstifts Regensburg. 1377 zwang der Herzog von Österreich die
Grafen von Schaunberg, die um 1230 O. als Lehen Regensburgs erlangt hatten, zur
Aufsendung und zum Verkauf. Bis ins 18. Jahrhundert war die Herrschaft ein
landfremdes Lehen Habsburgs/Österreichs, das O. stets weiterverpachtete oder
weiterverpfändete.
L.: Willinger, H., Orth, ein Grenzlandschicksal, 1962.
Osterberg (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von O. bei Illertissen mit dem 1647
erworbenen Bühl und dem 1679/1680 erworbenen O. mit Weiler zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Sie waren am 2. 3.
1712 zu Reichsfreiherren erhoben worden (zuvor Mayer von Röfingen auf Bühl).
Das Schloss O. gelangte 1816 als Teil eines Familienfideikommisses an den
Freiherren von Ponickau und wurde 1995 verkauft. S. Meyer zu O.
L.: Wolff 508; Hölzle, Beiwort 59.
Osterberg (reichsritterschaftlicher Ort). O.
zwischen Illereichheim und Babenhausen in Schwaben gehörte im Mittelalter
zusammen mit Weiler den Herren von Rechberg (Rechberg-Hohenrechberg auf
Kellmünz). Von ihnen zweigte sich eine eigene Linie Rechberg auf O. und
Weißenstein (Wolfenstall) ab. 1679 kaufte Johann Michael Meyer (Mayer) von
Röfingen auf Bühl, Rat und Syndikus der Reichsritterschaft in Schwaben, die
Herrschaft O. und wandelte sie 1695 durch Testament in ein die Herrschaften O.,
Bühl und Röfingen umfassendes Fideikommiss um. Dieses zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben und kam 1806 mit der
Rheinbundakte an Bayern, in dem 1818 ein Patrimonialgericht und 1848 die
politische Gemeinde O. entstand, in die 1978 die bis dahin selbständige
Gemeinde Weiler eingegliedert wurde. S. Meyer zu O.
L.: Wolff 508; Hölzle, Beiwort 59.
Österreich (Mark, Herzogtum, Kaisertum, Republik).
Das Gebiet zwischen mittlerer Donau und Alpen
(sowie Inn und March bzw. Leitha) wurde zunächst von Kelten, seit 29/15 v. Chr.
von Römern (Noricum), seit dem 5. Jahrhundert von durchziehenden Stämmen der
Germanen, dann zumindest teilweise von Slawen und spätestens seit dem 8.
Jahrhundert von den 788 unter die Herrschaft der Franken gelangten Bayern (um
660 im Wienerwald) beherrscht. Nach dem Tod des bayerischen praefectus Gerold
799 wurde der Kern des späteren Ö. (zwischen Enns und Wienerwald) als Mark
eingerichtet, neben der es eine Mark Oberpannonien gab. Gegen Ende des 9.
Jahrhunderts (881) wurden die karolingischen Marken im Südosten von den Ungarn
angegriffen und beseitigt (907). Nach der Schlacht gegen die Ungarn auf dem
Lechfeld (955) erscheint 970 erneut ein Markgraf im Südosten. 976 wird die Mark
(Markgrafschaft) den Babenbergern gegeben. In einer Urkunde Kaiser Ottos III.
vom 1. 11. 996 für das Hochstift Freising begegnet Ö. (Ostarrichi, 998
Ostarriche) erstmals als Name für ein um Neuhofen an der Ybbs liegendes, nicht
sicher bestimmbares Gebiet („Ostland“, Ostreich, Osten). Um die Mitte des 11.
Jahrhunderts erreichte die Mark Thaya und Leitha. Ab 1147 wurde die Mark auch
als Austria bezeichnet. Hauptort wurde zwischen 1141 und 1177 Wien. 1139 entzog
der 1138 im Wettbewerb mit dem welfischen Herzog der Bayern und Sachsen zum
deutschen König gewählte Staufer Konrad III. den übermächtigen Welfen (Heinrich
dem Stolzen) das Herzogtum der Bayern mit der Begründung, dass kein Herzog zwei
Herzogtümer gleichzeitig haben könne, und gab es als Lehen an seinen
Stiefbruder, den babenbergischen Markgrafen Leopold IV., der damit vom Grafen
einer Mark zum Herzog des gesamten Herzogtums (Stammesherzogtums) der Bayern
aufstieg. Als sich der seinen Vater Heinrich den Stolzen beerbende Welfe
Heinrich der Löwe mit diesem Verlust nicht abfinden wollte, gab sein um
Ausgleich bemühter Vetter, Kaiser Friedrich I. Barbarossa, 1156 das Herzogtum
Bayern an die Welfen zurück (bis 1180), löste aber im seit dem 19. Jahrhundert
so genannten privilegium minus die Mark vom Herzogtum Bayern und erhob sie zum
eigenen, dadurch von Bayern getrennten Herzogtum (Territorialherzogtum) Ö.
(Weiberlehen), in dem der Herzog die grundsätzlich oberste Gerichtsgewalt
innehatte. 1180 wurde auch die karantanische Mark ein Herzogtum (Steiermark).
1192 fiel durch Erbvertrag (Georgenberger Handfeste) von 1186 das Herzogtum
Steiermark von den Traungauern (Otakaren) an die Babenberger. 1246 starben die
Babenberger im Mannesstamm aus. Der mit einer Erbtochter verheiratete Ottokar
II. von Böhmen und Bela IV. von Ungarn teilten sich 1254 das Erbe. Dabei
gelangten Ö. und der Traungau an Böhmen. Seit etwa dieser Zeit (1252/1254/1264)
wurde von der provincia super Anasum (Land ob der Enns) oder von der Austria
superior gesprochen, von wo aus es allmählich zur Benennung des Herzogtums Ö.
als Land unter der Enns (Niederösterreich) kam, obwohl beide Länder bis 1806
nur ein einheitliches Reichslehen bildeten und weitgehend gemeinsame Wege
gingen. Über diese beiden Länder hinaus errang Ottokar II. von Böhmen 1260 die
Steiermark sowie 1269 Kärnten und Krain, nachdem schon 1192 und 1198 unter den
Babenbergern eine Personalunion zwischen Ö. und Steiermark bestanden hatte.
Nach dem Sieg über Ottokar 1276/1278 belehnte König Rudolf von Habsburg 1282
seine Söhne mit Ö., das während des 13. Jahrhunderts zwei eigene Landrechte
erhielt, Steiermark und Krain, von denen Krain aber bis 1335/1374 als
Pfandschaft an die in Friaul, Istrien und Krain sowie in Tirol (1248)
begüterten Grafen von Görz kam, die auch das Herzogtum Kärnten erhalten hatten.
Von diesen übernahmen die Herzöge von Ö., die (durch Rudolf IV.) 1358/1359
zwecks Angleichung ihrer minderen Rechtsstellung an diejenige der Kurfürsten
das im 19. Jahrhundert sog. privilegium maius als Fälschung herstellen ließen
und 1365 in Wien eine Universität gründeten, 1335 Kärnten, Teile Krains und der
Windischen Mark, 1363/1364 Tirol, 1374 Istrien und weitere Teile Krains sowie
1500 schließlich die vordere und hintere Grafschaft Görz. Dazu kamen 1368 der
Breisgau mit Freiburg sowie die Reichslandvogtei in Schwaben und die
Reichsgrafschaft Hohenberg, 1375 Herrschaften westlich des Arlbergs (Feldkirch,
Bregenz), 1382 Triest und 1471 Sankt Veit/Pflaum (Fiume). 1379 wurden diese
Gebiete zwischen Herzog Albrecht III. (Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns,
außer Pitten-Wiener Neustadt) und seinem Bruder Leopold II. (übrige Länder
Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol, Gebiete vor dem Arlberg) geteilt. Die
leopoldinische Linie wurde ab 1396 mehrmals geteilt, wobei eigene Linien für
Tirol (und das Gebiet westlich vor dem Arlberg, Vorderösterreich) und die
schwäbisch-alemannischen Herrschaften entstanden. Albert VII. (als König [1438]
Albrecht II.) erlangte als Schwiegersohn und Erbe König Sigmunds dessen Güter
und den Königsthron. Unter Friedrich III. wurde infolge Anerkennung des
gefälschten privilegium maius Ö. Erzherzogtum bzw. Pfalzerzherzogtum. 1457 kam
das albertinische Erbe an die Leopoldiner, die aber im Westen (Schweiz), im
Süden (Friaul) und vorübergehend im Osten (Böhmen, Ungarn, 1485/1487-1490 Wien
und Niederösterreich) Güter verloren. Nach dem Aussterben der übrigen Linien
vereinigte die leopoldinische Linie unter Maximilian I. alle Herrschaften
(einschließlich Burgunds mit rund 2000 Quadratmeilen), die nunmehr in ”niederösterreichische”
Länder (Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns, Steiermark, Kärnten, Krain) und
”oberösterreichische” Länder (Tirol, Vorderösterreich) eingeteilt wurden, mit
denen Württemberg (von 1519 bis 1534) und das 1477 erworbene Burgund in
Personalunion verbunden waren. Dazu kamen 1500 Görz, um 1505 als Gewinn aus dem
bayerischen Erbfolgekrieg die drei unterinntalischen Gerichte Rattenberg,
Kufstein, Kitzbühel, Landvogtei Hagenau und Ortenau (1551/1556 Lösung des
Pfands Fürstenbergs) sowie 1516 venetianische Gebiete (Ampezzo, Rovereto u.
a.). 1519/1521/1522 fiel der Herrschaftskomplex dieses Hauses Ö.
(Oberösterreich und Niederösterreich, Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol,
Vorderösterreich, Württemberg), der im Wesentlichen den 1512 geschaffenen
österreichischen Reichskreis bildete, vertraglich (von Karl V.) an Ferdinand I.
Dieser erwarb gemäß dem Hausgrundsatz bella gerant alii, tu felix Austria nube
(Mögen andere Kriege führen, du, glückliches Ö., heirate) nach dem Tod des
Königs von Ungarn 1526 das Königreich Böhmen mit seinen Nebenländern sowie
einen Teil Ungarns. 1564 wurde dann weiter aufgeteilt in eine
oberösterreichische Ländergruppe (mit Tirol, Vorderösterreich) mit der Residenz
Innsbruck, eine innerösterreichische Ländergruppe (Steiermark, Kärnten, Krain)
mit der Residenz in Graz sowie Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns mit Böhmen
und dem restlichen Ungarn und der Residenz in Prag bzw. Wien. 1648 gingen das
Elsass an Frankreich und die Lausitz an Sachsen verloren. Mit dem Aussterben
der jüngeren Tiroler Linie, die in der oberösterreichischen Ländergruppe
nachgefolgt war, kamen deren Güter 1665 an die innerösterreichische Linie. Ihr
gelangen in den Türkenkriegen 1683-1699 und 1715-1718 erhebliche Erweiterungen
(Ungarn, Siebenbürgen, Banat, Kleine Walachei, Teile Serbiens mit Belgrad). Am
Ende des um das Erbe der spanischen Habsburger (Karl II. † 1. 11. 1700)
geführten spanischen Erbfolgekriegs erhielt Karl (VI.) 1713/1714 bei Verzicht
auf Spanien, das an Philipp V. von Frankreich fiel, die (Reste der) spanischen
Niederlande, Mailand (mit den Grafschaften Pavia und Angleria und den
Markgrafschaften Castro und Malgrate), Mantua, Mirandola, Neapel und Sardinien,
das er 1720 gegen Sizilien, das an Savoyen gefallen war, tauschte. 1735/1738
wurde Neapel-Sizilien gegen das 1748 zusammen mit dem 1729 eingezogenen
Guastalla wieder verlorene Parma-Piacenza ausgetauscht sowie das Herzogtum
Lothringen, das Franz Stefan, der Gemahl Maria Theresias, eingebracht hatte,
gegen die Toskana, wobei die Niederlande, Ungarn, Siebenbürgen, die
Militärgrenzbezirke sowie die ab 1713 in Italien erworbenen Gebiete
(beansprucht u. a. Mailand, Generalvikariat Siena, Finale, Piombino mit Elba,
Correggio) nicht dem Heiligen Römischen Reich angehörten. 1713 erhielt die sog.
monarchische Union in der Pragmatischen Sanktion erstmals ein Grundgesetz, das
die unteilbare Einheit (unio indivisibilis et inseparabilis), die
Primogeniturnachfolge und die subsidiäre weibliche Erbfolge festschrieb. Erster
gemeinsamer Landesfürst war Karls VI. Tochter Maria Theresia (1740-1780), unter
der als Auswirkung des Absolutismus das Behördenwesen in der Form sachlich
gegliederter Zentralbehörden reformiert wurde, zugleich aber im schlesischen
Erbfolgekrieg Schlesien mit Ausnahme Jägerndorf-Teschens an Preußen verloren
ging. Unter ihren Nachfolgern, Joseph II. und Leopold II., wurde aus der
monarchischen Union, die vor allem als Folge der Aufteilung Polens 1772 um
Ostgalizien mit Lodomerien, 1775 um die Bukowina, 1779 um das Innviertel und
1795 um Westgalizien erweitert wurde, ein Staat im Sinne des aufgeklärten
Absolutismus, in dem bisher von den Ländern ausgeübte Hoheitsrechte der
Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung auf Zentralbehörden übergingen.
Folgerichtig entstanden ein einheitliches Strafgesetzbuch (1787) und ein für
die deutschen Erbländer gültiges Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch (1811).
1804 erhielt der Staat nach dem Vorbild Frankreichs auch durch die Annahme des
Titels eines erblichen Kaisers von Ö. einen einheitlichen, in seinem Umfang
aber bis 1867 nicht ganz klaren Namen. Infolge der Kriege mit Frankreich gingen
1797 die (verbliebenen) österreichischen Niederlande und die Lombardei
verloren, doch wurden von der 1797 durch Frankreich aufgelösten Republik
Venedig Venetien, das istrianische Küstenland und Dalmatien erworben. Im § 1
des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt Ö. für die
Abtretung der Landvogtei Ortenau die Bistümer Trient und Brixen und die in
beiden Bistümern gelegenen Kapitel, Abteien und Klöster. Weiteres kam an
Toskana und Modena. 1805 musste auf Venetien, das istrianische Küstenland und
Dalmatien bzw. Vorderösterreich und Tirol (zu Bayern) verzichtet werden, doch
konnte das 1803 an Toskana gelangte Erzstift Salzburg mit Berchtesgaden
eingegliedert werden. 1809 mussten Salzburg, Westgalizien, Teile Österreichs ob
der Enns und Kärntens, Krain und das Küstenland mit Triest abgegeben werden.
1815 wurde dann der Stand von 1797 mit Ausnahme der Niederlande,
Vorderösterreichs und Westgaliziens wiederhergestellt. Zugleich begann die
Mitgliedschaft Österreichs mit seinen ehemaligen Reichsländern im Deutschen
Bund als Präsidialmacht. 1816 wurde von Bayern gegen Marktredwitz Vils im
Außerfern gewonnen. Im Gefolge der Unruhen von 1848 erhielt Ö. am 25. 4. 1848
eine vom Kaiser durch Oktroi in Kraft gesetzte Verfassung, die abgelehnt und am
31. 12. 1851 unter Rückkehr zum Absolutismus (Neoabsolutismus) wieder
aufgehoben wurde. Nach § 1 der österreichischen oktroyierten Verfassung vom 4.
3. 1849 bestand zu dieser Zeit das Kaisertum Ö. aus folgenden Kronländern:
Erzherzogtum Ö. ob der Enns, Ö. unter der Enns, Herzogtum Salzburg, Herzogtum
Steiermark, Königreich Illyrien (Herzogtum Kärnten, Herzogtum Krain, gefürstete
Grafschaft Görz und Gradisca [Gradiska], Markgrafschaft Istrien und Stadt
Triest mit ihrem Gebiet), gefürstete Grafschaft Tirol und Vorarlberg,
Königreich Böhmen, Markgrafschaft Mähren, Herzogtum Oberschlesien und
Niederschlesien (Schlesien), (Königreich Galizien und Lodomerien [mit den
Herzogtümern Auschwitz und Zator und dem Großherzogtum Krakau], Herzogtum
Bukowina, Königreich Dalmatien, Kroatien, Slawonien, Ungarn, Großfürstentum
Siebenbürgen, Militärgrenzbezirke, lombardisch-venetianisches Königreich
(lombardo-venezianisches Königreich), wobei nach dem 5. 3. 1860 diese strikte
Terminologie zugunsten von Königreichen und Ländern aufgegeben wurde. 1859 ging
infolge der Niederlage gegen Sardinien und Frankreich die Lombardei an
Sardinien (1861 Italien) verloren. 1861 wurde erneut eine wenig eindrucksvolle
Verfassung geschaffen. 1866 fiel infolge der Niederlage gegen Preußen und
Italien Venetien an das 1861 aus Sardinien neu entstandene Italien. Außerdem
musste Ö. der Auflösung des Deutschen Bundes und der Begründung des
Norddeutschen Bundes zustimmen. 1867 mussten im sog. Ausgleich Ungarn besondere
Rechte zugestanden werden, so dass aus dem Kaisertum Ö. die
österreichisch-ungarische Doppelmonarchie (Transleithanien und Zisleithanien,
seit 1915 Ungarn und Ö.) erwuchs. Da Ungarn seit 1848 eine Verfassung hatte, führte
dies im Dezember 1867 zugleich in Erweiterung der Reichsverfassung von 1861 zu
einer konstitutionellen Verfassung. Die weitere Entwicklung wurde von den
Nationalitätenproblemen bestimmt. Die sich aus der fehlenden Übereinstimmung
von Staat und Nation ergebenden Spannungen verschärften sich durch die
Okkupation (1878) und die Annexion (1908) Bosniens und der Herzegowina aus dem
zuvor osmanisch-türkischen Herrschaftsbereich. Sie führten schließlich in den
durch das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand
(Sarajewo 18. 6. 1914) ausgelösten ersten Weltkrieg. Nach der militärischen
Niederlage und nach dem missglückten Versuch der Umwandlung Zisleithaniens in
einen Nationalitätenstaat (17. 10. 1918) verzichtete der Kaiser von Ö. am 11. 11.
1918 auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften. Schon zuvor hatten sich
nichtdeutsche nationale Bestandteile von Ö. abgelöst (Tschechoslowakei, Ungarn,
Jugoslawien). Neben Tschechen, Südslawen und Ukrainern begründeten am 21. 10.
1918 auch die deutschen Abgeordneten des Reichsrates als provisorische
Nationalversammlung den eigenen Staat Deutschösterreich (Deutsch-Österreich),
in den die deutschen Siedlungsgebiete Österreich-Ungarns einbezogen werden
sollten, dem Deutsch-Böhmen, Sudetenland, Südtirol sowie kleinere Teile
Kärntens und Deutsch-Westungarns aber verloren gingen und der auf Druck der
nichtdeutschen Mächte auf die Verbindung mit dem Deutschen Reich verzichten und
den Namen Ö. annehmen musste. Am 1. 10. 1920 erhielt die neue Republik Ö. eine
Verfassung. 1933/1934 kam es in ihr zu einem schrittweisen Staatsstreich durch
das Kabinett Dollfuß, das am 1. 5. 1934 eine neue Verfassung (ständischer
Bundesstaat) erließ, und am 11. 3. 1938 zum 1918 von den Alliierten verwehrten,
von dem in Braunau am Inn in Oberösterreich geborenen deutschen Reichskanzler
Adolf Hitler ultimativ geforderten Anschluss an das Deutsche Reich, dem in
einer Volksabstimmung vom 10. 4. 1938 99,73% der Österreicher zustimmten. Durch
das Ostmarkgesetz vom 14.4.1939 wurde Ö. bis 1945 in die sieben Reichsgaue
Wien, Kärnten, Niederdonau, Oberdonau, Salzburg, Steiermark und Tirol
gegliedert. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde Ö. wiederhergestellt
und wurde durch Verfassungsüberleitungsgesetz vom 1. 5. 1945 am 19. 12. 1945
die Verfassung von 1920 wieder in Kraft gesetzt. 1955 endete mit dem Abschluss
eines Staatsvertrages (15. 5. 1955) mit den alliierten Siegermächten gegen
Zusicherung der Neutralität die Besatzungszeit. Wirtschaftlich an Deutschland
orientiert trat Ö. unter äußerlicher Wahrung der Neutralität zum 1. 1. 1995 der
Europäischen Union bei. S. a. Habsburg, Ostarrihhi II.
L.: Wolff 23; Zeumer 552 II a 1, II b 61, 5, 61, 13; Wallner 713 ÖsterreichRK
1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) H4, II 66 (1378) G/I4, II 78
(1450) H4, III 22 (1648) F-H4, III 38 (1789) E3/4; Lechner, K., Österreich,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Wurzbach, K. v., Biographisches
Lexikon des Kaisertums Österreich, Bd. 1-60 1856ff.; Huber, A./Redlich, O.,
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(Lieferungswerk); Luschin v. Ebengreuth, A., Österreichische Reichsgeschichte.
Geschichte der Staatsbildung, der Rechtsquellen und des öffentlichen Rechts,
Bd. 1f. 1895, 2. A. 1918; Beidtel, I., Geschichte der österreichischen
Staatsverwaltung 1740-1848, bearb. v. Huber, A., 2 Bde Innsbruck 1896ff.,
Neudruck 1968; Historischer Atlas der österreichischen Alpenländer, 1906f.;
Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Osterriche,
Ostarike, Ostarriche, [Gau um die Donau?,]
Nöchling, Neuhofen an der Ybbs, nicht Enzersdorf?); Luschin v. Ebengreuth, A.,
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Geschichte, 2000; Vocelka, K., Geschichte Österreichs, 2000; Höfe und
Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 846;
Kulenkampff, A., Österreich und das alte Reich, 2005; Beller, S., Geschichte
Österreichs, 2007; Die Geburt Österreichs, hg. v. Schmid, P. u. a., 2007.
Passau (Hochstift, Residenz). Nach einer
keltischen Siedlung Boiodorum am Zusammenfluss von Donau,
Inn und Ilz errichteten die Römer um 90 n. Chr. (seit 15 n. Chr. ?) ein um 130
n. Chr. erstmals bezeugtes gleichnamiges Kastell. Um 150 n. Chr. gründeten sie
ein zweites Lager mit dem Name Batavis für die hier stationierte 9.
Bataverkohorte. 453 erbaute der heilige Severin jenseits des Inns ein Kloster.
Im 7. Jahrhundert war in P. ein agilofingischer Herzogshof vorhanden, 737 ein
Bischof (Vivilo), den Bonifatius 739 bestätigte. Das Bistum reichte von der
Isar bis zur Enns sowie im Norden bis zum Arber und wurde 804 bis zur Raab, 874
bis zur March (907-955 wieder eingeschränkt) und 1043 bis zur Leitha erweitert,
doch gingen Ungarn und Böhmen durch die Errichtung von Gran, Kálocsa, Prag und
Olmütz wieder verloren. Seit 798 unterstand es Salzburg. 886 gewann es
Immunität. Kaiser Otto III. verlieh 999 dem Bischof Markt, Zoll und Bannrechte
in P. 1161/1193 erwarb der Bischof die durch Gaben König Heinrichs II. (1010
Nordwald zwischen Ilz, Rodl [Rottel] und Donau)
reich gewordene königliche Abtei Niedernburg am Ostende der Passauer Landzunge.
Durch die Belehnung mit dem Ilzgau wurde P. 1217 Fürstbistum. Güter in Sankt
Pölten und Mattsee konnten nicht gehalten werden. 1298, 1367 und 1394 erhoben
sich die Bürger vergeblich gegen die bischöfliche Stadtherrschaft. Durch die
Abtrennung der Bistümer Wien (1468/1469), das 28 der insgesamt 835 Pfarreien
Passaus erhielt, Linz (1783) und Sankt Pölten (1784/1785) wurde das zunehmend
von Österreich bestimmte Bistum P., das 1728 als Gegenleistung für die
Errichtung des Erzbistums Wien die Exemtion von Salzburg erreichte, erheblich
verkleinert. Das Hochstift konnte allerdings die Herrschaft Neuburg am Inn
erwerben und die in der Mitte des 14. Jahrhunderts erlangte, 1487/1506 an
Kaiser Friedrich III. veräußerte Herrschaft Rannariedl zurückgewinnen. Außerdem
gehörten ihm die Stadt P., das Landgericht Oberhaus, die Herrschaften
Vichtenstein (1227), Hafnerzell oder Obernzell, Leoprechting, Wegscheid,
Riedenburg (1436), Obernberg (1407), das Richteramt Waldkirchen, die Schlösser
Starhemberg [Stahrenberg] und Pürnstein [Pihrenstein] und eine Anzahl Dörfer.
1803 kam das dem bayerischen Reichskreis zugehörige Hochstift mit 18
Quadratmeilen und 55600 Einwohnern in seinen westlich von Ilz und Inn gelegenen
Teilen zu Bayern, im Übrigen zunächst an Ferdinand von Salzburg-Toskana, 1805
ebenfalls an Bayern. Das Bistum P. wurde 1817/1821 unter veränderter
Grenzziehung dem Erzbistum München-Freising unterstellt.
L.: Wolff 144; Zeumer 552 II a 18; Wallner 712 BayRK 6; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) G4, III 22 (1648) F4, III 38 (1789) E3; Die Territorien
des Reichs 6, 58; Buchinger, J., Geschichte des Fürstentums Passau, Bd. 1,2
1816ff.; Heuwieser, M., Die Traditionen des Hochstifts Passau, 1930, Neudruck
1988; Maidhof, A., Passauer Urbare, Bd. 1 1933; Oswald, J., Das alte Passauer
Domkapitel, 1933; Heuwieser, M., Geschichte des Bistums Passau, Bd. 1 1939;
Oswald, J., Der organisatorische Aufbau des Bistums Passau im Mittelalter und
in der Reformationszeit, ZRG KA 61 (1941); Schneider, R., Passau. Werden,
Antlitz und Wirksamkeit der Dreiflüssestadt, 1944; Bauerreiss, R.,
Kirchengeschichte Bayerns, Bd. 1ff. 1949ff.; Schwaiger, G., Die altbayerischen
Bistümer Freising, Passau und Regensburg, 1959; Ott, G., Das Bürgertum der
geistlichen Residenz Passau in der Zeit des Barock und der Aufklärung, 1961;
100 Jahre Landkreis Passau. Heimatbuch, 1963; Die Passauer Bistumsmatrikeln,
hg. v. Zinnhobler, R., 1972ff.; Veit, L., Hochstift Passau, 1977, (in)
Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern; Hartmann, P., Das Hochstift
Passau und das Erzstift Salzburg, Ostbairische Grenzmarken 30 (1988);
Zurstraßen, A., Die Passauer Bischöfe des 12. Jahrhunderts, 1989; Leidl, A.,
Kleine Passauer Bistumsgeschichte, 1989; 1250 Jahre Bistum Passau 739-1989,
Symposion des Institutes für Ostbairische Heimatforschung der Universität
Passau anlässlich des 1250jährigen Bistumsjubiläums 1989, 1989; Die Regesten
der Bischöfe von Passau, Bd. 1 739-1206, bearb. v. Boshof, E., 1992, Bd. 2
1207-1253, 2000, Bd. 3 1254-1282, 2007; Zurstraßen, A., Passau, LexMA 6 1993, 1756;
Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.,
2003, 1, 591, 1, 2, 441; Knorring, M. v., Die Hochstiftspolitik des Passauer
Bischofs Wolfgang von Salm, 2006.
