Reichsritter in der deutschen Landesgeschichte (1749)
B) Die Kurfürstentümer, Reichsfürstenländer, Reichsstädte, Reichsritter und Reichsdörfer des Hochmittelalters und Spätmittelalters
IV. Die Reichsritter
Weniger bedeutsam waren gegenüber Kurfürsten, sonstigen Reichsfürsten und Reichsstädten die seit dem Spätmittelalter (1422, 1495) erkennbaren, seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, vor allem seit etwa 1540, deutlicher sichtbaren, zu einem großen Teil den Reichsdienstmannen entstammenden Reichsritter, denen allmählich die Errichtung einer eigenen Organisation neben der am Beginn der Neuzeit (1500 bzw. 1512) getroffenen Einteilung des Reiches in Reichskreise gelang. Innerhalb dieser umfasste der Ritterkreis Schwaben (schwäbischer Ritterkreis) mit Sitz in Ehingen die Kantone Donau (Ehingen), Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) mit Hegau bzw. Hegau-Bodensee (Radolfzell) und Allgäu bzw. Allgäu-Bodensee (Wangen), Neckar(-Schwarzwald, Ort Ortenau) bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau (Tübingen), Kocher (Esslingen) und Kraichgau (Heilbronn), der Ritterkreis Franken (fränkischer Ritterkreis) die Kantone Odenwald (Heilbronn, dann Kochendorf), Steigerwald (Erlangen), Gebirg (Bamberg), Altmühl (Wilhermsdorf), Baunach (Nürnberg) und Rhön-Werra (Schweinfurt) sowie der Ritterkreis Rhein (rheinischer Ritterkreis) (am Rheinstrom) die Kantone Oberrheinstrom (Mainz), Mittelrheinstrom (Friedberg) und Niederrheinstrom (Koblenz), neben denen sich auch die Ritter im Unterelsass und im Vogtland als zusammengehörig verstanden. Die nicht unbeträchtliche Bedeutung der Reichsritter lässt sich dabei daraus ersehen, dass in der erheblich fluktuierenden, literarisch noch nicht wirklich befriedigend aufgearbeiteten Reichsritterschaft, für die allein die Nennung der Familien schon über den allgemein bekannten Literaturstand hinausführt und die Aufführung aller territorialen Einheiten erstrebenswert erscheint, zum Jahre 1790 für Schwaben bzw. den schwäbischen Ritterkreis etwa 670 ritterschaftliche Territorien mit 140 Familien und 160000 Einwohnern sowie 70 Quadratmeilen, für Franken bzw. den fränkischen Ritterkreis etwa 700 ritterschaftliche Territorien mit 150 Familien und 200000 Einwohnern sowie 80 Quadratmeilen und für Rhein bzw. den rheinischen Ritterkreis etwa 360 ritterschaftliche Territorien mit 60 Familien und 90000 Einwohnern sowie 40 Quadratmeilen genannt werden, so dass auf der Grundlage dieser Zahlen insgesamt von etwa (1475 bis) 1730 Territorien mit etwa 450000 Einwohnern und knapp 200 Quadratmeilen Gebiet (nach anderer Schätzung: 200000 Einwohnern mit mehr als 100 Quadratmeilen) ausgegangen werden kann, die überwiegend erst 1805/1806 mediatisiert wurden. Sie alle bildeten trotz Fehlens der Reichsstandschaft eigene, dem Reich unmittelbar verbundene Herrschaftsgebiete, die - so unvollkommen dies auf der Grundlage der vorliegenden allgemeinen Literatur auch nur geschehen kann - es verdienen, in einer Übersicht über die deutschen Länder - sei es von territorialer Seite, sei es von personaler Seite her - aufgenommen zu werden.
36. (Schwäbische Prälaten) von: a) den Äbten und Prälaten von: 1. Salem, 2. Weingarten, 3. Ochsenhausen, 4. Elchingen, 5. Irsee, 6. Ursberg, 7. Kaisheim (1756), 8. Roggenburg, 9. Rot, 10. Weißenau, 11. Schussenried, 12. Marchtal (= Obermarchtal), 13. Petershausen, 14. Wettenhausen (1566, vorher Reichsritterschaft), 15. Zwiefalten (1749), 16. Gengenbach (1751), 17. Neresheim (1766), und b) den Äbtissinnen von: 18. Heggbach, 19. Gutenzell, 20. Rottenmünster, 21. Baindt, 22. Söflingen (1775) und 23. Sankt Jörgen zu Isny (1782)
Nicht in diese sechs bzw. zehn Reichskreise eingekreist waren: Königreich Böhmen, Markgrafentum Mähren, Markgrafentum Oberlausitz, Markgrafentum Niederlausitz, Herzogtum Schlesien preußischen und böhmischen Anteils, Grafschaft Glatz, Herrschaft Asch, Reichsstift Burtscheid, Propstei Cappenberg, Herrschaft Dreis, Herrschaft Dyck, Frauenstift Elten, Herrschaft Freudenberg (bzw. Freudenburg), Herrlichkeit Hörstgen nebst Rittersitz Frohnenburg (bzw. Frohnenbruch), Land Hadeln, Grafschaft Homburg, Herrschaft Jever, Herrschaft Kniphausen, Reichsherrschaft Landskron, Herrschaft Lebach, Reichsherrschaft Mechernich, Grafschaft Mömpelgard, Herrschaft Nalbach, Herrschaft Oberstein, Herrschaft Pyrmont, Herrschaft Rhade (bzw. Rath), Herrschaft Rheda, Herrschaft Richold, Herrschaft Saffenburg, Reichsherrschaft Schauen, Herrschaft Schaumburg, Herrschaft Schönau, Abtei Schönthal (bzw. Schöntal), Herrschaft Schwarzenholz, Herrschaft Stein, Herrschaft Wasserburg, Herrschaft Wildenberg (bzw. Wildenburg), Kirchspiel Winden, Herrschaft Wylre, Grafschaft Fagnolle (sowie die Reichsritter und die Reichsdörfer).
RRi = Reichsritter
rriBg = reichsritterschaftliche Burg
rriHt = reichsritterschaftliche Herrschaft
rriOrt = reichsritterschaftlicher Ort
RRischaft = Reichsritterschaft
Berner, H., Die Aufhebung des reichsritterschaftlichen Kantons Hegau-Radolfzell, (in) Aus Verfassungs- und Landesgeschichte, FS Mayer, T., 1954
Böhn, G., Inventar des Archivs der niederrheinischen Reichsritterschaft, 1971
Bundschuh, M., Versuch einer historisch-topographisch-statistischen Beschreibung der unmittelbaren freien Reichsritterschaft in Franken nach seinen sechs Orten, 1801, (in) Bundschuh, J., Geographisches, statistisches und topographisches Lexicon von Franken, Bd. 4
Clemm, L., Repertorium des hessischen Staatsarchivs Darmstadt, Abteilung oberrheinische Reichsritterschaft, Bd. 1f. 1973ff.
Danner, W., Die Reichsritterschaft im Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert, 1970/1
Eberbach, O., Die deutsche Reichsritterschaft in ihrer staatsrechtlich-politischen Entwicklung von den Anfängen bis zum Jahre 1422, 1912
Endres, R., Die Reichsritterschaft - Die voigtländische Ritterschaft, (in) Spindler, M., Handbuch der bayerischen Geschichte III 1, 1971
Gaisberg-Schöckingen, F. Frhr. v., Die Reichsritterschaft, (in) Herzog Karl Eugen von Württemberg und seine Zeit, Bd. 2, 1909
Höfler, C., Das älteste officielle Verzeichnis der fränkischen Reichsritterschaft von 1495, 1850
Kerner, J., Staatsrecht der unmittelbaren freyen Reichsritterschaft in Schwaben, Franken und am Rhein, 1786ff.
Knapp, T., Der schwäbische Adel und die Reichsritterschaft, (in) Württemberg. Vjh. N. F. 3 (1925)
Kollmer, G., Die schwäbische Reichsritterschaft zwischen westfälischem Frieden und Reichsdeputationshauptschluss. Untersuchung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Reichsritterschaft in den Ritterkantonen Neckar-Schwarzwald und Kocher, 1979
Körner, H., Der Kanton Rhön-Werra der fränkischen Reichsritterschaft (in) Land der offenen Fernen, hg. v. Sauer, H., 1976, 53ff.
Layer, A., Die Reichsritterschaft, (in) Spindler, M., Handbuch der bayerischen Geschichte III 2, 1972
Mader, J., Reichsritterschaftliches Magazin, Bd. 1ff. 1780ff. (1, 642, 2, 538, 714, 8, 670)
Mangold, G., Die ehemalige Reichsritterschaft in Baden vom Wiener Kongress bis zur Erteilung der Verfassung, ZGO 46 (1933
Meister, R., Nassau und die Reichsritterschaft vom Reichsdeputationshauptschluss bis zum Wiener Kongress (1803-1815), 1923
Moser, J., Beiträge zu reichsritterschaftlichen Sachen, 1775
Moser, J., Neueste Geschichte der Reichsritterschaft, 1775
Moser, J., Vermischte Nachrichten von reichsritterschaftlichen Sachen, Bd. 1 1772, 1ff., 194ff.
Müller, H., Der letzte Kampf der Reichsritterschaft um ihre Selbständigkeit, 1910
Neff, O., Die Reichsritterschaft in Schwaben, Franken und am Rhein von ihrem Entstehen bis zu ihrer Auflösung, (in) Winkopp, P., Der Rheinische Bund Bd. 5, 1806-1811
Neumaier, H., Daß wir kein anderes Haupt oder von Gott eingesetzte zeitliche Obrigkeit haben. Ort Odenwald der fränkischen Reichsritterschaft von den Anfängen bis zum Dreißgjährigen Krieg, 2005
Overmann, A., Die Reichsritterschaft im Unterelsass, ZGO N. F. 11 (1896), 12 (1897)
Pfaff, K., Die Verhandlungen des Herzogs Karl Eugen wegen und mit der Reichsritterschaft, Württemb. Jb. 1857
Pfeiffer, G., Studien zur Geschichte der fränkischen Reichsritterschaft, Jb. für. fränk. Landesforsch. 22 (1962), 173ff.
Press, V., Die Reichsritterschaft im Reich der frühen Neuzeit, Nassauische Annalen 87 (1976)
Rahrbach, A., Reichsritter in Mainfranken, 2003
Reichsritterschaftlicher Almanach aufs Jahr 1791, hg. v. Brandenstein,f. v., 1973
Reitzenstein, C. Frhr. v., Der reichsfreie Adel bei Auflösung des alten Deutschen Reiches, welcher bei der Reichsritterschaft zu Schwaben, Franken und am Rheinstrom immatrikuliert war, Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde 3 (1875)
Riedenauer, E., Kontinuität und Fluktuation in der fränkischen Reichsritterschaft, (in) Gesellschaft und Herrschaft. Eine Festgabe für Karl Bosl zum 60. Geburtstag, 1969, 87ff.
Roth von Schreckenstein, C. Frhr. v., Geschichte der ehemals freien Reichsritterschaft in Schwaben, Franken und am Rheinstrome, Bd. 1, 2 1859ff., 2. A. 1886
Ruch, F., Die Verfassung des Kantons Hegau-Allgäu-Bodensee der unmittelbaren freien Reichsritterschaft, Diss. jur. Mainz 1955
Rüdt v. Collenberg, K. Frhr., Die reichsunmittelbare freie Reichsritterschaft, Deutsches Adelsblatt 5 (1925)
Schepp, P., Die Reichsritterschaft, Deutsche Geschichtsblätter 14 (1913)
Schulz, T., Der Kanton Kocher der Schwäbischen Reichsritterschaft 1542-1805, 1986
Stendell, E., Die Familien der ehemaligen unmittelbaren Reichsritterschaft in Schwaben, Franken und am Rhein, Jber. d. Realschule Eschwege 1887, 1ff., 1901, 3ff.
Stetten, W. v., Die Rechtsstellung der unmittelbaren freien Reichsritterschaft, ihre Mediatisierung und ihre Stellung in den neuen Landen. Dargestellt am fränkischen Kanton Odenwald, 1973
Stetten-Buchenbach, L. Frhr. v., Vom Ende der Reichsritterschaft, Preußische Jahrbücher 113 (1903)
Svoboda, K., Aus der Verfassung des Kantons Kraichgau der unmittelbaren freien Reichsritterschaft in Schwaben unter besonderer Berücksichtigung des territorialen Elements, ZGO 116 (1968)
Ulrichs, C., Vom Lehnhof zur Reichsritterschaft. Strukturen des fränkischen Niederadels am Übergang vom späten Mittelalter zur frühen Neuzeit, 1997
Waechter, E. Frhr. v., Die letzten Jahre der deutschen Reichsritterschaft, Württemb. Vjh. N. F. 40 (1934)
Winkelmann-Holzapfel, B., Besitzungen und Organisation der Reichsritterschaft im hessischen Raum am Ende des alten Reiches, Hess. Jb. f. LG. 11 (1961)
Abenberg (Reichsritter).
Die A. zählten zu Beginn des 16. Jahrhunderts zu den Kantonen Altmühl und
Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122.
Abensberg und Traun (Grafen, Reichsritter), Abensperg-Traun. S. Traun.
L.: Ruch Anhang 82.
Abersfeld (Reichsritter).
Die A. zählten zu Beginn des 16. Jahrhunderts zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Absberg (Reichsritter).
Die Rodungsherrschaft der edelfreien Herren von A. bei Gunzenhausen erhielt
früh die Blutgerichtsbarkeit. Karl IV. gewährte den Herren das
Befestigungsrecht für den Hauptort, die Markgrafen von Brandenburg 1469 das
Vizeerbkämmereramt des Reiches. Vom 15. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts
zählten die A. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Bis etwa 1680
waren sie auch im Kanton Odenwald immatrikuliert. 1647 kam A. an den Deutschen
Orden, der nach langwierigem Rechtsstreit die Erben abfand. 1796 wurde die
Ordensherrschaft von Preußen mediatisiert und fiel 1806 an Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Wolff 113; Roth von Schreckenstein 2, 593;
Pfeiffer 197, 212; Riedenauer 122; Stetten 32; Rahrbach 1.
Abtsgmünd (reichsritterschaftliche
Herrschaft). A. mit Wöllstein zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben und kam an Ellwangen, über das es 1802/1803 an Württemberg und
1951/1952 zu Baden-Württemberg gelangte.
L.: Wolff 157.
Achberg (Herrschaft, reichsritterschaftliche
Herrschaft). Burg und Herrschaft A. südlich von Wangen werden erstmals 1194
genannt. Sie gelangten von den Herren von A. im 14. Jahrhundert an die
Truchsessen von Waldburg, 1335 an die Herren von Molpertshaus, die A. 1352
Habsburg zu Lehen auftrugen, 1412 an die Herren von Königsegg, 1530 erbweise an
die Herren von Sürgenstein (Syrg von Syrgenstein), 1691 als zum Kanton Hegau
des Ritterkreises Schwaben steuernd durch Verkauf von den Herren von
Sürgenstein (Syrg von Syrgenstein) an den Deutschen Orden (Landkomtur zu Altshausen),
1805/1806 an Bayern, dann durch die Rheinbundakte von 1806 an
Hohenzollern-Sigmaringen und mit diesem 1850 an Preußen. Bis 1854 war A. Sitz
eine Oberamtes. 1947 kam es zu Württemberg-Hohenzollern, 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 195; Eisele, F., Die ehemalige Herrschaft und jetzige Exklave
Achberg, 1922.
Adelmann von Adelmannsfelden (Reichsritter, Reichsfreiherren, Reichsgrafen).
Adelmannsfelden westlich von Ellwangen wird erstmals 1113 genannt. Seit dem
zweiten Jahrzehnt des 12. Jahrhunderts sind Herren (später Reichsministeriale)
von Adelmannsfelden nachgewiesen. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts gaben sie
die namengebende Burg auf und ließen sich seit 1385/1407 in Neubronn nieder.
Später wurden sie mit dem 1530 erworbenen Hohenstadt, dem im 15. Jahrhundert
erlangten Schechingen und den 1657 an die Lang verkauften Gütern Dewangen,
Reichenbach, Faulherrnhof und Rodamsdörfle Mitglied im Kanton Kocher der
schwäbischen Reichsritterschaft. 1680 wurden sie
in den Reichsfreiherrenstand, 1790 in den Reichsgrafenstand erhoben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61; Kollmer 375; Schulz
257.
Adelsheim (Freiherren, Reichsritter,
Herrschaft). A. bei Buchen westlich von Mergentheim war schon in fränkischer
Zeit besiedelt (799 genannt). Ortsherren waren seit Beginn des 14. Jahrhunderts
die Herren von A., denen auch Sennfeld bei Buchen zur Hälfte gehörte. 1347
wurde der Ort Stadt genannt und war Lehen Würzburgs. Stadtrechte wurden 1347
durch König Karl IV. verliehen. Von etwa 1550 bis um 1800 zählten die
ursprünglich wohl reichsministerialischen Freiherren von A. (mit der vor 1439
erworbenen Herrschaft A., einem Achtel Edelfingen, Binau am Neckar, Laudenberg,
Sennfeld, Volkshausen, drei Fünfteln Wachbach, Nassau bei Weikersheim, mit
einem Drittel Hachtel und zwei Dritteln Dörtel) zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts waren sie
auch im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert. 1806 gelangte A. an Baden. Wachbach
mit Hachtel und Dörtel fielen 1808 an Württemberg, Laudenberg, Volkshausen und
Sennfeld an Baden. S. Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511; Hölzle, Beiwort 55; Roth von Schreckenstein 2, 593;
Winkelmann-Holzapfel 141; Pfeiffer 197; Riedenauer 122; Stetten 32, 35, 184,
186; Rahrbach 3; Neumaier; Weiss, J., Regesten der Freiherrn von Adelsheim und
der Stadt Adelsheim, 1885;.Graef, G., Heimatbilder aus der Geschichte der Stadt
Adelsheim im badischen Frankenland, 1939; Ulrichs, C., Vom Lehnhof zur Reichsritterschaft, 1997, 209.
Adelshofen (Reichsritter).
Im 16./17. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 122; Bechtolsheim 14.
Adelstetten (reichsritterschaftliche Herrschaft). A. zählte zum Kanton Kocher und kam bei der Mediatisierung an Württemberg. S. Baden-Württemberg.
Adendorf (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Das vermutlich aus Reichsgut stammende A. südlich von Bonn wird
erstmals 893 unter den Gütern des Klosters Prüm erwähnt. Dessen Rechte nahmen
später vor allem die Grafen von Hochstaden war. Im 12. Jahrhundert hatte das
Domkapitel zu Trier den Hof Cumbe in A. inne. Lehnsträger waren zunächst die
von A., 1215 die von Tomburg. 1246 übertrug der letzte Graf von Hochstaden
seine Rechte an das Erzstift Köln. 1336 trugen die von Hüchelhoven den Hof
Cumbe von Trier zu Lehen. 1413 belehnte Trier Johann von Kempenich als
Nachfolger der Hüchelhoven, 1420 die Birgel (Bürgel), 1453 die Schöneck, danach
die Orsbeck. Bald nach 1453 ging das Lehnsrecht des Hofes Cumbe an die Abtei
Siegburg über. Im 16. Jahrhundert saßen die Freiherren von der Leyen in A. Nach
dem Anfall der Grafschaft Neuenahr an Jülich 1546 wurde A. Gericht innerhalb
Jülichs, doch tauschte der Kurfürst von der Pfalz als Herzog von Jülich 1659
das Gericht A. gegen den Anteil der von der Leyen an Landskron (Landskrone)
ein. Kaiser Leopold I. erhob A., das zum Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein steuerte, zur reichsunmittelbaren Herrschaft. 1815 kam A.
zu Preußen, 1946 zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 515.
Adler (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die A. mit Teilen von Sachsenflur zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Winkelmann-Holzapfel 141; Stetten 35; Riedenauer 122.
Ahrental (reichsritterschaftliche
Herrschaft), Ahrenthal. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts errichteten die Herren
von Sinzig auf Reichsgut die Burg A. südwestlich von Sinzig, nach der sie sich
benannten. Im 16. Jahrhundert gingen die Reichslehnrechte verloren. Die
Herrschaft kam im Erbgang an die Herren Wildberg (Wiltberg), an die Effern, an
die Freiherren von Meerscheid genannt Hillesheim und schließlich an die Grafen
von Spee (Spe). 1702 wurde die Herrschaft reichsritterschaftlich
(Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein). S. Rheinland-Pfalz.
L.: Bruchhäuser, K., Heimatbuch der Stadt Sinzig, 1953.
Ahrn?, Aren?, Arnim?, Arnsberg? (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die A. zum
Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. S. Arnim
L.: Riedenauer 122; Ulrichs, C., Vom Lehnhof zur Reichsritterschaft,
1997.
Aichinger (Reichsritter).
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zählten die A. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. S. Eichinger von Eichstamm
L.: Riedenauer 122.
Aicholzheim, Aichholzheim, Eicholzheim (Reichsritter). Um 1550 zählten die A. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 122; Neumaier.
Aisch (Reichsritter).
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts zählten die A. zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122.
Albersfeld? (Reichsritter).
Kanton Rhön-Werra, Ritterkreis Franken.
L.: Stieber.
Albertini (Reichsritter),
Albertini von Ichtratzheim. 1773 gehörten die bereits im Stichjahr 1680
angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten A. (A.
von Ichtratzheim) zum Ritterkreis Unterelsass. 1802 zählte Franz Reinhard
Hannibal A. Freiherr und Pannerherr von Ichtratzheim zum Ort Ortenau des
Kantons Neckar (Neckar-Schwarzwald-Ortenau) des Ritterkreises Schwaben. 1808
erloschen die A. von Ichtratzheim männlicherseits.
L.: Hölzle, Beiwort 66.
Albini (Reichsritter).
Im ausgehenden 18. Jahrhundert zählten die A. mit dem 1799 von Groschlag von
Dieburg erworbenen Messel zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Messel
fiel 1808 an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: Stetten 35, 187; Riedenauer 122.
Albrecht (Reichsritter).
Möglicherweise gehörten die A. im 17. und 18. Jahrhundert dem Kanton
Steigerwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Riedenauer 122.
Aldingen (reichsritterschaftliche
Herrschaft). A. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an
Württemberg. S. Baden-Württemberg.
L.: Stein, N./Theiner, E./Pfitzenmayer, H., Die Herren von Kaltental und die
reichsfreien Nothaft von Hohenberg, 1989.
Aletzheim (Reichsritter).
(Um 1550 zählten die A. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.) S.
Adelsheim
L.: Stetten 32; Riedenauer 122.
Allendorf (Ganerben, Reichsritter).
Mit Conrad von Allendorf erscheint 1174 ein im 13. und 14. Jahrhundert den
Grafen von Katzenelnbogen und im 13. Jahrhundert dem Erzstift Mainz verbundenes
Adelsgeschlecht, das von 1499 bis 1533 an der Ganerbschaft Mommenheim beteiligt
war, dann aber ausstarb. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Zimmermann 62; Riedenauer 122.
Altburg (reichsritterschaftliche Herrschaft). A. mit Weltenschwann bzw. Weltenschwan zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Altenheim (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Pfeiffer 210.
Altenmuhr (reichsritterschaftliche Herrschaft). Mure an der mittleren Altmühl wird 893 erstmals als vicus genannt. Seit 1169 sind dort Ministeriale des Hochstifts Eichstätt bezeugt. Seit 1383 gingen die zunehmend den Burggrafen von Nürnberg aufgetragenen Güter allmählich an die Lentersheim über. 1538 starben die Muhr (Mur) aus. Seitdem überwog die Oberlehnsherrlichkeit der Markgrafen von Ansbach. Seit 1752 hatten die Lentersheim die Güter als reichsritterschaftliche Mediatherrschaft. Mit dem Aussterben der Lentersheim fielen sie 1799 an die Hardenberg. S. Bayern.
Altmannshofen (Herrschaft, Reichsritter).
Nach dem 1188 erstmals belegten A. (Altmannishovin) an der Straße von Lindau
nach Memmingen nannten sich seit 1201 die von den von Lautrach stammenden
Herren von A., die das Marschallamt in Schwaben innehatten. Ihre Güter wurden
1478/1539 von den Herren von Landau erworben. 1601 kam die Herrschaft an die
Freiherren von Muggental, die seit 1662 an die Truchsessen von Waldburg-Zeil
verkauften. Die dem Ritterkanton Hegau-Bodensee-Allgäu (Hegau-Allgäu-Bodensee)
des Ritterkreises Schwaben steuerbare Herrschaft fiel 1806 an Württemberg und
damit das Gebiet 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Der Kreis Wangen, 1962.
Altmühl (Kanton bzw. Ritterkanton). A. ist ein
Kanton des Ritterkreises Franken der Reichsritterschaft,
der seinen Sitz in Wilhermsdorf hatte. Die Kantonskorporation war 1806
ebenfalls Mitglied des Kantons.
L.: Moser, Vermischte Nachrichten 194ff.; Mader 7, 645ff.; Wolff 513;
Riedenauer 116, 122ff.; Biedermann, J., Geschlechtsregister der
reichsfrey-unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken loeblichen Orts an der
Altmühl ., Neudruck 1987; Riedenauer, E., Die Dissidien des Ritterkantons
Altmühl 1758-1761. Eine Fallstudie zu Führungsstil und Verwaltung einer
adeligen Genossenschaft des alten Reichs, Jb. für fränkische Landesforschung 49
(1989).
Altschell (Reichsritter)
Um 1800 zählten die A. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Amerdingen, Ammerdingen (reichsritterschaftlicher
Ort). A. südlich von Nördlingen zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben. S. Bayern.
L.: Wolff 510.
Ammann von der Laufenbürg (Reichsritter), Ammann von der Laufenburg, Amann von
der Laufenbürg. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122.
Andlau (Grafen, Reichsritter).
A. im Elsass wird erstmals zum Jahre 900 genannt (Andelaha). 1150 wird ein Graf
Otto de Andelahe erwähnt. Zum Herrschaftsgebiet des edelfreien Geschlechts
gehörten das Andlautal sowie später auch Güter im Oberelsass. 1773 zählten die
bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der
Ritterschaft immatrikulierten A. zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 66.
Angeloch, Angelloch, Angelach (Reichsritter). Caspar von A. zu Malmßen (Malmsheim)
war 1581 Mitglied des schwäbischen Ritterkreises im Kanton Neckar. Im 18.
Jahrhundert zählten die A. zum Ritterkreis Rhein. Weiter war Dietrich von A.
1564-1567 Inhaber von Utzmemmingen im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Hellstern 200; Schulz 257.
Ansbach, Brandenburg-Ansbach (Fürstentum,
Markgrafschaft). A. wird erstmals zum Jahre 786 erwähnt (Onoldisbach). Das dort
um 748 gegründete Benediktinerkloster kam an das Hochstift Würzburg. 1228 gelangte
A. von den Herren von Dornberg, ehemaligen Untervögten der Staufer, an die
Grafen von Oettingen. Die Vogtei über Stadt und Stift A. kauften 1331 die
Grafen von Hohenzollern/Zollern, die seit 1192 Burggrafen von Nürnberg waren
und durch Beerbung der Grafen von Abenberg (um 1199/1200) und Andechs-Meranien
(1248) reiche Güter (Abenberg-Cadolzburg, Neustadt an der Aisch, Windsheim,
Creußen [1251 Lehen], Bayreuth [1260]) erlangt hatten. Sie erwarben außerdem
das Sechsämterland im Fichtelgebirge (1292 Arzberg), Kulmbach [1338, Erbe der
Grafen von Weimar-Orlamünde], Erlangen, Uffenheim, Crailsheim, Feuchtwangen,
Wassertrüdingen [1368], Gunzenhausen, Schwabach [1364] und das seit 1323 den
Vögten von Weida zugeordnete Gebiet um Hof [Kauf 1373]. 1385 wurde A. Residenz.
1398 wurde die Herrschaft in das Gebiet „ob dem Gebirg“ (Kulmbach, seit
1604/1662 Bayreuth) und „unter dem Gebirg“ (A.) geteilt. 1411/1415 ging nach
dem Erwerb der Markgrafschaft Brandenburg der Titel Markgrafschaft auch auf die
Fürstentümer Ansbach-Bayreuth über. Von 1415 bis 1440 und von 1470 bis 1486
bestand eine Personalunion mit Brandenburg. 1486 kam A. an Markgraf Friedrich
VII., Bayreuth an Sigmund, fiel aber 1495 (bis 1515) an A. 1525 zwang der
Markgraf Rothenburg zur Abgabe zahlreicher Dörfer. Seit 1521 wurde die
Reformation eingeführt. 1557 kam das Fürstentum Kulmbach wieder zu A. 1603
traten beim Aussterben der älteren Linie der fränkischen Hohenzollern zwei
märkische Hohenzollern die vertragliche Erbfolge in den beiden Markgrafschaften
an, wobei Markgraf Christian seine Residenz von der Plassenburg nach Bayreuth
verlegte. 1741 fiel die Grafschaft Sayn-Altenkirchen an A. Seit 1769 wurden
nach dem Aussterben der Bayreuther Linie A. und Bayreuth von der Ansbacher
Linie regiert. 1791 wurden die wegen einiger 1783 von den Hutten erworbener
Güter (Asbachhof, Gollachostheim teilweise und Pfahlenheim teilweise) auch zum
Kanton Odenwald sowie außerdem zu den Kantonen Altmühl und Steigerwald des
Ritterkreises Franken zählenden Lande (A. 68 Quadratmeilen mit 195000/200000
Einwohnern, Bayreuth 72 Quadratmeilen mit 186000/250000 Einwohnern) an Preußen
verkauft, das die Rechte der Reichsritterschaft,
des Deutschen Ordens und der Hochstifte Bamberg und Eichstätt in den
eingeschlossenen Gebieten aufhob und den Reichsstädten Windsheim, Weißenburg
und Nürnberg das Landgebiet entzog. Durch (den Schönbrunner) Vertrag kam A.
1805 an Bayern, Bayreuth (Tilsiter Frieden) 1807 an Frankreich, 1810 an Bayern,
Sayn-Altenkirchen 1802 an Nassau (Nassau-Usingen) und 1815 an Preußen
(Rheinprovinz) (sowie 1946 an Rheinland-Pfalz).
L.: Wolff 106; Zeumer 553 II b 14, 554 II b 63, 1; Riedenauer 128;
Winkelmann-Holzapfel, 141; Stetten 183; Die Territorien des Reichs 1, 10;
Meyer, C., Geschichte der Burggrafschaft Nürnberg und der späteren
Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth, 1908; Schwammberger, A., Die
Erwerbspolitik der Burggrafen von Nürnberg in Franken, 1930; Herding, O., Die
Ansbacher Oberämter und Hochgerichte im 18. Jahrhundert, Jb. für fränk.
Landesforschung 5 (1939); Bergler, K. A., Das markgräfliche Oberamt
Gunzenhausen. Ein Beitrag zur Entstehung der Territorialhoheit im südlichen
Franken, Diss. phil Erlangen 1951; Hauck, K., J. Vetter (1681-1745). Der
Schöpfer der ersten Ansbachischen Oberamtsbeschreibungen und Landkarten, Jb.
für fränk. Landesforschung 12 (1953); Franken hg. v. Scherzer, C., 1959ff.;
Endres, R., Ansbach-Bayreuth, (in) Handbuch der bayerischen Geschichte, hg. v.
Spindler, M., Bd. 3,1 3. A. 1997; Foerster, R., Herrschaftsverständnis und
Regierungsstruktur in Brandenburg-Ansbach 1648-1703, 1975; Schuhmann, G., Die
Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, 1980; Seyboth, R., Die Markgraftümer
Ansbach und Kulmbach unter der Regierung Markgraf Friedrichs des Älteren
(1486-1515), 1985; Geschichte und ausführliche Beschreibung der
markgräflich-brandenburgischen Haupt- und Residenzstadt Anspach, hg. v.
Fischer, J., 1986; Schmid, A., Fränkisches Adelskloster – staufische
Territorialstadt – hohenzollersche Residenz, Jb. f. fränk. Landesforschung 59
(1999), 23; Nolte, C., Familie, Hof und Herrschaft, 2004; Jehle, M., Ansbach.
Die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das
Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach,
2009
Ansbach (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 122; Neumaier 72.
Anweil (Reichsritter).
Von 1548 bis 1663 waren die A. Mitglied des Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 200.
Appold (Reichsritter).
Die Familie A. zählte im 18. Jahrhundert wegen Trendel zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 122.
Arenfels, Ahrenfels (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Die Burg A. am rechten Rheinufer gegenüber von Sinzig wurde
1258/1259 Sitz der Linie Isenburg-Arenfels in der Vogtei Hönningen. Nach dem
Aussterben der Linie (1371) erwarb das Erzstift Trier als Lehnsherr Burg und
Herrschaft von den beiden Schwiegersöhnen des letzten Herren (Graf Wilhelm von
Wied und Salentin von Isenburg). 1504 kamen Burg und Herrschaft wieder an
Isenburg (Isenburg-Grenzau). 1664 zog Trier A. nach dem Aussterben der Grafen
von Isenburg-Grenzau als heimgefallenes Lehen ein und gab es 1670 an die von
der Leyen als Unterherrschaft aus. A. steuerte zum Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. 1815 kam A. zu Preußen, 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 515.
Arnim (Reichsritter).
Seit dem frühen 16. Jahrhundert zählten die A. (Ahrn) zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. S. Ahrn.
L.: Stieber; Riedenauer 122; Ulrichs 209.
Arnstein (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122, Rahrbach 5.
Artner (Reichsritter).
Im frühen 18. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122.
Arz (Freiherren, Reichsritter,
Personalisten). Von 1718 bis 1737 waren die Freiherren von A., die einem
altadligen Tiroler Geschlecht entstammten, als Personalisten Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 200.
Aschbach (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122.
Aschhausen (Reichsritter).
Vom 16. bis 17. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Odenwald des Ritterkreis
Franken. Von etwa 1600 bis um 1648 waren sie mit Steinbach ob Zeil auch im
Kanton Steigerwald immatrikuliert. A. kam 1671 als heimgefallenes Lehen des
Erzstifts Mainz durch Kauf an das Kloster Schöntal, 1803 an Württemberg und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 210; Bechtolsheim 17,
193; Stetten 32; Riedenauer 122; Rahrbach, A., Reichsritter
in Mainfranken, 2003, 6; Neumaier 72;
Attems (Reichsgrafen, Reichsritter).
Von 1753 bis 1805 waren die Reichsgrafen von A. mit dem 1790 an die Wächter
verkauften Rittergut Hirrlingen und dem 1789 an die Raßler von Gamerschwang verkauften
Bieringen am Neckar Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 200; Kollmer 375.
Auer von Aue, Auer von Au (Reichsritter). Die zum Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken zählenden A. (zu Gebersdorf) erloschen um die Mitte des 17.
Jahrhunderts.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 122.
Auer von Herrenkirchen (Reichsritter), Auer von Hirnkirchen. Von etwa 1680 bis
etwa 1780 zählten die A. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Auerbach (Reichsritter).
Im ausgehenden 17. Jahrhundert zählten die A. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122; Neumaier 161.
Auerochs (Reichsritter).
Bis etwa 1750 zählten die A. zum Kanton Rhön-Werra (A. von Oepfershausen) des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 350; Riedenauer 122.
Aufhausen (reichsritterschaftliche
Herrschaft). A. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an
Oettingen.
L.: Wolff 177.
Aufseß (Freiherren, Reichsritter),
Aufsess. 1114 erscheinen erstmals edelfreie Herren von A. bei Ebermannstadt in
Oberfranken. Um 1550 gehörten die Freiherren von A. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Daneben waren sie seit dem frühen 16. Jahrhundert (mit
Königsfeld, Freienfels, Weiher [Weyher], Neidenstein, Kainach, Stechendorf,
Truppach, Mengersdorf und Obernsees) Mitglied im Kanton Gebirg des Ritterkreis
Franken. Außerdem gehörten sie am Ende des 18. Jahrhunderts dem Kanton Baunach
an. S. Bayern.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 197, 210; Riedenauer 122;
Stetten 32; Rahrbach 8; Neumaier 31.
Aulenbach (Reichsritter),
Kottwitz von Aulenbach. Um 1550 zählten die A. (Kottwitz von Aulenbach) zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Kottwitz von A.
L.: Stetten 32; Neumaier 150.
Aura (reichsritterschaftliche
Herrschaft). A. nördlich von Rieneck zählte zum Kanton Rhön und Werra des
Ritterkreises Franken. S. Bayern.
L.: Wolff 100, 513.
Aurach (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die A. (zu Pyrbaum) zum Kanton Steigerwald
sowie zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122.
Auritz (Freiherren, Reichsritter),
Eichler von Auritz. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von A. mit
Dennenlohe, Oberschwaningen, Obersteinbach, Roßbach, Stubach und
Markttaschendorf zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. S. Bayern,
Eichler von Auritz
L.: Genealogischer Kalender 1753, 541.
Autenried (Reichsritter).
Um 1790 zählten die A. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Autenried (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Das 1368 erstmals urkundlich erwähnte A. (zum Personennamen Uto)
an der Kötz bzw. am Kötzbach bei Günzburg war innerhalb der Markgrafschaft
Burgau Mittelpunkt einer vom Hochstift Augsburg lehnbaren Herrschaft, zu der
noch Oxenbronn und Anhofen gehörten. Sie kam von den Ministerialen von Utenried
(A.) an die Herren von Bühel (Bühl) (1368), 1509 an die Rechberg, 1599 an das
Hochstift Augsburg, 1649 an den Generalwachtmeister von Lapière, 1684 an den
mit der Witwe Lapières verheirateten Josef Anton Lasser von der Halden, 1798 an
die Lassberg und 1805 an die Reck. 1806 fiel sie an Bayern.
L.: Wolff 157.
Auwach (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die A. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594.
Ayrer zu Rosstal (Reichsritter).
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zählten die A. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Babenhausen (Reichsritter).
(Im 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.) S. Bobenhausen
L.: Stetten 32; Riedenauer 122; Neumaier 72.
Bach (Reichsritter).
Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts zählten die B. zum Kanton Steigerwald und
bis zum Ende des 17. Jahrhunderts zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122.
Bacharat (Reichsritter).
Vielleicht zählten im frühen 16. Jahrhundert die B. zu den Reichsrittern in Franken.
L.: Riedenauer 122.
Bächingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). B. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam 1806 an Bayern.
Bachstein (Reichsritter).
Vielleicht zählten im frühen 16. Jahrhundert die B. zu den Reichsrittern in Franken.
L.: Riedenauer 122.
Backmeister (Reichsritter).
Johann von B. war 1708-1711 als Personalist Mitglied im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 257.
Baden (Markgrafschaft, Kurfürstentum,
Großherzogtum, Land, Landesteil, Residenz). Das römische Aquae Aureliae
(220/221 Civitas Aurelia Aquensis) im Oostal wurde im 3. Jahrhundert von den
Alemannen zerstört. Erst 987 erscheint dann wieder ein B., das zum
Stammesherzogtum Schwaben gehört. Die Familie der Markgrafen von B. wird
erkennbar mit Markgraf Hermann (1040-1074), einem Sohn Herzog Bertholds I. von
Zähringen und einem Enkel Herzog Hermanns IV. von Schwaben, eines nahen
Verwandten der Salier. Seine Güter im Nordschwarzwald hat er offenbar als Erbe
der Grafen von Calw erlangt. Der Markgrafentitel leitet sich von der Mark Verona
des Herzogtums Kärnten ab, in der Hermann I. vor 1072 als Markgraf erscheint.
Nach der von Markgraf Hermann I. erheirateten Burg B. (Baden-Baden) nannte sich
erstmals 1112 unter Fortführung des Markgrafentitels Hermanns gleichnamiger
Sohn Hermann II. (†1130). Er hatte die Grafschaften im Breisgau und in der
Ortenau inne und erlangte durch Heirat Güter um Backnang (um 1100). Sein Sohn
Hermann III. war vermutlich mit einer Tochter König Konrads III. verheiratet
und erlangte 1153 das ehemalige Königsgut Besigheim. Hermann V. erbte 1219
Pforzheim und erwarb Durlach und Ettlingen sowie Pfandschaften über Lauffen,
Sinsheim und Eppingen. Mit dem Aussterben der Staufer (um 1254) rückte die
Familie im heutigen Mittelbaden in deren Stellung ein, die auf Lehnsgut des
Klosters Weißenburg im Elsass beruhte. Die Güter der 1190 von der Hauptlinie
der Markgrafen von B. (mit der Ortenau um Offenburg) abgespalteten Linie der
Markgrafen von Hachberg (Hochberg im Breisgau) und ihrer 1297 gebildeten
Nebenlinie Sausenberg kamen 1415 durch Kauf (Hachberg) bzw. 1503 durch Erbrecht
(Sausenberg) wieder an die Hauptlinie zurück, die zudem im 14. und 15.
Jahrhundert weitere Güter gewann (Sponheim, Lahr und Mahlberg [Lahr-Mahlberg]
zur Hälfte, 1387 die Grafschaft Eberstein zur Hälfte), im Raum um Stuttgart (u.
a. 1504/1595 Besigheim, Mundelsheim) aber den Grafen von Württemberg weichen
musste, so dass B. ein fast ausschließlich oberrheinisches Herrschaftsgebiet
wurde, das hinter Habsburg und Württemberg zurückstand. 1515 erhielt Bernhard
III. von B. die luxemburgischen und sponheimischen Güter (Baden-Baden), Ernst
die breisgauischen Güter (Hachberg bzw. Hochberg, Sausenberg, Rötteln,
Badenweiler, sog. Markgräflerland [Baden-Durlach]) und Philipp die restlichen
Güter. Dazu kamen 1535 aus dem Anteil Philipps Stadt und Schloss Baden, das
Gebiet südlich des Flusses Alb, die Herrschaft Beinheim und die Vogtei über
Herrenalb und Frauenalb für Bernhard III. sowie Pforzheim, Durlach, Altensteig,
Liebenzell und das Gebiet nördlich der Alb für Ernst, so dass sich (von
1515/1535 bis 1771) eine obere Markgrafschaft Baden-Baden und eine untere
Markgrafschaft Baden-Durlach (Residenz in Pforzheim, seit 1724 in Karlsruhe)
gegenüberstanden. Baden-Durlach wurde 1556 evangelisch, Baden-Baden nach 1555 (später
aber rekatholisiert). Von 1594 bis 1622 besetzte Baden-Durlach Baden-Baden.
Baden-Durlach trat zwecks Aufbringung der bei der Besetzung entstandenen Kosten
Besigheim, Mundelsheim, Altensteig und Liebenzell an Württemberg ab, erwarb
aber Malsch und Langensteinbach. Von 1635 bis 1648 kam Baden-Durlach
vorübergehend an Baden-Baden. 1654 erließ Baden-Durlach ein Landrecht und eine
Landesordnung. 1666/1667 erwarb Baden-Baden Teile der Grafschaft Eberstein.
1771 beerbte Baden-Durlach, das sich zum Musterstaat des aufgeklärten
Absolutismus entwickelt hatte, Baden-Baden. Um 1785 umfasste B. - das um 1780
mit Argenschwang und einem Teil Weilers auch Mitglied des Kantons
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein und außerdem des Kantons Odenwald des
Ritterkreises Franken war - 3500/3600 Quadratkilometer mit etwa 174000/190000
Einwohnern. 1796 verlor es seine linksrheinischen Gebiete an Frankreich (Amt
Rhodt bei Landau [Baden-Durlach], Herrschaft Beinheim im Unterelsass, Amt
Gräfenstein bei Pirmasens, Herrschaften Hesperingen und Rodemachern in
Luxemburg und Teile der Grafschaft Sponheim im Hunsrück). Um 1800 umfasste B.
ein Gebiet von 27 Quadratmeilen. Am 25. 2. 1803 wurde B. durch § 5 des
Reichsdeputationshauptschlusses zum Kurfürstentum erhoben und durch die rechtsrheinischen
Teile der Pfalz (Heidelberg, Mannheim, Ladenburg, Bretten) und die Hochstifte
Konstanz, Basel (teilweise), Straßburg (teilweise), Speyer (teilweise), die
hanau-lichtenbergischen bzw. hessen-darmstädtischen Ämter Lichtenau und
Willstätt, die nassau-usingische Herrschaft Lahr, die Reichsabteien
Petershausen, Gengenbach, Odenheim und Salem (ohne Ostrach), die Reichsstädte
Offenburg, Pfullendorf, Gengenbach, Biberach (1806 an Württemberg), Zell am
Harmersbach, Überlingen, Wimpfen (später an Hessen), das Reichstal Harmersbach
und die Klöster Schwarzach, Frauenalb, Allerheiligen, Lichtental,
Ettenheimmünster, Öhningen und Reichenau sowie kleinere Güter entschädigt,
wodurch sich sein Umfang auf 7200 Quadratkilometer mit 445000 Einwohnern
vermehrte (Februar-Mai 1803 13 Organisationsedikte Johann Niklas Friedrich
Brauers). 1805 erwarb es vom Herzog von Modena/Österreich den größten Teil des
Breisgaues, die Ortenau, die Baar mit Villingen, die Stadt Konstanz und die
Kommende Mainau des Deutschen Ordens mit insgesamt 2530 Quadratkilometern und
160000 Einwohnern. Durch den Beitritt zum Rheinbund 1806 wurde es Großherzogtum
und erhielt die Fürstentümer Fürstenberg, Leiningen, Krautheim
(Salm-Krautheim), die Landgrafschaft Klettgau, die Reichsgrafschaft Bonndorf,
das Johanniterpriorat Heitersheim, die südlich des Mains gelegenen Teile der
Fürstentümer Wertheim und die eingeschlossenen Güter der Reichsritterschaft. 1806 wurden einige
Gebietsänderungen mit Württemberg vereinbart. 1810 erhielt B. die seit 1805 württembergische
Landgrafschaft Nellenburg und obere Grafschaft Hohenberg gegen Randgebiete im
Schwarzwald (an Württemberg) und Amorbach (an Hessen-Darmstadt). Damit umfasste
es etwa 15000 Quadratkilometer mit ungefähr 975000 Einwohnern. Zum 1. 1. 1810
übernahm B. den Code Napoléon in der Form des Badischen Landrechts, der die
Geltung des baden-badischen Landrechts von 1588, des baden-durlachischen
Landrechts von 1654, des kurpfälzischen Landrechts von 1610, der Solmser
Gerichts- und Landesordnung von 1571, des Mainzer Landrechts von 1755,
zahlreicher vorderösterreichischer Verordnungen und der Statuten Gengenbachs,
Offenburgs, Pfullendorfs, Überlingens und Zells am Harmersbach auf seinem
Gebiet beendete. 1818 erhielt es eine Verfassung (konstitutionelle Monarchie).
Zugleich musste es an Bayern das Amt Steinfeld (bis 1810 Rothenfels
[Rotenfels]) im Mainkreis und Tauberkreis und Teile Leiningens abtreten,
erhielt aber von Österreich das Fürstentum von der Leyen. 1819 konnte es die
Herrschaft Geroldseck (Hohengeroldseck) erwerben. 1830 wurde der Abkömmling
Leopold des Großherzogs Karl Friedrich von B. mit Luise Geyer von Geyersberg
(seit 1796 Reichsgräfin von Hochberg) Großherzog in B., das allmählich zum
liberalen „Musterländle“ wurde. 1870 trat B. in den Norddeutschen Bund bzw. das
Deutsche Reich ein. Am 22. 11. 1918 dankte Großherzog Friedrich II. ab. Im März
1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Regierung. 1945 wurde B. in das
amerikanisch besetzte Nordbaden (wie Nordwürttemberg Teil Württemberg-Badens) mit
Stuttgart als Hauptstadt und das französisch besetzte Südbaden (B.) mit
Freiburg als Hauptstadt geteilt, 1951/1952 ging es im neuen Baden-Württemberg
auf.
L.: Wolff 163; Winkelmann-Holzapfel 141; Riedenauer 128; Die Territorien des
Reichs 5, 124; Beschreibung des Oberamtes Besigheim, hg. v. kgl. stat.-top.
Bureau, 1853, Neudruck 1962; Heyck, E., Geschichte der Herzöge von Zähringen,
1891; Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg, bearb. v. Fester,
R./Witte, H., 1892ff.; Fester, R., Markgraf Bernhard I. und die Anfänge des
badischen Territorialstaates, 1896; Krieger, A., Topographisches Wörterbuch des
Großherzogtums Baden, 1903-1905; Curtaz, L., Die Autonomie der
standesherrlichen Familien Badens in ihrer geschichtlichen Entwicklung und nach
geltendem Recht, Diss. jur. Heidelberg 1908; Gothein, E., Die badischen
Markgrafschaften im 16. Jahrhundert, 1910; Krieger, A., Badische Geschichte,
1921; Lautenschlager, F./Schulz, W., Bibliographie der badischen Geschichte,
Bd. 1ff. 1929ff.; Gärtner, K., Heimatatlas der Südwestmark Baden, 1937; Hölzle,
E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Baden im 19. und
20. Jahrhundert, 1948; Haebler, R., Badische Geschichte. Die alemannischen und
pfälzisch-fränkischen Landschaften am Oberrhein in ihrer politischen,
wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung, 1951, Neudruck 1987; Arndt, E.,
Vom markgräflichen Patrimonialstaat zum großherzoglichen Verfassungsstaat
Baden, ZGO N.F. 62 (1953); Merkel, R., Studien zur Territorialgeschichte der
badischen Markgrafschaft in der Zeit vom Interregnum bis zum Tode Markgraf
Bernhards I. (1250-1431), Diss. phil. Freiburg 1953; Sütterlin, B., Geschichte
Badens, 1967, 2. A. 1968; Jänichen, H./Schröder, K., 150 Jahre amtliche
Landesbeschreibung in Baden-Württemberg, Zeitschrift für württembergische
Landesgeschichte 33 (1974); Straub, A., Das badische Oberland im 18.
Jahrhundert, 1977; Stiefel, K., Baden 1648-1952, Bd. 1, 2 1978; Wunder, G., Zur
Geschichte der älteren Markgrafen von Baden, Württembergisch-Franken 1978, 13ff.;
Schwarzmaier, H., Baden, LexMA 1 1980, 1337f.; Das Großherzogtum Baden zwischen
Revolution und Restauration 1849-1851, hg. v. Real, W., 1983; Das Land
Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden, hg. v. der
staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1983; Müller, H., Das
Großherzogtum Baden und die deutsche Zolleinigung 1819-1835/36, 1984; Sauer,
P., Napoleons Adler über Württemberg, Baden und Hohenzollern, 1987; Wunder, G.,
Die ältesten Markgrafen von Baden, ZGO 135 (1987); Schwarzmaier, H., Von der
Fürsten Tailung. Die Entstehung der Unteilbarkeit fürstlicher Territorien und
die badischen Teilungen des 15. und 16. Jahrhunderts, Bll. f. dt. LG. 126
(1990), 161ff.; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, hg. v. d.
Komm. f. geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Bd. 1ff. 1990ff.;
Hug, W., Geschichte Badens, 1992; Schmid, K., Baden-Baden und die Anfänge der
Markgrafen von Baden, ZGO 140 (1992), 1; Eibach, J., Der Staat vor Ort, 1994;
Furtwängler, M., Die Standesherren in Baden, 1996; Repertorium der
Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 3
1999; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 208; Schnabel, T.
Geschichte von Baden und Württemberg 1900-1952, 2001; … so geht hervor’ ein
neue Zeit, hg. v. Kohnle, A. u. a, 2003; Andermann, K., Die Markgrafen von
Baden und der Adel im südlichen Ufgau und in der nördlichen Ortenau, ZGO 151
(2003), 93; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v.
Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 37, 748; Engehausen, F., Kleine Geschichte
des Großherzogtums Baden 1806-1918, 2005; Schwarzmaier, H., Baden, 2005;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 500, 2, 41; Kohnle, A., Kleine
Geschichte der Markgrafschaft Baden, 2006; Die Protokolle der Regierung von
Baden, Bd. 1 bearb. v. Hochstuhl, K., 2006; 1806 – Souveränität für Baden und
Württemberg. Beginn der Modernisierung?, hg. v. Schindling, A. u. a., 2007;
Weber-Krebs, F., Die Markgrafen von Baden im Herzogtum Luxemburg (1487-1797),
2007; Laufs, A., Das Eigentum an badischen Kulturgütern aus der Zeit der
Monarchie, 2008; Weber, R., Kleine Geschichte der Länder Baden und Württemberg
1918-1945, 2008.
Baiershofen (reichsritterschaftliche Herrschaft). B. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam vor der Mediatisierung an Ellwangen.
Baldeck (Reichsritter).
Von 1542-1565 waren die in Magolsheim begüterten B. Mitglied des Kantons Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 257.
Baldesheim (Reichsritter).
Um 1550 zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32.
Ballmertshofen (reichsritterschaftliche Herrschaft). B. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Thurn und Taxis. S. Baden-Württemberg
Baltzhofen (Reichsritter).
Bis 1550 zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 122; Neumaier 73.
Bargau (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Das erstmals 1326 erwähnte B. (Bargen) bei Schwäbisch-Gmünd ist vielleicht
ursprünglich ellwangisches, dann hohenlohisches Lehen der Herren von Rechberg,
die 1393 die Herrschaft zu eigen erwarben und 1544 an die Reichsstadt
Schwäbisch Gmünd verkauften. Mit ihr kam B. 1802/1803 an Württemberg und damit
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 88; Schulz 275; Seehofer, J., Bargau in Geschichte und
Gegenwart, 1953.
Barille (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die B. mit einem Anteil an den Rittergütern Gündringen
und Dürrenhardt (Durrenhardt), den sie zwischen 1753 und 1759 an die Eck und
Hungersbach verkauften, zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 200; Kollmer 375.
Bartenau? (Reichsritter).
Kanton Odenwald, Ritterkreis Franken, später von Stetten.
L.: Stieber.
Bartenstein (Reichsritter).
1743-1805 waren Angehörige der B. als Personalisten im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 257.
Bartholomä (reichsritterschaftlicher
Ort). Das bis zum Ende des Mittelalters Laubenhart genannte Dorf B. östlich von
Schwäbisch Gmünd gehörte bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts zur Herrschaft
Lauterburg. Es zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S.
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510.
Bastheim (Reichsritter).
Seit 1185 erscheint das Geschlecht der B. bei Mellrichstadt. Sie trugen das
Schloss als Lehen des Hochstifts Würzburg. Vom 16. bis zum ausgehenden 18.
Jahrhundert gehörte die Familie der B. mit B. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. Außerdem war sie anscheinend von etwa 1600 bis etwa 1750
im Kanton Steigerwald immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 350; Riedenauer 122;
Winkelmann-Holzapfel 141; Bechtolsheim 14; Rahrbach 10.
Bauer von Eiseneck, Baur von Eiseneck (Reichsritter). Im 17. Jahrhundert zählten die B. zu
den Kantonen Odenwald (, Gebirg?) und Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Bauer von Heppenstein (Reichsritter). Um 1806 zählten die B. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Baunach (Kanton, Ritterkanton). Der Kanton B.
war eine Untergliederung des Ritterkreises Franken der Reichsritterschaft
mit Sitz in Nürnberg. Der Kanton war um 1800 selbst Mitglied der Kantone
Steigerwald und B. des Ritterkreises Franken. Das Archiv ist anscheinend
spurlos verrschwunden.
L.: Wolff 513; Riedenauer 116, 122ff.¸ Sörgel, P., Der Ritterkanton an der
Baunach in den Hassbergen, 1982.
Baunach (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Baunach im Ritterkreis
Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122.
Baur (Reichsritter) s. Bauer
Bautz zu Öden und Willenbach (Reichsritter) s. Capler von Oedheim genannt Bautz,
Cappler von Oedheim
L.: Stetten 32; Riedenauer 122.
Bayersdorf, Baiersdorf (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die Baiersdorf zum Kanton Gebirg im
Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122.
Beauveau-Craon (Reichsritter,
Reichsfürst). Von 1721/1722 bis 1728/1743 zählte der lothringische Marquis von
B. mit dem um 1720 von den Closen erworbenen Rittergut Mühlhausen am Neckar,
das 1728 von den Palm gekauft wurde, zum Kanton Kocher im Ritterkreis Schwaben.
L.: Kollmer 375; Schulz 257; Klein 178.
Bebenburg? (Reichsritter).
Kanton Rhön-Werra, Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Rahrbach 12.
Bebendorf (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis
Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122.
Beberlohe (Reichsritter).
Die B. gehörten vielleicht zum Kanton Altmühl des Ritterkeises Franken. S.
Dietenhofen.
L.: Stieber.
Beck (Reichsritter).
Von etwa 1650 bis etwa 1750 zählten die von dem B. zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Beckers zu Westerstetten (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren B. mit einem Zehntel der um 1700 erworbenen Ganerbschaft
Bechtolsheim zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein sowie von 1743
bis 1776 Heinrich Anton von B. zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
1742 wurde die Familie in den Reichsgrafenstand erhoben.
L.: Zimmermann 63; Winkelmann-Holzapfel 141f.; Schulz 258.
Behaim, Behem (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken. S. Estenfeld genannt B.
L.: Seyler 351; Riedenauer 122.
Behaim von Schwarzbach (Reichsritter). Um 1806 zählten die B. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Behr (Reichsritter).
Im ausgehenden 18. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Behr von Behrental (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die B. zu Ehningen (Ehringen) zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 201.
Beier von Boppard (Reichsritter).
Von 1234 bis 1236 war Conrad Beyer Reichsschultheiß der Reichsstadt Boppard.
1331 bestellte der Erzbischof von Trier die Beier, die verschiedentlich auch
den Bischofsthron zu Metz einnahmen, zu erblichen Burggrafen des zu Boppard
gelegenen sog. Königshauses. 1464 gewann die jüngere Linie über weibliche
Erbfolge Anteile an der Ganerbschaft Schornsheim, die sie bis zu ihrem
Aussterben 1507 behielt. Im 18. Jahrhundert zählten die B. zum Ritterkreis
Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Zimmermann 64.
Bellersheim (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die B. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594.
Bemelberg, Bemmelberg, Bömelburg (Reichsritter, Freiherren). Die B. zählten (1569-1661 wegen
Hohenburg im Kanton Kocher und noch im 18. Jahrhundert wegen dem 1594
erworbenen Erolzheim im Kanton Donau) zum Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Schulz 258, Hölzle, Beiwort 58.
Bentzel zu Sternau (Freiherren, Reichsritter, Reichsgrafen). Das angeblich
schwedische, nach dem Dreißigjährigen Krieg in die Dienste des Erzstifts Mainz
getretene katholische Adelsgeschlecht der B. wurde 1732 in den rittermäßigen
Adelsstand aufgenommen und 1746 mit dem Beinamen Sternau in den Reichsfreiherrenstand
erhoben. Seit 1743 war die Familie dem Kanton Mittelrheinstrom des
Ritterkreises Rhein inkorporiert. 1790 gewann sie den Reichsgrafenstand. 1793
wurde Johann Baptist Graf B. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben, 1797 sein Vetter
Christian Joseph Graf B. Beide waren noch 1805 als Personalisten
Kantonsmitglieder.
L.: Hellstern 201.
Benzenau? (Reichsritter).
Kanton Rhön-Werra, Ritterkreis Franken.
L.: Stieber.
Berg? (Reichsritter).
Kanton Rhön-Werra, Ritterkreis Franken.
L.: Stieber.
Berga (Reichsritter).
Die B. zählten im 18. Jahrhundert mit Zwernberg (Zwerenberg) zum Kanton Altmühl
des Ritterkreises Franken.
L.: Hölzle, Beiwort 55; Riedenauer 122.
Berger (Reichsritter).
Von 1721 bis 1772 zählten Angehörige der B. zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Schulz 258.
Bering (Reichsritter).
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zählten die B. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken und zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 122.
Berkheim, Berckheim (Freiherren, Reichsritter). 1773 zählten die bereits im Stichjahr
1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten
Freiherren von B. mit dem halben Jebsheim zum Ritterkreis Unterelsass. Mit
einem Sechstel Allmannsweier und sieben Zwölftel Wittenweier waren sie Mitglied
im Bezirk (Kanton) Ortenau bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (1802 Christian
Ludwig B., Karl Christian B.).
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 65, 66, 68.
Berlepsch (Reichsritter).
1369 erbauten die von ihrer Stammburg Barlissen vertriebenen B. die Burg B.
nördlich der Werra und trugen sie den Landgrafen von Hessen, deren Erbkämmerer
sie wurden, zu Lehen auf. 1399 kam die Burg an Hessen, 1461 aber gegen Burg
Sensenstein wieder an die B. Bis etwa 1760 gehörte die Familie zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 351; Riedenauer 122; Rahrbach 15.
Berlichingen (Herren, Freiherren, Reichsritter). Den 1212 erstmals sicher nachweisbaren
Herren von B. und dem 1176 gegründeten Kloster Schöntal gehörte der halbe Ort
B., bei dem um 800 das Kloster Lorsch begütert war. Sie spalteten sich in zahlreiche
Linien auf (u. a. Berlichingen-Rossach) und sind vor allem Lehensmannen der
Bischöfe von Würzburg. Ihr bekanntester Vertreter ist Götz von B. (1480-1562),
der Ritter mit der eisernen Hand. Bis zum Ende des Reiches gehörten die B. mit
fünf Zwölftel von Baum-Erlenbach, halb B. (zur Hälfte Deutscher Orden), Teilen
von Hengstfeld, Hettigenbeuren (Hettingbeuren), Jagsthausen mit Olnhausen,
Rossach und Unterkessach, Korb mit Hagenbach, Merchingen mit Hüngheim,
Möglingen, Neunstetten, Dippach bzw. Diebach (Diesbach) und Gülthof Illesheim,
Teilen von Walkershofen und halb Bieringen zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Von 1569 bis 1617 mit Filseck und später mit dem 1617
erworbenen Rechenberg zählten die B. zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
und waren darüber hinaus vor und nach 1700 auch im Kanton Rhön-Werra sowie im
Kanton Baunach des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Ihre Güter im Kanton
Odenwald fielen 1808 an Bayern, Hettigenbeuren (Hettingbeuren), Neunstetten und
Hüngheim an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 537; Stieber; Seyler 351; Roth von
Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 55, 61; Pfeiffer 210;
Winkelmann-Holzapfel 142; Riedenauer 122; Stetten 23, 32, 35, 184, 186; Schulz 258;
Rahrbach 17; Neumaier 72ff.: Archiv der Freiherren von Berlichingen
Jagsthausen, hg. v. Kraus, D., 1999; Archiv der Freiherren von Berlingen zu
Jagsthausen.Akten und Amtsbücher (1244-)1462-1985, hg. v. Fieg, O., 2012
Berlichingen-Rossach (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die B. mit Illesheim, das 1808 an Bayern fiel, zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Die seit 1815 gräfliche Linie
erlosch 1924.
L.: Stetten 183.
Berlin von Waldershub (Reichsritter).
Im frühen 17. Jahrhundert waren die B. im Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken immatrikuliert.
L.: Riedenauer 122.
Bernegger (Reichsritter),
Berneker. Von etwa 1730 (Kauf von Vestenbergsgreuth) bis vor 1768 (Verkauf an
die Holzschuher von Aspach und Harrlach) zählten die B. zum Kanton Steigerwald
des Ritterkreises Franken. S. Bayern.
L.: Bechtolsheim 14 u. Anm. 760; Riedenauer 122.
Bernerdin (Reichsritter).
Von 1645 bis 1782 zählten die B. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben, von
1656 bis 1673 und von 1743 bis 1773 wegen Plüderhausen bzw. Adelmannsfelden zum
Kanton Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 201; Schulz 258.
Bernhausen (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert gehörten die Freiherren von B. mit Herrlingen samt
Klingenstein zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben, von 1542-1569 mit
Katzenstein, Dunstelkingen, Bittenfeld und Buchenbach zum Kanton Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 58; Schulz 258.
Bernheim (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. Bis etwa 1650 waren sie wegen Steinsdorf (Steindorf) im Kanton
Steigerwald immatrikuliert. Außerdem gehörten sie wahrscheinlich dem Kanton
Altmühl an.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Bechtolsheim
2, 13, 18; Stetten 32; Riedenauer 122.
Bernhold von Eschau (Reichsritter).
Im 17. Jahrhundert waren die Bernhold. (B.) Mitglieder des Kantons Odenwald des
Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert zählten die B. zum Ritterkreis Rhein.
1773 gehörten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern
bei der Ritterschaft immatrikulierten B. zum Ritterkreis Unterelsass. Sie
erloschen in männlicher Linie 1775, in weiblicher Linie 1816.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 122; Neumaier 75.
Bernlohe (Reichsritter).
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zählten die B. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken und zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 122.
Bernstein (Reichsritter).
Von etwa 1650 bis etwa 1700 zählten die B. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 351; Riedenauer 122.
Beroldingen (Freiherren, Grafen, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren,
seit 1800 Grafen von B. mit Beerenberg (Berenberg), Gündelhart, Wildtal und
Teilen von Umkirch zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. Wegen des 1778
durch Heirat erworbenen Horn waren sie 1790-1805 auch im Kanton Kocher
immatrikuliert. Im Kanton Neckar waren sie nach dem Erwerb der Rittergüter
Graneck, Frideck (Friedeck) und Niedereschach seit 1692 Mitglied. Niedereschach
wurde 1737 an die Reichsstadt Rottweil, Graneck und Frideck (Friedeck) 1756 an
die von Tessin verkauft. B. fiel 1806 an Württemberg, das es 1810 an Baden
abtrat. S. Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 60, 61; Ruch 82, Anhang 77, 78, 79; Hellstern 201; Kollmer 375; Schulz
258.
Berstett (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit
ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten Freiherren von B. mit fünf
Sechsteln Berstett, einem Sechstel Hipsheim und Olwisheim zum Ritterkreis
Unterelsass. Wegen eines Drittels Schmieheim waren sie auch Mitglied des
Bezirks (Kantons) Ortenau des Kantons Neckar des Ritterkreises Schwaben (1802
Wilhelm Ludwig B., Christian Jakob B.). Sie erloschen männlicherseits 1893,
weiblicherseits 1970.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 65, 66.
Bertram (Reichsritter).
Von etwa 1650 bis etwa 1720 zählten die B. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Bertrand (Reichsritter).
Seit 1710/1711 waren die B. wegen Dürnau Mitglied im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben. Später gehörten sie ihm als Personalisten an.
L.: Schulz 258.
Bertremoville (Reichsritter).
Im frühen 18. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 122.
Besserer (Reichsritter).
1628/1629 zählten die B. wegen Schnaitheim zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Schulz 258.
Betringen (Reichsritter).
Im frühen 17. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 122.
Bettendorf, Bettendorff (Freiherren, Reichsritter). Ab etwa 1650 zählten die Freiherren von
B. mit dem 1702 erworbenen Gissigheim, dem 1694 erworbenen Obereubigheim und
Untereubigheim zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Mit Falkenstein
und Niederhofheim waren sie Mitglied des Kantons Mittelrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. 1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen
und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten, männlicherseits
1942 erloschenen B. zum Ritterkreis Unterelsass (Elsass). Gissigheim fiel 1808
an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 547; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593;
Hölzle, Beiwort 55; Winkelmann-Holzapfel 142; Stetten 35, 186; Riedenauer 122;
Rahrbach 19; Neumaier 39, 55, 162.
Bettenhausen (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Beulwitz, Beulbitz (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert gehörten die B. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken
und zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Pfeiffer 208, 209; Riedenauer 122.
Biberern, Biberen, Bieberehren (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die
B. zum Kanton Steigerwald und zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Stetten 32; Riedenauer 122; Rahrbach 26.
Bibergau, Biebergau (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert waren die B. im Kanton Steigerwald im Ritterkreis
Franken immatrikuliert.
L.: Stieber; Riedenauer 122.
.Bibra (Freiherren, reichsritterschaftliche
Herrschaft). Aus der Ministerialität des Klosters Hersfeld erwuchs das nach B.
südlich von Meiningen benannte Adelsgeschlecht der B. Es nahm eine bedeutsame
Stellung zwischen den Grafen von Henneberg und dem Hochstift Würzburg, das 1343
die teilweise Lehnshoheit über das Schloss B. gewann, ein. Vom 16. bis zum 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von B. mit Gleimershausen, Irmelshausen und
Aubstadt bzw. Aubstatt (Austatt) zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
Mit Schwebheim und Adelsdorf waren sie im Kanton Steigerwald (ab etwa 1610)
immatrikuliert, außerdem in den Kantonen Gebirg (um 1750), Altmühl und Baunach.
1803 kam B. zu Bayern, 1806 zum Großherzogtum Würzburg und 1808 zu
Sachsen-Meiningen. S. Thüringen.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 539, 540, 541; Stieber; Wolff 513; Roth von
Schreckenstein 2, 593; Seyler 351-353; Bibra, W. v., Geschichte des Hauses
Bibra, Bd. 1ff. 1879ff.; Winkelmann-Holzapfel 142; Pfeiffer 198, 212;
Bechtolsheim 12, 17, 63; Riedenauer 122; Rahrbach 20.
Bibrach (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken. S. Schenk von Bibert?
L.: Riedenauer 122.
Bicken (Reichsritter).
Nach dem 1218 erstmals erwähnten B. im Aartal östlich von Herborn nannten sich
Edelherren von B. 1352 wurde Burg B. zerstört. Die Edelherren zogen sich nach
Wolkersdorf in Hessen zurück. 1664 wurde die Familie reichsunmittelbar. Im 18.
Jahrhundert zählten die B. zum Ritterkreis Rhein. Außerdem waren sie um 1700 im
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 122; Neumaier 162.
Bickenbach (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Bidembach von Treuenfels (Reichsritter).
Von 1647 bis 1747 zählten die aus Grünberg in Hessen stammenden, als Folge der
Schlacht bei Lauffen vom 13. 5. 1534 aus dem Dienst in Hessen in den Dienst in
Württemberg übergetretenen und in hohe Ämter aufgestiegenen, 1646 das Rittergut
Ossweil/Oßweil erwerbenden, 1654 in den Reichsadel erhobenen protestantischen
B. (erster Jurist Johannes B. geb. um 1561, 1652-1681 Ehningen) wegen eines Drittels
von Ossweil/Oßweil zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. 1748 wurden
die Güter an Württemberg verkauft.
L.: Schulz 258; Kümmerle, J., Luthertum, humanistische Bildung und
württembergischer Territorialstaat, 2008.
Binningen (reichsritterschaftlicher
Ort). B. westlich von Singen ist seit dem 6. Jahrhundert alemannisch besiedelt.
Bis 1623 erwarben die Herren von Hornstein die auf dem Hohenstoffeln
errichteten Burgen. Das 1706 erbaute Schloss B. diente den Freiherren von
Hornstein-Hohenstoffeln-Binningen als Sitz. S. Baden, Baden-Württemberg.
L.: Ruch 18 Anm. 2; Hornstein-Grüningen, E. Frhr. v., Die von Hornstein und von
Hertenstein, 1911.
Birckenwald (Reichsritter) s. Birkenwald
Birkenfels, Birckenfels (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken. S. a. Zollner von B.
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 122.
Birkenwald, Birckenwald (Reichsritter). 1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten B. (des Stammes Dupré de Dortal) zum Ritterkreis Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits 1783.
Birkig (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 122.
Bischofsheim (Reichsritter).
Vielleicht zählten die B. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122.
Bischofsheim, Neckarbischofsheim (reichsritterschaftlicher Ort). B. (Neckarbischofsheim)
südöstlich von Waibstadt zählte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises
Schwaben. S. Baden (Neckarbischofsheim), Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510.
Bissingen-Nippenburg (Reichsgrafen, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Grafen von B. mit der 1789 vom Jesuitenorden erworbenen
Herrschaft Dotternhausen und Roßwangen bzw. Rosswangen zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 201; Archiv
der Grafen von Bissingen und Nippenburg Hohenstein, bearb. v. König, J., 2004.
Blankenfels (Reichsritter) s. Plankenfels
Blarer von Wartensee (Reichsritter).
1602 wurden die B. wegen Unterböbingen (bis 1652) Mitglied im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben. Von 1628 bis 1705 waren die B. in Baiershofen und
Treppach begütert.
L.: Schulz 258.
Bletz von Rotenstein (Reichsritter).
(Die B. bzw. die Pletz von Rotenstein zählten von 1548 bis 1789 mit Gut Eckhof
(bis 1736), dem halben Gut Hausen ob Rottweil (bis 1768), einem Viertel von Wendelsheim
und einigen Gütern zu Villingen zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 210; Kollmer 380.
Blittersdorff (Reichsritter) s. Plittersdorf, Plittersdorff
Blumegg (reichsritterschaftliche
Herrschaft). B. nördlich von Stühlingen zählte zum Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Wolff 509.
Blümlein (Reichsritter).
Vielleicht zählten die B. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122.
Bobenhausen (Reichsritter).
Bis etwa 1700 zählten die B. (oder Babenhausen) zum Kanton Odenwald im
Ritterkreis Franken. Im 18. Jahrhundert waren sie mit Obbach und Ruppertshain
(Rupertsheim) im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538; Stieber; Seyler 353;
Winkelmann-Holzapfel 143; Stetten 32; Riedenauer 122; Rahrbach 27; Ulrich 209;
Neumaier 75, 146, 162, 197.
Bock (Reichsritter).
1783-1805 war Johann Nikolaus Stephan von B. Personalist im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 259.
Bock von Gerstheim, Bock von Bläsheim,
Gerstheim, Obenheim (Freiherren, Reichsritter).
Bis zu ihrem Aussterben 1791 (bzw. weiblicherseits 1792) zählten die bereits im
Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft
immatrikulierten Freiherren B. mit halb Gerstheim und einem Viertel Obenheim
zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 532; Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle,
Beiwort 66.
Böcklin von Böcklinsau (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren B. mit einem Drittel Allmannsweier, einem Viertel Kehl-Dorf
(Kehldorf), dem 1442 erworbenen Rust und einem Sechstel Wittenweier zum Bezirk
(Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben (1802 Franz Friedrich Siegmund August B. [Herr zu Rust,
Kehl - bzw. Kehl-Dorf -, Allmannsweier und Wittenweier], Franz Karl Johann
Siegmund B., Friedrich Wilhelm Karl Leopold B.). Mit dem 1411 erworbenen
Bischheim, dem halben Obenheim und dem halben Wibolsheim waren sie Mitglied des
Ritterkreises Unterelsaß, mit Helfenberg 1645-1685 Mitglied im Kanton Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592, 595; Hölzle, Beiwort 65, 66; Schulz 259.
Bode (Reichsritter).
1726-1746 waren Angehörige der Familie B. Personalisten im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 259.
Bodeck (Reichsritter).
Um 1806 zählten die B. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593; Riedenauer 122.
Bodeck von Ellgau, Bodeck und Ellgau (Reichsritter). 1802 zählte Freiherr Franz Ludwig von B. zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. 1773 gehörten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten B. zum Ritterkreis Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits 1907.
Bodenlaube (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Bödigheim, Bödikeim, Bödigkheim (Reichsritter). B. bei Buchen erscheint um 1100 in den
Händen des Klosters Amorbach. Dieses gab 1286 an Wiprecht Rüdt ein Felsplateau
zur Errichtung einer Burg ab. Um 1550 zählten die B. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. 1806 kam B. an Baden und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg. S. Vorburger zu B., Rüdt von Collenberg.
L.: Stetten 32; Riedenauer 122; Ulrichs 209; Neumaier 75.
Bodman, Bodmann (reichsritterschaftlicher
Ort, reichsritterschaftliche Herrschaft,
Freiherren, Reichsritter). Die Familie der
Freiherren von B., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft Sankt
Jörgenschild in Schwaben, Teil Hegau und am Bodensee war, ist seit dem 15.
Jahrhundert in die Linie B. zu Bodman (Bodman, Espasingen, Wahlwies, Kargegg,
Mooshof, 1786 Kauf Liggeringens, 1790 Kauf der Herrschaft Schlatt, davon
Bodman, Espasingen und Wahlwies im 17. Jh. an die Linie B. zu Kargegg) und die
Linie B. zu Möggingen (1752 mit Möggingen, Liggeringen, Güttingen und Wiechs,
Aufspaltung in die Zweige B. zu Güttingen, B. zu Möggingen, B. zu
Wiechs).geteilt. Der Ort Bodman und die Familie B. zählten zum Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee (Hegau) des Ritterkreises Schwaben. 1806 fielen die Güter
an Württemberg, das sie 1810 an Baden abtrat, über das sie 1951/1952 an
Baden-Württemberg gelangten.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 530; Wolff 509; Roth von Schreckenstein 2,
592; Ruch, Anhang 3, 79; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St. Jörgenschild
in Schwaben, 1941, 34; Flohrschütz, G., Zur ältesten Geschichte der Herren von
Bodmann, Diss. phil. München 1951; Danner, W., Studien zur Sozialgeschichte
einer Reichsritterschaft in den Jahren der
Mediatisierung. Entwicklung der politischen und wirtschaftlichen Stellung der
Reichsfreiherren von und zu Bodmann 1795-1815, (in) Hegau 17/18 (1972/1973),
91ff.; Bodman. Dorf, Kaiserpfalz, Adel, hg. v. Berner, H., Bd. 1 1977, Bd. 2
1985; Gräflich von Bodmansches Archiv, bearb. v. Halbekann, J., 2001.
