Der Gau in der deutschen Landesgeschichte (980)

 

Zeitliche Anfangsgrenze dieser neuen, erstmals vom Territorium ausgehenden Übersicht war dabei fast ausnahmslos das Jahr 1180, in welchem durch den Sturz Heinrichs des Löwen und die grundsätzliche Auflösung des Stammesherzogtums die Territorialisierung des Reiches unübersehbar eingeleitet wurde, so dass die etwa 500 für die Zeit bis 1100 bezeugten und zu etwa einem Drittel mit dem Wort -gau gebildeten Landschaftsbezeichnungen (Gaunamen) bisher grundsätzlich ebenso wenig berücksichtigt wurden wie die bereits für die Karolingerzeit erarbeiteten 42 hochadeligen Familien, obgleich beide wichtige Wurzeln für die Entwicklung vieler Länder gebildet haben dürften. Bei dieser (für die Artikelauswahl verwendeten) strikten zeitlichen Grenzziehung, in deren Umfeld sich zwischen 1150 und 1230 der Reichsfürstenstand augenfällig aussondert, wurde zwar keineswegs übersehen, dass die Bestimmung an Hand einer einzigen genauen Jahreszahl, welche ein Zurückgehen innerhalb der ausgewählten Einheiten auf die älteren Verhältnisse keineswegs verbietet, der Komplexität eines derart vielfältigen Vorganges, wie ihn die allmähliche Verdichtung unterschiedlichster Rechte (Eigengut, Grundherrschaft, Gerichtsrechte, Regalien, Vogteien usw.) zur Landesherrschaft im späten Mittelalter und zur Landeshoheit in der frühen Neuzeit darstellt, nicht völlig gerecht werden kann, doch kann hierauf grundsätzlich nicht allgemein sondern nur im Rahmen der jeweiligen individuellen Einheit eingegangen werden. Die zeitliche Endgrenze ergab sich demgegenüber (trotz eines damit zwangsläufig verbundenen relativen Schematismus‘) naturgemäß aus der unmittelbaren Gegenwart, weil nur so eine vollständige Verknüpfung von Vergangenheit und eigener Zeit möglich erschien.

 

Die der freundlichen Betreuung des Verlages zu verdankende siebente Auflage bringt das Werk auf den neuesten Stand. Sie verwertet die zahlreichen und wichtigen, mir liebenswürdigerweise von Max Mühlbauer nach jahrelanger, mühevoller Forschungstätigkeit gegebenen Hinweise und fügt zusätzlich insbesondere die in den bisherigen Auflagen ausgesparten Landschaftsbezeichnungen (Gaue) des Frühmittelalters ein, die nach der Wanderung der anfangs schriftlosen Völker in den geschriebenen Quellen sichtbar werden und den Territorien und damit der Zeit ab 1180 (Sturz Herzog Heinrichs des Löwen und Aufteilung des Herzogtums der Sachsen) bzw. 1156 (Aufteilung des Herzogtums der Bayern in Bayern und Österreich) vorausgehen. Außerdem legt sie formal die neue deutsche Rechtschreibung zu Grunde.

 

Allerdings gliederten bereits die Enkel Karl des Großen nach merowingischen Vorbildern 843, 870 und 879/880 das Gallorömer, Burgunder, Alemannen, Friesen, Sachsen, Thüringer Bayern, Langobarden und Italoromanen einschließende, mit Hilfe von Herzögen in Herzogtümern und Grafen in Grafschaften oder Gauen verwaltete Reich der Franken in mehrere Teile. Dabei wurden im östlichen Teil zwischen Rhein und Elbe, Nordsee und Alpen vor allem die Menschen (Franken, Alemannen, Bayern, Thüringer, Sachsen und Friesen) vereinigt, welche die (germanisch/)germanistische Volkssprache (ahd. diotisk, zu ahd. diot „Volk“) verwendeten und sich dadurch von den (französischen) Romanen im Westen (Gallien) und den (italienischen) Romanen im Süden (Italien) deutlich unterschieden. Bei der Aufteilung des lotharingischen Mittelreiches wurde das Ostreich in den Westen (und das Westreich in den Osten) bis Maastricht, Trier und Metz ausgedehnt.

 

An der territorialen Gliederung rüttelte auch die außenpolitisch mit Gewalt über die bestehenden Grenzen ausgreifende Diktatur Adolf Hitlers zwischen 1933 und 1945 (Anschluss Österreichs und des Sudetenlandes, Memelland, Reichsprotektorat Böhmen und Mähren, Reichsgaue Danzig-Westpreußen und Wartheland, Ostoberschlesien, Eupen-Malmedy, Luxemburg, Elsass-Lothringen, Teile von Slowenien) nicht grundsätzlich. Allerdings höhlte sie den bisherigen Föderalismus sachlich weitgehend aus und stellte neben die Einteilung in Länder eine Gliederung in 42 Gaue. Entscheidungen wurden hauptsächlich zentralistisch getroffen.

 

RGau = Reichsgau

 

Atlas des deutschen Lebensraumes in Mitteleuropa, hg. v. Krebs, N., 4. Lief. 1937-1942. Dazu die Karten: 41. Horstmann, K., Die deutschen Gaue, Marken und Herzogtümer im 10. Jahrhundert, 44. Schulze, B., Das deutsche Reich 1790, 45. Schulze, B., Der deutsche Bund 1815-71

 

Bauer, A., Gau und Grafschaft in Schwaben, 1927

 

Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (= Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, Beiheft 4, 9)

 

Baumann, F., Die Gaugrafschaften im Wirtembergischen Schwaben (mit einer Karte), 1879

 

Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert (nach den Königsurkunden). Diss. phil. Göttingen 1908

 

Die NS-Gaue - regionale Mittelinstanzen im zentralistischen „Führerstaat“, hg. v. John, Jürgen u. a., 2007

 

Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957

 

Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique de la Gaule et de la France, 1972

 

Moreau, J., Supplément au dictionnaire de géographie historique de la Gaule et de la France, 1983

 

Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999

 

Aachengau (Gau westlich Aachens) s. a. Aquensis pagus
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 17, 32, IV, 13 (pagus Aquensis); Flach, D., Untersuchungen zur Verfassung und Verwaltung des Aachener Reichsguts von der Karolingerzeit bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, 1976; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 189 (Epen, Gemmenich, Herve, Montzen, Valkenburg, Wylre [Wijlre]); Flach, D., Das Reichsgut im Aachener Raum, Rhein. Vjbll. 51 (1987); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Gemmenich, Montzen).

 

Aagau, (Aga, Gau um die Aa links der Werre, Westfalen)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 1; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 32; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, IV, 16 (Aga, ‚Aagau’ Westfalen); Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 3 (Aga).

 

Aargau (Gau, Landschaft, Grafschaft, Kanton). Das schon vorgeschichtlich besiedelte, dann von den Römern beherrschte, seit dem 5. Jahrhundert von den Alemannen eroberte und im 6. Jahrhundert dem fränkischen Reich eingegliederte Gebiet um die Aare wird 763 erstmals als A. bezeichnet. Um 861 wurde zwischen Oberaargau und Unteraargau geschieden. Der Oberaargau stand zu Anfang des 15. Jahrhunderts unter der Herrschaft Berns, der Unteraargau unter der Herrschaft der Grafen von Habsburg, die ihn 1264/1400 von den Grafen von Lenzburg bzw. den diesen 1173/1174 folgenden Grafen von Kiburg (Kyburg) ererbt hatten. 1415 eroberte die schweizerische Eidgenossenschaft den Unteraargau. Danach unterstand der westliche Teil mit Lenzburg, Zofingen, Aarau und Aarburg Bern, kleinere Teile Luzern und Zürich, die Grafschaft Baden, die Städte Mellingen und Bremgarten sowie das Freiamt im Osten seit 1443 als gemeine Herrschaft den acht eidgenössischen Orten. 1528 wurde im Berner Gebiet die Reformation eingeführt. 1798 entstanden die beiden Kantone A. und Baden der Helvetischen Republik, die 1803 unter Einbeziehung des österreichischen Fricktals vereinigt wurden. 1805 wurde der A. souveräner Kanton der Schweiz. 1831 erhielt er eine liberale Verfassung. 1841 wurden im aargauischen Klosterstreit die Klöster aufgehoben.
L.: Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) E2; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 1 (zwischen Aare und Reuß, Kirchberg); Aargauer Urkunden, Bd. 1ff. 1930ff.; Aargauische Heimatgeschichte, hg. v. Ammann, H., Bd. 1ff. Aarau 1930ff.; Halder, A., Geschichte des Kantons Aargau, Bd. 1 (1803-1830) 1953; Tschopp, C., Der Aargau. Eine Landeskunde, 2. A. Aarau 1962; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 9, 22, 23, 24, 27, S. 266, Aragouwe, Argowe, Argue, Argoia, Oberargeuue, Araris pagus; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 21 Aragouwe I (zwischen dem Unterlauf der Aare und der Reuß; Stettler, B., Studien zur Geschichte des oberen Aareraums im Früh- und Hochmittelalter, 1964; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 32 Argovie; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 55; Hartmann, M., Die Römer im Aargau, 1985; Eichenberger, K., Verfassung des Kantons Aargau, 1986; Geissmann, H., Das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch für den Kanton Aargau (1847-1855), 1991.