Pfalz-Neuburg (Fürstentum, Herzogtum). Neuburg an der Donau wird 680 erstmals genannt. Es war Herzogssitz
der bayerischen Agilolfinger, von 739/742 bis 801/807 auch Bischofssitz. Bei
der Absetzung der Agilolfinger (788) wurde es Königsgut. 1247 fiel es an die
Herzöge von Bayern, 1392 an die Linie Bayern-Ingolstadt, 1445 an
Bayern-Landshut. Als Folge des Landshuter Erbfolgekriegs wurde 1505/1509 aus
Gütern Bayern-Landshuts sowie Bayern-Münchens das Fürstentum P. mit Residenz in
Neuburg und Gütern um Neuburg, Höchstädt, Sulzbach, Weiden und Burglengenfeld
(Lengenfeld) gebildet. 1542/1552 wurde die Reformation eingeführt. 1556 kam es
im Zusammenhang mit dem Erlöschen der alten Linie Kurpfalz, bei dem die Pfalz
1559 an Pfalz-Simmern gelangte, an Pfalz-Zweibrücken. 1569 entstand durch
Teilung von Pfalz-Zweibrücken neben Pfalz-Zweibrücken und Pfalz-Birkenfeld die
jüngere Linie P., von der sich zwei unselbständige Teilfürstentümer um
Hilpoltstein und Sulzbach sowie um Floss, Vohenstrauß und Parkstein-Weiden
abspalteten, die aber schon 1604 bzw. 1597 zurückfielen. 1614 erhielt P. nach
Beendigung des jülich-klevischen Erbfolgestreits infolge der Heirat Philipp
Ludwigs († 1614) mit Anna von Jülich-Kleve Berg und Jülich sowie 1670
Ravenstein und errichtete die Residenz in Düsseldorf (bis 1716). P. kam an den
Sohn Wolfgang Wilhelm, der sein Land rekatholisierte, Teile davon als
Pfalz-Sulzbach an Pfalzgraf August und Hilpoltstein an Pfalzgraf Johann
Friedrich (1644 an P. zurück). 1685 wurde P. nach dem Aussterben der mittleren
pfälzischen Kurlinie (Pfalz-Simmern) neue Kurlinie der Pfalz. 1742 wurde P.,
das seit etwa 1700 als Herzogtum bezeichnet wurde, bei seinem Aussterben von
Pfalz-Sulzbach beerbt. 1803 erhielt P. innerhalb Bayerns eine eigene
Provinzialregierung und wurde seit 1805 Provinz Neuburg genannt. 1808 kam es
zum neugeschaffenen Altmühlkreis. Das insgesamt zum bayerischen Reichskreis
zählende Fürstentum P. war in vier Teile getrennt: der größte Teil lag nördlich
Regensburgs zwischen dem Herzogtum Bayern, dem Hochstift Regensburg und der
Oberpfalz, der zweite Teil erstreckte sich zu beiden Seiten der Donau bei der Stadt Neuburg, der dritte Teil befand
sich auf dem linken Donauufer zwischen der
Markgrafschaft Burgau, dem Fürstentum Oettingen und dem Ulmer Gebiet, und der
vierte Teil lag zwischen der Oberpfalz und dem Fürstentum Ansbach. Das
Fürstentum enthielt die Pflegämter Neuburg, Monheim, Lauingen, Gundelfingen,
Heideck, Hilpoltstein, Allersberg, Hemau, Beratzhausen, Laaber und Lupburg
(Luppurg), Regenstauf, Kallmünz die Landrichterämter Graisbach und
Burglengenfeld, die Landvogteiämter Höchstädt und Neuburg (letzteres mit den
Pflegämtern Rennertshofen [Rennerzhofen], Reichertshofen, Velburg und
Schwandorf) und das Pfleggericht Burgheim.
L.: Wolff 140f.; Zeumer 553 II b 5; Wallner 712 BayRK 4; Großer Historischer
Weltatlas III 22 (1648) E4; III 38 (1789) D3; Die Territorien des Reichs 1, 44;
Häusser, L., Geschichte der rheinischen Pfalz, Bd. 1f. 2. A. 1856, Neudruck
1970; Schröder, A., Die Herrschaftsgebiete im heutigen Regierungsbezirk
Schwaben und Neuburg nach dem Stand von Mitte 1801, Z. hist. Ver. Schwaben und
Neuburg 32 (1906); Neuburg, die junge Pfalz und ihre Fürsten, hg. v. Heider,
J., 1955; Scherl, A., Die pfalzneuburgische Landesaufnahme unter Philipp Ludwig.
Zum 350. Todestag des Kartographen Christoph Vogel, Archivalische Zs. 56
(1960); Heider, F., Landvogteiamt und Landgericht Neuburg a. d. Donau. Seine Hofmarken, gefreiten Sitze und
Dorfgerichte, mit bes. Berücksichtigung von Strass, Burgheim und Oggermühle,
Neuburger Kollektaneenblatt 113 (1960); Press, V., Fürstentum und Fürstenhaus
Pfalz-Neuburg, (in) Gustl Lang, Leben für die Heimat, hg. v. Ackermann, K. u.
a., 1989; Handbuch der bayerischen Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 3, 3
Geschichte der Oberpfalz und des bayerischen Reichskreises, 3.A. 1995;
Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter,
K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen
Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 859.
Pöchlarn (Herrschaft). Um 15 v. Chr. legten die
Römer an der Einmündung der Erlauf in die Donau
einen Hafen sowie ein Lager an. 832 gab König Ludwig der Deutsche das Gebiet
(antiquitus Herilungoburc) an das Hochstift Regensburg. Um 920 hatte dort ein
bayerischer Grenzgraf im Dienste der Ungarn seinen Sitz (Rüdiger von
Bichelaren), doch kam das Gut nach 955 an Regensburg zurück. 1803 wurde P. in
Österreich säkularisiert. S. Regensburg (Hochstift).
L.: Wolff 26, 142; Eheim, F., Heimatbuch der Stadt Pöchlarn, 1967.
Rammachgau bzw. Rammagau (Gau zwischen Iller und Donau in Oberschwaben in Alemannien)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 31, 34, 90,
Rammahgouwe; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in
fränkischer Zeit, 1984, 63, 179 (Laupheim, Schönebürg).
Rassler von Gamerschwang, Raßler von
Gamerschwang (Freiherren, Reichsritter). Die Freiherren R., die seit 1661 mit
Gamerschwang dem Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben angehörten, wurden 1760 mit den Ortschaften Bittelbronn (Lehen
Österreichs), Bieringen (Lehen Österreichs), Börstingen [Borstingen] (ein
Viertel Lehen Österreichs, drei Viertel Eigengut) und der Herrschaft Weitenburg
mit Sulzau (drei Viertel Eigengut, ein Viertel Lehen Österreichs) Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau.
L.: Hölzle, Beiwort 59, 65; Hellstern 211, 218; Kollmer 375.
Ratoltesbuoch, Ratoldesbuch (Gebiet bzw. Wald zwischen
Donau und westlichem Bodensee)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961,.II, 72, 74, 83, 90, Ratoltesbouch
(Ratolvesbuch).
Raunau (reichsritterschaftlicher Ort).
Hohenraunau und Niederraunau an der Kammel bzw. Kammlach in Schwaben zählten
zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Bei
der Mediatisierung kamen sie an Bayern. S. Niederraunau.
L.: Wolff 508; Miller, L., Geschichtliches vom ehemaligen Markt Niederraunau,
(in) Deutsche Gaue Sonderheft 70, 1908.
Regensburg (freie Stadt, freie Reichsstadt). Nahe
einer älteren vermutlich Radasbona genannten keltischen Siedlung an der Mündung
von Regen (und Naab) in die Donau errichteten
die Römer um 80 n. Chr. ein Kohortenkastell und 179 n. Chr. das Legionskastell
Castra Regina bzw. Reginum, das sie um 400 unzerstört wieder aufgaben. Um 535
nahmen es die Bayern in Besitz. Ihre agilolfingischen Herzöge richteten dort
eine Pfalz ein, die in Nachfolge von Lorch Hauptsitz wurde. 739 erneuerte
Bonifatius das Bistum. 788 fiel bei der Absetzung des bayerischen Herzogs
Tassilo III. die Pfalz an den König. Von 918 bis 937 kam R. nochmals an den
Herzog, dann wieder an den König. Infolge seiner günstigen Verkehrslage
entwickelte sich R. zu einer bedeutenden Handelsstadt. Der Bischof von R. und
der Herzog von Bayern, dessen Vorort es bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts
war, bemühten sich vor allem nach dem 1185/1196 erfolgten Aussterben der
Burggrafen von R. aus dem Geschlecht der Babonen (Paponen) um die Erringung der
Stadtherrschaft, doch blieb diesen Versuchen der Erfolg versagt. 1207, 1230 und
1245 erhielt R. von König Philipp von Schwaben und Kaiser Friedrich II.
wichtige Privilegien, so dass es im Spätmittelalter zu einer der sieben freien
Städte aufsteigen konnte, die dem Reich weder Steuern noch sonstige Abgaben
noch Huldigung zu leisten hatten. 1256 trat die Stadt dem rheinischen
Städtebund bei. Im 14. und 15. Jahrhundert sank im Wettbewerb mit Augsburg,
Nürnberg und Wien Regensburgs wirtschaftliche Bedeutung. Von 1486 bis 1492 kam
es sogar vorübergehend an Bayern (Bayern-München). Maximilian I. machte aus der
freien Stadt eine kaiserliche Stadt. 1542 trat R. der Reformation bei, wurde
durch Zuwanderung später aber wieder überwiegend katholisch. Seit 1663 war es
der Tagungsort des immerwährenden Reichstags, seit 1748 Sitz des kaiserlichen
Prinzipalkommissärs Thurn und Taxis. R. führte die erste Stimme auf der
schwäbischen Städtebank des Reichsstädtekollegiums im Reichstag und gehörte dem
bayerischen Reichskreis an. 1802/1803 wurde die Reichsstadt R. mit dem
Hochstift sowie den Klöstern und Reichsstiften Sankt Emmeram, Obermünster und
Niedermünster unter Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg zum Fürstentum R.
vereinigt. 1810 kam sie mit 0,5 Quadratmeilen Gebiet (der Stadtmark und den Donauinseln Obererer Wöhrd bzw. Oberer Wörth
[Oberwörth] und Unterer Wöhrd bzw. Unterer Wörth [Niederwörth]) an Bayern.
L.: Wolff 152; Zeumer 555 III b 1; Wallner 713 BayRK 17; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) G4, III 22 (1648) F4, III 38 (1789) D3; Schroeder
417ff.; Die Territorien des Reichs 6, 36; Gemeiner, K., Regensburger Chronik,
Bd. 1ff. 1800ff., Neudruck 1971; Walderdorff, H. Graf v., Regensburg in seiner
Vergangenheit und Gegenwart, 4. A. 1896; Regensburger Urkundenbuch, Bd. 1 (bis
1350) 1913; Hofmann, A. v., Die Stadt Regensburg, Bd. 1f. 1922; Bastian, F.,
Regensburger Urkundenbuch, 1956; Bosl, K., Die Sozialstruktur der
mittelalterlichen Residenz- und Fernhandelsstadt Regensburg, 1966; Ambronn, K.,
Verwaltung, Kanzlei und Urkundenwesen der Reichsstadt Regensburg im 13.
Jahrhundert, 1968; Hable, H., Geschichte Regensburgs, 1970; Kreuzer, G., 2000
Jahre Regensburger Stadtentwicklung, 1972; Schmid, D., Regensburg I, 1976, (in)
Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern; Albrecht, D., Regensburg im
Wandel - Studien zur Geschichte der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert, 1984;
Regensburg. Geschichte in Bilddokumenten, hg. v. Kraus, A./Pfeiffer, W., 2. A.
1986; Bauer, K., Regensburg, 4. A. 1988; Schmid, A., Regensburg und Bayern,
1989; Kraus, A., Regensburg, ein Beispiel deutscher Stadtentwicklung, 1989;
Schmid, A., Regensburg. Die Reichsstadt und die Klöster, 1994, Historischer
Atlas von Bayern; Schmid, A., Regensburg, LexMA 7 1994, 563; Regensburg, hg. v.
Albrecht, D., 1994; Regensburg im Mittelalter, hg. v. Wanderwitz, H. u. a.,
1995; Schmid, P., Die Reichsstadt Regensburg, (in) Handbuch der bayerischen
Geschichte, hg. v. Spindler, M., Bd. 3, 3 3. A. 1995, 302; Schmid, A.,
Regensburg, 1995; Mayer, S., Das Ringen Bayerns und des Kaiserhofs um die Reichsstadt
Regensburg, 1996; Schmuck, J., Ludwig der Bayer und die Reichsstadt Regensburg,
1997; Trapp, E., Welterbe Regensburg, 2008.
Regensburg (Hochstift, Residenz). Vermutlich war
das 179 n. Chr. an der Mündung von Regen (und Naab) in die Donau errichtete römische Castra Regina bzw. Reginum
bereits Sitz eines Bischofs, der zur Erzdiözese Aquileja gehörte. In den ersten
Jahrzehnten des 8. Jahrhunderts ließ sich dann in R. ein Landesbischof für
Bayern nieder (Emmeram, Rupert u. a.). Bonifatius erneuerte 739 das Bistum, das
798 der Erzdiözese Salzburg zugeordnet wurde und seinen Sprengel von
Niederbayern über das Egerland bis Böhmen ausdehnte, allerdings durch die
Gründung des Bistums Prag 972/973 Böhmen verlor. Das Hochstift R., dessen 810
bezeugte und um die Mitte des 11. Jahrhunderts erblich gewordene Vogtei bis
1148 bei den Grafen von Bogen lag, war eines der kleinsten Bayerns. In der
Stadt gehörte zu ihm nur der Dombezirk, im Land vor allem die
reichsunmittelbare Herrschaften Donaustauf (von
1481 bis 1715 an Bayern verpfändet), seit dem 10. Jahrhundert Wörth sowie
Hohenburg auf dem Nordgau (1248), wozu als mittelbare Güter noch die
Herrschaften Hohenburg/Inn, Pöchlarn (seit 832) und andere kamen. Durch die
Reformation erlitt es Verluste, die teilweise später wieder ausgeglichen
wurden. Das Hochstift hatte Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat und beim
bayerischen Reichskreis. 1802/1803 wurde es (mit 330 Quadratkilometern und
11000 Einwohnern) mit der Reichsstadt Regensburg und den Klöstern und
Reichsstiften Sankt Emmeram, Obermünster und Niedermünster unter Fürstprimas
Karl Theodor von Dalberg zum Fürstentum Regensburg vereinigt und das Erzbistum
Mainz nach R. übertragen. 1810 kam es, nachdem 1809 der Code Napoléon
eingeführt worden war, an Bayern. Das Bistum wurde 1817/1821 in neuer
Umgrenzung Suffragan der Erzdiözese München-Freising.
L.: Wolff 142; Zeumer 552 II a 17; Wallner 712 BayRK 10; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) G4, III 22 (1648) F4, III 38 (1789) D3; Die Territorien
des Reichs 6, 36; Janner, F., Geschichte der Bischöfe von Regensburg, Bd. 1ff.
1883ff.; 1200 Jahre Bistum Regensburg, hg. v. Buchberger, M., 1939; Widemann,
J., Die Traditionen des Hochstifts Regensburg und des Klosters St. Emmeram,
1943; Staber, I., Kirchengeschichte des Bistums Regensburg, 1966; Hausberger,
K., Geschichte des Bistums Regensburg, Bd. 1f. 1989; Ratisbona sacra. Das
Bistum Regensburg im Mittelalter, hg. v. Morsbach, P., 1989; Schmidt, A.,
Regensburg, 1995; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 602, 1, 2, 474.
Reichlin von Meldegg (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren R. mit dem 1749 erworbenen Amtzell
und dem später an den Freiherren von Bodman gelangten Freudental zum Kanton
Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben. Mit Ellmannsweiler und Fellheim und dem vor 1617 erworbenen
Niedergundelfingen waren sie im Kanton Donau
immatrikuliert, mit Horn (1683-1746, später als Personalisten) im Kanton
Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 61; Ruch Anhang 81, 82;
Schulz 269.
Remchingen (Reichsritter). Die R. zählten bereits
1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis etwa
1686, zuletzt Johann Wilhelm von R., waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben, von 1566 bis 1619 mit
dem 1621 verkauften Kirchen an der Donau im
Kanton Kocher, in dem 1666 und 1673 noch Johann Wilhelm von R. erscheint.
L.: Hellstern 211; Schulz 269.
Riedheim (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von R. mit dem um 1440 erworbenen
Rettenbach, dem 1570 erworbenen Harthausen und dem 1307 erworbenen Stetten samt
Lontal zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. Ihren Sitz R. bei Leipheim hatten sie schon am Ende des 14.
Jahrhunderts durch Verkauf aufgegeben. Über einzelne Ulmer Patrizier kam das
Dorf 1502 an Ulm und 1803 an Bayern.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 528; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59.
Riedlingen (reichsstadtähnliche Stadt). Bei dem 835
erstmals genannten Dorf R. an der oberen Donau
legten die Grafen von Veringen zwischen 1247 und 1255 eine Stadt an, die vor
1300 durch Kauf an Habsburg kam. 1314 war sie an die Grafen von Hohenberg, dann
an die Herren von Ellerbach und 1384 an die Truchsessen von Waldburg
verpfändet. 1680 löste sich die zum österreichischen Reichskreis zählende
Stadt, die zu den sog. Donaustädten gerechnet
wurde, selbst aus der Pfandschaft an Österreich zurück. 1805 kam sie an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Heuschele, O., 1950; Rothmund, P.,
Die fünf Donaustädte in Schwäbisch-Österreich,
Diss. phil. Tübingen 1955; Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Der
Kreis Saulgau, 1971; Der Kreis Biberach, 1973.
Ries (Gau westlich der Wörnitz, links der Donau um Nördlingen), Riezzin, Rhecia, Riesgau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908 (Mönchsdeggingen
bzw. Deggingen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen
Deutschland, 1961, I, 9, II, 9, 21f., 29, 32, 95, III, 18, 30 Rieza.
Risstissen, Rißtissen (reichsritterschaftlicher
Ort). Nach einem an der Mündung der Riss in die Donau
um 50 n. Chr. errichteten Kastell erscheint 838 in einer Übertragung an Sankt
Gallen der Ort R. (Tussa). Später unterstand er mehreren Herrschaften
gemeinschaftlich und kam 1613 an die Freiherren Schenk von Stauffenberg. Er
zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. 1806 fiel er an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Roth von Bußmannshausen (Reichsritter). Im
18. Jahrhundert zählten die R. mit der 1434 erworbenen und 1791 an Freiherrn
von Hornstein gelangten Herrschaft Bußmannshausen zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59.
Roth von Schreckenstein (Freiherren,
Reichsritter). Vom 16. Jahrhundert bis um 1800 zählten die Freiherren R. mit
Teilen des 1672 erworbenen Immendingen zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben. Mit dem 1684 erworbenen Billafingen waren sie im Kanton Donau immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 61; Ruch 18 Fn 2,
Anhang 78, 79.
Salzburg (Erzstift, Bundesland, Residenz). Nach
älteren Siedlungen errichteten die Römer im 1. Jahrhundert n. Chr. den keltisch
benannten, nicht sicher deutbaren Ort Iuvavum, den sie im 5. Jahrhundert wieder
aufgaben. Wenig später begann die Besiedlung durch Bayern. Um 696 gründete der
heilige Rupert (von Worms) auf bayerischem Herzogsgut das Kloster Sankt Peter
und (um 712/715) das Benediktinerinnenkloster Nonnberg. 739 umgrenzte
Bonifatius das hier entstandene Bistum (östliche Traun, Inn, Rotttal, Tauern),
das vor allem unter Bischof Virgil (749-784) rasch Aufschwung nahm und 798 zum
bis zur Theiß erweiterten Erzbistum mit den Bistümern Passau, Regensburg,
Freising und Säben bzw. Brixen (sowie bis 802 Neuburg/Donau)
erhoben wurde, wobei der Abt von Sankt Peter bis 987 zugleich Erzbischof war.
Der Name S. erscheint erstmals in der um 755 verfassten Vita sancti Bonifatii.
816 wurde die Immunität bestätigt. Im Pongau gelang der Aufbau eines
geschlossenen Herrschaftsgebiets. Seit dem 11. Jahrhundert gründeten die
Erzbischöfe die salzburgischen Eigenbistümer Gurk (1072), Seckau (1218),
Chiemsee (1216) und Lavant (1226). Entscheidend für den Aufbau eines weltlichen
Herrschaftsgebiets um S. war Erzbischof Eberhard II. von Regensberg (Schweiz)
(1200-1246), dem der Erwerb von Grafschaftsrechten im Lungau, Pinzgau und
Pongau gelang. Hinzu kam die Grafschaft Chiemgau und das Landgericht Lebenau.
1328 erhielt das Hochstift eine eigene Landesordnung. 1342 erscheint erstmals
das Land S. 1490 gingen Pettau und Rann in der Steiermark und Gmünd in Kärnten
verloren. 1535 musste auf jede Sonderstellung der Salzburge Güter in Kärnten,
der Steiermark und Österreich verzichtet werden. Die um 1520 eingedrungene
Reformation wurde 1731/1733 durch zwangsweise Auswanderung (Salzburger
Exulanten, etwa 10500 Personen) rückgängig gemacht. 1622 stiftete Erzbischof
Paris Graf von Lodron die bis 1818 bestehende Universität. 1750 wurde der seit
1529 angenommene, vom Erzbischof von Magdeburg bis 1648 bestrittene Titel
Primas Germaniae allgemein anerkannt. Das Gebiet des zum bayerischen
Reichskreis zählenden Erzstifts teilte sich in einen nördlichen (oberhalb des
Gebirgs) und einen südlichen (innerhalb des Gebirgs) Teil auf. Das nördliche
Erzstift umfasste die Stadt S. und die Pflegämter Laufen, Staufeneck,
Raschenberg, Tittmoning, Mühldorf, Mattsee, Straßwalchen, Altentann (Altenthan),
Lichtentann (Lichtenthan), Neuhaus, Wartenfels (Wattenfels), Hüttenstein,
Hallein, Glanegg (Glaneck) und Golling (Gölling). Das südliche Erzstift
enthielt die Pflegämter Werfen, Bischofshofen (Bischofhofen), Taxenbach, Zell
im Pinzgau, Lichtenberg, Lofer, Itter (Ytter), Zell im Zillertal,
Windisch-Matrei, Mittersill, Rauris, Gastein, Großarl, Sankt Johann im Pongau,
Radstadt, Mauterndorf, Moosham (Mosheim) und Haus (Hauß). Außerdem gehörten
dazu das Pflegamt Stall am Mollfluss, die Märkte Sachsenburg an der Drau,
Feldsperg, Althofen (Altenhofen), Gurk, Hüttenberg und Guttaring, die Städte
Friesach, Sankt Andrä, Straßburg, die Herrschaft Rauchenkatsch (Rauchenkaitz)
(im Herzogtum Kärnten), Schloss und Markt Deutschlandsberg (Deutschlandberg),
die Orte Haus, Gröbming (Gröning) und Wolkenstein (in der Steiermark) und im
Land unter der Enns die Städte Traismauer an der Traisen, der Markt
Oberwölbling (Obergwölbing) und Unterwölbling (Untergwölbing) sowie einige
andere Ortschaften. 1803 wurde das Fürstentum mit 190 Quadratmeilen bzw. 13000
Quadratkilometern und 200000-250000 Einwohnern säkularisiert und fiel als
Kurfürstentum mit den Hochstiften Berchtesgaden, Passau und Eichstätt an
Großherzog Ferdinand III. von Toskana, 1805 mit Berchtesgaden gegen Würzburg an
Österreich, 1809/1810 an Bayern, am 1. 5. 1816 ohne Berchtesgaden und den
westlichen Flachgau an Österreich. Die Suffraganbistümer wurden 1817
München-Freising unterstellt, doch kam 1825 Trient neu an das Erzbistum S. (bis
1920). Brixen ging 1921, Lavant 1924 verloren. 1850 wurde S. Hauptstadt des von
Oberösterreich getrennten österreichischen Kronlandes S., das 1920 Bundesland
Österreichs wurde.
L.: Wolff 132; Zeumer 552 II a 3; Wallner 711 BayRK 2; Lechner, K., Salzburg,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Großer Historischer Weltatlas II
66 (1378) G5, III 22 (1648) F5, III 38 (1789) E4; Die Territorien des Reichs 1,
72; Richter, E., Untersuchungen zur historischen Geographie des ehemaligen
Hochstifts Salzburg und seiner Nachbargebiete, 1885 (MIÖG Ergbd. 1); Zillner,
F., Geschichte der Stadt Salzburg, Teil 1f. 1885ff.; Salzburger Urkundenbuch,
hg. v. Hauthaler, W./Martin, F., Bd. 1ff. 1898ff.; Arnold, C., Die Vertreibung
der Salzburger Protestanten und ihre Aufnahme bei den Glaubensgenossen, 1900; Richter,
E., Gemarkungen und Steuergemeinden im Lande Salzburg, (in) Abhandlungen zum
Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, (in) Archiv für
österreich. Gesch. 94 (1907); Widmann, H., Geschichte Salzburgs Bd. 1ff.
1907ff.; Martin, F., Die Regesten der Erzbischöfe von Salzburg 1247-1343, Bd.