Bodman zu Bodman, Bodmann (Freiherren, Reichsritter). Seit dem 15. Jahrhundert zählten die B.
zunächst mit Bodman, Espasingen, Wahlwies und dem Hof Kargegg und Mooshof zum
Ritterkreis Schwaben (Kanton Hegau). Sie erweiterten ihre Güter 1786 durch den
Kauf von Liggeringen und 1790 durch den Kauf der Herrschaft Schlatt. 1806
fielen die Güter an Württemberg, das sie 1810 an Baden abtrat, über das sie
1951/1952 an Baden-Württemberg gelangten.
L.: Ruch 18 Anm. 2, 82; Hölzle, Beiwort 60; Bodmann, L. Frhr. v., Geschichte
der Freiherren von Bodmann, 1894ff.; Danner, W., Die Reichsritterschaft
im Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18.
Jahrhundert, 1969.
Bodman zu Kargegg, Bodmann (Reichsritter). Nach dem Verzicht eines Mitglieds der
Familie Bodman zu Bodman auf die Herrschaft über Bodman, Espasingen und
Wahlwies zugunsten der Familie B. im 17. Jahrhundert war diese mit diesen
Gütern Mitglied der Ritterschaft (Kanton Hegau, Ritterkreis Schwaben).
L.: Hölzle, Beiwort 60; Danner, W., Die Reichsritterschaft
im Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18.
Jahrhundert, 1969.
Bodman zu Möggingen, Bodmann (Freiherren, Reichsritter). 1752 gehörten die Freiherren von B. mit
Möggingen, Liggeringen, Güttingen und Wiechs zum Ritterkreis Schwaben (Kanton
Hegau). Zu Beginn des 18. Jahrhunderts teilte sich die Familie in die Zweige
Bodman zu Güttingen, Bodman zu Möggingen und Bodman zu Wiechs.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Danner, W., Die Reichsritterschaft
im Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18.
Jahrhundert, 1969.
Bodman zu Wiechs, Bodmann zu Wiex (Freiherren, Reichsritter). Im Jahre 1752 gehörten die zu Beginn
des 18. Jahrhundets von den Freiherren von Bodman zu Möggingen abgespalteten Freiherren
von B. zum Ritterkreis Schwaben im Kanton Hegau.
L.: Ruch Anhang 79.
Bohn (Reichsritter).
Im späten 17. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 122.
Boineburg (Reichsritter) s. Boyneburg
Bömelburg (Freiherren, Reichsritter)
s. Bemelberg.
L.: Hölzle, Beiwort 58.
Bonfeld (reichsritterschaftliches
Dorf). Nach B. südwestlich von Wimpfen nannten sich seit dem frühen 13.
Jahrhundert Herren von B. Nach ihrem Aussterben um die Mitte des 15. Jahrhunderts
traten die Herren von Helmstadt an ihre Stelle, die B. als Mannlehen des
Hochstifts Worms hatten. 1476 erwarben die Gemmingen den zum Kanton Kraichgau
des Ritterkreises Schwaben zählenden Ort, der über Württemberg 1951/1952 zu
Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 510.
Bönnigheim (Reichsstadt, Ganerbiat, Ganerbschaft, reichsritterschaftliche Herrschaft). Im Jahre 793 gab
die Nonne Hiltpurg B. bei Ludwigsburg an das Kloster Lorsch. Die Burg B.
gehörte 1183 den Staufern. Im 13. Jahrhundert ging die Lehnsabhängigkeit von
Lorsch an das Erzstift Mainz über. Spätestens um 1280 wurde der Ort zur Stadt
erhoben, aber bald dem Reich entfremdet. 1288 kaufte ihn König Rudolf von
Habsburg, der ihn seinem natürlichen Sohn Albrecht von Löwenstein überließ. Von
dessen Witwe fiel er 1330 an Friedrich von Sachsenheim. Durch Teilverkäufe kam
es zu einer Ganerbschaft (Ganerbiat) zwischen Sachsenheim, Gemmingen, Neipperg
und dem Erzstift Mainz. Bis 1750 setzte sich das Erzstift Mainz durch. 1785
verkaufte es das zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben zählende B. mit
Cleebronn und Erligheim an Württemberg, über das B. 1951/1952 an
Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 510; Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 33; Schulz
275; Zipperlen, E./Schelle, D., Bönnigheim. Stadt zwischen Neckar und
Stromberg, 1970.
Boos von Waldeck (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die B. mit
Hundsbach samt Lauschied und Teilen von Kappeln zum Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 545; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Winkelmann-Holzapfel 143.
Boos von Waldeck und Montfort (Freiherren,
Grafen, Reichsritter). Die Freiherren, seit 1790
Grafen, B. zählten um 1790 mit Wasenbach zum Kanton Mittelrheinstrom und mit
Hüffelsheim zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 143.
Borié (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert waren die Freiherren von B. mit Dürrnhof samt Neuhaus
Mitglied des Kantons Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Seyler 354; Winkelmann-Holzapfel 143; Riedenauer 122.
Bose (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die B. mit einem 1780 an Werneck und Gemmingen
verkauften Anteil an dem Rittergut Neubronn zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben. Außerdem waren sie um 1700 im Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken immatrikuliert.
L.: Stieber; Kollmer 375; Riedenauer 122.
Botzheim (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises
Rhein, zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken und zum Ort (Kanton)
Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben (1802 Friedrich Ludwig B., Friedrich Wilhelm Karl B.).
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer
122.
Boul (Reichsritter),
Buol. 1752 zählte die Familie der Freiherren von B. mit Mühlingen, Hotterloch,
Etschreute, Haldenhof und Reichlishardt (Reichlinshard) zum Kanton Hegau im Ritterkreis
Schwaben. Ihre Güter fielen 1806 an Württemberg, das sie 1810 an Baden abtrat,
über das sie 1951/1952 an Baden-Württemberg gelangten.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Ruch 82 und Anhang 79.
Bouvinghausen (Reichsritter), s. Buwinghausen
Bouwinghausen (Reichsritter), s. Buwinghausen
Boyneburg, Boineburg (Freiherren, Reichsritter). Im 17. und 18. Jahrhundert waren die
Freiherren von B. u. a. mit einem Teil von Stadtlengsfeld, Gehaus und Weilar
(insgesamt 13 Dörfern) Mitglied des Kantons Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken. Außerdem zählten sie zum Ritterkreis Rhein sowie vielleicht zum Kanton
Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 354-356;
Winkelmann-Holzapfel 143; Riedenauer 122; Strickhausen, G., Die Boyneburg bei
Eschwege, 1993; Rahrbach 28.
Brakenlohe, Brackenlor (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis
Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122.
Bramberg (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 122.
Brandenburg (reichsritterschaftliche
Herrschaft) mit dem Marktflecken Dietenheim am linken Illerufer zählte zum
Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Wolff 204, 508.
Brandenburger zu Riet (Reichsritter).
Im 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts zählten die B. zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 201.
Brandenstein (Freiherren, Reichsritter).
Bis etwa 1650 zählten die thüringischen, nach der Stammburg B. bei Pössneck
benannten B. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken. Außerdem gehörten
die B. mit dem Gut Wüstenstein in der Fränkischen Schweiz zum Kanton Gebirg und
zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Hölzle, Beiwort 65; Riedenauer 122.
Brandenstein (Freiherren, Reichsritter) s. Schmid von B.
Brandis (Reichsritter).
Um 1800 zählten die B. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Brandt (Reichsritter).
Zwischen 1550 und 1650 zählten die B. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 122.
Brandt von Neidstein, Brand von Neidstein,
Brandt (Reichsritter). Im späten 18. Jahrhundert
zählten die B. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. S. a. Prandtner
L.: Riedenauer 122.
Brantz (Reichsritter).
Der württembergische Rat Johann Christoph von B., der in Kirchheim an der Teck
ansässig war, war von 1644 bis 1655 Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 201.
Brasseur (Reichsritter).
Um 1700 zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Braun (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die B. mit einem 1686 erworbenen Drittel Hipsheim
zur Reichsritterschaft Unterelsass.
L.: Hölzle, Beiwort 67.
Breidbach, Breitbach (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren von B. mit dem vom späten 15. Jahrhundert bis 1679 allmählich
erworbenen Bürresheim am Einfluss des Nitzbaches in das Nettetal zum Kanton
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Um 1760 gehörten B. auch zum Kanton
Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 546; Riedenauer 122; Bornheim, W. gen.
Schilling, Zur Geschichte der von Bürresheim im Mittelalter, Niederrhein.
Annalen 158 (1956).
Breidenbach (Reichsritter).
Um 1700 zählten die B. (genannt Breidenstein) zum Kanton Baunach und im frühen
18. Jahrhundert zum Kanton Rhön-Werra sowie vielleicht auch zum Kanton
Steigerwald des Ritterkreises Franken. S. Breitenbach.
L.: Riedenauer 122.
Breitenbach (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten B. zu den Kantonen Gebirg und Baunach des
Ritterkreises Franken. Von 1574 bis 1588 war Friedrich von B. wegen eines
Fünftels Beihingen Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S.
Breidenbach.
L.: Schulz 259; Riedenauer 122.
Breitschwert von Buchenbach (Reichsritter),
Breitschwerdt von und zu Buchenbach. Die Familie war 1486 von König Maximilian
I. in den Adelsstand erhoben worden. Johann Leonhardt B. war 1663 Mitglied im
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Von 1659 bis 1711 zählten die B.
wegen Buchenbach zum Kanton Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 201; Schulz 259.
Breittenbach, genannt von Breittenstein (Reichsritter). Im 17./18. Jahrhundert gehörten die B.
zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken. S. Breidenbach, Breitenbach.
L.: Seyler 356.
Brende (Reichsritter),
Brend. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die B. (Brendt, Brenn) zum Kanton
Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122; Rahrbach 30.
Brendel von Homburg (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die B. zum Ritterkreis Rhein, außerdem im späten 16.
Jahrhundert zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 122; Neumaier 67.
Bretzenheim (Herrschaft, Grafen, Reichsritterschaft, Fürsten). Die Reichsherrschaft B.
mit Winzenheim an der unteren Nahe war kölnisches Lehen der Grafen von Daun
(Dhaun) und Falkenstein, von denen sie 1662 Graf Alexander von Velen/Vehlen
erwarb. Er erhielt 1664 von Kaiser Leopold I. die Reichsunmittelbarkeit. B.
wurde Mitglied des westfälischen Reichsgrafenkollegiums. 1733 nach dem
Aussterben der Grafen zog das Erzstift Köln das Lehen ein, gab es aber 1734 an
den Grafen von Virmond/Virmont und 1747 an den Freiherrn von Roll (zu Bernau).
1772/1773 wurde B. von Kurfürst Karl Theodor von Pfalz-Bayern (Pfalz/Bayern)
für seinen nichtehelichen, von der Schauspielerin Seyffert (später Gräfin
Heideck) geborenen Sohn Karl August erworben, der sich seitdem Graf von B.
nannte. Dazu kamen weitere zusammengekaufte kleinere Herrschaften an der
unteren Nahe. Mit der halben Ganerbschaft Burglayen (Burg Layen), dem 1786 von
den Freiherren von Dalberg zu Herrnsheim gekauften Mandel und drei Vierteln
Rümmelsheim zählten die Grafen zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises
Rhein, mit dem 1791 von der Abtei Sankt Jakobsberg bei Mainz erlangten Planig
zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1790 erhielt der Graf von B.
von Joseph II. den Fürstentitel verliehen. Das Fürstentum gehörte zum
oberrheinischen Reichskreis und zum westfälischen Reichsgrafenkollegium. 1801
fiel B. mit 1,5 Quadratmeilen und 3000 Einwohnern an Frankreich. 1802/1803
erhielt der Fürst durch § 22 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2.
1803 für B. und Winzenheim die Reichsstadt Lindau und das gefürstete Damenstift
Lindau. Sie vertauschte er 1804 gegen ungarische Güter um Regez an Österreich,
das Lindau 1805 an Bayern verlor. B. kam 1815/1816 zu Preußen und 1946 zu
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 288f.; Wallner 699 OberrheinRK 49; Bechtolsheimer, H. u. a., Beiträge
zur rheinhessischen Geschichte, 1916; Winkelmann-Holzapfel 143; Klein 190.
Breuning von Buchenbach (Reichsritter).
Wegen des 1587 erworbenen, 1659 abgegebenen Gutes Buchenbach zählten die B. von
1592 bis 1668 zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 259.
Brinck (Reichsritter).
In der ersten Hälfte des 18. Jahrhundertes zählten die B. zum Kanton Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122.
Brömbsen (Reichsritter).
Vielleicht zählten die B. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. S.
Brömser von Rüdesheim.
L.: Riedenauer 122.
Brömser von Rüdesheim (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die B. zum Ritterkreis Rhein. Außerdem waren sie
Mitglied des Kantons Steigerwald des Ritterkreises Franken. S. Brömbsen.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Zimmermann 77; Bechtolsheim 14.
Bronnen (reichsritterschaftliche Herrschaft). B. zählte zum Kanton Kocher und kam an Ellwangen und damit über Württemberg (1802/1803) 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Bronsart, Bronstardt (Reichsritter).
Zwischen etwa 1550 und etwa 1750 zählten die B. zum Kanton Steigerwald (etwa
1650-1680), zum Kanton Baunach (Ende 17. Jahrhundert) und zum Kanton Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 356 (Bronstardt); Bechtolsheim 14; Riedenauer 122.
Bronstardt (Reichsritter) s. Bronsart
Bruggen (Reichsritter).
Vom 17. Jahrhundert bis 1806 zählten die B. mit dem Rittergut Schernau zum
Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 16; Riedenauer 122.
Bubenhofen (Reichsritter,
Personalist). Die B., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft St.
Jörgenschild, Teil am Neckar, waren, zählten seit 1548 mit den Rittergütern
Leinstetten und Bettenhausen sowie der Burg Lichtenfels zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben. Nach dem Verkauf dieser Güter im Jahre 1784 an die
Frank (Franck) gehörte Johann Wilhelm von B. dem Kanton bis 1805 als
Personalist an. Die Familie war auch mit dem 1575 erworbenen Kleinsüßen, dem
1621 erworbenen Winzingen und dem 1789 an die Rechberg verkauften Gut Mösselhof
im Kanton Kocher immatrikuliert. Die Familie hatte außerdem Ramsberg (1550-1682),
Krummwälden (1550-1805), Steinbach (1653-1666) und Eislingen (Großeislingen)
(1744-1765).
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61; Hellstern 201f.;
Kollmer 369, 375; Schulz 259.
Buchenau (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Die B. zählten seit dem 16. Jahrhundert (um 1790 mit B. nördlich
von Hünfeld, Bodes, Branders, Erdmannsrode, Fischbach, Giesenhain,
Schwarzenborn und Soislieden) zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken
sowie um 1750 zum Kanton Odenwald.
L.: Stieber; Seyler 356f.; Wolff 513; Winkelmann-Holzapfel 143f.; Riedenauer
122; Rahrbach 31.
Buches von Wasserlos, Buchs von Wasserlos (Reichsritter). Um 1550 zählten die B. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 122; Neumaier 75, 162.
Buchholz, Bucholtz (Reichsritter).
Im späten 17. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. Von 1592 bis 1629 waren sie wegen Helfenberg Mitglied im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Stieber; Seyler 357; Riedenauer 122; Schulz 259.
Buirette von Oehlefeld (Oelefeld) (Reichsritter). Um 1800 zählten die B. zum Kanton
Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Bünau (Reichsritter).
Im späten 16. Jahrhundert und im 18. Jahrhundert zählten die aus der
bischöflich-naumburgischen Ministerialität aufsteigenden, um 1408 mit der
Herrschaft Weesenstein belehnten Herren von B. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis
Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122; Die Familie von Bünau, hg. v. Schattkowsky, M.,
2008.
Bundorf (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 122.
Buol (Reichsritter) s. Boul
Burdian (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122.
Burger (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die B. mit einem Sechstel Hipsheim zum Ritterkreis
Unterelsass.
L.: Hölzle, Beiwort 67.
Burgfriede (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Der aus den Dörfern Kronweiler, Dorweiler und Mannebach bei
Simmern im Hunsrück bestehende sog. Burgfriede Waldeck zählte zum Kanton
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. S. Waldeck reichsritterschaftliche
Herrschaft.
L.: Wolff 515.
Burggraf zu Heppenheim (Reichsritter).
Von etwa 1650 bis etwa 1720 zählten die H. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Burghausen (Reichsritter).
Die B. zählten im frühen 17. Jahrhundert zum Kanton Odenwald und zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Burkhardt von der Klee, Burkard von der Klee (Reichsritter). 1712-1760 waren die B. als
Personalisten Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 259.
Bürresheim (Herrschaft, Ganerbschaft, Reichsritterschaft). Im 12. Jahrhundert entstand auf
vielleicht ursprünglich gräflichem Gut am Einfluss des Nitzbaches in das
Nettetal die 1157 genannte Burg B. (Burchenesem). Im 14. Jahrhundert war das
Erzstift Köln infolge Kaufs alleiniger Lehnsherr. Zu den Ganerben der Burg
zählten die Leutesdorf, Schöneck, Bell, Plieck von Lichtenberg und Kempenich.
Vom 15. Jahrhundert bis 1679 erlangten nach Einheirat allmählich die Breidbach
(Breitbach) das Schloss und die dem Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreies
Rhein angehörige Herrschaft B.
L.: Wolff 515; Bornheim gen. Schilling, W., Zur Geschichte der von Bürresheim
im Mittelalter, Niederrhein. Annalen 158 (1956); Geschichtlicher Atlas von
Hessen, Inhaltsübersicht 33.
Burscheid (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die B. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594.
Burtenbach (reichsritterschaftlicher
Ort). Nach B. an der Mindel bei Günzburg nannte sich ein seit dem Anfang des
12. Jahrhunderts nachweisbares Adelsgeschlecht. Seit dem 14. Jahrhundert war B.
teilweise Teil der von Bayern lehnbaren Herrschaft Eberstall, teilweise Lehen
der Markgrafschaft Burgau und teilweise Lehen des Hochstifts Augsburg an die
Familie Burggraf. Diese verkaufte 1532 ihre Güter an den Söldnerführer
Sebastian Schertel (von Burtenbach) (Schertlin von Burtenbach), der später auch
die Lehen Bayerns und Burgaus erwarb und damit eine geschlossene
ritterschaftliche Adelsherrschaft begründete, die zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben zählte und 1806 an Bayern fiel. 1818 geriet die 1546 reformierte
Herrschaft in Konkurs. S. Schertel von B.
L.: Wolff 508; Brüderlein, A., Burtenbach. Geschichte einer schwäbischen
evangelischen Gemeinde, 1951.
Busch (Reichsritter).
Im späten 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 122.
Buseck (Ganerbschaft, Reichsritter).
Das die Orte Alten-Buseck (Altenbuseck), Großen-Buseck (Großenbuseck), Rödgen,
Reiskirchen, Beuern, Bersrod, Oppenrod, Burkhardsfelden und Albach umfassende
Busecker Tal östlich von Gießen wird erstmals am 2. 10. 1340 genannt.
Wahrscheinlich war es zunächst konradinisches Reichslehngut, kam dann an die
Grafen von Gleiberg, von diesen an die Grafen von Cleeberg bzw. Kleeberg und
durch deren Erbtochter Gertrud an die Grafen von Peilstein, ehe es 1218 an das
Reich zurückfiel. Vermutlich unmittelbar danach wurden die
reichsministerialischen Familien von Buseck und Trohe vom Reich gemeinsam mit
dem Gericht - und wohl dem Tal - zu B. belehnt. Im Jahre 1265 erwarb der
Landgraf von Hessen die Grafschaft Gießen und war von da an am Erwerb des
Busecker Tales interessiert. 1398 belehnte König Wenzel den Landgrafen mit dem
Buseckertal (Busecker Tal), widerrief die Belehnung aber noch im gleichen Jahr.
1480 anerkannten die Ganerben des Busecker Tales den Landgrafen als
Landesherren. Seit etwa 1544 waren die Ganerben des Busecker Tals (Trohe, Merle
bzw. Mörlau, Schwalbach, Buseck, Schenk zu Schweinsberg), die sich
zwischenzeitlich in vielfache lehnsrechtliche Abhängigkeiten zu Hessen begeben
hatten, Mitglieder des Kantons Wetterau der Reichsritterschaft,
seit 1550 des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken (bis etwa 1700) und
seit der Gefangennahme Landgraf Philipps des Großmütigen des Kantons
Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1561 bestätigte Kaiser Ferdinand I.
die Reichsunmittelbarkeit des Tales. 1576 unterwarfen sich die Ritter dem
Landgrafen (von Hessen-Marburg) als Landesherrn, erst 1724/1725 jedoch gewann
Hessen auf Grund des Gutachtens des 1702 angerufenen Reichshofrats endgültig
die Lehnshoheit über das am Ende des 18. Jahrhunderts etwa 800 Personen
umfassende Busecker Tal (Buseckertal), wobei die Ganerben die Lehnsoberhoheit
des Reiches und ausgedehnte Gerichtsrechte wahren konnten.
L.: Wolff 255; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 122; Rahrbach 33;
Neumaier 79, 162; Lindenstruth, W., Der Streit um das Busecker Tal, Mitteil. d.
oberrhein. Geschichtsvereins N.F. 18 (1910), 85ff., 19 (1911), 67ff.;
Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 33; Stetten 32; Becker, C.,
Die Busecker Ritterschaft zwischen Territorium und Reich, Magisterarbeit Gießen
1975 (ungedruckt); Jendorff, A., Condsominium, 2010.
Buttendorf (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die B. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 122.
Buttlar (Reichsritter),
Buttlar genannt Neuenburg. Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die B. (genannt Neuenburg)
zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken (bis etwa 1760). Von etwa 1650
bis 1760 waren sie mit Kirchschönbach, Krautheim und Herleshof auch im Kanton
Steigerwald immatrikuliert. Von etwa 1560 bis etwa 1650 gehörten sie zum Kanton
Altmühl. S. Neuenburg
L.: Stieber; Seyler, 357; Bechtolsheim 17 und Anm. 760; Riedenauer 122;
Rahrbach 35; Ulrichs 209.
Buwinghausen, Bouwinghausen, Bouvinghausen (Reichsritter). Seit 1619 gehörten die B. unter anderem
mit dem 1710 an Württemberg verkauften Schloss Zavelstein, dem 1759 ebenfalls
an Württemberg verkauften Rittergut Altburg und dem halbem Weltenschwann
(Weltenschwan) sowie seit 1772 mit Teilen von Helfenberg zu den Kantonen Neckar
und Kocher des Ritterkreises Schwaben. Seit der zweiten Hälfte des 18.
Jahrhunderts waren sie im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert (um 1800 Personalisten).
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61; Hellstern 202; Stetten
39; Kollmer 375; Schulz 259; Riedenauer 122.
Calenberg, Callenberg (Reichsritter).
Von etwa 1650 bis etwa 1750 gehörten die C. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 357; Riedenauer 122.
Cämmerer von Worms, genannt von Dalberg (Reichsritter), (Kämmerer von Worms, genannt von
Dalberg). Die aus Worms stammenden Cämmerer (Kämmerer) genannt von Dalberg,
waren von 1544 bis 1800 durch weibliche Erbfolge an der Ganerbschaft
Bechtolsheim und von 1521 bis 1800 wohl durch Kauf an der Ganerbschaft
Mommenheim beteiligt. Im 18. Jahrhundert zählten die Cämmerer (Kämmerer) zum
Ritterkreis Rhein, außerdem zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. S.
Dalberg.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Zimmermann 74.
Cammermeister, genannt Camerari (Reichsritter), Kammermeister genannt Camerarius. Im
17. und 18. Jahrhundert, bis zum Verkauf ihrer Güter Bischberg, Hartlanden und
Kreuzschuh 1741, zählten die aus Bamberger Stadtadel stammenden, später auch in
Nürnberg ansässigen C. (Kammermeister), genannt Camerari(us), zum Kanton
Steigerwald des Ritterkreises Franken, zwischen 1650 und 1720 auch zum Kanton
Odenwald sowie im Übrigen vielleicht auch zum Kanton Baunach.
L.: Stieber; Bechtolsheim 14, 21, 195; Riedenauer 122; Seibold, G., Die
Cammermeister genannt Camerariii, Jh. f. fränk. Landesforschung 67 (2007),
107ff.
Campo (Reichsritter).
Um 1700 zählten die del C. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Candel (Grafen, Reichsritter).
Von 1645 bis etwa 1663 war Karl Philibert Graf von C. mit Rübgarten Mitglied
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 202.
Capler (Reichsritter) s. Cappler
Cappel (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die C. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 122.
Cappler von Oedheim genannt Bautz, Cappler von
Oedheim genannt Bautz, Capler von Oedheim, Cappler von Oeden, genannt Bautz (Reichsritter). Von etwa 1550 bis zum Beginn des 19.
Jahrhunderts gehörten die C., genannt Bautz, mit dem halben Oedheim (Oeden) und
Willenbacher Hof zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 55;
Winkelmann-Holzapfel 144; Stetten 32, 35; Riedenauer 122; Rahrbach 37; Neumaier
103, 149.
Carben (Reichsritter),
Karben. Im 18. Jahrhundert gehörten die C. (Karben) zum Ritterkreis Rhein,
außerdem die C. (Karben) zu Staden im 16 und 17. Jahrhundert zum Kanton
Odenwald und zum Kanton Rhön-Werra (bis etwa 1610) des Ritterkreises Franken.
S. Wetzel genannt von Karben (Carben).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 122; Neumaier 66.
Castell (Grafschaft). C. bei Gerolzhofen wird
816 erstmals genannt. Seit 1091 ist der Ort namengebend für ein ab 1057
erkennbares edelfreies fränkisches Geschlecht (Berthold 1059?), das 1202
erstmals den Grafentitel führte. Zwischen Steigerwald und Main gewann es bis
zum Beginn des 14. Jahrhunderts ein ausgedehntes Herrschaftsgebiet (Vogtei über
einzelne Güter der Abteien Ebrach und Münsterschwarzach), das aber nach der
Teilung um 1260 allmählich an Umfang wieder verlor und 1457 dem Hochstift
Würzburg, dessen Erbschenken die Grafen waren, zu Lehen aufgetragen werden
musste, ohne dass allerdings dadurch die Reichsstandschaft der Grafen
aufgehoben wurde. Seit 1528 war die Grafschaft wieder in einer Hand vereint. In
der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Reformation eingeführt. 1556 erbten
die Grafen von Seiten von Wertheim die Herrschaft Remlingen. 1597 erfolgte eine
Teilung in die Linien Castell-Remlingen und Castell-Rüdenhausen. Mit Rücksicht
auf angekaufte oder heimgefallene Lehen ließen sich die Grafen seit 17851794
mit einem Vertreter bei der fränkischen Reichsritterschaft
aufschwören. Im 18. Jahrhundert zählten sie mit Breitenlohe samt Buchbach sowie
Gleißenberg mit Frickenhöchstadt (Frickenhöchstadt, Frickenhochstadt) zum
Kanton Steigerwald, mit Urspringen zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken. 1806 wurde die Grafschaft mit 4 Quadratmeilen, 3 Flecken, 28 Dörfern
und rund 10000 Einwohnern mediatisiert und fiel an Bayern, teilweise bis 1814
auch an das Großherzogtum Würzburg. 1803 starb die Linie Castell-Rüdenhausen
aus, worauf die neuen Linien Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen begründet
wurden, die 1901/1913 nach dem Erstgeburtsrecht in den bayerischen Fürstenstand
erhoben wurden.
L.: Wolff 119f.; Zeumer 554 II b 62, 2; Wallner 692 FränkRK 14 a, b; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 38 (1789) D3; Winkelmann-Holzapfel
144; Bechtolsheim 2; Monumenta Castellana, hg. v. Wittmann, P., 1890; Stein,
F., Geschichte der Grafen und Herren von Castell, 1892; Castell-Castell, P.
Graf zu, Die Mediatisierung der Grafschaft Castell, Mainfrk. Jb. 2. (1950);
Castell-Castell, P., Graf zu/Hofmann, H., Die Grafschaft Castell am Ende des alten
Reiches (1792), 1955, (in) Histor. Atlas von Bayern, Teil Franken II/3; Meyer,
O./Kunstmann, H., Castell, 1979; Endres, R., Castell, LexMA 2 1983, 1557;
Kemper, T. u. a., Castell. Unsere Kirche. Festschrift aus Anlass des
200jährigen Kirchenbaujubiläums, 1988; Büll, F., Die Grafen von Castell, (in)
Das Land zwischen Main und Steigerwald, hg. v. Wendehorst, A., 1998; Bachmann,
M., Lehenhöfe von Grafen und Herren im ausgehenden Mittelalter. Das Beispiel
Rieneck, Wertheim und Castell, 2000; Wagner, H., Miszellen zur Geschichte der
Castell, Mainfränkisches Jb. 55 (2003), 13; Hochmittelalterliche Adelsfamilien
in Altbayern, Franken und Schwaben, hg. v. Kramer, F. u. a., 2005, 449.
Chanoffsky von Langendorf (Reichsritter).
Von 1635 bis 1645 waren die C. wegen der konfiszierten sturmfederischen Güter
und wegen des oberen Schlosses zu Talheim Mitglied im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 260.
Chelius (Reichsritter).
Um 1700 zählten die C. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Chrichton (Reichsritter).
Um 1650 zählten die C. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Clarstein (Reichsritter).
Um 1650 zählten die C. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Clebes von Nelßbach, Glebeß von Nelßbach (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert gehörten die C. zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 122; Neumaier 67.
Clengel, Klengel (Reichsritter).
Die C. gehörten im frühen 18. Jahrhundert wegen Thürnhofen (Dürrenhof) und
Kaierberg (Keyerberg) zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. 1731-1746
war Johann Caspar von C. wegen eines ererbten Anteils an Bartholomä Mitglied im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Wegen Amblishagen waren die C. zur
gleichen Zeit im Kanton Odenwald immatrikuliert.
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 124; Schulz 260.
Cleßheim, Gleßheim (Reichsritter).
Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die C. (Fabrici genannt C.) zum Kanton Rhön-Werra
und zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Fabrici.
L.: Riedenauer 122.
Clodt zu Ehrenberg (Freiherren, Reichsritter). Bis zum Tod ihres letzten
Familienmitgliedes 1789 gehörten die Freiherren C. mit Teilen der Herrschaft
Ehrenburg (Ehrenberg), nämlich Karbach samt Hirzenach (Oberhirzenach), zum
Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Ihre Güter fielen 1789 an die
Freiherren vom Stein an der Lahn zu Nassau.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 546; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Winkelmann-Holzapfel 144.
Closen (Reichsritter).
Von 1592 bis in das 18. Jahrhundert zählten die C. mit dem 1768 an die Hopffer
(Hopfer) verkauften Bläsiberg (Blasiberg), Wankheim und dem um 1720 an Leutrum
von Ertingen verkauften Kilchberg (Kirchberg) zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben. Außerdem waren sie 1629 bis 1721 wegen des erheirateten
Mühlhausen am Neckar und danach bis 1764 als Personalisten im Kanton Kocher
immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 202; Kollmer 369, 375f.; Schulz
260.
Corray, de (Reichsritter).
Johann de C., Obervogt zu Groß-Engstingen (Großengstingen), wurde als Pächter
des Rittergutes Deufringen 1677 Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 202.
Crailsheim (Freiherren, Reichsritter).
C. an einer Jagstfurt ist wohl im 6. Jahrhundert von Franken gegründet worden.
Nach ihm nannten sich die Herren von C. Von den Anfängen der Reichsritterschaft bis zum Ende des Heiligen Römischen
Reiches zählten die Freiherren von C. zum Ritterkreis Franken. Mit Teilen von
Hornberg, der Herrschaft Morstein, Teilen von Hengstfeld und Teilen von
Gaggstatt (Gaggstadt), Dünsbach und Windischbrachbach (Brachbach) waren sie im
Kanton Odenwald, mit Fröhstockheim, Walsdorf, Altenschönbach und Teilen von
Rödelsee im Kanton Steigerwald und mit Teilen der Herrschaft Rügland und
Sommersdorf, Thann und Rosenberg sowie Neuhaus im Kanton Altmühl
immatrikuliert. Hornberg und Hengstfeld fielen 1806 an Bayern und 1810 an Württemberg,
Morstein und Dünsbach an Württemberg, so dass sie 1951/1952 zu
Baden-Württemberg gelangten.
L.: Biedermann, Altmühl; Roth von Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 55,
56, 58; Winkelmann-Holzapfel 144; Pfeiffer 197, 198, 210, 213; Stetten 10, 32,
35, 183f.; Bechtolsheim 12, 18, 63; Riedenauer 123; Rahrbach 39; Neumaier 72,
149, 152; Crailsheim, S. Frhr. v., Die Reichsfreiherren von Crailsheim, 1905.
Creutzburg (Reichsritter).
Vielleicht gehörten die C. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123.
Croneck (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die C. zum Ritterkreis Rhein. S. Kroneck
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594.
Cronheim zu Laufenbürg (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die C. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 123.
Curtius zu Umstadt (Reichsritter).
Um 1700 zählten die C. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123.
Dachenhausen (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die D., die bereits 1488 Mitglied der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar waren, zum Kanton Neckar
des Ritterkreises Schwaben. Von 1629 bis 1673 waren die D. wegen Freudental
Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 202; Schulz 260.
Dachröden (Reichsritter),
Dacheröden. Bis 1650 zählten die D. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. Außerdem waren sie im Kanton Steigerwald und im Kanton Baunach und von
1746 bis 1772 wegen Helfenberg im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Bechtolsheim 13; Stetten 32; Schulz 260; Riedenauer 123; Neumaier 80, 86,
111.
Dachsbach (Reichsritter).
Die D. zählten im frühen 16. Jahrhundert zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 123.
Dalberg (Herren, Reichsritter,
Freiherren, Herrschaft). Seit 1132 ist in D. bei Kreuznach eine begüterte
Edelherrenfamilie (von Stein, von Weierbach) nachweisbar. Sie übertrug ihre um
die etwa 1170 erbaute Burg errichtete reichsunmittelbare Herrschaft (mit D.,
Wallhausen, Sommerloch, Spabrücken, Schlierschied [wüst] Aschborn [Eschborn],
Oberhub, Unterhub, Münchwald und Wald-Erbach [Walderbach]) mit ihrem Namen
1315/1318/1325 erbweise an die seit dem 12. Jahrhundert nachweisbaren
verwandten Kämmerer von Worms. 1367 erlangten die Pfalzgrafen durch die Öffnung
der D. Einfluss auf die mit Lehnsrechten des Hochstifts Speyer belastete
Herrschaft. Die D. gehörten zum Ritterkreis Rhein der Reichsritterschaft
und wurden 1653/1654 in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Die Familie zerfiel
in zahlreiche Zweige (Dalberg zu Dalberg bzw. Dalberg-Dalberg bis 1848, Dalberg
zu Herrnsheim bzw. Dalberg-Herrnsheim bis 1833). Um 1790 waren die D. zu D. mit
Aschborner Hof bzw. Aschborn, D., Münchwald, Oberhub, Schlierschied (wüst),
Sommerloch, Spabrücken, Unterhub, Wallhausen und der Hälfte von Wald-Erbach
(Walderbach) Mitglied des Kantons Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein
sowie außerdem im Kanton Rhön-Werra (von etwa 1650 bis 1806) und im Kanton
Baunach (von etwa 1700 bis 1806) des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Die
D. zu Herrnsheim zählten mit Mandel zum Kanton Niederrheinstrom und mit
Essingen, Herrnsheim samt Abenheim und Kropsburg zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. Die D. zu Heßloch (Haßloch) rechneten um 1790 mit einem
Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim, einem Achtel der Ganerbschaft
Mommenheim, Gabsheim und Heßloch (Haßloch) samt Hospitalhof ebenfalls zum
Kanton Oberrheinstrom. Die Linie Dalberg-Heßloch (Dalberg-Haßloch) war seit
1810 als Grafen von Ostein in Böhmen begütert. Karl Theodor von Dalberg (8. 2.
1744-10. 2. 1817) war seit Juli 1802 der letzte Kurfürst von Mainz (1803
Fürstentum Regensburg mit Fürstentum Aschaffenburg und Wetzlar) und von Juni
1810 bis 1813 Großherzog von Frankfurt (ohne Regensburg, aber mit Fulda und
Hanau).
L.: Wolff 515; Seyler 358; Hölzle, Beiwort 58; Winkelmann-Holzapfel 144;
Riedenauer 123; Rahrbach 41, 43; Fabricius, N., Die Herrschaften des unteren
Nahegebietes, 1914; Bilz, B., Die Großherzogtümer Würzburg und Frankfurt, 1968;
Battenberg, F., Dalberger Urkunden. Regesten zu den Urkunden der Kämmerer von
Worms gen. von Dalberg und der Freiherren von Dalberg 1165-1823, Bd. 1ff.
1981ff.; Färber, K., Der Übergang des Dalbergischen Fürstentums Regensburg an
das Königreich Bayern - zum 175jährigen Jubiläum, 1985, Verh. d. hist. Vereins
f. Oberpfalz und Regensburg 125; Carl von Dalberg, hg. v. Spies, H., 1994; Carl
von Dalberg, hg. v. Hausberger, K., 1995.
Dalberg zu Dalberg (Freiherren, Reichsritter) s. Dalberg
Dalberg zu Heßloch (Haßloch) (Freiherren, Reichsritter). Die Freiherren von D. gehörten um 1790
mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim, einem Achtel der Ganerbschaft Mommenheim,
Gabsheim und Heßloch (Haßloch) mit Hospitalhof zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. Seit 1810 war sie als Grafen von Ostein in Böhmen
begütert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 543; Winkelmann-Holzapfel 145; Rahrbach 43.
Danckelmann, Dankelmann (Reichsritter).
Von 1694 bis zu dem 1702 erfolgten Verkauf des Gutes Burggrub zählten die D.
zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 14 und Anm. 760; Riedenauer 123.
Dangrieß, Danngrieß (Reichsritter).
Um 1700 waren die D. im Kanton Altmühl immatrikuliert. Von etwa 1700 bis zu
ihrem 1754 erfolgten Aussterben zählten die D. mit Gleißenberg und
Frickenhöchstadt (Frickenhöchstädt) zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Stiebler; Bechtolsheim 15 und Anm. 760; Riedenauer 123.
Dankenschweil (zu Worblingen) (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die Dankenschweil mit
Worblingen zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm. 2.
Danndorf (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die D. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 123.
Daun (Herren, Reichsritter).
Die Burg D. am Oberlauf der Lieser in der Eifel war ein Reichslehen der seit
1136 nachweisbaren Herren von D. 1356 kam D. an das Erzstift Trier, so dass die
Herren von D. nunmehr Afterlehnsträger des Erzstifts Trier waren. Bis zum 18.
Jahrhundert starben alle Linien der Herren von D. aus. Burg und Herrschaft
wurden vom Erzstift Trier teilweise als erledigtes Lehen eingezogen, teilweise
an die von Manderscheid verlehnt, wodurch diese Teile 1780 mit Blankenheim und
Gerolstein an die Grafen von Sternberg kamen. Nach 1797 wurde D. Sitz einer
Kantonsverwaltung Frankreichs, fiel 1815 an Preußen und 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 83, 363; Blum, P., Geschichte der Stadt Daun in ihren Grundzügen, 2.
A. 1954.
Daun (Reichsritter, Reichsgrafen). In der Mitte des 15. Jahrhunderts erscheint ein mittelrheinisches, aus Burgmannen erwachsenes Adelsgeschlecht, das zur Reichsritterschaft gehörte und mit den namengebenden altgräflichen Dienstherren nicht verwandt war. 1655 wurde es in den Reichsgrafenstand erhoben. Danach übersiedelte es nach Österreich. 1710 erlangte es den Titel eines Fürsten von Thiano. 1896 starb die Familie aus.
Deckendorf (Reichsritter).
Im 17. Jahrhundert zählten die D. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 197.
Degenfeld (Herren, Freiherren, Reichsritter). Die nach der auf altrechbergischem Gut
liegenden Stammburg D. bei Schwäbisch Gmünd benannte Familie erscheint 1270.
Sie gehörte zur Dienstmannenschaft der Herren von Rechberg, hatte im 14.
Jahrhundert Burg und Dorf D. (1597 zur Hälfte an Württemberg, 1791 zur
rechbergischen anderen Hälfte unter Lehnshoheit Württembergs) und erwarb unter
anderem 1456 Eybach und am Ende des 16. Jahrhunderts Neuhaus im Kraichgau. 1604
teilte sie sich in die Linien Eybach und Neuhaus. 1625 wurde sie in den
Reichsfreiherrenstand, 1716 in der Linie Eybach in den Reichsgrafenstand
erhoben. Diese Linie erbte 1719 die deutschen Güter des mit einer Tochter Karl
Ludwigs von der Pfalz und Marie Susanne Luises von D. (seit 1667 Raugräfin)
verheirateten Herzogs Meinhard von Schomburg (Schonburg) und nannte sich
seitdem Degenfeld-Schomburg (Degenfeld-Schonburg). Die Freiherren von D.
zählten seit etwa 1700 mit Rothenberg (Rotenberg) und dem 1797 an den Grafen
Erbach-Fürstenau verkauften Finkenbach zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken, dem der Graf D. als Personalist angehörte. Außerdem waren sie zur
gleichen Zeit wegen Vollmerz mit Ramholz und Steckelberg im Kanton Rhön-Werra,
mit dem 1684 an Bayern verkauften, 1711/1771 wieder erworbenen Dürnau, und
Gammelshausen, mit den 1696 von den von Wöllwarth-Lauterburg erworbenen Teilen
von Essingen, Eybach (seit 1456), den 1776 von den von Welden erworbenen Teilen
von Eislingen (Großeislingen), Rechberghausen (seit 1789) und Staufeneck samt
Salach (seit 1665) seit 1542 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben sowie
mit Altdorf samt Freisbach und Gommersheim im Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Seyler 358f.; Hölzle, Beiwort 56,
58, 61; Stetten 35, 39; Winkelmann-Holzapfel 145; Kollmer 359; Schulz 260;
Riedenauer 123; Thürheim, A. Graf, Christoph Martin von Degenfeld und dessen
Söhne, 1881; Lange, L., Raugräfin Louise, 1908.
Degenfeld-Neuhaus (Freiherren, Reichsritter).
Die von den Freiherren von Degenfeld abgespalteten Freiherren von D. waren mit
Neuhaus samt Ehrstädt, Eulenhof und dem 1782 erworbenen Unterbiegelhof
(Unterbigelhof) Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 534; Hölzle, Beiwort 63; Winkelmann-Holzapfel
145; Archive der Freiherren von Degenfeld-Neuhaus und
Gemmingen-Hornberg-Babstadt - Urkundenregesten 1439-1902, bearb. v. Burkhardt,
M., 2013.
Degernau (Reichsritter.
Im 18. Jahrhundert zählten die D. zum Ritterkreis Schwaben.) S. Tegernau
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592.
Dehrn (Reichsritter),
Dehren. Die D. zählten zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber.
Dernbach (Herren, Reichsritter).
Nach der wüst gewordenen Burg D. (Altdernbach) nördlich der Aar nordöstlich von
Herborn nannten sich seit 1247 Herren, die ab 1230 mit den Grafen von Nassau in
Streit um die Mark Herborn gerieten. 1327 wurde ihre Burg Altdernbach zerstört.
Am 21. 5. 1333 mussten die Ganerben ihre Güter, die sie am 9. 11. 1309 schon an
die Landgrafen von Hessen aufgetragen und als Erbburglehen erhalten hatten, an
Nassau verkaufen, das es als Lehen Hessens erhielt. Die 1333/1336 errichtete
Burg D. (Neudernbach) im Gericht Gladenbach verfiel nach 1540, als der Landgraf
von Hessen eine Hälfte erworben hatte. Im 18. Jahrhundert zählten die D. zum
Ritterkreis Rhein sowie im späten 17. Jahrhundert zu den Kantonen Rhön-Werra,
Baunach und Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 359; Bechtolsheim 21;
Riedenauer 123; Rahrbach 44; Renkhoff, O., Die Grundlagen der
nassau-dillenburgischen Territorialentwicklung, Korrespondenzbl. d. Gesamtver.
d. dt. Gesch. u. Altertumsver. 80 (1932); Kaminsky, H., Burg Vetzberg und ihre
Ritter im 13. Jahrhundert, Hess. Jb. f. LG. 52 (2002), 1; Becker, H., Neue
Untersuchungen zur Dernbacher Fehde, Nass. Ann. 119 (2008) 49 (Karte 51).
Dettelbach (Reichsritter).
Die D. zählten im frühen 16. Jahrhundert zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken sowie bis etwa 1650 zum Kanton Altmühl.
L.: Stieber; Riedenauer 123; Rahrbach 46.
Dettingen (Reichsritter).
Vom 16. bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts zählten die D. mit D. am Neckar zum
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 202.
Dettlingen (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit
ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten D. mit einem Sechstel
Berstett und Teilen von Gerstheim zum Ritterkreis Unterelsass. Sie erloschen
männlicherseits 1852.
L.: Hölzle, Beiwort 67.
Deuring (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert zählten die Freiherren von D. mit den
Herrschaften Heilsperg (Heilsberg) mit Ebringen und Gottmadingen und Randegg
zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. Ihre Güter fielen 1806 an
Württemberg, das sie 1810 an Baden abtrat und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Ruch 71, 82 und Anhang 80.
Deuring zu Randegg (Reichsritter).
Am Ende des 18. Jahrhunderts zählten die D. zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben. S. Deuring.
L.: Ruch 71.
Didelzheim, Dieselzheim (Reichsritter).
Die D. zählten im frühen 16. Jahrhundert zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 123.
Diede zum Fürstenstein (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die D. zum
Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594.
Diedenhofen (Reichsritter) s. Dietenhofen
Diemar (Reichsritter).
Seit dem 16. Jahrhundert zählten die D. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken sowie von 1557 bis 1574 wegen Lindach zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben und um 1750 zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 359f.; Riedenauer 123;
Schulz 260; Rahrbach 47.
Diener, Dyener (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die D. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Pfeiffer 211, 212.
Dienheim (Freiherren, Reichsritter).
Die seit Beginn des 13. Jahrhunderts bezeugten Freiherren von D. bei Oppenheim
waren vom 16. bis 18. Jahrhundert mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim,
Friesenheim, Hahnheim, einem Achtel der Ganerbschaft Mommenheim, einem Siebtel
der Ganerbschaft Niedersaulheim bzw. Nieder-Saulheim, Rudelsheim und einem
Fünftel der Ganerbschaft Schornsheim Mitglied des Kantons Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein sowie im 17. Jahrhundert Mitglied des Kantons Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Zimmermann 65f.; Winkelmann-Holzapfel 146; Riedenauer 123; Neumaier 144f.,
153.
Diersburg, Dierspurg (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Nach der Burg D. bei Hohberg in der Ortenau nannte sich erstmals
1197 ein Walther de Tirsperc, der mit den Grafen von Geroldseck verwandt war.
1279 kam die Burg erbweise an die Ritter von Schwarzenberg, am Ende des 14.
Jahrhunderts je zur Hälfte an die Markgrafen von Baden und an die Ritter Hummel
von Stauffenberg, die ihre Hälfte im 15. Jahrhundert an Baden verkauften. 1463
belehnte Baden den Ritter Andreas Röder mit Burg und Herrschaft. Im 18.
Jahrhundert gehörte die Familie der D. (Röder von D.) mit D. und Reichenbach
zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben sowie zum Ritterkreis Unterelsass. D. gelangte über
Baden 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Röder von Diersburg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531.
Dieselzheim (Reichsritter) s. Didelzheim
Dießen (reichsritterschaftlicher
Ort). D. südwestlich von Horb am Neckar erscheint erstmals am Ende des 11.
Jahrhunderts. Begütert waren dort die Dießer (bis 1520), Hülwer (bis 1528), Ow
(bis etwa 1500) und die Neuneck (bis 1499). Von den Neuneck ging D. erbweise an
die Herren von Ehingen, 1556 an die Herren von Wernau und 1696 an die Schenken
von Stauffenberg über. Diese verkauften die reichsritterschaftliche,
zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben zählende Herrschaft mit Dettingen
und Bittelbronn 1706/1708 an Muri. 1803 kam D. mit der Herrschaft Glatt an
Hohenzollern-Sigmaringen und damit 1849 an Preußen, 1945 an
Württemberg-Hohenzollern und 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509; Hodler, F., Geschichte des Oberamtes Haigerloch, 1928.
Dietenhofen, Diedenhofen (Reichsritter).
Die vielleicht zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken zählenden D. waren
im 18. Jahrhundert bereits erloschen.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 123.
Dietherr von Anwanden und Schwaich? (Reichsritter). Kanton Rhön-Werra, Ritterkreis Franken.
L.: Stieber.
Dobeneck (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die D. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken und zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Riedenauer 123.
Dölau (Reichsritter).
Im späten 16. Jahrhundert zählten die D. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. S. Rabensteiner.
L.: Riedenauer 123; Neumaier 90.
Donau (Kanton, Ritterkanton). Der Kanton D.
gehörte zum Ritterkreis Schwaben der Reichsritterschaft.
Seine Kanzlei hatte ihren Sitz in Ehingen.
L.: Wolff 507.
Dorfmerkingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). D. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam vor der Mediatisierung an Ellwangen, 1802/1803 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Dörnberg (Reichsritter),
Doringenberg,. Von etwa 1560 bis 1700 zählten die D. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123.
Dörzbach (Herren, reichsritterschaftlicher
Ort). D. (1245 Torcebach) bei Künzelsau war Sitz der Herren von D., die als
Dienstmannen der Herren von Krautheim-Boxberg 1416 ausstarben. 1601 kam es von
den den Ort an sich ziehenden Berlichingen durch Kauf an die Herren von Eyb.
Lehnsherren waren die Schenken von Limpurg, dann die Markgrafen von Ansbach,
1791 Preußen und 1801 Hohenlohe. 1806 fiel das zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken zählende D. an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511.
Drachsdorff, Drachsdorf (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren von D., die im frühen 16. Jahrhundert schon dem Kanton Gebirg
angehört hatten, zum Kanton Baunach und später auch zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. S. Traxdorff.
L.: Seyler 360; Riedenauer 123.
Drechsel (Reichsritter).
Um 1700 zählten die D. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken und zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 123.
Drechsel von Deufstetten (Reichsritter). Wegen des 1698 veräußerten Unterdeufstetten zählten
die D. von 1655 bis 1673 zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
Unterdeufstetten kam über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 260.
Drosendorf (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die D. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis
Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 123.
Dungern (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von D. zum Ort (Bezirk, Kanton)
Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 66.
Dunstelkingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). D. zählte zum Kanton Kocher und kam an Thurn und Taxis, danach an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Düren (Reichsritter) s. Dürn
Dürn zu Riedsberg, Düren zu Riedsberg, Dürn
zu Rippberg (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert
zählten die D. zum Kanton Odenwald und anfangs auch zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Pfeiffer 210; Riedenauer 123; Stetten 32; Ulrichs 209; Neumaier
66, 73, 90, 141.
Dürrigl von Riegelstein, Dürriegel von
Riegelstein, Türrigel zum Riegelstein (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die D. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis
Franken. Der älteste Name von 1260 lautete Türrigel, seit 1402 zum Riegelstein
(bei Hormersdorf). Die letzte Nennung des Adels erfolgte 1635 (Adam Tirrigel
zum Riegelstein, Bräugegenschreiber und Richter in Blaibach, 1635 in Kötzting).
Daneben wurde der Name Dirrigl, Thürrigl, Tirrigel, Dürriegel von Bauern
geführt.
L.: Stieber; Riedenauer 123.
Dyener (Reichsritter) s. Diener
Ebenheim, genannt Übel (Reichsritter)
s. Ehenheim (Reichsritter). Um 1550 zählten die E.
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32.
Eberbach (Reichsritter).
Im frühen 17. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 123; Neumaier 88.
Ebermann (Reichsritter).
Im späten 17. Jahrhundert waren E. Mitglied im Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123.
Ebers (Reichsritter).
Vielleicht zählten E. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123.
Ebersberg genannt von Weyhers (Reichsritter, Freiherren, Herrschaft), Ebersberg. Das
944 erstmals erwähnte Gersfeld in der Rhön war fuldaisches Lehen der Herren von
Schneeberg, das nach der Eroberung durch Würzburg 1402/1428 an die schon im 12.
Jahrhundert nachweisbaren Herren E. kam. Die unterhalb der Wasserkuppe in der
Rhön in staufischer Zeit errichtete Burg Ebersberg wurde 1271 vom Abt von Fulda
zerstört, 1396 als Ganerbenburg unter Lehnshoheit Fuldas wieder aufgebaut. 1435
entstand im Anschluss daran die reichsunmittelbare Herrschaft der Herren von E.
1460 wurde die Burg erneut von Fulda erobert. Seit dem 16. Jahrhundert zählte
die in 3 Linien geteilte Familie der E. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken (im 17. und 18. Jahrhundert mit der Herrschaft Gersfeld, Bodenhof,
Dammelhof, Diesgraben, Dörrenhof, Dresselhof, Holenbrunn [Hohlenbrunn],
Kippelbach, Maiersbach, Mosbach, Obernhausen, Rengersfeld, Rodenbach, Rommers,
Sandberg und Schachen). Im frühen 17. Jahrhundert gehörten sie auch dem Kanton
Baunach an. Ernst Friedrich von E. erlangte 1732 einen Anteil an den
Ganerbschaften Bechtolsheim und Mommenheim (bis 1790) und wurde 1733 unter
Hinzufügung des Namens und Wappens seines Schwiegervaters Hans Eberhard
Freiherr von Leyen in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Die Freiherren E. waren
bis zum 1790 erfolgten Verkauf von einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim
und einem Achtel der Ganerbschaft Mommenheim an den Freiherren von Wallbrunn zu
Nieder-Saulheim (Niedersaulheim) Mitglied des Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. 1785 heiratete die letzte, in Gersfeld lebende Erbin den
Grafen Johann Wilhelm von Froberg-Montjoie (Montjoye). Gersfeld kam 1816 an
Bayern, 1866 an Preußen und 1945 an Hessen. S. Weyhers.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544, 546; Seyler 360; Pfeiffer 198;
Winkelmann-Holzapfel 146f.; Zimmermann 66; Riedenauer 123; Rahrbach 48; Abel,
A., Der Kreis Gersfeld nach seiner erdkundlichen und geschichtlichen Seite,
1924.
Ebersberg (reichsritterschaftliche Herrschaft). E. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam bei der Mediatisierung an Württemberg.
Ebersberg, genannt von Weyhers (Freiherren, Reichsritter) s. Ebersberg
Ebersberg, genannt von Weyhers und Leyen (Freiherren, Reichsritter) s. Ebersberg
Eberstein (Reichsritter).
1116 erscheint ein ostfränkisch-thüringisches Geschlecht, das sich nach der
1282 vom Bischof von Würzburg zerstörten Burg E. in der vorderen Rhön benannte.
Es gehörte im 16. Jahrhundert zum Kanton Rhön-Werra und zum Kanton Baunach im
Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 123; Rahrbach 51; Eberstein, L. F. Frhr. v.,
Urkundliche Geschichte des reichsritterlichen
Geschlechts Eberstein vom Eberstein auf der Rhön, Bd. 1ff. 2. A. 1889.
Ebinger von der Burg, Ebing von der Burg
(Freiherren, Reichsritter). Vom 16. Jahrhundert
bis um 1800, seit 1672 mit Steißlingen zählten die nach dem 793 erstmals
erwähnten Ebingen (Ebinga) in der schwäbischen Alb benannten Freiherren E. zum
Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 60; Ruch 18 Anm. 2 und
Anhang 77.
Ebringen (reichsritterschaftliche
Herrschaft). E. am Schönberg im Breisgau wird 716/720 erstmals erwähnt. Es war
später Verwaltungsmittelpunkt der Güter des Klosters Sankt Gallen im Breisgau.
1349 belehnte das Stift den Ritter Werner von Hornberg gegen Auftragung seiner
Burg Schneeburg (Schneeberg) auf dem Schönberg mit der Herrschaft E. Später
wechselten die Lehnsleute mehrfach, bis seit 1621 Sankt Gallen das
zurückerworbene Lehen wieder selbst verwaltete. Die geistlichen Statthalter
wurden bezüglich der Herrschaft als Mitglieder der breisgauischen Ritterschaft
betrachtet. Über Baden kam E. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 41; Wohleb, J., Die Sankt Gallische Herrschaft Ebringen im Breisgau,
Bodenseebuch 1941; Rößler, K., Geschichte des Dorfes Ebringen, 1959;
Förderverein Dorfarchiv, Ebringen im Wandel der Zeit, 1988; Ebringen.
Herrschaft und Gemeinde, hg. v. Schott, C./Weeger, E., Bd. 1 1992.
Echter (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Odenwald und zum Kanton
Rhön-Werra, im 17. Jahrhundert auch zum Kanton Steigerwald und zum Kanton
Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 210; (Stetten 32;) Riedenauer 123; Neumaier 72, 132, 149f., 152f.
Echter von Mespelbrunn (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Von etwa 1600 bis 1650 waren sie mit
Dingolshausen, Gaibach, Öttershausen (Oettershausen), Kirchschönbach/Schwarzenau,
Traustadt, Weisbrunn, Schallfeld und Gochsheim auch im Kanton Steigerwald und
wegen des Zehnthofs in Talheim von 1603 bis 1629 auch im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. S. Ingelheim.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 361; Bechtolsheim 13, 17,
34, 63; Schulz 260; Rahrbach 53; Neumaier 72, 132, 149f., 152f.
Eck und Hungersbach (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren zu E. mit dem 1702 erworbenen Rittergut Gündringen und Dürrenhardt,
das 1805 an den Freiherren von Münch gelangte, zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 202, 218.
Eckbrecht von Dürckheim, Eckbrecht von Dürkheim (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die E. zum
Ritterkreis Rhein. 1773 gehörten sie zu den bereits 1680 angesessenen und mit
ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten Familien des Ritterkreises
Unterelsass, am Ende des 18. Jahrhunderts auch zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 123.
Eckersberg (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Gebirg, im 17. und 18. Jahrhundert
mit Schernau zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15 und Anm. 760; Riedenauer 123.
Ega, Egen, Egn (Reichsritter).
Im 17. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Odenwald des Ritterkeises Franken.
L.: Riedenauer 123; Neumaier 80, 88, 145.
Egloffstein (Freiherren, Grafen, Reichsritter). 1190 erscheinen die nach der Burg E.
bei Forchheim benannten Herren von E. (Hegelofveste). 1509/1515 wurde die Burg
Lehen des Hochstifts Bamberg. Von etwa 1600 bis 1806 gehörten die E. mit dem
Rittergut Mühlhausen zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. Außerdem
waren sie im Kanton Gebirg immatrikuliert. Nach 1650 gehörten sie auch dem
Kanton Odenwald, um 1780 auch dem Kanton Altmühl zu.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 196, 199, 208;
Bechtolsheim 12, 18, 63; Riedenauer 123; Rahrbach 56; Egloffstein, G. Frhr. von
und zu, Chronik der Grafen und Freiherren von Egloffstein, 1894.
Ehenheim (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die später erloschenen E. (genannt Übel, Grummat,
Wild, Steinfelder) zum Ritterkreis Franken (Kanton Altmühl). Bis etwa 1650
waren sie im Kanton Steigerwald immatrikuliert, bis zum Anfang des 18.
Jahrhunderts im Kanton Odenwald.
L.: Biedermann, Altmühl; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 214;
Bechtolsheim 13, 18; Riedenauer 123; Rahrbach 59; Neumaier 72, 141, 150.
Ehingen (Reichsritter).
Von 1548 bis zu ihrem Aussterben 1697 zählten die E., die bereits 1488 Mitglied
der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar, waren, mit Schloss
und Stadt Obernau bei Rottenburg, bis 1608 mit dem halben Bühl und Börstingen
zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Börstingen gelangte 1697 an die
Rassler von Gamerschwang und über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hellstern 149f., 203.
Ehrenberg (Reichsritter).
Von etwa 1560 bis 1700 waren die E. im Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken immatrikuliert. S. Ernberg.
L.: Stieber; Riedenauer 123; Rahrbach 61; Neumaier 150.
Ehrenburg (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Vermutlich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde am
Ehrbach bei Brodenbach die E. erbaut, die das Erzstift Mainz den Pfalzgrafen
bei Rhein zu Lehen gab. Nach der E. nannten sich seit 1189 Ritter von E., die
Lehnsleute der Pfalz waren. Um 1399 zog die Pfalz die Herrschaft als erledigtes
Lehen ein, teilte aber 1413 mit Schönenburg und Pyrmont. 1426 erbte Pyrmont den
Anteil Schönenburgs. 1545 kamen die Güter durch Erbfolge von Pyrmont-Ehrenburg
an Eltz-Pyrmont, 1561 an Quadt von Landskron, 1668 an die Freiherren Clodt zu
Ehrenberg (E.) und 1789 an den Freiherren vom Stein. Die aus den Dörfern
Brodenbach und Karbach und der Vogtei Hirzenach (Oberhirzenach) bestehende
Herrschaft zählte zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Über
Preußen gelangten die Gebiete 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 515; Skiba, W., Die Burg in Deutschland. Aufzeichnung und Analyse der
Ehrenburg auf dem Hunsrück, Darmstadt 1962 (masch. schr.).
Eichelberg (Reichsritter).
Um 1700 zählten die E. (Aichler von Aichelberg?) zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. S. Eichler.
L.: Stieber; Seyler 362; Riedenauer 123.
Eichinger von Eichstamm (Reichsritter).
Die E. zählten wegen Seibelsdorf (Seeboldsdorf) zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 122.
Eichler von Auritz (Reichsritter).
Bis zum 1765/1766 erfolgten Verkauf von Obersteinbach, Rossbach, Stübach und
Obertaschendorf (nicht Markt Taschendorf) an die Künsberg (, Künßberg,
Künsberg-Thurnau, Künßberg-Thurnau) zählten die E. kurzzeitig zum Kanton
Steigerwald des Ritterkreises Franken. Außerdem gehörten sie im 18. Jahrhundert
mit Dennenlohe und Oberschwaningen zum Kanton Altmühl. S. Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Bechtolsheim 15, 20, 198; Riedenauer 123.
Eisack (Reichsritter).
Um 1650 zählten die E. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123.
Eisenburg (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Um 1288 erscheint erstmals die auf welfischem Gut um Memmingen in
staufischer Zeit errichtete Burg E. Sie wurde um 1300 Mittelpunkt einer von den
Herren von E. unter der Landvogtei Oberschwaben errichteten Herrschaft, zu der
Amendingen, E., Grünenfurt, Schwaighausen, Trunkelsberg und Unterhart gehörten.
Seit 1455 war die dem Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben angehörige
Herrschaft in den Händen der patrizischen Settelin von Memmingen. 1580 kam sie
an das Unterhospital Memmingen, 1601 an die Neubronner von E. 1671 erfolgte
eine Zwölfteilung (Wachter, Zoller, Ebertz (Eberz), Schermar, Lupin). 1803 fiel
die 1801 über die Reichstadt Memmingen zum schwäbischen Reichskreis gerechnete
Herrschaft an Bayern.
L.: Wolff 217, 508; Wallner 688 SchwäbRK 57.
Elkerhausen, Elkershausen (Herren, Reichsritter). Nach der 1191 erwähnten Wasserburg E.
südlich von Weilburg nannten sich Herren von E., die Lehnsleute des Erzstifts
Trier und des Stifts Wetzlar waren. 1352 wurde ihre Burg von Trier, 1396
Neuelkerhausen von Nassau zerstört. Im 18. Jahrhundert zählten die E. zum
Ritterkreis Rhein. 1718 verkauften sie ihre Güter an Nassau-Weilburg. 1725
starben die Herren aus. Über Preußen (Hessen-Nassau) kam E. 1945 zu Hessen.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594.
Elkershausen (Reichsritter)
s. Elkerhausen
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594.
Ellershausen (Reichsritter) s. Ellrichshausen
Ellrichshausen, Ellrichhausen, Ellershausen
(Freiherren, Reichsritter). Die Burg E. bei
Schwäbisch Hall erscheint erstmals 1240 (Oulrichshausen). Von etwa 1550 bis um
1806 zählten die Freiherren von E. mit der 1676 erworbenen Herrschaft
Assumstadt, Ziegelhütten, Züttlingen und Maisenhälden (Maisenhelden), Teilen
von Jagstheim, Teilen von Satteldorf, Teilen von E. und bis 1788 auch mit
Neidenfels zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Ihre Güter
(Neidenfels und Jagstheim, Züttlingen mit Assumstadt, Ziegelhütten und
Maisenhälden) fielen später an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg. Im 16. Jahrhundert waren die E. auch im Kanton Altmühl
immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 56; Pfeiffer 211;
Winkelmann-Holzapfel 147; Stetten 32, 35, 183, 185; Riedenauer 123; Rahrbach
62; Neumaier 72, 149f., 152.
Elm (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis
Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 123.
Elpershofen (Reichsritter) s. Eltershofen
Elsass-Schwaben-Burgund (Ballei des Deutschen Ordens), Elsass
und Burgund. Die Ballei E. (Elsass und Burgund) war eine der 12 Balleien des
Deutschen Ordens im Reich. Zu ihr gehörten die Kommenden Kaysersberg (vor
1295), Straßburg (1278), Mülhausen (1227), Suntheim (1278), Gebweiler (nach
1270) und Andlau (1268), Sumiswald (1225), Köniz bzw. Könitz bei Bern (1226),
Basel (1293), Hitzkirch (1237) und Bern (1226), Beuggen (1226) (Dorf Beuggen
bei Rheinfelden und die Schaffnereien Frick im südlichsten Breisgau und
Rheinfelden), Freiburg im Breisgau (1260/1263) (mit den Dörfern Wasenweiler,
Walddorf, Unterschwandorf und Vollmaringen, Rexingen bzw. Räxingen, Ihlingen
bzw. Illingen, Rohrdorf und Hemmendorf), Mainau (um 1270) (mit der Insel Mainau,
Ämtern in der Stadt Immenstadt und der Reichsstadt Überlingen sowie dem Amt
Blumenfeld mit mehreren Dörfern) sowie Altshausen (1264) (mit dem Schloss
Altshausen und einigen Dörfern), Zur Kommende Altshausen zählten auch die
Herrschaft Rohr-Waldstetten bzw. Rohr und Waldstetten (mit den Flecken Rohr
bzw. Unterrohr und Waldstetten und dem Dorf Bleichen bzw. Unterbleichen), das
Schloss Arnegg bzw. Arneck, das Kastenamt in der Reichsstadt Ravensburg,
Schloss und Herrschaft Achberg und das Bergschloss Hohenfels mit mehreren
Dörfern. Als Folge der Verpfändung der Ballei durch den Deutschmeister an den
Hochmeister (1394/1396) erlangte die Ballei weitgehende Selbständigkeit. Am
Ende des 18. Jahrhunderts zählte sie zu den rheinischen Prälaten der geistlichen
Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags. Zugleich war ihr Komtur zu
Altshausen Mitglied der schwäbischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrats des Reichstags. Sitz des Landkomturs war von 1410 bis 1806
Altshausen bei Saulgau.
L.: Wolff 195 (dort fälschlich die Herrschaft Rohr-Waldstetten bzw. Rohr und
Waldstetten als eigene Kommende geführt und der reichsritterschaftliche
Marktflecken Herrlingen der Freiherren von Bernhausen im Kanton Donau
aufgenommen); Zeumer 552 II a 37, 3; Rueß, B., Geschichte von Altshausen, 1932;
Haaf, R. ten, Deutschordensstaat und Deutschordensballeien, 1951; Tumler, L.,
Der deutsche Orden im Werden, Wachsen und Wirken bis 1400, 1954; Müller, K.,
Beschreibung der Kommenden der Deutschordensballei Elsass-Schwaben-Burgund im
Jahre 1393, 1958; Millitzer, K., Die Entstehung der Deutschordensballeien im
Deutschen Reich, 1970; Der Deutsche Orden und die Ballei Elsass-Burgund, hg. v.
Brommer, H., 1996.
Elsenheim (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die E. mit dem nach 1643 erworbenen halben
Oberschäffolsheim zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Hölzle, Beiwort 67.
Elster, Elstern (Reichsritter).
1715-1721 zählte Albrecht von E. wegen Ederheim zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 261.
Eltershofen(, Elpershofen) (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Odenwald und zum Kanton Altmühl
des Ritterkreises Franken sowie von 1542 bis 1578 und von 1651 bis 1712 wegen
Ebersberg, Adelstetten, Schnait, Teilen von Schaubeck und Kleinbottwar zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 211;
Riedenauer 123; Schulz 267; Neumaier 73.
Eltingshausen, Eltinghausen (Reichsritter).
Die E. zählten vielleicht zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 123.
Eltz (Herrschaft, Herren, Grafen, Reichsritter). Nach der im 12. Jahrhundert kurz vor
dem Einfluss der Elz in die Mosel entstandenen Burg E. nannten sich seit
1150/1157 Herren von E. Durch allmähliche Aufspaltung des Geschlechts in
mehrere Linien wurde die Burg Ganerbenburg. 1331/1336 erzwang der Erzbischof
von Trier die Übergabe. Die Herren von E. wurden Lehnsleute des Erzstifts
Trier. Die Burg war Mittelpunkt einer kleinen Herrschaft der später in den
Reichsgrafenstand erhobenen Familie. Im 18. Jahrhundert waren die Grafen zu E.
mit einem Drittel Burg-Gräfenrode (Burggräfenrode) im Kanton Mittelrheinstrom,
mit einem Viertel der Ganerbschaft Burglayen (Burg Leyen) und einem Viertel
Rümmelsheim im Kanton Niederrheinstrom und mit Vendersheim im Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein immatrikuliert. Ab etwa 1760 gehörten E.
auch zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken. 1815 kam Eltz zu Preußen, 1946
an Rheinland-Pfalz. S. Faust von Stromberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544, 545; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Zimmermann 66f.; Winkelmann-Holzapfel 147; Riedenauer 123.
Embs (Reichsritter)
s. Ems. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 123.
Ems (Reichsritter),
Embs. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 123.
Enckevort (Reichsritter).
Im frühen 17. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 123.
Ender (Reichsritter).
Im späten 16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 123.
Endingen (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die E. zum Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592(; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren,
2005, 2, 179).
Endtlicher (Reichsritter).
Um 1700 zählten die E. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123.
Enntzlin (Reichsritter).
Johann E. zu Stuttgart war als Inhaber des nippenburgischen adligen Gutes Riet
von 1610 bis 1614 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 203.
Enslingen, Enßlingen (Reichsritter).
Um 1550 zählten die E. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 123.
Erffa, Erff, Erpff (Reichsritter).
Von etwa 1560 bis etwa 1750 gehörten die E. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken sowie um 1650 zum Kanton Baunach und um 1750 zum Kanton
Odenwald.
L.: Stieber; Seyler 362; Riedenauer 123; Rahrbach 64.
Erkenbrechtshausen (reichsritterschaftlicher Ort). Die Wasserburg E. bei Crailsheim gehörte zur Herrschaft Lobenhausen, die 1399 über die Hohenlohe an die Burggrafen von Nürnberg (Ansbach) kam. Seit 1647 teilten sich als Nachfolger der Crailsheim die Rüdt von Collenberg, Seckendorff und Leubelfing (Leubelfingen) Burg und Herrschaft. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts hatten die Seckendorff (Seckendorf) den zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken zählenden Ort allein inne. Über Württemberg kam E. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Erlach (Reichsritter).
Erasmus von E. war von 1613 bis 1614 mit der Hälfte der Ortschaft Enzberg
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 203.
Erlbeck (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken. S. Marschalk genannt Greif zu Erlebach?
L.: Riedenauer 123.
Erlingshofen (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die E. (Erlingshofen/Heideck) zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 123.
Ermreich (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 123.
Ernberg (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die E. zum Ritterkreis Rhein. S. Ehrenberg
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594.
Eroldsheim, Erolzheim (Reichsritter).
Wegen der blarerischen Güter zu Unterböbingen zählten die E. von 1652 bis 1689
zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Der Ort Erolzheim kam an
Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 261.
Erthal (Reichsritter).
Die Familie E. ist bereits im 12. Jahrhundert (1133) in Franken nachweisbar.
1553/1555 teilte sie sich in eine Fuldaer, 1640 ausgestorbene Linie und eine
fränkische Linie, die sich 1626 in eine Leuzendorfer Linie (bis 1764) und eine
Elfershauser Linie spaltete. Mit Teilen von Elfershausen und Obererthal
(Obertal) samt Hetzlos und Untererthal (Untertal) zählten die E. (vom 16.
Jahrhundert bis 1806) zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken, mit
Schloss Gochsheim und Schwarzenau (von etwa 1610 bis 1806) zum Kanton
Steigerwald und (von etwa 1560 bis 1802) zum Kanton Baunach sowie mit Teilen
der Herrschaft Binzburg samt Hofweier und Schutterwald zum Ort (Bezirk, Kanton)
Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben. 1805 erlosch das Geschlecht.
L.: Stieber (zum Kanton Baunach); Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 362;
Hölzle, Beiwort 66; Winkelmann-Holzapfel 147f.; Pfeiffer 211; Riedenauer 123;
Bechtolsheim 12, 18; Rahrbach 66.
Esch (Reichsritter).
Um 1700 zählten die E. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123.
Eschenbach, Essenbeck (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 123.
Eschenbach (reichsritterschaftliche Herrschaft). E. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam zur Hälfte an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Eschwege (Reichsritter).
Vom frühen 16. Jahrhundert bis etwa 1750 gehörten die E. zum Kanton Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 363; Riedenauer 123.
Esel (, Esel von Berg, Esel von
Altenschönbach?) (Reichsritter). Im frühen 16.
Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 123.
Estenfeld genannt Behaim (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 123.
Eulner, Eyllner, Euler, Ulner (Reichsritter). Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten
die Reichsritter E. (bzw. Ulner) mit Gumpen und
Teilen von Winterkasten zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S.
Eulner von Dieburg, Ulner von Dieburg.
L.: Stetten 38; Pfeiffer 211; Riedenauer 127.
Eulner, Euler von Dieburg (Reichsritter). Ulner (von Dieburg, Ulmer). Um 1550
zählten die E. bzw. Ulner zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Im 18.
Jahrhundert gehörten sie dem Ritterkreis Rhein an.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595; Riedenauer 127; Stetten 33.
L.: Pfeiffer 211; Riedenauer 123.
Exdorf (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die E. zum Kanton Rhön-Werra und zum Kanton
Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123.
Eyb (Freiherren, Reichsritter).
Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von E. mit Dörzbach, Hohebach
bzw. Hobbach und dem 1789 an die Thüna gelangten Messbach zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie im 16. bis 18. Jahrhundert wegen
Wiedersbach, Rammersdorf (Ramersdorf), Neuendettelsau und Vestenberg im Kanton
Altmühl immatrikuliert. Dörzbach fiel 1808 an Württemberg. Daneben gehörten sie
im späten 16. Jahrhundert zum Kanton Gebirg und um 1801 zum Kanton Baunach.
Weiter zählten die Freiherren von E. im 16. und 17. Jahrhundert wegen des
Rittergutes Riet und des 1682 von den Schertel von Burtenbach erworbenen Gutes
Burtenbach zum Kanton Neckar und wegen der 1760 erworbenen Herrschaft
Reisensburg zum Kanton Donau sowie von 1595 bis 1614 wegen Mühlhausen am Neckar
und 1629 wegen Freudental zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 371; Stieber; Roth von
Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 56, 58; Winkelmann-Holzapfel 148;
Pfeiffer 197, 212; Riedenauer 123; Stetten 35, 184; Hellstern 203; Kollmer 381;
Schulz 261; Rahrbach 68; Neumaier 149f., 152.
Eyß (Freiherren, Reichsritter).
Die Freiherren von E. waren mit Rheinstein und dem zur Herrschaft Faitzberg
gehörigen Lendershof um 1790 Mitglied des Kantons Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 148.
Faber von Randegg (Reichsritter),
Fauler von Randegg. Hans Wilhelm F. zu Brunnhaupten war von 1610 bis zu seinem
Tod 1614 Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Hans Burkard von
F. war von 1609 bis 1632 wegen des erheirateten Horn und des 1612 erworbenen
Leinzell Mitglied im Kanton Kocher.
L.: Hellstern 203; Schulz 261.