 

Achilgouwe (Gau benannt nach dem Flüsschen Eichel, rechts der Saar, zwischen Bliesgau und oberem Saargau, an der mittleren Eichel um Drulingen und Bettweiler, pagus Aculinsis, pagus Aquilinsis, ‚Eichelgau’, Elsass). S. Eichelgau.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24 (Achilgouwe); Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 1 (Achilgouwe).

 

Adalachgau, (Gau um Beutelhausen westlich Landshuts oder um ein anderes Beutelhausen östlich Landshuts bzw. zwischen Isar und kleiner Vils in Niederbayern, Adalahkeuue, Adalahgouwe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert. Nach den Königsurkunden. Diss. phil. Göttingen 1908, 1 (Beutelhausen westlich Landshuts an der Isar); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 34, 90, III, 8 S. 262, Adalahgouwe, Adalahkeuue; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 1 (Adalahgouwe).

 

Adalhardsbaar (Gau an der oberen Donau), Adalhartsbaar, Adalhartesbara
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78, 79, 82, 83, 89, Adalhartespara; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 127 (Baldingen bzw. Oberbaldingen, Unterbaldingen).

 

Admonttal (Gau oder Gebiet an der oberen Enns um Admont in der Steiermark), Ademunttal
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961 II, 64f. (Ademunttal); Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 3 (Ademunttal, sonst auch Ensital)

 

Affa (Gau nördlich des Bodensees, westlich der Folcholtsbaar an der oberen Donau), Appha
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 1; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78, 83, 95, 96, III, 30, V, 2, Appha; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 19 Appha um Zwiefalten, Hayingen, Andelfingen und Riedlingen; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 133 (Altheim, Riedlingen, Waldhausen, Mörsingen, Friedingen, Zwiefalten, Gauingen, Hayingen, Grüningen).

 

Agartinga (Gau südwestlich Paderborns?). S. Agradingun (Agratingun).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 1 (Vueres bzw. Vrees, nicht Wewer); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 1, 4 (Agradingun).

 

Agradingun (Gau bzw. Gebiet am Mittellauf der Ems, Agartinga, Agratingun).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 1; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 40; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 1, 4 (Agradingun, Meppen, Vrees); Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 4 (Agradingun, um Meppen und Haselünne).

 

Agratingun (Gau bzw. Gebiet am Mittellauf der Ems, Agardinga). S. Agradingun.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 1 (Meppen); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 40; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 1, 4 (Agradingun).

 

Ahrgau (Gau am Unterlauf der Ahr) (Arachgouue 769?)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 1 (Arengowe, Unterlauf der Ahr links des Rheins, Lantershofen); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 40; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 16, 23, 24, 26, 44, S. 266 (Aragouwe II, Arisco, Arahaugia, pagus Arensis, pagus Aroensis, im Rheinland); Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 22 Aragouwe II am Unterlauf der Ahr zwischen Altenahr und Remagen; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 205; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Kottenforst, Werthhoven, Ödingen, Unkelbach, Landskrone, Plittersdorf?, Gimmingen, Wadenheim, Ahrweiler, Lantershofen, Sinzig, Ehlingen, Löhndorf?).

 

Alaholfsbaar (Gau)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78, 83 Aulaulfispara; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 132 (an der Donau um Kloster Marchtal, um Munderkingen, Dentingen, Bierlingen, Essendorf, Haidkirch bei Haisterkirch).

 

Albegau (Gau an der Albe in Lothringen, zwischen Saargau, Seillegau, Kalmenzgau [Chaumontois] und Vogesen, Albegouwe)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27, Albegouwe II, Albechowa; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 6 Albgau; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 9 (Albegouwe II); Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 69 (816 pagus Albinsis), Namenmotiv ungewiss, (Bonmoutier [untergegangen], Domèvre-sur-Vezouze, Vacqueville).

 

Albgau, alemannischer (Gau im südlichen Schwarzwald), Alpgau, westlicher
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 1 (Schwaningen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 32 (Alpegouwe); Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 10 Alpegouwe; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 58, 121 (Schwaningen).

 

Albgau, fränkischer (Gau bei Karlsruhe), Albicgouwe
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27, Albicgouwe, ‚Albgau’ bei Karlsruhe.

 

Albuinsbaar, östliche (Gau an der oberen Donau)
L.: Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 132 (Eschenbach, Berkach, Bielingen, Bettighofen, Risstissen).

 

Albuinsbaar, westliche (Gau am Oberlauf der Wutach im Südschwarzwald)
L.: Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 128 (Rötenbach, Döggingen, Hausen vor Wald, Friedenweiler, Löffingen).

 

Allgäu (Gau). S. Alpgau.
L.: Vgl. a. Baumann, F./Rottenkolber, J., Geschichte des Allgäus, Bd. 1ff. 1883ff., Neudruck 1971ff.; Weitnauer, A., Allgäuer Chronik, Bd. 1ff. 1962ff; König, W., Allgäu, LexMA 1 1980, 429.(; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 9, II, 9, 24, 27, III, 32; Albegouwe I, Allgäu; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 5 (Albegouwe I, ursprünglich Tal der Ach um Oberstaufen und das obere Illertal von Oberstaufen bis Nieder-Sonthofen)); Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 63, 188 Fischen, Oberstaufen).

 

Almanga (Gau [um die Alme links der Lippe, Westfalen?]), Almegau, Almunga
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 1; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 48; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24 (Almanga); Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 9 (Almanga, um Büren, Wünnenberg, Ober-Alme und Nieder-Alme); Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 177.

 

Altgau (Altgeuue, Altgouwe, Gau zwischen Wipper und Unstrut in Thüringen)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 1 (Bellstedt bzw. Bellstädt, Holzsußra (bzw. Holzsussra), Rohnstedt [Rockstedt], Wenigenehrich [Weningen], Wolferschwenda bzw. Wolferschwende, Behringen [Großbehringen], Wolfsbehringen bzw. Wolfsberingen, Osterbehringen bzw. Osterberingen, Beuernfeld bzw. Beurenfeld, Hörschel, Aspach bzw. Asbach, Eckardtsleben bzw. Eckartsleben, Aschara, Langensalza, Oberdorla bzw. Obdorla, Niederdorla, Großenehrich bzw. Ehrich); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 113 (Bellstedt, Großberndten, Großenehrich, Wenigenehrich, Großfurra, Greußen, Körner, Nägelstedt, Rohnstedt, Haussömmern, Niederspier, Holzsußra, Tennstedt, Thamsbrück, Wolferschwenda); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Altgouwe; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 12 Altgouwe, Flussgebiet der Helbe zwischen Wipper und Unstrut).

 

Alzettegau (Gau) (pagus Alsenciensis)
L.: Gysseling, J., Toponymisch Woordenboek, 1960, 51; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 17f., 27 Alsencensi; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 72 (926 pagus Alsenciensis), benannt nach der Alzette, am Mittellauf der Alzette, eingebettet in den nördlichen Teil des pagus Wabrensis, berührt sich mit dem Methingau, (Steinsel, Weimerskirch); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Weimerskirch). S. a. Alsenzgau.

 

Amavengau (Gau in Burgund, Amavorum pagus, Amous [Dôle, Gray])
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 18, Amavorum pagus, Burgund; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 13 Amous.

 

Amavorum pagus (Gau in Burgund um Amous [Dôle, Gray]). S. Amavengau
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 18, Amavorum pagus, Burgund; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 13 Amous.

 

Amberga (Ambergeuue, Ambraga, Ambargan, Ambergau, Ommergavvi, Amberga, Gau zwischen Nette und Innerste)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 1 (Seesen, Königsdahlum bzw. Dahlum[, Belecke?]); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 24, III, 30, Amberga, Ambraga, Ambargan, Ommergavvi; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 14 Amberga, Flussgebiet der Nette um Seesen und Bockenem); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 114 (Königsdahlum, Holle, Seesen, Upstedt).

 

Ambrachgau (Gau, [,Ammergau’] bei Tübingen)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26 Ambrahgouwe; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 130; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 14 Ambrahgouwe, an der Ammer, einem Nebenfluss des Neckars.

 

Ammergau (Ambergeuue, Ambraga, Ambergau, Ommergavvi, Ammeri, Amberga, Gau zwischen Nette und Innerste) s. Amberga (Ambergau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 1 (Seesen, Königsdahlum bzw. Dahlum[, Belecke?]); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 24, III, 30, Amberga, Ambraga, Ambaragan, Ommergavvi; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 114 (Königsdahlum, Holle, Seesen, Upstedt).

 

Amous (Gau) s. Amavorum pagus
L.: Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 13

 

Angira (Gau, im sächsisch-engrischen Teil des Hessengaus), Angerngau, s. Engern
L.: Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 122

 

Anglachgau (Anglahgouwe, Angilahgouwe, Engilacgouwe, Andahgouwe, Gau in Nordbaden)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27, Anglahgouwe; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 18 Anglahgouwe, am Unterlauf des Kraichbachs, südwestlich Wieslochs.

