Der Ritterkreis Schwaben in der deutschen Landesgeschichte (1054)
(Suchbegriffe: Ritterkreis Schwaben, schwäbischen Ritterkreises, Ritterkreises Schwaben)
Weniger bedeutsam waren gegenüber Kurfürsten, sonstigen Reichsfürsten und Reichsstädten die seit dem Spätmittelalter (1422, 1495) erkennbaren, seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, vor allem seit etwa 1540, deutlicher sichtbaren, zu einem großen Teil den Reichsdienstmannen entstammenden Reichsritter, denen allmählich die Errichtung einer eigenen Organisation neben der am Beginn der Neuzeit (1500 bzw. 1512) getroffenen Einteilung des Reiches in Reichskreise gelang. Innerhalb dieser umfasste der Ritterkreis Schwaben (schwäbischer Ritterkreis) mit Sitz in Ehingen die Kantone Donau (Ehingen), Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) mit Hegau bzw. Hegau-Bodensee (Radolfzell) und Allgäu bzw. Allgäu-Bodensee (Wangen), Neckar(-Schwarzwald, Ort Ortenau) bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau (Tübingen), Kocher (Esslingen) und Kraichgau (Heilbronn), der Ritterkreis Franken (fränkischer Ritterkreis) die Kantone Odenwald (Heilbronn, dann Kochendorf), Steigerwald (Erlangen), Gebirg (Bamberg), Altmühl (Wilhermsdorf), Baunach (Nürnberg) und Rhön-Werra (Schweinfurt) sowie der Ritterkreis Rhein (rheinischer Ritterkreis) (am Rheinstrom) die Kantone Oberrheinstrom (Mainz), Mittelrheinstrom (Friedberg) und Niederrheinstrom (Koblenz), neben denen sich auch die Ritter im Unterelsass und im Vogtland als zusammengehörig verstanden. Die nicht unbeträchtliche Bedeutung der Reichsritter lässt sich dabei daraus ersehen, dass in der erheblich fluktuierenden, literarisch noch nicht wirklich befriedigend aufgearbeiteten Reichsritterschaft, für die allein die Nennung der Familien schon über den allgemein bekannten Literaturstand hinausführt und die Aufführung aller territorialen Einheiten erstrebenswert erscheint, zum Jahre 1790 für Schwaben bzw. den schwäbischen Ritterkreis etwa 670 ritterschaftliche Territorien mit 140 Familien und 160000 Einwohnern sowie 70 Quadratmeilen, für Franken bzw. den fränkischen Ritterkreis etwa 700 ritterschaftliche Territorien mit 150 Familien und 200000 Einwohnern sowie 80 Quadratmeilen und für Rhein bzw. den rheinischen Ritterkreis etwa 360 ritterschaftliche Territorien mit 60 Familien und 90000 Einwohnern sowie 40 Quadratmeilen genannt werden, so dass auf der Grundlage dieser Zahlen insgesamt von etwa (1475 bis) 1730 Territorien mit etwa 450000 Einwohnern und knapp 200 Quadratmeilen Gebiet (nach anderer Schätzung: 200000 Einwohnern mit mehr als 100 Quadratmeilen) ausgegangen werden kann, die überwiegend erst 1805/1806 mediatisiert wurden. Sie alle bildeten trotz Fehlens der Reichsstandschaft eigene, dem Reich unmittelbar verbundene Herrschaftsgebiete, die - so unvollkommen dies auf der Grundlage der vorliegenden allgemeinen Literatur auch nur geschehen kann - es verdienen, in einer Übersicht über die deutschen Länder - sei es von territorialer Seite, sei es von personaler Seite her - aufgenommen zu werden.
Abtsgmünd (reichsritterschaftliche Herrschaft). A.
mit Wöllstein zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben und kam an Ellwangen, über das es 1802/1803 an Württemberg und
1951/1952 zu Baden-Württemberg gelangte.
L.: Wolff 157.
Achberg (Herrschaft, reichsritterschaftliche
Herrschaft). Burg und Herrschaft A. südlich von Wangen werden erstmals 1194
genannt. Sie gelangten von den Herren von A. im 14. Jahrhundert an die
Truchsessen von Waldburg, 1335 an die Herren von Molpertshaus, die A. 1352
Habsburg zu Lehen auftrugen, 1412 an die Herren von Königsegg, 1530 erbweise an
die Herren von Sürgenstein (Syrg von Syrgenstein), 1691 als zum Kanton Hegau
des Ritterkreises Schwaben steuernd durch
Verkauf von den Herren von Sürgenstein (Syrg von Syrgenstein) an den Deutschen
Orden (Landkomtur zu Altshausen), 1805/1806 an Bayern, dann durch die
Rheinbundakte von 1806 an Hohenzollern-Sigmaringen und mit diesem 1850 an
Preußen. Bis 1854 war A. Sitz eine Oberamtes. 1947 kam es zu
Württemberg-Hohenzollern, 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 195; Eisele, F., Die ehemalige Herrschaft und jetzige Exklave
Achberg, 1922.
Adelmannsfelden (Herrschaft). A. westlich von Ellwangen
wird erstmals 1113 erwähnt. Nach ihm nannten sich Herren Adelmann von
Adelmannsfelden, die um die Mitte des 14. Jahrhundert die namengebende Burg
aufgaben. A. selbst fiel nach dem Interregnum an die Grafen von Oettingen und
von dort durch Verkauf 1361 an das Kloster Ellwangen, 1380 an die Schenken von
Limpurg und 1493 an Georg von Vohenstein. 1806 kam die zuletzt 46 Dörfer
umfassende, zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben zählende Herrschaft an Württemberg und damit A. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510; Adelmannsfelden, F. G. Frhr. v., Zur Geschichte von
Adelmannsfelden, 1948; Der Ostalbkreis, 1978; Franz, G. Frhr. v., Zur
Geschichte von Adelmannsfelden, 1984.
Albertini (Reichsritter), Albertini von
Ichtratzheim. 1773 gehörten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit
ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten A. (A. von Ichtratzheim) zum
Ritterkreis Unterelsass. 1802 zählte Franz Reinhard Hannibal A. Freiherr und
Pannerherr von Ichtratzheim zum Ort Ortenau des Kantons Neckar
(Neckar-Schwarzwald-Ortenau) des Ritterkreises Schwaben.
1808 erloschen die A. von Ichtratzheim männlicherseits.
L.: Hölzle, Beiwort 66.
Aldingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). A.
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
und kam an Württemberg. S. Baden-Württemberg.
L.: Stein, N./Theiner, E./Pfitzenmayer, H., Die Herren von Kaltental und die
reichsfreien Nothaft von Hohenberg, 1989.
Allgäu-Bodensee (Quartier). Das Quartier A. ist ein Teil des Kantons Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben. Sitz ist Wangen. S. Hegau bzw. Hegau-Allgäu-Bodensee.
Altburg (reichsritterschaftliche Herrschaft). A. mit Weltenschwann bzw. Weltenschwan zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Altmannshofen (Herrschaft, Reichsritter). Nach dem
1188 erstmals belegten A. (Altmannishovin) an der Straße von Lindau nach
Memmingen nannten sich seit 1201 die von den von Lautrach stammenden Herren von
A., die das Marschallamt in Schwaben innehatten. Ihre Güter wurden 1478/1539
von den Herren von Landau erworben. 1601 kam die Herrschaft an die Freiherren
von Muggental, die seit 1662 an die Truchsessen von Waldburg-Zeil verkauften.
Die dem Ritterkanton Hegau-Bodensee-Allgäu (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben steuerbare Herrschaft fiel 1806
an Württemberg und damit das Gebiet 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Der Kreis Wangen, 1962.
Amerdingen, Ammerdingen (reichsritterschaftlicher
Ort). A. südlich von Nördlingen zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. Bayern.
L.: Wolff 510.
Angeloch, Angelloch, Angelach (Reichsritter).
Caspar von A. zu Malmßen (Malmsheim) war 1581 Mitglied des schwäbischen
Ritterkreises im Kanton Neckar. Im 18. Jahrhundert zählten die A. zum
Ritterkreis Rhein. Weiter war Dietrich von A. 1564-1567 Inhaber von
Utzmemmingen im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Hellstern 200; Schulz 257.
Anweil (Reichsritter). Von 1548 bis 1663 waren
die A. Mitglied des Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 200.
Arz (Freiherren, Reichsritter,
Personalisten). Von 1718 bis 1737 waren die Freiherren von A., die einem
altadligen Tiroler Geschlecht entstammten, als Personalisten Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 200.
Attems (Reichsgrafen, Reichsritter). Von 1753
bis 1805 waren die Reichsgrafen von A. mit dem 1790 an die Wächter verkauften
Rittergut Hirrlingen und dem 1789 an die Raßler von Gamerschwang verkauften Bieringen
am Neckar Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 200; Kollmer 375.
Aufhausen (reichsritterschaftliche Herrschaft). A.
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
und kam an Oettingen.
L.: Wolff 177.
Bächingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). B. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam 1806 an Bayern.
Backmeister (Reichsritter). Johann von B. war
1708-1711 als Personalist Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 257.
Baiershofen (reichsritterschaftliche Herrschaft). B. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam vor der Mediatisierung an Ellwangen.
Baldeck (Reichsritter). Von 1542-1565 waren die
in Magolsheim begüterten B. Mitglied des Kantons Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 257.
Ballmertshofen (reichsritterschaftliche Herrschaft). B. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Thurn und Taxis. S. Baden-Württemberg
Barille (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die B. mit einem Anteil an den Rittergütern Gündringen und Dürrenhardt
(Durrenhardt), den sie zwischen 1753 und 1759 an die Eck und Hungersbach
verkauften, zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 200; Kollmer 375.
Bartenstein (Reichsritter). 1743-1805 waren
Angehörige der B. als Personalisten im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 257.
Bartholomä (reichsritterschaftlicher Ort). Das bis
zum Ende des Mittelalters Laubenhart genannte Dorf B. östlich von Schwäbisch
Gmünd gehörte bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts zur Herrschaft Lauterburg. Es
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
S. Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510.
Beauveau-Craon (Reichsritter, Reichsfürst). Von
1721/1722 bis 1728/1743 zählte der lothringische Marquis von B. mit dem um 1720
von den Closen erworbenen Rittergut Mühlhausen am Neckar, das 1728 von den Palm
gekauft wurde, zum Kanton Kocher im Ritterkreis
Schwaben.
L.: Kollmer 375; Schulz 257; Klein 178.
Beckers zu Westerstetten (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren B. mit einem Zehntel
der um 1700 erworbenen Ganerbschaft Bechtolsheim zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein sowie von 1743 bis 1776 Heinrich Anton von B. zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben. 1742 wurde
die Familie in den Reichsgrafenstand erhoben.
L.: Zimmermann 63; Winkelmann-Holzapfel 141f.; Schulz 258.
Behr von Behrental (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert
zählten die B. zu Ehningen (Ehringen) zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 201.
Bemelberg, Bemmelberg, Bömelburg (Reichsritter,
Freiherren). Die B. zählten (1569-1661 wegen Hohenburg im Kanton Kocher und
noch im 18. Jahrhundert wegen dem 1594 erworbenen Erolzheim im Kanton Donau)
zum Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Schulz 258, Hölzle, Beiwort 58.
Bentzel zu Sternau (Freiherren, Reichsritter, Reichsgrafen).
Das angeblich schwedische, nach dem Dreißigjährigen Krieg in die Dienste des
Erzstifts Mainz getretene katholische Adelsgeschlecht der B. wurde 1732 in den
rittermäßigen Adelsstand aufgenommen und 1746 mit dem Beinamen Sternau in den
Reichsfreiherrenstand erhoben. Seit 1743 war die Familie dem Kanton
Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein inkorporiert. 1790 gewann sie den
Reichsgrafenstand. 1793 wurde Johann Baptist Graf B. Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben, 1797 sein Vetter Christian Joseph Graf B. Beide waren noch
1805 als Personalisten Kantonsmitglieder.
L.: Hellstern 201.
Berger (Reichsritter). Von 1721 bis 1772
zählten Angehörige der B. zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Schulz 258.
Berkheim, Berckheim (Freiherren, Reichsritter).
1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern
bei der Ritterschaft immatrikulierten Freiherren von B. mit dem halben Jebsheim
zum Ritterkreis Unterelsass. Mit einem Sechstel Allmannsweier und sieben
Zwölftel Wittenweier waren sie Mitglied im Bezirk (Kanton) Ortenau bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben (1802 Christian
Ludwig B., Karl Christian B.).
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 65, 66, 68.
Berlichingen (Herren, Freiherren, Reichsritter). Den
1212 erstmals sicher nachweisbaren Herren von B. und dem 1176 gegründeten
Kloster Schöntal gehörte der halbe Ort B., bei dem um 800 das Kloster Lorsch
begütert war. Sie spalteten sich in zahlreiche Linien auf (u. a.
Berlichingen-Rossach) und sind vor allem Lehensmannen der Bischöfe von
Würzburg. Ihr bekanntester Vertreter ist Götz von B. (1480-1562), der Ritter
mit der eisernen Hand. Bis zum Ende des Reiches gehörten die B. mit fünf
Zwölftel von Baum-Erlenbach, halb B. (zur Hälfte Deutscher Orden), Teilen von
Hengstfeld, Hettigenbeuren (Hettingbeuren), Jagsthausen mit Olnhausen, Rossach
und Unterkessach, Korb mit Hagenbach, Merchingen mit Hüngheim, Möglingen,
Neunstetten, Dippach bzw. Diebach (Diesbach) und Gülthof Illesheim, Teilen von
Walkershofen und halb Bieringen zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Von 1569 bis 1617 mit Filseck und später mit dem 1617 erworbenen Rechenberg
zählten die B. zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben und waren darüber hinaus vor und nach 1700 auch im Kanton
Rhön-Werra sowie im Kanton Baunach des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
Ihre Güter im Kanton Odenwald fielen 1808 an Bayern, Hettigenbeuren
(Hettingbeuren), Neunstetten und Hüngheim an Baden und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 537; Stieber; Seyler 351; Roth von
Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 55, 61; Pfeiffer 210;
Winkelmann-Holzapfel 142; Riedenauer 122; Stetten 23, 32, 35, 184, 186; Schulz
258; Rahrbach 17; Neumaier 72ff.: Archiv der Freiherren von Berlichingen
Jagsthausen, hg. v. Kraus, D., 1999; Archiv der Freiherren von Berlingen zu
Jagsthausen.Akten und Amtsbücher (1244-)1462-1985, hg. v. Fieg, O., 2012
Bernerdin (Reichsritter). Von 1645 bis 1782
zählten die B. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben, von 1656 bis 1673 und von 1743 bis 1773 wegen Plüderhausen
bzw. Adelmannsfelden zum Kanton Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 201; Schulz 258.
Bernhausen (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert gehörten die Freiherren von B. mit Herrlingen samt Klingenstein zum
Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben, von
1542-1569 mit Katzenstein, Dunstelkingen, Bittenfeld und Buchenbach zum Kanton
Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 58; Schulz 258.
Beroldingen (Freiherren, Grafen, Reichsritter). Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren, seit 1800 Grafen von B. mit Beerenberg
(Berenberg), Gündelhart, Wildtal und Teilen von Umkirch zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. Wegen des 1778 durch Heirat
erworbenen Horn waren sie 1790-1805 auch im Kanton Kocher immatrikuliert. Im
Kanton Neckar waren sie nach dem Erwerb der Rittergüter Graneck, Frideck
(Friedeck) und Niedereschach seit 1692 Mitglied. Niedereschach wurde 1737 an
die Reichsstadt Rottweil, Graneck und Frideck (Friedeck) 1756 an die von Tessin
verkauft. B. fiel 1806 an Württemberg, das es 1810 an Baden abtrat. S.
Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 60, 61; Ruch 82, Anhang 77, 78, 79; Hellstern 201; Kollmer 375; Schulz
258.
Berstett (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren
Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten Freiherren von B. mit fünf
Sechsteln Berstett, einem Sechstel Hipsheim und Olwisheim zum Ritterkreis
Unterelsass. Wegen eines Drittels Schmieheim waren sie auch Mitglied des Bezirks
(Kantons) Ortenau des Kantons Neckar des Ritterkreises
Schwaben (1802 Wilhelm Ludwig B., Christian Jakob B.). Sie erloschen
männlicherseits 1893, weiblicherseits 1970.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 65, 66.
Bertrand (Reichsritter). Seit 1710/1711 waren die
B. wegen Dürnau Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben. Später gehörten sie ihm als Personalisten an.
L.: Schulz 258.
Besserer (Reichsritter). 1628/1629 zählten die B.
wegen Schnaitheim zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Schulz 258.
Biberachzell (Herrschaft). 1342 gelangte B. bei
Weißenhorn aus dem Erbe der Herren von (Marstetten-)Neuffen an Wittelsbach, das
bis 1449/1480 die Ulmer Patrizier Ehinger und Krafft belehnte. 1480 folgten die
Thürheim den Krafft. Die B., Asch, Unterreichenbach, Wallenhausen und Wenenden
(Weneden) umfassende Herrschaft steuerte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. 1786 kaufte die Abtei Kaisheim
die Herrschaft von den Thürheim (Türkheim). 1802 kam Kaisheim an Bayern.
L.: Gaiser/Matzke/Rieber, Kleine Kreisbeschreibung des Stadt- und Landkreises
Neu-Ulm, 1959.
Bidembach von Treuenfels (Reichsritter). Von 1647
bis 1747 zählten die aus Grünberg in Hessen stammenden, als Folge der Schlacht bei
Lauffen vom 13. 5. 1534 aus dem Dienst in Hessen in den Dienst in Württemberg
übergetretenen und in hohe Ämter aufgestiegenen, 1646 das Rittergut
Ossweil/Oßweil erwerbenden, 1654 in den Reichsadel erhobenen protestantischen
B. (erster Jurist Johannes B. geb. um 1561, 1652-1681 Ehningen) wegen eines
Drittels von Ossweil/Oßweil zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben. 1748 wurden die Güter an Württemberg verkauft.
L.: Schulz 258; Kümmerle, J., Luthertum, humanistische Bildung und
württembergischer Territorialstaat, 2008.
Bischofsheim, Neckarbischofsheim
(reichsritterschaftlicher Ort). B. (Neckarbischofsheim) südöstlich von
Waibstadt zählte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises
Schwaben. S. Baden (Neckarbischofsheim), Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510.
Bissingen (Herrschaft), Marktbissingen. 1801
gehörte die Herrschaft B. im Ries durch das Fürstentum Oettingen-Wallerstein
zum schwäbischen Reichskreis, mit der Herrschaft Hohenburg zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben. S. Bayern.
L.: Wolff 177; Wallner 685 SchwäbRK 8.
Bissingen-Nippenburg (Reichsgrafen, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Grafen von B. mit der 1789 vom Jesuitenorden erworbenen
Herrschaft Dotternhausen und Roßwangen bzw. Rosswangen zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 201; Archiv
der Grafen von Bissingen und Nippenburg Hohenstein, bearb. v. König, J., 2004.
Blarer von Wartensee (Reichsritter). 1602
wurden die B. wegen Unterböbingen (bis 1652) Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Von 1628 bis 1705 waren die B.
in Baiershofen und Treppach begütert.
L.: Schulz 258.
Bletz von Rotenstein (Reichsritter). (Die B.
bzw. die Pletz von Rotenstein zählten von 1548 bis 1789 mit Gut Eckhof (bis
1736), dem halben Gut Hausen ob Rottweil (bis 1768), einem Viertel von
Wendelsheim und einigen Gütern zu Villingen zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 210; Kollmer 380.
Blumegg (reichsritterschaftliche Herrschaft). B.
nördlich von Stühlingen zählte zum Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
L.: Wolff 509.
Bock (Reichsritter). 1783-1805 war Johann
Nikolaus Stephan von B. Personalist im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 259.
Böcklin von Böcklinsau (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren B. mit einem Drittel
Allmannsweier, einem Viertel Kehl-Dorf (Kehldorf), dem 1442 erworbenen Rust und
einem Sechstel Wittenweier zum Bezirk (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben
(1802 Franz Friedrich Siegmund August B. [Herr zu Rust, Kehl - bzw. Kehl-Dorf
-, Allmannsweier und Wittenweier], Franz Karl Johann Siegmund B., Friedrich
Wilhelm Karl Leopold B.). Mit dem 1411 erworbenen Bischheim, dem halben
Obenheim und dem halben Wibolsheim waren sie Mitglied des Ritterkreises
Unterelsaß, mit Helfenberg 1645-1685 Mitglied im Kanton Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592, 595; Hölzle, Beiwort 65, 66; Schulz 259.
Bode (Reichsritter). 1726-1746 waren
Angehörige der Familie B. Personalisten im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 259.
Bodeck von Ellgau, Bodeck und Ellgau (Reichsritter). 1802 zählte Freiherr Franz Ludwig von B. zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. 1773 gehörten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten B. zum Ritterkreis Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits 1907.
Bodman, Bodmann (reichsritterschaftlicher Ort,
reichsritterschaftliche Herrschaft, Freiherren, Reichsritter). Die Familie der
Freiherren von B., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft Sankt
Jörgenschild in Schwaben, Teil Hegau und am Bodensee war, ist seit dem 15.
Jahrhundert in die Linie B. zu Bodman (Bodman, Espasingen, Wahlwies, Kargegg,
Mooshof, 1786 Kauf Liggeringens, 1790 Kauf der Herrschaft Schlatt, davon Bodman,
Espasingen und Wahlwies im 17. Jh. an die Linie B. zu Kargegg) und die Linie B.
zu Möggingen (1752 mit Möggingen, Liggeringen, Güttingen und Wiechs,
Aufspaltung in die Zweige B. zu Güttingen, B. zu Möggingen, B. zu
Wiechs).geteilt. Der Ort Bodman und die Familie B. zählten zum Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee (Hegau) des Ritterkreises
Schwaben. 1806 fielen die Güter an Württemberg, das sie 1810 an Baden
abtrat, über das sie 1951/1952 an Baden-Württemberg gelangten.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 530; Wolff 509; Roth von Schreckenstein 2,
592; Ruch, Anhang 3, 79; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St. Jörgenschild
in Schwaben, 1941, 34; Flohrschütz, G., Zur ältesten Geschichte der Herren von
Bodmann, Diss. phil. München 1951; Danner, W., Studien zur Sozialgeschichte
einer Reichsritterschaft in den Jahren der Mediatisierung. Entwicklung der
politischen und wirtschaftlichen Stellung der Reichsfreiherren von und zu
Bodmann 1795-1815, (in) Hegau 17/18 (1972/1973), 91ff.; Bodman. Dorf,
Kaiserpfalz, Adel, hg. v. Berner, H., Bd. 1 1977, Bd. 2 1985; Gräflich von
Bodmansches Archiv, bearb. v. Halbekann, J., 2001.
Bodman zu Bodman, Bodmann (Freiherren,
Reichsritter). Seit dem 15. Jahrhundert zählten die B. zunächst mit Bodman,
Espasingen, Wahlwies und dem Hof Kargegg und Mooshof zum Ritterkreis Schwaben (Kanton Hegau). Sie erweiterten
ihre Güter 1786 durch den Kauf von Liggeringen und 1790 durch den Kauf der
Herrschaft Schlatt. 1806 fielen die Güter an Württemberg, das sie 1810 an Baden
abtrat, über das sie 1951/1952 an Baden-Württemberg gelangten.
L.: Ruch 18 Anm. 2, 82; Hölzle, Beiwort 60; Bodmann, L. Frhr. v., Geschichte
der Freiherren von Bodmann, 1894ff.; Danner, W., Die Reichsritterschaft im
Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert,
1969.
Bodman zu Kargegg, Bodmann (Reichsritter). Nach
dem Verzicht eines Mitglieds der Familie Bodman zu Bodman auf die Herrschaft
über Bodman, Espasingen und Wahlwies zugunsten der Familie B. im 17.
Jahrhundert war diese mit diesen Gütern Mitglied der Ritterschaft (Kanton
Hegau, Ritterkreis Schwaben).
L.: Hölzle, Beiwort 60; Danner, W., Die Reichsritterschaft im
Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert,
1969.
Bodman zu Möggingen, Bodmann (Freiherren,
Reichsritter). 1752 gehörten die Freiherren von B. mit Möggingen, Liggeringen,
Güttingen und Wiechs zum Ritterkreis Schwaben
(Kanton Hegau). Zu Beginn des 18. Jahrhunderts teilte sich die Familie in die
Zweige Bodman zu Güttingen, Bodman zu Möggingen und Bodman zu Wiechs.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Danner, W., Die Reichsritterschaft im
Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert,
1969.
Bodman zu Wiechs, Bodmann zu Wiex (Freiherren,
Reichsritter). Im Jahre 1752 gehörten die zu Beginn des 18. Jahrhundets von den
Freiherren von Bodman zu Möggingen abgespalteten Freiherren von B. zum Ritterkreis Schwaben im Kanton Hegau.
L.: Ruch Anhang 79.
Bonfeld (reichsritterschaftliches Dorf). Nach B.
südwestlich von Wimpfen nannten sich seit dem frühen 13. Jahrhundert Herren von
B. Nach ihrem Aussterben um die Mitte des 15. Jahrhunderts traten die Herren
von Helmstadt an ihre Stelle, die B. als Mannlehen des Hochstifts Worms hatten.
1476 erwarben die Gemmingen den zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben zählenden Ort, der über
Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 510.
Bönnigheim (Reichsstadt, Ganerbiat, Ganerbschaft, reichsritterschaftliche
Herrschaft). Im Jahre 793 gab die Nonne Hiltpurg B. bei Ludwigsburg an das
Kloster Lorsch. Die Burg B. gehörte 1183 den Staufern. Im 13. Jahrhundert ging
die Lehnsabhängigkeit von Lorsch an das Erzstift Mainz über. Spätestens um 1280
wurde der Ort zur Stadt erhoben, aber bald dem Reich entfremdet. 1288 kaufte
ihn König Rudolf von Habsburg, der ihn seinem natürlichen Sohn Albrecht von
Löwenstein überließ. Von dessen Witwe fiel er 1330 an Friedrich von
Sachsenheim. Durch Teilverkäufe kam es zu einer Ganerbschaft (Ganerbiat)
zwischen Sachsenheim, Gemmingen, Neipperg und dem Erzstift Mainz. Bis 1750
setzte sich das Erzstift Mainz durch. 1785 verkaufte es das zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben zählende B. mit
Cleebronn und Erligheim an Württemberg, über das B. 1951/1952 an
Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 510; Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 33; Schulz
275; Zipperlen, E./Schelle, D., Bönnigheim. Stadt zwischen Neckar und
Stromberg, 1970.
Bose (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die B. mit einem 1780 an Werneck und Gemmingen verkauften Anteil an dem
Rittergut Neubronn zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben. Außerdem waren sie um 1700 im Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Stieber; Kollmer 375; Riedenauer 122.
Botzheim (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die B. zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein, zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken und zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben (1802 Friedrich Ludwig B., Friedrich Wilhelm Karl B.).
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Riedenauer 122.
Boul (Reichsritter), Buol. 1752 zählte die
Familie der Freiherren von B. mit Mühlingen, Hotterloch, Etschreute, Haldenhof
und Reichlishardt (Reichlinshard) zum Kanton Hegau im Ritterkreis
Schwaben. Ihre Güter fielen 1806 an Württemberg, das sie 1810 an Baden
abtrat, über das sie 1951/1952 an Baden-Württemberg gelangten.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Ruch 82 und Anhang 79.
Brandenburg (reichsritterschaftliche Herrschaft) mit
dem Marktflecken Dietenheim am linken Illerufer zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Wolff 204, 508.
Brandenburger zu Riet (Reichsritter). Im 16. und
Anfang des 17. Jahrhunderts zählten die B. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 201.
Brantz (Reichsritter). Der württembergische Rat
Johann Christoph von B., der in Kirchheim an der Teck ansässig war, war von 1644
bis 1655 Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 201.
Breitenbach (Reichsritter). Im frühen 16.
Jahrhundert zählten B. zu den Kantonen Gebirg und Baunach des Ritterkreises
Franken. Von 1574 bis 1588 war Friedrich von B. wegen eines Fünftels Beihingen
Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
S. Breidenbach.
L.: Schulz 259; Riedenauer 122.
Breitschwert von Buchenbach (Reichsritter),
Breitschwerdt von und zu Buchenbach. Die Familie war 1486 von König Maximilian
I. in den Adelsstand erhoben worden. Johann Leonhardt B. war 1663 Mitglied im
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Von
1659 bis 1711 zählten die B. wegen Buchenbach zum Kanton Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 201; Schulz 259.
Breuning von Buchenbach (Reichsritter). Wegen des
1587 erworbenen, 1659 abgegebenen Gutes Buchenbach zählten die B. von 1592 bis
1668 zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 259.
Bubenhofen (Reichsritter, Personalist). Die B., die
bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft St. Jörgenschild, Teil am Neckar,
waren, zählten seit 1548 mit den Rittergütern Leinstetten und Bettenhausen
sowie der Burg Lichtenfels zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Nach dem Verkauf dieser Güter im Jahre 1784 an die Frank
(Franck) gehörte Johann Wilhelm von B. dem Kanton bis 1805 als Personalist an.
Die Familie war auch mit dem 1575 erworbenen Kleinsüßen, dem 1621 erworbenen
Winzingen und dem 1789 an die Rechberg verkauften Gut Mösselhof im Kanton Kocher
immatrikuliert. Die Familie hatte außerdem Ramsberg (1550-1682), Krummwälden
(1550-1805), Steinbach (1653-1666) und Eislingen (Großeislingen) (1744-1765).
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61; Hellstern 201f.;
Kollmer 369, 375; Schulz 259.
Buchholz, Bucholtz (Reichsritter). Im späten 17.
Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Von
1592 bis 1629 waren sie wegen Helfenberg Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Stieber; Seyler 357; Riedenauer 122; Schulz 259.
Burkhardt von der Klee, Burkard von der Klee
(Reichsritter). 1712-1760 waren die B. als Personalisten Mitglied im Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 259.
Burtenbach (reichsritterschaftlicher Ort). Nach B.
an der Mindel bei Günzburg nannte sich ein seit dem Anfang des 12. Jahrhunderts
nachweisbares Adelsgeschlecht. Seit dem 14. Jahrhundert war B. teilweise Teil
der von Bayern lehnbaren Herrschaft Eberstall, teilweise Lehen der
Markgrafschaft Burgau und teilweise Lehen des Hochstifts Augsburg an die
Familie Burggraf. Diese verkaufte 1532 ihre Güter an den Söldnerführer
Sebastian Schertel (von Burtenbach) (Schertlin von Burtenbach), der später auch
die Lehen Bayerns und Burgaus erwarb und damit eine geschlossene
ritterschaftliche Adelsherrschaft begründete, die zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben zählte und 1806 an Bayern fiel.
1818 geriet die 1546 reformierte Herrschaft in Konkurs. S. Schertel von B.
L.: Wolff 508; Brüderlein, A., Burtenbach. Geschichte einer schwäbischen
evangelischen Gemeinde, 1951.
Buwinghausen, Bouwinghausen, Bouvinghausen
(Reichsritter). Seit 1619 gehörten die B. unter anderem mit dem 1710 an
Württemberg verkauften Schloss Zavelstein, dem 1759 ebenfalls an Württemberg verkauften
Rittergut Altburg und dem halbem Weltenschwann (Weltenschwan) sowie seit 1772
mit Teilen von Helfenberg zu den Kantonen Neckar und Kocher des Ritterkreises Schwaben. Seit der zweiten Hälfte des
18. Jahrhunderts waren sie im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert (um 1800 Personalisten).
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61; Hellstern 202; Stetten
39; Kollmer 375; Schulz 259; Riedenauer 122.
Candel (Grafen, Reichsritter). Von 1645 bis
etwa 1663 war Karl Philibert Graf von C. mit Rübgarten Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 202.
Chanoffsky von Langendorf (Reichsritter). Von 1635
bis 1645 waren die C. wegen der konfiszierten sturmfederischen Güter und wegen
des oberen Schlosses zu Talheim Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 260.
Clengel, Klengel (Reichsritter). Die C. gehörten
im frühen 18. Jahrhundert wegen Thürnhofen (Dürrenhof) und Kaierberg
(Keyerberg) zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. 1731-1746 war Johann
Caspar von C. wegen eines ererbten Anteils an Bartholomä Mitglied im Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben. Wegen
Amblishagen waren die C. zur gleichen Zeit im Kanton Odenwald immatrikuliert.
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 124; Schulz 260.
Closen (Reichsritter). Von 1592 bis in das 18.
Jahrhundert zählten die C. mit dem 1768 an die Hopffer (Hopfer) verkauften
Bläsiberg (Blasiberg), Wankheim und dem um 1720 an Leutrum von Ertingen
verkauften Kilchberg (Kirchberg) zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Außerdem waren sie 1629 bis 1721 wegen des erheirateten
Mühlhausen am Neckar und danach bis 1764 als Personalisten im Kanton Kocher
immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 202; Kollmer 369, 375f.; Schulz
260.
Corray, de (Reichsritter). Johann de C.,
Obervogt zu Groß-Engstingen (Großengstingen), wurde als Pächter des Rittergutes
Deufringen 1677 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 202.
Dachenhausen (Reichsritter). Im 16. und 17.
Jahrhundert zählten die D., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft
Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar waren, zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Von 1629 bis 1673 waren die D.
wegen Freudental Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 202; Schulz 260.
Dachröden (Reichsritter), Dacheröden. Bis 1650
zählten die D. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie
im Kanton Steigerwald und im Kanton Baunach und von 1746 bis 1772 wegen
Helfenberg im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Bechtolsheim 13; Stetten 32; Schulz 260; Riedenauer 123; Neumaier 80, 86,
111.
Dankenschweil (zu Worblingen) (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die Dankenschweil mit Worblingen zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm. 2.
Degenfeld (Herren, Freiherren, Reichsritter). Die
nach der auf altrechbergischem Gut liegenden Stammburg D. bei Schwäbisch Gmünd
benannte Familie erscheint 1270. Sie gehörte zur Dienstmannenschaft der Herren
von Rechberg, hatte im 14. Jahrhundert Burg und Dorf D. (1597 zur Hälfte an
Württemberg, 1791 zur rechbergischen anderen Hälfte unter Lehnshoheit Württembergs)
und erwarb unter anderem 1456 Eybach und am Ende des 16. Jahrhunderts Neuhaus
im Kraichgau. 1604 teilte sie sich in die Linien Eybach und Neuhaus. 1625 wurde
sie in den Reichsfreiherrenstand, 1716 in der Linie Eybach in den
Reichsgrafenstand erhoben. Diese Linie erbte 1719 die deutschen Güter des mit
einer Tochter Karl Ludwigs von der Pfalz und Marie Susanne Luises von D. (seit
1667 Raugräfin) verheirateten Herzogs Meinhard von Schomburg (Schonburg) und
nannte sich seitdem Degenfeld-Schomburg (Degenfeld-Schonburg). Die Freiherren
von D. zählten seit etwa 1700 mit Rothenberg (Rotenberg) und dem 1797 an den
Grafen Erbach-Fürstenau verkauften Finkenbach zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken, dem der Graf D. als Personalist angehörte. Außerdem waren
sie zur gleichen Zeit wegen Vollmerz mit Ramholz und Steckelberg im Kanton
Rhön-Werra, mit dem 1684 an Bayern verkauften, 1711/1771 wieder erworbenen
Dürnau, und Gammelshausen, mit den 1696 von den von Wöllwarth-Lauterburg
erworbenen Teilen von Essingen, Eybach (seit 1456), den 1776 von den von Welden
erworbenen Teilen von Eislingen (Großeislingen), Rechberghausen (seit 1789) und
Staufeneck samt Salach (seit 1665) seit 1542 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben sowie mit Altdorf samt
Freisbach und Gommersheim im Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein
immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Seyler 358f.; Hölzle, Beiwort 56,
58, 61; Stetten 35, 39; Winkelmann-Holzapfel 145; Kollmer 359; Schulz 260;
Riedenauer 123; Thürheim, A. Graf, Christoph Martin von Degenfeld und dessen
Söhne, 1881; Lange, L., Raugräfin Louise, 1908.
Degenfeld-Neuhaus (Freiherren, Reichsritter). Die von den
Freiherren von Degenfeld abgespalteten Freiherren von D. waren mit Neuhaus samt
Ehrstädt, Eulenhof und dem 1782 erworbenen Unterbiegelhof (Unterbigelhof)
Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 534; Hölzle, Beiwort 63; Winkelmann-Holzapfel
145; Archive der Freiherren von Degenfeld-Neuhaus und Gemmingen-Hornberg-Babstadt
- Urkundenregesten 1439-1902, bearb. v. Burkhardt, M., 2013.
Degernau (Reichsritter. Im 18. Jahrhundert
zählten die D. zum Ritterkreis Schwaben.) S.
Tegernau
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592.
Dellmensingen (ritterschaftlicher Ort). D. rechts der
oberen Donau zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. Über Württemberg kam es 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Dettingen (Reichsritter). Vom 16. bis zu Beginn
des 17. Jahrhunderts zählten die D. mit D. am Neckar zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 202.
Deuring (Freiherren, Reichsritter). Im 18. und
beginnenden 19. Jahrhundert zählten die Freiherren von D. mit den Herrschaften Heilsperg
(Heilsberg) mit Ebringen und Gottmadingen und Randegg zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. Ihre Güter fielen 1806 an
Württemberg, das sie 1810 an Baden abtrat und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Ruch 71, 82 und Anhang 80.
Deuring zu Randegg (Reichsritter). Am Ende des
18. Jahrhunderts zählten die D. zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben. S. Deuring.
L.: Ruch 71.
Diemantstein (Freiherren, Herrschaft). Um 1260
errichtete Tiemo von dem Stein, der mit den Familien der Edelfreien der
Hohenburg und zu Fronhofen verwandt gewesen sein dürfte, im Tal der Kessel bei
Dillingen die Burg D. Seit 1712 waren die Freiherren von Diemantstein (Stein)
Reichsgrafen (von Diemenstein). Beim Aussterben des Geschlechts folgten 1730
die Elster, 1756 die Schaudi, 1758 das Reichsstift Sankt Ulrich und Afra zu
Augsburg und 1777 die Fürsten von Oettingen-Wallerstein. D. gehörte seit 1542
dem Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben an.
Über Oettingen gelangte D. an Bayern.
L.: Schulz 260.
Diemar (Reichsritter). Seit dem 16. Jahrhundert
zählten die D. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken sowie von 1557
bis 1574 wegen Lindach zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben und um 1750 zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 359f.; Riedenauer 123;
Schulz 260; Rahrbach 47.
Diersburg, Dierspurg (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Nach der Burg D. bei Hohberg in der Ortenau nannte sich erstmals
1197 ein Walther de Tirsperc, der mit den Grafen von Geroldseck verwandt war.
1279 kam die Burg erbweise an die Ritter von Schwarzenberg, am Ende des 14.
Jahrhunderts je zur Hälfte an die Markgrafen von Baden und an die Ritter Hummel
von Stauffenberg, die ihre Hälfte im 15. Jahrhundert an Baden verkauften. 1463
belehnte Baden den Ritter Andreas Röder mit Burg und Herrschaft. Im 18.
Jahrhundert gehörte die Familie der D. (Röder von D.) mit D. und Reichenbach
zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben sowie zum Ritterkreis
Unterelsass. D. gelangte über Baden 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Röder
von Diersburg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531.
Dießen (reichsritterschaftlicher Ort). D.
südwestlich von Horb am Neckar erscheint erstmals am Ende des 11. Jahrhunderts.
Begütert waren dort die Dießer (bis 1520), Hülwer (bis 1528), Ow (bis etwa
1500) und die Neuneck (bis 1499). Von den Neuneck ging D. erbweise an die
Herren von Ehingen, 1556 an die Herren von Wernau und 1696 an die Schenken von
Stauffenberg über. Diese verkauften die reichsritterschaftliche, zum Kanton
Neckar des Ritterkreises Schwaben zählende
Herrschaft mit Dettingen und Bittelbronn 1706/1708 an Muri. 1803 kam D. mit der
Herrschaft Glatt an Hohenzollern-Sigmaringen und damit 1849 an Preußen, 1945 an
Württemberg-Hohenzollern und 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509; Hodler, F., Geschichte des Oberamtes Haigerloch, 1928.
Donau (Kanton, Ritterkanton). Der Kanton D.
gehörte zum Ritterkreis Schwaben der
Reichsritterschaft. Seine Kanzlei hatte ihren Sitz in Ehingen.
L.: Wolff 507.
Dorfmerkingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). D. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam vor der Mediatisierung an Ellwangen, 1802/1803 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Drechsel von Deufstetten (Reichsritter). Wegen
des 1698 veräußerten Unterdeufstetten zählten die D. von 1655 bis 1673 zum
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
Unterdeufstetten kam über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 260.
Dungern (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von D. zum Ort (Bezirk, Kanton) Ortenau des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 66.
Ebersberg (reichsritterschaftliche Herrschaft). E. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam bei der Mediatisierung an Württemberg.
Ebinger von der Burg, Ebing von der Burg
(Freiherren, Reichsritter). Vom 16. Jahrhundert bis um 1800, seit 1672 mit
Steißlingen zählten die nach dem 793 erstmals erwähnten Ebingen (Ebinga) in der
schwäbischen Alb benannten Freiherren E. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 60; Ruch 18 Anm. 2 und
Anhang 77.
Echter von Mespelbrunn (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Von
etwa 1600 bis 1650 waren sie mit Dingolshausen, Gaibach, Öttershausen
(Oettershausen), Kirchschönbach/Schwarzenau, Traustadt, Weisbrunn, Schallfeld
und Gochsheim auch im Kanton Steigerwald und wegen des Zehnthofs in Talheim von
1603 bis 1629 auch im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert. S. Ingelheim.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 361; Bechtolsheim 13, 17,
34, 63; Schulz 260; Rahrbach 53; Neumaier 72, 132, 149f., 152f.
Eck und Hungersbach (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren zu E. mit dem 1702
erworbenen Rittergut Gündringen und Dürrenhardt, das 1805 an den Freiherren von
Münch gelangte, zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 202, 218.
Ehingen (Reichsritter). Von 1548 bis zu ihrem
Aussterben 1697 zählten die E., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft
Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar, waren, mit Schloss und Stadt Obernau bei
Rottenburg, bis 1608 mit dem halben Bühl und Börstingen zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Börstingen gelangte 1697 an
die Rassler von Gamerschwang und über Württemberg 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Hellstern 149f., 203.
Ehingen (reichsstadtähnliche Stadt). In dem 760
oder 961 erstmals erwähnten E. an der Donau wurde um 1230 von den schwäbischen
Grafen von Berg neben einer älteren Siedlung eine Stadt gegründet. 1343 wurde
E. nach dem Aussterben der Grafen an Habsburg verkauft, bis 1568 von Habsburg
aber mehrfach verpfändet. In dieser Zeit gewann es eine reichsstadtähnliche
Stellung (1379 Befreiung vom auswärtigen Gericht, 1434 Blutbann, 1444 Wahl des
Ammannes, 1447 Befreiung von auswärtigen Kriegsdiensten, von 1568 bis 1680
Erwerb der Pfandschaft der Herrschaften Berg[, Ehingen] und Schelklingen) und
wurde Tagungsort der Landstände Schwäbisch-Österreichs sowie Sitz des Kantons
Donau des Ritterkreises Schwaben. 1806 kam es
von Österreich an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 46; Weber, F., Ehingen. Geschichte einer oberschwäbischen Donaustadt,
1955; Bauer, C., Ehingen als vorderösterreichische Stadt, (in) Vorderösterreich.
Eine geschichtliche Landeskunde, hg. v. Metz, F., Bd. 2, 3. A. 1978.
Eisenburg (reichsritterschaftliche Herrschaft). Um
1288 erscheint erstmals die auf welfischem Gut um Memmingen in staufischer Zeit
errichtete Burg E. Sie wurde um 1300 Mittelpunkt einer von den Herren von E.
unter der Landvogtei Oberschwaben errichteten Herrschaft, zu der Amendingen,
E., Grünenfurt, Schwaighausen, Trunkelsberg und Unterhart gehörten. Seit 1455
war die dem Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben
angehörige Herrschaft in den Händen der patrizischen Settelin von Memmingen.
1580 kam sie an das Unterhospital Memmingen, 1601 an die Neubronner von E. 1671
erfolgte eine Zwölfteilung (Wachter, Zoller, Ebertz (Eberz), Schermar, Lupin).
1803 fiel die 1801 über die Reichstadt Memmingen zum schwäbischen Reichskreis
gerechnete Herrschaft an Bayern.
L.: Wolff 217, 508; Wallner 688 SchwäbRK 57.
Elster, Elstern (Reichsritter). 1715-1721
zählte Albrecht von E. wegen Ederheim zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 261.
Eltershofen(, Elpershofen) (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Odenwald und zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken sowie von 1542 bis 1578 und von 1651 bis 1712 wegen
Ebersberg, Adelstetten, Schnait, Teilen von Schaubeck und Kleinbottwar zum
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 211;
Riedenauer 123; Schulz 267; Neumaier 73.
Endingen (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die E. zum Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592(; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 179).
Enntzlin (Reichsritter). Johann E. zu Stuttgart
war als Inhaber des nippenburgischen adligen Gutes Riet von 1610 bis 1614
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 203.
Enzberg (Herrschaft). E. an der Enz wird
erstmals 1100 erwähnt. Nach ihm nannte sich seit 1236 ein
Ministerialengeschlecht. Ort und Burg wurden 1324 Lehen Badens. Nach 1384
siedelten die Herren nach Mühlheim an der Donau über, das sie 1409 von den
Weitingen kauften. 1438 erwarb Kloster Maulbronn ein Viertel des im Übrigen
ritterschaftlichen Ortes. 1544 wurde die hohe und fürstliche Obrigkeit der
Herrschaft E. durch Vertrag der Grafschaft Hohenberg und damit
Habsburg/Österreich übertragen. 1685 kam das ritterschaftliche E. an
Württemberg, 1806 auch Mühlheim. Die Freiherren von E. waren 1488 Mitglied der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild in Schwaben, Teil im Hegau und am
Bodensee, seit dem 16. Jahrhundert mit Mühlheim an der Donau und Bronnen
Mitglied des Kantons Hegau des Ritterkreises Schwaben.
1951/1952 gelangte E. zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 60; Ruch 18 Anm.
2, Anhang 4, 81; Bauser, F., Mühlheim und die Herren von Enzberg, 1909;
Wissmann, F., Das ehemalige Städtchen Enzberg, 1952.
Erlach (Reichsritter). Erasmus von E. war von
1613 bis 1614 mit der Hälfte der Ortschaft Enzberg Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 203.
Eroldsheim, Erolzheim (Reichsritter). Wegen der
blarerischen Güter zu Unterböbingen zählten die E. von 1652 bis 1689 zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben. Der Ort
Erolzheim kam an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 261.
Erthal (Reichsritter). Die Familie E. ist
bereits im 12. Jahrhundert (1133) in Franken nachweisbar. 1553/1555 teilte sie
sich in eine Fuldaer, 1640 ausgestorbene Linie und eine fränkische Linie, die
sich 1626 in eine Leuzendorfer Linie (bis 1764) und eine Elfershauser Linie
spaltete. Mit Teilen von Elfershausen und Obererthal (Obertal) samt Hetzlos und
Untererthal (Untertal) zählten die E. (vom 16. Jahrhundert bis 1806) zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken, mit Schloss Gochsheim und Schwarzenau
(von etwa 1610 bis 1806) zum Kanton Steigerwald und (von etwa 1560 bis 1802)
zum Kanton Baunach sowie mit Teilen der Herrschaft Binzburg samt Hofweier und
Schutterwald zum Ort (Bezirk, Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
1805 erlosch das Geschlecht.
L.: Stieber (zum Kanton Baunach); Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 362;
Hölzle, Beiwort 66; Winkelmann-Holzapfel 147f.; Pfeiffer 211; Riedenauer 123;
Bechtolsheim 12, 18; Rahrbach 66.
Eschenbach (reichsritterschaftliche Herrschaft). E. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam zur Hälfte an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Eyb (Freiherren, Reichsritter). Im 17. und
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von E. mit Dörzbach, Hohebach bzw.
Hobbach und dem 1789 an die Thüna gelangten Messbach zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie im 16. bis 18. Jahrhundert wegen
Wiedersbach, Rammersdorf (Ramersdorf), Neuendettelsau und Vestenberg im Kanton
Altmühl immatrikuliert. Dörzbach fiel 1808 an Württemberg. Daneben gehörten sie
im späten 16. Jahrhundert zum Kanton Gebirg und um 1801 zum Kanton Baunach.
Weiter zählten die Freiherren von E. im 16. und 17. Jahrhundert wegen des
Rittergutes Riet und des 1682 von den Schertel von Burtenbach erworbenen Gutes
Burtenbach zum Kanton Neckar und wegen der 1760 erworbenen Herrschaft
Reisensburg zum Kanton Donau sowie von 1595 bis 1614 wegen Mühlhausen am Neckar
und 1629 wegen Freudental zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 371; Stieber; Roth von
Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 56, 58; Winkelmann-Holzapfel 148;
Pfeiffer 197, 212; Riedenauer 123; Stetten 35, 184; Hellstern 203; Kollmer 381;
Schulz 261; Rahrbach 68; Neumaier 149f., 152.
Faber von Randegg (Reichsritter), Fauler von
Randegg. Hans Wilhelm F. zu Brunnhaupten war von 1610 bis zu seinem Tod 1614
Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Hans Burkard von F. war von 1609 bis 1632 wegen des erheirateten Horn und des
1612 erworbenen Leinzell Mitglied im Kanton Kocher.
L.: Hellstern 203; Schulz 261.
Fach (reichsritterschaftliche Herrschaft). F. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Ellwangen und damit über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Fauler von Randegg, Faber von Randegg
(Reichsritter). Hans Wilhelm F. zu Brunnhaupten war von 1610 bis zu seinem Tod
1614 Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Hans Burkard von F. war von 1609 bis 1632 wegen des
erheirateten Horn und des 1612 erworbenen Leinzell Mitglied im Kanton Kocher.
L.: Hellstern 203; Schulz 261.
Fetzer von Oggenhausen, Fetzer von Ockenhausen
(Reichsritter). Wilhelm F. war im Jahr 1614 wegen des adligen Gutes Gärtringen
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau und wegen
Oggenhausen von 1542 bis 1629 im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 203; Schulz 261.
Fin, de (Freiherren, Reichsritter). Im Jahre
1752 zählten die Freiherren de F. zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch Anhang 77, 79.
Fischer von Filseck (Reichsritter). Von 1647 bis
1707 waren die F. wegen Filseck Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 261.
Flehingen (Herren, Reichsritter). Das zwischen 779
und 876 in Zeugnissen Lorschs viermal erwähnte F. (Flancheim, Flaningheim) bei
Karlsruhe wurde 1368 von den Edlen von Strahlenberg bzw. Stralenberg an die
Pfalz verkauft. Von 1396 bis 1637 hatten es die Herren von F., deren Sitz es
war, als Lehen der Pfalz inne. Nach deren Aussterben kam es an die Grafen
Wolff-Metternich zur Gracht. Die F. zählten am Ende des 18. Jahrhunderts zum Ritterkreis Schwaben. 1803 fiel F. mit der Pfalz an
Baden und gelangte damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Feigenbutz, L., Der Amtsbezirk Bretten,
1890.
Forstner von Dambenois, Forstner-Dambenoy
(Reichsritter). Von 1720 bis 1805 zählten die F. zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 203.
Frank, Franck (Freiherren, Reichsritter). 1780
wurde der brandenburgisch-ansbachische geheime Rat Philipp Jacob von F.
zusammen mit seinem Vater, der Wechsler in Straßburg war, von Kaiser Joseph II.
in den Reichsadelsstand erhoben. Er war von 1785 bis zu seinem Tod 1789 ohne
männliche Nachkommen mit den 1783/1784 gekauften bubenhofischen Gütern
Leinstetten und Bettenhausen, die 1791 an den Grafen von Sponeck gelangten,
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Um 1800 erscheint F. auch im
Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Hölzle, Beiwort 64; Riedenauer 123; Hellstern 203; Kollmer 375.
Franken (Ritterkreis), fränkischer Ritterkreis.
Der Ritterkreis F. (fränkische Ritterkeis) war wie der Ritterkreis
Schwaben (schwäbische Ritterkreis) und der Ritterkreis Rhein(strom)
(rheinische Ritterkreis) eine Untergliederung der Reichsritterschaft. Seine
Geschäfte wurden von jeweils derjenigen Kantonskanzlei erledigt, auf die das
Generaldirektorium turnusgemäß entfiel (z. B. Schweinfurt). Im frühen 16.
Jahrhundert zählten zu ihm vielleicht 481 Familien (Odenwald 132, Gebirg 123,
Rhön-Werra 86, Steigerwald 37, Altmühl 62, Baunach 41), zu denen später
zumindest zeitweise 572 Familien hinzukamen, so dass einschließlich
verschiedener Zweifelsfälle mit einer Gesamtzahl von knapp 1100 zugehörigen,
nicht unbeträchtlich wechselnden Familien gerechnet werden kann. Um 1790
umfasste der Ritterkreis rund 700 Gebiete mit etwa 200000 Einwohnern und 150
Ritterfamilien. Er gliederte sich in die Kantone Odenwald (Heilbronn, seit 1764
Kochendorf), Gebirg (Bamberg), Rhön-Werra (Schweinfurt), Steigerwald
(Erlangen), Altmühl (Wilhermsdorf) und Baunach (Baunach, seit 1778 Nürnberg).
(Um 1800 zählte die Reichsritterschaft F. (selbst) zu den Mitgliedern des
Kantons Steigerwald des Ritterkreises F.)
L.: Stieber; Biedermann; Wolff 511; Riedenauer 87ff.; Die Territorien des
Reichs 4, 182; Bundschuh, M., Versuch einer
historisch-topographisch-statistischen Beschreibung der unmittelbaren freyen
Reichsritterschaft in Franken, 1801.
Frankenberg zu Riet (Reichsritter), Frankenberg. Von
1601 bis 1614 war der württembergische Rat Balthasar von F. (zu Riet) Mitglied
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 203.
Frankenstein, Franckenstein (Freiherren,
Reichsritter). Im 17. und 18. Jahrhundert (1650-1720) zählten die F. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Im 16. und 17. Jahrhundert sowie um 1806
waren sie im Kanton Odenwald immatrikuliert. Im 17. und 18. Jahrhundert
gehörten sie mit dem Rittergut Ullstadt und Langenfeld zum Kanton Steigerwald
des Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert zählten sie mit einem Viertel
Allmannsweier, Niederschopfheim und einem Viertel Wittenweier zum Ort (Bezirk,
Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben sowie als Ganerben zu
Mommenheim zum Ritterkreis Rhein. 1802 waren Johann Friedrich Karl Joseph Xaver
F. (Herr der Herrschaft Binzburg (Bünzburg), Niederschopfheim usw.), Johann
Philipp Anton Franz F. und Franz Christoph Karl Philipp F. immatrikuliert. Die
Freiherren von F. zu Ockstadt waren um 1790 mit Messenhausen Mitglied des
Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken. Wegen der Hälfte von Dorn-Assenheim
(Dornassenheim), Ockstadt mit Oberstraßheimer Hof und Usafeldchen gehörten sie
auch dem Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein an.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 363; Pfeiffer 210, 211;
Hölzle, Beiwort 66; Zimmermann 68f.; Winkelmann-Holzapfel 148; Riedenauer 123;
Stetten 32; Bechtolsheim 196; Rahrbach 78; Neumaier 66f., 72.
Frauenberg (Reichsritter). Von 1548 bis 1623
zählten die F. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Letztes Kantonsmitglied war Conrad von F. zu Rosenfeld. Von
1560 bis 1636 gehörten sie wegen des unteren Schlosses zu Talheim dem Kanton
Kocher an.
L.: Hellstern 203; Schulz 261.
Freiberg, Hohenfreyberg (Herrschaft,
ritterschaftlicher Ort). Die vom Hochstift Augsburg umschlossene Herrschaft
Hohenfreyberg (F.) am rechten Ufer der oberen Wertach nordwestlich Füssens
gehörte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
1806 kam sie an Bayern. S. a. Hohenfreyberg.
L.: Wolff 509.
Freiberg, Freyberg (Freiherren, Reichsritter). Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von F. mit Teilen des 1662 erworbenen
Wäschenbeuren (außerdem 1534-1569 Beihingen, 1557-1594 Neidlingen, 1608-1665
Salach, 1608-1653 Steinbach) zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben. Seit 1609 (Konrad-Siegmund von Freyberg-Eisenberg zu
Wellendingen bzw. Conradt-Sigmundt v. Freyberg-Eisenberg zu Wellendingen) waren
sie Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau. 1802 übten sie
über die dem Kanton Neckar inkorporierte Ortschaft Wellendingen (Eigengut unter
Territorialhoheit Österreichs) die Herrschaft aus. Außerdem zählte die Familie
im 18. Jahrhundert wegen Worndorf zum Kanton Hegau und wegen Allmendingen
(1593), Altheim (1512), Griesingen (1503) und Öpfingen, Hürbel, Knöringen mit
Wiblishausen, Landstrost (1659) mit Offingen und Waldkirch (1506) zum Kanton
Donau. S. Hohenfreyberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Freyberg-Eisenberg, M. Frhr. v., Genealogische Geschichte des Geschlechts der
Freiherren von Freyberg, (handschriftlich), (o. O.) 1884; Hölzle, Beiwort 58,
60, 62, 64; Ruch 18 Anm., Anhang 78, 80; Hellstern 204, 219; Schulz 261; Archiv
der Freiherren von Freyberg Schloss Allmendingen Urkundenregesten 1367-1910,
bearb. v. Steuer, P., 2010.
Freudental (reichsritterschaftliche Herrschaft). F.
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
und kam vor der Mediatisierung an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161.
Freundstein (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die F. mit Schmieheim, Schweighausen, Berrweiler (Beerweiler),
Bertschweiler (Berolzweiler) und Sierenz (Sierens) zum Ort (Bezirk, Kanton)
Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. S. Waldner von Freundstein.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531.
Fuchs, Fuchß (Reichsritter). Ogier Fuchß,
württembergischer Obrist und Kommandant auf Hohentübingen, war etwa von 1659
bis 1674 Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 210.
Fugger (Grafen, Reichsgrafen, Reichsfürsten). 1367
erscheint der Webermeister Hans Fugger aus Graben bei Schwabmünchen in
Augsburg. Seine Nachkommen wurden bereits in der nächsten Generation ratsfähig.
Während die von Andreas Fugger († 1457) begründete Linie F. vom Reh rasch in
Bankrott geriet, erlangte die von Jakob Fugger begründete Linie F. von der
Lilie durch die Fuggersche Handelsgesellschaft (Jakob Fugger der Ältere †
1469), das Kupfermonopol (Jakob Fugger der Reiche 1459-1525) und auch den
Ablasshandel Weltgeltung. Seit 1504 waren die rasch zu den Bankiers der Päpste
und der Habsburger aufsteigenden F. adlig, seit 1511 Grafen und seit
1514/1525/1530 Reichsgrafen. 1507 verpfändete König Maximilian I. der Familie
die Grafschaft Kirchberg und die Stadt Weißenhorn, 1514 Biberbach in Burgau
sowie 1536 die sog. Reichspflege. 1533 erwarben die F. die Herrschaft
Oberndorf, 1537 Babenhausen und Glött, 1551 Kirchheim, 1580 Nordendorf, 1595
Wellenburg, 1597 Welden und 1682 die Herrschaft Hausen (bis 1756). Nach dem Tod
Georg Fuggers († 1506) gründeten seine beiden Söhne Raimund († 1525) und Anton
(† 1560), der König der Kaufleute, der bei seinem Tode 6 Millionen Goldkronen
bares Vermögen hinerließ, zwei Linien. Von Raimund stammen zwei Äste ab, von
denen sich der eine in Pfirt (bis 1846), Sulmetingen (bis 1738) und Adelshofen
(bis 1795), der andere in Weißenhorn (früh erloschen) und Kirchberg teilte. Von
den Söhnen Anton Fuggers leiten sich die Linien Markus (mit Nordendorf, bis
1671), Johann und Jakob ab. Die Johann-Fuggerische Linie teilte sich in einen
Ast, der die Herrschaft Nordendorf der Markusschen Linie erbte und deswegen -
fälschlich - als Markus-Fuggerischer Ast bezeichnet wurde (mit der Herrschaft
Nordendorf, den Dörfern Ehingen, Lauterbrunn [Lauterbronn], Duttenstein
[Dutenstein], Demmingen [Diemingen], Wagenhofen [Wangerhof]), in den
kirchheimischen Ast (mit Kirchheim, Eppishausen [Eppichhausen], Türkenfeld und
Schmiechen [Schmüchen]), den mickhausischen (mückenhausischen) Ast (mit
Mickhausen [Mückenhausen] und Schwindegg) und den glöttischen Ast (mit Glött,
Hilgartsberg [Hilgartschberg], Oberndorf und Ellgau [Elgau]). Die
Jakob-Fuggerische Linie zerfiel in den Zweig Babenhausen (mit Babenhausen und
Boos) und den Zweig Wasserburg bzw. Wellenburg (mit Wellenburg, Gablingen
[Gaiblingen], Biberbach und Rettenbach an der Günz). Im 18. Jahrhundert
bestanden danach vor allem F. zu Nordendorf, Kirchheim, Mickhausen
(Mückenhausen), Wasserburg oder Wellenburg, Glött, Babenhausen und Boos. Der
Zweig Fugger von Babenhausen wurde 1803 in den Reichsfürstenstand erhoben
(Reichsfürstentum Babenhausen). Die Fugger-Babenhausen und Fugger-Glött wurden
1805/1806 in Bayern mediatisiert, die Fugger-Nordendorf und
Fugger-Kirchberg-Weißenhorn in Württemberg. Von 1560 bis 1805 zählten die F.
wegen der 1551 erworbenen Herrschaften Niederalfingen und Stettenfels (bis
1747) zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Wolff 203; Zeumer 553 II b 61, 12; Großer Historischer Weltatlas III 22
(1648) E4, III 38 (1789) D3; Schulz 261; Ehrenberg, R., Das Zeitalter der
Fugger, Bd. 1f. 3. A. 1922; Studien zur Fuggergeschichte, hg. v. Strieder, J.,
Bd. 1-8 1907ff.; Stauber, A., Das Haus Fugger von seinen Anfängen bis zur
Gegenwart, 1960; Pölnitz, G. Frhr. v., Die Fugger, 2. A. 1960, Neudruck 1990;
Unger, E. E., Die Fugger in Hall in Tirol, 1967; Fried, P., Die Fugger in der
Herrschaftsgeschichte Schwabens, 1976; Nebinger, G./Rieber, A., Genealogie des
Hauses Fugger von der Lilie, 1978; Kellenbenz, H., Fugger, LexMA 4 1989,
1010f.; Mandrou, R., Die Fugger als Grundbesitzer in Schwaben, (1969, deutsch)
1997; Häberlein, M., Die Fugger, 2006.
Fürfeld (reichsritterschaftlicher Ort). F. bei
Heilbronn wurde 1516 von den Herren von Helmstadt an die Gemmingen verkauft. Es
war Mannlehen des Hochstifts Worms. Es gehörte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Über Württemberg kam F.
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510.
Fürstenberg (Grafen, Fürsten, Fürstentum). Die
Grafen und Fürsten von F. leiteten sich von einer fränkischen Grafenfamilie in
Innerschwaben ab, die seit 1070 als Grafen von Urach bezeugt ist. 1218 erbten
sie über Agnes von Zähringen die Güter der Herzöge von Zähringen um Freiburg im
Breisgau sowie in der Baar bzw. im östlichen Schwarzwald (Haslach, Steinach,
Biberach im Kinzigtal) und nannten sich zunächst nach Freiburg und seit etwa
1250 nach der zähringischen, 1175 erstmals erwähnten Burg Fürstenberg
(fürdersten Berg) bei Neudingen in der Nähe von Donaueschingen. Weiter
erhielten sie Lehen der Bischöfe von Straßburg. 1265 mussten sie aus dem
Zähringer Erbe die Grafschaft Urach Württemberg überlassen. Heinrich I. von F.
gewann 1278 Villingen, die Feste F. und die Herrschaft Dornstetten und erhielt
1283 als Vetter König Rudolfs von Habsburg durch königliche Belehnung die
Landgrafschaft Baar. Von 1286 bis 1386 teilte sich eine jüngere Linie mit
Residenz in Haslach im Kinzigtal ab. Nach 1408 spaltete sich von der Linie Baar
die ältere Linie Kinzigtal ab (bis 1490). 1305 ging Bräunlingen, 1325/1326
Villingen, später außerdem Freiburg an Habsburg, 1320 Dornstetten an Württemberg
verloren, doch wurde 1488 Eschingen bzw. Donaueschingen gewonnen. Der Verlust
von Reichslehen im Renchtal sowie der Herrschaft Dornstetten wurde durch den
Erwerb der Herrschaft Wolfach ausgeglichen. 1509 reichte die Grafschaft F., die
zeitweise durch mehrere Linientrennungen aufgespalten war, dann aber wieder
zusammenkam, vom Feldberg bis zum Kniebis und von der Donau (Möhringen) bis zum
Schönenberg. Durch Heirat fiel 1534 aus werdenbergischem Erbe die
Landgrafschaft Heiligenberg an, 1627 von den Grafen von Helfenstein die
Herrschaften Wildenstein, Messkirch, Gundelfingen und Neufra, 1636 ein Anteil
an Wiesensteig sowie 1639 die Landgrafschaft Stühlingen mit der Herrschaft
Hewen (Hohenhewen), so dass sich die Güter innerhalb von hundert Jahren insgesamt
vervierfachten. Nach dem Tod Graf Friedrichs II. († 1559) entstanden aus der
Baarer Linie die jüngere Kinzigtaler Linie, von der sich 1614 eine Messkircher
und eine Stühlinger Linie abspalteten und eine Heiligenberger Linie (bis 1716).
1664 wurde die (1716 ausgestorbene und von der Linie Messkirch beerbte) Linie
Heiligenberg in den Reichsfürstenstand erhoben (1667 Sitz und Stimme in der
Reichsfürstenbank), 1716 das ganze Haus. 1744 wurden die Güter nach Aussterben
der Messkircher Linie durch die Stühlinger Linie in dem Fürstentum F. mit
Residenz in Donaueschingen zusammengefasst. Am Ende des 18. Jahrhunderts hatten
die Fürsten zu F. weiter die Herrschaften Hausen, Wartenberg, Prechtal,
Romberg, Lenzkirch, Schenkenzell, Waldsberg, Schlatt am Randen, Aulfingen und
Hausen vor Wald, die Stadt Hüfingen, die Obervogteiämter Blumberg, Engen,
Haslach, Löffingen, Möhringen, Neufra, Neustadt, Stühlingen und Trochtelfingen
und die Oberämter Heiligenberg, Hüfingen, Jungnau, Messkirch und Wolfach. Wegen
Waldsberg und Stetten zählten die Fürsten, die bereits 1488 als Grafen
Mitglieder der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am
Bodensee gewesen waren, zum Kanton Hegau und wegen Kluftern und Efrizweiler zum
Bezirk (Quartier) Allgäu-Bodensee des Ritterkreises
Schwaben. 1804 erlosch die fürstliche Hauptlinie. Titel und Gut kamen an
eine österreichisch-böhmische Nebenlinie. 1806 wurde F. mit 20000
Quadratkilometern und 100000 Einwohnern unter Baden, Württemberg und
Hohenzollern-Sigmaringen aufgeteilt. Auf 1945 verlorenen böhmischen Nebengütern
und in Österreich waren im 19. Jahrhundert neue Seitenlinien entstanden.
L.: Wolff 171; Zeumer 553 II b 55, 61, 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E5, III 22 (1648) D5, III 38 (1789) C4; Ruch Anhang 3, 77, 82;
Fürstenbergisches Urkundenbuch, hg. v. Riezler, S./Baumann, F., Bd. 1ff.