Fauler von Randegg (Reichsritter) s. Faber von Randegg
Fabrici von Cleßheim (Reichsritter) s. Cleßheim
Fach (reichsritterschaftliche Herrschaft). F. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Ellwangen und damit über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Fahnenberg (Reichsritter).
Um 1800 zählten die F. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123.
Falkenhausen (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert (um 1750 bis 1760) zählten die Freiherren von F. mit einem
Achtel Bibersfeld, das um 1790 an den Freiherren von Gemmingen ging, zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. Seit etwa 1720 waren sie auch im Kanton
Altmühl immatrikuliert.
L.: Wolff 158; Hölzle, Beiwort 56; Riedenauer 123.
Falkenstein (Reichsritter)
s. Frankenstein, Franckenstein
L.: Stetten 38.
Fauler von Randegg, Faber von Randegg (Reichsritter). Hans Wilhelm F. zu Brunnhaupten war von
1610 bis zu seinem Tod 1614 Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben. Hans Burkard von F. war von 1609 bis 1632 wegen des erheirateten Horn
und des 1612 erworbenen Leinzell Mitglied im Kanton Kocher.
L.: Hellstern 203; Schulz 261.
Faulhaber (Reichsritter).
Vielleicht zählten die F. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 123; Neumaier 75, 80f., 88, 162.
Faust von Stromberg (Reichsritter).
Im frühen 18. Jahrhundert zählten die F. zum Ritterkreis Rhein und zu den
Kantonen Rhön-Werra und Baunach im Ritterkreis Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 123.
Fechenbach (Freiherren, Reichsritter,
Warrenbach?, Wehrenbach?, Wehrn?). Von etwa 1550 bis um 1800 zählten die 1215
erstmals genannten Freiherren von F. mit dem 1315 erworbenen Laudenbach
(Lundenbach) und Sommerau (im Landkreis Miltenberg) zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Bis etwa 1760 waren sie außerdem im Kanton Rhön-Werra
immatrikuliert. Weitere Güter der auch als Geistliche hervortretenden F. lagen
in Dieburg. Die Güter im Kanton Odenwald fielen 1808 an Aschaffenburg. F.
selbst gelangte 1450 durch Kauf zusammen mit Reistenhausen, wo vorher die
Herren von Grumbach Rechte gehabt hatten, als Eigengut an die Rüdt von
Collenberg, die 1635 ausstarben. Die Herrschaft kam dann an die Grafen Reigersberg,
1803 an Aschaffenburg (Dalberg) und 1814 (Sommerau) bzw. 1816 (Laudenbach über
Baden und Hessen) an Bayern. Bis 1848 konnte die Familie über Laudenbach und
Sommerau die patrimoniale Gerichtsbarkeit ausüben. Mit Karl von F. zu
Laudenbach (1836-1907) erlosch die Fechenbacher Linie im Mannesstamm. 1969 kam
das Archiv an Bayern. S. Wehen.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 363; Hölzle, Beiwort 56; Riedenauer
123; Winkelmann-Holzapfel 148; Stetten 32, 33 Warrenbach, Wehrenbach, 35, 188;
Riedenauer 128 Wehrenbach, Wehrn; Rahrbach 71; Ulrichs 209; Neumaier, 72, 150,
153; Rüdt von Collenberg, Geschichte der Familie Rüdt von Collenberg, 1937
(masch. schr.); Archiv der Freiherren von Fechenbach zu Laudenbach, bearb. v.
Kallfelz, H., Bd. 1f. 1988ff.
Feilitsch (Reichsritter) s. Feilitzsch
Feilitzsch (Reichsritter),
Feilitsch. Im 16. (und 18.) Jahrhundert zählten die F. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken sowie zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 208; Riedenauer 123.
Felberg, Vellberg (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die F. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Pfeiffer 210; Neumaier 66, 72, 90, 141.
Fetzer von Oggenhausen, Fetzer von Ockenhausen
(Reichsritter). Wilhelm F. war im Jahr 1614
wegen des adligen Gutes Gärtringen Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau und wegen Oggenhausen von 1542 bis 1629 im Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 203; Schulz 261.
Fin, de (Freiherren, Reichsritter). Im Jahre 1752 zählten die Freiherren de F. zum
Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 77, 79.
Finsterlohe?, Vinsterlohe? (Reichsritter)
s. Finsterlohr
L.: Biedermann, Altmühl.
Finsterlohr, Finsterlohr zu Lauttenbach, Finsterlohr
zu Laudenbach (Reichsritter). Um 1550 zählten
die F. zum Kanton Odenwald sowie zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Pfeiffer 210; Riedenauer 123; Stetten 32; Rahrbach 73;
Neumaier 73.
Fischborn (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die F. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123.
Fischer von Filseck (Reichsritter).
Von 1647 bis 1707 waren die F. wegen Filseck Mitglied im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 261.
Flachslanden (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von F. mit dem im 18. Jahrhundert
erworbenen halben Mackenheim und dem 1726 erworbenen Stützheim zur Reichsritterschaft Unterelsass. Sie gehörten zu den
bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der
Ritterschaft immatrikulierten Familien. Sie erloschen am Ende des 18.
Jahrhunderts.
L.: Hölzle, Beiwort 67.
Fladungen (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die F. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis
Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 123.
Flehingen (Herren, Reichsritter).
Das zwischen 779 und 876 in Zeugnissen Lorschs viermal erwähnte F. (Flancheim,
Flaningheim) bei Karlsruhe wurde 1368 von den Edlen von Strahlenberg bzw.
Stralenberg an die Pfalz verkauft. Von 1396 bis 1637 hatten es die Herren von
F., deren Sitz es war, als Lehen der Pfalz inne. Nach deren Aussterben kam es
an die Grafen Wolff-Metternich zur Gracht. Die F. zählten am Ende des 18.
Jahrhunderts zum Ritterkreis Schwaben. 1803 fiel F. mit der Pfalz an Baden und
gelangte damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Feigenbutz, L., Der Amtsbezirk Bretten,
1890.
Flersheim (Reichsritter),
Flörsheim. Die aus Nieder-Flörsheim bzw. Niederflörsheim (zwischen Alzey und
Worms) stammende Familie erlosch 1655 in der Hauptlinie. Im 18. Jahrhundert
zählten die F., die Ganerben zu Gundheim und Nieder-Saulheim (Niedersaulheim)
waren, zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Zimmermann 68.
Flörsheim (Reichsritter)
s. Flersheim
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Zimmermann 68.
Fork, Vorkene? (Reichsritter).
Bis 1650 zählten die F. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Vogt
von Wallstadt.
L.: Stetten 32; Riedenauer 123; Ulrichs 209.
Forster, Vorster (Freiherren, Reichsritter). Um 1790 zählten die Freiherren von F.
mit einem Siebtel der Ganerbschaft Nieder-Saulheim (Niedersaulheim) zum Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Zimmermann 79; Winkelmann-Holzapfel 167.
Forster, Vorster (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die F. mit der Herrschaft Burghausen (Hausen) zum
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Hölzle, Beiwort 55; Riedenauer 128.
Forstmeister (Reichsritter) s. Forstmeister von Gelnhausen, Forstmeister von Lehenhan
Forstmeister von Gelnhausen(, Forstmeister zu
Gelnhausen) (Freiherren, Reichsritter). Um 1550 bis
etwa 1650 zählten die im Dienst im Büdinger Wald reich gewordenen F. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. Im späten 16. Jahrhundert waren sie auch im
Kanton Rhön-Werra immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert waren sie mit der
Herrschaft Aufenau, die vielleicht von Fulda zeitweilig an die Herren von
Lißberg und dann im 14. Jahrhundert an die Forstmeister gelangt und
reichsunmittelbar geworden war, 1781 wegen Überschuldung aber an das Erzstift
Mainz verkauft werden musste, Schloss Kinzighausen und Neudorf Mitglied des
Kantons Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Winkelmann-Holzapfel 148; Pfeiffer 212;
Riedenauer 123; Stetten 32; Neumaier 67, 132, 150.
Forstmeister von Lebenhan (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die F. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 123; Rahrbach 76.
Forstner (Reichsritter).
Von etwa 1785 bis 1806 zählten die F. mit Hausen, das 1808 an Bayern fiel, zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Um 1750 waren sie auch im Kanton
Altmühl immatrikuliert.
L.: Stetten 35, 183; Riedenauer 123.
Forstner von Dambenois, Forstner-Dambenoy (Reichsritter). Von 1720 bis 1805 zählten die F. zum
Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 203.
Förtsch von Thurnau (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die F. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 123; Rahrbach 75.
Franckenstein (Freiherren, Reichsritter) s. Frankenstein
Frank, Franck (Freiherren, Reichsritter). 1780 wurde der
brandenburgisch-ansbachische geheime Rat Philipp Jacob von F. zusammen mit
seinem Vater, der Wechsler in Straßburg war, von Kaiser Joseph II. in den
Reichsadelsstand erhoben. Er war von 1785 bis zu seinem Tod 1789 ohne männliche
Nachkommen mit den 1783/1784 gekauften bubenhofischen Gütern Leinstetten und
Bettenhausen, die 1791 an den Grafen von Sponeck gelangten, Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Um 1800
erscheint F. auch im Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Hölzle, Beiwort 64; Riedenauer 123; Hellstern 203; Kollmer 375.
Franken (Ritterkreis), fränkischer Ritterkreis.
Der Ritterkreis F. (fränkische Ritterkeis) war wie der Ritterkreis Schwaben
(schwäbische Ritterkreis) und der Ritterkreis Rhein(strom) (rheinische
Ritterkreis) eine Untergliederung der Reichsritterschaft.
Seine Geschäfte wurden von jeweils derjenigen Kantonskanzlei erledigt, auf die
das Generaldirektorium turnusgemäß entfiel (z. B. Schweinfurt). Im frühen 16.
Jahrhundert zählten zu ihm vielleicht 481 Familien (Odenwald 132, Gebirg 123,
Rhön-Werra 86, Steigerwald 37, Altmühl 62, Baunach 41), zu denen später
zumindest zeitweise 572 Familien hinzukamen, so dass einschließlich verschiedener
Zweifelsfälle mit einer Gesamtzahl von knapp 1100 zugehörigen, nicht
unbeträchtlich wechselnden Familien gerechnet werden kann. Um 1790 umfasste der
Ritterkreis rund 700 Gebiete mit etwa 200000 Einwohnern und 150 Ritterfamilien.
Er gliederte sich in die Kantone Odenwald (Heilbronn, seit 1764 Kochendorf),
Gebirg (Bamberg), Rhön-Werra (Schweinfurt), Steigerwald (Erlangen), Altmühl
(Wilhermsdorf) und Baunach (Baunach, seit 1778 Nürnberg). (Um 1800 zählte die Reichsritterschaft F. (selbst) zu den Mitgliedern des
Kantons Steigerwald des Ritterkreises F.)
L.: Stieber; Biedermann; Wolff 511; Riedenauer 87ff.; Die Territorien des
Reichs 4, 182; Bundschuh, M., Versuch einer
historisch-topographisch-statistischen Beschreibung der unmittelbaren freyen Reichsritterschaft in Franken, 1801.
Frankenberg (reichsritterschaftlicher
Ort). In F. nördlich von Uffenheim erbaute der Bischof von Würzburg um 1200
eine Burg, die seit 1554 verfiel. Eine von den Burggrafen von Nürnberg 1254
errichtete weitere Burg (Vorderfrankenberg) wurde 1284 den Hohenlohe verpfändet
und von diesen 1362 Böhmen zu Lehen aufgetragen. Um 1390 wurde sie als
Herrschaft an die Seckendorff verkauft. 1429 erwarb Würzburg die Herrschaft,
verpfändete sie aber bald an die Heßberg. 1452/1445 kam die allodiale
Ganerbenburg an die Absberg, die sie 1464 den Markgrafen von Ansbach auftrugen.
1520 fiel sie an die Hutten, die sie 1630 durch Konfiskation verloren,
1638/1639 aber wieder zurückgewannen. Nach deren Aussterben 1783 kam es zu
einem Streit zwischen Schwarzenberg und Pölnitz (Pöllnitz). Einzelne Güter zog
Ansbach ein. 1796 wurde der zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
steuernde Ort von Preußen in Besitz genommen, 1806 fiel er an Bayern.
L.: Wolff 511.
Frankenberg zu Riet (Reichsritter),
Frankenberg. Von 1601 bis 1614 war der württembergische Rat Balthasar von F.
(zu Riet) Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 203.
Frankenstein, Franckenstein (Freiherren, Reichsritter). Im 17. und 18. Jahrhundert (1650-1720)
zählten die F. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Im 16. und 17.
Jahrhundert sowie um 1806 waren sie im Kanton Odenwald immatrikuliert. Im 17.
und 18. Jahrhundert gehörten sie mit dem Rittergut Ullstadt und Langenfeld zum
Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert zählten sie
mit einem Viertel Allmannsweier, Niederschopfheim und einem Viertel Wittenweier
zum Ort (Bezirk, Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben sowie als Ganerben zu
Mommenheim zum Ritterkreis Rhein. 1802 waren Johann Friedrich Karl Joseph Xaver
F. (Herr der Herrschaft Binzburg (Bünzburg), Niederschopfheim usw.), Johann
Philipp Anton Franz F. und Franz Christoph Karl Philipp F. immatrikuliert. Die
Freiherren von F. zu Ockstadt waren um 1790 mit Messenhausen Mitglied des
Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken. Wegen der Hälfte von Dorn-Assenheim
(Dornassenheim), Ockstadt mit Oberstraßheimer Hof und Usafeldchen gehörten sie
auch dem Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein an.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 363; Pfeiffer 210, 211;
Hölzle, Beiwort 66; Zimmermann 68f.; Winkelmann-Holzapfel 148; Riedenauer 123;
Stetten 32; Bechtolsheim 196; Rahrbach 78; Neumaier 66f., 72.
Frauenberg (Reichsritter).
Von 1548 bis 1623 zählten die F. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Letztes Kantonsmitglied war Conrad von F. zu Rosenfeld. Von 1560 bis 1636
gehörten sie wegen des unteren Schlosses zu Talheim dem Kanton Kocher an.
L.: Hellstern 203; Schulz 261.
Freiberg, Freyberg (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren von F. mit Teilen des 1662 erworbenen Wäschenbeuren (außerdem
1534-1569 Beihingen, 1557-1594 Neidlingen, 1608-1665 Salach, 1608-1653
Steinbach) zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Seit 1609
(Konrad-Siegmund von Freyberg-Eisenberg zu Wellendingen bzw. Conradt-Sigmundt
v. Freyberg-Eisenberg zu Wellendingen) waren sie Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau. 1802 übten sie über die dem Kanton Neckar
inkorporierte Ortschaft Wellendingen (Eigengut unter Territorialhoheit
Österreichs) die Herrschaft aus. Außerdem zählte die Familie im 18. Jahrhundert
wegen Worndorf zum Kanton Hegau und wegen Allmendingen (1593), Altheim (1512),
Griesingen (1503) und Öpfingen, Hürbel, Knöringen mit Wiblishausen, Landstrost
(1659) mit Offingen und Waldkirch (1506) zum Kanton Donau. S. Hohenfreyberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Freyberg-Eisenberg, M. Frhr. v., Genealogische Geschichte des Geschlechts der
Freiherren von Freyberg, (handschriftlich), (o. O.) 1884; Hölzle, Beiwort 58,
60, 62, 64; Ruch 18 Anm., Anhang 78, 80; Hellstern 204, 219; Schulz 261; Archiv
der Freiherren von Freyberg Schloss Allmendingen Urkundenregesten 1367-1910,
bearb. v. Steuer, P., 2010.
Freiberg, Freyberg zu Aulfingen und Wellendingen
(Reichsritter). S. Freiberg.
L.: Ruch 18 Anm. und Anhang 80.
Frentz (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die F. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594.
Freudental (reichsritterschaftliche
Herrschaft). F. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam vor
der Mediatisierung an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161.
Freundstein (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die F. mit Schmieheim, Schweighausen, Berrweiler
(Beerweiler), Bertschweiler (Berolzweiler) und Sierenz (Sierens) zum Ort
(Bezirk, Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben. S. Waldner von Freundstein.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531.
Frick von Frickenhausen (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die F.
zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 123.
Fries (Grafen, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Grafen von F. mit den um 1770 von den Eichler
von Auritz erworbenen Teilen der Herrschaft Dennenlohe zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Hölzle, Beiwort 55; Riedenauer 123.
Frieß, Frießel (Reichsritter).
Um 1700 zählten die F. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123.
Froberg bzw. Froberg-Montjoie (Reichsritter, Grafen, Frohberg). Um 1806 zählten die
Froberg-Montjoie bzw. Frohberg-Montjoie zum Kanton Rhön-Werra de Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 123.
Frohnhoffen (Reichsritter) s. Fronhofen
Fronhofen, Frohnhoffen (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die F. zum Kanton Altmühl. Im 16. Jahrhundert
gehörten die F. zum Kanton Rhön-Werra sowie zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Seyler 363; Riedenauer 123; Neumaier 90.
Fuchs (Reichsritter).
Im 16. und 18. Jahrhundert zählten die F. in den Kantonen Altmühl, Baunach,
Gebirg und Steigerwald zum Ritterkreis Franken. S. Fuchs von Bimbach, Fuchs von
Dornheim, Fuchs von Neidenfels, Fuchs von Rügheim, Fuchs von Wiesentheid.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 209, 213; Ulrichs 209.
Fuchs, Fuchß (Reichsritter).
Ogier Fuchß, württembergischer Obrist und Kommandant auf Hohentübingen, war
etwa von 1659 bis 1674 Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 210.
Fuchs von Bimbach (Reichsritter).
Vom Ende des 15. Jahrhunderts bis 1806 waren die F. mit dem Rittergut Bimbach
Mitglied des Kantons Steigerwald des Ritterkreises Franken. Etwa in der
gleichen Zeit waren die F. auch im Kanton Baunach immatrikuliert. Bis etwa 1650
erscheinen sie auch im Kanton Altmühl (Cronheim) sowie sehr früh auch im Kanton
Gebirg.
L.: Pfeiffer 196, 198; Riedenauer 123; Bechtolsheim 12, 18, 63; Rahrbach 81;
Neumaier 98.
Fuchs von Dornheim (Reichsritter).
Vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zu ihrem Aussterben 1727 zählten die F. zum
Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 198; Bechtolsheim 2, 194; Rahrbach 81; Neumaier 73, 150.
Fuchs von Neidenfels (Reichsritter).
Bis etwa 1650 zählten die F. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 210; Stetten 32; Riedenauer 123; Ulrichs 209; Neumaier 80, 86.
Fuchs von Rügheim (Reichsritter).
Die F. zählten zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126.
Fuchs von Wiesentheid (Reichsritter). Vom 16. Jahrhundert bis zu ihrem Aussterben 1673
zählten F. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 198.
Fuchsstadt (Reichsritter).
Vielleicht zählten die F. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123.
Führer von Haimendorf (Reichsritter?). Nürnberg, Kanton Odenwald, Ritterkreis Franken.
Füllbach, Fulpach, Fullbach (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die
F. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Pfeiffer 213; Riedenauer 123; Rahrbach 87.
Fürbringer (Reichsritter).
Im 17. Jahrhundert zählten die F. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 123; Neumaier 88.
Fürfeld (reichsritterschaftlicher
Ort). F. bei Heilbronn wurde 1516 von den Herren von Helmstadt an die Gemmingen
verkauft. Es war Mannlehen des Hochstifts Worms. Es gehörte zum Kanton
Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Über Württemberg kam F. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510.
Fürstenberg (Reichsritter).
Seit dem 13. Jahrhundert ist eine im Sauerland beheimatete Ministerialenfamilie
des Erzstifts Köln nachweisbar. Sie nannte sich seit 1295 nach der an der Ruhr
gelegenen, im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts erbauten, aber wohl kurz
nach 1326 wieder zerstörten Burg F. bei Neheim. Sie stammte wahrscheinlich von
dem Geschlecht der Binolen ab. Am Anfang des 15. Jahrhunderts hatte sich die
Familie in die drei Hauptlinien Waterlappe, Höllinghofen-Hörde-Livland und
Neheim-Neufürstenberg verzweigt. Güter hatte sie vor allem im nordwestlichen
Teil des Herzogtums Westfalen, aber auch im südwestlichen Sauerland, im
Märkischen, Münsterischen, Paderbornschen, am Nieder- und Mittelrhein (Geldern,
Mainz) und in Livland. Sie war Mitglied des Ritterkreises Rhein. Seit 1572
hatte sie die Vogtei über Kloster Grafschaft inne.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Klocke, F. v., Fürstenbergsche Geschichte,
Bd. 1 1939; Klocke, F. v. u. a., Fürstenbergische Geschichte, Bd. 1ff. 1971ff.;
Fürstenberger Skizzen, hg. v. Gosmann, M., 1995.
Fürstenwärther (Freiherren, Reichsritter).
Die Freiherren von F. waren wegen dem halben Duchroth mit dem halben Oberhausen
und einem Viertel der Ganerbschaft Burglayen (Burg Layen) Mitglied des Kantons
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 148.
Furtenbach (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert (um 1760) zählten die F. mit den Rittergütern Schnodsenbach,
Burgambach und Zeisenbronn zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15, 414; Riedenauer 123.
Gagern (Reichsritter).
Das Adelsgeschlecht G. mit dem Sitz Gawern auf Rügen wird erstmals 1290
erwähnt. 1731 wurde eine Linie als Reichsfreiherren in den Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein aufgenommen.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544.
Gail (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die G. mit Altdorf (Altorff), Mühlhausen und
Staffelfelden zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. 1773 gehörten sie zu den
bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft
immatrikulierten Familien des Ritterkreises Unterelsass.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 532; Roth von Schreckenstein 2, 592.
Gailenbach (Herrschaft, reichsritterschaftlicher Ort). In dem vermutlich im 11. Jahrhundert gegründeten G. (1296 Galumbach) bei Augsburg erbaute 1592 der Reichspfennigmeister Zacharias Geizkofler ein Schloss, das 1622 an die Augsburger Patrizierfamilie Koch genannt von G., 1771 an die Paris und dann die Stetten kam. Die Herrschaft zählte zur Reichsritterschaft. G. fiel an Bayern.
Gailing von Altheim, Gailing, Gayling, Gayling
von Altheim (Reichsritter). Um 1550 bis etwa
1720 gehörten die G. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken (Geyling). Im
18. Jahrhundert zählten die G. zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben und zum Ritterkreis
Unterelsass (Reichsfreiherren). Die G. erloschen männlicherseits 1940 und
weiblicherseits 1987.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Riedenauer 123; Stetten 32;
Neumaier 73, 150; Zander, P., Das Freiherrlich Gayling von Altheim'sche
Gesamtarchiv, (in) Barockschloss Ebnet bei Freiburg i. Br., 1989.
Gailing von Illesheim, Geiling von Illesheim (Reichsritter), Gayling von Illesheim. Im frühen 16.
Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 123.
Gailingen (reichsritterschaftlicher
Ort). G. bei Konstanz wird 965 erstmals erwähnt, dürfte aber bereits der frühen
alemannischen Besiedlungszeit angehören. Bis 1806 zählte der Ort zum Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben. Von 1540 unterstand ein
Drittel der Ortsherrschaft der Stadt Schaffhausen. Die hohe Gerichtsbarkeit und
Landeshoheit hatte von 1465 bis 1805 Habsburg bzw. Österreich. Über Baden kam
G. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Götz, F., Untersee und Hochrhein, 1971.
Gaisberg (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von G. mit Teilen von Helfenberg
(seit 1740), Schloss und Gut Hohenstein (1678-1738), Gut Schnait (seit 1633)
und dem Rittergut Kleinbottwar und Schaubeck (Schabeck) (1645-1765) zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben. Wegen graneckischer Güter gehörte die
Familie seit 1599 zum Kanton Neckar. 1805 waren Kantonsmitglieder Carl Ludwig,
Ludwig-Heinrich und Ludwig von G. zu Schöckingen. Um 1785 bis 1800 gehörte
Benjamin von G. als Personalist dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62; Hellstern 204; Stetten
39, 183; Riedenauer 123; Kollmer 370, 376f.; Schulz 262;
Gaisberg-Schöckingensches Archiv Schöckingen. Urkundenregesten 1365-1829,
bearb. v. Müller, P., 1993 (141 Urkunden).
Gaist von Wildeck (Reichsritter).
Von 1581 bis 1623 waren die G. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 204.
Galen (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die G. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594.
Gammertingen (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Nach bronzezeitlichen und merowingerzeitlichen Gräbern erscheint
im 13. Jahrhundert die von den Grafen von Veringen, die das 1101 erstmals
erwähnte Dorf über die Grafen von Achalm, die Grafen von G. (vor 1182), die
Grafen von Ronsberg und die Herren von Neuffen in der Mitte des 13.
Jahrhunderts erlangt hatten, angelegte Stadt G. am linken Lauchertufer bei
Sigmaringen. Nach mehrfachem Herrschaftswechsel kaufte der württembergische
Obervogt Dietrich von Speth die Herrschaft G. mit Hettingen, Hermentingen,
Feldhausen, Kettenacker und Neufra. Sie zählte zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben. 1806 kam sie an Hohenzollern-Sigmaringen, das die
Spethschen Güter 1827 durch Kauf erwarb, 1850 an Preußen. Bis 1925 war G. Sitz
eines Oberamtes. 1945 gelangte es an Württemberg-Hohenzollern, 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508; Wiest, J., Geschichte der Stadt Gammertingen, 1928, Neudruck
1961; Burkarth, H., Die Geschichte der ehemaligen Herrschaft
Gammertingen-Hettingen, 1983.
Gans von Otzberg, Gans von Uzberg (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert (um 1785) zählten
die G. zum Ritterkreis Rhein und bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 123; Stetten 33; Neumaier 73,
150.
Gartner (Reichsritter).
Johann Thomas von G. war von 1714 bis 1730 Personalist im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 262.
Gauerstadt (Reichsritter),
Gauberstadt. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123.
Gebirg (Kanton, Ritterkanton). Der Kanton G.
war eine Untergliederung des Ritterkreises Franken der Reichsritterschaft.
Er war seinerseits in die Quartiere Fichtelberg, Forchheim, Hollfeld und Rodach
eingeteilt. Um 1800 zählte die Kantonskorporation zu den Mitgliedern des
Kantons.
L.: Mader 3, 318ff., 8, 661ff., 8, 682ff.; Wolff 512; Riedenauer 116, 122ff.,
129; Waldenfels, W., Frhr. v., Die Ritterschaft des heutigen Oberfranken im
Jahre 1495, Arch. d. hist. Ver. Oberfranken 26, 3 (1917), 61ff.; Rupprecht, K.,
Ritterschaftliche Herrschaftswahrung in Franken, 1994.
Gebsattel (Reichsritter,
Freiherren). Vielleicht kurz vor 1100 entstand an einer Tauberfurt als
Witwensitz einer Gräfin von Rothenburg G. Als Folge der Ausdehnung Rothenburgs
verlegten die G. ihren Sitz nach Acholshausen, später nach Trennfeld. Im 16.
bis 18. Jahrhundert zählten die Freiherren G. mit Teilen von Haselbach, der
Hälfte von Burglauer, Lebenhan und Teilen von Leutershausen zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Im frühen 16. Jahrhundert waren sie auch
im Kanton Baunach, im 17. Jahrhundert auch im Kanton Odenwald immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender, 1753, 538; Stieber; Roth von Schreckenstein 2,
593; Seyler 364; Winkelmann-Holzapfel 149; Pfeiffer 198, 211; Riedenauer 123;
Rahrbach 88; Neumaier 90.
Geilber (Reichsritter).
Vielleicht zählten die G. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken und zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 123.
Geilsdorf (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert und im frühen 18. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton
Gebirg des Ritterkreises Franken. S. a. Geylstorff.
L.: Riedenauer 123; Pfeiffer 209.
Geismar (Reichsritter) s. Geißmar
Geispitzheim (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die G., die ihren Namen von dem Städtchen G. im
Elsass herleiten und in mehreren Linien bedeutend waren (Bube, Fetzer [Vetzer],
Krieg) zum Ritterkreis Rhein. Sie waren im 15. und 16. Jahrhundert Ganerben zu
Bechtolsheim, Mommenheim und Schornsheim.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Zimmermann 69f.
Geißmar, Geismar (Reichsritter).
Im 17./18. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Rhön-Werra und zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 364f.; Riedenauer 123.
Geizkofler (Reichsritter).
Von 1600 bis 1662 waren die G., von denen der aus Brixen stammende Zacharias
Geizkofler nach dem Studium des Rechts in Ingolstadt, Straßburg und Basel sowie
Italien und Frankreich 1593 zum Reichspfennigmeister aufstieg, wegen Haunsheim
und Wäschenbeuren im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 262; Sigelen, A., Dem ganzen Geschlecht nützlich und rühmlich, 2009.
Geldern (Reichsritter).
Vielleicht zählten die G. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123.
Gemmingen (Herren, Reichsritter).
G. (Gemmincheim) bei Sinsheim im Kraichgau wird 769 anlässlich einer Gabe an
Lorsch erstmals erwähnt (768 Gemminisheim?). 1233 bzw. 1275 erscheinen (wohl
mit Allodialgut) Herren von G., die sich später mit den Grafen von Neipperg in
die Herrschaft über G. teilten. Die seit der Wende des 13. Jh.s in die später
weitverzweigten Hauptstämme Guttenberg (1449, Zweigstamm Steinegg-Hagenschieß
Beginn des 15. Jh.s, später Bessenbach) und Hornberg (1612, vorher Bürg)
geteilte Familie G. war bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil am Neckar. Zeitweise bestanden in G. drei Schlösser. Das
später der Reichsritterschaft Schwaben und
Franken aufgeschworene Geschlecht bildete die Linien (Steineck bzw.) Steinegg,
G., Mühlhausen, Presteneck, Horneck, Tiefenbronn und Hamberg (Homberg) aus. Zu
ihren Gütern zählten innerhalb des Ritterkreises Schwaben im Kanton Neckar
Hamberg (Homberg) (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg, 1457), Hohenwart (Lehen
Badens, v. G. zu Steinegg, 1457), Lehningen (Lehen Badens, v. G. zu
Mühlhausen), Mühlhausen an der Würm (Erblehen von G. zu Mühlhausen), Neuhausen
im Hagenschieß (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg), Schellbronn (Lehen Badens, v.
G. zu Steinegg, 1457), Steinegg (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg, 1407),
Tiefenbronn (Lehen Badens, v. G. zu Steinegg), im Kanton Kocher Ganerbschaft
Bönnigheim (Bennigheim) mit Erligheim, Beihingen teilweise (seit 1675), Filseck
(1593-1597), Neubronn teilweise, Hochberg (1684-1779), Talheim teilweise, im
Kanton Kraichgau Erligheim, Guttenberg, Adersbach mit Rauhof, Bonfeld mit (dem
1732 von Gemmingen-Hornberg erworbenen) Babstadt, Fürfeld, Rappenau,
Treschklingen, fünf Achtel Gemmingen, Hüffenhardt mit Kälbertshausen,
Neckarmühlbach, Wollenberg und Michelfeld sowie im Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken, in dem sie von den Anfängen bis 1806 immatrikuliert
waren, drei Viertel Crumbach (Fränkisch-Crumbach), Bierbach, Eberbach, Erlau,
Freiheit, Hof Güttersbach, Michelbach, Hof Rodenstein (17. Jh.) mit
Rodensteinschen Waldungen, Altenberg (Schloss und Gut mit Niedersteinach 1622),
Hoffenheim (1771), Teile von Sachsenflur, Unterheimbach mit Oberheimbach, Bürg
(1334), Ilgenberg, Leibenstadt, Lobenbacherhof, Neckarzimmern mit Schloss
Hornberg (1612), Steinbach, Stockbronn (Stockbrunn), Teile von Widdern (15.
Jh.), Kochendorf teilweise (1749), Herrschaft Maienfels und Neuhütten (16. Jh.,
gemeinschaftlich mit den Weiler) sowie Schloss Presteneck teilweise. 1520 wurde
in G. die Reformation eingeführt. Um 1790 waren die G. auch im Kanton Baunach
immatrikuliert. 1806 kam G. an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
(Am Beginn des 21. Jh.s sind noch rund 200 Namensträger bezeugt.)
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 56, 59, 62-64;
Winkelmann-Holzapfel 150; Hellstern 204, 218, 219; Schulz 262; Riedenauer 123;
Stetten 32, 36; Rahrbach 90; Neumaier 72, 149f., 151f.; Fleck, A., Die
Mediatisierung der Reichsfreiherrn von Gemmingen beim Übergang in die badischen
Souveränitätslande, Diss. jur. Mainz 1972; Andermann, K., In Angelegenheiten
der Ritterschaft, 1986; Andermann, K., Die Urkunden des Freiherrlich von
Gemmingen’schen Archivs auf Burg Guttenberg über dem Neckar, 1990; Andermann,
K., .Die Urkunden der Freiherrlich von Gemmingen’schen Archive auf Gemmingen
und Fürfeld - Regesten 1331-1849, 2011; Archive der Freiherren von
Degenfeld-Neuhaus und Gemmingen-Hornberg-Babstadt - Urkundenregesten 1439-1902,
bearb. v. Burkhardt, M., 2013.
Geradstetten (reichsritterschaftliche Herrschaft). G. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam noch vor der Mediatisierung (zu einem Drittel) an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Gerboth, Gerrodt (Reichsritter).
Von etwa 1560 bis etwa 1650 waren die G. im Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken immatrikuliert.
L.: Riedenauer 123.
Geuder von Heroldsberg, Geuder (Reichsritter). 1391 erwarben die in Nürnberg sitzenden
Patrizier Geuder das Reichslehen Heroldsberg, das vor ihnen die Nassauer und
von diesen über die Burggrafen von Nürnberg Herzog Swantibor von Pommern
innegehabt hatte. Im 17. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken, im 18. Jahrhundert wegen Stein (Kanton Altmühl) und
anderer Güter (Kanton Baunach) zum Ritterkreis Franken (Geuder-Rabenstein). S.
Heroldsberg.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 196;
Riedenauer 123.
Geyer (Reichsritter)
s. Geyer von Giebelstadt Die G. entstammten der Ministeralität der Grafen von
Rieneck.
L.: Pfeiffer 210; Stetten 32.
Geyer von Geyersberg (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die G. zum Ritterkreis Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593.
Geyer von Giebelstadt, Geyer zu Giebelstadt (Reichsritter). Die G(eyer von Giebelstadt bei
Ochsenfurt) entstammten der Ministerialität der Grafen von Rieneck.
Bekanntester Vertreter war Florian G. (1490-3. 6. 1525). Von vor 1550 bis nach
1700 zählten die G. zum Kanton Odenwald, in der zweiten Hälfte des 16.
Jahrhunderts auch zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. 1685 wurden die
G. Reichsgrafen. Nach ihrem Aussterben fiel ihre Reichsgrafschaft mit
Giebelstadt, Ingolstadt in Unterfranken, Reinsbronn, Goldbach und Rechten in
Neunkirchen an Brandenburg/Preußen (1704).
L.: Pfeiffer 210; Stetten 32; Riedenauer 123; Rahrbach 94; Neumaier 73, 149,
152.
Geyern (reichsritterschaftlicher
Ort). 1276 vergaben die Herzöge von Bayern die ihnen als Reichsgut zugefallene
Burg G. bei Weißenburg, nach der sich die von den Grafen von Hirschberg mit dem
Amt der Schenken des Hochstifts Eichstätt begabten Ministerialen von
Hochstetten bald nannten. Über eine Erbtochter fielen drei Viertel ihrer Güter
an die Ehenheim. Als Afterlehen der Markgrafen von Ansbach hatten beide
Familien das reichslehnbare Halsgericht Nennslingen. 1599 folgten den
Ehenheimern die Markgrafen von Ansbach. 1796 erzwang Preußen die Huldigung
seitens der dem Ritterkanton Altmühl aufgeschworenen Schenken von G. auf Syburg
(1470 erworben). 1806 fiel G. an Bayern. S. Schenk von G.
L.: Wolff 107.
Geylstorff (Reichsritter),
Geilsdorf. Im 16. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. S. a. Geilsdorf.
L.: Pfeiffer 209.
Geypel, Geipel, Geubel, Gruppel (Reichsritter). Von vor 1550 bis nach 1720 zählten die
G. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 123; Neumaier 66, 73 (Geipel von Schöllkrippen).
Geyso zu Mansbach (Reichsritter).
Die G. zählten im 16. bis 18. Jahrhundert mit Mansbach, Glaam, Oberbreitzbach,
der Hälfte von Rossdorf und Wenigentaft zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538; Stieber; Seyler 365; Winkelmann-Holzapfel
151; Riedenauer 123; Adel in Hessen, hg. v. Conze, E. u. a., 2010
Giebelstadt (reichsritterschaftlicher
Ort). G. bei Ochsenfurt wird erstmals 820 erwähnt. Nach ihm nannten sich die
aus der Ministerialität der Grafen von Rieneck hervorgegangenen Geyer und
Zobel. S. Geyer, Zobel (von Giebelstadt).
L.: Wolff 108.
Giech (Reichsritter,
Reichsgrafen). Seit 1125 erscheint die Burg G. bei Bamberg, nach der sich seit
1137 eine ministerialische Adelsfamilie G. aus dem Hause der Grafen von
Wertheim benannte, die in den Diensten der Grafen von Andechs und der Bischöfe
von Bamberg stand. Sie erwarb Güter um Bamberg und Würzburg, in der Oberpfalz
und in Böhmen. Um 1350 teilte sie sich in die bald ausgestorbene Linie
Oberbrunn (Brunn) und in die Linie Ellern-Kröttendorf. Die G. waren zunächst
fränkische Reichsritter (Kanton Gebirg „Thurnau,
Buchau“, im frühen 16. Jahrhundert auch Kanton Steigerwald, außerdem im frühen
16. und späten 18. Jahrhundert Kanton Baunach), seit 1680 Reichsfreiherren und
seit 1695 Reichsgrafen. Von 1564/1731 bis 1796 hatten sie die Herrschaft
Thurnau der Ministerialenfamilie Förtsch von Thurnau. 1726 erlangten sie Sitz
und Stimme im fränkischen Reichsgrafenkollegium und im fränkischen Reichskreis.
1740 beerbten sie zusammen mit Hohenlohe-Kirchberg die Grafen von Wolfstein.
1796 wurden sie von Preußen gewaltsam mediatisiert, behielten aber ihr
Stimmrecht im Reichsgrafenkollegium und im Reichskreis. Von 1806 bis 1810 stand
G. mit Bayreuth unter der Herrschaft Frankreichs, 1810 fiel G. mit Bayreuth an
Bayern. Die Burg G. kam schon in der Mitte des 12. Jahrhunderts durch Heirat an
die Grafen von Andechs, bei deren Aussterben 1248 an die Truhendingen und die
Burggrafen von Nürnberg, 1390 durch Kauf von den Truhendingen an das Hochstift
Bamberg.
L.: Wolff 98; Zeumer 554 II b 62, 8, 62, 15; Pfeiffer 196, 208, 214; Riedenauer
123; Bechtolsheim 2; Rahrbach 96; Guttenberg, E., Die Territorienbildung am
Obermain, 1927, Neudruck 1966; Pezolt, U. v., Die Herrschaft Thurnau im 18.
Jahrhundert, 1968; Pezold, U. v., Adelige Standesherrschaft im Vormärz, 2003.
Giel von Gielsberg (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren G. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. Außerdem waren sie
1783 wegen Reisensburg, Nornheim und Leinheim im Kanton Donau immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529; Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch
Anhang 78.
Gießen, Giese? (Reichsritter).
Im 17. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 123.
Girger von Grünbühl (Reichsritter).
Seit 1661 war der als württembergischer Capitain über das Landvolk bezeichnete
Maximilian Jakob G. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 204.
Glaubitz (Reichsritter). 1773 zählten die G. zu den bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten Familien des Ritterkreises Unterelsass.
Gleichen genannt von Rußwurm (Freiherren, Reichsritter). Seit etwa 1750 waren die Freiherren von
G. mit Bonnland Mitglied des Kantons Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. S.
Rußwurm.
L.: Stieber; Seyler 365f.; Winkelmann-Holzapfel 151; Riedenauer 123; Rahrbach
100.
Gmund (Reichsritter).
Vielleicht zählten G. zur Ritterschaft im Ritterkreis Franken. S. Voit von
Rieneck.
L.: Riedenauer 123; Ulrichs 209.
Gnodstadt, Gnodtstatt, Gnottstadt (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die
G. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 123; Rahrbach 102.
Goez (Reichsritter).
Im späten 17. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 123.
Gofer, Hofer? (Reichsritter).
Um 1780 zählten G. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123.
Gohr zu Nahrstett (Reichsritter). 1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten G. zum Ritterkreis Unterelsass. Sie erloschen weiblicherseits 1936.
Goldbach (Reichsritter).
Vielleicht zählten im frühen 16. Jahrhundert G. zur Ritterschaft im Ritterkreis
Franken
L.: Riedenauer 123.
Goldochs zu Beratsweiler (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton
Odenwald und zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123; Neumaier 74, 76.
Göler von Ravensburg (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die G. mit Sulzfeld und Teilen von Kieselbronn zum
Kanton Kraichgau sowie 1651 mit einem Viertel Beihingen zum Kanton Kocher,
beide im Ritterkreis Schwaben. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts waren sie im
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert, um 1750 im Kanton
Gebirg. Außerdem zählten sie zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63; Riedenauer
123; Schulz 262.
Goll (, Gollen) (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren von G. mit Neunthausen, das um 1800 an Freiherr von Gaisberg und
1803 teilweise an Freiherrn von Linden gelangte, zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 64.
Göllnitz (Freiherren, Reichsritter).
Die Freiherren von G. zählten von 1654 bis zum Tod Christoph Wilhelms von G.
1793 zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben sowie von 1651 bis 1790 wegen
Waldenstein zum Kanton Kocher.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Hellstern 204; Schulz 262.
Golnitz (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert waren die G. Mitglied im Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123.
Gopp, Goppe von Marezek (Reichsritter). Vielleicht zählten die G. zum Kanton
Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 123.
Goßbach, Goßbach zu Freudental (Reichsritter). Philip G. zu Freudental (Freudenthal)
war 1592/1593 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 204.
Gottesfelden, Gottsfeld, Gotzfeld (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die
G. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 123.
Gottesmann zum Thurn, Gottsmann von Thurn (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die
G. zu den Kantonen Gebirg (bis ins frühe 17. Jahrhundert), Steigerwald, Altmühl
und Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123.
Gottfahrt (Reichsritter).
Vielleicht zählten die G. zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 123.
Grafeneck, Graveneck (Reichsritter).
Von 1592 bis 1600 war Ferdinand Friedrich von G., Herr zu Marschalkenzimmern und
Hofrichteramtsstatthalter zu Rottweil, Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Von 1629 bis 1651 waren
die G. wegen Gütern in Geradstetten, Bartenbach und Lerchenberg, von 1674 bis
1697 wegen Waldstetten bzw. Unterwaldstetten (Waldstetten) im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Hellstern 204; Schulz 262.
Grafenreuth, Gravenreuth (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert waren die G. Mitglied im Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 123.
Gränrodt, Grorodt (Reichsritter) s. Grorodt, Grünrod
Grappendorf (Reichsritter).
Im 17. (etwa 1680) und 18. Jahrhundert (etwa 1760) zählten die G. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 366; Riedenauer 123.
Graveneck (Reichsritter) s. Grafeneck
Greck von Kochendorf, Greck zu Kochendorf (Reichsritter). Von vor 1550 bis etwa 1750 zählten die
G. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 124; Stetten 32; Neumaier 66, 73, 149, 151.
Greifenclau, Greiffenclau zu Vollrads (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren von G. mit Gereuth, Hafenpreppach und Albersdorf (Aldersdorf) zum
Kanton Baunach des Ritterkreises Franken. Seit 1750 waren sie (als
Personalisten) Mitglieder des Kantons Odenwald. Von 1723 bis 1738 war Lothar
von Greiffenclau-Vollrads wegen Eislingen (Großeislingen) im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Bis 1764 waren Familienangehörige dort
Personalisten.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 542; Stieber; Riedenauer 124; Stetten 39;
Schulz 262.
Greifenclau-Dehrn zu Vollrads, Greiffenclau-Dehrn zu
Vollrads (Freiherren, Reichsritter). Im 17. und
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von Greiffenclau-Dehrn zu Vollrads mit
einem Achtel der Ganerbschaft Mommenheim zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein.
L.: Zimmermann 70f.; Winkelmann-Holzapfel 151; Rahrbach 103.
Greiffenclau (Freiherren, Reichsritter) s. Greifenclau
Greith, Greuth (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die G. (Greuth) zum Kanton Hegau bzw.
Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm 2.
Gremlich von Jungingen, Gremlich von Jungningen (Reichsritter). Von 1581 bis 1623 waren die G. wegen
der Hälfte von Sondelfingen Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 204.
Grempp, Gremp (Reichsritter).
Im 17. Jahrhundert gehörten die G. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 124.
Grempp von Freudenstein (Reichsritter). Joachim G., Burgvogt auf Zollern,
zählte seit 1548 zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Die Familie war
bis etwa 1628 Kantonsmitglied. 1773 gehörten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen
und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten G. zum Ritterkreis
Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits im 20. Jahrhundert.
L.: Hellstern 204.
Greul, Graul, Dernbach genannt Greul (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die G. zum
Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. (S. Dernbach.)
L.: Riedenauer 124.
Greusing (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Baunach und zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Greuth (Reichsritter) s. Greith
Gripp auf Storzeln-Freudenach (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die G. zum
Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm. 2.
Gripp von Freudenegg (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die G. zum Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592.
Grolach (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 124.
Grorod, Grorodt, Gränrodt (Reichsritter). Um 1700 zählten die G. zum Kanton
Odenwald im Ritterkeis Franken. S. Grünrod.
L.: Riedenauer 123.
Groschlag (Reichsritter).
Vom frühen 16. Jahrhundert bis 1806 zählten die G. zum Kanton ; des
Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 124; Neumaier 67, 70, 73, 150.
Groschlag von Dieburg, Groschlag von und zu
Dieburg (Freiherren, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die nach Schloss und Gut Dieburg benannten Freiherren von
G. mit dem 1808 an Hessen-Darmstadt kommenden Hergershausen (Hengershausen),
Eppertshausen, dem 1799 an den Grafen Lerchenfeld (Lerchfeld) gelangenden
Sickenhofen und dem seit 1799 den Albini gehörenden Messel zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie Mitglied im Ritterkreis Rhein.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Winkelmann-Holzapfel 151; Stetten
36, 187.
Groß (Reichsritter).
Im Jahre 1801 zählten die G. mit Allersheim, das 1808 an Würzburg fiel, und
Rottenbauer zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Zeitweise gehörten
sie auch dem Kanton Baunach an. (S. Groß von Trockau.)
L.: Stetten 36, 188; Riedenauer 124.
Groß von Trockau (Freiherren, Reichsritter). Vom frühen 16. Jahrhundert bis 1806
zählten die Freiherren G. mit Teilen der Herrschaft Trockau zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Hölzle, Beiwort 55;
Winkelmann-Holzapfel 151; Pfeiffer 208; Riedenauer 124; Rahrbach 106; Neumaier
183
Großaspach (reichsritterschaftlicher
Ort). G. nordwestlich von Backnang zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Wolff 510.
Grumbach (Reichsritter).
Im 16. bis 18. Jahrhundert zählten die G. zu den Kantonen Rhön-Werra (von
Anfang des 16. bis Mitte des 18. Jahrhunderts) und Steigerwald (17. Jahrhundert)
des Ritterkreises Franken. Früh waren sie auch im Kanton Odenwald
immatrikuliert. Wilhelm von G. (1503-1567) war Schwager Florian Geyers sowie
Lehnsmann des Hochstifts Würzburg und der Markgrafen von Brandenburg und
unternahm für die Reichsritterschaft den letzten
Versuch einer Erhebung gegen die Landesherren (Grumbachsche Händel), in dessen
Verlauf er 1563 geächtet und 1567 hingerichtet wurde.
L.: Stieber; Roth v. Schreckenstein 2, 593; Ortloff, F., Geschichte der
Grumbacher Händel, 1868ff.; Seyler 366; Pfeiffer 198, 211; Bechtolsheim 13, 17;
Riedenauer 124; Stetten 10f., 25; Rahrbach 110; Neumaier 89.
Grün, Kryn (Reichsritter).
Von etwa 1550 bis ins 18. Jahrhundert zählten die von (der) G. zeitweise zu den
Kantonen Gebirg und Odenwald des Ritterkreises Franken. 1643-1651 war Michael
von (der) G. wegen des 1640 erworbenen Oberensingen im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 209; Stetten 32; Riedenauer 124;
Schulz 263.
Grünau, Kloster (Reichsritter).
Um 1785 zählte das Kloster G. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 129.
Grünenbach (reichsritterschaftlicher
Ort) s. Grönenbach.
L.: Wolff 508.
Grüningen (reichsritterschaftlicher
Ort). In G. bei Biberach übertrugen die Bertholde 805 Güter an Sankt Gallen und
973 an das Kloster Reichenau. Nach Edelfreien von G. des 12. Jahrhunderts und
einer Linie G. der Grafen von Württemberg erscheinen im 13. Jahrhundert Herren
von G. Ihre Nachfolger waren nach 1355 die Herren von Hornstein. Von ihnen
hatten verschiedene Linien ihren Sitz in G. Über Württemberg kam G. 1951/1952
zu Baden-Württemberg. (S. Hornstein zu G.)
L.: Selinka, R., Grüningen und seine Geschichte, 1928; Der Kreis Saulgau, 1971;
Der Kreis Biberach, 1973.
Grünrod? (Reichsritter).
Um 1700 zählten die G. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S.
Grorod, Grorodt, Gränrodt.
L.: Riedenauer 124; Neumaier 74, 150 (Grönrodt).
Grüntal, Grünthal (Reichsritter).
Von 1695 bis etwa 1730 waren die G. Mitglieder des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben, von 1618 bis 1633 wegen
Harteneck des Kantons Kocher.
L.: Hellstern 204f.; Schulz 263.
Grünwald (Reichsritter).
Von 1712 bis 1731 war Christoph Otto von G. Mitglied im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 263.
Gugel (Reichsritter).
1805/1806 zählten G. vielleicht zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Guin, Guyn (Reichsritter).
Von 1650 bis 1666 war Wilhelm von G. wegen Staufeneck mit Salach Mitglied im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 263.
Gültlingen (Reichsritter).
Vom 16. Jahrhundert bis 1805 zählten die erstmals um 1100 genannten, 1488 an
der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil Neckar, beteiligten und 1495 zu
Erbkämmerern der Herzöge von Württemberg ernannten G. mit Pfäffingen (bis 1699)
und Deufringen und am Ende des 18. Jahrhunderts mit Berneck samt Überberg und
Zumweiler (Zinnweiler), Garrweiler, Gaugenwald, Heselbronn und Lengenloch zum
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Seit 1762 war die Familie wegen
erheirateter Anteile an Adelmannsfelden auch im Kanton Kocher immatrikuliert.
Die Oberherrlichkeit über den schon im frühalemannischer Zeit besiedelten Ort
G. kam 1363 mit der Herrschaft Wildberg von den Grafen von Hohenberg an die
Pfalz und 1440 an Württemberg. Damit gelangte G. 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 154, 205,
218; Schulz 263; Nagolder Heimatbuch, hg. v. Wagner, G., 1925.
Gundelsheim (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die später erloschenen G. (Gundelsheim-Brauneck) zum
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken, danach zum Kanton Odenwald und von
1593 bis 1614 wegen Schenkenstein und Aufhausen zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Pfeiffer 213; Riedenauer 124; Schulz 263.
Günderode (Freiherren, Reichsritter).
Im späteren 17. Jahrhundert gehörten die G. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert zählten die G. mit Höchst an der
Nidder zum Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 366; Winkelmann-Holzapfel
151; Riedenauer 124.
Günther von Brennhausen (Reichsritter). Im späteren 17. Jahrhundert zählten die G. zum
Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Guntzenroth, Gonsrodt (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die G. (Lengenstein genannt G.) zum Kanton Odenwald
und zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 124.
Günzer (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die G. mit dem 1684 erworbenen halben Plobsheim zur Reichsritterschaft Unterelsass.
L.: Hölzle, Beiwort 67.
Güssen von Güssenburg, Güss von Güssenberg (Reichsritter). 1596/1597 zählten die G. wegen
Utzmemmingen zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 263.
Gut von Sulz (Reichsritter).
Die Familie G. war bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft Sankt Jörgenschild,
Teil am Neckar. Von 1548 bis etwa 1614 zählte sie zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 205.
Guttenberg (Freiherren, Reichsritter).
Kurz vor 1320 wurde die Burg G. am Obermain errichtet, nach der sich ein
Ministerialengeschlecht der Herzöge von Andechs-Meranien nannte, das seit 1149
als von Plassenburg greifbar ist. Es war Lehnsträger für die Burggrafen von
Nürnberg sowie die Hochstifte Würzburg und Bamberg. Innerhalb der Reichsritterschaft gehörte es den Kantonen Rhön-Werra
(1650-1801/1802 mit Kleinbardorf), Baunach (spätes 16. Jahrhundert, 1750-1806
mit Kirchlauter), Steigerwald (1700, 1790), Odenwald (17. Jahrhundert) und
Gebirg (frühes 16. Jahrhundert bis 1805/1806) des Ritterkreises Franken an. Die
Linie Steinenhausen hatte seit 1691 erblich das Amt des Obermarschalls des
Hochstifts Würzburg inne. 1700 stieg es in den Reichsfreiherrenstand auf. 1802
wurden die Güter von Bayern besetzt und 1804 an Preußen übertragen. Später
kamen sie an Bayern zurück.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 542; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593;
Seyler 367; Pfeiffer 196, 208; Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 124; Rahrbach
113; Neumaier 119, 183; Guttenberg, E. Frhr. v., Die Territorienbildung am
Obermain, 1927, Neudruck 1966; Bischoff, J., Genealogie der Ministerialen von
Blassenberg und der Freiherren von und zu Guttenberg, 1966; Rupprecht, K.,
Ritterschaftliche Herrschaftswahrung in Franken, 1994.
Guyn (Reichsritter) s. Guin
Habe? (Reichsritter). Kanton Odenwald, Ritterkreis Franken. S. Habern?
Haberkorn (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert waren die H. Mitglied des Kantons Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. Im späten 17. Jahrhundert waren sie auch im Kanton
Steigerwald immatrikuliert.
L.: Pfeiffer 212; Bechtolsheim 15; Riedenauer 124.
Haberkorn (Reichsritter) s. Reuß genannt H.
Haberland (Reichsritter).
Im späten 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 124.
Habermann (Reichsritter).
Die H. waren im späteren 18. Jahrhundert mit Teilen von Unsleben Mitglied des
Kantons Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Mit dem Rittergut Erlabronn waren
sie bis 1806 im Kanton Steigerwald immatrikuliert.
L.: Seyler 367; Winkelmann-Holzapfel 151; Bechtolsheim 16, 22; Riedenauer 124;
Rahrbach 116.
Habern (Reichsritter).
Von etwa 1550 bis ins 17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 210; Stetten 32; Riedenauer 124; Neumaier
87, 141, 164.
Habsberg (Reichsritter).
Die H. zählten seit 1548 zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben sowie zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Letztes Mitglied im Kanton Neckar
(Rittermatrikel von 1608) war Conrad von H. zu Nordstetten und Isenburg.
L.: Hellstern 205; Pfeiffer 210.
Haffner von Wasselnheim, Haffner von Wasslenheim (Reichsritter). 1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten H. zum Ritterkreis Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits 1800.
Hafner, Haffner (von Bittelschieß), Hafner von
Büttelschieß (Reichsritter). Nach Bittelschieß
bei Sigmaringen nannten sich seit 1083 Herren von Bittelschieß (Butelsciez),
denen der Ort bis zur Wende des 14. Jahrhunderts gehörte. Vom 16. bis ins 18.
Jahrhundert zählte die Familie der H. zum Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben. Über Hohenzollern, Preußen und Württemberg-Hohenzollern kam
Bittelschieß 1951/1952 zu Baden-Württemberg
L.: Ruch 18 Anm. 2 und Anhang 78.
Hagenmann (Reichsritter).
Der 1569 an einem Rittertag teilnehmende Carl Friedrich von H. war Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 205.
Haideneck (Reichsritter).
Um 1700 zählten die H. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Haider (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 124.
Hain, Han, Haun (Reichsritter).
(Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Rhön-Werra und vielleicht
auch zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.) S. Haun.
L.: Riedenauer 124.
Hainach (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert und von etwa 1600 bis 1630 zählten die H. (Heinach) zum
Kanton Steigerwald und zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken. S. a.
Hainach zu Hundelshausen.
L.: Stieber; Bechtolsheim 13, 18; Riedenauer 124.
Hainach zu Hundelshausen (Reichsritter). Bis zu ihrem Aussterben (1680) zählten die
H. mit Bischwind und Vögnitz zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 194.
Haldermannstetten (Reichsritter) s. Haltermannstetten
Hallberg (Grafen, Reichsritter).
Die Grafen von H. waren im 18. Jahrhundert mit einem Zehntel der Ganerbschaft
Bechtolsheim, Fußgönheim (Fußgoenheim) mit Ruchheim, Heuchelheim und einem
Achtel der Ganerbschaft Mommenheim Mitglied des Kantons Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. Mommenheim und Bechtolsheim kamen später zu
Hessen-Darmstadt und 1946 zu Rheinland-Pfalz.
L.: Hölzle, Beiwort 58; Zimmermann 72; Winkelmann-Holzapfel 151.
Haller von Hallerstein (Reichsritter). Die aus Tirol stammenden Haller sind seit dem Ende
des 13. Jahrhunderts in Franken bezeugt. Seit dem 14. Jahrhundert erwarben sie
reiche Güter. Seit 1528 nannten sie sich H. Im 17. Jahrhundert zählten die
Nürnberger Patrizier H. auch zum Kanton Steigerwald (?) des Ritterkreises
Franken. Seit 1750 saßen sie als Vertreter der Stadt Nürnberg im Kanton
Altmühl.
L.: Stieber; Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 124; Haller von Hallerstein,
H./Zirnbauer, H., Die Haller von Hallerstein, 1961.
Hallweil (Reichsritter).
Die H. zählten von 1569 bis 1710 wegen Beihingen (Beilingen) zum Kanton Kocher
im Ritterkreis Schwaben.
L.: Kollmer 361; Schulz 263.
Haltermannstetten, Haldermannstetten (Reichsritter). Die H. zählten zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken. (S. Stettner von Grabenhof.)
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Pfeiffer 213; Riedenauer 124.
Hamilton (Reichsritter).
Um 1700 zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Hammerstein (Reichsritter).
Im 17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 124.
Han (Reichsritter) s. Hain
Handschuhsheim (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert gehörten die H. dem Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken an. Im 18. Jahrhundert zählten die H. (Handschuchsheim) zum Ritterkreis
Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Stetten 32; Riedenauer 124; Neumaier 67,
132, 141.
Hanstein (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die H. zum Ritterkreis Rhein. Im späten 17. und
frühen 18. Jahrhundert gehörten sie auch dem Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken an. S. Haustein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 124.
Hanxleden (Freiherren, Reichsritter).
1752 zählten die Freiherren von H. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 79.
Harant, Horant (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 124.
Harda (Reichsritter)
s. Herda
L.: Pfeiffer 197.
Hardenberg (Reichsritter).
Um 1801/1802 zählten die H. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Harling (Freiherren, Reichsritter).
Von 1739 bis 1805 waren die Freiherren von H. mit dem 1733 von den Münchingen
erworbenen Gut und Schloss Münchingen Mitglieder des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Von 1770 bis 1795 waren
sie wegen erheirateter Teile von Adelmannsfelden auch im Kanton Kocher
immatrikuliert.
L.: Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 205; Kollmer 379; Schulz 263.
Harras (Reichsritter).
Vielleicht zählten die H. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Harseldt (Reichsritter).
Im frühen 17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 124.
Harstall (Reichsritter).
Im frühen 18. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 124.
Hartheim (Reichsritter).
Um 1550 zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 124; Neumaier 73, 90, 141, 144f. 147.
Hartig, Hartegg (Reichsritter).
Von 1718 bis zu seinem Tod 1754 war der Reichshofrat, spätere Reichsgraf und
Reichshofrats-Vizepräsident Anton Elias von H. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 205.
Hartingshausen, Hartungshausen (Reichsritter). Die H. waren im 16. und 17. Jahrhundert Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 206.
Harxthausen (Ganerben, Reichsritter).
s. Haxthausen
L.: Zimmermann 72.
Haslach (Reichsritter), Haßlach, Haßlohe s. Hasslach
Hasslach (Reichsritter),
Haßlach, Haslach, Haßlohe. Im 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Baunach
und zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Pfeiffer 213; Riedenauer 124.
Hattstein (Reichsritter).
Im frühen 18. Jahrhundert zählten die H. zum Ritterkreis Rhein und zu Beginn
des 18. Jahrhunderts zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S.
Haustein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Riedenauer 124; Neumaier 67.
Hatzfeld, Hatzfeldt (Herren, Reichsgrafen,
Reichsfürsten, Reichsritter). Nach der 1282
erwähnten Burg H. an der oberen Eder benannte sich eine seit 1138/1145
nachweisbare edelfreie Familie (Hepisvelt). Zu Anfang des 14. Jahrhunderts
teilte sie sich in zwei Hauptlinien. Sie musste 1311 ihre Burg an Hessen zu
Lehen auftragen, erwarb aber um 1380/1430 die reichsunmittelbare Herrschaft
Wildenburg bei Altenkirchen sowie 1387 Bringhausen und 1503 Eifa. Die
Herrschaft H. kam nach dem Aussterben einer Linie 1570, 1588 und 1772 an die
Landgrafen von Hessen. 1635/1640 wurde die Familie H. in den Reichsgrafenstand
erhoben. 1641 erlangte sie aus der Konfiskationsmasse des Grafen Schaffgotsch
die freie Standesherrschaft Trachenberg (Drachenberg) in Niederschlesien(, die
1741 Fürstentum wurde). Dazu kamen weitere Güter (1639 Belehnung mit den Teilen
Mainz‘ der Grafschaft Gleichen [1794 an Mainz zurück], 1641 Herrschaften
Haltenbergstetten [vom Hochstift Würzburg, 1794 dorthin zurück], Rosenberg,
Waldmannshofen, Pfand der Herrschaft Laudenbach bei Weikersheim). Außerdem
gehörte zu den Ländereien der Fürsten die niedere Herrschaft Kranichfeld und
die Herrschaft Blankenhain im obersächsischen Reichskreis. Mit
Haltenbergstetten, Eichhof, Ermershausen, Eulenhof, Neubronn, Niederstetten,
Oberndorf, Rinderfeld, Streichental, Wermutshausen und dem 1637 erworbenen,
1806 an Bayern und 1810 an Württemberg fallenden Waldmannshofen zählten die H.
im 17. und 18. Jahrhundert zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
(außerdem um 1700 zum Kanton Rhön-Werra), mit dem Kirchspiel Friesenhagen und
mit den Schlössern Wildenburg und Krottorf (bei Friesenhagen)sowie Wissen
rechts der Sieg, Schönstein und Merten in der Linie Hatzfeld-Wildenburg
(Hatzfeld-Wildenberg) zum Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
Durch König Friedrich den Großen von Preußen wurde der Linie
Hatzfeld-Trachenberg der Fürstenstand verliehen. Bei ihrem Aussterben (1794)
wurde sie von Graf Franz Ludwig von Hatzfeld-Werther-Schönstein beerbt, dem
1803 der preußische Fürstenstand bestätigt wurde. Die von ihm begründete Linie
Hatzfeld-Trachenberg erhielt 1900 den Titel eines Herzogs von Trachenberg. Der
Linie Hatzfeld-Wildenburg wurde 1870 die preußische Fürstenwürde verliehen.
L.: Wolff 398ff.; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2; Roth von
Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 152; Stetten
183; Riedenauer 124; Neumaier 149, 173; Genealogischer Kalender 1753, 547;
Genealogisches Handbuch des Adels. Fürstliche Häuser, Bd. 1 1951, 485ff.;
Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Kloft, J.,
Inventar des Urkundenarchivs der Fürsten von Hatzfeld, 1975; Friedhoff, J., Die
Familie von Hatzfeldt, 2004.
Haueisen, Hausen? (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 124.
Haun, Hune (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Rhön-Werra und vielleicht
zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken. Die von ihnen vermutlich im 14. Jahrhundert
bei Hünfeld erbaute Burg Hauneck musste bereits 1409 an Hessen gegeben werden.
Zwischen Hessen und Fulda war noch im 18. Jahrhundert das links der Haune
gelegene Rothenkirchen streitig, das über die H. in die Matrikel der Reichsritterschaft gelangt war und von Fulda bis zur
Säkularisation erfolgreich gegen Hessen verteidigt wurde, danach aber über
Hessen-Kassel und Preußen (1866, Provinz Hessen-Nassau) 1945 zu Hessen kam.
L.: Stieber; Seyler 367, Riedenauer 124; Rahrbach 117; Ulrichs 209; .
Hausen, Hausner, Heußner, Heuß (Reichsritter). Von 1545 bis 1569 war Wolf von H. wegen
eines Schlosses in Trochtelfingen im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Bis etwa 1650 zählten die H. zum Kanton Odenwald und zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken. S. Haueisen?
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 124; Schulz 263.
Haustein, Hattstein, Hanstein (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten H.
vielleicht zu den Reichsrittern des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Haußlode (Reichsritter),
Hußlode? Die zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken zählenden H. waren im
18. Jahrhundert bereits erloschen.
L.: Stieber
Haxthausen, Harxthausen (Freiherren, Reichsritter). Die aus dem Hochstift Paderborn stammende,
dessen Erbhofmeisteramt tragende Familie gelangte im 17. Jahrhundert an den
Rhein. 1670 gewann sie erbweise von den Rodenstein den unter der Herrschaft der
Pfalz stehenden Häuserhof bei Ingelheim. Im 18. Jahrhundert waren die
Freiherren von H. mit Dilshofen und Georgenhausen Mitglied im Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken und mit einem Siebtel der Ganerbschaft
Nieder-Saulheim (Niedersaulheim) im Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises
Rhein immatrikuliert. Ihre Güter im Kanton Odenwald fielen 1808 an
Hessen-Darmstadt und gelangten damit 1945 zu Hessen.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595; Zimmermann 72;
Winkelmann-Holzapfel 152; Stetten 36, 187; Riedenauer 124.
Hebele (Reichsritter).
Die H. zählten um 1700 im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Hebenhausen, Hedingshausen? (Reichsritter). Im 17./18. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Seyler 368; Riedenauer 124.
Heddesdorf, Heddersdorf, Hedersdorf, Hettersdorf
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die auch in den Kantonen Rhön-Werra und Baunach immatrikulierten H. mit
dem 1808 an Aschaffenburg gefallenen Bessenbach (Besenbach) zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken, mit Lörzweiler zum Kanton Oberrheinstrom sowie mit
Teilen von Horchheim und Arzheim zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises
Rhein. 1805 war Christoph von H. als Personalist Mitglied des Kantons Odenwald.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 546; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593;
Winkelmann-Holzapfel 153; Pfeiffer 211; Riedenauer 124, 188; Stetten 32, 38,
39; Rahrbach 123; Neumaier 66, 73.
Hedingshausen, Hebenhausen? (Reichsritter).
Im späten 18. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 124.
Hees (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von und zu der H. mit Holdinghausen
(Holdingshausen) zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 547.
Heesperg (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Pfeiffer 211.
Hehl (Reichsritter).
1651 und 1666 war Johann Sigmund von H. wegen Bromberg im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 263.
Heidenheim (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die H. zum Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592.
Heidenopp, Haidnob (Reichsritter).
Von 1654 bis 1666 waren die H. wegen Gütern in Plüderhausen und Bromberg im
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Im 16. Jahrhundert
zählten die H. (Haidnob) zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Schulz 263; Riedenauer 124.
Heinold (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Heinrichen (Reichsritter).
Vom 17. Jahrhundert bis 1806 zählten die H. mit den Rittergütern Grasmannsdorf
und Grub zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie
um 1805/1806 auch im Kanton Gebirg immatrikuliert.
L.: Bechtolsheim 16; Riedenauer 124.
Heinsheim (reichsritterschaftlicher
Ort). Das vermutlich bereits im 6. oder 7. Jahrhundert gegründete H. bei
Wimpfen am Neckar zählte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben und
kam 1806 zu Baden und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510; Neuwirth, G., Geschichte des Dorfes Heinsheim, 2. A. 1965.
Helbe (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Rhön-Werra und zum Kanton
Baunach im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 124.
Heldritt (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Gebirg und zum Kanton
Rhön-Werra (bis etwa 1750), im frühen 17. Jahrhundert auch zum Kanton Baunach
des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Seyler 368; Riedenauer 124;
Rahrbach 118.
Helmstadt (reichsritterschaftlicher
Ort). H. bei Sinsheim wird erstmals 782 in Lorscher Urkunden erwähnt. Es war
Sitz der im 13. Jahrhundert weit verzweigten Adelsfamilie von H. (1229), deren
Angehörige ursprünglich Ministeriale der Staufer waren. 1273 kam es durch
Auftragung an die Pfalz. Diese belehnte 1401 die Herren mit dem später zum
Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben zählenden Dorf, das 1681 nach deren
Aussterben an die Berlichingen und Auerbach fiel. Von der Pfalz kam es 1803 an
Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510; Senges, W., Geschichte des Kraichgaudorfes Helmstadt, 1937.
Helmstadt, Helmstatt, Helmstädt (Reichsritter, Grafen). Vom frühen 16. Jahrhundert bis
zum frühen 18. Jahrhundert zählten die von den Göler von Ravensburg
abstammenden H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Um 1790 waren
die Grafen von H. mit Berwangen, Hochhausen, Neckarbischofsheim mit Hasselbach,
einem Drittel Kälbertshausen und Oberbiegelhof Mitglied des Kantons Kraichgau
des Ritterkreises Schwaben. Von 1603 bis 1629 waren die H. wegen Dunstelkingen,
Ebersberg und Talheim im Kanton Kocher immatrikuliert. 1581 zählten die H. zum
Kanton Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Sie gehörten auch
zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63; Stetten 32;
Winkelmann-Holzapfel 152; Schulz 264; Riedenauer 124; Neumaier 73, 150.
Hendrich (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Henlein (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 124.
Heppenheim, genannt Saal (Reichsritter).
Im frühen 17. Jahrhundert zählten die H. genannt Saal zum Kanton Steigerwald
des Ritterkreises Franken.( S. Burggraf zu H.)
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 124.
Herbilstadt, Herbolsthal (Reichsritter) s. Herbstadt.
Herbstadt, Herbilstadt, Herbolsthal (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die H. zum
Kanton Rhön-Werra, zum Kanton Steigerwald und zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 212; Riedenauer 124; Rahrbach 119.
Herbsthain (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert waren die H. Mitglied im Kanton Hegau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm. 2.
Herckam, Horken?, Horkheim? (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 213; Riedenauer 124.
Herda, Hörda, Harda (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken, im 17. Jahrhundert auch zum Kanton Odenwald.
L.: Seyler 368; Pfeiffer 197; Riedenauer 124; Neumaier 150.
Herdegen (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Heressem (Reichsritter) s. Herisem
Heringen (Reichsritter).
Die H. zählten ab etwa 1785 mit Wehrda, Schloss Hohenwehrda (Hohenwerda),
Rhina, Schletzenrod und Wetzlos zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Winkelmann-Holzapfel 152; Riedenauer 124.
Herisem, Heressem (Reichsritter).
Im späteren 17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 124.
Herman von Hermansdorf (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren von H. mit dem 1784 erworbenen Bellenberg zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben sowie von 1715 bis 1776 zum Kanton Kocher (zeitweise mit
Dettingen).
L.: Hölzle, Beiwort 58; Kollmer 361; Schulz 264.
Herold (Reichsritter).
Im späten 17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 124.
Heroldsberg (reichsritterschaftlicher
Ort). Am Ende des 13. Jahrhunderts war das im Reichswald Sankt Sebalds bei
Nürnberg gelegene H. Mittelpunkt eines an Nassau verpfändeten, von diesem über
die Burggrafen von Nürnberg an Herzog Swantibor von Pommern gelangten
Reichsamtes. 1391 erwarben die Patrizier Geuder aus Nürnberg das Reichslehen.
Ihre Linie Geuder-Rabenstein (seit 1649) zählte zur Reichsritterschaft,
innerhalb deren H. dem Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken angehörte. 1806
fiel es an Bayern. S. Geuder.
L.: Wolff 512.
Herter von Herteneck (Reichsritter).
Die H. waren von 1548 bis 1613 Mitglieder im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben (zuletzt Hans Christoph Herter von Herteneck zu Dusslingen) sowie von
1567 bis 1614 mit Harteneck im Kanton Kocher.
L.: Hellstern 205; Schulz 264.
Hertinghausen (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die H. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Herwart von Bittenfeld (Reichsritter),
Herwarth von Bittenfeld. Von 1574 bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts war die
Augsburger Patrizierfamilie Herwart mit dem 1245 erstmals erwähnten, vor 1253
an Württemberg gelangten und im 15. Jahrhundert vorübergehend an die Herren von
Bernhausen gekommenen Bittenfeld bei Waiblingen belehnt. Die H. zählten zum
Kanton Kocher im Ritterkreis Schwaben. Bittenfeld kam 1951/1952 über
Württemberg zu Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Schulz 264.
Heß, Hess (Reichsritter).
Von 1782 bis 1805 waren die H. als Personalisten Mitglied im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 264.
Heßberg, Hessberg (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die H. (Hespergk, Hesperg) zu den Kantonen Altmühl
(bis 1806), Steigerwald (bis 1806) (wegen Lenzersdorf [Lentzelsdorf]), Baunach,
Odenwald, Rhön-Werra und Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 208, 213,
214; Bechtolsheim 13, 17, 195; Riedenauer 124; Rahrbach 121; Neumaier 68.
Hessen (Grafschaft, Landgrafschaft, Land,
Bundesland). In unsicherem Zusammenhang mit dem zwischen Lahn, Main, Werra,
Fulda und Eder bezeugten germanischen Stamm der (fränkischen?) Chatten
erscheint im 8. Jahrhundert für einen kleinen Stamm an der unteren Fulda der
Name Hessi (738). Unabhängig hiervon geriet dieser Raum seit dem 4. Jahrhundert
in den Einflussbereich der Franken, die seit dem 6. Jahrhundert in das von
ihnen bald dicht besiedelte Rhein-Main-Gebiet eindrangen und anschließend unter
Übernahme und Ausbau der Festungen Glauburg, Amöneburg, Christenberg und
Büraburg nach Nordosten gegen die Sachsen vorstießen. Durch Bonifatius wurde
das Gebiet seit der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts christianisiert (723
Fällung der Donareiche bei Hofgeismar). Die drei wichtigsten Klöster Fritzlar,
Hersfeld und Fulda wurden noch im 8. Jahrhundert Reichsabteien. Das den
Rupertinern um die Mitte des 9. Jahrhunderts folgende Grafenhaus der Popponen
oder Konradiner stand so fest in karolingischer Tradition, dass es nach
erfolgreicher Auseinandersetzung mit den Babenbergern beim Aussterben der
Karolinger 911 mit Konrad I. für kurze Zeit zur Königswürde gelangte. Unter den
sächsischen Ottonen wurde das Gebiet durch Grafen verschiedener Herkunft im
Auftrag des Königs verwaltet und die konradinische Stellung vermindert. Unter
den Saliern hatten die aus dem schwäbisch-alemannischen Raum kommenden Grafen
Werner, die als Bannerträger des Reichsheeres eine hohe Reichsstellung
einnahmen, die Grafschaft inne (1024-1121). Seit Anfang des 12. Jahrhunderts
trat der Erzbischof von Mainz mit immer größeren Erwerbungen hervor, brachte
Amöneburg, Fritzlar und Hofgeismar an sich und war Lehnsherr der Grafschaft H.