 

Antwerf (Gau um Antwerpen) s. Antwerpen
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 1; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 3, 4, 7, 19 (Antwerpa, Antwerpha, Antwerf, Ansguers).

 

Antwerpen (Mark, Markgrafschaft), frz. Anvers. Das schon römisch besiedelte A. an der Schelde wird 726 erstmals erwähnt. Spätestens 1008 wurde es Sitz eines Markgrafen. Am Ende des 11. Jahrhunderts kam es an Brabant, 1357/1430 an das Herzogtum Burgund. Teile der Markgrafschaft gehörten über Brabant und Burgund/Spanien dem burgundischen Reichskreis an.
L.: Wolff 54; Wallner 700 BurgRK 1; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 61; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 3, 4, 7, 19 (Antwerpa, Antwerpha, Antwerf, Ansguers); Moreau, J., .Dictionnaire de géographie historique, 1972, 16 Anversois; Voet, L./Verhulst, A., De stad Antwerpen, 1978; Andriessen, J., Antwerpen, hg. v. Becker, K. v., 1986; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 28.

 

Aquensis pagus (Gebiet um Aachen), s. a. Aachengau
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 17, 32, IV, 13, Aquensis pagus, vgl. a. Flach, D., Untersuchungen zur Verfassung und Verwaltung des Aachener Reichsguts von der Karolingerzeit bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, 1976; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 189 (Epen, Gemmenich, Herve, Montzen, Valkenburg, Wylre [Wijlre]); Flach, D., Das Reichsgut im Aachener Raum, Rhein. Vjbll. 51 (1987); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Gemmenich, Montzen).

 

Arbongau (Gau um Arbon im Kanton Thurgau)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 30, 32, 83, III, 30, IV, 9 (Arbungouwe, pagus Arboninsis, pagus Arbogaunensis); Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 24 Arbungouwe; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 105 (Sankt Gallen, Mörschwil, Goldach, Rorschach, Steinach, Buch, Berg, Wilen, Gommenschwil).

 

Ardennergau (Gau östlich der Maas)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 1 (Ardennengau, Bertogne, Suré); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 64; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 18 Arduenna, pagus Ardenensis, die Ardennen; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 20;Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 150; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Lontzen, Walhorn, Malmédy, Manderfeld, Auw, Sankt Vith, Aldringen?, Dürler?, Weiswampach, Prüm, Eisenbach?, Consthum, Bierendorf?, Niedersgegen, Ammeldingen an der Our, Feulen, Folkendange/Folkendingen).

 

Arenberg, Aremberg (Herren, Grafen, Herzöge). Wahrscheinlich um die Mitte des 12. Jahrhunderts entstand im Ahrgau bei Antweiler die Burg A. an der Ahr, nach der sich die 1117-1129 erschließbare, erstmals 1166 erwähnte edelfreie Familie von A. (Heinrich von A.) nannte, die an der oberen Ahr, an Erft, Sieg und im Westerwald reich begütert war und zeitweilig das Amt des Burggrafen von Köln ausübte (1279 Verkauf an den Erzbischof). Von ihr spaltete sich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts das Geschlecht Wildenburg (Wildenfels) im Rheinland ab. Die Hauptlinie erlosch im Mannesstamm um 1280 (vor 1281). Ihre später reichsunmittelbaren Güter kamen durch Heirat der Erbtochter Mechthild (1299) an die Grafen von der Mark, welche die zweite Linie der Herren von A. begründeten. Sie erwarb Güter in Belgien, den Niederlanden und in Lothringen, verzweigte sich aber in mehrere Linien (Neufchateau, Rochefort, Herzöge von Bouillon). Nach dem Aussterben der Hauptlinie im Jahre 1547 kamen Burg und Herrschaft A. durch Heirat der Schwester des letzten Grafen von der Mark an die Linie Barbançon der 1480 Barbançon erbenden Ligne, die 1549 den Namen A. annahm und in den Reichsgrafenstand sowie 1576 in den Reichsfürstenstand (gefürstete Grafschaft) erhoben wurde. 1606 gewann diese Linie von Frankreich die Herrschaft Enghien und 1612 aus Erbgut der Herzöge von Croy das Herzogtum Aarschot (Aerschot) in Brabant. Dazu kamen weitere Güter. 1644 erhielt diese dritte Linie für Treue zum Haus Habsburg den Herzogstitel. 1801 verlor sie das südwestlich von Bonn gelegene, dem kurrheinischen Reichskreis angehörige Herzogtum mit 4 Quadratmeilen und 2.900 Einwohnern an Frankreich. 1803 wurde sie für den Verlust ihrer - linksrheinischen - Güter mit Recklinghausen (aus dem Erzstift Köln) und dem Amt Meppen an der mittleren Ems (aus dem Hochstift Münster) entschädigt (660 Quadratkilometer mit 76.000 Einwohnern), aus denen das neue Herzogtum A. (Arenberg-Meppen) gebildet wurde, das 1806 dem Rheinbund beitrat und dabei die Souveränität auch über das Herzogtum Croy erlangte. Recklinghausen kam 1810 zum Großherzogtum Berg und 1815 zu Preußen. Meppen wurde 1810 von Frankreich annektiert und 1815 Hannover zugewiesen. 1826 erhielt das standesherrliche Gebiet Meppen innerhalb Hannovers die Bezeichnung Herzogtum Arenberg-Meppen. 1866 fiel es mit Hannover an Preußen, das 1875 die standesherrlichen Rechte ablöste. S. Niedersachsen.
L.: Wolff 91; Zeumer 553 II b 46; Wallner 700 KurrheinRK 6; Großer Historischer Weltatlas 38 (1789) B2; Bödiker, A., Das herzogliche Haus Arenberg, 1904; Kleinschmidt, A., Geschichte von Arenberg, Salm und Leyen 1789-1815, 1912; Neu, H., Das Herzogtum Arenberg, 2. A. 1940; Neu, H., Die Anfänge des herzoglichen Hauses Arenberg, 1942; Gauß‘sche Landesaufnahme der durch Hannover erworbenen Gebiete, bearb. v. Engel, F., 6. Emsland, 1977; Topographische Karte des Herzogtums Arenberg-Meppen 1850-1860, hg. v. Niedersächs. Landesvermessungsamt 1977 ff.; Die Arenberger in der Eifel, hg. v. Heyen, F., 1987; Heyen, F., Die Arenberger im Emsland und in Westfalen, 1989; Neu, P., Die Arenberger und das Arenberger Land, 1989; Inventar des herzoglich arenbergischen Archivs in Edingen/Enghien (Belgien) bearb. v. Renger, C., 1990ff.

 

Argengau (Gau an der Argen nordöstlich des Bodensees)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 23, 24, III, 30, 32, 33, IV, 8, 9 Argungouwe, pagus Argoninsis, pagus Arconcessa, pagus Argunensium, marcha Argungaunensium; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 25 von Wangen bis Langenargen; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 61 (Leiblach, Gwiggen, Hohenweiler), 188 (Lindenberg, Lauterach)

 

Aringen (Gau an der Leine um Alsfeld zwischen Elze, Betheln, Brüggen und der ehemaligen Ammenserburg oder Hühnenburg am Hils, Personenverbandsname, Aringon, Aringun). S. Aringun, Erichsgau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 2 (Brüggen, Rheden), 7 Erichsgau; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 114 (Aringau, [Teil von Flenithi?], Brüggen, Rheden); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 67; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 35, 41, III, 1, 2, 4, IV, 8 Aringun, Eriggavvi, Aringhomarca; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 26 Aringun.

 

Aringon (Gau an der Leine um Alsfeld zwischen Elze, Betheln, Brüggen und der ehemaligen Ammenserburg oder Hühnenburg am Hils, Personenverbandsname, Aringon, Aringun). S. Aringun, Erichsgau.

 

Aringun (Gau an der Leine um Alsfeld zwischen Elze, Betheln, Brüggen und der ehemaligen Ammenserburg am Hils, Personenverbandsname, Aringon, Aringen). S. Erichsgau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 2 (Brüggen, Rheden), 7 Erichsgau; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 114 (Aringau, [Teil von Flenithi?], Brüggen, Rheden); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 67; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 35, 41, III, 1, 2, 4, IV, 8 Aringun, Eriggavvi, Aringhomarca, 26 Aringun.

 

Artois (Gau, Grafschaft). Das Gebiet um Arras zwischen Picardie und Flandern kam 932 von fränkischen, in Arras sitzenden Grafen an die Grafen von Flandern und 1180/1191 als Mitgift Elisabeths von Hennegau bei ihrer Verheiratung mit König Philipp II. August an Frankreich, welches das A. 1237 in verändertem Umfang zugunsten einer Nebenlinie zur Grafschaft erhob, die es nach dem Rückfall (1362) 1384/1385 an die Herzöge von Burgund ausgab. 1477 fiel es als burgundisches Erbe an Habsburg, blieb aber zwischen Frankreich und Habsburg umstritten. Später wurde es Teil der habsburg-spanischen Niederlande. 1659 musste es teilweise, 1678 vollständig Frankreich überlassen werden.
L.: Wolff 64; Großer Historischer Weltatlas III 2 (1519-56) C3; Dhondt, J., Les origines de la Flandre et de l‘Artois, Arras 1944; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 18 Atrebatensis; Lestocquoy, J., Histoire de la Flandre et de l‘Artois, 2. A. Paris 1966; Histoire des Pays-bas français, hg. v. Trenard, L., 1972; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972 24 ; Fossier, R., Artois, LexMA 1 1980, 1072f.