1ff. 1928ff.; Lang, A., Die Salzburger Lehen in Steiermark, Bd. 1f. 1937ff.;
Salzburg-Atlas. Das Bundesland Salzburg im Kartenblatt, hg. v. Lendl, E., 1956;
Koller, H., Salzburg 1956; Richter, E./Mell, A., Salzburg, Hermann, K.,
Salzburg, beide (in) Erläuterungen zum Historischen Atlas der österreichischen
Alpenländer 1917, 1957; Klebel, E., Der Lungau. Historisch-politische
Untersuchung, 1960; Beckel, L., Die Beziehungen der Stadt Salzburg zu ihrem
Umland, 1966; Martin, F., Kleine Landesgeschichte von Salzburg, 4. A. 1971;
Geschichte Salzburgs, hg. v. Dopsch, H./Spatzenberger, H., Bd. 1f. 2. A.
1984ff.; Dopsch, H., Wandlungen und Konstanz der spätmittelalterlichen
Grundherrschaft im Erzstift Salzburg, (in) Die Grundherrschaft im späten
Mittelalter, Bd. 2 hg. v. Patze, H., 1983; Sankt Peter in Salzburg. Das älteste
Kloster im deutschen Sprachraum, 3. Landesausstellung 1982; Frühes Mönchtum in
Salzburg, hg. v. Zwink, E., Salzburg 1983; Ortner, F., Salzburger Kirchengeschichte,
1988; Hartmann, P., Das Hochstift Passau und das Erzstift Salzburg, 1988;
Zaisberger, F., Die Salzburger Landtafeln, 1990; Salzburg zur Gründerzeit, hg.
v. Haas, H., 1994; Wolfram, H., Salzburg, Bayern und Österreich, 1995; Dopsch,
H., Salzburg, LexMA 7 1995, 1331ff.; Salzburg, hg. v. Hanisch, E. u. a., 1997;
Zaisberger, F., Geschichte Salzburgs, 1998; 1200 Jahre Erzbistum Salzburg, hg.
v. Domkapitel, 1998; 1200 Jahre Erzbistum Salzburg, hg. v. Dopsch, H. u. a.,
1998; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 484, 1, 2, 510; Ortner, F., Salzburgs Bischöfe in der Geschichte
des Landes 696-2005, 2005; Quellen zur Salzburger Frühgeschichte, hg. v.
Wolfram, H., 2006.
Sandizell (Herren, Reichsfreiherren,
Reichsgrafen). S. südlich von Neuburg an der Donau
wird 1007 erstmals erwähnt. Seit Ende des 11. Jahrhunderts war es Sitz der
Herren von S. Diese wurden 1640 Reichsfreiherren und 1780 Reichsgrafen. S. kam
zu Bayern.
L.: Schmidbauer, M., Sandizell aus Vergangenheit und Gegenwart, 1926; Reischl,
G., Haus Sandizell 948-1948, 1948. L.: Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961.
Saulgau (Herrschaft, reichsstadtähnliche Stadt).
819 gab Kaiser Ludwig der Fromme die Kirche von S. im oberschwäbischen
Alpenvorland an das Reichsstift Buchau. Ab 1171 erscheinen Herren von S. als
Reichsministeriale, deren Rechte in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts an
die Herren von Sießen-Strahlegg gefallen sein dürften. Vermutlich über die
Staufer kam die Vogtei zu Beginn des 13. Jahrhunderts an die Truchsessen von
Waldburg, die den Ort um 1230/1239 zur Stadt erhoben (1288 Stadtrecht von
Lindau). 1299 fiel S., das im 14./15. Jahrhundert die Gerichtshoheit, das
Ammannsamt und die Herrschaft über drei Dörfer erwarb, an Habsburg, das die
Herrschaft nach mehreren Verpfändungen 1386 an die Truchsessen von Waldburg
verpfändete. Mit Mengen, Munderkingen, Riedlingen und Waldsee (Donaustädte) kaufte sich das zum österreichischen
Reichskreis zählende S. 1680 an Österreich zurück. 1806 kam es an Württemberg
und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Laub, J., Geschichte der vormaligen
fünf Donaustädte in Schwaben, 1894; Rothmund,
P., Die fünf Donaustädte in
Schwäbisch-Österreich, Diss. phil. Tübingen, 1955; Vorderösterreich, hg. v.
Metz, F., Bd. 1, 2 3. A. 1978; Der Kreis Saulgau, hg. v. Steuer, W./Theiss, K.,
1971.
Scheer (Burg, Herrschaft). Vor 1267 kam die
Burg S. an der Donau bei Sigmaringen an den
Grafen von Montfort, der S. 1289 an König Rudolf von Habsburg verkaufte, es
aber 1314 wieder als Pfand erhielt. Seit 1368 war S. mit der Grafschaft
Friedberg vereinigt und kam 1452/1454 an die Truchsessen von Waldburg, unter
denen es Sitz einer eigenen Linie wurde. Über Württemberg fiel S. 1951/1952 an
Baden-Württemberg. S. Friedberg-Scheer, Scherra, Waldburg.
L.: Wolff 180; Großer Historischer Weltatlas III 39 (1803) C3; Polenz, P. v.,
Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, S. 305, s. Scherra; Der Kreis Saulgau,
1971.
Schenk von Castell (Reichsritter, Grafen). Die
S. entstammen einer im Thurgau ansässigen, 1681 in den Reichsgrafenstand
erhobenen Familie. 1663 erwarben sie durch Heirat die Herrschaft Dischingen,
die sie 1734 an Anselm Franz von Thurn und Taxis verkauften. Bis zum frühen 18.
Jahrhundert zählten die S. (von Hohenberg, Schenkenstein) zum Kanton Altmühl
des Ritterkreises Franken. Außerdem gehörten sie mit Oberdischingen (1661) und
Bach (1721) zum Kanton Donau (des Ritterkreises
Schwaben) sowie zum (Kanton) Hegau (bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des
Ritterkreises Schwaben. Franz Ludwig Graf S. baute die 1764 erlangte Herrschaft
Oberdischingen zu einer Residenz aus und errichtete in Oberdischingen ein
Zuchthaus. 1785 wurde von Kloster Urspring Wernau (Kanton Donau) übernommen. 1806 wurden die S. in Württemberg
mediatisiert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 58; Ruch Anhang 78;
Riedenauer 126; Arnold, E., Der Malefizschenk, 1911.
Schenk von Stauffenberg (Reichsritter,
Freiherren, Grafen). Die Schenken von Stauffenberg sind ein schwäbisches
Adelsgeschlecht, das möglicherweise von den Schenken von Kiburg (Kyburg)
abstammt und seit 1317 unter dem Namen S. (bei Hechingen) auftritt (1251
Schenken von Zell, 1262-1291 Truchsessen von Stauffenberg). Sie erwarben 1471
Wilflingen. Sie wurden 1698 in den Freiherrenstand und in ihrem Wilflinger
Zweig 1791 in den Grafenstand erhoben. Die Familie gehörte bereits 1488 der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar, an. Von 1548 bis 1805
waren die Schenken von Stauffenberg mit Baisingen, Eutingertal, Geislingen,
Lautlingen und Margrethausen Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Mit Risstissen bzw. Rißtissen (1613) und Schatzberg, mit Egelfingen
und Wilflingen waren sie im Kanton Donau, mit
dem 1527/1566 durch Heirat erworbenen Amerdingen im Kanton Kocher
immatrikuliert. Von 1572 bis 1589 hatten sie infolge Heirat halb Katzenstein.
Außerdem gehörten sie dem Ritterkreis Franken in den Kantonen Gebirg (ab etwa
1720), Odenwald (um 1720 bis 1750), Altmühl (um etwa 1650 bis 1680) und
Steigerwald an. Wichtige weitere Güter waren Greifenstein (1691) und Jettingen
(1747) in Bayern. 1833 starb die Wilflinger Linie aus und wurde von der
Amerdinger Linie beerbt, die 1874 zu Grafen in Bayern erhoben wurde.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 533; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59, 62, 65; Pfeiffer 197; Hellstern 212, 218; Bechtolsheim 13;
Riedenauer 126; Schulz 270; Rahrbach 215; Wunder, G., Die Schenken von
Stauffenberg, 1972.
Scherra (Gau links der oberen Donau)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78, 83, 95, 96,
III, 30, Scerra (Scerrun), Scherra, ‚Scheer‘; Borgolte, M., Geschichte der
Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 128 (Straßberg, Buchheim,
Fridingen an der Donau, Vilsingen, Nusplingen, Donaueschingen?), s. Scerra.
Schramberg (Herrschaft). S. an der Schiltach im
Schwarzwald wird 1293 als Burgsiedlung erstmals erwähnt. Die Herrschaft S. geht
zurück auf die mittelalterliche Herrschaft Falkenstein, deren Zweig Ramstein
seine Güter um 1448 an Hans von Rechberg von Hohenrechberg veräußerte. Nach
Ausbau der Burg S. und Bildung der Herrschaft S. verkaufte der Enkel 1526 die
Herrschaft an seinen Schwager Hans von Landenberg von Breitenlandenberg, die
Nachkommen 1547 an Rochus Merz von Staffelfelden, dessen Nachfolger Gottfried
Zotter von Berneck 1583 für 15000 Gulden an Habsburg/Österreich. Von 1594 bis
1806 war S. Mittelpunkt einer zum österreichischen Reichskreis zählenden, 1648
von den aus Sachsen kommenden Freiherren von Bissingen-Nippenburg erworbenen
Herrschaft in Vorderösterreich. Danach fiel es an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Dambach, O., Ort und Herrschaft
Schramberg, 1904; Stemmler, E., Die Grafschaft Hohenberg, 1905; Forderer, J.,
Schramberg, 1958; Vorderösterreich an oberem Neckar und oberer Donau, hg. v. Zekorn, A. u. a., 2002; Schramberg, hg.
v. Museums- und Geschichtsverein Schramberg e. V. u. a., 2004; Archiv der
Grafen von Bissingen und Nippenburg Hohenstein, bearb. v. König, J., 2005.
Schwaben (Herzogtum, Reichslandvogtei
Oberschwaben und Niederschwaben). Das nach der germanischen Völkerschaft der
Sweben bezeichnete S. umfasste ursprünglich die (spätere) deutsche Schweiz, das
Elsass, Südbaden, Südwürttemberg und das Gebiet bis zum Lech und wurde zunächst
von den swebischen Alemannen besiedelt und nach ihnen benannt. Das ältere, seit
dem 6. Jahrhundert ausgebildete Herzogtum der Alemannen wurde 746 von den
Franken beseitigt. 843 kam Alemannien zum ostfränkischen Reich, in dem es
zunehmend als S. bezeichnet wurde. Mehrere Geschlechter rangen miteinander um
die Macht (Hunfridinger, Alaholfinger). Nach dem Aussterben der ostfränkischen
Karolinger wechselte die Würde des Herzogs von S. zwischen verschiedenen
Familien (Hunfridinger/Burchardinger, Konradiner, Babenberger/Liudolfinger).
Heinrich IV. übertrug sie 1079 seinem Schwiegersohn Friedrich von Büren bzw.
Staufen, dessen Geschlecht die durch Anfall welfischer, Pfullendorfer,
Lenzburger und zähringischer Güter vermehrte Würde bis 1268 (Herzog Konradin)
innehatte. Nach Aussterben der Familie bereicherten sich die Großen des Landes,
vor allem die Grafen von Württemberg, am Reichsgut und Herzogsgut und
verhinderten die Wiederherstellung des Herzogtums S. durch König Rudolf von
Habsburg, der zwar das Herzogtum seinem Sohn Rudolf († 1290) verlieh, unter
dessen Enkel Johann Parricida aber der Titel erlosch. Immerhin vereinigte
Rudolf von Habsburg die Reste des Reichsgutes in Reichslandsvogteien. Von diesen
verlor die nördlich der Donau gelegene
Reichslandvogtei Niederschwaben rasch an Bedeutung. Dagegen vermochte die
südlich der Donau gelegene Reichslandvogtei
Oberschwaben, gestützt auf ursprünglich welfisch-staufische Rechte um
Ravensburg und seit 1415 auf das Gebiet der sog. Freien auf der Leutkircher
Heide, sich zu behaupten. 1378 wurde ihr die Reichslandvogtei Niederschwaben
zugeschlagen. Sitz der Landvogtei (Reichslandvogtei in Oberschwaben und
Niederschwaben) war die Ravensburg, seit 1647 Altdorf (Weingarten). Eine
umfassende Wiedergewinnung der alten Reichsrechte gelang freilich nicht.
Lediglich um Altdorf (Weingarten) blieb ein bescheidenes Herrschaftsgebiet
bestehen. Die Landvogtei wurde mehrfach verpfändet. 1541 kam sie als
Reichspfandschaft endgültig an Österreich (Schwäbisch-Österreich). Ihre
Landeshoheit erfasste rund 25000 Einwohner, doch bestanden Geleitsrechte,
Forstrechte, Gerichtsrechte und Vogteirechte auch gegenüber vielen anderen
oberschwäbischen Reichsständen. 1805 kam die zum österreichischen Reichskreis
zählende Vogtei an Württemberg. Das Gebiet der Freien auf der Leutkircher Heide
(Amt Gebrazhofen) fiel 1805 an Bayern und 1810 an Württemberg und damit
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 43, 136; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II
34 (1138-1254) F4; Gönner, E./Zorn, W., Schwaben, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Stälin, P., Geschichte Württembergs, Bd. 1 1882ff.; Baumann, F.,
Forschungen zur schwäbischen Geschichte, 1898; Schröder, A./Schröder, H., Die
Herrschaftsgebiete im heutigen Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg nach dem
Stand von Mitte 1801, Z. hist. Ver. Schwaben und Neuburg 32 (1906); Schröder,
A., Die staatsrechtlichen Verhältnisse im Bayerischen Schwaben um 1801, Jb.
Hist. Ver. Dillingen 19 (1906); Weller, K., Die freien Bauern in Schwaben, ZRG
54 (1934); Ernst, F., Zur Geschichte Schwabens im ausgehenden Mittelalter, (in)
Festgabe Bohnenberger, 1938; Weller, K./Weller, A., Besiedlungsgeschichte
Württembergs vom 3. bis 13. Jahrhundert, 1938; Bader, K., Der deutsche
Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978;
Tüchle, H., Kirchengeschichte Schwabens, Bd. 1f. 1950ff.; Historisches
Ortsnamenbuch von Bayern, hg. v. der Komm. f. bay. LG. (1952ff.), Teil Schwaben;
Zorn, W., Historischer Atlas von Schwaben, Schwäbische Bll. 4 (1953);
Historischer Atlas von Bayerisch Schwaben, hg. v. Zorn, W., 1955; Gönner,
E./Müller, M., Die Landvogtei Schwaben, (in) Vorderösterreich, hg. v. Metz, F.,
3. A. 1978; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 22, 51, 52,
94, III, 27, Swabun, Volksname, Landname, Swabolant, Svavaland, Swabo richi,
Suevia, Schwaben; Lautenbacher, G., Bayerisch Schwaben, 1968; Weller,
K./Weller, A., Württembergische Geschichte im südwestdeutschen Raum, 8. A.
1975; Maurer, H., Der Herzog von Schwaben, 1978; Blickle, P./Blickle, R.,
Schwaben von 1268 bis 1803, 1979; Hofacker, H., Die schwäbischen
Reichslandvogteien im späten Mittelalter, 1980; Fried, P./Lengle, P., Schwaben
von den Anfängen bis 1268, 1988; Früh- und hochmittelalterlicher Adel in
Schwaben und Bayern, hg. v. Eberl, I., 1988; Graf, K., Das Land Schwaben im
späten Mittelalter, (in) Regionale Identität und soziale Gruppen im deutschen
Mittelalter, 1992, 127; Baum, W., Die Habsburger in den Vorlanden, 1993; Zotz,
T., Schwaben, LexMA 7 1995, 1598ff.; Handbuch der bayerischen Geschichte, hg.
v. Spindler, M., Bd. 3, 3 3. A. 1997; Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des
18. Jahrhunderts, hg. v. Kraus, A., 2001; Zettler, A., Geschichte des Herzogtums
Schwaben, 2003; Das Reich in der Region während des Spätmittelalters und der
frühen Neuzeit, hg. v. Kießling, R. u. a., 2005; Adel im Wandel, hg. v.
Bumiller, C. u. a., 2006; Die Integration in den modernen Staat, hg. v.
Hoffmann, C. u. a., 2007.
Schwaben (Ritterkreis), schwäbischer Ritterkreis.
Der zwischen 1541 und 1545 entstandene, 1560 mit einer Verfassung versehene
Ritterkreis S. (schwäbischer Ritterkreis) war wie der Ritterkreis Franken
(fränkischer Ritterkreis) und der Ritterkreis Rhein (rheinischer Ritterkreis)
eine Untergliederung der Reichsritterschaft. Er setzte sich seit 1749 aus den
fünf Kantonen Donau (Ehingen), Hegau bzw.
Hegau-Bodensee-Allgäu (Radolfzell [Hegau], Wangen [Allgäu-Bodensee]), Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau (Tübingen), Kocher (Esslingen) und Kraichgau
(Heilbronn) zusammen. Um 1790 umfasste der in Ehingen sitzende Ritterkreis etwa
670 Herrschaftsgebiete mit 160000 Einwohnern und rund 140 Ritterfamilien.
1805/1806 löste er sich auf. Art. 25 der Rheinbundakte setzte formell die
Eingliederung der ritterschaftlichen Gebiete in die umgebenden Territorien
fest.
L.: Wolff 507.
Schwäbisch-Österreich (Verwaltungseinheit). S. umfasste als
zum österreichischen Reichskreis zählender Teil Vorderösterreichs die
habsburgischen Donaustädte (1282/1331) Mengen,
Munderkingen, Riedlingen, Saulgau und Waldsee, die Markgrafschaft Burgau
(1301/1304), die Grafschaft Hohenberg (1381), die Landgrafschaft Nellenburg
(1465) und die Landvogtei Schwaben (1486/1541), jeweils mit den ihnen
unterstellten Herrschaften. Um 1750 wurde es bis 1752 in vier Oberämter
eingeteilt (Günzburg, Rottenburg, Stockach, Altdorf) und 1759/1763 der neu
errichteten Regierung Vorderösterreichs in Freiburg unterstellt. Nicht
zugehörig waren die Stadt Konstanz (1548) und die Grafschaft Tettnang (1780).
Insgesamt umfasste S. 3300 Quadratkilometer mit etwa 120000 Einwohnern.
1805/1806 kam es zu Baden, Bayern, Württemberg und Hohenzollern-Sigmaringen.
L.: Wolff 42; Sapper, N., Die schwäbisch-österreichischen Landstände und
Landtage im 16. Jahrhundert, 1965.
Schwendi (Herrschaft). S. bei Biberach war Sitz
der um 1128 erstmals genannten Herren von S. Durch Heirat kam die zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben steuernde Herrschaft
nach Aussterben der S. im Mannesstamm 1689/1700 an die Grafen von
Oettingen-Spielberg. Über Württemberg gelangte S. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508; Hölzle, Beiwort 51; (Stetten 32;) Hammer, M., Schwendi, 1969.
Sigmaringen (Grafschaft). S. an der oberen Donau wird 1077 als Burg eines unbekannten,
möglicherweise mit den Grafen von Pfullendorf und Altshausen-Sulmetingen
verwandten, 1083 bezeugten Hochadelsgeschlechts erstmals erwähnt. Die am Fuße
der Burg entstehende Siedlung wurde im 13. Jahrhundert Stadt und erhielt 1362
das Stadtrecht Pfullendorfs. Über die Grafen von Helfenstein (um 1272) und die
Grafen von Montfort kam S. um 1290 an König Rudolf von Habsburg und vor 1325
(1323?) als Pfand an die Grafen von Württemberg sowie von dort 1399 als Pfand
an die Grafen von Werdenberg. Seit 1460 galt S. als reichslehnbare Grafschaft.
1482 erlangte Habsburg einen Anspruch auf S. für den Fall des Aussterbens der
Grafen von Werdenberg. 1534 fiel beim Aussterben der Grafen von Werdenberg die
Grafschaft S. an Habsburg bzw. Österreich und von dort 1535 als Lehen
Österreichs an die schwäbische Linie der Grafen von Hohenzollern (S. und
Veringen) Seitdem nannte sich die Linie Hohenzollern-Sigmaringen. Das Gebiet
kam über Preußen (1849) 1951/1952 an Baden-Württemberg. S.
Hohenzollern-Sigmaringen.
L.: Wolff 46, 168; Mayer, D., Die Grafschaft Sigmaringen und ihre Grenzen im
16. Jahrhundert, 1959; 900 Jahre Sigmaringen, 1977; Kaufhold, W./Seigel, R.,
Schloss Sigmaringen und das fürstliche Haus Hohenzollern, 2. A. 1978; Richter,
G. u. a., Der Landkreis Sigmaringen. Geschichte und Gestalt, 1981; Schöntag,
W., Sigmaringen im 19. und 20. Jahrhundert, Blätter des Schwäbischen Albvereins
93 (1987); Sigmaringen, hg. v. Kuhn-Rehfus, M., 1989; Handbuch der
baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2 1995, 376; Lorenz, S., Sigmaringen,
LexMA 7 1995, 1886f.
Sinsheim (Reichsstadt). S. an der Elsenz ist eine
fränkische Siedlung an der Straße von Frankreich zur Donau,
die 770 erstmals erwähnt wird (Sunnisheim). Im 10. Jahrhundert wurde es Sitz
der Grafen des Elsenzgaues. Zwischen 1092 und 1100 wurde auf dem Michaelsberg
eine Benediktinerabtei gegründet. 1192/1324 erhielt S. Stadtrecht. Die Stadt
wurde vom Reich mehrfach verpfändet und kam 1338/1362 zur Pfalz (Kurpfalz). Von
1803 bis 1806 gehörte S. zum Fürstentum Leiningen, 1806 fiel es an Baden und
gelangte damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wilhelmi, K., Geschichte der großherzoglich-badischen Amtsstadt Sinsheim,
1856; Kirstein, E., Sinsheim an der Elsenz, Diss. phil. Heidelberg 1947;
Rommel, G., Sinsheim. Ein geschichtlicher Überblick, 1954; Der Kreis Sinsheim,
hg. v. Theiss, K./Baumhauer, H., 1964; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 563.
Speth (Freiherren, Reichsritter). Von 1592 bis
1623 waren die Freiherren von S. (Späth) Mitglied im Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben. Im 18. Jahrhundert gehörten sie mit den Herrschaften
Eglingen und Ehestetten, Gammertingen, Granheim, Hettingen, Maisenburg mit
Indelhausen, Schülzburg mit Anhausen und Erbstetten, Untermarchtal und
Zwiefaltendorf zum Kanton Donau. Mit Höpfigheim
(bis 1587) und dem Schloss zu Dettingen (bis zur Mitte des 17. Jhs.) waren die
S. seit 1542 auch im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59; Hellstern 214; Schulz 271; Rahrbach 243.
Stein (reichsritterschaftliche Herrschaft). Die reichsritterschaftliche Herrschaft S. an der Günz (südöstlich Ottobeurens) zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
Stein zum Rechtenstein (Freiherren, Grafen,
Reichsritter). Vom 16. bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts zählten die
Freiherren und Grafen von S., die bereits 1488 zur Rittergesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil am Neckar gehörten, mit den Herrschaften Bergenweiler,
Teilen von Emerkingen, Ichenhausen und Teilen von Niederstotzingen mit
Riedhausen zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. Wegen des 1549 erworbenen Harthausen waren sie im Kanton Neckar
immatrikuliert. Seit 1597 zählten sie wegen des 1595 von den Westernach
erlangten, bis 1790 bewahrten Bächingen zum Kanton Kocher der Ritterkreises
Schwaben,
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 65; Hellstern 214, 218;
Kollmer 372; Schulz 271.
Stockerau (Herrschaft). S. (1012 Stockerowe) an
der Donau bei Wien kam vom König an das
Hochstift Regensburg, von diesem als Lehen an die Kreuzenstein bzw. Grafen von
Formbach und nach deren Aussterben im 13. Jahrhundert an Österreich. 1748
kaufte es sich frei und wurde eine eigene Herrschaft. Diese ging in
Niederösterreich auf.
L.: Starzer, A., Geschichte der Stadt Stockerau, 1911; Brückner, J., Sozial-
und Wirtschaftsgeschichte des Marktes Stockerau, Diss. Wien 1953; Nikel, H.,
Pfarre und Kirche Stockerau, 1893-1914, 1983.
Stotzingen (Freiherren, Reichsritter). Vom 16. bis
19. Jahrhundert zählten die Freiherren von S. mit Geislingen, Dotternhausen und
Rosswangen zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben, mit Steißlingen und Wiechs
seit 1790/1791 zum (Kanton) Hegau (bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) (1791
Stotzingen zu Wiechs). Mit dem 1471 erworbenen, 1790 an Fürst von Thurn und
Taxis gelangten Heudorf waren sie im Kanton Donau
immatrikuliert. Geislingen fiel 1806 an Württemberg und wurde 1810 an Baden
abgetreten, über das es 1951/1952 an Baden-Württemberg kamen. S. a.
Niederstotzingen.
L.: Wolff 509; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59; Ruch 71 Anm.
1, 82; Hellstern 215; Mangold, O., Geschichte von Niederstotzingen, 1926;
Stockinger, G., Geschichte der Stadt Niederstotzingen, 1966.
Straubing (Burg, Dorf, Stadt, Herrschaft, Residenz
des Herzogs von Bayern). Auf älterem Siedlungsland am römischen Limes wurde im
früheren keltorömischen Sorviodurum vermutlich um 550 eine neue Siedlung der
Bayern errichtet, die über den Herzog von Bayern 788 an den König der Franken
fiel. 1029 kam der Königshof von Bischof Bruno von Augsburg an das Hochstift
Augsburg. Dessenungeachtet erhob der Herzog von Bayern 1218 den Ort zur Stadt.
1353 wurde diese Sitz des Herzogtums Straubing-Holland (bis 1425/1429,
tatsächlicher Sitz in S. nur von 1353 bis 1358 und von 1387/1389 bis 1397).
Danach kam S. an Bayern-München, in dem Herzog Ernst 1435 die dem jüngeren
Herzog Albrecht heimlich angetraute Augsburger Baderstochter Agnes Bernauer
ertränken ließ. 1535 löste S. die letzten grundherrschaftlichen Rechte
Augsburgs ab. S. Bayern-Straubing.
L.: Wolff 137; Urkundenbuch der Stadt Straubing, hg. v. Solleder, F., 1911ff.;
Keim, J., Heimatkundliche Geschichte von Straubing, 1958; Walke, N., Das
römische Donaukastell Straubing, Sorviodurum,
1965; Straubing. Das neue und alte Gesicht einer Stadt im altbayerischen
Kernland, hg. v. Bosl, K., 1968; Straubing. Landgericht, Rentkastenamt und
Stadt, bearb. v. Fraundorfer, W., 1974; Störmer, W., Straubing, LexMA 8 1996,
230; Forster, M., Die Gerichtsverfassung und Zivilgerichtsbarkeit in Straubing,
Diss. jur. Regensburg 1999; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich,
hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 566.