1121 übernahmen als Erben der Grafen Werner die Gisonen (Grafen von
Gudensberg), 1122 über die gisonische Erbtochter Hedwig die Ludowinger die
Grafschaft. 1130 wurden die Ludowinger Landgrafen von Thüringen und behandelten
H. (Gebiet um Gudensberg südwestlich von Kassel und Maden, dem Sitz des
Hauptgerichts der Grafschaft H., im Gegensatz zum Gebiet um Marburg, das
zunächst Land an der Lahn hieß,) als Nebenland, so dass im Norden allmählich
eine Reihe verhältnismäßig selbständiger Herrschaften und Grafschaften
entstehen konnte (Ziegenhain, Waldeck, Wittgenstein, Nassau, Diez, Runkel,
Limburg, Katzenelnbogen, Eppstein), während im Rhein-Main-Gebiet die Staufer
eine unmittelbare Reichsherrschaft aufzubauen versuchten, die nach dem
Interregnum (1254-1273) in zahlreiche Kleinherrschaften zerfiel (u. a. Hanau,
Solms, Büdingen). 1247 starben die ludowingischen Landgrafen von Thüringen mit
Landgraf Heinrich Raspe im Mannesstamm aus. Landgräfin Sophie (Tochter Landgraf
Ludwigs von Thüringen, Gemahlin Heinrichs von Lothringen und Brabant, Nichte
Landgraf Heinrich Raspes) vermochte im thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg
(1247-1264) mit dem Hause Wettin (Markgrafen von Meißen) und gegen den
Widerstand des Erzbischofs von Mainz H. als eigene Landgrafschaft mit Sitz in
Kassel von Thüringen zu lösen und mit den Werrastädten Eschwege und
Witzenhausen für ihren 1244 geborenen Sohn Heinrich das Kind zu behaupten, der
1265 zu den bisherigen Gütern zwischen Wolfhagen, Zierenberg, Eschwege,
Wanfried, Alsfeld, Grünberg, Frankenberg und Biedenkopf einen Teil der
Grafschaft Gleiberg mit Gießen von den Pfalzgrafen von Tübingen erwarb und sich
seinerseits in langen Kämpfen gegen den Erzbischof von Mainz durchsetzte. Am
11. 5. 1292 wurden die Landgrafen von H. durch König Adolf von Nassau auf Grund
der Eschweger Güter in den Reichsfürstenstand erhoben. Nach zahlreichen
kleineren Erwerbungen im 13. Jahrhundert (1294 Schartenberg, 1297 Grebenstein)
und im 14. Jahrhundert (1305 Trendelburg, 1306 Wanfried, 1330 (Hofgeismar)
Geismar, 1350 Kirchhain, 1350 Spangenberg, 1358 Romrod, 1365 Tannenberg) erlitt
der Aufstieg Hessens, das 1308 bis 1311 kurzfristig in Oberhessen und
Niederhessen geteilt war, im 14. Jahrhundert durch andauernde Kämpfe mit dem
Adel einen schweren Rückschlag, dem es durch die von Kaiser Karl IV. bestätigte
Erbverbrüderung mit den Markgrafen von Meißen (Kursachsen) vom 9. 6. 1373
begegnete, durch welche die ganze Landgrafschaft reichslehnbares Fürstentum
wurde. Zugleich wurden die H. durchsetzenden Gebiete der Grafen von Dassel,
Bilstein, Everstein und Itter und der Herren von Treffurt allmählich
aufgesogen. Unter Landgraf Ludwig I. (1413-1458) gelang es 1439, die
Erbvereinigung mit der Grafschaft Wittgenstein zu vollziehen, die Grafschaften
Waldeck (1431/1438), Lippe (1449) und Rietberg in Westfalen (1456) zu
hessischen Lehen zu machen, die Herrschaft Schöneberg zu erwerben sowie die
Grafschaft Ziegenhain an der mittleren Schwalm und der oberen Nidda, die
zwischen den hessischen Gütern (Oberhessen um Marburg, Niederhessen um Kassel)
gelegen hatte, zu erwerben (1437/1450). Nach der Mainzer Stiftsfehde von 1461
bis 1463 musste der Erzbischof von Mainz die mainzischen Güter (Hofgeismar,
Schöneberg, Gieselwerder, Battenberg, Kellerberg, Rosenthal (Rosental), Mellnau
(Melnau), halb Wetter) an H. verpfänden und 1583 außer Amöneburg-Neustadt und Fritzlar-Naumburg
aufgeben. 1432 geriet die Reichsabtei Hersfeld, 1438 Fritzlar und 1434 Corvey
unter hessische Schutzherrschaft. Bis ins 16. Jahrhundert kamen auch Fulda und
Arnsburg unter kaiserliche Vormundschaft. 1479 fiel durch Heirat die Grafschaft
Katzenelnbogen an, durch die H. den Rhein (Rheinfels, Sankt Goar, Braubach) und
den Main (Rüsselsheim, Darmstadt) erreichte. Die 1458 erfolgte Teilung Hessens
in Hessen-Marburg und Hessen-Kassel, während der das große hessische Landgesetz
von 1497 (Hessen-Marburg) und 1500 (Hessen-Kassel) aufgezeichnet wurde, war nur
vorübergehend (bis 1500). 1524 trat Philipp der Großmütige zum Luthertum über,
1526 wurde die Reformation eingeführt, 1527 die Universität Marburg als erste
protestantische Universität gegründet und wurden zugleich die hessischen
Klöster säkularisiert. Nach dem Tode Philipps des Großmütigen (1567) wurde
allerdings H. unter seine vier Söhne aufgeteilt. Wilhelm IV. erhielt
Hessen-Kassel mit rund 88 Quadratmeilen (etwa die Hälfte Hessens), Ludwig IV.
Hessen-Marburg (etwa ein Viertel Hessens), Philipp der Jüngere mit ca. 1300
Quadratkilometern und 20000 Einwohnern Hessen-Rheinfels und Georg I.
Hessen-Darmstadt (etwa je ein Achtel Hessens). Philipp der Jüngere starb 1583
erbenlos. Seine Güter wurden unter Hessen-Kassel (Niedergrafschaft
Katzenelnbogen), Hessen-Marburg (Lissberg, Ulrichstein, Itter) und
Hessen-Darmstadt (Schotten, Stornfels, Homburg vor der Höhe) aufgeteilt. 1604
starb Ludwig IV. von Hessen-Marburg. Von seinen Gütern fiel nach langjährigen
Auseinandersetzungen 1648/1650 die nördliche Hälfte mit Marburg an
Hessen-Kassel, die südliche an Hessen-Darmstadt. Hessen-Kassel erhielt den
Vorrang im Reichstag. Hessen-Darmstadt, das 1607 die Landesuniversiät Gießen
gründete und von dem sich von 1609 bis 1643 Hessen-Butzbach und 1622 das 1866
erloschene Hessen-Homburg abzweigten, erwarb 1736 die Grafschaft
Hanau-Lichtenberg, überzog aber durch prunkvolle Hofhaltung bei weitem seine
Mittel. 1803 erreichte es im Reichsdeputationshauptschluss zum Ausgleich des
Verlustes von Hanau-Lichtenberg (40 Quadratmeilen mit 100000 Einwohnern) Teile
des Erzstiftes Mainz und der Pfalz, das zum Erzstift Köln gehörige Herzogtum
Westfalen (Brilon, Arnsberg, bis 1815) sowie Friedberg (insgesamt 100
Quadratmeilen mit 218000 Einwohnern), so dass das Land nunmehr 175
Quadratmeilen mit 520000 Einwohnern umfasste. Von Baden tauschte es Wimpfen
ein. 1806 fielen die Grafschaft Erbach und reichsritterschaftliche
Gebiete an das in die Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Westfalen
gegliederte Land. Der Beitritt zum Rheinbund brachte 1806 die Erhebung zum
Großherzogtum. 1815 erhielt Hessen-Darmstadt für die Abgabe Westfalens an
Preußen das Fürstentum Isenburg-Birstein (Offenbach), Worms, Alzey und Bingen,
1816 die Festung Mainz. Insgesamt umfasste das Land damit 152,75 Quadratmeilen
mit 720000 Einwohnern. Seit 1816 nannte sich der Landesherr Großherzog von H.
und bei Rhein. 1866 musste Hessen-Darmstadt das seit 1622 einer Nebenlinie
zugehörige Hessen-Homburg sowie die Kreise Biedenkopf und Vöhl an Preußen
abtreten und sich dem Norddeutschen Bund anschließen. 1871 wurde es Bundesstaat
des Deutschen Reiches. Von 1918 bis 1945 war Hessen-Darmstadt unter dem Namen
Volksstaat H. ein Freistaat, in dem 1933 die Nationalsozialisten die Macht übernahmen.
Das unter dem Sohn Wilhelms IV., Moritz, 1604 calvinistisch gewordene
Hessen-Kassel, von dem sich Hessen-Rotenburg, Hessen-Eschwege (bis 1655),
Hessen-Philippsthal (1686-1713) und Hessen-Barchfeld abzweigten, erwarb
1647/1648 die Grafschaft Schaumburg, 1648 Hersfeld sowie 1736 die Grafschaft
Hanau-Münzenberg. Durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 erlangte es
außer der Kurfürstenwürde (Kurhessen) nur einzelne mainzische Güter. 1807 wurde
es mit 145 Quadratmeilen und 393000 Einwohnern von Frankreich besetzt und
weitgehend dem Königreich Westphalen einverleibt. 1813/1815 wurde es
wiederhergestellt und erhielt für die Niedergrafschaft Katzenelnbogen das
Hochstift Fulda und 1816 Teile Isenburgs. Den Titel Kurfürst behielt der
Landesherr trotz Untergangs des Heiligen römischen Reiches und der dazu
gehörigen Kaiserwahl bei. Am 1. 8. 1866 wurde Hessen-Kassel infolge seines
Übertrittes auf österreichische Seite von Preußen annektiert (Regierungsbezirk
Kassel der Provinz Hessen-Nassau). Am 19. 9. 1945 wurden die preußischen
Provinzen Nassau (Hessen-Nassau) und Kurhessen (ohne die Kreise Sankt
Goarshausen, Unterlahn [Unterlahnkreis], Unterwesterwald [Unterwesterwaldkreis]
und Oberwesterwald [Oberwesterwaldkreis], die zu Rheinland-Pfalz kamen,) auf eigenen
Wunsch durch Proklamation der amerikanischen Militärregierung mit den
rechtsrheinischen Teilen des Volksstaates H. zu Großhessen vereinigt.
Großhessen wurde am 1. 12. 1946 in Land H. umbenannt. Die Familie der
Landgrafen von Hessen erlosch 1875 im Zweig Hessen-Kassel und 1968 im Zweig
Hessen-Darmstadt, lebt aber in den Linien Hessen-Rumpenheim und
Battenberg/Mountbatten fort.
L.: Wolff 251ff.; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66
(1378) E3, II 78 (1450) F3; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte
der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 254; Sammlung
fürstlicher Landesordnungen, Bd. 1ff. 1767ff.; Wenck, H., Hessische
Landesgeschichte, Bd. 1ff. 1783ff.; Rommel, C. v., Geschichte von Hessen, Bd.
1-10 1820ff.; Landau, G., Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer, Bd.
1ff. 1832ff., Neudruck 2000; Rehm, F., Handbuch der Geschichte beider Hessen,
1842ff.; Baur, L., Urkunden aus dem großherzoglich hessischen Haus- und
Staatsarchiv, Bd. 1ff. 1846ff.; Ewald, L., Historische Übersicht der
Territorialveränderungen der Landgrafschaft Hessen und des Großherzogtums
Hessen, 1872; Knetsch, K., Das Haus Brabant, Genealogie der Herzöge von Brabant
und der Landgrafen von Hessen, Teil 1f. Bd. 1ff. 1918ff.; Karte vom Großherzogtum
Hessen 1823-1850.-Niveaukarte vom Kurfürstentum Hessen 1840-1861,-Karte vom
Kurfürstentum Hessen, 1840-1855, neu hg. v. Hess. Landesvermessungsamt, o. J.;
Diehl, W., Hassia Sacra, Bd. 1-11 1921ff.; Klibansky, E., Die topographische
Entwicklung der kurmainzischen Ämter in Hessen, 1925; Reimer, H., Historisches
Ortslexikon von Kurhessen, 1926; Dilich, W., Landtafeln hessischer Ämter
zwischen Rhein und Weser nach dem Originalen, hg. v. Stengel, E., 1927,
Schriften des Landsamts für gesch. Landeskunde 5 (1927), Einleitung neugedruckt
bei Stengel, E., Abhandlungen und Untersuchungen zur hessischen Geschichte,
1960; Classen, W., Die kirchliche Organisation Alt-Hessens im Mittelalter samt
einem Umriss der neuzeitlichen Entwicklung, 1929; Falk, H., Die kurmainzische
Beamtenorganisation in Hessen und auf dem Eichsfelde bis zum Ende des 14.
Jahrhunderts, 1930; Wollheim, S., Staatsstraßen und Verkaufspolitik in
Kurhessen von 1815 bis 1840, 1931; Gundlach, F., Die hessischen Zentralbehörden
von 1247 bis 1604, Bd. 1f. 1931ff.; Müller, W., Hessisches Ortsnamenbuch, Bd. 1
Starkenburg, 1937, Neudruck 1972; Kleinfeldt, G./Weirich, H., Die
mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch-nassauischen Raum, 1937;
Helbig, B., Das Amt Homberg an der Efze, 1938; May, K., Territorialgeschichte
des Oberlahnkreises, 1939; Keyser, E./Stoob, H., Deutsches Städtebuch,
1939-1974, Band 3 Teilband 1; Müller, W., Die althessischen Ämter im Kreis
Gießen. Geschichte ihrer territorialen Entwicklung, 1940; Krummel, W., Die hessischen
Ämter Melsungen, Spangenberg, Lichtenau und Felsberg, 1941; Kürschner, W., Das
Werden des Landes Hessen, (1950); Blume, H., Das Land Hessen und seine
Landschaften, 1951; Dülfer, K., Fürst und Verwaltung. Grundzüge der hessischen
Verwaltungsgeschichte vom 16. bis 19. Jahrhundert, Hess. Jb. f. LG. 3 (1953);
Werle, H., Das Territorialbild Rheinhessens um 1550, Mitteilungsblatt zur
rheinhess. Landeskunde 3 (1954); Zinn, G./Stein, E., Die Verfassung des Landes
Hessen, Bd. 1ff. 1954ff.; Kleeberger, E., Territoralgeschichte des hinteren
Odenwaldes, 1958; Kellner, W., Landrecht und Landesgeschichte, Betrachtungen zu
einer hessischen Rechtskarte für 1792, Hess. Jb. für LG. 9 (1959); Demandt, K.,
Geschichte des Landes Hessen, 1959, 2. A. 1972, Neudruck 1980; Geschichtlicher
Atlas von Hessen, bearb. v. Uhlhorn, F., 1960ff.; Polenz, P. v., Landschafts-
und Bezirksnamen, 1961, I, 9, 12, 26, II, 13, 15, 21, 22, 35, 41, 50, III, 10,
27, 33, IV, 8; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes
Hessen, 1961; Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Bd. 4: Hessen,
hg. v. Sante, G., 2. A. 1967; Demandt, K., Schrifttum zur Geschichte und
geschichtlichen Landeskunde von Hessen, Bd. 1ff. 1965ff.; Demandt, B., Die
mittelalterliche Kirchenorganisation in Hessen südlich des Mains, 1966;
Niemeyer, W., Der Pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968; Historisches
Gemeindeverzeichnis für Hessen, H. 1: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967,
H. 2: Gebietsänderungen der hessischen Gemeinden und Kreise 1834-1967, 1968;
Weigt, T., Das Landrecht der vier Herren Gebrüder, 1972 (Diss. jur. Göttingen);
Lennarz, U., Die Territorialgeschichte des hessischen Hinterlandes, 1973;
Crusius, E., Der Kreis Alsfeld, 1975; Ruppel, H./Müller, K., Historisches
Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehemaligen Großherzogtums und Volksstaats
Hessen, 1976; Weiss, Ulrich, Die Gerichtsverfassung in Oberhessen bis zum Ende
des 16. Jahrhunderts, 1978; Demandt, K., Der Personenstaat der Landgrafschaft
Hessen im Mittelalter, 1981; Krüger, K., Finanzstaat Hessen 1500-1567.
Staatsbildung im Übergang vom Domänenstaat zum Steuerstaat, 1981; Die
Geschichte Hessens, hg. v. Schultz, U., 1983; Hessisches Gemeinde-Lexikon,
1983; Hessen im Frühmittelalter, hg. v. Roth, H./Wamers, E., 1984; Geschichtlicher
Atlas von Hessen. Text- und Erläuterungsband, hg. v. Schwind, F., 1984; Lilge,
H., Hessen in Geschichte und Gegenwart, 1986; Das Werden des Landes Hessen, hg.
v. Heinemeyer, W., 1987; Hessischer Flurnamenatlas, hg. v. Ramge, H., 1987;
Wolff, F./Engel, W., Hessen im Bild alter Landkarten, 1988; Franz, E. u. a.,
Gerichtsorganistaion in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen im 19. und 20.
Jahrhundert., 1989; Demandt, K., Regesten der Landgrafen von Hessen, 1989;
Hessische Landtagsabschiede, Bd. 1ff. 1989ff.; Eckhardt, W., Appellation in den
zweiherrischen Gebieten Oberhessens im 16. Jahrhundert, Hess. Jb. f. LG. 42
(1992), 117ff.; Hessisches Gemeinde-Lexikon. Stather, E., Die hessischen
Städte, Gemeinden und Landkreise in Kurzporträts, 1993; Handbuch der hessischen
Geschichte 4 Hessen im Deutschen Bund und im neuen Deutschen Reich (1806) 1815
bis 1945, Seier, H. u. a., Lieferung 1ff. 1998ff.; Handbuch der hessischen
Geschichte 4 Hessen im Deutschen bund und im neuen Deutschen Reich (1806) 1815
bis 1945 Teilband 2 Berding, H., Die hessischen Staaten bis 1945, 2003;
Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, )2; Wegner, K., Kurhessens
Beitrag für das heutige Hessen, 1999; Hessen, hg. v. Heidenreich, B. u. a.,
2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W.
u. a., 2003, 1, 1, 108, 807; Franz, E., Das Haus Hessen, 2005; Escher, M. u.
a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 434; Hesse, C., Amtsträger der Fürsten im
spätmittelalterlichen Reich, 2005; Adel in Hessen, hg. v. Conze, E. u.a.,2010;
Handbuch der hessischen Geschichte, Bd. 1 hg. v. Speitkamp, W., 2010;
.Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert,
hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 255ff.
Hessen-Darmstadt (Landgrafschaft, Großherzogtum). Darmstadt
geht vermutlich auf ein karolingisches Jagdhaus im geschlossenen Reichsgut um
Frankfurt zurück und erscheint im 11. Jahrhundert als Darmundestat in der
Grafschaft Bessungen des Hochstifts Würzburg. 1256 belehnte das Hochstift die
Grafen von Katzenelnbogen mit der Grafschaft. 1479 fiel Katzenelnbogen nach dem
Aussterben der Grafen an Hessen. 1567 wurde Darmstadt bei der Erbteilung nach
Philipp dem Großmütigen unter Georg I. Residenz der lutherischen Linie
Hessen-Darmstadt der Landgrafen von Hessen, die mit rund 1300 Quadratkilometern
und 20000 Einwohnern etwa ein Achtel Hessens geerbt hatte. H. gewann erbweise
1583 von Hessen-Rheinfels Schotten, Stornfels und Homburg vor der Höhe, kaufte
1600 Mörfelden und erbte 1604 die südliche Hälfte Hessen-Marburgs (mit Gießen),
die ihr nach heftigsten Auseinandersetzungen mit Hessen-Kassel endgültig aber
erst 1648/1650 zugesprochen wurde. 1607 gründete H. die lutherische
Landesuniversität Gießen. Von 1609 bis 1643 zweigte sich Hessen-Butzbach, 1622
das 1866 erloschene Hessen-Homburg ab. 1736 erwarb H. die Grafschaft
Hanau-Lichtenberg (mit Pirmasens), überzog aber durch prunkvolle Hofhaltung bei
weitem seine Mittel. Um 1806 zählte es zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. Durch § 7 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 gewann
H. zum Ausgleich für die Grafschaft Hanau-Lichtenberg und die Aufhebung von
Rechten über Wetzlar und Frankfurt sowie für die Abtretung der Ämter Lichtenau
und Willstädt an Baden und von Katzenelnbogen, Braubach, Ems, Cleeberg bzw.
Kleeberg, Eppstein und des Dorfes Weiperfelden an Nassau-Usingen das zum
Erzstift Köln gehörige Herzogtum Westfalen (Brilon, Arnsberg, bis 1815) mit
Volkmarsen, die mainzischen Ämter Gernsheim, Bensheim, Heppenheim, Lorsch,
Fürth im Odenwald, Steinheim, Alzenau, Vilbel, Rockenberg, Hassloch, Astheim,
Hirschhorn, die mainzischen Güter Mönchhof, Gundhof und Klaraberg (Klarenberg),
die pfälzischen Ämter Lindenfels, Umstadt, Otzberg, Alzey (teilweise) und
Oppenheim (teilweise), den Rest des Hochstifts Worms, die Abteien Seligenstadt
und Marienschloss bei Rockenburg, die Propstei Wimpfen und die Reichsstadt
Friedberg (insgesamt 100 Quadratmeilen mit 218000 Einwohnern), so dass das (in
die Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Westfalen gegliederte) Land nunmehr
175 Quadratmeilen mit 520000 Einwohnern umfasste. Von Baden tauschte es (die
Reichsstadt) Wimpfen ein. 1806 fielen die Grafschaft Erbach und reichsritterschaftliche Gebiete an. Außerdem umfasste
das bisherige Gebiet Hessen-Darmstadts die Oberämter Gießen (mit den Städten
Gießen und Staufenberg, den Gerichten Lollar, Heuchelheim und Steinbach) und
Nidda, die Ämter und Städte Allendorf, Grünberg, Homberg/Ohm, Alsfeld,
Grebenau, Lauterbach, Ulrichstein, Schotten, Rosbach (Roßbach), Butzbach,
Königsberg, Biedenkopf und Battenberg, die Ämter Burg-Gemünden (Burggemünden),
Stornfels, Bingenheim, Petterweil (Peterweil), Cleeberg, Hüttenberg,
Blankenstein, Itter und Breidenbacher Grund (Grund Breidenbach), einige adlige
Besitzungen (die Zent Lauterbach, die Gerichte Engelrod und Ober-Ohmen
[Oberohm], den rabenauischen oder Londorfer Grund, das Busecker Tal
(Buseckertal) mit 9 Dörfern und das Gericht [Gebiet] Frohnhausen mit 2
Dörfern). 1806 wurde die Landgrafschaft anlässlich des Beitrittes zum Rheinbund
zum Großherzogtum erhoben. Außerdem mediatisierte sie bis 1815 Hessen-Homburg.
1815 erhielt Hessen-Darmstadt für die Abgabe Westfalens an Preußen das
Fürstentum Isenburg-Birstein (Offenbach), Worms, Alzey und Bingen, 1816 die
Festung Mainz. Pirmasens kam an Bayern. Insgesamt umfasste das Land damit
152,75 Quadratkilometer mit 720000 Einwohnern. Seit 1816 nannte sich der
Landesherr von H. Großherzog von Hessen und bei Rhein. 1866 musste H. das seit
1622 einer Nebenlinie zugehörige, 1866 zurückgefallene Hessen-Homburg sowie die
Kreise Biedenkopf und Vöhl an Preußen abtreten und mit Preußen eine
Militärkonvention eingehen, die faktisch den Verlust der politischen und
militärischen Selbständigkeit bedeutete. Außerdem musste es sich dem
Norddeutschen Bund anschließen. 1871 wurde es Bundesstaat des Deutschen
Reiches. Von 1918 bis 1945 folgte dem Großherzogtum der Volksstaat Hessen, in
dem 1933 die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei die Macht übernahm
und der mit seinen rechtsrheinischen Gebieten am 19. 9. 1945 in Großhessen
aufging, das sich seinerseits seit 1. 12. 1946 Land Hessen nannte. 1968 erlosch
die Linie Darmstadt der ehemaligen Landgrafen von Hessen.
L.: Wolff 255; Zeumer 553 II b 28; Wallner 695 OberrheinRK 2; Großer
Historischer Weltatlas III 22 (1648) D3, III 38 (1789) C2; Hof- und
Staatshandbuch des Großherzogtums Hessen, 1835ff.; Hattemer, K.,
Entwicklungsgeschichte Darmstadts, 1913; Blass, G., Das Stadtbild von Darmstadt
und seine Entwicklung, 1927; Müller, A., Aus Darmstadts Vergangenheit, 3. A.
1939; Das Rhein-Maingebiet vor 150 Jahren, 1787, entworfen v. Strecker, K., hg.
v. Wagner, W., 1939; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des
Landes Hessen, 1961; Nahrgang, K., Stadt- und Landkreis Offenbach am Main,
1963; Schmidt, K., Darmstädter Bürgerbuch, 1964; Demandt, K., Geschichte des
Landes Hessen, 2. A. 1972, Neudruck 1980; Kromphardt, D., Hessen-Darmstadt in
der Rheinbundzeit, Magisterarbeit Geschichtswissenschaft Gießen 1979; Knodt,
M., Die Regenten von Hessen-Darmstadt, 1989; Schulz A., Herrschaft durch
Verwaltung, 1991; Lange, T., Hessen-Darmstadts Beitrag, 1993.
Hessler, Heßler (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Hettersdorf (Reichsritter) s. Heddesdorf
Hettingen (Herrschaft, reichsritterschaftlicher
Ort). H. an der Lauchert wird um 1135 erstmals erwähnt (Hatingin) und gehörte
zunächst den Grafen von Achalm und dann den Grafen von Veringen. 1524 erwarben
die Herren von Speth mit der Herrschaft Gammertingen auch H. und bildeten 1599
aus H., Hermentingen und Kettenacker eine eigene Herrschaft. Sie zählte zum
Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. 1806/1827 kamen die Güter an
Hohenzollern-Sigmaringen und damit über Preußen (1849) und
Württemberg-Hohenzollern (1945) 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Hettman? (Reichsritter).
Am Ende des 17. Jahrhunderts zählten die H. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Hetzelsdorf, Hezelsdorf (Reichsritter).
Bis etwa 1650 waren die H. im Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken
immatrikuliert.
L.: Stieber; Riedenauer 124.
Heubscher (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 124.
Heusenstamm, Heußenstamm, Haußenstamm, Heussenstein
(Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert
zählten die seit dem 11. Jahrhundert bezeugten H. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken, im 18. Jahrhundert zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Zimmermann 72; Stetten 32, Pfeiffer 210;
Riedenauer 124; Neumaier 67, 69, 72.
Heuß (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die H. mit dem 1729 erworbenen Trunkelsberg zum
Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. S. Hausen (,Hausner).
L.: Hölzle, Beiwort 58.
Heussen (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. S. Heußner.
L.: Pfeiffer 210.
Heußlein von Eußenheim, Heußlein von Eussenheim (Reichsritter). Im 16. bis 18. Jahrhundert zählten die
H. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Von etwa 1600 bis gegen
1700 gehörten sie mit dem Rittergut Fatschenbrunn dem Kanton Steigerwald an.
Weiter waren sie im 18. Jahrhundert im Kanton Gebirg immatrikuliert.
L.: Stieber; Seyler 368f.; Bechtolsheim 13, 18, 194; Riedenauer 124; Rahrbach
125.
Heußner (Reichsritter).
Um 1550 zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S.
Hausen, Heussen.
L.: Stetten 32; Neumaier 73.
Hevel (Reichsritter).
Die H. waren seit der Aufnahme des Reichshofrates Heinrich Edler Herr von H. in
die Reichsritterschaft von 1699 bis etwa 1737
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 206.
Heydt, Haidt, Hawdt (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die H. (Broum von der Heydt) zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124; Stetten 32.
Hilchen von Lorch (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die H. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Hildebrandt (Reichsritter).
Im frühen 17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 124; Neumaier 82, 164.
Hilpoltstein (Herrschaft, Reichsritter).
1264 wird erstmals die Burg H. (Stein) bei Roth in Mittelfranken genannt. Sie
gehörte den Reichsrittern von Stein. 1385/1386
kam sie beim Aussterben dieser Herren durch Kauf an Bayern, 1505 nach dem
bayerischen (Landshuter) Erbfolgekrieg an Pfalz-Neuburg. Von 1542 bis 1578 war
sie an Nürnberg verpfändet, das die 1627 wieder beseitigte Reformation
einführte. Von 1619 bis 1644 war H. Residenz des Pfalzgrafen Johann Friedrich.
1742 kam Pfalz-Neuburg an Pfalz-Sulzbach, das 1777 auch Bayern erbte.
L.: Wolff 140; Wallner 712 BayRK 4; Mader, F., Bezirksamt Hilpoltstein, 1929.
Hingka zu Henneberg (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 124.
Hirnheim (Reichsritter) s. Hürnheim
Hirnsberg (Reichsritter).
Um 1550 zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Stetten 33; Riedenauer 124.
Hirrlingen (reichsritterschaftlicher
Ort), Hürrlingen. H. südlich Rottenburgs zählte zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben und kam 1805 an
Württemberg.
L.: Wolff 509.
Hirsberg (Reichsritter)
s. Hirschberg (Reichsritter im Kanton Gebirg)
L.: Riedenauer.
Hirschaid (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 124.
Hirschberg I (Reichsritter),
Hirsberg. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die (von den Grafen Hirschberg
verschiedenen) Reichsritter H. zum Kanton Gebirg
des Ritterkreises Franken und zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland,
Ritterschaft).
L.: Riedenauer 124(; Neumaier 67, 72).
Hirschberg II (Reichsritter).
Von etwa 1550 bis in das 17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 32; Riedenauer 124.
Hirschhorn (Herren, Reichsritter,
reichsritterschaftlicher Ort). Vermutlich um
1200 entstand die Burg H. am Neckar. Die danach benannten Herren von H. hatten
Pfandschaften über Mosbach, Sinsheim und Weißenburg sowie weitere Güter. 1317
wurde die Burg H. dem Erzstift Mainz geöffnet. H. zählte zum Kanton Kraichgau
des Ritterkreises Schwaben, doch waren die Herren von H. bis etwa 1650 auch im
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert. 1803 kam H. von Mainz
an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: Wolff 80, 511; Riedenauer 124; Neumaier 66, 73, 150, 153; Kissinger, F.,
Aus Hirschhorns Geschichte, 1900; Stetten 33; Irschlinger, R., Zur Geschichte
der Herren von Hirschhorn, 1986; Lohmann, E., Die Herrschaft Hirschhorn, 1986.
Hochaltingen (Herrschaft). H. (Haheltingen) bei
Nördlingen war Sitz der Adelsherrschaft H. Seit 1238 unterstand es den
Hürnheim-Niederhaus-Hochaltingen, bei deren Aussterben es über die Erbtochter
1585 an die Freiherren von Welden kam. Seit 1764/1777 gehörte es durch Kauf zu
Oettingen-Spielberg. Die Herrschaft war reichsritterschaftlich
(Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben). 1806 kam sie an Bayern.
L.: Monninger, Das Ries und seine Umgebung, 1892; Hölzle, Beiwort 52.
Hochberg (reichsritterschaftliche Herrschaft). Zwischen 1231 und 1270 ist die Burg H. am Neckar bei Ludwigsburg bezeugt. Den Herren von H. folgte die württembergische Dienstmannenfamilie Nothaft, die 1684 die dem Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben eingegliederte Herrschaft über die Erbtochter den von Gemmingen zubrachte. Diese verkauften 1779 H. mit Hochdorf und Kirschenhardthof (Kirschenhardshof) an Württemberg. S. Baden-Württemberg.
Hofen (reichsritterschaftliche Herrschaft). H. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Hofer von Lobenstein(, Hofer zum Lobenstein)
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die aus Niederbayern stammenden Freiherren von H. mit dem 1662
erworbenen Wildenstein und Neustädtlein, Rötlein (Röthlein) und Tempelhof (1699
an Ansbach verkauft) zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben, um 1801/1802
auch zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 370, 377;
Riedenauer 124; Schulz 264.
Hoff (Reichsritter)(,
Holff). Von 1720 bis etwa 1737 war der württembergische Obrist-Jägermeister
Friedrich Ludwig von H. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 206.
Hoffenheim (reichsritterschaftlicher
Ort). H. nordwestlich von Sinsheim zählte zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken und kam 1806 an Baden und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511.
Höfingen, Truchseß von Höfingen, Truchsess von
Höfingen (Truchsessen, Reichsritter). Höfingen
bei Leonberg erscheint auf altem Siedlungsland spätestens im 11./12.
Jahrhundert. Nach ihm nannten sich Herren von Höfingen, die 1285 Truchsessen
Württembergs wurden. Sie gaben Teile Höfingens an Württemberg ab. 1488 waren
sie Mitglied in der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von
1548 bis 1705 zählten sie mit Wendelsheim zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 149, 206.
Hofwart von Kirchheim, Hoffwart, Hoschwardt (Reichsritter). Im späten 16. Jahrhundert und im frühen
17. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 124; Neumaier 150, 153f.
Hohenberg (Reichsritter).
Die H. waren seit 1640 unter anderem mit dem 1697 von den Ehingen erworbenen
Gut Börstingen Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben (zuletzt Franz-Joseph-Anton von H. zu Rottenburg, Herr
zu Weitingen, Rohrdorf, Wendelsheim, Wurmlingen und Hirschau, 1727 immatrikuliert).
S. Nothaft von H.
L.: Hellstern 206; Kollmer 376.
Hoheneck (Reichsritter).
Im 17. Jahrhundert zählten die H., die bereits im Jahr 1488 Mitglied der
Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Hegau und am Bodensee waren, zum Kanton
Neckar des Ritterkreises Schwaben, im ausgehenden 18. Jahrhundert mit Monbrunn,
Röllbach und Teilen von Sachsenflur zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. Wegen Teilen von Helfenberg waren sie von 1597 bis 1629 im Kanton
Kocher immatrikuliert.
L.: Hölzle, Beiwort 56; Ruch Anhang 4; Winkelmann-Holzapfel 153; Hellstern 206;
Stetten 36; Riedenauer 124; Schulz 264.
Hohenems, Ems (Reichsritter,
Reichsgrafen). In H., ursprünglich Ems, bei Dornbirn in Vorarlberg wurde um
1170 eine Reichsburg errichtet. Sie war Sitz der seit etwa 1180 nachweisbaren
Reichsministerialen, Reichsritter und nach einer
Heiratsverbindung mit den Medici seit 1560 Reichsgrafen von H., die hier eine
kleine, seit 1400 reichslehnbare Herrschaft gründeten und um Lustenau mit Widnau
und Haslach erweiterten. Sie erwarben von 1614 bis 1669 von den Grafen von Sulz
die Herrschaft Vaduz und Schellenberg. Nachdem in der Mitte des 17.
Jahrhunderts die beiden Linien Hohenems-Hohenems (bald wieder ausgestorben) und
Hohenems-Vaduz entstanden und letztere 1759 ausstarb, kam 1759/1765 mit diesem
Aussterben der Reichsgrafen im Mannesstamm die Landeshoheit an Österreich. 1790
erhielt Graf Harrach die Herrschaft H. 1814 fiel sie endgültig, nachdem sie
zunächst 1805 zu Gunsten Bayerns mediatisiert worden war, an Österreich zurück.
Die Eigengüter kamen später an die Truchsess von Waldburg. Um 1800 war die zum
schwäbischen Reichskreis zählende Grafschaft 3,5 Quadratmeilen groß und
enthielt 4000 Einwohner. Sie umfasste die Bergschlösser Althohenems und
Neuhohenems, den Flecken Ems und einige Dörfer, die Orte Widnau und Haslach (in
der schweizerischen Landvogtei Rheintal gelegen), die Grafschaft Gallarate
(Gallara) bei Mailand (seit 1578) sowie Bistrau (Bistra), Bohnau (Bonna),
Trepien (Trpin) und Laubendorf (in Böhmen).
L.: Wolff 205; Zeumer 553 II b 61, 13; Wallner 687 SchwäbRK 35; Großer
Historischer Weltatlas III 38 (1789) C4; Bergmann, J., Die Edlen von Embs und
die Reichsgrafen von und zu Hohenems, 1860/1; Welti, L., Geschichte der
Reichsgrafschaft Hohenems und des Reichshofes Lustenau, 1930; Bilgeri, B.,
Geschichte Vorarlbergs, Bd. 1ff. 1976ff. ; Marquardt, B., Die alte
Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007, 312.
Hohenfeld (Reichsritter).
Den aus Österreich stammenden H. gehörten seit 1464 Aistersheim und seit 1537
Almegg in Oberösterreich. Nach dem 1648 erfolgten Kauf von Mühlhausen an der
Enz zählten sie von 1650 bis 1689 zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
Von 1654 bis 1678 gehörten sie außerdem dem Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben . Johann Adam von H. starb 1689 ohne Nachkommen. Mit der Hälfte von
Eisenbach zählte H. im 18. Jahrhundert zum Kanton Mittelrheinstrom. des
Ritterkreises Rhein.
L.: Genealogischer Kalender, 1753, 547; Hellstern 206; Winkelmann-Holzapfel
153; Schulz 264.
Hohenfreyberg (reichsritterschaftliche
Herrschaft). H. nordwestlich Füssens zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. S. a. Freiberg.
L.: Wolff 509 (fälschlich zum Kanton Hefgau-Allgäu-Bodensee).
Hohenheim (Reichsritter).
Vielleicht zählten im frühen 16. Jahrhundert H. zur Ritterschaft im Ritterkreis
Franken. S. Zollner von Hallburg.
L.: Riedenauer 124; Ulrichs 209.
Hohenstadt (reichsritterschaftlicher
Ort). Um 1147 erscheint das Dorf H. (Hummstat) am Kocher südwestlich von
Ellwangen. Am Ende des 13. Jahrhunderts hatten es die Grafen von Oettingen, die
es von 1361 bis 1367 den Herren von Westerstetten und von 1376 bis 1407 den
Wöllwarth zu Lehen gaben. 1407 kam es an Conz Adelmann aus Schwäbisch Hall bzw.
Adelmannsfelden. Er gab 1407 die Hälfte an seine Tochter als Mitgift und
veräußerte 1408 die andere Hälfte an seinen Schwiegersohn Georg Schenk von und
zu Schenkenstein (Schenk von Schenkenstein). 1530 kaufte Hieronymus Adelmann
von Adelmannsfelden Burg und Dorf. 1680 wurde die Familie, die auch Schechingen
und Rechberghausen hatte, zu Reichsfreiherren, 1790 zu Reichsgrafen erhoben.
Der zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben zählende Ort kam 1806 an
Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 510; Kaißer, B., Geschichte und Beschreibung der Marktflecken
Hohenstadt und Schechingen, 1867; Mangold, M., Heimatbuch von Hohenstadt, 1953.
Hohenstein (reichsritterschaftliche Herrschaft). H. zählte zum Kanton Kocher und kam an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Höhnstett (Reichsritter).
Generalmajor Quirinus von H. auf Weitenburg und Sulzau war etwa von 1659 bis
1686 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 207.
Holdermann von Holderstein (Reichsritter). Von 1607 bis etwa 1623 waren die H. mit dem vom
Markgrafen von Baden gekauften Gut Zumweiler (Weiler) Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Von 1560 bis
1599 waren sie wegen Hochdorf im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Hellstern 206; Schulz 264.
Holff (Reichsritter) s. Hoff
Holtz, vom, Holz (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die vom H. mit Aichelberg (1663), Alfdorf
(1628/1640), Bartholomä 1708, Wißgoldingen (1742) und Unterdeufstetten
(1742-1761, von den Rüdinger von Rüdingerfels (Rüdingern von Rüdingerfels)
erworben,) zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Mit der Herrschaft
Mühringen (Hohenmühringen) erlangten sie bis zum Verkauf an die Markgrafen von
Brandenburg (Ansbach) (1695) die Mitgliedschaft im Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau. Mit Amlishagen, Hagenhof sowie Teilen von Limbach,
Michelbach und Hengstfeld gehörten sie seit der Mitte des 18. Jahrhunderts dem
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 532; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 56, 62; Hellstern 206; Kollmer 370, 377, 380; Winkelmann-Holzapfel 153;
Stetten 36, 183; Riedenauer 124; Schulz 264; Rahrbach 126; Neumaier 164.
Holzapfel von Herxheim (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die H. zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Hölzel von Sternstein (zu Biberfeld), Hölzl (Reichsritter). Um 1750 zählten die H. zum Kanton
Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 124.
Holzingen (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 124.
Holzschuher von Aspach und Harrlach (Reichsritter), Holzschuher von Harrlach. Von der Mitte
des 18. Jahrhunderts bis 1806 zählten die H. mit dem Rittergut
Vestenbergsgreuth zu dem Kanton Steigerwald und außerdem zu den Kantonen,
Odenwald und Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Bechtolsheim 16, 22, 198, 415; Riedenauer 124.
Holzschuher von Harrlach (Reichsritter)
s. Holzschuher von Aspach und Harrlach.
L.: Bechtolsheim 415.
Höpfigheim (reichsritterschaftliche
Herrschaft). H. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam bei
der Mediatisierung am Beginn des 19. Jh.s an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161.
Horben (Freiherren, Reichsritter).
1752 zählten die Freiherren von H. zum Bezirk (Quartier) Allgäu-Bodensee des
Kantons Hegau bzw. Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 82.
Horkheim, Horkenn, Horckheim, Horben?, Hack? (Reichsritter). Um 1550 zählten die H. (Horkenn von
Wallstadt) zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Wegen Trochtelfingen,
Horn, Leinzell und Haunsheim waren die H. bis 1542 bzw. 1624 im Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. S. (Horxheim,) Lemlin von Horkheim,
Seybold von Horkheim
L.: Stetten 33; Riedenauer 124; Schulz 264.
Hornberg (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die H., die bereits 1488 Mitglied des Sankt
Jörgenschildes, Teil im Hegau und am Bodensee waren, zum Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch Anhang 4.
Hornberg (reichsritterschaftlicher
Ort). Die Burg H. am Neckar war im 12. Jahrhundert Sitz der Herren von H.
Danach wechselte sie mehrfach den Berechtigten. 1517 kam sie an Götz von
Berlichingen. Sie zählte zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1806
kam H. zu Baden und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511.
Horneck von Hornberg (Reichsritter),
Horneck. Im 18. Jahrhundert zählten die H. von Hornberg zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben, 1674-1740 wegen Helfenberg im Kanton Kocher).
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Schulz 265; Neumaier 150.
Horneck von Weinheim (Freiherren, Reichsritter), Horneck zu Weinheim. Um 1790 zählten
die Freiherren von H., die sich nach der Stadt Weinheim an der Bergstraße
nannten und seit dem 14. Jahrhundert bestanden, mit einem Siebtel der
Ganerbschaft Nieder-Saulheim (Niedersaulheim) zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. Die H. (von Weinheim) gehörten im 17. Jahrhundert dem
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken, im späteren Jahrhundert den Kantonen
Baunach und Gebirg an.
L.: Zimmermann 73; Winkelmann-Holzapfel 153; Riedenauer 124; Rahrbach 128;
Neumaier 150.
Hornstein (Freiherren, Reichsritter).
Nach der Burg H. am Laucherttal bei Sigmaringen nannten sich seit 1244 Herren.
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von H., die bereits 1488 Mitglied der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee waren, mit
der 1579/1623 von Werner von Reischach erworbenen Herrschaft Hohenstoffeln zum
Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. Mit dem im 14. Jahrhundert erworbenen
Göffingen und Grüningen waren sie im Kanton Donau immatrikuliert. Nachdem sie
1773 von den Freiherren von Rost Göttelfingen und Vollmaringen und 1770 das
halbe Zimmern unter der Burg erlangt hatten, waren sie damit dem Kanton Neckar
inkorporiert. Nach der Erbteilung 1686 entstanden mehrere Linien (Binningen,
Grüningen, Weiterdingen). Die Linie Binningen hatte Hinterstoffeln,
Mittlerstoffeln (Mittelstoffeln) und Binningen, die Linie Weiterdingen
Vorderstoffeln, Schloss und Dorf Weiterdingen, Bietingen und Gut Homboll, die
1805 an die Linie Binningen gelangten. Die Güter fielen 1806 an Württemberg,
das sie 1810 größtenteils an Baden gab. Damit gelangte das Gebiet 1951/1952 an
Baden-Württemberg. Vielleicht waren die H. am Ende des Heiligen Römischen
Reiches auch im Ritterkreis Franken immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592;Schweizer, Geschichte des freiherrlichen
Hauses Hornstein, (in) Archiv für Geschichte, Genealogie, Diplomatik 1846;
Hölzle, Beiwort 59, 60, 64; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St.
Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34; Ruch Anhang 4, 77-80; Riedenauer 124;
Danner, W., Die Reichsritterschaft im
Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert,
1969.
Hornstein zu Binningen (Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten die Freiherren von H. mit
Hinterstoffeln, Mitterstoffeln (Mittelstoffeln) und Binningen zum Kanton Hegau
des Ritterkreises Schwaben. 1806 fielen ihre Güter an Württemberg, das sie 1810
an Baden gab. Damit gelangten sie 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Ruch 82 Anhang 78; Danner, W., Die Reichsritterschaft
im Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18.
Jahrhundert, 1969.
Hornstein zu Grüningen (Freiherren, Reichsritter). Im Jahre 1752 zählten die Freiherren von
H. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 77, 79.
Hornstein zu Weiterdingen (Freiherren, Reichsritter). Vom 17. bis ins 18. Jahrhundert zählten
die Freiherren von H. mit Vorderstoffeln, Schloss und Dorf Weiterdingen,
Bietingen und Gut Homboll, die im Erbgang 1805 an die H. zu Binningen
gelangten, zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. 1806 fielen die Güter
an Württemberg, das sie 1810 an Baden gab. Damit gelangten sie 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Ruch 18, Anm. 2, 82 und Anhang 80; Danner, W., Die Reichsritterschaft
im Ritterkantonsbezirk Hegau in der zweiten Hälfte des 17. und im 18.
Jahrhundert, 1969.
Horschelt (Reichsritter).
Im späteren 18. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Steigerwald im
Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 124.
Horxheim (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die H. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Huckelheim (Herrschaft, reichsritterschaftlicher
Ort). H. östlich von Hanau zählte zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. Es gehörte den Grafen von Schönborn und umfasste als Herrschaft und
Amt 16 Orte. Später fiel es über Aschaffenbrug 1814/1816 an Bayern.
L.: Wolff 511.
Huldenberg (Reichsritter).
Von 1722 bis 1743 waren die H. als Personalisten im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 265.
Hüls von Rathsberg, Hüls von Ratsberg (Reichsritter)(, Hülsen von Rathsberg). Im früheren 18.
Jahrhundert waren die H. im Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken
immatrikuliert.
L.: Riedenauer 124.
Humpiß (Freiherren, Reichsritter),
Hundbiß. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von H., die bereits 1488
Mitglied der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am
Bodensee waren, mit dem im 15. Jahrhundert erworbenen Waltrams zum Kanton Hegau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Ruch Anhang 4.
Humpiß genannt von Ratzenried (Freiherren, Reichsritter), Humpiß, genannt von Ratzenried. Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von H., die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft
Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee waren, mit dem 1453
erworbenen Ratzenried zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Ruch Anhang 5.
Humpiß von Waltrams (zu Wellendingen) (Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert zählte die
Familie H. mit Wellendingen zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 207.
Hund, Hundt (Reichsritter)
s. Hund von Wenkheim
L.: Pfeiffer 211; Stetten 33.
Hund von Saulheim (Reichsritter),
Hund von Saulnheim. Im 18. Jahrhundert zählten die H. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Hund von Wenkheim (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
(bis etwa 1700).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 211; Riedenauer 124;
Stetten 33; Rahrbach 129; Neumaier 116.
Hürnheim (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die H. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken. Von 1542 bis 1586 waren die H. wegen H., Hochaltingen, Abtsgmünd und
Utzwingen im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. H. kam an
Oettingen und damit 1806 an Bayern.
L.: Stieber; Riedenauer 124; Schulz 265.
Hürrlingen (reichsritterschaftlicher
Ort) s. Hirrlingen. Husengau? (Gau südlich Paderborns)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 10; nach Polenz,
P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland,
1961, 244 irriger Ansatz.
Hußlode, Haußlode? (Reichsritter) s. Haußlode
Hutten (Reichsritter).
Beim Zerfall der Herrschaft Steckelberg im oberen Kinzigtal kam Ramholz im
späten 13. Jahrhundert an die Familie H., die sich dort gegen die Grafen von
Hanau behauptete. Vom 16. bis 18. Jahrhundert gehörten die H. zum Ritterkreis
Franken der Reichsritterschaft. Sie waren in den
Kantonen Rhön-Werra, Baunach (, Steigerwald?) und Odenwald immatrikuliert. Ihr
bekanntester Angehöriger war Ulrich von H. (1488-1523), der Anhänger der
Reformation war, 1519/1520 umfassende Reichsreformpläne erarbeitete, die auf
ein gegenüber den Fürsten starkes, auf die Reichsritterschaft
gestütztes Kaisertum zielten, und 1521 vergeblich Privatfehden gegen Geistliche
in Raubritterart zu führen versuchte. (1642 kam Ramholz an die Freiherren von
Landas, 1677 an die Freiherren und späteren Grafen von Degenfeld. 1803 fiel es
an Hessen-Kassel. Über Preußen gelangte es 1945 zu Hessen.)
L.: Genealogischer Kalender 1753, 542; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593;
Seyler 369; Pfeiffer 196, 197, 212; Riedenauer 124; Stetten 11, 23, 33;
Rahrbach 131; Neumaier 149, 153; Strauß, D., Ulrich von Hutten, 1858ff., hg. v.
Clemen, O., 3. A. 1938; Steinfeld, L., Die Ritter von Hutten, 1988; Körner, H.,
Die Anfänge der Fränkischen Reichsritterschaft
und die Familie v. Hutten, (in) Ulrich von Hutten, Katalog des Landes Hessen
anlässlich des 500. Geburtstages, 1988; Körner, H., Die Familie v. Hutten, (in)
Ulrich von Hutten, Katalog des Landes Hessen anlässlich des 500. Geburtstages,
1988.
Hutten von Frankenberg (Reichsritter), Hutten zu Frankenberg. Bis zu ihrem Aussterben 1783
waren die Freiherren von H. mit dem 1783 an Ansbach heimgefallenen Asbachhof,
Bullenheim, Teilen der 1520 an die Familie gefallenen Herrschaft Frankenberg,
Geckenheim, Ippesheim mit Reusch und Nenzenheim Mitglied im Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 153; Rahrbach 133.
Hutten von Stolzenberg (Freiherren, Reichsritter), Hutten vom Stolzenberg, Hutten zum
Stolzenberg. Im 18. Jahrhundert waren die Freiherren von H. mit Romsthal mit
Eckardroth, Kerbersdorf, Marborn und Wahlert sowie Steinbach Mitglied des
Kantons Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Seyler 369; Winkelmann-Holzapfel 153; Rahrbach 133.
Huyn von Geleen (Reichsritter).
Die H. zählten um 1650 zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Ichenhausen (reichsritterschaftlicher
Ort). I. an der unteren Günz gehörte vom 14. Jahrhundert bis 1574 überwiegend
den Herren von Roth als Lehen Burgaus. 1574 verkauften die Roth an Bernhard vom
Stein zum Rechtenstein (Stain von Rechtenstein) zu Niederstotzingen und
Harthausen. Von dessen Nachkommen fiel das zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben zählende I. 1806 an Bayern.
L.: Wolff 508; Sinz, H., Geschichtliches vom ehemaligen Markt und der
nunmehrigen Stadt Ichenhausen, 1926, Ergänzungsband 1935.
Ifflinger von Graneck (Freiherren, Reichsritter). Die Freiherren I. waren von 1548 bis
1805 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben. 1802 übte die Familie über Lackendorf, das Lehen
Württembergs und dem Kanton Neckar inkorporiert war, die Ortsherrschaft aus.
L.: Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 207, 218; Kollmer 377.
Illingen (reichsritterschaftliche
Herrschaft). I. südwestlich von Ottweiler gehörte zunächst den Grafen von
Saarwerden, dann den Grafen von Moers-Saarwerden und schließlich den Grafen von
Nassau-Saarbrücken als Lehnsherren. Seit dem 14. Jahrhundert war die Herrschaft
in den Händen der Herren von Kerpen, die von den Herren von Manderscheid
abstammten. Die reichsritterschaftliche
Herrschaft zählte zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein und
umfasste 1789 Wemmetsweiler, Gennweiler, I. und Merchweiler. 1815 kam I. zu
Preußen und 1919 bzw. 1945 zum Saargebiet und damit 1957 zum Saarland.
L.: Wolff 516.
Ilten, Illten (Reichsritter).
Im 17./18. Jahrhundert zählten die I. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Stieber; Seyler 370; Riedenauer 124.
Imhoff, Imhof (Reichsritter).
Vom 16. bis 18. Jahrhundert zählten die I. zeitweise zu den Kantonen Odenwald
(18. Jahrhundert), Gebirg (16. Jahrhundert, frühes 18. Jahrhundert) und Baunach
(von etwa 1790 bis 1806) des Ritterkreises Franken. S. Imhoff von Mörlach.
L.: Riedenauer 124.
Imhoff von Kirchentellinsfurt (Reichsritter), Im Hoff von Kirchentellinsfurt, Imhof
von Kirchtellinsfurt. Von 1610 bis 1702 waren die I. Mitglieder des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. 1659 war
Hans Ernst I. mit Buchenbach im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Hellstern 207; Schulz 265.
Imhoff von Mörlach (Reichsritter),
Imhof von Merlach. Im 18. Jahrhundert zählten die I. zum Ritterkreis Franken.
S. Imhoff.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593.
Imhoff zu Untermeitingen (Reichsritter), Imhof zu Untermeithingen. 1752 zählten
die I. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 78.
Ingelheim (Freiherren, Reichsritter)
s. Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn
L.: Stieber; Seyler 370; Zimmermann 73; Riedenauer 124.
Ingelheim, genannt Echter von Mespelbrunn
(Freiherren, Grafen, Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren von I. zum Kanton Rhön-Werra und zum Kanton
Steigerwald (um 1800) des Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert gehörten
die Grafen zu I. zum Ritterkreis Rhein und zwar wegen Schöneberg (Schönberg),
Dörrebach mit Ruine Gollenfels, Hergenfeld, Schweppenhausen, Seibersbach und
Waldhilbersheim zum Kanton Niederrheinstrom und wegen Gaulsheim zum Kanton
Oberrheinstrom. Außerdem waren sie mit Unterhausen und Teilen von Würzberg
Mitglied im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Unterhausen fiel 1808 an
Aschaffenburg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 543, 545; Stieber; Roth von Schreckenstein 2,
595; Seyler 370; Zimmermann 73; Winkelmann-Holzapfel 154; Riedenauer 124;
Stetten 36, 39; Rahrbach 136.
Ippesheim (reichsritterschaftlicher
Ort). I. nördlich von Uffenheim zählte zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. 1806 fiel es an Bayern.
L.: Wolff 511.
Ipt von Ipthausen (Reichsritter),
Ippt von Ippthausen. Vielleicht waren die I. im Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Riedenauer 124.
Jacob von Holach (Reichsritter),
Jacob von und zu Holach. Im 18. Jahrhundert zählten die J. zeitweise zum Kanton
Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 124.
Jacout (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die J. mit Pfulgriesheim zum Ritterkreis
Unterelsass.
L.: Hölzle, Beiwort 67.
Jäger von Gärtringen (Reichsritter).
Die J. waren von 1592 bis 1711 (seit 1679 mit Rübgarten) Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Wegen des
württembergischen Lehens Höpfigheim waren die J. von 1578 bis 1678/1683 im
Kanton Kocher immatrikuliert. Sie hatten von 1606 bis 1649 auch Güter zu
Ebersberg.
L.: Hellstern 207; Schulz 265.
Jagsthausen (reichsritterschaftlicher
Ort). An der Jagst erscheint nach einem römischen Kastell 1090 der Ort J.
(Husun). Die nach ihm benannten Herren von Hausen, die Ministeriale der Grafen
von Dürn (Walldürn) und dann der Herren von Hohenlohe waren, starben um 1370
aus. J. kam allmählich an die Berlichingen. Es zählte zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. 1806 gelangte der Ort an Württemberg und damit 1951/1952
an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 512.
Jagsthausen, Jaxthausen (Reichsritter).
Um 1800 zählten die J. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken und
vielleicht auch zum Kanton Rhön-Werra.
L.: Riedenauer 124.
Jagstheim (Reichsritter),
Jaxtheim. Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die J. mit Erlabronn zum Kanton
Steigerwald, seit dem 16. Jahrhundert wegen Obermögersheim zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken, um 1700 zum Kanton Baunach, vielleicht zum Kanton
Odenwald sowie wegen Utzmemmingen und Ederheim (1542-1584) bzw. von 1652 bis
1666 als Personalisten zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Bechtolsheim 13, 195; Riedenauer 124; Schulz 265;
Rahrbach 138.
Jahnus von Eberstätt (Reichsritter),
Janus von Eberstätt. Im 18. Jahrhundert zählten die J. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Janowitz (Reichsritter).
Um 1581 war Hermann von J. zu Ditzingen, Obervogt zu Sachsenheim, Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Zeitweise war die Familie wegen Ditzingen, das 1951/1952 über Württemberg zu
Baden-Württemberg kam, auch im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Hellstern 207; Schulz 265.
Janus von Eberstätt (Reichsritter,
Jahnus von Eberstätt). Im 18. Jahrhundert zählten die J. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Jaxtheim, Jagstheim (Reichsritter) s. Jagstheim
Jemmerer (Reichsritter?). Kanton Odenwald, Ritterkreis Franken.
Jett von Münzenberg (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die J. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Jettingen (reichsritterschaftliche
Herrschaft). J. an der Mindel bei Günzburg unterstand ursprünglich dem
Hochstift Augsburg und den Markgrafen von Burgau. Als deren Lehen kam es im 13.
Jahrhundert an die Ministerialen von J. (Uettingen). Ihnen folgten von 1351 bis
1469 die Knöringen, dann bis 1747 die Stein zu Ronsberg (Stain zu Ronsberg),
welche die Herrschaft Eberstall mit Oberwaldbach, Ried und Freihalden
hinzuerwarben, und ab 1748 die Schenk Freiherren von Stauffenberg. Die reichsritterschaftliche Herrschaft zählte zum Kanton
Donau des Ritterkreises Schwaben. 1806 fiel J. an Bayern.
L.: Wolff 508; Hartmann, C., Ortsgeschichte der Marktgemeinde Jettingen, 1953.
Joham von Mundolsheim (Reichsritter). 1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680
angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten J. mit
dem 1537 erworbenen Mundolsheim und Mittelhausbergen zur Reichsritterschaft Unterelsass. Sie erloschen
männlicherseits 1820. Mit dem Elsass gelangten die Güter an Frankreich.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.Hölzle, Beiwort 67.
Jöstelsberg, Jöbstelsberg, Löbstelsberg (Reichsritter). Von etwa 1665 bis 1725 zählten die J.
zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15, 21; Riedenauer 124.
Jungken genannt Münzer von Morenstamm (Reichsritter). Von 1766 bis 1790 waren die J. wegen
Gütern in Adelmannsfelden Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 265.
Kageneck (Freiherren, Grafen, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die bereits
im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft
immatrikulierten (Grafen von) K. mit einem 1399 erworbenen Drittel Hipsheim zur
Reichsritterschaft Unterelsass.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 67.
Kalb von Kalbsrieth (Reichsritter),
Kalb von Kalbsried. Am Ende des 18. Jahrhunderts zählten die K. zu den Kantonen
Rhön-Werra und Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Kaltenbrunn (Reichsritter?).
Um 1700 zählten die K. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Kaltenburg (reichsritterschaftliche Burg). Die Burg K. am Übergang einer Römerstraße über die Lone bei Niederstotzingen wird um 1240 erstmals erwähnt. Nach ihr nannten sich ministerialische Herren von K. Um 1349 saß auf der Burg ein Vogt der Grafen von Helfenstein. Graf Ulrich der Jüngere verkaufte K. als Inhaber der Herrschaft Heidenheim an die Riedheim, die sie 1393 Bayern-Ingolstadt zu Lehen auftrugen. Von 1496 bis 1821 war die zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben zählende Burg in Händen der Riedheim-Remshart. 1806 kam sie an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Kaltental (Reichsritter),
Kaltenthal. Im 18. Jahrhundert zählten die K. unter anderem mit dem 1722 verkauften
Hofgut Steinächle (Steinachlin) zum Ritterkreis Schwaben. Wegen Aldingen (14.
Jh.-1746), Mühlhausen am Neckar (bis 1582) und Oßweil (bis 1647) war die
Familie im Kanton Kocher immatrikuliert. An der Wende vom 17. zum 18.
Jahrhundert gehörte sie auch zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Kollmer 378; Riedenauer 124; Schulz 265.
Karg von Bebenburg (Reichsritter).
Mit Oberweilersbach, Mittlerweilersbach (Mittelweilersbach) und
Unterweilersbach waren die K. im 18. Jahrhundert im Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken immatrikuliert, außerdem im Kanton Baunach.
L.: Stieber; Riedenauer 124.
Karpfen (Reichsritter),
Karpffen. Von 1548 bis zu ihrem Aussterben 1663 zählten die K. mit Hausen ob
Verena und Rietheim zum Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwad-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 154, 207.
Karsbach, Karspach (Reichsritter).
Die zu K. zählten im 17./18. Jahrhundert zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. S. Wolf von Karsbach.
L.: Stieber; Seyler 370; Riedenauer 124.
Kechler von Schwandorf (Freiherren, Reichsritter). Die K. waren bereits 1488 Mitglied der
Gesellschaft St. Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1805 - davon bis
1748 mit dem Rittergut Diedelsheim - gehörten sie dem Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben an. Im Jahre 1802 übten sie die Herrschaft über die dem
Kanton Neckar inkorporierten Ortschaften Obertalheim und Untertalheim, beides
Lehen Österreichs, sowie Unterschwandorf aus.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 64, Hellstern 207, 218f.;
Kollmer 378.
Kehr (Reichsritter),
Kere s. Kere
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 212; Riedenauer 124;
Rahrbach 139.
Keller von Schleitheim (Reichsritter), Keller von Schlaitheim. Von 1642 bis 1805 zählten
die K. unter anderem bis etwa 1736 mit dem Rittergut Neckarhausen und bis 1750
mit dem an die Raßler von Gamerschwang (Raßler, Rassler) verkauften Gut
Lützenhardt zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 207; Kollmer 378.
Kemnat (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die K. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Kempfer (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die K. mit dem 1684 erworbenen halben Plobsheim zur Reichsritterschaft Unterelsass. Plobsheim gelangte mit
dem Elsass zu Frankreich.
L.: Hölzle, Beiwort 67.
Kempinsky (Reichsritter).
Um 1750 zählten die K. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 124.
Kere (Reichsritter),
Kehr. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die von der K. (Kere, Kießling von der
Kere) zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie im
Kanton Baunach und im Kanton Steigerwald im Ritterkreis Franken immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 212; Riedenauer 124;
Rahrbach 139.
Kerpen (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von K. mit Würzweiler und Fürfeld
samt Biedenthalerhof (Biedenthaler Hof) zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. Mit Illingen, Lixingen und Ruhlingen (Rollingen) waren sie
im Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 545; Roth v. Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 154.
Kesselstatt, Kesselstadt (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren von K. zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 546; Roth von Schreckenstein 2, 595.
Kettschau (Reichsritter)
s. Kötschau
L.: Seyler 370.
Keudell zu Schwebda (Reichsritter), Keudel zu Schwebda. Kanton Rhön-Werra, Ritterkreis Franken.
Killinger (Freiherren, Reichsritter).
Um 1790 waren die Freiherren von K. mit Eschenau Mitglied des Kantons Kraichgau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 63; Winkelmann-Holzapfel 154.
Kirchen (reichsritterschaftliche Herrschaft). K. zählte zum Kanton Kocher und kam an Zwiefalten und damit über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Kirchentellinsfurt (reichsritterschaftlicher Ort). 1007 gab König Heinrich II. K. bei Tübingen an das Hochstift Bamberg. Von dort kam der durch Aufnahme des Ortsnamens Tälisfurt von anderen Kirchheimnamen unterschiedene Ort an die Grafen von Hohenberg und 1381 an Habsburg bzw. Österreich. K. steuerte zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben, bis Württemberg 1769 die Rechte ablöste. Über Württemberg gelangte K. 1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. Imhoff (Im Hoff) von K.
Kirchlauter (reichsritterschaftlicher
Ort). K. bei Ebern unterstand im 15. Jahrhundert den Herren von Füllbach. 1476
kam es an die Fuchs von Schweinshaupten, 1511 als Lehen des Hochstifts Würzburg
an die Guttenberg. Es zählte zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken und
fiel 1806 an Bayern.
L.: Wolff 512.
Kisslegg (Herrschaft), Kißlegg. K. im Allgäu
wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts als Ratboticella
gegründet. Im 9. Jahrhundert war dort der Haupthof des Klosters Sankt Gallen im
Nibelgau. 1227 nannten sich die 1135 bezeugten klösterlichen Meier nach der
hier erbauten Burg von K. (Kiselegge). Sie erlangten die Klostergüter und das
Niedergericht über K., Immenried, Waltershofen und Eintürnen als Lehen. Um 1300
wurden sie von den Herren von Schellenberg beerbt, die hier eine Linie begründeten.
1381 wurde die Herrschaft geteilt. Ein Teil kam 1708 an Waldburg-Wolfegg
(Waldburg-Wolfegg-Waldsee). Der andere Teil gelangte über die Sulzberg (1428),
Freyberg (1525), Paumgarten (1592), Khuen-Belasi und Waldburg-Trauchburg (1669)
1793 an Waldburg-Zeil-Wurzach. Die Herrschaft war dem Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben der Reichsritterschaft steuerbar. 1806 fiel K. an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 200, 509; Wallner 685f. SchwäbRK 12, 26 a; Der Kreis Wangen, 1962;
Müller, S., Kißlegg im Allgäu, 1974.
Kitzingen, Stadt (Reichsritter).
Um 1800 zählte die Stadt K. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 129: Hock, B., Kitzingen im Dreißigjährigen Krieg, 1981; Apud
Kizinga monasterium, hg. v. Walter, H., 1995.
Kleinschmidt (Reichsritter).
Um 1700 zählten K. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 124.
Klinckhart, Klinkhart (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die K. von Wartenrode (Vockenrot
[Vockenrodt]) zum Kanton Odenwald des Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 124; Neumaier 73.
Klinglin (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert gehörten die K. mit dem 1765 endgültig erworbenen Hönheim
zur Reichsritterschaft Unterelsass.
L.: Hölzle, Beiwort 67.
Klinkhart (Reichsritter) s. Klinckhart
Knebel von Katzenelnbogen (Freiherren, Reichsritter). Im späten 16. Jahrhundert und im 17.
Jahrhundert gehörten die K. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren K. mit einem Zehntel der Ganerbschaft
Bechtolsheim und Neuweier (Neuweyer) zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein sowie zum Ort (Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (1802 Philipp Franz K.).
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Zimmermann 75; Winkelmann-Holzapfel 154; Riedenauer 124; Neumaier 73.
Kniestedt (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von K. mit dem 1701 erworbenen
Heutingsheim und dem 1765 erworbenen Schaubeck samt Kleinbottwar zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben. Von 1771 bis 1805 waren sie mit dem 1706
erworbenen Rübgarten auch im Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenauimmatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62, 64,; Hellstern 208,
218; Kollmer 376f.; Schulz 265.
Knöringen (Freiherren, Reichsritter).
Die Freiherren von K. waren mit der 1545 erworbenen Herrschaft Kreßberg
(Krießberg) samt Marktlustenau (Lustenau) bis 1805/1806 Mitglied des Kantons
Altmühl des Ritterkreises Franken. Außerdem zählten sie zum Ritterkreis
Schwaben (1605-1662 mit Wildenstein zum Kanton Kocher).
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 55; Winkelmann-Holzapfel 154; Riedenauer 125; Schulz 266.
Koch, Kott? (Reichsritter).
Die K. gehörten im frühen 17. Jahrhundert zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 125.
Kocher (Kanton, Ritterkanton). Der Kanton K.
gehörte zum Ritterkreis Schwaben der Reichsritterschaft.
L.: Wolff 510; Schulz, T., Das Fürststift Ellwangen und die Ritterschaft am
Kocher, Ellwanger Jb. 31 (1985/1986); Schulz, T., Die Mediatisierung des
Kantons Kocher, Zs. f. württemberg. LG. 47 (1988).
Köhrscheidt, Röhrscheid? (Reichsritter).
Die K. gehörten vielleicht dem Kanton Gebirg (Vogtland) des Ritterkreises
Franken und der vogtländischen Ritterschaft (Vogtland) an.
L.: Riedenauer 125.
Kolb (Reichsritter)
s. Kolb von Rheindorf
L.: Riedenauer 125.
Kolb von Rheindorf (Reichsritter).
Bis ins frühe 17. Jahrhundert waren Kolb im Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken immatrikuliert. Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die K., davon bis
1711 mit dem Rittergut Kreßbach (Krießbach), zum Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Stieber; Hellstern 208; Kollmer 378; Riedenauer 125.
Kolb von Wartenberg (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die K. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Königsbach (reichsritterschaftlicher
Ort). K. zwischen Karlsruhe und Pforzheim erscheint erstmals in einer um 1150
gefälschten Urkunde des Klosters Reichenau. Die zuerst 1252 belegten Herren von
K. waren im 14. Jahrhundert Vasallen der Markgrafen von Baden. 1399 waren zwei
Drittel Königsbachs Lehen Brandenburgs, ein Drittel Lehen Badens. Seit 1518
hatten die Herren von Venningen sieben Zwölftel als Lehen Brandenburgs, fünf
Zwölftel der Markgraf von Baden. Die Herren von Venningen verkauften 1650 ihre
Zwölftel an Daniel Rollin de Saint André (Daniel Rollin de Saint-André). Der
zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben steuernde Ort fiel 1806 an
Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511.
Königsegg-Rothenfels (Grafen, Reichsritter).
(Die Burg Rothenfels [Rotenfels) bei Immenstadt unterstand am Ende des 11.
Jahrhunderts den Grafen von Buchhorn, nach denen sie die Welfen beanspruchten,
aber an die Grafen von Kirchberg herausgeben mussten. 1243 kaufte Kaiser
Friedrich II. die gesamte Albgaugrafschaft und überließ vermutlich den Herren
von Schellenberg Rothenfels als Reichslehen. 1332 kam die Burg an die Grafen
von Montfort-Tettnang, unter denen 1471 Rothenfels zur Grafschaft erhoben
wurde.) Die Grafschaft K. wurde 1565 an die Herren von Königsegg verkauft, die
dort 1588 die Linie K. gründeten. Sie umfasste Rothenfels und die Herrschaften
Staufen und Werdenstein (1785). Herrschaftsmittelpunkt war Immenstadt. Wegen
Stein und Bräunlings (Breunlings) zählten die Grafen zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Die
Güter der Rothenfelser Linie wurde 1804 gegen Güter in Ungarn an Österreich
gegeben. Durch den Frieden von Pressburg kamen sie an Bayern.
L.: Ruch Anhang 82; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten
Reiches, 1938; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St. Jörgenschild in
Schwaben, 1941, 34; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner
territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978.
Königsfeld (Kunigffeldt) (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die K. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 209; Riedenauer 125.
Königshofen (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die K. zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 125.
Könitz, Köniz (Reichsritter).
Seit dem frühen 16. Jahrhundert zählten die K. zum Kanton Baunach im
Ritterkreis Franken. Während des 16. Jahrhunderts waren sie auch im Kanton
Gebirg immatrikuliert.
L.: Riedenauer 125.
Köselin (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die K. zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 125.
Koßpoth, Kospoth (Reichsritter).
Vielleicht zählten im frühen 16. Jahrhundert die K. im Vogtland zum Ritterkreis
Franken und zur vogtländischen Ritterschaft.
L.: Riedenauer 125.
Köstner (Reichsritter).
Vielleicht zählten die K. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 125.
Köth von Wanscheid (Reichsritter).
Bis zu ihrem Erlöschen 1788 zählten die K. mit einem Achtel der Ganerbschaft
Mommenheim, einem Fünftel der Ganerbschaft Schornsheim, Sörgenloch und Udenheim
zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Zimmermann 75; Winkelmann-Holzapfel, 154.
Kotlinsky, Kottlinsky (Reichsritter).
Um 1700 zählten die K. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 370; Riedenauer 125.
Kötschau, Ketschau (Reichsritter).
Von der Mitte des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts zählten die K. zum
Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Seyler 370; Riedenauer 125.
Kottenheim, Rodenheim?, Tottenheim? (Reichsritter). Von der Mitte des 16. bis zur Mitte des
17. Jahrhunderts zählten die K. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken. S.
Rodenheim.
L.: Riedenauer 125; Neumaier 7, 72, 141.
Kottwitz s. Kottwitz von Aulenbach (Reichsritter).
Kottwitz von Aulenbach (Reichsritter),
Kottwitz. Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die K. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. Von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts waren sie im
Kanton Rhön-Werra immatrikuliert (Kottwitz von Aulenbach).
L.: Stieber, Seyler 370; Pfeiffer 210; Stetten 32, 33; Riedenauer 122, 125;
Rahrbach 141; Neumaier 73, 132, 149f., 153.
Kotzau (Herren, Reichsritter).
Nach der 1234 erstmals erwähnten Burg K. in Oberfranken nannten sich seit 1172
erscheinende Herren. Im 16. Jahrhundert zählten die K. zum Kanton Gebirg, zum
Kanton Rhön-Werra und zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken sowie zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland). Als sie um die Mitte des 17.
Jahrhunderts ausstarben, fielen ihre Güter an die Markgrafschaft Bayreuth
(Brandenburg-Bayreuth). 1810 kam Oberkotzau mit der Markgrafschaft Bayreuth an
Bayern.
L.: Stieber; Pfeiffer 209; Riedenauer 125; Sieghardt, A., Die Herren von Kotzau
und ihr Schloss, (in) Siebenstern, 1936; Gebessler, A., Stadt und Landkreis
Hof, 1960.
Kraichgau (Kanton, Ritterkanton). Ausgehend vom
Gau Kraichgau bildete sich an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit ein Kanton
K. des Ritterkreises Schwaben der Reichsritterschaft,
zu dem aber auch Orte anderer frühmittelalterlicher Gaue gehörten.
L.: Wolff 510; Kolb, A., Die Kraichgauer Ritterschaft unter Kurfürst Philipp
von der Pfalz, 1909; Press, V., Die Ritterschaft im Kraichgau zwischen Reich
und Territorium 1500-1683, ZGO 122 (1974); Die Kraichgauer Ritterschaft in der
frühen Neuzeit, hg. v. Rhein, S., 1993.
Kratz von Scharfenstein, Craatz von
Scharfenstein (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die K. zum Ritterkreis Rhein, außerdem um 1700 zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 123.
Krauseneck (Reichsritter).
Vielleicht zählten die K. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125.
Krautheim (Reichsritter,
Krautwein). Um 1550 zählten die K. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 125; Stetten 33.
Kreß von Kressenstein (Reichsritter). Im späteren 17. und 18. Jahrhundert
zählten die K. wegen Dürrenmungenau zum Kanton Altmühl im Ritterkreis Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Roth von Schreckenstein 2, 593; Riedenauer 125.
Kresser von Burgfarrnbach (Reichsritter), Kresser zu Burgfarrnbach. Im 17.
Jahrhundert zählten die später erloschenen K. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Pfeiffer 197; Riedenauer 125.
Kronberg, Cronberg (reichsritterschaftliche
Herrschaft), Kronenburg. 1230 erscheint die nordwestlich Frankfurts am Main im
Taunus gelegene Burg K. (Cronenberg) erstmals. Sie wurde vermutlich im Auftrag
der Staufer von den reichsministerialischen Herren von Eschborn errichtet, die
sich nach ihr nannten. Die K./Cronberg zählten zum Ritterkreis Rhein, die
Herrschaft zum oberrheinischen Reichskreis. 1704 starben die Herren aus. Das
Reichslehen K. und Eschborn kamen an Mainz. Die Herrschaft K. gehörte am Ende
des 18. Jahrhunderts mit einem Gebiet von etwa 3 Quadratmeilen über die Grafen
von Solms-Rödelheim zum oberrheinischen Reichskreis. Solms-Rödelheim fiel 1806
an Hessen-Darmstadt. Über Preußen (Hessen-Nassau) kam K. 1945 zu Hessen.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Wolff 79; Wallner 698 (OberrheinRK 37;
Uhlhorn, F., Geschichte der Grafen von Solms im Mittelalter, 1931; Gensicke,
H., Die von Kronberg, 1987, Nassauische Annalen 98 (1987).
Kronberg zu Ladenberg, Cronberg zu Ladenberg (Reichsritter). Im 17. Jahrhundert zählten die K. zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123; Neumaier 67.
Kroneck (Reichsritter).
Wegen des Erwerbs eines Teiles der Ganerbschaft Bönnigheim zählten die K. 1654
zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. Croneck.
L.: Schulz 266.
Küchenmeister (Reichsritter).
Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts zählten die K. zum Kanton Odenwald (K. von
Seldeneck, K. von Neuburg) sowie zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 125; Rahrbach 143.