 

Asterburgi (territorium Osterborch), Osterburg (Gau am Oberlauf der Weser südlich Rintelns)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 31, IV, 10, 14, Asterburgi.

 

Asterga (Gau Ostringen [westlich der Jademündung?, um Jever und Friedeburg im späteren Ostfriesland])
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 2 (Reepsholt); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 36, 49, III, 10, 23, Asterga Astringi, Astringia, Astringerland, Östringen, s. a. Astrahi?; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 28 Asterga.

 

Astfala (Hastfala, Gau Ostfalen [zwischen Oker und Innerste?]) s. Astfalahun, Ostfalen
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 2 (Königsdahlum bzw. Dahlum, Nettlingen, Großlafferde, Kleinlafferde, Sauingen, Gadenstedt, Schmedenstedt, Hallendorf, Heerte, Denstorf, Vöhrum, Wendhausen, Adersheim, Leinde, Dörnten, Össelse, Hotteln, Wirringen, Heisede, Heiningen, Groß Flöthe bzw. Großflöthe, Klein Flöthe bzw. Kleinflöthe, Ohlum bzw. Ohlhof, Bettingerode, Berßel bzw. Bersse, Aderstedt, Groß Quenstedt bzw. Großquenstedt, Klein Quenstedt bzw. Kleinquenstedt, Riestedt, Dittichenrode, Hildesheim); (Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 145 [Denstorf, Döhren, Dungelbeck, Einum, Gadenstedt, Garbolzum, Garmissen, Hallendorf, Harsum, Heiningen, Heisede, Heerte, Hildesheim, Hotteln, Groß Ilsede bzw. Großilsede, Kemme, Groß Lafferde bzw. Großlafferde, Leinde, Nettlingen, Össelse, Ohlum, Poppenburg, Ruthe, Schmedenstedt, Groß Stöckheim bzw. Großstöckheim, Üfingen, Vöhrum, Wendhausen, Wirringen]; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 775; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 301, Ostfalen s. Astfalahun; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9).

 

Astfalahun (Volksname, Ostfalahun, Hastfala, Astfelde, Valun, Falhon, ‚Ostfalen‘, Gebiet zwischen Leine, Innerste und Oker). S. Ostfalen.
L.: (Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 145 [Denstorf, Döhren, Dungelbeck, Einum, Gadenstedt, Garbolzum, Garmissen, Hallendorf, Harsum, Heiningen, Heisede, Heerte, Hildesheim, Hotteln, Groß Ilsede bzw. Großilsede, Kemme, Groß Lafferde bzw. Großlafferde, Leinde, Nettlingen, Össelse, Ohlum, Poppenburg, Ruthe, Schmedenstedt, Groß Stöckheim bzw. Großstöckheim, Üfingen, Vöhrum, Wendhausen, Wirringen]; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 775); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, 26, II, 60, III, 27, Astfalahun, 301; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 29 Astfalahun (; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9).

 

Atoariorum pagus (Gau bzw. Gebiet in Burgund)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, Atoariorum pagus; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 27 Atuyer.

 

Attergau (Gau um den Attersee in Oberösterreich, Ateragouwe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 2 (Attersee); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 9, 24, 27 (Ateragouwe); Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 38 Ateragouwe.

 

Atuyer (Gau) s. Atoariorum pagus (Attuariergau)

 

Aualgouwe s. Auelgau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 2 (Himberg, Ramersdorf, Oberdollendorf und Niederdollendorf bzw. Dullendorf, Rheinbreitbach bzw. Rheinbreitenbach, Buisdorf bzw. Zissendorf, Königswinter); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 81; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40, 96 Aualgouwe; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 39 Aualgouwe; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Westhofen, Rheidt, Sieglar, Siegburg, Wolsdorf?, Eschmar, Buisdorf, Zissendorf, Oberdielfen?, Niederdielfen?, Botzdorf, Roisdorf, Eckendorf, Geistingen, Geislar, Vilich, Limperich, Ramersdorf, Rauschendorf, Berghoven, Oberkassel, Bockeroth, Wellesberg, Oberdollendorf, Oberpleis, Blankenbach, Mattepützchen, Eudenberg, Königswinter, Quirrenbach, Hövel, Rhöndorf, Rommersdorf?, Himberg, Rheinbreitbach, Flammersfeld?.

 

Auegau (Auganagavvi, Gau um die Aue, nördlich von Guddingun bzw. Gudingon, bei Kreiensen)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 2.

 

Auelgau (Gau [südlich der Sieg um Siegburg, Aualgouwe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 2 (Himberg, Ramersdorf, Oberdollendorf und Niederdollendorf bzw. Dullendorf, Rheinbreitbach bzw. Rheinbreitenbach, Buisdorf bzw. Zissendorf, Königswinter); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 81; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40, 96 Aualgouwe; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 39 Aualgouwe; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Westhofen, Rheidt, Sieglar, Siegburg, Wolsdorf?, Eschmar, Buisdorf, Zissendorf, Oberdielfen?, Niederdielfen?, Botzdorf, Roisdorf, Eckendorf, Geistingen, Geislar, Vilich, Limperich, Ramersdorf, Rauschendorf, Berghoven, Oberkassel, Bockeroth, Wellesberg, Oberdollendorf, Oberpleis, Blankenbach, Mattepützchen, Eudenberg, Königswinter, Quirrenbach, Hövel, Rhöndorf, Rommersdorf?, Himberg, Rheinbreitbach, Flammersfeld?.

 

Augau (Gau um Höxter, Corvey und Holzminden an der mittleren Weser, Auga)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 2 (Forst bei Bevern); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960 82; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 20, 24, III, 30 [Auga, pagus Augensis, pagus Auguensis, Auganagavvi, Ahagewe; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 40 Auga; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Auge (Gau in der Normandie um Lisieux, Algia, vallis, Tal, pays d’Auge)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 47, Augia, Algia; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 28.

 

Augstgau, östlicher (Gau beiderseits des Leches zwischen Donau und Landsberg bzw. Langerringen, Augstgau, östlicher, Augustgouwe I)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 Ougiskeuue (Holzhausen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 18, IV, 19 Augustgouwe I, Ougesgouue, Ogasgouue, Owesgouue, ‚Augsburggau’; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 43 Augustgouwe I; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 185 (Türkenfeld am Ammersee, Stettwang, Hirschfeld, Ostendorf, Saal, Pforzen, Schlingen, Hausen, Großhausen bei Aichach)

 

Augstgau, westlicher (Gau um Kaiseraugst bei Basel bzw. unteres Baselbiet mit Liestal, Ougestgouwe, finis Augustinsis, Augstgau, westlicher, Augustgouwe II)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 30, 32, IV, 6 Augustgouwe II, Ougestgowe, finis Augustinsis, 301; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 44, Augustgouwe II; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 55; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique 28.

 

Augustgouwe II (Gau bei Kaiseraugst bzw. unteres Baselgebiet mit Liestal, Ougestgouwe, finis Augustinsis). S. Augstgau, westlicher.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 30, 32, IV, 6 Augustgouwe II, Ougestgowe, finis Augustinsis, 301; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 44, Augustgouwe II; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 55; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique 28.

 

Baar (Gau, Landgrafschaft). Die seit dem 8. Jahrhundert urkundlich erwähnte B. (Name nicht sicher erklärt) ist die Landschaft an der obersten Donau zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb. Schon im 6. Jahrhundert bestand ein B. genanntes Herrschaftsgebiet, das nach Osten über die heutige B. bis über den Bussen hinausreichte und von dem Geschlecht der Bertholde beherrscht wurde (z. B. 763 Perahtoltespara [Bertoldsbaar], daneben Folcholtsbaar oder Albuinsbaar, zu bar, Abgabe?). Sein Kern, die heutige B., fiel 973 an die Zähringer. Nach dem Aussterben der Herzöge von Zähringen 1218 erscheint 1264 als Landgraf in der B. der Edelfreie Konrad von Wartenberg, dessen Familie die Landgrafenwürde bis 1302 innehatte. Seit 1304/1307 ist die Würde eines Landgrafen in der B. mit den Grafen bzw. Fürsten von Fürstenberg, den Allodialerben der Herzöge von Zähringen, verbunden. Hauptsächlicher Inhalt dieser Stellung dürfte die Innehabung des seit dem Ende des 14. Jahrhunderts belegten Landgerichts gewesen sein. 1318 erbten die Grafen von Fürstenberg auch die wartenbergischen Güter, verloren aber 1305 Bräunlingen und Villingen an Habsburg. 1403 wird dann die fürstenbergische Landgrafschaft B. genannt, 1500 auch die Landgrafschaft Fürstenberg. 1488 kam Donaueschingen, 1520/1553 Möhringen, 1537 Blumberg und 1620 Hüfingen an Fürstenberg. Bis 1744 war die B. mehrfach unter verschiedenen Linien des Hauses Fürstenberg aufgeteilt. 1806 kam die 10 Quadratmeilen große B. mit Fürstenberg an Baden und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 174; Wallner 685 SchwäbRK 10; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 2 (Bara, Para, [Gau am Oberlauf des Neckars?], Bochingen, Villingen, Seedorf, Epfendorf, Bösingen, Zimmern (Herrenzimmern oder Zimmern ob Rottweil), Irslingen, Harthausen, Waldmössingen, Hochmössingen, Oberndorf); Bader, K., Die Landgrafschaft Baar, Schriften des Vereins für Geschichte der Baar 25 (1960), 9ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78-83, Para (Baar); Leiber, G., Das Landgericht der Baar, 1964; Schäfer, V., Die Grafen von Sulz, Diss. Tübingen 1969; Lutz, U., Die Herrschaftsverhältnisse in der Landgrafschaft Baar in der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert, 1979; Maurer, H., Baar, LexMA 1 1980, 1319; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 126; .