Straubing-Holland (Herzöge). Von 1353 bis 1425 (bzw.
tatsächlich von 1353 bis 1358 und von 1387/1389 bis 1397) war Straubing Sitz
der bayerischen Herzöge (Wilhelm I., Albrecht I.) von S. 1425/1429 kam
Straubing an Bayern-München. S. Bayern-Straubung, Holland-Straubing
L.: Walke, N., Das römische Donaukastell
Straubing, Sorviodurum, 1965; Straubing. Das neue und alte Gesicht einer Stadt
im altbayerischen Kernland, hg. v. Bosl, K., 1968; Straubing. Landgericht,
Rentkastenamt und Stadt, bearb. v. Freundorfer, W., 1974.
Sualafeld (Gau südlich der Altmühl links der Donau, Sualaueldun, Sualaueldensis,
Swalafeld,Schwalbfeld’)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 (Heidenheim,
Auhausen, Westheim, Dollnstein bzw. Dollenstein); Polenz, P. v., Landschafts-
und Bezirksnamen, 1961, II, 27, 58, 61, 62, III, 30, 31, Swalafeld (Sualafeld),
‚Schwalbfeld‘.
Suerzza (Gau am Oberlauf der Donau) s. Swerzenhuntari.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20
(Allmendingen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78, 82,
95, 96, Swerzza, Swerzenhuntari; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften
Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 133.
Swalafeld (Gau südlich der Altmühl links der Donau, Sualaueldun, Sualaueldensis, ‚Schwalbfeld’). S.
Sualafeld.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 (Heidenheim,
Auhausen, Westheim, Dollnstein bzw. Dollenstein); Polenz, P. v., Landschafts-
und Bezirksnamen, 1961, II, 27, 58, 61, 62, III, 30, 31, Swalafeld (Sualafeld),
‚Schwalbfeld’.
Swerzenhuntari (Gau links der oberen Donau, Suerza, Swerzza)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20 Suerza
(Allmendingen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78, 82,
95, 96, Swerzza, Swerzenhuntari; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften
Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 133.
Swerzza (Gau links der oberen Donau, Suerza) s. Swerzenhuntari.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20
(Allmendingen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78, 82,
95, 96, Swerzza, Swerzenhuntari; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften
Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 133.
Tänzl von Tratzberg, Tenzel, Tandlin
(Freiherren, Reichsritter). Die aus dem Innsbrucker Bürgertum stammenden Tänzl
waren spätestens seit 1441 Gewerken im Silberbergbau von Schwaz. Um 1500
erwarben sie die schon am Ende des 13. Jahrhunderts urkundlich erwähnte,
1490/1491 abgebrannte Burg Tratzberg bei Schwaz, gaben die Burg nach
eindrucksvollem Wiederaufbau 1554 aber an die Augsburger Patrizier Ilsung. Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren T. mit halb Bissingen zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Vorübergehend
gehörten sie auch dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Hölzle, Beiwort 59; Riedenauer 127; Enzenberg, S. Graf, Tratzberg, 2000.
Thüringen (Landgrafschaft, Land, Freistaat). Das
Gebiet zwischen Harz, Thüringer Wald, (Unstrut,) Werra und Saale wurde in der
Nachfolge anderer germanischer Völkerschaften im 5. Jahrhundert n. Chr. von den
vielleicht im Namen an die Hermunduren anknüpfenden Thüringern eingenommen, die
erstmals im letzten Drittel des 4. Jahrhunderts (um 400 bei Vegetius) als (von
Grahn-Hoek auf die gotischen Terwinger zurückgeführte) Toringi erscheinen. Ihr
sich noch darüberhinaus erstreckendes Reich zwischen Donau,
Main, Werra und Elbe wurde 531/533/534 von den Franken und Sachsen vernichtet
und seine Angehörigen unter fränkische Herrschaft gebracht (634-717/719
Herzogtum) und christianisiert. Die Klöster Fulda und Hersfeld sowie das
Erzstift Mainz (Erfurt) erwarben umfangreiche Güter. Mit dem Übergang des
deutschen Königtums auf die sächsischen Liudolfinger und der Bildung weiter
östlich liegender Marken wurde T. vom Grenzland zu einem Kerngebiet des Reiches
mit Pfalzen in Nordhausen, Merseburg, Arnstadt, Ohrdruf, Wechmar,
Heiligenstadt, Mühlhausen?, Gebesee, Saalfeld, Dornburg, Kirchberg (bei Jena),
Erfurt, Tilleda, Wallhausen und Allstedt. Unter den gräflichen Geschlechtern
gewannen die aus einer Seitenlinie der Grafen von Rieneck in Mainfranken
stammenden, auf der 1044 erbauten Schauenburg bei Friedrichroda ansässigen, am
Pass der Hohen Sonne des Thüringerwaldes sowie um Sangerhausen begüterten
Ludowinger (1039 Ludwig der Bärtige) die Vorherrschaft und wurden von König
Lothar III. um 1130 (1130/1131) mit dem Titel Landgrafen ausgezeichnet.
1122/1137 erlangten sie aus der Heirat mit der Erbtochter (Hedwig) der Gisonen
(Grafen von Gudensberg) Güter in Hessen um Marburg und Gudensberg südwestlich
von Kassel. 1180 erwarben sie beim Sturz Heinrichs des Löwen zu ihren thüringischen
und hessischen Gütern die Pfalzgrafschaft Sachsen (Hosgau bzw. Hassegau) als
Reichslehen und Güter an der Werra, oberen Weser und Leine (bis 1247). Sie
erbauten schon vor 1080 auf fuldisch-hersfeldischem Gut die Wartburg, später
die Neuenburg (Neuburg) an der unteren Unstrut, die Runneburg (Weißensee) und
die Marburg an der Lahn, doch gelang ihnen die Zusammenfassung ihrer Güter
nicht. 1247 starben sie mit Heinrich Raspe im Mannesstamm aus. T. fiel
(endgültig 1263/1264) über eine Schwester Heinrich Raspes auf Grund einer
Eventualbelehnung von 1243 an die in weiblicher Linie mit den Ludowingern
verwandten wettinischen Markgrafen von Meißen, Hessen über eine Erbtochter
(Sophie) an die Grafen von Brabant (Landgrafen von Hessen), womit einerseits die
Trennung von Thüringen und Hessen und andererseits die Aufgabe der
selbständigen Einheit T. eingeleitet wurde. 1265 überließ der Wettiner Heinrich
der Erlauchte T. an seinen Sohn Albrecht den Entarteten. 1293/1294 verkaufte
Markgraf Albrecht der Entartete von Meißen T. an König Adolf von Nassau, doch
konnten die Markgrafen von Meißen 1307 in der Schlacht bei Lucka die Mark
Meißen und T. zurückgewinnen. Seitdem erweiterten sie ihre Herrschaft in T. zu
Lasten der Grafen und des Reichs (Vogtei über die Reichsstädte Mühlhausen und
Nordhausen, Erwerb der Herrschaft Coburg 1347/1353 sowie von fünf
hennebergischen Ämtern mit Hildburghausen 1374 und des Pleißenlandes mit
Altenburg 1310/1372/1373), doch blieben die Herrschaftsgebiete von Schwarzburg,
Henneberg, Gleichen und Reuß (Vögte von Weida, Gera und Plauen), Erfurt,
Mühlhausen und Nordhausen sowie die Güter des Deutschen Ordens bestehen.
Dementsprechend hatten die Markgrafen von Meißen, die von 1379 bis 1440 einen
eigenen landgräflich-thüringischen Zweig abteilten, im Norden einen langen
Streifen von der Elster über Weißenfels und Freyburg bis Langensalza, weiter
ein Gebiet um Eisenach, Salzungen, Gotha und Zella-Mehlis und schließlich fast
den gesamten Süden des Landes. 1423 gewann die Meißener Linie der Wettiner das
Herzogtum Sachsen-Wittenberg und die damit verbundene Kurfürstenwürde. Seitdem
nannten sich alle Wettiner Herzöge (von Sachsen), wie dies auch Herzog Wilhelm
tat, unter dem T. nochmals von 1445 bis 1482 eigenständig wurde. 1485 teilte
das Haus Wettin in die Kurlinie der Ernestiner, die das südliche Gebiet
zwischen Eisenach, Sonnewalde, Zwickau, Coburg und Wittenberg bzw. Buttstädt
erhielt, und die Linie der Albertiner, an die das nördliche Gebiet von
Groitzsch bis Treffurt (Weißensee, Freyburg, Sangerhausen, Langensalza,
Tennstedt, Thamsbrück, Laucha, Nebra) fiel. 1547 verlor die ernestinische Linie
die Kurwürde an die albertinische Linie und wurde auf das inzwischen zur
Reformation übergetretene Gebiet von T. beschränkt, für das sie 1548 die
Universität Jena gründete. Seit 1572 wurde T. bzw. Sachsen immer weiter
aufgeteilt und zersplitterte allmählich vollständig. Nach dem Aussterben der
verschuldeten Grafen von Henneberg verwalteten die Albertiner und Ernestiner
deren Gebiete zunächst gemeinsam, teilten sie aber 1660 auf. Von 1657 bis 1746
bildete der sog. Thüringer Kreis um Weißenfels den Hauptbestandteil von
Sachsen-Weißenfels, von 1657 bis 1718 das 1564 gewonnene Hochstift Naumburg mit
den ehemals hennebergischen Gütern (Schleusingen, Suhl) den Hauptbestandteil
von Sachsen-Zeitz. Am Ende des 17. Jahrhunderts bestanden im Rahmen des
obersächsischen Reichskreises zehn Linien der Ernestiner, neun der Reuß und
drei der Schwarzburg in T. Außerdem hatte das Erzstift Mainz die Herrschaft
über Erfurt und einen Teil des Eichsfeldes gewonnen und war Brandenburg mit dem
Saalkreis nach T. vorgedrungen. 1803 fielen Erfurt, das Eichsfeld, Nordhausen
und Mühlhausen, 1806 die albertinischen Teile an Preußen. 1807 verlor Preußen
alle linkselbischen Gebiete. Von 1807 bis 1813 gehörten Mühlhausen, Nordhausen
und das Eichsfeld zum Königreich Westphalen, Erfurt mit seinem Gebiet zu
Frankreich. 1815 erlangte Preußen die verlorenen Gebiete zurück und gewann die
albertinischen Teile Thüringens, die es 1816 auf die Bezirke der Regierung in
Thüringen zu Erfurt (Weißensee, Langensalza, Tennstedt) und der Regierung des
Herzogtums Sachsen zu Merseburg (Weißenfels, Freyburg, Eckartsberga,
Heldrungen, Sachsenburg, Sittichenbach, Wendelstein, Sangerhausen) aufteilte
(1. 4. 1816 preußische Provinz Sachsen mit Herzogtum Magdeburg, Altmark,
Fürstentum Halberstadt, Wernigerode, Hohnstein, Mansfeld, Nordhausen,
Mühlhausen, Eichsfeld, Erfurt, Wittenberg, Torgau, Merseburg, Naumburg-Zeitz,
Stolberg, Querfurt, Barby, Ziegenrück, Schleusingen, Heringen, Kelbra,
Hauptstadt Magdeburg, Sitz der Provinzialselbstverwaltung in Merseburg,
Gliederung in die Regierungsbezirke Magdeburg, Merseburg und Erfurt). Insgesamt
bestanden 1815 im thüringischen Raum neben umfangreichen Gütern Preußens und
Exklaven und Enklaven die zwölf kleinen Staaten Sachsen-Weimar-Eisenach,
Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Hildburghausen,
Sachsen-Coburg-Saalfeld, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen,
Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie zu Gera (Reuß-Gera), Ebersdorf
(Reuß-Ebersdorf), Schleiz (Reuß-Schleiz) und Lobenstein (Reuß-Lobenstein). Am
13. 11. 1826 erfolgte, nachdem Sachsen-Weimar-Eisenach bereits 1815 zum
Großherzogtum erhoben worden war (seit 1877 Großherzogtum Sachsen), durch
Schiedsspruch König Friedrich Augusts I. von Sachsen die Neugliederung in die
sächsischen Herzogtümer Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg sowie
Sachsen-Coburg und Gotha. Nach Abdankung der Fürsten im November 1918
entstanden acht Freistaaten (vier der Ernestiner, zwei der Schwarzburg, zwei
der Reuß). Sie schlossen sich mit Ausnahme Coburgs, das zu Bayern kam, am 30.
4./1. 5. 1920 entgegen den Wünschen Preußens zum Land T. mit der Hauptstadt
Weimar zusammen, das sich am 11. 2. 1921 eine Verfassung gab. Der Name T. begann
nunmehr über das ursprüngliche Gebiet zwischen Werra, Saale, Harz und Thüringer
Wald hinaus Gebiete östlich der Saale und südlich des Thüringer Waldes zu
umfassen (Herrschaftsgebiete der ernestinischen Wettiner). 1933 wurde die
Landesregierung einem Reichsstatthalter unterstellt. Am 1. 7. 1944 wurde der
bisher zur Provinz Hessen-Nassau (Preußens) gehörige Kreis Schmalkalden in den
Regierungsbezirk Erfurt umgegliedert und der Reichsstatthalter in Thüringen mit
der Wahrnehmung der Aufgaben und Befugnisse des Oberpräsidenten in der
staatlichen Verwaltung des Regierungsbezirks Erfurt beauftragt. In diesem
Umfang fiel T. im April 1945 unter amerikanische, am 1. 7. 1945 unter
sowjetische Besatzungsverwaltung. Am 17. 9. 1945 kamen auf Grund des sog.
Wanfrieder Abkommens zur Sicherung von Transporten auf der Eisenbahnlinie
Göttingen-Bebra die hessischen Dörfer Sickenberg, Asbach, Vatterode, Weidenbach
und Hennigerode östlich der Bahnlinie an die sowjetische Besatzungszone
(Thüringen), Werleshausen und Neuseesen westlich der Bahnlinie samt einem
östlich der Bahnlinie verlaufenden Geländestreifen an die amerikanische
Besatzungszone (Hessen). Am 20. 12. 1946 erhielt T. eine Verfassung. 1948 wurde
der Regierungssitz von Weimar nach Erfurt verlegt. Von 1949 bis 1990 war T.
Teil der Deutschen Demokratischen Republik. Am 23. 7. 1952 ging es in den
Bezirken Erfurt, Gera und Suhl auf (str.), wurde aber am 3. 10. 1990 (mit rund
2700000 Einwohnern) wiederhergestellt (einschließlich der Kreise Altenburg,
Artern und Schmölln). Hauptstadt wurde Erfurt.
L.: Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254)
G3, II 66 (1378) F3; Eberhardt, H., Thüringen, (in) Geschichte der deutschen
Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 8; Thüringische Geschichtsquellen,
Bd. 1ff. 1854ff.; Cassel, P., Thüringische Ortsnamen, 1856 und 1858, Neudruck
1983; Süssmilch-Hörnig, M. v., Historisch-geographischer Atlas von Sachsen und
Thüringen, 1861f.; Werneburg, A., Die Namen der Ortschaften und Wüstungen
Thüringens, 1884, Neudruck 1983; Regesta diplomatica necnon epistolaria
historiae Thuringiae, bearb. v. Dobenecker, O., Bd. 1ff. 1896ff.; Hantzsch, V.,
Die ältesten gedruckten Karten der sächsisch-thüringischen Länder 1550-1593,
1906; Beschorner, H., Oeder und Thüringen, Beitr. Thür.-sächs. Gesch., FS O.
Dobenecker, 1929; Schneider, F./Tille, A., Einführung in die thüringische
Geschichte, 1931; Kaiser, E., Landeskunde von Thüringen, 1933; Pasold, A.,
Geschichte der reußischen Landesteilungen von der Mitte des 16. Jh. bis zur Einführung
der Primogenitur im Jahre 1690, 1934; Mentz, G., Ein Jahrhundert thüringischer
Geschichtsforschung, 1937; Maschke, E., Thüringen in der Reichsgeschichte, Zs.
d. Ver. f. thür. Gesch. u. Altertumskunde 32 (1937); Lauter, K., Die Entstehung
der Exklave Ostheim vor der Rhön, 1941; Lehmann, J., Beiträge zu einer
Geschichte der thüringischen Kartographie bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts,
Diss. Greifswald 1932, und Jb. der Kartographie 1941 (1942); Brather, H., Die
ernestinischen Landesteilungen des 16. und 17. Jahrhunderts, 1951; Atlas des
Saale- und mittleren Elbegebietes, hg. v. Schlüter, O./August, O., Teil 1ff. 2.
A. 1959ff.; Koerner, F., Die Lage und die Besitzstetigkeit der Machtkerne in
Thüringen während des ausgehenden Mittelalters, 1960; Patze, H., Die Entstehung
der Landesherrschaft in Thüringen, 1962; Patze, H., Bibliographie zur
thüringischen Geschichte, Bd. 1f. 1965ff.; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze,
H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.; Handbuch der historischen Stätten:
Thüringen, hg. v. Patze, H., 1968; Klein, T., Thüringen, 1983; Geschichte
Thüringens. Politische Geschichte der Neuzeit, hg. v. Patze, H., 1984; Hess,
U., Geschichte Thüringens 1866-1914, hg. v. Wahl, V., 1991; Historische
Landeskunde Mitteldeutschlands – Thüringen, hg. v. Heckmann, H., 3. A. 1991;
Bühner, P., Kurzer Abriss über die Geschichte des albertinischen Thüringen,
Mühlhäuser Beiträge 14 (1991), 31; Petersohn, J., De ortu principum Thuringie,
DA 48 (1992), 585; Hessen und Thüringen, 1992; Hess, U., Geschiche der
Behördenorganisation der thüringischen Staaten, 1993; Kleinstaaten und Kultur
in Thüringen, hg. v. John, J., 1994; Werner, M., Thüringen, LexMA 8 1996,
747ff.; Schildt, B., Bauer – Gemeinde – Nachbarschaft, 1996; Assing, H.,
Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter, 1997, Thüringen-Handbuch, hg.
v. Post, B. u. a., 1999; Grahn-Hoek, H., Stamm und Reich der frühen Thüringer,
Zs. d. Ver. f. thür. Geschichte 56 (2002), 7; Müller, C., Landgräfliche Städte
in Thüringen, 2003; Wittmann, H., Im Schatten der Landgrafen, 2005; Hoffmann,
R., Die Domänenfrage in Thüringen, 2006; Landstände in Thüringen, hg, v.
Thüringer Landtag, 2008; Wittmann, H., Im Schatten der Landgrafen, 2008 (Herren
von Heldrungen, Grafen von Buch, Grafen von Wartburg-Brandenburg)Fleischhauer,
M., Der NS-Gau Thüringen 1939-1945, 2009; .Zusammenschlüsse und Neubildungen
deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a.,
2013, 125ff.
Thurn und Taxis (Fürsten), Tour et Tassis. Die
ursprünglich aus der Lombardei stammende, de la Torre benannte, dann nach der
Vertreibung aus Mailand durch die Visconti am Berg Tasso (Taxis) bei Bergamo
angesiedelte Adelsfamilie Taxis (1251 Omodeo de Tassis aus Cornello bei Bergamo),
die 1489/1490 mit der Errichtung einer Botenlinie von Innsbruck nach Brüssel
beauftragt worden war, aus der Franz von Taxis 1500 maitre der Posten
Erzherzogs Philipps des Schönen von Österreich (1478-1506, 1481 Regent
Burgunds, 1505 Regent Aragons) geworden war, Johann Baptista von Taxis 1518 von
König Karl (V.) das Postmonopol in Spanien erlangt hatte und Leonhard von Taxis
1595 den Titel eines Reichsgeneralpostmeisters bekommen hatte und die 1615 mit
dem erblichen Reichspostgeneralat betraut worden war, erhielt von König Philipp
IV. von Spanien 1635 das Recht der Führung des Titels und Wappens der Grafen de
la Tour et Valsassina und 1649 in Spanien sowie 1650 im Reich die Genehmigung
zur Führung des Doppelnamens T. 1512 wurde sie geadelt, 1515 erlangte sie
erblichen Adel. 1597 wurde die von ihr als Lehen innegehabte Post zum Regal
erklärt. 1608 wurde sie in den Reichsfreiherrenstand, 1624 in den
Reichsgrafenstand und 1695 in den Reichsfürstenstand erhoben (Virilstimme
1754). 1701 verlor sie Gut und Amt in den spanischen Niederlanden und siedelte
1702 nach Frankfurt über, nach Erhalt des Prinzipalkommissariats beim Reichstag
nach Regensburg (1748). Neben reichsritterschaftlichen Gebieten (1647 wegen des
erheirateten und später an die Reichlin von Meldegg [Meldegg] vererbten Horn im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben, 1648 ein Viertel Wäschenbeuren)
kaufte sie 1723 die reichsständische Herrschaft Eglingen. Im kurrheinischen
Reichskreis hatte sie seit 1724 Sitz und Stimme auf Grund eines Darlehens von
80000 Reichstalern. 1785/1786 wurde sie Inhaber der 1787 gefürsteten
Reichsgrafschaft Friedberg-Scheer. 1797 kam sie auf die Fürstenbank des
schwäbischen Reichskreises. 1802 verlor sie alle linksrheinischen Posten,
erhielt dafür aber am 25. 2. 1803 durch § 13 des
Reichsdeputationshauptschlusses die Reichsstadt Buchau, die Reichsabteien
Buchau, Obermarchtal (Marchtal), Neresheim, das zu Salem gehörige Amt Ostrach
mit der Herrschaft Schemmerberg und den Weilern Tiefenhülen (Tiefental),
Frankenhofen und Stetten und die Dominikanerinnenklöster in Ennetach und Sießen
mit insgesamt 530 Quadratkilometern und etwa 17000 Einwohnern als
Reichsfürstentum Buchau mit Virilstimme im Reichsfürstenrat. 1806 wurde sie
zugunsten Bayerns, Württembergs und Hohenzollern-Sigmaringens mediatisiert,
erhielt jedoch 1815 durch die Deutsche Bundesakte eine reichsunmittelbare
Stellung. Am 1. 7. 1867 musste sie die gesamte Postorganisation gegen 3
Millionen Taler an Preußen abtreten. 1899 erhielt sie den bayerischen Titel
eines Herzogs zu Wörth und Donaustauf. Sitz der
fürstlichen Hauptlinie blieb Regensburg. 2000 erfolgte eine Verlegung von Sankt
Emmeram in Regensburg nach Prüfening.
L.: Wolff 92; Zeumer 553 II b 58; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer
Weltatlas II 39 (1803) C3; Klein 161; Schulz 273; Lohner, B., Geschichte und
Rechtsverhältnisse des Fürstenhauses Thurn und Taxis, 1895; Ohmann, F., Die
Anfänge des Postwesens unter den Taxis, 1909; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Herberhold, F., Das fürstliche Haus
Thurn und Taxis in Oberschwaben, (in) Zs. f. württemberg. LG. 13 (1954); Thurn
und Taxis-Studien, hg. v. Piendl, M., 1961ff.; Gollwitzer, H., Die
Standesherren, 2. A. 1964; Piendl, M., Thurn und Taxis 1517-1867, Archiv für
dt. Postgeschichte 1 (1967); Dallmeier, M., Quellen zur Geschichte des
europäischen Postwesens, 1977; Piendl, M., Das fürstliche Haus Thurn und Taxis,
1980; Behringer, W., Thurn und Taxis, 1990; Szabo, T., Taxis, LexMA 8 1996,
515f.; Reiser, R., Die Thurn und Taxis, 1998; Ruhnau, R., Die fürstlich Thurn
und Taxissche Privatgerichtsbarkeit, 1998; Schröck, R., Gloria von Thurn und
Taxis, 2003.
Tonahgouwe (Donaugau).
S. Donaugau.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24, 26, 27, 29,
Tonahgouwe, pagus Danubiicensis, ‚Donaugau‘.
Traisenfeld (Gau an der Traisen rechts der Donau im heutigen Niederösterreich, Treismafeld)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 61,
Treismafeld, ‚Traisenfeld‘.
Traungau (Gau, Grafschaft). Vermutlich aus dem
Chiemgau stammt ein Adelsgeschlecht, das auf der um 972/985 erstmals genannten
Stirapurhc (Steyr) saß und wohl über die Grafen von Lambach Güter und
Grafschaftsrechte im T., Hausruck und an der Donau
erlangte und damit das mittlere Ennstal und das obere Trauntal in Händen hatte.
Seit der Mitte des 11. Jahrhunderts leitete es die Karantanische Mark, die 1180
zum Herzogtum Steiermark erhoben wurde. 1186/1192 fiel die Steiermark nach dem
Aussterben der Herzöge (Otakare) an die verwandten Babenberger (Herzöge von
Österreich). 1254 wurde der T. als Teil Oberösterreichs mit dem Herzogtum
Österreich verbunden.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Trungovue,
Gau [zwischen Traun und Donau?], Ennsburg);
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 307, s. Trungouwe, II, 16,
24, Trungouwe, ‚Traungau‘.
Treismafeld (Gau an der Traisen rechts der Donau im heutigen Niederösterreich, Traisenfeld)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 61, Treismafeld,
‚Traisenfeld‘.
Trungouwe (Traungau). S. Traungau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Trungovue,
Gau [zwischen Traun und Donau?], Ennsburg);
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24, Trungouwe,
‚Traungau‘, 307.
Ufgau, bayerischer (Gau zwischen Donau und Enns, bayerischer Ufgau, Uffgau)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40, 96, Ufgouwe I.
Ulm (Freiherren, Reichsritter). Im 17. und
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von U. mit Grießenberg, Langenrain,
Marbach und Wangen zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben. Mit zwei Dritteln Oberndorf-Poltringen (1722) waren sie auch im
Kanton Neckar und mit der Herrschaft Mittelbiberach (1648) im Kanton Donau immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 61, 65; Ruch 18 Anm. 2;
Ruch Anhang 80; Hellstern 216.
Ulm (Reichsstadt). An einem wichtigen Donauübergang nahe der Einmündung von Blau und Iller
errichtete neben älteren Besiedlungsspuren vermutlich in der zweiten Hälfte des
8. Jahrhunderts (768-782) das Kloster Reichenau auf von König Karl dem Großen
gegebenem Königsgut einen Stützpunkt, der 854 erstmals als Königspfalz Ulma
erwähnt wird. 1096/1098 gelangte U. an die Staufer. 1134 wurde es von den
Welfen und vom König zerstört. Zwischen 1163 und 1181 erhielt es von Kaiser
Friedrich I. Barbarossa Stadtrecht und gab später sein Recht an zahlreiche
andere Städte (Memmingen, Saulgau, Biberach, Meersburg, Langenau, Dinkelsbühl,
Leipheim, Kempten, Schwäbisch Gmünd) weiter. Im 13. Jahrhundert (1258?