Küchenmeister von Nortenberg (Reichsritter),
Küchenmeister von Nordenberg. Im 18. Jahrhundert zählten die K. zum zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 593.
Küdorff (Reichsritter) s. Kühdorf
Kühdorf, Küdorff (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die K. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 213; Riedenauer 125.
Külsheim (Reichsritter).
Um 1800 zählten die K. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125.
Kunitz? (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die K. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 210.
Künsberg, Künßberg (Freiherren, Reichsritter). Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten
die bereits im Hochmittelalter als Herren sichtbaren, nach Altenkünsberg bei
Creußen benannten Freiherren von K. mit Nagel, Tüschnitz und Thurnau zum Kanton
Gebirg des Ritterkreises Franken. Mit Schernau, dem Rittergut Obersteinbach,
Roßbach, Stübach und Markt Taschendorf (Markttaschendorf) gehörten sie im 18.
Jahrhundert zum Kanton Steigerwald. Außerdem waren sie im 18. Jahrhundert in
den Kantonen Altmühl und Baunach (auch um 1800) immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 535, 536; Stieber; Roth von Schreckenstein 2,
593; Pfeiffer 208; Bechtolsheim 12, 198; Riedenauer 125; Rahrbach 145.
Künsberg-Thurnau (Reichsritter),
Künßberg-Thurnau s. Künsberg.
L.: Bechtolsheim 16, 198.
Künzelsau (reichsritterschaftlicher
Ort). K. am Kocher wird 1098 erstmals genannt. Von den Herren von Stein kam es
erbweise an die Bartenau, Stetten, K. und Neuenstein. 1328 kauften die
Hohenlohe Rechte. 1484 erwarb das Erzstift Mainz, 1499 das Hochstift Würzburg
Rechte. 1489 vereinbarten Mainz, Hohenlohe, Schwäbisch Hall und die Stetten
eine Ganerbenverwaltung. 1598 erlangte Hohenlohe den Anteil Schwäbisch Halls,
1717 Kloster Comburg den Anteil der Stetten. 1802 gewann Hohenlohe die Anteile
Würzburgs und Mainzs. 1806 fiel das zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken zählende K. an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 119, 512; Eyth, L., Der Bezirk Künzelsau, 1900; Nowak, W., Die
Ganerbschaft Künzelsau, 1967; Bibliographie des Landkreises Künzelsau, 1972.
Küps (reichsritterschaftlicher
Ort). K. an der Rodach bei Kronach zählte zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken. 1806 fiel es an Bayern.
L.: Wolff 513.
Laihsheim, Lamsheim (Reichsritter).
Im frühen 17. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 125.
Laineck (Reichsritter)
s. Leineck
L.: Pfeffer 209; Riedenauer 125.
Lamprecht von Gerolzhofen (Reichsritter), Lamprecht. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die L.
zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125.
Landas, Landass (Reichsritter).
Um 1700 zählten die L. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken. S. Swerts
von L. zu Weinheim.
L.: Riedenauer 125.
Landeck (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die L. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Landenberg (Reichsritter).
Die L. waren vom Anfang des 16. Jahrhunderts bis etwa 1654 Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. 1531 hatten
sie auch die dem Kanton inkorporierte Herrschaft Schramberg. Sie zählten
außerdem zum Ritterkreis Unterelsass und zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hellstern 148, 208.
Landsberg, Landsperg (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert gehörten die Freiherren von L. zum Ritterkreis Rhein sowie
mit dem 1344 erworbenen Lingolsheim zum Ritterkreis Unterelsass, wo sie bereits
im Stichjahr 1680 angesessen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft
immatrikuliert waren. Sie erloschen männlicherseits 1837 und weiblicherseits
1842.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 67.
Landschad (Reichsritter)
s. Landschad von Steinach
L.: Riedenauer 125.
Landschad von Steinach (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert gehörten die im 12. Jh. als edelfreie Herren
sichtbaren L., denen der Minnesänger Bligger II. entstammte, dem Kanton
Odenwald und kürzere Zeit auch dem Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken
an. Im 18. Jahrhundert zählten die L. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595; Riedenauer 125; Stetten 33;
Neumaier 66, 73, 132, 149f., 153; Hinz, E., Die Wappen der Herren und
Landschaden von Steinach, 2012.
Landsee (Reichsritter).
Von 1680 bis 1788 zählten die L. mit dem Rittergut Glatt zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 208.
Landskron (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die L. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Quellen zur Geschichte der Herrschaft
Landskron an der Ahr, bearb. v. Frick, H. u. a., 1966.
Lang (Reichsritter)(,
Lang von Leinzell). Die aus Augsburger Patriziergeschlecht stammenden L.
zählten mit dem im 1636 erworbenen ellwangischen Lehen Leinzell und den 1657
von den Adelmann erworbenen Gütern Dewangen, Reichenbach, Faulherrnhof und
Rodamsdörfle zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 362, 371, 375, 378; Schulz 266.
Langen (Reichsritter).
Um 1750 zählten die L. zum Kanton Altmühl im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125.
Langenschwarz (Reichsritter).
Die von und zu L. zählten im ausgehenden 17. und im 18. Jahrhundert mit L.,
Hechelmannskirchen, Köhlersmoor und Schlotzau zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. Über Hessen-Kassel und Preußen (Hessen-Nassau) kamen die
Orte 1945 zu Hessen.
L.: Stieber; Seyler 371; Winkelmann-Holzapfel 155; Riedenauer 125.
Langwerth zu Simmern (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert waren die Freiherren
von L. mit einem Siebtel der Ganerbschaft Nieder-Saulheim (Niedersaulheim) und
einem Fünftel der Ganerbschaft Schornsheim Mitglieder des Kantons
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Außerdem waren sie im Kanton
Mittelrheinstrom immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 547; Zimmermann 75f.; Winkelmann-Holzapfel
155.
Lasser genannt von Halden (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren von L. mit dem 1765 erworbenen und 1798 an die Freiherren von
Lassberg und von Deuring gelangten Autenried zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. (Autenried fiel an Bayern.)
L.: Hölzle, Beiwort 59.
Laubenberg (Reichsritter).
Von 1578 bis 1584 war Hans von L. wegen Steinbach im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 266.
Laudenbach, Lautenbach, Lauthenbach (Reichsritter). Um 1550 zählten die L. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Finsterlohr zu L., Windeln zu L.
L.: Stetten 33.
Laufenbürg (Reichsritter),
Lauffenburg. Die Amman von der L. (Ammann von der L.) waren möglicherweise im
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken immatrikuliert. S. Cronheim.
L.: Biedermann, Altmühl.
Lauffen, Lauter? (Reichsritter).
Um 1700 waren die L. im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert.
L.: Riedenauer 125.
Lauffenholz, Laufenholz (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Steigerwald und zum Kanton Baunach
im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 125; Neumaier 31, 36.
Laupheim (Herrschaft, reichsritterschaftlicher
Ort). Nach dem 778 erstmals erwähnten L. (Louphaim) an der Riss nannten sich
seit 1110 bezeugte Herren von L., die im Dienst der Grafen von Kirchberg
standen. Die Herrschaft L. kam von den Staufern über die Truchsessen von
Waldburg und die Herren von Waldsee 1331 an Österreich, das 1407 die Herren von
Ellerbach, die 1362 das Pfand erlangt hatten, damit belehnte. Nach dem
Aussterben der Ellerbach fiel die zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben
zählende Herrschaft 1582 an die Welden, 1806 an Württemberg und damit L.
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508; Schenk, G., Laupheim, 1976; Diemer, K., Laupheim, 1979.
Lautenbach (Reichsritter) s. Laudenbach
Lauter, Lutter, Lüdder (Reichsritter). Bis etwa 1700 gehörten die L. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken, bis etwa 1750 zum Kanton Rhön-Werra sowie zeitweise
zum Kanton Altmühl(?) und zum Kanton Steigerwald, alle im Ritterkreis Franken.
S. Lauffen?
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Seyler 371; Bechtolsheim 15; Stetten 33;
Riedenauer 125; Neumaier 77, 82, 165 (Lauter zu Schöllkrippen).
Lay (Reichsritter).
Im frühen 17. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 125.
Laymingen (Reichsritter).
Die aus Bayern emigrierten L. waren wegen des württembergischen Lehens Lindach
seit 1592 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. 1616
wurde die Familie, die 1679 erlosch, mit Bodelshofen belehnt. Von etwa 1628 bis
1727 waren L. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 208; Schulz 266.
Lechner von Lechfeld (Reichsritter).
Um 1700 zählten die L. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 125.
Ledergerb (Reichsritter).
Vielleicht zählten die L. um 1800 zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125.
Lehrbach (Grafen, Reichsritter).
Im 17. und 18. Jahrhundert (von etwa 1680 bis etwa 1760) gehörten die L. zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Von etwa 1785 bis etwa 1805
zählten die Grafen von L. wegen Laudenau (Lautenau) und Winterkasten mit Gumpen
(Kleingumpen) zum Kanton Odenwald. Ihre Güter fielen 1808 an Hessen-Darmstadt
und kamen damit 1945 zu Hessen.
L.: Stieber; Seyler 371; Winkelmann-Holzapfel 155; Riedenauer 125; Stetten 36.
Leidendorf (Reichsritter).
Um 1800 zählten die L. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125.
Leiher von Talheim (Reichsritter).
Die L. zählten von 1563 bis 1614 zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 266.
Leinach (Reichsritter).
Vielleicht zählten die L. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125.
Leineck, Leyneck, Laineck (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die L.
(Schütz von L.) zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Pfeiffer 209; Riedenauer 125.
Leiningen (Reichsritter)
s. Laymingen. S. a. Leiningen von Lemburg..
L.: Hellstern 208.
Leiningen von Lemburg, Laimingen? (Reichsritter). Um 1550 gehörten die L. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 125; Neumaier 251? (Leininger).
Lemlin von Horkheim (Reichsritter).
Die L. waren von 1542 bis 1640 wegen Talheim und Horkheim im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Über Württemberg kam Horkheim 1951/1952
zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 266.
Lengsfeld, Stadtlengsfeld (reichsritterschaftlicher Ort, reichsfreies Gericht). L. westlich
von Salzungen erscheint 1235 als Lehen Fuldas in der Hand der Herren von
Frankenstein. 1326 mussten diese Burg und Stadt an Fulda verkaufen. Um 1523
erwarben nach zahlreichen Verpfändungen die Boyneburg (Boineburg) die
Herrschaft, die zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken zählte und wohl
deswegen als reichsfreies Gericht galt. 1806 kam L. zu Sachsen-Weimar-Eisenach,
1820 zu Sachsen-Weimar (1896 in Stadtlengsfeld umbenannt), 1920 zu Thüringen
und damit von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik.
L.: Wolff 513.
Lentersheim, Lendersheim (Reichsritter).
Vom 16. Jahrhundert bis 1739 (Verkauf der Güter) zählten die L. zum Kanton
Steigerwald des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie mit Altenmuhr und
Neuenmuhr bis etwa 1800 im Kanton Altmühl immatrikuliert. Im 16. Jahrhundert
gehörten sie weiter den Kantonen Gebirg und Baunach an.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 593; Pfeiffer 197,
199, 213; Bechtolsheim 18, 195; Riedenauer 125; Rahrbach 148.
Lenz von Lenzenfeld (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren L. mit dem 1785 erworbenen und 1790 an Freiherrn von Bodman
gelangten Schlatt unter Krähen und dem 1791 an Freiherren von Stotzingen
gelangten Wiechs zum Kanton Hegau bzw. Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 60.
Leo (Reichsritter).
Um 1700 zählten die L. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125.
Leonrod (Grafen, Reichsritter).
Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten die Grafen von und zu L. mit Leonrod,
Hornsegen, Neudorf, Muggenhof (Mugenhof) und Stein zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken. Wegen Ballmertshofen, das nach 1650 an Saint Vincent
gelangte, waren sie im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 542; Stieber; Roth von
Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 212; Riedenauer 125; Schulz 266; Rahrbach 150;
Fürstenhöfer, V., Im Bannkreis der Bibert und Methlach, 1932.
Lerch von Dirmstein (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die L. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Lerchenfeld (Graf, Personalist, Reichsritter). Um 1800 zählte der Graf von L. als
Personalist zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 39; Riedenauer 125.
Leubelfing, Leublfing (Reichsritter).
Wegen Falbenthal und Untererlbach zählten die L. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 125.
Leutrum von Ertingen (Freiherren, Reichsritter). Die Freiherren L. zählten bereits 1488
zur Gesellschaft St. Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1805 waren sie
mit Kilchberg, Wankheim, Kreßbach (Krespach), Eck und Unterriexingen, Heidach
(Haydach), Liebeneck und Nippenburg Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. 1802 übten sie über das
dem Kanton Neckar inkorponierte markgräflich badische Lehen Würm die Herrschaft
aus. Von 1723 bis 1776 waren die L. wegen des 1721 erworbenen und 1755
verkauften Filseck im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 530; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 64; Hellstern 208, 218; Kollmer 378; Schulz 266.
Leuzenbronn, Leutzenbrunn, Leuzenbrunn (Reichsritter). Um 1550 zählten die L. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 125; Neumaier 73.
Lewenstein, Leonstein (Reichsritter).
Im frühen 17. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 125.
Leyden (Reichsritter).
Von 1763 bis 1805 zählten die L. als Personalisten zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 266.
Leyen (Reichsritter,
Freiherren, Grafen, Fürsten [von der Leyen]). 1158 erscheint an der Mosel ein
edelfreies Adelsgeschlecht, das sich nach Gondorf (Cunthereve) benennt, seit
1300/1375 aber als von der L. (mhd. lei, Fels) auftritt. Seine Angehörigen
waren Erbtruchsessen des Erzstifts Trier. Am Ende des Mittelalters erheiratet
Georg I. Güter der Ministerialen Mauchenheimer in Zweibrücken. 1653 wurden die
Ritter Reichsfreiherren und erwarben zu verstreuten reichsritterschaftlichen
Gütern 1667 vom Erzstift Trier die Herrschaften Blieskastel und
Bürresheim/Burrweiler (Burresheim/Burrweiler), wobei sie um 1760 Blieskastel
zur Residenz ausbauten. Dazu kamen Adendorf bei Bonn, die Herrschaft Leiningen
auf dem Hunsrück, die Herrschaft Arenfels nordwestlich von Neuwied und Sankt
Ingbert. 1697/1705 erhielten sie als Lehen Österreichs die seit 1504
österreichische, zum schwäbischen Reichskreis steuernde, 170 Quadratkilometer
umfassende Grafschaft Geroldseck (Hohengeroldseck) bei Lahr. 1711 wurden sie
Reichsgrafen (schwäbische Bank), erwarben in Nassau, Schwaben und Bayern
insgesamt 450 Quadratkilometer Güter und wurden wegen ihrer vorteilhaften verwandtschaftlichen
Beziehungen zu Karl Theodor von Dalberg und Josephine Napoleon mit dem Beitritt
zum Reichsbund 1806 Fürsten mit Souveränität über Geroldseck (Hohengeroldseck).
Mit Nievern, Fachbach, Hohenmalberg, Hühnerberg (Hünerberg), Lindenbach, Miellen
und den vier Potaschhöfen Büchelborn, Dachsborn, Erlenborn und Neuborn waren
die Grafen Mitglied des Kantons Mittelrheinstrom, mit Otterbach Mitglied des
Kantons Niederrheinstrom und mit Burrweiler und Modenbacherhof des Kantons
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Das Fürstentum wurde 1815 unter
Österreich und 1819 unter Baden mediatisiert.
L.: Zeumer 553 II b 61, 11; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) B3;
Zimmermann 76; Winkelmann-Holzapfel 155; Kleinschmidt, A., Geschichte von
Arenberg, Salm und Leyen 1789 bis 1815, 1912; Krämer, W., Beiträge zur
Familiengeschichte des mediatisierten Hauses von der Leyen und zu
Hohengeroldseck, 1964; Inventar der mittelalterlichen Urkunden des Archivs der
Fürsten von der Leyen im Landeshauptarchiv Koblenz, bearb. v. Ostrowitzki, A.,
2010.
Leyneck (Reichsritter) s. Leineck
Lichtenberg (Reichsritter).
Um 1806 zählten die L. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125.
Lichtenstein (Reichsritter).
Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie im frühen 16. Jahrhundert im Kanton
Altmühl und bis 1700 im Kanton Odenwald immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 543; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Pfeiffer 196, 213; Stetten 33; Riedenauer 125; Rahrbach 152; Neumaier 149, 153.
Lichtenstein zu Geiersberg (Reichsritter),
Lichtenstein zu Geisberg. Am Ende des 16. Jahrhunderts zählten die L. zum
Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 196.
Liebenfels (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von L. mit Beuren/Aach, Teilen von
Gailingen und Worblingen zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. 1806
fielen ihre Güter an Württemberg, das sie 1810 an Baden abtrat. 1951/1952
gelangten sie zu Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 60; Ruch Anhang 77.
Liebenstein (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die seit 1243 bezeugten Freiherren von L. (Archiv
1678 teilweise an Württemberg) mit Buttenhausen (1782 von den Freiherrn von
Gemmingen erworben), zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Wegen des
halben Köngen waren sie dem Kanton Neckar inkorporiert. Mit dem 1467 erworbenen
Jebenhausen sowie mit den später aufgegebenen Gütern Eschenbach, L., Schlat,
Steinbach und Teilen von Bönnigheim waren sie auch Mitglied im Kanton Kocher.
L., Kaltenwesten und Ottmarsheim kamen an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 533; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59, 62; Hellstern 208; Kollmer 379; Schulz 267; Archiv der Freiherren
von Liebenstein, Jebenhausen, bearb. v. Burkhardt, M. u. a., 2001; Neumaier
153.
Liechtenstein (Reichsritter).
Die L. zählten bereits 1488 zur Gesellschaft St. Jörgenschild, Teil am Neckar.
Von 1548 bis 1663 waren sie Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 208.
Lierheim (Reichsritter).
Wegen Hohenstein war Sebastian von L. von 1542 bis 1567 Mitglied im Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 267.
Liesch von Hornau (Reichsritter).
Von 1581 bis 1604 waren die L. Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 208.
Linck von Kirchheim (Reichsritter).
Wegen eines 1608 erworbenen Freigutes zu Kirchheim waren die L. von 1611 bis
1684 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 267.
Lindach (reichsritterschaftliche Herrschaft). L. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Lindelbach (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 125.
Linden (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die L. zum Ritterkreis Rhein. Von 1800 bis 1805 war
der Kammergerichtsassessor Franz Joseph Freiherr von L. in Wetzlar Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hellstern 208.
Lindenfels (Reichsritter).
Im späten 17. und 18. Jahrhundert zählten die L. zum Ritterkreis Franken. Sie
waren in den Kantonen Gebirg (bis etwa 1750) und Altmühl immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 125.
Lindenfels s. Mosbach (Reichsritter)
Lindheim (ritterschaftliche Ganerbschaft,
Reichsganerbschaft). Das 930 erstmals erwähnte L. an der Nidder bei Büdingen
gehörte ursprünglich zu einem größeren Reichsgutkomplex um den Glauberg. Nach
Zerstörung der Burg in L. (1241) wurde seit 1289 mit Erlaubnis des Königs
(Rudolf von Habsburg) von den Herren von Büches eine neue Burg errichtet. Seit
dem 14. Jahrhundert war L. eine ritterschaftliche Ganerbenburg, deren Inhaber
sich im ausgehenden 15. Jahrhundert in Fehden mit der Stadt Frankfurt am Main
verstrickten. Von 1535 bis 1542 schlossen sie sich der wetterauischen Reichsritterschaft an. Von 1632 bis 1672/1673 war L.
Amtleuten überlassen, ehe die Oeynhausen in Auseinandersetzung mit den
Rosenbach und Schlitz genannt Görtz den Ort allmählich für sich allein gewannen
und an die von 1723 bis 1783 in L. herrschenden Herren von Schrautenbach
vererbten. Zwischen 1784 und 1787 ging die Herrschaft an die Specht von
Bubenheim über und fiel 1805 an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: Demandt, K., Die Reichsganerbschaft Lindheim, Hess. Jb. f. LG. 6 (1956), 10
(1960), 36 (1987).
Lisberg (Reichsritter) s. Lissberg
Lissberg, Lißberg, Lisberg (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die
L. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125; Rahrbach 154.
Littwag, Ledwacher (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 125.
Lochau (Reichsritter).
(Im frühen 16. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken). S. Lüchau.
L.: Riedenauer 125.
Lochinger (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Odenwald (bis etwa 1700), zum Kanton
Gebirg und zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. S. Lochner, Lochau.
L.: Stieber; Pfeiffer 210; Stetten 33; Riedenauer 125; Neumaier 72, 149f., 153.
Lochner von Hüttenbach (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren
L. zum Kanton Gebirg, im späten 18. Jahrhundert mit Querbachshof und Rödelmaier
zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie vielleicht
im Kanton Steigerwald immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Winkelmann-Holzapfel 155;
Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 125; Rahrbach 155.
Lochner von Loch (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 125.
Löffelholz von Colberg (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Nürnberger Patrizier L. mit Mühlendorf und Erlau
zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie vielleicht
im 17. Jahrhundert im Kanton Gebirg immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Bechtolsheim 21, 414; Riedenauer 125.
Lomersheim (Reichsritter).
1567 war Dietrich von L. wegen Hohenstein im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 267.
Lonnerstadt, Lonerstatt (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 125.
Loschwitz, Loschwiz, Löschwitz, Lüschwitz (Reichsritter). Im 16. und 18. Jahrhundert zählten die
L. zeitweise zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125.
Löw von Steinfurth (Reichsritter),
Löw von und zu Steinfurt. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren L. mit
Steinfurth (Steinfurt) und der Vogtei zu Oberstraßheim, Staden, Florstadt,
Stammheim und Wisselsheim zum Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 547; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 155; Löw, W. Frhr. v., Notizen über die Familie derer
Freiherrn Löw von und zu Steinfurth, 1868.
Löw zu Bruckberg (Reichsritter).
Vielleicht zählten die L. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125.
Löwenstein-Wertheim (Fürsten, Fürstentum, Reichsritter). Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz
hinterließ aus einer morganatischen Ehe mit der Augsburger Patriziertochter
Klara Tott (Dettin) einen zur Versorgung mit der Herrschaft Scharfeneck
ausgestatteten Sohn Ludwig, dem sein Vetter Kurfürst Philipp die für einen
natürlichen Sohn König Rudolfs von Habsburg gebildete, 1287 mit dem Titel der
erloschenen Grafen von Löwenstein begabte, um die an der Sulm bei Heilbronn
gelegene Burg Löwenstein liegende, 1441 von der Pfalz gekaufte reichsständische
Grafschaft Löwenstein 1448 verlieh. 1494 wurde Ludwig in den Reichsgrafenstand
erhoben. 1510 musste als Folge des bayerischen Erbfolgekriegs die Lehnsherrschaft
Württembergs anerkannt werden. Ludwigs Enkel Ludwig III. erlangte durch Heirat
einer Gräfin von Stolberg die Grafschaft Wertheim mit den Herrschaften
Rochefort, Montaigu (Montaigne), Herbeumont (Herbemont), Chassepierre und
Breuberg (alleinige Inhaberschaft 1598) und nahm um 1600 den Namen Graf von L.
an. 1604 wurde die Grafschaft Virneburg erworben. 1607 gingen die
wertheimischen Lehen von Würzburg an das Hochstift verloren. Ludwigs III. Söhne
gründeten 1611 die Linien Löwenstein-Wertheim-Virneburg und
Löwenstein-Wertheim-Rochefort, wobei 1648 der Kondominat der Stammgrafschaft
Wertheim festgelegt wurde. Im 18. Jahrhundert erwarb
Löwenstein-Wertheim-Virneburg Anteile an der Grafschaft Limpurg.
(Löwenstein-Wertheim-Rochefort kaufte 1730 von Hatzfeld die reichsritterschaftliche, zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken steuernde Herrschaft Rosenberg, mit der es noch 1805 zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken zählte.) Die ältere evangelische
Linie (Grafen von Löwenstein-Wertheim-Virneburg) erhielt 1803 als Entschädigung
für den Verlust der in der Eifel gelegenen Grafschaft Virneburg (1801) von
Würzburg das Amt Freudenberg, die Kartause Grünau, das Kloster Triefenstein und
die Dörfer Mondfeld (Montfeld), Rauenberg, Wessental und Trennfeld, nannte sich
seitdem Löwenstein-Wertheim-Freudenberg mit Residenz in Kreuzwertheim und wurde
1812 gefürstet. Die jüngere, seit 1621 katholische, 1711 in den
Reichsfürstenstand erhobene Linie (1713 Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat)
bekam für ihre linksrheinischen Güter (Rochefort, Chassepierre, Herbeumont
[Herbemont), Agimont [Agimbat), Neufchâteau und Cugnon in den Ardennen,
Scharfeneck und Grafschaft Püttlingen) das Amt Rothenfels, von Mainz die Dörfer
Wörth und Trennfurt, von Würzburg die Ämter Rothenfels und Homburg sowie die
Abteien Bronnbach, Neustadt und Holzkirchen (Löwenstein-Wertheim-Rosenberg).
Beide Linien wurden 1806 mediatisiert. Die noch vorhandenen Güter wurden erst
unter Bayern, dann die Großherzogtümer Würzburg und Frankfurt und schließlich
unter Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt aufgeteilt. Die
Restitutionsbemühungen blieben erfolglos. Bestehende Vorrechte wurden 1848 und
1919 beseitigt.
L.: Stetten 39; Riedenauer 125; Kienitz, O., Die Löwenstein-Wertheimschen
Territorien und ihre Entwicklung, Jb. d. hist. Ver. Alt-Wertheim, 1919;
Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken II, 2 1955;Hutt, C., Maximilian
Carl Graf zu Löwenberg-Wertheim-Rosenberg und der fränkische Kreis, Diss. phil.
Würzburg 1969; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000; Gläser, S., Die
Mediatisierung der Grafschaft Wertheim, 2006 (mit Übersichtskarte).
Lüchau (Reichsritter).
Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten die L. (Lochau) mit Donndorf (Domdorf),
Eckersdorf, Unterleinleiter und Sankt Gilgenberg zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie im 16. Jahrhundert auch im Kanton
Altmühl und im Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 535; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer
210, 212; Riedenauer 125 (Lochau); Rahrbach 157; Ulrichs 209.
Lutter (Reichsritter)
s. Lauter
L.: Stieber.
Lützelburg (Reichsritter).
Von 1654 bis in das 18. Jahrhundert waren die L. Mitglied im Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 209.
Lynar (Reichsritter).
Im späten 16. Jahrhundert zählten die L. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 125; Familienarchiv der Grafen zu Lynar auf Lübbenau, hg. v.
Neitmann, K., 2006.
Macaire (Reichsritter).
Der in Pforzheim lebende Jean de M. war 1686 Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 209.
Machwitz (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125.
Madschiller (Reichsritter) s. Modschiedel, Modschiedl
Magolsheim (reichsritterschaftliche Herrschaft). M. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam zunächst zu zwei Dritteln, danach ganz an Württemberg und damit das Gebiet 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Maienfels (reichsritterschaftliche
Burg). Auf der 1302 erstmals genannten Burg M. an der Brettach bei Heilbronn
saß zunächst ein Zweig der Herren von Neudeck. Nach deren Aussterben war M.
Ganerbengut (1426 Weiler, Urach, Venningen, Sickingen, später auch Schott von
Schottenstein, Rauch von Winnenden, Gültlingen, Remchingen, Freyberg,
Vellberg). Dieses wurde 1464 der Pfalz zu Lehen aufgetragen. 1505 gingen die
Lehnsrechte weitgehend an Württemberg über. Nach 1500 erwarben die Gemmingen
zwei Ganerbenanteile der Adelsheim und Vellberg. M. zählte zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. 1806 kam es an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg. 1938 erwarben die Gemmingen von den Weiler den letzten
fremden Ganerbenanteil am Schloss.
L.: Wolff 512.
Maienfels, Mayenfels (Reichsritter).
Im frühen 17. Jahrhundert zählten M. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 125.
Malerseck, Seck? (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 125.
Mansbach, Mannsbach (Reichsritter).
Die M. zählten vom 16. bis zum 18. Jahrhundert (mit M., Glaam, Oberbreitzbach bzw.
Oberbreizbach und Wenigentaft) zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken,
vielleicht auch zum Kanton Baunach sowie mit Höchst zum Kanton Mittelrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. Über Hessen-Kassel und Preußen (1866) kamen die
fränkischen Güter 1945 zu Hessen.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 547; Stieber; Seyler 371f.;
Winkelmann-Holzapfel 156; Riedenauer 125.
Mansbach (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Seit 1232 erscheinen ministerialische Herren von M. bei Hünfeld,
die zwischen Fulda, Hersfeld und Hessen eine teilweise selbständige Herrschaft
errichteten. Im 17. Jahrhundert erreichten die Herren nach langen
Rechtsstreitigkeiten die Aufnahme in den Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken. 1651 verkauften sie die Hälfte der Güter an den hessischen
Generalleutnant Johann Geyso. Bis zur Mediatisierung in Hessen-Kassel 1806
enthielt M. 3 Rittergüter, die von Fulda als landsässig beansprucht wurden,
tatsächlich aber reichsunmittelbar waren. Über Preußen (Hessen-Nassau) (1866)
gelangte M. 1945 zu Hessen. S. Geyso zu M.
L.: Wolff 514.
Mansfeld (Reichsritter).
Die M. zählten um 1750 zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer.
Marioth zu Langenau (Freiherren, Reichsritter). Die Freiherren von M. waren mit
Langenau Mitglied des Kantons Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 156.
Marktbissingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). S. Bissingen.
Marschalk (Reichsritter)
s. Marschalk von Ebneth, Marschalk genannt Greif zu Erlebach, Marschalk von Ostheim
L.: Pfeiffer 196, 198, 208, 211.
Marschalk genannt Greif zu Erlebach (Reichsritter). Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts
zählten die M. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken. S. Marschalk von
Ostheim.
L.: Riedenauer 125.
Marschalk von Ebneth (Kunstadt) (Reichsritter), Marschalk von Ebnet. Vom späten 16.
Jahrhundert bis 1728 waren die M. mit Frensdorf und Weingartsgreuth im Kanton
Steigerwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Außerdem gehörten sie im
frühen 16. Jahrhundert dem Kanton Baunach und bis etwa zur Mitte des 18.
Jahrhunderts dem Kanton Gebirg an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Bechtolsheim 13, 18, 194; Riedenauer 125;
Rahrbach 184.
Marschalk von Ostheim (zu Marisfeld, Murrstadt,
Waldersdorf, Walthershausen, Friesenhausen) (Freiherren, Reichsritter). Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten
die Freiherren M. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Wegen des
Rittergutes Trabelsdorf waren sie bis 1806 im Kanton Steigerwald
immatrikuliert. Außerdem gehörten sie vom späten 16. Jahrhundert bis etwa 1800
dem Kanton Baunach an. S. Marschalk genannt Greif zu Erlebach
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 373f.; Bechtolsheim 16; Riedenauer
125; Rahrbach 159; Ulrichs 209.
Masbach (Reichsritter),
Maßbach. Im 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Rhön-Werra sowie
vielleicht zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Pfeiffer 198; Riedenauer 125; Rahrbach 161.
Maßbach (Reichsritter) s. Masbach
Massenbach (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von M. mit M. zum Kanton Kraichgau
sowie 1564-1697 mit Ebersberg zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. M.
kam über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63; Winkelmann-Holzapfel
156; Schulz 267; Rahrbach 93.
Mauchenheim genannt Bechtolsheim (Freiherren, Reichsritter). Um 1200 wird das zum rheinischen Uradel
zählende Geschlecht erstmals urkundlich erwähnt. Es war seit 1270 Ganerbe zu
Bechtolsheim, seit 1429 zu Schornsheim, seit 1553 zu Mommenheim und seit 1471
zu Nieder-Saulheim (Niedersaulheim). Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren von M. mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim und einem
Achtel der Ganerbschaft Mommenheim zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises
Rhein. Mit Albertshofen samt Mainsondheim (Mainsontheim), Bibergau und Teilen
Mainstockheims waren sie seit 1727 Mitglied im Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken. Von etwa 1650 bis 1750 gehörten sie auch dem Kanton
Rhön-Werra, kurz vor 1700 dem Kanton Odenwald an. (Der Ort M. kam über Bayern
1946 zu Rheinland-Pfalz.)
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595; Seyler 374; Hölzle, Beiwort 58;
Zimmermann 63; Winkelmann-Holzapfel 156; Riedenauer 122; Pfeiffer 199; Bechtolsheim
16, 197, 360; Rahrbach 13; Neumaier 6.
Mayenberg (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 125.
Mayenthal (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 125.
Mayerhofer (Reichsritter),
Mairhofen. Die vielleicht schon seit 1550 zum Ritterkreis Franken gehörenden M.
zählten im 18. Jahrhundert (um 1800 mit Aulenbach (Oberaulenbach), Klingenberg und
Hobbach, die 1808 an Aschaffenburg fielen,) zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Stetten 33, 36, 188; Riedenauer 125; Neumaier 119.
Mecherer (Reichsritter).
Vielleicht zählten die M. im frühen 16. Jahrhundert zum Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125.
Medelsheim (reichsritterschaftliche
Herrschaft). M. östlich von Saargemünd gehörte um 1150 zur Herrschaft Bitsch in
Lothringen, im 14. Jahrhundert den Grafen von Zweibrücken und danach Kurpfalz. Als
Mannlehen Österreichs geltend fiel M. 1576 an die Bollweiler, 1620 in
weiblicher Erbfolge an die Fugger (Fugger-Kirchberg [Fugger zu Kirchberg]) und
1656 an die von der Leyen. M. zählte zum Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. 1815 kam es zu Bayern (Provinz Rheinpfalz bzw. Pfalz),
1919 und 1945/1946 zum Saargebiet und 1957 zum Saarland.
L.: Wolff 516; Kampfmann, L., Heimatkunde des Bezirksamts Zweibrücken, 1912.
Megenzer von Felldorf (Reichsritter).
Die M. waren bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft St. Jörgenschild, Teil am
Neckar. Von 1548 bis etwa 1686 waren sie im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert. Letztes Kantonsmitglied war Philipp Jacob M. zu Mühlen
und Egelstal. Von 1648 bis 1656 zählte Hans Kaspar von M. wegen Schaubeck und
Kleinbottwar zum Kanton Kocher.
L.: Schulz 267; Hellstern 209.
Meinerzhagen, Meinertzhagen (Reichsritter).
1748 wurde Gerhard M., dessen Familie Hauptinhaber des Bleibergwerks in
Mechernich war, in den Reichsritterstand
erhoben. Später kamen die Güter an die verwandten Grafen zu Lippe.
L.: Wolff 319.
Meiningen (Reichsritter).
Um 1790 waren die M. mit Oepfershausen bei M. Mitglied im Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. Oepfershausen kam über Sachsen-Meiningen 1920 zu
Thüringen.
L.: Winkelmann-Holzapfel 157.
Meisenbug, Meysenbug, Meisenbach (Reichsritter). Im frühen 18. Jahrhundert zählten die
M. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken. Der Ort Meisenbug fiel 1945
über Preußen (Hessen-Nassau) an Hessen.
L.: Seyler 374; Riedenauer 125.
Memmelsdorf (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Baunach im Ritterkreis
Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 125.
Mendel von Steinfels (Reichsritter).
Georg M. war um 1654 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 209.
Mengersdorf, Mengersdorff (Reichsritter).
Bis etwa 1600 zählten die M. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken. Der Ort
M. kam zu Bayern.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 125; Rahrbach 163.
Mengersreuth (Reichsritter),
Mengersreut. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Gebirg im
Ritterkreis Franken. Der Ort M. kam zu Bayern.
L.: Riedenauer 125.
Menzingen, Mentzingen (Freiherren, Reichsritter). Die noch in Menzingen im Kraichtal bei
Karlsruhe ansässige Adelsamilie Mentzingen erscheint im 13. Jahrhundert. Ihre
Angehörigen waren im 14. und 15. Jahrhundert vor allem bei den Pfalzgrafen bei
Rhein und an den Domkirchen von Worms und Speyer tätig. Im 18. Jahrhundert
gehörten die Freiherren von M. mit M. und Gondelsheim (Gundelsheim) zum Kanton
Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Von 1681 bis 1731 waren sie wegen des
ererbten Bodelshofen Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
Außerdem zählten sie zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland). Der Ort M.
gelangte über Baden 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 534; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592;
Hölzle, Beiwort 37, 63; Winkelmann-Holzapfel 157; Schulz 267; Archiv der
Freiherren von Mentzingen, Schlossarchiv Mentzingen. Urkundenregesten
1351-1805, bearb. v. Armgart, M., 2007.
Merckingen, Merkingen (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 125.
Merlau, Mörlau, Mörlau genannt Böhm (Reichsritter) s. Mörlau
L.: Stieber; Seyler 374; Riedenauer 125.
Merlau zu Münkheim, Mörlau zu Münkheim (Reichsritter). S. Mörlau zu Münkheim
L.: Riedenauer 125.
Merz von Staffelfelden (Reichsritter). Rochus M. zu Schramberg war im 16.
Jahrhundert mit Schramberg Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 148, 209.
Merzbach (Reichsritter),
(Kanton Baunach, Ritterkreis Franken). S. Rotenhan.
L.: Stieber; Riedenauer 125.
Metsch (Freiherren, Reichsritter).
Im frühen 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von M. zum Kanton Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 375; Riedenauer 125.
Metternich zur Gracht, Wolff-Metternich zur Gracht
(Grafen, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
gehörten die Grafen Wolff M., die von den Grafen Metternich abstammten und sich
nach dem Schloss zur Gracht in Liblar südwestlich Kölns nannten, mit dem 1638
erworbenen Flehingen zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 63.
Meyer zu Osterberg (Reichsritter).
Am Ende des 17. Jahrhunderts zählten die M. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 125.
Meyern (Erben) (Reichsritter).
Vom 18. Jahrhundert bis 1806 zählten die M. zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken sowie um 1800 auch zum Kanton Gebirg.
L.: Bechtolsheim 16; Riedenauer 125.
Millendonk, Myllendonk, Mylendonk (Reichsritter, reichsunmittelbare Herrschaft). Nach der
Wasserburg M. an der Niers bei Korschenbroich westlich von Düsseldorf benannten
sich seit 1168 auftretende Edelherren von M., die Lehnsträger Gelderns waren.
Ihre Herrschaft stand nach ihrem Aussterben um 1300 den Reifferscheid als Lehen
Gelderns, seit etwa 1350 den Mirlar (Millendonk-Mirlar, Myllendonk-Mirlar) und
danach den Bronkhorst (Bronckhorst) zu. Sie gehörte später zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. 1682/1690 kam sie an die Herzöge von
Croy, 1694 an die Gräfin von Berlepsch. 1700 wurde sie reichsunmittelbar. 1733
fiel sie in weiblicher Erbfolge mit 0,8 Quadratmeilen Gebiet und 1600
Einwohnern (im Wesentlichen das heutige Korschenbroich) den Grafen von Ostein
zu. 1794 wurde sie von Frankreich besetzt. Die Grafen von Ostein erhielten für
den Verlust der dem westfälischen Reichsgrafenkollegium angehörigen Herrschaft
an Frankreich durch § 24 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803
die Abtei Buxheim (ohne das Dorf Pleß und belastet mit verschiedenen Renten).
1813/1835 kam die Herrschaft, die 1832 an die Freiherren von Wüllenweber
(Willenweber) vererbt wurde, an Preußen und damit das Gebiet 1946 an
Nordrhein-Westfalen (heute Teil der Stadt Korschenbroich).
L.: Wolff 366; Zeumer 554 II b 63, 26; Wallner 705 WestfälRK 53; Bremer, J.,
Die Reichsherrschaft Millendonk, 1939; Quadflieg, E., Millendonk und seine
„Vererbung”, 1959.
Milz (Reichsritter).
Die M. zählten im frühen 16. Jahrhundert zum Kanton Baunach im Ritterkreis
Franken. S. Scholl.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 125; Rahrbach 165,
Ulrichs 209.
Minkwitz (Reichsritter).
Im späten 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 125.
Mistelbach, Mistelbeck (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken. Der
Ort M. kam zu Bayern.
L.: Riedenauer 125.
Mittelburg (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 125.
Mittelrheinstrom (Kanton, Ritterkanton). M. war ein
Kanton des Ritterkreises Rhein der Reichsritterschaft.
Die Kanzlei des in einen wetterauischen, rheingauischen, einrichschen und
westerwaldischen Sonderort gegliederten Kantons war in der Burg Friedberg.
L.: Wolff 515.
Mock, Möckh (Reichsritter).
Im 17. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 125.
Mock von Balgheim, Möckh von Balgheim (Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert waren die M.
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 209.
Modschiedel, Modschiedl, Motschider, Mutschiller,
Mudschidler, Madschiller (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Odenwald und zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Pfeiffer 211; Riedenauer 125; Neumaier 63, 77, 148, 165
(Modschiller).
Molsberg (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die M. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Montmartin (Grafen, Reichsritter).
Im späteren 18. Jahrhundert zählten die Grafen M. im Kanton Altmühl zum
Ritterkreis Franken.
L.: Pfeiffer 197; Riedenauer 125.
Morgen (Reichsritter).
Im 17./18. Jahrhundert zählten die M. vielleicht zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 125.
Mörlau, Merlau, Mörlau genannt Böhm (Reichsritter). Die M. gehörten im 16. und 17.
Jahrhundert zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 374; Riedenauer 125.
Mörlau zu Münkheim, Merlau zu Münkheim (Reichsritter). Im späten 17. Jahrhundert zählten die
M. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125; Neumaier 87, 102 (Mörlau genannt Behem).
Mörlbach (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 125.
Morsheim, Mosheim, Mornsheim, Mortlßheim (Reichsritter). Vielleicht zählten die M. im frühen 16.
Jahrhundert zum Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125.
Morstein (Reichsritter),
Morstein zu Niedernhall. Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Stetten 33; Riedenauer 125; Neumaier 72, 150, 152.
Mosbach, Mospach, Moßbach, Mussbach, M. von
Lindenfels, M. zu Mosau, M. zu Reinheim, M. zu Rheinheim (Reichsritter). Die M. stammten aus M. bei Heidelberg
und erbauten später die Burg Lindenfels im Odenwald. Von 1544 bis vor 1688
gehörten die M. von Lindenfels zur Ganerbschaft Mommenheim. Bis ins frühe 18.
Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 212; Stetten 33; Zimmermann 76; Riedenauer 125; Neumaier 72
(Mosbach von Lindenfels).
Moser von Filseck (Reichsritter).
Von 1617 bis 1673 waren die M. wegen Oberensingen im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 267.
Mudersbach (Reichsritter).
Im späten 17. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 125.
Müdesheim (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125.
Mudschidler (Reichsritter)
s. Modschiedl
L.: Pfeiffer 211.
Mueg von Boofzheim (Reichsritter).
Die 1684 ausgestorbene Familie M. gehörte zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Hölzle, Beiwort 67.
Muffel (Reichsritter).
Im 16. und frühen 17. Jahrhundert zählten die Nürnberger Patrizier M. zum
Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert waren sie wegen des
1730 erworbenen Rittergutes Vestenbergsgreuth auch im Kanton Steigerwald
immatrikuliert.
L.: Pfeiffer 208, 209; Bechtolsheim 15, 21, 414; Riedenauer 125.
Muffelger, Muffelgern (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert waren die M. im Kanton Steigerwald des Ritterkreises
Franken immatrikuliert.
L.: Riedenauer 125.
Müffling genannt Weiß, Muffling (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die
M. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken und zur vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 125.
Mugelein (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 125.
Muggenthal (Reichsritter).
Im 17. und frühen 18. Jahrhundert zählten die M. mit Laibach zum Kanton
Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 125; Stetten 79.
Mühlhausen (Reichsdorf?, reichsritterschaftlicher
Ort). Vielleicht wird M. an der Enz bereits 789/792 in der Überlieferung
Lorschs genannt. Seit 1233 erwarb das Kloster Maulbronn Güter. 1508 verzichtete
Maulbronn auf die Ortsherrschaft, die danach an verschiedene Reichsritter kam (u. a. Thumb von Neuburg). 1785
gelangte das zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben zählende M. an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Dacheröden 174; Hugo 475
Muhr, Mur, Muri (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken. S. Altenmuhr.
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 125.
Müllenheim (Reichsritter).
1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern
bei der Ritterschaft immatrikulierten M. zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Müller zu Lengsfeld (Freiherren, Reichsritter). Die Freiherren M. zählten im 18.
Jahrhundert mit Stadtlengsfeld, Gehaus und Weilar zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 375; Winkelmann-Holzapfel 157; Riedenauer 125.
Münch (Reichsfreiherr, Reichsritter). Bankier von M. stammte aus alten Patriziergeschlechtern
der Reichsstädte Augsburg, Frankfurt, Ulm und Memmingen und wurde 1788 von
Kaiser Joseph II. in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Nach dem Erwerb der
Herrschaft Mühringen (Hohenmühringen), Egelstal, Wiesenstetten und einem Teil
von Mühlen war er von 1790 bis 1805 Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Mit dem 1748 von den
Leutrum von Ertingen erworbenen Filseck gehörte er auch dem Kanton Kocher an.
L.: Hölzle, Beiwort 62, 64; Hellstern 209, 218f.; Kollmer 378.
Münch von Rosenberg (Reichsritter).
Im späteren 16. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 125; Neumaier 147 (Münch, Hans Hermann).
Münchingen (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die M. mit dem 1700 an die Nettelhorst verkauften
Schlossgut Bittenfeld zum Kanton Kocher und mit dem 1709 an die Tessin
verkauften Gut Hochdorf und dem 1733 an die Harling verkauften Gut und Schloss
M. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Kollmer 379; Hellstern 209; Heimatbuch Münchingen, 1973.
Münster (Freiherren, Reichsritter).
Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von M. mit Euerbach, M.,
Niederwerrn, Kleineibstadt, Pfändhausen, Teilen von Burglauer, Rannungen und Teilen
von Poppenlauer zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Außerdem waren
sie seit dem 17. Jahrhundert mit Lisberg (Lissberg, Lißberg) im Kanton
Steigerwald immatrikuliert. Im späten 16. Jahrhundert gehörten sie auch dem
Kanton Baunach an.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538ff.; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Seyler 375f.; Winkelmann-Holzapfel 157; Pfeiffer 198, 211; Bechtolsheim 12, 17,
63, 306; Riedenauer 125; Rahrbach 166.
Mur (Reichsritter) s. Muhr
Musenlo (Reichsritter) s. Musslohe
Musslohe, Musenlo (Reichsritter).
Im frühen 17. Jahrhundert zählten die M. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 125.
Muth (Reichsritter).
Um 1806 zählten die M. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125.
Mylius (Reichsritter).
Um 1700 zählten die M. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125.
Nankenreuth (Reichsritter).
Bis ins frühe 17. Jahrhundert zählten die N. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 125.
Nassau (Grafschaft, Herzogtum). Nach der um
1125 von den Grafen von Laurenburg an der unteren Lahn erbauten,
lehnshoheitlich im 12. Jahrhundert von Trier auf das Reich übergehenden Burg N.
(Ort 915 erstmals erwähnt) nannte sich seit 1159/1160 ein Grafengeschlecht, das
sich von dem Vogt Mainzs in Siegen Ruppert (1079-1089) und dessen Sohn Graf
Dudo von Laurenburg herleitete (1117 erstmals sicher bezeugt), 1122/1124 den
Grafen Udalrich von Idstein-Eppstein beerbte und nach 1124 Vogt des Hochstifts
Worms in Weilburg wurde. Durch gezielte Erwerbspolitik gewann es zwischen Main,
Mittelrhein, Sieg und Wetterau ein schmales Herrschaftsgebiet (um 1160 zusammen
mit den Grafen von Katzenelnbogen von den Grafen von Isenburg die ursprünglich
den Grafen von Arnstein zustehende Grafschaft auf dem Einrich, Herborner Mark,
Kalenberger Zent, Westerwald, Lipporn, Miehlen, Marienfels, Idstein,
Bleidenstadt, Ems, Wiesbaden um 1200) mit den Erzstiften Mainz und Trier sowie
den Landgrafen von Hessen als Nachbarn. Am 16. 12. 1255 teilten die Grafen von
N. die Güter längs der Lahn in die nördlich der Lahn gelegenen, wertvolleren
Gebiete mit Siegen, Herborn und Dillenburg sowie den Vogteien Dietkirchen und
Ems (ottonische [jüngere] Linie) und in die südlich der Lahn gelegenen Gebiete
mit den Herrschaften Wiesbaden und Idstein sowie den Vogteien Weilburg und
Bleidenstadt (walramische [ältere] Linie). Gemeinsam blieben die Burg N., der
Einrich zwischen unterer Lahn und Taunus, die Laurenburg, die Pfandschaften und
die Lehen. ----- Die jüngere ottonische Linie, die unter Heinrich († 1343) die
Vogteien und Gerichte Dernbach, Eibelshausen (Eibelsberg, Haiger und Ewersbach
[Ebersbach]) hinzuerwarb, spaltete sich 1303 in die Linien Nassau-Hadamar
(ältere Linie, bis 1394), Nassau-Siegen und Nassau-Dillenburg.
Nassau-Dillenburg fiel 1328 an Nassau-Siegen, doch blieb Dillenburg Hauptort.
Die Linie teilte sich 1343 in Nassau-Dillenburg und Nassau-Beilstein (ältere
Linie bis 1561). Nassau-(Siegen-)Dillenburg beerbte 1394 Nassau-Hadamar und
gewann durch Heiraten 1376/1378 die Reichsgrafschaft Diez, 1403/1404 Polanen,
Leck, Breda und weitere Güter im Gebiet der heutigen Niederlande sowie
1416/1420 die gemeinsam mit Brüdern beherrschte Grafschaft Vianden im Herzogtum
Luxemburg. Diese Gebiete wurden im 15. Jahrhundert mehrfach geteilt (1416 vier
Linien, 1425 drei Linien: Nassau-Dillenburg-Diez [bis 1443],
Nassau-Haiger-Siegen [bis 1429] und Nassau-Herborn-Breda), doch waren die
nassau-dillenburgischen Güter von 1451 bis 1472 und von 1504 bis 1516 wieder
vereinigt. Seit 1507 nannte sich die Linie wegen ihrer vergeblich geltend
gemachten Erbansprüche auf Katzenelnbogen auch Nassau-Katzenelnbogen und wegen
der Heirat mit der Erbtochter des Prinzen/Fürsten von Chalon und Oranien am
Unterlauf der Rhone (1515, Erbfall 1530) auch Nassau-Oranien. Etwa gleichzeitig
wurde die Reformation (zunächst das Luthertum, dann der Calvinismus)
eingeführt. 1559 erfolgte eine erneute Teilung in die linksrheinischen
(Nassau-Oranien) und die rechtsrheinischen (Nassau-Dillenburg) Güter. 1561
beerbte Nassau-Dillenburg Nassau-Beilstein. 1601/1607 erfolgte eine Teilung in
die Linien Nassau-Dillenburg, Nassau-Hadamar, Nassau-Beilstein, Nassau-Siegen
(1652 in den Reichsfürstenstand erhoben) und Nassau-Diez. Nassau-Dillenburg mit
Dillenburg, Haiger und Herborn wurde 1620 von Nassau-Beilstein beerbt, das sich
seitdem nach Dillenburg Nassau-Dillenburg nannte (1652 in den
Reichsfürstenstand erhoben). Nassau-Hadamar (1650 in den Reichsfürstenstand
erhoben) mit Hadamar und Rennerod kam 1711/1717 an Nassau-Diez. 1739 fiel
Nassau-Dillenburg mit der Herrschaft Schaumburg an Nassau-Diez. Nassau-Siegen
gelangte 1742/1743 an Nassau-Diez, das damit alle rechtsrheinischen Güter der
nassau-ottonischen Linie in sich vereinigte. Weil Nassau-Diez außerdem 1702 die
linksrheinischen Güter der Linie Nassau-Oranien erlangt hatte, nannte sich die
Linie Fürsten von Nassau-Oranien. 1747 verlegte sie ihre Residenz nach Den Haag
und regierte das Stammland über das deutsche Kabinett in Dillenburg.
1795/1797/1801 verlor sie alle linksrheinischen Güter an Frankreich und erhielt
hierfür das Hochstift Fulda, das Schloss Johannisberg (Vollrads bei
Östrich-Winkel), Corvey und Höxter, Dortmund, Weingarten, Sankt Gerold (in
Vorarlberg), Hofen (bei Friedrichshafen), Dietkirchen und Bendern (in
Liechtenstein) als neues Fürstentum Oranien (insgesamt 46 Quadratmeilen mit
120000 Einwohnern). 1806 verlor es durch die Rheinbundakte auch die
rechtsrheinischen Güter, vor allem das Fürstentum Diez an das Herzogtum Nassau
und das Großherzogtum Berg. Nach dem Ende der französischen Vorherrschaft
ergriff der Prinz von Nassau-Oranien am 20. 12. 1813 von seinen Ländern wieder
Besitz. Am 14. 7. 1814 gab das Herzogtum Nassau an Nassau-Oranien das Fürstentum
Diez und weitere Güter zurück. Durch Vertrag vom 31. 5. 1815 trat der Fürst von
Nassau-Oranien, der 1815 König der Niederlande geworden war, alle deutschen
Gebiete an Preußen als Gegenleistung für das ihm durch den Wiener Kongress
zugesprochene Großherzogtum Luxemburg ab. Preußen gab seinerseits einen Teil
der Gebiete (Fürstentum Diez, Hadamar, Dillenburg) an das Herzogtum Nassau
(1806-1866) weiter. 1890 erlosch mit König Wilhelm III. von den Niederlanden
die ottonische Linie im Mannesstamm.-----Die ältere walramische Linie, aus der
König Adolf von N. (1292-1298) stammte, gewann 1328/1333 die Herrschaft
(Reichsgrafschaft) Merenberg, die Herrschaft Lichtenstein und weitere Güter
(pfandweise Neuweilnau, Burg und Stadt Katzenelnbogen, Altenkirchen, Dietenhausen
[Diedenshausen]). 1355 teilte sie sich in die Linien Nassau-Idstein (mit
Idstein und Wiesbaden) und Nassau-Weilburg (1366 gefürstete Grafen) mit
Weilburg und Bleidenstadt. 1381 erlangte die Linie Nassau-Weilburg infolge
Heirat die Grafschaft Saarbrücken, 1393 die Herrschaft Kirchheim und Stauf,
1405 Neuweilnau (Kauf), Bingenheim, Reichelsheim, Elkerhausen und Teile von
Homburg, Löhnberg, Sonnenberg, Cleeberg bzw. Kleeberg und Mensfelden. 1429/1442
teilte sie sich in die Linien Nassau-Saarbrücken und die Neue Linie
Nassau-Weilburg, wobei die Linie Nassau-Saarbrücken die meisten
linksrheinischen Güter erhielt. Sie erwarb außerdem 1527 die Grafschaft
Saarwerden und das Oberamt Lahr und Mahlberg. Nach ihrem Aussterben (1574)
kamen ihre Güter an die 1561 in Nassau-Weilburg und Nassau-Weilnau geteilte
neue Linie Nassau-Weilburg. Nassau-Weilnau wurde 1602 von Nassau-Weilburg
beerbt. 1605 kam es durch Aussterben der Linie Nassau-Idstein zur
Wiedervereinigung aller nassau-walramischen Güter in der Linie Nassau-Weilburg.
Diese wurde 1629/1651 aufgeteilt in Nassau-Idstein mit Idstein, Wiesbaden und
Lahr, Nassau-Weilburg mit Weilburg, Merenberg und Kirchheim und
Nassau-Saarbrücken (mittlere Linie, 1659 dreigeteilt, mit Saarbrücken,
Saarwerden und Usingen). 1688/1737 wurden die Grafen zu Reichsfürsten erhoben.
Von den verschiedenen Linien starb Nassau-Idstein 1721 aus und vererbte die
Güter an Nassau-Usingen (Nassau-Saarbrücken-Usingen), das außerdem 1723
Nassau-Saarbrücken (Nassau-Saarbrücken-Saarbrücken) und 1728 Nassau-Ottweiler
(Nassau-Saarbrücken-Ottweiler) beerbte. Nassau-Weilburg erheiratete 1799 den
größten Teil der Reichsgrafschaft Sayn-Hachenburg. 1801 verlor es alle
linksrheinischen Gebiete an Frankreich, wurde aber dafür mit Gütern aus dem
Erzstift Trier entschädigt. Nassau-Saarbrücken (mittlere Linie) teilte sich
1659 in die Linien Nassau-Ottweiler, Nassau-Saarbrücken und Nassau-Usingen.
Dieses beerbte 1723 Nassau-Saarbrücken, 1721 Nassau-Idstein und 1728
Nassau-Ottweiler. 1735 wurde es erneut in Nassau-Saarbrücken (jüngere Linie)
und Nassau-Usingen, das 1744 die Residenz von Usingen nach Biebrich und die
Regierung nach Wiesbaden verlegte, geteilt. Nassau-Saarbrücken wurde 1797 von
Nassau-Usingen beerbt. 1793/1801 verlor Nassau-Usingen seine linksrheinischen Güter,
von denen die alte Grafschaft Saarbrücken 1815 an Preußen kam, erhielt dafür
aber Entschädigung vor allem aus dem Erzstift Mainz im Rheingau und am unteren
Main, aus dem Erzstift Trier (Montabaur, Limburg), aus dem Erzstift Köln (u. a.
Deutz, Königswinter), aus Hessen-Darmstadt (Anteil an der Niedergrafschaft
Katzenelnbogen um Braubach), aus Sayn-Altenkirchen und verschiedenen Klöstern
und Stiften sowie Virilstimme im Reichsfürstenrat.----- Am 30. 8. 1806
schlossen sich die am 31. 7. 1806 dem Rheinbund unter Erhöhung zu Herzögen
beigetretenen Fürsten von Nassau-Weilburg und Nassau-Usingen, das 1816
ausstarb, zu einem vereinten, für unteilbar und souverän erklärten Herzogtum N.
zusammen. Sie bekamen die Grafschaft Wied-Runkel, die Grafschaft Wied-Neuwied,
das Fürstentum Nassau-Oranien mit Grafschaft Diez, die Grafschaft
Solms-Braunfels und andere Güter (Bassenheim, Grafschaft Holzappel, Herrschaft
Schaumburg, Herrschaft Reifenberg, Herrschaft Kransberg, Gebiete der Reichsritterschaft), mussten aber die ehemals
kölnischen Gebiete an das Großherzogtum Berg sowie Kastel (Mainz-Kastel) und
Kostheim an Frankreich abtreten (Gesamtgebiet 103 Quadratmeilen mit 270000
Einwohnern). 1813 mussten sie Güter an Nassau-Oranien zurückgeben. Am 1./2. 9.
1814 erhielt das Herzogtum, um den Widerspruch verschiedener mediatisierter
Familien (Ostein, Schönborn, Waldbott von Bassenheim [Waldbott-Bassenheim], von
der Leyen) und des Freiherren vom Stein zu beseitigen, vor allen anderen
deutschen Staaten eine landständische Verfassung. 1815 tauschte das Herzogtum
N. mit Preußen umfangreiche Gebiete (ehemals hessen-kasselische
Niedergrafschaft Katzenelnbogen, Diez, Dillenburg, Hadamar [gegen die späteren
Kreise Neuwied, Altenkirchen, Wetzlar und den rechtsrheinischen Teil des
Kreises Koblenz]). Seit 1815 war das Herzogtum Mitglied des Deutschen Bundes.
Seit 1816 regierte Nassau-Weilburg allein. 1836 trat N. dem Deutschen
Zollverein bei. Am 28. 12. 1849 wurde eine liberale Verfassung erlassen, die im
November 1851 aber wieder aufgehoben wurde. Am 8. 10. 1866 wurde N. wegen
seiner Unterstützung Österreichs von Preußen (in die Provinz Hessen-Nassau)
einverleibt und durch 8,5 Millionen Taler und die Schlösser Weilburg und
Biebrich (Wiesbaden-Biebrich) abgefunden. Herzog Adolf von Nassau (aus der
walramischen Linie) wurde 1890 Großherzog von Luxemburg. 1912 starb das Haus N.
aus. 1945 kam der größte Teil Hessen-Nassaus an Hessen.
L.: Wolff 263, 336; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, II 78 (1450)
F3; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder,
Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 234; Arnoldi, J., Geschichte der
oranien-nassauischen Länder, Teil 1ff. 1799ff.; Vogel, C., Beschreibung des
Herzogtums Nassau, 1843; Schliephake, F./Menzel, K., Geschichte von Nassau
walramischen Teils, Bd. 1ff. 1864ff.; Roth, F., Fontes rerum Nassoicarum, Bd.
1ff. 1880ff.; Codex diplomaticus Nassoicus, hg. v. Menzel, K./Sauer, W., Bd.
1ff. 1885ff., Neudruck 1969; Düssell, H., Rechtskarte des Oberlandesgerichts
Frankfurt am Main, hg. v. Sayn, O., 1902; Spielmann, C., Geschichte von Nassau,
Bd. 1ff. 1909ff.; Renkhoff, O., Die Grundlagen der nassau-dillenburgischen
Territorialentwicklung, Korr. Bl. Gesamtverein. 80 (1932); Kleinfeldt,
G./Weirich, H., Die mittelalterliche Kirchenorganisation im
oberhessisch-nassauischen Raum, 1937; May, K., Territorialgeschichte des
Oberlahnkreises, 1939; Fritzemeyer, J., Die Ausbildung einer zentralen
Behördenorganisation der Grafen bzw. Fürsten von Nassau, Diss. phil. Frankfurt
am Main 1943; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987;
Demandt, K., Geschichte des Landes Hessen, 2. A. 1972, Neudruck 1980;
Oestreich, G., Grafschaft und Dynastie Nassau im Zeitalter der konfessionellen
Kriege, (in) Bll. f. dt. LG. 96 (1960); Kissel, O., Neuere Territorial- und
Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Polenz, P. v., Landschafts- und
Bezirksnamen, 1961, I, 9, Territorialname; Demandt, K., Schrifttum zur
Geschichte und geschichtlichen Landeskunde von Hessen, Bd. 1ff. 1965f.; Sante,
G. W., Strukturen, Funktionen und Wandel eines historischen Raumes: Nassau,
(in) Nassauische Annalen 85 (1974), 151ff.; Herzogtum Nassau: 1806-1866.
Politik, Wirtschaft, Kultur. Eine Ausstellung des Landes Hessen und der
Landeshauptstadt Wiesbaden (Katalog), Neudruck 1981; Gerlich, A., Nassau in
politischen Konstellationen am Mittelrhein von König Adolf bis Erzbischof
Gerlach (1292-1346), Nassauische Annalen 95 (1984), 1ff.; Renkhoff, O.,
Nassauische Biographie, 1986; Steubing, J., Kirchen- und Reformationsgeschichte
der Oranien-nassauischen Lande, 1987; Faber, R., Die Bemühungen im Herzogtum
Nassau um die Einführung von Mündlichkeit und Öffentlichkeit im
Zivilprozessverfahren, 1990; Treichel, E., Der Primat der Bürokratie, 1991;
Gerlich, A., Nassau, LexMA 6 1992, 1035; Jäger, W., Staatsbildung und
Reformpolitik, 1993; Nassauische Parlamentarier, hg. v. Rösner, C., 1997;
Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 232; Höfe und Residenzen im
spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 166;
Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 479; Schüler, W., Das Herzogtum
Nassau 1806-1866, 2006; Menk, G., Das Haus Nassau-Oranien in der Neuzeit, 2009.
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau (Kanton,
Ritterkanton). Der Kanton N. ist eine Untergliederung des Ritterkreises
Schwaben. Der Ort (Bezirk) Neckar (Neckar-Schwarzwald) hatte seine Kanzlei in
Tübingen, der Ort (Bezirk) Ortenau (an der Ortenau) in Kehl.
L.: Wolff 509; Kullen, S., Der Einfluss der Reichsritterschaft
auf die Kulturlandschaft im mittleren Neckarland, 1967.
Neckar-Schwarzwald (Ort, Bezirk) ist ein Bezirk im Kanton
Neckar des Ritterkreises Schwaben. Er hatte seine Kanzlei in Tübingen, während
der Ort (Bezirk) Ortenau (an der Ortenau) die Kanzlei in Kehl hatte.
L.: Wolff 509; Kullen, S., Der Einfluss der Reichsritterschaft
auf die Kulturlandschaft im mittleren Neckarland, 1967.
Neckarbischofsheim (reichsritterschaftlicher Ort) s. Bischofsheim.
Neckarsteinach (Reichsritter,
reichsritterschaftliche Herrschaft). Kurz nach
1100 wurde in N. am Neckar östlich von Heidelberg die Hinterburg erbaut. Von
ihr aus brachte das fränkische Rittergeschlecht der Landschad (Landschwalbe)
von Steinach die 1142 erstmals bezeugte Vorderburg, die nach 1165 errichtete
Mittelburg und die vielleicht im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts
geschaffene Burg Schadeck (Schwalbennest) 1428 von unterschiedlichen
Berechtigten (Helmstadt, Worms, Erbach, Mainz, Speyer, Handschuhsheim) an sich.
1653 starb das damit N. beherrschende Geschlecht aus. Es folgten die Metternich
zu Burscheid und Müllenark und die Freiherren von Dorth. N. zählte zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. 1806 kam N. an Hessen-Darmstadt und damit
1945 an Hessen.
L.: Wolff 512; Möller, W./Kraus, K., Neckarsteinach, seine Herren, die Stadt
und die Burgen, 1928.
Neideck, Neidek (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die N. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
sowie vielleicht auch zum Kanton Gebirg.
L.: Stieber; Stetten 33; Riedenauer 125; Neumaier 73 (Neudeck).
Neidenfels (Burg, reichsritterschaftliches Gut). Die Burg N. (1391 Nidenfels [= Kampffels]) bei Schwäbisch Hall gehörte vom Ende des 14. Jahrhunderts an den Fuchs von Neidenfels (Dornheim). 1788 kam sie von den Ellrichshausen an die Freiherren bzw. Grafen von Soden, 1810 an Württemberg. Sie war dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken inkorporiert. S. Fuchs von N., Steinheuser von N.
Neidlingen (reichsritterschaftliche
Herrschaft). N. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an
Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161.
Neipperg (Herren, Reichsritter,
Grafen, Reichsgrafen). Von dem 1120 erstmals bezeugten Birtilo von Schwaigern
leitet sich das seit 1241 nach der Burg N. (Niberch) bei Brackenheim benannte
fränkisch-schwäbische Geschlecht N. her, dem die 1302 erworbene Herrschaft
Schwaigern im Kraichgau gehörte. Es wurde 1726 zu Reichsgrafen erhoben und
gelangte 1766 in der schwäbischen Reichsgrafenbank als Personalist zur Reichsstandschaft.
Den Grafen gehörten neben Schwaigern das 1407 erworbene Klingenberg, das 1737
erworbene Massenbachhausen, Adelshofen und halb bzw. drei Achtel Gemmingen.
Alle diese Güter steuerten zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Die
Stammherrschaft N. fiel 1806 an Württemberg und Baden und kam über Württemberg
1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. Neitperger?
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Zeumer 554 II b 61, 23; Hölzle, Beiwort 51;
Winkelmann-Holzapfel 157; Klunzinger, K., Die Edlen von Neipperg, 1840; Eberl,
I., Die Herren und Grafen von Neipperg, (in) Schwaigern, 1994, 385; Archiv der
Grafen von Neipperg 1280-1881, bearb. v. Kraus, D., 1997.
Neipperg zu Freudental (Reichsritter).
Von etwa 1581 bis 1587 zählten die N. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 209.
Neitperger (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die N. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis
Franken. S. Neipperg?
L.: Riedenauer 125.
Nettelhorst (Freiherren, Reichsritter).
Von 1713 bis 1770 zählten die Freiherren von N. mit dem 1737 ererbten Teil von
Adelmannsfelden und dem 1700 erworbenen Schlossgut Bittenfeld zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 533; Kollmer 379; Schulz 267.
Neubronner von Eisenburg (Reichsritter).
Bis zu ihrem Aussterben im 17. Jahrhundert zählten die N. zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 59.
Neuburg (reichsritterschaftliche
Herrschaft). N. an der Kammel zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Wolff 508.
Neuenburg (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die N., die möglicherweise mit den
Küchenmeister gleichzusetzen sind, zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis
Franken. S. Buttlar genannt N.
L.: Riedenauer 125; Ulrichs 209.
Neuenstein (Freiherren, Reichsritter).
(Um 1550 waren N. Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken.) Im
18. Jahrhundert zählten die Freiherren von N. mit dem 1799 an Truchsess von
Waldburg-Zeil-Trauchburg gelangten halben Zimmern unter der Burg zum Kanton
Neckar, Ort Neckar-Schwarzwald und Ort Ortenau bzw. Kanton
Neckar-Schwarzwald-Ortenau (1802 Leopold Joseph Andreas N. [Herr zu Rodeck],
Johann Baptist N., Joseph Franz Xaver N., Karl N. [Herren zu Hubacker]) des
Ritterkreises Schwaben. Außerdem gehörten die bereits im Stichjahr 1680
angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten N. 1773
zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Hölzle, Beiwort 64; (Stetten 33; Riedenauer 125;) Kollmer 379.
Neufra (reichsritterschaftlicher
Ort). N. (Neuferen) westlich von Gammertingen auf der schwäbischen Alb zählte
zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Über Württemberg kam N. 1951/1952
an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Neuhaus (reichsritterschaftlicher Ort). Die Burg N. bei Sinsheim kam 1333 von Württemberg als Lehen an die Massenbach, 1580/1582 nach dem Aussterben der M. an die Degenfeld. N. war bis 1805 dem Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben inkorporiert und fiel dann an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Neuhausen (Reichsritter).
Von 1548 bis in das 18. Jahrhundert zählten die N. mit dem halben Gut
Schnürpflingen (bis 1662) zum Kanton Donau und mit halb N. (bis 1699) zum
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Mit Hofen (1369-1753), Oeffingen
(1369-1618), Oberensingen (1550-1640) und Alfdorf (Mitte 16. Jh.-1619) war das
1754 erlöschende Geschlecht auch im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 149, 209; Kollmer 380; Schulz
267.
Neuhof (reichsritterschaftlicher
Ort) s. Neunhof.
L.: Wolff 513.
Neukirchen (reichsritterschaftlicher
Ort). N. an der Haune nördlich von Hünfeld zählte zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken und kam über Hessen-Kassel und Preußen (1866) 1945 an
Hessen.
L.: Wolff 514.
Neuneck (Reichsritter).
Die N. gehörten bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am
Neckar. Von 1548 bis 1671 (dem Tod von Hans Caspar von N. zu Glatt und
Dürrenmettstetten) waren die N. Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 210.
Neunhof (reichsritterschaftlicher
Ort), Neuhof. N. südöstlich Nürnbergs zählte am Ende des 18. Jahrhunderts zum
Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. Es fiel an Bayern.
L.: Wolff 513.
Neustetter genannt Stürmer (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die N. zu den Kantonen
Gebirg und Baunach im Ritterkreis Franken. Von etwa 1600 bis zur Mitte des 17.
Jahrhunderts waren sie im Kanton Steigerwald immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Bechtolsheim 13, 18; Riedenauer
125; Rahrbach 170.
Niederraunau, Raunau (reichsritterschaftliche
Herrschaft). 1067 erwarb das Stift Sankt Peter zu Augsburg in Raunau bzw. N.
(Ruonen, Raunau) an der Kammel bzw. Kammlach bei Krumbach die Güter Swiggers
von Balzhausen. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts gelangten Güter derer von
Raunau bzw. N. (Rünun, Raunau) durch Übertragung an das Kloster Ursberg.
Daneben hatte 1316 das Hochstift Augsburg Güter. Am Anfang des 15. Jahrhunderts
vereinigten die Herren von Ellerbach die Güter zu einer reichsunmittelbaren
Herrschaft, die 1494 die hohe Gerichtsbarkeit erlangte und zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben steuerte. Diese kam durch Kauf und Erbe an die Kartause
Buxheim, das Frauenkloster in Kaufbeuren, das Kloster Ursberg, die Ulmer
Patrizier Ehinger und Ungelter, die Freyberg, Hausen, Westerstetten,
Freyberg-Eisenberg und Ponickau. Die Herrschaft N. (Raunau) bestand aus dem
Schloss Hohenraunau und dem Marktflecken Niederraunau. 1806 fiel sie an Bayern.
L.: Wolff 508; Miller, L., Geschichtliches vom ehemaligen Markt Niederraunau,
(in) Deutsche Gaue Sonderheft 70, 1908.
Niederstetten (reichsritterschaftlicher
Ort). N. südöstlich von Mergentheim erscheint im 9. Jahrhundert in den
Traditionen Fuldas (Stetine). Seit 1290 gehörte es den Herren von Hohenlohe-Brauneck.
1366 erwarb es Hohenlohe-Speckfeld, das 1412 ausstarb. Von 1415 an war es Lehen
Würzburgs der Rosenberg, fiel aber 1632 heim. 1636 kam es von Würzburg an die
Hatzfeld, fiel aber 1794 erneut heim. 1803 gelangte die zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken zählende Herrschaft an Hohenlohe-Bartenstein, fiel 1806
aber an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 512; Stern, M., Heimatbuch der Stadtgemeinde Niederstetten, 1930.
Niederstotzingen, Stotzingen (reichsritterschaftlicher
Ort). Nach dem 1143 erwähnten Stotzingen nördlich von Günzburg nannten sich
seit 1286 Ritter. Um 1336 hatten die Riedheim die Oberherrschaft. Um 1450 fiel
N. (Stotzingen) an die Westernach, 1457 durch Verkauf an Puppelin von Stein
(Stein zum Rechtenstein) N. und Oberstotzingen zählten zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben und kamen über Bayern (1806) und Württemberg (1810)
1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509; Mangold, O., Geschichte von Niederstotzingen, 1926; Stockinger,
G., Geschichte der Stadt Niederstotzingen, 1966.
Nippenburg (Reichsritter).
Die N. gehörten bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am
Neckar. Von 1548 bis etwa 1630 waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben, von 1592-1645 wegen dem
halben Mühlhausen am Neckar auch des Kantons Kocher.
L.: Hellstern 210; Schulz 267.
Nordeck von Rabenau (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die Nordeck von Rabenau zum Kanton Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken. S. Rabenau.
L.: Riedenauer 126.
Nördlinger (Reichsritter).
Von 1614 bis 1629 war Melchior N. mit einem 1609 als Lehen erlangten Schloss in
Talheim im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Nothaft, Notthaft (Herren, Reichsritter). Die vielleicht aus dem Raum um
Regensburg kommenden N. sind 1163 erstmals mit Adalbertus de Egre (1166
Adelbertus N.) im Egerland nachweisbar. Später saßen sie auf den Burgen
Thierstein, Weißenstein im Steinwald (von etwa 1300 bis 1381), Wernberg,
Runding, Bodenstein bei Nittenau (von etwa 1400 bis 1539), Aholming (bei
Deggendorf und an vielen anderen Orten. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die
N. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. In mehrere Linien verzweigt, standen
die N. in Wien, München, Kaiserswerth und Münster in hohen Diensten. 1718
beerbte die Linie Bodenstein die 1638 zu Grafen erhobene Linie Weißenstein,
1734 die Linie Wernberg. 1881 endete ihre letzte Herrschaft. Im 20. Jahrhundert
starb die Linie Bodenstein im Mannesstamm aus.
L.: Riedenauer 125; Stark, H., Die Stammlehen der Familie Nothaft im Egerland,
Archiv f. d. G. v. Oberfranken 75 (1995), 39; Singer, F., Das Nothaftische
Lehensbuch von 1360, 1996; Stark, H., Die Familie Nothaft, (in) Der Dohlenturm
1 (1997), 1; Stark, H., Die adeligen Forstmeister im Egerer Reichsforst, Archiv
f. d. G. v. Oberfranken 77 (1997), 207; Rahrbach 172
Nothaft von Hohenberg (Reichsritter).
Von 1542 bis 1687 waren die N. mit Hochdorf und Hochberg im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Oberdischingen (reichsritterschaftlicher
Ort). Die Herrschaft O. gehörte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
1661 kam sie an die Schenk von Castell, 1805 an Württemberg und 1951/1952 ihr
Gebiet damit zu Baden-Württemberg. S. a. Dischingen, Schenk v. Castell
L.: Wolff 508, Hölzle, Beiwort 58.
Oberkamp (Reichsritter).
Seit etwa 1785 zählten die O. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 125.
Oberkirch (Freiherren, Reichsritter).
1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern
bei der Ritterschaft immatrikulierten Freiherren von O. zum Ritterkreis
Unterelsass sowie mit einem Viertel Allmannsweier und einem Sechstel Schmieheim
(später an die Freiherren von Montbrison) zum Ort (Bezirk, Kanton) Ortenau des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (1802
August Samson von O., Mitherr zu Nonnenweier). Sie erloschen männlicherseits
1882 und weiblicherseits um 1930.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 66.