1877ff.; Riezler, S., Geschichte des fürstlichen Hauses Fürstenberg bis 1509,
1883; Tumbült, G., Das Fürstentum Fürstenberg von seinen Anfängen bis zur
Mediatisierung im Jahre 1806, 1908; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende
des alten Reiches, 1938; Link, R., Verwaltung und Rechtspflege im Fürstentum
Fürstenberg in den letzten Jahrzehnten vor der Mediatisierung (1744-1806),
Diss. phil. Freiburg, 1942; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner
territorialgeschichtlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978; Vetter, A., Geschichte
der Stadt Fürstenberg, 1960; Bader, K., Landes- und Gerichtsordnungen im Gebiet
des Fürstentums Fürstenberg (15.-17. Jahrhundert), FS G. Schmelzeisen, 1980, 9;
Eltz, E., Die Modernisierung einer Standesherrschaft, 1980; Asch, R.,
Verwaltung und Beamtentum der gräflich-fürstenbergischen Territorien vom
Ausgang des Mittelalters bis zum schwedischen Krieg (1490-1632), 1986; Eberl,
I., Fürstenberg, LexMA 4 1989, 1037; Die Fürstenberger, 1994; Mauerer, E.,
Südwestdeutscher Reichsadel im 17. und 18. Jahrhundert, 2001.
Gail (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die G. mit Altdorf (Altorff), Mühlhausen und Staffelfelden zum Ort
(Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. 1773 gehörten sie zu den
bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der
Ritterschaft immatrikulierten Familien des Ritterkreises Unterelsass.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 532; Roth von Schreckenstein 2, 592.
Gailing von Altheim, Gailing, Gayling, Gayling
von Altheim (Reichsritter). Um 1550 bis etwa 1720 gehörten die G. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken (Geyling). Im 18. Jahrhundert zählten die G.
zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben und zum Ritterkreis
Unterelsass (Reichsfreiherren). Die G. erloschen männlicherseits 1940 und
weiblicherseits 1987.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Riedenauer 123; Stetten 32;
Neumaier 73, 150; Zander, P., Das Freiherrlich Gayling von Altheim'sche
Gesamtarchiv, (in) Barockschloss Ebnet bei Freiburg i. Br., 1989.
Gailingen (reichsritterschaftlicher Ort). G. bei
Konstanz wird 965 erstmals erwähnt, dürfte aber bereits der frühen
alemannischen Besiedlungszeit angehören. Bis 1806 zählte der Ort zum Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
Von 1540 unterstand ein Drittel der Ortsherrschaft der Stadt Schaffhausen. Die
hohe Gerichtsbarkeit und Landeshoheit hatte von 1465 bis 1805 Habsburg bzw.
Österreich. Über Baden kam G. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Götz, F., Untersee und Hochrhein, 1971.
Gaisberg (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von G. mit Teilen von Helfenberg (seit
1740), Schloss und Gut Hohenstein (1678-1738), Gut Schnait (seit 1633) und dem
Rittergut Kleinbottwar und Schaubeck (Schabeck) (1645-1765) zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben. Wegen graneckischer
Güter gehörte die Familie seit 1599 zum Kanton Neckar. 1805 waren
Kantonsmitglieder Carl Ludwig, Ludwig-Heinrich und Ludwig von G. zu
Schöckingen. Um 1785 bis 1800 gehörte Benjamin von G. als Personalist dem
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62; Hellstern 204; Stetten
39, 183; Riedenauer 123; Kollmer 370, 376f.; Schulz 262;
Gaisberg-Schöckingensches Archiv Schöckingen. Urkundenregesten 1365-1829,
bearb. v. Müller, P., 1993 (141 Urkunden).
Gaist von Wildeck (Reichsritter). Von 1581 bis
1623 waren die G. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 204.
Gammertingen (reichsritterschaftliche Herrschaft).
Nach bronzezeitlichen und merowingerzeitlichen Gräbern erscheint im 13.
Jahrhundert die von den Grafen von Veringen, die das 1101 erstmals erwähnte
Dorf über die Grafen von Achalm, die Grafen von G. (vor 1182), die Grafen von
Ronsberg und die Herren von Neuffen in der Mitte des 13. Jahrhunderts erlangt
hatten, angelegte Stadt G. am linken Lauchertufer bei Sigmaringen. Nach
mehrfachem Herrschaftswechsel kaufte der württembergische Obervogt Dietrich von
Speth die Herrschaft G. mit Hettingen, Hermentingen, Feldhausen, Kettenacker
und Neufra. Sie zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. 1806 kam sie an Hohenzollern-Sigmaringen, das die Spethschen
Güter 1827 durch Kauf erwarb, 1850 an Preußen. Bis 1925 war G. Sitz eines
Oberamtes. 1945 gelangte es an Württemberg-Hohenzollern, 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508; Wiest, J., Geschichte der Stadt Gammertingen, 1928, Neudruck
1961; Burkarth, H., Die Geschichte der ehemaligen Herrschaft
Gammertingen-Hettingen, 1983.
Gartner (Reichsritter). Johann Thomas von G. war
von 1714 bis 1730 Personalist im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Schulz 262.
Geizkofler (Reichsritter). Von 1600 bis 1662 waren
die G., von denen der aus Brixen stammende Zacharias Geizkofler nach dem
Studium des Rechts in Ingolstadt, Straßburg und Basel sowie Italien und
Frankreich 1593 zum Reichspfennigmeister aufstieg, wegen Haunsheim und
Wäschenbeuren im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 262; Sigelen, A., Dem ganzen Geschlecht nützlich und rühmlich, 2009.
Gemmingen (Herren, Reichsritter). G. (Gemmincheim)
bei Sinsheim im Kraichgau wird 769 anlässlich einer Gabe an Lorsch erstmals
erwähnt (768 Gemminisheim?). 1233 bzw. 1275 erscheinen (wohl mit Allodialgut)
Herren von G., die sich später mit den Grafen von Neipperg in die Herrschaft
über G. teilten. Die seit der Wende des 13. Jh.s in die später weitverzweigten
Hauptstämme Guttenberg (1449, Zweigstamm Steinegg-Hagenschieß Beginn des 15.
Jh.s, später Bessenbach) und Hornberg (1612, vorher Bürg) geteilte Familie G.
war bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar.
Zeitweise bestanden in G. drei Schlösser. Das später der Reichsritterschaft
Schwaben und Franken aufgeschworene Geschlecht bildete die Linien (Steineck
bzw.) Steinegg, G., Mühlhausen, Presteneck, Horneck, Tiefenbronn und Hamberg
(Homberg) aus. Zu ihren Gütern zählten innerhalb des Ritterkreises
Schwaben im Kanton Neckar Hamberg (Homberg) (Lehen Badens, v. G. zu
Steinegg, 1457), Hohenwart (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg, 1457), Lehningen
(Lehen Badens, v. G. zu Mühlhausen), Mühlhausen an der Würm (Erblehen von G. zu
Mühlhausen), Neuhausen im Hagenschieß (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg),
Schellbronn (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg, 1457), Steinegg (Lehen Badens, v.
G. zu Steinegg, 1407), Tiefenbronn (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg), im Kanton
Kocher Ganerbschaft Bönnigheim (Bennigheim) mit Erligheim, Beihingen teilweise
(seit 1675), Filseck (1593-1597), Neubronn teilweise, Hochberg (1684-1779),
Talheim teilweise, im Kanton Kraichgau Erligheim, Guttenberg, Adersbach mit
Rauhof, Bonfeld mit (dem 1732 von Gemmingen-Hornberg erworbenen) Babstadt,
Fürfeld, Rappenau, Treschklingen, fünf Achtel Gemmingen, Hüffenhardt mit
Kälbertshausen, Neckarmühlbach, Wollenberg und Michelfeld sowie im Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken, in dem sie von den Anfängen bis 1806
immatrikuliert waren, drei Viertel Crumbach (Fränkisch-Crumbach), Bierbach,
Eberbach, Erlau, Freiheit, Hof Güttersbach, Michelbach, Hof Rodenstein (17.
Jh.) mit Rodensteinschen Waldungen, Altenberg (Schloss und Gut mit
Niedersteinach 1622), Hoffenheim (1771), Teile von Sachsenflur, Unterheimbach
mit Oberheimbach, Bürg (1334), Ilgenberg, Leibenstadt, Lobenbacherhof,
Neckarzimmern mit Schloss Hornberg (1612), Steinbach, Stockbronn (Stockbrunn),
Teile von Widdern (15. Jh.), Kochendorf teilweise (1749), Herrschaft Maienfels
und Neuhütten (16. Jh., gemeinschaftlich mit den Weiler) sowie Schloss
Presteneck teilweise. 1520 wurde in G. die Reformation eingeführt. Um 1790
waren die G. auch im Kanton Baunach immatrikuliert. 1806 kam G. an Baden und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. (Am Beginn des 21. Jh.s sind noch rund
200 Namensträger bezeugt.)
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 56, 59, 62-64;
Winkelmann-Holzapfel 150; Hellstern 204, 218, 219; Schulz 262; Riedenauer 123;
Stetten 32, 36; Rahrbach 90; Neumaier 72, 149f., 151f.; Fleck, A., Die
Mediatisierung der Reichsfreiherrn von Gemmingen beim Übergang in die badischen
Souveränitätslande, Diss. jur. Mainz 1972; Andermann, K., In Angelegenheiten
der Ritterschaft, 1986; Andermann, K., Die Urkunden des Freiherrlich von
Gemmingen’schen Archivs auf Burg Guttenberg über dem Neckar, 1990; Andermann,
K., .Die Urkunden der Freiherrlich von Gemmingen’schen Archive auf Gemmingen
und Fürfeld - Regesten 1331-1849, 2011; Archive der Freiherren von
Degenfeld-Neuhaus und Gemmingen-Hornberg-Babstadt - Urkundenregesten 1439-1902,
bearb. v. Burkhardt, M., 2013.
Geradstetten (reichsritterschaftliche Herrschaft). G. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam noch vor der Mediatisierung (zu einem Drittel) an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Giel von Gielsberg (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren G. zum Kanton Hegau
des Ritterkreises Schwaben. Außerdem waren sie
1783 wegen Reisensburg, Nornheim und Leinheim im Kanton Donau immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529; Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch
Anhang 78.
Girger von Grünbühl (Reichsritter). Seit 1661 war
der als württembergischer Capitain über das Landvolk bezeichnete Maximilian
Jakob G. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 204.
Göler von Ravensburg (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die G. mit Sulzfeld und Teilen von Kieselbronn zum Kanton
Kraichgau sowie 1651 mit einem Viertel Beihingen zum Kanton Kocher, beide im Ritterkreis Schwaben. Seit der Mitte des 17.
Jahrhunderts waren sie im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert,
um 1750 im Kanton Gebirg. Außerdem zählten sie zur vogtländischen Ritterschaft
(Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63; Riedenauer
123; Schulz 262.
Goll (, Gollen) (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von G. mit Neunthausen, das um 1800
an Freiherr von Gaisberg und 1803 teilweise an Freiherrn von Linden gelangte,
zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 64.
Göllnitz (Freiherren, Reichsritter). Die
Freiherren von G. zählten von 1654 bis zum Tod Christoph Wilhelms von G. 1793
zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben
sowie von 1651 bis 1790 wegen Waldenstein zum Kanton Kocher.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern
204; Schulz 262.
Goßbach, Goßbach zu Freudental (Reichsritter).
Philip G. zu Freudental (Freudenthal) war 1592/1593 Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 204.
Grafeneck, Graveneck (Reichsritter). Von 1592 bis
1600 war Ferdinand Friedrich von G., Herr zu Marschalkenzimmern und
Hofrichteramtsstatthalter zu Rottweil, Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Von 1629 bis 1651 waren die G. wegen Gütern in Geradstetten, Bartenbach und
Lerchenberg, von 1674 bis 1697 wegen Waldstetten bzw. Unterwaldstetten
(Waldstetten) im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Hellstern 204; Schulz 262.
Grävenitz (Grafen). Die über Christiane von G.
(1686-1744) in Württemberg hochgekommenen Grafen von G. waren am Ende des 18.
Jahrhunderts Mitglied des Kollegiums der fränkischen Grafen der weltlichen Bank
des Reichsfürstenrates des Reichstags. Von 1711 bis 1764 waren sie Mitglied im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben (davon
1727-1736 wegen Freudental).
L.: Zeumer 554 II b 62, 16; Schulz 262; Oßwald-Bargende, S., Die Mätresse, der
Fürst und die Macht, 2000.
Greifenclau, Greiffenclau zu Vollrads (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von G. mit Gereuth,
Hafenpreppach und Albersdorf (Aldersdorf) zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken. Seit 1750 waren sie (als Personalisten) Mitglieder des Kantons
Odenwald. Von 1723 bis 1738 war Lothar von Greiffenclau-Vollrads wegen
Eislingen (Großeislingen) im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert. Bis 1764 waren Familienangehörige dort
Personalisten.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 542; Stieber; Riedenauer 124; Stetten 39;
Schulz 262.
Greith, Greuth (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die G. (Greuth) zum Kanton Hegau bzw. Hegau-Allgäu-Bodensee
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm 2.
Gremlich von Jungingen, Gremlich von Jungningen
(Reichsritter). Von 1581 bis 1623 waren die G. wegen der Hälfte von
Sondelfingen Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 204.
Grempp von Freudenstein (Reichsritter). Joachim
G., Burgvogt auf Zollern, zählte seit 1548 zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Die Familie war bis etwa 1628
Kantonsmitglied. 1773 gehörten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und
mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten G. zum Ritterkreis
Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits im 20. Jahrhundert.
L.: Hellstern 204.
Gripp auf Storzeln-Freudenach (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm. 2.
Gripp von Freudenegg (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die G. zum Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592.
Grönenbach, Grönbach, Grünenbach (Herrschaft). 1384
erwarben die Ritter von Rothenstein die von Kaiser Otto II. dem Stift Kempten
überlassene, bis 1260 bei den Freiherren von G. befindliche Herrschaft G. bei
Memmingen. 1482 kam die zum schwäbischen Reichskreis und zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben zählende Herrschaft erbweise an
die Marschälle von Pappenheim, 1612 an die Fugger und 1695/1696 durch Rückkauf
an die Fürstabtei Kempten. 1803 fiel sie an Bayern.
L.: Wolff 158, 508; Wallner 685 SchwäbRK 7; Sedelmayer, J., Geschichte des
Marktfleckens Grönenbach, 1910.
Großaspach (reichsritterschaftlicher Ort). G.
nordwestlich von Backnang zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Wolff 510.
Grün, Kryn (Reichsritter). Von etwa 1550 bis
ins 18. Jahrhundert zählten die von (der) G. zeitweise zu den Kantonen Gebirg
und Odenwald des Ritterkreises Franken. 1643-1651 war Michael von (der) G.
wegen des 1640 erworbenen Oberensingen im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 209; Stetten 32; Riedenauer 124;
Schulz 263.
Grüntal, Grünthal (Reichsritter). Von 1695 bis
etwa 1730 waren die G. Mitglieder des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben, von 1618 bis 1633
wegen Harteneck des Kantons Kocher.
L.: Hellstern 204f.; Schulz 263.
Grünwald (Reichsritter). Von 1712 bis 1731 war
Christoph Otto von G. Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Schulz 263.
Guin, Guyn (Reichsritter). Von 1650 bis 1666
war Wilhelm von G. wegen Staufeneck mit Salach Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 263.
Gültlingen (Reichsritter). Vom 16. Jahrhundert bis
1805 zählten die erstmals um 1100 genannten, 1488 an der Rittergesellschaft
Sankt Jörgenschild, Teil Neckar, beteiligten und 1495 zu Erbkämmerern der
Herzöge von Württemberg ernannten G. mit Pfäffingen (bis 1699) und Deufringen
und am Ende des 18. Jahrhunderts mit Berneck samt Überberg und Zumweiler
(Zinnweiler), Garrweiler, Gaugenwald, Heselbronn und Lengenloch zum Kanton
Neckar des Ritterkreises Schwaben. Seit 1762 war
die Familie wegen erheirateter Anteile an Adelmannsfelden auch im Kanton Kocher
immatrikuliert. Die Oberherrlichkeit über den schon im frühalemannischer Zeit
besiedelten Ort G. kam 1363 mit der Herrschaft Wildberg von den Grafen von
Hohenberg an die Pfalz und 1440 an Württemberg. Damit gelangte G. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 154, 205,
218; Schulz 263; Nagolder Heimatbuch, hg. v. Wagner, G., 1925.
Gundelsheim (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert
zählten die später erloschenen G. (Gundelsheim-Brauneck) zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken, danach zum Kanton Odenwald und von 1593 bis 1614 wegen
Schenkenstein und Aufhausen zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Pfeiffer 213; Riedenauer 124; Schulz 263.
Güssen von Güssenburg, Güss von Güssenberg
(Reichsritter). 1596/1597 zählten die G. wegen Utzmemmingen zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 263.
Gut von Sulz (Reichsritter). Die Familie G.
war bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar.
Von 1548 bis etwa 1614 zählte sie zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 205.
Habsberg (Reichsritter). Die H. zählten seit 1548
zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben
sowie zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Letztes Mitglied im Kanton
Neckar (Rittermatrikel von 1608) war Conrad von H. zu Nordstetten und Isenburg.
L.: Hellstern 205; Pfeiffer 210.
Hafner, Haffner (von Bittelschieß), Hafner von
Büttelschieß (Reichsritter). Nach Bittelschieß bei Sigmaringen nannten sich
seit 1083 Herren von Bittelschieß (Butelsciez), denen der Ort bis zur Wende des
14. Jahrhunderts gehörte. Vom 16. bis ins 18. Jahrhundert zählte die Familie
der H. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
Über Hohenzollern, Preußen und Württemberg-Hohenzollern kam Bittelschieß
1951/1952 zu Baden-Württemberg
L.: Ruch 18 Anm. 2 und Anhang 78.
Hagenmann (Reichsritter). Der 1569 an einem Rittertag
teilnehmende Carl Friedrich von H. war Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 205.
Hallweil (Reichsritter). Die H. zählten von 1569
bis 1710 wegen Beihingen (Beilingen) zum Kanton Kocher im Ritterkreis Schwaben.
L.: Kollmer 361; Schulz 263.
Hanxleden (Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten
die Freiherren von H. zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch Anhang 79.
Harling (Freiherren, Reichsritter). Von 1739 bis
1805 waren die Freiherren von H. mit dem 1733 von den Münchingen erworbenen Gut
und Schloss Münchingen Mitglieder des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Von 1770 bis 1795 waren sie wegen erheirateter Teile von Adelmannsfelden auch
im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 205; Kollmer 379; Schulz 263.
Harthausen (reichsunmittelbare Herrschaft). H.
nördlich von Rottweil erscheint 882. Im Jahre 994 gab dort Herzogin Hadwig
Güter an das Kloster Petershausen. Die Lehnsoberhoheit lag zunächst bei Sulz
und seit 1471 bei Württemberg. Die später zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben steuernde reichsunmittelbare
Herrschaft unterstand zunächst den Hack (Hacken) von H., seit 1481 den
Rosenfeld und seit 1549 den Herren Stein von Steinegg (Steineck) bzw. Stein zum
Rechtenstein. 1806 kam H. an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509.
Hartig, Hartegg (Reichsritter). Von 1718 bis zu
seinem Tod 1754 war der Reichshofrat, spätere Reichsgraf und
Reichshofrats-Vizepräsident Anton Elias von H. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 205.
Hartingshausen, Hartungshausen (Reichsritter). Die H.
waren im 16. und 17. Jahrhundert Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 206.
Hausen, Hausner, Heußner, Heuß (Reichsritter).
Von 1545 bis 1569 war Wolf von H. wegen eines Schlosses in Trochtelfingen im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Bis etwa 1650 zählten die H. zum Kanton Odenwald und zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken. S. Haueisen?
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 124; Schulz 263.
Hegau (Quartier). Das Quartier H. ist ein Quartier des Kantons Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben. Sein Sitz ist Radolfzell. S. Hegau-Allgäu-Bodensee.
Hegau-Allgäu-Bodensee, Hegau (Kanton, Ritterkanton). H. ist
ein Kanton des Ritterkreises Schwaben. Er
gliederte sich in die Bezirke (Sonderorte oder Quartiere) Hegau (Kanzlei in
Radolfzell) und Allgäu-Bodensee (Kanzlei in Wangen).
L.: Wolff 509.
Hehl (Reichsritter). 1651 und 1666 war Johann
Sigmund von H. wegen Bromberg im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 263.
Heidenheim (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die H. zum Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592.
Heidenopp, Haidnob (Reichsritter). Von 1654 bis
1666 waren die H. wegen Gütern in Plüderhausen und Bromberg im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Im 16.
Jahrhundert zählten die H. (Haidnob) zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Schulz 263; Riedenauer 124.
Heinsheim (reichsritterschaftlicher Ort). Das
vermutlich bereits im 6. oder 7. Jahrhundert gegründete H. bei Wimpfen am
Neckar zählte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises
Schwaben und kam 1806 zu Baden und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510; Neuwirth, G., Geschichte des Dorfes Heinsheim, 2. A. 1965.
Helmstadt (reichsritterschaftlicher Ort). H. bei
Sinsheim wird erstmals 782 in Lorscher Urkunden erwähnt. Es war Sitz der im 13.
Jahrhundert weit verzweigten Adelsfamilie von H. (1229), deren Angehörige
ursprünglich Ministeriale der Staufer waren. 1273 kam es durch Auftragung an
die Pfalz. Diese belehnte 1401 die Herren mit dem später zum Kanton Kraichgau
des Ritterkreises Schwaben zählenden Dorf, das
1681 nach deren Aussterben an die Berlichingen und Auerbach fiel. Von der Pfalz
kam es 1803 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510; Senges, W., Geschichte des Kraichgaudorfes Helmstadt, 1937.
Helmstadt, Helmstatt, Helmstädt (Reichsritter,
Grafen). Vom frühen 16. Jahrhundert bis zum frühen 18. Jahrhundert zählten die
von den Göler von Ravensburg abstammenden H. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Um 1790 waren die Grafen von H. mit Berwangen,
Hochhausen, Neckarbischofsheim mit Hasselbach, einem Drittel Kälbertshausen und
Oberbiegelhof Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises
Schwaben. Von 1603 bis 1629 waren die H. wegen Dunstelkingen, Ebersberg
und Talheim im Kanton Kocher immatrikuliert. 1581 zählten die H. zum Kanton
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Sie gehörten auch zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63; Stetten 32;
Winkelmann-Holzapfel 152; Schulz 264; Riedenauer 124; Neumaier 73, 150.
Herbsthain (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert waren
die H. Mitglied im Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm. 2.
Herman von Hermansdorf (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von H. mit dem 1784
erworbenen Bellenberg zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben sowie von 1715 bis 1776 zum Kanton Kocher (zeitweise mit
Dettingen).
L.: Hölzle, Beiwort 58; Kollmer 361; Schulz 264.
Herter von Herteneck (Reichsritter). Die H.
waren von 1548 bis 1613 Mitglieder im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben (zuletzt Hans Christoph Herter von Herteneck
zu Dusslingen) sowie von 1567 bis 1614 mit Harteneck im Kanton Kocher.
L.: Hellstern 205; Schulz 264.
Herwart von Bittenfeld (Reichsritter), Herwarth
von Bittenfeld. Von 1574 bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts war die Augsburger
Patrizierfamilie Herwart mit dem 1245 erstmals erwähnten, vor 1253 an
Württemberg gelangten und im 15. Jahrhundert vorübergehend an die Herren von
Bernhausen gekommenen Bittenfeld bei Waiblingen belehnt. Die H. zählten zum
Kanton Kocher im Ritterkreis Schwaben.
Bittenfeld kam 1951/1952 über Württemberg zu Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Schulz 264.
Heß, Hess (Reichsritter). Von 1782 bis 1805
waren die H. als Personalisten Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 264.
Hettingen (Herrschaft, reichsritterschaftlicher
Ort). H. an der Lauchert wird um 1135 erstmals erwähnt (Hatingin) und gehörte
zunächst den Grafen von Achalm und dann den Grafen von Veringen. 1524 erwarben
die Herren von Speth mit der Herrschaft Gammertingen auch H. und bildeten 1599
aus H., Hermentingen und Kettenacker eine eigene Herrschaft. Sie zählte zum
Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
1806/1827 kamen die Güter an Hohenzollern-Sigmaringen und damit über Preußen
(1849) und Württemberg-Hohenzollern (1945) 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Heuchlingen (Herrschaft). Nach der Burg H. bei
Heilbronn nannten sich bereits 1222 Herren von H. (Huchelheim). Im 15.
Jahrhundert ging die Burg von der Propstei Ellwangen zu Lehen. 1466 und 1502
erwarb der Deutsche Orden die Anteile der Wittstadt und Capler von Oedheim bzw.
Cappler von Oedheim, 1590 die Propstei Ellwangen die gesamte zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben zählende Herrschaft.
Über Württemberg gelangte H. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 157; Hölzle, Beiwort 80; Schulz 275.
Heuß (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die H. mit dem 1729 erworbenen Trunkelsberg zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. S. Hausen (,Hausner).
L.: Hölzle, Beiwort 58.
Hevel (Reichsritter). Die H. waren seit der
Aufnahme des Reichshofrates Heinrich Edler Herr von H. in die
Reichsritterschaft von 1699 bis etwa 1737 Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 206.
Hirrlingen (reichsritterschaftlicher Ort),
Hürrlingen. H. südlich Rottenburgs zählte zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben
und kam 1805 an Württemberg.
L.: Wolff 509.
Hirschhorn (Herren, Reichsritter,
reichsritterschaftlicher Ort). Vermutlich um 1200 entstand die Burg H. am
Neckar. Die danach benannten Herren von H. hatten Pfandschaften über Mosbach,
Sinsheim und Weißenburg sowie weitere Güter. 1317 wurde die Burg H. dem
Erzstift Mainz geöffnet. H. zählte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben, doch waren die Herren von H.
bis etwa 1650 auch im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
1803 kam H. von Mainz an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: Wolff 80, 511; Riedenauer 124; Neumaier 66, 73, 150, 153; Kissinger, F.,
Aus Hirschhorns Geschichte, 1900; Stetten 33; Irschlinger, R., Zur Geschichte
der Herren von Hirschhorn, 1986; Lohmann, E., Die Herrschaft Hirschhorn, 1986.
Hochaltingen (Herrschaft). H. (Haheltingen) bei
Nördlingen war Sitz der Adelsherrschaft H. Seit 1238 unterstand es den
Hürnheim-Niederhaus-Hochaltingen, bei deren Aussterben es über die Erbtochter
1585 an die Freiherren von Welden kam. Seit 1764/1777 gehörte es durch Kauf zu
Oettingen-Spielberg. Die Herrschaft war reichsritterschaftlich (Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben). 1806 kam sie an
Bayern.
L.: Monninger, Das Ries und seine Umgebung, 1892; Hölzle, Beiwort 52.
Hochberg (reichsritterschaftliche Herrschaft). Zwischen 1231 und 1270 ist die Burg H. am Neckar bei Ludwigsburg bezeugt. Den Herren von H. folgte die württembergische Dienstmannenfamilie Nothaft, die 1684 die dem Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben eingegliederte Herrschaft über die Erbtochter den von Gemmingen zubrachte. Diese verkauften 1779 H. mit Hochdorf und Kirschenhardthof (Kirschenhardshof) an Württemberg. S. Baden-Württemberg.
Hofen (reichsritterschaftliche Herrschaft). H. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Hofer von Lobenstein(, Hofer zum Lobenstein)
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die aus Niederbayern
stammenden Freiherren von H. mit dem 1662 erworbenen Wildenstein und
Neustädtlein, Rötlein (Röthlein) und Tempelhof (1699 an Ansbach verkauft) zum
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben, um
1801/1802 auch zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 370, 377;
Riedenauer 124; Schulz 264.
Hoff (Reichsritter)(, Holff). Von 1720 bis
etwa 1737 war der württembergische Obrist-Jägermeister Friedrich Ludwig von H.
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 206.
Höfingen, Truchseß von Höfingen, Truchsess von
Höfingen (Truchsessen, Reichsritter). Höfingen bei Leonberg erscheint auf altem
Siedlungsland spätestens im 11./12. Jahrhundert. Nach ihm nannten sich Herren
von Höfingen, die 1285 Truchsessen Württembergs wurden. Sie gaben Teile
Höfingens an Württemberg ab. 1488 waren sie Mitglied in der Rittergesellschaft
Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1705 zählten sie mit
Wendelsheim zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 149, 206.
Hohenberg (Reichsritter). Die H. waren seit 1640
unter anderem mit dem 1697 von den Ehingen erworbenen Gut Börstingen Mitglied
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben (zuletzt Franz-Joseph-Anton von H. zu Rottenburg, Herr zu
Weitingen, Rohrdorf, Wendelsheim, Wurmlingen und Hirschau, 1727
immatrikuliert). S. Nothaft von H.
L.: Hellstern 206; Kollmer 376.
Hoheneck (Reichsritter). Im 17. Jahrhundert
zählten die H., die bereits im Jahr 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt Jörgenschild,
Teil am Hegau und am Bodensee waren, zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben, im ausgehenden 18. Jahrhundert
mit Monbrunn, Röllbach und Teilen von Sachsenflur zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Wegen Teilen von Helfenberg waren sie von 1597 bis 1629
im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Hölzle, Beiwort 56; Ruch Anhang 4; Winkelmann-Holzapfel 153; Hellstern 206;
Stetten 36; Riedenauer 124; Schulz 264.
Hohenfeld (Reichsritter). Den aus Österreich
stammenden H. gehörten seit 1464 Aistersheim und seit 1537 Almegg in
Oberösterreich. Nach dem 1648 erfolgten Kauf von Mühlhausen an der Enz zählten
sie von 1650 bis 1689 zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben. Von 1654 bis 1678 gehörten sie außerdem dem Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben . Johann Adam von H. starb 1689
ohne Nachkommen. Mit der Hälfte von Eisenbach zählte H. im 18. Jahrhundert zum
Kanton Mittelrheinstrom. des Ritterkreises Rhein.
L.: Genealogischer Kalender, 1753, 547; Hellstern 206; Winkelmann-Holzapfel
153; Schulz 264.
Hohenfreyberg (reichsritterschaftliche Herrschaft). H.
nordwestlich Füssens zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. S. a. Freiberg.
L.: Wolff 509 (fälschlich zum Kanton Hefgau-Allgäu-Bodensee).
Hohenheim (Reichsgrafen). Herzog Karl Eugen von
Württemberg ließ 1774 seine Geliebte Franziska von Adelmannsfelden, geb. von
Bernerdin (10. 1. 1748-1. 1. 1811), zur Reichsgräfin von H. erheben. Sie zählte
mit dem 1640 an die Bernerdin (Bernardin) gelangten Schloss Sindlingen zum
Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau und mit dem 1785 von den Stein
zum Rechtenstein (Stain) erworbenen Mühlhausen an der Enz und dem 1790 von den
Stein zum Rechtenstein (Stain) erworbenen Rittergut Bächingen zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62, 64; Kollmer 381.
Hohenstadt (reichsritterschaftlicher Ort). Um 1147
erscheint das Dorf H. (Hummstat) am Kocher südwestlich von Ellwangen. Am Ende
des 13. Jahrhunderts hatten es die Grafen von Oettingen, die es von 1361 bis
1367 den Herren von Westerstetten und von 1376 bis 1407 den Wöllwarth zu Lehen
gaben. 1407 kam es an Conz Adelmann aus Schwäbisch Hall bzw. Adelmannsfelden.
Er gab 1407 die Hälfte an seine Tochter als Mitgift und veräußerte 1408 die
andere Hälfte an seinen Schwiegersohn Georg Schenk von und zu Schenkenstein
(Schenk von Schenkenstein). 1530 kaufte Hieronymus Adelmann von Adelmannsfelden
Burg und Dorf. 1680 wurde die Familie, die auch Schechingen und Rechberghausen
hatte, zu Reichsfreiherren, 1790 zu Reichsgrafen erhoben. Der zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben zählende Ort kam 1806
an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510; Kaißer, B., Geschichte und Beschreibung der Marktflecken
Hohenstadt und Schechingen, 1867; Mangold, M., Heimatbuch von Hohenstadt, 1953.
Höhnstett (Reichsritter). Generalmajor Quirinus
von H. auf Weitenburg und Sulzau war etwa von 1659 bis 1686 Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 207.
Holdermann von Holderstein (Reichsritter). Von 1607
bis etwa 1623 waren die H. mit dem vom Markgrafen von Baden gekauften Gut
Zumweiler (Weiler) Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben. Von 1560 bis 1599
waren sie wegen Hochdorf im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Hellstern 206; Schulz 264.
Holtz, vom, Holz (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die vom H. mit Aichelberg (1663), Alfdorf (1628/1640),
Bartholomä 1708, Wißgoldingen (1742) und Unterdeufstetten (1742-1761, von den
Rüdinger von Rüdingerfels (Rüdingern von Rüdingerfels) erworben,) zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben. Mit der
Herrschaft Mühringen (Hohenmühringen) erlangten sie bis zum Verkauf an die
Markgrafen von Brandenburg (Ansbach) (1695) die Mitgliedschaft im Kanton Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau. Mit Amlishagen, Hagenhof sowie Teilen von
Limbach, Michelbach und Hengstfeld gehörten sie seit der Mitte des 18.
Jahrhunderts dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 532; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 56, 62; Hellstern 206; Kollmer 370, 377, 380; Winkelmann-Holzapfel 153;
Stetten 36, 183; Riedenauer 124; Schulz 264; Rahrbach 126; Neumaier 164.
Höpfigheim (reichsritterschaftliche Herrschaft). H.
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
und kam bei der Mediatisierung am Beginn des 19. Jh.s an Württemberg und damit
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161.
Horben (Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten
die Freiherren von H. zum Bezirk (Quartier) Allgäu-Bodensee des Kantons Hegau
bzw. Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 82.
Horkheim, Horkenn, Horckheim, Horben?, Hack?
(Reichsritter). Um 1550 zählten die H. (Horkenn von Wallstadt) zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. Wegen Trochtelfingen, Horn, Leinzell und
Haunsheim waren die H. bis 1542 bzw. 1624 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. S. (Horxheim,)
Lemlin von Horkheim, Seybold von Horkheim
L.: Stetten 33; Riedenauer 124; Schulz 264.
Hornberg (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die H., die bereits 1488 Mitglied des Sankt Jörgenschildes, Teil im
Hegau und am Bodensee waren, zum Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch Anhang 4.
Horneck von Hornberg (Reichsritter), Horneck. Im
18. Jahrhundert zählten die H. von Hornberg zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben, 1674-1740 wegen Helfenberg im
Kanton Kocher).
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Schulz 265; Neumaier 150.
Hornstein (Freiherren, Reichsritter). Nach der
Burg H. am Laucherttal bei Sigmaringen nannten sich seit 1244 Herren. Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von H., die bereits 1488 Mitglied der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee waren, mit
der 1579/1623 von Werner von Reischach erworbenen Herrschaft Hohenstoffeln zum
Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. Mit dem
im 14. Jahrhundert erworbenen Göffingen und Grüningen waren sie im Kanton Donau
immatrikuliert. Nachdem sie 1773 von den Freiherren von Rost Göttelfingen und
Vollmaringen und 1770 das halbe Zimmern unter der Burg erlangt hatten, waren
sie damit dem Kanton Neckar inkorporiert. Nach der Erbteilung 1686 entstanden
mehrere Linien (Binningen, Grüningen, Weiterdingen). Die Linie Binningen hatte
Hinterstoffeln, Mittlerstoffeln (Mittelstoffeln) und Binningen, die Linie
Weiterdingen Vorderstoffeln, Schloss und Dorf Weiterdingen, Bietingen und Gut
Homboll, die 1805 an die Linie Binningen gelangten. Die Güter fielen 1806 an
Württemberg, das sie 1810 größtenteils an Baden gab. Damit gelangte das Gebiet
1951/1952 an Baden-Württemberg. Vielleicht waren die H. am Ende des Heiligen
Römischen Reiches auch im Ritterkreis Franken immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592;Schweizer, Geschichte des freiherrlichen
Hauses Hornstein, (in) Archiv für Geschichte, Genealogie, Diplomatik 1846;
Hölzle, Beiwort 59, 60, 64; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St.
Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34; Ruch Anhang 4, 77-80; Riedenauer 124;
Danner, W., Die Reichsritterschaft im Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten
Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert, 1969.
Hornstein zu Binningen (Freiherren, Reichsritter).
1752 zählten die Freiherren von H. mit Hinterstoffeln, Mitterstoffeln
(Mittelstoffeln) und Binningen zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben. 1806 fielen ihre Güter an Württemberg, das sie 1810 an Baden
gab. Damit gelangten sie 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Ruch 82 Anhang 78; Danner, W., Die Reichsritterschaft im
Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert,
1969.
Hornstein zu Grüningen (Freiherren, Reichsritter).
Im Jahre 1752 zählten die Freiherren von H. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 77, 79.
Hornstein zu Weiterdingen (Freiherren,
Reichsritter). Vom 17. bis ins 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von H.
mit Vorderstoffeln, Schloss und Dorf Weiterdingen, Bietingen und Gut Homboll, die
im Erbgang 1805 an die H. zu Binningen gelangten, zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. 1806 fielen die Güter an
Württemberg, das sie 1810 an Baden gab. Damit gelangten sie 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Ruch 18, Anm. 2, 82 und Anhang 80; Danner, W., Die Reichsritterschaft im
Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert,
1969.
Huldenberg (Reichsritter). Von 1722 bis 1743 waren
die H. als Personalisten im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 265.
Humpiß (Freiherren, Reichsritter), Hundbiß. Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von H., die bereits 1488 Mitglied der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee waren, mit
dem im 15. Jahrhundert erworbenen Waltrams zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Ruch Anhang 4.
Humpiß genannt von Ratzenried (Freiherren,
Reichsritter), Humpiß, genannt von Ratzenried. Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren von H., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee waren, mit dem 1453 erworbenen
Ratzenried zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Ruch Anhang 5.
Humpiß von Waltrams (zu Wellendingen) (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert zählte die Familie H. mit Wellendingen zum Kanton
Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 207.
Hürnheim (Reichsritter). Im frühen 16.
Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Von
1542 bis 1586 waren die H. wegen H., Hochaltingen, Abtsgmünd und Utzwingen im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. H. kam an Oettingen und damit 1806 an Bayern.
L.: Stieber; Riedenauer 124; Schulz 265.
Ichenhausen (reichsritterschaftlicher Ort). I. an
der unteren Günz gehörte vom 14. Jahrhundert bis 1574 überwiegend den Herren
von Roth als Lehen Burgaus. 1574 verkauften die Roth an Bernhard vom Stein zum Rechtenstein
(Stain von Rechtenstein) zu Niederstotzingen und Harthausen. Von dessen
Nachkommen fiel das zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben zählende I. 1806 an Bayern.
L.: Wolff 508; Sinz, H., Geschichtliches vom ehemaligen Markt und der nunmehrigen
Stadt Ichenhausen, 1926, Ergänzungsband 1935.
Ifflinger von Graneck (Freiherren, Reichsritter).
Die Freiherren I. waren von 1548 bis 1805 Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
1802 übte die Familie über Lackendorf, das Lehen Württembergs und dem Kanton
Neckar inkorporiert war, die Ortsherrschaft aus.
L.: Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 207, 218; Kollmer 377.
Illereichen (Herrschaft), Illereichheim. Die
Herrschaft I. an der Iller, die von 1771 bis 1778 durch Verkauf von Seiten der
Grafen von Limburg-Styrum an die Grafen Palm gelangt war, gehörte seit dem Ende
des 18. Jahrhunderts über die Grafen Schwarzenberg zum schwäbischen Reichskreis
und zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
1776 erscheint in der Reichsmatrikel der Eintrag I. Mit der Mediatisierung fiel
I. an Bayern.
L.: Wolff 508; Bader, Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen
Entwicklung, 2. unv. A. 1978, 133.
Illertissen (reichsfreie Herrschaft). In
vorgeschichtlich besiedelter Gegend gelegen erscheint I. 954 erstmals (Tussen).
Mindestens seit 1181 unterstand es den Grafen von Kirchberg, die es zeitweise
zu Lehen ausgaben. Von 1520 bis 1756 war es durch Kauf reichsfreie, zum Kanton
Donau des Ritterkreises Schwaben zählende
Herrschaft der Memminger Patrizierfamilie Vöhlin. 1756 fiel es durch Verkauf
der verarmten Vöhlin an Bayern.
L.: Wolff 136, 508; Nebinger, G./Rieber, A., 1000 Jahre Illertissen, 1954;
Habel, H., Landkreis Illertissen, 1967.
Imhoff von Kirchentellinsfurt (Reichsritter),
Im Hoff von Kirchentellinsfurt, Imhof von Kirchtellinsfurt. Von 1610 bis 1702
waren die I. Mitglieder des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. 1659 war Hans Ernst I. mit
Buchenbach im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Hellstern 207; Schulz 265.
Imhoff zu Untermeitingen (Reichsritter), Imhof
zu Untermeithingen. 1752 zählten die I. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 78.
Jäger von Gärtringen (Reichsritter). Die J.
waren von 1592 bis 1711 (seit 1679 mit Rübgarten) Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben. Wegen des württembergischen Lehens Höpfigheim waren die J. von
1578 bis 1678/1683 im Kanton Kocher immatrikuliert. Sie hatten von 1606 bis
1649 auch Güter zu Ebersberg.
L.: Hellstern 207; Schulz 265.
Jagstheim (Reichsritter), Jaxtheim. Im 17. und 18.
Jahrhundert zählten die J. mit Erlabronn zum Kanton Steigerwald, seit dem 16.
Jahrhundert wegen Obermögersheim zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken,
um 1700 zum Kanton Baunach, vielleicht zum Kanton Odenwald sowie wegen
Utzmemmingen und Ederheim (1542-1584) bzw. von 1652 bis 1666 als Personalisten
zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Bechtolsheim 13, 195; Riedenauer 124; Schulz 265;
Rahrbach 138.
Janowitz (Reichsritter). Um 1581 war Hermann von
J. zu Ditzingen, Obervogt zu Sachsenheim, Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Zeitweise war die Familie wegen Ditzingen, das 1951/1952 über Württemberg zu
Baden-Württemberg kam, auch im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Hellstern 207; Schulz 265.
Jettingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). J.
an der Mindel bei Günzburg unterstand ursprünglich dem Hochstift Augsburg und
den Markgrafen von Burgau. Als deren Lehen kam es im 13. Jahrhundert an die
Ministerialen von J. (Uettingen). Ihnen folgten von 1351 bis 1469 die
Knöringen, dann bis 1747 die Stein zu Ronsberg (Stain zu Ronsberg), welche die
Herrschaft Eberstall mit Oberwaldbach, Ried und Freihalden hinzuerwarben, und
ab 1748 die Schenk Freiherren von Stauffenberg. Die reichsritterschaftliche
Herrschaft zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. 1806 fiel J. an Bayern.
L.: Wolff 508; Hartmann, C., Ortsgeschichte der Marktgemeinde Jettingen, 1953.
Jungken genannt Münzer von Morenstamm
(Reichsritter). Von 1766 bis 1790 waren die J. wegen Gütern in Adelmannsfelden
Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 265.
Kaltenburg (reichsritterschaftliche Burg). Die Burg K. am Übergang einer Römerstraße über die Lone bei Niederstotzingen wird um 1240 erstmals erwähnt. Nach ihr nannten sich ministerialische Herren von K. Um 1349 saß auf der Burg ein Vogt der Grafen von Helfenstein. Graf Ulrich der Jüngere verkaufte K. als Inhaber der Herrschaft Heidenheim an die Riedheim, die sie 1393 Bayern-Ingolstadt zu Lehen auftrugen. Von 1496 bis 1821 war die zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben zählende Burg in Händen der Riedheim-Remshart. 1806 kam sie an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Kaltental (Reichsritter), Kaltenthal. Im 18.
Jahrhundert zählten die K. unter anderem mit dem 1722 verkauften Hofgut
Steinächle (Steinachlin) zum Ritterkreis Schwaben.
Wegen Aldingen (14. Jh.-1746), Mühlhausen am Neckar (bis 1582) und Oßweil (bis
1647) war die Familie im Kanton Kocher immatrikuliert. An der Wende vom 17. zum
18. Jahrhundert gehörte sie auch zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Kollmer 378; Riedenauer 124; Schulz 265.
Karpfen (Reichsritter), Karpffen. Von 1548 bis
zu ihrem Aussterben 1663 zählten die K. mit Hausen ob Verena und Rietheim zum
Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwad-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 154, 207.
Katzenstein (Herrschaft). Nach der Burg K. bei
Heidenheim nannten sich seit Anfang des 12. Jahrhunderts Vasallen der Grafen von
Dillingen, die später nach Dillingen wechselten, seit 1252 ein Zweig der Edlen
von Hürnheim, der 1354 K. an die Grafen von Oettingen verkaufte. Sie
verpfändeten K. zeitweise an die Grafen von Helfenstein und belehnten 1382
Berthold von Westerstetten, wozu 1453/1469 Dunstelkingen kam. 1572/1589
verkauften die Erben der Linie Westerstetten-Katzenstein die zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben zählenden Eigengüter
an Oettingen, an das 1632 auch die Lehen zurückfielen. Zeitweilig war K. nach
1662 Sitz einer Seitenlinie Oettingen-Balderns (Oettingen-Baldern-Katzenstein).
Mit Erlöschen der Linie Oettingen-Baldern kam K. 1798 an Oettingen-Wallerstein,
1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 177; Hölzle, Beiwort 52; Seitz, A., Zur Entstehungsgeschichte von
Burg Katzenstein, Jb. d. hist. Ver. Dillingen 72 (1970).
Kechler von Schwandorf (Freiherren,
Reichsritter). Die K. waren bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft St.
Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1805 - davon bis 1748 mit dem
Rittergut Diedelsheim - gehörten sie dem Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben an. Im Jahre 1802 übten sie die
Herrschaft über die dem Kanton Neckar inkorporierten Ortschaften Obertalheim
und Untertalheim, beides Lehen Österreichs, sowie Unterschwandorf aus.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 64, Hellstern 207, 218f.;
Kollmer 378.
Keller von Schleitheim (Reichsritter), Keller
von Schlaitheim. Von 1642 bis 1805 zählten die K. unter anderem bis etwa 1736
mit dem Rittergut Neckarhausen und bis 1750 mit dem an die Raßler von
Gamerschwang (Raßler, Rassler) verkauften Gut Lützenhardt zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 207; Kollmer 378.
Kempten (gefürstete Abtei, Fürststift,
Residenz). K. an der Iller wird erstmals als spätkeltische Siedlung Cambodunum
(um Christi Geburt) von Strabo erwähnt. 15 v. Chr. wurde es von den Römern
erobert, die dort eine Siedlung mit Markt, Tempeln und Thermen errichteten, die
ihrerseits im 3. Jahrhundert von den Alemannen zerstört wurde. 742/743 gründete
vielleicht das Kloster Sankt Gallen in Kempten eine Zelle und 752 ein
Benediktinerkloster, das karolingisches Eigenkloster wurde. 1062 bestätigte
König Heinrich IV. seine durch mehrfache Vergabungen (vor 963 Augsburg, 1026
Schwaben, 1065 Rheinfelden) bedrohte Reichsunmittelbarkeit. 1348 wurde der Abt
als Fürstabt betitelt, 1360 wurde das Kloster von Kaiser Karl IV. zum
Fürststift erhoben, das 1419 exemt wurde. Sein Herrschaftsgebiet entwickelte
sich aus einer dem Kloster durch Kaiser Karl dem Großen im 9. Jahrhundert
verliehenen Immunität, die zwischen 1062 und 1213 zur Grafschaft erhoben wurde.
1213 gingen durch Verleihung König Friedrichs II. die zuletzt von den Staufern
ausgeübten Grafenrechte und Vogteirechte an den Abt über. Weitere Käufe
rundeten im 17. und 18. Jahrhundert das Gebiet ab. Bis 1803 war dann das
Fürststift nach dem Hochstift Augsburg das größte geistliche Herrschaftsgebiet
in Ostschwaben. Es gehörten bei der Säkularisation (1803) zum Stift die 1728
mit Stadtrecht ausgestattete sogenannte Stiftsstadt unmittelbar vor den Toren
der Reichsstadt K. und die Marktflecken Sulzberg, Unterthingau (Thingau),
Günzburg (Obergünzburg), Ronsberg, Dietmannsried, Grönenbach, Legau, Altusried
und Buchenberg sowie Martinszell (Sankt Martinszell) und die Herrschaften
Wagegg, Westerried, Rothenstein, Kalden (Calde),
Theinselberg-Hetzlinshofen-Herbishofen (Teisselberg-Hetzlingshofen-Erbishofen),
Hohenthann (Hohentann) und Kemnat (Kemnath) Das Gebiet war in die acht
Pflegämter Sulzberg und Wolkenberg, Unterthingau, Kemnat, Liebenthann oder
Günzburg (Obergünzburg), Falken, Grönenbach, Hohentann oder Lautrach und das
Pflegamt diesseits der Iller gegliedert. Als Exklave unterstand dem Abt auch
die Obervogtei Binswangen. Wegen Lautrach (Lauterach) und Langenegg zählte der
Abt zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Für einen Teil der
Eingesessenen war er gegeüber den Kantonen Hegau und Donau steuerpflichtig.1803
fiel das Stift mit 18 Quadratmeilen weitgehend geschlossenem Gebiet und 40000
Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 2158; Zeumer 552 II a 28; Wallner 685 SchwäbRK 7; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F5, III 38 (1789) D4; Ruch Anhang 82; Wagner, F., Die
Römer in Bayern, 4. A. 1928; Rottenkolber, J., Geschichte des hochfürstlichen
Stiftes Kempten, 1933; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten
Reiches, 1938; Weitnauer, A., Kempten 1949; Schwarzmaier, H., Königtum, Adel
und Klöster im Gebiet zwischen Iller und Lech, 1961; Dertsch, R., Stadt- und
Landkreis Kempten, 1966; Blickle, P., Kempten, 1968: (in) Historischer Atlas
von Bayern, Teil Schwaben; Hermann, N., Kempten und das Oberallgäu, 2. A. 1984;
Geschichte der Stadt Kempten, hg. v. Dotterweich, V., 1989; Böck, F., Kempten
im Umbruch, 1989; Fahlbusch, F., Kempten, LexMA 5 1990, 1103; Walter, M., Das
Fürststift Kempten, 1995; Bürgerfleiß und Fürstenglanz, hg. v. Jahn, W. u. a.,
1998; Petz, W. Zweimal Kempten, 1998; Böck, F., Ein Einzelfall? (in) Suevia
Sacra, hg. v. Liebhart, W. u. a., 2001; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 666, 1, 2,292.
Killinger (Freiherren, Reichsritter). Um 1790
waren die Freiherren von K. mit Eschenau Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 63; Winkelmann-Holzapfel 154.
Kirchentellinsfurt (reichsritterschaftlicher Ort). 1007 gab König Heinrich II. K. bei Tübingen an das Hochstift Bamberg. Von dort kam der durch Aufnahme des Ortsnamens Tälisfurt von anderen Kirchheimnamen unterschiedene Ort an die Grafen von Hohenberg und 1381 an Habsburg bzw. Österreich. K. steuerte zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben, bis Württemberg 1769 die Rechte ablöste. Über Württemberg gelangte K. 1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. Imhoff (Im Hoff) von K.
Kisslegg (Herrschaft), Kißlegg. K. im Allgäu
wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts als Ratboticella
gegründet. Im 9. Jahrhundert war dort der Haupthof des Klosters Sankt Gallen im
Nibelgau. 1227 nannten sich die 1135 bezeugten klösterlichen Meier nach der
hier erbauten Burg von K. (Kiselegge). Sie erlangten die Klostergüter und das
Niedergericht über K., Immenried, Waltershofen und Eintürnen als Lehen. Um 1300
wurden sie von den Herren von Schellenberg beerbt, die hier eine Linie
begründeten. 1381 wurde die Herrschaft geteilt. Ein Teil kam 1708 an
Waldburg-Wolfegg (Waldburg-Wolfegg-Waldsee). Der andere Teil gelangte über die
Sulzberg (1428), Freyberg (1525), Paumgarten (1592), Khuen-Belasi und
Waldburg-Trauchburg (1669) 1793 an Waldburg-Zeil-Wurzach. Die Herrschaft war
dem Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben der Reichsritterschaft
steuerbar. 1806 fiel K. an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 200, 509; Wallner 685f. SchwäbRK 12, 26 a; Der Kreis Wangen, 1962;
Müller, S., Kißlegg im Allgäu, 1974.
Knebel von Katzenelnbogen (Freiherren,
Reichsritter). Im späten 16. Jahrhundert und im 17. Jahrhundert gehörten die K.
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren K. mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim und Neuweier
(Neuweyer) zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein sowie zum Ort
(Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (1802 Philipp Franz K.).
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Zimmermann 75; Winkelmann-Holzapfel 154; Riedenauer 124; Neumaier 73.
Kniestedt (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von K. mit dem 1701 erworbenen Heutingsheim
und dem 1765 erworbenen Schaubeck samt Kleinbottwar zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Von 1771 bis 1805 waren sie
mit dem 1706 erworbenen Rübgarten auch im Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenauimmatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62, 64,; Hellstern 208,
218; Kollmer 376f.; Schulz 265.
Knöringen (Freiherren, Reichsritter). Die
Freiherren von K. waren mit der 1545 erworbenen Herrschaft Kreßberg (Krießberg)
samt Marktlustenau (Lustenau) bis 1805/1806 Mitglied des Kantons Altmühl des
Ritterkreises Franken. Außerdem zählten sie zum Ritterkreis
Schwaben (1605-1662 mit Wildenstein zum Kanton Kocher).
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 55; Winkelmann-Holzapfel 154; Riedenauer 125; Schulz 266.
Kocher (Kanton, Ritterkanton). Der Kanton K.
gehörte zum Ritterkreis Schwaben der Reichsritterschaft.
L.: Wolff 510; Schulz, T., Das Fürststift Ellwangen und die Ritterschaft am
Kocher, Ellwanger Jb. 31 (1985/1986); Schulz, T., Die Mediatisierung des
Kantons Kocher, Zs. f. württemberg. LG. 47 (1988).
Kolb von Rheindorf (Reichsritter). Bis ins
frühe 17. Jahrhundert waren Kolb im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die K., davon bis 1711 mit
dem Rittergut Kreßbach (Krießbach), zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Stieber; Hellstern 208; Kollmer 378; Riedenauer 125.
Königsbach (reichsritterschaftlicher Ort). K.
zwischen Karlsruhe und Pforzheim erscheint erstmals in einer um 1150
gefälschten Urkunde des Klosters Reichenau. Die zuerst 1252 belegten Herren von
K. waren im 14. Jahrhundert Vasallen der Markgrafen von Baden. 1399 waren zwei
Drittel Königsbachs Lehen Brandenburgs, ein Drittel Lehen Badens. Seit 1518
hatten die Herren von Venningen sieben Zwölftel als Lehen Brandenburgs, fünf
Zwölftel der Markgraf von Baden. Die Herren von Venningen verkauften 1650 ihre
Zwölftel an Daniel Rollin de Saint André (Daniel Rollin de Saint-André). Der
zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben
steuernde Ort fiel 1806 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511.
Königsegg-Rothenfels (Grafen, Reichsritter). (Die Burg
Rothenfels [Rotenfels) bei Immenstadt unterstand am Ende des 11. Jahrhunderts
den Grafen von Buchhorn, nach denen sie die Welfen beanspruchten, aber an die
Grafen von Kirchberg herausgeben mussten. 1243 kaufte Kaiser Friedrich II. die
gesamte Albgaugrafschaft und überließ vermutlich den Herren von Schellenberg
Rothenfels als Reichslehen. 1332 kam die Burg an die Grafen von
Montfort-Tettnang, unter denen 1471 Rothenfels zur Grafschaft erhoben wurde.)
Die Grafschaft K. wurde 1565 an die Herren von Königsegg verkauft, die dort
1588 die Linie K. gründeten. Sie umfasste Rothenfels und die Herrschaften
Staufen und Werdenstein (1785). Herrschaftsmittelpunkt war Immenstadt. Wegen Stein
und Bräunlings (Breunlings) zählten die Grafen zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben. Die Güter der Rothenfelser Linie wurde 1804 gegen Güter in
Ungarn an Österreich gegeben. Durch den Frieden von Pressburg kamen sie an
Bayern.
L.: Ruch Anhang 82; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten
Reiches, 1938; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St. Jörgenschild in
Schwaben, 1941, 34; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen
Entwicklung, 2. unv. A. 1978.
Konstanz (Hochstift, Residenz). Nach Verlegung
des Bistums Aventiacum von Avenches nach Windisch (Vindonissa) wurde im
alemannisch gewordenen Teil des Bistums vielleicht zwischen 550 und 590 in K., wo
vermutlich nach 300 (Constantius II. [337-361]) ein römisches Kastell mit dem
im 6. Jahrhundert überlieferten Namen Constantia errichtet worden war, ein
Bistum eingerichtet (Bischof Gaudentius †613), das sich bald zum größten
deutschen Bistum entwickelte (Breisgau, Waiblingen, Ulm, Oberstdorf, Bodensee,
Glarus, Brienz, Thun, Aarau, genauer Umfang erst 1275 beschrieben). Es
unterstand zunächst Besançon, seit der Mitte des 8. Jahrhunderts Mainz. Ihm
gelang zwar die Eingliederung der Propstei Öhningen (1155), doch verlor es
schon 1192 die Herrschaft über die Stadt K. Insgesamt glückte ihm im Wettbewerb
mit Habsburg (Österreich) und Wittelsbach (Bayern) nur der Ausbau eines
kleinen, zeitweise stark verschuldeten Hochstifts zu beiden Seiten des
Bodensees (am Ende des 18. Jahrhunderts insgesamt 22 Quadratmeilen mit 50000
Einwohnern). Altes Bischofsgut waren neben Meersburg (1113 Merdesburch, vor dem
12. Jahrhundert an das Hochstift) das in der Gegenwart auf der schweizerischen
Seite liegende Gottlieben sowie Bischofszell und Horn. Dazu kamen zu
verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Händen Gaienhofen, die Herrschaft
Bohlingen, die Obervogtei Güttingen, die Herrschaft Homburg mit Stahringen,
Ittendorf und Ahausen, Klingnau und Zurzach, Markdorf (1354 Kauf), die
Obervogtei Öhningen, die Herrschaft Rosenegg, die Herrschaft Konzenberg in der
östlichen Baar und die Herrschaft Liebburg. Die Reformation führte bald zu
schweren Einbußen der Diözese (Schweiz, Württemberg, Ulm, Esslingen [Eßlingen],
Reutlingen). 1540 gewann K. das Kloster Reichenau. Von 1526 bis 1803 residierte
der zum schwäbischen Reichskreis gehörige Bischof in Meersburg. Im 18.
Jahrhundert zählte er wegen Homburg und Stahringen zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. 1803 fielen die rechtsrheinischen
Gebiete des Hochstifts an Baden. Das Bistum wurde 1821 zugunsten des neuen
Erzbistums Freiburg im Breisgau aufgelöst.
L.: Wolff 155; Zeumer 552 II a 12; Wallner 686 SchwäbRK 27; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) E5, III 22 (1648) D5, III 38
(1789) C4; Ruch Anhang 77; Regesta episcoporum Constantiensium, hg. v. d. Bad.
hist. Komm. Bd. 1ff. 1886ff.; Ahlhaus, J., Die Landdekanate des Bistums
Konstanz im Mittelalter, 1929, Neudruck 1961; Isele, E., Die Säkularisation des
Bistums Konstanz, 1933; Fleischhauer, M., Das geistliche Fürstentum Konstanz
beim Übergang an Baden, 1934; Feger, O., Das älteste Urbar des Bistums
Konstanz, 1943; Dann, W., Die Besetzung des Konstanzer Bischofsstuhls von der
Gründung des Bistums bis zur Reformation, Diss. phil. Heidelberg 1950; Tüchle,
H., Kirchengeschichte Schwabens, Bd. 1 1950; Reinhardt, Die Beziehungen von
Hochstift und Diözese Konstanz zu Habsburg-Österreich in der Neuzeit, 1966;
Burbach, R., Die Reformation in den freien Reichsstädten Lindau und Konstanz,
1983; Die Bischöfe von Konstanz, hg. v. Kuhn, L. u. a., Bd. 1f. 1988; Bischof,
F., Das Ende des Bistums Konstanz. Hochstift und Bistum im Spannungsfeld von
Säkularisation und Suppression, 1989; Maier, K., Das Domkapitel von Konstanz und
seine Wahlkapitulationen, 1990; Zimpel, D., Die Bischöfe von Konstanz im 13.
Jahrhundert (1206-1274), 1990; Maurer, H., Konstanz, LexMA 5 1991, 1399ff.;
Degler-Spengler, B., Der schweizerische Teil der ehemaligen Diözese Konstanz,
1994; Derschka, H., Die Ministerialen des Hochstifts Konstanz, 1999; Die
Konstanzer Bischöfe vom Ende des 6. Jahrhunderts bis 1206, bearb. v. Maurer,
H., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 548, 1, 2, 306; Bihrer, A., Der Konstanzer Bischofshof
im 14. Jahrhundert, 2005.
Kraichgau (Kanton, Ritterkanton). Ausgehend vom
Gau Kraichgau bildete sich an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit ein Kanton
K. des Ritterkreises Schwaben der
Reichsritterschaft, zu dem aber auch Orte anderer frühmittelalterlicher Gaue
gehörten.
L.: Wolff 510; Kolb, A., Die Kraichgauer Ritterschaft unter Kurfürst Philipp
von der Pfalz, 1909; Press, V., Die Ritterschaft im Kraichgau zwischen Reich
und Territorium 1500-1683, ZGO 122 (1974); Die Kraichgauer Ritterschaft in der
frühen Neuzeit, hg. v. Rhein, S., 1993.
Kroneck (Reichsritter). Wegen des Erwerbs eines
Teiles der Ganerbschaft Bönnigheim zählten die K. 1654 zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. Croneck.
L.: Schulz 266.
Kuefstein, Kufstein (Grafen). Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörten die Grafen von K., die mit den Herren von Spitz verwandt
sind, in der Wachau begütert waren und 1620 wegen ihres Übertritts zum
Protestantismus in Niederösterreich geächtet wurden, zu den schwäbischen Grafen
der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags. Außerdem zählten sie
zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Zeumer 554 II b 61, 19.
Landenberg (Reichsritter). Die L. waren vom Anfang des
16. Jahrhunderts bis etwa 1654 Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
1531 hatten sie auch die dem Kanton inkorporierte Herrschaft Schramberg. Sie
zählten außerdem zum Ritterkreis Unterelsass und zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hellstern 148, 208.
Landsee (Reichsritter). Von 1680 bis 1788
zählten die L. mit dem Rittergut Glatt zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 208.
Lang (Reichsritter)(, Lang von Leinzell). Die
aus Augsburger Patriziergeschlecht stammenden L. zählten mit dem im 1636
erworbenen ellwangischen Lehen Leinzell und den 1657 von den Adelmann
erworbenen Gütern Dewangen, Reichenbach, Faulherrnhof und Rodamsdörfle zum
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 362, 371, 375, 378; Schulz 266.
Lasser genannt von Halden (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von L. mit dem 1765
erworbenen und 1798 an die Freiherren von Lassberg und von Deuring gelangten
Autenried zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
(Autenried fiel an Bayern.)
L.: Hölzle, Beiwort 59.
Laubenberg (Reichsritter). Von 1578 bis 1584 war
Hans von L. wegen Steinbach im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 266.
Laupheim (Herrschaft, reichsritterschaftlicher
Ort). Nach dem 778 erstmals erwähnten L. (Louphaim) an der Riss nannten sich
seit 1110 bezeugte Herren von L., die im Dienst der Grafen von Kirchberg standen.
Die Herrschaft L. kam von den Staufern über die Truchsessen von Waldburg und
die Herren von Waldsee 1331 an Österreich, das 1407 die Herren von Ellerbach,
die 1362 das Pfand erlangt hatten, damit belehnte. Nach dem Aussterben der
Ellerbach fiel die zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben zählende Herrschaft 1582 an die Welden, 1806 an Württemberg und
damit L. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508; Schenk, G., Laupheim, 1976; Diemer, K., Laupheim, 1979.
Laymingen (Reichsritter). Die aus Bayern
emigrierten L. waren wegen des württembergischen Lehens Lindach seit 1592 im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. 1616 wurde die Familie, die 1679 erlosch, mit Bodelshofen
belehnt. Von etwa 1628 bis 1727 waren L. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 208; Schulz 266.
Leiher von Talheim (Reichsritter). Die L.
zählten von 1563 bis 1614 zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Schulz 266.
Lemlin von Horkheim (Reichsritter). Die L.
waren von 1542 bis 1640 wegen Talheim und Horkheim im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Über
Württemberg kam Horkheim 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 266.
Lenz von Lenzenfeld (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren L. mit dem 1785 erworbenen und 1790
an Freiherrn von Bodman gelangten Schlatt unter Krähen und dem 1791 an
Freiherren von Stotzingen gelangten Wiechs zum Kanton Hegau bzw.
Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 60.
Leonrod (Grafen, Reichsritter). Vom 16. bis zum
18. Jahrhundert zählten die Grafen von und zu L. mit Leonrod, Hornsegen,
Neudorf, Muggenhof (Mugenhof) und Stein zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
Wegen Ballmertshofen, das nach 1650 an Saint Vincent gelangte, waren sie im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 542; Stieber; Roth von
Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 212; Riedenauer 125; Schulz 266; Rahrbach 150;
Fürstenhöfer, V., Im Bannkreis der Bibert und Methlach, 1932.
Leupolz (Herrschaft). L. bei Wangen wird
erstmals 1229 (Lipoltes) erwähnt. Die Herren von L. waren vermutlich
Ministeriale von Sankt Gallen. 1411 wurde die Herrschaft L. unter den Vögten
von Summerau mit der namengebenden Herrschaft Praßberg vereinigt. 1721 ging die
vereinigte, zum Ritterkanton Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises
Schwaben steuerbare Herrschaft an die Freiherren von Westernach, 1749 an
die Erbtruchsessen von Waldburg-Wolfegg-Wolfegg (Waldburg-Wolfegg) und 1806 an
Württemberg, womit L. 1951/1952 zu Baden-Württemberg gelangte.
L.: Hölzle, Beiwort 54.
Leutrum von Ertingen (Freiherren, Reichsritter).
Die Freiherren L. zählten bereits 1488 zur Gesellschaft St. Jörgenschild, Teil
am Neckar. Von 1548 bis 1805 waren sie mit Kilchberg, Wankheim, Kreßbach
(Krespach), Eck und Unterriexingen, Heidach (Haydach), Liebeneck und Nippenburg
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. 1802 übten sie über das dem
Kanton Neckar inkorponierte markgräflich badische Lehen Würm die Herrschaft
aus. Von 1723 bis 1776 waren die L. wegen des 1721 erworbenen und 1755
verkauften Filseck im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 530; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 64; Hellstern 208, 218; Kollmer 378; Schulz 266.
Leyden (Reichsritter). Von 1763 bis 1805
zählten die L. als Personalisten zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Schulz 266.
Liebenfels (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von L. mit Beuren/Aach, Teilen von Gailingen
und Worblingen zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben. 1806 fielen ihre Güter an Württemberg, das sie 1810 an Baden
abtrat. 1951/1952 gelangten sie zu Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Ruch Anhang 77.