 

Bachgau (Gau am Untermain im Bereich des Plumgaus um Großostheim westlich Aschaffenburgs, Bachgouwe)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Bachgouwe; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 46 Bachgouwe.

 

Badanachgau (Gau [nördlich der Tauber?, um Ochsenfurt und Gaukönigshofen], Badanacgeuui, Bathinicgowe, Badeingowe
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 2 (Gaubüttelbrunn, Gaukönigshofen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, III, 30, 33, IV, 8 (Badanahgouwe); Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 47 Badanachgouwe; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 119 (Badanachgau).

 

Balsamgau (Gau) s. Belcsem

 

Balsemerland (Gau) s. Belcsem

 

Balvengau? (Balleuan, Gau südlich der Ruhr)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 2 (Balve), nach Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, 244 irriger Ansatz.

 

Banzgau (Gau um die Burg Banz nördlich Bambergs, Banzgouwe),
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 2 (Rattelsdorf); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 33, IV, 9, 14, Banzgouwe, rus Banzense; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 48 Banzgouwe.

 

Bardengau (Gau um Ilme rechts der Luhe links der Elbe bei Bardowick, Lüneburg und Uelzen, Bardunga, Bardanga, Bardaga)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 (Bardowick bzw. Bardewick, Ochtmissen, Wittorf, Brietlingen, Buntenburg/Lüneburg, Addenstorf, Groß Hesebeck bzw. Großhesebeck, Klein Hesebeck bzw. Kleinhesebeck, Bahnsen, Suderburg, Emmendorf, Lüder, Riestedt, Halligdorf, Bollensen bzw. Großbollensen, Klein Bollensen bzw. Kleinbollensen, Tätendorf, Wichmannsburg bzw. Wichmannsdorf, Rohrstorf, Brockhimbergen, Havekost, Kettelstorf bzw. Kettelsdorf, Groß Liedern bzw. Großliedern, Klein Liedern bzw. Kleinliedern, Nettelkamp bzw. Nettelcamp, Wrestedt); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 114 (Bahnsen, Bollensen, Holdenstedt, Lüder, Nettelkamp, Oldenstadt, Riestedt, Suderburg, Wrestedt); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 23, 34, 35, 43, 49, 71, III, 10, 28, 30-33, S. 262, Bardunga, Bardinge, Bardingia, Bardengun, Partungen, Bardi, Bardongavenses; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 49 Bardunga.

 

Baringau (Gau in der Rhön), Behrunger Mark
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 3f., 6-8 Baringheimero marca;Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 134 (Fladungen, Nordheim vor der Rhön, Sondheim vor der Rhön, Ostheim vor der Rhön, Westheim, Elsbach bzw. Oberelsbach, Unterelsbach).

 

Barrensis pagus (Gau, Grafschaft um Bar-le-Duc in Lothringen, Barrense, Barrois).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 (Masangias, Villare); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 32, Barrensis pagus (zum Ortsnamen Bar-le-Duc); Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 38.

 

Barrois(Gau, Grafschaft um Bar-le-Duc in Lothringen, Barrense, Barrensis pagus).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 (Masangias, Villare); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 32, Barrensis pagus (zum Ortsnamen Bar-le-Duc); Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 38.

 

Basel (Fürstbistum, Hochstift, Residenz). B. wird erstmals durch Ammianus Marcellinus zum Jahre 374 bezeugt, ist aber sowohl urnenfelderzeitlich wie auch keltisch und römisch (ca. 15 v. Chr.) besiedelt. Im 5. Jahrhundert erscheinen die ersten alemannischen, im 6. Jahrhundert die ersten fränkischen Gräber. Um die Mitte des 8. Jahrhunderts setzt mit Bischof Wala eine einigermaßen durchgehende Liste von in B. residierenden Bischöfen ein, deren Bistum dem Erzbistum Besançon untersteht und vielleicht am Anfang des 7. Jahrhunderts von (Basel-)Augst (Augusta Rauracorum) nach B. übertragen wurde. 1033 wurde B. durch Eingliederung des Königreichs Hochburgund, dem es seit 912 angehörte, in das Reich reichsunmittelbar. Die weltliche Herrschaft der Bischöfe wurde vor allem durch die Schenkung Moutier-Grandvals (Münster-Granfelden) seitens Rudolfs III. von Burgund (999/1000) begründet. Dazu kamen verschiedenartige Rechte und Güter (Grafschaft Härkingen bzw. Herkingen 1080, Herrschaft Rappoltstein im Elsass 1163), die aber teilweise rasch wieder vorloren gingen (z. B. Vogtei über die Stadt). Im 13. Jahrhundert wurden die Herrschaften und Vogteien Birseck (Reichslehen), Asuel, Ajoi (= Elsgau), Sornegau, Saint-Ursanne (Saint Ursanne), Moutier-Grandval, Biel, La Neuveville, Montagne de Diesse (Montagne de Disse, Tessenberg), Erguel und die Grafschaften Homberg und Pfirt (bis 1324) erworben bzw. gesichert, im 14./15. Jahrhundert die Herrschaften Chauvilier (Chauvelin), Hartmannsweiler, Buchegg und Franquemont. Seit dem 13. Jahrhundert begann sich allerdings gleichzeitig die Stadt aus der Herrschaft der bischöflichen Stadtherren, die seit 1395 meist in Pruntrut oder Delsberg residierten, in B. selbst aber noch 1460 eine neue Universität gründeten, zu lösen und eine eigene Herrschaft aufzubauen (endgültige Ablösung der Ansprüche 1585). Der südliche Jura geriet seit der Mitte des 14. Jahrhunderts allmählich unter den Einfluss der Eidgenossenschaft. 1528 verbot die Reichsstadt B. den Katholizismus und zog die hochstiftischen Güter im Sornegau, Buchsgau, Sisgau und Frickgau an sich. Der Bischof verlegte seinen Sitz bleibend nach Pruntrut (Porrentruy) und verband sich 1577 mit den katholischen Kantonen der Eidgenossenschaft. Zum Hochstift gehörten schließlich Biel, Neuenstadt und die Herrschaften Erguel, Ilfingen (Illfingen), Tessenberg, Delsberg (Reichslehen), Pruntrut, Zwingen, Birseck (Reichslehen), Pfeffingen (Reichslehen), Schliengen (Reichslehen) und Freibergen (Freienberge) (Reichslehen) mit 20 Quadratmeilen und 60000 Einwohnern. 1792 besetzen Revolutionstruppen Frankreichs die zum Reich gehörigen Teile Basels, verwandelten sie in eine Raurakische Republik und gliederten sie am 23. 3. 1793 Frankreich ein (Departement du Mont Terrible). 1793 wurden die eidgenössischen Teile Basels annektiert. Der kleine rechtsrheinische Teil des Hochstifts kam 1803 an Baden. Der Wiener Kongress (1815) bestätigte im Übrigen die Zugehörigkeit zur Schweiz (Kantone Bern [als Ausgleich für die Verselbständigung des Aargaus und der Waadt], Basel [Birseck] und Neuenburg) und zu Frankreich.
L.: Wolff 237, 539; Zeumer 552 II a 21; Wallner 695 OberrheinRK 8; Zeumer 552ff. II a 21; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D5, II 72 (bis 1797) C1, III 38 (1789) C5; Trouillat, J., Monuments de l'ancien évêché de Bâle, Bd. 1ff. 1825ff.; Vautrey, L., Histoire des évêques de Bâle, Bd. 1f. 1884ff.; Rohr, H., Die Entstehung der weltlichen Gewalt der Bischöfe von Basel, 1915; Gaus, K., Geschichte der Landschaft Basel und des Kantons Basel, 1932; Hieronymus, K., Das Hochstift Basel im ausgehenden Mittelalter, 1938; Mayer-Edenhauser, T., Zur Territorialbildung der Bischöfe von Basel, ZGO N.F. 52 (1939); Seith, G., Die rechtsrheinischen Gebiete des Bistums Basel und ihr Übergang an Baden, Diss. jur. Freiburg 1950; Fellmann, R., Basel in römischer Zeit, 1955; Bühler, M., Gewohnheitsrecht und Landesherrschaft im ehemaligen Fürstbistum Basel, 1972; Marchal, G. u. a., Basel, LexMA 1 1980, 1505ff.; Kümmell, J., Bäuerliche Gesellschaft und städtische Herrschaft im Spätmittelalter. Zum Verhältnis von Stadt und Land im Fall Basel/Waldenburg 1300-1535, 1983; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 503, 1, 2, 39; Gröbli, F., Bibliographie von Basel, 2005; Meyer, W., Da verfiele Basel überall, 2006.