Oberländer (Reichsritter).
Im späteren 18. Jahrhundert zählten die O. zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken. Vielleicht gehörten sie auch dem Kanton Gebirg sowie der
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland) an.
L.: Stieber; Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 125.
Obernitz (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die O. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
Außerdem waren sie im Kanton Rhön-Werra und vielleicht auch in den Kantonen
Baunach und Steigerwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Pfeiffer 213; Bechtolsheim 15; Riedenauer 125.
Oberrheinstrom (Kanton, Ritterkanton). Der auch Gau
oder Wasgau genannte Kanton O. war eine Untergliederung des Ritterkreises Rhein
(am Rheinstrom) der Reichsritterschaft. Seine
Kanzlei hatte ihren Sitz in Mainz.
L.: Wolff 515.
Oberschöntal (reichsritterschaftliche Herrschaft). O. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Oberstadion (Herrschaft). O. südlich von Ehingen an
der Donau wird 1270 erstmals erwähnt (Walter de Stadegun). Nach ihm nannten
sich die zur Reichsritterschaft steuernden
Herren von Stadion, die sich im 14. und 18. Jahrhundert teilten und 1686 in den
Reichsfreiherrenstand und 1711 in den Grafenstand erhoben wurden. Zuletzt
gehörte O. der Linie Stadion-Thannhausen. Über Württemberg kam es 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 53; Lamp, H., Die Kirche in Oberstadion, Diss. phil.
Tübingen 1940.
Oberstein (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die O. zum Ritterkreis Rhein bzw. rheinischen
Ritterkreis.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Conrad, O., Die Herren und Ritter von
Oberstein, 1956.
Oberstenfeld (Kloster). Um 1016 gründete ein Graf Adalhard in dem wohl schon seit dem 7. oder 8. Jahrhundert bestehenden Dorf O. bei Ludwigsburg ein Frauenstift. Schirmvögte waren bis 1357 die Hummel von Lichtenberg, dann durch Kauf die Grafen von Württemberg. 1534/1535 wandelte der Herzog das Stift in ein evangelisches Damenstift um. Wenig später schloss sich dieses dem Kanton Kocher der Reichsritterschaft an, musste jedoch 1730 die Schirmherrschaft Württembergs, an das es 1802/1803 fiel, anerkennen. 1951/1952 kam O. an Baden-Württemberg.
Oberstotzingen (reichsritterschaftlicher
Ort). O. (1286) und Niederstotzingen nördlich von Günzburg zählten zum Kanton
Donau des Ritterkreises Schwaben und kamen über Württemberg 1951/1952 an
Baden-Württemberg. S. Niederstotzingen.
L.: Wolff 509.
Ochs von Gunzendorf (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die O. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis
Franken. S. Pünzendorf, Puntzendorf.
L.: Stieber; Riedenauer 125.
Ochsenburg (reichsritterschaftlicher
Ort). O. bei Zaberfeld nördlich von Vaihingen zählte zum Kanton Kraichgau des
Ritterkreises Schwaben. Es gehörte den Herzögen von Württemberg und kam über
dieses 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 161, 511.
Odenwald (Kanton, Ritterkanton). Der Kanton O.
war eine Untergliederung des Ritterkreises Franken der Reichsritterschaft.
Er hatte seine Kanzlei zunächst in Heilbronn (das Archiv wurde im
Dreißigjährigen Krieg vernichtet) und seit 1762 in dem gemeinschaftlich
gekauften Ort Kochendorf. Die inkorporierten Güter lagen etwa zwischen
Würzburg, Rothenburg, Heilbronn und Frankfurt am Main. Um 1790 war die
Kantonskorporation mit Teilen von Kochendorf Mitglied des Kantons O. des
Ritterkreises Franken (fränkischen Ritterkreises). Die Güter fielen 1808 an Württemberg
und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511; Winkelmann-Holzapfel 171; Stetten 184; Riedenauer 116, 122ff.;
Bauer, H., Der Ritterkanton Odenwald, Zs. f. württemberg. Franken 8, 1 (1868),
115ff.; (Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II. 74, S. 301,
Gebietsname;) Neumaier, H., Dass wir khein annder Haupt …, 2005.
Oeffingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). O. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an das Domkapitel Augsburg. 1803 gelangte es an Bayern, 1810 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Oefner (Reichsritter) s. Öpfner
Oepp (Reichsritter).
Im 17. Jahrhundert zählten die O. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Stieber; Seyler 377; Riedenauer 125.
Oeringer (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die O. zeitweise zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. S. Oetinger.
L.: Riedenauer 125.
Oetinger (Reichsritter),
Oeringer, Öttinger (Reichsritter). Die O. waren
Mitglied der Reichsritterschaft Schwaben und
zählten seit der Mitte des 18. Jahrhunderts mit Forst (Großforst), Teilen von
Archshofen und Teilen von Hohlach zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. Ihre Güter fielen 1808 an Bayern. S. Oeringer, Oetinger.
L.: Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 158; Kollmer 312; Stetten 36, 183;
Riedenauer 126.
Oettingen (Grafen, Fürsten). 987 wird ein
Fridericus comes und 1007 dessen Sohn Sigehardus comes in pago Riezzin
(Riesgau) erwähnt. Von ihnen leiten sich möglicherweise Grafen von O. ab, die
1147/1150 (um 1140) als staufische Grafen im Eichstätter Bannforst erstmals
genannt wurden. Vielleicht sind sie aber auch von den Riesgaugrafen
verschiedene edelfreie Amtsträger der Staufer. Sie gewannen mittels des
Landgerichts im Riesgau und des Erwerbs wichtiger Regalien vom 12. bis 14.
Jahrhundert das größte weltliche Herrschaftsgebiet in Ostschwaben, das sie
zeitweise bis an den oberen Main auszudehnen vermochten. 1418 schwächte eine
Teilung (Oettingen-Wallerstein [bis 1486], Oettingen-Flochberg [bis 1549],
Oettingen-Oettingen) das politische Gewicht, doch gelang im Zuge der
reformatorischen Säkularisation die vorteilhafte Abrundung der Güter. 1442 und
1485 wurde ebenfalls geteilt. 1522 erfolgte die Teilung der zum schwäbischen
Reichskreis zählenden Grafen in die evangelische Linie Oettingen-Oettingen
(sieben Zwölftel der Güter) und die katholische Linie Oettingen-Wallerstein
(fünf Zwölftel der Güter und das Erbe von Oettingen-Flochberg). 1623/1694
teilte sich Oettingen-Wallerstein in Oettingen-Spielberg (1734 gefürstet),
Oettingen-Wallerstein (1774 gefürstet) und Oettingen-Baldern (bis 1798). Nach
dem Aussterben Oettingen-Oettingens (1731) fielen dessen Güter überwiegend an
Oettingen-Wallerstein sowie zu einem Drittel an Oettingen-Spielberg, das durch
Heirat 1689 auch die Herrschaft Schwendi erwarb. Weitere Erwerbungen waren die
Herrschaften Bissingen (1661), Burgberg, Seifriedsberg (Seifridsberg) (1667)
und Diemantstein (1777) (Vorderösterreich, österreichischer Reichskreis, Reichsritterschaft), Hochaltingen (1764) und Altenberg
(1799). 1764 verzichteten die Fürsten auf die Vogtei über Kloster Neresheim.
Oettingen-Wallerstein erlangte 1798 auch die Güter der Linie Oettingen-Baldern.
Oettingen-Spielberg kam 1796 zu einem Gebietsausgleich mit Preußen in Franken
und erhielt 1802 fünf Klöster als Entschädigung für seine verlorenen
elsässischen Güter. 1806 fiel O. mit insgesamt 17 Quadratmeilen (850
Quadratkilometern) und rund 60000 Einwohnern an Bayern. Bayern musste 1810 den
westlichen Teil (Grafschaft Baldern und weitere Teile) an Württemberg abtreten,
der damit 1951/1952 an Baden-Württemberg gelangte.
L.: Wolff 176; Zeumer 553 II b 61, 4; Wallner 685 SchwäbRK 8, 11; Großer
Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, III 22 (1648) E4; Lang, K., Beiträge
zur Kenntnis des öttingischen Vaterlands, 1786; Löffelholz von Kolberg,
Oettingiana, 1883; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reichs,
1938; Grünenwald, E., Oettingen, 1962; Hofmann, H., Territorienbildung in
Franken im 14. Jahrhundert, Z. f. bay. LG. 31 (1968); Hopfenzitz, J., Kommende
Öttingen Teutschen Ordens, Diss. Würzburg 1973 (masch.schr.); Grünenwald, E.,
Das älteste Lehenbuch der Grafschaft Oettingen, Einleitung, 1975; Kudorfer, D.,
Die Grafschaft Oettingen, 1985; Kudorfer, D., Die Entstehung der Grafschaft
Oettingen, (in) Rieser Kulturtage, Dokumentation 6,1, 1987; Wendehorst, A.,
Oettingen, LexMA 6 1993, 1365; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte,
Bd. 2 1995, 395; Die ländlichen Rechtsquellen aus der Grafschaft Oettingen, hg.
v. Kiessling, R. u. a., 2005.
Oettingen-Spielberg (Grafen, Fürsten). O. ist eine im 17.
Jahrhundert von Oettingen-Wallerstein abgespaltete, dem schwäbischen
Reichskreis zugehörige und 1734 gefürstete Linie der Grafen von Oettingen, die
1731 einen Teil der Güter Oettingen-Oettingens erbte. 1790 gehörten hierzu die
Oberämter Aufkirchen, Dürrwangen, Mönchsroth, Oettingen und Spielberg, das
Pflegamt Hochaltingen, die Herrschaft Schwendi, die der Reichsritterschaft einverleibt war, die Landeshoheit über die Johanniterkommende
Kleinerdlingen und die Untertanen des Klosters Sankt Klara zu Regensburg. !806
fiel O. mit acht Quadratmeilen und 20000 Einwohnern an Bayern.
L.: Wolff 177; Wallner 685 SchwäbRK 11; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am
Ende des alten Reiches, 1938; Rehfeld, H., Die Mediatisierung des Fürstentums
Oettingen-Spielberg, Diss. jur. Erlangen 1955.
Oeynhausen, Oyenhausen (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die O. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Baehr, P., Chronik von Bad Oeynhausen,
1909, Neudruck 2009.
Offenburg (Reichsritter).
Hans Heinrich von O., württembergischer Rat und Hofgerichtsassessor sowie
Obervogt zu Nagold, war von 1614 bis 1623 Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 210.
Offingen (Reichsritter).
Im späten 16. Jahrhundert zählten die O. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis
Franken. S. Öpfner.
L.: Riedenauer 126.
Oggenhausen (reichsritterschaftliche Herrschaft). O. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg. Das dortige Schloss der Fetzer (Vetzer) wurde bis 1662 von Württemberg erworben. Über Württemberg gelangten die Güter 1951/1952 zu Baden-Württemberg. S. Fetzer von O.
Onolzbach (Reichsritter)
s. Ansbach
L.: Stetten 36.
Öpfner, Opfner, Offner, Öfner (Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die
O. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Offingen.
L.: Riedenauer 126; Stetten 33.
Orsenhausen (reichsritterschaftlicher
Ort). O. an der Rot bei Laupheim zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises
Schwaben. Später kam es an Württemberg und damit 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Ortenau (Ort, Bezirk) ist ein Bezirk (Ort) im
Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben, der
1802 20 Geschlechter mit 42 immatrikulierten Personen (21 katholisch, 21
evangelisch) umfasste. Seine Kanzlei hatte ihren Sitz in Kehl.
L.: Wolff 510; Hillenbrand, E., Die Ortenauer Ritterschaft auf dem Weg zur Reichsritterschaft, ZGO 137 (1989).
Oßweil (reichsritterschaftlicher Ort). O. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam zunächst zu einem Drittel, dann ganz an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Osterberg (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von O. bei Illertissen mit dem 1647
erworbenen Bühl und dem 1679/1680 erworbenen O. mit Weiler zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben. Sie waren am 2. 3. 1712 zu Reichsfreiherren erhoben
worden (zuvor Mayer von Röfingen auf Bühl). Das Schloss O. gelangte 1816 als
Teil eines Familienfideikommisses an den Freiherren von Ponickau und wurde 1995
verkauft. S. Meyer zu O.
L.: Wolff 508; Hölzle, Beiwort 59.
Osterberg (reichsritterschaftlicher
Ort). O. zwischen Illereichheim und Babenhausen in Schwaben gehörte im
Mittelalter zusammen mit Weiler den Herren von Rechberg (Rechberg-Hohenrechberg
auf Kellmünz). Von ihnen zweigte sich eine eigene Linie Rechberg auf O. und
Weißenstein (Wolfenstall) ab. 1679 kaufte Johann Michael Meyer (Mayer) von
Röfingen auf Bühl, Rat und Syndikus der Reichsritterschaft
in Schwaben, die Herrschaft O. und wandelte sie 1695 durch Testament in ein die
Herrschaften O., Bühl und Röfingen umfassendes Fideikommiss um. Dieses zählte
zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben und kam 1806 mit der Rheinbundakte
an Bayern, in dem 1818 ein Patrimonialgericht und 1848 die politische Gemeinde
O. entstand, in die 1978 die bis dahin selbständige Gemeinde Weiler
eingegliedert wurde. S. Meyer zu O.
L.: Wolff 508; Hölzle, Beiwort 59.
Osterspai (reichsritterschaftliche
Herrschaft). In O. südöstlich von Koblenz hatte im 10. Jahrhundert das Kloster
Oeren in Trier Güter, daneben das Stift Sankt Kunibert in Köln und Sankt Florin
in Koblenz. 1227 hatten die Herren von Isenburg die Vogtei O. Sie kam erbweise
über das Haus Bolanden an Graf Heinrich von Sponheim-Dannenfels, der 1294 und
1295 je eine Hälfte als Lehen Triers an die Sterrenberg verkaufte. Von 1470 bis
1631 hatten die Liebenstein drei Viertel und Nassau-Saarbrücken ein Viertel von
O. 1637 kam das Lehen an die Waldenburg gen. Schenkern, 1793 an die
ritterschaftlichen Freiherren von Preuschen. 1806 fiel O. an Nassau, 1866 an
Preußen (Hessen-Nassau) und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Geschichtlicher Atlas von Hessen, Karte 18.
Ostheim (Reichsritter).
Gideon von O., württembergischer Obervogt von Tübingen, war etwa von 1598 bis
1604 Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Außerdem waren die
O. im Kanton Baunach des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Hellstern 210.
Ottenberg (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die O. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 213; Riedenauer 126.
Öttinger (Reichsritter)
s. Oetinger.
L.: Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 158; Kollmer 312; Stetten 36, 183;
Riedenauer 126.
Ow (Freiherren, Reichsritter).
Die Freiherren von O. gehörten bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1805 waren sie mit Ahldorf,
Bierlingen, Felldorf, Wachendorf und dem 1722 verkauften Hirrlingen Mitglied im
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Über Württemberg kamen die Güter
1951/1952 zu Baden-Württemberg. Schlossarchive bestehen noch in Wachendorf
(Ow-Wachendorf) bei Tübingen und Piesing (Ow-Felldorf) bei Altötting.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 64; Hellstern 210; Kollmer 380; Adel am oberen Neckar, hg. v. Quarthal,
F. u. a., 1995; Archive der Freiherren von Ow, bearb. v. Seigel, R., 2003.
Pach zu Hansenheim und Hoheneppan (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Edlen
von P. mit dem 1720 erworbenen Hausen am Tann zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 64.
Pallant (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die P. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Pallast (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 126.
Palm (Grafen, Fürsten, Reichsritter). Die dem Patriziat der Reichsstadt
Esslingen entstammende Familie P. wurde 1711 (Reichsritterstand)
geadelt. Eine katholisch gewordene Linie erwarb unter anderem die Herrschaften
Illereichen (1771, von den Grafen Limburg-Styrum, 1788 Verkauf) und
Hohengundelfingen (1774, von den Reichsfreiherren von Landsee) in Schwaben und
wurde 1729 in den Reichsfreiherrenstand, 1750 in den Grafenstand und am 24. 7.
1783 (Carl Josef II., gegen hohe finanzielle Leistungen) in den Fürstenstand
erhoben. Die evangelisch gebliebenen Linien gehörten mit dem 1728 erworbenen
Mühlhausen/Neckar, dem 1740 erlangten Bodelshofen und dem 1744 erworbenen
Rittergut Steinbach von 1722 bis 1805 zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 363, 375, 379; Schulz 268.
Pappenheim (Herrschaft, Grafschaft, Reichsritter). Am Beginn des 11. Jahrhunderts
erscheinen die nach der Burg P. (801 Pappinheim) an der Altmühl bei Weißenburg
benannten Reichsministerialen von P. Seit 1193 waren sie erbliche Träger des
Reichsmarschallamts, das nach 1214 die mit ihnen verwandten Herren von
Biberbach unter den Namen P. übernahmen und seit 1356 bei der Kaiserkrönung für
den Kurfürsten von Sachsen ausübten. Im 15. Jahrhundert gewannen sie neben Eichstätt
das Reichsforstmeisteramt und Reichsjägermeisteramt im bayerischen Nordgau.
Neben der reichsunmittelbaren Herrschaft P. hatten die im 16. und 17.
Jahrhundert der Reichsritterschaft (Kanton
Altmühl bis etwa 1650, Kanton Steigerwald 17. Jahrhundert) im Ritterkreis
Franken angehörigen, mehrfach in Linien aufgespaltenen P. verschiedene Güter
inne (Stühlingen von 1582 bis ins 17. Jahrhundert, Biberbach nördlich Augsburgs
bis 1514, Hohenreichen und Wertingen bis 1700). Nach 1539 drang die Reformation
in ihren Gebieten ein. 1628/1740 wurden sie zu Reichsgrafen in der schwäbischen
Grafenbank erhoben. Wegen Ramsberg (bis 1550) und Wildenstein (1549-1605) waren
die P. von 1542 bis 1805 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Ihre reichsunmittelbare Grafschaft im Altmühltal kam unter
Druck am 1. 6. 1806 durch Mediatisierung an Bayern. 1815 erhielt die Familie
als Entschädigung für das Reichsmarschallamt kurzzeitig auf dem Papier
zugedachte, nie übertragene Güter im ehemaligen Saardepartement (im Umfang von
9000 Seelen), die bald danach an Preußen fielen. Am 8. 8. 1816 von Preußen als
Ausgleich versprochene Domänen im Regierungsbezirk Köln gab die Familie gegen
Weingüter und Jagdgüter am Rhein auf, deren Erhalt sie gutgläubig vorab
quittierte, aber nie erhielt.
L.: Wolff 510; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D3; Riedenauer 126;
Schulz 268; Pappenheim, H. Graf zu, Die frühen Pappenheimer Marschälle vom 12.
bis zum 16. Jahrhundert, Bd. 1f., 1927; Kraft, W., Das Urbar der
Reichsmarschälle von Pappenheim, 1929; Pappenheim, H., Graf zu, Geschichte des
gräflichen Hauses zu Pappenheim 1739-1939, 1940; Hofmann, H., Gunzenhausen -
Weißenburg, 1960, Historischer Atlas von Bayern; Arnold, B., Count and Bishop
in Medieaval Germany, 1991; Wendehorst, A., Pappenheim, LexMA 6 1993, 1666;
Strauch, D., Birkenfeld, Lichtenberg, Meisenheim etc. (in) Engagierte
Verwaltung für die Wissenschaft, 2007, 487.
Pappus von Tratzberg, Pappus von Trazberg
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die Freiherren P. mit den 1647 erworbenen Herrschaften Laubenberg und
Rauhenzell zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 530; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 61.
Paumgarten (Reichsritter).
Von 1766 bis 1805 waren die P. im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Peterswald, Peterswaldt (Reichsritter).
Im späteren 17. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 377; Riedenauer 126.
Petsch, Petzsch (Reichsritter).
Um 1700 zählten die P. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 377; Riedenauer 126.
Peusser von Leutershausen, Preußer von
Leutershausen? (Reichsritter). Im frühen 16.
Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 126.
Pfaudt von Kürnberg (Reichsritter),
Pfaudt von Kürnburg. Von 1661 bis 1704 waren die P. wegen des württembergischen
Lehens Bittenfeld (bis 1664) und wegen Oßweil im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Pfeil (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von P. mit Unterdeufstetten (1794 an
die Freiherrn von Seckendorff) zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
Unterdeufstetten kam über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 62.
Pferdsdorf (Reichsritter) s. Pfersdorf
Pferffelder genannt Großen (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert gehörten die P. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 209; Riedenauer 124.
Pfersdorf, Pferdsdorf (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis
Franken. Der Ort P. kam 1920 zu Thüringen.
L.: Stieber; Riedenauer 126.Pfersfeld s. Pferffelder
Pflügern auf Schrozburg, Plfügern auf Schrotzburg
(Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die
P. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch 18 Fn. 2.
Pflummern (Reichsritter).
Von 1651 bis 1655 war Peter von P. wegen Helfenberg Mitglied des Kantons Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 268.
Pfraumheim genannt Klettenberg, Pfraumbd,
Pfraunstein, Praumheim (Reichsritter). Im frühen
16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126; Neumaier 72.
Pfuel (Reichsritter).
Von 1714 bis 1731 war Conrad Christoph von P. als Personalist im Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 268.
Plankenberg (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Plankenfels, Blankenfels (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 126.
Plassenberg (Reichsritter).
Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts zählten die P. zum Kanton Gebirg im
Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126; Lenker, R., Herrschaft Plassenburg, Archiv f. G. v.
Oberfranken 66 (1986).
Plato von Janersfeld (Reichsritter),
Plato von Jaunsfeld. Caspar P. war von 1612 bis 1622 Mitglied im Kanton Neckar
und von 1609 bis 1620 wegen halb Mühlhausen am Neckar Mitglied im Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 210; Schulz 269.
Pletz von Rottenstein (Reichsritter) s. Bletz von Rotenstein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 210; Kollmer 380.
Plieningen (Reichsritter).
Von 1593 bis 1610 war Friedrich von P. Mitglied im Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben. Von 1542 bis zu ihrem Erlöschen 1645 gehörten die P.
wegen Schaubeck, Kleinbottwar, Hohenstein und (zeitweise) dem halben Magolsheim
dem Kanton Kocher an.
L.: Hellstern 210; Schulz 269; Bührlen-Grabinger, C., Die Herren von Plieningen,
1986.
Plittersdorf, Plittersdorff, Blittersdorff (Reichsritter). Im späteren 17. Jahrhundert zählten die
P. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie
zeitweise im Ort Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Riedenauer 126.
Plofelden (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 126.
Pöllnitz, Pölnitz (Freiherren, Reichsritter). In der Mitte des 18. Jahrhunderts
zählten die Freiherren von P. mit Teilen von Bullenheim, Teilen von Frankenberg
und Geckenheim zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Weiter waren sie
mit Aschbach, Hohn (Hanbuch) und Wüstenbuch in dem Kanton Steigerwald (seit dem
frühen 17. Jahrhundert), mit Hundshaupten und Heyda in dem Kanton Gebirg (seit
dem früheren 18. Jahrhundert) und außerdem in dem Kanton Altmühl (um 1800) des
Ritterkreises Franken immatrikuliert und gehörten zuzr vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland). (Frankenberg fiel 1806 an Bayern.)
L.: Genealogischer Kalender 1753, 534, 540; Stieber; Winkelmann-Holzapfel 158;
Pfeiffer 197, 199; Stetten 36, 183; Riedenauer 126; Bechtolsheim 12, 63, 196;
Rahrbach 174.
Pölnitz, Pöllnitz (Freiherren, Reichsritter) In der Mitte des 18. Jahrhunderts
zählten die Freiherren von P. mit Teilen von Bullenheim, Teilen von Frankenberg
und Geckenheim zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Weiter waren sie
mit Aschbach, Hohn (Hanbuch) und Wüstenbuch in dem Kanton Steigerwald (seit dem
frühen 17. Jahrhundert), mit Hundshaupten und Heyda in dem Kanton Gebirg (seit
dem früheren 18. Jahrhundert) und außerdem in dem Kanton Altmühl (um 1800) des
Ritterkreises Franken immatrikuliert und gehörten zuzr vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland). (Frankenberg fiel 1806 an Bayern.)
L.: Genealogischer Kalender 1753, 534, 540; Stieber; Winkelmann-Holzapfel 158;
Pfeiffer 197, 199; Stetten 36, 183; Riedenauer 126; Bechtolsheim 12, 63, 196;
Rahrbach 174.
Porzig (Reichsritter).
Am Ende des 18. Jahrhunderts zählten die P. zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Potzlinger (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Prandtner (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken. S. a. Brand von Neidstein
L.: Riedenauer 126.
Praßberg (Freiherren, Reichsritter).
Vom 16. Jahrhundert bis etwa 1800 zählten die Freiherren von P. zu
Altensummerau zum (Kanton) Hegau (bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch Anhang 77.
Pretlack, Prettlack (Freiherren, Reichsritter). Im Jahre 1800 zählten die Freiherren
von P. mit einem Viertel Crumbach (Fränkisch-Crumbach), das 1802 an den
Freiherrn von Gemmingen ging, samt Bierbach, Eberbach, Erlau, Freiheit, Hof
Güttersbach, Michelbach und Hof Rodenstein mit Rodensteinschen Waldungen und
Lindenfels zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken, in dem sie seit dem
Beginn des 18. Jahrhunderts immatrikuliert waren.
L.: Stieber; Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 158; Stetten 36;
Riedenauer 126.
Preuschen (Reichsritter).
Mit dem Erwerb von Osterspai (1793) von den Freiherren zu Waldenburg, genannt
Schenkern, waren die Freiherren von P. Mitglied des Kantons Mittelrheinstrom
des Ritterkreises Rhein. Osterspai kam über Preußen (1866, Hessen-Nassau) 1946
zu Rheinland-Pfalz.
L.: Winkelmann-Holzapfel 158.
Preysing (Grafen, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die dem vornehmsten bayerischen Adel angehörenden
Grafen von P. mit dem 1732 erworbenen Ramsberg und dem 1746 erlangten Rechberghausen
(bis 1789) zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Schulz 269.
Prückner (Reichsritter).
Im späteren 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 126.
Pünzendorf, Puntzendorf (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die P. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis
Franken. S. Ochs von Gunzendorf.
L.: Riedenauer 126.
Pürckh (Reichsritter).
Johann Adam Ernst von P., kaiserlicher Kammergerichtsassessor, war von 1691 bis
etwa 1702 Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 211.
Raab von Schönwald (Reichsritter).
Die R. gehörten der vogtländischen Ritterschaft an. S. Vogtland.
L.: Stieber.
Rabenau, Nordeck von Rabenau (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die
Nordeck von Rabenau zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Rabenhaupt (Reichsritter).
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zählten die R. zum Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Rabenstein (Reichsritter).
Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts zählten die vom R. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Pfeiffer 196, 209; Riedenauer 126; Rahrbach 176.
Rabensteiner (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
S. Dölau.
L.: Riedenauer 126.
Racknitz (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die aus Österreich ausgewanderten Freiherren von R.
mit dem von den Geizkofler erheirateten Haunsheim zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben. Mit Schloss Ehrenberg, zwei Dritteln Heinsheim und
Zimmerhof mit Kohlhof waren sie dem Kanton Kraichgau inkorporiert. Außerdem
gehörten sie mit dem 1777 von den Grafen von Muggenthal erworbenen Laibach, das
1808 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg kam, dem Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 56, 62, 63;
Winkelmann-Holzapfel 158; Stetten 37, 185; Riedenauer 126; Schulz 269.
Raithenbach, Raitenbach (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Ramholz (Herrschaft). Um 1020 gab der Abt von Fulda
das Kirchspiel R. im oberen Kinzigtal an das Kloster Schlüchtern. Im späten 13.
Jahrhundert kam es an die Hutten, die es den Grafen von Hanau zu Lehen
auftrugen. 1642 verpfändeten die Herren von Hutten das Gericht Vollmerz bei
Schlüchtern mit R., Vollmerz und Hinkelhof. 1677 kam die damit entstandene reichsritterschaftliche Herrschaft R. über die Herren
von Landas an die Grafen von Degenfeld. 1803 fiel sie an Hessen-Kassel und
damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen.
L.: Wittenberg, H., Die Geschichte der Herrschaft Ramholz, Diss. phil. Mainz
1959.
Rammingen (Reichsritter).
Erhardt von R. zu Bauschlott, markgräflich badischer Rat, war von 1610 bis etwa
1628 Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 211.
Ramschwag (Freiherren, Reichsritter).
1753 zählten die Freiherren von R. zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 77, 81.
Ramsenstrut (reichsritterschaftliche Herrschaft). R. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwabenund kam an Ellwangen und damit 1802/1803 an Württemberg bzw. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Randersacker, Randsacker (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 126; Rahrbach 178.
Ranhoff (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Pfeiffer 214; Bechtolsheim 2.
Rapp, Rapp zu Hausen (Reichsritter). Im frühen 17. Jahrhundert zählten die R. zu Hausen
zum Kanton Baunach, um 1700 zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Seyler 377; Riedenauer 126.
Rassler, Raßler (Reichsritter).
Um 1789 waren die R. mit Domeneck Mitglied des Kantons Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Winkelmann-Holzapfel 158; Riedenauer 126.
Rassler von Gamerschwang, Raßler von
Gamerschwang (Freiherren, Reichsritter). Die
Freiherren R., die seit 1661 mit Gamerschwang dem Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben angehörten, wurden 1760 mit den Ortschaften Bittelbronn
(Lehen Österreichs), Bieringen (Lehen Österreichs), Börstingen [Borstingen]
(ein Viertel Lehen Österreichs, drei Viertel Eigengut) und der Herrschaft
Weitenburg mit Sulzau (drei Viertel Eigengut, ein Viertel Lehen Österreichs)
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau.
L.: Hölzle, Beiwort 59, 65; Hellstern 211, 218; Kollmer 375.
Rathsamhausen (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von R. mit Nonnenweier samt
Daubensand zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (1802 Freiherr Christoph
Philipp von R. zu Ehenweyer). Mit Bösenbiesen, Boozheim, Fegersheim, Künheim,
Ohnheim und halb Wibolsheim waren sie Mitglied im Ritterkreis Unterelsass, wo
sie bereits im Stichjahr 1680 angesessen und mit ihren Gütern bei der
Ritterschaft immatrikuliert waren. 1819 erloschen sie männlicherseits, 1890
weiblicherseits.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592, 595; Hölzle, Beiwort 66, 67.
Ratiborski von Sechzebuhs (Reichsritter).
Vielleicht zählten die R. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken sowie zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 126.
Rattenheim? (Reichsritter).
Vielleicht zählten die R. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. S.
Rotenhan, Rodenheim?
L.: Riedenauer 126.
Ratzenberg, Ratz, Ratzenburg (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die
R. zum Kanton Odenwald und zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Pfeiffer 210; Riedenauer 126; Neumaier 73, 141.
Ratzenried (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von und zu R. zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. S.
Humpiß, genannt von R.
L.: Ruch Anhang 82; Roth von Schreckenstein 2, 592; Genealogischer Kalender 1753,
529.
Rau von Holzhausen (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die R. mit Beienheim zum Kanton Mittelrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. Der nach ihnen benannte Ort Rauischholzhausen wird zu
Unrecht verschiedentlich mit dem Reichsdorf Holzhausen (Burgholzhausen) bei
Friedberg in Hessen verwechselt.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Winkelmann-Holzapfel 159.
Rauber von Plankenstein (Reichsritter). Im frühen 18. Jahrhundert zählten die
R. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Rauch von Winnenden (Reichsritter).
Von 1548 bis 1737 zählten die R. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Von 1542 bis 1564 war Wolf von R. als Ganerbe von Bönnigheim Mitglied im Kanton
Kocher.
L.: Hellstern 211; Schulz 269.
Rauche (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Rauchhaupt (Reichsritter).
Im 17. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 126; Neumaier 83, 85, 165.
Rauenbuch (Reichsritter),
Rauenbach. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Raueneck (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Baunach im Ritterkreis
Franken sowie vielleicht zum Kanton Steigerwald.
L.: Riedenauer 126; Rahrbach 179.
Raunau (reichsritterschaftlicher
Ort). Hohenraunau und Niederraunau an der Kammel bzw. Kammlach in Schwaben
zählten zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Bei der Mediatisierung
kamen sie an Bayern. S. Niederraunau.
L.: Wolff 508; Miller, L., Geschichtliches vom ehemaligen Markt Niederraunau,
(in) Deutsche Gaue Sonderheft 70, 1908.
Rauschner, Reuschel (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 126.
Rechberg (Herrschaft, Herren, Reichsritter, Grafen). Die Burg Hohenrechberg am
nordwestlichen Rand der Schwäbischen Alb wurde im 12. Jahrhundert errichtet.
Nach ihr nannten sich seit 1179 (Rehperc) die vielleicht von einer Linie der
Familie Pappenheim abstammenden Herren von R., die als staufische Ministeriale
1179 erstmals erscheinen, 1194 das Marschallamt im Herzogtum Schwaben erhielten
und um ihren Stammsitz eine kleine reichsritterschaftliche
Herrschaft (u. a. 1401 Weißenstein) behaupteten. In der Mitte des 13.
Jahrhunderts entstanden die Hauptlinien Unter den Bergen (in Bargau,
Bettringen, Rechberghausen, bis 1413) und Auf den Bergen. Diese teilte sich
1326 in die Linien Hohenrechberg (bis 1585) und Illereichen. Bereits 1488 waren
die R. Mitglied der Rittergesellschaft St. Jörgenschild, Teil im Hegau und am
Bodensee. 1607 wurde die Familie in den Grafenstand erhoben, doch blieb die
namengebende Herrschaft wegen des Widerstandes der Reichsritterschaft
im reichsritterschaftlichen Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben (R. und Rothenlöwen mit Hohenrechberg, Weißenstein,
Donzdorf, Treffelhausen [Traffelhausen], Böhmenkirch [Böhmenkirchen]). Dorthin
steuerten die R. auch mit dem 1789 von den Bubenhofen erworbenen Gut Mösselhof
und bis 1789 mit der Herrschaft Kellmünz. Außerdem gehörten sie vielleicht bis
zur Mitte des 17. Jahrhunderts zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
1810 wurden sie endgültig als Grafen anerkannt. Die Güter (Staufeneck bzw.
Stauffeneck, Salach, Winzingen, Donzdorf, Wäschenbeuren, Hohenrechberg,
Eislingen bzw. Großeislingen, Straßdorf, Wißgoldingen, Waldstetten
[Unterwaldstetten], Rechberghausen, Weißenstein, Böhmenkirch [Böhmenkirchen],
Degenfeld, Schnittlingen) umfassten zuletzt rund 220 Quadratkilometer und kamen
1805 an Württemberg (Rechberg) und Bayern.
L.: Wolff 510; Ruch Anhang 3; Hölzle, Beiwort 62; Kollmer 371, 375, 380;
Stetten 33; Riedenauer 126; Schulz 269; Maurer, H., Der Hohenstaufen, 1977;
Rahrbach 180; Konzen, N., Aller Welt Feind, 2013.
Rechenbach, Rechenpach (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. vielleicht zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 210; Riedenauer 126.
Rechenberg (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die R. (Rechenberg-Schwaningen) zum Kanton Altmühl
des Ritterkreises Franken. S. Rechberg, Rechenbach.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 126.
Reck, Reckherr (Reichsritter).
Um 1550 zählten die von der R. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
sowie zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Riedenauer 126; Stetten 33.
Reckenbach (Reichsritter).
Von 1548 bis etwa 1581 war Jakob von R. zu Marschalkenzimmern mit (Wohnsitz) Oberndorf
am Neckar Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 211.
Reckrodt (Reichsritter).
Bis ins frühe 18. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 377f.; Riedenauer 126.
Redwitz (Freiherren, Reichsritter).
Von 1550 bis ins 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von R. (seit 1801 mit
Allersheim) zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Mit Küps, Redwitz,
Theisenort (Theyßenorth), Schmölz und Wildenroth waren sie im Kanton Gebirg
immatrikuliert, außerdem waren sie im 17. Jahrhundert Mitglied im Kanton
Steigerwald und im Kanton Baunach. Allersheim fiel 1808 an Würzburg und damit
1814 an Bayern, an das auch die übrigen Güter gelangten.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 535, 536; Stieber; Roth von Schreckenstein 2,
594; Pfeiffer 196, 209; Bechtolsheim 13; Stetten 33, 37, 188; Riedenauer 126;
Rahrbach 182.
Rehlingen (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die R. zum Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592.
Reibeld, Reybeld (Freiherren, Reichsritter). Um 1800 zählten die Freiherren von R.
mit Teilen von Reichartshausen bei Amorbach zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. Ihre Güter fielen 1808 an Baden und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 159; Stetten 37, 186; Riedenauer
126.
Reich von Baldenstein, (Freiherren, Reichsritter) s. Rinck von Baldenstein
L.: Ruch Anhang 80f.
Reichau (Reichsritter).
Wegen des erheirateten Helfenberg zählte Georg von R. von 1684 bis 1694 zum
Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 269.
Reichenbach (reichsritterschaftliche Herrschaft). R. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam teilweise an Ellwangen und damit 1802/1803 an Württemberg bzw. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Reichenbach (Reichsritter).
Um 1700 zählten die R. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Reichlin von Meldegg (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren R. mit dem 1749 erworbenen Amtzell und dem später an den Freiherren
von Bodman gelangten Freudental zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk
Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Mit Ellmannsweiler und Fellheim und
dem vor 1617 erworbenen Niedergundelfingen waren sie im Kanton Donau
immatrikuliert, mit Horn (1683-1746, später als Personalisten) im Kanton
Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 61; Ruch Anhang 81, 82;
Schulz 269.
Reichsritterschaft. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts
schlossen sich entgegen den Bestimmungen der Goldenen Bulle von 1356 Edelfreie
und frühere Ministeriale vor allem in Schwaben, Franken und dem Rheingebiet zu
Einungen zusammen. 1422 wurden sie durch Kaiser Sigmund anerkannt. 1495
wendeten sie sich gegen die Heranziehung zum gemeinen Pfennig. Seit etwa 1530
leisteten sie stattdessen freiwillige Subsidien und gewannen zunehmend an
Geschlossenheit. 1577 vereinigten sich der Schwäbische Ritterkreis, der
Fränkische Ritterkreis und der Rheinische Ritterkreis mit insgesamt 14 Kantonen
zum Bund der freien R., zu dem von 1651 bis 1678/1681 auch die unterelsässische
Ritterschaft kam. Die Reichsritter waren
reichsunmittelbar, wenn sie auch keine Reichsstandschaft hatten. Voraussetzung
für die Aufnahme in die Ritterschaftsmatrikel war der Besitz eines Rittergutes,
doch wurden später auch Personalisten zugelassen. 1805/1806 wurden die
vielfachen Fluktuationen unterworfenen Reichsritter
und ihre etwa 1730 Rittergüter und 450000 Einwohner umfassenden Territorien
mediatisiert. Die Geschichte der R. ist bislang wissenschaftlich noch nicht
völlig befriedigend bearbeitet.
L.: Wolff 15, 506; Die Territorien des Reichs 4, 182; Burgermeister, J.,
Graven- und Ritter-Saal, 1715; Roth von Schreckenstein, Geschichte der
ehemaligen freien Ritterschaft in Schwaben, Franken und am Rheinstrome, 2. A.
1886; Müller, H., Der letzte Kampf der Reichsritterschaft
1790-1815, 1910; Press, V., Kaiser Karl V., König Ferdinand und die Entstehung
der Reichsritterschaft, 2. A. 1980; Press, V.,
Kaiser und Reichsritterschaft, (in) Adel in der
Frühneuzeit, hg. v. Endres, R., 1992, 163ff.; Andermann, K., Reichsritterschaft, LexMA 7 1994, 636.
Reichsritterschaft Franken Um 1800 zählte die R. zum Kanton
Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 129.
Reifenberg, Reiffenberg (Herrschaft, Freiherren, Reichsritter). Nach der vermutlich im 12. Jahrhundert
errichteten Burg R. am Feldberg im Taunus nannten sich die seit 1234 bekannten
Herren von R. Sie zerfielen bald in verschiedene Linien. 1384 gehörte die Burg
einem Ganerbenverband aus den R., Hatzfeld, Cleeberg/Kleeberg, Kronberg,
Stockheim, den Burggrafen von Friedberg und anderen. 1665 erlosch die Wäller
Linie, 1686 die Wetterauer Linie, 1745 die Linie Horchheim. Das Erbe der
Wetterauer Linie fiel trotz mainzischer Besetzung an die Grafen Waldbott von
Bassenheim (von Bassenheim) und kam 1802/1803 an Nassau und damit 1866 an
Preußen bzw. 1945 an Hessen. Um 1790 waren die Erben der Freiherren von R. mit
Teilen von Siebenborn Mitglied des Kantons Niederrheinstrom des Ritterkreises
Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 159.
Reiffenberg (Freiherren, Reichsritter).
S. Reifenberg.
L.: Winkelmann-Holzapfel 159.
Reigersberg (Freiherren, Reichsritter).
Seit 1635 zählten die Freiherren von R. mit den von den Rüdt von Collenberg
ererbten Teilen von Reistenhausen und Fechenbach mit Collenberg (Kollenberg zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Reistenhausen und Fechenbach
gelangten später zu Bayern.
L.: Stieber; Winkelmann-Holzapfel 159; Stetten 37; Riedenauer 126.
Reinach-Werd (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von R. mit dem 1656 erworbenen Wörth
zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Hölzle, Beiwort 67.
Reinheim s. Mosbach (Reichsritter)
Reinsbronn, Reinsbrunn (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis
Franken. Der Ort R. gelangte über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Riedenauer 126.
Reinstein, Rheinstein (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken, im 17. Jahrhundert zum Kanton Odenwald.
L.: Riedenauer 126; Neumaier 83, 87, 166.
Reischach (Freiherren, Reichsritter).
Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die seit 1191 bezeugten Freiherren von R.
(R. bei Sigmaringen), die bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft Sankt
Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee gewesen waren, mit der Hälfte der
Herrschaft Immendingen, dem Dorf Zimmerholz und der 1747 erworbenen Herrschaft
Hohenkrähen zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben. Hohenkrähen fiel 1806 an Württemberg, das es 1810 an Baden abtrat.
Mit dem 1469 erworbenen Eberdingen und dem 1470 erworbenen, 1796 verkauften Nussdorf
waren die R. auch im Kanton Neckar immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61, 65; Ruch 18 Anm. 2, 82,
Anhang 3; Hellstern 211, 218; Kollmer 380; Mau, H., Die Rittergesellschaften
mit St. Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34; Danner, W., Die Reichsritterschaft im Ritterkantonsbezirk Hegau in der
zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert, 1969.
Reiß von Reißenstein (Reichsritter). Von 1542 bis 1597 waren die R. wegen Filseck (bis
1568) und Schnaitheim (1560-1577) im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Schnaitheim gelangte 1951/1952 über Württemberg zu
Baden-Württemberg.
L.: Schulz 269.
Reitzenberg? (Reichsritter).
Um 1550 zählten die R. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33.
Reitzenstein (Reichsritter).
Die R. zählten zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken, zeitweise auch zum
Kanton Steigerwald (frühes 16. Jahrhundert, spätes 18. Jahrhundert), vielleicht
zum Kanton Baunach sowie zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Genealogischer Kalender 1753, 535; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 126; Rahrbach 186.
Reitzheim (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. S. Reitzenstein.
L.: Pfeiffer 211; Riedenauer 126.
Remchingen (Reichsritter).
Die R. zählten bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am
Neckar. Von 1548 bis etwa 1686, zuletzt Johann Wilhelm von R., waren sie
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben, von 1566 bis 1619 mit dem 1621 verkauften Kirchen an der Donau im
Kanton Kocher, in dem 1666 und 1673 noch Johann Wilhelm von R. erscheint.
L.: Hellstern 211; Schulz 269.
Requilé (Reichsritter).
Um 1790 zählten die R. mit der Hälfte von Wald-Erbach (Walderbach) zum Kanton
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 159.
Resch von Reschenberg (Reichsritter). 1643 war Johann Jakob R. Mitglied im Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 270.
Rettersbach
(Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert
zählten die R. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126.
Retzstadt (Reichsritter).
Vielleicht zählten die R. im frühen 16. Jahrhundert zum Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126.
Reurieth, Roßrieth (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Baunach im Ritterkreis
Franken. S. Roßrieth.
L.: Riedenauer 126.
Reuß genannt Haberkorn, Reuß-Haberkorn, Reuß
(Reichsritter). Um 1760 zählten die R. zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Reuß-Haberkorn (Reichsritter) s. Reuß genannt Haberlorn
Reutner von Weil (Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten die Freiherren R. wegen
Achberg zum (Kanton) Hegau bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk
Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 82.
Rewitz, Rebitz (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Rhein, Rheinstrom, am Rheinstrom, rheinischer
Ritterkreis (Ritterkreis). Der Ritterkreis R. (rheinischer Ritterkreis) war wie
der Ritterkreis Schwaben (schwäbischer Ritterkeis) und der Ritterkreis Franken
(fränkischer Ritterkreis) eine Untergliederung der Reichsritterschaft.
Er setzte sich aus den Kantonen Oberrheinstrom (Mainz), Mittelrheinstrom
(Friedberg) und Niederrheinstrom (Koblenz) zusammen. Seine Verfassung stammte von
1652. Er umfasste etwa 360 Gebiete mit 90000 Einwohnern und 60 Ritterfamilien.
1801 kamen die linksrheinischen Güter an Frankreich. 1805/1806 gingen die
übrigen Güter in den umgebenden Ländern auf. Damit endete der Ritterkreis.
L.: Wolff 515.
Rheinstein (Reichsritter) s. Reinstein
Rhön-Werra, Rhön und Werra (Kanton, Ritterkanton).
R. ist ein Kanton des Ritterkreises Franken der Reichsritterschaft.
Die Kanzlei hatte ihren Sitz in Schweinfurt. Untergliedert war der Kanton in
das hennebergische Quartier, das Saalequartier, das Mainquartier und das
buchsche Quartier. Um 1800 zählte er selbst zu seinen Mitgliedern.
L.: Lünig, Reichsarchiv 12, Franken 70; Mader 2, 538; 8, 351; 10, 626; Wolff
513; Riedenauer 116, 122ff.; Eschwege, v., Die freie Reichsritterschaft
des Cantons Rhön-Werra (Franken) um das Jahr 1575, Literatur- und
Intelligenzbl. des deutschen Herold 1 (1874), 1ff.; Seyler, G.,
Personalmatrikel des Ritterkreises Rhön-Werra, Abh. d. hist. Ver. Unterfranken
21 (1871), 347ff.; Körner, H., Der Kanton Rhön-Werra der der fränkischen Reichsritterschaft (in) Land der offenen Fernen, hg.
v. Sauer, H., 1976, 53ff.
Riaucour (Grafen, Reichsritter).
Um 1790 waren die Grafen von R. mit Binau Mitglied des Kantons Odenwald des
Ritterkreises Franken. Mit der Hälfte von Hillesheim waren sie im Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein immatrikuliert. S. Schall-Riaucour.
L.: Winkelmann-Holzapfel 159; Riedenauer 126.
Ried (Reichsritter,
Rüdt). Im 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. S. Rüdt.
L.: Stetten 33; Riedenauer 126.
Rieder zu Kornburg, Rieter von Kornburg
(Freiherren, Reichsritter). Kornburg bei
Schwabach gelangte 1364 durch Verkauf von den Grafen von Nassau an die
Burggrafen von Nürnberg. Die Burg der reichsministerialischen Herren von
Kornburg kam nach ihrem Aussterben 1404 über die Hohenfels und Seckendorff 1447
an die Nürnberger Patrizier Rieter, die sich seitdem R. nannten. Im 17. und 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren R. von und zu Kornburg mit dem in der Mitte
des 15. Jahrhunderts erworbenen Kalbensteinberg und mit Kornburg zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken. 1753 fiel Kornburg erbweise an das
Heiliggeistspital in Nürnberg und mit Nürnberg 1806 an Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 541; Pfeiffer 197;
Riedenauer 126; Wich, H., Geschichte Kornburgs unter Einbeziehung der zum
Kirchen- und Schulsprengel gehörenden Orte, 1911; 100 Jahre Landkreis
Schwabach, hg. v. Ulsamer, W., 1964.
Riedern, Rüdern, Rütter (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton
Odenwald und zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126; Rahrbach 188; Neumaier 67, 72, 90, 141.
Riedesel (zu Eisenbach) (Reichsfreiherren, Reichsritter). Die hessische Adelsfamilie R. wurde
1437 zu hessischen Erbmarschällen und 1680 zu Reichsfreiherren erhoben. Sie
bildete im 15. Jahrhundert auf fuldischen, hersfeldischen und pfälzischen Lehen
um Lauterbach und Schloss Eisenbach im nordöstlichen Vogelsberg eine Herrschaft
aus (Junkernland). Durch Verträge mit Fulda 1684 und Hessen-Darmstadt 1713
gewann sie eine nahezu landesherrliche Stellung. Vom 16. bis zum 19.
Jahrhundert zählten die R. mit Altenschlirf, Bannerod, Heisters, Nösberts,
Schafhof, Schlechtenwegen, Steinfurt, Vaitshain, Weidmoos, Wünschen-Moos
(Wünschenmoos), Zahmen, Freiensteinau, Fleschenbach, Holzmühl, Radmühl,
Reichlos, Salz, Landenhausen, Lauterbach, Moos, Grunzenau, Metzlos,
Metzlos-Gehaag bzw. Metzlos-Gehag, Niedermoos (Nieder-Moos), Obermoos
(Ober-Moos) Stockhausen, Rixfeld, Rudlos, Schadges, Vietmes und Wernges zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken, außerdem zum Ritterkreis Rhein.
1806 fiel das Gebiet durch Mediatisierung an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an
Hessen.
L.: Wolff 514; Roth von Schreckenstein 2, 595; Seyler 378f.; Pfeiffer 198;
Winkelmann-Holzapfel 159f.; Riedenauer 126; Rahrbach 189; Becker,E. u. a., Die
Riedesel zu Eisenbach, Bd. 1ff. 1923ff.; Zschaeck, F., Die Riedesel zu
Eisenbach, 1957.
Riedheim (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von R. mit dem um 1440 erworbenen
Rettenbach, dem 1570 erworbenen Harthausen und dem 1307 erworbenen Stetten samt
Lontal zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Ihren Sitz R. bei Leipheim
hatten sie schon am Ende des 14. Jahrhunderts durch Verkauf aufgegeben. Über
einzelne Ulmer Patrizier kam das Dorf 1502 an Ulm und 1803 an Bayern.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 528; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59.
Riedigheim, Rüdigsheim, Rüdigkhe (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die
R. zum Kanton Odenwald und zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. S.
Riedheim?
L.: Riedenauer 126.
Rielern (Reichsritter).
Um 1550 zählten die R. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33.
Rieter von Kornburg, Rieder zu Kornburg
(Freiherren, Reichsritter). Kornburg bei
Schwabach gelangte 1364 durch Verkauf von den Grafen von Nassau an die
Burggrafen von Nürnberg. Die Burg der reichsministerialischen Herren von
Kornburg kam nach ihrem Aussterben 1404 über die Hohenfels und Seckendorff 1447
an die Nürnberger Patrizier Rieter, die sich seitdem R. nannten. Im 17. und 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren R. von und zu Kornburg mit dem in der Mitte
des 15. Jahrhunderts erworbenen Kalbensteinberg und mit Kornburg zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken. 1753 fiel Kornburg erbweise an das
Heiliggeistspital in Nürnberg und mit Nürnberg 1806 an Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 541; Pfeiffer 197; Riedenauer
126; Wich, H., Geschichte Kornburgs unter Einbeziehung der zum Kirchen- und
Schulsprengel gehörenden Orte, 1911; 100 Jahre Landkreis Schwabach, hg. v.
Ulsamer, W., 1964.
Rietheim (Reichsritter).
1564, 1592 und von 1666 bis 1677 (wegen des erheirateten Ramsberg) waren die R.
im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. S. Riedheim.
L.: Schulz 270.
Rimbach, Rimpach (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Rinck von Baldenstein, Reich von Baldenstein
(Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten die aus
der Burg Passel im Dorf Ringgenberg bei Truns in Graubünden stammenden, 1383
erwähnten, 1412 durch Heirat des Symon Ringg mit Margaretha von Stein
Baldenstein erlangenden Freiherren R. zum (Kanton) Hegau bzw. Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 80f.; Adelslexikon 11 (2000), 424.
Rinderbach (Reichsritter).
Von 1542 bis 1603 war das Schwäbisch Gmünder Patriziergeschlecht R. wegen
Horkheim im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Vom 16.
bis ins 17. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 126; Schulz 270; Neumaier 72.
Risstissen, Rißtissen (reichsritterschaftlicher
Ort). Nach einem an der Mündung der Riss in die Donau um 50 n. Chr. errichteten
Kastell erscheint 838 in einer Übertragung an Sankt Gallen der Ort R. (Tussa).
Später unterstand er mehreren Herrschaften gemeinschaftlich und kam 1613 an die
Freiherren Schenk von Stauffenberg. Er zählte zum Kanton Donau des
Ritterkreises Schwaben. 1806 fiel er an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Wolff 508.
Ritter zu Grünstein (Freiherren, Reichsritter). Um 1790 zählten die Freiherren R. mit
dem Hof Hasselhecke zum Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 160.
Ritz (Reichsritter). 1802 zählte Ferdinand Maria Hermann von R. zum Ort Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Rodamsdörfle (reichsritterschaftliche Herrschaft). R. zählte zum Kanton Kocher und kam zur Hälfte an Ellwangen und damit 1802/1803 an Württemberg bzw. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Rodenheim, Kottenheim? (Reichsritter).
Um 1550 sowie im späten 17. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. S. Kottenheim.
L.: Riedenauer 126; Stetten 33.
Roder? (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken. S. Rorer.
L.: Riedenauer 126.
Röder, Roeder (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die R. mit dem 1788 von den Schertel von Burtenbach
(Schertlin von Burtenbach) erworbenen Mauren zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 65.
Röder von Diersburg (Freiherren, Reichsritter). Das Ministerialengeschlecht der Röder.
aus der Ortenau erscheint am Ende des 12. Jahrhunderts erstmals im Umfeld der
Markgrafen von Baden. 1455 kaufte Andreas Röder die Hälfte von Burg und
Herrschaft Diersburg. Seitdem wirkte die Familie vor allem im Kinzigtal und im
Schuttertal. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren R. mit Diersburg zum Ort
(Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben (1802 Philipp Ferdinand R., Philipp Friedrich Karl
Ludwig August R., Georg R., Ludwig R., Egenolf Christian R., Herren zu
Diersburg und Reichenbach). 1773 gehörten sie - als bereits im Stichjahr 1680
angesessen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikuliert - dem
Ritterkreis Unterelsass an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 66; Burkhardt, M. u. a.,
Archiv der Freiherren von Diesburg, 2007.
Roll, Roll zu Bernau (Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten die Freiherren von R. mit
Bernau zum (Kanton) Hegau bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch Anhang 79, 81.
Rollshausen, Rolshausen (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die R. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Roman (Freiherren, Reichsritter).
Um 1790 zählten die Freiherren von R. mit Teilen von Schernau zeitweise zum
Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. Bei der Mediatisierung kam
Schernau zu Bayern.
L.: Winkelmann-Holzapfel 160; Bechtolsheim 16, 22; Riedenauer 126.
Romrod (Reichsritter,
Rumrodt, Rumredt, Rumroth, Romrod. Nach der Wasserburg Romrod bei Alsfeld
nannten sich seit 1197 Herren von R. Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die R.
zum Kanton Rhön-Werra, im 17. und 18. Jahrhundert zum Kanton Odenwald, im
späteren 18. Jahrhundert zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken sowie
zum Ritterkreis Rhein. Romrod selbst kam über die Erffa (Erfa) bis 1385 an die
Landgrafen von Hessen, 1604 an Hessen-Darmstadt und 1945 an Hessen.
L.: Seyler 380; Roth von Schreckenstein 2,595; Pfeiffer 211; Riedenauer 126;
Bechtolsheim 15; Rahrbach 192.
Rorer, Roder?, Zerer? (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton
Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Rösch von Gerlachshausen, Rösch von
Geroldshausen, Rösch von Gerolzhausen (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. (Rösch von Gerolzhofen?) zum Kanton
Steigerwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126.
Rosenau (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Gebirg sowie zum Kanton
Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 208; Riedenauer 126; Rahrbach 193.
Rosenbach (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von R. mit Teilen von Gaukönigshofen,
das 1808 an Würzburg fiel, zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Mit
Schackau (Schlackau), Bubenbad, Danzwiesen, Eselsbrunn, Gräbenhof, Kleinsassen,
Dietges, Dörmbach, Eckweisbach, Gründcheshof, Harbach, Langenberg, Rupsroth,
Ziegelhof (Ziegelhütte), Teilen von Maßbach samt einem Drittel Weichtungen,
Teilen von Poppenlauer, Thundorf mit Haupertsmühle (Haupersmühle) und Teilen
von Volkershausen waren sie etwa gleichzeitig im Kanton Rhön-Werra
immatrikuliert. Außerdem waren sie seit der Mitte des 16. Jahrhunderts Mitglied
im Kanton Baunach.
L.: Seyler 380; Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 160; Stetten 37, 188;
Riedenauer 126; Rahrbach 195.
Rosenberg (Herrschaft, Reichsritter).
R. westlich (Bad) Mergentheims wird 1251 erstmals erwähnt. Von 1270 bis 1632
war es in Händen der Herren von R. 1638 kam es nach ihrem Aussterben an die
Grafen von Hatzfeld, welche die zu den Kanton Odenwald, Rhön-Werra und Baunach
des Ritterkreises Franken steuernde Herrschaft 1730 an
Löwenstein-Wertheim-Rochefort verkauften, die sich seit 1801
Löwenstein-Wertheim-Rosenberg nannten. S. Löwenstein-Wertheim-Rochefort,
Löwenstein-Wertheim-Rosenberg.
L.: Hölzle, Beiwort 50; Stetten 33; Rahrbach 197; Neumaier 26, 49f., 66, 72,
142, 149, 156, 173, 230; Kienitz, O., Die Löwenstein-Wertheimischen Territorien
und ihre Entwicklung, Jb. d. hist. Ver. Alt-Wertheim, 1919; Schweizer, H., Aus
der Geschichte meines Heimatdorfes Rosenberg, 1921; Löffler, M., Rosenberg im
Herzen des Baulandes, 1974; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000.
Rossach, Roßach (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Baunach im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 126.
Rossau (Reichsritter).
Bis ins frühe 17. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Rossdorf (Ganerbschaft, Herrschaft). R. an der
Rosa östlich von Hünfeld erscheint in karolingischen Zeugnissen Fuldas. Um die
Mitte des 13. Jahrhunderts war es in den Händen der Grafen von
Henneberg-Schleusingen, 1419 in den Händen von Henneberg und Thüringen. Die
Burgmannen beider Herrschaften bildeten eine Ganerbschaft. Sie gehörte der Reichsritterschaft an und war von 1710 bis 1803 eine
eigene Herrschaft in Sachsen-Meiningen. 1920 kam R. zu Thüringen.
L.: Geschichtlicher Atlas von Hessen, Inhaltsübersicht 34.
Rossrieth, Roßrieth (Reichsritter,
Reurieth). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Baunach im
Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126.
Rost (Reichsritter).
Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die R. mit den Rittergütern Vollmaringen und
Göttelfingen zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 211f.
Rotenhan (Freiherren, Reichsritter).
Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von R. (bei Ebern) zum
Kanton Baunach des Ritterkreises Franken. Im 16. Jahrhundert waren sie auch in
den Kantonen Altmühl und Gebirg, im 17. Jahrhundert im Kanton Steigerwald
immatrikuliert. Von etwa 1661 bis 1800 waren sie Mitglied im Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben. 1769 verkauften sie die Rittergüter Neuhausen und
Pfauhausen an den Speyerer Bischof von Hutten.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 542, 543; Stieber; Roth von Schreckenstein 2,
594; Pfeiffer 196, 213; Hellstern 212; Bechtolsheim 13, 18; Riedenauer 126;
Rahrbach 199; Rotenhan, G. Frhr. v., Die Rotenhan. Genealogie einer fränkischen
Familie von 1229 bis zum Dreißigjährigen Krieg, 1985.
Roth von Burgschwalbach (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die R. zum
Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Roth von Bußmannshausen (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die R. mit
der 1434 erworbenen und 1791 an Freiherrn von Hornstein gelangten Herrschaft
Bußmannshausen zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59.
Roth von Schreckenstein (Freiherren, Reichsritter). Vom 16. Jahrhundert bis um 1800 zählten
die Freiherren R. mit Teilen des 1672 erworbenen Immendingen zum Kanton Hegau
des Ritterkreises Schwaben. Mit dem 1684 erworbenen Billafingen waren sie im
Kanton Donau immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 61; Ruch 18 Fn 2,
Anhang 78, 79.
Rothenhausen (Reichsritter).
Bis ins 18. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 126.
Rothschütz, Rotschütz (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert waren die R. im Kanton Gebirg immatrikuliert. Im 17.
Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 126.
Rott (Reichsritter).
Von 1609 bis 1623 war Joachim Berthold von R. wegen Winzingen im Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert. Über Württemberg kam Winzingen
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 270.
Rottenbach (Reichsritter).
Im 17. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Seyler 380.
Rud (Reichsritter)
s. Rüdt
L.: Pfeiffer 210.
Rüdigsheim (Reichsritter) s. Riedigheim
Rüdinger von Rüdingerfels (Reichsritter). Die R. waren unter anderem bis 1742 mit
dem Rittergut Unterdeufstetten Mitglied des Kantons Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Kollmer 371, 380.
Rüdt (Reichsritter,
Ried). Im 16. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 126.
Rüdt von Collenberg, Rud (Reichsritter). Im 13. Jahrhundert dürfte die
Kollenburg bei Fechenbach als einer der Stammsitze der R.-Bödigheim entstanden sein,
die zu den reichsten ritterschaftlichen Familien um Miltenberg und Amorbach
zählten. 1342 war ihre Burg Lehen des Deutschen Ordens, 1483 des Erzstifts
Mainz. Als freies Allod erwarben sie durch Kauf 1450 Fechenbach und
Reistenhausen. 1635 starben die R., die zum Kanton Odenwald und im späten 16.
Jahrhundert auch zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken zählten, aus,
so dass das Erzstift die Burg einzog. Die Herrschaft über die Orte Fechenbach
und Reistenhausen kam an die Grafen Reigersberg. Um 1790 gehörten Bödigheim,
Eberstadt, Waldhausen, ein Viertel Hainstadt, Sennfeld, Sindolsheim, halb
Untereubigheim und ein Viertel Waldstetten dazu. Fechenbach und Reistenhausen
kamen 1803 unter die Oberhoheit des Fürstentums Aschaffenburg und damit 1814 an
Bayern. Die übrigen Güter fielen 1808 an Baden und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg. S. Bödigheim.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 536; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer
197, 210; Stetten 33, 37, 186; Winkelmann-Holzapfel 160f.; Riedenauer 126;
Hölzle, Beiwort 57; Rahrbach 204; Ulrichs 209; Neumaier 4, 72, 149, 152, 230;
Bethmann, K. v., Reistenhausen und Fechenbach, Archiv des hist. Vereins für
Unterfranken und Aschaffenburg 30 (1887); Collenberg, R. v., Geschichte der
Familie Rüdt v. Collenberg, 1937 (masch.schr.).
Rügheim (Reichsritter),
Fuchs von Rügheim. Die Fuchs von R. zählten zum Kanton Baunach im Ritterkreis
Franken. S. Fuchs von Rügheim.
L.: Riedenauer 126.
Rügland (reichsritterschaftlicher
Ort). Der im 12. Jahrhundert in einer Urkunde des Stiftes Sankt Gumbert in
Ansbach erstmals genannte Ort gehörte später den Herren von Vestenberg. 1584
kam das zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken zählende und dessen
Kanzlei beherbergende Dorf durch Kauf an die Herren von Crailsheim, 1806 an
Bayern.
L.: Wolff 513; Crailsheim, S. Frhr. v., Die Reichsfreiherren von Crailsheim,
Bd. 1 1905.
Rumerskirch (Reichsritter,
Rummerskirch). Am Ende des 18. Jahrhunderts zählten die R. zum Kanton Altmühl
des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Rummerskirch, Rumerskirch (Reichsritter).
Am Ende des 18. Jahrhunderts zählten die R. zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Rumredt (Reichsritter) s. Rumrodt
Rumrodt, Rumredt, Rumroth, Romrod (Reichsritter). Nach der Wasserburg Romrod bei Alsfeld
nannten sich seit 1197 Herren von R. Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die R.
zum Kanton Rhön-Werra, im 17. und 18. Jahrhundert zum Kanton Odenwald, im
späteren 18. Jahrhundert zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken sowie
zum Ritterkreis Rhein. Romrod selbst kam über die Erffa (Erfa) bis 1385 an die
Landgrafen von Hessen, 1604 an Hessen-Darmstadt und 1945 an Hessen.
L.: Seyler 380; Roth von Schreckenstein 2,595; Pfeiffer 211; Riedenauer 126;
Bechtolsheim 15; Rahrbach 192; Neumaier 81, 84.
Rüpplin von Kefikon, Rüpplin von Köffikon
(Freiherren, Reichsritter). 1752 zählten die
Freiherren R. zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Ruch Anhang 80.
Rüpplin von Kefikon zu Wittenwyl, Rüpplin von
Köffikon zu Wittenwil (Freiherren, Reichsritter).
1752 zählten die Freiheren R. zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 80.
Rüppurr, Rieppurr (Reichsritter),
Rüppur. Von 1562 bis 1782 zählten die R. zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 211.
Ruß von Sulzbach (Reichsritter).
Von 1581 bis um 1628 zählten die R. zum Kanton Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 211.
Rüssenbach, Rüsenbach, Rusenbach (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die
R. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126.
Rußwurm (Reichsritter).
Bis ins frühe 18. Jahrhundert zählten die R. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. Im 17. Jahrhundert waren sie zeitweise in den Kantonen
Baunach, Odenwald und Gebirg (?) immatrikuliert. S. Gleichen genannt von R.
L.: Seyler 380; Pfeiffer 198; Riedenauer 126.
Rußwurm auf Greifenstein (Reichsritter). Im 17. Jahrhundert zählten die R. zum
Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 196.
Rütschel (Reichsritter).
Vielleicht zählten die R. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126.
Sachsenheim (Reichsritter).
Die Familie zählte bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am
Neckar. Bis etwa 1630 war sie Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 212.
Saint-André, Saint André (Freiherren, Reichsritter). Von 1765 bis 1805 zählten die
Freiherren von S. mit dem ihnen aus der Verlassenschaft von Ludwig Christoph
Leutrum von Ertingen angefallenen Rittergut Wankheim mit Kreßbach und Eck zum
Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Mit
Teilen von Königsbach waren sie im Kanton Kraichgau immatrikuliert. Wegen des
1789 von den Rassler erworbenen Lobenbach waren sie auch Mitglied des Kantons
Odenwald des Ritterkreises Franken, in dem sie seit dem späten 17. Jahrhundert
auftraten.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 63, 65; Hellstern 212, 219;
Stetten 37; Riedenauer 126.
Saint-Vincent, Saint Vincent (Reichsritter). Von
1674 bis 1749 (später als Personalisten) zählten die S. mit dem Rittergut
Ballmertshofen zum Kanton Kocher im Ritterkreis Schwaben. Über Württemberg kam
Ballmertshofen 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Kollmer 380; Schulz 273.
Schachten, Schacht (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die von und zu S. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 381; Riedenauer 126.
Schad, Schade (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert waren die S. im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert. Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken. S. Schadt.
L.: Seyler 381; Stetten 33; Riedenauer 126; Neumaier 73, 141.
Schadt (Reichsritter).
Im frühen 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken. S. Schad.
L.: Riedenauer 126.
Schaffalitzky, Schaffelitzky, Chavelitzky (Reichsritter). Um 1700 zählten die S. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 122.
Schaffalitzky von Mukodell, Schaffelitzky von
Mukkadell (Reichsritter). Von 1590/1592 bis 1685
zählten die S. mit Gut Freudental und seit 1686 mit dem von den Schertel von
Burtenbach erworbenen Oberöwisheim zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben. Von 1623 bis 1675 hatten sie auch den Freihof in Faurndau.
L.: Kollmer 380f.; Schulz 270.
Schafstal (Reichsritter),
Schafstall. Die S. zählten im frühen 16. Jahrhundert zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Schall-Riaucour (Reichsritter).
Am Ende des 18. Jahrhunderts zählten die S. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. S. Riaucour
L.: Riedenauer 126.
Schanbach (reichsritterschaftliche Herrschaft). S. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam zur Hälfte an Württemberg und damit ihr Gebiet 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Scharfeneck (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Die Herrschaft S. westlich Landaus zählte zum Kanton
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Zu ihr gehörten ein Drittel
Albersweiler (1065 Albrehteswilre), Sankt Johann (früher Kanskirchen) sowie
Maudach (insgesamt 8 Dörfer bzw. Dorfanteile mit einer Fläche von einer
Quadratmeile und 3000 Einwohnern). Über Löwenstein-Wertheim und Bayern kam S.
1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 516; Biundo, G., Gefällbuch, 1940; Stockert, H., Adel im Übergang,
2000.
Scharfenstein genannt Pfeil (Reichsritter).
Um 1750 zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Schauenburg (Freiherren, Reichsritter).
Die wohl der Dienstmannenschaft der Herzöge von Zähringen entstammenden von S. saßen
mindestens seit dem 12. Jahrhundert auf dem Schloss S. oberhalb Gaisbachs
(Oberkirch). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von S. mit Gaisbach samt
Sohlberg zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (1802 Franz Joseph
Wilhelm Eusebius S., Karl S., Johann Wilhelm Jakob S.). 1773 gehörten die
bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der
Ritterschaft immatrikulierten S. zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 66; Schauenburg, R. Frhr.
v., Familiengeschichte der Reichsfreiherren von Schauenburg, 1954; Archiv der
Freiherren von Schauenburg, Oberkirch – Urkundenregesten 1188-1803, bearb. v.
Fischer, M., 2007.
Schaumberg (Reichsritter).
Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert zählten die S. mit Strössendorf (Strösendorf),
Altenkunstadt (Altenburg ob Burgkunstadt), Weidnitz und Hof an der Steinach
(bzw. Hofsteinach), Kleinziegenfeld und Rauenstein zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. Vom 16. Jahrhundert bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts
waren sie im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert, im 17. Jahrhundert im Kanton
Steigerwald und im Kanton Odenwald, im 16. und 18. Jahrhundert auch im Kanton
Baunach.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 535, 536; Stieber; Roth von Schreckenstein 2,
594; Seyler 381; Pfeiffer 198, 209, 211; Bechtolsheim 13; Riedenauer 126;
Rahrbach 207.
Schauroth (Reichsritter).
Im frühen 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 381; Riedenauer 126.
Schechs von Pleinfeld, Schechse von Pleinfeld (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die
S. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Riedenauer 126.
Scheer von Schwarzenberg, Scheer von
Schwarzenburg (Reichsritter). Von 1548 bis etwa
1663 waren die S. mit Schloss und Dorf Oberhausen Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 212.
Schefer (Reichsritter).
Im späten 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Schell (Reichsritter).
Die S. zählten im 18. Jahrhundert, davon bis 1749 mit der Herrschaft
Mönchsroth, zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. Von 1698 bis 1719
hatten sie den Freihof zu Faurndau. Später waren die S. bis 1790 Personalisten.
L.: Kollmer 365, 371, 380; Schulz 270.
Schellenberg (Herren, Reichsritter,
Freiherren, Herrschaft). Vom 16. bis 18. Jahrhundert zählten die S., die
bereits 1488 Mitglied der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau
und am Bodensee waren, mit Bachheim und Hausen vor Wald zum (Kanton) Hegau
(bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben sowie zum
Ritterkreis Unterelsass. Die Herrschaft S. gehörte am Ende des 18. Jahrhundert
zum schwäbischen Reichskreis.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch Anhang 3; Balzer, E., Die Freiherren
von S. in der Baar, 1904; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit St.
Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34.
Schellenberg zu Bach, Hausen vor Wald (Reichsritter) s. Schellenberg
L.: Ruch 18 Anm. 2.
Schelm von Bergen (Reichsritter).
Bis ins frühe 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. Im späten 17. Jahrhundert waren sie im Kanton Rhön-Werra
immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert waren sie Mitglied des Ritterkreises Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Stetten 33; Riedenauer 126; Neumaier 66f.,
70, 73.
Schenk von Arberg (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 126.
Schenk von Bibert(, Schenk von Bibart) (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert gehörten die S. zum
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 212; RIedenauer 126.
Schenk von Castell (Reichsritter,
Grafen). Die S. entstammen einer im Thurgau ansässigen, 1681 in den
Reichsgrafenstand erhobenen Familie. 1663 erwarben sie durch Heirat die Herrschaft
Dischingen, die sie 1734 an Anselm Franz von Thurn und Taxis verkauften. Bis
zum frühen 18. Jahrhundert zählten die S. (von Hohenberg, Schenkenstein) zum
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Außerdem gehörten sie mit
Oberdischingen (1661) und Bach (1721) zum Kanton Donau (des Ritterkreises
Schwaben) sowie zum (Kanton) Hegau (bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des
Ritterkreises Schwaben. Franz Ludwig Graf S. baute die 1764 erlangte Herrschaft
Oberdischingen zu einer Residenz aus und errichtete in Oberdischingen ein
Zuchthaus. 1785 wurde von Kloster Urspring Wernau (Kanton Donau) übernommen.
1806 wurden die S. in Württemberg mediatisiert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 58; Ruch Anhang 78;
Riedenauer 126; Arnold, E., Der Malefizschenk, 1911.
Schenk von Geyern (Reichsritter).
Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert zählten die S. mit Teilen der Herrschaft
Syburg, Geyern und Wiesethbruck (Wiesenbrück) zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 541; Roth von
Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 55; Pfeiffer 197, 213; Riedenauer 126;
Rahrbach 210.
Schenk von Hirschlach (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 126.
Schenk von Leutershausen (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die
S. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 126.
Schenk von Rossberg, Schenk von Rossburg (Reichsritter). Vielleicht zählten die S. im frühen 16.
Jahrhundert zum Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 126; Rahrbach 212.
Schenk von Schenkenstein, Schenk von und zu
Schenkenstein (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert
zählten die S. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Von 1562 bis 1584
war das vor 1593 erloschene Geschlecht wegen Schloss Schenkenstein und der
Herrschaft Aufhausen im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. S. Schenk von Castell.
L.: Biedermann, Altmühl, Stieber; Pfeiffer 213; Schulz 270.
Schenk von Schmidtburg, Schenk zu Schmidburg, (Reichsritter). Um 1790 waren die Freiherren S. mit
Iben Mitglied im Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1773 zählten
sie als bereits im Stichjahr 1680 angesessene und mit ihren Gütern bei der
Ritterschaft immatrikulierte Familie zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Winkelmann-Holzapfel 161.
Schenk von Schweinsberg, Schenk zu
Schweinsberg, Schenk von Warnsdorf (Freiherren, Reichsritter).
Vom 16. bis ins 19. Jahrhundert zählten die nach Schweinsberg bei Kirchhain
benannten Freiherren S. mit Buchenau, Bodes, Branders, Erdmannrode
(Erdmannsrode), Fischbach, Giesenhain, Schwarzenborn und Soislieden zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 381f.; Winkelmann-Holzapfel 161; RIedenauer 126; Pfeiffer
212; Rahrbach 213.
Schenk von Siemau, Schenk von Simau, Schenk von
Symau (Reichsritter). Im 16. und teilweise auch
im frühen 17. Jahrhundert zählten die S. zu den Kantonen Gebirg, Steigerwald,
Altmühl und Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126.
Schenk von Stauffenberg (Reichsritter, Freiherren, Grafen). Die Schenken von
Stauffenberg sind ein schwäbisches Adelsgeschlecht, das möglicherweise von den
Schenken von Kiburg (Kyburg) abstammt und seit 1317 unter dem Namen S. (bei
Hechingen) auftritt (1251 Schenken von Zell, 1262-1291 Truchsessen von
Stauffenberg). Sie erwarben 1471 Wilflingen. Sie wurden 1698 in den
Freiherrenstand und in ihrem Wilflinger Zweig 1791 in den Grafenstand erhoben.