Liebenstein (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die seit 1243 bezeugten Freiherren von L. (Archiv 1678
teilweise an Württemberg) mit Buttenhausen (1782 von den Freiherrn von
Gemmingen erworben), zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. Wegen des halben Köngen waren sie dem Kanton Neckar
inkorporiert. Mit dem 1467 erworbenen Jebenhausen sowie mit den später
aufgegebenen Gütern Eschenbach, L., Schlat, Steinbach und Teilen von Bönnigheim
waren sie auch Mitglied im Kanton Kocher. L., Kaltenwesten und Ottmarsheim
kamen an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 533; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59, 62; Hellstern 208; Kollmer 379; Schulz 267; Archiv der Freiherren
von Liebenstein, Jebenhausen, bearb. v. Burkhardt, M. u. a., 2001; Neumaier
153.
Liechtenstein (Reichsritter). Die L. zählten bereits
1488 zur Gesellschaft St. Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1663 waren
sie Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 208.
Lierheim (Reichsritter). Wegen Hohenstein war
Sebastian von L. von 1542 bis 1567 Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 267.
Liesch von Hornau (Reichsritter). Von 1581 bis
1604 waren die L. Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 208.
Linck von Kirchheim (Reichsritter). Wegen
eines 1608 erworbenen Freigutes zu Kirchheim waren die L. von 1611 bis 1684 im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Schulz 267.
Lindach (reichsritterschaftliche Herrschaft). L. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Linden (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die L. zum Ritterkreis Rhein. Von 1800 bis 1805 war der
Kammergerichtsassessor Franz Joseph Freiherr von L. in Wetzlar Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hellstern 208.
Lomersheim (Reichsritter). 1567 war Dietrich von L.
wegen Hohenstein im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 267.
Lützelburg (Reichsritter). Von 1654 bis in das 18.
Jahrhundert waren die L. Mitglied im Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 209.
Macaire (Reichsritter). Der in Pforzheim lebende
Jean de M. war 1686 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 209.
Magolsheim (reichsritterschaftliche Herrschaft). M. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam zunächst zu zwei Dritteln, danach ganz an Württemberg und damit das Gebiet 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Massenbach (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von M. mit M. zum Kanton Kraichgau sowie
1564-1697 mit Ebersberg zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben. M. kam über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63; Winkelmann-Holzapfel
156; Schulz 267; Rahrbach 93.
Megenzer von Felldorf (Reichsritter). Die M.
waren bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft St. Jörgenschild, Teil am Neckar.
Von 1548 bis etwa 1686 waren sie im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert. Letztes Kantonsmitglied war Philipp Jacob M. zu
Mühlen und Egelstal. Von 1648 bis 1656 zählte Hans Kaspar von M. wegen
Schaubeck und Kleinbottwar zum Kanton Kocher.
L.: Schulz 267; Hellstern 209.
Mendel von Steinfels (Reichsritter). Georg M.
war um 1654 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 209.
Menzingen, Mentzingen (Freiherren, Reichsritter).
Die noch in Menzingen im Kraichtal bei Karlsruhe ansässige Adelsamilie
Mentzingen erscheint im 13. Jahrhundert. Ihre Angehörigen waren im 14. und 15.
Jahrhundert vor allem bei den Pfalzgrafen bei Rhein und an den Domkirchen von
Worms und Speyer tätig. Im 18. Jahrhundert gehörten die Freiherren von M. mit
M. und Gondelsheim (Gundelsheim) zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Von 1681 bis 1731 waren sie
wegen des ererbten Bodelshofen Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Außerdem zählten sie zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland). Der Ort M. gelangte über Baden
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 534; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Hölzle, Beiwort 37, 63; Winkelmann-Holzapfel 157; Schulz 267; Archiv der
Freiherren von Mentzingen, Schlossarchiv Mentzingen. Urkundenregesten
1351-1805, bearb. v. Armgart, M., 2007.
Merz von Staffelfelden (Reichsritter). Rochus
M. zu Schramberg war im 16. Jahrhundert mit Schramberg Mitglied im Kanton
Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 148, 209.
Metternich zur Gracht, Wolff-Metternich zur Gracht
(Grafen, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert gehörten die Grafen Wolff M., die
von den Grafen Metternich abstammten und sich nach dem Schloss zur Gracht in
Liblar südwestlich Kölns nannten, mit dem 1638 erworbenen Flehingen zum Kanton
Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 63.
Mock von Balgheim, Möckh von Balgheim
(Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert waren die M. Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 209.
Montfort (Grafen). Nach der um 1200 erbauten Burg
M. bei Götzis in Vorarlberg nannte sich seitdem ein schwäbisches, die um 1160
ausgestorbenen Grafen von Bregenz (Udalrichinger) bzw. Pfalzgrafen von Tübingen
um 1200 (nach 1182) beerbendes Grafengeschlecht. 1258 spalteten sich die Grafen
von Werdenberg (mit Bludenz) ab. 1258/1260 bzw. 1267/1270 teilte sich M. in die
Linien Montfort-Feldkirch (bis 1390), Montfort-Bregenz (bis 1338, beerbt von
Montfort-Tettnang) und Montfort-Tettnang, von der 1354 eine jüngere Linie
Tettnang (bis 1574) und eine jüngere Linie Bregenz (bis 1787) ausgingen. Die Grafen
zählten 1488 zur Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am
Bodensee, später wegen Schomburg zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee,
Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
Von den umfangreichen Gütern am Bodensee und Alpenrhein sowie im Voralpengebiet
gingen die meisten an die Grafen von Habsburg (Feldkirch 1375/1379, Bregenz
1451/1523). 1565 wurde Rothenfels an Königsegg veräußert, 1779/1780 Tettnang an
Österreich verkauft. 1787 starben die Grafen aus. Wegen der Grafschaft M.
(Menthor) zählte Österreich am Ende des 18. Jahrhunderts zu den schwäbischen
Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags. 1816 ernannte
der König von Württemberg seinen Schwiegersohn (Jerôme Bonaparte 1784-1860),
dessen Nachkommen in der Gegenwart in Frankreich leben, zum Fürsten von M.
L.: Wolff 39; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5; Ruch Anhang 3, 82;
Vanotti, J. v., Geschichte der Grafen von Montfort und von Werdenberg, 1845;
Roller, O., Die Stammtafel der Grafen von Montfort bis zum Anfang des 15.
Jahrhunderts, ZGO 53 (1899); Bilgeri, B., Geschichte Vorarlbergs, Bd. 1ff.
1971ff.; Die Montforter, 1982 (Katalog); Burmeister, K., Montfort, LexMA 6
1992, 805; Burmeister, K., Die Grafen von Montfort, 1997.
Moser von Filseck (Reichsritter). Von 1617 bis
1673 waren die M. wegen Oberensingen im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 267.
Mühlhausen (Reichsdorf?, reichsritterschaftlicher
Ort). Vielleicht wird M. an der Enz bereits 789/792 in der Überlieferung
Lorschs genannt. Seit 1233 erwarb das Kloster Maulbronn Güter. 1508 verzichtete
Maulbronn auf die Ortsherrschaft, die danach an verschiedene Reichsritter kam
(u. a. Thumb von Neuburg). 1785 gelangte das zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben zählende M. an Württemberg und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Dacheröden 174; Hugo 475
Münch (Reichsfreiherr, Reichsritter). Bankier
von M. stammte aus alten Patriziergeschlechtern der Reichsstädte Augsburg,
Frankfurt, Ulm und Memmingen und wurde 1788 von Kaiser Joseph II. in den
Reichsfreiherrenstand erhoben. Nach dem Erwerb der Herrschaft Mühringen
(Hohenmühringen), Egelstal, Wiesenstetten und einem Teil von Mühlen war er von
1790 bis 1805 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Mit dem 1748 von den Leutrum
von Ertingen erworbenen Filseck gehörte er auch dem Kanton Kocher an.
L.: Hölzle, Beiwort 62, 64; Hellstern 209, 218f.; Kollmer 378.
Münchingen (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten
die M. mit dem 1700 an die Nettelhorst verkauften Schlossgut Bittenfeld zum
Kanton Kocher und mit dem 1709 an die Tessin verkauften Gut Hochdorf und dem
1733 an die Harling verkauften Gut und Schloss M. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Kollmer 379; Hellstern 209; Heimatbuch Münchingen, 1973.
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau (Kanton,
Ritterkanton). Der Kanton N. ist eine Untergliederung des Ritterkreises Schwaben. Der Ort (Bezirk) Neckar (Neckar-Schwarzwald)
hatte seine Kanzlei in Tübingen, der Ort (Bezirk) Ortenau (an der Ortenau) in
Kehl.
L.: Wolff 509; Kullen, S., Der Einfluss der Reichsritterschaft auf die
Kulturlandschaft im mittleren Neckarland, 1967.
Neckar-Schwarzwald (Ort, Bezirk) ist ein Bezirk im Kanton
Neckar des Ritterkreises Schwaben. Er hatte
seine Kanzlei in Tübingen, während der Ort (Bezirk) Ortenau (an der Ortenau)
die Kanzlei in Kehl hatte.
L.: Wolff 509; Kullen, S., Der Einfluss der Reichsritterschaft auf die
Kulturlandschaft im mittleren Neckarland, 1967.
Neidlingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). N.
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
und kam an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161.
Neipperg (Herren, Reichsritter, Grafen,
Reichsgrafen). Von dem 1120 erstmals bezeugten Birtilo von Schwaigern leitet
sich das seit 1241 nach der Burg N. (Niberch) bei Brackenheim benannte
fränkisch-schwäbische Geschlecht N. her, dem die 1302 erworbene Herrschaft
Schwaigern im Kraichgau gehörte. Es wurde 1726 zu Reichsgrafen erhoben und
gelangte 1766 in der schwäbischen Reichsgrafenbank als Personalist zur
Reichsstandschaft. Den Grafen gehörten neben Schwaigern das 1407 erworbene
Klingenberg, das 1737 erworbene Massenbachhausen, Adelshofen und halb bzw. drei
Achtel Gemmingen. Alle diese Güter steuerten zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Die Stammherrschaft N. fiel
1806 an Württemberg und Baden und kam über Württemberg 1951/1952 zu
Baden-Württemberg. S. Neitperger?
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Zeumer 554 II b 61, 23; Hölzle, Beiwort 51;
Winkelmann-Holzapfel 157; Klunzinger, K., Die Edlen von Neipperg, 1840; Eberl,
I., Die Herren und Grafen von Neipperg, (in) Schwaigern, 1994, 385; Archiv der
Grafen von Neipperg 1280-1881, bearb. v. Kraus, D., 1997.
Neipperg zu Freudental (Reichsritter). Von etwa
1581 bis 1587 zählten die N. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 209.
Nettelhorst (Freiherren, Reichsritter). Von 1713 bis
1770 zählten die Freiherren von N. mit dem 1737 ererbten Teil von
Adelmannsfelden und dem 1700 erworbenen Schlossgut Bittenfeld zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 533; Kollmer 379; Schulz 267.
Neubronner von Eisenburg (Reichsritter). Bis zu
ihrem Aussterben im 17. Jahrhundert zählten die N. zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 59.
Neuburg (reichsritterschaftliche Herrschaft). N.
an der Kammel zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Wolff 508.
Neuenstein (Freiherren, Reichsritter). (Um 1550
waren N. Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken.) Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von N. mit dem 1799 an Truchsess von
Waldburg-Zeil-Trauchburg gelangten halben Zimmern unter der Burg zum Kanton
Neckar, Ort Neckar-Schwarzwald und Ort Ortenau bzw. Kanton
Neckar-Schwarzwald-Ortenau (1802 Leopold Joseph Andreas N. [Herr zu Rodeck],
Johann Baptist N., Joseph Franz Xaver N., Karl N. [Herren zu Hubacker]) des Ritterkreises Schwaben. Außerdem gehörten die bereits
im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft
immatrikulierten N. 1773 zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Hölzle, Beiwort 64; (Stetten 33; Riedenauer 125;) Kollmer 379.
Neufra (reichsritterschaftlicher Ort). N.
(Neuferen) westlich von Gammertingen auf der schwäbischen Alb zählte zum Kanton
Donau des Ritterkreises Schwaben. Über
Württemberg kam N. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Neuhaus (reichsritterschaftlicher Ort). Die Burg N. bei Sinsheim kam 1333 von Württemberg als Lehen an die Massenbach, 1580/1582 nach dem Aussterben der M. an die Degenfeld. N. war bis 1805 dem Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben inkorporiert und fiel dann an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Neuhausen (Reichsritter). Von 1548 bis in das 18.
Jahrhundert zählten die N. mit dem halben Gut Schnürpflingen (bis 1662) zum
Kanton Donau und mit halb N. (bis 1699) zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Mit Hofen (1369-1753),
Oeffingen (1369-1618), Oberensingen (1550-1640) und Alfdorf (Mitte 16.
Jh.-1619) war das 1754 erlöschende Geschlecht auch im Kanton Kocher
immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 149, 209; Kollmer 380; Schulz
267.
Neuneck (Reichsritter). Die N. gehörten bereits
1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1671
(dem Tod von Hans Caspar von N. zu Glatt und Dürrenmettstetten) waren die N.
Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 210.
Niederraunau, Raunau (reichsritterschaftliche
Herrschaft). 1067 erwarb das Stift Sankt Peter zu Augsburg in Raunau bzw. N.
(Ruonen, Raunau) an der Kammel bzw. Kammlach bei Krumbach die Güter Swiggers
von Balzhausen. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts gelangten Güter derer von
Raunau bzw. N. (Rünun, Raunau) durch Übertragung an das Kloster Ursberg.
Daneben hatte 1316 das Hochstift Augsburg Güter. Am Anfang des 15. Jahrhunderts
vereinigten die Herren von Ellerbach die Güter zu einer reichsunmittelbaren
Herrschaft, die 1494 die hohe Gerichtsbarkeit erlangte und zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben steuerte. Diese kam durch
Kauf und Erbe an die Kartause Buxheim, das Frauenkloster in Kaufbeuren, das
Kloster Ursberg, die Ulmer Patrizier Ehinger und Ungelter, die Freyberg,
Hausen, Westerstetten, Freyberg-Eisenberg und Ponickau. Die Herrschaft N.
(Raunau) bestand aus dem Schloss Hohenraunau und dem Marktflecken Niederraunau.
1806 fiel sie an Bayern.
L.: Wolff 508; Miller, L., Geschichtliches vom ehemaligen Markt Niederraunau,
(in) Deutsche Gaue Sonderheft 70, 1908.
Niederstotzingen, Stotzingen (reichsritterschaftlicher
Ort). Nach dem 1143 erwähnten Stotzingen nördlich von Günzburg nannten sich
seit 1286 Ritter. Um 1336 hatten die Riedheim die Oberherrschaft. Um 1450 fiel N.
(Stotzingen) an die Westernach, 1457 durch Verkauf an Puppelin von Stein (Stein
zum Rechtenstein) N. und Oberstotzingen zählten zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben und kamen über Bayern (1806)
und Württemberg (1810) 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509; Mangold, O., Geschichte von Niederstotzingen, 1926; Stockinger,
G., Geschichte der Stadt Niederstotzingen, 1966.
Nippenburg (Reichsritter). Die N. gehörten bereits
1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis etwa
1630 waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben, von 1592-1645 wegen dem halben
Mühlhausen am Neckar auch des Kantons Kocher.
L.: Hellstern 210; Schulz 267.
Nördlinger (Reichsritter). Von 1614 bis 1629 war
Melchior N. mit einem 1609 als Lehen erlangten Schloss in Talheim im Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Nothaft von Hohenberg (Reichsritter). Von 1542
bis 1687 waren die N. mit Hochdorf und Hochberg im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Oberdischingen (reichsritterschaftlicher Ort). Die
Herrschaft O. gehörte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. 1661 kam sie an die Schenk von Castell, 1805 an Württemberg
und 1951/1952 ihr Gebiet damit zu Baden-Württemberg. S. a. Dischingen, Schenk
v. Castell
L.: Wolff 508, Hölzle, Beiwort 58.
Oberkirch (Freiherren, Reichsritter). 1773 zählten
die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der
Ritterschaft immatrikulierten Freiherren von O. zum Ritterkreis Unterelsass
sowie mit einem Viertel Allmannsweier und einem Sechstel Schmieheim (später an
die Freiherren von Montbrison) zum Ort (Bezirk, Kanton) Ortenau des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben (1802 August Samson von O., Mitherr zu Nonnenweier). Sie
erloschen männlicherseits 1882 und weiblicherseits um 1930.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 66.
Oberschöntal (reichsritterschaftliche Herrschaft). O. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Oberstotzingen (reichsritterschaftlicher Ort). O.
(1286) und Niederstotzingen nördlich von Günzburg zählten zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben und kamen über Württemberg
1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Niederstotzingen.
L.: Wolff 509.
Ochsenburg (reichsritterschaftlicher Ort). O. bei
Zaberfeld nördlich von Vaihingen zählte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Es gehörte den Herzögen von
Württemberg und kam über dieses 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161, 511.
Oeffingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). O. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an das Domkapitel Augsburg. 1803 gelangte es an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Offenburg (Reichsritter). Hans Heinrich von O.,
württembergischer Rat und Hofgerichtsassessor sowie Obervogt zu Nagold, war von
1614 bis 1623 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 210.
Offenburg (Reichsstadt). O. an der Kinzig wird
erstmals 1101 genannt. Der Ort war vermutlich eine Gründung der 1218
aussterbenden Herzöge von Zähringen (Grafen der Mortenau [Ortenau],
Gerichtsvögte von Gengenbach) bei der um 1100 errichteten und seit 1148
belegten Burg an der Kreuzung der Straßen von Straßburg zur Donau und von Basel
zum unteren Neckar. 1235 wurde O. von Kaiser Friedrich II. zur Reichsstadt
erhoben. Im 14. Jahrhundert war O. an Baden und an den Bischof von Straßburg
verpfändet, später auch an die Pfalz und Fürstenberg. 1504 erhielt es nach dem
Landshuter Erbfolgekrieg von König Maximilian ein kleines Herrschaftsgebiet aus
Gütern der Pfalz. 1525 führte es die Reformation, 1530 die Gegenreformation
durch. Bei der Reichskreiseinteilung kam es zum schwäbischen Reichskreis. Um
1550 fiel es infolge Einzugs des Reichsguts in der Ortenau an Österreich und
wurde Sitz der kaiserlichen Landvogtei Ortenau sowie des Ritterkantons Ortenau
des Ritterkreises Schwaben. Seit 1575 hatte O.
zusammen mit Gengenbach und Zell am Harmersbach einen gemeinsamen Gesandten am
Reichstag. 1635 wurde die Reichsstandschaft erneuert. Mit O. wurden von 1701
bis 1771 die Markgrafen von Baden-Baden belehnt. 1771 fiel O. an Österreich als
Schutzherren zurück. 1803 kam es mit etwa 0,3 Quadratmeilen Gebiet und rund
2400 Einwohnern an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 226; Zeumer 555 III b 27; Wallner 690 SchwäbRK 94; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) D4, III 22 (1648) C4, III 38 (1789) B3; Schroeder
310ff.; Walter, K., Abriss der Geschichte der Reichsstadt Offenburg, 1895;
Kähni, O., Offenburg. Aus der Geschichte einer Reichsstadt, 1951; Die Stadt-
und Landgemeinden des Kreises Offenburg, hg. v. Hist. Verein f. Mittelbaden,
1964; Kähni, O., Offenburg und die Ortenau, 1976; Schimpf, R., Offenburg
1802-1847, 1997; Offenburg 1919-1949, hg. v. Eisele, K. u. a., 2004; Escher, M.
u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 478; Offenburg 1919-1949, hg. v. Eisele,
K. u. a., 2004.
Oggenhausen (reichsritterschaftliche Herrschaft). O. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg. Das dortige Schloss der Fetzer (Vetzer) wurde bis 1662 von Württemberg erworben. Über Württemberg gelangten die Güter 1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. Fetzer von O.
Orsenhausen (reichsritterschaftlicher Ort). O. an
der Rot bei Laupheim zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. Später kam es an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Ortenau (Ort, Bezirk) ist ein Bezirk (Ort) im
Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben, der 1802 20 Geschlechter mit 42 immatrikulierten Personen (21 katholisch,
21 evangelisch) umfasste. Seine Kanzlei hatte ihren Sitz in Kehl.
L.: Wolff 510; Hillenbrand, E., Die Ortenauer Ritterschaft auf dem Weg zur
Reichsritterschaft, ZGO 137 (1989).
Oßweil (reichsritterschaftlicher Ort). O. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam zunächst zu einem Drittel, dann ganz an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Ostein (Grafen). Die Grafen von O. sind ein
Zweig der Familie Dalberg (Dalberg-Heßloch, Dalberg-Hassloch). Am Ende des 18. Jahrhunderts
gehörten die auch zum Ritterkreis Rhein zählenden Grafen von O. wegen der
Herrschaft Millendonk(, Myllendonk, Mylendonk) zu den westfälischen Grafen der
weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags. Durch § 24 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielten sie für den Verlust
der Herrschaft die Abtei Buxheim (ohne Pless und belastet mit verschiedenen
Renten). Die O. waren um 1700 auch Mitglied im Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. 1696 war der würzburgische Domherr Johann Heinrich von
O. wegen des 1694 erworbenen, 1698 aber wieder veräußerten Ebersberg im Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Seit 1810 hatten die O. Güter in Böhmen.
L.: Zeumer 554 II b 63, 26; Roth von Schreckenstein 2, 595; Riedenauer 126;
Schulz 268.
Osterberg (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von O. bei Illertissen mit dem 1647
erworbenen Bühl und dem 1679/1680 erworbenen O. mit Weiler zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben. Sie waren am 2. 3. 1712
zu Reichsfreiherren erhoben worden (zuvor Mayer von Röfingen auf Bühl). Das
Schloss O. gelangte 1816 als Teil eines Familienfideikommisses an den
Freiherren von Ponickau und wurde 1995 verkauft. S. Meyer zu O.
L.: Wolff 508; Hölzle, Beiwort 59.
Osterberg (reichsritterschaftlicher Ort). O.
zwischen Illereichheim und Babenhausen in Schwaben gehörte im Mittelalter
zusammen mit Weiler den Herren von Rechberg (Rechberg-Hohenrechberg auf
Kellmünz). Von ihnen zweigte sich eine eigene Linie Rechberg auf O. und
Weißenstein (Wolfenstall) ab. 1679 kaufte Johann Michael Meyer (Mayer) von
Röfingen auf Bühl, Rat und Syndikus der Reichsritterschaft in Schwaben, die
Herrschaft O. und wandelte sie 1695 durch Testament in ein die Herrschaften O.,
Bühl und Röfingen umfassendes Fideikommiss um. Dieses zählte zum Kanton Donau
des Ritterkreises Schwaben und kam 1806 mit der
Rheinbundakte an Bayern, in dem 1818 ein Patrimonialgericht und 1848 die
politische Gemeinde O. entstand, in die 1978 die bis dahin selbständige
Gemeinde Weiler eingegliedert wurde. S. Meyer zu O.
L.: Wolff 508; Hölzle, Beiwort 59.
Ostheim (Reichsritter). Gideon von O.,
württembergischer Obervogt von Tübingen, war etwa von 1598 bis 1604 Mitglied im
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Außerdem
waren die O. im Kanton Baunach des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Hellstern 210.
Ow (Freiherren, Reichsritter). Die
Freiherren von O. gehörten bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild,
Teil am Neckar. Von 1548 bis 1805 waren sie mit Ahldorf, Bierlingen, Felldorf,
Wachendorf und dem 1722 verkauften Hirrlingen Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Über Württemberg kamen die
Güter 1951/1952 zu Baden-Württemberg. Schlossarchive bestehen noch in
Wachendorf (Ow-Wachendorf) bei Tübingen und Piesing (Ow-Felldorf) bei
Altötting.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 64; Hellstern 210; Kollmer 380; Adel am oberen Neckar, hg. v. Quarthal,
F. u. a., 1995; Archive der Freiherren von Ow, bearb. v. Seigel, R., 2003.
Pach zu Hansenheim und Hoheneppan
(Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Edlen von P. mit dem 1720
erworbenen Hausen am Tann zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 64.
Palm (Grafen, Fürsten, Reichsritter). Die dem
Patriziat der Reichsstadt Esslingen entstammende Familie P. wurde 1711
(Reichsritterstand) geadelt. Eine katholisch gewordene Linie erwarb unter
anderem die Herrschaften Illereichen (1771, von den Grafen Limburg-Styrum, 1788
Verkauf) und Hohengundelfingen (1774, von den Reichsfreiherren von Landsee) in
Schwaben und wurde 1729 in den Reichsfreiherrenstand, 1750 in den Grafenstand
und am 24. 7. 1783 (Carl Josef II., gegen hohe finanzielle Leistungen) in den
Fürstenstand erhoben. Die evangelisch gebliebenen Linien gehörten mit dem 1728
erworbenen Mühlhausen/Neckar, dem 1740 erlangten Bodelshofen und dem 1744
erworbenen Rittergut Steinbach von 1722 bis 1805 zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 363, 375, 379; Schulz 268.
Pappenheim (Herrschaft, Grafschaft, Reichsritter).
Am Beginn des 11. Jahrhunderts erscheinen die nach der Burg P. (801 Pappinheim)
an der Altmühl bei Weißenburg benannten Reichsministerialen von P. Seit 1193
waren sie erbliche Träger des Reichsmarschallamts, das nach 1214 die mit ihnen
verwandten Herren von Biberbach unter den Namen P. übernahmen und seit 1356 bei
der Kaiserkrönung für den Kurfürsten von Sachsen ausübten. Im 15. Jahrhundert
gewannen sie neben Eichstätt das Reichsforstmeisteramt und
Reichsjägermeisteramt im bayerischen Nordgau. Neben der reichsunmittelbaren
Herrschaft P. hatten die im 16. und 17. Jahrhundert der Reichsritterschaft
(Kanton Altmühl bis etwa 1650, Kanton Steigerwald 17. Jahrhundert) im Ritterkreis
Franken angehörigen, mehrfach in Linien aufgespaltenen P. verschiedene Güter
inne (Stühlingen von 1582 bis ins 17. Jahrhundert, Biberbach nördlich Augsburgs
bis 1514, Hohenreichen und Wertingen bis 1700). Nach 1539 drang die Reformation
in ihren Gebieten ein. 1628/1740 wurden sie zu Reichsgrafen in der schwäbischen
Grafenbank erhoben. Wegen Ramsberg (bis 1550) und Wildenstein (1549-1605) waren
die P. von 1542 bis 1805 im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert. Ihre reichsunmittelbare Grafschaft im
Altmühltal kam unter Druck am 1. 6. 1806 durch Mediatisierung an Bayern. 1815
erhielt die Familie als Entschädigung für das Reichsmarschallamt kurzzeitig auf
dem Papier zugedachte, nie übertragene Güter im ehemaligen Saardepartement (im
Umfang von 9000 Seelen), die bald danach an Preußen fielen. Am 8. 8. 1816 von
Preußen als Ausgleich versprochene Domänen im Regierungsbezirk Köln gab die
Familie gegen Weingüter und Jagdgüter am Rhein auf, deren Erhalt sie gutgläubig
vorab quittierte, aber nie erhielt.
L.: Wolff 510; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Riedenauer 126;
Schulz 268; Pappenheim, H. Graf zu, Die frühen Pappenheimer Marschälle vom 12.
bis zum 16. Jahrhundert, Bd. 1f., 1927; Kraft, W., Das Urbar der
Reichsmarschälle von Pappenheim, 1929; Pappenheim, H., Graf zu, Geschichte des
gräflichen Hauses zu Pappenheim 1739-1939, 1940; Hofmann, H., Gunzenhausen -
Weißenburg, 1960, Historischer Atlas von Bayern; Arnold, B., Count and Bishop
in Medieaval Germany, 1991; Wendehorst, A., Pappenheim, LexMA 6 1993, 1666;
Strauch, D., Birkenfeld, Lichtenberg, Meisenheim etc. (in) Engagierte
Verwaltung für die Wissenschaft, 2007, 487.
Pappus von Tratzberg, Pappus von Trazberg
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren P. mit
den 1647 erworbenen Herrschaften Laubenberg und Rauhenzell zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 530; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 61.
Paumgarten (Reichsritter). Von 1766 bis 1805 waren
die P. im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Pfaudt von Kürnberg (Reichsritter), Pfaudt von
Kürnburg. Von 1661 bis 1704 waren die P. wegen des württembergischen Lehens
Bittenfeld (bis 1664) und wegen Oßweil im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Pfeil (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von P. mit Unterdeufstetten (1794 an die
Freiherrn von Seckendorff) zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben. Unterdeufstetten kam über Württemberg 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 62.
Pflügern auf Schrozburg, Plfügern auf Schrotzburg
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch 18 Fn. 2.
Pflummern (Reichsritter). Von 1651 bis 1655 war
Peter von P. wegen Helfenberg Mitglied des Kantons Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 268.
Pforzheim (Damenstift). P. geht auf eine am
Zusammenfluss von Nagold und Enz gelegene römische Siedlung (portus) zurück.
Über (den König?,) die Staufer und die Welfen kam es an Baden. In P. wurde 1460
ein Kollegiatstift errichtet. Das Damenstift zu P. war um 1790 wegen Bockschaft
Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Winkelmann-Holzapfel 158.
Pfuel (Reichsritter). Von 1714 bis 1731 war
Conrad Christoph von P. als Personalist im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Plato von Janersfeld (Reichsritter), Plato von
Jaunsfeld. Caspar P. war von 1612 bis 1622 Mitglied im Kanton Neckar und von
1609 bis 1620 wegen halb Mühlhausen am Neckar Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 210; Schulz 269.
Plieningen (Reichsritter). Von 1593 bis 1610 war
Friedrich von P. Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Von 1542 bis zu ihrem Erlöschen 1645 gehörten die P. wegen
Schaubeck, Kleinbottwar, Hohenstein und (zeitweise) dem halben Magolsheim dem
Kanton Kocher an.
L.: Hellstern 210; Schulz 269; Bührlen-Grabinger, C., Die Herren von
Plieningen, 1986.
Plittersdorf, Plittersdorff, Blittersdorff
(Reichsritter). Im späteren 17. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie zeitweise im Ort Ortenau des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Riedenauer 126.
Praßberg (Freiherren, Reichsritter). Vom 16.
Jahrhundert bis etwa 1800 zählten die Freiherren von P. zu Altensummerau zum
(Kanton) Hegau (bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch Anhang 77.
Praßberg (Herrschaft). Die zum (Kanton) Hegau
(bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben gehörige Herrschaft P. wurde 1749 von den Erbtruchsessen von
Waldburg-Wolfegg-Wolfegg erworben.
L.: Wolff 509; Hölzle, Beiwort 54.
Preysing (Grafen, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die dem vornehmsten bayerischen Adel angehörenden Grafen von P. mit dem
1732 erworbenen Ramsberg und dem 1746 erlangten Rechberghausen (bis 1789) zum
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Schulz 269.
Pürckh (Reichsritter). Johann Adam Ernst von
P., kaiserlicher Kammergerichtsassessor, war von 1691 bis etwa 1702 Mitglied
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 211.
Racknitz (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die aus Österreich ausgewanderten Freiherren von R. mit dem
von den Geizkofler erheirateten Haunsheim zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Mit Schloss Ehrenberg, zwei
Dritteln Heinsheim und Zimmerhof mit Kohlhof waren sie dem Kanton Kraichgau
inkorporiert. Außerdem gehörten sie mit dem 1777 von den Grafen von Muggenthal
erworbenen Laibach, das 1808 an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg kam, dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 56, 62, 63;
Winkelmann-Holzapfel 158; Stetten 37, 185; Riedenauer 126; Schulz 269.
Rammingen (Reichsritter). Erhardt von R. zu
Bauschlott, markgräflich badischer Rat, war von 1610 bis etwa 1628 Mitglied im
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 211.
Ramschwag (Freiherren, Reichsritter). 1753 zählten
die Freiherren von R. zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch Anhang 77, 81.
Ramsenstrut (reichsritterschaftliche Herrschaft). R. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwabenund kam an Ellwangen und damit 1802/1803 an Württemberg bzw. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Rassler von Gamerschwang, Raßler von
Gamerschwang (Freiherren, Reichsritter). Die Freiherren R., die seit 1661 mit
Gamerschwang dem Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben angehörten, wurden 1760 mit den Ortschaften Bittelbronn (Lehen
Österreichs), Bieringen (Lehen Österreichs), Börstingen [Borstingen] (ein
Viertel Lehen Österreichs, drei Viertel Eigengut) und der Herrschaft Weitenburg
mit Sulzau (drei Viertel Eigengut, ein Viertel Lehen Österreichs) Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau.
L.: Hölzle, Beiwort 59, 65; Hellstern 211, 218; Kollmer 375.
Rathsamhausen (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von R. mit Nonnenweier samt Daubensand zum
Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (1802 Freiherr Christoph
Philipp von R. zu Ehenweyer). Mit Bösenbiesen, Boozheim, Fegersheim, Künheim,
Ohnheim und halb Wibolsheim waren sie Mitglied im Ritterkreis Unterelsass, wo
sie bereits im Stichjahr 1680 angesessen und mit ihren Gütern bei der
Ritterschaft immatrikuliert waren. 1819 erloschen sie männlicherseits, 1890 weiblicherseits.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592, 595; Hölzle, Beiwort 66, 67.
Ratzenried (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von und zu R. zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben. S. Humpiß, genannt von R.
L.: Ruch Anhang 82; Roth von Schreckenstein 2, 592; Genealogischer Kalender
1753, 529.
Rauch von Winnenden (Reichsritter). Von 1548
bis 1737 zählten die R. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Von 1542 bis 1564 war Wolf von R. als Ganerbe von Bönnigheim
Mitglied im Kanton Kocher.
L.: Hellstern 211; Schulz 269.
Raunau (reichsritterschaftlicher Ort).
Hohenraunau und Niederraunau an der Kammel bzw. Kammlach in Schwaben zählten
zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Bei
der Mediatisierung kamen sie an Bayern. S. Niederraunau.
L.: Wolff 508; Miller, L., Geschichtliches vom ehemaligen Markt Niederraunau,
(in) Deutsche Gaue Sonderheft 70, 1908.
Rechberg (Herrschaft, Herren, Reichsritter,
Grafen). Die Burg Hohenrechberg am nordwestlichen Rand der Schwäbischen Alb
wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Nach ihr nannten sich seit 1179 (Rehperc)
die vielleicht von einer Linie der Familie Pappenheim abstammenden Herren von
R., die als staufische Ministeriale 1179 erstmals erscheinen, 1194 das
Marschallamt im Herzogtum Schwaben erhielten und um ihren Stammsitz eine kleine
reichsritterschaftliche Herrschaft (u. a. 1401 Weißenstein) behaupteten. In der
Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden die Hauptlinien Unter den Bergen (in
Bargau, Bettringen, Rechberghausen, bis 1413) und Auf den Bergen. Diese teilte
sich 1326 in die Linien Hohenrechberg (bis 1585) und Illereichen. Bereits 1488
waren die R. Mitglied der Rittergesellschaft St. Jörgenschild, Teil im Hegau
und am Bodensee. 1607 wurde die Familie in den Grafenstand erhoben, doch blieb
die namengebende Herrschaft wegen des Widerstandes der Reichsritterschaft im
reichsritterschaftlichen Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben (R. und Rothenlöwen mit Hohenrechberg, Weißenstein, Donzdorf,
Treffelhausen [Traffelhausen], Böhmenkirch [Böhmenkirchen]). Dorthin steuerten
die R. auch mit dem 1789 von den Bubenhofen erworbenen Gut Mösselhof und bis
1789 mit der Herrschaft Kellmünz. Außerdem gehörten sie vielleicht bis zur
Mitte des 17. Jahrhunderts zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1810
wurden sie endgültig als Grafen anerkannt. Die Güter (Staufeneck bzw.
Stauffeneck, Salach, Winzingen, Donzdorf, Wäschenbeuren, Hohenrechberg,
Eislingen bzw. Großeislingen, Straßdorf, Wißgoldingen, Waldstetten
[Unterwaldstetten], Rechberghausen, Weißenstein, Böhmenkirch [Böhmenkirchen],
Degenfeld, Schnittlingen) umfassten zuletzt rund 220 Quadratkilometer und kamen
1805 an Württemberg (Rechberg) und Bayern.
L.: Wolff 510; Ruch Anhang 3; Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 371, 375, 380;
Stetten 33; Riedenauer 126; Schulz 269; Maurer, H., Der Hohenstaufen, 1977;
Rahrbach 180; Konzen, N., Aller Welt Feind, 2013.
Reckenbach (Reichsritter). Von 1548 bis etwa 1581
war Jakob von R. zu Marschalkenzimmern mit (Wohnsitz) Oberndorf am Neckar
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 211.
Rehlingen (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die R. zum Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592.
Reichau (Reichsritter). Wegen des erheirateten
Helfenberg zählte Georg von R. von 1684 bis 1694 zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 269.
Reichenbach (reichsritterschaftliche Herrschaft). R. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam teilweise an Ellwangen und damit 1802/1803 an Württemberg bzw. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Reichlin von Meldegg (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren R. mit dem 1749 erworbenen Amtzell
und dem später an den Freiherren von Bodman gelangten Freudental zum Kanton
Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Mit Ellmannsweiler und
Fellheim und dem vor 1617 erworbenen Niedergundelfingen waren sie im Kanton
Donau immatrikuliert, mit Horn (1683-1746, später als Personalisten) im Kanton
Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 61; Ruch Anhang 81, 82;
Schulz 269.
Reischach (Freiherren, Reichsritter). Im 17. und
18. Jahrhundert zählten die seit 1191 bezeugten Freiherren von R. (R. bei
Sigmaringen), die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee gewesen waren, mit der Hälfte der
Herrschaft Immendingen, dem Dorf Zimmerholz und der 1747 erworbenen Herrschaft
Hohenkrähen zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Hohenkrähen fiel 1806 an
Württemberg, das es 1810 an Baden abtrat. Mit dem 1469 erworbenen Eberdingen
und dem 1470 erworbenen, 1796 verkauften Nussdorf waren die R. auch im Kanton
Neckar immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61, 65; Ruch 18 Anm. 2, 82,
Anhang 3; Hellstern 211, 218; Kollmer 380; Mau, H., Die Rittergesellschaften
mit St. Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34; Danner, W., Die Reichsritterschaft
im Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18.
Jahrhundert, 1969.
Reiß von Reißenstein (Reichsritter). Von 1542
bis 1597 waren die R. wegen Filseck (bis 1568) und Schnaitheim (1560-1577) im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Schnaitheim gelangte 1951/1952 über Württemberg zu
Baden-Württemberg.
L.: Schulz 269.
Remchingen (Reichsritter). Die R. zählten bereits 1488
zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis etwa 1686,
zuletzt Johann Wilhelm von R., waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben,
von 1566 bis 1619 mit dem 1621 verkauften Kirchen an der Donau im Kanton
Kocher, in dem 1666 und 1673 noch Johann Wilhelm von R. erscheint.
L.: Hellstern 211; Schulz 269.
Resch von Reschenberg (Reichsritter). 1643 war
Johann Jakob R. Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Schulz 270.
Reutner von Weil (Freiherren, Reichsritter).
1752 zählten die Freiherren R. wegen Achberg zum (Kanton) Hegau bzw. Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch Anhang 82.
Rhein, Rheinstrom, am Rheinstrom, rheinischer
Ritterkreis (Ritterkreis). Der Ritterkreis R. (rheinischer Ritterkreis) war wie
der Ritterkreis Schwaben (schwäbischer
Ritterkeis) und der Ritterkreis Franken (fränkischer Ritterkreis) eine
Untergliederung der Reichsritterschaft. Er setzte sich aus den Kantonen
Oberrheinstrom (Mainz), Mittelrheinstrom (Friedberg) und Niederrheinstrom
(Koblenz) zusammen. Seine Verfassung stammte von 1652. Er umfasste etwa 360
Gebiete mit 90000 Einwohnern und 60 Ritterfamilien. 1801 kamen die
linksrheinischen Güter an Frankreich. 1805/1806 gingen die übrigen Güter in den
umgebenden Ländern auf. Damit endete der Ritterkreis.
L.: Wolff 515.
Riedheim (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von R. mit dem um 1440 erworbenen Rettenbach,
dem 1570 erworbenen Harthausen und dem 1307 erworbenen Stetten samt Lontal zum
Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Ihren
Sitz R. bei Leipheim hatten sie schon am Ende des 14. Jahrhunderts durch
Verkauf aufgegeben. Über einzelne Ulmer Patrizier kam das Dorf 1502 an Ulm und
1803 an Bayern.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 528; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59.
Rietheim (Reichsritter). 1564, 1592 und von 1666
bis 1677 (wegen des erheirateten Ramsberg) waren die R. im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. S. Riedheim.
L.: Schulz 270.
Rinck von Baldenstein, Reich von Baldenstein
(Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten die aus der Burg Passel im Dorf
Ringgenberg bei Truns in Graubünden stammenden, 1383 erwähnten, 1412 durch
Heirat des Symon Ringg mit Margaretha von Stein Baldenstein erlangenden
Freiherren R. zum (Kanton) Hegau bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 80f.; Adelslexikon 11 (2000), 424.
Rinderbach (Reichsritter). Von 1542 bis 1603 war
das Schwäbisch Gmünder Patriziergeschlecht R. wegen Horkheim im Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Vom
16. bis ins 17. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 126; Schulz 270; Neumaier 72.
Risstissen, Rißtissen (reichsritterschaftlicher
Ort). Nach einem an der Mündung der Riss in die Donau um 50 n. Chr. errichteten
Kastell erscheint 838 in einer Übertragung an Sankt Gallen der Ort R. (Tussa).
Später unterstand er mehreren Herrschaften gemeinschaftlich und kam 1613 an die
Freiherren Schenk von Stauffenberg. Er zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. 1806 fiel er an Württemberg
und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Ritz (Reichsritter). 1802 zählte Ferdinand Maria Hermann von R. zum Ort Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Röder, Roeder (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die R. mit dem 1788 von den Schertel von Burtenbach
(Schertlin von Burtenbach) erworbenen Mauren zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 65.
Röder von Diersburg (Freiherren,
Reichsritter). Das Ministerialengeschlecht der Röder. aus der Ortenau erscheint
am Ende des 12. Jahrhunderts erstmals im Umfeld der Markgrafen von Baden. 1455
kaufte Andreas Röder die Hälfte von Burg und Herrschaft Diersburg. Seitdem
wirkte die Familie vor allem im Kinzigtal und im Schuttertal. Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren R. mit Diersburg zum Ort (Bezirk) Ortenau
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben (1802 Philipp Ferdinand R., Philipp Friedrich Karl Ludwig
August R., Georg R., Ludwig R., Egenolf Christian R., Herren zu Diersburg und Reichenbach).
1773 gehörten sie - als bereits im Stichjahr 1680 angesessen und mit ihren
Gütern bei der Ritterschaft immatrikuliert - dem Ritterkreis Unterelsass an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 66; Burkhardt, M. u. a.,
Archiv der Freiherren von Diesburg, 2007.
Roll, Roll zu Bernau (Freiherren,
Reichsritter). 1752 zählten die Freiherren von R. mit Bernau zum (Kanton) Hegau
bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch Anhang 79, 81.
Rost (Reichsritter). Im 17. und 18.
Jahrhundert zählten die R. mit den Rittergütern Vollmaringen und Göttelfingen
zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 211f.
Rotenhan (Freiherren, Reichsritter). Vom 16. bis zum
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von R. (bei Ebern) zum Kanton Baunach
des Ritterkreises Franken. Im 16. Jahrhundert waren sie auch in den Kantonen
Altmühl und Gebirg, im 17. Jahrhundert im Kanton Steigerwald immatrikuliert.
Von etwa 1661 bis 1800 waren sie Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. 1769 verkauften sie die
Rittergüter Neuhausen und Pfauhausen an den Speyerer Bischof von Hutten.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 542, 543; Stieber; Roth von Schreckenstein 2,
594; Pfeiffer 196, 213; Hellstern 212; Bechtolsheim 13, 18; Riedenauer 126;
Rahrbach 199; Rotenhan, G. Frhr. v., Die Rotenhan. Genealogie einer fränkischen
Familie von 1229 bis zum Dreißigjährigen Krieg, 1985.
Roth von Bußmannshausen (Reichsritter). Im
18. Jahrhundert zählten die R. mit der 1434 erworbenen und 1791 an Freiherrn
von Hornstein gelangten Herrschaft Bußmannshausen zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59.
Roth von Schreckenstein (Freiherren, Reichsritter).
Vom 16. Jahrhundert bis um 1800 zählten die Freiherren R. mit Teilen des 1672
erworbenen Immendingen zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben. Mit dem 1684 erworbenen Billafingen waren sie im Kanton Donau
immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 61; Ruch 18 Fn 2,
Anhang 78, 79.
Rott (Reichsritter). Von 1609 bis 1623 war
Joachim Berthold von R. wegen Winzingen im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Über
Württemberg kam Winzingen 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 270.
Rüdinger von Rüdingerfels (Reichsritter). Die R.
waren unter anderem bis 1742 mit dem Rittergut Unterdeufstetten Mitglied des
Kantons Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Kollmer 371, 380.
Rüpplin von Kefikon, Rüpplin von Köffikon
(Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten die Freiherren R. zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 80.
Rüpplin von Kefikon zu Wittenwyl, Rüpplin von Köffikon
zu Wittenwil (Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten die Freiheren R. zum
Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch Anhang 80.
Rüppurr, Rieppurr (Reichsritter), Rüppur. Von
1562 bis 1782 zählten die R. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 211.
Ruß von Sulzbach (Reichsritter). Von 1581
bis um 1628 zählten die R. zum Kanton Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 211.
Sachsenheim (Reichsritter). Die Familie zählte
bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Bis etwa 1630
war sie Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 212.
Saint-André, Saint André (Freiherren, Reichsritter).
Von 1765 bis 1805 zählten die Freiherren von S. mit dem ihnen aus der
Verlassenschaft von Ludwig Christoph Leutrum von Ertingen angefallenen
Rittergut Wankheim mit Kreßbach und Eck zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Mit Teilen von Königsbach waren sie im Kanton Kraichgau immatrikuliert. Wegen
des 1789 von den Rassler erworbenen Lobenbach waren sie auch Mitglied des
Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken, in dem sie seit dem späten 17.
Jahrhundert auftraten.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63, 65; Hellstern 212, 219;
Stetten 37; Riedenauer 126.
Saint-Vincent, Saint Vincent
(Reichsritter). Von 1674 bis
1749 (später als Personalisten) zählten die S. mit dem Rittergut Ballmertshofen
zum Kanton Kocher im Ritterkreis Schwaben. Über
Württemberg kam Ballmertshofen 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Kollmer 380; Schulz 273.
Sankt Gallen (Reichsabtei, Kanton; Residenz).
612/613 gründete der heilige Gallus eine Niederlassung iroschottischer Mönche
im Steinachtal, die 719/720 in ein Kloster verwandelt wurde (Neugründung,
747/748 Benediktinerkloster). 818 löste Kaiser Ludwig der Fromme das Kloster
vom Hochstift Konstanz (endgültige Zinsfreiheit 854) und erhob es unter Verleihung
der Immunität zum königlichen Kloster. Dieses wurde eine der wichtigsten
Stätten früher deutscher Kultur (Notker von S., umfassende Bibliothek), der
reiche Güter zuflossen (160000 Morgen Land). Seit 1180 hatte das Reich die
Vogtei. 1206 wurde der Abt zum Reichsfürsten erhoben. In der Folge gewann die
Abtei ein ansehnliches Herrschaftsgebiet mit der Stadt S., dem sog. Fürstenland
und Appenzell (bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts), wozu 1468 durch Kauf noch
die Grafschaft Toggenburg kam. 1345/1379 erwarb sie die Vogtei in den
Niedergerichtsbezirken des Klosters. Zwischen 1401 und 1408/1411 errangen die
Untertanen in Appenzell mit Unterstützung der Eidgenossen der Schweiz ihre
Unabhängigkeit. 1437 schloss der Abt ein Landrecht mit Schwyz. 1451 wurde der
Fürstabt durch Vertrag mit Zürich, Luzern, Schwyz und Glarus zugewandter Ort
der Eidgenossenschaft. 1457 verzichtete er auf die Herrschaft in der Stadt S.
1521 verlegte er seinen Sitz nach Rorschach. In der seit 1524 eindringenden
Reformation erwarb die Stadt S. rechtswidrig (von Zürich und Glarus) alle
Klosterrechte und verlor Toggenburg, doch wurde das damit säkularisierte
Kloster 1531/1532 mit Toggenburg wiederhergestellt. 1798 wurde das Stift,
dessen Abt an der Stellung als Reichsfürst festhielt und das wegen Mooweiler
(Untermooweiler, Unter-Mooweiler, Mohweiler) zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben zählte, säkularisiert und zur Helvetischen Republik geschlagen
(Kantone Säntis, Linth). Die Herrschaft Neuravensburg in Oberschwaben, über die
das Kloster 1699 den Blutbann erlangt hatte, fiel 1803 als Entschädigung für
Tarasp an den Fürsten Dietrichstein und kam 1806 an Württemberg und das Gebiet
damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg. Am 3. 5. 1805 wurde das Kloster vom
großen Rat (Parlament) des 1803(/1815) gebildeten Kantons S. aufgehoben. Der
Kanton S. bestand aus den Herrschaftsgebieten der Abtei S., der Stadt S., den
gemeinen Herrschaften bzw. Landvogteien Uznach und Gaster mit Gams (gemeine
Herrschaft von Schwyz und Glarus seit 1436), Sargans (gemeine Herrschaft von
Zürich, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug und Glarus seit 1482/1483 sowie
von Bern seit 1712), Werdenberg mit Wartau (Herrschaft von Glarus seit 1517),
Sax (Herrschaft Zürichs seit 1615), Rheintal mit Rheineck (gemeine Herrschaft
von Zürich, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug und Glarus seit 1491 sowie
von Appenzell seit 1500 und Bern seit 1712) sowie der autonomen Stadt
Rapperswil, die seit 1464 unter der Schutzherrschaft von Uri, Schwyz,
Unterwalden und Glarus sowie seit 1712 von Glarus, Zürich und Bern gestanden
hatte.
L.: Wolff 532; Ruch Anhang 82; Urkundenbuch der Abtei Sankt Gallen, hg. v.
Wartmann, H. u. a., Bd. 1ff. 1863ff.; Die Rechtsquellen des Kantons Sankt
Gallen, hg. v. Gmür, M. u. a., Bd. 1ff. 1903ff.; Ehrenzeller, W., Sankt Galler
Geschichte, Spätmittelalter und Reformation, Bd. 1f. 1931ff.; Thürer, G., Sankt
Galler Geschichte, Bd. 1f. 1953ff.; Duft, J., Die Stiftsbibliothek Sankt
Gallen, 1961; Chartularium Sangallense, hg. v. d. Herausgeber- und
Verlagsgemeinschaft Chartularium Sangallense, bearb. v. Clavadetscher, O., Bd.
3 1983; Duft, J./Gössi, A., Die Abtei St. Gallen, 1986; Rösener, W., Der
Strukturwandel der St. Galler Grundherrschaft vom 12.-14. Jahrhundert, ZGO 137
(1989); Ziegler, E., Sitte und Moral in früheren Zeiten, 1991; Die Kultur der
Abtei Sankt Gallen, hg. v. Vogler, W., 1993; Robinson, P., Die Fürstabtei St.
Gallen und ihr Territorium 1463-1529, 1995; Vogler, W., Sankt Gallen, LexMA 7
1995, 1153ff.; Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, hg. v. Ochsenbein, P.,
1999; St. Gallen, hg. v. Wunderlich, W., 1999; Schaab, R., Mönch in Sankt
Gallen, 2003.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 689, 1, 2, 545; Marquardt, B., Die alte
Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007; Vita sancti Galli
vetustissima, hg. v. d. Stiftsbibliothek, 2012.
Schaffalitzky von Mukodell, Schaffelitzky von
Mukkadell (Reichsritter). Von 1590/1592 bis 1685 zählten die S. mit Gut Freudental
und seit 1686 mit dem von den Schertel von Burtenbach erworbenen Oberöwisheim
zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
Von 1623 bis 1675 hatten sie auch den Freihof in Faurndau.
L.: Kollmer 380f.; Schulz 270.
Schanbach (reichsritterschaftliche Herrschaft). S. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam zur Hälfte an Württemberg und damit ihr Gebiet 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Schauenburg (Freiherren, Reichsritter). Die wohl der
Dienstmannenschaft der Herzöge von Zähringen entstammenden von S. saßen
mindestens seit dem 12. Jahrhundert auf dem Schloss S. oberhalb Gaisbachs
(Oberkirch). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von S. mit Gaisbach samt
Sohlberg zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben
(1802 Franz Joseph Wilhelm Eusebius S., Karl S., Johann Wilhelm Jakob S.). 1773
gehörten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei
der Ritterschaft immatrikulierten S. zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 66; Schauenburg, R. Frhr.
v., Familiengeschichte der Reichsfreiherren von Schauenburg, 1954; Archiv der
Freiherren von Schauenburg, Oberkirch – Urkundenregesten 1188-1803, bearb. v.
Fischer, M., 2007.
Scheer von Schwarzenberg, Scheer von
Schwarzenburg (Reichsritter). Von 1548 bis etwa 1663 waren die S. mit Schloss
und Dorf Oberhausen Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 212.
Schell (Reichsritter). Die S. zählten im 18.
Jahrhundert, davon bis 1749 mit der Herrschaft Mönchsroth, zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben. Von 1698 bis 1719 hatten
sie den Freihof zu Faurndau. Später waren die S. bis 1790 Personalisten.
L.: Kollmer 365, 371, 380; Schulz 270.
Schellenberg (Herren, Reichsritter, Freiherren,
Herrschaft). Vom 16. bis 18. Jahrhundert zählten die S., die bereits 1488
Mitglied der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am
Bodensee waren, mit Bachheim und Hausen vor Wald zum (Kanton) Hegau (bzw.
Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben sowie zum Ritterkreis Unterelsass. Die Herrschaft S. gehörte am
Ende des 18. Jahrhundert zum schwäbischen Reichskreis.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch Anhang 3; Balzer, E., Die Freiherren
von S. in der Baar, 1904; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St.
Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34.
Schenk von Castell (Reichsritter, Grafen). Die
S. entstammen einer im Thurgau ansässigen, 1681 in den Reichsgrafenstand
erhobenen Familie. 1663 erwarben sie durch Heirat die Herrschaft Dischingen,
die sie 1734 an Anselm Franz von Thurn und Taxis verkauften. Bis zum frühen 18.
Jahrhundert zählten die S. (von Hohenberg, Schenkenstein) zum Kanton Altmühl
des Ritterkreises Franken. Außerdem gehörten sie mit Oberdischingen (1661) und
Bach (1721) zum Kanton Donau (des Ritterkreises
Schwaben) sowie zum (Kanton) Hegau (bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee)
des Ritterkreises Schwaben. Franz Ludwig Graf S.
baute die 1764 erlangte Herrschaft Oberdischingen zu einer Residenz aus und
errichtete in Oberdischingen ein Zuchthaus. 1785 wurde von Kloster Urspring
Wernau (Kanton Donau) übernommen. 1806 wurden die S. in Württemberg
mediatisiert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 58; Ruch Anhang 78;
Riedenauer 126; Arnold, E., Der Malefizschenk, 1911.
Schenk von Schenkenstein, Schenk von und zu
Schenkenstein (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken. Von 1562 bis 1584 war das vor 1593
erloschene Geschlecht wegen Schloss Schenkenstein und der Herrschaft Aufhausen
im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. S. Schenk von Castell.
L.: Biedermann, Altmühl, Stieber; Pfeiffer 213; Schulz 270.
Schenk von Stauffenberg (Reichsritter,
Freiherren, Grafen). Die Schenken von Stauffenberg sind ein schwäbisches
Adelsgeschlecht, das möglicherweise von den Schenken von Kiburg (Kyburg)
abstammt und seit 1317 unter dem Namen S. (bei Hechingen) auftritt (1251
Schenken von Zell, 1262-1291 Truchsessen von Stauffenberg). Sie erwarben 1471
Wilflingen. Sie wurden 1698 in den Freiherrenstand und in ihrem Wilflinger
Zweig 1791 in den Grafenstand erhoben. Die Familie gehörte bereits 1488 der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar, an. Von 1548 bis 1805
waren die Schenken von Stauffenberg mit Baisingen, Eutingertal, Geislingen,
Lautlingen und Margrethausen Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Mit Risstissen bzw. Rißtissen
(1613) und Schatzberg, mit Egelfingen und Wilflingen waren sie im Kanton Donau,
mit dem 1527/1566 durch Heirat erworbenen Amerdingen im Kanton Kocher
immatrikuliert. Von 1572 bis 1589 hatten sie infolge Heirat halb Katzenstein.
Außerdem gehörten sie dem Ritterkreis Franken in den Kantonen Gebirg (ab etwa
1720), Odenwald (um 1720 bis 1750), Altmühl (um etwa 1650 bis 1680) und
Steigerwald an. Wichtige weitere Güter waren Greifenstein (1691) und Jettingen
(1747) in Bayern. 1833 starb die Wilflinger Linie aus und wurde von der
Amerdinger Linie beerbt, die 1874 zu Grafen in Bayern erhoben wurde.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 533; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59, 62, 65; Pfeiffer 197; Hellstern 212, 218; Bechtolsheim 13;
Riedenauer 126; Schulz 270; Rahrbach 215; Wunder, G., Die Schenken von
Stauffenberg, 1972.
Schenk von Winterstetten (Reichsritter). Die S.
waren bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar.
Von 1548 bis 1599 gehörten sie dem Ritterkreis Schwaben
im Kanton Neckar an. Von 1542 bis 1584 waren die S. wegen der 1506 erworbenen
Güter in Freudental im Kanton Kocher immatrikuliert, seit 1666 wegen des 1653
erworbenen, 1694 wieder veräußerten Ebersberg.
L.: Hellstern 212; Schulz 270.
Scheppach (Reichsritter). Von 1542 bis 1564 waren
die seit dem 14. Jahrhundert in Amerdingen ansässigen S. im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 270.
Schertel von Burtenbach, Schertlin zu Burtenbach,
Schertlein zu Burtenbach (Reichsritter, Freiherren). 1532 kaufte der 1496 in
Schorndorf geborene Landsknechtsführer Sebastian Schertlin das Schloss
Burtenbach in der Markgrafschaft Burgau. 1532 wurde er zum Ritter und 1534 zum
Freiherrn erhoben. Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die S. zu den Kantonen
Neckar und Kocher des Ritterkreises Schwaben
(1560-1568 wegen des 1557 erworbenen Hohenburg, 1597-1795 wegen Zazenhausen,
Stammheim und Beihingen). Ihre Güter waren bis 1669 Schlossgut Bittenfeld, bis
1682 das an die Eyb verkaufte Gut Burtenbach, bis 1686 das an die Schaffalitzky
von Mukodell (Schaffelitzky von Mukkadell) gelangte Oberöwisheim, Teile von
Unterriexingen, bis etwa 1700 Gut Heutingsheim, bis 1737 Stammheim und
Rittergut Zazenhausen und bis 1782 Gut Geisingen (Geislingen) und halb
Beihingen. Im späten 17. Jahrhundert waren die S. auch Mitglied in den Kantonen
Steigerwald und Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 212; Kollmer 372, 380f.; Stetten
33; Riedenauer 126; Schulz 270; Rexroth, F. v., Der Landsknechtsführer
Sebastian Schertlin, 1940.
Schifer von Freiling, Schifer von Freling
(Reichsritter). Von 1605 bis 1614 war Alexander S. mit Gärtringen Mitglied im
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Schilling von Cannstatt, Schilling von Cannstadt
(Freiherren, Reichsritter). Von 1701 bis 1805 waren die Freiherren S. mit dem
1725 erworbenen Hohenwettersbach Mitglied im Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben,
von 1542 bis 1659 und 1722 im Kanton Kocher (bis 1616 wegen Bodelshofen, in der
Mitte des 17. Jahrhunderts wegen Sulzburg)
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 65; Hellstern 213; Schulz
271; Schilling v. Cannstadt, C., Geschlechtsbeschreibung derer Familien von
Schilling, 1807.
Schleicher von Stötten (Reichsritter). Seit 1691
war Marx Albrecht S. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Schleiß (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von der S. (von und zu S.) mit dem 1697
erworbenen Berghaupten zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 66.
Schmid von Brandenstein, Brandenstein
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert rechneten die 1774 zu Freiherren
erhobenen S. (Brandenstein) mit Orschweier (Orschwier) bei Mahlberg zum Kanton
(Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 65.
Schmidberg, Schmiedberg (Reichsritter). Von der Mitte
des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts zählten die S. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. Von 1716 bis 1777 waren die S. wegen des 1694
erheirateten oberen Schlosses zu Talheim im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Riedenauer 127; Schulz 271; Neumaier 84.
Schmitz-Grollenburg (Reichsritter). Franz Edmund von S.,
hohenzollerischer und schwarzenbergischer Reichstagsgesandter, war von 1803 bis
1805 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben und des Kantons
Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Hellstern 213.
Schönau (Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten
die Freiherren von S. (von und zu S.) mit Wehr (Wöhr) und Zell zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
Mit Saasenheim waren sie Mitglied des Ritterkreises Unterelsass. Sie erloschen
in männlicher Linie 1847.
L.: Hölzle, Beiwort 67; Ruch Anhang 78.
Schöner von Straubenhardt (Reichsritter). Die S.
zählten bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von
1548 bis 1614 waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Schönfeld, Schönfeldt (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra, zum Kanton Gebirg sowie zum
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Außerdem gehörten sie mit den
Rittergütern Mühlen und Egelstal zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Seyler 383, Riedenauer 127; Hellstern 213.
Schott von Schottenstein (Freiherren,
Reichsritter). Nach der Burg Schottenstein bei Staffelstein nannten sich die S.
(Stein an der Itz). Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten sie zum Kanton
Baunach im Ritterkreis Franken. Früh gehörten sie auch dem Kanton Rhön-Werra
sowie vielleicht dem Kanton Gebirg an. Außerdem waren sie mit dem 1787 von den
Hopffer (Hopfer) erworbenen Bläsiberg (Blasiberg) Mitglied im Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben. Schottenstein selbst war
nach der Zerstörung der Burg durch Bamberg und Würzburg Ganerbendorf der
Greiffenclau zu Vollrads (Greiffenclau), Lichtenstein, Hendrich und des
Hochstifts Würzburg.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 65; Riedenauer
127; Rahrbach 222.
Schütz von Eutingertal (Reichsritter). Von 1548
- mit dem Statthalter der Herrschaft Hohenberg Gall S. von und zu Eutingertal -
bis 1623 waren die S. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Schütz-Pflummern (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von S. mit dem 1739 erworbenen Hohenstein
und dem 1726 erworbenen Winzerhausen zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Winzerhausen kam über
Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 62.
Schwaigern (reichsritterschaftliche Herrschaft)
(Schweigern). S. bei Heilbronn erscheint erstmals 766 (Suegerheim, zu ahd.
sweiga Viehhof). Neben Lorsch hatten Odenheim, Worms und das Ritterstift
Wimpfen Güter in S. Die Herrschaft S. wurde 1302 von den ursprünglich
staufisch-ministerialischen Reichsgrafen von Neipperg erworben. Sie zählte zum
Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
1806 kam S. an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511; Schwaigern, 1994.
Schwarzach (Reichsritter). Von 1747 bis 1770 waren
die S. wegen des 1746 erworbenen, beim Erlöschen an die Beroldingen vererbten
Rittergutes Horn im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 271.
Schwendi (Herrschaft). S. bei Biberach war Sitz
der um 1128 erstmals genannten Herren von S. Durch Heirat kam die zum Kanton
Donau des Ritterkreises Schwaben steuernde
Herrschaft nach Aussterben der S. im Mannesstamm 1689/1700 an die Grafen von
Oettingen-Spielberg. Über Württemberg gelangte S. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508; Hölzle, Beiwort 51; (Stetten 32;) Hammer, M., Schwendi, 1969.
Schwenningen (reichsritterschaftliche Herrschaft). S. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Ellwangen und damit 1802/1803 an Württemberg bzw. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Seibold von Horkheim, Seybold von Horkheim
(Reichsritter). Von 1634 bis 1673 waren die S. wegen des 1622 erworbenen
Horkheim im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Über Württemberg kam Horkheim 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 271.
Senft von Suhlburg (Reichsritter), Senft von
Sulburg. Vom frühen 16. Jahrhundert bis zu ihrem Aussterben 1803 zählten die S.
mit dem 1802 an den Fürsten von Hohenlohe gefallenen Suhlburg mit Untermünkheim
und Enslingen zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Mit dem 1524
erworbenen Matzenbach waren sie Mitglied des Kantons Kocher des Ritterkreises Schwaben. 1808 fielen diese Güter an
Württemberg.
L.: Stieber; Hölzle, Beiwort 57, 62; Winkelmann-Holzapfel 163; Kollmer 365,
372; Pfeiffer 210; Stetten 33, 37, 185; Riedenauer 127; Schulz 271; Neumaier
149f.; .
Senger, Senger auf Diespeck (Reichsritter).
Wegen Diespeck zählten die S. von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 18.
Jahrhunderts zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie
um 1750 im Kanton Odenwald immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert zählten die S.
(zu Rickelshausen) wegen Rickelshausen zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee)
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Ruch 71 Anm. 1; Riedenauer 127.
Siegenstein (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von und zu Siegenstein zum (Kanton) Hegau
(bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 530.
Sigelmann von Delsberg (Reichsritter). Von 1603
bis etwa 1628 war Melchior S. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Siggen (Herrschaft). S. bei Ravensburg
erscheint erstmals 1094 (ze demo Siggun) in einer Vergabung an das Kloster
Allerheiligen in Schaffhausen. 1128 und 1372 begegnen Herren von S. Die vier
Dörfer umfassende Herrschaft, die wohl seit Ende des 13. Jahrhunderts Lehen des
Stifts Kempten war, kam am Ende des 14. Jahrhunderts an die Sürg(en) (Syrg) von
Sürgenstein (Syrgenstein), dann an die Praßberg, Schellenberg, Heimenhofen,
Schellenberg zu Kißlegg und 1433 an die Familie Humpiß. Nach deren Aussterben
1730 verkaufte das Stift Kempten 1764 die zum Ritterkanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben
steuernde Herrschaft an die Grafen Traun (Traun und Abensberg). Zusammen mit
deren Grafschaft Eglofs kam sie 1804 an die Fürsten Windischgrätz und 1806 an
Württemberg und damit das Gebiet 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 42.
Specht von Bubenheim (Reichsritter). Von 1685,
mit dem bis dahin zum Ritterkreis Rhein gehörenden Georg Wilhelm S., bis etwa
1760 waren die S. mit den Rittergütern Unterboihingen, Oberdettingen und
Unterdettingen Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Mit der 1680 durch weibliche
Erbfolge nach den Wernau zur Hälfte erworbenen und 1795/1797 an den Freiherrn
von Rechberg gelangten Herrschaft Donzdorf waren sie im Kanton Kocher
immatrikuliert. Wegen Lindheim waren sie Mitglied des Kantons Mittelrheinstrom
des Ritterkreises Rhein.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Winkelmann-Holzapfel 163; Hellstern 214; Schulz 271.
Spengler von Neckarburg (Reichsritter). Etwa von
1557 bis 1581 war Jakob S. Mitglied des Kantons Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 214.
Sperberseck (Reichsritter). Von 1681 bis 1708 war
Johann Philipp von S. mit einem Anteil von Unterriexingen Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben. Von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1615 waren die S. mit
Schnaitheim bzw. Schneitheim und seit 1636 bis zu ihrem Erlöschen 1708 mit dem
unteren Schloss Talheim im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Hellstern 214; Schulz 271.
Speth (Freiherren, Reichsritter). Von 1592 bis
1623 waren die Freiherren von S. (Späth) Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Im 18. Jahrhundert gehörten
sie mit den Herrschaften Eglingen und Ehestetten, Gammertingen, Granheim,
Hettingen, Maisenburg mit Indelhausen, Schülzburg mit Anhausen und Erbstetten,
Untermarchtal und Zwiefaltendorf zum Kanton Donau. Mit Höpfigheim (bis 1587) und
dem Schloss zu Dettingen (bis zur Mitte des 17. Jhs.) waren die S. seit 1542
auch im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59; Hellstern 214; Schulz 271; Rahrbach 243.