Aussterben der mit der Reichsvogtei begabten Grafen von Dillingen, 1274?) wurde
U. Reichsstadt. Im Spätmittelalter gewann es mit Hilfe der im Leinenhandel und
Barchenthandel erzielten Erlöse mit rund 830 Quadratkilometern eines der
größten reichsstädtischen Herrschaftsgebiete, das bis ins obere Filstal reichte
(1377/1385 Herrschaften Langenau und Albeck von den Grafen von Werdenberg, 1396
Geislingen von den Grafen von Helfenstein und 1453 Leipheim von Württemberg).
Zwischen 1357 und 1361 erlosch die Reichsvogtei. 1397 gewann U. den Blutbann.
1377 begann es mit dem Bau des Münsters. 1384/1395 kaufte es der Abtei
Reichenau ihre alten Pfarrrechte ab. 1530 bekannte die Stadt sich zur
Reformation und trat dann dem Schmalkaldischen Bund bei. U. hatte Sitz und
Stimme auf dem Reichstag und im schwäbischen Reichskreis. Seit dem 17.
Jahrhundert war es ständiger Tagungsort des schwäbischen Reichskreises. Am Ende
des 18. Jahrhunderts bestanden seine Güter aus der oberen Herrschaft
(Herrschaft Albeck und Teile der Grafschaft Helfenstein) mit den Oberämtern
Albeck, Langenau und Leipheim, den Ämtern Bermaringen, Böhringen
(Unterböhringen), Lonsee, Nellingen, Stötten, Stubersheim und Süßen und den
Orten Lehr und Mähringen. Außerdem hatte U. noch die Orte Ersingen,
Grimmelfingen und Gögglingen, ferner Anteile an den Orten Markbronn, Ringingen
und Wippingen. 1802/1803 fiel U. mit 17 Quadratmeilen bzw. 1260
Quadratkilometern und insgesamt 50000 Einwohnern an Bayern, 1810 mit dem
nördlich der Donau und westlich der Iller
gelegenen Teil ihres Gebiets an Württemberg. Danach wurde es Sitz der
württembergischen Landvogtei an der Donau. Über
Württemberg kam es 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 211; Zeumer 555 III b 4; Wallner 685 SchwäbRK 6; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) E4, II 78 (1450) F4, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3;
Schroeder 203ff.; Die Territorien des Reichs 5, 194; Ulmisches Urkundenbuch,
Bd. 1ff. 1873ff.; Hohenstatt, O., Die Entwicklung des Territoriums der
Reichsstadt Ulm, 1911; Lübke, K., Die Verfassung der freien Reichsstadt Ulm am
Ende des alten Reichs, Diss. jur. Tübingen 1935; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Neusser, G., Das Territorium der
Reichsstadt Ulm im 18. Jahrhundert, 1964; Pee, H., Ulm, 2. A. 1967; Geiger, G.,
Die Reichsstadt Ulm vor der Reformation, 1971; Der Stadt- und Landkreis Ulm,
1972; Schmitt, U., Villa regalis Ulm und Kloster Reichenau, 1974; Schmolz, H.,
Herrschaft und Dorf im Gebiet der Reichsstadt Ulm, (in) Stadt und Umland, hg.
v. Maschke, E./Sydow, J., 1974; Wiegandt, H., Ulm, 1977; Der Stadtkreis Ulm.
Amtliche Kreisbeschreibung, 1977; Specker, H., Ulm. Stadtgeschichte, 1977;
Pfeifer, U., Die Geschichtsschreibung der Reichsstadt Ulm von der Reformation
bis zum Untergang des Alten Reiches, 1981; Göggelmann, H., Das Strafrecht der
Reichsstadt Ulm bis zur Carolina, 1984; Poh, M., Territorialgeschichte des Alb-Donau-Kreises und der Stadt Ulm, 1988; Wiegandt, H.,
Ulm, 1989; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2 1995, 731ff.;
Lorenz, S., Ulm, LexMA 8 1996, 1190ff.; Repertorium der Policeyordnungen der
frühen Neuzeit, Bd. 8, hg. v. Kremmer, S. u. a., 2007.
Ungarn (Land). Die von Donau
und Theiß durchflossene, von den Karpaten umschlossene Tiefebene wurde zunächst
von Illyrern, Jazygen, Thrakern und Kelten bewohnt. 29 v. Chr. besetzte der
römische Prinzeps Augustus Mösien, 11-8 v. Chr. Tiberius Pannonien. Nach
zwischenzeitlichem Zustrom von Germanen wurde das gesamte Gebiet am Ende des 4.
Jahrhunderts von den Hunnen erobert. An ihre Stelle traten bald wieder Germanen
und danach Awaren und Südslawen, die unter König Karl dem Großen in eine
gewisse Abhängigkeit vom fränkischen Reich kamen. In den Jahren nach 881
besetzten Magyaren (Ungarn) aus dem von ihnen spätestens seit dem 5.
Jahrhundert verwendeten Raum zwischen Ural, mittlerer Wolga und Kama die
gesamte Donauebene (895/896 Landnahme im
Karpatenbecken). Unter dem sie einenden Arpaden Geisa (Geza 970/972-997) als
Großfürsten wurde das vielleicht 500000 Köpfe zählende Volk christianisiert.
Geisas Sohn Wajk (Stephan der Heilige, 1001 König) heiratete die Tochter des
Herzogs von Bayern und begründete mit Hilfe Bayerns eine strenge
Alleinherrschaft. 1001 wurde das Erzbistum Gran (Észtergom) eingerichtet. Die
zwischen 1044 und 1100 entstandene Lehnshoheit des Kaisers wurde wieder
abgeschüttelt. Im 12. Jahrhundert wurden nacheinander Kroatien, Dalmatien,
Galizien und weitere Gebiete im Osten unterworfen. König Andreas III. heiratete
Gertrud von Andechs-Meranien und sicherte Siebenbürgen mit Hilfe des Deutschen
Ordens und herbeigerufener deutscher Bauern. König Bela IV. (1235-1270) nahm U.
zum Schutz gegen die Mongolen wieder vom Reich zu Lehen. Nach dem Aussterben
der Arpaden (1301) gewann Karl I. Robert von Anjou (1308) den Thron. 1358 wurde
die Küste Dalmatiens von Venedig erworben, 1370 Polen gewonnen (bis 1386).
Ludwig der Große vermählte seine Tochter mit dem Luxemburger Sigismund
(1368-1437), den U. nach schweren Kämpfen 1387 als König anerkannte. Er verlor
1396 an die Türken die Walachei, Bosnien und Serbien, 1412 an Polen die Moldau
und andere Gebiete. Ihm folgte der mit seiner Tochter Elisabeth vermählte
Habsburger Albrecht V. (1437-1439), dann der nachgeborene Wladislaw (Ladislaus)
I. Postumus (1440-1457) und später der Sohn des zum Reichsverweser gewählten
Johann Hunyadi, Matthias Corvinus (1458-1490). Er gewann 1479 Mähren, Schlesien
und die Lausitz von Böhmen, 1485 Niederösterreich, Oststeiermark und Wien von
Österreich. Nach seinem Tod folgten auf Grund einer Gegenbewegung des Adels
Wladislaw II. (Ladislaus) von Böhmen und dessen Sohn Ludwig. Nach dessen
Niederlage bei Mohacs am 29. 8. 1526 gegen die Türken fiel U. östlich der Linie
Plattensee-Adria (Mitte und Süden) an das Osmanische Reich, im Übrigen auf
Grund Erbrechts und Wahl an Habsburg bzw. Österreich (Westen und Norden).
Gleichzeitig verselbständigte sich (im Osten) Siebenbürgen bis 1687. 1699 kam
ganz U. an Österreich. 1782 wurde Siebenbürgen mit U. vereinigt. Das 1804
errichtete Kaisertum Österreich schloss U. ein. Nach einem Aufstand 1849 wurde
U. einer harten Militärdiktatur unterworfen, die 1867 nach der Niederlage
Österreichs gegen Preußen (1866) durch einen Dualismus Österreich-Ungarn
abgelöst wurde. Am 11. 11. 1918 wurde U. Republik. 1945 verließ etwa die Hälfte
der (1941) 500000 in Ungarn lebenden Deutschen das Land.
L.: Timon, A., Ungarische Verfassungs- und Rechtsgeschichte, 2. A. 1909;
Szekfü, J., Der Staat Ungarn, 1918; Domanovsky, S., Geschichte Ungarns, 1923;
Hóman, B., Ungarns Mittelalter, Bd. 1f. 1940f.; Dokumentation der Vertreibung
der Deutschen aus Ostmitteleuropa Bd. 2: Das Schicksal der Deutschen in Ungarn,
1956; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 51, Ungerland,
Landname, Ungarn, Pannonien; Bogyay, T., Grundzüge der Geschichte Ungarns,
1967; Die Geschichte Ungarns, hg. v. Planényi, E. (ins Deutsche übersetzt von
Alpári, T./Alpári, P.), 1971; Székely, A., Kleine ungarische Geschichte (ins
Deutsche übersetzt von Alpári, T./Alpári, P.), 1974; Halász, Z., Kurze
Geschichte Ungarns (ins Deutsche übersetzt von Köster, G.), 1974; Bogyay, T.
v., Grundzüge der Geschichte Ungarns, 3. A. 1977; Hoensch, J., Geschichte
Ungarns 1867-1983, 1984; Boshof, E., Das Reich und Ungarn in der Zeit der
Salier, Ostbairische Grenzmarken 28 (1986); Adrianyi, G., Beiträge zur
Kirchengeschichte Ungarns, 1986; Südosteuropa-Handbuch, Bd. 5, Ungarn, hg. v.
Grothusen, K., 1987; Die Geschichte Ungarns von den Anfängen bis zur Gegenwart,
hg. v. Hanák, P., 1988; Sugar, P./Hanak, P., History of Hungary, 1990; Hoensch,
J., Ungarn-Handbuch, 1991; Bak, J., Ungarn, LexMA 8 1996, 1224ff.; Fata, M.,
Ungarn, 2000; Molnár, M., A Concise History of Hungary, 2001; Krauss, K.,
Deutsche Auswanderer in Ungarn, 2003; Varga, G., Unganr und das reich, 2003;
Dalos, G., Ungarn, 2004; Borhy, L., Die Römer in Ungarn, 2014.
Ungelter (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von U. mit dem 1661 erworbenen
Oberstotzingen zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 59.
Vichtenstein, Viechtenstein (Herrschaft). Nach der
Burg V. an der Donau nannten sich um 1097
erstmals erwähnte, wohl mit den Grafen von Formbach verwandte Grafen. 1144 kam
V. erbweise an den Hallgrafen von Wasserburg, der die zugehörige Herrschaft
1218 dem Hochstift Passau verpfändete. 1254 erlangte Passau sie endgültig und
gewann 1410 von Bayern die Landesherrschaft hierfür. V. kam durch Vertrag 1782
an Österreich, das 1803 bei der Säkularisation des Hochstifts Passau die zum
bayerischen Reichskreis zählende Herrschaft V. einzog.
L.: Wolff 144; Wallner 712 BayRK 6.
Vohburg (Grafen). V. an der Donau wird 805 zusammen mit dem Grafen von V. erstmals
erwähnt. Seit dem späten 11. Jahrhundert nannten sich die Grafen von Cham nach
V. Von ihnen war Adela von V. mit Kaiser Friedrich I. Barbarossa verheiratet
(bis um 1153). Mit dem Aussterben der Grafen 1204 fiel V. an die Herzöge von
Bayern.
L.: Wolff 136.
Vöhlin von Frickenhausen (Freiherren,
Reichsritter). Bis zu ihrem Aussterben 1786 zählten die Freiherren V. mit der
1521 erworbenen Herrschaft Neuburg zum Kanton Donau
des Ritterkreises Schwaben sowie mit Harteneck von 1652 bis 1666 zum Kanton
Kocher.
L.: Hölzle, Beiwort 59; Schulz 273.
Vöhlin von Illertissen (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592.
Volmar, Vollmar (Freiherren, Reichsritter). Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von V. mit dem 1656 erworbenen und 1791
an das Hochstift Augsburg gelangten Rieden zum Kanton Donau
des Ritterkreises Schwaben. Im 17. Jahrhundert gehörten V. auch dem Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Hölzle, Beiwort 59; Riedenauer 128.
Vorderösterreich (Herrschaftsgruppe, Güterkomplex). Zu
dem ursprünglichen Hausgut der Grafen von Habsburg (in der Schweiz und) im
Elsass erwarben die Habsburger, von denen sich schon (König) Rudolf I. um eine
Erneuerung des 1268 erloschenen Herzogtums Schwaben bemüht hatte, 1368 Freiburg
im Breisgau und die Landgrafschaft Breisgau, 1381 die Landvogtei in Schwaben
und die Gebiete der Grafen von Hohenberg, 1398 Sargans, 1403 von
Habsburg-Laufenburg Laufenburg und Säckingen, 1504/1505 die Landvogtei Hagenau
im Elsass (1551/1556/1771) und die Ortenau (1551/1556) sowie verschiedene 1369
an Wittelsbach verlorene Gebiete. 1379 fielen diese Güter an die leopoldinische
Linie Habsburgs (bis 1490). Seit dem 15. Jahrhundert (1444) kam für sie der
Name vordere Lande (vor dem Arlberg) auf, später die Bezeichnung V. Bis 1499
gingen die südwestlichen Güter an die Eidgenossenschaft der Schweiz verloren.
Seit 1536 wurden aus dem Elsass die Landgrafschaft Oberelsass mit Sitz in
Ensisheim und die Reichslandvogtei im Elsass mit der Schutzvogtei über 40
Reichsdörfer und die elsässischen Reichsstädte außer Straßburg, aus dem
Breisgau die Grafschaft Hauenstein und Herrschaft Laufenburg sowie die Herrschaften
Kastelberg und Schwarzenberg, Kürnberg (Kirnberg), Rheinfelden und Triberg, aus
Schwäbisch-Österreich die Markgrafschaft Burgau, die Reichsgrafschaft
Hohenberg, die Landgrafschaft Nellenburg (Stockach) und die Landvogtei in
Oberschwaben und Niederschwaben, die Stadt Konstanz (1548), aus Vorarlberg die
Herrschaft Hohenems (1765) und die Grafschaft Feldkirch sowie von sonstigen
Gütern die Landvogtei Ortenau (Offenburg), die Reichsgrafschaft Tettnang (1780)
mit der Herrschaft Argen und Wasserburg und die Reichsgrafschaft Falkenstein in
der Pfalz (1745/1765) sowie Lindau (1804) und Rothenfels (1804) als V.
bezeichnet. Dieses gehörte größtenteils dem österreichischen Reichskreis an.
Von 1564 bis 1665 standen die Güter innerhalb Habsburgs der Tiroler Linie zu.
1648 gingen das Gebiet im Elsass und Breisach an Frankreich über, 1679 auch
Freiburg im Breisgau. 1697 kamen Breisach und Freiburg im Breisgau zurück.
Zuletzt umfasste V. 9000 bzw. 25000 Quadratkilometer mit 400000 bzw. 670000
Einwohnern und 161000 Gulden Einkünften. Die Verwaltung erfolgte zunächst in
Innsbruck und für Elsass und Breisgau in Ensisheim (seit 1651 Freiburg im
Breisgau), seit 1752/1759 in Freiburg im Breisgau, seit 1782 aber wieder (für
Vorarlberg) in Innsbruck. 1803 musste der Breisgau an den Herzog von Modena
abgetreten werden. 1804 kam er, verkleinert um das an die Schweiz gefallene
Fricktal, an seinen Schwiegersohn Ferdinand von Österreich-Este. 1805 fielen
Breisgau und Ortenau an Baden, die übrigen Teile Vorderösterreichs an Württemberg
(, Hohenzollern) und Bayern, die auch die 1804 erworbenen Gebiete von Lindau
und die Reichsgrafschaft Königsegg-Rothenfels erhielten. 1810 tauschten Baden,
Württemberg und Bayern untereinander Gebiete aus. 1814/1816 fiel Vorarlberg
außer einigen Teilen der Reichsgrafschaft Bregenz und Hohenems an Österreich
zurück.
L.: Wolff 40; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D5; Haselier, G., Die
Oberrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien
des Reichs 4, 256; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten
Reiches, 1938; Stolz, O., Geschichtliche Beschreibung der ober- und
vorderösterreichischen Länder, 1943; Feine, H., Die Territorialbildung der
Habsburger im deutschen Südwesten, ZRG GA 67 (1950); Bader, K., Der deutsche Südwesten
in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978;
Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 1959, 3. A. 1978, 4. A. 2000;
Vorderösterreich in der frühen Neuzeit, hg. v. Maier, H./Press, V., 1989;
Speck, D., Die vorderösterreichischen Landstände im 15. und 16. Jahrhundert,
1989; Baum, W., Die Habsburger in den Vorlanden, 1993; Scheibelreiter, G.,
Vorderösterreich, LexMA 8 1996, 1848; Vorderösterreichische Regierung und
Kammer 1753-1805, Bd. 1ff. 1998ff.; Die Habsburger im deutschen Südwesten, hg.
v. Quarthal, F. u. a., 1999; Vorderösterreich am oberen Neckar und oberer Donau, hg. v. Zekorn, A. u. a. 2002;
Vorderösterreichisches Appellationsgericht und vorderösterreichische
Landrechte, bearb. v. Steuer, P. u. a., 2012.
Wachau (Tal). 823/830 ist der Name Wahowa für
die Gegend um Spitz in Niederösterreich bezeugt, die durch König Ludwig den
Deutschen an Niederaltaich kam. Von dort ging sie an die Herzöge von Bayern,
welche die Kuenringer (bzw. Herren von Kuenring) und im 14. und 15. Jahrhundert
die Herren von Maissau belehnten. Später bildete unter allmählicher Ausdehnung
des Inhalts der Bezeichnung das Tal W. einen Selbstverwaltungsbezirk, dessen
besondere Rechte im 18. Jahrhundert bezeugt wurden. Im 19. Jahrhundert wurde
der Name auf das Donautal zwischen Krems,
Emmersdorf, Mautern und Melk erstreckt.
L.: Stowasser, O., Das Tal Wachau und seine Herren von Kuenring, 1927; Lechner,
K., Die herzoglich bayrischen Lehen im Lande unter der Enns, 1930 (ungedr.);
Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 44 Wachouwa; Eppel, F.,
Die Wachau, 1964.
Waldburg (Herren, Truchsessen, Grafen), Truchsess
von Waldburg. Die Burg W. (1152 Walpurch) östlich von Ravensburg auf der
höchsten Erhebung Oberschwabens war seit der Mitte des 12. Jahrhunderts in den
Händen eines welfischen, später staufischen Ministerialengeschlechts, das um
1210 ausstarb. Ihnen folgten wohl spätestens 1214 im Amt und in den Gütern die
1179 erstmals erwähnten Herren von Tanne an der schwäbischen Ach bei Wolfegg,
die sich seit 1219 nach dem Lehen W. nannten und zunächst Schenken des
Herzogtums Schwaben gewesen waren. Sie waren Ministeriale der Staufer, die
ihnen 1214 das Amt des Reichstruchsessen übertrugen. Im Laufe der Zeit erwarben
die zu Reichsministerialen aufgestiegenen W. ein ansehnliches Herrschaftsgebiet
(um 1200 Wolfegg, um 1240 Waldsee, 1306 Stadt Isny und Herrschaft Trauchburg,
1337 Herrschaft Zeil, von 1384/1386 bis 1680 Pfandschaft der sog. 5 Donaustädte, 1386 Pfand der Herrschaft Waldsee, 1387
der Herrschaft Bussen, 1401-1695 der Herrschaft Kallenberg, 1415-1416
Landvogtei in Oberschwaben, 1452 Friedberg-Scheer [bis 1786], 1455-1474
Grafschaft Sonnenberg). Seit 1429 zerfiel die Familie in mehrere Linien. Die
jakobische (Trauchburger) Linie mit Trauchburg und später auch Scheer erlosch
1772, die eberhardische (Sonnenberger) Linie mit Scheer und Wolfegg wurde 1463
mit der Grafschaft Sonnenberg in den Grafenstand erhoben und erlosch 1511. Die georgische
(Zeiler) Linie mit Zeil erlangte 1508 von der eberhardischen Linie Wolfegg und
teilte sich 1595 in die Linien Waldburg-Wolfegg (Wolfegg) und Waldburg-Zeil
(Zeil). Hiervon spaltete sich Waldburg-Wolfegg 1672 in Waldburg-Wolfegg-Wolfegg
(1798 erloschen) und Waldburg-Wolfegg-Waldsee, Waldburg-Zeil 1674 in
Waldburg-Zeil-Zeil und Waldburg-Zeil-Wurzach (1903 erloschen). 1525 wurden die
Truchsessen als Anhänger Habsburgs zu Reichserbtruchsessen und 1628 in den
Linien Waldburg-Wolfegg (Waldburg-Wolfegg-Waldsee), Waldburg-Zeil und
Waldburg-Friedberg-Scheer (Waldburg-Wurzach) wegen der reichsständischen
Territorien Wolfegg, Zeil, Trauchburg und Friedberg-Scheer zu Reichsgrafen im
schwäbischen Reichsgrafenkollegium erhoben. Ihr Herrschaftsgebiet, für das der
Verlust der Donaustädte (1680) und
Friedberg-Scheers (1786) durch den Gewinn kleinerer Herrschaften im Allgäu
ausgeglichen wurde, umfasste 475 Quadratkilometer mit 28000 Einwohnern. 1803
wurden die Linien Waldburg-Wolfegg-Waldsee und Waldburg-Zeil-Zeil zu
Reichsfürsten erhoben. 1806 wurde bei der Gründung des Rheinbunds ihr zum
schwäbischen Reichskreis zählendes Fürstentum mit rund 750 Quadratkilometern
unter Baden, Württemberg und Bayern aufgeteilt.
L.: Wolff 198; Zeumer 553 II b 61, 9; Wallner 685 SchwäbRK 12; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5, III 22 (1648) D/E5, III 38 (1789) C4;
Vochezer, J., Geschichte des fürstlichen Hauses Waldburg in Schwaben, Bd. 1ff.
1888ff.; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938;
Rauh, R., Das Hausrecht der Reichserbtruchsessen von Waldburg, Bd. 1 1971; Der
Kreis Ravensburg 1976; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2,
1995, 350.
Waldburg-Scheer (Grafen, Truchsessen),
Waldburg-Friedberg-Scheer. Scheer an der Donau
bei Sigmaringen kam 1267 an den Grafen von Montfort, der es 1289 an König
Rudolf von Habsburg verkaufte. 1314 verpfändete Habsburg Scheer an die Grafen
von Montfort, seit 1369 vereinigt mit der Grafschaft Friedberg. Beide kamen
1452-1454 an die Truchsessen von Waldburg. Scheer wurde bald Sitz einer
eberhardischen, später einer jakobischen Linie. 1786 wurde Friedberg-Scheer,
das über die Truchsessen zum schwäbischen Reichskreis zählte und seit 1680 nur noch
Mannlehen Österreichs war, durch die Erben der 1772 ausgestorbenen Linie
Waldburg-Trauchburg an die Fürsten von Thurn und Taxis verkauft. Deren 1787
geschaffene reichsunmittelbare gefürstete Grafschaft kam 1806 an Württemberg
und damit das Gebiet 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Gumpelzhaimer 85; Mayer, D., Die Grafschaft Sigmaringen und ihre Grenzen im
16. Jahrhundert, 1959; Der Kreis Saulgau, 1971.
Waldburg-Scheer-Scheer (Erbtruchsessen). Nach dem vor 1267 an
den Grafen von Montfort, 1289 an Habsburg und 1452/1454 an die Truchsessen von
Waldburg gelangten Scheer an der Donau bei
Sigmaringen nannte sich eine eigene Linie der Truchsessen. Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörten die Lande der Erbtruchsessen zu W. und Trauchburg zum
schwäbischen Reichskreis. S. Waldburg-Scheer.
L.: Wallner 688 SchwäbRK 44.
Waldenburg (Burg, Herrschaft). Vermutlich als
Reichsburg entstand in der Zeit der Staufer an einer Fernstraße vom Rhein zur Donau die Burg W. 1253 war sie Lehen des Hochstifts
Regensburg an die Herren von Hohenlohe. 1551/1555 wurde sie Sitz der Linie
Hohenlohe-Waldenburg. S. Hohenlohe-Waldenburg, Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein,
Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst.
L.: Wolff 119; Schumm, K., 700 Jahre Stadt Waldenburg, 1954.
Waldsee(, seit 1956 Bad Waldsee)
(reichsstadtähnliche Stadt). Die Stadt W. bei Ravensburg wurde von den Herren
von W. gegründet und erhielt 1298 das Stadtrecht Ravensburgs. 1331 wurde sie
mit der Herrschaft W. an Habsburg verkauft. 1384/1386 verpfändete Habsburg die
mit reichsstadtähnlichen Rechten ausgestattete Stadt als eine der fünf
vorderösterreichischen Donaustädte an die
Truchsessen von Waldburg. 1680 löste sie sich an Österreich zurück. 1806 wurde
sie von Österreich an Württemberg abgetreten und kam damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 45; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Klocker, H., 650 Jahre Stadt Waldsee,
1948; Rothmund, P., Die fünf Donaustädte in
Schwäbisch-Österreich, Diss. phil. Tübingen 1955; Der Kreis Ravensburg, 1976;
Hochdorfer, H., Das Stadtrecht von Bad Waldsee aus dem 14. Jahrhundert, 1980.
Wallsee (Herren). Die ursprünglich dem Kloster
Weißenburg, den Welfen und den Staufern dienenden, zwischen Donau und Iller begüterten ministerialischen Herren
von W. (Waldsee, Bad Waldsee in Oberschwaben) kamen vermutlich mit König Rudolf
von Habsburg oder Albrecht I. aus Schwaben in das Ennstal (W. bei Amstetten).