Die Familie gehörte bereits 1488 der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild,
Teil am Neckar, an. Von 1548 bis 1805 waren die Schenken von Stauffenberg mit
Baisingen, Eutingertal, Geislingen, Lautlingen und Margrethausen Mitglied im
Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Mit Risstissen bzw. Rißtissen (1613)
und Schatzberg, mit Egelfingen und Wilflingen waren sie im Kanton Donau, mit
dem 1527/1566 durch Heirat erworbenen Amerdingen im Kanton Kocher
immatrikuliert. Von 1572 bis 1589 hatten sie infolge Heirat halb Katzenstein.
Außerdem gehörten sie dem Ritterkreis Franken in den Kantonen Gebirg (ab etwa
1720), Odenwald (um 1720 bis 1750), Altmühl (um etwa 1650 bis 1680) und
Steigerwald an. Wichtige weitere Güter waren Greifenstein (1691) und Jettingen
(1747) in Bayern. 1833 starb die Wilflinger Linie aus und wurde von der
Amerdinger Linie beerbt, die 1874 zu Grafen in Bayern erhoben wurde.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 533; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59, 62, 65; Pfeiffer 197; Hellstern 212, 218; Bechtolsheim 13;
Riedenauer 126; Schulz 270; Rahrbach 215; Wunder, G., Die Schenken von
Stauffenberg, 1972.
Schenk von Tautenburg (Reichsritter),
Schenk von Tautenberg. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Gebirg
des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 126; Berg, A., Zur Genealogie der Schenken von Tautenburg im
Mittelalter (in) Archiv für Sippenforschung 12 (1935).
Schenk von Winterstetten (Reichsritter). Die S. waren bereits 1488 Mitglied der
Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1599 gehörten sie
dem Ritterkreis Schwaben im Kanton Neckar an. Von 1542 bis 1584 waren die S.
wegen der 1506 erworbenen Güter in Freudental im Kanton Kocher immatrikuliert,
seit 1666 wegen des 1653 erworbenen, 1694 wieder veräußerten Ebersberg.
L.: Hellstern 212; Schulz 270.
Scheppach (Reichsritter).
Von 1542 bis 1564 waren die seit dem 14. Jahrhundert in Amerdingen ansässigen
S. im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 270.
Scherending (Reichsritter) s. Schirnding
Schertel von Burtenbach, Schertlin zu Burtenbach,
Schertlein zu Burtenbach (Reichsritter,
Freiherren). 1532 kaufte der 1496 in Schorndorf geborene Landsknechtsführer
Sebastian Schertlin das Schloss Burtenbach in der Markgrafschaft Burgau. 1532
wurde er zum Ritter und 1534 zum Freiherrn erhoben. Im 17. und 18. Jahrhundert
zählten die S. zu den Kantonen Neckar und Kocher des Ritterkreises Schwaben
(1560-1568 wegen des 1557 erworbenen Hohenburg, 1597-1795 wegen Zazenhausen,
Stammheim und Beihingen). Ihre Güter waren bis 1669 Schlossgut Bittenfeld, bis
1682 das an die Eyb verkaufte Gut Burtenbach, bis 1686 das an die Schaffalitzky
von Mukodell (Schaffelitzky von Mukkadell) gelangte Oberöwisheim, Teile von
Unterriexingen, bis etwa 1700 Gut Heutingsheim, bis 1737 Stammheim und
Rittergut Zazenhausen und bis 1782 Gut Geisingen (Geislingen) und halb
Beihingen. Im späten 17. Jahrhundert waren die S. auch Mitglied in den Kantonen
Steigerwald und Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 212; Kollmer 372, 380f.; Stetten
33; Riedenauer 126; Schulz 270; Rexroth, F. v., Der Landsknechtsführer
Sebastian Schertlin, 1940.
Schertlein (Reichsritter) s. Schertel
Schertlin (Reichsritter) s. Schertel
Scheuring (Reichsritter).
Im späten 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 126.
Schewen (Reichsritter).
Die S. zählten im 16. Jahrhundert zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 127.
Schifer von Freiling, Schifer von Freling (Reichsritter). Von 1605 bis 1614 war Alexander S. mit
Gärtringen Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Schilling von Cannstatt, Schilling von Cannstadt (Freiherren,
Reichsritter). Von 1701 bis 1805 waren die
Freiherren S. mit dem 1725 erworbenen Hohenwettersbach Mitglied im Kanton
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben, von 1542 bis
1659 und 1722 im Kanton Kocher (bis 1616 wegen Bodelshofen, in der Mitte des
17. Jahrhunderts wegen Sulzburg)
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 65; Hellstern 213; Schulz
271; Schilling v. Cannstadt, C., Geschlechtsbeschreibung derer Familien von
Schilling, 1807.
Schilling von Lahnstein (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die S. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Schirnding, Scherending, Schürtinger (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert und in der Mitte des
18. Jahrhunderts zählten die S. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken
sowie zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Pfeiffer 209; Riedenauer 127.
Schlammersdorf (Reichsritter).
Von etwa 1700 bis 1778 waren die S. mit Weiler Klemmenhof und Sassanfahrt (Sassanfarth)
Mitglied des Kantons Steigerwald des Ritterkreises Franken. Nach dem Verkauf
der Güter gehörte Karl Ludwig Georg von S. ab 1781 dem Kanton als Personalist
an. Seit dem späten 17. Jahrhundert waren die S. auch im Kanton Gebirg
immatrikuliert.
L.: Bechtolsheim 13, 18, 90; Riedenauer 127.
Schlat (reichsritterschaftliche Herrschaft). S. zählte zum Kanton Kocher und kam noch vor der Mediatisierung zur Hälfte an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Schleicher von Stötten (Reichsritter).
Seit 1691 war Marx Albrecht S. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Schleiffraß, Schleifraß (Reichsritter).
Im frühen 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Stieber; Seyler 382; Riedenauer 127.
Schleiß (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von der S. (von und zu S.) mit dem
1697 erworbenen Berghaupten zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 531; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 66.
Schletten (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra, im frühen 18.
Jahrhundert zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 382; Riedenauer 127; Rahrbach 219.
Schletz (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. S. Schletzberg, Schrotzberg.
L.: Pfeiffer 210; Riedenauer 127; Neumaier 152.
Schletzberg (Reichsritter) s. Schrotzberg, Schrozberg
Schlitz (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Die reichsritterschaftliche
Herrschaft S. nordwestlich Fuldas zählte zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Wolff 514; 1100 Jahre Schlitzer Geschichte, 1912; Schlitz genannt von
Görtz, E. Gräfin v., Schlitz und das Schlitzer Land, 1936.
Schlitz genannt von Görtz (Herren,
Reichsfreiherren, Reichsritter, Reichsgrafen).
Schlitz im Nordosten des Vogelsberges erscheint anlässlich der Weihe der Kirche
im Jahre 812. Nach Schlitz nannten sich die 1116 erstmals bezeugten
ministerialischen Herren von S., die in Lehnsabhängigkeit von der Abtei Fulda
um Schlitz eine Herrschaft aufbauten. Seit 1218 führten sie den Namen S., seit
1408 in einer Linie S. genannt von Görtz (Gerisrode?). Als Anhänger der
Reformation (1563) lösten sie sich vor allem seit dem Dreißigjährigen Krieg aus
der Landesherrschaft Fuldas, zu dessen Erbmarschällen sie 1490 erhoben worden
waren. Nach 1612 setzten sie die Aufnahme ihrer Herrschaft (mit Bernshausen,
Nieder-Stoll (Niederstoll), Ützhausen, Hutzdorf, Fraurombach, Queck, Rimbach,
Sandlofs, Sassen, Wehnerts, Pfordt, Hartershausen, Hemmen, Üllershausen,
Schlitz, Hallenburg, Wegfurth, Berngerod, Ober-Wegfurth (Oberwegfurth),
Richthof, Unter-Schwarz (Unterschwarz), Unter-Wegfurth (Unterwegfurth) und
Willofs) in den Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken und damit die
Befreiung von der Landstandschaft Fuldas durch. 1677 wurden sie
Reichsfreiherren, 1726 Reichsgrafen. 1804 erreichten sie nach dem Wegfall der
Oberlehnsherrschaft Fuldas die Aufnahme in das wetterauische
Reichsgrafenkollegium des Reichstags. Bei der Mediatisierung fiel ihr Gebiet
(mit Schlitz, den Gerichten Hutzdorf, Pfordt, Bernshausen und der Herrschaft
Wegfurth) 1806 an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: (Wolff 514;) Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 382f.; Pfeiffer 198;
Winkelmann-Holzapfel 161; Riedenauer 127(; 1100 Jahre Schlitzer Geschichte,
1912; Schlitz genannt von Görtz, E., Gräfin v., Schlitz und das Schlitzer Land,
1936).
Schlüsselfelder von Kirchensittenbach (Reichsritter). Vielleicht zählten die S. mit dem
Rittergut Nackendorf zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Bechtolsheim 13, 414; Riedenauer 127.
Schmid (Reichsritter).
Im frühen 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 127.
Schmid von Brandenstein, Brandenstein
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
rechneten die 1774 zu Freiherren erhobenen S. (Brandenstein) mit Orschweier
(Orschwier) bei Mahlberg zum Kanton (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 65.
Schmidberg, Schmiedberg (Reichsritter).
Von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts zählten die S. zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Von 1716 bis 1777 waren die S. wegen
des 1694 erheirateten oberen Schlosses zu Talheim im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Riedenauer 127; Schulz 271; Neumaier 84.
Schmidt (Reichsritter).
Im frühen 19. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 127.
Schmidt auf Altenstadt (Reichsritter). Die S. zählten zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
Schmidt von Eisenberg (Reichsritter).
Im späten 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 127.
Schmidtburg zu Weiler (Freiherren, Reichsritter). Um 1790 waren die Freiherren von S. mit
Teilen von Weiler Mitglied des Kantons Niederrheinstrom des Ritterkreises
Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 161.
Schmitz-Grollenburg (Reichsritter).
Franz Edmund von S., hohenzollerischer und schwarzenbergischer
Reichstagsgesandter, war von 1803 bis 1805 Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben und des Kantons
Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Hellstern 213.
Schneeberg (Reichsritter).
Um 1550 zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 127; Rahrbach 221; Neumaier 67.
Schneider (Reichsritter).
Vielleicht zählten um 1806 S. zum Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127.
Schnell von Rottenbach, Schmoll? (Reichsritter). Vielleicht zählten S. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127.
Schnodsenbach (reichsritterschaftlicher
Ort). S. bei Scheinfeld zählte zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken
und fiel später an Bayern.
L.: Wolff 512.
Schnorrenberg und Steinkallenfels (Freiherren, Reichsritter). S. Schorrenburg.
L.: Winkelmann-Holzapfel 161.
Schoder (Reichsritter).
Vielleicht zählten S. im frühen 16. Jahrhundert zum Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127.
Scholl, Schmoll? (Reichsritter).
Vielleicht zählten S. im frühen 16. Jahrhundert zum Ritterkreis Franken. S.
Milz.
L.: Riedenauer 127; Ulrichs 209.
Schönau (Freiherren, Reichsritter).
1752 zählten die Freiherren von S. (von und zu S.) mit Wehr (Wöhr) und Zell zum
Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben. Mit Saasenheim
waren sie Mitglied des Ritterkreises Unterelsass. Sie erloschen in männlicher
Linie 1847.
L.: Hölzle, Beiwort 67; Ruch Anhang 78.
Schönau zu Wehr, Schönau zu Wöhr (Freiherren, Reichsritter). S. Schönau
L.: Ruch Anhang 78.
Schönau zu Zell, Schönau-Zell (Freiherren, Reichsritter). S. Schönau
L.: Ruch Anhang 78.
Schönbeck (Reichsritter).
Im frühen 16. und frühen 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Gebirg im
Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127.
Schönberg, Schenburgk (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert (um 1550) zählten die S. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 127; Stetten 33.
Schönberg auf Wesel (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die S. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Schönborn (Reichsritter,
Freiherren, Grafen). Nach dem Ort S. bei Limburg an der unteren Lahn nannte
sich ein 1284 erstmals sicher bezeugtes rheinisches, aus der Ministerialität
aufgestiegenes Adelsgeschlecht. Seit dem späten Mittelalter gehörte es mit
verschiedenen, bis zur ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts mit Ausnahme eines
Zweiges aussterbenden Linien zur rheinischen Reichsritterschaft
(Ritterkreis Rhein). Im 17. Jahrhundert verlagerte es seinen Schwerpunkt nach
Franken. 1642 wurde Johann Philipp von Schönborn Bischof von Würzburg, 1647
Erzbischof von Mainz. Als Folge hiervon erlangte das Geschlecht für längere
Zeit eine hervorgehobene Stellung. 1663 wurde es in den Freiherrenstand, 1701
in den Reichsgrafenstand erhoben. Wegen der 1671 erworbenen Herrschaft
Reichelsberg gehörten die Grafen von S. zu den fränkischen Grafen der
weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags. 1701/1704 erwarben sie
die reichsständische Herrschaft Wiesentheid und damit eine zweite Stimme im
fränkischen Reichsgrafenkollegium. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts waren
die Grafen von S. in den Kantonen Odenwald, Steigerwald, Gebirg (ab Mitte des
18. Jahrhunderts) und Baunach (seit etwa 1790) immatrikuliert. Die im 18.
Jahrhundert entstandene Linie Schönborn-Heusenstamm erlosch 1801. Von den
Grafen von Schönborn-Wiesentheid zweigten sich 1801 und 1811 die Grafen von
Schönborn-Buchheim in Österreich und die Grafen von S. in Böhmen ab. Um 1800
zählten sie mit Heusenstamm, Gravenbruch (Grafenbruch), Hausen, Obertshausen,
Patershäuser Hof, Schloss S., Huckelheim, Bromelbergerhof, Dörnsteinbach,
Großblankenbach, Großkahl, Großlaudenbach, Hauenstein, Hauhof, Kahler Glashütte
(Kahler), Königshofen, Krombach, Langenborn, Mensengesäß, Oberschur,
Oberwestern, Polsterhof, Schneppenbach, Unterschur, Waag, Wesemichshof
(Wesemichshofen), Schöllkrippen und Michelbach zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. Wegen Gaibach und Zeilitzheim waren sie im Kanton Steigerwald
immatrikuliert. Weiter waren sie mit der Hälfte von Dorn-Assenheim
(Dornassenheim) Mitglied im Kanton Mittelrheinstrom und mit Badenheim im Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Michelbach fiel 1808 an
Hessen-Darmstadt und Huckelheim, Oberwestern, Schöllkrippen, Großlaudenbach und
Kahl an Aschaffenburg und damit später an Bayern. Die Herrschaften Wiesentheid
und Reichelsberg kamen 1806/1810 durch Mediatisierung an Bayern. Der Ort S.
gelangte 1479 über Katzenelnbogen an Hessen, 1803 an Nassau-Usingen (Nassau),
1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Zeumer 554 II b 62, 9, 62, 10; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 162; Bechtolsheim 22, 65f.; Riedenauer 127; Stetten 39,
187f.; Domarus, M., Würzburger Kirchenfürsten aus dem Hause Schönborn, 1951;
Schröcker, A., Besitz und Politik des Hauses Schönborn vom 14. bis zum 18.
Jahrhundert, (in) Mitteilungen des österreich. Staatsarchivs 26 (1973); Die
Grafen von Schönborn, hg. v. Maué, H. u. a., 1989; Bott, K., Bibliographie zur
Geschichte des Hauses Schönborn, 1991; Schraut, S., Das Haus Schönborn, 2004.
Schöner von Straubenhardt (Reichsritter). Die S. zählten bereits 1488 zur
Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1614 waren sie
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Schönfeld, Schönfeldt (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra, zum Kanton Gebirg
sowie zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. Außerdem gehörten sie mit
den Rittergütern Mühlen und Egelstal zum Kanton Neckar des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Seyler 383, Riedenauer 127; Hellstern 213.
Schönstätt (Reichsritter).
Im frühen 17. Jahrhunderts zählten die S. zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken und außerdem vielleicht zum Kanton Gebirg sowie zur vogtländischen
Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 127.
Schöntal (reichsunmittelbare Abtei, Reichsabtei).
Nach der Mitte des 12. Jahrhunderts (1153?, vor 1157) gründete der fränkische
Ritter Wolfram von Bebenburg auf seinem Gut Neusaß an der Jagst das
Zisterzienserkloster Neusaß, das vor 1163 nach S. (Hoefelden) verlegt und
dementsprechend umbenannt wurde. 1157 erhielt es die Bestätigung des Kaisers
und 1176/1177 die des Papstes. 1418 erlangte es die Reichsunmittelbarkeit,
wurde aber 1495 durch Übertragung der Vogtei seitens Königs Maximilian dem
Erzstift Mainz unterstellt. 1671 erwarb S. die im Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken immatrikulierte reichsritterschaftliche
Herrschaft Aschhausen mit Teilen von Bieringen und Teilen von Sershof, gewann
jedoch weder Reichsstandschaft noch Kreisstandschaft. Am Ende des 18.
Jahrhunderts umfasste das unmittelbare Gebiet der Abtei 0,5 Quadratmeilen mit
300 Einwohnern. Sie hatte insgesamt noch folgende Güter: S., Aschhausen,
Bieringen mit Weltersberg, Diebach, Oberkessach mit Hopfengarten und Weigental
(Weigenthal), Westernhausen, halb Berlichingen, die Höfe Büschelhof,
Eichelshof, Halberg, Halsberg, Muthof, Neuhof, Neusaß, Sershof, Schleierhof,
Spitzenhof, den Propsteihof zu Mergentheim, den Schöntaler Hof in Heilbronn und
über 4500 Morgen Land. Um 1800 zählte S. zum Kanton Odenwald. 1802/1803 kam es
mit sieben Dörfern und etwa 3100 Einwohnern an Württemberg und wurde
aufgehoben. 1951/1952 fiel S. über Württemberg an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 101, 493; Winkelmann-Holzapfel 162; Großer Historischer Weltatlas II
66 (1378) E4; Riedenauer 129; Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg
von 1802-1810, 1902; Betzendörfer, W., Kloster Schöntal, 1937; Hölzle, E., Der
deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Die Kunstdenkmäler in
Württemberg. Ehemaliges Oberamt Künzelsau, bearb. v. Himmelheber, G., 1962;
Mellentin, E., Kloster Schöntal, 1964; 825 Jahre Kloster Schöntal, 1982; Eberl,
I., Schöntal, LexMA 7 1995, 1539f.
Schorrenburg (Freiherren, Reichsritter).
Um 1790 zählten die zwischen 1717 und 1731 aufgenommenen Freiherren von S.
wegen Dörrmoschel mit Teschenmoschel (nördlich Kaiserslauterns) zum Kanton
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 161; Böhn, G., Inventar des Archivs der
niederrheinischen Reichsritterschaft, 1971, 276.
Schott von Schottenstein (Freiherren, Reichsritter). Nach der Burg Schottenstein bei
Staffelstein nannten sich die S. (Stein an der Itz). Vom 16. bis zum 18.
Jahrhundert zählten sie zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken. Früh
gehörten sie auch dem Kanton Rhön-Werra sowie vielleicht dem Kanton Gebirg an.
Außerdem waren sie mit dem 1787 von den Hopffer (Hopfer) erworbenen Bläsiberg
(Blasiberg) Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Schottenstein
selbst war nach der Zerstörung der Burg durch Bamberg und Würzburg Ganerbendorf
der Greiffenclau zu Vollrads (Greiffenclau), Lichtenstein, Hendrich und des
Hochstifts Würzburg.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 65; Riedenauer
127; Rahrbach 222.
Schrautenbach, Schrautenbach genannt Weitolsheim,
Weitolshausen genannt Schrautenbach, Weitelshausen genannt Schrautenbach (Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die
S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 127; Stetten 33; Neumaier 78.
Schriebersdorf (Reichsritter).
Im frühen 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 384; Riedenauer 127.
Schrimpf von Berg, Schrimpff von Berg (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die S. (Berg
genannt Schrimpf) zu den Kantonen Rhön-Werra, Gebirg, Steigerwald und Baunach
des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 384; Riedenauer 122; Rahrbach 225.
Schrottenberg (Freiherren, Reichsritter).
Vom späteren 17. Jahrhundert bis 1806 zählten die Freiherren von S. mit
Untermelsendorf, Obermelsendorf und Bernroth, Treppendorf, Eckersbach und dem
Rittergut Reichmannsdorf zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
Außerdem waren sie im späteren 17. Jahrhundert auch im Kanton Baunach
immatrikuliert.
L.: Stieber; Pfeiffer 199; Bechtolsheim 16, 196f.; Riedenauer 127; Rahrbach
227.
Schrozberg, Schrotzberg, Schletzberg (Herrschaft).
Die Schrozburg (Schrotzburg) bei Schwäbisch Hall hatten anfangs die
reichsministerialischen Herren von S. als Lehnsträger der Hohenlohe inne. Eine
Hälfte kam 1521 an die Adelsheim und 1558 an die Hohenlohe. Die andere Hälfte
gelangte über die Vorbach und Seldeneck 1347 an die Rothenburg, 1397 an die
Neuenstein, 1409 an die Berlichingen und 1609 an die Hohenlohe. Diese hatten
die Güter, ausgenommen die Zeitspanne von 1635 bis 1648, bis zur Mediatisierung
in Württemberg (Hohenlohe-Neuenstein-Langenburg-Ingelfingen). S. Schrozberg (Reichsritter).
L.: Wolff 119; Hölzle, Beiwort 46; Schloss Schrozberg, hg. v. d.
Stadtverwaltung, 1977.
Schrozberg, Schrotzberg, Schletzberg (Reichsritter). Die seit 1249 nachweisbaren Herren von
S. bei Schwäbisch Hall saßen zunächst vermutlich auf der Burg Leineck und dann
bis 1521 auf S. Im 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Altmühl, vom 16.
Jahrhundert bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. S. kam 1558/1609 an die Hohenlohe und von dort an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Schrozberg
(Herrschaft).
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Stetten 33;
Riedenauer 127, Rahrbach 228; Neumaier 72.
Schuhmacher (Reichsritter).
Vielleicht zählten im früheren 18. Jahrhundert S. zum Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127.
Schuhmann (Reichsritter).
Im späten 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 127.
Schulers (Reichsritter).
Die S. zählten mit der Burg Weltersburg zum Kanton Mittelrheinstrom des
Ritterkreises Rhein der Reichsritterschaft.
L.: Winkelmann-Holzapfel 162, 177.
Schütz, Schüz (Freiherren, Reichsritter). Im frühen 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren von S. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 384; Riedenauer 127.
Schütz von Eutingertal (Reichsritter). Von 1548 - mit dem Statthalter der Herrschaft
Hohenberg Gall S. von und zu Eutingertal - bis 1623 waren die S. Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Schütz von Hagenbach und Uttenreuth, Schütz zu
Hagenbach und Uttenreut (Reichsritter). Im
frühen 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 127.
Schütz von Holzhausen (Reichsritter).
Das Geschlecht der S. ist seit dem 13. Jahrhundert bezeugt. Im 18. Jahrhundert
zählten die S. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Zimmermann 78.
Schütz-Pflummern (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von S. mit dem 1739 erworbenen
Hohenstein und dem 1726 erworbenen Winzerhausen zum Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben. Winzerhausen kam über Württemberg 1951/1952 zu
Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 62.
Schutzbar genannt Milchling, Schutzbar genannt
Burgmilchling (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert
waren die S. Mitglied in den Kantonen Altmühl, Rhön-Werra und Steigerwald (?)
des Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert zählten sie zum Ritterkreis Rhein
und nur zeitweise noch zum Kanton Rhön-Werra.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 127;
Rahrbach 229.
Schwab (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 127.
Schwaben (Ritterkreis), schwäbischer Ritterkreis.
Der zwischen 1541 und 1545 entstandene, 1560 mit einer Verfassung versehene
Ritterkreis S. (schwäbischer Ritterkreis) war wie der Ritterkreis Franken
(fränkischer Ritterkreis) und der Ritterkreis Rhein (rheinischer Ritterkreis)
eine Untergliederung der Reichsritterschaft. Er
setzte sich seit 1749 aus den fünf Kantonen Donau (Ehingen), Hegau bzw.
Hegau-Bodensee-Allgäu (Radolfzell [Hegau], Wangen [Allgäu-Bodensee]), Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau (Tübingen), Kocher (Esslingen) und Kraichgau
(Heilbronn) zusammen. Um 1790 umfasste der in Ehingen sitzende Ritterkreis etwa
670 Herrschaftsgebiete mit 160000 Einwohnern und rund 140 Ritterfamilien.
1805/1806 löste er sich auf. Art. 25 der Rheinbundakte setzte formell die
Eingliederung der ritterschaftlichen Gebiete in die umgebenden Territorien
fest.
L.: Wolff 507.
Schwäbischer Reichskreis. Der 1521 für das Gebiet
zwischen Rhein, Lech, Wörnitz, Philippsburg-Wimpfen-Dinkelsbühl (ausgenommen
die Reichsritterschaft und andere
Reichsunmittelbare sowie die vorderösterreichischen Gebiete) geschaffene
Schwäbische Reichskreis umfasste 1792 folgende Mitglieder: Geistliche Fürsten:
Konstanz, Augsburg, Ellwangen und Kempten; Weltliche Fürsten: Württemberg,
Baden (für Baden-Baden, Baden-Durlach und Baden-Hachberg), Hohenzollern,
Lindau, Stift Buchau, Auersperg (für Tengen), Fürstenberg (für Heiligenberg),
Oettingen, Schwarzenberg (für Klettgau), Liechtenstein und Thurn und Taxis (für
Friedberg-Scheer); Prälaten: Salem, Weingarten, Ochsenhausen, Elchingen, Irsee,
Ursberg, Kaisheim, Roggenburg, Rot, Weißenau, Schussenried, Obermarchtal
(Marchtal), Petershausen, Wettenhausen, Zwiefalten, Gengenbach, Neresheim,
Heggbach, Gutenzell, Rottenmünster, Baindt, Söflingen und Isny; Grafen und
Herren: Landkomtur der Deutschordensballei Elsass und Burgund bzw.
Elsass-Schwaben-Burgund (als Komtur zu Altshausen),
Oettingen-Baldern-Katzenstein (Oettingen-Baldern), Oettingen-Spielberg oder
Oettingen-Wallerstein, Fürstenberg (für Stühlingen, Kinzigtal, Baar, Messkirch
und Gundelfingen), Königsegg-Aulendorf, Königsegg-Rothenfels, Truchsessen von
Waldburg, Mindelheim (seit 1617 Bayern), Eberstein (seit 1660 Baden), Tettnang
(seit 1783 Österreich), Wiesensteig (seit 1645 Bayern), Eglingen (seit 1726
Thurn und Taxis), Hans, Marx und Jakob Fugger’sche Linien, Hohenems (seit 1759
Österreich), Rechberg (von der Reichsritterschaft
bestritten), Justingen (seit 1751 Württemberg), Bonndorf (seit 1582 Abtei Sankt
Blasien), Eglofs, Thannhausen (Tannhausen), Geroldseck (Hohengeroldseck) (seit
1711 von der Leyen) und Sickingen; Reichsstädte: Augsburg, Ulm, Esslingen,
Reutlingen, Nördlingen, Schwäbisch Hall, Überlingen, Rottweil, Heilbronn,
Schwäbisch Gmünd, Memmingen, Lindau, Dinkelsbühl, Biberach, Ravensburg,
Kempten, Kaufbeuren, Weil der Stadt, Wangen, Isny, Leutkirch, Wimpfen, Giengen,
Pfullendorf, Buchhorn, Aalen, Bopfingen, Buchau, Offenburg, Gengenbach und Zell
am Harmersbach. Durch den Reichsdeputationhauptschluss 1803 verringerte sich
die Zahl der Stände von 88 auf 41. Nachfolgestaaten waren Bayern, Württemberg,
Baden, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Liechtenstein und von
der Leyen. Kreisausschreibende Fürsten und Kreisdirektoren waren der Bischof
von Konstanz (seit 1803 Baden) und der Herzog von Württemberg. Tagungsort war
meist Ulm. Am 30. 4. 1808 erlosch der Kreisverband formal.
L.: Gumpelzhaimer 53; Wolff 153; Hünlin, D., Neue Staats- und Erdbeschreibung
des Schwäbischen Kreises, 1780; Borck, H., Der Schwäbische Reichskreis im
Zeitalter der französischen Revolutionskriege, 1970; Laufs, A., Der Schwäbische
Kreis, 1971; Neipperg, R. Graf v., Kaiser und schwäbischer Kreis (1714-1733),
1991; Wüst, W., Die „gute“ Policey im Reichskreis, 2001; Hölz, T., Krummstab
und Schwert. Die Liga und die geistlichen Reichsstände Schwabens, 2001;
Neuburger, A., Der schwäbische Reichskreis zwischen Konfessionskonflikt und
Kriegsbeendigung, 2010.
Schwaigern (reichsritterschaftliche
Herrschaft) (Schweigern). S. bei Heilbronn erscheint erstmals 766 (Suegerheim,
zu ahd. sweiga Viehhof). Neben Lorsch hatten Odenheim, Worms und das
Ritterstift Wimpfen Güter in S. Die Herrschaft S. wurde 1302 von den
ursprünglich staufisch-ministerialischen Reichsgrafen von Neipperg erworben.
Sie zählte zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. 1806 kam S. an
Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 511; Schwaigern, 1994.
Schwalbach (Ganerben, Reichsritter).
Die aus S. im Taunus stammende Familie war von 1463 bis nach 1516 an der
Ganerbschaft Schornsheim beteiligt. Im 16. Jahrhundert zählten die S. zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Carben (Karben).
L.: Zimmermann 78; Stetten 33; Riedenauer 127; Neumaier 78, 80, 83, 126, 147,
156, 166.
Schwaningen (Reichsritter)
s. Rechenberg
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 127.
Schwarzach (Reichsritter).
Von 1747 bis 1770 waren die S. wegen des 1746 erworbenen, beim Erlöschen an die
Beroldingen vererbten Rittergutes Horn im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 271.
Schwegerer, Schweigerer (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra und zum Kanton Baunach
des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 212; Riedenauer 127.
Schwenningen (reichsritterschaftliche Herrschaft). S. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Ellwangen und damit 1802/1803 an Württemberg bzw. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Schweppenhausen (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Die aus mehreren Dörfern bestehende Herrschaft S. nördlich von Bad
Kreuznach zählte zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Über die
Rheinprovinz Preußens kam S. 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 516.
Seck (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken sowie zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 127.
Seckendorff (Herren, Reichsritter,
Freiherren). Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts lässt sich die in Franken
begüterte Familie zurückverfolgen. Sie teilte sich früh in die Zweige Aberdar,
Gutend (Gudent) und Rinhofen. Von etwa 1402 bis um das Jahr 1800 gehörten die
S. mit Teilen der Herrschaft Erkenbrechtshausen, neun Zehnteln Gröningen,
Schainbach, Teilen von Burleswagen (Burleswangen), Teilen von Satteldorf,
Elpershofen, Heinkenbusch (Hinkenbusch) und Oßhalden (Osthalten) zu den
bedeutenden fränkischen Rittern bzw. zum Kanton Odenwald (18. Jahrhundert) des
Ritterkreises Franken. Mit Teilen von Hüttenheim, den Rittergütern Sugenheim,
Weingartsgreuth und Rockenbach waren sie außerdem noch im Kanton Steigerwald
(16. bis 19. Jahrhundert) immatrikuliert. Mit Teilen der Herrschaft Obernzenn
(Oberzenn), Unternzenn (Unterzenn) und Empel waren sie Mitglied im Kanton
Altmühl. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten sie auch noch dem Kanton Baunach
(ab etwa 1760) an. Weitere ritterschaftliche Güter waren Oberaltenbernheim,
Unteraltenbernheim, Egenhausen, Trautskirchen, Urphetshofen (Urphetshof) und
Ermetzhofen. Vielfach standen sie im Dienst der Hohenzollern, an die sie auch
Güter abgaben. 1530 führten sie die Reformation ein. 1706 wurde die Linie
Aberdar in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Ihre Güter im Kanton Odenwald
fielen außer Gröningen, Schainbach und Burleswagen (Burleswangen) 1808 an
Bayern.
L.: Biedermann, Altmühl; Genealogischer Kalender 1753, 540, 541; Stieber; Roth
von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 55, 57; Winkelmann-Holzapfel 163;
Pfeiffer 196, 197, 198, 212; Bechtolsheim 12, 18, 63; Stetten 11, 22, 37, 183;
Riedenauer 127;Neumaier 83, 102, 160, 191, 192, 194, 199, 239; Meyer, J., Die
Seckendorffer, 1907; Richter, G., Die Seckendorff, Bd. 1ff. 1987ff.
Seebach (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die S. zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Seefried (Freiherren, Reichsritter).
Die Freiherren von S. zählten mit Teilen der 1697 erworbenen Herrschaft
Buttenheim zum Kanton Gebirg (ab etwa 1770) des Ritterkreises Franken. Außerdem
waren sie seit etwa 1760 im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert. Seit etwa 1750
waren sie mit dem Rittergut „4 Untertanen zu Birkach“ Mitglied des Kantons
Steigerwald. Wilhelm Heinrich von S. gehörte ab etwa 1737, Wilhelm Christian
Friedrich von S. ab 1766 dem Kanton als Personalist an.
L.: Seyler 384; Hölzle, Beiwort 55; Winkelmann-Holzapfel 163; Riedenauer 127;
Bechtolsheim 16, 89f., 197f.
Segnitz (Reichsritter).
Im frühen 19. Jahrhundert waren die S. im Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken immatrikuliert.
L.: Riedenauer 127.
Seibold von Horkheim, Seybold von Horkheim (Reichsritter). Von 1634 bis 1673 waren die S. wegen
des 1622 erworbenen Horkheim im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Über Württemberg kam Horkheim 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 271.
Seibolstorff (Reichsritter).
Um 1550 zählten die S. vielleicht zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Stetten 22.
Seiboth, Seyboth (Reichsritter).
Die S. zählten im frühen 18. Jahrhundert zum Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 127.
Selbitz (Reichsritter).
Im 16. und frühen 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Baunach sowie
zeitweise zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 213; Riedenauer 127;
Rahrbach 239.
Senft von Suhlburg (Reichsritter),
Senft von Sulburg. Vom frühen 16. Jahrhundert bis zu ihrem Aussterben 1803
zählten die S. mit dem 1802 an den Fürsten von Hohenlohe gefallenen Suhlburg
mit Untermünkheim und Enslingen zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Mit dem 1524 erworbenen Matzenbach waren sie Mitglied des Kantons Kocher des
Ritterkreises Schwaben. 1808 fielen diese Güter an Württemberg.
L.: Stieber; Hölzle, Beiwort 57, 62; Winkelmann-Holzapfel 163; Kollmer 365,
372; Pfeiffer 210; Stetten 33, 37, 185; Riedenauer 127; Schulz 271; Neumaier
149f.; .
Senftenberg (Reichsritter).
Um 1801 zählten S. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127.
Sengelau (Reichsritter).
Vielleicht zählten die S. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 127.
Senger, Senger auf Diespeck (Reichsritter). Wegen Diespeck zählten die S. von der
Mitte des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie um 1750 im Kanton Odenwald
immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert zählten die S. (zu Rickelshausen) wegen
Rickelshausen zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Ruch 71 Anm. 1; Riedenauer 127.
Senger zu Rickelshausen (Reichsritter). S. Senger
L.: Ruch 71 Anm. 1.
Sicherer (Reichsritter).
Die S. zählten am Ende des 18. Jahrhunderts zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127.
Sickingen (Herren, Reichsritter).
Nach S. bei Karlsruhe nannten sich Herren von S. Von ihnen trat besonders der Reichsritter Franz von S. (1481-1523) hervor, der
durch Fehden und Kriegszüge ansehnliche Güter am Mittelrhein erwarb und die
Hoffnung der Reichsritterschaft auf eine
eigenständige Stellung im Reich neben Reichsfürsten und Reichsstädten
verkörperte. Seine wichtigsten Burgen waren Landstuhl und Ebernburg. Im 16. und
17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken,
im 18. Jahrhundert mit S. zum Kanton Kraichgau, zum Kanton Rhön-Werra, mit
Sauerburg, Hof Oders (Aders) und Sauerthal (Sauertal) zum Kanton
Mittelrheinstrom, mit Köngernheim zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises
Rhein und (die Sickingen-Schallodenbach) mit Schallodenbach, Heimkirchen,
Schneckenhausen und Wörsbach zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises
Rhein sowie mit einem Viertel von Obenheim zum Ritterkreis Unterelsass. S.
selbst kam 1368 an die Pfalz (Kurpfalz), 1806 an Baden und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Seyler 384; Hölzle, Beiwort 63; Zimmermann 78;
Winkelmann-Holzapfel 163; Stetten 23; Riedenauer 127; Neumaier 150;
Langbrandtner, H., Die sickingische Herrschaft Landstuhl, 1991.
Sickingen-Schallodenbach (Freiherren, Reichsritter).
Um 1790 waren die Freiherren von S. mit Schallodenbach, Heimkirchen,
Schneckenhausen und Wörsbach Mitglied des Kantons Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. S. Sickingen.
L.: Winkelmann-Holzapfel 163.
Siegenstein (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von und zu Siegenstein zum (Kanton)
Hegau (bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 530.
Sigelmann von Delsberg (Reichsritter).
Von 1603 bis etwa 1628 war Melchior S. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 213.
Singen (Herrschaft). Der Ostfuß des Hohentwiel
am Bodensee war schon vorgeschichtlich besiedelt. 787 erscheint dort erstmals
in Dorf der Enzenberg unter der Landesherrschaft Österreichs. Über Baden kam es
1951/1952 zu Baden-Württemberg.einer Sankt Gallener Urkunde S. Es war später
ein reichsritterschaftliches
L.: Wolff 43; Sättele, F., Geschichte der Stadt Singen am Hohentwiel, 1910;
Berner, H./Finke, H., Singen/Hohentwiel, 1973.
Singer von Mossau, Sünger von Moßau (Reichsritter). Im frühen 18. Jahrhundert zählten die
S. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Seyler 387; Riedenauer 127.
Sinzendorf (Grafen). 1665 erwarben die Grafen S.
das zur Reichsgrafschaft erhobene Reichslehen Thannhausen an der Mindel und
erlangten nach Lösung aus der Reichsritterschaft
Zugang zum schwäbischen Reichsgrafenkollegium. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts
wurde die Grafschaft von den 1705 zu Reichsgrafen erhobenen Stadion erworben.
1792 gehörten die Grafen von S. wegen der 1654 von den Freiherren von Warsberg
erworbenen Burggrafschaft Rheineck bei Niederbreisig zu den westfälischen
Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats des Reichstags. Durch § 24 des
Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielten sie für den Verlust
der 165 Hektar großen, knapp 100 Einwohner zählenden Burggrafschaft Rheineck
als Burggrafschaft das Dorf Winterrieden des Amtes Tannheim der Abtei
Ochsenhausen sowie eine Rente von 1500 Gulden. Hiermit war die Fürstenwürde für
Graf Prosper verbunden.
L.: Zeumer 554 II b 63, 33.
Sirk (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die S. zum Ritterkreis Rhein. S. Syrg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Soden (Freiherren, Grafen, Reichsritter). Im späten 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren und seit 1790 Grafen von S. mit dem von den Freiherren von
Ellrichshausen erworbenen Neidenfels zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. Wegen Neustädtles und Teilen von Eichenhausen waren sie im Kanton
Rhön-Werra immatrikuliert und mit den Rittergütern Sassanfahrt (Sassanfarth), Köttmannsdorf
und Schlammersdorf im Kanton Steigerwald. Außerdem gehörten sie den Kantonen
Gebirg und Altmühl an.
L.: Hölzle, Beiwort 57; Winkelmann-Holzapfel 163; Bechtolsheim 16, 198f.;
Riedenauer 127; Stetten 37.
Soetern, Sötern (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die S. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Sommerau (Freiherren, Reichsritter).
Um 1750 (1752?) zählten die Freiherren von S. zum Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127.
Sötern (Reichsritter)
s. Soetern. Im 18. Jahrhundert zählten die Soetern zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Soyecourt (Reichsritter).
Im späten 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127.
Sparneck (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die S. zu den Kantonen Gebirg und Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127.
Sparr (Reichsritter).
Um 1550 zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 127; Neumaier 73, 78, 90; .
Späth (Reichsritter) s. Speth
Specht (Reichsritter).
Im späten 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127.
Specht von Bubenheim (Reichsritter).
Von 1685, mit dem bis dahin zum Ritterkreis Rhein gehörenden Georg Wilhelm S.,
bis etwa 1760 waren die S. mit den Rittergütern Unterboihingen, Oberdettingen
und Unterdettingen Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben. Mit der 1680 durch weibliche Erbfolge nach den
Wernau zur Hälfte erworbenen und 1795/1797 an den Freiherrn von Rechberg
gelangten Herrschaft Donzdorf waren sie im Kanton Kocher immatrikuliert. Wegen
Lindheim waren sie Mitglied des Kantons Mittelrheinstrom des Ritterkreises
Rhein.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Winkelmann-Holzapfel 163; Hellstern 214; Schulz 271.
Spengler von Neckarburg (Reichsritter).
Etwa von 1557 bis 1581 war Jakob S. Mitglied des Kantons Neckar des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 214.
Sperberseck (Reichsritter).
Von 1681 bis 1708 war Johann Philipp von S. mit einem Anteil von Unterriexingen
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben. Von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1615 waren die S. mit
Schnaitheim bzw. Schneitheim und seit 1636 bis zu ihrem Erlöschen 1708 mit dem
unteren Schloss Talheim im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert.
L.: Hellstern 214; Schulz 271.
Speßhart, Speßhardt (Reichsritter).
Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert waren die S. mit Aschenhausen Mitglied des
Kantons Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie im 18.
Jahrhundert in den Kantonen Gebirg und Baunach immatrikuliert.
L.: Seyler 385; Winkelmann-Holzapfel 164; Riedenauer 127.
Speth (Freiherren, Reichsritter).
Von 1592 bis 1623 waren die Freiherren von S. (Späth) Mitglied im Kanton Neckar
des Ritterkreises Schwaben. Im 18. Jahrhundert gehörten sie mit den
Herrschaften Eglingen und Ehestetten, Gammertingen, Granheim, Hettingen,
Maisenburg mit Indelhausen, Schülzburg mit Anhausen und Erbstetten,
Untermarchtal und Zwiefaltendorf zum Kanton Donau. Mit Höpfigheim (bis 1587)
und dem Schloss zu Dettingen (bis zur Mitte des 17. Jhs.) waren die S. seit
1542 auch im Kanton Kocher immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 59; Hellstern 214; Schulz 271; Rahrbach 243.
Speyer, Domkapitel (Reichsritter).
Das Domkapitel zu Speyer zählte wegen Oberöwisheim zum Kanton Kraichgau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Winkelmann-Holzapfel 164.
Spick (Reichsritter).
Vielleicht zählten die S. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 127.
Spieß, Stor zu Spieß (Reichsritter).
Um 1550 zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 127; Neumaier 73.
Spork (Reichsritter).
Um 1550 zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33; Riedenauer 127.
Spreter von Kreidenstein (Reichsritter). Von etwa 1614 bis 1663 waren die S.
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 214.
Stadtlengsfeld (reichsritterschaftlicher
Ort, reichsfreies Gericht) s. Lengsfeld (1896 Umbenennung)
L.: Wolff 513.
Stain (Reichsritter) s. Stein
Stammheim (Reichsritter).
Von 1542 bis zu ihrem Erlöschen 1588 waren die S. wegen S., Zazenhausen und
Beihingen Mitglied im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. kam später
an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Schulz 271.
Stammler (Reichsritter).
Im Jahre 1800 zählten vielleicht die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Stetten 38.
Starkh, Storck, Stöckh, Stünk, Stürgkh (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die S. zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127.
Starschedel (Reichsritter).
Von 1607 bis 1623 war Heinrich von S., markgräflich-badischer Geheimer Rat und
Haushofmeister, Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 214.
Stauf, Stauff (Reichsritter).
Wegen Adlitz zählten die S. im früheren 18. Jahrhundert zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 127.
Steigerwald (Kanton, Ritterkanton). Der Kanton S.
gehörte zum Ritterkreis Franken der Reichsritterschaft.
L.: Mader 6, 606ff.; Wolff 512; Riedenauer 116, 122ff.; Das Land zwischen Main
und Steigerwald, hg. v. Wendehorst, A., 1998.
Stein (Freiherren, Reichsritter).
S. Stein zum Altenstein, Stein zu Lobelbach, Stein zu Nord- und Ostheim, Stein
von Lichtenberg, Stein zu Trendel
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Seyler 385f.; Pfeiffer 213; Winkelmann-Holzapfel
164; Kollmer 372; Stetten 22.
Stein (reichsritterschaftliche Herrschaft). Die reichsritterschaftliche Herrschaft S. an der Günz (südöstlich Ottobeurens) zählte zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
Stein, Stein zu Nassau (reichsunmittelbare
Herrschaft). Seit 1234 nannte sich eine als Burgmannen im Dienste der Grafen
von Nassau stehende Freiherrenfamilie nach ihrer Burg S.(im Stadtgebiet von
Nassau) an der unteren Lahn. Sie bildete aus den südwestlich und westlich von
Nassau gelegenen Dörfern Schweighausen (belegt mit Landeshoheit vor 1361, seit
1427 Lehen Nassaus mit Landeshoheit und Grundherrlichkeit) und Frücht (1613 von
Nassau-Diez und Nassau-Saarbrücken erworben) eine kleine Herrschaft mit Gütern
in fast 50 Orten. Sie war reichsritterschaftliches
Gebiet im Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein. 1806 fiel sie an
Nassau-Usingen und damit S. 1866 an Preußen und 1946 an Rheinland-Pfalz. 1831
starb die Familie mit Friedrich Karl Freiherr vom und zum S. aus.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Winkelmann-Holzapfel 164.
Stein von Ostheim (Reichsritter) s. Stein zu Nord- und Ostheim
Stein zu Bosenstein (Reichsritter).
Von 1689 bis zum Erlöschen 1774 waren die S. wegen des von den Hohenfeld in
weiblicher Erbfolge erlangten Mühlhausen an der Enz im Kanton Kocher des
Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 272.
Stein zu Lobelbach (Reichsritter).
Im frühen 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 127.
Stein zu Nord- und Ostheim, (Stein von
Lichtenberg? [Freiherren, Reichsritter]. Die S.
zählten vom 16. bis 19. Jahrhundert mit Bahra, Filke, Sands, Völkershausen und
Teilen von Willmars zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken., im 17.
Jahrhundert zum Kanton Steigerwald, im 18. Jahrhundert zum Kanton Gebirg und
daneben vielleicht auch zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken.) S. Stein
zum Altenstein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 385f.; Winkelmann-Holzapfel 164;
Pfeiffer 213; Riedenauer 127; Rahrbach 248.
Stein zu Trendel (Reichsritter).
Um 1700 zählten die S. zum Kanton Altmühl im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127; Rahrbach 245.
Stein zum Altenstein, Stein von Lichtenberg?
(Freiherren, Reichsritter). Die S. zählten vom
16. bis 19. Jahrhundert mit Bahra, Filke, Sands, Völkershausen und Teilen von
Willmars zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken., im 17. Jahrhundert
zum Kanton Steigerwald, im 18. Jahrhundert zum Kanton Gebirg und daneben
vielleicht auch zum Kanton Baunach im Ritterkreis Franken.) S. Stein zum
Altenstein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 385f.; Bechtolsheim 13, 18,
Winkelmann-Holzapfel 164; Pfeiffer 213; Riedenauer 127; Rahrbach 248; Ulrichs
209; Neumaier 66.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 386f.; Bechtolsheim 13, 18;
Riedenauer 127.
Stein zum Rechtenstein (Freiherren, Grafen, Reichsritter). Vom 16. bis zu Beginn des 19.
Jahrhunderts zählten die Freiherren und Grafen von S., die bereits 1488 zur
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar gehörten, mit den
Herrschaften Bergenweiler, Teilen von Emerkingen, Ichenhausen und Teilen von
Niederstotzingen mit Riedhausen zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
Wegen des 1549 erworbenen Harthausen waren sie im Kanton Neckar immatrikuliert.
Seit 1597 zählten sie wegen des 1595 von den Westernach erlangten, bis 1790
bewahrten Bächingen zum Kanton Kocher der Ritterkreises Schwaben,
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 65; Hellstern 214, 218;
Kollmer 372; Schulz 271.
Stein-Kallenfels (Reichsritter).
S. Steinkallenfels
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Steinau genannt Steinrück (Reichsritter). Vom 16. bis ins frühere 18. Jahrhundert
zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Außerdem waren
sie im 17. Jahrhundert im Kanton Steigerwald und vielleicht auch im Kanton
Baunach immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 387; Pfeiffer 198, 211;
Bechtolsheim 14, 17; Riedenauer 127; Rahrbach 250; Neumaier 64.
Steinbach (zu Gräventhal?) (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die
S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 211; Riedenauer 127; Stetten 33; Neumaier 78, 83, 158, 166.
Steinhäußer (Reichsritter),
Steinheuser. Im 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald im
Ritterkreis Franken. S. Steinheuser.
L.: Riedenauer 127.
Steinhäußer von Neidenfels, Steinheuser von
Neidenfels (Reichsritter). Von 1542 bis zu ihrem
Erlöschen 1611 zählten die S. mit dem 1532 erworbenen Rechenberg zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. Steinheuser von Neidenfels.
L.: Schulz 272.
Steinheim (Reichsritter).
Im 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 127.
Steinheuser (Reichsritter),
Steinhäußer. Im 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald im
Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127.
Steinheuser von Neidenfels, Steinhäußer von
Neidenfels (Reichsritter). Von 1542 bis zu ihrem
Erlöschen 1611 zählten die S. mit dem 1532 erworbenen Rechenberg zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 272.
Steinkallenfels (Reichsritter).
Die im Hahnenbachtal bei Kirn an der Nahe gelegenen Burgen Stein und Kallenfels
erscheinen erstmals 1211. Im 14. Jahrhundert gehörten sie zusammen mit der Burg
Stock ritterschaftlichen Ganerben. Im 18. Jahrhundert zählte die nach S.
benannte Familie wegen Dörrmoschel mit Teschenmoschel zum Kanton
Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Der letzte Freiherr von und zu S.
starb 1778.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Ohlmann, M., Die Ganerbenburg
Steinkallenfels, 1930, Beiträge zur Geschichte des Nahegaues Nr. 2.
Steinreut (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 127.
Steinrück (Reichsritter) s. Steinau genannt S.
Stepfferts, Sterbfritz? (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 127.
Sternberg (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Rhön-Werra und zum Kanton Baunach
im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127.
Sternenfels (Reichsritter).
Nach S. (1232 Sterrenvils) bei Maulbronn nannte sich ein Zweig der edelfreien
Herren von Kürnbach. Die Familie war bereits 1488 Mitglied der Gesellschaft
Sankt Jörgenschild, Teil am Neckar. Von 1548 bis 1663 und im 18. Jahrhundert
zählte sie zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Im späteren 17.
Jahrhundert gehörte sie zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Der Ort
S. kam 1391 an Württemberg, wurde an Adelsfamilien ausgegeben und fiel 1749
erneut an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 214; Riedenauer 127.
Stetten (Freiherren, Reichsritter).
Von etwa 1550 bis etwa 1800 zählten die Freiherren von S. mit der Herrschaft
Kocherstetten, Berndshofen, Bodenhof, Buchenbach, Buchenmühle (Buchenmühl),
Heimhausen (Heimbach), Laßbach, Mäusdorf, Morsbach, Rappoldsweiler Hof
(Rappoldsweilerhof) und Schlothof, Schloss S., Vogelsberg und Zottishofen zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Kocherstetten und Buchenbach fielen
1808 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 57;
Winkelmann-Holzapfel 164; Pfeiffer 210; Riedenauer 127; Stetten 33, 37, 185;
Rahrbach 253; Neumaier 73, 90, 149f.; Beschreibung des Oberamts Künzelsau, hg.
v. d. kgl. statist.-topograph. Bureau, Bd. 1f. 1883, Neudruck 1968; Herrmann,
M., Geschichte von Dorf und Schloss Stetten, 1931; Der Kreis Künzelsau, hg. v.
Theiss, K./Baumhauer, H., 1965; Rauser, J., Die Mediatisierung des Baronats
Stetten, 1968; Rauser, J., Die Reichsfreiherrschaft Stetten in der Endphase
ihrer Unmittelbarkeit 1794-1809, 1969.
Stettenberg (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 127; Stetten 33; Rahrbach 255; Neumaier 72, 150
(Stettenberg zu Gamburg).
Stettner von Grabenhof, Stettner zu Wiesethbruck,
Stettner zu Wiesenbruck (Reichsritter). Im 18.
Jahrhundert zählten die S. wegen Neuenbürg (Neuenburg) und Reinersdorf zum
Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken sowie zum Kanton Odenwald.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 541; Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer
127.
Stiebar von Buttenheim, Stibar von Buttenheim,
Stibar von und zu Buttenheim, Stiebar (Reichsritter).
Vom 16. bis ins 18. Jahrhundert zählten die S. mit Pretzfeld, Wolkenstein und
Hagenbach zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie mit
Adelsdorf, Aisch, Förtschwind und Sassanfahrt (Sassanfarth) im Kanton
Steigerwald immatrikuliert. Im frühen 16. Jahrhundert gehörten sie auch dem
Kanton Altmühl an. Ihre Güter fielen später an Bayern.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 536; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Pfeiffer 196, 208; Bechtolsheim 14, 18, 63; Riedenauer 127; Rahrbach 256;
Neumaier 113, 183.
Stimpfach (reichsritterschaftliche Herrschaft). S. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Ellwangen und damit über Württemberg (1802/1803) 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Stingelheim (Reichsritter).
Um 1780 zählten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127.
Stockhammer (Reichsritter).
Von 1735 bis 1743 zählte Josef Anton von S. als Personalist zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 272.
Stockheim (Reichsritter).
Im 17. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Außerdem waren sie vielleicht im Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken
immatrikuliert.
L.: Bechtolsheim 15; Hellstern 214; Riedenauer 127.
Stollberg (Reichsritter) s. Stolberg
Stoltzenroder (Reichsritter).
Vielleicht zählten die S. im frühen 16. Jahrhundert zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127.
Stör, Ster (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 127.
Stotzingen (Freiherren, Reichsritter).
Vom 16. bis 19. Jahrhundert zählten die Freiherren von S. mit Geislingen,
Dotternhausen und Rosswangen zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben, mit
Steißlingen und Wiechs seit 1790/1791 zum (Kanton) Hegau (bzw. Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee) (1791 Stotzingen zu Wiechs). Mit dem 1471 erworbenen,
1790 an Fürst von Thurn und Taxis gelangten Heudorf waren sie im Kanton Donau
immatrikuliert. Geislingen fiel 1806 an Württemberg und wurde 1810 an Baden
abgetreten, über das es 1951/1952 an Baden-Württemberg kamen. S. a.
Niederstotzingen.
L.: Wolff 509; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59; Ruch 71 Anm.
1, 82; Hellstern 215; Mangold, O., Geschichte von Niederstotzingen, 1926;
Stockinger, G., Geschichte der Stadt Niederstotzingen, 1966.
Streit von Immendingen, Streitt von Immendingen
(Reichsritter). Von 1654 bis 1686 war der
österreichische Rat Jacob Rudolph (Rudolf) S. zu Vollmaringen und Göttelfingen
(Göttingen) Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben. 1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen
und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten S. zum Ritterkreis
Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits 1858.
L.: Hellstern 215.
Streitberg (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
Außerdem waren sie im 17. Jahrhundert im Kanton Baunach und im Kanton
Steigerwald immatrikuliert. Die vor 1124 errichtete Burg S. bei Ebermannstadt
war 1285 in Händen der Schlüsselberg, 1347/1360 bei Bamberg und Würzburg, doch
hatten die Ritter von S. 1350 bereits wieder einen Anteil erlangt. 1460 kam ein
Teil als Lehen an Kloster Saalfeld, ein weiterer an die Markgrafen von Ansbach
und Bayreuth (endgültig 1538). Später fiel S. an Bayern.
L.: Stieber; Wolff 109; Rahrbach 259; Pfeiffer 196, 209; Bechtolsheim 14;
Riedenauer 127.
Stuben (Reichsritter).
Von 1640 bis 1737 (zuletzt mit dem württembergischen Geheimen Rat Johann Joseph
Anton von S., Herrn zu Zimmern unter der Burg und Hausen am Tann) waren die S.
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Stuben zu Dauberg (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die S., die bereits 1488 Mitglied der
Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und am Bodensee waren, zum
(Kanton) Hegau (bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch 18 Anm. 2, Anhang 3, 5.
Sturmfeder (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die S. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
Wegen Großaspach mit Oppenweiler und Schozach waren die S. von Oppenweiler von
1542 bis 1805 im Kanton Kocher immatrikuliert. Um 1790 waren die Freiherren S.
(von und zu Oppenweiler) mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim
Mitglied des Kantons Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62; Zimmermann 79;
Winkelmann-Holzapfel 164; Kollmer 372; Schulz 272.
Sturmfeder von und zu Oppenweiler (Freiherren, Reichsritter). S. Sturmfeder
L.: Zimmermann 79; Winkelmann-Holzapfel 164.
Sugenheim (Herrschaft, reichsritterschaftliche
Herrschaft). Im Hochmittelalter erwarben die Seckendorff von den Castell,
Hohenlohe und anderen um S. bei Scheinfeld ein weitgehend geschlossenes Gut,
das vermutlich ursprünglich aus Reichsvogteigut der Staufer kam. Mit ihm
zählten sie zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. 1796 fiel S.
gewaltsam an Preußen, danach an Bayern.
L.: Wolff 512.
Sultzel, Sützel, Sintzell, Süntzell, Suzel von
Mergentheim (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert
gehörten die S. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. a. Süntzel.
L.: Pfeiffer 210; Stetten 33; Riedenauer 127.
Sulzfeld (Herren, reichsritterschaftlicher
Ort). 1077 wird S. (Sultzfeld) bei Karlsruhe erstmals erwähnt. Nach ihm nannten
sich Herren von S., die Lehnsleute Speyers waren. Im 14. Jahrhundert kam S. von
ihnen an die Göler von Ravensburg, die Lehnsleute der Grafen von Oettingen
waren. Der reichsritterschaftliche Ort zählte
zum Kanton Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. 1805 gelangte er an Baden und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Pfefferle, T., Sulzfeld mit Ravensburg, 1969.
Sundheim, Sundtheim, Suntheim (Reichsritter). Von 1562 bis 1601 war Hans Conrad von
S. zu Wendelsheim und Nellingsheim Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Suntheim (Reichsritter)
s. Sundheim. Von 1562 bis 1601 war Hans Conrad von S. zu Wendelsheim und
Nellingsheim Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Süntzel, Süntzell (Reichsritter) s. Sultzel
Sürg von Sürgenstein, Syrg von Syrgenstein
(Freiherren, Reichsritter). Die Freiherren S.,
die bereits 1488 der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil im Hegau und
am Bodensee, angehörten, waren im 18. Jahrhundert mit Altenberg Mitglied des
Kantons Kocher des Ritterkreises Schwaben, in dem sie im 17. Jahrhundert aus
dem Erbe der Westerstetten Ballhausen und Dunstelkingen (bis 1786) erhalten
hatten. Wegen des 1265 erwähnten Sürgenstein (Syrgenstein) an der Oberen Argen
bei Isny im Allgäu waren sie auch im Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee)
immatrikuliert. Außerdem zählten sie zum Kanton Neckar, beide Kantone ebenfalls
im Ritterkreis Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61, 62; Ruch Anhang 4;
Kollmer 372; Hellstern 213; Schulz 272; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit
Sankt Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34; Zenetti, L., Die Sürgen, (1965).
Swerts von Landas zu Weinheim (Reichsritter). Um 1750 zählten die S. zum Kanton
Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127.
Syrg von Syrgenstein (Freiherren, Reichsritter), s. Sürg von Sürgenstein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 61, 62; Ruch Anhang 4;
Kollmer 372; Hellstern 213; Schulz 272; Mau, H., Die Rittergesellschaften mit
Sankt Jörgenschild in Schwaben, 1941, 34.
Talheim (Reichsritter).
Von 1542 bis zu ihrem Erlöschen zählten die seit Anfang des 16. Jahrhunderts in
T. ansässigen T. zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. a. Leiher von
T.
L.: Schulz 272.
Talheim (reichsritterschaftliche Herrschaft). T. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam vor der Mediatisierung an den Deutschen Orden und über Württemberg 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Tann (reichsritterschaftliche
Herrschaft). T. an der Ulster erscheint erstmals 1197 in der Überlieferung
Fuldas als civitas. Seit 1647 gehörte T. über die von und zu T. zum buchischen
Quartier des Kantons Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. 1803 kam T. an
Bayern und 1866 mit Gersfeld an Preußen und damit 1945 an Hessen.
L.: Wolff 514; Abel, A., Heimatbuch des Kreises Gersfeld, 1924.
Tann, Thann (Reichsritter).
Vom 16. bis ins 18. Jahrhundert waren die nach T. an der Ulster benannten von
und zu der T. mit T., Altschwambach (Altschwammbach) und Aura, Dietgeshof,
Dippach, Esbachsgraben (Esbachgraben), Friedrichshof, Günthers, Habel,
Herdathurm (Herdaturm), Hundsbach, Kleinfischbach, Knottenhof, Lahrbach,
Meerswinden, Neuschwambach (Neuschwammbach), Neustädges, Oberrückersbach,
Schlitzenhausen, Schwarzenborn, Sinswinden, Theobaldshof, Unterrückersbach,
Wendershausen, Huflar, Teilen von Nordheim/Rhön und Oberwaldbehrungen Mitglied
im Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Im 16. Jahrhundert waren sie
auch im Kanton Steigerwald (?) und im Kanton Odenwald immatrikuliert.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538, 539; Stieber; Wolff 514; Roth von
Schreckenstein 2, 594; Seyler 387; Winkelmann-Holzapfel 165; Pfeiffer 198;
Riedenauer 127; Stetten 33; Rahrbach 261; Neumaier 66; Eckhardt, K., Fuldaer
Vasallengeschlechter im Mittelalter, 1968.
Tanner von Reichersdorf (Reichsritter). Im frühen 18. Jahrhundert zählten die
T. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127.
Tannhausen (Freiherren, Reichsritter).
Seit 1542 (aber mit Ausnahme der Unterbrechung von 1570 bis 1657) zählten die
Freiherren von T. mit einem Drittel T. und Rühlingstetten (seit dem 13. Jh.)
zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben. S. Thannhausen.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 62; Schulz 272.
Tänzl von Tratzberg, Tenzel, Tandlin
(Freiherren, Reichsritter). Die aus dem
Innsbrucker Bürgertum stammenden Tänzl waren spätestens seit 1441 Gewerken im
Silberbergbau von Schwaz. Um 1500 erwarben sie die schon am Ende des 13.
Jahrhunderts urkundlich erwähnte, 1490/1491 abgebrannte Burg Tratzberg bei
Schwaz, gaben die Burg nach eindrucksvollem Wiederaufbau 1554 aber an die
Augsburger Patrizier Ilsung. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren T. mit
halb Bissingen zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Vorübergehend gehörten
sie auch dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Hölzle, Beiwort 59; Riedenauer 127; Enzenberg, S. Graf, Tratzberg, 2000.
Taschendorf (reichsritterschaftlicher
Ort). T. (Markt Taschendorf) bei Scheinfeld zählte zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises
Franken. Es kam später zu Bayern.
L.: Wolff 512.
Tastungen (Freiherren, Reichsritter).
Im frühen 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von T. zum Kanton Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 389; Riedenauer 127.
Tegernau, Degernau (Reichsritter).
Von 1609 (Johann Friedrich von T., württembergischer Rat und Obervogt zu
Balingen) bis 1702 waren die T. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hellstern 215.
Tessin (Reichsritter).
Von 1711 (Erwerb des Ritterguts Hochdorf durch den württembergischen
Kammerpräsidenten Philipp Heinrich von T.) bis 1804 (Tod Ferdinands von T. zu Hochdorf
und Kilchberg) war die Familie T. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben und übte die Herrschaft
über die Orte Hochdorf (Lehen Württembergs) und Kilchberg (sieben Achtel
Eigengut, ein Achtel Lehen Württembergs) aus. Über Württemberg kamen die Güter
1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 65; Hellstern 215, 218.
Tettau (Reichsritter).
Im 16. und 18. Jahrhundert zählten die T. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 127.
Tetzel (Reichsritter).
Vielleicht zählten die T. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 127.
Teucher, Deucher (Reichsritter).
Vielleicht zählten die T. zum Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127.
Teufel von Pirkensee, Teufel von Birkensee (Reichsritter). Vielleicht zählten die T. zum Kanton
Gebirg des Ritterkreises Franken und zur vogtländischen Ritterschaft
(Vogtland).
L.: Riedenauer 127.
Teufel von Pirkensee, Teufel von Birkensee (Reichsritter). Vielleicht zählten die T. zum Kanton
Gebirg des Ritterkreises Franken und zur vogtländischen Ritterschaft
(Vogtland).
L.: Riedenauer 127.
Thannhausen, Tannhausen (reichsunmittelbare
Herrschaft). T. (1109 Taginhusen) an der Mindel bei Krumbach war ursprünglich
staufisches Reichsgut. Die nach ihm benannten Herren waren Reichsministeriale.
1560 ging es mit dem Blutbann an die Augsburger Patrizierfamilie Baumgartner
über. Nach mehrfachem Herrenwechsel erwarben 1665 die Grafen von Sinzendorf das
zur Reichsgrafschaft erhobene Reichslehen. Nach Lösung Thannhausens aus der Reichsritterschaft gehörten die Sinzendorf über die
Grafschaft dem schwäbischen Reichsgrafenkollegium und dem schwäbischen
Reichskreis an. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erwarben die 1693/1705 in den
Grafenstand erhobenen Grafen von Stadion die Grafschaft und gewannen 1708
Reichsstandschaft und Kreisstandschaft. 1806 wurde die etwa 0,1 Quadratmeile
große Grafschaft in Bayern mediatisiert, blieb aber bis 1906 Sitz der
Standesherrschaft Stadion.
L.: Wolff 208; Zeumer 553 II b 61, 16; Wallner 690 SchwäbRK 95; Bronnenmaier,
H., Thannhauser Heimatbuch, 1960.
Theler, Thelein, Tewrlein, Deuerlein (Reichsritter). Die T. zählten im 16. Jahrhundert zum
Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127.
Themar (Reichsritter).
Von etwa 1562 bis 1663, zuletzt mit Georg Adam von T. zu Schadenweiler und
Baisingen, waren die T. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Thinheim (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die T. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken. S.
Dienheim?
L.: Riedenauer 127.
Thon (Reichsritter).
Um 1790 zählte die Familie T. mit Hinterweimarschmieden zum Kanton Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken.
L.: Winkelmann-Holzapfel 165.
Thumb von Neuburg (Freiherren, Reichsritter). Von 1548 bis 1805 (zuletzt Friedrich T.
zu Unterboihingen und Hammetweil) zählten die Freiherren T. mit Unterboihingen
und Hammetweil sowie von 1514 bis 1648 mit Mühlhausen an der Enz zum Kanton
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben, von 1560 bis
1781 mit Stetten und Schanbach (Anfang 16. Jh.-1645) und Aichelberg (1507-1663)
zum Kanton Kocher.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 65; Hellstern 215, 219;
Schulz 272.
Thumbshirn (Reichsritter).
Um 1700 zählten die T. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 389; Riedenauer 127.
Thüna, Thun (Reichsritter).
Seit 1789 zählten die T. mit Messbach zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. 1808 fiel Messbach an Württemberg und damit 1951 an Baden-Württemberg.
Im 16. Jahrhundert waren die T. auch im Kanton Gebirg, im 17. Jahrhundert auch
im Kanton Steigerwald und im 18. Jahrhundert auch im Kanton Baunach des
Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Stieber; Hölzle, Beiwort 57; Winkelmann-Holzapfel 165; Bechtolsheim 18;
Riedenauer 127; Stetten 37, 185.
Thünfeld, Thüngfeld (Reichsritter)
s. Thüngfeld
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 127.
Thüngen, Tüngen (Reichsritter,
Freiherren, Grafen). T. kam schon früh als Reichsgut (788 Tungide) an Fulda.
Seit 1100 bzw. 1159 sind Ritter von T. nachweisbar. Seit 1333 erscheinen erneut
Ritter von T. und zwar als Ministeriale Hennebergs. Zum Schutz vor dem Hochstift
Würzburg trugen sie ihre Güter um T. Böhmen, an anderen Orten Brandenburg zu
Lehen auf. Die in mehrere Linie aufgespaltete Familie nahm in der fränkischen Reichsritterschaft eine bedeutsame Stellung ein. Vom
Ende des 15. bis ins 18. Jahrhundert zählte sie mit Burgsinn, Dittlofsroda, der
Hälfte von Gräfendorf, Hessdorf mit Höllrich, drei Vierteln T. mit einem
Viertel Hesslar, der Hälfte von Völkersleier, Weißenbach mit Detter, Eckarts,
Heiligkreuz, Rossbach, Rupboden, Trübenbrunn und Zeitlofs zum Kanton Rhön-Werra
des Ritterkreises Franken. Außerdem war sie im 16. Jahrhundert im Kanton
Steigerwald und im frühen 19. Jahrhundert im Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken immatrikuliert. Mehrere Angehörige wurden zu Reichsfreiherren und
Reichsgrafen erhoben. Von 1697 bis 1709 zählte Hans Karl von T., der 1708 die
Reichsgrafenwürde gewann, wegen des 1696 erworbenen Freudental zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538; Großer Historischer Weltatlas III 39
(1803) C2; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 389ff.;
Winkelmann-Holzapfel 165f.; Pfeiffer 198, 211; Bechtolsheim 15; Riedenauer 127;
Schulz 272; Rahrbach 265; Thüngen, R. Frhr. v., Das reichsritterliche
Geschlecht der Freiherren von Thüngen, Lutzische Linie, 1926; Thüngen, H. Frhr.
v., Das Haus Thüngen 788-1988, 1988; Morsel, J., La noblesse contre le prince,
2000.
Thüngfeld, Thünfeld (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die T. zum Kanton Steigerwald im Ritterkreis
Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Riedenauer 127.
Thurn (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die T. zum Kanton Odenwald des fränkischen
Ritterkreises bzw. Ritterkreis Franken. S. Gottesmann zum T., Dürn zu Riedsberg
L.: Riedenauer 127.
Thurn und Taxis (Fürsten), Tour et Tassis. Die
ursprünglich aus der Lombardei stammende, de la Torre benannte, dann nach der
Vertreibung aus Mailand durch die Visconti am Berg Tasso (Taxis) bei Bergamo
angesiedelte Adelsfamilie Taxis (1251 Omodeo de Tassis aus Cornello bei
Bergamo), die 1489/1490 mit der Errichtung einer Botenlinie von Innsbruck nach
Brüssel beauftragt worden war, aus der Franz von Taxis 1500 maitre der Posten
Erzherzogs Philipps des Schönen von Österreich (1478-1506, 1481 Regent
Burgunds, 1505 Regent Aragons) geworden war, Johann Baptista von Taxis 1518 von
König Karl (V.) das Postmonopol in Spanien erlangt hatte und Leonhard von Taxis
1595 den Titel eines Reichsgeneralpostmeisters bekommen hatte und die 1615 mit
dem erblichen Reichspostgeneralat betraut worden war, erhielt von König Philipp
IV. von Spanien 1635 das Recht der Führung des Titels und Wappens der Grafen de
la Tour et Valsassina und 1649 in Spanien sowie 1650 im Reich die Genehmigung
zur Führung des Doppelnamens T. 1512 wurde sie geadelt, 1515 erlangte sie
erblichen Adel. 1597 wurde die von ihr als Lehen innegehabte Post zum Regal
erklärt. 1608 wurde sie in den Reichsfreiherrenstand, 1624 in den
Reichsgrafenstand und 1695 in den Reichsfürstenstand erhoben (Virilstimme
1754). 1701 verlor sie Gut und Amt in den spanischen Niederlanden und siedelte
1702 nach Frankfurt über, nach Erhalt des Prinzipalkommissariats beim Reichstag
nach Regensburg (1748). Neben reichsritterschaftlichen
Gebieten (1647 wegen des erheirateten und später an die Reichlin von Meldegg
[Meldegg] vererbten Horn im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben, 1648 ein
Viertel Wäschenbeuren) kaufte sie 1723 die reichsständische Herrschaft
Eglingen. Im kurrheinischen Reichskreis hatte sie seit 1724 Sitz und Stimme auf
Grund eines Darlehens von 80000 Reichstalern. 1785/1786 wurde sie Inhaber der
1787 gefürsteten Reichsgrafschaft Friedberg-Scheer. 1797 kam sie auf die
Fürstenbank des schwäbischen Reichskreises. 1802 verlor sie alle
linksrheinischen Posten, erhielt dafür aber am 25. 2. 1803 durch § 13 des
Reichsdeputationshauptschlusses die Reichsstadt Buchau, die Reichsabteien
Buchau, Obermarchtal (Marchtal), Neresheim, das zu Salem gehörige Amt Ostrach
mit der Herrschaft Schemmerberg und den Weilern Tiefenhülen (Tiefental),
Frankenhofen und Stetten und die Dominikanerinnenklöster in Ennetach und Sießen
mit insgesamt 530 Quadratkilometern und etwa 17000 Einwohnern als
Reichsfürstentum Buchau mit Virilstimme im Reichsfürstenrat. 1806 wurde sie
zugunsten Bayerns, Württembergs und Hohenzollern-Sigmaringens mediatisiert,
erhielt jedoch 1815 durch die Deutsche Bundesakte eine reichsunmittelbare
Stellung. Am 1. 7. 1867 musste sie die gesamte Postorganisation gegen 3
Millionen Taler an Preußen abtreten. 1899 erhielt sie den bayerischen Titel eines
Herzogs zu Wörth und Donaustauf. Sitz der fürstlichen Hauptlinie blieb
Regensburg. 2000 erfolgte eine Verlegung von Sankt Emmeram in Regensburg nach
Prüfening.
L.: Wolff 92; Zeumer 553 II b 58; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer
Weltatlas II 39 (1803) C3; Klein 161; Schulz 273; Lohner, B., Geschichte und
Rechtsverhältnisse des Fürstenhauses Thurn und Taxis, 1895; Ohmann, F., Die
Anfänge des Postwesens unter den Taxis, 1909; Hölzle, E., Der deutsche
Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Herberhold, F., Das fürstliche Haus
Thurn und Taxis in Oberschwaben, (in) Zs. f. württemb. LG. 13 (1954); Thurn und
Taxis-Studien, hg. v. Piendl, M., 1961ff.; Gollwitzer, H., Die Standesherren,
2. A. 1964; Piendl, M., Thurn und Taxis 1517-1867, Archiv für dt. Postgeschichte
1 (1967); Dallmeier, M., Quellen zur Geschichte des europäischen Postwesens,
1977; Piendl, M., Das fürstliche Haus Thurn und Taxis, 1980; Behringer, W.,
Thurn und Taxis, 1990; Szabo, T., Taxis, LexMA 8 1996, 515f.; Reiser, R., Die
Thurn und Taxis, 1998; Ruhnau, R., Die fürstlich Thurn und Taxissche
Privatgerichtsbarkeit, 1998; Schröck, R., Gloria von Thurn und Taxis, 2003.
Thurnau (reichsritterschaftliche
Herrschaft). In T. am roten Main saßen als Ministeriale der Herzöge von
Andechs-Meranien die Förtsch, die sich seit 1239 nach T. benannten. 1292 trugen
sie T. dem Hochstift Bamberg zu Lehen auf. 1565 starben sie aus. Das Hochstift
Bamberg belehnte als Erben die Giech und Künsberg (Künßberg) gemeinsam. 1731
verkauften die Künsberg (Künßberg) ihren Anteil am Schloss. 1796 kam T., das
zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken zählte, an Preußen, 1810 an Bayern.
S. Förtsch von T.
L.: Wolff 513; Pezold, U. v., Die Herrschaft Thurnau im 18. Jahrhundert, 1968.
Tottenheim (Reichsritter).
Vielleicht zählten die T. zum Ritterkreis Franken. S. Vogt von Rieneck, Voit
von Rieneck, Kottenheim.
L.: Riedenauer 127.
Traun (Reichsritter,
Grafen). 1792 gehörten die Grafen von (Abensberg und) T. (Abensperg-Traun)
wegen der Herrschaft Eglofs zu den schwäbischen Grafen der weltlichen Bank des
Reichsfürstenrats des Reichstags. Wegen der 1764 vom Stift Kempten gekauften
Herrschaft Siggen zählten sie zum Bezirk Allgäu-Bodensee des Kantons
Hegau-Allgäu-Bodensee des Ritterkreises Schwaben.
L.: Zeumer 553 II b 61, 14; Ruch, Anhang 82; Thürheim, A. v., Feldmarschall
Otto Ferdinand Graf von Abensperg-Traun, 1877.