Speyer, Domkapitel (Reichsritter). Das
Domkapitel zu Speyer zählte wegen Oberöwisheim zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Winkelmann-Holzapfel 164.
Speyer (Hochstift, Residenz des Bischofs). In
der ursprünglich keltischen, an der Mündung des Speyerbachs in den Rhein
gelegenen Siedlung Noviomagus, die den Hauptort der (germanischen,) um 58 v.
Chr. von Caesar unterworfenen Nemeter (civitas Nemetum) bildete, wurde
vermutlich bereits im 3. oder 4. Jahrhundert ein Bischofssitz eingerichtet, der
(nach Untergang und Erneuerung?) 614 mit Bischof Hulderich erstmals bezeugt
ist. Zunächst gehörte er zum Erzbistum Trier, seit 748/780 bis zu seiner
Auflösung 1801 zum Erzbistum Mainz. Sein ursprünglich zum alemannischen, dann
zum fränkischen Stammesgebiet gezählter Sprengel reichte von der
Hauptwasserscheide im Pfälzerwald bis zum Neckartal und Murrtal und von Selz
und Oos bis zur Isenach und zum Kraichbach. Wichtigstes Kloster war Weißenburg
im Elsass, das 1546 erworben wurde. Schon im 7. Jahrhundert erhielten die
Bischöfe reiches Königsgut im Speyergau (Bienwald an der Grenze zu Frankreich,
8. Jh.?), wozu weitere Gaben Herzog Konrads des Roten wie Kaiser Ottos des
Großen im 10. Jahrhundert kamen. 1030 wurde der Neubau des Domes begonnen.
Zwischen 1050 und 1060 gewann der Bischof das ansehnliche Gebiet um Bruchsal
(1056 Lusshardt [Lußhaardt]) und die Grafschaften des Speyergaus und Ufgaus
bzw. Uffgaus. Von 1111 an begann sich allerdings die Stadt S. aus der
Herrschaft der Bischöfe zu lösen, was ihr bis zum Ende des 13. Jahrhunderts
gelang, so dass der Bischof 1371 seinen Sitz in das 784 erstmals genannte und
seit 1316 zum Hochstift gehörige Udenheim an der Mündung des Saalbaches in
einen Altrheinarm verlegte. Das Hochstift des späteren Mittelalters bestand aus
zwei Hauptgebieten beiderseits des Rheins um Bruchsal, Deidesheim, Herxheim,
Lauterburg und Weißenburg. Von 1371 bis 1723 war Udenheim, das zur Festung
Philippsburg ausgebaut wurde, fast ständig Residenz des Bischofs. Danach
siedelte der Bischof nach Bruchsal um. Wegen Brombach, Neckarsteinach,
Darsberg, Grein und Teilen von Langenthal (Langental) war der Bischof um 1790
Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken(, wegen Oberöwisheim
das Domkapitel im Kanton Kraichgau des Ritterkreises
Schwaben). Die linksrheinischen Teile des zum oberrheinischen
Reichskreis zählenden Hochstifts, das am Ende des 18. Jahrhunderts 28
Quadratmeilen mit 55000 Einwohnern und 300000 Gulden Einkünfte umfasste, kamen
im 17. Jahrhundert (1681-1697) bzw. 1801 an Frankreich, 1816 an Bayern, die
rechtsrheinischen Teile (16 Quadratkilometer) 1802/1803 an Baden. Von den
ritterschaftlichen Gütern fielen Brombach 1808 an Baden und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg, die übrigen Teile an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
1817 wurde ein neues, die Pfalz (Rheinpfalz) Bayerns umfassendes Bistum S.
innerhalb des Erzbistums Bamberg errichtet.
L.: Wolff 233; Zeumer 552 II a 10; Wallner 695 OberrheinRK 5; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Winkelmann-Holzapfel 163f.; Stetten 186f.; Remling, F., Geschichte der Bischöfe
zu Speyer, Bd. 1ff. 1852ff.; Remling, F., Neuere Geschichte der Bischöfe zu
Speyer, 1867; Bühler, A., Die Landes- und Gerichtsherrschaft im
rechtsrheinischen Teil des Fürstbistums Speyer vornehmlich im 18. Jahrhundert,
ZGO N.F. 38 (1925); Maass, H., Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte des
Bistums Speyer 1743-70, Diss. phil. Göttingen 1933; Stamer, L.,
Kirchengeschichte der Pfalz, Bd. 1ff. 1936ff.; Doll, A., Das alte Speyer, 1950;
Handbuch des Bistums Speyer, 1961; Bohlender, R., Dom und Bistum Speyer. Eine
Bibliographie, 1963; Drollinger, K., Kleine Städte Südwestdeutschlands. Studien
zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Städte im rechtsrheinischen Teil des
Hochstifts Speyer bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts, 1968; Schaab, M.,
Territoriale Entwicklung der Hochstifte Speyer und Worms, (in) Pfalzatlas,
Textband, 20. H. (1972); Duggan, L., Bishop and Chapter, The Governance of the
Bishopric of Speyer to 1552, 1978; Meller, J., Das Bistum Speyer, 1987;
Fouquet, G., Das Speyerer Domkapitel im späten Mittelalter (ca. 1350-1540),
1987; Fouquet, G., Ritterschaft, Hoch- und Domstift Speyer, Kurpfalz, ZGO 137
(1989); Friedmann, A., Die Beziehungen der Bistümer Worms und Speyer zu den
ottonischen und salischen Königen, 1994; Andermann, K., Speyer, LexMA 7 1995,
2095f.; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2, hg. v. Schaab,
M., 1995, 481; Ehlers, C., Metropolis Germaniae, 1996;Krey, H., Bischöfliche
Herrschaft im Schatten des Königtums, 1996; Neumann, H., Sozialdisziplinierung
in der Reichsstadt Speyer, 1997; Gresser, G., Das Bistum Speyer bis zum Ende
des 11. Jahrhunderts, 1998; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich,
hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 612, 1, 2, 541; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 1, 492, 2, 572.
Spreter von Kreidenstein (Reichsritter). Von
etwa 1614 bis 1663 waren die S. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 214.
Stadion (Herren, Freiherren, Grafen). Nach
Oberstadion (Stadegun) bei Ehingen nannten sich die aus der
Reichsministerialität hervorgegangenen, aus Graubünden (Prätigau) stammenden
schwäbischen Herren von S., die 1197 erstmals erscheinen (1270 Walter von S.)
und deren Stammsitz 1352 zerstört wurde. 1392 entstanden durch Teilung eine
schwäbische und eine elsässische Linie, die um 1700 die Güter vereinigte. 1488
waren die Herren von S. Mitglied der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild,
Teil im Hegau und am Bodensee. Von 1603 bis 1651 waren die S. wegen Magolsheim
im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Sie wurden 1686 in den Reichsfreiherrenstand und 1693/1705 in den
Reichsgrafenstand erhoben. 1700 erwarben sie die Herrschaft Warthausen bei
Biberach. Wegen der 1708 erworbenen reichsunmittelbaren Herrschaft Thannhausen
zählten sie zu den schwäbischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrats des Reichstags. Im 18. Jahrhundert teilte sich die wegen
Hallburg zum Kanton Steigerwald und wegen weiterer Güter zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken, im Übrigen zum Ritterkreis
Schwaben zählende Familie. Die ältere fridericianische Linie Warthausen
verkaufte ihre 1806 von Württemberg annektierten Güter an Württemberg, starb
1890 aus und wurde von der jüngeren philippinischen Linie Thannhausen beerbt,
die 1908 ausstarb und von den Grafen von Schönborn-Buchheim beerbt wurde, die
damit die Standesherrschaft Thannhausen in Bayern, Oberstadion, Moosbeuren,
Alberweiler und Emerkingen in Württemberg (etwa 8000 Einwohner) und große
Gebiete in Böhmen um Kauth bei Taus erhielten. S. Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Zeumer 553 II b 61, 16; Roth von Schreckenstein 2, 592; Winkelmann-Holzapfel
164; Bechtolsheim 16, 196; Schulz 271; Riedenauer 127; Rössler, H., Graf Johann
Philipp Stadion, Bd. 1f. 1966.
Stammheim (Reichsritter). Von 1542 bis zu ihrem
Erlöschen 1588 waren die S. wegen S., Zazenhausen und Beihingen Mitglied im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. kam
später an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 271.
Starschedel (Reichsritter). Von 1607 bis 1623 war
Heinrich von S., markgräflich-badischer Geheimer Rat und Haushofmeister,
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 214.
Stein (reichsritterschaftliche Herrschaft). Die reichsritterschaftliche Herrschaft S. an der Günz (südöstlich Ottobeurens) zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
Stein zu Bosenstein (Reichsritter). Von 1689
bis zum Erlöschen 1774 waren die S. wegen des von den Hohenfeld in weiblicher
Erbfolge erlangten Mühlhausen an der Enz im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 272.
Stein zum Rechtenstein (Freiherren, Grafen,
Reichsritter). Vom 16. bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts zählten die
Freiherren und Grafen von S., die bereits 1488 zur Rittergesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil am Neckar gehörten, mit den Herrschaften Bergenweiler,
Teilen von Emerkingen, Ichenhausen und Teilen von Niederstotzingen mit
Riedhausen zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
Wegen des 1549 erworbenen Harthausen waren sie im Kanton Neckar immatrikuliert.
Seit 1597 zählten sie wegen des 1595 von den Westernach erlangten, bis 1790
bewahrten Bächingen zum Kanton Kocher der Ritterkreises
Schwaben,
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 65; Hellstern 214, 218;
Kollmer 372; Schulz 271.
Steinegg (Herrschaft), Steineck. Herren von Stein
erscheinen in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Ihre Burg mit zugehöriger
Herrschaft bei Pforzheim gelangte über die Gemmingen an den Markgrafen von
Baden, der die Gemmingen seit 1448 mit S. belehnte. Hinzu kam die Herrschaft
Hagenschieß. Das sog. Gemmingensche Gebiet gehörte zum Ritterkanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Innerhalb Badens war es bei
Baden-Durlach. 1839 verkauften die Freiherren das Gebiet an Baden, mit dem es
1951/1952 zu Baden-Württemberg kam.
L.: Roemer, H., Steinegg, ein Familienbuch, 1934; Hölzle, Beiwort 38.
Steinhäußer von Neidenfels, Steinheuser von
Neidenfels (Reichsritter). Von 1542 bis zu ihrem Erlöschen 1611 zählten die S.
mit dem 1532 erworbenen Rechenberg zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. Steinheuser von Neidenfels.
L.: Schulz 272.
Steinheuser von Neidenfels, Steinhäußer von
Neidenfels (Reichsritter). Von 1542 bis zu ihrem Erlöschen 1611 zählten die S.
mit dem 1532 erworbenen Rechenberg zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 272.
Sternenfels (Reichsritter). Nach S. (1232
Sterrenvils) bei Maulbronn nannte sich ein Zweig der edelfreien Herren von
Kürnbach. Die Familie war bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1663 und im 18. Jahrhundert zählte
sie zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Im späteren 17. Jahrhundert gehörte sie zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. Der Ort S. kam 1391 an Württemberg, wurde an Adelsfamilien ausgegeben
und fiel 1749 erneut an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 214; Riedenauer 127.
Stimpfach (reichsritterschaftliche Herrschaft). S. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Ellwangen und damit über Württemberg (1802/1803) 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Stockhammer (Reichsritter). Von 1735 bis 1743 zählte
Josef Anton von S. als Personalist zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 272.
Stockheim (Reichsritter). Im 17. Jahrhundert
zählten die S. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Außerdem waren sie vielleicht im Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Bechtolsheim 15; Hellstern 214; Riedenauer 127.
Stotzingen (Freiherren, Reichsritter). Vom 16. bis
19. Jahrhundert zählten die Freiherren von S. mit Geislingen, Dotternhausen und
Rosswangen zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben,
mit Steißlingen und Wiechs seit 1790/1791 zum (Kanton) Hegau (bzw. Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee) (1791 Stotzingen zu Wiechs). Mit dem 1471 erworbenen,
1790 an Fürst von Thurn und Taxis gelangten Heudorf waren sie im Kanton Donau
immatrikuliert. Geislingen fiel 1806 an Württemberg und wurde 1810 an Baden
abgetreten, über das es 1951/1952 an Baden-Württemberg kamen. S. a.
Niederstotzingen.
L.: Wolff 509; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59; Ruch 71 Anm.
1, 82; Hellstern 215; Mangold, O., Geschichte von Niederstotzingen, 1926;
Stockinger, G., Geschichte der Stadt Niederstotzingen, 1966.
Streit von Immendingen, Streitt von Immendingen
(Reichsritter). Von 1654 bis 1686 war der österreichische Rat Jacob Rudolph
(Rudolf) S. zu Vollmaringen und Göttelfingen (Göttingen) Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben. 1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und
mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten S. zum Ritterkreis
Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits 1858.
L.: Hellstern 215.
Stuben (Reichsritter). Von 1640 bis 1737
(zuletzt mit dem württembergischen Geheimen Rat Johann Joseph Anton von S.,
Herrn zu Zimmern unter der Burg und Hausen am Tann) waren die S. Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Stuben zu Dauberg (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die S., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft
Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee waren, zum (Kanton) Hegau
(bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm. 2, Anhang 3, 5.
Sturmfeder (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Wegen Großaspach mit Oppenweiler und Schozach waren die S. von
Oppenweiler von 1542 bis 1805 im Kanton Kocher immatrikuliert. Um 1790 waren
die Freiherren S. (von und zu Oppenweiler) mit einem Zehntel der Ganerbschaft
Bechtolsheim Mitglied des Kantons Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62; Zimmermann 79;
Winkelmann-Holzapfel 164; Kollmer 372; Schulz 272.
Sulzfeld (Herren, reichsritterschaftlicher Ort).
1077 wird S. (Sultzfeld) bei Karlsruhe erstmals erwähnt. Nach ihm nannten sich
Herren von S., die Lehnsleute Speyers waren. Im 14. Jahrhundert kam S. von
ihnen an die Göler von Ravensburg, die Lehnsleute der Grafen von Oettingen
waren. Der reichsritterschaftliche Ort zählte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. 1805 gelangte er an Baden und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Pfefferle, T., Sulzfeld mit Ravensburg, 1969.
Summerau (Freiherren, Freiherren). Vom 16.
Jahrhundert bis etwa 1800 zählten die Freiherren von S. zum Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee
des Ritterkreises Schwaben. s. Praßberg zu S.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61; Ruch, Anhang 79.
Sundheim, Sundtheim, Suntheim (Reichsritter). Von
1562 bis 1601 war Hans Conrad von S. zu Wendelsheim und Nellingsheim Mitglied
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Suntheim (Reichsritter) s. Sundheim. Von 1562 bis
1601 war Hans Conrad von S. zu Wendelsheim und Nellingsheim Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Sürg von Sürgenstein, Syrg von Syrgenstein
(Freiherren, Reichsritter). Die Freiherren S., die bereits 1488 der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee, angehörten,
waren im 18. Jahrhundert mit Altenberg Mitglied des Kantons Kocher des Ritterkreises Schwaben, in dem sie im 17. Jahrhundert
aus dem Erbe der Westerstetten Ballhausen und Dunstelkingen (bis 1786) erhalten
hatten. Wegen des 1265 erwähnten Sürgenstein (Syrgenstein) an der Oberen Argen
bei Isny im Allgäu waren sie auch im Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee)
immatrikuliert. Außerdem zählten sie zum Kanton Neckar, beide Kantone ebenfalls
im Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61, 62; Ruch Anhang 4;
Kollmer 372; Hellstern 213; Schulz 272; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit
Sankt Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34; Zenetti, L., Die Sürgen, (1965).
Talheim (Reichsritter). Von 1542 bis zu ihrem
Erlöschen zählten die seit Anfang des 16. Jahrhunderts in T. ansässigen T. zum
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. a.
Leiher von T.
L.: Schulz 272.
Talheim (reichsritterschaftliche Herrschaft). T. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam vor der Mediatisierung an den Deutschen Orden und über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Tannhausen (Freiherren, Reichsritter). Seit 1542
(aber mit Ausnahme der Unterbrechung von 1570 bis 1657) zählten die Freiherren von
T. mit einem Drittel T. und Rühlingstetten (seit dem 13. Jh.) zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben. S. Thannhausen.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62; Schulz 272.
Tänzl von Tratzberg, Tenzel, Tandlin
(Freiherren, Reichsritter). Die aus dem Innsbrucker Bürgertum stammenden Tänzl
waren spätestens seit 1441 Gewerken im Silberbergbau von Schwaz. Um 1500
erwarben sie die schon am Ende des 13. Jahrhunderts urkundlich erwähnte,
1490/1491 abgebrannte Burg Tratzberg bei Schwaz, gaben die Burg nach
eindrucksvollem Wiederaufbau 1554 aber an die Augsburger Patrizier Ilsung. Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren T. mit halb Bissingen zum Kanton Donau
des Ritterkreises Schwaben. Vorübergehend
gehörten sie auch dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Hölzle, Beiwort 59; Riedenauer 127; Enzenberg, S. Graf, Tratzberg, 2000.
Tegernau, Degernau (Reichsritter). Von 1609
(Johann Friedrich von T., württembergischer Rat und Obervogt zu Balingen) bis
1702 waren die T. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 215.
Tessin (Reichsritter). Von 1711 (Erwerb des
Ritterguts Hochdorf durch den württembergischen Kammerpräsidenten Philipp
Heinrich von T.) bis 1804 (Tod Ferdinands von T. zu Hochdorf und Kilchberg) war
die Familie T. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben und übte die Herrschaft über
die Orte Hochdorf (Lehen Württembergs) und Kilchberg (sieben Achtel Eigengut,
ein Achtel Lehen Württembergs) aus. Über Württemberg kamen die Güter 1951/1952
zu Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 65; Hellstern 215, 218.
Themar (Reichsritter). Von etwa 1562 bis 1663, zuletzt
mit Georg Adam von T. zu Schadenweiler und Baisingen, waren die T. Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Thumb von Neuburg (Freiherren, Reichsritter).
Von 1548 bis 1805 (zuletzt Friedrich T. zu Unterboihingen und Hammetweil)
zählten die Freiherren T. mit Unterboihingen und Hammetweil sowie von 1514 bis
1648 mit Mühlhausen an der Enz zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben,
von 1560 bis 1781 mit Stetten und Schanbach (Anfang 16. Jh.-1645) und
Aichelberg (1507-1663) zum Kanton Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 65; Hellstern 215, 219;
Schulz 272.
Thüngen, Tüngen (Reichsritter, Freiherren,
Grafen). T. kam schon früh als Reichsgut (788 Tungide) an Fulda. Seit 1100 bzw.
1159 sind Ritter von T. nachweisbar. Seit 1333 erscheinen erneut Ritter von T.
und zwar als Ministeriale Hennebergs. Zum Schutz vor dem Hochstift Würzburg
trugen sie ihre Güter um T. Böhmen, an anderen Orten Brandenburg zu Lehen auf.
Die in mehrere Linie aufgespaltete Familie nahm in der fränkischen
Reichsritterschaft eine bedeutsame Stellung ein. Vom Ende des 15. bis ins 18.
Jahrhundert zählte sie mit Burgsinn, Dittlofsroda, der Hälfte von Gräfendorf,
Hessdorf mit Höllrich, drei Vierteln T. mit einem Viertel Hesslar, der Hälfte
von Völkersleier, Weißenbach mit Detter, Eckarts, Heiligkreuz, Rossbach,
Rupboden, Trübenbrunn und Zeitlofs zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken. Außerdem war sie im 16. Jahrhundert im Kanton Steigerwald und im
frühen 19. Jahrhundert im Kanton Baunach des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. Mehrere Angehörige wurden zu Reichsfreiherren und Reichsgrafen
erhoben. Von 1697 bis 1709 zählte Hans Karl von T., der 1708 die Reichsgrafenwürde
gewann, wegen des 1696 erworbenen Freudental zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538; Großer Historischer Weltatlas III 39
(1803) C2; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 389ff.; Winkelmann-Holzapfel
165f.; Pfeiffer 198, 211; Bechtolsheim 15; Riedenauer 127; Schulz 272; Rahrbach
265; Thüngen, R. Frhr. v., Das reichsritterliche Geschlecht der Freiherren von
Thüngen, Lutzische Linie, 1926; Thüngen, H. Frhr. v., Das Haus Thüngen
788-1988, 1988; Morsel, J., La noblesse contre le prince, 2000.
Thurn und Taxis (Fürsten), Tour et Tassis. Die
ursprünglich aus der Lombardei stammende, de la Torre benannte, dann nach der
Vertreibung aus Mailand durch die Visconti am Berg Tasso (Taxis) bei Bergamo
angesiedelte Adelsfamilie Taxis (1251 Omodeo de Tassis aus Cornello bei
Bergamo), die 1489/1490 mit der Errichtung einer Botenlinie von Innsbruck nach
Brüssel beauftragt worden war, aus der Franz von Taxis 1500 maitre der Posten
Erzherzogs Philipps des Schönen von Österreich (1478-1506, 1481 Regent
Burgunds, 1505 Regent Aragons) geworden war, Johann Baptista von Taxis 1518 von
König Karl (V.) das Postmonopol in Spanien erlangt hatte und Leonhard von Taxis
1595 den Titel eines Reichsgeneralpostmeisters bekommen hatte und die 1615 mit
dem erblichen Reichspostgeneralat betraut worden war, erhielt von König Philipp
IV. von Spanien 1635 das Recht der Führung des Titels und Wappens der Grafen de
la Tour et Valsassina und 1649 in Spanien sowie 1650 im Reich die Genehmigung
zur Führung des Doppelnamens T. 1512 wurde sie geadelt, 1515 erlangte sie
erblichen Adel. 1597 wurde die von ihr als Lehen innegehabte Post zum Regal
erklärt. 1608 wurde sie in den Reichsfreiherrenstand, 1624 in den
Reichsgrafenstand und 1695 in den Reichsfürstenstand erhoben (Virilstimme
1754). 1701 verlor sie Gut und Amt in den spanischen Niederlanden und siedelte
1702 nach Frankfurt über, nach Erhalt des Prinzipalkommissariats beim Reichstag
nach Regensburg (1748). Neben reichsritterschaftlichen Gebieten (1647 wegen des
erheirateten und später an die Reichlin von Meldegg [Meldegg] vererbten Horn im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben, 1648
ein Viertel Wäschenbeuren) kaufte sie 1723 die reichsständische Herrschaft
Eglingen. Im kurrheinischen Reichskreis hatte sie seit 1724 Sitz und Stimme auf
Grund eines Darlehens von 80000 Reichstalern. 1785/1786 wurde sie Inhaber der
1787 gefürsteten Reichsgrafschaft Friedberg-Scheer. 1797 kam sie auf die
Fürstenbank des schwäbischen Reichskreises. 1802 verlor sie alle
linksrheinischen Posten, erhielt dafür aber am 25. 2. 1803 durch § 13 des
Reichsdeputationshauptschlusses die Reichsstadt Buchau, die Reichsabteien
Buchau, Obermarchtal (Marchtal), Neresheim, das zu Salem gehörige Amt Ostrach
mit der Herrschaft Schemmerberg und den Weilern Tiefenhülen (Tiefental),
Frankenhofen und Stetten und die Dominikanerinnenklöster in Ennetach und Sießen
mit insgesamt 530 Quadratkilometern und etwa 17000 Einwohnern als
Reichsfürstentum Buchau mit Virilstimme im Reichsfürstenrat. 1806 wurde sie
zugunsten Bayerns, Württembergs und Hohenzollern-Sigmaringens mediatisiert,
erhielt jedoch 1815 durch die Deutsche Bundesakte eine reichsunmittelbare
Stellung. Am 1. 7. 1867 musste sie die gesamte Postorganisation gegen 3
Millionen Taler an Preußen abtreten. 1899 erhielt sie den bayerischen Titel
eines Herzogs zu Wörth und Donaustauf. Sitz der fürstlichen Hauptlinie blieb
Regensburg. 2000 erfolgte eine Verlegung von Sankt Emmeram in Regensburg nach
Prüfening.
L.: Wolff 92; Zeumer 553 II b 58; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer
Weltatlas II 39 (1803) C3; Klein 161; Schulz 273; Lohner, B., Geschichte und
Rechtsverhältnisse des Fürstenhauses Thurn und Taxis, 1895; Ohmann, F., Die
Anfänge des Postwesens unter den Taxis, 1909; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Herberhold, F., Das fürstliche Haus
Thurn und Taxis in Oberschwaben, (in) Zs. f. württemb. LG. 13 (1954); Thurn und
Taxis-Studien, hg. v. Piendl, M., 1961ff.; Gollwitzer, H., Die Standesherren,
2. A. 1964; Piendl, M., Thurn und Taxis 1517-1867, Archiv für dt.
Postgeschichte 1 (1967); Dallmeier, M., Quellen zur Geschichte des europäischen
Postwesens, 1977; Piendl, M., Das fürstliche Haus Thurn und Taxis, 1980;
Behringer, W., Thurn und Taxis, 1990; Szabo, T., Taxis, LexMA 8 1996, 515f.;
Reiser, R., Die Thurn und Taxis, 1998; Ruhnau, R., Die fürstlich Thurn und
Taxissche Privatgerichtsbarkeit, 1998; Schröck, R., Gloria von Thurn und Taxis,
2003.
Traun (Reichsritter, Grafen). 1792 gehörten
die Grafen von (Abensberg und) T. (Abensperg-Traun) wegen der Herrschaft Eglofs
zu den schwäbischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des
Reichstags. Wegen der 1764 vom Stift Kempten gekauften Herrschaft Siggen
zählten sie zum Bezirk Allgäu-Bodensee des Kantons Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
L.: Zeumer 553 II b 61, 14; Ruch, Anhang 82; Thürheim, A. v., Feldmarschall
Otto Ferdinand Graf von Abensperg-Traun, 1877.
Trauschwitz (Reichsritter). Von 1603 bis 1619 zählte
Joachim von T. wegen einiger von den Speth erworbener Güter zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 273.
Trochtelfingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). T.
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
und kam an Nördlingen. Über Württemberg fiel T. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Der Ostalbkreis, 1978
Tübingen (Reichsritter). Von 1640 bis etwa 1654
war Johann Georg von T. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Türckh (Reichsritter). Von 1646 bis 1723
(zuletzt Carl Friedrich von T. zu Debingen [Täbingen] und Ramstein) waren die
T. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Türkheim (Freiherren, Reichsritter), Türckheim.
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von T. mit dem 1783 erworbenen
Altdorf, dem 1773 gewonnenen und 1795 an das Hochstift Straßburg gelangten
Bosenstein und der Rohrburger Mühle zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 66.
Ulm (Freiherren, Reichsritter). Im 17. und
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von U. mit Grießenberg, Langenrain,
Marbach und Wangen zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Mit zwei Dritteln
Oberndorf-Poltringen (1722) waren sie auch im Kanton Neckar und mit der
Herrschaft Mittelbiberach (1648) im Kanton Donau immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 61, 65; Ruch 18 Anm. 2;
Ruch Anhang 80; Hellstern 216.
Ulmenstein (Reichsritter). Von 1738 bis 1785
zählten die U. zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Schulz 273.
Ungelter (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von U. mit dem 1661 erworbenen
Oberstotzingen zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 59.
Unterböbingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). U. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam teilweise an Ellwangen und dann über Württemberg (1802/1803) 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Böbingen.
Unterriexingen (reichsritterschaftlicher Ort). U. an
der Enz war Sitz der von 1190 bis 1560 nachweisbaren Herren von Riexingen. Es
zählte zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
1806 kam es an Württemberg, 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509.
Urbach, Aurbach (Reichsritter). Von 1581 bis
1593 zählten die U. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben, 1542 bis 1607 wegen Hohenstein (bis 1564) und Bönnigheim (bis
1607) auch zum Kanton Kocher.
L.: Hellstern 215; Schulz 273; Regesten zur Geschichte der Herren von Urbach,
bearb. v. Uhland, R., 1958; (Böhringer, W.,) Aus der Vergangenheit von Urbach,
hg. v. Familienarchiv Hornschuch, (1959).
Ursenbeck von Pottschach (Reichsritter). Von 1614
bis 1629 zählte Jörg Christoph von U. wegen Leinzell zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 273.
Utzmemmingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). U. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Oettingen, danach an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Utzwingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). U. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Oettingen, danach an Bayern.
Varnbüler von Hemmingen, Varnbühler von und zu
Hemmingen (Freiherren, Reichsritter). Von 1649 (Erwerb des Rittergutes
Hemmingen durch Johann Conrad Varnbüler [Varnbühler]) bis 1805 gehörten die V.
zum Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 65; Hellstern 216.
Venningen (Freiherren, Reichsritter). Die V. waren
mit Dühren, Eichtersheim;, Grombach, Neidenstein, Rohrbach und Weiler Mitglied
des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
Seit 1518 hatten sie sieben Zwölftel von Königsbach bei Pforzheim als Lehen
Brandenburgs, die sie 1650 an Daniel Rollin de Saint-André (Saint André)
verkauften. Von 1614 bis 1629 waren sie wegen eines Schlosses zu Talheim auch
im Kanton Kocher immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert gehörten sie zum
Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 63; Winkelmann-Holzapfel
166; Schulz 273; Lurz, M., Die Freiherren von Vennungen, 1997.
Vogt von Hunolstein, Vogt von Hunoltstein
genannt von Steinkallenfels (Freiherren, Reichsritter). Der V. ist 1239
erstmals belegt, doch gingen die bis zum Ende des 13. Jahrhunderts gewonnenen
Güter um die Burg Hunolstein durch Fehden mit den Grafen von Salm, Sponheim und
der Reichsstadt Speyer wieder verloren. Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren V. mit Abtweiler, drei Achteln von Boos, Teilen von Staudernheim,
Merxheim und Teilen von Weiler sowie Dörrmoschel mit Teschenmoschel zum Kanton
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Mit Nack und Nieder-Wiesen
(Niederwiesen) waren sie im Kanton Oberrheinstrom immatrikuliert. Außerdem
gehörten sie im späteren 17. Jahrhundert zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken sowie 1802 zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 166; Uhrmacher, M., dilecti fideles nostri? (in )
Landesgeschichte als multidisziplinäre Wissenschaft, hg. v. Henn, V. u. a.,
2001; Grimbach, J., Zur Territorialpolitik der Vögte von Hunolstein im
Spätmittelalter (in) Landesgeschichte als multidisziplinäre Wissenschaft, 2001.
Vohenstein (Reichsritter). Die 1737 ausgestorbenen V.
zählten im frühen 17. Jahrhundert zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
und weiter wegen Gütern in Talheim, Utzmemmingen und Adelmannsfelden zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Riedenauer 128; Schulz 273.
Vöhlin von Frickenhausen (Freiherren,
Reichsritter). Bis zu ihrem Aussterben 1786 zählten die Freiherren V. mit der
1521 erworbenen Herrschaft Neuburg zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben sowie mit Harteneck von 1652 bis 1666 zum
Kanton Kocher.
L.: Hölzle, Beiwort 59; Schulz 273.
Vöhlin von Illertissen (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592.
Vöhlin von Neuburg (Freiherr, Reichsritter). Um
1663 war Freiherr Johann Albrecht V. Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Vol von Wildenau (Reichsritter). Die V.
zählten bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von
1548 bis etwa 1623 waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Volland von Vollandseck (Reichsritter). Von 1581
bis 1593 war Hans Jörg V. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Volmar, Vollmar (Freiherren, Reichsritter). Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von V. mit dem 1656 erworbenen und 1791
an das Hochstift Augsburg gelangten Rieden zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Im 17. Jahrhundert gehörten V.
auch dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Hölzle, Beiwort 59; Riedenauer 128.
Wächter (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die W. mit dem 1789/1790 von den Grafen von Attems erworbenen
Hirrlingen zum Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Um 1800 waren sie auch im
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Hölzle, Beiwort 65; Kollmer 375; Riedenauer 128.
Waldburg-Trauchburg (Grafen, Truchsessen, Fürsten).
Trauchburg nördlich von Isny fiel von den Herren von Trauchburg, einer
Nebenlinie der Freiherren von Rettenberg, an die Grafen von Veringen und 1306
durch Verkauf an Waldburg. 1429 kam Trauchburg an die 1772 erloschene
jakobische Linie W. der Truchsessen von Waldburg, von diesen an
Waldburg-Zeil-Zeil. 1806 wurde Waldburg-Zeil-Trauchburg (Waldburg-Zeil-Zeil) in
Württemberg mediatisiert. Trauchburg kam 1810 an Bayern. Wegen einer Hälfte
Kissleggs zählten die Truchsessen zum Kanton (Bezirk) Allgäu-Bodensee
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
S. Waldburg-Zeil-Trauchburg (Waldburg-Zeil-Zeil).
L.: Ruch Anhang 82; Vochezer, J., Geschichte des fürstlichen Hauses Waldburg in
Schwaben, Bd. 1ff. 1888ff.
Waldburg-Wolfegg-Wolfegg (Truchsessen, Grafen). Die Truchsessen
von Waldburg, die um 1200 Wolfegg erwarben, teilten sich 1429 in mehrere
Linien. Wolfegg kam an die 1511 erloschene eberhardische Linie und von dort an
die georgische Linie. Sie spaltete sich 1595 in die Linien Waldburg-Wolfegg (Wolfegg)
und Waldburg-Zeil (Zeil). Waldburg-Wolfegg zerfiel 1672 in
Waldburg-Wolfegg-Waldsee und das 1798 erloschene W. Diese Linie hatte 1790 die
Grafschaft Wolfegg und die Herrschaften Waldburg, Kisslegg zur Hälfte, Leupolz,
Praßberg und Waltershofen. Wegen des Teiles Kissleggs zählte sie zum Kanton
Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben. Nach ihrem Aussterben fielen ihre Güter an
Waldburg-Wolfegg-Waldsee.
L.: Ruch Anhang 82; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten
Reiches, 1938.
Waldburg-Zeil (Grafen, Truchsessen, Fürsten). Die Burg
Zeil bei Leutkirch war 1123 ein Sitz der Grafen von Bregenz, im 13. Jahrhundert
Reichsburg. 1337 fiel sie an die Truchsessen von Waldburg und kam 1595 an die
Linie W. Wegen Altmannshofen und Vogelsang zählte sie zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
1792 gehörten die Lande der Erbtruchsessen zu Waldburg-Zeil-Zeil und zu
Waldburg-Zeil-Wurzach zum schwäbischen Reichskreis. 1803 wurden die Truchsessen
von Waldburg in den Fürstenstand erhoben, 1806 mediatisiert.
L.: Wallner 686 SchwäbRK 26 a; Ruch Anhang 82; Vochezer, J., Geschichte des
fürstlichen Hauses Waldburg in Schwaben, Bd. 1ff. 1888ff.
Waldburg-Zeil-Zeil (Truchsessen, Grafen, Fürsten). Die
Truchsessen von Waldburg teilten sich 1429 in mehrere Linien. Die georgische
Linie erhielt Waldsee und Zeil. 1595 teilte sie sich in die Linien
Waldburg-Wolfegg (Wolfegg) und Waldburg-Zeil (Zeil). Die Linie Waldburg-Zeil
(Zeil) spaltete sich 1674/1676 in Waldburg-Zeil-Wurzach (Zeil-Wurzach) und W.
(Zeil-Zeil). Am Ende des 18. Jahrhunderts hatten die Grafen von W. die
Grafschaften Zeil und Trauchburg und die Herrschaften Herrot, Kisslegg
(teilweise) und Aichstetten. Wegen Trauchburg nannten sie sich auch
Waldburg-Zeil-Trauchburg. Wegen Altmannshofen zählten sie zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben,
1803 wurde die Linie W. in den Reichsfürstenstand erhoben. 1805 fiel ihr das
Kollegitastift Zeil zu. 1806 wurde sie in Württemberg mediatisiert. Trauchburg
wurde 1810 von Württemberg an Bayern abgegeben.
L.: Vochezer, R., Geschichte des fürstlichen Hauses Waldburg in Schwaben, Bd.
1ff. 1888ff.; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches,
1938.
Waldner von Freundstein (Freiherren, Grafen,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Grafen W. mit dem halben
Schmieheim, Schweighausen, Berrweiler, Bertschweiler und Sierenz zum Ort
(Bezirk, Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben. S. a. Freundstein.
L.: Hölzle, Beiwort 66.
Waldstetten (Herrschaft), Unterwaldstetten. W. bei
Heidenheim, das 1275 als Walhsteten erwähnt wird, gehörte den Herren von
Rechberg, die es an die Grafen von Grafeneck veräußerten, von denen es 1699 die
Propstei Ellwangen erwarb. Von dort kam der zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben zählende Ort an Württemberg und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 80.
Wallbrunn zu Gauersheim (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. mit einem
Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim, Gauersheim und Teilen von Hochspeyer
samt Teilen von Frankenstein zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein
und zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1705 erlangte der aus der
rheinischen Ritterschaft stammende Johann Christoph von W.,
markgräflich-badischer Geheimer Rat und Kammermeister, durch Heirat das
Rittergut Schwieberdingen. Danach gehörten die W. bis zum Verkauf des Gutes
(1771/1773) zum Kanton Neckar (Neckar-Schwarzwald-Ortenau) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 58; Hellstern 216; Kollmer 382; Winkelmann-Holzapfel 167.
Wallstein (Reichsritter). Von 1548 bis 1581
zählten die W. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Wangen (Reichsstadt). W. im Allgäu ist 815 in
einer Gabe an Sankt Gallen erstmals bezeugt. Wahrscheinlich im 12. Jahrhundert
gründete das Kloster Sankt Gallen am Schnittpunkt zweier Fernstraßen hier einen
Markt. Vermutlich 1216/1217 wurde W. durch Kaiser Friedrich II. als Vogt Sankt
Gallens zur Stadt erhoben. 1273 zog König Rudolf von Habsburg Wangen, dessen
Vogtei nach 1251 mehrfach verpfändet wurde, an sich und verlieh ihm 1286 das Stadtrecht
Überlingens. Aus erneuten Verpfändungen an Sankt Gallen (1298) und die Grafen
von Montfort (1330) löste sich die zu dieser Zeit auf 700 Einwohner geschätzte
Stadt (1347). 1394 erwarb sie das Ammannamt und 1402 den Blutbann und war damit
trotz bis 1608 bestehender grundherrlicher Rechte Sankt Gallens Reichsstadt.
Diese hatte Sitz und Stimme auf dem Reichstag und beim schwäbischen
Reichskreis. Die Stadt war Sitz der Kanzlei des Kantons Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
1802/1803 fiel sie mit 1,5 Quadratmeilen bzw. 50 Quadratkilometern (Deuchelried
mit Haldenberg und Oflings, Wohmbrechts-Thann, Niederwangen, Eglofs
[1516-1582], Neuravensburg [1586-1608]) und 4500 Einwohnern an Bayern, 1810 mit
einem Teil des Gebiets an Württemberg, wo sie Sitz eines Oberamts wurde, und
gelangte so 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 221; Zeumer 555 III b 24; Wallner 689 SchwäbRK 72; Schroeder 233ff.;
Scheurle, A., Wangen im Allgäu. Das Werden und Wachsen der Stadt, 2. A. 1975;
Walchner, K., Alt Wangener Erinnerungen, 1955, 1960; Der Kreis Wangen 1962;
Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2 1995; Lorenz, S.,
Wangen, LexMA 8 1996, 2030.
Wechmar (Freiherren, Reichsritter). Vom 16. bis
zum frühen 19. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. mit der Hälfte von
Rossdorf zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Früh waren sie auch
im Kanton Odenwald (Wechinger?), im Kanton Gebirg, im Kanton Baunach (?) und im
17. Jahrhundert im Kanton Steigerwald immatrikuliert. Von 1799 bis 1805 waren
sie Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538; Stieber; Seyler 394f.;
Winkelmann-Holzapfel 168; Pfeiffer 198; Hellstern 216; Bechtolsheim 14, 17;
Riedenauer 128; Stetten 33; Rahrbach 288.
Weiler (Reichsritter). Vom 16. bis zum frühen
19. Jahrhundert zählten die von und zu W. mit der Herrschaft Weiler, Eichelberg
mit Friedrichshof (Friedrichsdorf) und einem Drittel der Herrschaft Maienfels
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Von 1483 an hatten sie auch das
Gut Lichtenberg (Lichtenburg), mit dem sie seit 1542 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert waren. Um 1628
war Ludwig von W. (Weyler) zu Liechtenburg (Liechtenberg) Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben. Ihre Güter fielen 1808 an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 537; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592,
594; Hölzle, Beiwort 57; Riedenauer 128; Hellstern 217; Stetten 33, 38, 184f.;
Schulz 273; Neumaier 72, 149f., 151.
Weitersheim (Reichsritter, Freiherren). 1802 war Franz Karl von W. Mitglied des Ortes Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben der Reichsritterschaft. 1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten W. zum Ritterkreis Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits 1839.
Weitingen (Reichsritter). Die W. gehörten bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil Neckar. Ab 1562 waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Weittershausen (Reichsritter). Von 1560 bis 1651 waren
die W. wegen Altburg und Weltenschwann (Weltenschwan) (16. Jh.-1619), Bromberg
(1500-1651), Freudental (1580-7) und Talheim (bis 1580) im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 273.
Welden (reichsritterschaftliche Herrschaft,
Freiherren, Reichsritter), Walden. Das wohl im 9. Jahrhundert durch Rodung
entstandene, 1156 genannte Dorf W. (Waeldiu) bei Augsburg war Lehen der
Markgrafen von Burgau an die Herren von W., die 1402 die Blutgerichtsbarkeit
erlangten. 1597 verkauften sie die reichsritterschaftliche Herrschaft an die
Grafen Fugger. 1764 kam W. ganz an Österreich (Schwäbisch-Österreich),
1805/1806 an Bayern. 1582 erwarben die W. das 778 erstmals erwähnte, über
Staufer, die Truchsessen von Waldburg und die Herren von Waldsee 1331 an
Habsburg gelangte Laupheim von den Ellerbach, die es 1362 (Pfand) bzw. 1407
(Lehen) von Habsburg erhalten hatten. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren
von W. außer mit Laupheim, mit den 1765 erworbenen und 1796 an den Freiherren
Reuttner von Weyl gelangten Teilen von Achstetten zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Außerdem waren sie wegen des
1585 von den Hürnheim erheirateten und 1764 an Oettingen verkauften
Hochaltingen und wegen Eislingen (Großeislingen) (1765-1776) von 1588 bis 1805
im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Vielleicht zählten die W. auch zum Kanton Odenwald im
Ritterkreis Franken. 1806 fiel W. an Bayern. Laupheim kam an Württemberg und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529, 533; Wolff 509; Roth von Schreckenstein
2, 592; Hölzle, Beiwort 5, 59; Riedenauer 128; Schulz 273; Auch, J., Laupheim
1570-1870, 3./4. A. 1921; Schenk, G., Laupheim, 1976; Diemer, K., Laupheim,
1979.
Wellendingen (reichsritterschaftlicher Ort). Von 1264
bis 1299 sind Herren von W. bei Rottweil bezeugt. Unter der Oberherrschaft der
Grafschaft Hohenberg hatten 1384 die Pfuser, dann die Ifflinger, 1543 die
Gräter, die Stotzingen, 1548 die Humpiß von Waltrams den zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben zählenden Ort. 1806 kam er an
Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Humpiß von Waltrams zu W.
L.: Chronik von Wellendingen bei Rottweil, 1926.
Wellenstein (Reichsritter). Von 1718 bis etwa 1737
war Anton von W. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Welsberg, Welschberg zu Langenstein (Grafen,
Reichsritter). 1752 zählten die Grafen W. mit der Herrschaft Langenstein zum (Kanton)
Hegau (bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 61 (Welsperg); Ruch Anhang 80; Götz, F./Beck, A., Schloss
und Herrschaft Langenstein im Hegau, 1972.
Wendler von Pregenrot, Wendler von Pregenroth
(Reichsritter). Von 1548 bis etwa 1623 waren die W. Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 216f.
Werdenstein (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die nach der Burg W. bei Sonthofen benannten, seit 1239
nachweisbaren Freiherren von W. zum (Kanton) Hegau bzw. (Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch Anhang 82.
Wernau, Werdenau (Reichsritter). Von 1548 bis
1696 waren die W. (bei Erbach an der Donau) Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Sie hatten seit 1400 etwa ein Drittel von Pfauhausen (bei Esslingen am Neckar)
erworben. 1696 kam bei ihrem Aussterben Pfauhausen an die Rotenhan in
Neuhausen, 1769 durch Verkauf an das Hochstift Speyer. Im Kanton Kocher war
1542 Wolf Heinrich von W. zu Bodelshofen Mitglied, 1578 Veit von W. zu
Unterboihingen. 1599 erbte die Familie halb Donzdorf, 1639 erhielt sie das Würzburger
Lehen Eislingen (Großeislingen) und 1666 erwarb sie Steinbach. 1684 erlosch die
im Kanton Kocher immatrikulierte Linie. Im 17. Jahrhundert zählten die W. zum
Kanton Odenwald und vielleicht zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128; Hellstern 217; Schulz 273f; Reichardt, L., Ortsnamenbuch
des Alb-Donau-Kreises, 1986, 328
Werneck (Freiherren, Reichsritter). Seit 1805
zählten die Freiherren von W. mit dem halben, 1762 in weiblicher Erbfolge von
den Wöllwarth erlangten Neubronn zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Schulz 274.
Wertingen (reichsritterschaftliche Herrschaft).
Das 1208 als Wertung urkundlich greifbare W. an der Zusam gehörte den Staufern.
1269 gelangte es erbweise an die Wittelsbacher, welche die Truchsessen zu
Hohenreichen belehnten. Sie verkauften W. 1348 an die Augsburger Patrizier
Langenmantel, von denen es 1469 mit eigener Hochgerichtsbarkeit an die
Marschälle von Pappenheim zu Hohenreichen kam. Nach ihrem Erlöschen fielen W. und
Hohenreichen als reichsritterschaftliche Lehnsherrschaft im Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben an Bayern zurück. 1705 zog sie
der Kaiser ans Reich, verlieh sie 1710 den Fürsten Lobkowitz, gab sie aber 1714
wieder an Bayern.
L.: Wolff 509; Gerblinger, A., Geschichte der Stadt Wertingen, 1910.
Wessenberg (Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten
die Freiherren von W. mit Aulfingen zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee)
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 79.
Westernach (Freiherren, Reichsritter). Im 16. und
frühen 17. Jahrhundert waren W. im Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. zum (Kanton)
Hegau (bzw. Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Mit dem 1619 erworbenen
Kronburg waren sie im Kanton Donau immatrikuliert. Außerdem gehörten sie dem
Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau und wegen Bächingen von 1560 bis
1576 auch dem Kanton Kocher an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59; Ruch Anhang 82;
Hellstern 217; Riedenauer 128; Schulz 274.
Westerstetten (Reichsritter). Seit 1264 erscheinen
Herren von W., die vom 13. bis zum 15. Jahrhundert W. innehatten, sich im 14.
Jahrhundert in mehrere Linien teilten und unter anderem um Drackenstein,
Dunstelkingen, Dillingen und Ellwangen Güter erwarben. Von etwa 1562 (Ulrich
Dietdegen von W. zu Lautlingen und Margrethausen) bis etwa 1624 waren die W.
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben und von 1542 bis 1637 wegen
Ballhausen, Dunstelkingen und Katzenstein Mitglied des Kantons Kocher. 1637
starb die Familie aus. Das Dorf W. wurde 1432 vom Kloster Elchingen erworben
und fiel über ein Kondominat mit Ulm (bis 1773) 1803 an Bayern und 1810 an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hellstern 217; Schulz 274; Heisler, E., Westerstetten, Chronik eines Dorfes
der Ulmer Alb, 1974.
Widmann von Mühringen (Reichsritter). Von 1548 bis
etwa 1614 (zuletzt Hans Christoff W.) waren die W. Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 217.
Wiederhold von Weidenhofen (Reichsritter). Von 1718
bis zu seinem Ausschluss 1740 (wegen unanständiger, schimpflicher und
pflichtwidriger Aufführung) war Carl W. zu Rietheim und Karpfen (Karpffen)
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 217.
Wimpfen (im Tal) (Ritterstift). Um 1790 zählte
das Ritterstift W. mit Finkenhof zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Winkelmann-Holzapfel 168.
Winzerhausen (reichsritterschaftliche Herrschaft). W. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Wittstadt genannt Hagenbach Wittstatt genannt
Hagenbach (Reichsritter). Von 1563 bis 1584 waren die zu Helfenberg begüterten
W. im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
Im frühen 16. Jahrhundert gehörten sie den Kantonen Odenwald und Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken an.
L.: Stieber, Schulz 274; Riedenauer 124; Neumaier 141.
Witzleben (Reichsritter). Von 1592 bis 1597 zählte
Beppo von W. zu Freudental zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Von 1592 bis 1633 wurden die W. wegen drei Vierteln Freudental
auch im Kanton Kocher geführt. Außerdem waren die W. im 16. Jahrhundert im
Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken, im 17. Jahrhundert im Kanton Baunach
und im 18. Jahrhundert im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert.
L.: Stieber; Hellstern 217; Schulz 274; Riedenauer 128.
Wobidezgi (Reichsritter). 1603 und 1604 war
Eberhardt von W. wegen des adligen Gutes Gärtringen Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 217.
Wollmershausen (Reichsritter), Wollmarshausen,
Wolmarshausen. Im 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Altmühl und zum
Kanton Odenwald (bis nach 1700) des Ritterkreises Franken. Von 1682 bis 1708
waren die W. wegen Bartholomä im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Stieber; Pfeiffer 211; Riedenauer 128; Stetten 33; Schulz 274; Rahrbach
302; Neumaier 72, 149f., 152, 156.
Wöllwarth, Woellwarth (Freiherren, Reichsritter).
Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. mit Essingen,
Fachsenfeld, Laubach, Lauterburg und Lautern zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und mit Polsingen zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken sowie mit anderen Gütern zeitweise zum Kanton
Baunach. 1805 gehörte Georg von W. dem Kanton Odenwald als Personalist an.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 62; Kollmer 366, 372, 382; Stetten 39; Riedenauer 128; Schulz 274; Neumaier
75; Archiv der Freiherren von Woellwarth. Urkundenregesten 1359-1840, bearb. v.
Hofmann, N, 1991.
Wucherer von Huldenfeld (Reichsritter). Von 1732
bis 1749 war Heinrich Bernhard von W. als Personalist im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 274.
Wurmser von Vendenheim (Freiherren, Grafen,
Reichsritter). 1773 zählten die im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren
Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten Grafen W. mit dem 1612 erworbenen
Sundhausen und dem 1456 erworbenen Vendenheim zum Ritterkreis Unterelsass. Mit
Meißenheim (Meisenheim) waren sie außerdem Mitglied des Ortes (Bezirks) Ortenau
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben. Sie erloschen männlicherseits 1844 und weiblicherseits 1851.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 66, 67; Wolf, J.,
Familienarchiv v. Wurmser, Urkunden und Akten (Abt. B 23 und F 26) 1398-1843,
1988.
Wurster von Kreuzberg, Creuzberg, Kreutzberg
(Reichsritter). Die W. waren Mitglied des Ritterkreises
Schwaben. Außerdem gehörten sie im 18. Jahrhundert dem Kanton Altmühl
und dem Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Kollmer 312; Bechtolsheim 15, 21; Riedenauer 128.
Württemberg (Grafen, Herzogtum, Königreich, Land,
Landesteil). 1081/1083/1092 erscheint die neu errichtete Burg Wirtinisberc auf
dem Rotenberg zwischen Esslingen und Cannstatt im alten Stammesherzogtum
Schwaben. Nach ihr nannten sich (fränkische?, von dem salischen Herzog Konrad
von Kärnten abstammende?) Herren von W. (1081/1083 Konrad, 1089/1092 Conradus
de Wirtineberc), die seit 1135/1139 als Grafen (Grafschaft im Remstal)
auftraten, zunächst im mittleren Neckartal und Remstal begütert waren und -
vielleicht nach einer Unterbrechung um 1150 - zu Beginn des 13. Jahrhunderts
das ganze mittlere und untere Remstal mit Waiblingen und Schorndorf erlangt
hatten. Wichtigste Grundlagen der Herrschaftsbildung wurden Leibeigenschaft,
Mannsteuer, Ortsherrschaft und Steuer. Durch Heirat erwarben sie um 1245 von
den Markgrafen von Baden Stuttgart (stuot-gart), das im 14. Jahrhundert (1321)
Sitz des Hofes und Mittelpunkt der Grafschaft und ab 1482 offiziell Hauptstadt
und Residenzstadt wurde. Dazu kamen Zollrechte und Geleitsrechte an wichtigen
Straßen wie der Fernstraße von Speyer nach Ulm. Nach dem Untergang der Staufer
rissen sie Reichsgut im erheblichen Umfang an sich (Waiblingen). 1259 wurde
Graf Ulrich I. Marschall des Reiches über ganz Schwaben und kaufte die
Grafschaft Urach (Urach, Münsingen, Pfullingen, Nürtingen). Eberhard I. gewann
1298 die Landvogtei Schwaben und vergrößerte das Herrschaftsgebiet um fast die
Hälfte (Backnang, Calw [1308], Göppingen [1319], Hohenstaufen [1319],
Dornstetten [1320], Neuffen, Rosenfeld, Neuenbürg, Glemsgaugrafschaft mit
Hohenasperg). 1324/1325 kamen durch Kauf Reichenweier und Horburg im Elsass,
1330 Landvogtei Wimpfen, 1336 Markgröningen, 1339 Vaihingen, 1343 Tübingen mit
dem Reichsforst Schönbuch, die halbe Herrschaft Teck mit Kirchheim, Winnenden,
die Grafschaft Aichelberg, Grötzingen und 1381 von den Herzögen von Teck
(Verkauf der zweiten Hälfte) Kirchheim hinzu. Eberhard III. erhielt die
Herrschaft Schalksburg mit Balingen und Onstmettingen sowie dem Rest von
Bietigheim. Eberhard IV. erwarb durch Heirat 1397/1409 die Grafschaft Mömpelgard
(bis 1796/1802). 1420 umfasste W. als die größte Grafschaft des Reiches nach
einem Verzeichnis der württembergischen Lehen und Eigengüter als Reichslehen
die Grafschaft W. mit den Städten Stuttgart, Cannstatt (Canstatt, Cannstadt),
Leonberg, Waiblingen und Schorndorf, den Zoll zu Göppingen, die Grafschaft
Aichelberg mit der Stadt Weilheim und die Vogtei zu Jesingen, das Herzogtum
Teck mit den Städten und Schlössern Kirchheim, Gutenberg, Wielandstein und
Hahnenkamm, die Grafschaft Neuffen, die Grafschaft Urach mit den Städten Urach,
Wittlingen und Münsingen, die Pfalzgrafschaft Tübingen mit den Städten
Tübingen, Herrenberg, Böblingen, Sindelfingen und dem Forst Schönbuch, die
Grafschaft Calw mit Stadt Calw, Wildbad und Zavelstein, die Grafschaft Vaihingen
mit den Städten Vaihingen, Oberriexingen (Riexingen), Horrheim und Hohenhaslach
(Haslach), die Herrschaft Magenheim mit der Stadt Brackenheim, die Stadt
Markgröningen als ein Fahnlehen, die Grafschaft Asperg, die Herrschaft Horburg
und die Grafschaft Wickisau (Willisau) mit der Stadt Reichenweier im Elsass,
die auf der rechten Rheinseite oberhalb Breisach gelegene Burgfeste Sponeck,
die Herrschaft Waldhausen bei Welzheim, die Herrschaft Nagold mit den Städten
Nagold und Haiterbach (Haitersbach), die Herrschaft Urslingen mit dem Städtchen
Rosenfeld, zeitweise die Grafschaft Sigmaringen mit der gleichnamigen Stadt und
die Feste und die Hälfte von Herrschaft und Stadt Hornberg. Eigengüter lagen zu
Tuttlingen (Wittlingen), Nürtingen, Grötzingen, Waldenbuch, Lichtenstein,
Leofels, Schiltach, Dornhan, Fautsberg (Vogtsberg), Großgartach und
Kleingartach (Gartach), Güglingen, Lauffen (Laufen), Backnang, Winnenden,
Marbach, Göppingen, Schülzburg (Schilzburg), Hundersingen, Sternenfels,
Bilstein bei Reichenweier, Ramstein, Ebersberg, Reichenberg, Waldenstein,
Bittenfeld, Hoheneck, Schalksburg, Balingen, Blankenhorn, Bietigheim,
Blankenstein, halb Rechtenstein, Ingersheim, Ebingen, Veringen, Achalm,
Hohenstaufen, Lauterburg, Rosenstein, Gundelfingen, Oberndorf und Wasseneck.
Dazu kamen als Lehen von der Krone Böhmens: Burg und Stadt Neuenbürg
(Neuenburg), Burg und Stadt Beilstein, Lichtenberg und Großbottwar (Bottwar)
und als ein Lehen des Hochstifts Bamberg Dornstetten. 1441/1442 wurde das damit
bereits große, aber in sich noch recht uneinheitliche Land geteilt. Ludwig I.
begründete die Linie Urach, Ulrich V. die Linie Neuffen bzw. Stuttgart (mit
Nebenlinie Württemberg-Mömpelgard ab 1498, die 1593 die Hauptlinie beerbte).
1471/1473 wurde der Erwerb der Grafschaft Sulz abgeschlossen. 1482 stellte
Eberhard V. im Bart von der Uracher Linie (1450-1496), der Gründer der
Universität Tübingen (1477), die Einheit des Landes wieder her (Vertrag von
Münsingen), erließ eine Landesordnung (1495) und erreichte 1495 vom Kaiser für die
größte Grafschaft des Reichs die Erhebung zum Herzog und die Einordnung des
Landes als Reichslehen, womit zugleich eine Vereinheitlichung der
unterschiedlichen Besitzrechte gegeben war. Nach seinem Tode gewann zwar W.
1504 noch das Maulbronner Klostergut, die Reichsgrafschaft Löwenstein und die
Ämter Besigheim, Weinsberg, Neuenstadt, Möckmühl und Heidenheim, doch erlangte
der Landtag wachsenden Einfluss (1514), fiel W. wegen der Annexion Reutlingens
von 1520 bis 1534 überhaupt an das Reich (1520-1522) bzw. Österreich und musste
danach bis 1599 die Lehnshoheit Österreichs (Reichsafterlehen) anerkennen. Um
1535 wurde die Reformation eingeführt, 1555 ein romanistisch geprägtes
Landrecht erlassen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das zum schwäbischen Reichskreis
zählende Land zweimal besetzt, verlor (zeitweilig ein Drittel seines Gebiets
und) zwei Drittel seiner ursprünglichen 450000 Einwohner und geriet danach in
einen allgemeinen Niedergang. 1617 wurde in eine Hauptlinie und die Nebenlinien
Württemberg-Mömpelgard (bis 1723) und Württemberg-Weiltingen (bis 1705)
geteilt. 1649 spaltete sich Württemberg-Neuenstadt, 1674 Württemberg-Winnental
ab. Im 18. Jahrhundert gelang die weitgehende Entmachtung des Landtags. 1733
übernahm die 1674 entstandene Nebenlinie Württemberg-Winnental die Nachfolge
der ausgestorbenen Hauptlinie. Territorial kamen Justingen (1751), Bönnigheim
und Sterneck, sowie die halbe Reichsgrafschaft Limpurg (nach 1781) hinzu, so
dass das Land nunmehr 9400 Quadratkilometer mit 620000 Einwohnern umfasste.
Wegen Untereisesheim war der Herzog Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben, wegen weiterer Güter auch
Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken. 1803 wurde der Herzog
Kurfürst. Als Entschädigung für den Verlust linksrheinischer Güter an
Frankreich 1796/1801 (Mömpelgard, Gebiete im Elsass [Horburg, Reichenweier],
Freigrafschaft Burgund, 7 Quadratmeilen mit 14000 Einwohnern) bekam er 1803
durch § 6 des Reichsdeputationshauptschlusses unter der Auflage verschiedener
Renten die Propstei Ellwangen, die Abteien Schöntal und Zwiefalten, fünf
Klöster und Stifte (Comburg, Rottenmünster, Heiligkreuztal, Oberstenfeld,
Margarethausen) sowie die neun Reichsstädte Reutlingen, Esslingen, Rottweil,
Heilbronn, Giengen, Aalen, Weil der Stadt, Schwäbisch Hall und Schwäbisch Gmünd
nebst dem Dorf Dürrenmettstetten, insgesamt 29 Quadratmeilen mit 120000
Einwohnern). Außerdem erhielt W. an geistlichen Gütern: Im Jahre 1803 vier
Klöster in Schwäbisch Gmünd, Kloster Gotteszell, das Karmeliterkloster in
Heilbronn und das Benediktinerinnenkloster Mariaberg, drei Klöster in Rottweil
und das Augustinerkloster in Weil der Stadt. Im Jahre 1804 fielen das
Kapuzinerkloster in Rottweil und 1805 die Johanniterkommenden Affaltrach,
Hemmendorf, Rottweil und Dätzingen und die Deutschordenskommende Heilbronn an
W. 1806 folgten die Deutschordenskommenden Altshausen und Kapfenburg, das
Kapuzinerkloster Bartenstein, das Bruderhaus in Bernstein, das
Dominikanerinnenkloster Binsdorf, das Chorherrenstift Ehingen-Rottenburg, das
Kollegiatstift und das Dominikanerinnenkloster in Horb, die
Dominikanerinnenklöster Kirchberg, Löwental (Löwenthal) bei Friedrichshafen und
Oberndorf, das Wilhemiten- bzw. Benediktinerkloster in Mengen, die
Kapuzinerklöster Michaelsberg (Michelsberg), Pfedelbach und Rottenburg, das
Karmelitenkloster in Rottenburg, die Franziskanerklöster Oeffingen und Waldsee,
das Benediktinerkloster Wiblingen und das Benediktinerinnenkloster Urspring.
1807 gelangte das Franziskanerinnenkloster Neuhausen, 1809 das gleiche
Ordenskloster in Schwäbisch Gmünd und Mergentheim, die Kapuzinerklöster in
Mergentheim und Wurmlingen an W. 1810 erhielt es die Kapuzinerklöster in
Biberach, Schwäbisch Gmünd und Weil der Stadt, das Klarissinnenkloster in
Heilbronn und das Franziskanerkloster Saulgau, 1811 die Kapuzinerklöster in
Langenargen und Neckarsulm und das Franziskanerinnenkloster in Wiesensteig und
schließlich 1830 die Kapuzinerklöster in Ellwangen, Riedlingen und Wangen. Mit
der Anlehnung an Frankreich wurden 1805/1806 die Königswürde (30. 12. 1805),
die österreichischen Güter in Oberschwaben (Landvogtei mit Sitz in Altdorf) und
mehrere Grafschaften gewonnen. Der König trat dem Rheinbund bei und
verheiratete seine Tochter 1807 an Jerôme Bonaparte. 1809 erhielt er das Deutschmeistergebiet
von Mergentheim, 1810 Ulm und andere Reichsstädte, so dass das Land nach
verschiedenen Grenzausgleichsverträgen mit Baden, Bayern und
Hohenzollern-Hechingen (1806-1813) 19511 Quadratkilometer mit 1,1 Millionen
Einwohnern umfasste. Eine im März 1815 erlassene Verfassung scheiterte. 1816
trat der König dem Deutschen Bund bei. Sein Nachfolger gewährte am 25. 9. 1819
eine Verfassung. Durch Vereinbarung vom 25. 11. 1870 wurde der Beitritt zum
Deutschen Reich unter Wahrung von Sonderrechten für Post, Eisenbahn, Biersteuer
und Branntweinsteuer vorbereitet und bald vollzogen. Am 30. 11. 1918 legte der
König die Krone nieder (Erlöschen der Hauptlinie 1921). Am 26. 4./25. 9. 1919
trat eine neue Verfassung in Kraft. Im März 1933 übernahmen die Nationalsozialisten
die Regierung. Im September/Oktober 1945 wurde W. in die Länder
Württemberg-Hohenzollern (französische Besatzungszone) und Württemberg-Baden
(amerikanische Besatzungszone) aufgeteilt. Nach der Volksabstimmung vom 9. 12.
1951 gingen beide Länder in Baden-Württemberg auf. S. a. Neuwürttemberg.
L.: Wolff 159; Zeumer 553 II b 26; Wallner 684 SchwäbRK 1; Winkelmann-Holzapfel
169; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, II 78 (1450) F4, III 22
(1648) D4, III 38 (1789) C3; Riedenauer 129; Gönner, E./Zorn, W., Schwaben,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 5, 168;
Sattler, C., Geschichte des Herzogtums Würtenberg unter der Regierung der
Graven und Herzöge, 1777; Stälin, C., Wirtembergische Geschichte, Bd. 1ff. 1841ff.;
Die württembergischen Oberamtsbeschreibungen, 1844ff.; Gaisberg-Schöckingen, F.
v., Das Königshaus und der Adel von Württemberg, 1910; Wirtembergisches
Urkundenbuch, hg. v. königlichen Staatsarchiv in Stuttgart, Bd. 1ff. 1849ff.;
Stälin, P., Geschichte Wirtembergs, Bd. 1f. 1882ff.; Württembergische
Geschichtsquellen, hg. v. d. Komm. f. Landesgeschichte, Bd. 1ff. 1894ff.;
Bibliographie der württembergischen Geschichte, hg. v. Heyd, W., Bd. 1ff.
1895ff.; Mock, A., Die Entstehung der Landeshoheit der Grafen von Wirtemberg,
1927; Hertlein, F. u. a., Die Römer in Württemberg, Bd. 1ff. 1928ff.; Veeck,
W., Die Alamannen in Württemberg, 1931; Weller, K., Die Grafschaft Württemberg
und das Reich bis zum Ende des 14. Jahrhunderts, Württemberg. Vierteljahreshefte
für Landesgeschichte 38 (1932); Hölzle, E., Württemberg im Zeitalter Napoleons,
1937; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reichs, 1938; Bader,
K., Der deutsche Südwesten, 2. unv. A. 1978; Dehlinger, A., Württembergs
Staatswesen in seiner geschichtlichen Entwicklung bis heute, Bd. 1f. 1950ff.;
Deutsches Städtebuch, hg. v. Keyser, E./Stoob, H., 1939-1974, Bd. 4 Teilbd. 2;
Müller, E., Kleine Geschichte Württembergs, 1963; Miller, M./Sauer, P., Die
württembergische Geschichte. Von der Reichsgründung bis heute, 1971; Jänichen,
H./Schröder, K., 150 Jahre amtliche Landesbeschreibung in Baden-Württemberg,
Zs. für württemberg. LG. 38 (1974); Weller, K./Weller, A., Württembergische
Geschichte im südwestdeutschen Raum, 10. A. 1989; Philippe, R., Württemberg und
der westfälische Friede, 1976; Kann, J., The Making of a State: Württemberg
1593-1793, London 1984; Wicki, H., Das Königreich Württemberg im ersten
Weltkrieg, 1984; 900 Jahre Haus Württemberg, hg. v. Uhland, R., 3. A. 1985;
Vann, J., Die Entwicklung eines Staates, Württemberg 1593-1793 (Aus d. Engl.
übers. v. Nicolai, K./Nicolai, H.), 1986; Barth, C., Geschichte von
Württemberg, 1986; Haas, E., Württemberg, oh deine Herren! Ein Streifzug durch
die württembergische Geschichte, 1986; Buszello, H., Der Oberrhein in
Geschichte und Gegenwart, Von der Römerzeit bis zur Gründung des Landes
Baden-Württemberg, 1986; Beiträge zur Geschichte der Landkreise in Baden und
Württemberg, hg. v. Landkreis Baden-Württemberg, 1987; Saurer, P., Napoleons
Adler über Württemberg, Baden und Hohenzollern, 1987; Gerner, J., Vorgeschichte
und Entstehung der württembergischen Verfassung im Spiegel der Quellen
(1815-1819), 1989; Frey, S., Das württembergische Hofgericht (1460-1618), 1989;
Stievermann, D., Landesherrschaft und Klosterwesen im spätmittelalterlichen
Württemberg, 1989; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, hg. v. d.