 

Baselgau (Gau um Basel, Basalgouwe).
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 26, 30, 32, Basalgouwe; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 39; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 53 Basalgouwe.

 

Batuwa (Bevölkerungsname), Bataver, s. Betuwe (Gau zwischen Waal und Rhein nordwestlich Nimwegens, Batuwa) (Batuvua 726)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 136; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 45, 47, 49, 96, III, 31, 33 Batuwa, de Betuwe, Volksname Batavi; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 54 Batuwa; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 49; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 63; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Herwen, Kekerdom, Bimmen, Emmerich, Niel, Zyfflich, Kellen).

 

Beckelnheim (Ganerben). Vom 13. bis zum 16. Jahrhundert erscheint ein aus Gaubickelheim stammendes Adelsgeschlecht, das von 1270 bis vor 1400 an der Ganerbschaft Bechtolsheim beteiligt war. S. Rheinland-Pfalz.
L.: Zimmermann 63f.

 

Belcsem (Gebiet um Stendal, nördlich Magdeburgs), Balsemerland
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 (Arneburg, Briest, Elversdorf, Stendal); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 39, 115 (Arneburg, Bellingen, Dahrenstedt, Deetz, Döbbelin, Elversdorf, Hämerten, Ostheeren, Schleuß, Groß Schwarzlosen bzw. Großschwarzlosen, Stendal, Windberge); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 97 Balsamgau; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 50, 52, 91, III, 25, Belcsem, Balsami, Belkesheim, Balsemerland.

 

Bentheim (Grafschaft). Vermutlich zwischen 1126 und 1137 übertrug Lothar von Süpplingenburg die Burg B. auf einem schon von den Römern militärisch verwandten Felsberg an der Vechte nordwestlich von Münster nahe dem 1050 erstmals erwähnten Dorf B. seinem Schwager, dem Grafen Otto von Salm-Rheineck (Rieneck), dessen Witwe Gertrud von Northeim 1154 als Gräfin von B. bezeugt ist. Nach dem Aussterben dieses Geschlechts gelangte die Grafschaft B. (Obergrafschaft) 1154/1165 auf dem Wege der weiblichen Erbfolge Sophies von Rheineck an eine jüngere Linie der Grafen von Holland, die sich als Grafen von B. benannte. 1178/1196 wurde die Lehnshoheit Utrechts aufgehoben. Am Ende des 12. Jahrhunderts erhielten die Grafen das Gebiet um Uelsen und Hilten (Niedergrafschaft B.), das noch 1131 Teil der zu Utrecht gehörigen Twente gewesen war. Die wichtigsten Güter lagen um Bentheim, Schüttorf, Neuenhaus und Nordhorn. Bis um 1300 zwangen die Grafen die meisten adligen Familien in der Obergrafschaft und Untergrafschaft in ihre Abhängigkeit. 1421 erlosch die männliche Linie der Grafen. Eine neue Linie gründete sich auf den Enkel der Schwester des letzten Grafen Everwin von Götterswick aus dem klevischen Geschlecht von Güterwyk († 1454), der zudem durch Heirat 1421 die benachbarte Herrschaft (seit 1495 Reichsgrafschaft) Steinfurt erwarb. Beide Herrschaften wurden 1454 wieder geteilt. 1486 trugen die Grafen ihre Grafschaft zur Abwehr Münsteraner Ansprüche dem Kaiser auf und erhielten sie als Lehen zurück. Durch Heirat Everwins III. († 1562) kamen die Grafschaft Tecklenburg und die Herrschaft Rheda, durch Heirat Arnolds II. († 1606) die neuenahrische Grafschaft Hohenlimburg (Limburg) und die rheinische Herrschaft Alpen zu B. 1606 wurde B. in die Linien Bentheim-Tecklenburg, (Tecklenburg, Rheda, Limburg [Hohenlimburg]), B. und Steinfurt (Bentheim-Steinfurt) geteilt(, von denen Bentheim-Tecklenburg und Bentheim-Steinfurt noch bestehen). Durch weitere Teilung entstanden insgesamt 5 Linien. Die 1622 gegründete ältere Linie Bentheim-Tecklenburg-Rheda verlor 1699 zwei Drittel von Tecklenburg und die Hälfte von Rheda nach längerem Rechtsstreit an Solms, das diese 1707 an Preußen verkaufte. 1707/1729 verzichteten die Fürsten von Bentheim-Tecklenburg zugunsten Preußens auf Tecklenburg, behielten aber die Herrschaft Rheda (teilweise) und Limburg (Hohenlimburg). Die ebenfalls 1622 gegründete Linie Bentheim-Steinfurt teilte sich in die Linien Bentheim-Steinfurt und Bentheim-Bentheim. Bentheim-Bentheim, das dem westfälischen Reichsgrafenkollegium angehörte, verpfändete 1752/1753 schuldenhalber seine Güter an Hannover und erlosch 1803. 1804 kam B. an Steinfurt, 1806 an Frankreich. 1806 fielen alle Teile von B. mit insgesamt 17 Quadratmeilen und 28000 Einwohnern an das Großherzogtum Berg, am 10. 12. 1810 an Frankreich. 1815 kamen Rheda und Limburg (Hohenlimburg) als Standesherrschaften zu Preußen, B. zu Hannover und Steinfurt zu Preußen. 1817 wurden die Linien Bentheim-Tecklenburg und Bentheim-Steinfurt (B. und Steinfurt) in den Fürstenstand Preußens erhoben. B. fiel 1946 an Niedersachsen.
L.: Wolff 350f.; Zeumer 554 II b 63, 9; Wallner 702 WestfälRK 14; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) B2, III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Die Territorien des Reichs 3, 182; Jung, J. H., Historia comitatus Benthemiensis libri tres, 1773; Müller, J. C., Geschichte der vormaligen Grafschaft Bentheim, 1879; Greinwing, J., Der Übergang der Grafschaft Bentheim an Hannover, Diss. phil. Münster 1934; Niedersachsen um 1780, Lief. 1, hg. v. Prinz, J., u. a., Bentheim, 1938; Sager, L., Die Grafschaft Bentheim in der Geschichte, 2. A. 1952; Der Landkreis Grafschaft Bentheim, bearb. v. Specht, H., 1953; Edel, L., Neue Bibliographie des landes- und heimatgeschichtlichen Schrifttums über die Grafschaft Bentheim, 1962; Finkemeyer, E., Verfassung und Verwaltung der Grafschaft Bentheim zur Zeit der hannoverschen Pfandschaft 1753-1804, 1967 (= Osnabrücker Mitteilungen 75 [1968], 1); Veddeler, P., Die territoriale Entwicklung der Grafschaft Bentheim bis zum Ende des Mittelalters, 1970; Gauß'sche Landesaufnahmen der durch Hannover erworbenen Gebiete, bearb. v. Engel, F., 6. Emsland, 1977; Topographische Karte der Grafschaft Bentheim, hg. v. Niedersächs. Landesvermessungsamt, 1977ff.; Schoppmeyer, H., Bentheim, LexMA 1 1980, 1919f.; Der Landkreis Grafschaft Bentheim, 1986; Guttmann, H., Emsland, Grafschaft Bentheim, 1989; Marra, S., Allianzen des Adels, 2006; Veddeler, P., Die mittelalterlichen Grafen von Bentheim (in) Osnabrücker Mitteilungen 115 (2010), 29ff.Een cronike van den greven van Benthem, hg. v. Roolfs, F. u. a., 2011.

 

Bergen s. Pergon (Gau)

 

Bertoldsbaar (Gau zwischen oberer Donau und oberem Neckar)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78-82, Perahtoltespara, Bertholdsbaar, ein Baarbezirk; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 64 (Liptingen, Weigheim, Nordstetten, Biesingen, Wolterdingen, Flözlingen? bei Rottweil, Brittheim, Bickelsberg, Achdorf), 126 (Bachheim, Löffingen, Klengen, Priorberg, Dornstetten, Schopfloch, Wiesenstetten, Dietingen, Spaichingen, Gunningen, Wurmlingen, Baldingen, Pfohren, Behla, Hausen vor Wald, Aselfingen).

 

Bessungen (Gau bzw. Grafschaft südöstlich Mainzs)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 (Teil des Rheingaus, Bessungen bzw. Bessingen, Groß-Gerau bzw. Gerau); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 16, Bezzingun.

 

Betensis pagus (Gau westlich der Mosel) s. Bitgau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 (Detzem, Manderscheid, Echternach).