1331 verkauften sie ihre Stammherrschaft an Habsburg bzw. Österreich. Sie erwarben
in verschiedenen Linien (Linz bis 1400, Enns bis 1483, Graz bis 1363,
Drosendorf) Herrschaften in Oberösterreich, wo sie das Amt der Hauptmannschaft
innehatten, Niederösterreich und der Steiermark. 1383-1388 errichteten sie die
Burg Neuen Wallsee (Neuenwallsee). 1471 erkauften sie Fiume. 1483 starb das
Geschlecht mit der Ennser Linie im Mannesstamm aus. Nach dem Tod der letzten,
mit Siegmund von Schaunberg verheirateten Wallseerin kam W. 1506 an die Grafen
von Reichenberg, danach an die Weltzer-Spiegelfeld bzw. Welzer-Spiegelfeld
(1570), Kölnpöck (1576), Weiß (1614), Saint-Julien (Saint Julien) (1630), Daun
(1757) und Grafen von Stechinelli-Wieckenberg (1810). S. Waldsee.
L.: Samwer, C., Geschichte von Wallsee, 1889; Doblinger, M., Die Herren von
Wallsee, Arch. f. österr. Geschichte 95 (1906); Hruza, K., Die Herren von
Wallsee, 1995; Zehetmayr, R., Urkunde und Adel, 2010.
Warthausen (Herrschaft). Die erstmals 1120
genannten Herren von W. an der oberen Donau
(Warthusen) veräußerten ihre Herrschaft um 1167 an Kaiser Friedrich I.
Barbarossa. Von den Staufern kam sie vor 1234 an die Truchsessen von Waldburg
in der Linie der Truchsessen von W., nach deren Aussterben über die Herren von
Waldsee mit Waldsee 1331 an Habsburg, das sie mehrfach verpfändete. Über
Österreich zählte sie in Schwäbisch-Österreich zum österreichischen
Reichskreis. 1696 gelangte sie mit zuletzt noch 13 Dörfern und Weilern an die
Stadion. Über Württemberg kam W. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 46; Wallner 714 ÖsterreichRK 1; Schuster, A., Aus Warthausens
Vergangenheit, 1935; Koenig, W. v., Schloss Warthausen, 1964; Press, V., Im
Banne Österreichs, Herrschaftsgeschichte der heutigen Gemeinde Warthausen, (in)
Warthausen-Birkenhard-Höfen, 1985; Liske, T., Warthausen, 1985.
Welden (reichsritterschaftliche Herrschaft,
Freiherren, Reichsritter), Walden. Das wohl im 9. Jahrhundert durch Rodung
entstandene, 1156 genannte Dorf W. (Waeldiu) bei Augsburg war Lehen der
Markgrafen von Burgau an die Herren von W., die 1402 die Blutgerichtsbarkeit
erlangten. 1597 verkauften sie die reichsritterschaftliche Herrschaft an die
Grafen Fugger. 1764 kam W. ganz an Österreich (Schwäbisch-Österreich),
1805/1806 an Bayern. 1582 erwarben die W. das 778 erstmals erwähnte, über
Staufer, die Truchsessen von Waldburg und die Herren von Waldsee 1331 an
Habsburg gelangte Laupheim von den Ellerbach, die es 1362 (Pfand) bzw. 1407
(Lehen) von Habsburg erhalten hatten. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren
von W. außer mit Laupheim, mit den 1765 erworbenen und 1796 an den Freiherren
Reuttner von Weyl gelangten Teilen von Achstetten zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Außerdem waren sie
wegen des 1585 von den Hürnheim erheirateten und 1764 an Oettingen verkauften
Hochaltingen und wegen Eislingen (Großeislingen) (1765-1776) von 1588 bis 1805
im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Vielleicht zählten
die W. auch zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken. 1806 fiel W. an Bayern.
Laupheim kam an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529, 533; Wolff 509; Roth von Schreckenstein
2, 592; Hölzle, Beiwort 5, 59; Riedenauer 128; Schulz 273; Auch, J., Laupheim
1570-1870, 3./4. A. 1921; Schenk, G., Laupheim, 1976; Diemer, K., Laupheim,
1979.
Wemding (Herrschaft). 798 gab König Karl der
Große den Hof W. (Uemodinga) an das Kloster Sankt Emmeram in Regensburg. Im
11./12. Jahrhundert war W. Lehen der von Werd (Donauwörth).
Später gelangte es an die Grafen von Hirschberg, 1306 durch Kauf an die Grafen
von Oettingen. 1467 erwarb der Herzog von Bayern-Landshut den Ort mit
zugehöriger Herrschaft. 1503 kam W. an Bayern-München. S. Bayern.
L.: Wolff 136.
Wernau, Werdenau (Reichsritter). Von 1548 bis
1696 waren die W. (bei Erbach an der Donau)
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben. Sie hatten seit 1400 etwa ein Drittel von Pfauhausen (bei Esslingen
am Neckar) erworben. 1696 kam bei ihrem Aussterben Pfauhausen an die Rotenhan
in Neuhausen, 1769 durch Verkauf an das Hochstift Speyer. Im Kanton Kocher war
1542 Wolf Heinrich von W. zu Bodelshofen Mitglied, 1578 Veit von W. zu
Unterboihingen. 1599 erbte die Familie halb Donzdorf, 1639 erhielt sie das
Würzburger Lehen Eislingen (Großeislingen) und 1666 erwarb sie Steinbach. 1684
erlosch die im Kanton Kocher immatrikulierte Linie. Im 17. Jahrhundert zählten
die W. zum Kanton Odenwald und vielleicht zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128; Hellstern 217; Schulz 273f; Reichardt, L., Ortsnamenbuch
des Alb-Donau-Kreises, 1986, 328
Wertingen (reichsritterschaftliche Herrschaft).
Das 1208 als Wertung urkundlich greifbare W. an der Zusam gehörte den Staufern.
1269 gelangte es erbweise an die Wittelsbacher, welche die Truchsessen zu
Hohenreichen belehnten. Sie verkauften W. 1348 an die Augsburger Patrizier
Langenmantel, von denen es 1469 mit eigener Hochgerichtsbarkeit an die
Marschälle von Pappenheim zu Hohenreichen kam. Nach ihrem Erlöschen fielen W.
und Hohenreichen als reichsritterschaftliche Lehnsherrschaft im Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben an Bayern zurück.
1705 zog sie der Kaiser ans Reich, verlieh sie 1710 den Fürsten Lobkowitz, gab
sie aber 1714 wieder an Bayern.
L.: Wolff 509; Gerblinger, A., Geschichte der Stadt Wertingen, 1910.
Westernach (Freiherren, Reichsritter). Im 16. und
frühen 17. Jahrhundert waren W. im Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. zum (Kanton)
Hegau (bzw. Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben. Mit dem 1619 erworbenen Kronburg waren sie im Kanton Donau immatrikuliert. Außerdem gehörten sie dem Kanton
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau und wegen Bächingen von 1560 bis 1576
auch dem Kanton Kocher an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59; Ruch Anhang 82;
Hellstern 217; Riedenauer 128; Schulz 274.
Wien (Reichsstadt, Residenz des Herzogs von
Österreich bzw. Erzherzogs von Österreich bzw. Königs, seit 1611/1612 ständige
Residenz der Habsburger als Landesfürsten und Kaiser). Nach einer keltischen
Siedlung Vindobona am Einfluss der Wien in die Donau
gründeten die Römer um 100 n. Chr. ein gleichnamiges, um 130 n. Chr. erstmals
erwähntes Lager (im Bereich Freyung/Herrengasse). Dieses wurde 166 und 400 von
Germanen zerstört und zuletzt 493/550 erwähnt. 881 erscheint dann die Siedlung
W. (Wenia). Diese fiel 1130/1135 an die Babenberger. Spätestens 1156 wurde sie
zu ihrem Hauptsitz ausgebaut. Um 1200 war sie vielleicht die größte deutsche
Stadt nach Köln. 1221 erhielt sie Stadtrecht. 1237-1238 und 1246-1250 wurde sie
reichsunmittelbar. 1251 kam sie an König Ottokar II. von Böhmen, 1276 an König
Rudolf von Habsburg. 1365 erhielt sie eine Universität. 1469 wurde sie
Bischofssitz innerhalb der Erzdiözese Salzburg, 1722/1723 Erzbischofssitz. Seit
1438/1439 wurde sie trotz des kurzen Überganges an Ungarn (1485-1490)
allmählich Residenz des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches (1800 etwa
231000 Einwohner), 1806 Hauptstadt des Kaiserreichs Österreich und 1918
Hauptstadt der Republik Österreich.
L.: Wolff 25; Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, 1845ff.; Tietze, H., Wien,
1931; Walter, F., Wien, Bd. 1ff. 1940ff.; Gugitz, G., Bibliographie zur
Geschichte und Stadtkunde von Wien, Bd. 1ff. 1947ff.; Gall, F., Alma Mater
Rudolphina 1365-1965, 1965; Neumann, A., Vindobona. Die römische Vergangenheit
Wiens, 1971; Endler, F., Das k. und k. Wien, Wien 1977; Historischer Atlas von
Wien, hg. v. Wiener Stadt- und Landesarchiv, 1981; Csendes, P., Das Wiener
Stadtrechtsprivileg von 1221, 1986; Czeike, F., Wien und Umgebung, 1988; Die
Wiener Stadtbücher, 1395-1430, Bd. 1, 1395-1400, hg. v. Brauneder, W. u. a.,
1989; Csendes, P., Geschichte Wiens, 2. A. 1990; Europas Städte zwischen Zwang
und Freiheit, 1995, 233; Metropolen im Wandel, 1995, 263; Csendes, P., Wien,
LexMA 9 1998, 85; Opll, F., Das große Wiener Stadtbuch, 1999; Wien, hg. v.
Csendes, P. u. a., Bd. 2f. 2003ff.; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 624;
Waldstätten, A., Staatliche Gerichte in Wien seit Maria Theresia, 2012.
Wilhering (Herren). Die edelfreien Herren von W.,
die 1146 das Kloster W. zwischen der Donau und
dem Westende des Kürnbergerwaldes gründeten, kamen mit den Babenbergern nach
Österreich.
L.: Wolff 27; Stülz, J., Geschichte des Cistercienserklosters Wilhering, 1840.
Wittislingen (Grafschaft, Herrschaft). In fränkischer
Zeit war das schon früher besiedelte W. nordwestlich Dillingens Mittelpunkt des
Gebiets zwischen Jura und Donau. Nach ihm wurde
eine Grafschaft benannt, die am Ende des 18. Jahrhunderts als Rentamt über das
Hochstift Augsburg zum schwäbischen Reichskreis zählte. Bereits im 10.
Jahrhundert verlegten aber die Grafen ihren Sitz nach Dillingen und vererbten
als Grafen von Dillingen im 13. Jahrhundert ihre Güter an das Hochstift
Augsburg. Von dort gelangten sie bei der Mediatisierung an Bayern.
L.: Wolff 156; Wallner 684 SchwäbRK.
Wörth (Herrschaft, Residenz des Bischofs von
Regensburg). W. an der Donau bei Regensburg, in
dessen Peterskirche um 765/788 eine Übertragung an den Bischof von Regensburg
bzw. das Kloster Sankt Emmeram erfolgte, gehörte schon sehr früh zum Hochstift
Regensburg. Dieses verpfändete W. 1347 an Kaiser Ludwig den Bayern. Das Pfand
wurde 1433 eingelöst. 1803 kam die zum bayerischen Reichskreis zählende
Herrschaft W. an das Fürstentum Regensburg, 1810 fiel sie an Bayern. 1812
erwarb Thurn und Taxis W. und richtete ein bis 1848 bestehendes fürstliches
Herrschaftsgebiet ein.
L.: Wolff 142; Wallner 712 BayRK 10; Janner, F., Geschichte der Bischöfe von
Regensburg, 1883/1884; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 647.
Ylsgouwe (Ilzgau) (Gau an der Ilz links der Donau nördlich Passaus)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Ylsgowe, ‚Ilzgau‘.
Altheim (Alb-Donau-Kreis) Freiberg bzw. Freyberg
Bach (zu Erbach im Alb-Donau-Kreis) Schenk von Castell
Baden-Württemberg* (L) Aach, Aalen, Abtsgmünd, Achberg, Achstetten, Adelmannsfelden, Adelsheim, Adelsreute, Adelstetten, Albeck, Aldingen, Alfingen, Allerheiligen, Almut, Alpirsbach, Altburg, Altdorf (RDorf), Alteburg, Altensteig, Althohenfels, Altmannshofen, Altshausen, Argen, Arnegg, Aschhausen, Asperg, Aulendorf, Aulfingen, Baar, Bachenau, Baden, Badenweiler, Baindt, Baldern, Ballmertshofen, Balzheim, Bargau, Bartenstein (Ht), Bartholomä, Bauerbach, Baumgarten-Eriskirch, Bebenhausen, Berg, Berlichingen, (Bernau,) Beroldingen, Bettendorf, Bettmaringen, Beuron, Biberach, Binningen, (Bischofsheim,) Blaubeuren, Blumberg, Blumenfeld, Böbingen, Böckingen, Bödigheim, Bodman (zu Bodman,) Bohlingen, Bonfeld, Bonndorf, Bönnigheim, Bopfingen, Börstingen, Braunsbach, Breisach, Breisgau, Bretten, Brochenzell, Bronnbach, Bronnen, Buchau, Buchhorn, Buol, Burgberg, Burkheim, Bussen, Bußmannshausen, Calw, Crailsheim, Dellmensingen, Demmingen, Denkendorf, Dettingen, Deuring, Diersburg, Dießen (rriOrt), Dietenheim, Dilsberg, Dischingen, Donaustädte, Dorfmerkingen, Dornstetten, Dörzbach, Döttingen, Drechsel von Deufstetten, Dunningen, Dunstelkingen, Durlach, Dürmentingen, Ebenweiler, Eberbach, Eberhardzell, Ebringen, Edelfingen, Eglingen, Eglofs, Ehestetten, Ehingen, Elchingen, Ellrichshausen, Ellwangen, Elsenz, Emerkingen, Engen, Enzberg, Eppingen, Erbach, Erkenbrechtshausen, Eroldsheim (Erolzheim), Eschenbach (rriHt), Esslingen, Ettenheim, Ettenheimmünster, Fach, Falkenstein (Ht), Fischbach, Flehingen, Flochberg, Frauenalb, Freiburg (G, RS), Freudenberg, Freudental (rriHt), Friedberg-Scheer, Fürfeld, Gaildorf, Gailingen, Gammertingen, Gärtringen, Geisingen, Gemmingen, Gengenbach (RAbt), Gengenbach (RS), Geradstetten, Geroldseck, Giengen, Glatt, Grafenhausen, Gröningen (Ganerbschaft), Großgartach, Grüningen (rriOrt), Gültlingen, Gundelfingen, Gutenzell, Hachberg, Hafner, Haigerloch, Hanau-Lichtenberg, Hardheim, Harmersbach, Harthausen, Haslach (Ht), Hauenstein, Hausen, Hechingen, Hegau (LGt), Heggbach, Heidelsheim, Heidenheim, Heilbronn, Heiligenberg, Heiligkreuztal, Heinsheim, Heitersheim Helfenstein, Helmstadt (RRi, Ort), Herbrechtingen, Herdwangen, Herrenalb, Herrot (Herroth), Herwart von Bittenfeld (Herwarth von Bittenfeld), Hettingen, Heuchlingen, Hewen, Hilzingen, Hirsau, Hirschlatt, Hochberg, Hofen, Hoffenheim, Hohenberg, Hohenbodman, Hohenfels, Hohenlohe, Hohenlohe-Brauneck, Hohenlohe-Ingelfingen, Hohenlohe-Öhringen, Hohenlohe-Waldenburg, Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein, Hohenlohe-Weikersheim, Hohenstadt, Hohenstein (rriHt), Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, (Homberg,) Höpfigheim, Hoppetenzell, Hornbach (Ht), Hornberg (Ht), Hornstein zu Binningen, Hornstein zu Weiterdingen, Hoßkirch, Hummertsried, Ingelfingen, Isny (Gt), Isny (RS), Ittendorf, Jagstberg, Jagsthausen, Jagstheim, Janowitz, Jungnau, Justingen, Kaltenburg, Kastelberg, Katzenstein, Katzental, Kehl, Kinzigtal, Kirchberg (Gt, Ht), Kirchdorf, Kirchen, Kirchentellinsfurt, Kirchheim am Neckar, Kisslegg, Klettgau, Kocherstetten, Königsbach, Königsbronn, Königsegg, Königsegg-Aulendorf, Konstanz, Konzenberg, Kraichgau, Kranzenau, Krautheim, Krenkingen, Künzelsau, Kürnberg, Lahr, Langenburg, Laufenburg, Lauffen, Laupheim, Lemlin von Horkheim, Lenzkirch, Leupolz, Leutkirch, Leutkircher Heide, Lichtel, Lichtenau, Lichtenberg (Ht), Lichteneck (Liechteneck), Lichtental, Liebburg, Liebenfels, Liebenstein, Limpurg, Limpurg-Gaildorf, Lindach, Lobenhausen, Lossburg, Löwenstein, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Lupfen, Mägdeberg, Magenheim, Magolsheim, Mahlberg, Maienfels, Mannheim, Marchtal, Margrethausen, Mariaberg, Markgröningen, Marstetten, Massenbach, Mauerstetten, Maulbronn, Mengen, Menzingen, Mergentheim, Messkirch, Michelbach (Ht), Möhringen, Moosbeuren, Mosbach (RS), Mühlhausen (RDorf), Mühlheim an der Donau, Münchhöf, Munderkingen, Munzingen, Murrhardt, Nagold, Neckarbischofsheim, Neckargemünd, Neckarsulm, Neidlingen, Neipperg, Nellenburg, Neresheim, Neuenburg (RS), Neuenstein (Bg), Neuffen, Neufra, Neuhaus, Neuhausen, Neuneck (Ht), Neuravensburg, Neuweier, Niederstetten, Niederstotzingen, Niefern, Nimburg, Obergriesheim, Oberkirch (Ht), Obernau, Oberschefflenz, Oberschöntal, Obersontheim, Oberstadion, Oberstenfeld, Oberstotzingen, Obersulmetingen, Oberweiler, Ochsenburg, Ochsenhausen, Odenheim, Odenheim (und Bruchsal), Odenwald, Oeffingen, Oettingen, Oettingen-Baldern, Oettingen-Baldern-Katzenstein, Oettingen-Flochberg, Offenau, Offenburg, Oggelsbeuren, Öhringen, Orsenhausen, Ortenau, Oßweil, Ostrach, Ow, Petershausen, Pfedelbach, Pfeil, Pfullendorf, Pfullingen, Plettenberg, Prechtal, Preußen, Quadt, (Quadt-Wickrath, Quadt-Wickrath und Isny,) Racknitz, Ramsberg, Ramsenstrut, Ravensburg, Reibeld, Reichenau, Reichenbach, Reichenstein, Reinsbronn, Reiß von Reißenstein, Reutlingen, Richen, Riedlingen, Riedheim (Rietheim) (Ht), Risstissen, Rodamsdörfle, Rohrdorf, Romberg, Rosenegg, Rosenfeld, Rot an der Rot, Rotenstein, Rothenburg ob der Tauber, (Rothenstein bzw. Rotenstein), Rott, Rötteln, Rottenburg, Rottenmünster, Rottweil, Rüdt von Collenberg, Sachsenheim, Säckingen, Saint Vincent, Salem, Salm-Reifferscheid-Krautheim bzw. Salm-Krautheim, Sankt Gallen, Sankt Georgen im Schwarzwald, Sankt Peter, Sankt Trudpert, Saulgau, Sausenberg, Schalksburg, Schanbach, Scheer, Schelklingen, Schemmerberg, Schenkenzell, Schlat, Schlatt am Randen, Schmalegg, Schmiedelfeld, Schnürpflingen, Schöntal, Schramberg, Schrotzberg bzw. Schrozberg, Schüpfer Grund, Schussenried, Schuttern, (Schütz-Pflummern,) Schwaben, Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall, Schwaigern (Schweigern), Schwarzach (RAbt), Schweinhausen, Schwendi, Schwenningen, Schwetzingen, Schwörstadt, Seibold von Horkheim, Sennfeld (Ht), Sickingen, Siggen, Sigmaringen, Singen, Sinsheim, Söflingen, Speyer, Stadion, Stammheim, Staufen, Staufenberg, Steinegg, Sternegg, Sternenfels, Stetten, Stetten im Remstal, Stettenfels, Steußlingen, Stimpfach, Stotzingen, Straßberg, Straßburg (Hochstift), Stühlingen, Stuttgart, Sulz, Sulzfeld, Talheim, Tannheim, Tengen, Tennenbach, Tessin (RRi), Tettnang, Thüna, Tiefenbach, Törring, Triberg, Trochtelfingen, Tübingen, Überlingen, Ulm (RS), Ummendorf, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Untergriesheim, Unterriexingen, Untersulmetingen, Urach, Urslingen, Urspring, Üsenberg, Uzmemmingen, Vaihingen, Vellberg, Veringen, Waibstadt, Waldburg-Scheer, Waldburg-Zeil-Wurzach, Walden, Waldkirch (G, RRi), Waldmannshofen, Waldsee (Ht, Gt), Waldstädte, Waldstetten, Walldorf, Walldürn, Waltershofen, Wangen (RS), Wartenberg-Rot, Warthausen, Wasseralfingen, Wehr, Wehrstein, Weihersheim, Weil der Stadt, Weiler, Weingarten (RStift, RAbtei), Weinsberg (Ht, RS), Weißenau, Weißenstein, Weißenstein, Wellendingen, Welzheim, Westerstetten, Wiblingen, Widdern, Wiesensteig, Wildberg, Willstätt, Wimpfen, Windeck, Winterbach, Winterstetten, Winzerhausen, Wolfach, Wolfegg, Wöllstein, Württemberg, Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern, Wurzach, Zavelstein, Zazenhausen, Zeil, Zell am Harmersbach, Zimmern, Zobel zu Giebelstadt, Zwiefalten
Bayerischer Reichskreis* Breiteneck bzw. Breitenegg, Burgrain, Donaustauf, Eggmühl, Ehrenfels, Franken (BaDO bzw. DOBa), Freising, Fürsteneck, Haag, (Hafner-Obernzell,) Hals, Heideck, Hohenburg, Hohenschwangau, Hohenwaldeck, Ismaning, Leoprechting, Maxlrain, Obernberg, Obernzell, Oberpfalz, Ortenburg, Österreichischer Reichskreis, Partenkirchen-Mittenwald, Passau, Pfalz-Neuburg, Pfalz-Neumarkt, (Pfalz-Oberpfalz), Pfalz-Sulzbach, Pyrbaum, Regensburg (Hochstift), Regensburg (freie RS), Regensburg Niedermünster, Regensburg Obermünster, Regensburg Sankt Emmeram, Reichskreise, Riedenburg bzw. Riedernburg, Rothenberg, Salzburg (EStift), Störnstein (Sternstein), Sulzbach (G), Sulzbürg, Valley, Vichtenstein, Wegscheid, Werdenfels, Wolfstein, Wörth