Komm. f. geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1990ff.;
Holzgerlingen, 1995; Molitor, S., 1495: Württemberg wird Herzogtum, 1995;
Eberl, I., Württemberg, LexMA 9 1998, 375; Regesten zur Geschichte von
Württemberg 1325-1392, 1998; Repertorium der Policeyordnungen der frühen
Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Schlinker, S., Fürstenamt
und Rezeption, 1999, 182; Keitel, C., Herrschaft über Land und Leute, 2000;
Schnabel, T., Geschichte von Baden und Württemberg 1900-1952, 2001;
Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815-1933,
bearb. v. Raberg, F., 2001; Württembergisches Klosterbuch, hg. v. Zimmermann,
W., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 225, 909 (Württemberg mit Mömpelgard);
Württemberg 1797-1816/19, bearb. v. Paul, I., 2004; Hesse, C., Amtsträger der
Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005; Mann, B., Kleine Geschichte des
Königreichs Württemberg, 2006; Der württembergische Hof im 15. Jahrhundert, hg.
v. Rückert, P., 2006; Das Herzogtum Württemberg zur Zeit des Dreißigjährigen
Krieges im Spiegel von Steuer- und Kriegsschadensberichten 1629-1655, hg. v.
Hippel, W. v., 2007; 1806 – Souveränität für Baden und Württemberg. Beginn der
Modernisierung?, hg. v. Schindling, A. u. a., 2007; Weber, R., Kleine
Geschichte der Länder Baden und Württemberg 1918-1945, 2008.
Yberg (Reichsritter). Um 1562 waren die Y.
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 217.
Zazenhausen (reichsritterschaftliche Herrschaft). Z. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Zilhart (Reichsritter). Von 1562 bis etwa 1623
(seit Anfang des 17. Jahrhunderts wegen der graneckischen Güter) waren die Z.
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. S. Züllenhard.
L.: Hellstern 217.
Zimmern (Freiherren, Grafen). Die um 1080
erstmals genannten Herren von Z. (Herrenzimmern) bei Rottweil bildeten um die
Burg Z. eine Herrschaft aus. Dazu erwarben sie nach Heirat (1319) 1354 von einer
Nebenlinie der Truchsessen von Waldburg die Herrschaft Messkirch, um 1400/1462
Wildenstein sowie 1462 von Habsburg Oberndorf als Pfand. 1538 wurden sie zu
Grafen erhoben. Die Grafen von Z., über deren ältere Geschichte die Zimmerische
Chronik des gelehrten Graf Froben Christoph (1519-1566) von 1564/1566
berichtet, gehörten dem schwäbischen Reichskreis sowie mit der 1581 erworbenen
Herrschaft Schramberg dem Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben an, starben aber 1594 aus. Ihre Güter wurden von den Erben 1595
an die Stadt Rottweil verkauft. Messkirch kam über eine Schwester des letzten
Grafen an die Grafen von Helfenstein. Über Rottweil gelangten die Güter zuletzt
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hellstern 148; Franklin, O., Die freien Herren und Grafen von Zimmern,
1884; Jenny, B., Graf Froben Christoph von Zimmern, 1959; Kruse, H., Zimmern,
LexMA 9 1998, 616.
Zobel von Giebelstadt, Zobel zu Giebelstadt,
Zobel (Reichsritter). Im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts zählten die Z. mit
Teilen von Baiertal (Baierthal) bei Tauberbischofsheim, Teilen von Balbach,
Darstadt, Teilen von Giebelstadt, der Hälfte von Goßmannsdorf, Schloss und Gut
Guttenberg, Herchsheim, Messelhausen, Osthausen und Teilen von Segnitz,
Lipprichhausen (Lipprichshausen) und Teilen von Rütschdorf zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. Weiter waren sie anfangs in den Kantonen Altmühl und
Baunach sowie im frühen 18. Jahrhundert im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert.
Von 1717 bis 1727 gehörten sie wegen von den Thüngen ererbter Anteile an
Freudental und von 1727 bis 1770 als Personalisten dem Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben an. Messelhausen, Balbach und
Rütschdorf fielen 1808 an Baden, Giebelstadt an Würzburg und Lipprichshausen an
Bayern. S. Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Seyler 397; Roth von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 57;
Winkelmann-Holzapfel 171; Pfeiffer 210; Riedenauer 128; Stetten 33,38, 183,
186, 188; Schulz 274; Rahrbach 305; Neumaier 73, 149, 151f.
Zorn von Bulach (Freiherren, Reichsritter).
Die Z. sind eines der ältesten Adelsgeschlechter des Elsass. Im 18. Jahrhundert
und frühen 19. Jahrhundert zählten die Freiherren Z. zum Ort (Bezirk) Ortenau
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben (1802 Anton Joseph Z., Herr zu Grol [Groll]) sowie als bereits
im Stichjahr 1680 angesessene und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft
immatrikulierte Familie mit der Hälfte Enzheim, der Hälfte Gerstheim und
Osthausen zum Ritterkreis Unterelsass. S. Zorn.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 67; Neumaier 73.
Zotter von Berneck, Zott von Perneck
(Reichsritter). Von etwa 1581 bis 1587 war Gottfried Z., der um 1570 die
Herrschaft Schramberg hatte, Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 148, 218.
Züllenhard, Züllnhorst, Zyllnhard, Zillert, Zilhart
(Reichsritter). Vom frühen 16. Jahrhundert bis etwa 1650 und von etwa 1750 bis
ins frühe 19. Jahrhundert waren die Z. (Zyllnhardt) mit Teilen von Widdern
Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken. Außerdem zählten sie
zum Ritterkreis Rhein sowie wegen Gütern in Dürnau, Gammelshausen und
Geradstetten von 1542 bis 1687 zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwabensowie von 1562 bis etwa 1623 (seit desm Anfang des 17.
Jahrhunderts wegen der graneckischen Güter) zum Kanton
Neckar-Schwarzwald-Ortenau.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 537; Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle,
Beiwort 57; Winkelmann-Holzapfel 171; Riedenauer 128; Stetten 33, 38; Schulz
274; Neumaier 151 (Züllenhard zu Widdern).
Zweifel, Zweiffel (Reichsritter). Vom späteren
16. bis zum früheren 18. Jahrhundert zählten die Z. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. Von 1735 bis etwa 1747 waren die vorher zum Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein gehörigen Z. Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Stieber; Hellstern 218; Seyler 397; Riedenauer 128.
Zwierlein (Freiherren, Reichsritter). Die 1790 in
den Freiherrenstand erhobenen Z. zählten mit dem 1787 von den Hopffer
erworbenen sieben Zweiundreißigstel Unterriexingen zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 65.
Angeloch, Angelloch, Angelach (Reichsritter).
Caspar von A. zu Malmßen (Malmsheim) war 1581 Mitglied des schwäbischen Ritterkreises im Kanton Neckar. Im 18.
Jahrhundert zählten die A. zum Ritterkreis Rhein. Weiter war Dietrich von A.
1564-1567 Inhaber von Utzmemmingen im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Hellstern 200; Schulz 257.
Abtsgmünd (reichsritterschaftliche Herrschaft). A.
mit Wöllstein zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben und kam an Ellwangen, über das es 1802/1803 an Württemberg und
1951/1952 zu Baden-Württemberg gelangte.
L.: Wolff 157.
Achberg (Herrschaft, reichsritterschaftliche
Herrschaft). Burg und Herrschaft A. südlich von Wangen werden erstmals 1194
genannt. Sie gelangten von den Herren von A. im 14. Jahrhundert an die
Truchsessen von Waldburg, 1335 an die Herren von Molpertshaus, die A. 1352
Habsburg zu Lehen auftrugen, 1412 an die Herren von Königsegg, 1530 erbweise an
die Herren von Sürgenstein (Syrg von Syrgenstein), 1691 als zum Kanton Hegau
des Ritterkreises Schwaben steuernd durch
Verkauf von den Herren von Sürgenstein (Syrg von Syrgenstein) an den Deutschen
Orden (Landkomtur zu Altshausen), 1805/1806 an Bayern, dann durch die
Rheinbundakte von 1806 an Hohenzollern-Sigmaringen und mit diesem 1850 an
Preußen. Bis 1854 war A. Sitz eine Oberamtes. 1947 kam es zu
Württemberg-Hohenzollern, 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 195; Eisele, F., Die ehemalige Herrschaft und jetzige Exklave
Achberg, 1922.
Adelmannsfelden (Herrschaft). A. westlich von Ellwangen
wird erstmals 1113 erwähnt. Nach ihm nannten sich Herren Adelmann von
Adelmannsfelden, die um die Mitte des 14. Jahrhundert die namengebende Burg
aufgaben. A. selbst fiel nach dem Interregnum an die Grafen von Oettingen und
von dort durch Verkauf 1361 an das Kloster Ellwangen, 1380 an die Schenken von
Limpurg und 1493 an Georg von Vohenstein. 1806 kam die zuletzt 46 Dörfer
umfassende, zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben zählende Herrschaft an Württemberg und damit A. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510; Adelmannsfelden, F. G. Frhr. v., Zur Geschichte von
Adelmannsfelden, 1948; Der Ostalbkreis, 1978; Franz, G. Frhr. v., Zur
Geschichte von Adelmannsfelden, 1984.
Albertini (Reichsritter), Albertini von
Ichtratzheim. 1773 gehörten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit
ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten A. (A. von Ichtratzheim) zum
Ritterkreis Unterelsass. 1802 zählte Franz Reinhard Hannibal A. Freiherr und
Pannerherr von Ichtratzheim zum Ort Ortenau des Kantons Neckar
(Neckar-Schwarzwald-Ortenau) des Ritterkreises Schwaben.
1808 erloschen die A. von Ichtratzheim männlicherseits.
L.: Hölzle, Beiwort 66.
Aldingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). A.
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
und kam an Württemberg. S. Baden-Württemberg.
L.: Stein, N./Theiner, E./Pfitzenmayer, H., Die Herren von Kaltental und die
reichsfreien Nothaft von Hohenberg, 1989.
Allgäu-Bodensee (Quartier). Das Quartier A. ist ein Teil des Kantons Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben. Sitz ist Wangen. S. Hegau bzw. Hegau-Allgäu-Bodensee.
Altburg (reichsritterschaftliche Herrschaft). A. mit Weltenschwann bzw. Weltenschwan zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Altmannshofen (Herrschaft, Reichsritter). Nach dem
1188 erstmals belegten A. (Altmannishovin) an der Straße von Lindau nach
Memmingen nannten sich seit 1201 die von den von Lautrach stammenden Herren von
A., die das Marschallamt in Schwaben innehatten. Ihre Güter wurden 1478/1539
von den Herren von Landau erworben. 1601 kam die Herrschaft an die Freiherren
von Muggental, die seit 1662 an die Truchsessen von Waldburg-Zeil verkauften.
Die dem Ritterkanton Hegau-Bodensee-Allgäu (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben steuerbare Herrschaft fiel 1806
an Württemberg und damit das Gebiet 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Der Kreis Wangen, 1962.
Amerdingen, Ammerdingen (reichsritterschaftlicher
Ort). A. südlich von Nördlingen zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. Bayern.
L.: Wolff 510.
Angeloch, Angelloch, Angelach (Reichsritter).
Caspar von A. zu Malmßen (Malmsheim) war 1581 Mitglied des schwäbischen
Ritterkreises im Kanton Neckar. Im 18. Jahrhundert zählten die A. zum
Ritterkreis Rhein. Weiter war Dietrich von A. 1564-1567 Inhaber von
Utzmemmingen im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Hellstern 200; Schulz 257.
Anweil (Reichsritter). Von 1548 bis 1663 waren
die A. Mitglied des Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 200.
Arz (Freiherren, Reichsritter,
Personalisten). Von 1718 bis 1737 waren die Freiherren von A., die einem
altadligen Tiroler Geschlecht entstammten, als Personalisten Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 200.
Attems (Reichsgrafen, Reichsritter). Von 1753
bis 1805 waren die Reichsgrafen von A. mit dem 1790 an die Wächter verkauften
Rittergut Hirrlingen und dem 1789 an die Raßler von Gamerschwang verkauften
Bieringen am Neckar Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 200; Kollmer 375.
Aufhausen (reichsritterschaftliche Herrschaft). A.
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
und kam an Oettingen.
L.: Wolff 177.
Bächingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). B. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam 1806 an Bayern.
Backmeister (Reichsritter). Johann von B. war
1708-1711 als Personalist Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 257.
Baiershofen (reichsritterschaftliche Herrschaft). B. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam vor der Mediatisierung an Ellwangen.
Baldeck (Reichsritter). Von 1542-1565 waren die
in Magolsheim begüterten B. Mitglied des Kantons Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 257.
Ballmertshofen (reichsritterschaftliche Herrschaft). B. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Thurn und Taxis. S. Baden-Württemberg
Barille (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die B. mit einem Anteil an den Rittergütern Gündringen und Dürrenhardt
(Durrenhardt), den sie zwischen 1753 und 1759 an die Eck und Hungersbach
verkauften, zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 200; Kollmer 375.
Bartenstein (Reichsritter). 1743-1805 waren
Angehörige der B. als Personalisten im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 257.
Bartholomä (reichsritterschaftlicher Ort). Das bis
zum Ende des Mittelalters Laubenhart genannte Dorf B. östlich von Schwäbisch
Gmünd gehörte bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts zur Herrschaft Lauterburg. Es
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
S. Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510.
Beckers zu Westerstetten (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren B. mit einem Zehntel
der um 1700 erworbenen Ganerbschaft Bechtolsheim zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein sowie von 1743 bis 1776 Heinrich Anton von B. zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben. 1742 wurde
die Familie in den Reichsgrafenstand erhoben.
L.: Zimmermann 63; Winkelmann-Holzapfel 141f.; Schulz 258.
Behr von Behrental (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert
zählten die B. zu Ehningen (Ehringen) zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 201.
Bentzel zu Sternau (Freiherren, Reichsritter,
Reichsgrafen). Das angeblich schwedische, nach dem Dreißigjährigen Krieg in die
Dienste des Erzstifts Mainz getretene katholische Adelsgeschlecht der B. wurde
1732 in den rittermäßigen Adelsstand aufgenommen und 1746 mit dem Beinamen
Sternau in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Seit 1743 war die Familie dem
Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein inkorporiert. 1790 gewann sie
den Reichsgrafenstand. 1793 wurde Johann Baptist Graf B. Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben, 1797 sein Vetter Christian Joseph Graf B. Beide waren noch
1805 als Personalisten Kantonsmitglieder.
L.: Hellstern 201.
Berger (Reichsritter). Von 1721 bis 1772
zählten Angehörige der B. zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Schulz 258.
Berkheim, Berckheim (Freiherren, Reichsritter).
1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern
bei der Ritterschaft immatrikulierten Freiherren von B. mit dem halben Jebsheim
zum Ritterkreis Unterelsass. Mit einem Sechstel Allmannsweier und sieben
Zwölftel Wittenweier waren sie Mitglied im Bezirk (Kanton) Ortenau bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben (1802 Christian
Ludwig B., Karl Christian B.).
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 65, 66, 68.
Berlichingen (Herren, Freiherren, Reichsritter). Den
1212 erstmals sicher nachweisbaren Herren von B. und dem 1176 gegründeten
Kloster Schöntal gehörte der halbe Ort B., bei dem um 800 das Kloster Lorsch
begütert war. Sie spalteten sich in zahlreiche Linien auf (u. a. Berlichingen-Rossach)
und sind vor allem Lehensmannen der Bischöfe von Würzburg. Ihr bekanntester
Vertreter ist Götz von B. (1480-1562), der Ritter mit der eisernen Hand. Bis
zum Ende des Reiches gehörten die B. mit fünf Zwölftel von Baum-Erlenbach, halb
B. (zur Hälfte Deutscher Orden), Teilen von Hengstfeld, Hettigenbeuren
(Hettingbeuren), Jagsthausen mit Olnhausen, Rossach und Unterkessach, Korb mit
Hagenbach, Merchingen mit Hüngheim, Möglingen, Neunstetten, Dippach bzw.
Diebach (Diesbach) und Gülthof Illesheim, Teilen von Walkershofen und halb
Bieringen zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Von 1569 bis 1617 mit
Filseck und später mit dem 1617 erworbenen Rechenberg zählten die B. zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben und waren
darüber hinaus vor und nach 1700 auch im Kanton Rhön-Werra sowie im Kanton
Baunach des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Ihre Güter im Kanton Odenwald
fielen 1808 an Bayern, Hettigenbeuren (Hettingbeuren), Neunstetten und Hüngheim
an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 537; Stieber; Seyler 351; Roth von
Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 55, 61; Pfeiffer 210;
Winkelmann-Holzapfel 142; Riedenauer 122; Stetten 23, 32, 35, 184, 186; Schulz
258; Rahrbach 17; Neumaier 72ff.: Archiv der Freiherren von Berlichingen
Jagsthausen, hg. v. Kraus, D., 1999; Archiv der Freiherren von Berlingen zu
Jagsthausen.Akten und Amtsbücher (1244-)1462-1985, hg. v. Fieg, O., 2012
Bernerdin (Reichsritter). Von 1645 bis 1782
zählten die B. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben, von 1656 bis 1673 und von 1743 bis 1773 wegen Plüderhausen
bzw. Adelmannsfelden zum Kanton Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 201; Schulz 258.
Bernhausen (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
gehörten die Freiherren von B. mit Herrlingen samt Klingenstein zum Kanton
Donau des Ritterkreises Schwaben, von 1542-1569
mit Katzenstein, Dunstelkingen, Bittenfeld und Buchenbach zum Kanton Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 58; Schulz 258.
Beroldingen (Freiherren, Grafen, Reichsritter). Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren, seit 1800 Grafen von B. mit Beerenberg
(Berenberg), Gündelhart, Wildtal und Teilen von Umkirch zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. Wegen des 1778 durch Heirat
erworbenen Horn waren sie 1790-1805 auch im Kanton Kocher immatrikuliert. Im
Kanton Neckar waren sie nach dem Erwerb der Rittergüter Graneck, Frideck
(Friedeck) und Niedereschach seit 1692 Mitglied. Niedereschach wurde 1737 an die
Reichsstadt Rottweil, Graneck und Frideck (Friedeck) 1756 an die von Tessin
verkauft. B. fiel 1806 an Württemberg, das es 1810 an Baden abtrat. S.
Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 60, 61; Ruch 82, Anhang 77, 78, 79; Hellstern 201; Kollmer 375; Schulz
258.
Berstett (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren
Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten Freiherren von B. mit fünf
Sechsteln Berstett, einem Sechstel Hipsheim und Olwisheim zum Ritterkreis
Unterelsass. Wegen eines Drittels Schmieheim waren sie auch Mitglied des
Bezirks (Kantons) Ortenau des Kantons Neckar des Ritterkreises
Schwaben (1802 Wilhelm Ludwig B., Christian Jakob B.). Sie erloschen
männlicherseits 1893, weiblicherseits 1970.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 65, 66.
Bertrand (Reichsritter). Seit 1710/1711 waren die
B. wegen Dürnau Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben. Später gehörten sie ihm als Personalisten an.
L.: Schulz 258.
Besserer (Reichsritter). 1628/1629 zählten die B.
wegen Schnaitheim zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Schulz 258.
Biberachzell (Herrschaft). 1342 gelangte B. bei
Weißenhorn aus dem Erbe der Herren von (Marstetten-)Neuffen an Wittelsbach, das
bis 1449/1480 die Ulmer Patrizier Ehinger und Krafft belehnte. 1480 folgten die
Thürheim den Krafft. Die B., Asch, Unterreichenbach, Wallenhausen und Wenenden
(Weneden) umfassende Herrschaft steuerte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. 1786 kaufte die Abtei Kaisheim
die Herrschaft von den Thürheim (Türkheim). 1802 kam Kaisheim an Bayern.
L.: Gaiser/Matzke/Rieber, Kleine Kreisbeschreibung des Stadt- und Landkreises
Neu-Ulm, 1959.
Bidembach von Treuenfels (Reichsritter). Von 1647
bis 1747 zählten die aus Grünberg in Hessen stammenden, als Folge der Schlacht
bei Lauffen vom 13. 5. 1534 aus dem Dienst in Hessen in den Dienst in Württemberg
übergetretenen und in hohe Ämter aufgestiegenen, 1646 das Rittergut
Ossweil/Oßweil erwerbenden, 1654 in den Reichsadel erhobenen protestantischen
B. (erster Jurist Johannes B. geb. um 1561, 1652-1681 Ehningen) wegen eines
Drittels von Ossweil/Oßweil zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben. 1748 wurden die Güter an Württemberg verkauft.
L.: Schulz 258; Kümmerle, J., Luthertum, humanistische Bildung und
württembergischer Territorialstaat, 2008.
Bischofsheim, Neckarbischofsheim
(reichsritterschaftlicher Ort). B. (Neckarbischofsheim) südöstlich von
Waibstadt zählte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises
Schwaben. S. Baden (Neckarbischofsheim), Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510.
Bissingen (Herrschaft), Marktbissingen. 1801
gehörte die Herrschaft B. im Ries durch das Fürstentum Oettingen-Wallerstein
zum schwäbischen Reichskreis, mit der Herrschaft Hohenburg zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben. S. Bayern.
L.: Wolff 177; Wallner 685 SchwäbRK 8.
Bissingen-Nippenburg (Reichsgrafen, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Grafen von B. mit der 1789 vom Jesuitenorden erworbenen
Herrschaft Dotternhausen und Roßwangen bzw. Rosswangen zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 201; Archiv
der Grafen von Bissingen und Nippenburg Hohenstein, bearb. v. König, J., 2004.
Blarer von Wartensee (Reichsritter). 1602
wurden die B. wegen Unterböbingen (bis 1652) Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Von 1628 bis 1705 waren die B.
in Baiershofen und Treppach begütert.
L.: Schulz 258.
Bletz von Rotenstein (Reichsritter). (Die B.
bzw. die Pletz von Rotenstein zählten von 1548 bis 1789 mit Gut Eckhof (bis
1736), dem halben Gut Hausen ob Rottweil (bis 1768), einem Viertel von
Wendelsheim und einigen Gütern zu Villingen zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 210; Kollmer 380.
Blumegg (reichsritterschaftliche Herrschaft). B.
nördlich von Stühlingen zählte zum Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
L.: Wolff 509.
Bock (Reichsritter). 1783-1805 war Johann
Nikolaus Stephan von B. Personalist im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 259.
Böcklin von Böcklinsau (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren B. mit einem Drittel
Allmannsweier, einem Viertel Kehl-Dorf (Kehldorf), dem 1442 erworbenen Rust und
einem Sechstel Wittenweier zum Bezirk (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben
(1802 Franz Friedrich Siegmund August B. [Herr zu Rust, Kehl - bzw. Kehl-Dorf
-, Allmannsweier und Wittenweier], Franz Karl Johann Siegmund B., Friedrich
Wilhelm Karl Leopold B.). Mit dem 1411 erworbenen Bischheim, dem halben
Obenheim und dem halben Wibolsheim waren sie Mitglied des Ritterkreises
Unterelsaß, mit Helfenberg 1645-1685 Mitglied im Kanton Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592, 595; Hölzle, Beiwort 65, 66; Schulz 259.
Bode (Reichsritter). 1726-1746 waren
Angehörige der Familie B. Personalisten im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 259.
Bodeck von Ellgau, Bodeck und Ellgau (Reichsritter). 1802 zählte Freiherr Franz Ludwig von B. zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. 1773 gehörten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten B. zum Ritterkreis Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits 1907.
Bodman, Bodmann (reichsritterschaftlicher Ort,
reichsritterschaftliche Herrschaft, Freiherren, Reichsritter). Die Familie der
Freiherren von B., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft Sankt
Jörgenschild in Schwaben, Teil Hegau und am Bodensee war, ist seit dem 15.
Jahrhundert in die Linie B. zu Bodman (Bodman, Espasingen, Wahlwies, Kargegg,
Mooshof, 1786 Kauf Liggeringens, 1790 Kauf der Herrschaft Schlatt, davon
Bodman, Espasingen und Wahlwies im 17. Jh. an die Linie B. zu Kargegg) und die
Linie B. zu Möggingen (1752 mit Möggingen, Liggeringen, Güttingen und Wiechs,
Aufspaltung in die Zweige B. zu Güttingen, B. zu Möggingen, B. zu
Wiechs).geteilt. Der Ort Bodman und die Familie B. zählten zum Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee (Hegau) des Ritterkreises
Schwaben. 1806 fielen die Güter an Württemberg, das sie 1810 an Baden
abtrat, über das sie 1951/1952 an Baden-Württemberg gelangten.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 530; Wolff 509; Roth von Schreckenstein 2,
592; Ruch, Anhang 3, 79; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St. Jörgenschild
in Schwaben, 1941, 34; Flohrschütz, G., Zur ältesten Geschichte der Herren von
Bodmann, Diss. phil. München 1951; Danner, W., Studien zur Sozialgeschichte
einer Reichsritterschaft in den Jahren der Mediatisierung. Entwicklung der
politischen und wirtschaftlichen Stellung der Reichsfreiherren von und zu
Bodmann 1795-1815, (in) Hegau 17/18 (1972/1973), 91ff.; Bodman. Dorf,
Kaiserpfalz, Adel, hg. v. Berner, H., Bd. 1 1977, Bd. 2 1985; Gräflich von
Bodmansches Archiv, bearb. v. Halbekann, J., 2001.
Bonfeld (reichsritterschaftliches Dorf). Nach B.
südwestlich von Wimpfen nannten sich seit dem frühen 13. Jahrhundert Herren von
B. Nach ihrem Aussterben um die Mitte des 15. Jahrhunderts traten die Herren von
Helmstadt an ihre Stelle, die B. als Mannlehen des Hochstifts Worms hatten.
1476 erwarben die Gemmingen den zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben zählenden Ort, der über
Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 510.
Bönnigheim (Reichsstadt, Ganerbiat, Ganerbschaft,
reichsritterschaftliche Herrschaft). Im Jahre 793 gab die Nonne Hiltpurg B. bei
Ludwigsburg an das Kloster Lorsch. Die Burg B. gehörte 1183 den Staufern. Im
13. Jahrhundert ging die Lehnsabhängigkeit von Lorsch an das Erzstift Mainz
über. Spätestens um 1280 wurde der Ort zur Stadt erhoben, aber bald dem Reich
entfremdet. 1288 kaufte ihn König Rudolf von Habsburg, der ihn seinem
natürlichen Sohn Albrecht von Löwenstein überließ. Von dessen Witwe fiel er
1330 an Friedrich von Sachsenheim. Durch Teilverkäufe kam es zu einer
Ganerbschaft (Ganerbiat) zwischen Sachsenheim, Gemmingen, Neipperg und dem
Erzstift Mainz. Bis 1750 setzte sich das Erzstift Mainz durch. 1785 verkaufte
es das zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
zählende B. mit Cleebronn und Erligheim an Württemberg, über das B. 1951/1952
an Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 510; Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 33; Schulz
275; Zipperlen, E./Schelle, D., Bönnigheim. Stadt zwischen Neckar und
Stromberg, 1970.
Bose (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die B. mit einem 1780 an Werneck und Gemmingen verkauften Anteil an dem
Rittergut Neubronn zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben. Außerdem waren sie um 1700 im Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Stieber; Kollmer 375; Riedenauer 122.
Botzheim (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die B. zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein, zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken und zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben (1802 Friedrich Ludwig B., Friedrich Wilhelm Karl B.).
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Riedenauer 122.
Brandenburg (reichsritterschaftliche Herrschaft) mit
dem Marktflecken Dietenheim am linken Illerufer zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Wolff 204, 508.
Brandenburger zu Riet (Reichsritter). Im 16. und
Anfang des 17. Jahrhunderts zählten die B. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 201.
Brantz (Reichsritter). Der württembergische Rat
Johann Christoph von B., der in Kirchheim an der Teck ansässig war, war von
1644 bis 1655 Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 201.
Breitenbach (Reichsritter). Im frühen 16.
Jahrhundert zählten B. zu den Kantonen Gebirg und Baunach des Ritterkreises
Franken. Von 1574 bis 1588 war Friedrich von B. wegen eines Fünftels Beihingen
Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
S. Breidenbach.
L.: Schulz 259; Riedenauer 122.
Breitschwert von Buchenbach (Reichsritter),
Breitschwerdt von und zu Buchenbach. Die Familie war 1486 von König Maximilian
I. in den Adelsstand erhoben worden. Johann Leonhardt B. war 1663 Mitglied im
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Von
1659 bis 1711 zählten die B. wegen Buchenbach zum Kanton Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 201; Schulz 259.
Breuning von Buchenbach (Reichsritter). Wegen des
1587 erworbenen, 1659 abgegebenen Gutes Buchenbach zählten die B. von 1592 bis
1668 zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 259.
Bubenhofen (Reichsritter, Personalist). Die B., die
bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft St. Jörgenschild, Teil am Neckar,
waren, zählten seit 1548 mit den Rittergütern Leinstetten und Bettenhausen
sowie der Burg Lichtenfels zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Nach dem Verkauf dieser Güter im Jahre 1784 an die Frank (Franck)
gehörte Johann Wilhelm von B. dem Kanton bis 1805 als Personalist an. Die
Familie war auch mit dem 1575 erworbenen Kleinsüßen, dem 1621 erworbenen
Winzingen und dem 1789 an die Rechberg verkauften Gut Mösselhof im Kanton
Kocher immatrikuliert. Die Familie hatte außerdem Ramsberg (1550-1682),
Krummwälden (1550-1805), Steinbach (1653-1666) und Eislingen (Großeislingen)
(1744-1765).
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61; Hellstern 201f.;
Kollmer 369, 375; Schulz 259.
Buchholz, Bucholtz (Reichsritter). Im späten 17.
Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Von
1592 bis 1629 waren sie wegen Helfenberg Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Stieber; Seyler 357; Riedenauer 122; Schulz 259.
Burkhardt von der Klee, Burkard von der Klee
(Reichsritter). 1712-1760 waren die B. als Personalisten Mitglied im Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 259.
Burtenbach (reichsritterschaftlicher Ort). Nach B.
an der Mindel bei Günzburg nannte sich ein seit dem Anfang des 12. Jahrhunderts
nachweisbares Adelsgeschlecht. Seit dem 14. Jahrhundert war B. teilweise Teil
der von Bayern lehnbaren Herrschaft Eberstall, teilweise Lehen der
Markgrafschaft Burgau und teilweise Lehen des Hochstifts Augsburg an die
Familie Burggraf. Diese verkaufte 1532 ihre Güter an den Söldnerführer
Sebastian Schertel (von Burtenbach) (Schertlin von Burtenbach), der später auch
die Lehen Bayerns und Burgaus erwarb und damit eine geschlossene
ritterschaftliche Adelsherrschaft begründete, die zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben zählte und 1806 an Bayern fiel.
1818 geriet die 1546 reformierte Herrschaft in Konkurs. S. Schertel von B.
L.: Wolff 508; Brüderlein, A., Burtenbach. Geschichte einer schwäbischen evangelischen
Gemeinde, 1951.
Buwinghausen, Bouwinghausen, Bouvinghausen
(Reichsritter). Seit 1619 gehörten die B. unter anderem mit dem 1710 an
Württemberg verkauften Schloss Zavelstein, dem 1759 ebenfalls an Württemberg verkauften
Rittergut Altburg und dem halbem Weltenschwann (Weltenschwan) sowie seit 1772
mit Teilen von Helfenberg zu den Kantonen Neckar und Kocher des Ritterkreises Schwaben. Seit der zweiten Hälfte des
18. Jahrhunderts waren sie im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert (um 1800 Personalisten).
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61; Hellstern 202; Stetten
39; Kollmer 375; Schulz 259; Riedenauer 122.
Candel (Grafen, Reichsritter). Von 1645 bis
etwa 1663 war Karl Philibert Graf von C. mit Rübgarten Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 202.
Chanoffsky von Langendorf (Reichsritter). Von 1635
bis 1645 waren die C. wegen der konfiszierten sturmfederischen Güter und wegen
des oberen Schlosses zu Talheim Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 260.
Clengel, Klengel (Reichsritter). Die C. gehörten
im frühen 18. Jahrhundert wegen Thürnhofen (Dürrenhof) und Kaierberg
(Keyerberg) zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. 1731-1746 war Johann
Caspar von C. wegen eines ererbten Anteils an Bartholomä Mitglied im Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben. Wegen
Amblishagen waren die C. zur gleichen Zeit im Kanton Odenwald immatrikuliert.
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 124; Schulz 260.
Closen (Reichsritter). Von 1592 bis in das 18.
Jahrhundert zählten die C. mit dem 1768 an die Hopffer (Hopfer) verkauften
Bläsiberg (Blasiberg), Wankheim und dem um 1720 an Leutrum von Ertingen verkauften
Kilchberg (Kirchberg) zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Außerdem waren sie 1629 bis 1721 wegen des erheirateten
Mühlhausen am Neckar und danach bis 1764 als Personalisten im Kanton Kocher
immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 202; Kollmer 369, 375f.; Schulz
260.
Corray, de (Reichsritter). Johann de C.,
Obervogt zu Groß-Engstingen (Großengstingen), wurde als Pächter des Rittergutes
Deufringen 1677 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 202.
Dachenhausen (Reichsritter). Im 16. und 17.
Jahrhundert zählten die D., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft
Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar waren, zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Von 1629 bis 1673 waren die D.
wegen Freudental Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 202; Schulz 260.
Dachröden (Reichsritter), Dacheröden. Bis 1650
zählten die D. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie
im Kanton Steigerwald und im Kanton Baunach und von 1746 bis 1772 wegen
Helfenberg im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Bechtolsheim 13; Stetten 32; Schulz 260; Riedenauer 123; Neumaier 80, 86,
111.
Dankenschweil (zu Worblingen) (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die Dankenschweil mit Worblingen zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm. 2.
Degenfeld (Herren, Freiherren, Reichsritter). Die
nach der auf altrechbergischem Gut liegenden Stammburg D. bei Schwäbisch Gmünd
benannte Familie erscheint 1270. Sie gehörte zur Dienstmannenschaft der Herren
von Rechberg, hatte im 14. Jahrhundert Burg und Dorf D. (1597 zur Hälfte an
Württemberg, 1791 zur rechbergischen anderen Hälfte unter Lehnshoheit
Württembergs) und erwarb unter anderem 1456 Eybach und am Ende des 16.
Jahrhunderts Neuhaus im Kraichgau. 1604 teilte sie sich in die Linien Eybach
und Neuhaus. 1625 wurde sie in den Reichsfreiherrenstand, 1716 in der Linie
Eybach in den Reichsgrafenstand erhoben. Diese Linie erbte 1719 die deutschen
Güter des mit einer Tochter Karl Ludwigs von der Pfalz und Marie Susanne Luises
von D. (seit 1667 Raugräfin) verheirateten Herzogs Meinhard von Schomburg
(Schonburg) und nannte sich seitdem Degenfeld-Schomburg (Degenfeld-Schonburg).
Die Freiherren von D. zählten seit etwa 1700 mit Rothenberg (Rotenberg) und dem
1797 an den Grafen Erbach-Fürstenau verkauften Finkenbach zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken, dem der Graf D. als Personalist angehörte. Außerdem
waren sie zur gleichen Zeit wegen Vollmerz mit Ramholz und Steckelberg im
Kanton Rhön-Werra, mit dem 1684 an Bayern verkauften, 1711/1771 wieder
erworbenen Dürnau, und Gammelshausen, mit den 1696 von den von Wöllwarth-Lauterburg
erworbenen Teilen von Essingen, Eybach (seit 1456), den 1776 von den von Welden
erworbenen Teilen von Eislingen (Großeislingen), Rechberghausen (seit 1789) und
Staufeneck samt Salach (seit 1665) seit 1542 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben sowie mit Altdorf samt
Freisbach und Gommersheim im Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein
immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Seyler 358f.; Hölzle, Beiwort 56,
58, 61; Stetten 35, 39; Winkelmann-Holzapfel 145; Kollmer 359; Schulz 260;
Riedenauer 123; Thürheim, A. Graf, Christoph Martin von Degenfeld und dessen
Söhne, 1881; Lange, L., Raugräfin Louise, 1908.
Degenfeld-Neuhaus (Freiherren, Reichsritter). Die von den
Freiherren von Degenfeld abgespalteten Freiherren von D. waren mit Neuhaus samt
Ehrstädt, Eulenhof und dem 1782 erworbenen Unterbiegelhof (Unterbigelhof)
Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 534; Hölzle, Beiwort 63; Winkelmann-Holzapfel
145; Archive der Freiherren von Degenfeld-Neuhaus und
Gemmingen-Hornberg-Babstadt - Urkundenregesten 1439-1902, bearb. v. Burkhardt,
M., 2013.
Dellmensingen (ritterschaftlicher Ort). D. rechts der
oberen Donau zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. Über Württemberg kam es 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Dettingen (Reichsritter). Vom 16. bis zu Beginn
des 17. Jahrhunderts zählten die D. mit D. am Neckar zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 202.
Deuring (Freiherren, Reichsritter). Im 18. und
beginnenden 19. Jahrhundert zählten die Freiherren von D. mit den Herrschaften
Heilsperg (Heilsberg) mit Ebringen und Gottmadingen und Randegg zum Kanton
Hegau des Ritterkreises Schwaben. Ihre Güter
fielen 1806 an Württemberg, das sie 1810 an Baden abtrat und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Ruch 71, 82 und Anhang 80.
Deuring zu Randegg (Reichsritter). Am Ende des
18. Jahrhunderts zählten die D. zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben. S. Deuring.
L.: Ruch 71.
Diemantstein (Freiherren, Herrschaft). Um 1260
errichtete Tiemo von dem Stein, der mit den Familien der Edelfreien der
Hohenburg und zu Fronhofen verwandt gewesen sein dürfte, im Tal der Kessel bei
Dillingen die Burg D. Seit 1712 waren die Freiherren von Diemantstein (Stein)
Reichsgrafen (von Diemenstein). Beim Aussterben des Geschlechts folgten 1730
die Elster, 1756 die Schaudi, 1758 das Reichsstift Sankt Ulrich und Afra zu
Augsburg und 1777 die Fürsten von Oettingen-Wallerstein. D. gehörte seit 1542
dem Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben an.
Über Oettingen gelangte D. an Bayern.
L.: Schulz 260.
Diemar (Reichsritter). Seit dem 16. Jahrhundert
zählten die D. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken sowie von 1557
bis 1574 wegen Lindach zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben und um 1750 zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 359f.; Riedenauer 123;
Schulz 260; Rahrbach 47.
Diersburg, Dierspurg (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Nach der Burg D. bei Hohberg in der Ortenau nannte sich erstmals
1197 ein Walther de Tirsperc, der mit den Grafen von Geroldseck verwandt war.
1279 kam die Burg erbweise an die Ritter von Schwarzenberg, am Ende des 14. Jahrhunderts
je zur Hälfte an die Markgrafen von Baden und an die Ritter Hummel von
Stauffenberg, die ihre Hälfte im 15. Jahrhundert an Baden verkauften. 1463
belehnte Baden den Ritter Andreas Röder mit Burg und Herrschaft. Im 18.
Jahrhundert gehörte die Familie der D. (Röder von D.) mit D. und Reichenbach
zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben sowie zum Ritterkreis
Unterelsass. D. gelangte über Baden 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Röder
von Diersburg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531.
Dießen (reichsritterschaftlicher Ort). D.
südwestlich von Horb am Neckar erscheint erstmals am Ende des 11. Jahrhunderts.
Begütert waren dort die Dießer (bis 1520), Hülwer (bis 1528), Ow (bis etwa
1500) und die Neuneck (bis 1499). Von den Neuneck ging D. erbweise an die
Herren von Ehingen, 1556 an die Herren von Wernau und 1696 an die Schenken von
Stauffenberg über. Diese verkauften die reichsritterschaftliche, zum Kanton
Neckar des Ritterkreises Schwaben zählende
Herrschaft mit Dettingen und Bittelbronn 1706/1708 an Muri. 1803 kam D. mit der
Herrschaft Glatt an Hohenzollern-Sigmaringen und damit 1849 an Preußen, 1945 an
Württemberg-Hohenzollern und 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509; Hodler, F., Geschichte des Oberamtes Haigerloch, 1928.
Dorfmerkingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). D. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam vor der Mediatisierung an Ellwangen, 1802/1803 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Drechsel von Deufstetten (Reichsritter). Wegen
des 1698 veräußerten Unterdeufstetten zählten die D. von 1655 bis 1673 zum
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
Unterdeufstetten kam über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 260.
Dungern (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von D. zum Ort (Bezirk, Kanton) Ortenau des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 66.
Ebersberg (reichsritterschaftliche Herrschaft). E. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam bei der Mediatisierung an Württemberg.
Ebinger von der Burg, Ebing von der Burg
(Freiherren, Reichsritter). Vom 16. Jahrhundert bis um 1800, seit 1672 mit
Steißlingen zählten die nach dem 793 erstmals erwähnten Ebingen (Ebinga) in der
schwäbischen Alb benannten Freiherren E. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 60; Ruch 18 Anm. 2 und
Anhang 77.
Echter von Mespelbrunn (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Von
etwa 1600 bis 1650 waren sie mit Dingolshausen, Gaibach, Öttershausen
(Oettershausen), Kirchschönbach/Schwarzenau, Traustadt, Weisbrunn, Schallfeld
und Gochsheim auch im Kanton Steigerwald und wegen des Zehnthofs in Talheim von
1603 bis 1629 auch im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert. S. Ingelheim.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 361; Bechtolsheim 13, 17,
34, 63; Schulz 260; Rahrbach 53; Neumaier 72, 132, 149f., 152f.
Eck und Hungersbach (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren zu E. mit dem 1702
erworbenen Rittergut Gündringen und Dürrenhardt, das 1805 an den Freiherren von
Münch gelangte, zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 202, 218.
Ehingen (Reichsritter). Von 1548 bis zu ihrem
Aussterben 1697 zählten die E., die bereits 1488 Mitglied der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar, waren, mit Schloss und
Stadt Obernau bei Rottenburg, bis 1608 mit dem halben Bühl und Börstingen zum
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Börstingen gelangte 1697 an die Rassler von Gamerschwang und über Württemberg
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hellstern 149f., 203.
Ehingen (reichsstadtähnliche Stadt). In dem 760
oder 961 erstmals erwähnten E. an der Donau wurde um 1230 von den schwäbischen
Grafen von Berg neben einer älteren Siedlung eine Stadt gegründet. 1343 wurde
E. nach dem Aussterben der Grafen an Habsburg verkauft, bis 1568 von Habsburg
aber mehrfach verpfändet. In dieser Zeit gewann es eine reichsstadtähnliche
Stellung (1379 Befreiung vom auswärtigen Gericht, 1434 Blutbann, 1444 Wahl des
Ammannes, 1447 Befreiung von auswärtigen Kriegsdiensten, von 1568 bis 1680
Erwerb der Pfandschaft der Herrschaften Berg[, Ehingen] und Schelklingen) und
wurde Tagungsort der Landstände Schwäbisch-Österreichs sowie Sitz des Kantons
Donau des Ritterkreises Schwaben. 1806 kam es
von Österreich an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 46; Weber, F., Ehingen. Geschichte einer oberschwäbischen Donaustadt,
1955; Bauer, C., Ehingen als vorderösterreichische Stadt, (in)
Vorderösterreich. Eine geschichtliche Landeskunde, hg. v. Metz, F., Bd. 2, 3.
A. 1978.
Eisenburg (reichsritterschaftliche Herrschaft). Um
1288 erscheint erstmals die auf welfischem Gut um Memmingen in staufischer Zeit
errichtete Burg E. Sie wurde um 1300 Mittelpunkt einer von den Herren von E.
unter der Landvogtei Oberschwaben errichteten Herrschaft, zu der Amendingen,
E., Grünenfurt, Schwaighausen, Trunkelsberg und Unterhart gehörten. Seit 1455
war die dem Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben
angehörige Herrschaft in den Händen der patrizischen Settelin von Memmingen.
1580 kam sie an das Unterhospital Memmingen, 1601 an die Neubronner von E. 1671
erfolgte eine Zwölfteilung (Wachter, Zoller, Ebertz (Eberz), Schermar, Lupin).
1803 fiel die 1801 über die Reichstadt Memmingen zum schwäbischen Reichskreis
gerechnete Herrschaft an Bayern.
L.: Wolff 217, 508; Wallner 688 SchwäbRK 57.
Elster, Elstern (Reichsritter). 1715-1721
zählte Albrecht von E. wegen Ederheim zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 261.
Eltershofen(, Elpershofen) (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Odenwald und zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken sowie von 1542 bis 1578 und von 1651 bis 1712 wegen Ebersberg,
Adelstetten, Schnait, Teilen von Schaubeck und Kleinbottwar zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 211;
Riedenauer 123; Schulz 267; Neumaier 73.
Enntzlin (Reichsritter). Johann E. zu Stuttgart
war als Inhaber des nippenburgischen adligen Gutes Riet von 1610 bis 1614
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 203.
Enzberg (Herrschaft). E. an der Enz wird erstmals
1100 erwähnt. Nach ihm nannte sich seit 1236 ein Ministerialengeschlecht. Ort
und Burg wurden 1324 Lehen Badens. Nach 1384 siedelten die Herren nach Mühlheim
an der Donau über, das sie 1409 von den Weitingen kauften. 1438 erwarb Kloster
Maulbronn ein Viertel des im Übrigen ritterschaftlichen Ortes. 1544 wurde die
hohe und fürstliche Obrigkeit der Herrschaft E. durch Vertrag der Grafschaft
Hohenberg und damit Habsburg/Österreich übertragen. 1685 kam das
ritterschaftliche E. an Württemberg, 1806 auch Mühlheim. Die Freiherren von E.
waren 1488 Mitglied der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild in Schwaben, Teil
im Hegau und am Bodensee, seit dem 16. Jahrhundert mit Mühlheim an der Donau
und Bronnen Mitglied des Kantons Hegau des Ritterkreises
Schwaben. 1951/1952 gelangte E. zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 60; Ruch 18 Anm.
2, Anhang 4, 81; Bauser, F., Mühlheim und die Herren von Enzberg, 1909;
Wissmann, F., Das ehemalige Städtchen Enzberg, 1952.
Erlach (Reichsritter). Erasmus von E. war von
1613 bis 1614 mit der Hälfte der Ortschaft Enzberg Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 203.
Eroldsheim, Erolzheim (Reichsritter). Wegen der
blarerischen Güter zu Unterböbingen zählten die E. von 1652 bis 1689 zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben. Der Ort
Erolzheim kam an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 261.
Erthal (Reichsritter). Die Familie E. ist bereits
im 12. Jahrhundert (1133) in Franken nachweisbar. 1553/1555 teilte sie sich in
eine Fuldaer, 1640 ausgestorbene Linie und eine fränkische Linie, die sich 1626
in eine Leuzendorfer Linie (bis 1764) und eine Elfershauser Linie spaltete. Mit
Teilen von Elfershausen und Obererthal (Obertal) samt Hetzlos und Untererthal
(Untertal) zählten die E. (vom 16. Jahrhundert bis 1806) zum Kanton Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken, mit Schloss Gochsheim und Schwarzenau (von etwa 1610
bis 1806) zum Kanton Steigerwald und (von etwa 1560 bis 1802) zum Kanton
Baunach sowie mit Teilen der Herrschaft Binzburg samt Hofweier und Schutterwald
zum Ort (Bezirk, Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
1805 erlosch das Geschlecht.
L.: Stieber (zum Kanton Baunach); Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 362;
Hölzle, Beiwort 66; Winkelmann-Holzapfel 147f.; Pfeiffer 211; Riedenauer 123;
Bechtolsheim 12, 18; Rahrbach 66.
Eschenbach (reichsritterschaftliche Herrschaft). E. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam zur Hälfte an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Eyb (Freiherren, Reichsritter). Im 17. und
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von E. mit Dörzbach, Hohebach bzw.
Hobbach und dem 1789 an die Thüna gelangten Messbach zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie im 16. bis 18. Jahrhundert wegen
Wiedersbach, Rammersdorf (Ramersdorf), Neuendettelsau und Vestenberg im Kanton
Altmühl immatrikuliert. Dörzbach fiel 1808 an Württemberg. Daneben gehörten sie
im späten 16. Jahrhundert zum Kanton Gebirg und um 1801 zum Kanton Baunach.
Weiter zählten die Freiherren von E. im 16. und 17. Jahrhundert wegen des
Rittergutes Riet und des 1682 von den Schertel von Burtenbach erworbenen Gutes
Burtenbach zum Kanton Neckar und wegen der 1760 erworbenen Herrschaft
Reisensburg zum Kanton Donau sowie von 1595 bis 1614 wegen Mühlhausen am Neckar
und 1629 wegen Freudental zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 371; Stieber; Roth von
Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 56, 58; Winkelmann-Holzapfel 148;
Pfeiffer 197, 212; Riedenauer 123; Stetten 35, 184; Hellstern 203; Kollmer 381;
Schulz 261; Rahrbach 68; Neumaier 149f., 152.
Faber von Randegg (Reichsritter), Fauler von
Randegg. Hans Wilhelm F. zu Brunnhaupten war von 1610 bis zu seinem Tod 1614
Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Hans Burkard von F. war von 1609 bis 1632 wegen des erheirateten Horn und des
1612 erworbenen Leinzell Mitglied im Kanton Kocher.
L.: Hellstern 203; Schulz 261.
Fach (reichsritterschaftliche Herrschaft). F. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Ellwangen und damit über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Fauler von Randegg, Faber von Randegg
(Reichsritter). Hans Wilhelm F. zu Brunnhaupten war von 1610 bis zu seinem Tod
1614 Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Hans Burkard von F. war von 1609 bis 1632 wegen des erheirateten
Horn und des 1612 erworbenen Leinzell Mitglied im Kanton Kocher.
L.: Hellstern 203; Schulz 261.
Fetzer von Oggenhausen, Fetzer von Ockenhausen
(Reichsritter). Wilhelm F. war im Jahr 1614 wegen des adligen Gutes Gärtringen
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau und wegen
Oggenhausen von 1542 bis 1629 im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 203; Schulz 261.
Fin, de (Freiherren, Reichsritter). Im Jahre
1752 zählten die Freiherren de F. zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch Anhang 77, 79.
Fischer von Filseck (Reichsritter). Von 1647 bis
1707 waren die F. wegen Filseck Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 261.
Forstner von Dambenois, Forstner-Dambenoy
(Reichsritter). Von 1720 bis 1805 zählten die F. zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 203.
Frank, Franck (Freiherren, Reichsritter). 1780
wurde der brandenburgisch-ansbachische geheime Rat Philipp Jacob von F.
zusammen mit seinem Vater, der Wechsler in Straßburg war, von Kaiser Joseph II.
in den Reichsadelsstand erhoben. Er war von 1785 bis zu seinem Tod 1789 ohne
männliche Nachkommen mit den 1783/1784 gekauften bubenhofischen Gütern
Leinstetten und Bettenhausen, die 1791 an den Grafen von Sponeck gelangten,
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Um 1800 erscheint F. auch im
Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Hölzle, Beiwort 64; Riedenauer 123; Hellstern 203; Kollmer 375.
Frankenberg zu Riet (Reichsritter), Frankenberg. Von
1601 bis 1614 war der württembergische Rat Balthasar von F. (zu Riet) Mitglied
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 203.
Frankenstein, Franckenstein (Freiherren,
Reichsritter). Im 17. und 18. Jahrhundert (1650-1720) zählten die F. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Im 16. und 17. Jahrhundert sowie um 1806
waren sie im Kanton Odenwald immatrikuliert. Im 17. und 18. Jahrhundert
gehörten sie mit dem Rittergut Ullstadt und Langenfeld zum Kanton Steigerwald
des Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert zählten sie mit einem Viertel
Allmannsweier, Niederschopfheim und einem Viertel Wittenweier zum Ort (Bezirk,
Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben sowie als Ganerben zu
Mommenheim zum Ritterkreis Rhein. 1802 waren Johann Friedrich Karl Joseph Xaver
F. (Herr der Herrschaft Binzburg (Bünzburg), Niederschopfheim usw.), Johann
Philipp Anton Franz F. und Franz Christoph Karl Philipp F. immatrikuliert. Die
Freiherren von F. zu Ockstadt waren um 1790 mit Messenhausen Mitglied des
Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken. Wegen der Hälfte von Dorn-Assenheim
(Dornassenheim), Ockstadt mit Oberstraßheimer Hof und Usafeldchen gehörten sie
auch dem Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein an.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 363; Pfeiffer 210, 211;
Hölzle, Beiwort 66; Zimmermann 68f.; Winkelmann-Holzapfel 148; Riedenauer 123;
Stetten 32; Bechtolsheim 196; Rahrbach 78; Neumaier 66f., 72.
Frauenberg (Reichsritter). Von 1548 bis 1623
zählten die F. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Letztes Kantonsmitglied war Conrad von F. zu Rosenfeld. Von 1560 bis 1636
gehörten sie wegen des unteren Schlosses zu Talheim dem Kanton Kocher an.
L.: Hellstern 203; Schulz 261.
Freiberg, Hohenfreyberg (Herrschaft,
ritterschaftlicher Ort). Die vom Hochstift Augsburg umschlossene Herrschaft
Hohenfreyberg (F.) am rechten Ufer der oberen Wertach nordwestlich Füssens
gehörte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
1806 kam sie an Bayern. S. a. Hohenfreyberg.
L.: Wolff 509.
Freiberg, Freyberg (Freiherren, Reichsritter). Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von F. mit Teilen des 1662 erworbenen
Wäschenbeuren (außerdem 1534-1569 Beihingen, 1557-1594 Neidlingen, 1608-1665
Salach, 1608-1653 Steinbach) zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben. Seit 1609 (Konrad-Siegmund von Freyberg-Eisenberg zu
Wellendingen bzw. Conradt-Sigmundt v. Freyberg-Eisenberg zu Wellendingen) waren
sie Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau. 1802 übten sie
über die dem Kanton Neckar inkorporierte Ortschaft Wellendingen (Eigengut unter
Territorialhoheit Österreichs) die Herrschaft aus. Außerdem zählte die Familie
im 18. Jahrhundert wegen Worndorf zum Kanton Hegau und wegen Allmendingen
(1593), Altheim (1512), Griesingen (1503) und Öpfingen, Hürbel, Knöringen mit
Wiblishausen, Landstrost (1659) mit Offingen und Waldkirch (1506) zum Kanton
Donau. S. Hohenfreyberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Freyberg-Eisenberg, M. Frhr. v., Genealogische Geschichte des Geschlechts der
Freiherren von Freyberg, (handschriftlich), (o. O.) 1884; Hölzle, Beiwort 58,
60, 62, 64; Ruch 18 Anm., Anhang 78, 80; Hellstern 204, 219; Schulz 261; Archiv
der Freiherren von Freyberg Schloss Allmendingen Urkundenregesten 1367-1910,
bearb. v. Steuer, P., 2010.
Freudental (reichsritterschaftliche Herrschaft). F.
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
und kam vor der Mediatisierung an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161.
Freundstein (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die F. mit Schmieheim, Schweighausen, Berrweiler (Beerweiler),
Bertschweiler (Berolzweiler) und Sierenz (Sierens) zum Ort (Bezirk, Kanton)
Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. S. Waldner von Freundstein.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531.
Fuchs, Fuchß (Reichsritter). Ogier Fuchß,
württembergischer Obrist und Kommandant auf Hohentübingen, war etwa von 1659
bis 1674 Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 210.
Fugger (Grafen, Reichsgrafen, Reichsfürsten).
1367 erscheint der Webermeister Hans Fugger aus Graben bei Schwabmünchen in
Augsburg. Seine Nachkommen wurden bereits in der nächsten Generation ratsfähig.
Während die von Andreas Fugger († 1457) begründete Linie F. vom Reh rasch in
Bankrott geriet, erlangte die von Jakob Fugger begründete Linie F. von der
Lilie durch die Fuggersche Handelsgesellschaft (Jakob Fugger der Ältere †
1469), das Kupfermonopol (Jakob Fugger der Reiche 1459-1525) und auch den
Ablasshandel Weltgeltung. Seit 1504 waren die rasch zu den Bankiers der Päpste
und der Habsburger aufsteigenden F. adlig, seit 1511 Grafen und seit
1514/1525/1530 Reichsgrafen. 1507 verpfändete König Maximilian I. der Familie
die Grafschaft Kirchberg und die Stadt Weißenhorn, 1514 Biberbach in Burgau
sowie 1536 die sog. Reichspflege. 1533 erwarben die F. die Herrschaft
Oberndorf, 1537 Babenhausen und Glött, 1551 Kirchheim, 1580 Nordendorf, 1595
Wellenburg, 1597 Welden und 1682 die Herrschaft Hausen (bis 1756). Nach dem Tod
Georg Fuggers († 1506) gründeten seine beiden Söhne Raimund († 1525) und Anton
(† 1560), der König der Kaufleute, der bei seinem Tode 6 Millionen Goldkronen
bares Vermögen hinerließ, zwei Linien. Von Raimund stammen zwei Äste ab, von
denen sich der eine in Pfirt (bis 1846), Sulmetingen (bis 1738) und Adelshofen
(bis 1795), der andere in Weißenhorn (früh erloschen) und Kirchberg teilte. Von
den Söhnen Anton Fuggers leiten sich die Linien Markus (mit Nordendorf, bis
1671), Johann und Jakob ab. Die Johann-Fuggerische Linie teilte sich in einen
Ast, der die Herrschaft Nordendorf der Markusschen Linie erbte und deswegen -
fälschlich - als Markus-Fuggerischer Ast bezeichnet wurde (mit der Herrschaft
Nordendorf, den Dörfern Ehingen, Lauterbrunn [Lauterbronn], Duttenstein
[Dutenstein], Demmingen [Diemingen], Wagenhofen [Wangerhof]), in den
kirchheimischen Ast (mit Kirchheim, Eppishausen [Eppichhausen], Türkenfeld und
Schmiechen [Schmüchen]), den mickhausischen (mückenhausischen) Ast (mit Mickhausen
[Mückenhausen] und Schwindegg) und den glöttischen Ast (mit Glött, Hilgartsberg
[Hilgartschberg], Oberndorf und Ellgau [Elgau]). Die Jakob-Fuggerische Linie
zerfiel in den Zweig Babenhausen (mit Babenhausen und Boos) und den Zweig
Wasserburg bzw. Wellenburg (mit Wellenburg, Gablingen [Gaiblingen], Biberbach
und Rettenbach an der Günz). Im 18. Jahrhundert bestanden danach vor allem F.
zu Nordendorf, Kirchheim, Mickhausen (Mückenhausen), Wasserburg oder
Wellenburg, Glött, Babenhausen und Boos. Der Zweig Fugger von Babenhausen wurde
1803 in den Reichsfürstenstand erhoben (Reichsfürstentum Babenhausen). Die
Fugger-Babenhausen und Fugger-Glött wurden 1805/1806 in Bayern mediatisiert,
die Fugger-Nordendorf und Fugger-Kirchberg-Weißenhorn in Württemberg. Von 1560
bis 1805 zählten die F. wegen der 1551 erworbenen Herrschaften Niederalfingen
und Stettenfels (bis 1747) zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Wolff 203; Zeumer 553 II b 61, 12; Großer Historischer Weltatlas III 22
(1648) E4, III 38 (1789) D3; Schulz 261; Ehrenberg, R., Das Zeitalter der
Fugger, Bd. 1f. 3. A. 1922; Studien zur Fuggergeschichte, hg. v. Strieder, J.,
Bd. 1-8 1907ff.; Stauber, A., Das Haus Fugger von seinen Anfängen bis zur
Gegenwart, 1960; Pölnitz, G. Frhr. v., Die Fugger, 2. A. 1960, Neudruck 1990;
Unger, E. E., Die Fugger in Hall in Tirol, 1967; Fried, P., Die Fugger in der
Herrschaftsgeschichte Schwabens, 1976; Nebinger, G./Rieber, A., Genealogie des
Hauses Fugger von der Lilie, 1978; Kellenbenz, H., Fugger, LexMA 4 1989, 1010f.;
Mandrou, R., Die Fugger als Grundbesitzer in Schwaben, (1969, deutsch) 1997;
Häberlein, M., Die Fugger, 2006.
Fürfeld (reichsritterschaftlicher Ort). F. bei
Heilbronn wurde 1516 von den Herren von Helmstadt an die Gemmingen verkauft. Es
war Mannlehen des Hochstifts Worms. Es gehörte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Über Württemberg kam F.
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510.
Fürstenberg (Grafen, Fürsten, Fürstentum). Die Grafen
und Fürsten von F. leiteten sich von einer fränkischen Grafenfamilie in
Innerschwaben ab, die seit 1070 als Grafen von Urach bezeugt ist. 1218 erbten
sie über Agnes von Zähringen die Güter der Herzöge von Zähringen um Freiburg im
Breisgau sowie in der Baar bzw. im östlichen Schwarzwald (Haslach, Steinach,
Biberach im Kinzigtal) und nannten sich zunächst nach Freiburg und seit etwa
1250 nach der zähringischen, 1175 erstmals erwähnten Burg Fürstenberg
(fürdersten Berg) bei Neudingen in der Nähe von Donaueschingen. Weiter
erhielten sie Lehen der Bischöfe von Straßburg. 1265 mussten sie aus dem
Zähringer Erbe die Grafschaft Urach Württemberg überlassen. Heinrich I. von F.
gewann 1278 Villingen, die Feste F. und die Herrschaft Dornstetten und erhielt
1283 als Vetter König Rudolfs von Habsburg durch königliche Belehnung die
Landgrafschaft Baar. Von 1286 bis 1386 teilte sich eine jüngere Linie mit
Residenz in Haslach im Kinzigtal ab. Nach 1408 spaltete sich von der Linie Baar
die ältere Linie Kinzigtal ab (bis 1490). 1305 ging Bräunlingen, 1325/1326
Villingen, später außerdem Freiburg an Habsburg, 1320 Dornstetten an
Württemberg verloren, doch wurde 1488 Eschingen bzw. Donaueschingen gewonnen.
Der Verlust von Reichslehen im Renchtal sowie der Herrschaft Dornstetten wurde
durch den Erwerb der Herrschaft Wolfach ausgeglichen. 1509 reichte die
Grafschaft F., die zeitweise durch mehrere Linientrennungen aufgespalten war,
dann aber wieder zusammenkam, vom Feldberg bis zum Kniebis und von der Donau
(Möhringen) bis zum Schönenberg. Durch Heirat fiel 1534 aus werdenbergischem
Erbe die Landgrafschaft Heiligenberg an, 1627 von den Grafen von Helfenstein
die Herrschaften Wildenstein, Messkirch, Gundelfingen und Neufra, 1636 ein
Anteil an Wiesensteig sowie 1639 die Landgrafschaft Stühlingen mit der
Herrschaft Hewen (Hohenhewen), so dass sich die Güter innerhalb von hundert
Jahren insgesamt vervierfachten. Nach dem Tod Graf Friedrichs II. († 1559)
entstanden aus der Baarer Linie die jüngere Kinzigtaler Linie, von der sich 1614
eine Messkircher und eine Stühlinger Linie abspalteten und eine Heiligenberger
Linie (bis 1716). 1664 wurde die (1716 ausgestorbene und von der Linie
Messkirch beerbte) Linie Heiligenberg in den Reichsfürstenstand erhoben (1667
Sitz und Stimme in der Reichsfürstenbank), 1716 das ganze Haus. 1744 wurden die
Güter nach Aussterben der Messkircher Linie durch die Stühlinger Linie in dem
Fürstentum F. mit Residenz in Donaueschingen zusammengefasst. Am Ende des 18.
Jahrhunderts hatten die Fürsten zu F. weiter die Herrschaften Hausen,
Wartenberg, Prechtal, Romberg, Lenzkirch, Schenkenzell, Waldsberg, Schlatt am
Randen, Aulfingen und Hausen vor Wald, die Stadt Hüfingen, die Obervogteiämter
Blumberg, Engen, Haslach, Löffingen, Möhringen, Neufra, Neustadt, Stühlingen
und Trochtelfingen und die Oberämter Heiligenberg, Hüfingen, Jungnau, Messkirch
und Wolfach. Wegen Waldsberg und Stetten zählten die Fürsten, die bereits 1488
als Grafen Mitglieder der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau
und am Bodensee gewesen waren, zum Kanton Hegau und wegen Kluftern und
Efrizweiler zum Bezirk (Quartier) Allgäu-Bodensee des Ritterkreises
Schwaben. 1804 erlosch die fürstliche Hauptlinie. Titel und Gut kamen an
eine österreichisch-böhmische Nebenlinie. 1806 wurde F. mit 20000
Quadratkilometern und 100000 Einwohnern unter Baden, Württemberg und
Hohenzollern-Sigmaringen aufgeteilt. Auf 1945 verlorenen böhmischen Nebengütern
und in Österreich waren im 19. Jahrhundert neue Seitenlinien entstanden.
L.: Wolff 171; Zeumer 553 II b 55, 61, 1; Großer Historischer Weltatlas II 66
(1378) E5, III 22 (1648) D5, III 38 (1789) C4; Ruch Anhang 3, 77, 82;
Fürstenbergisches Urkundenbuch, hg. v. Riezler, S./Baumann, F., Bd. 1ff.
1877ff.; Riezler, S., Geschichte des fürstlichen Hauses Fürstenberg bis 1509,
1883; Tumbült, G., Das Fürstentum Fürstenberg von seinen Anfängen bis zur
Mediatisierung im Jahre 1806, 1908; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende
des alten Reiches, 1938; Link, R., Verwaltung und Rechtspflege im Fürstentum
Fürstenberg in den letzten Jahrzehnten vor der Mediatisierung (1744-1806),
Diss. phil. Freiburg, 1942; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner
territorialgeschichtlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978; Vetter, A., Geschichte
der Stadt Fürstenberg, 1960; Bader, K., Landes- und Gerichtsordnungen im Gebiet
des Fürstentums Fürstenberg (15.-17. Jahrhundert), FS G. Schmelzeisen, 1980, 9;
Eltz, E., Die Modernisierung einer Standesherrschaft, 1980; Asch, R.,
Verwaltung und Beamtentum der gräflich-fürstenbergischen Territorien vom
Ausgang des Mittelalters bis zum schwedischen Krieg (1490-1632), 1986; Eberl,
I., Fürstenberg, LexMA 4 1989, 1037; Die Fürstenberger, 1994; Mauerer, E.,
Südwestdeutscher Reichsadel im 17. und 18. Jahrhundert, 2001.
Gail (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die G. mit Altdorf (Altorff), Mühlhausen und Staffelfelden zum Ort
(Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. 1773 gehörten sie zu den
bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der
Ritterschaft immatrikulierten Familien des Ritterkreises Unterelsass.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 532; Roth von Schreckenstein 2, 592.
Gailing von Altheim, Gailing, Gayling, Gayling
von Altheim (Reichsritter). Um 1550 bis etwa 1720 gehörten die G. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken (Geyling). Im 18. Jahrhundert zählten die G.
zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben und zum Ritterkreis
Unterelsass (Reichsfreiherren). Die G. erloschen männlicherseits 1940 und
weiblicherseits 1987.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Riedenauer 123; Stetten 32;
Neumaier 73, 150; Zander, P., Das Freiherrlich Gayling von Altheim'sche
Gesamtarchiv, (in) Barockschloss Ebnet bei Freiburg i. Br., 1989.
Gailingen (reichsritterschaftlicher Ort). G. bei
Konstanz wird 965 erstmals erwähnt, dürfte aber bereits der frühen
alemannischen Besiedlungszeit angehören. Bis 1806 zählte der Ort zum Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
Von 1540 unterstand ein Drittel der Ortsherrschaft der Stadt Schaffhausen. Die
hohe Gerichtsbarkeit und Landeshoheit hatte von 1465 bis 1805 Habsburg bzw.