 

Betuwe (Gau zwischen Waal und Rhein nordwestlich Nimwegens, Batuwa) (Batuvua 726)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 136; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 45, 47, 49, 96, III, 31, 33 Batuwa, de Betuwe, Volksname Batavi; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 54 Batuwa; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 49; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 63; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Herwen, Kekerdom, Bimmen, Emmerich, Niel, Zyfflich, Kellen).

 

Beveland (Gau, Bivilandia, Suthbeveland, jetzt zwei Inseln Beveland in der Provinz Seeland)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 138; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 48, 52, 55, 56, 96, III, 32, Beveland; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 58 Beveland.

 

Bibligau, Bibligouue, Bibligouwe (Gau zwischen Nagold und Neckar?)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 (Kuppingen nordwestlich Tübingens); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 34, 90, Bibligouwe; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 60 Bibligouwe.

 

Bietgouwe (Gau westlich der Mosel an Kyll und Prüm um Bitburg, Piatahgewe, pagus Bedinsis, ‚Bitburggau‘, Bitgau). S. Bitgau.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 12, 16, 23, 30, 31, 32, Bietgouwe, Piatahgewe, pagus Bedinsis, pagus Bedonicus, Bitburggau; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 61 Bietgouwe; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 73 Bitgau, (698/714 pagus Bedensis), benannt nach dem gallorömischen vicus Beda.

 

Bitgau (Gau westlich der Mosel an Kyll und Prüm um Bitburg, Piatahgewe, pagus Bedinsis, ‚Bitburggau‘). S. a. Bietgouwe.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 Betensis (Detzem, Manderscheid, Echternach); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 147; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 12, 16, 23, 30, 31, 32, Bitgau s. Bietgouwe; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 61 Bietgouwe; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 51 Bitbourg; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 73 Bitgau, (698/714 pagus Bedensis), zwischen Kyllburg und Echternach, benannt nach dem gallorömischen vicus Beda, (Alsdorf, Baustert, Beilingen?, Beyren, Bickendorf, Biewer, Bollendorf, Born-sur-Sûre?, Donven, Dorf, Dreis, Echternach, Edingen, Einschiederhof? bzw. Einschieder Hof?, Eisenach bei Bitburg, Eppeldorf, Ernzen, Esslingen bei Bitburg, Faha, Fließem bzw. Fliessem, Frenkingen=Bettingen, Gladbach bei Bernkastel, Gransdorf, Holsthum, Hüttingen an der Kyll, Idenheim, Idesheim, Irrel, Kersch, Kewenig, Klüsserath?, Kröv, Kyllburg, Lenningen, Lockweiler, Malbergweich?, Meckel, Medernach, Mehring bei Trier, Meisburg, Metterich, Michelbach?, Mötsch, Nattenheim, Niederweis?, Oberleuken, Oberweis, Niederöfflingen und Oberöfflingen bzw. Öfflingen, Osweiler, Peffingen, Prüm, Rittersdorf, Saarburg, Salm?, Schwirzheim, Sefferweich, Steinheim bei Echternach, Waldbillig?, Wolsfeld, Zittig); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Rübenach, Weiswampach, Meisburg, Löf, Gondershausen, Sinspelt, Kewenig, Waxweiler, Sefferweich, Malbergweich, Kyllburg, Bickendorf, Fließem, Altscheid?, Gersdorf?, Nattenheim, Gransdorf, Rittersdorf, Matzen, Metterich, Baustert, Mötsch, Hüttingen an der Kyll, Oberweis, Bettingen, Ingendorf?, Messerich, Oberstedem, Eßlingen, Peffingen, Wolsfeld, Idenheim, Alsdorf, Meckel, Holsthum, Oberöfflingen, Bombogen, Ürzig, Dreis, Kaimt, Enkirch, Kröv, Warken, Eppeldorf, Waldbillig, Nommern, Oberglabach, Mersch, Zittig, Gonderange/Gonderingen, Schleidweiler, Idesheim, Hofweiler, Niederweis, Prümzurlay, Bollendorf, Eisenach, Irrel, Kordel, Ernzen, Möhn, Edingen, Godendorf, Olk, Steinheim, Echternach, Kersch, Hohensonne, Kinseckerhof, Bech, Grevenmacher, Klüsserath, Quint, Issel, Detzem, Kenn, Longuich, Lörsch, Pölich, Riol, Mertesdorf, Fell).

 

Blesensis pagus (Blisinsis) s. Bliesgau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3.

 

Bliesgau (Gau am Mittellauf der Blies um Zweibrücken, Blieskastel und Homburg, Bliesahgouwe, Bliesichgouwe).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 (Ernstweiler [bzw. unbekannt]); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 152; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 23, 24, 26, 27, 31 Bliesahgouwe, Blesitchowa, pagus Blesinsis, pagus Blesiacus; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 64 Bliesahgouwe;. Moreau, J., Dictionnaire de géographie historig´que, 1972, 52; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 118 (742 pagus Blesinsis, benannt nach der Blies, zwischen Vogesen, Eichelgau, oberem Saargau, Seillegau, Rösselgau,) (Behren bei Forbach bzw. Behren-lès-Forbach, Bischmisheim, Ernstweiler, Eschringen, Habkirchen, Hornbach, Illingen, Medelsheim, Mimbach, Neumünster, Niederlinxweiler, Kleinrosseln bzw. Petite-Rosselle, Ratzweiler bzw. Ratzwiller, Rimlingen bzw. Rimling, Sankt Arnual, Schiffweiler, Walsheim); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Neumünster, Illingen, Schiffweiler).

 

Bonngau (Gau um Bonn, Bunnechgouue, Bunnekowe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 (Muffendorf, Bornheim); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 163; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 8, II, 16, 30, 31 Bunnegouwe, pagus Bonnensis, IV, 18 comitatus Bunnensis; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 55; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 180; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Widdig, Buisdorf, Bornheim, Waldorf, Brenig, Botzdorf, Roisdorf, Lessenich, Duisdorf, Ottenheim?, Bodenheim?, Rheinbach, Meckenheim, Bonn, Endenich, Oberkassel, Kessenich, Friesdorf, Plittersdorf, Rüngsdorf, Bad Godesberg, Muffendorf, Mehlem, Ließem, Bad Honnef, Niederbachem, Gimmersdorf, Unkel, Kirchsahr, Effelsberg).

 

Borgeln, Borgelngau (Burclaun, Gau nordwestlich Soests in Westfalen)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 (Borgeln); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 165.

 

Borhtergo (Gau zwischen Lippe und Ruhr zwischen Essen und Soest). S. Brukterergau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 (Ehrzel bzw. Erenzell); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 165 Borahtra; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 41, III, 18, 19, 26, 28, 32, 33 Borhtergo, Borahtrun, Borhtera, Borthari, Porahtani, Bructeri, ‚Brukterergau‘; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 65 Borhtergo.

 

Bouillon (Herrschaft, Herzogtum). B. an der Semois in Lothringen (Niederlothringen) wird 988 erstmals erwähnt (Bullio). Die zugehörige, vielleicht auf einer älteren Befestigungsanlage um 1100 errichtete Burg wurde Mittelpunkt einer Herrschaft aus Gütern des Hauses Ardenne (Paliseul, Jéhonville, Fays-les-Veneurs, Sensenruth [Sensenstruth]), zu denen Reimser Vogteilehen um Douzy kamen. 1096 verpfändete Gottfried von B. zur Finanzierung eines Kreuzzuges die Herrschaft an das Hochstift Lüttich. Seit 1330 wurde die Herrschaft wegen des Herzogstitels des Hauses Ardenne in Lothringen in offiziellen Quellen als Herzogtum bezeichnet. Seit 1430 gewannen die Grafen von der Mark (de la Marck-Arenberg) in B. an Bedeutung. 1482 entriss der Graf von der Mark dem Hochstift Lüttich das Land und übte von 1483 bis 1529 die Herrschaft aus. 1521 gab Kaiser Karl V. das Herzogtum an Lüttich zurück, doch nannten sich die Grafen weiter Herzöge von B. Seit 1548 hatten die Grafen von der Mark erneut das Herzogtum inne. Ihre Rechte gingen 1591 durch Heirat an das Haus Latour d'Auvergne über. 1672 wurde B. von Frankreich erobert, 1678 aber den Latour d'Auvergne zuerkannt. 1693 kam es unter den Schutz Frankreichs, 1814/1821 als Standesherrschaft der Fürsten Rohan an Luxemburg (Niederlande), 1830/1837 an Belgien.
L.: Wolff 307; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C4, III 38 (1789) A3; Ozeray, Histoire de la ville et du duché de Bouillon, Bd. 1f. 2. A. 1864; Vannerus, H., Le château de Bouillon, quelques pages de son histoire, Ardenne et Gaume 10 (1955) 5ff.; Muller, J., Bouillon. Duché-Ville-Chateau, 1974; Petit, R., Bouillon, LexMA 2 (1982), 496ff. ; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 81

 