Bayern* (Hztm, KgR) (Abensberg,) Absberg, Achberg, Aislingen, Albeck, (Altaich,) Altenmuhr, Amerdingen, Amorbach, Andechs, Annweiler, Ansbach (Ftm), Aquileja, Aschaffenburg, Aufkirchen, Aufsess, Augsburg (Hochstift), Augsburg (RS), Augsburg Sankt Ulrich und Afra, Auhausen, Aura, (Auritz,) Autenried, Babenberger, Babenhausen, Bächingen, Baden, Baldern, Baltenstein (Baldenstein), Bamberg (Hochstift), Baunach, Bayerischer Reichskreis, Bayern-Deggendorf, Bayern-Ingolstadt, Bayern-Landshut, Bayern-München, Bayern-Straubing, Bayreuth, Bellheim, Benediktbeuern, Berchtesgaden, Berg, Bergrheinfeld, Bergzabern, Berlichingen, (Berlichingen-Rossach,) Bernegger, Berwartstein, Biberachzell, Biberbach, Biberberg, Bibra, Billigheim, Bissingen, Blieskastel, Bogen, Böhl, Bolanden, Boos, Bopfingen, Breiteneck, Breitenstein, Bretzenheim, Brixen, Buchau (riHt), Buchhorn, Burgau, Burgberg, Burghaslach, Burghausen (G), Burgrain, Burgsinn, Burrweiler, Burtenbach, Buxheim, Castell, Cham, Chiemsee, Coburg, Crailsheim (RS), Dachau, Dahn, Dannenfels, Degenberg, Degenfels, Deggendorf, Deutscher Bund, Deutscher Orden, Diemantstein, Diepoldinger, Dierbach, Dießen (G), Dietenheim, Dillingen (G), Dinkelsbühl, Dischingen, Donaustauf, Donauwörth (Reichspflege), Donauwörth (RS), Dörrenbach, Ebersberg (RKl, RRi), Ebrach, Edelstetten, Egerland, Eggmühl, Eglingen, Ehrenfels, Ehrensberg, Eichstätt, Eisenburg, Elchingen, Ellgau, Ellingen, Erbach (Ht, Gt, RGt), Erbendorf, Erkheim, Erlenbach, Eschenlohe, Euerbach, Falken (Ht), Falkenstein (Ht, Gt), Fechenbach, Feuchtwangen, Finningen, Flochberg, Forstner, Franken (BaDO bzw. DOBa), Franken (Hztm), Frankenberg, Frankenthal, Frankfurt am Main, Fraunhofen, Freckenfeld, Freiberg (Ht), Freisbach, Freising, Fugger, Fulda, Fürsteneck, Gablingen, Gailenbach, Gailnau, Gebsattel (RDorf), Geisenfeld, Germersheim, Gersfeld, Geyern, Giech, Ginolfs, Glött, Gochsheim, Godramstein, Gommersheim, Gräfenberg, Graisbach, Grettstadt, Grönenbach, Gröningen (Ganerbschaft), Grünenbach, Günzburg, Guttenberg, Haag, Habsburg, Hafenpreppach, (Hafner-Obernzell,) Hagenau (RLV), Hagenbach, Hals, Hanau-Lichtenberg, Harburg (RS), Harthausen, Hassloch, Hatzfeld, Hausen (Ht), Heideck (Ht), Heidenheim (Ht), Heidingsfeld, Heimertingen, Helfenstein (G), Hennegau, Heroldsberg, Hessen-Darmstadt, Hessen-Nassau, Hessen-Pfalz, Hilgartsberg, Hilpersdorf, Hilpoltstein, Hirschberg (G), Hochaltingen, Höchstädt, Hohenaschau, Hohenburg (Gt), Hoheneck (Ht), Hohenems (RRt), Hohenlohe, Hohenlohe-Jagstberg, Hohenlohe-Schillingsfürst, Hohenschwangau, Hohentann, Hohenwaldeck, Holland, Homburg (G), Horbach, Hornbach (Kl), Huckelheim, Hürnheim, Ichenhausen, Iggelheim, Illereichen, Illertissen, Immenstadt, Impflingen, Ingolstadt, Innviertel, Ippesheim, Irsee, Ismaning, Istrien, Jettingen, Jülich, Kaiserslautern, Kaisheim, Kaltenburg, Kandel, Kärnten, Kaufbeuren, Kellmünz, Kemnat (Kemnath), Kempten (gfAbtei), Kempten (RS), Kettershausen, Kirchberg (Ht), Kirchheim am Lettenbach, Kirchheim, Kirchheimbolanden, Kirchlauter, Kitzingen, Klingen, Köln, Königsegg-Rothenfels, Kotzau, Krain, Kulmbach, Küps, Kurfürstenkollegium, Laaber, Landau in der Pfalz, Landshut, Landstuhl, Langenegg, Lasser genannt von Halden, Lauingen, Lauterecken, Laymingen, Leiningen (Gt), Leiningen-Heidesheim, Lemberg, Leoprechting, Leuchtenberg (LGt), Leutkirch, Leutkircher Heide, Leyen, Lichtel, Lichtenberg (Ht), Limpurg, Lindau (Ftm), Lindau (RKl), Lindau (RS), Löwenstein-Wertheim, Lustenau, Mainberg, Mainbernheim, Mannheim, Markt Taschendorf, Marstetten (Ht, Gt), Medelsheim, Memmingen, Mengersdorff, Mengersreuth, Meranien, Mespelbrunn, Mindelheim, Minfeld, Mistelbach, Mohrenhausen, Mondsee, Mückenhausen, München, Münchweiler, Mundatwald, Münster (Dorf), Neresheim, Neuburg am Inn, Neuburg (Ftm), Neuffen, Neumarkt, Neunhof, Niederaltaich, Niederbayern, Norddeutscher Bund, Nordenberg, Nordendorf, Nordgau, Nördlingen, Northeim, Nostitz, Nostitz-Rieneck, Nürnberg (RS), Obenhausen, Oberbayern, Oberhausen, Obernberg, Oberndorf, Obernzell, Oberösterreich, Oberpfalz, Oberrheinfeld, Oberschwaben, Ochsenhausen, Oeffingen, (Öttinger bzw.) Oetinger, Oettingen, Oettingen-Baldern, Oettingen-Flochberg, Oettingen-Spielberg, Oettingen-Wallerstein, Ortenburg, Osterberg, Österreich (Mk), Ostheim (Ganerbschaft), Ottobeuren, Pappenheim, Partenkirchen-Mittenwald, Passau (Hochstift), Peißenberg, Pfaffenhofen, Pfalz, Pfalz-Birkenfeld, Pfalz-Bischweiler, Pfalz-Neuburg, Pfalz-Sulzbach, Pfalz-Zweibrücken, Pinzgau, Pleystein (Bleistein), Pöllnitz, Preußen, Pückler, Pyrbaum, Rannariedl, Rannungen, Rappoltstein, Raubersried, Raunau, Ravensburg, Rechberg, Redwitz, Regensburg (Ftm), Regensburg (freie RS), Regensburg (Hochstift), Regensburg Niedermünster, Regensburg Obermünster, Regensburg Sankt Emmeram, Reichhartshausen, Reichelberg, Reigersberg, Reipoltskirchen, Remigiusland, Remlingen, Rettenbach, Rheinbund, Rheingrafen, Rheingrafenstein, Rheinland-Pfalz, Rhodt, Riedheim, Rieneck, Rieter von Kornburg (Rieder zu Karnburg), (Robesreut,) Roggenburg, Rohrbach, Roman, Ronsberg, Rothenberg, Rothenburg bzw. Rothenburg ob der Tauber (RS), Rothenfels, Rothenstein, Rottenbuch, Rottershausen bzw. Ratershausen, Rüdt von Collenberg, Rügland, Saargebiet, Sachsen-Coburg und Gotha, Salzburg (EStift), Sandizell, Schafstal, Scharfeneck, Schenk von Stauffenberg, Schlüsselberg, Schmalegg, Schmiechen, Schnodsenbach, Schönborn, Schönborn-Wiesentheid, Schönburg, Schönegg, Schwabegg, Schwaben (LV), Schwäbisch-Österreich, Schwäbischer Reichskreis, Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwarzenberg (Gt), Schweigen, Schweinfurt, Schwindegg, Sechsämterland, Seckendorff, Seeland, Seifriedsberg bzw. Seifridsberg, Seinsheim, Sennfeld, Söflingen, Speckfeld, Speyer, Spielberg, Spitz, Sponheim, Stadion, Stauf, Steingaden, Steinweiler, (Sternstein,) Steyr (Ht), Stiebar von Buttenheim (Stibar von und zu Buttenheim), Störnstein (Sternstein), Stotzingen, Straubing, Streitberg, Sugenheim, Sulzbach (G), Sulzberg, Sulzbürg, Sulzfeld (RDorf), Tann (rriHt), Taschendorf (Markt Taschendorf), Tegernsee, Tettnang, Thannhausen, Thüringen, Thurn und Taxis, Thurnau, Tirol, Tittmoning, Tölz, Toskana, Trauchburg, Trient, Trifels, Trimberg, Truhendingen, Türkenfeld, Tutzing, Ulm, Umpfenbach, Urfersheim, Ursberg, Utzwingen, Valley, Veldenz, Verona, Vestenberg, Vichtenstein, Vils, Voit von Salzburg bzw. Vogt von und zu Salzburg, Vohburg, Vorarlberg, Vorderösterreich, Wachau, Wagegg, Waizenbach (Damenstift), Wald, (Waldbott-Bassenheim bzw.) Waldbott von Bassenheim(, Wallbott von Bassenheim), Waldburg, Waldburg-Trauchburg, Waldburg-Zeil-Trauchburg, Waldsassen, Wallerstein, Waltenhausen, Wangen, Wartenberg, Wasserburg, Wegscheid, Weißenburg, Weißenhorn, Weißenstein, Welden, Welfen, Wellenburg, Wemding (Ht), Werdenfels, Werdenstein, Wertheim, Wertingen, Wessobrunn, Westerried, Westerstetten, Westheim, Wettenhausen, Wetzhausen, Weyhers, Wiesensteig, Wiesentheid, Wilgartswiesen, Wilhermsdorf (Ht), Windsheim, Winterrieden, Wittelsbach, Wittislingen, Wolfskehl von Reichenberg, Wolfstein (H, Ht, RS), Worms (Hochstift), Worms (RS), Wörth, Wullenstetten, Württemberg, Würzburg (Hochstift), Zobel von Giebelstadt (Zobel zu Giebelstadt), Zweibrücken
Berg (bei Ehingen an der Donau) Burgau, Ehingen, Pfaffenhofen, Schelklingen, Urspring, Wettenhausen
Beuron* (Kl, Stift, Abtei) Hohenzollern, Mühlheim an der Donau
Böttingen Mühlheim an der Donau
Bronnen (bei Fridingen) Enzberg, Mühlheim an der Donau
Buchheim Mühlheim an der Donau
Dalberg* (H, RRi, FreiH, Ht) Cämmerer von Worms, Dalberg zu Dalberg, Donaustauf, Fechenbach, Gommersheim, Kämmerer von Worms, Mainz (EStift), Münchwald, Nostitz, Ostein, Regensburg (Ftm), Regensburg (Hochstift), Regensburg (freie RS), Rieneck, Wetzlar
Dillingen* an der Donau) (G, H, Residenz) Aalen, Arnegg, Augsburg (Hochstift), Donauwörth, Elchingen, Helfenstein, Herbrechtingen, Katzenstein, Kiburg bzw. Kyburg, Neresheim, Söflingen, Tübingen, Ulm (RS), Westerstetten, Wittislingen
Donau* (Ka bzw. RiKa) Bemelberg bzw. Bömelburg, Bernhausen, Biberachzell, Brandenburg (rriHt), Burtenbach, Delmensingen, Ehingen, Eisenburg, Eyb, Freiberg bzw. Freyberg (Hohenfreyberg), Gammertingen, Giel von Gielsberg, Grönenbach (Grünenbach), Herman von Hermansdorf, Heuß, Hohenfreyberg, Hornstein, Ichenhausen, Illereichen, Illertissen, Jettingen, Kaltenburg, Lasser genannt von Halden, Laußheim, Liebenstein, Neubronner von Eisenburg, Neuburg (rriHt), Neufra, Neuhausen, (Niederraunau,) Niederstotzingen, Oberdischingen, Oberstotzingen, Orsenhausen, Osterberg, Rassler von Gamerschwang, Raunau, Reichlin von Meldegg, Riedheim, Risstissen, Roth von Bußmannshausen, Schenk von Castell, Schenk von Stauffenberg, Schwaben (RiKreis bzw. schwäbischer Ritterkreis), Schwendi, Speth, Stein (rriHt), Stein zum Rechtenstein, Stotzingen, Tänzl von Trazberg, Ulm, Ungelter, Vöhlin von Frickenhausen, Vöhlin von Illertissen, Volmar, Welden, Wertingen, Westernach
Donaueschingen Baar, Fürstenberg
Donaugau*
Donaumünster s. Münster (Dorf)
Donaustädte* (Städtegruppe) Riedlingen, Saulgau, Waldburg, (Bad) Waldsee
Donaustauf* (Ht, Residenz) Regensburg (Hochstift), Thurn und Taxis
Donauwörth* (Reichspflege, RS) Bayern, Franken (BaDO bzw. DOBa), München, Münster, Oettingen, Wemding
Donauwörth Heiligkreuz Oettingen-Wallerstein
Ehingen* (an der Donau) (reichsstadtähnliche S) Donau, Salem, Schelklingen, Schwäbischer Ritterkreis
Emmersdorf (an der Donau) Wachau
Enzberg* (Ht) Beuron, Maulbronn, Mühlheim an der Donau
Erbach* (im Alb-Donau-Kreis) (Ht) s. Ulm zu Erbach
Erbstetten (bei Ehingen an der Donau) Speth
Ersingen (bei Erbach im Alb-Donau-Kreis) Ulm
Eschingen bzw. Donaueschingen Fürstenberg
Frankenhofen (bei Ehingen an der Donau) Thurn und Taxis
Frankfurt* (am Main) (RS, GroßHztm) (Frankfurt am Main) Aschaffenburg, Butzbach, Dalberg, (Dalbergstaat,) Deutscher Bund, Deutscher Orden, Donaustauf, Fulda, Gelnhausen, Hanau, Hattstein, Hessen-Darmstadt, Hessen-Nassau, Löwenstein-Wertheim, Mainz, Merenberg, Oberrheinischer Reichskreis, Preußen, Rödelheim, Salm Reifferscheid, Soden, Sulzbach (RDorf), Thurn und Taxis, Vilbel, Wetter, Wetzlar
Fronhofen (bei Bissingen im Kreis Dillingen an der Donau) Diemantstein, Oettingen-Wallerstein
Granheim (bei Ehingen an der Donau) Speth
Gundelfingen (an der Donau) Pfalz-Neuburg
Habsburg* (G, Residenz) Aach (Ach), Aalst, Achberg, Altkirch, Artois, Augsburg (HStift), Augsburg (RS), Baar, Babenberger, Baden (im Aargau), Bayern, Bayern-Straubing, Belgien, Bengel, Besançon, Blaubeuren, Bludenz, Böhmen, Bönnigheim, Brabant, Bregenz, Breisach, Breisgau, Breslau, Brieg, Brixen, Brugg, Buchhorn, Burgau, Burgdorf, Burgund, Burkheim, Bussen, Calw, Cilli, Dann, Den Haag, Deutscher Orden, Deventer, Dietenheim, Dietenhofen, Dillingen, Donauwörth, Dürmentingen, Egisheim, Ehingen, Einsiedeln, Eisenstadt, Elchingen, Elsass, Emerkingen, Engen, Ensisheim, Eppingen, Erbach, Erden (Erlen), Feldkirch, Flandern, Forchtenstein, Freiburg im Breisgau, Freistadt, Friaul, Fricktal, Friedberg-Scheer, Fürstenberg, Fürstenberg-Weitra, Gailingen, Germersheim, Gersau, Glarus, (Glogau-Sagan,) Görz, Gottschee, Graubünden, Graz, Grüningen, Hagenbach, Haigerloch, Hauenstein, Hegau, Hennegau, Hewen, Hohenberg, Hoheneck (Hohenegg), Holland, Homburg, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Innerösterreich, Italien, Kärnten, Kastelberg, Kerpen (Ht, RGt), Kiburg (Kyburg), Kinderbeuern, Kindheim, Kirchentellinsfurt, (Kirnberg,) Kobersdorf, Königsbronn, Konstanz, Königsfelden, Koßweiler, Krain, Kroatien, (Kufstein,) Kürnberg, Laax, Laufenburg, Lenzburg, Leoben, Limburg, Lommersum, Löwenstein, Lupfen, Luxemburg, Luzern, Mägdeberg, Mantua, Mengen, Montfort-Feldkirch, Mühlheim an der Donau, Münderkingen, Murbach, Namur, Nellenburg, Neuburg am Inn, Niederlande, Niederösterreich, Niederschwaben, Nivelles, Oberelsass, Oberlausitz, Obernau, Oberösterreich, Oberrheinischer Reichskreis, Oels, Oggelsbeuren, Oppeln, Ortenau, Ortenburg, Orth an der Donau, Österreich, Österreichisch-Schlesien, Overijssel, Pfaffenhofen, Pfalz, Pfirt, Pleißen (Pleißenland), Přemysliden, Rann, Rapperswil, Ratibor, Rheinfelden, Riedlingen, Romansweiler (Rumolsweiler), Sachsen, Säckingen, Sagan, Salem, Sankt Blasien, Sankt Trudpert, Saulgau, Schaffhausen, Schelklingen, Schlesien, Schwarzenberg, Schweinfurt, Schweinhausen, Schweiz, Schwörstadt, Schwyz, Seeland, Siebenbürgen, Sigmaringen, Staufen, Steiermark, Sundgau, Teck, Tengen, Teschen, Thurgau, Tirol, Tournai, Triberg, Trient, Triest, Troppau, Ungarn, Unterwalden, Urach-Freiburg, Uri, Urspring, Veluwe, Veringen, Vils, Vorderösterreich, Waldburg-Scheer, Waldburg-Scheer-Scheer, Waldsee, Waldstätte, Wallsee, Warthausen, Wehr, Weilertal, Weitra, Werdenstein, Wettenhausen, Wien, Windische Mark, Winterthur, Wohlau, Zehngerichtenbund, Zips, Zug, Zürich, Zutphen, Zwickau, Zwiefalten
Höchstädt* (an der Donau) (LVAmt) Neuburg, Pfalz-Neuburg
Hohenberg* (bei Schömberg im Zollernalbkreis) (G, Gt) Altensteig, Baden, Bussen, Enzberg, Gültlingen, Haigerloch, Hausen, Kirchentellinsfurt, Mühlheim (an der Donau), Nagold, Österreich, Riedlingen, Schwäbisch-Österreich, Rottenburg, Straßberg, Teck, Triberg, Vorderösterreich, Waldsee, Weilertal, Wellendingen, Werenwag (Wehrwag), Zwiefalten
Hohenburg (bei Bissingen im Kreis Dillingen an der Donau) Bemelberg (Bemmelberg), Bissingen, Diemantstein, Oettingen-Wallerstein, Schertel von Burtenbach
Ingolstadt* (an der Donau) (Residenz) Bayern-Landshut, Geizkofler
Irndorf Mühlheim an der Donau
Kirchen* (bei Ehingen an der Donau) (rriHt) Remchingen, Zwiefalten
Kolbingen Mühlheim an der Donau
Königsheim Mühlheim an der Donau
Langenau (im Alb-Donau-Kreis) Ulm (RS)
Linz* (an der Donau) (Btm, Residenz) Haunsberg, Oberösterreich, Passau (Hochstift), Wallsee
Mahlstetten Mühlheim an der Donau
Mark an der Donau s. Ostmark
Mengen* (Ht) Baindt, Buchau (Reichsstift), Donaustädte, Saulgau, Schwäbisch-Österreich, Württemberg
Monheim (im Kreis Donau-Ries) Graisbach, Neuburg, Pfalz-Neuburg
Mühlheim (an der Donau)* (Ht) Beuron, Enzberg
Munderkingen* (S) Donaustädte, Emerkingen, Saulgau, Schwäbisch Österreich
Münster* (Donaumünster) (Dorf)
Nendingen Mühlheim an der Donau
Neuburg* (an der Donau) (Ftm, Hztm, Residenz) Bayern, München, Pfalz-Neuburg, Salzburg (EStift)
Oberbayern* (Hztm) Bayern, Bayern-München, Donauwörth, Haag, Kufstein, München, Neuburg, Neumarkt (in der Oberpfalz), Niederbayern, Pfalz, Wittelsbach
Orth* (an der Donau) (Ht)
Österreich* (Mk, Hztm, Kaisertum, Rep) Angleria, Aquileja, Argen, Aschaffenburg, Auschwitz, Baden, Balzheim, Bärnegg, Bayern, Belluno, Berchtesgaden, Berg (Ht), Bergamo, Bergzabern, Bernau, Bernstein (Ht), Berwartstein, Bielitz, Böhmen, Bormio, Bregenz, Breisach, Brescia, Breslau (Hztm), Bretzenheim, Brieg, Brixen, Brochenzell, Bukowina, Burgau, Burgenland, Burgund, Burgundischer Reichskreis, Burkheim, Buxheim, Castiglione, Castro, Castua, Chiavenna, Cilli, Colloredo, Cosel, Cremona, Dahn, Dalhem, Dalmatien, Daum, Deutscher Bund, Deutschösterreich, Dietenheim, Donaustädte, Eberhardzell, Ehingen, Eichstätt, Eisenstadt, Elsass, Emerkingen, Enzberg, Erbach (Ht), Eupen und Malmedy bzw. Eupen-Malmedy), Falkenstein (Ht, Gt), Feldkirch, Feltre, Fischbach, Flandern, Florenz, Forchtenstein, Freiburg (G, RS), Freie Land, Freising, Friaul, Friedberg-Scheer, Fulda, Fürstenberg (G), Gailingen, Galizien, Gams, Germersheim, Geroldseck (Gt), Görz, Görz-Gradisca, Görz und Gradisca, (Gradiska) Gradisca, Graubünden, Graz, Guastalla, Gutenstein, Habsburg, Haigerloch, Hardegg, Haunsberg, Hegau, Heitersheim, Hennegau, Herzegowina, Hesperingen, Hessen-Kassel, Hilzingen, Hohenems, Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Holzappel, Hornstein (Ht), Hultschin (Hultschiner Ländchen), Illyrien, Immenstadt, Innsbruck, Innviertel, (Isenburg,) Isenburg-Birstein, Istrien, Italien, Jägerndorf, Jauer, Johannitermeister bzw. Johanniterorden, Jugoslawien, Kärnten, Kaunitz, Kechler von Schwandorf, Kirchentellinsfurt, (Kirnberg,) Klagenfurt, Kobern, Kobersdorf, Königsegg, Königsegg-Rothenfels, Konstanz (RVS), Krain, Kranzenau, Kreuzburg, Kroatien, Kuenringer, Kürnberg (Kirnberg), Küstenland, Lambach, Landau in der Pfalz, Lauenburg Hztm, Laupheim, Leyen, Liechtenstein (Ftm), Liegnitz, Lindau (Ftm), Lindau (RKl), Lindau (RS), Linz, Litschau, Lombardei, Loslau, Löwenberg, Lustenau, Luxemburg, Mägdeberg, Mähren, Mailand, Malgrate, Mantua, Mattsee, Mengen, (Menthor,) Metternich, Mindelheim, Mitterburg, Mondsee, Montfort, Montfort-Feldkirch, Mühlheim an der Donau, Münchhöf, Nassau, Neapel, Neiße, Nellenburg, Neuenburg (RS), Niederlande, Novara, Oberglogau, Oberlausitz, Obernau, Obernberg, Oberschwaben, Obersulmetingen, Oderberg, Oels, Offenburg (RS), Oppeln, Ortenau, Ortenburg, Orth an der Donau, Padua, Parma und Piacenza, Passau (Hochstift), Pfaffenhofen, Pfalz, Pfeddersheim, Piemont, Pinzgau, Plain, Pöchlarn, Polen, Pongau, Prag, Přemysliden, Preußen, Priebus, Raabs, Rannariedl, Ratibor, Rauchenkatsch-Gmünd, Rechnitz, Rheinbund, Riedlingen, Roggenburg, Rohrau, Rothenfels, Rottenburg, Sachsen, Sachsen-Teschen, Sachsenburg, Sagan, Salzburg (EStift), Sankt Blasien, Sankt Florian, Sankt Gerold, Sankt Pölten, Sardinien, Sargans, Saulgau, Savoyen, Schaffhausen (RS), Schaumburg, Schaunberg, Schirgiswalde, Schlesien, Schleswig-Holstein, Schönborn, Schönburg, Schramberg, Schwaben (LV), Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwarzenburg (Ht), Schweidnitz, Schweiz, Schwörstadt, Seefeld, Siebenbürgen, Siena, Sigmaringen, Singen, Sizilien, Slowenien, Spanien, Spitz, Sprottau, Staufen, Steiermark, Steinau, Sternberg-Manderscheid, Stockerau, Sudetenland, Südtirol, Tarasp, Teck, Tengen, Teschen, Tettnang, Thann, Thurgau, Tirol, Tittmoning, Toskana, Tournai, Traungau, Treffen, Treviso, Triberg, Trient, Triest, Troppau, Tschechoslowakei, Turnhout, Ungarn, Veltlin, Venedig, Venetien, Veringen, Verona, Vicenza, Vils, Volterra, Vorarlberg, Vorderösterreich, Waldburg-Scheer, Waldkirch, Waldsee, Waldstädte, Wallsee, Warthausen, Wasserburg, Waxenberg (Waxenberg-Ottensheim), Weingarten, Weissenau, Welden, Werenwag (Wehrwag), Wernstein, Wiblingen, Wien, Wiener Neustadt, Wildenegg, Wilhering, Winterstetten, Wohlau, Worms (RS), Wurmbrand, Württemberg, Württemberg-Oels, Zehngerichtenbund, Zell am Harmersbach, Zips, Zwiefalten
Pfalz* (Kurpfalz) (KFtm, PfGt) Adendorf, Alzey, Amberg, Annweiler, Asperg, Bacharach, Baden, Barr, Bauerbach, Bayern, Bayern-Landshut, Bellheim, Berg, Bergzabern, Billigheim, (Bleistein,) Böhl, Bolanden, Braunschweig-Lüneburg, (Breiteneck,) Bretten, Cham, Cochem, Dalberg, Dexheim, Dienheim, Dierbach, Dilsberg, Dischingen, Dittelsheim, Donauwörth (R Pflege), Eberbach, Ebernburg, Egerland, Ehrenburg, Ehrenfels, Elsass, Eppingen, Erbach, Erlenbach, Flehingen, Franken (Hztm), Frankenthal, Frankreich, Freckenfeld, Frettenheim, Gelnhausen, Germersheim, Gertweiler, Gimborn-Neustadt, Godramstein, Großwinternheim (Groß-Winternheim),Gültlingen, Gundheim, Guttenberg, Habsburg, Hagenau, Hannover, Harmersbach, Haxthausen, Heidelberg, Heidesheim, Heiligenstein, Helmstadt, Hessen, Hessen-Pfalz, Hofstätten (Hofstetten), Hohenlohe, Homburg (Ht), Horbach, Hornbach, Iggelheim, Impflingen, Ingelheim, Jülich-Kleve-Berg, Kaiserslautern, Kandel, Kerpen (Ht, RGt), Klingen, Kraichgau, Kreuznach, Kurfürstenkollegium, Kurrheinischer Reichskreis, Lauterecken, Leiningen, Leiningen-Dagsburg-Falkenburg, Limburg (an der Lahn), Lommersum, Lorsch, Löwenstein, Löwenstein-Wertheim, Lützelstein, Maienfels, Mainz (EStift), Mannheim, Maulbronn, Medelsheim, Meisenheim, Meudt, Michelstadt, Minderslachen, Minfeld, Mosau (Mossaw), Mosbach, (Mundeslacht,) Nalbach, Nassau-Saarbrücken, Neckargemünd (Neckargmünd), Neubamberg (Neu-Bamberg), Neuburg, Neuenahr, Neumarkt, Neustadt an der Weinstraße, Nierstein, Nörvenich, Oberbayern, Oberpfalz, Oberrheinischer Reichskreis, Oberschefflenz, Odenthal, Odernheim, Offenburg (RS), Oppenheim, Ortenau, Otzberg, Pfalz-Lautern, Pfalz-Bischweiler, Pfalz-Lautern, Pfalz-Neuburg, Pfalz-Neumarkt bzw. Pfalz-Oberpfalz, Pfalz-Simmern, Pfalz-Sulzbach, Pfalz-Veldenz, Pfalz-Zweibrücken, Pleystein (Bleistein), Rappoltstein, Raugrafen, Remigiusland, Rheinland-Pfalz, Rheinprovinz, Richen, Rohrbach, Rot an der Rot, Rothenberg, Saarbrücken (Gt), Saargebiet, Schauenburg, Schönberg (Bg), Schuttern, Schwabsburg, Schweigen (Schweiger), Schwetzingen, Selz (Propstei), Sickingen, Simmern, Sinsheim, Soden (RDorf), Sponheim, Steinweiler, Stettenfels, Sulzbach (RDorf), Trier (EStift), Trifels, Veldenz, Vorderösterreich, Waldsassen, Walldorf, Weil der Stadt, Weinsberg (Ht), Weinsberg (RS), Wideho (Widehr), Wildberg, Wildgrafen, Wilgartswiesen, Winneburg, Winternheim (Großwinternheim), Wittelsbach, Wolfstein (RS), Worms (RS), Worms (HStift), Zweibrücken, Zwingenberg am Neckar, s. Pfalzgraf