Trauschwitz (Reichsritter).
Von 1603 bis 1619 zählte Joachim von T. wegen einiger von den Speth erworbener
Güter zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 273.
Trautenberg (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die T. zum Kanton Gebirg und daneben vielleicht im
17. Jahrhundert zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken sowie zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 127.
Traxdorff (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die T. zum Ritterkreis Unterelsass. S. Drachsdorff
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Trebra (Reichsritter).
Um 1550 zählten die T. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 127; Stetten 33.
Treuchtlingen, Treuchlingen (Reichsritter).
Die T. zählten im frühen 16. Jahrhundert zum Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 127.
Trier (Erzstift, Kurfürstentum, Residenz des
Erzbischofs). 16-13 v. Chr. gründete Augustus an wichtigen Straßen im Gebiet
der keltisch-germanischen Treverer an der mittleren Mosel die Stadt Augusta
Treverorum. Sie blühte rasch auf und wurde Hauptort der Provinz Belgica. 275 n.
Chr. wurde sie durch die Franken zerstört, wurde aber danach vor allem von
Kaiser Konstantin zur mit 60000-70000 Einwohnern größten römischen Stadt
nördlich der Alpen wiederaufgebaut (Sitz der Praefectura Galliarum) und in der
zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts Sitz eines Bistums (314 Bischof Agricius).
475 wurde sie von den Franken erobert, die den römischen Palast zur Pfalz
umwandelten. 843 kam sie zum Reich Kaiser Lothars, 870/879 zum ostfränkischen
Reich. 897 wurde T. vom König mit dem Bannforst im Hunsrück ausgestattet. 902
erlangte der im 6. Jahrhundert und kurz vor 800 zum Erzbischof (Suffragane
Metz, Toul, Verdun) erhobene Bischof die Herrschaft über die 882/892 von
Normannen verwüstete Stadt, 936 das Recht der Königskrönung. 973 gewann er einen
Bannforst in der Eifel. 1018 erhielt er den Königshof Koblenz und Güter im
Westerwald, 1139 die Reichsabtei Sankt Maximin vor T. 1197 verzichtete der
Pfalzgraf zugunsten des Erzbischofs auf die Hochstiftsvogtei. Im 13.
Jahrhundert wurde der Erzbischof in die Gruppe der Kurfürsten aufgenommen. Am
Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts gelang es, eine Landverbindung
zwischen den Gütern an der mittleren Mosel um Trier und dem mittleren Rhein um
Koblenz herzustellen und die Reichspfandschaften Boppard und Oberwesel zu
gewinnen. 1427 wurden Teile der Reichsgrafschaft Daun, 1452 Manderscheid, 1545
die Grafschaft Virneburg und 1576 Prüm (Personalunion) erlangt. 1473 gründete
der Erzbischof eine bis 1798 bestehende Universität in T. 1669 wurde ein Landrecht
erlassen. Zuletzt umfasste das zum kurrheinischen Reichskreis zählende
Hochstift 151 Quadratmeilen mit 280000 Einwohnern. 1794/1801 fielen die
linksrheinischen Güter an Frankreich, 1803 wurden die rechtsrheinischen Güter
säkularisiert und an Nassau-Weilburg gegeben. 1806 kam hiervon einiges an das
Großherzogtum Berg. Das Erzbistum wurde 1801 Mecheln, 1815 Köln unterstellt.
Die meisten Trierer Güter kamen 1815 unmittelbar oder 1866 über Nassau an
Preußen, das Koblenz zum Verwaltungsmittelpunkt erhob, und damit 1946 an
Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 82ff.; Zeumer 552 I 2; Wallner 700 KurrheinRK 2; Großer Historischer
Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C3, III 38
(1789) B2; Die Territorien des Reichs 5, 50; Hontheim, J. v., Historia Trevirensis
diplomatica, Bd. 1ff. 1750; Marx, J., Geschichte des Erzbistums Trier, Bd. 1ff.
1858ff.; Goerz, A., Regesten der Erzbischöfe zu Trier 814-1503, Bd. 1f.
1859ff., Neudruck 1969; Knetsch, G., Die landständische Verfassung und reichsritterschaftliche Bewegung im Kurstaat Trier,
1909; Just, L., Das Erzbistum Trier und die Luxemburger Kirchenpolitik von
Philipp II. bis Joseph II., 1931; Michel, F., Handbuch des Bistums Trier,
bearb. v. Bistums-Archiv 1952; Zur Geschichte der geistlichen Gerichtsbarkeit
und Verwaltung der Trierer Erzbischöfe im Mittelalter, 1953; Ewig, E., Trier im
Merowingerreich, 1954; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A.
1987; Geschichte des Trierer Landes, hg. v. Laufner, R., Bd. 1 (bis 925), 1964;
Pauly, F., Aus der Geschichte des Bistums Trier, Teil 1: Von der spätrömischen
Zeit bis zum 12. Jahrhundert, 1968; Weber, H., Frankreich, Kurtrier, der Rhein
und das Reich 1623-1635, 1969; Laufner, R., Die Ausbildung des
Territorialstaates der Kurfürsten von Trier, (in) Vortr. und Forsch. 14 1970;
Sperling, W., Der Trierer Raum in der voramtlichen topographischen
Kartographie, Mitteilungsblatt des dt. Vereins für Vermessungswesen.
Landesverein Rheinland-Pfalz 21 (1971); Holbach, R., Stiftsgeistlichkeit im
Spannungsfeld von Kirche und Welt, 1982; Janck, D., Das Erzbistum Trier während
des großen abendländischen Schismas (1378-1417), 1983; Janssen, F. R., Kurtrier
in seinen Ämtern, vornehmlich im 16. Jahrhundert, 1985; Aufklärung und
Tradition, Kurfürstentum und Stadt Trier im 18. Jh., hg. v. Franz, G., 1988;
Bodsch, J., Burg und Herrschaft. Zur Territorial- und Burgenpolitik der
Erzbischöfe von Trier im Hochmittelalter bis zum Tod Dieters von Nassau (†
1307), 1989; Kerber, D., Herrschaftsmittelpunkte im Erzstift Trier, 1995; Schieffer,
C., Trier, LexMA 8 1996, 997ff.; Repertorium der Policeyordnungen der frühen
Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 1 1997; Pundt, M., Metz und Trier,
1998; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini,
W., 2003, 1, 421, 1, 2, 588; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1,
474; Brommer, P., Kurtrier am Ende des alten Reichs, 2008.
Trimberg (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten T. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 127.
Trochtelfingen (reichsritterschaftliche
Herrschaft). T. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an
Nördlingen. Über Württemberg fiel T. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Der Ostalbkreis, 1978
Trohe (Reichsritter).
Nach T. bei Gießen nannten sich Reichsritter.
Sie zählten im 18. Jahrhundert zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Trott zu Heusenberg (Reichsritter).
Im späteren 16. Jahrhundert zählten die T. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 127.
Truchsess (Reichsritter).
Um 1550 gehörten die T. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Im 16.
und 17. Jahrhundert waren sie auch im Kanton Baunach immatrikuliert (Truchsess
zu Brennhausen, Eishausen [Eißhausen], Holnstein, Langheim, Rieneck, Werneck).
S. Truchsess von Wetzhausen.
L.: Pfeiffer 196, 213; Stetten 33; Riedenauer 127; Ulrichs 209.
Truchsess von Baldersheim (Reichsritter). Im 16. und frühen 17. Jahrhundert zählten die T. zum
Kanton Odenwald sowie im frühen 16. Jahrhundert auch zum Kanton Altmühl im
Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127; Rahrbach 270; Neumaier 73, 141
Truchsess von Henneberg (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die T. zum Kanton Steigerwald und zeitweise
zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Bechtolsheim 13, 18, 193; Riedenauer 127; Rahrbach 271.
Truchsess von Höfingen (Reichsritter) s. Höfingen
Truchsess von Pommersfelden (Reichsritter). Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die
T. mit Frenshof, Hirschbrunn, Mühlhausen, Pommersfelden, Oberköst, Weiher,
Steppach, Reichmannsdorf und Röttenbach zum Kanton Steigerwald sowie etwas
früher auch zum Kanton Altmühl im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Bechtolsheim 13, 19, 64;
Riedenauer 127; Rahrbach 272; Neumaier 47, 51, 118.
Truchsess von Rheinfelden (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die T. zum Ritterkreis
Unterelsass.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Truchsess von Wetzhausen (Reichsritter).
Die T. errichteten um die Bettenburg nördlich Hassfurts, die sie 1343 erlangt
hatten, ein Rittergut mit ausschließlicher Landeshoheit in Manau und Birkach
und konkurrierender Landeshoheit in weiteren Orten. Lehnsherr war das Hochstift
Bamberg. 1249 war die Bettenburg anlässlich des dem Aussterben der Grafen von
Andechs-Meranien folgenden Erbfolgekriegs als Pfand an die Grafen von Henneberg
und nach deren Aussterben (1583) an Sachsen gelangt. Vom 16. bis 18.
Jahrhundert waren die T. (T. von Sternberg, Unsleben) im Kanton Baunach und im
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken immatrikuliert, im frühen 16.
Jahrhundert außerdem im Kanton Altmühl. S. Truchsess.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 391; Riedenauer 127;
Rahrbach 275; Neumaier 102; Butz, P., Der Ritter von der Bettenburg (Christian
Truchsess), 1906.
Trümbach, Trübenbach, Trubenbach (Reichsritter). Die T. waren mit Wehrda, Schloss
Hohenwehrda (Hohenwerda), Rhina, Schletzenrod und Wetzlos im 17. und 18.
Jahrhundert Mitglied des Kantons Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 392; Winkelmann-Holzapfel 166; Pfeiffer 198; Riedenauer
127.
Truppach (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die T. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 127.
Trütschler (Reichsritter).
Vielleicht zählten die T. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis Franken und zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 127.
Tübingen (Reichsritter).
Von 1640 bis etwa 1654 war Johann Georg von T. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Tucher (Reichsritter).
Die T. zählten seit dem späten 16. Jahrhundert zum Kanton Gebirg im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 127.
Türckh (Reichsritter).
Von 1646 bis 1723 (zuletzt Carl Friedrich von T. zu Debingen [Täbingen] und
Ramstein) waren die T. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 215.
Türckheim s. Türkheim (Freiherren, Reichsritter)
Türkheim (Freiherren, Reichsritter),
Türckheim. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von T. mit dem 1783
erworbenen Altdorf, dem 1773 gewonnenen und 1795 an das Hochstift Straßburg
gelangten Bosenstein und der Rohrburger Mühle zum Ort (Bezirk) Ortenau des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 66.
Türrigel zum Riegelstein (Reichsritter) s. Dürriegel von Riegelstein
Überbrück (von Rodenstein), Überbrick von
Rodenstein, Überbruk von Rothenstein (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren Ü. mit Tairnbach, das 1808 an Baden
fiel, zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Hölzle, Beiwort 57; Winkelmann-Holzapfel 166; Riedenauer 127;
Stetten 37, 186.
Uhl (Reichsritter).
Seit 1789 zählte der Kantonskonsulent U. mit Domeneck zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Hölzle, Beiwort 57; Winkelmann-Holzapfel 166; Riedenauer 127; Stetten 38.
Uissigheim (Reichsritter)
(Usigheim, Ussigheim, Uldrickheim) s. Ussigheim
L.: Stieber; Seyler 392; Riedenauer 127.
Uldrickheim? (Reichsritter)
s. Ussigheim
L.: Seyler 392.
Ulm (Freiherren, Reichsritter).
Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von U. mit Grießenberg,
Langenrain, Marbach und Wangen zum Kanton Hegau (Hegau-Allgäu-Bodensee) des
Ritterkreises Schwaben. Mit zwei Dritteln Oberndorf-Poltringen (1722) waren sie
auch im Kanton Neckar und mit der Herrschaft Mittelbiberach (1648) im Kanton
Donau immatrikuliert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59, 61, 65; Ruch 18 Anm. 2;
Ruch Anhang 80; Hellstern 216.
Ulm zu Erbach (Reichsritter). 1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten U. zum Ritterkreis Unterelsass.
Ulm zu Marbach, Griessenberg, Langenrain,
(Ulm zu Marspach, Griessenberg, Langenrein) (Freiherren, Reichsritter) s. Ulm (Freiherren, Reichsritter)
L.: Ruch 18 Anm. 2.
Ulm zu Wangen (Freiherren, Reichsritter) s. Ulm (Freiherren, Reichsritter)
L.: Ruch Anhang 80.
Ulmenstein (Reichsritter).
Von 1738 bis 1785 zählten die U. zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 273.
Ulner, Eulner, Eyllner, Euler (Reichsritter). Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten
die Reichsritter U. mit Gumpen und Teilen von
Winterkasten zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Ulner von
Dieburg.
L.: Stetten 38; Pfeiffer 211; Riedenauer 127.
Ulner von Dieburg, Ulmer (Reichsritter). Um 1550 zählten die U. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert gehörten sie dem
Ritterkreis Rhein an.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595; Riedenauer 127; Stetten 33;
Neumaier 67, 72, 132, 150.
Ungelter (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von U. mit dem 1661 erworbenen
Oberstotzingen zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 59.
Unterböbingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). U. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam teilweise an Ellwangen und dann über Württemberg (1802/1803) 1951/1952 an Baden-Württemberg. S. Böbingen.
Unterdeufstetten (reichsritterschaftliche Herrschaft). U. zählte zum Kanton Kocher und kam an nichtritterschaftlichen Adel, danach an Württemberg und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
Unterelsass (unterelsässische Ritterschaft bzw.
Unterelsässische Ritterschaft). Von 1651 bis 1678/1681 war auch Unterelsass
(die unterelsässische Ritterschaft bzw. Unterelsässische Ritterschaft) der Reichsritterschaft angeschlossen, ehe sie 1680 unter
die Herrschaft Frankreichs geriet. 1773 zählten zum Kanton U. (der Reichsritterschaft) 40 Familien (Andlau, Berkheim
[Berckheim], Bernhold von Eschau [1775/1816], Berstett [1893/1970], Bettendorf
[Bettendorff], Birkenwald [Birckenwald] [1783], Bock von Bläsheim und Gerstheim
[1791/1792], Bodeck von Ellgau [1907], Böcklin von Böcklinsau, Dettlingen,
Eckbrecht von Dürckheim, Flachslanden [Ende 18. Jh.], Gail, Gailing [Gayling
von Altheim] [1940/1987], Glaubitz, Gohr zu Nahrstett [1936], Grempp von Freudenstein
[Gremp von Freudenstein] [20. Jh.], Haffner von Wasselnheim [Wasslenheim]
[1800], Albertini [1808], Joham von Mundolsheim [1820], Kageneck, Landsberg
[Landsperg] [1837/1842], Müllenheim, Neuenstein, Oberkirch [1882/um 1930],
Rathsamhausen [1819/1890], Röder von Diersburg, Schauenburg, Schenk zu [von]
Schmidtburg, Schönau [Schönau-Zell] [1847], Streit von Immendingen [1858], Ulm
zu Erbach, Volz von Altenau [Voltz von Altenau] [1757/1807], Wangen [zu
Geroldseck am Wasichen], Weitersheim [1839], Wetzel von Marsilien [1797/1810],
Wurmser von Vendenheim [1844/1851], Zorn von Bulach, Zorn von Plobsheim [nach
1860], Zuckmantel von Brumath [1781/1789]).
L.: Wolff 296; Kageneck, A. Graf v., Über die Anerkennung des Freiherrenstandes
elsässisch-deutscher Familien durch König Ludwig XV. im Jahre 1773, Deutsches
Adelsarchiv 1963/1964 (1965), 15ff.
Unterriexingen (reichsritterschaftlicher
Ort). U. an der Enz war Sitz der von 1190 bis 1560 nachweisbaren Herren von
Riexingen. Es zählte zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. 1806 kam es
an Württemberg, 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 509.
Unterwaldstetten (reichsritterschaftliche
Herrschaft), s.Waldstetten.
L.: Hölzle, Beiwort 80.
Urbach, Aurbach (Reichsritter).
Von 1581 bis 1593 zählten die U. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben,
1542 bis 1607 wegen Hohenstein (bis 1564) und Bönnigheim (bis 1607) auch zum
Kanton Kocher.
L.: Hellstern 215; Schulz 273; Regesten zur Geschichte der Herren von Urbach,
bearb. v. Uhland, R., 1958; (Böhringer, W.,) Aus der Vergangenheit von Urbach,
hg. v. Familienarchiv Hornschuch, (1959).
Ursenbeck von Pottschach (Reichsritter).
Von 1614 bis 1629 zählte Jörg Christoph von U. wegen Leinzell zum Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Schulz 273.
Usigheim (Reichsritter) s. Ussigheim
Ussigheim, Uissigheim, Usigheim (Reichsritter). Im 16., 17. und 18. Jahrhundert zählten
die U. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Stieber; Seyler 392; Riedenauer 127.
Uttenheim (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die U. zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Utterod (Reichsritter).
Im frühen 18. Jahrhundert zählten die U. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 127.
Utzmemmingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). U. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Oettingen, danach an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Utzwingen (reichsritterschaftliche Herrschaft). U. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Oettingen, danach an Bayern.
Varell (Reichsritter).
Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis
Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 128.
Varnbüler von Hemmingen, Varnbühler von und zu
Hemmingen (Freiherren, Reichsritter). Von 1649
(Erwerb des Rittergutes Hemmingen durch Johann Conrad Varnbüler [Varnbühler])
bis 1805 gehörten die V. zum Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 65; Hellstern 216.
Varrenbach (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. S. Fechenbach.
L.: Riedenauer 128.
Vasolt (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 128.
Vaßmann (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 128.
Vellberg (Herren, Reichsritter).
V. bei Schwäbisch Hall wird 1102 erstmals erwähnt. Nach ihm benannten sich die
Herren von V., die im frühen 16. Jahrhundert dem Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken angehörten. Nach deren Aussterben 1592 kam V. an die
Reichsstadt Schwäbisch Hall, 1803 an Württemberg und damit 1951/1952 an
Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Wolff 214; Riedenauer 128; Stetten
33; Neumaier 66, 72, 90, 141; Vellberg in Geschichte und Gegenwart, hg. v.
Decker-Hauff, H., 1984; Bd. 2, hg. v. Mack, C. u. a., 1994.
Venningen (Freiherren, Reichsritter).
Die V. waren mit Dühren, Eichtersheim;, Grombach, Neidenstein, Rohrbach und
Weiler Mitglied des Kantons Kraichgau des Ritterkreises Schwaben. Seit 1518
hatten sie sieben Zwölftel von Königsbach bei Pforzheim als Lehen Brandenburgs,
die sie 1650 an Daniel Rollin de Saint-André (Saint André) verkauften. Von 1614
bis 1629 waren sie wegen eines Schlosses zu Talheim auch im Kanton Kocher
immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert gehörten sie zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 63; Winkelmann-Holzapfel
166; Schulz 273; Lurz, M., Die Freiherren von Vennungen, 1997.
Vestenberg (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die V. (bei Ansbach) zum Kanton Odenwald, Kanton
Altmühl und Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken. Im 17. Jahrhundert
waren sie mit Burghaslach und Breitenlohe im Kanton Steigerwald immatrikuliert.
V. kam 1288 von den Ansbacher Vögten von Dornberg erbweise an die Herren von
Heideck (Heydeck), 1435 an die Eyb, die es 1724 an die Markgrafen von Ansbach
verkauften. S. Preußen, Bayern.
L.: Stieber; Bechtolsheim 13, 18, 194; Riedenauer 128; Stetten 33; Rahrbach
279.
Vilbel (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die V. zum Ritterkreis Rhein. Das 774 in Lorscher
Quellen erwähnte V. selbst gehörte zuerst den Herren von Münzenberg. 1255 fiel
es zur Hälfte an Falkenstein, 1419 an Eppstein, 1581 an Mainz, 1803 an
Hessen-Darmstadt, zur anderen Hälfte an Hanau, Hessen-Kassel (1736),
Großherzogtum Frankfurt (1810) und Hessen-Darmstadt (1816). Über
Hessen-Darmstadt kam V. 1945 an Hessen. Die Rechte an der Burg waren nach den
Herren von Falkenstein sehr zersplittert.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Wolff 270, 275; Usener, Beiträge zur
Geschichte der Ritter und Bergschlösser in der Umgegend von Frankfurt, 1952;
Giegerich, W., Bad Vilbel. Landschaft, Geschichte, Kultur, 1986.
Vinsterlohe (Reichsritter) s. Finsterlohe
Vitzehagen (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 128.
Vogelius (Reichsritter).
Um 1750 zählten die V. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128.
Vogt, Voytt (Reichsritter).
S. Voit, Woyda.
L.: Pfeiffer 211.
Vogt von Coburg (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 122.
Vogt von Hunolstein, Vogt von Hunoltstein
genannt von Steinkallenfels (Freiherren, Reichsritter).
Der V. ist 1239 erstmals belegt, doch gingen die bis zum Ende des 13.
Jahrhunderts gewonnenen Güter um die Burg Hunolstein durch Fehden mit den
Grafen von Salm, Sponheim und der Reichsstadt Speyer wieder verloren. Im 18.
Jahrhundert zählten die Freiherren V. mit Abtweiler, drei Achteln von Boos,
Teilen von Staudernheim, Merxheim und Teilen von Weiler sowie Dörrmoschel mit
Teschenmoschel zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Mit Nack
und Nieder-Wiesen (Niederwiesen) waren sie im Kanton Oberrheinstrom
immatrikuliert. Außerdem gehörten sie im späteren 17. Jahrhundert zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken sowie 1802 zum Ort (Bezirk) Ortenau des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 595;
Winkelmann-Holzapfel 166; Uhrmacher, M., dilecti fideles nostri? (in )
Landesgeschichte als multidisziplinäre Wissenschaft, hg. v. Henn, V. u. a.,
2001; Grimbach, J., Zur Territorialpolitik der Vögte von Hunolstein im
Spätmittelalter (in) Landesgeschichte als multidisziplinäre Wissenschaft, 2001.
Vogt von Kallstadt, Vogt zu Kallstadt (Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die
V. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stetten 33.
Vogt von Rieneck (Freiherren, Grafen, Reichsritter). Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die
V. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Vom 16. bis 18. Jahrhundert
waren sie mit Urspringen Mitglied des Kantons Rhön-Werra. Im 17. und 18.
Jahrhundert waren sie mit Trunstadt, Traustadt und Fatschenbrunn im Kanton
Steigerwald immatrikuliert. Außerdem erscheinen sie im 18. Jahrhundert im
Kanton Gebirg und gegen Ende dieses Jahrhunderts im Kanton Baunach. S. Vogt von
Rieneck zu Urspringen, Gmund, Voit von Rieneck.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 392; Pfeiffer 211;
Riedenauer 128; Stetten 33; Bechtolsheim 16, 196; Rahrbach 281; Ulrichs 209;
Neumaier 83, 148, 166.
Vogt von Rieneck zu Urspringen, Voit von
Rieneck zu Erspringen (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert
zählten die V. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. S. Vogt von
Rieneck, Voit von Rieneck zu Urspringen.
L.: Pfeiffer 211.
Vogt von und zu Hunoltstein (Reichsritter)s. Vogt von Hunolstein
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Winkelmann-Holzapfel 166; Riedenauer 124;
Landesgeschichte als multidisziplinäre Wissenschaft, hg. v. Henn, V. u. a.,
2001.
Vogt von und zu Salzburg, Voit von Salzburg
(Freiherren, Reichsritter). Bis ins ausgehende
18. Jahrhundert zählten die Freiherren V. mit Nenzenheim und Ippesheim samt
Reusch zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Außerdem waren sie seit
dem frühen 16. Jahrhundert im Kanton Rhön-Werra und am Ende des 18.
Jahrhunderts im Kanton Baunach sowie vielleicht im Kanton Steigerwald immatrikuliert.
Ippesheim fiel 1808 an Bayern.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 392f.; Winkelmann-Holzapfel
166; Pfeiffer 211; Riedenauer 128; Stetten 38, 183; Rahrbach 284; Neumaier 31,
83.
Vogt von Wallstadt (Reichsritter),
(Vogt zu Wallstadt). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die V. zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Fork, Horkheim.
L.: Riedenauer 128; Ulrichs 209.
Vohenstein (Reichsritter).
Die 1737 ausgestorbenen V. zählten im frühen 17. Jahrhundert zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken und weiter wegen Gütern in Talheim,
Utzmemmingen und Adelmannsfelden zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Riedenauer 128; Schulz 273.
Vöhlin von Frickenhausen (Freiherren, Reichsritter). Bis zu ihrem Aussterben 1786 zählten
die Freiherren V. mit der 1521 erworbenen Herrschaft Neuburg zum Kanton Donau
des Ritterkreises Schwaben sowie mit Harteneck von 1652 bis 1666 zum Kanton
Kocher.
L.: Hölzle, Beiwort 59; Schulz 273.
Vöhlin von Illertissen (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Donau
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592.
Vöhlin von Neuburg (Freiherr, Reichsritter). Um 1663 war Freiherr Johann Albrecht V.
Mitglied im Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Voit von Rieneck (Freiherren, Grafen, Reichsritter, Vogt von Rieneck). Im 16. und 17.
Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Vom 16.
bis 18. Jahrhundert waren sie mit Urspringen Mitglied des Kantons Rhön-Werra.
Im 17. und 18. Jahrhundert waren sie mit Trunstadt, Traustadt und Fatschenbrunn
im Kanton Steigerwald immatrikuliert. Außerdem erschienen sie im 18.
Jahrhundert im Kanton Gebirg und gegen Ende dieses Jahrhunderts im Kanton
Baunach. S. Voit von Rieneck zu Urspringen, Gmund.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein; Seyler 392; Pfeiffer 211; Riedenauer 128;
Stetten 33; Bechtolsheim 16, 196; Rahrbach 281, Ulrichs 209; Neumaier 83, 148,
166.
Voit von Rieneck zu Urspringen, Voit von
Rieneck zu Erspringen (Reichsritter). Im 16.
Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. S.
Vogt von Rieneck, Voit von Rieneck.
L.: Pfeiffer 211.
Voit von Salzburg (Freiherren, Reichsritter, Vogt von und zu Salzburg). Bis ins
ausgehende 18. Jahrhundert zählten die Freiherren V. mit Nenzenheim und
Ippesheim samt Reusch zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Außerdem
waren sie seit dem frühen 16. Jahrhundert im Kanton Rhön-Werra und am Ende des
18. Jahrhunderts im Kanton Baunach sowie vielleicht im Kanton Steigerwald
immatrikuliert. Ippesheim fiel 1808 an Bayern.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 392f.; Winkelmann-Holzapfel
166; Pfeiffer 211; Riedenauer 128; Stetten 38, 183; Rahrbach 284; Neumaier 31,
83.
Vol von Wildenau (Reichsritter).
Die V. zählten bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil am
Neckar. Von 1548 bis etwa 1623 waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Völderndorff, Völderndorf (Reichsritter).
Die V. zählten im 18. Jahrhundert vielleicht zum Kanton Altmühl des
Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 128.
Völkershausen (Reichsritter).
Bis zum frühen 18. Jahrhundert zählten die V. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 393f.; Pfeiffer 198; Riedenauer 128.
Volland von Vollandseck (Reichsritter). Von 1581 bis 1593 war Hans Jörg V. Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Volmar, Vollmar (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren von V. mit dem 1656 erworbenen und 1791 an das Hochstift Augsburg
gelangten Rieden zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Im 17.
Jahrhundert gehörten V. auch dem Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Hölzle, Beiwort 59; Riedenauer 128.
Volz von Altenau, Voltz von Altenau (Reichsritter, Freiherren). 1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Reichsritterschaft immatrikulierten V. zum Ritterkreis Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits 1757 und weiblicherseits 1807.
Volz von Weitingen (Reichsritter).
S. Weitingen.
L.: Hellstern 217.
Vorarlberg (Landvogtei, Bundesland). Das Gebiet
zwischen Bodensee und Arlberg wurde 15 v. Chr. von den Römern unterworfen und
der Provinz Raetia eingegliedert. Seit 500 wurde es von Alemannen beherrscht
und kam 536 zum fränkischen Reich (um 610 Christianisierung), 843 zu dessen
ostfränkischem Teil. Seit 917 war Bregenz Sitz der mit Grafenrechten begabten
Udalrichinger. 1160 ging das Erbe der ausgestorbenen Udalrichinger an die
Grafen von Pfullendorf und Pfalzgrafen von Tübingen über, deren einer Zweig
sich nach der um 1200 erbauten Burg Montfort Grafen von Montfort nannte.
1258/1260 spaltete er sich in die Linien Montfort und Werdenberg. Sie lösten
sich mit Bludenz (Werdenberg), Bregenz und Feldkirch (Montfort) vom Herzogtum
Schwaben. 1363 gewannen die Habsburger die reichsritterschaftliche
Herrschaft Neuburg. 1375/1379/1390 erwarb Herzog Leopold III. von Österreich
die Herrschaft Feldkirch, 1394/1418/1420 die Grafschaft Bludenz mit dem Tal
Montafon, 1473/1474 Erzherzog Sigmund von Tirol von dem Truchsess von Waldburg
die 1463 zur Reichsgrafschaft erhobene Herrschaft Sonnenberg mit Nüziders,
1451/1523 Erzherzog Sigmund von Tirol bzw. Ferdinand I. je eine Hälfte der
Grafschaft Bregenz. Damit war seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert die
Landesbildung weitgehend abgeschlossen. Kaiser Maximilian I. unterstellte diese
Erwerbungen (bis 1752 und nach 1782 [, dazwischen Freiburg im Breisgau]) der
Verwaltung der Regierung in Innsbruck. 1765 erwarb Österreich die Grafschaft
Hohenems der 1560 zu Reichsgrafen aufgestiegenen Ritter von Ems (Hohenems) und
erlangte auch das politische Protektorat über deren 1719 an Liechtenstein
veräußerte reichsunmittelbare Herrschaft Vaduz und Schellenberg. (Erzherzogin) Maria
Theresia fasste sämtliche Herrschaften mit 78000 Einwohnern unter der neuen
Landvogtei V., zu der 1780 noch Tettnang kam, zusammen. 1782 wurde sie von
Vorderösterreich gelöst und Tirol angegliedert. 1804 kam noch die Herrschaft
Blumenegg, welche die Grafen von Montfort an die Grafen von Sulz und diese an
das Kloster Weingarten gegeben hatten, hinzu. Von 1805/1806 bis 1816 fiel V. an
Bayern, kam dann aber bis auf die Westallgäuer Teile (jedoch mit Vils) an
Österreich zurück. 1861 erhielt V. einen eigenen Landtag. Nach 1918 verblieb V.
bei Österreich, obwohl sich am 11. 5. 1919 80 Prozent der Bevölkerung für einen
Anschluss an die Schweiz aussprachen. Immerhin wurde V. aber von Tirol gelöst
und als Bundesland verselbständigt. Dieses erhielt am 17. 9. 1923 eine
Verfassung. Von 1938 bis 1945 war V. ein Teil des Reichsgaues Tirol.
L.: Wolff 38; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) C4; Lechner, K.,
Vorarlberg, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Quellen zur Geschichte
Vorarlbergs und Liechtensteins, hg. v. Helbok, A., Bd. 1 1920ff.; Helbok, A.,
Geschichte Vorarlbergs, 1925; Schwarz, A., Heimatkunde von Vorarlberg, 1948;
Stolz, O., Verfassungsgeschichte des Landes Vorarlberg, Montfort 78 (1950);
Bilgeri, B., Geschichte Vorarlbergs, Bd. 1-4,1 2. A. 1971ff.; Burmeister, K.,
Grundlinien der Rechtsgeschichte Vorarlbergs, Montfort 39 (1987); Bilgeri, B.,
Geschichte Vorarlbergs, Bd. 2, Bayern, Habsburg, Schweiz - Selbstbehauptung,
1987; Niederstätter, A., Beiträge zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte
Vorarlbergs (14.-16. Jh.), Montfort 39 (1987); Held, H., Vorarlberg und
Liechtenstein, 1988; Burmeister, K., Geschichte Vorarlbergs, 4. A. 1998;
Burmeister, K., Vorarlberg, LexMA 8 1996, 1846; Die Integration in den modernen
Staat, hg. v. Hoffmann, C. u. a., 2007; Nachbaur, U., Vorarlberger
Territorialfragen 1945 bis 1948, 2007; Niederstätter, A., Herrschaftliche
Raumorganisation im nachmaligen Vorarlberg während des Mittelalters (in)
Montfort 61 (2009), 231.
Vorburger zu Bödigheim (Reichsritter).
Die V. zählten im späten 17. Jahrhundert zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. S. Vorburg.
L.: Riedenauer 128.
Wächter (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die W. mit dem 1789/1790 von den Grafen von Attems
erworbenen Hirrlingen zum Kanton Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben. Um 1800 waren sie auch im Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Hölzle, Beiwort 65; Kollmer 375; Riedenauer 128.
Waischenfeld, Weischenfeld (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 128.
Wald (Reichsritter).
Um 1600 zählten die W. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken. S.
Wallert?
L.: Riedenauer 128.
Waldeck (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Der aus den Dörfern Korweiler, Dorweiler und Mannebach bei Simmern
bestehende sog. Burgfriede W. (der Freiherren Boos von Waldeck) im Hunsrück
zählte zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Wolff 515; Hoppstädter, K., Burg und Schloss Waldeck im Hunsrück, 1957;
Böhn, G., Inventar des Archivs der niederrheinischen Reichsritterschaft,
1971, 110.
Waldecker zu Kaimt, Waldecker zu Keimpt
(Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert
zählten die Freiherren W. mit Altenbamberg und Hohlenfels (Hollenfels) zum
Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 543.
Waldecker zu Keimpt s. Waldecker zu Kaimt (Freiherren, Reichsritter). L.: Genealogischer Kalender 1753, 543.
Walden (reichsritterschaftlicher
Ort) s. Welden
L.: Wolff 509.
Waldenburg genannt Schenkern, Schenkherr von
Waldenburg, Schenkherr von Walderburg (Freiherren, Reichsritter).
Im späten 17. Jahrhundert waren die W. im Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken immatrikuliert. Um 1790 zählten die W. mit Liebenstein und bis 1793
auch mit Osterspai samt Liebeneck zum Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises
Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 167; Riedenauer 126.
Waldenfels (Reichsritter),
Wallenfels. Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert zählten die W. (bei Kronach) mit
Ausnahme des späteren 18. Jahrhunderts zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 209; Riedenauer 128;
Rahrbach 285.
Waldenrod (Reichsritter) s. Wallenrod
Waldenstein (Reichsritter) s. Wallenstein
Walderdorff, Walderdorf, Waldendorf, Walderndorf,
Wallendorf, Wallerdorf (Reichsritter). Bis ins
frühe 18. Jahrhundert zählten die 1211 erstmals erwähnten, 1660 mit dem
Reichsfreiherrenstand und 1767 mit dem Reichsgrafenstand begabten W. zum Kanton
Odenwald im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 128; Neumaier 66, 149, 151f.; Gensicke, H., Die von Walderdorff,
Nassauische Annalen 106 (1995), 241; Die von Walderdorff, hg. v. Jürgensmeier,
F., 1998.
Waldershub (Reichsritter) s. Berlin von W.
Waldkirch (Grafen, Reichsritter).
Um 1806 zählten die 1790 zu Grafen erhobenen W. mit Kleineicholzheim
(Kleineichholzheim), Binau (Neckarbienau) und Schlossburg Sindolsheim zum
Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Binau (Neckarbienau) und
Kleineicholzheim fielen 1808 an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hölzle, Beiwort 57; Winkelmann-Holzapfel 167; Stetten 38, 186; Riedenauer
128.
Waldmannshofen (reichsritterschaftlicher
Ort). W. (807 Uualtmannisoua) bei Creglingen zählte zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. In W. saßen zunächst die Schenken von Limpurg, dann die
Hohenlohe. Die Lehnsherrlichkeit hatte Hohenlohe-Brauneck, seit dem 15.
Jahrhundert Brandenburg bzw. Ansbach. Sie belehnten zunächst die Truchsessen
von Baldersheim und die Herren von Rosenberg, nach deren Aussterben 1603/1632
die Grafen von Hatzfeld mit W. Später kam es zu Württemberg und damit 1951/1952
zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 512.
Waldner von Freundstein (Freiherren, Grafen, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Grafen
W. mit dem halben Schmieheim, Schweighausen, Berrweiler, Bertschweiler und
Sierenz zum Ort (Bezirk, Kanton) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. S. a. Freundstein.
L.: Hölzle, Beiwort 66.
Wallbrunn (Freiherren, Reichsritter).
Von etwa 1550 bis um 1800 zählten die Freiherren von W. zum Kanton
Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Um 1550 waren sie Mitglied im Kanton Odenwald
des Ritterkreises Franken. S. Wallbrunn zu Gauersheim, Wallbrunn zu
Nieder-Saulheim (Niedersaulheim), Wallbrunn zu Partenheim.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 58; Zimmermann 80;
Hellstern 216; Stetten 33, 38; Kollmer 382; Neumaier 66f., 70, 73, 151.
Wallbrunn zu Gauersheim (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren von W. mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim, Gauersheim
und Teilen von Hochspeyer samt Teilen von Frankenstein zum Kanton Oberrheinstrom
des Ritterkreises Rhein und zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1705
erlangte der aus der rheinischen Ritterschaft stammende Johann Christoph von
W., markgräflich-badischer Geheimer Rat und Kammermeister, durch Heirat das
Rittergut Schwieberdingen. Danach gehörten die W. bis zum Verkauf des Gutes
(1771/1773) zum Kanton Neckar (Neckar-Schwarzwald-Ortenau) des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 58; Hellstern 216; Kollmer 382; Winkelmann-Holzapfel 167.
Wallbrunn zu Nieder-Saulheim (Niedersaulheim)
(Freiherren, Reichsritter). Um 1790 zählten die
Freiherren von W. mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim, einem Achtel
der Ganerbschaft Mommenheim und zwei Siebteln der Ganerbschaft Niedersaulheim
(Nieder-Saulheim) zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 167.
Wallbrunn zu Partenheim (Freiherren, Reichsritter). Um 1790 zählten die Freiherren von W.
mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim, einem Drittel von Partenheim
und zwei Fünfteln der Ganerbschaft Schornsheim zum Kanton Oberrheinstrom des
Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 168.
Walldürn (Reichsritter).
Seit 1172 nannten sich Edelherren nach Dürn. Über eine Erbtochter der Grafen
von Lauffen erlangten sie deren Güter, verloren aber danach rasch an Bedeutung
und erloschen 1324 im Mannesstamm. Nur im Lehnsverhältnis zu ihnen standen die
Ritter von Dürn/Walldürn, die im frühen 16. Jahrhundert zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken zählten. S. a. Dürn, Dürn zu Riedberg.
L.: Pfeiffer 210; Stetten 33; Riedenauer 128.
Wallenfels, Waldenfels (Reichsritter).
S. Waldenfels.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 209; Riedenauer 128;
Rahrbach 285.
Wallenrod, Waldenrod (Reichsritter).
Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts zählten die W. zum Kanton Gebirg im
Ritterkreis Franken und zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594.
Wallenstein, Waldstein (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die W. zeitweise zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 394; Riedenauer 128.
Wallert, Wallhardt (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. S. Wald?
L.: Pfeiffer 211; Stetten 33; Riedenauer 128; Neumaier 64, 79, 159.
Wallhardt (Reichsritter) s. Wallert
Wallstadt (Reichsritter) s. Horckheim, Vogt von W.
Wallstein (Reichsritter).
Von 1548 bis 1581 zählten die W. zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Wambolt von Umstadt (Freiherren, Reichsritter), Wambolt von und zu Umstadt. Vom frühen
16. Jahrhundert bis um 1800 zählten die Freiherren W., die ursprünglich aus dem
Niddagau stammten, mit der 1721 erworbenen Herrschaft Birkenau, Hasselhof
(Hasselhöfe,) Kallstadt und Rohrbach zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. Mit zwei Dritteln Partenheim und Weitersweiler waren sie auch Mitglied
des Kantons Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Birkenau und Kallstadt
fielen 1808 an Hessen-Darmstadt und damit 1945 an Hessen.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 57; Zimmermann 80;
Winkelmann-Holzapfel 168; Stetten 33, 38, 187; Riedenauer 128; Neumaier 67, 70,
73, 132, 151.
Wampach, Wanbach, Wannbach (Reichsritter). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die
W. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken. S. Wannbach.
L.: Pfeiffer 208; Riedenauer 128.
Wangen (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit
ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten Freiherren von W. (1773
Wangen zu Geroldseck am Wasichen) mit dem 1717 erworbenen Achenheim und halb
Oberschäffolsheim zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 67.
Wangenheim (Reichsritter).
Um 1700 zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 128.
Wannbach (Reichsritter,
Wampach, Wanbach). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Gebirg
des Ritterkreises Franken. S. Wampach.
L.: Pfeiffer 208; Riedenauer 128.
Warnsdorf (Reichsritter).
Um 1790 zählten die W. mit Buchenau, Bodes, Branders, Erdmannrode (Erdmannsrode),
Fischbach, Giesenhain, Schwarzenborn und Soislieden zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Winkelmann-Holzapfel 168.
Warrenbach (Reichsritter).
Um 1550 zählten die W. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S.
Wehrenbach?, Fechenbach.
L.: Stetten 33.
Warsberg (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. mit W. und Wartenstein
(Wartelstein) zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises Rhein.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 546.
Warstatt (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die W. mit dem 1750 erworbenen Schirrhofen zum
Ritterkreis Unterelsass.
L.: Hölzle, Beiwort 67.
Wasdorf (Reichsritter).
Vielleicht zählten die W. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken und zur
vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Riedenauer 128.
Wasen (Reichsritter).
Im 16. und frühen 17. Jahrhundert zählten die vom W. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 211; Stetten 33; Riedenauer 128; Neumaier 73.
Wechinger, Wechaimer, Wechanner (Reichsritter). Bis zum frühen 17. Jahrhundert zählten
die W. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Wechmar?
L.: Riedenauer 128.
Wechmar (Freiherren, Reichsritter).
Vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. mit der
Hälfte von Rossdorf zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Früh waren
sie auch im Kanton Odenwald (Wechinger?), im Kanton Gebirg, im Kanton Baunach
(?) und im 17. Jahrhundert im Kanton Steigerwald immatrikuliert. Von 1799 bis
1805 waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des
Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 538; Stieber; Seyler 394f.;
Winkelmann-Holzapfel 168; Pfeiffer 198; Hellstern 216; Bechtolsheim 14, 17;
Riedenauer 128; Stetten 33; Rahrbach 288.
Wehr (Reichsritter) s. Wehrn
Wehrenbach (Reichsritter,
Wehrn). Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Odenwald des
Ritterkreises Franken. S. Fechenbach.
L.: Stetten 33; Riedenauer 128.
Wehrn (Reichsritter),
Wehr. Die W. zählten im 16. Jahrhundert zu den Kantonen Rhön-Werra, Baunach und
vielleicht Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Fechenbach, Wehrenbach.
L.: Riedenauer 128.
Weibenum, Weiblinger? (Reichsritter).
Im späten 17. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 395; Riedenauer 128.
Weiden, Weidenberg? (Reichsritter).
Im späten 17. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Bechtolsheim 15; Riedenauer 128.
Weier, Weyer, Weirich (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Gebirg
des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128.
Weiler (Reichsritter).
Vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert zählten die von und zu W. mit der
Herrschaft Weiler, Eichelberg mit Friedrichshof (Friedrichsdorf) und einem
Drittel der Herrschaft Maienfels zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
Von 1483 an hatten sie auch das Gut Lichtenberg (Lichtenburg), mit dem sie seit
1542 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert waren. Um 1628
war Ludwig von W. (Weyler) zu Liechtenburg (Liechtenberg) Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Ihre Güter
fielen 1808 an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 537; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592,
594; Hölzle, Beiwort 57; Riedenauer 128; Hellstern 217; Stetten 33, 38, 184f.;
Schulz 273; Neumaier 72, 149f., 151.
Weingarten (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Pfeiffer 211; Riedenauer 128.
Weingarten (Reichsstift, Reichsabtei). In der
ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts (nach? 934, um 1000?) gründeten die Welfen
ein Frauenkloster neben dem 1053 erstmals erwähnten Dorf Altdorf. Nach dem
Brand von 1053 wurde die Benediktinerinnenabtei von den Welfen als Hauskloster
auf den Martinsberg verlegt und W. genannt. 1056 wurden die Nonnen durch Mönche
aus dem oberbayerischen Altomünster ersetzt. Spätestens 1191 kamen Dorf und
Kloster an die Staufer. 1268 wurde das von Welfen, Staufern und anderen reich
begabte Kloster reichsunmittelbar (1274 bezeugt). Das Dorf Altdorf wurde unter
König Rudolf von Habsburg Sitz der Verwaltung der Landvogtei Oberschwaben, die
den Schirm über das Kloster ausübte. In Verträgen von 1531 und 1533 mit
Österreich, das 1486 pfandweise die Landvogtei erlangt hatte, konnte W. seine
Reichsunmittelbarkeit behaupten, verblieb aber mit dem größten Teil seines
Gebiets unter der Landeshoheit der Landvogtei. 1802 wurde W., das Sitz und
Stimme im schwäbischen Reichsprälatenkollegium und beim schwäbischen
Reichskreis hatte und dem die freie Reichsritterherrschaft
Blumenegg, die Herrschaften Brochenzell und Liebenau, die Gerichte Ausnang
(Auswang) und Waldhausen (Unterwaldhausen), die Ämter Hagnau, Hasenweiler,
Esenhausen, Frohnhofen, Blönried, Blitzenreute, Aichach, Bergatreute, Schlier,
Bodnegg, Karsee, die Zehntämter jenseits und diesseits der Schussen und das
Priorat Hofen am Bodensee mit 1227 Gütern und Höfen in verschiedenen Ämtern,
insgesamt 6 Quadratmeilen bzw. 320 Quadratkilometer Gebiet mit 14000 bzw. 11000
Einwohnern und 120000 Gulden Einkünften, gehörte, von Nassau-Oranien-Dillenburg
säkularisiert und fiel 1806/1808 mit einem Teil seines früheren Gebiets an
Württemberg. 1865 wurde der Name W. auf den Ort Altdorf übertragen. Über
Württemberg gelangte W. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 181; Zeumer 552 II a 36, 2; Wallner 686 SchwäbRK 20; Die Territorien
des Reichs 5, 232; Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg 1802-1810,
1902; König, E., Die süddeutschen Welfen als Klostergründer, Vorgeschichte und
Anfänge der Abtei Weingarten, 1934; Festschrift zur 900-Jahr-Feier des Klosters
Weingarten 1056-1956, hg. v. Spahr, G., 1956; Reinhardt, R., Restauration,
Visitation, Inspiration. Die Reformbestrebungen der Benediktinerabtei
Weingarten von 1567 bis 1627, 1960; Scherer, P., Reichsstift und Gotteshaus
Weingarten im 18. Jahrhundert, 1969; Spahr, G., Die Basilika Weingarten, 1974;
Weingarten, 1975, Germania Benedictina V: Baden-Württemberg; Riechert, U.,
Oberschwäbische Reichsklöster im Beziehungsgeflecht mit Königtum, Adel und
Städten (12.-15. Jahrhundert). Dargestellt am Beispiel von Weingarten, Weißenau
und Baindt, 1986; Weingarten, 1992; Zotz, T., Weingarten, LexMA 8 1996, 2132f.
Weischenfeld (Reichsritter) s. Waischenfeld
Weiß von Feuerbach (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die W. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Weißenbach (Reichsritter).
Im frühen 18. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 128.
Weitersheim (Reichsritter, Freiherren). 1802 war Franz Karl von W. Mitglied des Ortes Ortenau des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben der Reichsritterschaft. 1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten W. zum Ritterkreis Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits 1839.
Weitingen (Reichsritter). Die W. gehörten bereits 1488 zur Gesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil Neckar. Ab 1562 waren sie Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
Weitolshausen genannt Schrautenbach, Weitoltshausen
genannt Schrautenbach Weitelshausen (Reichsritter)
s. Schrautenbach. Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die W. bzw. Schrautenbach
zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 127; Stetten 33; Neumaier 79, 84, 89, 146, 167.
Weittershausen (Reichsritter).
Von 1560 bis 1651 waren die W. wegen Altburg und Weltenschwann (Weltenschwan)
(16. Jh.-1619), Bromberg (1500-1651), Freudental (1580-7) und Talheim (bis
1580) im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 273.
Welden (reichsritterschaftliche
Herrschaft, Freiherren, Reichsritter), Walden.
Das wohl im 9. Jahrhundert durch Rodung entstandene, 1156 genannte Dorf W. (Waeldiu)
bei Augsburg war Lehen der Markgrafen von Burgau an die Herren von W., die 1402
die Blutgerichtsbarkeit erlangten. 1597 verkauften sie die reichsritterschaftliche Herrschaft an die Grafen
Fugger. 1764 kam W. ganz an Österreich (Schwäbisch-Österreich), 1805/1806 an
Bayern. 1582 erwarben die W. das 778 erstmals erwähnte, über Staufer, die
Truchsessen von Waldburg und die Herren von Waldsee 1331 an Habsburg gelangte
Laupheim von den Ellerbach, die es 1362 (Pfand) bzw. 1407 (Lehen) von Habsburg
erhalten hatten. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. außer mit
Laupheim, mit den 1765 erworbenen und 1796 an den Freiherren Reuttner von Weyl
gelangten Teilen von Achstetten zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben.
Außerdem waren sie wegen des 1585 von den Hürnheim erheirateten und 1764 an
Oettingen verkauften Hochaltingen und wegen Eislingen (Großeislingen)
(1765-1776) von 1588 bis 1805 im Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben
immatrikuliert. Vielleicht zählten die W. auch zum Kanton Odenwald im
Ritterkreis Franken. 1806 fiel W. an Bayern. Laupheim kam an Württemberg und
damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 529, 533; Wolff 509; Roth von Schreckenstein
2, 592; Hölzle, Beiwort 5, 59; Riedenauer 128; Schulz 273; Auch, J., Laupheim
1570-1870, 3./4. A. 1921; Schenk, G., Laupheim, 1976; Diemer, K., Laupheim,
1979.
Wellendingen (reichsritterschaftlicher
Ort). Von 1264 bis 1299 sind Herren von W. bei Rottweil bezeugt. Unter der Oberherrschaft
der Grafschaft Hohenberg hatten 1384 die Pfuser, dann die Ifflinger, 1543 die
Gräter, die Stotzingen, 1548 die Humpiß von Waltrams den zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben zählenden Ort. 1806 kam er an Baden und damit 1951/1952
an Baden-Württemberg. S. Humpiß von Waltrams zu W.
L.: Chronik von Wellendingen bei Rottweil, 1926.
Wellenstein (Reichsritter).
Von 1718 bis etwa 1737 war Anton von W. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 216.
Wellwarth (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Stetten 22.
Welsberg, Welschberg zu Langenstein (Grafen, Reichsritter). 1752 zählten die Grafen W. mit der
Herrschaft Langenstein zum (Kanton) Hegau (bzw. Kanton Hegau-Allgäu-Bodensee)
des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 61 (Welsperg); Ruch Anhang 80; Götz, F./Beck, A., Schloss
und Herrschaft Langenstein im Hegau, 1972.
Welser (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128.
Wemding, Wemdingen (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 128.
Wendler von Pregenrot, Wendler von Pregenroth (Reichsritter). Von 1548 bis etwa 1623 waren die W.
Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hellstern 216f.
Wenk, Wenger (Reichsritter).
Im 17. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 128.
Wenkheim, Wenckheim (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die wohl 1217 erstmals erwähnten W. (aus
Großwenkheim bei Münnerstadt) zu den Kantonen Steigerwald und Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 214; Bechtolsheim 2;
Rahrbach 290.
Werdenau (Reichsritter).
Im 17. Jahrhundert zählten die W. (Wernau) zum Kanton Odenwald und vielleicht
zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis Franken. S. Wernau.
L.: Riedenauer 128; Neumaier 149, 152.
Werdenstein (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die nach der Burg W. bei Sonthofen benannten, seit
1239 nachweisbaren Freiherren von W. zum (Kanton) Hegau bzw. (Kanton
Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Ruch Anhang 82.
Werdenstein (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Die Burg W. bei Sonthofen war Allod der 1239 erscheinenden Herren von
W., die später Erbkämmerer des Stifts Kempten waren. Sie nahmen in der früheren
Neuzeit ihre Güter von Habsburg zu Lehen. 1659 erwarben sie die Herrschaft
Dellmensingen bei Ulm. 1785 verkaufte der letzte Baron von W. die Herrschaft W.
an die Grafen von Königsegg-Rothenfels. Von ihnen kam sie an Bayern.
L.: Hölzle, Beiwort 47; Ullrich, A./Rottenkolber, J., Geschichte der Reichsritter von Werdenstein, Allgäuer Heimatbücher 3
(1927).
Wernau, Werdenau (Reichsritter).
Von 1548 bis 1696 waren die W. (bei Erbach an der Donau) Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Sie hatten
seit 1400 etwa ein Drittel von Pfauhausen (bei Esslingen am Neckar) erworben.
1696 kam bei ihrem Aussterben Pfauhausen an die Rotenhan in Neuhausen, 1769
durch Verkauf an das Hochstift Speyer. Im Kanton Kocher war 1542 Wolf Heinrich
von W. zu Bodelshofen Mitglied, 1578 Veit von W. zu Unterboihingen. 1599 erbte
die Familie halb Donzdorf, 1639 erhielt sie das Würzburger Lehen Eislingen
(Großeislingen) und 1666 erwarb sie Steinbach. 1684 erlosch die im Kanton
Kocher immatrikulierte Linie. Im 17. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton
Odenwald und vielleicht zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128; Hellstern 217; Schulz 273f; Reichardt, L., Ortsnamenbuch
des Alb-Donau-Kreises, 1986, 328
Werneck (Freiherren, Reichsritter).
Seit 1805 zählten die Freiherren von W. mit dem halben, 1762 in weiblicher
Erbfolge von den Wöllwarth erlangten Neubronn zum Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 62; Schulz 274.
Wernheim (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 214; Riedenauer 128.
Wertingen (reichsritterschaftliche
Herrschaft). Das 1208 als Wertung urkundlich greifbare W. an der Zusam gehörte
den Staufern. 1269 gelangte es erbweise an die Wittelsbacher, welche die
Truchsessen zu Hohenreichen belehnten. Sie verkauften W. 1348 an die Augsburger
Patrizier Langenmantel, von denen es 1469 mit eigener Hochgerichtsbarkeit an
die Marschälle von Pappenheim zu Hohenreichen kam. Nach ihrem Erlöschen fielen
W. und Hohenreichen als reichsritterschaftliche
Lehnsherrschaft im Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben an Bayern zurück.
1705 zog sie der Kaiser ans Reich, verlieh sie 1710 den Fürsten Lobkowitz, gab
sie aber 1714 wieder an Bayern.
L.: Wolff 509; Gerblinger, A., Geschichte der Stadt Wertingen, 1910.
Wessenberg (Freiherren, Reichsritter).
1752 zählten die Freiherren von W. mit Aulfingen zum Kanton Hegau
(Hegau-Allgäu-Bodensee) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Ruch Anhang 79.
Wessenberg zu Aulfingen (Freiherren, Reichsritter). S. Wessenberg.
L.: Ruch Anhang 77.
Westernach (Freiherren, Reichsritter).
Im 16. und frühen 17. Jahrhundert waren W. im Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken immatrikuliert. Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. zum
(Kanton) Hegau (bzw. Hegau-Allgäu-Bodensee, Bezirk Allgäu-Bodensee) des
Ritterkreises Schwaben. Mit dem 1619 erworbenen Kronburg waren sie im Kanton
Donau immatrikuliert. Außerdem gehörten sie dem Kanton Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau und wegen Bächingen von 1560 bis 1576 auch dem
Kanton Kocher an.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 59; Ruch Anhang 82;
Hellstern 217; Riedenauer 128; Schulz 274.
Westerstetten (Reichsritter).
Seit 1264 erscheinen Herren von W., die vom 13. bis zum 15. Jahrhundert W.
innehatten, sich im 14. Jahrhundert in mehrere Linien teilten und unter anderem
um Drackenstein, Dunstelkingen, Dillingen und Ellwangen Güter erwarben. Von
etwa 1562 (Ulrich Dietdegen von W. zu Lautlingen und Margrethausen) bis etwa
1624 waren die W. Mitglied des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau
des Ritterkreises Schwaben und von 1542 bis 1637 wegen Ballhausen,
Dunstelkingen und Katzenstein Mitglied des Kantons Kocher. 1637 starb die
Familie aus. Das Dorf W. wurde 1432 vom Kloster Elchingen erworben und fiel
über ein Kondominat mit Ulm (bis 1773) 1803 an Bayern und 1810 an Württemberg
und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Hellstern 217; Schulz 274; Heisler, E., Westerstetten, Chronik eines Dorfes
der Ulmer Alb, 1974.
Wetzel genannt von Karben Wetzel genannt von
Carben (Freiherren, Reichsritter). Um 1790
zählte der Freiherr von W. mit Melbach zum Kanton Mittelrheinstrom des
Ritterkreises Rhein.
L.: Winkelmann-Holzapfel 168.
Wetzel von Marsilien (Reichsritter).
1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und mit ihren Gütern
bei der Ritterschaft immatrikulierten W. zum Ritterkreis Unterelsass. Sie
erloschen männlicherseits 1797 und weiblicherseits 1810.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Wichsenstein (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Odenwald, zum Kanton Gebirg und
zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Pfeiffer 210; Stetten 33; Riedenauer 128; Rahrbach 292; Neumaier
72, 141.
Widmann von Mühringen (Reichsritter).
Von 1548 bis etwa 1614 (zuletzt Hans Christoff W.) waren die W. Mitglied des Kantons
Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 217.
Wiederhold von Weidenhofen (Reichsritter). Von 1718 bis zu seinem Ausschluss 1740 (wegen
unanständiger, schimpflicher und pflichtwidriger Aufführung) war Carl W. zu
Rietheim und Karpfen (Karpffen) Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 217.
Wiener (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken.
L.: Pfeiffer 211; Riedenauer 128.
Wieselbeck (Reichsritter)
s. Wiselbeck.
L.: Riedenauer 128.
Wiesenfeld (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 128.
Wiesenthau (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die W. zu den Kantonen Gebirg (bis etwa 1806),
Baunach und Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 208, 213, 214;
Bechtolsheim 2; Riedenauer 128; Rahrbach 294.
Wildenberg (Freiherren, Reichsritter,
Wildberg, Wiltberg). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. mit Lütz,
Ulmen, Hasborn (Hassborn) und Faitzberg zum Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein. S. Wiltberg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 546.
Wildenburg, Wildenberg (reichsunmittelbare,
Herrschaft). Nach der Burg W. bei Siegen (bzw. im Kreis Altenkirchen) nannten
sich seit 1239 Herren von W., die von den Herren von Arenberg abstammten, die
Vögte der Abtei Werden waren. Ihre innerhalb der Reichsritterschaft
als reichsunmittelbar geltende, zwischen Westfalen, Siegen, Sayn und Berg
gelegene Herrschaft kam bei ihrem Aussterben 1418 über eine Erbtochter an die
Grafen von Hatzfeld. 1792 gehörte die Herrschaft W. mit Schloss W. und einigen
Dörfern zu den nicht eingekreisten Reichsteilen und zu dem Kanton
Mittelrheinstrom des Rheinischen Ritterkreises bzw. des Ritterkreises Rhein.
1806 kam sie an das Großherzogtum Berg (Departement Sieg), 1813/1815 an Preußen
und 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 347, 503; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A.
1987.
Wildenfels (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken.
L.: Riedenauer 128.
Wildenstein (Reichsritter).
Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. Im späten 17. Jahrhundert waren sie im Kanton
Steigerwald, im späten 18. Jahrhundert im Kanton Baunach immatrikuliert. Mit
Birnbaum gehörten sie von etwa 1560 bis etwa 1770 auch dem Kanton Altmühl an.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 209;
Riedenauer 128; Bechtolsheim 14, 18.
Wildenstein (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die W. zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Wildsen, Wild (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Gebirg im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 128.
Wildungen (Reichsritter).
Vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert zählten die W. mit Vorderweimarschmieden
und Teilen von Willmars zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 395; Winkelmann-Holzapfel 168; Riedenauer 128.
Wilhermsdorf, Wilhelmsdorf, Wilmersdorff (Reichsritter). Im 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Pfeiffer 212; Riedenauer 128.
Wilmersdorff (Reichsritter) s. Wilhermsdorf
Wiltberg (Freiherren, Reichsritter,
Wildberg, Wildenberg). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. mit
Lütz, Ulmen, Hasborn (Hassborn) und Faitzberg zum Kanton Niederrheinstrom des
Ritterkreises Rhein.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 546.
Winckler von Mohrenfels, Winkler (Reichsritter). Von 1726 bis 1806 zählten die W. mit
den Rittergütern Hemhofen, Zeckern und Buch (Bach) zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken. Vielleicht waren sie auch in den Kantonen Altmühl und
Odenwald immatrikuliert.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Bechtolsheim 16, 22, 414; Riedenauer 128.
Windeln zu Lauterbach (Reichsritter),
Windeln zu Lautenbach. Im späteren 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128.
Windhausen (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128.
Winzerhausen (reichsritterschaftliche Herrschaft). W. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Wipfeld (Reichsritter).
Vielleicht zählten die W. im frühen 16. Jahrhundert zum Ritterkreis Franken.
L.: Riedenauer 128.
Wirsberg (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert waren die W. im Kanton Gebirg und vielleicht im
Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 196, 198; Bechtolsheim
15, 20; Riedenauer 128; Rahrbach 296.
Wiselbeck, Wieselbeck (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Pfeiffer 209; Riedenauer 128.
Wittstadt genannt Hagenbach Wittstatt genannt
Hagenbach (Reichsritter). Von 1563 bis 1584
waren die zu Helfenberg begüterten W. im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert. Im frühen 16. Jahrhundert gehörten sie den Kantonen
Odenwald und Rhön-Werra des Ritterkreises Franken an.
L.: Stieber, Schulz 274; Riedenauer 124; Neumaier 141.
Witzleben (Reichsritter).
Von 1592 bis 1597 zählte Beppo von W. zu Freudental zum Kanton Neckar des
Ritterkreises Schwaben. Von 1592 bis 1633 wurden die W. wegen drei Vierteln
Freudental auch im Kanton Kocher geführt. Außerdem waren die W. im 16.
Jahrhundert im Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken, im 17. Jahrhundert im
Kanton Baunach und im 18. Jahrhundert im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert.
L.: Stieber; Hellstern 217; Schulz 274; Riedenauer 128.
Wobidezgi (Reichsritter).
1603 und 1604 war Eberhardt von W. wegen des adligen Gutes Gärtringen Mitglied
des Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 217.
Woellwarth (Reichsritter) s. Wöllwarth
Wolf von Guttenberg (Reichsritter).
S. Wolff von Gudenberg.
L.: Riedenauer 128.
Wolf von Karsbach (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra im Ritterkreis
Franken.
L.: Riedenauer 128.
Wolf von Wolfsthal (Reichsritter).
Vom späten 16. bis zum frühen 18. Jahrhundert zählten die 1717 ausgestorbenen
W. zu den Kantonen Altmühl, Steigerwald und Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Pfeiffer 199; Bechtolsheim 13, 194; Riedenauer 128; Rahrbach 297.
Wolff-Metternich zur Gracht (Grafen, Reichsritter) s. Metternich zur Gracht.
L.: Hölzle, Beiwort, 63.
Wolfskehl, Wolfskeel (Reichsritter).
1475 waren die reich begüterten ministerialischen, nach ihrer rechtsrheinischen
Stammburg Wolfskehlen benannten W. wohl auf Grund einer Erbschaft an der
Ganerbschaft Schornsheim beteiligt. S. Wolfskehl von Reichenberg.
L.: Stetten 38, 188.
Wolfskehl von Reichenberg (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die W. mit Allersheim,
Burg Reichenberg mit Zent Albertshausen, Fuchsstadt, Lindflur, Rottenbauer,
Uengershausen (Ungershausen), Uettingen (Üttingen) und Geroldshausen zum Kanton
Odenwald des Ritterkreises Franken. Im 17. und 18. Jahrhundert waren sie
außerdem im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert. Ihre Güter fielen 1808 außer
Allersheim an Würzburg. S. Bayern, Wolfskehl.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 537; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594;
Seyler 396; Hölzle, Beiwort 57; Winkelmann-Holzapfel 168; Pfeiffer 197, 210;
Riedenauer 128; Stetten 11, 33, Rahrbach 299; Neumaier 73, 149f.
Wolfstein zu Sulzbürg (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Altmühl des Ritterkreises
Franken. S. Wolfstein.
L.: Riedenauer 128.
Wolfsthal (Reichsritter)
s. Wolf von Wolfsthal
L.: Stieber; Pfeiffer 199; Bechtolsheim 13, 194; Rahrbach 297.
Wölkern (Reichsritter).
Im späten 18. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Steigerwald des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128.
Wollmarshausen, Wolmarshausen (Reichsritter).
S. Wollmershausen
L.: Riedenauer 128.
Wollmershausen (Reichsritter),
Wollmarshausen, Wolmarshausen. Im 16. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton
Altmühl und zum Kanton Odenwald (bis nach 1700) des Ritterkreises Franken. Von
1682 bis 1708 waren die W. wegen Bartholomä im Kanton Kocher des Ritterkreises
Schwaben immatrikuliert.
L.: Stieber; Pfeiffer 211; Riedenauer 128; Stetten 33; Schulz 274; Rahrbach
302; Neumaier 72, 149f., 152, 156.
Wöllwarth, Woellwarth (Freiherren, Reichsritter). Im 17. und 18. Jahrhundert zählten die
Freiherren von W. mit Essingen, Fachsenfeld, Laubach, Lauterburg und Lautern
zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und mit Polsingen zum Kanton
Altmühl des Ritterkreises Franken sowie mit anderen Gütern zeitweise zum Kanton
Baunach. 1805 gehörte Georg von W. dem Kanton Odenwald als Personalist an.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle,
Beiwort 62; Kollmer 366, 372, 382; Stetten 39; Riedenauer 128; Schulz 274;
Neumaier 75; Archiv der Freiherren von Woellwarth. Urkundenregesten 1359-1840,
bearb. v. Hofmann, N, 1991.
Wolmarshausen (Reichsritter)
s. Wollmershausen.
L.: Stieber; Pfeiffer 211; Stetten 33; Schulz 274; Neumaier 72, 149f., 152,
156.
Wolzogen (Freiherren, Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Seyler 396; Riedenauer 128.
Woyda, Woyde (Reichsritter).
Im 17./18. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises
Franken. S. Vogt?.
L.: Stieber; Seyler 397.
Wrede (Freiherren, Reichsritter).
Um 1790 zählten die Freiherren von W. mit Mühlenbach, Arenberg und Immendorf
zum Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Außerdem waren sie um 1750
im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert.
L.: Stieber; Winkelmann-Holzapfel 169; Riedenauer 128.
Wucherer von Huldenfeld (Reichsritter).
Von 1732 bis 1749 war Heinrich Bernhard von W. als Personalist im Kanton Kocher
des Ritterkreises Schwaben immatrikuliert.
L.: Schulz 274.
Wunschel (Reichsritter).
Um 1700 zählten die W. zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128.
Wurm (Reichsritter).
Im früheren 18. Jahrhundert zählten die W. zum Kanton Odenwald im Ritterkreis
Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 128.
Wurmser von Vendenheim (Freiherren, Grafen, Reichsritter). 1773 zählten die im Stichjahr 1680
angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten Grafen
W. mit dem 1612 erworbenen Sundhausen und dem 1456 erworbenen Vendenheim zum
Ritterkreis Unterelsass. Mit Meißenheim (Meisenheim) waren sie außerdem
Mitglied des Ortes (Bezirks) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. Sie erloschen
männlicherseits 1844 und weiblicherseits 1851.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 66, 67; Wolf, J.,
Familienarchiv v. Wurmser, Urkunden und Akten (Abt. B 23 und F 26) 1398-1843,
1988.
Wurster von Kreuzberg, Creuzberg, Kreutzberg (Reichsritter). Die W. waren Mitglied des Ritterkreises
Schwaben. Außerdem gehörten sie im 18. Jahrhundert dem Kanton Altmühl und dem
Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken an.
L.: Kollmer 312; Bechtolsheim 15, 21; Riedenauer 128.
Würtzburg, Würzburg (Freiherren, Reichsritter). Vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert
zählten die Freiherren von W. mit Teilen von Röttingen samt Teilen von
Tauberrettersheim zum Kanton Gebirg sowie am Ende des 18. Jahrhunderts zum
Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Seyler 397; Hölzle, Beiwort 55;
Winkelmann-Holzapfel 169; Riedenauer 128; Rahrbach 303.
Yberg (Reichsritter).
Um 1562 waren die Y. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 217.
Zandt von Merl (zu Weiskirchen) (Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Z. mit
Münchweiler und Weiskirchen zum Kanton Niederrheinstrom des Ritterkreises
Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Winkelmann-Holzapfel 171.
Zazenhausen (reichsritterschaftliche Herrschaft). Z. zählte zum Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben und kam an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
Zedtwitz, Zettwitz (Reichsritter).
Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert gehörten die Z. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken, vom 16. bis zum 17. Jahrhundert zum Kanton Altmühl und
zur vogtländischen Ritterschaft (Vogtland).
L.: Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 594; Pfeiffer 209; Riedenauer 128.
Zeiskam (Reichsritter).
Im 18. Jahrhundert zählten die Z. zum Ritterkreis Rhein.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595.
Zerer (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die Z. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises
Franken. S. Rorer?
L.: Riedenauer 128.
Zeyern (Reichsritter).
Im 16. Jahrhundert zählten die Z. zum Kanton Gebirg des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128.
Zilhart (Reichsritter).
Von 1562 bis etwa 1623 (seit Anfang des 17. Jahrhunderts wegen der
graneckischen Güter) waren die Z. Mitglied des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben. S. Züllenhard.
L.: Hellstern 217.
Zink, Zinck, Zingel (Reichsritter).
Um 1700 zählten die Z. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Seyler 397; Riedenauer 128.
Zobel (Reichsritter)
s. Zobel von Giebelstadt.
L.: Pfeiffer 210; Stetten 33; Riedenauer 128.
Zobel von Giebelstadt, Zobel zu Giebelstadt,
Zobel (Reichsritter). Im 18. und zu Beginn des
19. Jahrhunderts zählten die Z. mit Teilen von Baiertal (Baierthal) bei
Tauberbischofsheim, Teilen von Balbach, Darstadt, Teilen von Giebelstadt, der
Hälfte von Goßmannsdorf, Schloss und Gut Guttenberg, Herchsheim, Messelhausen,
Osthausen und Teilen von Segnitz, Lipprichhausen (Lipprichshausen) und Teilen
von Rütschdorf zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Weiter waren sie
anfangs in den Kantonen Altmühl und Baunach sowie im frühen 18. Jahrhundert im
Kanton Rhön-Werra immatrikuliert. Von 1717 bis 1727 gehörten sie wegen von den
Thüngen ererbter Anteile an Freudental und von 1727 bis 1770 als Personalisten
dem Kanton Kocher des Ritterkreises Schwaben an. Messelhausen, Balbach und
Rütschdorf fielen 1808 an Baden, Giebelstadt an Würzburg und Lipprichshausen an
Bayern. S. Baden-Württemberg.
L.: Stieber; Seyler 397; Roth von Schreckenstein 2, 594; Hölzle, Beiwort 57;
Winkelmann-Holzapfel 171; Pfeiffer 210; Riedenauer 128; Stetten 33,38, 183,
186, 188; Schulz 274; Rahrbach 305; Neumaier 73, 149, 151f.
Zocha (Reichsritter).
Die Z. zählten im 17. und frühen 18. Jahrhundert wegen Wald und Laufenbürg
(Lauffenburg) zum Kanton Altmühl des Ritterkreises Franken.
L.: Biedermann, Altmühl; Stieber; Riedenauer 128.
Zollner von Brand, Zollner genannt Brandt,
Zollner von Brand von Kirchschletten (Reichsritter).
Vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert zählten die Z. zum Kanton Gebirg des
Ritterkreises Franken. Zeitweise gehörten sie auch den Kantonen Baunach und
Steigerwald an.
L.: Stieber; Pfeiffer 214; Bechtolsheim 15, 20; Riedenauer 128.
Zollner von Hallburg, Zollner von der Hallburg (Reichsritter). Vom 16. Jahrhundert bis zu ihrem
Aussterben um 1640 zählten die Z. mit Gaibach, Hallburg, Kleinlangheim,
Krautheim mit Rimbach, Lülsfeld mit Strehlhof und Zeilitzheim zum Kanton
Steigerwald des Ritterkreises Franken.
L.: Stieber; Bechtolsheim 2, 13, 19, 63; Riedenauer 128; Rahrbach 307; Ulrichs
209.
Zollner von Rottenstein, Zollner von
Rothenstein, Zollner von Birkenfeld von Rotenstein, (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die Z. zum Kanton Baunach des Ritterkreises
Franken.
L.: Stieber; Riedenauer 128; Rahrbach 309.
Zorn (Reichsritter).
Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die Z. zum Kanton Odenwald des Ritterkreises
Franken. S. Zorn von Bulach.
L.: Riedenauer 128; Stetten 33.
Zorn von Bulach (Freiherren, Reichsritter). Die Z. sind eines der ältesten
Adelsgeschlechter des Elsass. Im 18. Jahrhundert und frühen 19. Jahrhundert
zählten die Freiherren Z. zum Ort (Bezirk) Ortenau des Kantons Neckar bzw.
Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben (1802 Anton Joseph Z.,
Herr zu Grol [Groll]) sowie als bereits im Stichjahr 1680 angesessene und mit
ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierte Familie mit der Hälfte
Enzheim, der Hälfte Gerstheim und Osthausen zum Ritterkreis Unterelsass. S.
Zorn.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 67; Neumaier 73.
Zorn von Plobsheim (Freiherren, Reichsritter). 1773 zählten die bereits im Stichjahr
1680 angesessenen und mit ihren Gütern bei der Ritterschaft immatrikulierten Z.
zum Ritterkreis Unterelsass.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle, Beiwort 67.
Zotter von Berneck, Zott von Perneck (Reichsritter). Von etwa 1581 bis 1587 war Gottfried
Z., der um 1570 die Herrschaft Schramberg hatte, Mitglied des Kantons Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hellstern 148, 218.
Zuckmantel von Brumath (Freiherren, Reichsritter). 1773 zählten die bereits im Stichjahr 1680 angesessenen und bei der Ritterschaft immatrikulierten Z. zum Ritterkreis Unterelsass. Sie erloschen männlicherseits 1781 und weiblicherseits 1789.
Zufraß (Reichsritter).
Im frühen 16. Jahrhundert zählten die Z. zum Kanton Rhön-Werra des
Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128.
Züllenhard, Züllnhorst, Zyllnhard, Zillert, Zilhart
(Reichsritter). Vom frühen 16. Jahrhundert bis
etwa 1650 und von etwa 1750 bis ins frühe 19. Jahrhundert waren die Z.
(Zyllnhardt) mit Teilen von Widdern Mitglied des Kantons Odenwald des
Ritterkreises Franken. Außerdem zählten sie zum Ritterkreis Rhein sowie wegen
Gütern in Dürnau, Gammelshausen und Geradstetten von 1542 bis 1687 zum Kanton
Kocher des Ritterkreises Schwabensowie von 1562 bis etwa 1623 (seit desm Anfang
des 17. Jahrhunderts wegen der graneckischen Güter) zum Kanton
Neckar-Schwarzwald-Ortenau.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 537; Roth von Schreckenstein 2, 595; Hölzle,
Beiwort 57; Winkelmann-Holzapfel 171; Riedenauer 128; Stetten 33, 38; Schulz
274; Neumaier 151 (Züllenhard zu Widdern).
Zurhein, Zurheim (Reichsritter).
Um 1800 zählten die Z. zum Kanton Rhön-Werra des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 128.
Zweifel, Zweiffel (Reichsritter).
Vom späteren 16. bis zum früheren 18. Jahrhundert zählten die Z. zum Kanton
Rhön-Werra des Ritterkreises Franken. Von 1735 bis etwa 1747 waren die vorher
zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein gehörigen Z. Mitglied des
Kantons Neckar bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Stieber; Hellstern 218; Seyler 397; Riedenauer 128.
Zwierlein (Freiherren, Reichsritter).
Die 1790 in den Freiherrenstand erhobenen Z. zählten mit dem 1787 von den
Hopffer erworbenen sieben Zweiundreißigstel Unterriexingen zum Kanton Neckar
bzw. Neckar-Schwarzwald-Ortenau des Ritterkreises Schwaben.
L.: Hölzle, Beiwort 65.