Österreich. Über Baden kam G. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Götz, F., Untersee und Hochrhein, 1971.
Gaisberg (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von G. mit Teilen von Helfenberg (seit
1740), Schloss und Gut Hohenstein (1678-1738), Gut Schnait (seit 1633) und dem
Rittergut Kleinbottwar und Schaubeck (Schabeck) (1645-1765) zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben. Wegen graneckischer
Güter gehörte die Familie seit 1599 zum Kanton Neckar. 1805 waren
Kantonsmitglieder Carl Ludwig, Ludwig-Heinrich und Ludwig von G. zu Schöckingen.
Um 1785 bis 1800 gehörte Benjamin von G. als Personalist dem Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62; Hellstern 204; Stetten
39, 183; Riedenauer 123; Kollmer 370, 376f.; Schulz 262; Gaisberg-Schöckingensches
Archiv Schöckingen. Urkundenregesten 1365-1829, bearb. v. Müller, P., 1993 (141
Urkunden).
Gaist von Wildeck (Reichsritter). Von 1581 bis
1623 waren die G. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 204.
Gammertingen (reichsritterschaftliche Herrschaft).
Nach bronzezeitlichen und merowingerzeitlichen Gräbern erscheint im 13.
Jahrhundert die von den Grafen von Veringen, die das 1101 erstmals erwähnte
Dorf über die Grafen von Achalm, die Grafen von G. (vor 1182), die Grafen von
Ronsberg und die Herren von Neuffen in der Mitte des 13. Jahrhunderts erlangt
hatten, angelegte Stadt G. am linken Lauchertufer bei Sigmaringen. Nach
mehrfachem Herrschaftswechsel kaufte der württembergische Obervogt Dietrich von
Speth die Herrschaft G. mit Hettingen, Hermentingen, Feldhausen, Kettenacker
und Neufra. Sie zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. 1806 kam sie an Hohenzollern-Sigmaringen, das die Spethschen
Güter 1827 durch Kauf erwarb, 1850 an Preußen. Bis 1925 war G. Sitz eines
Oberamtes. 1945 gelangte es an Württemberg-Hohenzollern, 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508; Wiest, J., Geschichte der Stadt Gammertingen, 1928, Neudruck
1961; Burkarth, H., Die Geschichte der ehemaligen Herrschaft
Gammertingen-Hettingen, 1983.
Gartner (Reichsritter). Johann Thomas von G. war
von 1714 bis 1730 Personalist im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Schulz 262.
Geizkofler (Reichsritter). Von 1600 bis 1662 waren
die G., von denen der aus Brixen stammende Zacharias Geizkofler nach dem
Studium des Rechts in Ingolstadt, Straßburg und Basel sowie Italien und
Frankreich 1593 zum Reichspfennigmeister aufstieg, wegen Haunsheim und
Wäschenbeuren im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 262; Sigelen, A., Dem ganzen Geschlecht nützlich und rühmlich, 2009.
Gemmingen (Herren, Reichsritter). G. (Gemmincheim)
bei Sinsheim im Kraichgau wird 769 anlässlich einer Gabe an Lorsch erstmals
erwähnt (768 Gemminisheim?). 1233 bzw. 1275 erscheinen (wohl mit Allodialgut)
Herren von G., die sich später mit den Grafen von Neipperg in die Herrschaft
über G. teilten. Die seit der Wende des 13. Jh.s in die später weitverzweigten
Hauptstämme Guttenberg (1449, Zweigstamm Steinegg-Hagenschieß Beginn des 15.
Jh.s, später Bessenbach) und Hornberg (1612, vorher Bürg) geteilte Familie G.
war bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar.
Zeitweise bestanden in G. drei Schlösser. Das später der Reichsritterschaft
Schwaben und Franken aufgeschworene Geschlecht bildete die Linien (Steineck
bzw.) Steinegg, G., Mühlhausen, Presteneck, Horneck, Tiefenbronn und Hamberg
(Homberg) aus. Zu ihren Gütern zählten innerhalb des Ritterkreises
Schwaben im Kanton Neckar Hamberg (Homberg) (Lehen Badens, v. G. zu
Steinegg, 1457), Hohenwart (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg, 1457), Lehningen
(Lehen Badens, v. G. zu Mühlhausen), Mühlhausen an der Würm (Erblehen von G. zu
Mühlhausen), Neuhausen im Hagenschieß (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg),
Schellbronn (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg, 1457), Steinegg (Lehen Badens, v.
G. zu Steinegg, 1407), Tiefenbronn (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg), im Kanton
Kocher Ganerbschaft Bönnigheim (Bennigheim) mit Erligheim, Beihingen teilweise
(seit 1675), Filseck (1593-1597), Neubronn teilweise, Hochberg (1684-1779),
Talheim teilweise, im Kanton Kraichgau Erligheim, Guttenberg, Adersbach mit
Rauhof, Bonfeld mit (dem 1732 von Gemmingen-Hornberg erworbenen) Babstadt,
Fürfeld, Rappenau, Treschklingen, fünf Achtel Gemmingen, Hüffenhardt mit
Kälbertshausen, Neckarmühlbach, Wollenberg und Michelfeld sowie im Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken, in dem sie von den Anfängen bis 1806
immatrikuliert waren, drei Viertel Crumbach (Fränkisch-Crumbach), Bierbach,
Eberbach, Erlau, Freiheit, Hof Güttersbach, Michelbach, Hof Rodenstein (17.
Jh.) mit Rodensteinschen Waldungen, Altenberg (Schloss und Gut mit
Niedersteinach 1622), Hoffenheim (1771), Teile von Sachsenflur, Unterheimbach
mit Oberheimbach, Bürg (1334), Ilgenberg, Leibenstadt, Lobenbacherhof,
Neckarzimmern mit Schloss Hornberg (1612), Steinbach, Stockbronn (Stockbrunn),
Teile von Widdern (15. Jh.), Kochendorf teilweise (1749), Herrschaft Maienfels
und Neuhütten (16. Jh., gemeinschaftlich mit den Weiler) sowie Schloss
Presteneck teilweise. 1520 wurde in G. die Reformation eingeführt. Um 1790
waren die G. auch im Kanton Baunach immatrikuliert. 1806 kam G. an Baden und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. (Am Beginn des 21. Jh.s sind noch rund
200 Namensträger bezeugt.)
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 56, 59, 62-64;
Winkelmann-Holzapfel 150; Hellstern 204, 218, 219; Schulz 262; Riedenauer 123;
Stetten 32, 36; Rahrbach 90; Neumaier 72, 149f., 151f.; Fleck, A., Die
Mediatisierung der Reichsfreiherrn von Gemmingen beim Übergang in die badischen
Souveränitätslande, Diss. jur. Mainz 1972; Andermann, K., In Angelegenheiten
der Ritterschaft, 1986; Andermann, K., Die Urkunden des Freiherrlich von
Gemmingen’schen Archivs auf Burg Guttenberg über dem Neckar, 1990; Andermann,
K., .Die Urkunden der Freiherrlich von Gemmingen’schen Archive auf Gemmingen
und Fürfeld - Regesten 1331-1849, 2011; Archive der Freiherren von
Degenfeld-Neuhaus und Gemmingen-Hornberg-Babstadt - Urkundenregesten 1439-1902,
bearb. v. Burkhardt, M., 2013.
Geradstetten (reichsritterschaftliche Herrschaft). G. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam noch vor der Mediatisierung (zu einem Drittel) an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Giel von Gielsberg (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren G. zum Kanton Hegau
des Ritterkreises Schwaben. Außerdem waren sie
1783 wegen Reisensburg, Nornheim und Leinheim im Kanton Donau immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529; Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch
Anhang 78.
Girger von Grünbühl (Reichsritter). Seit 1661
war der als württembergischer Capitain über das Landvolk bezeichnete Maximilian
Jakob G. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 204.
Goll (, Gollen) (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von G. mit Neunthausen, das um 1800
an Freiherr von Gaisberg und 1803 teilweise an Freiherrn von Linden gelangte,
zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 64.
Göllnitz (Freiherren, Reichsritter). Die
Freiherren von G. zählten von 1654 bis zum Tod Christoph Wilhelms von G. 1793
zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben sowie
von 1651 bis 1790 wegen Waldenstein zum Kanton Kocher.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Hellstern 204; Schulz 262.
Goßbach, Goßbach zu Freudental (Reichsritter).
Philip G. zu Freudental (Freudenthal) war 1592/1593 Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 204.
Grafeneck, Graveneck (Reichsritter). Von 1592 bis
1600 war Ferdinand Friedrich von G., Herr zu Marschalkenzimmern und
Hofrichteramtsstatthalter zu Rottweil, Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Von 1629 bis 1651 waren die G. wegen Gütern in Geradstetten, Bartenbach und
Lerchenberg, von 1674 bis 1697 wegen Waldstetten bzw. Unterwaldstetten (Waldstetten)
im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Hellstern 204; Schulz 262.
Grävenitz (Grafen). Die über Christiane von G.
(1686-1744) in Württemberg hochgekommenen Grafen von G. waren am Ende des 18. Jahrhunderts
Mitglied des Kollegiums der fränkischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrates des Reichstags. Von 1711 bis 1764 waren sie Mitglied im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben (davon
1727-1736 wegen Freudental).
L.: Zeumer 554 II b 62, 16; Schulz 262; Oßwald-Bargende, S., Die Mätresse, der
Fürst und die Macht, 2000.
Greifenclau, Greiffenclau zu Vollrads (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von G. mit Gereuth,
Hafenpreppach und Albersdorf (Aldersdorf) zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken. Seit 1750 waren sie (als Personalisten) Mitglieder des Kantons
Odenwald. Von 1723 bis 1738 war Lothar von Greiffenclau-Vollrads wegen
Eislingen (Großeislingen) im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert. Bis 1764 waren Familienangehörige dort
Personalisten.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 542; Stieber; Riedenauer 124; Stetten 39;
Schulz 262.
Greith, Greuth (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die G. (Greuth) zum Kanton Hegau bzw. Hegau-Allgäu-Bodensee
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm 2.
Gremlich von Jungingen, Gremlich von Jungningen
(Reichsritter). Von 1581 bis 1623 waren die G. wegen der Hälfte von
Sondelfingen Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 204.
Grempp von Freudenstein (Reichsritter). Joachim
G., Burgvogt auf Zollern, zählte seit 1548 zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Die Familie war bis etwa 1628
Kantonsmitglied. 1773 gehörten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und
mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten G. zum Ritterkreis
Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits im 20. Jahrhundert.
L.: Hellstern 204.
Gripp auf Storzeln-Freudenach (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm. 2.
Grönenbach, Grönbach, Grünenbach (Herrschaft). 1384
erwarben die Ritter von Rothenstein die von Kaiser Otto II. dem Stift Kempten
überlassene, bis 1260 bei den Freiherren von G. befindliche Herrschaft G. bei
Memmingen. 1482 kam die zum schwäbischen Reichskreis und zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben zählende Herrschaft erbweise an
die Marschälle von Pappenheim, 1612 an die Fugger und 1695/1696 durch Rückkauf
an die Fürstabtei Kempten. 1803 fiel sie an Bayern.
L.: Wolff 158, 508; Wallner 685 SchwäbRK 7; Sedelmayer, J., Geschichte des
Marktfleckens Grönenbach, 1910.
Großaspach (reichsritterschaftlicher Ort). G.
nordwestlich von Backnang zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Wolff 510.
Grün, Kryn (Reichsritter). Von etwa 1550 bis
ins 18. Jahrhundert zählten die von (der) G. zeitweise zu den Kantonen Gebirg
und Odenwald des Ritterkreises Franken. 1643-1651 war Michael von (der) G.
wegen des 1640 erworbenen Oberensingen im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 209; Stetten 32; Riedenauer 124;
Schulz 263.
Grüntal, Grünthal (Reichsritter). Von 1695 bis
etwa 1730 waren die G. Mitglieder des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben,
von 1618 bis 1633 wegen Harteneck des Kantons Kocher.
L.: Hellstern 204f.; Schulz 263.
Grünwald (Reichsritter). Von 1712 bis 1731 war
Christoph Otto von G. Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Schulz 263.
Guin, Guyn (Reichsritter). Von 1650 bis 1666
war Wilhelm von G. wegen Staufeneck mit Salach Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 263.
Gültlingen (Reichsritter). Vom 16. Jahrhundert bis
1805 zählten die erstmals um 1100 genannten, 1488 an der Rittergesellschaft
Sankt Jörgenschild, Teil Neckar, beteiligten und 1495 zu Erbkämmerern der
Herzöge von Württemberg ernannten G. mit Pfäffingen (bis 1699) und Deufringen
und am Ende des 18. Jahrhunderts mit Berneck samt Überberg und Zumweiler
(Zinnweiler), Garrweiler, Gaugenwald, Heselbronn und Lengenloch zum Kanton
Neckar des Ritterkreises Schwaben. Seit 1762 war
die Familie wegen erheirateter Anteile an Adelmannsfelden auch im Kanton Kocher
immatrikuliert. Die Oberherrlichkeit über den schon im frühalemannischer Zeit
besiedelten Ort G. kam 1363 mit der Herrschaft Wildberg von den Grafen von
Hohenberg an die Pfalz und 1440 an Württemberg. Damit gelangte G. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 154, 205,
218; Schulz 263; Nagolder Heimatbuch, hg. v. Wagner, G., 1925.
Gundelsheim (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten
die später erloschenen G. (Gundelsheim-Brauneck) zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken, danach zum Kanton Odenwald und von 1593 bis 1614 wegen
Schenkenstein und Aufhausen zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Pfeiffer 213; Riedenauer 124; Schulz 263.
Güssen von Güssenburg, Güss von Güssenberg
(Reichsritter). 1596/1597 zählten die G. wegen Utzmemmingen zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 263.
Gut von Sulz (Reichsritter). Die Familie G.
war bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar.
Von 1548 bis etwa 1614 zählte sie zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 205.
Habsberg (Reichsritter). Die H. zählten seit 1548
zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben
sowie zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Letztes Mitglied im Kanton
Neckar (Rittermatrikel von 1608) war Conrad von H. zu Nordstetten und Isenburg.
L.: Hellstern 205; Pfeiffer 210.
Hafner, Haffner (von Bittelschieß), Hafner von
Büttelschieß (Reichsritter). Nach Bittelschieß bei Sigmaringen nannten sich
seit 1083 Herren von Bittelschieß (Butelsciez), denen der Ort bis zur Wende des
14. Jahrhunderts gehörte. Vom 16. bis ins 18. Jahrhundert zählte die Familie
der H. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
Über Hohenzollern, Preußen und Württemberg-Hohenzollern kam Bittelschieß
1951/1952 zu Baden-Württemberg
L.: Ruch 18 Anm. 2 und Anhang 78.
Hagenmann (Reichsritter). Der 1569 an einem
Rittertag teilnehmende Carl Friedrich von H. war Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 205.
Hanxleden (Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten
die Freiherren von H. zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch Anhang 79.
Harling (Freiherren, Reichsritter). Von 1739 bis
1805 waren die Freiherren von H. mit dem 1733 von den Münchingen erworbenen Gut
und Schloss Münchingen Mitglieder des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Von 1770 bis 1795 waren sie wegen erheirateter Teile von Adelmannsfelden auch
im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 205; Kollmer 379; Schulz 263.
Harthausen (reichsunmittelbare Herrschaft). H.
nördlich von Rottweil erscheint 882. Im Jahre 994 gab dort Herzogin Hadwig
Güter an das Kloster Petershausen. Die Lehnsoberhoheit lag zunächst bei Sulz
und seit 1471 bei Württemberg. Die später zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben steuernde reichsunmittelbare
Herrschaft unterstand zunächst den Hack (Hacken) von H., seit 1481 den
Rosenfeld und seit 1549 den Herren Stein von Steinegg (Steineck) bzw. Stein zum
Rechtenstein. 1806 kam H. an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509.
Hartig, Hartegg (Reichsritter). Von 1718 bis zu
seinem Tod 1754 war der Reichshofrat, spätere Reichsgraf und
Reichshofrats-Vizepräsident Anton Elias von H. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 205.
Hartingshausen, Hartungshausen (Reichsritter). Die H.
waren im 16. und 17. Jahrhundert Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 206.
Hausen, Hausner, Heußner, Heuß (Reichsritter).
Von 1545 bis 1569 war Wolf von H. wegen eines Schlosses in Trochtelfingen im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Bis etwa 1650 zählten die H. zum Kanton Odenwald und zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken. S. Haueisen?
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 124; Schulz 263.
Hegau (Quartier). Das Quartier H. ist ein Quartier des Kantons Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben. Sein Sitz ist Radolfzell. S. Hegau-Allgäu-Bodensee.
Hegau-Allgäu-Bodensee, Hegau (Kanton, Ritterkanton). H. ist ein
Kanton des Ritterkreises Schwaben. Er gliederte
sich in die Bezirke (Sonderorte oder Quartiere) Hegau (Kanzlei in Radolfzell)
und Allgäu-Bodensee (Kanzlei in Wangen).
L.: Wolff 509.
Hehl (Reichsritter). 1651 und 1666 war Johann
Sigmund von H. wegen Bromberg im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 263.
Heidenopp, Haidnob (Reichsritter). Von 1654 bis
1666 waren die H. wegen Gütern in Plüderhausen und Bromberg im Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Im
16. Jahrhundert zählten die H. (Haidnob) zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Schulz 263; Riedenauer 124.
Heinsheim (reichsritterschaftlicher Ort). Das
vermutlich bereits im 6. oder 7. Jahrhundert gegründete H. bei Wimpfen am
Neckar zählte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises
Schwaben und kam 1806 zu Baden und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510; Neuwirth, G., Geschichte des Dorfes Heinsheim, 2. A. 1965.
Helmstadt (reichsritterschaftlicher Ort). H. bei
Sinsheim wird erstmals 782 in Lorscher Urkunden erwähnt. Es war Sitz der im 13.
Jahrhundert weit verzweigten Adelsfamilie von H. (1229), deren Angehörige
ursprünglich Ministeriale der Staufer waren. 1273 kam es durch Auftragung an
die Pfalz. Diese belehnte 1401 die Herren mit dem später zum Kanton Kraichgau
des Ritterkreises Schwaben zählenden Dorf, das
1681 nach deren Aussterben an die Berlichingen und Auerbach fiel. Von der Pfalz
kam es 1803 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510; Senges, W., Geschichte des Kraichgaudorfes Helmstadt, 1937.
Helmstadt, Helmstatt, Helmstädt (Reichsritter,
Grafen). Vom frühen 16. Jahrhundert bis zum frühen 18. Jahrhundert zählten die
von den Göler von Ravensburg abstammenden H. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Um 1790 waren die Grafen von H. mit Berwangen,
Hochhausen, Neckarbischofsheim mit Hasselbach, einem Drittel Kälbertshausen und
Oberbiegelhof Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises
Schwaben. Von 1603 bis 1629 waren die H. wegen Dunstelkingen, Ebersberg
und Talheim im Kanton Kocher immatrikuliert. 1581 zählten die H. zum Kanton
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Sie gehörten auch zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63; Stetten 32;
Winkelmann-Holzapfel 152; Schulz 264; Riedenauer 124; Neumaier 73, 150.
Herbsthain (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert waren
die H. Mitglied im Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm. 2.
Herman von Hermansdorf (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von H. mit dem 1784
erworbenen Bellenberg zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben sowie von 1715 bis 1776 zum Kanton Kocher (zeitweise mit
Dettingen).
L.: Hölzle, Beiwort 58; Kollmer 361; Schulz 264.
Herter von Herteneck (Reichsritter). Die H.
waren von 1548 bis 1613 Mitglieder im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben (zuletzt Hans Christoph Herter von Herteneck
zu Dusslingen) sowie von 1567 bis 1614 mit Harteneck im Kanton Kocher.
L.: Hellstern 205; Schulz 264.
Heß, Hess (Reichsritter). Von 1782 bis 1805
waren die H. als Personalisten Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 264.
Hettingen (Herrschaft, reichsritterschaftlicher
Ort). H. an der Lauchert wird um 1135 erstmals erwähnt (Hatingin) und gehörte
zunächst den Grafen von Achalm und dann den Grafen von Veringen. 1524 erwarben
die Herren von Speth mit der Herrschaft Gammertingen auch H. und bildeten 1599
aus H., Hermentingen und Kettenacker eine eigene Herrschaft. Sie zählte zum
Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
1806/1827 kamen die Güter an Hohenzollern-Sigmaringen und damit über Preußen
(1849) und Württemberg-Hohenzollern (1945) 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Heuchlingen (Herrschaft). Nach der Burg H. bei
Heilbronn nannten sich bereits 1222 Herren von H. (Huchelheim). Im 15.
Jahrhundert ging die Burg von der Propstei Ellwangen zu Lehen. 1466 und 1502
erwarb der Deutsche Orden die Anteile der Wittstadt und Capler von Oedheim bzw.
Cappler von Oedheim, 1590 die Propstei Ellwangen die gesamte zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben zählende Herrschaft.
Über Württemberg gelangte H. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 157; Hölzle, Beiwort 80; Schulz 275.
Heuß (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die H. mit dem 1729 erworbenen Trunkelsberg zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. S. Hausen (,Hausner).
L.: Hölzle, Beiwort 58.
Hevel (Reichsritter). Die H. waren seit der Aufnahme
des Reichshofrates Heinrich Edler Herr von H. in die Reichsritterschaft von
1699 bis etwa 1737 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 206.
Hirrlingen (reichsritterschaftlicher Ort),
Hürrlingen. H. südlich Rottenburgs zählte zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben
und kam 1805 an Württemberg.
L.: Wolff 509.
Hirschhorn (Herren, Reichsritter,
reichsritterschaftlicher Ort). Vermutlich um 1200 entstand die Burg H. am
Neckar. Die danach benannten Herren von H. hatten Pfandschaften über Mosbach,
Sinsheim und Weißenburg sowie weitere Güter. 1317 wurde die Burg H. dem
Erzstift Mainz geöffnet. H. zählte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben, doch waren die Herren von H.
bis etwa 1650 auch im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
1803 kam H. von Mainz an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: Wolff 80, 511; Riedenauer 124; Neumaier 66, 73, 150, 153; Kissinger, F.,
Aus Hirschhorns Geschichte, 1900; Stetten 33; Irschlinger, R., Zur Geschichte
der Herren von Hirschhorn, 1986; Lohmann, E., Die Herrschaft Hirschhorn, 1986.
Hochaltingen (Herrschaft). H. (Haheltingen) bei
Nördlingen war Sitz der Adelsherrschaft H. Seit 1238 unterstand es den
Hürnheim-Niederhaus-Hochaltingen, bei deren Aussterben es über die Erbtochter
1585 an die Freiherren von Welden kam. Seit 1764/1777 gehörte es durch Kauf zu
Oettingen-Spielberg. Die Herrschaft war reichsritterschaftlich (Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben). 1806 kam sie an Bayern.
L.: Monninger, Das Ries und seine Umgebung, 1892; Hölzle, Beiwort 52.
Hochberg (reichsritterschaftliche Herrschaft). Zwischen 1231 und 1270 ist die Burg H. am Neckar bei Ludwigsburg bezeugt. Den Herren von H. folgte die württembergische Dienstmannenfamilie Nothaft, die 1684 die dem Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben eingegliederte Herrschaft über die Erbtochter den von Gemmingen zubrachte. Diese verkauften 1779 H. mit Hochdorf und Kirschenhardthof (Kirschenhardshof) an Württemberg. S. Baden-Württemberg.
Hofen (reichsritterschaftliche Herrschaft). H. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Hofer von Lobenstein(, Hofer zum Lobenstein)
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die aus Niederbayern
stammenden Freiherren von H. mit dem 1662 erworbenen Wildenstein und
Neustädtlein, Rötlein (Röthlein) und Tempelhof (1699 an Ansbach verkauft) zum
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben, um
1801/1802 auch zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 370, 377;
Riedenauer 124; Schulz 264.
Hoff (Reichsritter)(, Holff). Von 1720 bis
etwa 1737 war der württembergische Obrist-Jägermeister Friedrich Ludwig von H.
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 206.
Höfingen, Truchseß von Höfingen, Truchsess von
Höfingen (Truchsessen, Reichsritter). Höfingen bei Leonberg erscheint auf altem
Siedlungsland spätestens im 11./12. Jahrhundert. Nach ihm nannten sich Herren
von Höfingen, die 1285 Truchsessen Württembergs wurden. Sie gaben Teile
Höfingens an Württemberg ab. 1488 waren sie Mitglied in der Rittergesellschaft
Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1705 zählten sie mit
Wendelsheim zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 149, 206.
Hohenberg (Reichsritter). Die H. waren seit 1640
unter anderem mit dem 1697 von den Ehingen erworbenen Gut Börstingen Mitglied
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben (zuletzt Franz-Joseph-Anton von H. zu Rottenburg, Herr zu
Weitingen, Rohrdorf, Wendelsheim, Wurmlingen und Hirschau, 1727
immatrikuliert). S. Nothaft von H.
L.: Hellstern 206; Kollmer 376.
Hoheneck (Reichsritter). Im 17. Jahrhundert
zählten die H., die bereits im Jahr 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil am Hegau und am Bodensee waren, zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben, im ausgehenden 18. Jahrhundert
mit Monbrunn, Röllbach und Teilen von Sachsenflur zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Wegen Teilen von Helfenberg waren sie von 1597 bis 1629
im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Hölzle, Beiwort 56; Ruch Anhang 4; Winkelmann-Holzapfel 153; Hellstern 206;
Stetten 36; Riedenauer 124; Schulz 264.
Hohenfeld (Reichsritter). Den aus Österreich
stammenden H. gehörten seit 1464 Aistersheim und seit 1537 Almegg in
Oberösterreich. Nach dem 1648 erfolgten Kauf von Mühlhausen an der Enz zählten
sie von 1650 bis 1689 zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben. Von 1654 bis 1678 gehörten sie außerdem dem Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben . Johann Adam von H. starb 1689
ohne Nachkommen. Mit der Hälfte von Eisenbach zählte H. im 18. Jahrhundert zum
Kanton Mittelrheinstrom. des Ritterkreises Rhein.
L.: Genealogischer Kalender, 1753, 547; Hellstern 206; Winkelmann-Holzapfel
153; Schulz 264.
Hohenfreyberg (reichsritterschaftliche Herrschaft). H.
nordwestlich Füssens zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. S. a. Freiberg.
L.: Wolff 509 (fälschlich zum Kanton Hefgau-Allgäu-Bodensee).
Hohenheim (Reichsgrafen). Herzog Karl Eugen von
Württemberg ließ 1774 seine Geliebte Franziska von Adelmannsfelden, geb. von
Bernerdin (10. 1. 1748-1. 1. 1811), zur Reichsgräfin von H. erheben. Sie zählte
mit dem 1640 an die Bernerdin (Bernardin) gelangten Schloss Sindlingen zum
Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau und mit dem 1785 von den Stein zum
Rechtenstein (Stain) erworbenen Mühlhausen an der Enz und dem 1790 von den
Stein zum Rechtenstein (Stain) erworbenen Rittergut Bächingen zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62, 64; Kollmer 381.
Hohenstadt (reichsritterschaftlicher Ort). Um 1147
erscheint das Dorf H. (Hummstat) am Kocher südwestlich von Ellwangen. Am Ende
des 13. Jahrhunderts hatten es die Grafen von Oettingen, die es von 1361 bis
1367 den Herren von Westerstetten und von 1376 bis 1407 den Wöllwarth zu Lehen
gaben. 1407 kam es an Conz Adelmann aus Schwäbisch Hall bzw. Adelmannsfelden.
Er gab 1407 die Hälfte an seine Tochter als Mitgift und veräußerte 1408 die
andere Hälfte an seinen Schwiegersohn Georg Schenk von und zu Schenkenstein
(Schenk von Schenkenstein). 1530 kaufte Hieronymus Adelmann von Adelmannsfelden
Burg und Dorf. 1680 wurde die Familie, die auch Schechingen und Rechberghausen
hatte, zu Reichsfreiherren, 1790 zu Reichsgrafen erhoben. Der zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben zählende Ort kam 1806
an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510; Kaißer, B., Geschichte und Beschreibung der Marktflecken
Hohenstadt und Schechingen, 1867; Mangold, M., Heimatbuch von Hohenstadt, 1953.
Höhnstett (Reichsritter). Generalmajor Quirinus
von H. auf Weitenburg und Sulzau war etwa von 1659 bis 1686 Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 207.
Holdermann von Holderstein (Reichsritter). Von 1607
bis etwa 1623 waren die H. mit dem vom Markgrafen von Baden gekauften Gut
Zumweiler (Weiler) Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben. Von 1560 bis 1599
waren sie wegen Hochdorf im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Hellstern 206; Schulz 264.
Holtz, vom, Holz (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die vom H. mit Aichelberg (1663), Alfdorf (1628/1640),
Bartholomä 1708, Wißgoldingen (1742) und Unterdeufstetten (1742-1761, von den
Rüdinger von Rüdingerfels (Rüdingern von Rüdingerfels) erworben,) zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben. Mit der
Herrschaft Mühringen (Hohenmühringen) erlangten sie bis zum Verkauf an die
Markgrafen von Brandenburg (Ansbach) (1695) die Mitgliedschaft im Kanton Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau. Mit Amlishagen, Hagenhof sowie Teilen von
Limbach, Michelbach und Hengstfeld gehörten sie seit der Mitte des 18.
Jahrhunderts dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 532; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 56, 62; Hellstern 206; Kollmer 370, 377, 380; Winkelmann-Holzapfel 153;
Stetten 36, 183; Riedenauer 124; Schulz 264; Rahrbach 126; Neumaier 164.
Höpfigheim (reichsritterschaftliche Herrschaft). H.
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
und kam bei der Mediatisierung am Beginn des 19. Jh.s an Württemberg und damit
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161.
Horben (Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten
die Freiherren von H. zum Bezirk (Quartier) Allgäu-Bodensee des Kantons Hegau
bzw. Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 82.
Horkheim, Horkenn, Horckheim, Horben?, Hack?
(Reichsritter). Um 1550 zählten die H. (Horkenn von Wallstadt) zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. Wegen Trochtelfingen, Horn, Leinzell und
Haunsheim waren die H. bis 1542 bzw. 1624 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. S. (Horxheim,)
Lemlin von Horkheim, Seybold von Horkheim
L.: Stetten 33; Riedenauer 124; Schulz 264.
Horneck von Hornberg (Reichsritter), Horneck. Im
18. Jahrhundert zählten die H. von Hornberg zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben, 1674-1740 wegen Helfenberg im
Kanton Kocher).
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Schulz 265; Neumaier 150.
Hornstein (Freiherren, Reichsritter). Nach der
Burg H. am Laucherttal bei Sigmaringen nannten sich seit 1244 Herren. Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von H., die bereits 1488 Mitglied der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee waren, mit
der 1579/1623 von Werner von Reischach erworbenen Herrschaft Hohenstoffeln zum
Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. Mit dem
im 14. Jahrhundert erworbenen Göffingen und Grüningen waren sie im Kanton Donau
immatrikuliert. Nachdem sie 1773 von den Freiherren von Rost Göttelfingen und
Vollmaringen und 1770 das halbe Zimmern unter der Burg erlangt hatten, waren
sie damit dem Kanton Neckar inkorporiert. Nach der Erbteilung 1686 entstanden
mehrere Linien (Binningen, Grüningen, Weiterdingen). Die Linie Binningen hatte
Hinterstoffeln, Mittlerstoffeln (Mittelstoffeln) und Binningen, die Linie
Weiterdingen Vorderstoffeln, Schloss und Dorf Weiterdingen, Bietingen und Gut
Homboll, die 1805 an die Linie Binningen gelangten. Die Güter fielen 1806 an
Württemberg, das sie 1810 größtenteils an Baden gab. Damit gelangte das Gebiet
1951/1952 an Baden-Württemberg. Vielleicht waren die H. am Ende des Heiligen
Römischen Reiches auch im Ritterkreis Franken immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592;Schweizer, Geschichte des freiherrlichen
Hauses Hornstein, (in) Archiv für Geschichte, Genealogie, Diplomatik 1846;
Hölzle, Beiwort 59, 60, 64; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St.
Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34; Ruch Anhang 4, 77-80; Riedenauer 124;
Danner, W., Die Reichsritterschaft im Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten
Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert, 1969.
Hornstein zu Binningen (Freiherren, Reichsritter).
1752 zählten die Freiherren von H. mit Hinterstoffeln, Mitterstoffeln
(Mittelstoffeln) und Binningen zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben. 1806 fielen ihre Güter an Württemberg, das sie 1810 an Baden
gab. Damit gelangten sie 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Ruch 82 Anhang 78; Danner, W., Die Reichsritterschaft im
Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert,
1969.
Hornstein zu Grüningen (Freiherren, Reichsritter).
Im Jahre 1752 zählten die Freiherren von H. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 77, 79.
Hornstein zu Weiterdingen (Freiherren,
Reichsritter). Vom 17. bis ins 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von H.
mit Vorderstoffeln, Schloss und Dorf Weiterdingen, Bietingen und Gut Homboll,
die im Erbgang 1805 an die H. zu Binningen gelangten, zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. 1806 fielen die Güter an
Württemberg, das sie 1810 an Baden gab. Damit gelangten sie 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Ruch 18, Anm. 2, 82 und Anhang 80; Danner, W., Die Reichsritterschaft im
Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert,
1969.
Huldenberg (Reichsritter). Von 1722 bis 1743 waren
die H. als Personalisten im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 265.
Humpiß (Freiherren, Reichsritter), Hundbiß. Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von H., die bereits 1488 Mitglied der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee waren, mit
dem im 15. Jahrhundert erworbenen Waltrams zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Ruch Anhang 4.
Humpiß genannt von Ratzenried (Freiherren,
Reichsritter), Humpiß, genannt von Ratzenried. Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren von H., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild,
Teil im Hegau und am Bodensee waren, mit dem 1453 erworbenen Ratzenried zum
Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Ruch Anhang 5.
Humpiß von Waltrams (zu Wellendingen)
(Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert zählte die Familie H. mit
Wellendingen zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 207.
Hürnheim (Reichsritter). Im frühen 16.
Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Von
1542 bis 1586 waren die H. wegen H., Hochaltingen, Abtsgmünd und Utzwingen im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. H. kam an Oettingen und damit 1806 an Bayern.
L.: Stieber; Riedenauer 124; Schulz 265.
Ichenhausen (reichsritterschaftlicher Ort). I. an
der unteren Günz gehörte vom 14. Jahrhundert bis 1574 überwiegend den Herren
von Roth als Lehen Burgaus. 1574 verkauften die Roth an Bernhard vom Stein zum
Rechtenstein (Stain von Rechtenstein) zu Niederstotzingen und Harthausen. Von
dessen Nachkommen fiel das zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben zählende I. 1806 an Bayern.
L.: Wolff 508; Sinz, H., Geschichtliches vom ehemaligen Markt und der
nunmehrigen Stadt Ichenhausen, 1926, Ergänzungsband 1935.
Ifflinger von Graneck (Freiherren, Reichsritter).
Die Freiherren I. waren von 1548 bis 1805 Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
1802 übte die Familie über Lackendorf, das Lehen Württembergs und dem Kanton
Neckar inkorporiert war, die Ortsherrschaft aus.
L.: Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 207, 218; Kollmer 377.
Illereichen (Herrschaft), Illereichheim. Die
Herrschaft I. an der Iller, die von 1771 bis 1778 durch Verkauf von Seiten der
Grafen von Limburg-Styrum an die Grafen Palm gelangt war, gehörte seit dem Ende
des 18. Jahrhunderts über die Grafen Schwarzenberg zum schwäbischen Reichskreis
und zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
1776 erscheint in der Reichsmatrikel der Eintrag I. Mit der Mediatisierung fiel
I. an Bayern.
L.: Wolff 508; Bader, Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen
Entwicklung, 2. unv. A. 1978, 133.
Illertissen (reichsfreie Herrschaft). In
vorgeschichtlich besiedelter Gegend gelegen erscheint I. 954 erstmals (Tussen).
Mindestens seit 1181 unterstand es den Grafen von Kirchberg, die es zeitweise
zu Lehen ausgaben. Von 1520 bis 1756 war es durch Kauf reichsfreie, zum Kanton
Donau des Ritterkreises Schwaben zählende
Herrschaft der Memminger Patrizierfamilie Vöhlin. 1756 fiel es durch Verkauf
der verarmten Vöhlin an Bayern.
L.: Wolff 136, 508; Nebinger, G./Rieber, A., 1000 Jahre Illertissen, 1954;
Habel, H., Landkreis Illertissen, 1967.
Imhoff von Kirchentellinsfurt (Reichsritter),
Im Hoff von Kirchentellinsfurt, Imhof von Kirchtellinsfurt. Von 1610 bis 1702
waren die I. Mitglieder des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. 1659 war Hans Ernst I. mit
Buchenbach im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Hellstern 207; Schulz 265.
Imhoff zu Untermeitingen (Reichsritter), Imhof
zu Untermeithingen. 1752 zählten die I. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 78.
Jäger von Gärtringen (Reichsritter). Die J. waren
von 1592 bis 1711 (seit 1679 mit Rübgarten) Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Wegen des württembergischen Lehens Höpfigheim waren die J. von 1578 bis
1678/1683 im Kanton Kocher immatrikuliert. Sie hatten von 1606 bis 1649 auch
Güter zu Ebersberg.
L.: Hellstern 207; Schulz 265.
Jagstheim (Reichsritter), Jaxtheim. Im 17. und 18.
Jahrhundert zählten die J. mit Erlabronn zum Kanton Steigerwald, seit dem 16.
Jahrhundert wegen Obermögersheim zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken,
um 1700 zum Kanton Baunach, vielleicht zum Kanton Odenwald sowie wegen
Utzmemmingen und Ederheim (1542-1584) bzw. von 1652 bis 1666 als Personalisten
zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Bechtolsheim 13, 195; Riedenauer 124; Schulz 265;
Rahrbach 138.
Janowitz (Reichsritter). Um 1581 war Hermann von
J. zu Ditzingen, Obervogt zu Sachsenheim, Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Zeitweise war die Familie wegen Ditzingen, das 1951/1952 über Württemberg zu
Baden-Württemberg kam, auch im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Hellstern 207; Schulz 265.
Jettingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). J.
an der Mindel bei Günzburg unterstand ursprünglich dem Hochstift Augsburg und
den Markgrafen von Burgau. Als deren Lehen kam es im 13. Jahrhundert an die
Ministerialen von J. (Uettingen). Ihnen folgten von 1351 bis 1469 die
Knöringen, dann bis 1747 die Stein zu Ronsberg (Stain zu Ronsberg), welche die
Herrschaft Eberstall mit Oberwaldbach, Ried und Freihalden hinzuerwarben, und
ab 1748 die Schenk Freiherren von Stauffenberg. Die reichsritterschaftliche
Herrschaft zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. 1806 fiel J. an Bayern.
L.: Wolff 508; Hartmann, C., Ortsgeschichte der Marktgemeinde Jettingen, 1953.
Jungken genannt Münzer von Morenstamm
(Reichsritter). Von 1766 bis 1790 waren die J. wegen Gütern in Adelmannsfelden
Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 265.
Kaltenburg (reichsritterschaftliche Burg). Die Burg K. am Übergang einer Römerstraße über die Lone bei Niederstotzingen wird um 1240 erstmals erwähnt. Nach ihr nannten sich ministerialische Herren von K. Um 1349 saß auf der Burg ein Vogt der Grafen von Helfenstein. Graf Ulrich der Jüngere verkaufte K. als Inhaber der Herrschaft Heidenheim an die Riedheim, die sie 1393 Bayern-Ingolstadt zu Lehen auftrugen. Von 1496 bis 1821 war die zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben zählende Burg in Händen der Riedheim-Remshart. 1806 kam sie an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Karpfen (Reichsritter), Karpffen. Von 1548 bis
zu ihrem Aussterben 1663 zählten die K. mit Hausen ob Verena und Rietheim zum
Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwad-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 154, 207.
Katzenstein (Herrschaft). Nach der Burg K. bei
Heidenheim nannten sich seit Anfang des 12. Jahrhunderts Vasallen der Grafen
von Dillingen, die später nach Dillingen wechselten, seit 1252 ein Zweig der
Edlen von Hürnheim, der 1354 K. an die Grafen von Oettingen verkaufte. Sie
verpfändeten K. zeitweise an die Grafen von Helfenstein und belehnten 1382
Berthold von Westerstetten, wozu 1453/1469 Dunstelkingen kam. 1572/1589
verkauften die Erben der Linie Westerstetten-Katzenstein die zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben zählenden Eigengüter
an Oettingen, an das 1632 auch die Lehen zurückfielen. Zeitweilig war K. nach
1662 Sitz einer Seitenlinie Oettingen-Balderns (Oettingen-Baldern-Katzenstein).
Mit Erlöschen der Linie Oettingen-Baldern kam K. 1798 an Oettingen-Wallerstein,
1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 177; Hölzle, Beiwort 52; Seitz, A., Zur Entstehungsgeschichte von
Burg Katzenstein, Jb. d. hist. Ver. Dillingen 72 (1970).
Kechler von Schwandorf (Freiherren,
Reichsritter). Die K. waren bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft St.
Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1805 - davon bis 1748 mit dem
Rittergut Diedelsheim - gehörten sie dem Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben an. Im Jahre 1802 übten sie die
Herrschaft über die dem Kanton Neckar inkorporierten Ortschaften Obertalheim
und Untertalheim, beides Lehen Österreichs, sowie Unterschwandorf aus.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 64, Hellstern 207, 218f.;
Kollmer 378.
Keller von Schleitheim (Reichsritter), Keller
von Schlaitheim. Von 1642 bis 1805 zählten die K. unter anderem bis etwa 1736
mit dem Rittergut Neckarhausen und bis 1750 mit dem an die Raßler von
Gamerschwang (Raßler, Rassler) verkauften Gut Lützenhardt zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 207; Kollmer 378.
Kempten (gefürstete Abtei, Fürststift, Residenz).
K. an der Iller wird erstmals als spätkeltische Siedlung Cambodunum (um Christi
Geburt) von Strabo erwähnt. 15 v. Chr. wurde es von den Römern erobert, die
dort eine Siedlung mit Markt, Tempeln und Thermen errichteten, die ihrerseits
im 3. Jahrhundert von den Alemannen zerstört wurde. 742/743 gründete vielleicht
das Kloster Sankt Gallen in Kempten eine Zelle und 752 ein Benediktinerkloster,
das karolingisches Eigenkloster wurde. 1062 bestätigte König Heinrich IV. seine
durch mehrfache Vergabungen (vor 963 Augsburg, 1026 Schwaben, 1065 Rheinfelden)
bedrohte Reichsunmittelbarkeit. 1348 wurde der Abt als Fürstabt betitelt, 1360
wurde das Kloster von Kaiser Karl IV. zum Fürststift erhoben, das 1419 exemt
wurde. Sein Herrschaftsgebiet entwickelte sich aus einer dem Kloster durch
Kaiser Karl dem Großen im 9. Jahrhundert verliehenen Immunität, die zwischen
1062 und 1213 zur Grafschaft erhoben wurde. 1213 gingen durch Verleihung König
Friedrichs II. die zuletzt von den Staufern ausgeübten Grafenrechte und Vogteirechte
an den Abt über. Weitere Käufe rundeten im 17. und 18. Jahrhundert das Gebiet
ab. Bis 1803 war dann das Fürststift nach dem Hochstift Augsburg das größte
geistliche Herrschaftsgebiet in Ostschwaben. Es gehörten bei der Säkularisation
(1803) zum Stift die 1728 mit Stadtrecht ausgestattete sogenannte Stiftsstadt
unmittelbar vor den Toren der Reichsstadt K. und die Marktflecken Sulzberg,
Unterthingau (Thingau), Günzburg (Obergünzburg), Ronsberg, Dietmannsried,
Grönenbach, Legau, Altusried und Buchenberg sowie Martinszell (Sankt
Martinszell) und die Herrschaften Wagegg, Westerried, Rothenstein, Kalden
(Calde), Theinselberg-Hetzlinshofen-Herbishofen
(Teisselberg-Hetzlingshofen-Erbishofen), Hohenthann (Hohentann) und Kemnat
(Kemnath) Das Gebiet war in die acht Pflegämter Sulzberg und Wolkenberg,
Unterthingau, Kemnat, Liebenthann oder Günzburg (Obergünzburg), Falken,
Grönenbach, Hohentann oder Lautrach und das Pflegamt diesseits der Iller
gegliedert. Als Exklave unterstand dem Abt auch die Obervogtei Binswangen.
Wegen Lautrach (Lauterach) und Langenegg zählte der Abt zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben. Für einen Teil der Eingesessenen war er gegeüber den Kantonen
Hegau und Donau steuerpflichtig.1803 fiel das Stift mit 18 Quadratmeilen
weitgehend geschlossenem Gebiet und 40000 Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 2158; Zeumer 552 II a 28; Wallner 685 SchwäbRK 7; Großer Historischer
Weltatlas II 66 (1378) F5, III 38 (1789) D4; Ruch Anhang 82; Wagner, F., Die
Römer in Bayern, 4. A. 1928; Rottenkolber, J., Geschichte des hochfürstlichen
Stiftes Kempten, 1933; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten
Reiches, 1938; Weitnauer, A., Kempten 1949; Schwarzmaier, H., Königtum, Adel
und Klöster im Gebiet zwischen Iller und Lech, 1961; Dertsch, R., Stadt- und
Landkreis Kempten, 1966; Blickle, P., Kempten, 1968: (in) Historischer Atlas
von Bayern, Teil Schwaben; Hermann, N., Kempten und das Oberallgäu, 2. A. 1984;
Geschichte der Stadt Kempten, hg. v. Dotterweich, V., 1989; Böck, F., Kempten
im Umbruch, 1989; Fahlbusch, F., Kempten, LexMA 5 1990, 1103; Walter, M., Das
Fürststift Kempten, 1995; Bürgerfleiß und Fürstenglanz, hg. v. Jahn, W. u. a.,
1998; Petz, W. Zweimal Kempten, 1998; Böck, F., Ein Einzelfall? (in) Suevia
Sacra, hg. v. Liebhart, W. u. a., 2001; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 666, 1, 2,292.
Killinger (Freiherren, Reichsritter). Um 1790
waren die Freiherren von K. mit Eschenau Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 63; Winkelmann-Holzapfel 154.
Kirchentellinsfurt (reichsritterschaftlicher Ort). 1007 gab König Heinrich II. K. bei Tübingen an das Hochstift Bamberg. Von dort kam der durch Aufnahme des Ortsnamens Tälisfurt von anderen Kirchheimnamen unterschiedene Ort an die Grafen von Hohenberg und 1381 an Habsburg bzw. Österreich. K. steuerte zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben, bis Württemberg 1769 die Rechte ablöste. Über Württemberg gelangte K. 1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. Imhoff (Im Hoff) von K.
Kisslegg (Herrschaft), Kißlegg. K. im Allgäu
wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts als Ratboticella gegründet.
Im 9. Jahrhundert war dort der Haupthof des Klosters Sankt Gallen im Nibelgau.
1227 nannten sich die 1135 bezeugten klösterlichen Meier nach der hier erbauten
Burg von K. (Kiselegge). Sie erlangten die Klostergüter und das Niedergericht
über K., Immenried, Waltershofen und Eintürnen als Lehen. Um 1300 wurden sie
von den Herren von Schellenberg beerbt, die hier eine Linie begründeten. 1381
wurde die Herrschaft geteilt. Ein Teil kam 1708 an Waldburg-Wolfegg
(Waldburg-Wolfegg-Waldsee). Der andere Teil gelangte über die Sulzberg (1428),
Freyberg (1525), Paumgarten (1592), Khuen-Belasi und Waldburg-Trauchburg (1669)
1793 an Waldburg-Zeil-Wurzach. Die Herrschaft war dem Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben der Reichsritterschaft steuerbar. 1806 fiel K. an Württemberg
und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 200, 509; Wallner 685f. SchwäbRK 12, 26 a; Der Kreis Wangen, 1962;
Müller, S., Kißlegg im Allgäu, 1974.
Knebel von Katzenelnbogen (Freiherren,
Reichsritter). Im späten 16. Jahrhundert und im 17. Jahrhundert gehörten die K.
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren K. mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim und Neuweier
(Neuweyer) zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein sowie zum Ort
(Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (1802 Philipp Franz K.).
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 595; Zimmermann
75; Winkelmann-Holzapfel 154; Riedenauer 124; Neumaier 73.
Kniestedt (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von K. mit dem 1701 erworbenen Heutingsheim
und dem 1765 erworbenen Schaubeck samt Kleinbottwar zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Von 1771 bis 1805 waren sie
mit dem 1706 erworbenen Rübgarten auch im Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenauimmatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62, 64,; Hellstern 208,
218; Kollmer 376f.; Schulz 265.
Kolb von Rheindorf (Reichsritter). Bis ins
frühe 17. Jahrhundert waren Kolb im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die K., davon bis 1711 mit
dem Rittergut Kreßbach (Krießbach), zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Stieber; Hellstern 208; Kollmer 378; Riedenauer 125.
Königsbach (reichsritterschaftlicher Ort). K.
zwischen Karlsruhe und Pforzheim erscheint erstmals in einer um 1150 gefälschten
Urkunde des Klosters Reichenau. Die zuerst 1252 belegten Herren von K. waren im
14. Jahrhundert Vasallen der Markgrafen von Baden. 1399 waren zwei Drittel
Königsbachs Lehen Brandenburgs, ein Drittel Lehen Badens. Seit 1518 hatten die
Herren von Venningen sieben Zwölftel als Lehen Brandenburgs, fünf Zwölftel der
Markgraf von Baden. Die Herren von Venningen verkauften 1650 ihre Zwölftel an
Daniel Rollin de Saint André (Daniel Rollin de Saint-André). Der zum Kanton
Kraichgau des Ritterkreises Schwaben steuernde
Ort fiel 1806 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511.
Königsegg-Rothenfels (Grafen, Reichsritter). (Die Burg
Rothenfels [Rotenfels) bei Immenstadt unterstand am Ende des 11. Jahrhunderts
den Grafen von Buchhorn, nach denen sie die Welfen beanspruchten, aber an die
Grafen von Kirchberg herausgeben mussten. 1243 kaufte Kaiser Friedrich II. die
gesamte Albgaugrafschaft und überließ vermutlich den Herren von Schellenberg
Rothenfels als Reichslehen. 1332 kam die Burg an die Grafen von
Montfort-Tettnang, unter denen 1471 Rothenfels zur Grafschaft erhoben wurde.)
Die Grafschaft K. wurde 1565 an die Herren von Königsegg verkauft, die dort
1588 die Linie K. gründeten. Sie umfasste Rothenfels und die Herrschaften
Staufen und Werdenstein (1785). Herrschaftsmittelpunkt war Immenstadt. Wegen
Stein und Bräunlings (Breunlings) zählten die Grafen zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben. Die Güter der Rothenfelser Linie wurde 1804 gegen Güter in
Ungarn an Österreich gegeben. Durch den Frieden von Pressburg kamen sie an
Bayern.
L.: Ruch Anhang 82; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten
Reiches, 1938; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St. Jörgenschild in
Schwaben, 1941, 34; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner
territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978.
Konstanz (Hochstift, Residenz). Nach Verlegung
des Bistums Aventiacum von Avenches nach Windisch (Vindonissa) wurde im alemannisch
gewordenen Teil des Bistums vielleicht zwischen 550 und 590 in K., wo
vermutlich nach 300 (Constantius II. [337-361]) ein römisches Kastell mit dem
im 6. Jahrhundert überlieferten Namen Constantia errichtet worden war, ein
Bistum eingerichtet (Bischof Gaudentius †613), das sich bald zum größten
deutschen Bistum entwickelte (Breisgau, Waiblingen, Ulm, Oberstdorf, Bodensee,
Glarus, Brienz, Thun, Aarau, genauer Umfang erst 1275 beschrieben). Es
unterstand zunächst Besançon, seit der Mitte des 8. Jahrhunderts Mainz. Ihm
gelang zwar die Eingliederung der Propstei Öhningen (1155), doch verlor es
schon 1192 die Herrschaft über die Stadt K. Insgesamt glückte ihm im Wettbewerb
mit Habsburg (Österreich) und Wittelsbach (Bayern) nur der Ausbau eines kleinen,
zeitweise stark verschuldeten Hochstifts zu beiden Seiten des Bodensees (am
Ende des 18. Jahrhunderts insgesamt 22 Quadratmeilen mit 50000 Einwohnern).
Altes Bischofsgut waren neben Meersburg (1113 Merdesburch, vor dem 12.
Jahrhundert an das Hochstift) das in der Gegenwart auf der schweizerischen
Seite liegende Gottlieben sowie Bischofszell und Horn. Dazu kamen zu
verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Händen Gaienhofen, die Herrschaft
Bohlingen, die Obervogtei Güttingen, die Herrschaft Homburg mit Stahringen,
Ittendorf und Ahausen, Klingnau und Zurzach, Markdorf (1354 Kauf), die
Obervogtei Öhningen, die Herrschaft Rosenegg, die Herrschaft Konzenberg in der
östlichen Baar und die Herrschaft Liebburg. Die Reformation führte bald zu
schweren Einbußen der Diözese (Schweiz, Württemberg, Ulm, Esslingen [Eßlingen],
Reutlingen). 1540 gewann K. das Kloster Reichenau. Von 1526 bis 1803 residierte
der zum schwäbischen Reichskreis gehörige Bischof in Meersburg. Im 18.
Jahrhundert zählte er wegen Homburg und Stahringen zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. 1803 fielen die
rechtsrheinischen Gebiete des Hochstifts an Baden. Das Bistum wurde 1821
zugunsten des neuen Erzbistums Freiburg im Breisgau aufgelöst.
L.: Wolff 155; Zeumer 552 II a 12; Wallner 686 SchwäbRK 27; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) E5, III 22 (1648) D5, III 38
(1789) C4; Ruch Anhang 77; Regesta episcoporum Constantiensium, hg. v. d. Bad.
hist. Komm. Bd. 1ff. 1886ff.; Ahlhaus, J., Die Landdekanate des Bistums Konstanz
im Mittelalter, 1929, Neudruck 1961; Isele, E., Die Säkularisation des Bistums
Konstanz, 1933; Fleischhauer, M., Das geistliche Fürstentum Konstanz beim
Übergang an Baden, 1934; Feger, O., Das älteste Urbar des Bistums Konstanz,
1943; Dann, W., Die Besetzung des Konstanzer Bischofsstuhls von der Gründung
des Bistums bis zur Reformation, Diss. phil. Heidelberg 1950; Tüchle, H.,
Kirchengeschichte Schwabens, Bd. 1 1950; Reinhardt, Die Beziehungen von
Hochstift und Diözese Konstanz zu Habsburg-Österreich in der Neuzeit, 1966;
Burbach, R., Die Reformation in den freien Reichsstädten Lindau und Konstanz,
1983; Die Bischöfe von Konstanz, hg. v. Kuhn, L. u. a., Bd. 1f. 1988; Bischof,
F., Das Ende des Bistums Konstanz. Hochstift und Bistum im Spannungsfeld von Säkularisation
und Suppression, 1989; Maier, K., Das Domkapitel von Konstanz und seine
Wahlkapitulationen, 1990; Zimpel, D., Die Bischöfe von Konstanz im 13.
Jahrhundert (1206-1274), 1990; Maurer, H., Konstanz, LexMA 5 1991, 1399ff.;
Degler-Spengler, B., Der schweizerische Teil der ehemaligen Diözese Konstanz,
1994; Derschka, H., Die Ministerialen des Hochstifts Konstanz, 1999; Die
Konstanzer Bischöfe vom Ende des 6. Jahrhunderts bis 1206, bearb. v. Maurer,
H., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W., 2003, 1, 548, 1, 2, 306; Bihrer, A., Der Konstanzer Bischofshof
im 14. Jahrhundert, 2005.
Kraichgau (Kanton, Ritterkanton). Ausgehend vom
Gau Kraichgau bildete sich an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit ein Kanton
K. des Ritterkreises Schwaben der
Reichsritterschaft, zu dem aber auch Orte anderer frühmittelalterlicher Gaue
gehörten.
L.: Wolff 510; Kolb, A., Die Kraichgauer Ritterschaft unter Kurfürst Philipp
von der Pfalz, 1909; Press, V., Die Ritterschaft im Kraichgau zwischen Reich
und Territorium 1500-1683, ZGO 122 (1974); Die Kraichgauer Ritterschaft in der
frühen Neuzeit, hg. v. Rhein, S., 1993.
Kroneck (Reichsritter). Wegen des Erwerbs eines
Teiles der Ganerbschaft Bönnigheim zählten die K. 1654 zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. Croneck.
L.: Schulz 266.
Kuefstein, Kufstein (Grafen). Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörten die Grafen von K., die mit den Herren von Spitz verwandt
sind, in der Wachau begütert waren und 1620 wegen ihres Übertritts zum
Protestantismus in Niederösterreich geächtet wurden, zu den schwäbischen Grafen
der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags. Außerdem zählten sie
zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Zeumer 554 II b 61, 19.
Landenberg (Reichsritter). Die L. waren vom Anfang
des 16. Jahrhunderts bis etwa 1654 Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
1531 hatten sie auch die dem Kanton inkorporierte Herrschaft Schramberg. Sie
zählten außerdem zum Ritterkreis Unterelsass und zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hellstern 148, 208.
Landsee (Reichsritter). Von 1680 bis 1788
zählten die L. mit dem Rittergut Glatt zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 208.
Lang (Reichsritter)(, Lang von Leinzell). Die
aus Augsburger Patriziergeschlecht stammenden L. zählten mit dem im 1636
erworbenen ellwangischen Lehen Leinzell und den 1657 von den Adelmann
erworbenen Gütern Dewangen, Reichenbach, Faulherrnhof und Rodamsdörfle zum
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 362, 371, 375, 378; Schulz 266.
Lasser genannt von Halden (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von L. mit dem 1765 erworbenen und
1798 an die Freiherren von Lassberg und von Deuring gelangten Autenried zum
Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
(Autenried fiel an Bayern.)
L.: Hölzle, Beiwort 59.
Laubenberg (Reichsritter). Von 1578 bis 1584 war
Hans von L. wegen Steinbach im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 266.
Laupheim (Herrschaft, reichsritterschaftlicher
Ort). Nach dem 778 erstmals erwähnten L. (Louphaim) an der Riss nannten sich
seit 1110 bezeugte Herren von L., die im Dienst der Grafen von Kirchberg
standen. Die Herrschaft L. kam von den Staufern über die Truchsessen von
Waldburg und die Herren von Waldsee 1331 an Österreich, das 1407 die Herren von
Ellerbach, die 1362 das Pfand erlangt hatten, damit belehnte. Nach dem
Aussterben der Ellerbach fiel die zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben zählende Herrschaft 1582 an die Welden, 1806 an Württemberg und
damit L. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508; Schenk, G., Laupheim, 1976; Diemer, K., Laupheim, 1979.
Laymingen (Reichsritter). Die aus Bayern
emigrierten L. waren wegen des württembergischen Lehens Lindach seit 1592 im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. 1616 wurde die Familie, die 1679 erlosch, mit Bodelshofen
belehnt. Von etwa 1628 bis 1727 waren L. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 208; Schulz 266.
Leiher von Talheim (Reichsritter). Die L. zählten
von 1563 bis 1614 zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Schulz 266.
Lemlin von Horkheim (Reichsritter). Die L.
waren von 1542 bis 1640 wegen Talheim und Horkheim im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Über Württemberg
kam Horkheim 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 266.
Lenz von Lenzenfeld (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren L. mit dem 1785
erworbenen und 1790 an Freiherrn von Bodman gelangten Schlatt unter Krähen und
dem 1791 an Freiherren von Stotzingen gelangten Wiechs zum Kanton Hegau bzw.
Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 60.
Leonrod (Grafen, Reichsritter). Vom 16. bis zum 18.
Jahrhundert zählten die Grafen von und zu L. mit Leonrod, Hornsegen, Neudorf,
Muggenhof (Mugenhof) und Stein zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
Wegen Ballmertshofen, das nach 1650 an Saint Vincent gelangte, waren sie im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 542; Stieber; Roth von
Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 212; Riedenauer 125; Schulz 266; Rahrbach 150;
Fürstenhöfer, V., Im Bannkreis der Bibert und Methlach, 1932.
Leupolz (Herrschaft). L. bei Wangen wird
erstmals 1229 (Lipoltes) erwähnt. Die Herren von L. waren vermutlich
Ministeriale von Sankt Gallen. 1411 wurde die Herrschaft L. unter den Vögten
von Summerau mit der namengebenden Herrschaft Praßberg vereinigt. 1721 ging die
vereinigte, zum Ritterkanton Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises
Schwaben steuerbare Herrschaft an die Freiherren von Westernach, 1749 an
die Erbtruchsessen von Waldburg-Wolfegg-Wolfegg (Waldburg-Wolfegg) und 1806 an
Württemberg, womit L. 1951/1952 zu Baden-Württemberg gelangte.
L.: Hölzle, Beiwort 54.
Leutrum von Ertingen (Freiherren, Reichsritter).
Die Freiherren L. zählten bereits 1488 zur Gesellschaft St. Jörgenschild, Teil
am Neckar. Von 1548 bis 1805 waren sie mit Kilchberg, Wankheim, Kreßbach
(Krespach), Eck und Unterriexingen, Heidach (Haydach), Liebeneck und Nippenburg
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. 1802 übten sie über das dem
Kanton Neckar inkorponierte markgräflich badische Lehen Würm die Herrschaft
aus. Von 1723 bis 1776 waren die L. wegen des 1721 erworbenen und 1755
verkauften Filseck im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 530; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 64; Hellstern 208, 218; Kollmer 378; Schulz 266.
Leyden (Reichsritter). Von 1763 bis 1805
zählten die L. als Personalisten zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Schulz 266.
Liebenfels (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von L. mit Beuren/Aach, Teilen von Gailingen
und Worblingen zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben. 1806 fielen ihre Güter an Württemberg, das sie 1810 an Baden
abtrat. 1951/1952 gelangten sie zu Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Ruch Anhang 77.
Liebenstein (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die seit 1243 bezeugten Freiherren von L. (Archiv 1678
teilweise an Württemberg) mit Buttenhausen (1782 von den Freiherrn von
Gemmingen erworben), zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. Wegen des halben Köngen waren sie dem Kanton Neckar
inkorporiert. Mit dem 1467 erworbenen Jebenhausen sowie mit den später
aufgegebenen Gütern Eschenbach, L., Schlat, Steinbach und Teilen von Bönnigheim
waren sie auch Mitglied im Kanton Kocher. L., Kaltenwesten und Ottmarsheim
kamen an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 533; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59, 62; Hellstern 208; Kollmer 379; Schulz 267; Archiv der Freiherren
von Liebenstein, Jebenhausen, bearb. v. Burkhardt, M. u. a., 2001; Neumaier
153.
Liechtenstein (Reichsritter). Die L. zählten bereits
1488 zur Gesellschaft St. Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1663 waren
sie Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 208.
Lierheim (Reichsritter). Wegen Hohenstein war
Sebastian von L. von 1542 bis 1567 Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 267.
Liesch von Hornau (Reichsritter). Von 1581 bis
1604 waren die L. Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 208.
Linck von Kirchheim (Reichsritter). Wegen
eines 1608 erworbenen Freigutes zu Kirchheim waren die L. von 1611 bis 1684 im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Schulz 267.
Lindach (reichsritterschaftliche Herrschaft). L. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Linden (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die L. zum Ritterkreis Rhein. Von 1800 bis 1805 war der
Kammergerichtsassessor Franz Joseph Freiherr von L. in Wetzlar Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hellstern 208.
Lomersheim (Reichsritter). 1567 war Dietrich von L.
wegen Hohenstein im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 267.
Lützelburg (Reichsritter). Von 1654 bis in das 18.
Jahrhundert waren die L. Mitglied im Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 209.
Macaire (Reichsritter). Der in Pforzheim lebende
Jean de M. war 1686 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 209.
Magolsheim (reichsritterschaftliche Herrschaft). M. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam zunächst zu zwei Dritteln, danach ganz an Württemberg und damit das Gebiet 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Massenbach (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von M. mit M. zum Kanton Kraichgau sowie
1564-1697 mit Ebersberg zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben. M. kam über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63; Winkelmann-Holzapfel
156; Schulz 267; Rahrbach 93.
Megenzer von Felldorf (Reichsritter). Die M.
waren bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft St. Jörgenschild, Teil am Neckar.
Von 1548 bis etwa 1686 waren sie im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert. Letztes Kantonsmitglied war Philipp Jacob M. zu
Mühlen und Egelstal. Von 1648 bis 1656 zählte Hans Kaspar von M. wegen
Schaubeck und Kleinbottwar zum Kanton Kocher.
L.: Schulz 267; Hellstern 209.
Mendel von Steinfels (Reichsritter). Georg M.
war um 1654 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 209.
Menzingen, Mentzingen (Freiherren, Reichsritter).
Die noch in Menzingen im Kraichtal bei Karlsruhe ansässige Adelsamilie
Mentzingen erscheint im 13. Jahrhundert. Ihre Angehörigen waren im 14. und 15.
Jahrhundert vor allem bei den Pfalzgrafen bei Rhein und an den Domkirchen von
Worms und Speyer tätig. Im 18. Jahrhundert gehörten die Freiherren von M. mit
M. und Gondelsheim (Gundelsheim) zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Von 1681 bis 1731 waren sie
wegen des ererbten Bodelshofen Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Außerdem zählten sie zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland). Der Ort M. gelangte über Baden
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 534; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Hölzle, Beiwort 37, 63; Winkelmann-Holzapfel 157; Schulz 267; Archiv der
Freiherren von Mentzingen, Schlossarchiv Mentzingen. Urkundenregesten
1351-1805, bearb. v. Armgart, M., 2007.
Merz von Staffelfelden (Reichsritter). Rochus
M. zu Schramberg war im 16. Jahrhundert mit Schramberg Mitglied im Kanton
Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 148, 209.
Metternich zur Gracht, Wolff-Metternich zur Gracht
(Grafen, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert gehörten die Grafen Wolff M., die
von den Grafen Metternich abstammten und sich nach dem Schloss zur Gracht in
Liblar südwestlich Kölns nannten, mit dem 1638 erworbenen Flehingen zum Kanton
Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 63.
Mock von Balgheim, Möckh von Balgheim (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert waren die M. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 209.
Montfort (Grafen). Nach der um 1200 erbauten Burg
M. bei Götzis in Vorarlberg nannte sich seitdem ein schwäbisches, die um 1160
ausgestorbenen Grafen von Bregenz (Udalrichinger) bzw. Pfalzgrafen von Tübingen
um 1200 (nach 1182) beerbendes Grafengeschlecht. 1258 spalteten sich die Grafen
von Werdenberg (mit Bludenz) ab. 1258/1260 bzw. 1267/1270 teilte sich M. in die
Linien Montfort-Feldkirch (bis 1390), Montfort-Bregenz (bis 1338, beerbt von
Montfort-Tettnang) und Montfort-Tettnang, von der 1354 eine jüngere Linie
Tettnang (bis 1574) und eine jüngere Linie Bregenz (bis 1787) ausgingen. Die
Grafen zählten 1488 zur Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau
und am Bodensee, später wegen Schomburg zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben. Von den umfangreichen Gütern am Bodensee und Alpenrhein sowie
im Voralpengebiet gingen die meisten an die Grafen von Habsburg (Feldkirch
1375/1379, Bregenz 1451/1523). 1565 wurde Rothenfels an Königsegg veräußert,
1779/1780 Tettnang an Österreich verkauft. 1787 starben die Grafen aus. Wegen
der Grafschaft M. (Menthor) zählte Österreich am Ende des 18. Jahrhunderts zu
den schwäbischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des
Reichstags. 1816 ernannte der König von Württemberg seinen Schwiegersohn
(Jerôme Bonaparte 1784-1860), dessen Nachkommen in der Gegenwart in Frankreich
leben, zum Fürsten von M.