Regensburg* (Hochstift, Ftm, Residenz, freie RS) Abensberg, Babonen, Baldern, Balzheim, Bayerischer Reichskreis, Bayern, Bayern-München, Dalberg, (Dalbergstaat,) Deggendorf, Donaustauf, Formbach, Franken (BaDO bzw. DOBa), Frankfurt (RS), Hohenburg, Hohenlohe, Hohenlohe-Waldenburg, Kurerzkanzler, Kurfürstenkollegium, Mondsee, Niedermünster, Nördlingen, Nothaft, Oberbayern, Obermünster, Oberösterreich, Oettingen-Baldern) Orth (an der Donau), Pfalz-Neuburg, Pöchlarn, Prag, Salzburg (EStift), Sankt Emmeram, Stockerau, Thurn und Taxis, Tirol, Waldenburg (Bg), Wemding, Wörth
Riedlingen* (S) Donaustädte, Saulgau, Schwäbisch-Österreich, Württemberg
Ringingen (bei Erbach im Alb-Donau-Kreis) Ulm (RS)
Saulgau* (Ht, RS ähnliche S) Buchau, Donaustädte, Schwäbisch Österreich, Ulm (RS), Württemberg
Schaunberg* (Ht, Gt) Fürstenberg-Weitra, Oberösterreich, Orth an der Donau, Pettau, Plain, Spielberg, Starhemberg, Wallsee, Waxenberg, (Waxenberg-Ottensheim) (Waxenberg), Weitra, Zöbing
Schwaben* (RiKreis), Schwäbischer Ritterkreis Abtsgmünd, Achberg, Adelmann von Adelmannsfelden, Adelmannsfelden, Albertini, Aldingen, Allgäu-Bodensee, Altburg, Altmannshofen, Amerdingen, Angeloch, Anweil, Arz (Arzt), Attems, Aufhausen, Backmeister, Baiershofen, Baldeck, Ballmertshofen, Barille, Bartenstein, Bartholomä, Beauveau-Craon, Beckers zu Westerstetten, Behr von Behrental, Bemelberg (Bemmelberg, Bömelburg), Bentzel zu Sternau, Berger, Berkheim, Berlichingen, Bernerdin, Bernhausen, Beroldingen, Berstett, Bertrand, Besserer, Biberachzell, Bidembach von Treuenfels, (Bietingen), (Binningen,) (Bischofsheim,) Bissingen, Bissingen-Nippenburg, Bletz von Rotenstein, Blumegg, Bock, Böcklin von Böcklinsau, Bode, Bodeck von Ellgau (Bodeck und Ellgau), Bodman, Bodman zu Kargegg, Bodman zu Möggingen, Bodman zu Wiechs, (Bömelburg,) Bonfeld, Bönnigheim, Bose, Botzheim, (Boul,) Bouwinghausen (Buwinghausen), Brandenburg (rriHt), Brandenburger zu Riet, Brandenstein, Brantz, Breitenbach, Breitschwert von Buchenbach (Breitschwerdt von und zu Buchenbach), Breuning von Buchenbach, Bronnen, Bubenhofen, Buchholz, Buol (Boul), Burkhardt von der Klee (Burkard von der Klee), (Buwinghausen), Buxheim, Candel, Chanoffsky von Langendorf, Clengel, Closen, Colditz, Corray, Dachenhausen, Dachröden, Dagstuhl, (Dankenschweil,) Dankenschweil zu Worblingen, Degenfeld, Degenfeld-Neuhaus, Dellmensingen, Dettingen, Deuring, Deuring zu Randegg, Diemantstein, Diemar, Diersburg, Dießen (rri Ort), Donau, Dorfmerkingen, Drechsel von Deufstetten, Dungern, Dunstelkingen, Ebersberg (rriHt), Ebinger von der Burg, Echter von Mespelbrunn, Eck und Hungersbach, Ehingen (RRi), Ehingen (RSähnliche Stadt), Eisenburg, Elster (Elstern), Eltershofen, Endingen, (Entzlin) Enntzlin, Enzberg, Erlach, (Erolzheim) Eroldsheim, Erthal, Eschenbach, Esslingen, Eyb, Faber von Randegg (Fauler von Randegg), Fach, Fetzer von Oggenhausen (Fetzer von Ockenhausen), Fin, Fischer von Filseck, Flehingen, Forstner von Dambenois (Forstner-Dambenoy), Frank, Franken (Ritterkreis), Frankenberg zu Riet RRi, Franckenstein (Frankenstein) (RRi), Fränkischer Ritterkreis, Frauenberg, (Freiberg) (Ht), Freiberg (FreiH, RRi), Freyberg (Freiberg), Fuchs, Fugger, Fürfeld, Fürstenberg, Gail, Gailing bzw. Gayling, Gailing von Altheim bzw. Gayling von Altheim, Gailingen, Gaisberg, Gaist von Wildeck, Gammertingen, Gartner, Geizkofler, Gemmingen, Geradstetten, Giel von Gielsberg, Girger von Grünbühl, Göler von Ravensburg, Goll (Gollen), Göllnitz, Goßbach, Grafeneck, (Graveneck,) Grävenitz, Greifenclau, Greith, Gremlich von Jungingen, Grempp von Freudenstein, Gripp von Freudenegg, Gripp auf Storzeln-Freudenach Gripp von Storzeln-Freudenach, Grönenbach, Großaspach, Grün, Grünthal, Grünwald, Guin, Gültlingen, Gundelsheim, Güssen von Güssenburg, Gut von Sulz, Habsberg, Hafner, Hagenmann, Hallweil, Hanxleden, Harling, Harthausen, Hartig, Hartingshausen, Hausen, Hegau (Qu),) Hegau-Allgäu-Bodensee, Hehl, Heidenheim (RRi), Heidenopp, Heinsheim, Helmstadt, Herbrechtingen, Herbsthain, Herman von Hermansdorf, Herter von Herteneck, Herwarth von Bittenfeld, Hess, Hettingen, Heuchlingen, Heuß, Hevel, Hirrlingen (Hürrlingen), Hirschhorn, Hochaltingen, Hochberg (rriHt), Hofen, Hofer von Lobenstein, Hoff, Höfingen, Hohenberg (RRi), Hoheneck (RRi), Hohenfeld, Hohenfreyberg, Hohenheim, Hohenstadt, Hohenstein (rriHt), Höhnstett, Holdermann von Holderstein, Holtz, Horben, Horkheim (Horckheim), Hornberg (RRi), Horneck (Horneck von Hornberg), Hornstein (FreiH, RRi), Hornstein zu Binningen, Hornstein zu Grüningen, Hornstein zu Weiterdingen, Huldenberg, Humpiß (FreiH, RRi), Humpiß genannt von Ratzenried, Humpiß von Waltrams, Hürnheim, (Hürrlingen), Ichenhausen, Ifflinger von Graneck, Illereichen, Illertissen, Imhoff von Kirchentellinsfurt (Imhof), (Imhoff von Untermeitingen,) Imhof zu Untermeithingen, Jäger von Gärtringen, Jagstheim, Janowitz, Jettingen, Jungkenn genannt Münzer von Morenstamm, Kaltenburg, Kaltental (Kaltenthal), Karpfen (Karpffen), Katzenstein, Kechler von Schwandorf, Keller von Schleitheim (Keller von Schlaitheim), Kempten (gfAbtei), Killinger, Kirchen, Kirchentellinsfurt, Kisslegg, Knebel von Katzenelnbogen, Kniestedt, Knöringen, Kocher, Kolb von Rheindorf, Königsbach, Königsegg-Rothenfels, Konstanz (Hochstift), Kraichgau, Kroneck, Kuefstein, Landenberg, Landsee, Lang, Lasser genannt von Halden, Laubenberg, Laupheim, Laymingen, Leiher von Talheim, Leiningen (RRi), Lemlin von Horkheim, Lenz von Lenzenfeld, Leonrod, Leupolz, Leutrum von Ertingen, Leyden, Liebenfels, Liebenstein (FreiH, RRi), Liechtenstein, Liesch von Hornau, Linck von Kirchheim, Lindach, Linden, Lomersheim, Lützelburg, Macaire, Magolsheim, Massenbach, Megenzer von Felldorf, Mendel von Steinfels, Menzingen, Merz von Staffelfelden, (Metternich,) (Metternich zu Gracht) (Wolff-Metternich zur Gracht), Mock von Balgheim (Möckh von Balgheim), Montfort, Moser von Filseck. Mühlhausen (RDorf), Münch, Münchingen, Neckar-Schwarzwald, Neckar-Schwarzwald-Ortenau, Neckarbischofsheim, Neidlingen, Neipperg, Neipperg zu Freudental, Nettelhorst, Neubronner von Eisenburg, Neuburg (rriHt), Neuenstein (FreiH, RRi), Neufra, Neuhaus (rriOrt), Neuhausen, Neuneck, (Niederraunau,) Niederstotzingen, Nippenburg, Nördlinger, Nothaft von Hohenberg, Oberdischingen, Oberkirch, Oberschöntal, Oberstenfeld, Oberstotzingen, Ochsenburg, Oeffingen, Oetinger (Öttinger), Offenburg (RRi), Oggenhausen, Orsenhausen, Ortenau (Ort bzw. Bezirk), Oßweil, Ostein, Osterberg, Ostheim (RRi), Öttinger, Ow, Pach zu Hansenheim und Hoheneppan, Palm, Pappenheim, Pappus von Tratzberg, Paumgarten, Pfaudt von Kürnberg (Pfaudt von Kürnburg,) Pfeil, Pflügern auf Schrozburg, Pflummern, Pforzheim (Damenstift), Pfuel, Plato von Janersfeld, (Pletz von Rottenstein), Plieningen, Plittersdorf (Plittersdorff), Praßberg, Preysing, Pürckh, Racknitz, Rammingen, Ramschwag, Ramsenstrut, Rassler von Gamerschwang, Rathsamhausen, Ratzenried, Rauch von Winnenden, Raunau, Reckenbach, Rehlingen, (Reich von Baldenstein,) Reichau, Reichenbach, Reichlin von Meldegg, Reischach, Reiß von Reißenstein, Remchingen, Resch von Reschenberg, Reutner von Weil, Rhein (RiKreis) bzw. Rheinischer Ritterkreis, Riedheim, (Rieppurr,) Rietheim, Rinck von Baldenstein, Rinderbach, Risstissen, (Ritterkreis,) Ritz, Rodamsdörfle, Röder, Röder von Diersburg, Roll (Roll zu Bernau), Rost, Rotenhan, Roth von Bußmannshausen, Roth von Schreckenstein, Rott, Rüdinger von Rüdingerfels, Rüpplin von Köffikon, Rüpplin von Köffikon zu Wittenwyl, Rüppurr (Rieppur), Ruß von Sulzbach, Sachsenheim, Saint-André (Saint André), Saint Vincent, Sankt Gallen (RAbtei), Schaffalitzky von Mukodell (Schaffelitzky von Mukkadell), Schanbach, Schauenburg (Schaumburg) (FreiH, RRi), Scheer von Schwarzenberg, Schell, Schellenberg, Schenk von Castell, Schenk von Schenkenstein (Schenk von und zu Schenkenstein), Schenk von Stauffenberg, Schenk von Winterstetten, Scheppach, Schertel von Burtenbach, Schifer von Freiling, Schilling von Cannstatt (Schilling von Cannstadt), Schlat, Schleicher von Stötten, Schleiß, Schmalegg, Schmidberg, Schmitz-Grollenburg, Schönau (FreiH, RRi), Schöner von Straubenhardt, Schönfeld (Schönfeldt,) Schott von Schottenstein, Schuttern, Schütz von Eutingertal, Schütz-Pflummern, Schwäbischer Ritterkreis, Schwaigern, Schwarzach, Schwendi, Schwenningen, Seibold von Horkheim, Senft von Suhlburg (Senft von Sulburg), Senger (Senger zu Rickelshausen), Sickingen, Siegenstein, Sigelmann von Delsberg, Siggen, Specht von Bubenheim, Spengler von Neckarburg, Sperberseck, Speth, Speyer (Domkapitel), Spreter von Kreidenstein, Stadion, Stammheim, Starschedel, Stein (rriHt), Stein zu Bosenstein, Stein zum Rechtenstein, Steinegg, Steinhäußer von Neidenfels (Steinheuser von Neidenfels), Sternenfels, Stimpfach, Stockhammer, Stockheim, Stotzingen, Streit von Immendingen, Stuben, Stuben zu Dauberg, Sturmfeder, Sulzbach (G), Sulzfeld, Summerau (Sommerau), (Sundheim) Suntheim, Sürg von Sürgenstein (Syrg von Syrgenstein), Talheim, Tannhausen, Tänzl von Tratzberg, Tegernau, Tessin (RRi), Themar, Thumb von Neuburg, Thüngen, Thurn und Taxis, Traun, Trauschwitz, Trochtelfingen, Truchsess von Höfingen, Tübingen (RRi), Türckh, Türckheim (Türkheim), Überlingen, Ulm (FreiH, RRi), Ulmenstein, Ungelter, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Unterriexingen, (Unterwaldstetten,) Urbach, Ursenbeck von Pottschach, Utzmemmingen, Utzwingen, Varnbüler von Hemmingen (Varnbühler von und zu Hemmingen), Venningen, Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein), Vohenstein, Vöhlin von Frickenhausen, Vöhlin von Illertissen, Vöhlin von Neuburg, Vol von Wildenau, Volland von Vollandseck, Volmar, Wächter, (Waldburg,) Waldburg-Trauchburg, (Waldburg-Wolfegg-Waldsee), Waldburg-Wolfegg-Wolfegg, Waldburg-Zeil, Waldburg-Zeil-Zeil, Waldner von Freundstein, Waldstetten, Wallbrunn zu Gauersheim (Wallbrunn), Wallsee, Wallstein, Wangen, Wechmar, Weiler, Weitersheim, Weitingen, Weittershausen, Welden, Wellendingen, Wellenstein, Welsberg (Welschberg zu Langenstein), Wendler von Pregenrot (Wendler von Pregenroth), Werdenstein (FreiH, RRi), Wernau, Werneck, Wertingen, Wessenberg, (Wessenberg zu Aulfingen), Westernach, Westerstetten, Widmann von Mühringen, Wiederhold von Weidenhofen (Wiederholt von Weidenhofen), Wimpfen (Ritterstift), Wittstadt genannt Hagenbach (Wittstatt genannt Hagenbach), Witzleben, Wobidezgi, Wolff-Metternich zur Gracht (Wolff Metternich zur Gracht, Metternich zur Gracht), Wollmershausen (Wolmarshausen), Wöllwarth, Wucherer von Huldenfeld, Wurmser von Vendenheim, Wurster von Kreuzberg, Württemberg, Würzburg (Hochstift), Yberg, Zazenhausen, (Zilhart,) Zimmern, Zobel von Giebelstadt, Zorn von Bulach, Zotter von Berneck (Zott von Perneck), Züllenhard (Zilhart), Zweifel (Zweiffel), Zwierlein
Schwäbisch-Österreich* (Verwaltungseinheit) Biberbach, Deutscher Orden, Donaustädte, Ehingen, Heiligkreuztal, Hohenberg, Hoppetenzell, Kallenberg, Limpurg, Marstetten, Nellenburg, Obenhausen, Offingen, Ronsberg, Schlatt (am Randen), Schwaben (LV), Vorderösterreich, Wald, Warthausen, Weißenhorn, Welden, Wullenstetten
Spitz* (an der Donau) (Ht)
Staufer* (Geschlecht) Aalen, Annweiler, Ansbach, Arles, Aufkirchen, Augsburg (Hochstift), Baden, Bauerbach, Bellinzona, Berg, Bopfingen, Breisach, Breisgau, Buchhorn, Burgau, Comburg, Diepoldinger, Dinkelsbühl, Dischingen, Donauwörth (RPflege), Donauwörth (RS), Durlach, Eberbach, Eger, Egerland, Egisheim, Eglofs, Elsass, Esslingen, Everstein, Gengenbach (RAbtei), Giengen, Hagenau, Harburg (RS), Hegau, Heidingsfeld, Heilbronn, Hessen, Hirschlatt, Hohenburg (Kl), Hohenschwangau, Hohkönigsburg (Hochkönigsburg), Immenstadt, Italien, Kaiserslautern, Katzenelnbogen, Kaufbeuren, Kaysersberg, Kempten (gfAbtei), Königstein (Gt), Kronberg, Lauffen, Lauingen, Limpurg, Lombardei, Lustenau, Mengen, Neapel, Neumarkt, Odenheim (RPropstei) (Odenheim und Bruchsal), Oettingen, Ortenau, Pfalz, Pforzheim (Damenstift), Ravensburg (RS), Reichenau, Rosheim, Rothenburg ob der Tauber, Rottenbuch, Saarbrücken (Gt), Salem, Saulgau, Schlettstadt, Schwabegg, Schwaben (Hztm), Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall, Sizilien, Spanien, Sugenheim, Sulzbach (G), Ulm (RS), Waldburg, Waldenstein, Wallerstein, Wallsee, Warthausen, Weil der Stadt, Weingarten, Weinsberg, Welden, Welzheim, Wertingen, Wimpfen, Winterbach, Wittelsbach, Württemberg, Zähringen, Zwickau, Zwiefalten
Stetten (an der Donau) Mühlheim
Stetten (bei Ehingen an der Donau) Thurn und Taxis
Sulzbach (an der Donau) Donaustauf
Tonahgouwe* (Donaugau)
Waldsee* (Bad Waldsee) (Ht, Gt, RSähnliche S) Colloredo, Donaustädte, Eberhardzell, Laupheim, Oggelsbeuren, Saulgau, Schwäbisch-Österreich, Waldburg, Waldburg-Wolfegg-Waldsee, Waldburg-Zeil-Wurzach, Wallsee, Warthausen, Welden, Württemberg
Weitingen* (RRi) Enzberg, Hohenberg, Mühlheim an der Donau
Werde Donauwörth, Lauingen
Wernau* (bei Erbach im Alb-Donau-Kreis) (RRi) Dießen, Schenk von Castell, Specht von Bubenheim
Wittelsbach* (G) Askanier, Babonen, Bayern, Bayern-Burghausen, Biberachzell, Boitzenburg, Brandenburg, Burghausen, Cham, Cottbus, Dachau, Donauwörth, Ebersberg, Freising, Geisenfeld, Hennegau, Hildesheim, Hirschberg (G, Ht), Holland, Jülich, Konstanz (Hochstift), Landsberg/Warthe, Leuchtenberg, Lorsch, Neumarkt, Nordgau, Prignitz, Scheyern, Seeland, Valley, Vorderösterreich, Waldsassen, Wartenberg (G), Wertingen
Worndorf Freiberg (Freyberg), Mühlheim an der Donau
Wörth* (an der Donau) (Ht, Residenz) Regensburg (Hochstift), Thurn und Taxis
Württemberg* (G, Hztm, KgR) Aach, Aalen, Abtsgmünd, Achalm, Adelmannsfelden, Adelsheim, Adelstetten, Aichelberg, Albeck, Aldingen, Alfingen, Alpirsbach, Altburg, Alteburg, Altensteig, Altmannshofen, Arnegg, Aschhausen, Asperg, Aulendorf, Baden-Württemberg, Baindt, Baldern, Bartenstein (Ht), Bassenheim, Bayern, Bebenhausen, Beroldingen, Biberach, Bidembach von Treuenfels, Blaubeuren, Böbingen, Böckingen, Bodman, Bodman zu Bodman, Bonfeld, Bonndorf, Bönnigheim, Bopfingen, (Boul,) Bouwinghausen (Buwinghausen), Braunsbach, Breisgau, Brochenzell, Bronnen, Buchau (RS), Buchau (Reichsstift), Buchhorn, Buol (Boul), Burgberg, Bussen, Bußmannshausen, (Buwinghausen,) Calw, Colloredo, Comburg, Crailsheim (FreiH, RRi), Crailsheim (RS), Degenfeld, Dellmensingen, Demmingen, Denkendorf, Dettingen, Deuring, Deutscher Bund, Dietenheim, Dischingen, Dorfmerkingen, Donaustädte, Dornstetten, Dörzbach, Döttingen, Drechsel von Deufstetten, Dunningen, Dunstelkingen, Dürmentingen, Ebenweiler, Eberhardzell, Ebersberg (rriHt), Edelfingen, Eglingen, Eglofs, Ehestetten, Ehingen, Elchingen, Ellwangen, Elsass, Emerkingen, Enzberg, Erbach (Ht), Erbach (Ht, Gt, RGt), Erbach-Wartenberg-Roth, Erkenbrechtshausen, (Erolzheim) Eroldsheim, Eschenbach, Esslingen, Eyb, Fach, Falkenstein (Ht), Fischbach, Freudental, Friedberg-Scheer, Fugger, Fürfeld, Fürstenberg (G, F, Ftm), Gaildorf, Gärtringen, Geradstetten, Giengen, Grafenhausen, Grävenitz, Gröningen (Ganerbschaft), Großgartach, Grötzingen, Grüningen, Gültlingen, Gutenzell, Harthausen, Hegau, Heggbach, Heidenheim, Heilbronn, Heiligkreuztal, Helfenstein (G), Herbrechtingen, Herrenalb, Herrot (Herroth), Herwarth von Bittenfeld, Heuchlingen, Hewen, Hirrlingen (Hürrlingen), Hirsau, Hirschberg, Hochberg, Hofen, Hohenberg, Hohenlohe, Hohenlohe-Brauneck, Hohenlohe-Ingelfingen, Hohenlohe-Öhringen, Hohenlohe-Waldenburg, Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein, Hohenlohe-Weikersheim, Hohenstadt, Hohenstein (rriHt), Horburg, Horn (Hornbach), Hornberg (Ht), Hornstein, Hornstein zu Binningen, Hornstein zu Weiterdingen, Hoßkirch, Hummertsried, Ifflinger von Graneck, Ingelfingen, Isny (Gt), Isny (RAbtei), Isny (RS), Jagstberg, Jagsthausen, Jagstheim, Janowitz, Justingen, Kaltenburg, Karpfen, Katzenstein (Ht), Kirchberg (Gt), Kirchberg (Ht), Kirchdorf, Kirchen, Kirchentellinsfurt, Kirchheim am Neckar, Kisslegg (Kißlegg), Kocherstetten, Königsbronn, Königsegg, Königsegg-Aulendorf, Konzenberg, Krautheim (Ftm), Kreuzlingen, Künzelsau, Kurfürstenkollegium, Langenburg, Lauffen, Laupheim, Lemlin von Horkheim, Leupolz, Leutkirch, Leutkircher Heide, Lichtel, Lichtenberg, Liebenfels, Liebenstein, Limpurg, Limpurg-Gaildorf, Limpurg-Speckfeld, Lindach, Lobenhausen, Loßburg, Löwenstein (Gt), Löwenstein-Wertheim, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Lupfen, Mägdeberg, Magenheim, Magolsheim, Maienfels, Marchtal, Margrethausen, Mariaberg, Markgröningen, Marstetten (Ht), Massenbach, Maulbronn, Mengen, Mergentheim, Metternich, Mömpelgard, Montfort, Moosbeuren, Mühlhausen (RDorf), Mühlheim an der Donau, Munderkingen, Muri, Murrhardt, Nagold, Neckarsulm, Neidlingen, Neipperg, Nellenburg, Neresheim, Neuenburg, Neuenstein (Bg), Neuffen, Neufra, Neuhausen (RDorf), Neuneck (Ht), Neuravensburg, Neuwürttemberg, Niederstetten, Niederstotzingen, Norddeutscher Bund, Obergriesheim, Oberkirch (Ht), Obernau, Oberschöntal, Obersontheim, Oberstadion, Oberstenfeld, (Oberstotzingen,) Obersulmetingen, Oberweiler, Ochsenburg, Ochsenhausen, Oeffingen, Oels, Oettingen, Oettingen-Baldern, Oettingen-Baldern-Katzenstein, Oettingen-Flochberg, Offenau, Oggelsbeuren, Oggenhausen, Öhringen, Orsenhausen, Oßweil, Österreich, Ow, Pfalz, Pfedelbach, Pfeil, Plettenberg, (Quadt-Wickrath, Quadt Wickrath und Isny), Racknitz, Ramsenstrut, Ravensburg, Rechberg, Reichenbach, Reichenstein, Reichenweier, Reinsbronn, Reischach, Reutlingen, Rheinbund, Rhodt, Riedlingen, Riedheim (Rietheim), Risstissen, Rodamsdörfle, Rohrdorf, Rosenegg, Rosenfeld, Rot an der Rot, Rotenstein (Ht), Rothenburg ob der Tauber (RS), Rott, Rottenburg, Rottenmünster, Rottweil, Sachsenheim (H), Saint Vincent, Salm, Sankt Georgen im Schwarzwald, Saulgau, Schaesberg-Tannheim, Schalksburg, Schanbach, Scheer, Schelklingen, Schemmerberg, Schenk von Castell, Schlat, Schmalegg, Schmiedelfeld, Schnürpflingen, Schöntal, Schramberg, Schrozberg, Schussenried, Schütz-Pflummern, Schwaben (Hztm), Schwäbischer Reichskreis, Schwäbisches Reichsgrafenkollegium, Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall, Schwäbisch Österreich, Schwaigern, Schweinhausen, Schwendi, Schwenningen, Seibold von Horkheim, Senft von Sulburg (Senft von Suhlburg), Siggen, Sigmaringen, Söflingen, Stadion, Stammheim, Sternberg-Manderscheid, Sterneck, Sternenfels, Stetten, Stetten im Remstal, Stettenfels, Steußlingen, Stimpfach, Stotzingen, Straßberg, Stuttgart, Sulz, Sundgau, Talheim, Tannheim, Teck, Tessin (RRi), Tettnang, Thüna, Thurn und Taxis, Törring, Trauchburg, Triberg, Trochtelfingen, Truchsess von Höfingen, Tübingen, Ulm (RS), Ummendorf, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Untergriesheim, Unterriexingen, Untersulmentingen, Urach, Ursberg, Urslingen, Urspring, Utzmemmingen, Vaihingen, Vellberg, Vorderösterreich, Waldbott-Bassenhaim (Waldbott von Bassenheim), Waldburg, Waldburg-Scheer, Waldburg-Trauchburg, Waldburg-Zeil-Trauchburg, Waldburg-Zeil-Wurzach, Waldenstein, Waldmannshofen, Waldsee, Waldstetten, Waltershofen, Wangen, Wartenberg-Rot, Warthausen, Wasseralfingen (Alfingen), Weikersheim, Weil der Stadt, Weiler, Weingarten, Weissenau, Weinsberg, Weissenau, Weißenstein (Ht), Welden, Welzheim, Westerstetten, Wiblingen, Wickisau (Willisau,) Widdern, Wiesensteig, Wildberg, (Willisau,) Windischgrätz, Winnenden, Winterbach, Winterstetten, Winzerhausen, Wolfegg, Wöllstein, Wurzach, Würzburg (Hochstift), Zavelstein, Zazenhausen, Zeil, Zwiefalten
Zollern Abenberg, Beuron, Haigerloch, Hechingen, Hohenberg (Gt), Hohenzollern, Hohenzollern-Hechingen, Mühlheim an der Donau, Nürnberg (BgG), Raabs, Schalksburg, Schlüsselberg, s. a. Hohenzollern