L.: Wolff 39; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E5; Ruch Anhang 3, 82;
Vanotti, J. v., Geschichte der Grafen von Montfort und von Werdenberg, 1845;
Roller, O., Die Stammtafel der Grafen von Montfort bis zum Anfang des 15.
Jahrhunderts, ZGO 53 (1899); Bilgeri, B., Geschichte Vorarlbergs, Bd. 1ff.
1971ff.; Die Montforter, 1982 (Katalog); Burmeister, K., Montfort, LexMA 6
1992, 805; Burmeister, K., Die Grafen von Montfort, 1997.
Moser von Filseck (Reichsritter). Von 1617 bis
1673 waren die M. wegen Oberensingen im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 267.
Mühlhausen (Reichsdorf?, reichsritterschaftlicher
Ort). Vielleicht wird M. an der Enz bereits 789/792 in der Überlieferung
Lorschs genannt. Seit 1233 erwarb das Kloster Maulbronn Güter. 1508 verzichtete
Maulbronn auf die Ortsherrschaft, die danach an verschiedene Reichsritter kam
(u. a. Thumb von Neuburg). 1785 gelangte das zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben zählende M. an Württemberg und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Dacheröden 174; Hugo 475
Münch (Reichsfreiherr, Reichsritter). Bankier
von M. stammte aus alten Patriziergeschlechtern der Reichsstädte Augsburg,
Frankfurt, Ulm und Memmingen und wurde 1788 von Kaiser Joseph II. in den
Reichsfreiherrenstand erhoben. Nach dem Erwerb der Herrschaft Mühringen
(Hohenmühringen), Egelstal, Wiesenstetten und einem Teil von Mühlen war er von
1790 bis 1805 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Mit dem 1748 von den Leutrum
von Ertingen erworbenen Filseck gehörte er auch dem Kanton Kocher an.
L.: Hölzle, Beiwort 62, 64; Hellstern 209, 218f.; Kollmer 378.
Münchingen (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten
die M. mit dem 1700 an die Nettelhorst verkauften Schlossgut Bittenfeld zum
Kanton Kocher und mit dem 1709 an die Tessin verkauften Gut Hochdorf und dem
1733 an die Harling verkauften Gut und Schloss M. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Kollmer 379; Hellstern 209; Heimatbuch Münchingen, 1973.
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau (Kanton,
Ritterkanton). Der Kanton N. ist eine Untergliederung des Ritterkreises Schwaben. Der Ort (Bezirk) Neckar (Neckar-Schwarzwald)
hatte seine Kanzlei in Tübingen, der Ort (Bezirk) Ortenau (an der Ortenau) in
Kehl.
L.: Wolff 509; Kullen, S., Der Einfluss der Reichsritterschaft auf die
Kulturlandschaft im mittleren Neckarland, 1967.
Neckar-Schwarzwald (Ort, Bezirk) ist ein Bezirk im Kanton
Neckar des Ritterkreises Schwaben. Er hatte
seine Kanzlei in Tübingen, während der Ort (Bezirk) Ortenau (an der Ortenau)
die Kanzlei in Kehl hatte.
L.: Wolff 509; Kullen, S., Der Einfluss der Reichsritterschaft auf die Kulturlandschaft
im mittleren Neckarland, 1967.
Neidlingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). N.
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
und kam an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161.
Neipperg (Herren, Reichsritter, Grafen,
Reichsgrafen). Von dem 1120 erstmals bezeugten Birtilo von Schwaigern leitet
sich das seit 1241 nach der Burg N. (Niberch) bei Brackenheim benannte
fränkisch-schwäbische Geschlecht N. her, dem die 1302 erworbene Herrschaft Schwaigern
im Kraichgau gehörte. Es wurde 1726 zu Reichsgrafen erhoben und gelangte 1766
in der schwäbischen Reichsgrafenbank als Personalist zur Reichsstandschaft. Den
Grafen gehörten neben Schwaigern das 1407 erworbene Klingenberg, das 1737
erworbene Massenbachhausen, Adelshofen und halb bzw. drei Achtel Gemmingen.
Alle diese Güter steuerten zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises
Schwaben. Die Stammherrschaft N. fiel 1806 an Württemberg und Baden und
kam über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. Neitperger?
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Zeumer 554 II b 61, 23; Hölzle, Beiwort 51;
Winkelmann-Holzapfel 157; Klunzinger, K., Die Edlen von Neipperg, 1840; Eberl,
I., Die Herren und Grafen von Neipperg, (in) Schwaigern, 1994, 385; Archiv der
Grafen von Neipperg 1280-1881, bearb. v. Kraus, D., 1997.
Neipperg zu Freudental (Reichsritter). Von etwa
1581 bis 1587 zählten die N. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 209.
Nettelhorst (Freiherren, Reichsritter). Von 1713 bis
1770 zählten die Freiherren von N. mit dem 1737 ererbten Teil von
Adelmannsfelden und dem 1700 erworbenen Schlossgut Bittenfeld zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 533; Kollmer 379; Schulz 267.
Neubronner von Eisenburg (Reichsritter). Bis zu
ihrem Aussterben im 17. Jahrhundert zählten die N. zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 59.
Neuburg (reichsritterschaftliche Herrschaft). N.
an der Kammel zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Wolff 508.
Neuenstein (Freiherren, Reichsritter). (Um 1550
waren N. Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken.) Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von N. mit dem 1799 an Truchsess von
Waldburg-Zeil-Trauchburg gelangten halben Zimmern unter der Burg zum Kanton
Neckar, Ort Neckar-Schwarzwald und Ort Ortenau bzw. Kanton
Neckar-Schwarzwald-Ortenau (1802 Leopold Joseph Andreas N. [Herr zu Rodeck],
Johann Baptist N., Joseph Franz Xaver N., Karl N. [Herren zu Hubacker]) des Ritterkreises Schwaben. Außerdem gehörten die bereits
im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft
immatrikulierten N. 1773 zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Hölzle, Beiwort 64; (Stetten 33; Riedenauer 125;) Kollmer 379.
Neufra (reichsritterschaftlicher Ort). N.
(Neuferen) westlich von Gammertingen auf der schwäbischen Alb zählte zum Kanton
Donau des Ritterkreises Schwaben. Über
Württemberg kam N. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Neuhaus (reichsritterschaftlicher Ort). Die Burg N. bei Sinsheim kam 1333 von Württemberg als Lehen an die Massenbach, 1580/1582 nach dem Aussterben der M. an die Degenfeld. N. war bis 1805 dem Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben inkorporiert und fiel dann an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Neuhausen (Reichsritter). Von 1548 bis in das 18.
Jahrhundert zählten die N. mit dem halben Gut Schnürpflingen (bis 1662) zum
Kanton Donau und mit halb N. (bis 1699) zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Mit Hofen (1369-1753),
Oeffingen (1369-1618), Oberensingen (1550-1640) und Alfdorf (Mitte 16.
Jh.-1619) war das 1754 erlöschende Geschlecht auch im Kanton Kocher
immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 149, 209; Kollmer 380; Schulz
267.
Neuneck (Reichsritter). Die N. gehörten bereits
1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1671
(dem Tod von Hans Caspar von N. zu Glatt und Dürrenmettstetten) waren die N.
Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 210.
Niederraunau, Raunau (reichsritterschaftliche
Herrschaft). 1067 erwarb das Stift Sankt Peter zu Augsburg in Raunau bzw. N.
(Ruonen, Raunau) an der Kammel bzw. Kammlach bei Krumbach die Güter Swiggers
von Balzhausen. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts gelangten Güter derer von
Raunau bzw. N. (Rünun, Raunau) durch Übertragung an das Kloster Ursberg.
Daneben hatte 1316 das Hochstift Augsburg Güter. Am Anfang des 15. Jahrhunderts
vereinigten die Herren von Ellerbach die Güter zu einer reichsunmittelbaren
Herrschaft, die 1494 die hohe Gerichtsbarkeit erlangte und zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben steuerte. Diese kam durch
Kauf und Erbe an die Kartause Buxheim, das Frauenkloster in Kaufbeuren, das
Kloster Ursberg, die Ulmer Patrizier Ehinger und Ungelter, die Freyberg,
Hausen, Westerstetten, Freyberg-Eisenberg und Ponickau. Die Herrschaft N.
(Raunau) bestand aus dem Schloss Hohenraunau und dem Marktflecken Niederraunau.
1806 fiel sie an Bayern.
L.: Wolff 508; Miller, L., Geschichtliches vom ehemaligen Markt Niederraunau,
(in) Deutsche Gaue Sonderheft 70, 1908.
Niederstotzingen, Stotzingen (reichsritterschaftlicher
Ort). Nach dem 1143 erwähnten Stotzingen nördlich von Günzburg nannten sich seit
1286 Ritter. Um 1336 hatten die Riedheim die Oberherrschaft. Um 1450 fiel N.
(Stotzingen) an die Westernach, 1457 durch Verkauf an Puppelin von Stein (Stein
zum Rechtenstein) N. und Oberstotzingen zählten zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben und kamen über Bayern (1806)
und Württemberg (1810) 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509; Mangold, O., Geschichte von Niederstotzingen, 1926; Stockinger,
G., Geschichte der Stadt Niederstotzingen, 1966.
Nippenburg (Reichsritter). Die N. gehörten bereits
1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis etwa
1630 waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben, von 1592-1645 wegen dem halben
Mühlhausen am Neckar auch des Kantons Kocher.
L.: Hellstern 210; Schulz 267.
Nördlinger (Reichsritter). Von 1614 bis 1629 war
Melchior N. mit einem 1609 als Lehen erlangten Schloss in Talheim im Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Nothaft von Hohenberg (Reichsritter). Von 1542
bis 1687 waren die N. mit Hochdorf und Hochberg im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Oberdischingen (reichsritterschaftlicher Ort). Die
Herrschaft O. gehörte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. 1661 kam sie an die Schenk von Castell, 1805 an Württemberg
und 1951/1952 ihr Gebiet damit zu Baden-Württemberg. S. a. Dischingen, Schenk
v. Castell
L.: Wolff 508, Hölzle, Beiwort 58.
Oberkirch (Freiherren, Reichsritter). 1773 zählten
die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der
Ritterschaft immatrikulierten Freiherren von O. zum Ritterkreis Unterelsass
sowie mit einem Viertel Allmannsweier und einem Sechstel Schmieheim (später an
die Freiherren von Montbrison) zum Ort (Bezirk, Kanton) Ortenau des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben (1802 August Samson von O., Mitherr zu Nonnenweier). Sie
erloschen männlicherseits 1882 und weiblicherseits um 1930.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 66.
Oberschöntal (reichsritterschaftliche Herrschaft). O. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Oberstotzingen (reichsritterschaftlicher Ort). O.
(1286) und Niederstotzingen nördlich von Günzburg zählten zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben und kamen über Württemberg
1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Niederstotzingen.
L.: Wolff 509.
Ochsenburg (reichsritterschaftlicher Ort). O. bei
Zaberfeld nördlich von Vaihingen zählte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Es gehörte den Herzögen von
Württemberg und kam über dieses 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161, 511.
Oeffingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). O. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an das Domkapitel Augsburg. 1803 gelangte es an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Offenburg (Reichsritter). Hans Heinrich von O.,
württembergischer Rat und Hofgerichtsassessor sowie Obervogt zu Nagold, war von
1614 bis 1623 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 210.
Offenburg (Reichsstadt). O. an der Kinzig wird
erstmals 1101 genannt. Der Ort war vermutlich eine Gründung der 1218
aussterbenden Herzöge von Zähringen (Grafen der Mortenau [Ortenau],
Gerichtsvögte von Gengenbach) bei der um 1100 errichteten und seit 1148
belegten Burg an der Kreuzung der Straßen von Straßburg zur Donau und von Basel
zum unteren Neckar. 1235 wurde O. von Kaiser Friedrich II. zur Reichsstadt
erhoben. Im 14. Jahrhundert war O. an Baden und an den Bischof von Straßburg
verpfändet, später auch an die Pfalz und Fürstenberg. 1504 erhielt es nach dem
Landshuter Erbfolgekrieg von König Maximilian ein kleines Herrschaftsgebiet aus
Gütern der Pfalz. 1525 führte es die Reformation, 1530 die Gegenreformation
durch. Bei der Reichskreiseinteilung kam es zum schwäbischen Reichskreis. Um
1550 fiel es infolge Einzugs des Reichsguts in der Ortenau an Österreich und
wurde Sitz der kaiserlichen Landvogtei Ortenau sowie des Ritterkantons Ortenau
des Ritterkreises Schwaben. Seit 1575 hatte O.
zusammen mit Gengenbach und Zell am Harmersbach einen gemeinsamen Gesandten am
Reichstag. 1635 wurde die Reichsstandschaft erneuert. Mit O. wurden von 1701
bis 1771 die Markgrafen von Baden-Baden belehnt. 1771 fiel O. an Österreich als
Schutzherren zurück. 1803 kam es mit etwa 0,3 Quadratmeilen Gebiet und rund
2400 Einwohnern an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 226; Zeumer 555 III b 27; Wallner 690 SchwäbRK 94; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4, III 22 (1648) C4, III 38 (1789) B3;
Schroeder 310ff.; Walter, K., Abriss der Geschichte der Reichsstadt Offenburg,
1895; Kähni, O., Offenburg. Aus der Geschichte einer Reichsstadt, 1951; Die
Stadt- und Landgemeinden des Kreises Offenburg, hg. v. Hist. Verein f.
Mittelbaden, 1964; Kähni, O., Offenburg und die Ortenau, 1976; Schimpf, R.,
Offenburg 1802-1847, 1997; Offenburg 1919-1949, hg. v. Eisele, K. u. a., 2004;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 478; Offenburg 1919-1949, hg.
v. Eisele, K. u. a., 2004.
Oggenhausen (reichsritterschaftliche Herrschaft). O. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg. Das dortige Schloss der Fetzer (Vetzer) wurde bis 1662 von Württemberg erworben. Über Württemberg gelangten die Güter 1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. Fetzer von O.
Orsenhausen (reichsritterschaftlicher Ort). O. an
der Rot bei Laupheim zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. Später kam es an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Ortenau (Ort, Bezirk) ist ein Bezirk (Ort) im
Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben, der 1802 20 Geschlechter mit 42 immatrikulierten Personen (21
katholisch, 21 evangelisch) umfasste. Seine Kanzlei hatte ihren Sitz in Kehl.
L.: Wolff 510; Hillenbrand, E., Die Ortenauer Ritterschaft auf dem Weg zur
Reichsritterschaft, ZGO 137 (1989).
Oßweil (reichsritterschaftlicher Ort). O. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam zunächst zu einem Drittel, dann ganz an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Ostein (Grafen). Die Grafen von O. sind ein Zweig
der Familie Dalberg (Dalberg-Heßloch, Dalberg-Hassloch). Am Ende des 18.
Jahrhunderts gehörten die auch zum Ritterkreis Rhein zählenden Grafen von O.
wegen der Herrschaft Millendonk(, Myllendonk, Mylendonk) zu den westfälischen
Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstags. Durch § 24
des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielten sie für den
Verlust der Herrschaft die Abtei Buxheim (ohne Pless und belastet mit
verschiedenen Renten). Die O. waren um 1700 auch Mitglied im Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. 1696 war der würzburgische Domherr Johann Heinrich
von O. wegen des 1694 erworbenen, 1698 aber wieder veräußerten Ebersberg im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Seit 1810 hatten die O. Güter in Böhmen.
L.: Zeumer 554 II b 63, 26; Roth von Schreckenstein 2, 595; Riedenauer 126;
Schulz 268.
Osterberg (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von O. bei Illertissen mit dem 1647
erworbenen Bühl und dem 1679/1680 erworbenen O. mit Weiler zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben. Sie waren am 2. 3. 1712
zu Reichsfreiherren erhoben worden (zuvor Mayer von Röfingen auf Bühl). Das
Schloss O. gelangte 1816 als Teil eines Familienfideikommisses an den
Freiherren von Ponickau und wurde 1995 verkauft. S. Meyer zu O.
L.: Wolff 508; Hölzle, Beiwort 59.
Osterberg (reichsritterschaftlicher Ort). O.
zwischen Illereichheim und Babenhausen in Schwaben gehörte im Mittelalter
zusammen mit Weiler den Herren von Rechberg (Rechberg-Hohenrechberg auf
Kellmünz). Von ihnen zweigte sich eine eigene Linie Rechberg auf O. und
Weißenstein (Wolfenstall) ab. 1679 kaufte Johann Michael Meyer (Mayer) von
Röfingen auf Bühl, Rat und Syndikus der Reichsritterschaft in Schwaben, die
Herrschaft O. und wandelte sie 1695 durch Testament in ein die Herrschaften O.,
Bühl und Röfingen umfassendes Fideikommiss um. Dieses zählte zum Kanton Donau
des Ritterkreises Schwaben und kam 1806 mit der
Rheinbundakte an Bayern, in dem 1818 ein Patrimonialgericht und 1848 die
politische Gemeinde O. entstand, in die 1978 die bis dahin selbständige
Gemeinde Weiler eingegliedert wurde. S. Meyer zu O.
L.: Wolff 508; Hölzle, Beiwort 59.
Ostheim (Reichsritter). Gideon von O.,
württembergischer Obervogt von Tübingen, war etwa von 1598 bis 1604 Mitglied im
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Außerdem waren die O. im Kanton Baunach des Ritterkreises Franken
immatrikuliert.
L.: Hellstern 210.
Ow (Freiherren, Reichsritter). Die
Freiherren von O. gehörten bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild,
Teil am Neckar. Von 1548 bis 1805 waren sie mit Ahldorf, Bierlingen, Felldorf,
Wachendorf und dem 1722 verkauften Hirrlingen Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Über Württemberg kamen die
Güter 1951/1952 zu Baden-Württemberg. Schlossarchive bestehen noch in
Wachendorf (Ow-Wachendorf) bei Tübingen und Piesing (Ow-Felldorf) bei
Altötting.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 64; Hellstern 210; Kollmer 380; Adel am oberen Neckar, hg. v. Quarthal,
F. u. a., 1995; Archive der Freiherren von Ow, bearb. v. Seigel, R., 2003.
Pach zu Hansenheim und Hoheneppan
(Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Edlen von P. mit dem 1720
erworbenen Hausen am Tann zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 64.
Palm (Grafen, Fürsten, Reichsritter). Die dem
Patriziat der Reichsstadt Esslingen entstammende Familie P. wurde 1711
(Reichsritterstand) geadelt. Eine katholisch gewordene Linie erwarb unter
anderem die Herrschaften Illereichen (1771, von den Grafen Limburg-Styrum, 1788
Verkauf) und Hohengundelfingen (1774, von den Reichsfreiherren von Landsee) in
Schwaben und wurde 1729 in den Reichsfreiherrenstand, 1750 in den Grafenstand
und am 24. 7. 1783 (Carl Josef II., gegen hohe finanzielle Leistungen) in den
Fürstenstand erhoben. Die evangelisch gebliebenen Linien gehörten mit dem 1728
erworbenen Mühlhausen/Neckar, dem 1740 erlangten Bodelshofen und dem 1744
erworbenen Rittergut Steinbach von 1722 bis 1805 zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 363, 375, 379; Schulz 268.
Pappenheim (Herrschaft, Grafschaft, Reichsritter).
Am Beginn des 11. Jahrhunderts erscheinen die nach der Burg P. (801 Pappinheim)
an der Altmühl bei Weißenburg benannten Reichsministerialen von P. Seit 1193
waren sie erbliche Träger des Reichsmarschallamts, das nach 1214 die mit ihnen
verwandten Herren von Biberbach unter den Namen P. übernahmen und seit 1356 bei
der Kaiserkrönung für den Kurfürsten von Sachsen ausübten. Im 15. Jahrhundert
gewannen sie neben Eichstätt das Reichsforstmeisteramt und
Reichsjägermeisteramt im bayerischen Nordgau. Neben der reichsunmittelbaren
Herrschaft P. hatten die im 16. und 17. Jahrhundert der Reichsritterschaft
(Kanton Altmühl bis etwa 1650, Kanton Steigerwald 17. Jahrhundert) im
Ritterkreis Franken angehörigen, mehrfach in Linien aufgespaltenen P.
verschiedene Güter inne (Stühlingen von 1582 bis ins 17. Jahrhundert, Biberbach
nördlich Augsburgs bis 1514, Hohenreichen und Wertingen bis 1700). Nach 1539
drang die Reformation in ihren Gebieten ein. 1628/1740 wurden sie zu
Reichsgrafen in der schwäbischen Grafenbank erhoben. Wegen Ramsberg (bis 1550)
und Wildenstein (1549-1605) waren die P. von 1542 bis 1805 im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Ihre
reichsunmittelbare Grafschaft im Altmühltal kam unter Druck am 1. 6. 1806 durch
Mediatisierung an Bayern. 1815 erhielt die Familie als Entschädigung für das
Reichsmarschallamt kurzzeitig auf dem Papier zugedachte, nie übertragene Güter
im ehemaligen Saardepartement (im Umfang von 9000 Seelen), die bald danach an
Preußen fielen. Am 8. 8. 1816 von Preußen als Ausgleich versprochene Domänen im
Regierungsbezirk Köln gab die Familie gegen Weingüter und Jagdgüter am Rhein
auf, deren Erhalt sie gutgläubig vorab quittierte, aber nie erhielt.
L.: Wolff 510; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Riedenauer 126;
Schulz 268; Pappenheim, H. Graf zu, Die frühen Pappenheimer Marschälle vom 12.
bis zum 16. Jahrhundert, Bd. 1f., 1927; Kraft, W., Das Urbar der
Reichsmarschälle von Pappenheim, 1929; Pappenheim, H., Graf zu, Geschichte des
gräflichen Hauses zu Pappenheim 1739-1939, 1940; Hofmann, H., Gunzenhausen -
Weißenburg, 1960, Historischer Atlas von Bayern; Arnold, B., Count and Bishop
in Medieaval Germany, 1991; Wendehorst, A., Pappenheim, LexMA 6 1993, 1666;
Strauch, D., Birkenfeld, Lichtenberg, Meisenheim etc. (in) Engagierte
Verwaltung für die Wissenschaft, 2007, 487.
Pappus von Tratzberg, Pappus von Trazberg
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren P. mit
den 1647 erworbenen Herrschaften Laubenberg und Rauhenzell zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 530; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 61.
Paumgarten (Reichsritter). Von 1766 bis 1805 waren
die P. im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Pfaudt von Kürnberg (Reichsritter), Pfaudt von
Kürnburg. Von 1661 bis 1704 waren die P. wegen des württembergischen Lehens
Bittenfeld (bis 1664) und wegen Oßweil im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Pfeil (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von P. mit Unterdeufstetten (1794 an die
Freiherrn von Seckendorff) zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben. Unterdeufstetten kam über Württemberg 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 62.
Pflügern auf Schrozburg, Plfügern auf Schrotzburg
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch 18 Fn. 2.
Pflummern (Reichsritter). Von 1651 bis 1655 war
Peter von P. wegen Helfenberg Mitglied des Kantons Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 268.
Pforzheim (Damenstift). P. geht auf eine am
Zusammenfluss von Nagold und Enz gelegene römische Siedlung (portus) zurück.
Über (den König?,) die Staufer und die Welfen kam es an Baden. In P. wurde 1460
ein Kollegiatstift errichtet. Das Damenstift zu P. war um 1790 wegen Bockschaft
Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Winkelmann-Holzapfel 158.
Pfuel (Reichsritter). Von 1714 bis 1731 war
Conrad Christoph von P. als Personalist im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Plato von Janersfeld (Reichsritter), Plato von
Jaunsfeld. Caspar P. war von 1612 bis 1622 Mitglied im Kanton Neckar und von
1609 bis 1620 wegen halb Mühlhausen am Neckar Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 210; Schulz 269.
Plieningen (Reichsritter). Von 1593 bis 1610 war
Friedrich von P. Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Von 1542 bis zu ihrem Erlöschen 1645 gehörten die P. wegen
Schaubeck, Kleinbottwar, Hohenstein und (zeitweise) dem halben Magolsheim dem
Kanton Kocher an.
L.: Hellstern 210; Schulz 269; Bührlen-Grabinger, C., Die Herren von
Plieningen, 1986.
Plittersdorf, Plittersdorff, Blittersdorff
(Reichsritter). Im späteren 17. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie zeitweise im Ort
Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Riedenauer 126.
Praßberg (Freiherren, Reichsritter). Vom 16.
Jahrhundert bis etwa 1800 zählten die Freiherren von P. zu Altensummerau zum
(Kanton) Hegau (bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch Anhang 77.
Praßberg (Herrschaft). Die zum (Kanton) Hegau
(bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben gehörige Herrschaft P. wurde 1749 von den Erbtruchsessen von
Waldburg-Wolfegg-Wolfegg erworben.
L.: Wolff 509; Hölzle, Beiwort 54.
Preysing (Grafen, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die dem vornehmsten bayerischen Adel angehörenden Grafen
von P. mit dem 1732 erworbenen Ramsberg und dem 1746 erlangten Rechberghausen
(bis 1789) zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Schulz 269.
Pürckh (Reichsritter). Johann Adam Ernst von
P., kaiserlicher Kammergerichtsassessor, war von 1691 bis etwa 1702 Mitglied
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 211.
Racknitz (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die aus Österreich ausgewanderten Freiherren von R. mit dem
von den Geizkofler erheirateten Haunsheim zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Mit Schloss Ehrenberg, zwei
Dritteln Heinsheim und Zimmerhof mit Kohlhof waren sie dem Kanton Kraichgau
inkorporiert. Außerdem gehörten sie mit dem 1777 von den Grafen von Muggenthal
erworbenen Laibach, das 1808 an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg kam, dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 56, 62, 63;
Winkelmann-Holzapfel 158; Stetten 37, 185; Riedenauer 126; Schulz 269.
Rammingen (Reichsritter). Erhardt von R. zu
Bauschlott, markgräflich badischer Rat, war von 1610 bis etwa 1628 Mitglied im
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 211.
Ramschwag (Freiherren, Reichsritter). 1753 zählten
die Freiherren von R. zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch Anhang 77, 81.
Ramsenstrut (reichsritterschaftliche Herrschaft). R. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwabenund kam an Ellwangen und damit 1802/1803 an Württemberg bzw. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Rassler von Gamerschwang, Raßler von
Gamerschwang (Freiherren, Reichsritter). Die Freiherren R., die seit 1661 mit
Gamerschwang dem Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben angehörten, wurden 1760 mit den Ortschaften Bittelbronn (Lehen
Österreichs), Bieringen (Lehen Österreichs), Börstingen [Borstingen] (ein Viertel
Lehen Österreichs, drei Viertel Eigengut) und der Herrschaft Weitenburg mit
Sulzau (drei Viertel Eigengut, ein Viertel Lehen Österreichs) Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau.
L.: Hölzle, Beiwort 59, 65; Hellstern 211, 218; Kollmer 375.
Rathsamhausen (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von R. mit Nonnenweier samt Daubensand zum
Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (1802 Freiherr Christoph
Philipp von R. zu Ehenweyer). Mit Bösenbiesen, Boozheim, Fegersheim, Künheim,
Ohnheim und halb Wibolsheim waren sie Mitglied im Ritterkreis Unterelsass, wo
sie bereits im Stichjahr 1680 angesessen und mit ihren Gütern bei der
Ritterschaft immatrikuliert waren. 1819 erloschen sie männlicherseits, 1890
weiblicherseits.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592, 595; Hölzle, Beiwort 66, 67.
Ratzenried (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von und zu R. zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee,
Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
S. Humpiß, genannt von R.
L.: Ruch Anhang 82; Roth von Schreckenstein 2, 592; Genealogischer Kalender
1753, 529.
Rauch von Winnenden (Reichsritter). Von 1548
bis 1737 zählten die R. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Von 1542 bis 1564 war Wolf von R. als Ganerbe von Bönnigheim
Mitglied im Kanton Kocher.
L.: Hellstern 211; Schulz 269.
Raunau (reichsritterschaftlicher Ort).
Hohenraunau und Niederraunau an der Kammel bzw. Kammlach in Schwaben zählten
zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Bei
der Mediatisierung kamen sie an Bayern. S. Niederraunau.
L.: Wolff 508; Miller, L., Geschichtliches vom ehemaligen Markt Niederraunau,
(in) Deutsche Gaue Sonderheft 70, 1908.
Rechberg (Herrschaft, Herren, Reichsritter,
Grafen). Die Burg Hohenrechberg am nordwestlichen Rand der Schwäbischen Alb
wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Nach ihr nannten sich seit 1179 (Rehperc)
die vielleicht von einer Linie der Familie Pappenheim abstammenden Herren von
R., die als staufische Ministeriale 1179 erstmals erscheinen, 1194 das
Marschallamt im Herzogtum Schwaben erhielten und um ihren Stammsitz eine kleine
reichsritterschaftliche Herrschaft (u. a. 1401 Weißenstein) behaupteten. In der
Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden die Hauptlinien Unter den Bergen (in
Bargau, Bettringen, Rechberghausen, bis 1413) und Auf den Bergen. Diese teilte
sich 1326 in die Linien Hohenrechberg (bis 1585) und Illereichen. Bereits 1488
waren die R. Mitglied der Rittergesellschaft St. Jörgenschild, Teil im Hegau
und am Bodensee. 1607 wurde die Familie in den Grafenstand erhoben, doch blieb
die namengebende Herrschaft wegen des Widerstandes der Reichsritterschaft im
reichsritterschaftlichen Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben (R. und Rothenlöwen mit Hohenrechberg, Weißenstein, Donzdorf,
Treffelhausen [Traffelhausen], Böhmenkirch [Böhmenkirchen]). Dorthin steuerten
die R. auch mit dem 1789 von den Bubenhofen erworbenen Gut Mösselhof und bis
1789 mit der Herrschaft Kellmünz. Außerdem gehörten sie vielleicht bis zur
Mitte des 17. Jahrhunderts zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1810
wurden sie endgültig als Grafen anerkannt. Die Güter (Staufeneck bzw.
Stauffeneck, Salach, Winzingen, Donzdorf, Wäschenbeuren, Hohenrechberg,
Eislingen bzw. Großeislingen, Straßdorf, Wißgoldingen, Waldstetten
[Unterwaldstetten], Rechberghausen, Weißenstein, Böhmenkirch [Böhmenkirchen],
Degenfeld, Schnittlingen) umfassten zuletzt rund 220 Quadratkilometer und kamen
1805 an Württemberg (Rechberg) und Bayern.
L.: Wolff 510; Ruch Anhang 3; Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 371, 375, 380;
Stetten 33; Riedenauer 126; Schulz 269; Maurer, H., Der Hohenstaufen, 1977;
Rahrbach 180; Konzen, N., Aller Welt Feind, 2013.
Reckenbach (Reichsritter). Von 1548 bis etwa 1581
war Jakob von R. zu Marschalkenzimmern mit (Wohnsitz) Oberndorf am Neckar
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 211.
Reichau (Reichsritter). Wegen des erheirateten
Helfenberg zählte Georg von R. von 1684 bis 1694 zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 269.
Reichenbach (reichsritterschaftliche Herrschaft). R. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam teilweise an Ellwangen und damit 1802/1803 an Württemberg bzw. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Reichlin von Meldegg (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren R. mit dem 1749 erworbenen Amtzell
und dem später an den Freiherren von Bodman gelangten Freudental zum Kanton
Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Mit Ellmannsweiler und
Fellheim und dem vor 1617 erworbenen Niedergundelfingen waren sie im Kanton
Donau immatrikuliert, mit Horn (1683-1746, später als Personalisten) im Kanton
Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 61; Ruch Anhang 81, 82;
Schulz 269.
Reischach (Freiherren, Reichsritter). Im 17. und
18. Jahrhundert zählten die seit 1191 bezeugten Freiherren von R. (R. bei Sigmaringen),
die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im
Hegau und am Bodensee gewesen waren, mit der Hälfte der Herrschaft Immendingen,
dem Dorf Zimmerholz und der 1747 erworbenen Herrschaft Hohenkrähen zum Kanton
Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben. Hohenkrähen fiel 1806 an Württemberg, das es 1810 an Baden
abtrat. Mit dem 1469 erworbenen Eberdingen und dem 1470 erworbenen, 1796
verkauften Nussdorf waren die R. auch im Kanton Neckar immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61, 65; Ruch 18 Anm. 2, 82,
Anhang 3; Hellstern 211, 218; Kollmer 380; Mau, H., Die Rittergesellschaften
mit St. Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34; Danner, W., Die Reichsritterschaft
im Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18.
Jahrhundert, 1969.
Reiß von Reißenstein (Reichsritter). Von 1542
bis 1597 waren die R. wegen Filseck (bis 1568) und Schnaitheim (1560-1577) im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Schnaitheim gelangte 1951/1952 über Württemberg zu
Baden-Württemberg.
L.: Schulz 269.
Remchingen (Reichsritter). Die R. zählten bereits
1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis etwa
1686, zuletzt Johann Wilhelm von R., waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben,
von 1566 bis 1619 mit dem 1621 verkauften Kirchen an der Donau im Kanton
Kocher, in dem 1666 und 1673 noch Johann Wilhelm von R. erscheint.
L.: Hellstern 211; Schulz 269.
Resch von Reschenberg (Reichsritter). 1643 war
Johann Jakob R. Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Schulz 270.
Reutner von Weil (Freiherren, Reichsritter). 1752
zählten die Freiherren R. wegen Achberg zum (Kanton) Hegau bzw. Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch Anhang 82.
Riedheim (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von R. mit dem um 1440 erworbenen
Rettenbach, dem 1570 erworbenen Harthausen und dem 1307 erworbenen Stetten samt
Lontal zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
Ihren Sitz R. bei Leipheim hatten sie schon am Ende des 14. Jahrhunderts durch
Verkauf aufgegeben. Über einzelne Ulmer Patrizier kam das Dorf 1502 an Ulm und
1803 an Bayern.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 528; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59.
Rietheim (Reichsritter). 1564, 1592 und von 1666
bis 1677 (wegen des erheirateten Ramsberg) waren die R. im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. S. Riedheim.
L.: Schulz 270.
Rinck von Baldenstein, Reich von Baldenstein
(Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten die aus der Burg Passel im Dorf
Ringgenberg bei Truns in Graubünden stammenden, 1383 erwähnten, 1412 durch
Heirat des Symon Ringg mit Margaretha von Stein Baldenstein erlangenden
Freiherren R. zum (Kanton) Hegau bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 80f.; Adelslexikon 11 (2000), 424.
Rinderbach (Reichsritter). Von 1542 bis 1603 war
das Schwäbisch Gmünder Patriziergeschlecht R. wegen Horkheim im Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Vom
16. bis ins 17. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 126; Schulz 270; Neumaier 72.
Risstissen, Rißtissen (reichsritterschaftlicher
Ort). Nach einem an der Mündung der Riss in die Donau um 50 n. Chr. errichteten
Kastell erscheint 838 in einer Übertragung an Sankt Gallen der Ort R. (Tussa).
Später unterstand er mehreren Herrschaften gemeinschaftlich und kam 1613 an die
Freiherren Schenk von Stauffenberg. Er zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. 1806 fiel er an Württemberg
und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Ritz (Reichsritter). 1802 zählte Ferdinand Maria Hermann von R. zum Ort Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Röder, Roeder (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die R. mit dem 1788 von den Schertel von Burtenbach
(Schertlin von Burtenbach) erworbenen Mauren zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 65.
Röder von Diersburg (Freiherren,
Reichsritter). Das Ministerialengeschlecht der Röder. aus der Ortenau erscheint
am Ende des 12. Jahrhunderts erstmals im Umfeld der Markgrafen von Baden. 1455
kaufte Andreas Röder die Hälfte von Burg und Herrschaft Diersburg. Seitdem
wirkte die Familie vor allem im Kinzigtal und im Schuttertal. Im 18. Jahrhundert
zählten die Freiherren R. mit Diersburg zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben (1802 Philipp Ferdinand R., Philipp Friedrich Karl Ludwig
August R., Georg R., Ludwig R., Egenolf Christian R., Herren zu Diersburg und
Reichenbach). 1773 gehörten sie - als bereits im Stichjahr 1680 angesessen und
mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikuliert - dem Ritterkreis
Unterelsass an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 66; Burkhardt, M. u. a.,
Archiv der Freiherren von Diesburg, 2007.
Roll, Roll zu Bernau (Freiherren,
Reichsritter). 1752 zählten die Freiherren von R. mit Bernau zum (Kanton) Hegau
bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch Anhang 79, 81.
Rost (Reichsritter). Im 17. und 18.
Jahrhundert zählten die R. mit den Rittergütern Vollmaringen und Göttelfingen
zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 211f.
Rotenhan (Freiherren, Reichsritter). Vom 16. bis
zum 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von R. (bei Ebern) zum Kanton
Baunach des Ritterkreises Franken. Im 16. Jahrhundert waren sie auch in den
Kantonen Altmühl und Gebirg, im 17. Jahrhundert im Kanton Steigerwald immatrikuliert.
Von etwa 1661 bis 1800 waren sie Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. 1769 verkauften sie die
Rittergüter Neuhausen und Pfauhausen an den Speyerer Bischof von Hutten.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 542, 543; Stieber; Roth von Schreckenstein 2,
594; Pfeiffer 196, 213; Hellstern 212; Bechtolsheim 13, 18; Riedenauer 126;
Rahrbach 199; Rotenhan, G. Frhr. v., Die Rotenhan. Genealogie einer fränkischen
Familie von 1229 bis zum Dreißigjährigen Krieg, 1985.
Roth von Bußmannshausen (Reichsritter). Im
18. Jahrhundert zählten die R. mit der 1434 erworbenen und 1791 an Freiherrn
von Hornstein gelangten Herrschaft Bußmannshausen zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59.
Roth von Schreckenstein (Freiherren,
Reichsritter). Vom 16. Jahrhundert bis um 1800 zählten die Freiherren R. mit
Teilen des 1672 erworbenen Immendingen zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. Mit dem 1684 erworbenen
Billafingen waren sie im Kanton Donau immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 61; Ruch 18 Fn 2,
Anhang 78, 79.
Rott (Reichsritter). Von 1609 bis 1623 war
Joachim Berthold von R. wegen Winzingen im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Über
Württemberg kam Winzingen 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 270.
Rüdinger von Rüdingerfels (Reichsritter). Die R.
waren unter anderem bis 1742 mit dem Rittergut Unterdeufstetten Mitglied des
Kantons Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Kollmer 371, 380.
Rüpplin von Kefikon, Rüpplin von Köffikon
(Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten die Freiherren R. zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 80.
Rüpplin von Kefikon zu Wittenwyl, Rüpplin von
Köffikon zu Wittenwil (Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten die Freiheren R.
zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch Anhang 80.
Rüppurr, Rieppurr (Reichsritter), Rüppur. Von
1562 bis 1782 zählten die R. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 211.
Ruß von Sulzbach (Reichsritter). Von 1581
bis um 1628 zählten die R. zum Kanton Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 211.
Sachsenheim (Reichsritter). Die Familie zählte
bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Bis etwa 1630
war sie Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 212.
Saint-André, Saint André (Freiherren, Reichsritter).
Von 1765 bis 1805 zählten die Freiherren von S. mit dem ihnen aus der
Verlassenschaft von Ludwig Christoph Leutrum von Ertingen angefallenen
Rittergut Wankheim mit Kreßbach und Eck zum Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben. Mit Teilen von
Königsbach waren sie im Kanton Kraichgau immatrikuliert. Wegen des 1789 von den
Rassler erworbenen Lobenbach waren sie auch Mitglied des Kantons Odenwald des
Ritterkreises Franken, in dem sie seit dem späten 17. Jahrhundert auftraten.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63, 65; Hellstern 212, 219;
Stetten 37; Riedenauer 126.
Sankt Gallen (Reichsabtei, Kanton; Residenz). 612/613
gründete der heilige Gallus eine Niederlassung iroschottischer Mönche im
Steinachtal, die 719/720 in ein Kloster verwandelt wurde (Neugründung, 747/748
Benediktinerkloster). 818 löste Kaiser Ludwig der Fromme das Kloster vom
Hochstift Konstanz (endgültige Zinsfreiheit 854) und erhob es unter Verleihung
der Immunität zum königlichen Kloster. Dieses wurde eine der wichtigsten
Stätten früher deutscher Kultur (Notker von S., umfassende Bibliothek), der
reiche Güter zuflossen (160000 Morgen Land). Seit 1180 hatte das Reich die
Vogtei. 1206 wurde der Abt zum Reichsfürsten erhoben. In der Folge gewann die
Abtei ein ansehnliches Herrschaftsgebiet mit der Stadt S., dem sog. Fürstenland
und Appenzell (bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts), wozu 1468 durch Kauf noch
die Grafschaft Toggenburg kam. 1345/1379 erwarb sie die Vogtei in den
Niedergerichtsbezirken des Klosters. Zwischen 1401 und 1408/1411 errangen die
Untertanen in Appenzell mit Unterstützung der Eidgenossen der Schweiz ihre
Unabhängigkeit. 1437 schloss der Abt ein Landrecht mit Schwyz. 1451 wurde der
Fürstabt durch Vertrag mit Zürich, Luzern, Schwyz und Glarus zugewandter Ort
der Eidgenossenschaft. 1457 verzichtete er auf die Herrschaft in der Stadt S.
1521 verlegte er seinen Sitz nach Rorschach. In der seit 1524 eindringenden
Reformation erwarb die Stadt S. rechtswidrig (von Zürich und Glarus) alle
Klosterrechte und verlor Toggenburg, doch wurde das damit säkularisierte
Kloster 1531/1532 mit Toggenburg wiederhergestellt. 1798 wurde das Stift,
dessen Abt an der Stellung als Reichsfürst festhielt und das wegen Mooweiler
(Untermooweiler, Unter-Mooweiler, Mohweiler) zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben zählte, säkularisiert und zur Helvetischen Republik geschlagen
(Kantone Säntis, Linth). Die Herrschaft Neuravensburg in Oberschwaben, über die
das Kloster 1699 den Blutbann erlangt hatte, fiel 1803 als Entschädigung für
Tarasp an den Fürsten Dietrichstein und kam 1806 an Württemberg und das Gebiet
damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg. Am 3. 5. 1805 wurde das Kloster vom
großen Rat (Parlament) des 1803(/1815) gebildeten Kantons S. aufgehoben. Der
Kanton S. bestand aus den Herrschaftsgebieten der Abtei S., der Stadt S., den
gemeinen Herrschaften bzw. Landvogteien Uznach und Gaster mit Gams (gemeine
Herrschaft von Schwyz und Glarus seit 1436), Sargans (gemeine Herrschaft von
Zürich, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug und Glarus seit 1482/1483 sowie
von Bern seit 1712), Werdenberg mit Wartau (Herrschaft von Glarus seit 1517),
Sax (Herrschaft Zürichs seit 1615), Rheintal mit Rheineck (gemeine Herrschaft
von Zürich, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug und Glarus seit 1491 sowie
von Appenzell seit 1500 und Bern seit 1712) sowie der autonomen Stadt
Rapperswil, die seit 1464 unter der Schutzherrschaft von Uri, Schwyz,
Unterwalden und Glarus sowie seit 1712 von Glarus, Zürich und Bern gestanden
hatte.
L.: Wolff 532; Ruch Anhang 82; Urkundenbuch der Abtei Sankt Gallen, hg. v.
Wartmann, H. u. a., Bd. 1ff. 1863ff.; Die Rechtsquellen des Kantons Sankt
Gallen, hg. v. Gmür, M. u. a., Bd. 1ff. 1903ff.; Ehrenzeller, W., Sankt Galler
Geschichte, Spätmittelalter und Reformation, Bd. 1f. 1931ff.; Thürer, G., Sankt
Galler Geschichte, Bd. 1f. 1953ff.; Duft, J., Die Stiftsbibliothek Sankt
Gallen, 1961; Chartularium Sangallense, hg. v. d. Herausgeber- und
Verlagsgemeinschaft Chartularium Sangallense, bearb. v. Clavadetscher, O., Bd.
3 1983; Duft, J./Gössi, A., Die Abtei St. Gallen, 1986; Rösener, W., Der
Strukturwandel der St. Galler Grundherrschaft vom 12.-14. Jahrhundert, ZGO 137
(1989); Ziegler, E., Sitte und Moral in früheren Zeiten, 1991; Die Kultur der
Abtei Sankt Gallen, hg. v. Vogler, W., 1993; Robinson, P., Die Fürstabtei St.
Gallen und ihr Territorium 1463-1529, 1995; Vogler, W., Sankt Gallen, LexMA 7
1995, 1153ff.; Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, hg. v. Ochsenbein, P.,
1999; St. Gallen, hg. v. Wunderlich, W., 1999; Schaab, R., Mönch in Sankt
Gallen, 2003.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 689, 1, 2, 545; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das
Heilige römische Reich, 2007; Vita sancti Galli vetustissima, hg. v. d.
Stiftsbibliothek, 2012.
Schaffalitzky von Mukodell, Schaffelitzky von
Mukkadell (Reichsritter). Von 1590/1592 bis 1685 zählten die S. mit Gut
Freudental und seit 1686 mit dem von den Schertel von Burtenbach erworbenen
Oberöwisheim zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben. Von 1623 bis 1675 hatten sie auch den Freihof in Faurndau.
L.: Kollmer 380f.; Schulz 270.
Schanbach (reichsritterschaftliche Herrschaft). S. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam zur Hälfte an Württemberg und damit ihr Gebiet 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Schauenburg (Freiherren, Reichsritter). Die wohl der
Dienstmannenschaft der Herzöge von Zähringen entstammenden von S. saßen
mindestens seit dem 12. Jahrhundert auf dem Schloss S. oberhalb Gaisbachs
(Oberkirch). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von S. mit Gaisbach samt
Sohlberg zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben
(1802 Franz Joseph Wilhelm Eusebius S., Karl S., Johann Wilhelm Jakob S.). 1773
gehörten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei
der Ritterschaft immatrikulierten S. zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 66; Schauenburg, R. Frhr.
v., Familiengeschichte der Reichsfreiherren von Schauenburg, 1954; Archiv der
Freiherren von Schauenburg, Oberkirch – Urkundenregesten 1188-1803, bearb. v.
Fischer, M., 2007.
Scheer von Schwarzenberg, Scheer von
Schwarzenburg (Reichsritter). Von 1548 bis etwa 1663 waren die S. mit Schloss
und Dorf Oberhausen Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 212.
Schell (Reichsritter). Die S. zählten im 18.
Jahrhundert, davon bis 1749 mit der Herrschaft Mönchsroth, zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben. Von 1698 bis 1719 hatten
sie den Freihof zu Faurndau. Später waren die S. bis 1790 Personalisten.
L.: Kollmer 365, 371, 380; Schulz 270.
Schellenberg (Herren, Reichsritter, Freiherren,
Herrschaft). Vom 16. bis 18. Jahrhundert zählten die S., die bereits 1488
Mitglied der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am
Bodensee waren, mit Bachheim und Hausen vor Wald zum (Kanton) Hegau (bzw.
Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben sowie zum Ritterkreis Unterelsass. Die Herrschaft S. gehörte am
Ende des 18. Jahrhundert zum schwäbischen Reichskreis.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch Anhang 3; Balzer, E., Die Freiherren
von S. in der Baar, 1904; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St.
Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34.
Schenk von Castell (Reichsritter, Grafen). Die
S. entstammen einer im Thurgau ansässigen, 1681 in den Reichsgrafenstand
erhobenen Familie. 1663 erwarben sie durch Heirat die Herrschaft Dischingen,
die sie 1734 an Anselm Franz von Thurn und Taxis verkauften. Bis zum frühen 18.
Jahrhundert zählten die S. (von Hohenberg, Schenkenstein) zum Kanton Altmühl
des Ritterkreises Franken. Außerdem gehörten sie mit Oberdischingen (1661) und
Bach (1721) zum Kanton Donau (des Ritterkreises
Schwaben) sowie zum (Kanton) Hegau (bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee)
des Ritterkreises Schwaben. Franz Ludwig Graf S.
baute die 1764 erlangte Herrschaft Oberdischingen zu einer Residenz aus und
errichtete in Oberdischingen ein Zuchthaus. 1785 wurde von Kloster Urspring
Wernau (Kanton Donau) übernommen. 1806 wurden die S. in Württemberg
mediatisiert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 58; Ruch Anhang 78;
Riedenauer 126; Arnold, E., Der Malefizschenk, 1911.
Schenk von Schenkenstein, Schenk von und zu
Schenkenstein (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken. Von 1562 bis 1584 war das vor 1593
erloschene Geschlecht wegen Schloss Schenkenstein und der Herrschaft Aufhausen
im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. S. Schenk von Castell.
L.: Biedermann, Altmühl, Stieber; Pfeiffer 213; Schulz 270.
Schenk von Stauffenberg (Reichsritter,
Freiherren, Grafen). Die Schenken von Stauffenberg sind ein schwäbisches
Adelsgeschlecht, das möglicherweise von den Schenken von Kiburg (Kyburg)
abstammt und seit 1317 unter dem Namen S. (bei Hechingen) auftritt (1251
Schenken von Zell, 1262-1291 Truchsessen von Stauffenberg). Sie erwarben 1471
Wilflingen. Sie wurden 1698 in den Freiherrenstand und in ihrem Wilflinger
Zweig 1791 in den Grafenstand erhoben. Die Familie gehörte bereits 1488 der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar, an. Von 1548 bis 1805
waren die Schenken von Stauffenberg mit Baisingen, Eutingertal, Geislingen,
Lautlingen und Margrethausen Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Mit Risstissen bzw. Rißtissen
(1613) und Schatzberg, mit Egelfingen und Wilflingen waren sie im Kanton Donau,
mit dem 1527/1566 durch Heirat erworbenen Amerdingen im Kanton Kocher
immatrikuliert. Von 1572 bis 1589 hatten sie infolge Heirat halb Katzenstein.
Außerdem gehörten sie dem Ritterkreis Franken in den Kantonen Gebirg (ab etwa
1720), Odenwald (um 1720 bis 1750), Altmühl (um etwa 1650 bis 1680) und
Steigerwald an. Wichtige weitere Güter waren Greifenstein (1691) und Jettingen
(1747) in Bayern. 1833 starb die Wilflinger Linie aus und wurde von der
Amerdinger Linie beerbt, die 1874 zu Grafen in Bayern erhoben wurde.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 533; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59, 62, 65; Pfeiffer 197; Hellstern 212, 218; Bechtolsheim 13;
Riedenauer 126; Schulz 270; Rahrbach 215; Wunder, G., Die Schenken von
Stauffenberg, 1972.
Scheppach (Reichsritter). Von 1542 bis 1564 waren
die seit dem 14. Jahrhundert in Amerdingen ansässigen S. im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 270.
Schertel von Burtenbach, Schertlin zu Burtenbach,
Schertlein zu Burtenbach (Reichsritter, Freiherren). 1532 kaufte der 1496 in
Schorndorf geborene Landsknechtsführer Sebastian Schertlin das Schloss
Burtenbach in der Markgrafschaft Burgau. 1532 wurde er zum Ritter und 1534 zum
Freiherrn erhoben. Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die S. zu den Kantonen
Neckar und Kocher des Ritterkreises Schwaben
(1560-1568 wegen des 1557 erworbenen Hohenburg, 1597-1795 wegen Zazenhausen,
Stammheim und Beihingen). Ihre Güter waren bis 1669 Schlossgut Bittenfeld, bis
1682 das an die Eyb verkaufte Gut Burtenbach, bis 1686 das an die Schaffalitzky
von Mukodell (Schaffelitzky von Mukkadell) gelangte Oberöwisheim, Teile von
Unterriexingen, bis etwa 1700 Gut Heutingsheim, bis 1737 Stammheim und
Rittergut Zazenhausen und bis 1782 Gut Geisingen (Geislingen) und halb
Beihingen. Im späten 17. Jahrhundert waren die S. auch Mitglied in den Kantonen
Steigerwald und Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 212; Kollmer 372, 380f.; Stetten
33; Riedenauer 126; Schulz 270; Rexroth, F. v., Der Landsknechtsführer
Sebastian Schertlin, 1940.
Schifer von Freiling, Schifer von Freling (Reichsritter).
Von 1605 bis 1614 war Alexander S. mit Gärtringen Mitglied im Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Schilling von Cannstatt, Schilling von Cannstadt (Freiherren,
Reichsritter). Von 1701 bis 1805 waren die Freiherren S. mit dem 1725
erworbenen Hohenwettersbach Mitglied im Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben,
von 1542 bis 1659 und 1722 im Kanton Kocher (bis 1616 wegen Bodelshofen, in der
Mitte des 17. Jahrhunderts wegen Sulzburg)
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 65; Hellstern 213; Schulz
271; Schilling v. Cannstadt, C., Geschlechtsbeschreibung derer Familien von
Schilling, 1807.
Schleicher von Stötten (Reichsritter). Seit 1691
war Marx Albrecht S. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Schleiß (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von der S. (von und zu S.) mit dem 1697
erworbenen Berghaupten zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 66.
Schmid von Brandenstein, Brandenstein
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert rechneten die 1774 zu Freiherren
erhobenen S. (Brandenstein) mit Orschweier (Orschwier) bei Mahlberg zum Kanton
(Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 65.
Schmidberg, Schmiedberg (Reichsritter). Von der
Mitte des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts zählten die S. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. Von 1716 bis 1777 waren die S. wegen des
1694 erheirateten oberen Schlosses zu Talheim im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Riedenauer 127; Schulz 271; Neumaier 84.
Schmitz-Grollenburg (Reichsritter). Franz Edmund von S.,
hohenzollerischer und schwarzenbergischer Reichstagsgesandter, war von 1803 bis
1805 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben und des Kantons
Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Hellstern 213.
Schönau (Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten
die Freiherren von S. (von und zu S.) mit Wehr (Wöhr) und Zell zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
Mit Saasenheim waren sie Mitglied des Ritterkreises Unterelsass. Sie erloschen
in männlicher Linie 1847.
L.: Hölzle, Beiwort 67; Ruch Anhang 78.
Schöner von Straubenhardt (Reichsritter). Die S.
zählten bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von
1548 bis 1614 waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Schönfeld, Schönfeldt (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra, zum Kanton Gebirg sowie zum
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Außerdem gehörten sie mit den
Rittergütern Mühlen und Egelstal zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Seyler 383, Riedenauer 127; Hellstern 213.
Schott von Schottenstein (Freiherren,
Reichsritter). Nach der Burg Schottenstein bei Staffelstein nannten sich die S.
(Stein an der Itz). Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten sie zum Kanton
Baunach im Ritterkreis Franken. Früh gehörten sie auch dem Kanton Rhön-Werra
sowie vielleicht dem Kanton Gebirg an. Außerdem waren sie mit dem 1787 von den
Hopffer (Hopfer) erworbenen Bläsiberg (Blasiberg) Mitglied im Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben. Schottenstein selbst war
nach der Zerstörung der Burg durch Bamberg und Würzburg Ganerbendorf der
Greiffenclau zu Vollrads (Greiffenclau), Lichtenstein, Hendrich und des
Hochstifts Würzburg.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 65; Riedenauer
127; Rahrbach 222.
Schütz von Eutingertal (Reichsritter). Von 1548
- mit dem Statthalter der Herrschaft Hohenberg Gall S. von und zu Eutingertal -
bis 1623 waren die S. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Schütz-Pflummern (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von S. mit dem 1739 erworbenen Hohenstein
und dem 1726 erworbenen Winzerhausen zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Winzerhausen kam über
Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 62.
Schwaigern (reichsritterschaftliche Herrschaft)
(Schweigern). S. bei Heilbronn erscheint erstmals 766 (Suegerheim, zu ahd.
sweiga Viehhof). Neben Lorsch hatten Odenheim, Worms und das Ritterstift
Wimpfen Güter in S. Die Herrschaft S. wurde 1302 von den ursprünglich
staufisch-ministerialischen Reichsgrafen von Neipperg erworben. Sie zählte zum
Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
1806 kam S. an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511; Schwaigern, 1994.
Schwarzach (Reichsritter). Von 1747 bis 1770 waren
die S. wegen des 1746 erworbenen, beim Erlöschen an die Beroldingen vererbten
Rittergutes Horn im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 271.
Schwendi (Herrschaft). S. bei Biberach war Sitz
der um 1128 erstmals genannten Herren von S. Durch Heirat kam die zum Kanton
Donau des Ritterkreises Schwaben steuernde
Herrschaft nach Aussterben der S. im Mannesstamm 1689/1700 an die Grafen von
Oettingen-Spielberg. Über Württemberg gelangte S. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508; Hölzle, Beiwort 51; (Stetten 32;) Hammer, M., Schwendi, 1969.
Schwenningen (reichsritterschaftliche Herrschaft). S. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Ellwangen und damit 1802/1803 an Württemberg bzw. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Seibold von Horkheim, Seybold von Horkheim
(Reichsritter). Von 1634 bis 1673 waren die S. wegen des 1622 erworbenen
Horkheim im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Über Württemberg kam Horkheim 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 271.
Senft von Suhlburg (Reichsritter), Senft von
Sulburg. Vom frühen 16. Jahrhundert bis zu ihrem Aussterben 1803 zählten die S.
mit dem 1802 an den Fürsten von Hohenlohe gefallenen Suhlburg mit Untermünkheim
und Enslingen zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Mit dem 1524
erworbenen Matzenbach waren sie Mitglied des Kantons Kocher des Ritterkreises Schwaben. 1808 fielen diese Güter an
Württemberg.
L.: Stieber; Hölzle, Beiwort 57, 62; Winkelmann-Holzapfel 163; Kollmer 365,
372; Pfeiffer 210; Stetten 33, 37, 185; Riedenauer 127; Schulz 271; Neumaier
149f.; .
Senger, Senger auf Diespeck (Reichsritter).
Wegen Diespeck zählten die S. von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 18.
Jahrhunderts zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie
um 1750 im Kanton Odenwald immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert zählten die S.
(zu Rickelshausen) wegen Rickelshausen zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee)
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Ruch 71 Anm. 1; Riedenauer 127.
Siegenstein (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von und zu Siegenstein zum (Kanton) Hegau
(bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 530.
Sigelmann von Delsberg (Reichsritter). Von 1603 bis
etwa 1628 war Melchior S. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Siggen (Herrschaft). S. bei Ravensburg
erscheint erstmals 1094 (ze demo Siggun) in einer Vergabung an das Kloster Allerheiligen
in Schaffhausen. 1128 und 1372 begegnen Herren von S. Die vier Dörfer
umfassende Herrschaft, die wohl seit Ende des 13. Jahrhunderts Lehen des Stifts
Kempten war, kam am Ende des 14. Jahrhunderts an die Sürg(en) (Syrg) von
Sürgenstein (Syrgenstein), dann an die Praßberg, Schellenberg, Heimenhofen,
Schellenberg zu Kißlegg und 1433 an die Familie Humpiß. Nach deren Aussterben
1730 verkaufte das Stift Kempten 1764 die zum Ritterkanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben
steuernde Herrschaft an die Grafen Traun (Traun und Abensberg). Zusammen mit
deren Grafschaft Eglofs kam sie 1804 an die Fürsten Windischgrätz und 1806 an
Württemberg und damit das Gebiet 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 42.
Specht von Bubenheim (Reichsritter). Von 1685,
mit dem bis dahin zum Ritterkreis Rhein gehörenden Georg Wilhelm S., bis etwa
1760 waren die S. mit den Rittergütern Unterboihingen, Oberdettingen und
Unterdettingen Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Mit der 1680 durch weibliche
Erbfolge nach den Wernau zur Hälfte erworbenen und 1795/1797 an den Freiherrn
von Rechberg gelangten Herrschaft Donzdorf waren sie im Kanton Kocher
immatrikuliert. Wegen Lindheim waren sie Mitglied des Kantons Mittelrheinstrom
des Ritterkreises Rhein.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Winkelmann-Holzapfel 163; Hellstern 214; Schulz 271.
Spengler von Neckarburg (Reichsritter). Etwa von
1557 bis 1581 war Jakob S. Mitglied des Kantons Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 214.
Sperberseck (Reichsritter). Von 1681 bis 1708 war
Johann Philipp von S. mit einem Anteil von Unterriexingen Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben. Von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1615 waren die S. mit
Schnaitheim bzw. Schneitheim und seit 1636 bis zu ihrem Erlöschen 1708 mit dem
unteren Schloss Talheim im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Hellstern 214; Schulz 271.
Speth (Freiherren, Reichsritter). Von 1592 bis
1623 waren die Freiherren von S. (Späth) Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Im 18. Jahrhundert gehörten
sie mit den Herrschaften Eglingen und Ehestetten, Gammertingen, Granheim,
Hettingen, Maisenburg mit Indelhausen, Schülzburg mit Anhausen und Erbstetten,
Untermarchtal und Zwiefaltendorf zum Kanton Donau. Mit Höpfigheim (bis 1587)
und dem Schloss zu Dettingen (bis zur Mitte des 17. Jhs.) waren die S. seit
1542 auch im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59; Hellstern 214; Schulz 271; Rahrbach 243.
Speyer, Domkapitel (Reichsritter). Das
Domkapitel zu Speyer zählte wegen Oberöwisheim zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Winkelmann-Holzapfel 164.
Speyer (Hochstift, Residenz des Bischofs). In
der ursprünglich keltischen, an der Mündung des Speyerbachs in den Rhein
gelegenen Siedlung Noviomagus, die den Hauptort der (germanischen,) um 58 v.
Chr. von Caesar unterworfenen Nemeter (civitas Nemetum) bildete, wurde
vermutlich bereits im 3. oder 4. Jahrhundert ein Bischofssitz eingerichtet, der
(nach Untergang und Erneuerung?) 614 mit Bischof Hulderich erstmals bezeugt
ist. Zunächst gehörte er zum Erzbistum Trier, seit 748/780 bis zu seiner
Auflösung 1801 zum Erzbistum Mainz. Sein ursprünglich zum alemannischen, dann
zum fränkischen Stammesgebiet gezählter Sprengel reichte von der
Hauptwasserscheide im Pfälzerwald bis zum Neckartal und Murrtal und von Selz und
Oos bis zur Isenach und zum Kraichbach. Wichtigstes Kloster war Weißenburg im
Elsass, das 1546 erworben wurde. Schon im 7. Jahrhundert erhielten die Bischöfe
reiches Königsgut im Speyergau (Bienwald an der Grenze zu Frankreich, 8. Jh.?),
wozu weitere Gaben Herzog Konrads des Roten wie Kaiser Ottos des Großen im 10.
Jahrhundert kamen. 1030 wurde der Neubau des Domes begonnen. Zwischen 1050 und
1060 gewann der Bischof das ansehnliche Gebiet um Bruchsal (1056 Lusshardt
[Lußhaardt]) und die Grafschaften des Speyergaus und Ufgaus bzw. Uffgaus. Von
1111 an begann sich allerdings die Stadt S. aus der Herrschaft der Bischöfe zu
lösen, was ihr bis zum Ende des 13. Jahrhunderts gelang, so dass der Bischof
1371 seinen Sitz in das 784 erstmals genannte und seit 1316 zum Hochstift
gehörige Udenheim an der Mündung des Saalbaches in einen Altrheinarm verlegte.
Das Hochstift des späteren Mittelalters bestand aus zwei Hauptgebieten
beiderseits des Rheins um Bruchsal, Deidesheim, Herxheim, Lauterburg und
Weißenburg. Von 1371 bis 1723 war Udenheim, das zur Festung Philippsburg
ausgebaut wurde, fast ständig Residenz des Bischofs. Danach siedelte der
Bischof nach Bruchsal um. Wegen Brombach, Neckarsteinach, Darsberg, Grein und
Teilen von Langenthal (Langental) war der Bischof um 1790 Mitglied des Kantons
Odenwald des Ritterkreises Franken(, wegen Oberöwisheim das Domkapitel im
Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben).
Die linksrheinischen Teile des zum oberrheinischen Reichskreis zählenden
Hochstifts, das am Ende des 18. Jahrhunderts 28 Quadratmeilen mit 55000
Einwohnern und 300000 Gulden Einkünfte umfasste, kamen im 17. Jahrhundert
(1681-1697) bzw. 1801 an Frankreich, 1816 an Bayern, die rechtsrheinischen
Teile (16 Quadratkilometer) 1802/1803 an Baden. Von den ritterschaftlichen
Gütern fielen Brombach 1808 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg,
die übrigen Teile an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen. 1817 wurde ein
neues, die Pfalz (Rheinpfalz) Bayerns umfassendes Bistum S. innerhalb des
Erzbistums Bamberg errichtet.
L.: Wolff 233; Zeumer 552 II a 10; Wallner 695 OberrheinRK 5; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3;
Winkelmann-Holzapfel 163f.; Stetten 186f.; Remling, F., Geschichte der Bischöfe
zu Speyer, Bd. 1ff. 1852ff.; Remling, F., Neuere Geschichte der Bischöfe zu
Speyer, 1867; Bühler, A., Die Landes- und Gerichtsherrschaft im
rechtsrheinischen Teil des Fürstbistums Speyer vornehmlich im 18. Jahrhundert,
ZGO N.F. 38 (1925); Maass, H., Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte des
Bistums Speyer 1743-70, Diss. phil. Göttingen 1933; Stamer, L.,
Kirchengeschichte der Pfalz, Bd. 1ff. 1936ff.; Doll, A., Das alte Speyer, 1950;
Handbuch des Bistums Speyer, 1961; Bohlender, R., Dom und Bistum Speyer. Eine
Bibliographie, 1963; Drollinger, K., Kleine Städte Südwestdeutschlands. Studien
zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Städte im rechtsrheinischen Teil des
Hochstifts Speyer bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts, 1968; Schaab, M.,
Territoriale Entwicklung der Hochstifte Speyer und Worms, (in) Pfalzatlas,
Textband, 20. H. (1972); Duggan, L., Bishop and Chapter, The Governance of the
Bishopric of Speyer to 1552, 1978; Meller, J., Das Bistum Speyer, 1987;
Fouquet, G., Das Speyerer Domkapitel im späten Mittelalter (ca. 1350-1540),
1987; Fouquet, G., Ritterschaft, Hoch- und Domstift Speyer, Kurpfalz, ZGO 137
(1989); Friedmann, A., Die Beziehungen der Bistümer Worms und Speyer zu den
ottonischen und salischen Königen, 1994; Andermann, K., Speyer, LexMA 7 1995,
2095f.; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2, hg. v. Schaab,
M., 1995, 481; Ehlers, C., Metropolis Germaniae, 1996;Krey, H., Bischöfliche
Herrschaft im Schatten des Königtums, 1996; Neumann, H., Sozialdisziplinierung
in der Reichsstadt Speyer, 1997; Gresser, G., Das Bistum Speyer bis zum Ende
des 11. Jahrhunderts, 1998; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich,
hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 612, 1, 2, 541; Escher, M. u. a., Die urbanen
Zentren, 2005, 1, 492, 2, 572.
Spreter von Kreidenstein (Reichsritter). Von
etwa 1614 bis 1663 waren die S. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 214.
Stadion (Herren, Freiherren, Grafen). Nach
Oberstadion (Stadegun) bei Ehingen nannten sich die aus der
Reichsministerialität hervorgegangenen, aus Graubünden (Prätigau) stammenden
schwäbischen Herren von S., die 1197 erstmals erscheinen (1270 Walter von S.)
und deren Stammsitz 1352 zerstört wurde. 1392 entstanden durch Teilung eine
schwäbische und eine elsässische Linie, die um 1700 die Güter vereinigte. 1488
waren die Herren von S. Mitglied der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild,
Teil im Hegau und am Bodensee. Von 1603 bis 1651 waren die S. wegen Magolsheim
im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
Sie wurden 1686 in den Reichsfreiherrenstand und 1693/1705 in den
Reichsgrafenstand erhoben. 1700 erwarben sie die Herrschaft Warthausen bei
Biberach. Wegen der 1708 erworbenen reichsunmittelbaren Herrschaft Thannhausen
zählten sie zu den schwäbischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrats des Reichstags. Im 18. Jahrhundert teilte sich die wegen
Hallburg zum Kanton Steigerwald und wegen weiterer Güter zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken, im Übrigen zum Ritterkreis Schwaben zählende
Familie. Die ältere fridericianische Linie Warthausen verkaufte ihre 1806 von
Württemberg annektierten Güter an Württemberg, starb 1890 aus und wurde von der
jüngeren philippinischen Linie Thannhausen beerbt, die 1908 ausstarb und von
den Grafen von Schönborn-Buchheim beerbt wurde, die damit die Standesherrschaft
Thannhausen in Bayern, Oberstadion, Moosbeuren, Alberweiler und Emerkingen in
Württemberg (etwa 8000 Einwohner) und große Gebiete in Böhmen um Kauth bei Taus
erhielten. S. Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Zeumer 553 II b 61, 16; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Winkelmann-Holzapfel 164; Bechtolsheim 16, 196; Schulz 271; Riedenauer 127;
Rössler, H., Graf Johann Philipp Stadion, Bd. 1f. 1966.
Stammheim (Reichsritter). Von 1542 bis zu ihrem
Erlöschen 1588 waren die S. wegen S., Zazenhausen und Beihingen Mitglied im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. kam
später an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 271.
Starschedel (Reichsritter). Von 1607 bis 1623 war
Heinrich von S., markgräflich-badischer Geheimer Rat und Haushofmeister,
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 214.
Stein (reichsritterschaftliche Herrschaft). Die reichsritterschaftliche Herrschaft S. an der Günz (südöstlich Ottobeurens) zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
Stein zu Bosenstein (Reichsritter). Von 1689
bis zum Erlöschen 1774 waren die S. wegen des von den Hohenfeld in weiblicher
Erbfolge erlangten Mühlhausen an der Enz im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 272.
Stein zum Rechtenstein (Freiherren, Grafen,
Reichsritter). Vom 16. bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts zählten die Freiherren
und Grafen von S., die bereits 1488 zur Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild,
Teil am Neckar gehörten, mit den Herrschaften Bergenweiler, Teilen von
Emerkingen, Ichenhausen und Teilen von Niederstotzingen mit Riedhausen zum
Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Wegen
des 1549 erworbenen Harthausen waren sie im Kanton Neckar immatrikuliert. Seit
1597 zählten sie wegen des 1595 von den Westernach erlangten, bis 1790
bewahrten Bächingen zum Kanton Kocher der Ritterkreises
Schwaben,
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 65; Hellstern 214, 218;
Kollmer 372; Schulz 271.
Steinegg (Herrschaft), Steineck. Herren von Stein
erscheinen in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Ihre Burg mit zugehöriger
Herrschaft bei Pforzheim gelangte über die Gemmingen an den Markgrafen von
Baden, der die Gemmingen seit 1448 mit S. belehnte. Hinzu kam die Herrschaft
Hagenschieß. Das sog. Gemmingensche Gebiet gehörte zum Ritterkanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Innerhalb Badens war es bei
Baden-Durlach. 1839 verkauften die Freiherren das Gebiet an Baden, mit dem es
1951/1952 zu Baden-Württemberg kam.
L.: Roemer, H., Steinegg, ein Familienbuch, 1934; Hölzle, Beiwort 38.
Steinhäußer von Neidenfels, Steinheuser von
Neidenfels (Reichsritter). Von 1542 bis zu ihrem Erlöschen 1611 zählten die S.
mit dem 1532 erworbenen Rechenberg zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. Steinheuser von Neidenfels.
L.: Schulz 272.
Steinheuser von Neidenfels, Steinhäußer von
Neidenfels (Reichsritter). Von 1542 bis zu ihrem Erlöschen 1611 zählten die S.
mit dem 1532 erworbenen Rechenberg zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 272.
Sternenfels (Reichsritter). Nach S. (1232
Sterrenvils) bei Maulbronn nannte sich ein Zweig der edelfreien Herren von
Kürnbach. Die Familie war bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1663 und im 18. Jahrhundert zählte
sie zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Im späteren 17. Jahrhundert gehörte sie zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. Der Ort S. kam 1391 an Württemberg, wurde an Adelsfamilien ausgegeben
und fiel 1749 erneut an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 214; Riedenauer 127.
Stimpfach (reichsritterschaftliche Herrschaft). S. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Ellwangen und damit über Württemberg (1802/1803) 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Stockhammer (Reichsritter). Von 1735 bis 1743 zählte
Josef Anton von S. als Personalist zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 272.
Stockheim (Reichsritter). Im 17. Jahrhundert
zählten die S. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Außerdem waren sie vielleicht im Kanton Steigerwald des Ritterkreises
Franken immatrikuliert.
L.: Bechtolsheim 15; Hellstern 214; Riedenauer 127.
Stotzingen (Freiherren, Reichsritter). Vom 16. bis
19. Jahrhundert zählten die Freiherren von S. mit Geislingen, Dotternhausen und
Rosswangen zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben,
mit Steißlingen und Wiechs seit 1790/1791 zum (Kanton) Hegau (bzw. Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee) (1791 Stotzingen zu Wiechs). Mit dem 1471 erworbenen,
1790 an Fürst von Thurn und Taxis gelangten Heudorf waren sie im Kanton Donau
immatrikuliert. Geislingen fiel 1806 an Württemberg und wurde 1810 an Baden
abgetreten, über das es 1951/1952 an Baden-Württemberg kamen. S. a.
Niederstotzingen.
L.: Wolff 509; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59; Ruch 71 Anm.
1, 82; Hellstern 215; Mangold, O., Geschichte von Niederstotzingen, 1926;
Stockinger, G., Geschichte der Stadt Niederstotzingen, 1966.
Streit von Immendingen, Streitt von Immendingen
(Reichsritter). Von 1654 bis 1686 war der österreichische Rat Jacob Rudolph
(Rudolf) S. zu Vollmaringen und Göttelfingen (Göttingen) Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben. 1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und
mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten S. zum Ritterkreis
Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits 1858.
L.: Hellstern 215.
Stuben (Reichsritter). Von 1640 bis 1737
(zuletzt mit dem württembergischen Geheimen Rat Johann Joseph Anton von S.,
Herrn zu Zimmern unter der Burg und Hausen am Tann) waren die S. Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Stuben zu Dauberg (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die S., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft
Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee waren, zum (Kanton) Hegau
(bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm. 2, Anhang 3, 5.
Sturmfeder (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Wegen Großaspach mit Oppenweiler und Schozach waren die S. von
Oppenweiler von 1542 bis 1805 im Kanton Kocher immatrikuliert. Um 1790 waren
die Freiherren S. (von und zu Oppenweiler) mit einem Zehntel der Ganerbschaft
Bechtolsheim Mitglied des Kantons Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62; Zimmermann 79;
Winkelmann-Holzapfel 164; Kollmer 372; Schulz 272.
Sulzfeld (Herren, reichsritterschaftlicher Ort).
1077 wird S. (Sultzfeld) bei Karlsruhe erstmals erwähnt. Nach ihm nannten sich
Herren von S., die Lehnsleute Speyers waren. Im 14. Jahrhundert kam S. von
ihnen an die Göler von Ravensburg, die Lehnsleute der Grafen von Oettingen
waren. Der reichsritterschaftliche Ort zählte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. 1805 gelangte er an Baden und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Pfefferle, T., Sulzfeld mit Ravensburg, 1969.
Summerau (Freiherren, Freiherren). Vom 16. Jahrhundert
bis etwa 1800 zählten die Freiherren von S. zum Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee
des Ritterkreises Schwaben. s. Praßberg zu S.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61; Ruch, Anhang 79.
Sundheim, Sundtheim, Suntheim (Reichsritter). Von
1562 bis 1601 war Hans Conrad von S. zu Wendelsheim und Nellingsheim Mitglied
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Suntheim (Reichsritter) s. Sundheim. Von 1562 bis
1601 war Hans Conrad von S. zu Wendelsheim und Nellingsheim Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Sürg von Sürgenstein, Syrg von Syrgenstein (Freiherren,
Reichsritter). Die Freiherren S., die bereits 1488 der Rittergesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee, angehörten, waren im 18.
Jahrhundert mit Altenberg Mitglied des Kantons Kocher des Ritterkreises Schwaben, in dem sie im 17. Jahrhundert
aus dem Erbe der Westerstetten Ballhausen und Dunstelkingen (bis 1786) erhalten
hatten. Wegen des 1265 erwähnten Sürgenstein (Syrgenstein) an der Oberen Argen
bei Isny im Allgäu waren sie auch im Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) immatrikuliert.
Außerdem zählten sie zum Kanton Neckar, beide Kantone ebenfalls im Ritterkreis
Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61, 62; Ruch Anhang 4;
Kollmer 372; Hellstern 213; Schulz 272; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit
Sankt Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34; Zenetti, L., Die Sürgen, (1965).
Talheim (Reichsritter). Von 1542 bis zu ihrem
Erlöschen zählten die seit Anfang des 16. Jahrhunderts in T. ansässigen T. zum
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. a.
Leiher von T.
L.: Schulz 272.
Talheim (reichsritterschaftliche Herrschaft). T. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam vor der Mediatisierung an den Deutschen Orden und über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Tannhausen (Freiherren, Reichsritter). Seit 1542
(aber mit Ausnahme der Unterbrechung von 1570 bis 1657) zählten die Freiherren
von T. mit einem Drittel T. und Rühlingstetten (seit dem 13. Jh.) zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben. S.
Thannhausen.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62; Schulz 272.
Tänzl von Tratzberg, Tenzel, Tandlin
(Freiherren, Reichsritter). Die aus dem Innsbrucker Bürgertum stammenden Tänzl
waren spätestens seit 1441 Gewerken im Silberbergbau von Schwaz. Um 1500
erwarben sie die schon am Ende des 13. Jahrhunderts urkundlich erwähnte,
1490/1491 abgebrannte Burg Tratzberg bei Schwaz, gaben die Burg nach
eindrucksvollem Wiederaufbau 1554 aber an die Augsburger Patrizier Ilsung. Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren T. mit halb Bissingen zum Kanton Donau
des Ritterkreises Schwaben. Vorübergehend
gehörten sie auch dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Hölzle, Beiwort 59; Riedenauer 127; Enzenberg, S. Graf, Tratzberg, 2000.
Tegernau, Degernau (Reichsritter). Von 1609
(Johann Friedrich von T., württembergischer Rat und Obervogt zu Balingen) bis
1702 waren die T. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 215.
Tessin (Reichsritter). Von 1711 (Erwerb des
Ritterguts Hochdorf durch den württembergischen Kammerpräsidenten Philipp
Heinrich von T.) bis 1804 (Tod Ferdinands von T. zu Hochdorf und Kilchberg) war
die Familie T. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben und übte die Herrschaft über
die Orte Hochdorf (Lehen Württembergs) und Kilchberg (sieben Achtel Eigengut,
ein Achtel Lehen Württembergs) aus. Über Württemberg kamen die Güter 1951/1952
zu Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 65; Hellstern 215, 218.
Themar (Reichsritter). Von etwa 1562 bis 1663,
zuletzt mit Georg Adam von T. zu Schadenweiler und Baisingen, waren die T.
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Thumb von Neuburg (Freiherren, Reichsritter).
Von 1548 bis 1805 (zuletzt Friedrich T. zu Unterboihingen und Hammetweil)
zählten die Freiherren T. mit Unterboihingen und Hammetweil sowie von 1514 bis
1648 mit Mühlhausen an der Enz zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben,
von 1560 bis 1781 mit Stetten und Schanbach (Anfang 16. Jh.-1645) und
Aichelberg (1507-1663) zum Kanton Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 65; Hellstern 215, 219;
Schulz 272.
Thüngen, Tüngen (Reichsritter, Freiherren,
Grafen). T. kam schon früh als Reichsgut (788 Tungide) an Fulda. Seit 1100 bzw.
1159 sind Ritter von T. nachweisbar. Seit 1333 erscheinen erneut Ritter von T.
und zwar als Ministeriale Hennebergs. Zum Schutz vor dem Hochstift Würzburg
trugen sie ihre Güter um T. Böhmen, an anderen Orten Brandenburg zu Lehen auf.
Die in mehrere Linie aufgespaltete Familie nahm in der fränkischen
Reichsritterschaft eine bedeutsame Stellung ein. Vom Ende des 15. bis ins 18.
Jahrhundert zählte sie mit Burgsinn, Dittlofsroda, der Hälfte von Gräfendorf,
Hessdorf mit Höllrich, drei Vierteln T. mit einem Viertel Hesslar, der Hälfte
von Völkersleier, Weißenbach mit Detter, Eckarts, Heiligkreuz, Rossbach, Rupboden,
Trübenbrunn und Zeitlofs zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
Außerdem war sie im 16. Jahrhundert im Kanton Steigerwald und im frühen 19.
Jahrhundert im Kanton Baunach des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Mehrere
Angehörige wurden zu Reichsfreiherren und Reichsgrafen erhoben. Von 1697 bis
1709 zählte Hans Karl von T., der 1708 die Reichsgrafenwürde gewann, wegen des
1696 erworbenen Freudental zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538; Großer Historischer Weltatlas III 39
(1803) C2; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 389ff.;
Winkelmann-Holzapfel 165f.; Pfeiffer 198, 211; Bechtolsheim 15; Riedenauer 127;
Schulz 272; Rahrbach 265; Thüngen, R. Frhr. v., Das reichsritterliche Geschlecht
der Freiherren von Thüngen, Lutzische Linie, 1926; Thüngen, H. Frhr. v., Das
Haus Thüngen 788-1988, 1988; Morsel, J., La noblesse contre le prince, 2000.
Thurn und Taxis (Fürsten), Tour et Tassis. Die
ursprünglich aus der Lombardei stammende, de la Torre benannte, dann nach der
Vertreibung aus Mailand durch die Visconti am Berg Tasso (Taxis) bei Bergamo
angesiedelte Adelsfamilie Taxis (1251 Omodeo de Tassis aus Cornello bei
Bergamo), die 1489/1490 mit der Errichtung einer Botenlinie von Innsbruck nach
Brüssel beauftragt worden war, aus der Franz von Taxis 1500 maitre der Posten
Erzherzogs Philipps des Schönen von Österreich (1478-1506, 1481 Regent
Burgunds, 1505 Regent Aragons) geworden war, Johann Baptista von Taxis 1518 von
König Karl (V.) das Postmonopol in Spanien erlangt hatte und Leonhard von Taxis
1595 den Titel eines Reichsgeneralpostmeisters bekommen hatte und die 1615 mit
dem erblichen Reichspostgeneralat betraut worden war, erhielt von König Philipp
IV. von Spanien 1635 das Recht der Führung des Titels und Wappens der Grafen de
la Tour et Valsassina und 1649 in Spanien sowie 1650 im Reich die Genehmigung
zur Führung des Doppelnamens T. 1512 wurde sie geadelt, 1515 erlangte sie
erblichen Adel. 1597 wurde die von ihr als Lehen innegehabte Post zum Regal
erklärt. 1608 wurde sie in den Reichsfreiherrenstand, 1624 in den
Reichsgrafenstand und 1695 in den Reichsfürstenstand erhoben (Virilstimme
1754). 1701 verlor sie Gut und Amt in den spanischen Niederlanden und siedelte
1702 nach Frankfurt über, nach Erhalt des Prinzipalkommissariats beim Reichstag
nach Regensburg (1748). Neben reichsritterschaftlichen Gebieten (1647 wegen des
erheirateten und später an die Reichlin von Meldegg [Meldegg] vererbten Horn im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben, 1648
ein Viertel Wäschenbeuren) kaufte sie 1723 die reichsständische Herrschaft
Eglingen. Im kurrheinischen Reichskreis hatte sie seit 1724 Sitz und Stimme auf
Grund eines Darlehens von 80000 Reichstalern. 1785/1786 wurde sie Inhaber der
1787 gefürsteten Reichsgrafschaft Friedberg-Scheer. 1797 kam sie auf die
Fürstenbank des schwäbischen Reichskreises. 1802 verlor sie alle
linksrheinischen Posten, erhielt dafür aber am 25. 2. 1803 durch § 13 des
Reichsdeputationshauptschlusses die Reichsstadt Buchau, die Reichsabteien
Buchau, Obermarchtal (Marchtal), Neresheim, das zu Salem gehörige Amt Ostrach
mit der Herrschaft Schemmerberg und den Weilern Tiefenhülen (Tiefental),
Frankenhofen und Stetten und die Dominikanerinnenklöster in Ennetach und Sießen
mit insgesamt 530 Quadratkilometern und etwa 17000 Einwohnern als
Reichsfürstentum Buchau mit Virilstimme im Reichsfürstenrat. 1806 wurde sie
zugunsten Bayerns, Württembergs und Hohenzollern-Sigmaringens mediatisiert,
erhielt jedoch 1815 durch die Deutsche Bundesakte eine reichsunmittelbare
Stellung. Am 1. 7. 1867 musste sie die gesamte Postorganisation gegen 3
Millionen Taler an Preußen abtreten. 1899 erhielt sie den bayerischen Titel
eines Herzogs zu Wörth und Donaustauf. Sitz der fürstlichen Hauptlinie blieb
Regensburg. 2000 erfolgte eine Verlegung von Sankt Emmeram in Regensburg nach
Prüfening.
L.: Wolff 92; Zeumer 553 II b 58; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer
Weltatlas II 39 (1803) C3; Klein 161; Schulz 273; Lohner, B., Geschichte und
Rechtsverhältnisse des Fürstenhauses Thurn und Taxis, 1895; Ohmann, F., Die
Anfänge des Postwesens unter den Taxis, 1909; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Herberhold, F., Das fürstliche Haus
Thurn und Taxis in Oberschwaben, (in) Zs. f. württemb. LG. 13 (1954); Thurn und
Taxis-Studien, hg. v. Piendl, M., 1961ff.; Gollwitzer, H., Die Standesherren,
2. A. 1964; Piendl, M., Thurn und Taxis 1517-1867, Archiv für dt.
Postgeschichte 1 (1967); Dallmeier, M., Quellen zur Geschichte des europäischen
Postwesens, 1977; Piendl, M., Das fürstliche Haus Thurn und Taxis, 1980;
Behringer, W., Thurn und Taxis, 1990; Szabo, T., Taxis, LexMA 8 1996, 515f.;
Reiser, R., Die Thurn und Taxis, 1998; Ruhnau, R., Die fürstlich Thurn und
Taxissche Privatgerichtsbarkeit, 1998; Schröck, R., Gloria von Thurn und Taxis,
2003.
Traun (Reichsritter, Grafen). 1792 gehörten
die Grafen von (Abensberg und) T. (Abensperg-Traun) wegen der Herrschaft Eglofs
zu den schwäbischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags.
Wegen der 1764 vom Stift Kempten gekauften Herrschaft Siggen zählten sie zum
Bezirk Allgäu-Bodensee des Kantons Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
L.: Zeumer 553 II b 61, 14; Ruch, Anhang 82; Thürheim, A. v., Feldmarschall
Otto Ferdinand Graf von Abensperg-Traun, 1877.
Trauschwitz (Reichsritter). Von 1603 bis 1619 zählte
Joachim von T. wegen einiger von den Speth erworbener Güter zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 273.
Trochtelfingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). T.
zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
und kam an Nördlingen. Über Württemberg fiel T. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Der Ostalbkreis, 1978
Tübingen (Reichsritter). Von 1640 bis etwa 1654
war Johann Georg von T. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Türckh (Reichsritter). Von 1646 bis 1723
(zuletzt Carl Friedrich von T. zu Debingen [Täbingen] und Ramstein) waren die
T. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Türkheim (Freiherren, Reichsritter), Türckheim.
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von T. mit dem 1783 erworbenen
Altdorf, dem 1773 gewonnenen und 1795 an das Hochstift Straßburg gelangten
Bosenstein und der Rohrburger Mühle zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 66.
Ulm (Freiherren, Reichsritter). Im 17. und
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von U. mit Grießenberg, Langenrain,
Marbach und Wangen zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Mit zwei Dritteln
Oberndorf-Poltringen (1722) waren sie auch im Kanton Neckar und mit der Herrschaft
Mittelbiberach (1648) im Kanton Donau immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 61, 65; Ruch 18 Anm. 2;
Ruch Anhang 80; Hellstern 216.
Ulmenstein (Reichsritter). Von 1738 bis 1785
zählten die U. zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Schulz 273.
Ungelter (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von U. mit dem 1661 erworbenen
Oberstotzingen zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 59.
Unterböbingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). U. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam teilweise an Ellwangen und dann über Württemberg (1802/1803) 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Böbingen.
Unterriexingen (reichsritterschaftlicher Ort). U. an
der Enz war Sitz der von 1190 bis 1560 nachweisbaren Herren von Riexingen. Es
zählte zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
1806 kam es an Württemberg, 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509.
Urbach, Aurbach (Reichsritter). Von 1581 bis
1593 zählten die U. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben, 1542 bis 1607 wegen Hohenstein (bis 1564) und Bönnigheim (bis
1607) auch zum Kanton Kocher.
L.: Hellstern 215; Schulz 273; Regesten zur Geschichte der Herren von Urbach,
bearb. v. Uhland, R., 1958; (Böhringer, W.,) Aus der Vergangenheit von Urbach,
hg. v. Familienarchiv Hornschuch, (1959).
Ursenbeck von Pottschach (Reichsritter). Von 1614
bis 1629 zählte Jörg Christoph von U. wegen Leinzell zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 273.
Utzmemmingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). U. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Oettingen, danach an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Utzwingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). U. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Oettingen, danach an Bayern.
Varnbüler von Hemmingen, Varnbühler von und zu
Hemmingen (Freiherren, Reichsritter). Von 1649 (Erwerb des Rittergutes Hemmingen
durch Johann Conrad Varnbüler [Varnbühler]) bis 1805 gehörten die V. zum Kanton
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 65; Hellstern 216.
Venningen (Freiherren, Reichsritter). Die V. waren
mit Dühren, Eichtersheim;, Grombach, Neidenstein, Rohrbach und Weiler Mitglied
des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
Seit 1518 hatten sie sieben Zwölftel von Königsbach bei Pforzheim als Lehen
Brandenburgs, die sie 1650 an Daniel Rollin de Saint-André (Saint André)
verkauften. Von 1614 bis 1629 waren sie wegen eines Schlosses zu Talheim auch
im Kanton Kocher immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert gehörten sie zum
Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 63; Winkelmann-Holzapfel
166; Schulz 273; Lurz, M., Die Freiherren von Vennungen, 1997.
Vogt von Hunolstein, Vogt von Hunoltstein
genannt von Steinkallenfels (Freiherren, Reichsritter). Der V. ist 1239
erstmals belegt, doch gingen die bis zum Ende des 13. Jahrhunderts gewonnenen
Güter um die Burg Hunolstein durch Fehden mit den Grafen von Salm, Sponheim und
der Reichsstadt Speyer wieder verloren. Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren V. mit Abtweiler, drei Achteln von Boos, Teilen von Staudernheim,
Merxheim und Teilen von Weiler sowie Dörrmoschel mit Teschenmoschel zum Kanton
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Mit Nack und Nieder-Wiesen
(Niederwiesen) waren sie im Kanton Oberrheinstrom immatrikuliert. Außerdem
gehörten sie im späteren 17. Jahrhundert zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken sowie 1802 zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 166; Uhrmacher, M., dilecti fideles nostri? (in )
Landesgeschichte als multidisziplinäre Wissenschaft, hg. v. Henn, V. u. a.,
2001; Grimbach, J., Zur Territorialpolitik der Vögte von Hunolstein im
Spätmittelalter (in) Landesgeschichte als multidisziplinäre Wissenschaft, 2001.
Vohenstein (Reichsritter). Die 1737 ausgestorbenen
V. zählten im frühen 17. Jahrhundert zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken und weiter wegen Gütern in Talheim, Utzmemmingen und Adelmannsfelden
zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Riedenauer 128; Schulz 273.
Vöhlin von Frickenhausen (Freiherren,
Reichsritter). Bis zu ihrem Aussterben 1786 zählten die Freiherren V. mit der
1521 erworbenen Herrschaft Neuburg zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben sowie mit Harteneck von 1652 bis 1666 zum
Kanton Kocher.
L.: Hölzle, Beiwort 59; Schulz 273.
Vöhlin von Illertissen (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592.
Vöhlin von Neuburg (Freiherr, Reichsritter). Um
1663 war Freiherr Johann Albrecht V. Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Vol von Wildenau (Reichsritter). Die V.
zählten bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von
1548 bis etwa 1623 waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Volland von Vollandseck (Reichsritter). Von 1581
bis 1593 war Hans Jörg V. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Volmar, Vollmar (Freiherren, Reichsritter). Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von V. mit dem 1656 erworbenen und 1791
an das Hochstift Augsburg gelangten Rieden zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Im 17. Jahrhundert gehörten V.
auch dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Hölzle, Beiwort 59; Riedenauer 128.
Wächter (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die W. mit dem 1789/1790 von den Grafen von Attems erworbenen
Hirrlingen zum Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Um 1800 waren sie auch im
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Hölzle, Beiwort 65; Kollmer 375; Riedenauer 128.
Waldburg-Trauchburg (Grafen, Truchsessen, Fürsten).
Trauchburg nördlich von Isny fiel von den Herren von Trauchburg, einer
Nebenlinie der Freiherren von Rettenberg, an die Grafen von Veringen und 1306
durch Verkauf an Waldburg. 1429 kam Trauchburg an die 1772 erloschene
jakobische Linie W. der Truchsessen von Waldburg, von diesen an
Waldburg-Zeil-Zeil. 1806 wurde Waldburg-Zeil-Trauchburg (Waldburg-Zeil-Zeil) in
Württemberg mediatisiert. Trauchburg kam 1810 an Bayern. Wegen einer Hälfte
Kissleggs zählten die Truchsessen zum Kanton (Bezirk) Allgäu-Bodensee
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
S. Waldburg-Zeil-Trauchburg (Waldburg-Zeil-Zeil).
L.: Ruch Anhang 82; Vochezer, J., Geschichte des fürstlichen Hauses Waldburg in
Schwaben, Bd. 1ff. 1888ff.
Waldburg-Wolfegg-Wolfegg (Truchsessen, Grafen). Die Truchsessen
von Waldburg, die um 1200 Wolfegg erwarben, teilten sich 1429 in mehrere
Linien. Wolfegg kam an die 1511 erloschene eberhardische Linie und von dort an die
georgische Linie. Sie spaltete sich 1595 in die Linien Waldburg-Wolfegg
(Wolfegg) und Waldburg-Zeil (Zeil). Waldburg-Wolfegg zerfiel 1672 in
Waldburg-Wolfegg-Waldsee und das 1798 erloschene W. Diese Linie hatte 1790 die
Grafschaft Wolfegg und die Herrschaften Waldburg, Kisslegg zur Hälfte, Leupolz,
Praßberg und Waltershofen. Wegen des Teiles Kissleggs zählte sie zum Kanton
Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben. Nach ihrem Aussterben fielen ihre Güter an
Waldburg-Wolfegg-Waldsee.
L.: Ruch Anhang 82; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten
Reiches, 1938.
Waldburg-Zeil (Grafen, Truchsessen, Fürsten). Die Burg
Zeil bei Leutkirch war 1123 ein Sitz der Grafen von Bregenz, im 13. Jahrhundert
Reichsburg. 1337 fiel sie an die Truchsessen von Waldburg und kam 1595 an die
Linie W. Wegen Altmannshofen und Vogelsang zählte sie zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
1792 gehörten die Lande der Erbtruchsessen zu Waldburg-Zeil-Zeil und zu
Waldburg-Zeil-Wurzach zum schwäbischen Reichskreis. 1803 wurden die Truchsessen
von Waldburg in den Fürstenstand erhoben, 1806 mediatisiert.
L.: Wallner 686 SchwäbRK 26 a; Ruch Anhang 82; Vochezer, J., Geschichte des
fürstlichen Hauses Waldburg in Schwaben, Bd. 1ff. 1888ff.
Waldburg-Zeil-Zeil (Truchsessen, Grafen, Fürsten). Die
Truchsessen von Waldburg teilten sich 1429 in mehrere Linien. Die georgische
Linie erhielt Waldsee und Zeil. 1595 teilte sie sich in die Linien
Waldburg-Wolfegg (Wolfegg) und Waldburg-Zeil (Zeil). Die Linie Waldburg-Zeil
(Zeil) spaltete sich 1674/1676 in Waldburg-Zeil-Wurzach (Zeil-Wurzach) und W.
(Zeil-Zeil). Am Ende des 18. Jahrhunderts hatten die Grafen von W. die
Grafschaften Zeil und Trauchburg und die Herrschaften Herrot, Kisslegg
(teilweise) und Aichstetten. Wegen Trauchburg nannten sie sich auch
Waldburg-Zeil-Trauchburg. Wegen Altmannshofen zählten sie zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben,
1803 wurde die Linie W. in den Reichsfürstenstand erhoben. 1805 fiel ihr das
Kollegitastift Zeil zu. 1806 wurde sie in Württemberg mediatisiert. Trauchburg
wurde 1810 von Württemberg an Bayern abgegeben.
L.: Vochezer, R., Geschichte des fürstlichen Hauses Waldburg in Schwaben, Bd.
1ff. 1888ff.; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches,
1938.
Waldner von Freundstein (Freiherren, Grafen,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Grafen W. mit dem halben
Schmieheim, Schweighausen, Berrweiler, Bertschweiler und Sierenz zum Ort
(Bezirk, Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben. S. a. Freundstein.
L.: Hölzle, Beiwort 66.
Waldstetten (Herrschaft), Unterwaldstetten. W. bei
Heidenheim, das 1275 als Walhsteten erwähnt wird, gehörte den Herren von
Rechberg, die es an die Grafen von Grafeneck veräußerten, von denen es 1699 die
Propstei Ellwangen erwarb. Von dort kam der zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben zählende Ort an Württemberg und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 80.
Wallbrunn zu Gauersheim (Freiherren,
Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. mit einem
Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim, Gauersheim und Teilen von Hochspeyer
samt Teilen von Frankenstein zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein
und zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1705 erlangte der aus der
rheinischen Ritterschaft stammende Johann Christoph von W.,
markgräflich-badischer Geheimer Rat und Kammermeister, durch Heirat das Rittergut
Schwieberdingen. Danach gehörten die W. bis zum Verkauf des Gutes (1771/1773)
zum Kanton Neckar (Neckar-Schwarzwald-Ortenau) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 58; Hellstern 216; Kollmer 382; Winkelmann-Holzapfel 167.
Wallstein (Reichsritter). Von 1548 bis 1581
zählten die W. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Wangen (Reichsstadt). W. im Allgäu ist 815 in
einer Gabe an Sankt Gallen erstmals bezeugt. Wahrscheinlich im 12. Jahrhundert
gründete das Kloster Sankt Gallen am Schnittpunkt zweier Fernstraßen hier einen
Markt. Vermutlich 1216/1217 wurde W. durch Kaiser Friedrich II. als Vogt Sankt
Gallens zur Stadt erhoben. 1273 zog König Rudolf von Habsburg Wangen, dessen
Vogtei nach 1251 mehrfach verpfändet wurde, an sich und verlieh ihm 1286 das
Stadtrecht Überlingens. Aus erneuten Verpfändungen an Sankt Gallen (1298) und
die Grafen von Montfort (1330) löste sich die zu dieser Zeit auf 700 Einwohner
geschätzte Stadt (1347). 1394 erwarb sie das Ammannamt und 1402 den Blutbann
und war damit trotz bis 1608 bestehender grundherrlicher Rechte Sankt Gallens
Reichsstadt. Diese hatte Sitz und Stimme auf dem Reichstag und beim
schwäbischen Reichskreis. Die Stadt war Sitz der Kanzlei des Kantons Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
1802/1803 fiel sie mit 1,5 Quadratmeilen bzw. 50 Quadratkilometern (Deuchelried
mit Haldenberg und Oflings, Wohmbrechts-Thann, Niederwangen, Eglofs [1516-1582],
Neuravensburg [1586-1608]) und 4500 Einwohnern an Bayern, 1810 mit einem Teil
des Gebiets an Württemberg, wo sie Sitz eines Oberamts wurde, und gelangte so
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 221; Zeumer 555 III b 24; Wallner 689 SchwäbRK 72; Schroeder 233ff.;
Scheurle, A., Wangen im Allgäu. Das Werden und Wachsen der Stadt, 2. A. 1975;
Walchner, K., Alt Wangener Erinnerungen, 1955, 1960; Der Kreis Wangen 1962;
Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 2 1995; Lorenz, S.,
Wangen, LexMA 8 1996, 2030.
Wechmar (Freiherren, Reichsritter). Vom 16. bis
zum frühen 19. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. mit der Hälfte von
Rossdorf zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Früh waren sie auch
im Kanton Odenwald (Wechinger?), im Kanton Gebirg, im Kanton Baunach (?) und im
17. Jahrhundert im Kanton Steigerwald immatrikuliert. Von 1799 bis 1805 waren
sie Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538; Stieber; Seyler 394f.;
Winkelmann-Holzapfel 168; Pfeiffer 198; Hellstern 216; Bechtolsheim 14, 17;
Riedenauer 128; Stetten 33; Rahrbach 288.
Weiler (Reichsritter). Vom 16. bis zum frühen
19. Jahrhundert zählten die von und zu W. mit der Herrschaft Weiler, Eichelberg
mit Friedrichshof (Friedrichsdorf) und einem Drittel der Herrschaft Maienfels
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Von 1483 an hatten sie auch das
Gut Lichtenberg (Lichtenburg), mit dem sie seit 1542 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert waren. Um 1628
war Ludwig von W. (Weyler) zu Liechtenburg (Liechtenberg) Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben. Ihre Güter fielen 1808 an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 537; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592,
594; Hölzle, Beiwort 57; Riedenauer 128; Hellstern 217; Stetten 33, 38, 184f.;
Schulz 273; Neumaier 72, 149f., 151.
Weitersheim (Reichsritter, Freiherren). 1802 war Franz Karl von W. Mitglied des Ortes Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben der Reichsritterschaft. 1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten W. zum Ritterkreis Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits 1839.
Weitingen (Reichsritter). Die W. gehörten bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil Neckar. Ab 1562 waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Weittershausen (Reichsritter). Von 1560 bis 1651 waren
die W. wegen Altburg und Weltenschwann (Weltenschwan) (16. Jh.-1619), Bromberg
(1500-1651), Freudental (1580-7) und Talheim (bis 1580) im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 273.
Welden (reichsritterschaftliche Herrschaft,
Freiherren, Reichsritter), Walden. Das wohl im 9. Jahrhundert durch Rodung
entstandene, 1156 genannte Dorf W. (Waeldiu) bei Augsburg war Lehen der Markgrafen
von Burgau an die Herren von W., die 1402 die Blutgerichtsbarkeit erlangten.
1597 verkauften sie die reichsritterschaftliche Herrschaft an die Grafen
Fugger. 1764 kam W. ganz an Österreich (Schwäbisch-Österreich), 1805/1806 an
Bayern. 1582 erwarben die W. das 778 erstmals erwähnte, über Staufer, die
Truchsessen von Waldburg und die Herren von Waldsee 1331 an Habsburg gelangte
Laupheim von den Ellerbach, die es 1362 (Pfand) bzw. 1407 (Lehen) von Habsburg
erhalten hatten. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. außer mit
Laupheim, mit den 1765 erworbenen und 1796 an den Freiherren Reuttner von Weyl
gelangten Teilen von Achstetten zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. Außerdem waren sie wegen des 1585 von den Hürnheim
erheirateten und 1764 an Oettingen verkauften Hochaltingen und wegen Eislingen
(Großeislingen) (1765-1776) von 1588 bis 1805 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Vielleicht
zählten die W. auch zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken. 1806 fiel W. an
Bayern. Laupheim kam an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529, 533; Wolff 509; Roth von Schreckenstein
2, 592; Hölzle, Beiwort 5, 59; Riedenauer 128; Schulz 273; Auch, J., Laupheim
1570-1870, 3./4. A. 1921; Schenk, G., Laupheim, 1976; Diemer, K., Laupheim,
1979.
Wellendingen (reichsritterschaftlicher Ort). Von 1264
bis 1299 sind Herren von W. bei Rottweil bezeugt. Unter der Oberherrschaft der
Grafschaft Hohenberg hatten 1384 die Pfuser, dann die Ifflinger, 1543 die
Gräter, die Stotzingen, 1548 die Humpiß von Waltrams den zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben zählenden Ort. 1806 kam er an
Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Humpiß von Waltrams zu W.
L.: Chronik von Wellendingen bei Rottweil, 1926.
Wellenstein (Reichsritter). Von 1718 bis etwa 1737
war Anton von W. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Welsberg, Welschberg zu Langenstein (Grafen, Reichsritter).
1752 zählten die Grafen W. mit der Herrschaft Langenstein zum (Kanton) Hegau
(bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 61 (Welsperg); Ruch Anhang 80; Götz, F./Beck, A., Schloss
und Herrschaft Langenstein im Hegau, 1972.
Wendler von Pregenrot, Wendler von Pregenroth
(Reichsritter). Von 1548 bis etwa 1623 waren die W. Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 216f.
Werdenstein (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die nach der Burg W. bei Sonthofen benannten, seit 1239
nachweisbaren Freiherren von W. zum (Kanton) Hegau bzw. (Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch Anhang 82.
Wernau, Werdenau (Reichsritter). Von 1548 bis
1696 waren die W. (bei Erbach an der Donau) Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Sie hatten seit 1400 etwa ein Drittel von Pfauhausen (bei Esslingen am Neckar)
erworben. 1696 kam bei ihrem Aussterben Pfauhausen an die Rotenhan in
Neuhausen, 1769 durch Verkauf an das Hochstift Speyer. Im Kanton Kocher war
1542 Wolf Heinrich von W. zu Bodelshofen Mitglied, 1578 Veit von W. zu Unterboihingen.
1599 erbte die Familie halb Donzdorf, 1639 erhielt sie das Würzburger Lehen
Eislingen (Großeislingen) und 1666 erwarb sie Steinbach. 1684 erlosch die im
Kanton Kocher immatrikulierte Linie. Im 17. Jahrhundert zählten die W. zum
Kanton Odenwald und vielleicht zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128; Hellstern 217; Schulz 273f; Reichardt, L., Ortsnamenbuch
des Alb-Donau-Kreises, 1986, 328
Werneck (Freiherren, Reichsritter). Seit 1805
zählten die Freiherren von W. mit dem halben, 1762 in weiblicher Erbfolge von
den Wöllwarth erlangten Neubronn zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Schulz 274.
Wertingen (reichsritterschaftliche Herrschaft).
Das 1208 als Wertung urkundlich greifbare W. an der Zusam gehörte den Staufern.
1269 gelangte es erbweise an die Wittelsbacher, welche die Truchsessen zu
Hohenreichen belehnten. Sie verkauften W. 1348 an die Augsburger Patrizier
Langenmantel, von denen es 1469 mit eigener Hochgerichtsbarkeit an die
Marschälle von Pappenheim zu Hohenreichen kam. Nach ihrem Erlöschen fielen W.
und Hohenreichen als reichsritterschaftliche Lehnsherrschaft im Kanton Donau
des Ritterkreises Schwaben an Bayern zurück.
1705 zog sie der Kaiser ans Reich, verlieh sie 1710 den Fürsten Lobkowitz, gab
sie aber 1714 wieder an Bayern.
L.: Wolff 509; Gerblinger, A., Geschichte der Stadt Wertingen, 1910.
Wessenberg (Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten
die Freiherren von W. mit Aulfingen zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee)
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 79.
Westernach (Freiherren, Reichsritter). Im 16. und
frühen 17. Jahrhundert waren W. im Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. zum (Kanton)
Hegau (bzw. Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Mit dem 1619 erworbenen
Kronburg waren sie im Kanton Donau immatrikuliert. Außerdem gehörten sie dem
Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau und wegen Bächingen von 1560 bis
1576 auch dem Kanton Kocher an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59; Ruch Anhang 82;
Hellstern 217; Riedenauer 128; Schulz 274.
Westerstetten (Reichsritter). Seit 1264 erscheinen
Herren von W., die vom 13. bis zum 15. Jahrhundert W. innehatten, sich im 14.
Jahrhundert in mehrere Linien teilten und unter anderem um Drackenstein,
Dunstelkingen, Dillingen und Ellwangen Güter erwarben. Von etwa 1562 (Ulrich
Dietdegen von W. zu Lautlingen und Margrethausen) bis etwa 1624 waren die W.
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben und von 1542 bis 1637 wegen
Ballhausen, Dunstelkingen und Katzenstein Mitglied des Kantons Kocher. 1637
starb die Familie aus. Das Dorf W. wurde 1432 vom Kloster Elchingen erworben
und fiel über ein Kondominat mit Ulm (bis 1773) 1803 an Bayern und 1810 an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hellstern 217; Schulz 274; Heisler, E., Westerstetten, Chronik eines Dorfes
der Ulmer Alb, 1974.
Widmann von Mühringen (Reichsritter). Von 1548
bis etwa 1614 (zuletzt Hans Christoff W.) waren die W. Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 217.
Wiederhold von Weidenhofen (Reichsritter). Von 1718
bis zu seinem Ausschluss 1740 (wegen unanständiger, schimpflicher und
pflichtwidriger Aufführung) war Carl W. zu Rietheim und Karpfen (Karpffen)
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 217.
Wimpfen (im Tal) (Ritterstift). Um 1790 zählte
das Ritterstift W. mit Finkenhof zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Winkelmann-Holzapfel 168.
Winzerhausen (reichsritterschaftliche Herrschaft). W. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Wittstadt genannt Hagenbach Wittstatt genannt
Hagenbach (Reichsritter). Von 1563 bis 1584 waren die zu Helfenberg begüterten
W. im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Im frühen 16. Jahrhundert gehörten sie den Kantonen Odenwald
und Rhön-Werra des Ritterkreises Franken an.
L.: Stieber, Schulz 274; Riedenauer 124; Neumaier 141.
Witzleben (Reichsritter). Von 1592 bis 1597 zählte
Beppo von W. zu Freudental zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Von 1592 bis 1633 wurden die W. wegen drei Vierteln Freudental
auch im Kanton Kocher geführt. Außerdem waren die W. im 16. Jahrhundert im
Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken, im 17. Jahrhundert im Kanton Baunach
und im 18. Jahrhundert im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert.
L.: Stieber; Hellstern 217; Schulz 274; Riedenauer 128.
Wobidezgi (Reichsritter). 1603 und 1604 war
Eberhardt von W. wegen des adligen Gutes Gärtringen Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 217.
Wollmershausen (Reichsritter), Wollmarshausen,
Wolmarshausen. Im 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Altmühl und zum
Kanton Odenwald (bis nach 1700) des Ritterkreises Franken. Von 1682 bis 1708
waren die W. wegen Bartholomä im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Stieber; Pfeiffer 211; Riedenauer 128; Stetten 33; Schulz 274; Rahrbach
302; Neumaier 72, 149f., 152, 156.
Wöllwarth, Woellwarth (Freiherren, Reichsritter).
Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. mit Essingen,
Fachsenfeld, Laubach, Lauterburg und Lautern zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und mit Polsingen zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken sowie mit anderen Gütern zeitweise zum Kanton
Baunach. 1805 gehörte Georg von W. dem Kanton Odenwald als Personalist an.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 62; Kollmer 366, 372, 382; Stetten 39; Riedenauer 128; Schulz 274;
Neumaier 75; Archiv der Freiherren von Woellwarth. Urkundenregesten 1359-1840,
bearb. v. Hofmann, N, 1991.
Wucherer von Huldenfeld (Reichsritter). Von 1732
bis 1749 war Heinrich Bernhard von W. als Personalist im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 274.
Wurmser von Vendenheim (Freiherren, Grafen,
Reichsritter). 1773 zählten die im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren
Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten Grafen W. mit dem 1612 erworbenen
Sundhausen und dem 1456 erworbenen Vendenheim zum Ritterkreis Unterelsass. Mit
Meißenheim (Meisenheim) waren sie außerdem Mitglied des Ortes (Bezirks) Ortenau
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben. Sie erloschen männlicherseits 1844 und weiblicherseits 1851.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 66, 67; Wolf, J.,
Familienarchiv v. Wurmser, Urkunden und Akten (Abt. B 23 und F 26) 1398-1843,
1988.
Wurster von Kreuzberg, Creuzberg, Kreutzberg
(Reichsritter). Die W. waren Mitglied des Ritterkreises
Schwaben. Außerdem gehörten sie im 18. Jahrhundert dem Kanton Altmühl
und dem Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Kollmer 312; Bechtolsheim 15, 21; Riedenauer 128.
Württemberg (Grafen, Herzogtum, Königreich, Land,
Landesteil). 1081/1083/1092 erscheint die neu errichtete Burg Wirtinisberc auf
dem Rotenberg zwischen Esslingen und Cannstatt im alten Stammesherzogtum
Schwaben. Nach ihr nannten sich (fränkische?, von dem salischen Herzog Konrad
von Kärnten abstammende?) Herren von W. (1081/1083 Konrad, 1089/1092 Conradus
de Wirtineberc), die seit 1135/1139 als Grafen (Grafschaft im Remstal)
auftraten, zunächst im mittleren Neckartal und Remstal begütert waren und -
vielleicht nach einer Unterbrechung um 1150 - zu Beginn des 13. Jahrhunderts
das ganze mittlere und untere Remstal mit Waiblingen und Schorndorf erlangt
hatten. Wichtigste Grundlagen der Herrschaftsbildung wurden Leibeigenschaft,
Mannsteuer, Ortsherrschaft und Steuer. Durch Heirat erwarben sie um 1245 von
den Markgrafen von Baden Stuttgart (stuot-gart), das im 14. Jahrhundert (1321)
Sitz des Hofes und Mittelpunkt der Grafschaft und ab 1482 offiziell Hauptstadt
und Residenzstadt wurde. Dazu kamen Zollrechte und Geleitsrechte an wichtigen
Straßen wie der Fernstraße von Speyer nach Ulm. Nach dem Untergang der Staufer
rissen sie Reichsgut im erheblichen Umfang an sich (Waiblingen). 1259 wurde
Graf Ulrich I. Marschall des Reiches über ganz Schwaben und kaufte die
Grafschaft Urach (Urach, Münsingen, Pfullingen, Nürtingen). Eberhard I. gewann
1298 die Landvogtei Schwaben und vergrößerte das Herrschaftsgebiet um fast die
Hälfte (Backnang, Calw [1308], Göppingen [1319], Hohenstaufen [1319],
Dornstetten [1320], Neuffen, Rosenfeld, Neuenbürg, Glemsgaugrafschaft mit
Hohenasperg). 1324/1325 kamen durch Kauf Reichenweier und Horburg im Elsass,
1330 Landvogtei Wimpfen, 1336 Markgröningen, 1339 Vaihingen, 1343 Tübingen mit
dem Reichsforst Schönbuch, die halbe Herrschaft Teck mit Kirchheim, Winnenden,
die Grafschaft Aichelberg, Grötzingen und 1381 von den Herzögen von Teck
(Verkauf der zweiten Hälfte) Kirchheim hinzu. Eberhard III. erhielt die
Herrschaft Schalksburg mit Balingen und Onstmettingen sowie dem Rest von
Bietigheim. Eberhard IV. erwarb durch Heirat 1397/1409 die Grafschaft
Mömpelgard (bis 1796/1802). 1420 umfasste W. als die größte Grafschaft des
Reiches nach einem Verzeichnis der württembergischen Lehen und Eigengüter als
Reichslehen die Grafschaft W. mit den Städten Stuttgart, Cannstatt (Canstatt,
Cannstadt), Leonberg, Waiblingen und Schorndorf, den Zoll zu Göppingen, die
Grafschaft Aichelberg mit der Stadt Weilheim und die Vogtei zu Jesingen, das
Herzogtum Teck mit den Städten und Schlössern Kirchheim, Gutenberg,
Wielandstein und Hahnenkamm, die Grafschaft Neuffen, die Grafschaft Urach mit
den Städten Urach, Wittlingen und Münsingen, die Pfalzgrafschaft Tübingen mit
den Städten Tübingen, Herrenberg, Böblingen, Sindelfingen und dem Forst
Schönbuch, die Grafschaft Calw mit Stadt Calw, Wildbad und Zavelstein, die
Grafschaft Vaihingen mit den Städten Vaihingen, Oberriexingen (Riexingen),
Horrheim und Hohenhaslach (Haslach), die Herrschaft Magenheim mit der Stadt
Brackenheim, die Stadt Markgröningen als ein Fahnlehen, die Grafschaft Asperg,
die Herrschaft Horburg und die Grafschaft Wickisau (Willisau) mit der Stadt
Reichenweier im Elsass, die auf der rechten Rheinseite oberhalb Breisach
gelegene Burgfeste Sponeck, die Herrschaft Waldhausen bei Welzheim, die
Herrschaft Nagold mit den Städten Nagold und Haiterbach (Haitersbach), die
Herrschaft Urslingen mit dem Städtchen Rosenfeld, zeitweise die Grafschaft
Sigmaringen mit der gleichnamigen Stadt und die Feste und die Hälfte von
Herrschaft und Stadt Hornberg. Eigengüter lagen zu Tuttlingen (Wittlingen), Nürtingen,
Grötzingen, Waldenbuch, Lichtenstein, Leofels, Schiltach, Dornhan, Fautsberg
(Vogtsberg), Großgartach und Kleingartach (Gartach), Güglingen, Lauffen
(Laufen), Backnang, Winnenden, Marbach, Göppingen, Schülzburg (Schilzburg),
Hundersingen, Sternenfels, Bilstein bei Reichenweier, Ramstein, Ebersberg,
Reichenberg, Waldenstein, Bittenfeld, Hoheneck, Schalksburg, Balingen,
Blankenhorn, Bietigheim, Blankenstein, halb Rechtenstein, Ingersheim, Ebingen,
Veringen, Achalm, Hohenstaufen, Lauterburg, Rosenstein, Gundelfingen, Oberndorf
und Wasseneck. Dazu kamen als Lehen von der Krone Böhmens: Burg und Stadt
Neuenbürg (Neuenburg), Burg und Stadt Beilstein, Lichtenberg und Großbottwar
(Bottwar) und als ein Lehen des Hochstifts Bamberg Dornstetten. 1441/1442 wurde
das damit bereits große, aber in sich noch recht uneinheitliche Land geteilt.
Ludwig I. begründete die Linie Urach, Ulrich V. die Linie Neuffen bzw.
Stuttgart (mit Nebenlinie Württemberg-Mömpelgard ab 1498, die 1593 die
Hauptlinie beerbte). 1471/1473 wurde der Erwerb der Grafschaft Sulz
abgeschlossen. 1482 stellte Eberhard V. im Bart von der Uracher Linie
(1450-1496), der Gründer der Universität Tübingen (1477), die Einheit des
Landes wieder her (Vertrag von Münsingen), erließ eine Landesordnung (1495) und
erreichte 1495 vom Kaiser für die größte Grafschaft des Reichs die Erhebung zum
Herzog und die Einordnung des Landes als Reichslehen, womit zugleich eine
Vereinheitlichung der unterschiedlichen Besitzrechte gegeben war. Nach seinem
Tode gewann zwar W. 1504 noch das Maulbronner Klostergut, die Reichsgrafschaft
Löwenstein und die Ämter Besigheim, Weinsberg, Neuenstadt, Möckmühl und
Heidenheim, doch erlangte der Landtag wachsenden Einfluss (1514), fiel W. wegen
der Annexion Reutlingens von 1520 bis 1534 überhaupt an das Reich (1520-1522)
bzw. Österreich und musste danach bis 1599 die Lehnshoheit Österreichs
(Reichsafterlehen) anerkennen. Um 1535 wurde die Reformation eingeführt, 1555
ein romanistisch geprägtes Landrecht erlassen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde
das zum schwäbischen Reichskreis zählende Land zweimal besetzt, verlor
(zeitweilig ein Drittel seines Gebiets und) zwei Drittel seiner ursprünglichen
450000 Einwohner und geriet danach in einen allgemeinen Niedergang. 1617 wurde
in eine Hauptlinie und die Nebenlinien Württemberg-Mömpelgard (bis 1723) und
Württemberg-Weiltingen (bis 1705) geteilt. 1649 spaltete sich
Württemberg-Neuenstadt, 1674 Württemberg-Winnental ab. Im 18. Jahrhundert
gelang die weitgehende Entmachtung des Landtags. 1733 übernahm die 1674
entstandene Nebenlinie Württemberg-Winnental die Nachfolge der ausgestorbenen
Hauptlinie. Territorial kamen Justingen (1751), Bönnigheim und Sterneck, sowie
die halbe Reichsgrafschaft Limpurg (nach 1781) hinzu, so dass das Land nunmehr
9400 Quadratkilometer mit 620000 Einwohnern umfasste. Wegen Untereisesheim war
der Herzog Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises
Schwaben, wegen weiterer Güter auch Mitglied des Kantons Odenwald des
Ritterkreises Franken. 1803 wurde der Herzog Kurfürst. Als Entschädigung für
den Verlust linksrheinischer Güter an Frankreich 1796/1801 (Mömpelgard, Gebiete
im Elsass [Horburg, Reichenweier], Freigrafschaft Burgund, 7 Quadratmeilen mit
14000 Einwohnern) bekam er 1803 durch § 6 des Reichsdeputationshauptschlusses
unter der Auflage verschiedener Renten die Propstei Ellwangen, die Abteien
Schöntal und Zwiefalten, fünf Klöster und Stifte (Comburg, Rottenmünster,
Heiligkreuztal, Oberstenfeld, Margarethausen) sowie die neun Reichsstädte
Reutlingen, Esslingen, Rottweil, Heilbronn, Giengen, Aalen, Weil der Stadt,
Schwäbisch Hall und Schwäbisch Gmünd nebst dem Dorf Dürrenmettstetten,
insgesamt 29 Quadratmeilen mit 120000 Einwohnern). Außerdem erhielt W. an
geistlichen Gütern: Im Jahre 1803 vier Klöster in Schwäbisch Gmünd, Kloster
Gotteszell, das Karmeliterkloster in Heilbronn und das Benediktinerinnenkloster
Mariaberg, drei Klöster in Rottweil und das Augustinerkloster in Weil der
Stadt. Im Jahre 1804 fielen das Kapuzinerkloster in Rottweil und 1805 die
Johanniterkommenden Affaltrach, Hemmendorf, Rottweil und Dätzingen und die
Deutschordenskommende Heilbronn an W. 1806 folgten die Deutschordenskommenden
Altshausen und Kapfenburg, das Kapuzinerkloster Bartenstein, das Bruderhaus in
Bernstein, das Dominikanerinnenkloster Binsdorf, das Chorherrenstift
Ehingen-Rottenburg, das Kollegiatstift und das Dominikanerinnenkloster in Horb,
die Dominikanerinnenklöster Kirchberg, Löwental (Löwenthal) bei Friedrichshafen
und Oberndorf, das Wilhemiten- bzw. Benediktinerkloster in Mengen, die Kapuzinerklöster
Michaelsberg (Michelsberg), Pfedelbach und Rottenburg, das Karmelitenkloster in
Rottenburg, die Franziskanerklöster Oeffingen und Waldsee, das
Benediktinerkloster Wiblingen und das Benediktinerinnenkloster Urspring. 1807
gelangte das Franziskanerinnenkloster Neuhausen, 1809 das gleiche Ordenskloster
in Schwäbisch Gmünd und Mergentheim, die Kapuzinerklöster in Mergentheim und
Wurmlingen an W. 1810 erhielt es die Kapuzinerklöster in Biberach, Schwäbisch
Gmünd und Weil der Stadt, das Klarissinnenkloster in Heilbronn und das
Franziskanerkloster Saulgau, 1811 die Kapuzinerklöster in Langenargen und
Neckarsulm und das Franziskanerinnenkloster in Wiesensteig und schließlich 1830
die Kapuzinerklöster in Ellwangen, Riedlingen und Wangen. Mit der Anlehnung an
Frankreich wurden 1805/1806 die Königswürde (30. 12. 1805), die
österreichischen Güter in Oberschwaben (Landvogtei mit Sitz in Altdorf) und
mehrere Grafschaften gewonnen. Der König trat dem Rheinbund bei und
verheiratete seine Tochter 1807 an Jerôme Bonaparte. 1809 erhielt er das
Deutschmeistergebiet von Mergentheim, 1810 Ulm und andere Reichsstädte, so dass
das Land nach verschiedenen Grenzausgleichsverträgen mit Baden, Bayern und
Hohenzollern-Hechingen (1806-1813) 19511 Quadratkilometer mit 1,1 Millionen
Einwohnern umfasste. Eine im März 1815 erlassene Verfassung scheiterte. 1816
trat der König dem Deutschen Bund bei. Sein Nachfolger gewährte am 25. 9. 1819
eine Verfassung. Durch Vereinbarung vom 25. 11. 1870 wurde der Beitritt zum
Deutschen Reich unter Wahrung von Sonderrechten für Post, Eisenbahn, Biersteuer
und Branntweinsteuer vorbereitet und bald vollzogen. Am 30. 11. 1918 legte der
König die Krone nieder (Erlöschen der Hauptlinie 1921). Am 26. 4./25. 9. 1919
trat eine neue Verfassung in Kraft. Im März 1933 übernahmen die
Nationalsozialisten die Regierung. Im September/Oktober 1945 wurde W. in die
Länder Württemberg-Hohenzollern (französische Besatzungszone) und
Württemberg-Baden (amerikanische Besatzungszone) aufgeteilt. Nach der
Volksabstimmung vom 9. 12. 1951 gingen beide Länder in Baden-Württemberg auf.
S. a. Neuwürttemberg.
L.: Wolff 159; Zeumer 553 II b 26; Wallner 684 SchwäbRK 1; Winkelmann-Holzapfel
169; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, II 78 (1450) F4, III 22
(1648) D4, III 38 (1789) C3; Riedenauer 129; Gönner, E./Zorn, W., Schwaben,
(in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 5, 168;
Sattler, C., Geschichte des Herzogtums Würtenberg unter der Regierung der
Graven und Herzöge, 1777; Stälin, C., Wirtembergische Geschichte, Bd. 1ff.
1841ff.; Die württembergischen Oberamtsbeschreibungen, 1844ff.;
Gaisberg-Schöckingen, F. v., Das Königshaus und der Adel von Württemberg, 1910;
Wirtembergisches Urkundenbuch, hg. v. königlichen Staatsarchiv in Stuttgart,
Bd. 1ff. 1849ff.; Stälin, P., Geschichte Wirtembergs, Bd. 1f. 1882ff.;
Württembergische Geschichtsquellen, hg. v. d. Komm. f. Landesgeschichte, Bd.
1ff. 1894ff.; Bibliographie der württembergischen Geschichte, hg. v. Heyd, W.,
Bd. 1ff. 1895ff.; Mock, A., Die Entstehung der Landeshoheit der Grafen von
Wirtemberg, 1927; Hertlein, F. u. a., Die Römer in Württemberg, Bd. 1ff.
1928ff.; Veeck, W., Die Alamannen in Württemberg, 1931; Weller, K., Die
Grafschaft Württemberg und das Reich bis zum Ende des 14. Jahrhunderts,
Württemberg. Vierteljahreshefte für Landesgeschichte 38 (1932); Hölzle, E.,
Württemberg im Zeitalter Napoleons, 1937; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am
Ende des alten Reichs, 1938; Bader, K., Der deutsche Südwesten, 2. unv. A.
1978; Dehlinger, A., Württembergs Staatswesen in seiner geschichtlichen
Entwicklung bis heute, Bd. 1f. 1950ff.; Deutsches Städtebuch, hg. v. Keyser,
E./Stoob, H., 1939-1974, Bd. 4 Teilbd. 2; Müller, E., Kleine Geschichte
Württembergs, 1963; Miller, M./Sauer, P., Die württembergische Geschichte. Von
der Reichsgründung bis heute, 1971; Jänichen, H./Schröder, K., 150 Jahre
amtliche Landesbeschreibung in Baden-Württemberg, Zs. für württemberg. LG. 38
(1974); Weller, K./Weller, A., Württembergische Geschichte im südwestdeutschen
Raum, 10. A. 1989; Philippe, R., Württemberg und der westfälische Friede, 1976;
Kann, J., The Making of a State: Württemberg 1593-1793, London 1984; Wicki, H.,
Das Königreich Württemberg im ersten Weltkrieg, 1984; 900 Jahre Haus
Württemberg, hg. v. Uhland, R., 3. A. 1985; Vann, J., Die Entwicklung eines
Staates, Württemberg 1593-1793 (Aus d. Engl. übers. v. Nicolai, K./Nicolai,
H.), 1986; Barth, C., Geschichte von Württemberg, 1986; Haas, E., Württemberg,
oh deine Herren! Ein Streifzug durch die württembergische Geschichte, 1986;
Buszello, H., Der Oberrhein in Geschichte und Gegenwart, Von der Römerzeit bis
zur Gründung des Landes Baden-Württemberg, 1986; Beiträge zur Geschichte der
Landkreise in Baden und Württemberg, hg. v. Landkreis Baden-Württemberg, 1987; Saurer,
P., Napoleons Adler über Württemberg, Baden und Hohenzollern, 1987; Gerner, J.,
Vorgeschichte und Entstehung der württembergischen Verfassung im Spiegel der
Quellen (1815-1819), 1989; Frey, S., Das württembergische Hofgericht
(1460-1618), 1989; Stievermann, D., Landesherrschaft und Klosterwesen im
spätmittelalterlichen Württemberg, 1989; Handbuch der baden-württembergischen
Geschichte, hg. v. d. Komm. f. geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg,
Bd. 1ff. 1990ff.; Holzgerlingen, 1995; Molitor, S., 1495: Württemberg wird
Herzogtum, 1995; Eberl, I., Württemberg, LexMA 9 1998, 375; Regesten zur
Geschichte von Württemberg 1325-1392, 1998; Repertorium der Policeyordnungen
der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3 1999; Schlinker, S.,
Fürstenamt und Rezeption, 1999, 182; Keitel, C., Herrschaft über Land und
Leute, 2000; Schnabel, T., Geschichte von Baden und Württemberg 1900-1952,
2001; Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten
1815-1933, bearb. v. Raberg, F., 2001; Württembergisches Klosterbuch, hg. v.
Zimmermann, W., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg.
v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 225, 909 (Württemberg mit Mömpelgard);
Württemberg 1797-1816/19, bearb. v. Paul, I., 2004; Hesse, C., Amtsträger der
Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005; Mann, B., Kleine Geschichte des
Königreichs Württemberg, 2006; Der württembergische Hof im 15. Jahrhundert, hg.
v. Rückert, P., 2006; Das Herzogtum Württemberg zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges
im Spiegel von Steuer- und Kriegsschadensberichten 1629-1655, hg. v. Hippel, W.
v., 2007; 1806 – Souveränität für Baden und Württemberg. Beginn der
Modernisierung?, hg. v. Schindling, A. u. a., 2007; Weber, R., Kleine
Geschichte der Länder Baden und Württemberg 1918-1945, 2008.
Yberg (Reichsritter). Um 1562 waren die Y.
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 217.
Zazenhausen (reichsritterschaftliche Herrschaft). Z. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Zilhart (Reichsritter). Von 1562 bis etwa 1623
(seit Anfang des 17. Jahrhunderts wegen der graneckischen Güter) waren die Z.
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. S. Züllenhard.
L.: Hellstern 217.
Zimmern (Freiherren, Grafen). Die um 1080
erstmals genannten Herren von Z. (Herrenzimmern) bei Rottweil bildeten um die
Burg Z. eine Herrschaft aus. Dazu erwarben sie nach Heirat (1319) 1354 von
einer Nebenlinie der Truchsessen von Waldburg die Herrschaft Messkirch, um
1400/1462 Wildenstein sowie 1462 von Habsburg Oberndorf als Pfand. 1538 wurden
sie zu Grafen erhoben. Die Grafen von Z., über deren ältere Geschichte die
Zimmerische Chronik des gelehrten Graf Froben Christoph (1519-1566) von
1564/1566 berichtet, gehörten dem schwäbischen Reichskreis sowie mit der 1581
erworbenen Herrschaft Schramberg dem Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben an, starben aber 1594 aus. Ihre Güter wurden von den Erben 1595
an die Stadt Rottweil verkauft. Messkirch kam über eine Schwester des letzten
Grafen an die Grafen von Helfenstein. Über Rottweil gelangten die Güter zuletzt
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hellstern 148; Franklin, O., Die freien Herren und Grafen von Zimmern,
1884; Jenny, B., Graf Froben Christoph von Zimmern, 1959; Kruse, H., Zimmern,
LexMA 9 1998, 616.
Zobel von Giebelstadt, Zobel zu Giebelstadt,
Zobel (Reichsritter). Im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts zählten die Z.
mit Teilen von Baiertal (Baierthal) bei Tauberbischofsheim, Teilen von Balbach,
Darstadt, Teilen von Giebelstadt, der Hälfte von Goßmannsdorf, Schloss und Gut
Guttenberg, Herchsheim, Messelhausen, Osthausen und Teilen von Segnitz,
Lipprichhausen (Lipprichshausen) und Teilen von Rütschdorf zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. Weiter waren sie anfangs in den Kantonen Altmühl und
Baunach sowie im frühen 18. Jahrhundert im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert.
Von 1717 bis 1727 gehörten sie wegen von den Thüngen ererbter Anteile an
Freudental und von 1727 bis 1770 als Personalisten dem Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben an. Messelhausen, Balbach und
Rütschdorf fielen 1808 an Baden, Giebelstadt an Würzburg und Lipprichshausen an
Bayern. S. Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Seyler 397; Roth von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 57;
Winkelmann-Holzapfel 171; Pfeiffer 210; Riedenauer 128; Stetten 33,38, 183,
186, 188; Schulz 274; Rahrbach 305; Neumaier 73, 149, 151f.
Zorn von Bulach (Freiherren, Reichsritter).
Die Z. sind eines der ältesten Adelsgeschlechter des Elsass. Im 18. Jahrhundert
und frühen 19. Jahrhundert zählten die Freiherren Z. zum Ort (Bezirk) Ortenau des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben (1802 Anton Joseph Z., Herr zu Grol [Groll]) sowie als bereits
im Stichjahr 1680 angesessene und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft
immatrikulierte Familie mit der Hälfte Enzheim, der Hälfte Gerstheim und
Osthausen zum Ritterkreis Unterelsass. S. Zorn.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 67; Neumaier 73.
Zotter von Berneck, Zott von Perneck
(Reichsritter). Von etwa 1581 bis 1587 war Gottfried Z., der um 1570 die
Herrschaft Schramberg hatte, Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 148, 218.
Züllenhard, Züllnhorst, Zyllnhard, Zillert, Zilhart
(Reichsritter). Vom frühen 16. Jahrhundert bis etwa 1650 und von etwa 1750 bis
ins frühe 19. Jahrhundert waren die Z. (Zyllnhardt) mit Teilen von Widdern
Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken. Außerdem zählten sie
zum Ritterkreis Rhein sowie wegen Gütern in Dürnau, Gammelshausen und Geradstetten
von 1542 bis 1687 zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwabensowie von 1562 bis etwa 1623 (seit desm Anfang des 17.
Jahrhunderts wegen der graneckischen Güter) zum Kanton
Neckar-Schwarzwald-Ortenau.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 537; Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle,
Beiwort 57; Winkelmann-Holzapfel 171; Riedenauer 128; Stetten 33, 38; Schulz
274; Neumaier 151 (Züllenhard zu Widdern).
Zweifel, Zweiffel (Reichsritter). Vom späteren
16. bis zum früheren 18. Jahrhundert zählten die Z. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. Von 1735 bis etwa 1747 waren die vorher zum Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein gehörigen Z. Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Stieber; Hellstern 218; Seyler 397; Riedenauer 128.
Zwierlein (Freiherren, Reichsritter). Die 1790 in
den Freiherrenstand erhobenen Z. zählten mit dem 1787 von den Hopffer
erworbenen sieben Zweiundreißigstel Unterriexingen zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 65.