Brabant (Großgau, Herzogtum). Der am Ende des 7. Jahrhunderts erstmals belegte fränkische Gau Bracbantum fiel 870 mit Lotharingien an das ostfränkische Reich und gehörte seit 959 zum Herzogtum Niederlothringen. Im 11. Jahrhundert erwarben die Grafen von Löwen die Grafschaft Brüssel und entrissen 1013 dem Bischof von Lüttich die Lehnsgrafschaft Brunengeruuz bzw. Bruningerode. 1106 verlieh ihnen Heinrich V. die Würde des Herzogtums Lothringen und die kaiserliche Mark Antwerpen. Danach gelang der Erwerb Toxandriens, so dass sie insgesamt die Herrschaft über das Gebiet der belgischen Provinzen Antwerpen und B. und der holländischen Provinz Nordbrabant erlangt hatten. Seitdem nannten sie sich Herzöge von B. (1188 dux Brabantiae) und wurden zu den Reichsfürsten gerechnet. In ihrem Gebiet verlor der Kaiser seit dem frühen 13. Jahrhundert fast jede Obergewalt. Nachdem schon 1204 die Maas (Maastricht) erreicht worden war, gewann Herzog Johann I. 1288 durch den Sieg bei Worringen über die Grafen von Geldern und den Erzbischof von Köln auch das Herzogtum Limburg zwischen Aachen und Maastricht und die Herrschaft Herzogenrath sowie die Burgen Wassenberg und Kerpen (zwischen Köln und Düren). 1371 wurden die Herzöge von den Herzögen von Jülich und Geldern vernichtend geschlagen. Die mit dem Luxemburger Wenzel vermählte Erbtochter Johanna Johanns III. († 1355) übertrug B., Limburg und Luxemburg 1390/1400/1430 unter Ausschaltung der Luxemburger an die Herzöge von Burgund. 1477/1482 kam B. über Maria von Burgund an Habsburg. Brüssel wurde Residenz. Im Achtzigjährigen Krieg eroberten die holländischen Generalstaaten Nordbrabant und verwalteten es seit 1648 als Generalitätslande, während Südbrabant (Löwen, Brüssel, Antwerpen, Mecheln) bei den spanischen, seit 1713/1714 österreichischen Niederlanden verblieb. Von 1794/1801 bis 1814 gehörte das um 600 Quadratmeilen große B. mit den übrigen Niederlanden zu Frankreich und wurde in drei Departements eingeteilt. 1815 wurde es Teil der Niederlande, 1830 nach einem Aufstand Kernland des neuen Königreichs Belgien, dessen Thronerbe seit 1840 den Titel Herzog von B. führt. Nordbrabant verblieb bei den Niederlanden.
L.: Wolff 53; Wallner 700 BurgRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) E3, II 66 (1378) C3, II 78 (1450) E3; Pirenne, H., Geschichte Belgiens (bis 1648), Bd. 1ff. 1899ff.; Vanderkindere, L., La formation territoriale des principautés belges au moyen-âge, Bd. 1ff. 1902; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 ([Breibant, Bragbantinse, Brabantinse, Brachbant, Bracbantus], Lennik bzw. Lennick, Zellik bzw. Zellick, Krombrugge bzw. Crumbrugge); Knetsch, K., Das Haus Brabant. Genealogie der Herzöge von Brabant und Landgrafen von Hessen, Bd. 1-13 1918ff.; Ganshof, F., Brabant, Rheinland und Reich im 12., 13. und 14. Jahrhundert, 1938 ; Martens, M., L’administration du domaine ducal en Brabant, 1954 ; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 179 ; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 23, 75, 77, 96, III, 31, 32, 33 Brakbant I; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 60; Uytterbrouck, A., Le gouvernement du duché de Brabant au bas Moyen Age, 1975 ; Mohr, W., Geschichte des Herzogtums Lothringen, Bd. 1ff. 1974ff.; Thomas, H./Houtte, J. van, Brabant, LexMA 2 1983, 529ff.; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 110; Nikolay, W., Die Ausbildung der ständischen Verfassung in Geldern und Brabant während des 13. und 14. Jahrhunderts, 1985 ; Godding, P., Le Conseil de Brabant sous le règne de Philippe le Bon (1430-1467), 1999 ; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W. u. a., 2003, 1, 1, 45, 764; Weller, T., Die Heiratspolitik, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 437; Tigelaar, J., Brabants historie ontvouwd, 2006.

 

Bracbant (Gau) um Kamen in Westfalen
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek 180 Brabant; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 75, 77, 96, III 31 Brakbant II; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 Bracbant (Lerche, Drechen).

 

Brakbant (Gau, Großgau) s. Brabant, Bracbant

 

Breisgau (Gau, Grafschaft, Landgrafschaft, Landvogtei). Der aus dem Keltischen kommende Name der Landschaft zwischen Oberrhein und Schwarzwald wird um 400 erstmals genannt (7. Jh. Brisachgowe). Die karolingische Grafschaft des alemannisch besiedelten Breisgaues ist seit dem 11. Jahrhundert in den Händen der Zähringer belegt. 1064 ging sie an die verwandten Markgrafen von Baden, 1190 an deren Teillinie der Markgrafen von Hachberg. Nach dem Untergang der Staufer erlangten die Grafen von Habsburg einen Teil der Güter. 1269 fielen ihnen weitere Teile durch das Erlöschen der Grafen von Kiburg (Kyburg) zu, die 1218 einen Teil der Güter der Herzöge von Zähringen geerbt hatten. Während der südliche Teil des Breisgaus bei den Markgrafen verblieb (Markgräfler Land) und am Beginn der Neuzeit aus dem B. ausschied, wurde der nördliche „niedere“ B. als Landgrafschaft 1318 an die Grafen von Freiburg (Urach-Freiburg) verpfändet und kam durch Erwerb der Landgrafschaft und der Schirmherrschaft über Freiburg 1368 von den Grafen von Freiburg überwiegend an Habsburg, das 1331 Breisach und Neuenburg sowie 1365 Kirnberg (Kürnberg) mit Kenzingen gewonnen hatte. Von 1469 bis 1474 wurde der B. von dem Habsburger Sigmund von Tirol an Burgund verpfändet. 1478 ließ sich Habsburg mit der Landgrafschaft im Breisgau belehnen. Seit dieser Zeit hatte der B. (mit Freiburg, Breisach, Villingen, Neuenburg, Burkheim [Burgheim], Waldkirch, Fricktal und Grafschaft Hauenstein) eigene Verwaltung (in Ensisheim) und Landstände. Im Frieden von Lunéville des Jahres 1801 bzw. dem Reichsdeputationshauptschluss vom 25. 2. 1803 fiel er an den Herzog von Modena, 1803 als Erbe an Österreich-Este, 1805 an Baden und Württemberg. 1810 trat Württemberg seinen Anteil an Baden ab. Das Fricktal (Herrschaften Rheinfelden und Laufenburg) kam 1801 an Frankreich, 1802 an die Helvetische Republik und 1815 an die Schweiz. Der übrige B. fiel 1951/1952 mit Baden an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 40; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D5, III 22 (1648) C5, III 38 (1789) B4; Fehr, H., Die Entstehung der Landeshoheit im Breisgau, 1904; Windelband, W., Der Anfall des Breisgaus an Baden, 1907; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 3 ([Brisehguue, Prisekeuue, Prisecgeuue, Brisiggouue, Brisachgowe, Prisagouue, Brisikgowe, Brisikgouui, Brysichkowe, Brisihgowi, Prisgauue, Prisegouue, Brisiggowe, Brisichgowe, Prisichgowe, in Mittelbaden,] Sulzburg, Waldkirch, Königschaffhausen bzw. Königsschaffhausen, Riegel, Endingen, Wendlingen, Kenzingen, Teningen bzw. Theningen, Bahlingen, Burkheim bzw. Burgheim, Oberrotweil bzw. Rottweil, Betzenhausen, Oberbergen, Vogtsburg, Kirchzarten, Liel, Tutschfelden, Oberbirken, Unterbirken, Haslach, Bellingen bzw. Bad Bellingen, Opfingen, Kirchen, Malterdingen, Ihringen, Wyhl bzw. Wyl, Richtlingen, Mauracherhof, Neuershausen, Buggingen); Der Breisgau, hg. v. Busse, H. u. a., 2. A. 1941; Stolz, O., Geschichtliche Beschreibung der ober- und vorderösterreichischen Länder, 1945; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 1950, Neudruck 1978; Creutzburg, N. u. a., Freiburg und der Breisgau, 1954; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 1, 8, II, 16, 30, 31, 32, III, 31, IV, 8, S. 263, Brisihgouwe, pagus Brisiaguensis, pagus Brisacensis, finis Prisegauginsis, Brisigavi; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 66 Brisgau; Vorderösterreich. Eine geschichtliche Landeskunde, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Wogau, K. v., Die landständische Verfassung des vorderösterreichischen Breisgaues 1679-1752, 1973; Zotz, T., Der Breisgau und das alemannische Herzogtum, 1974; Kageneck, A. Graf v., Das Ende der vorderösterreichischen Herrschaft im Breisgau, 1981; Zotz, T., Breisgau, LexMA 2 1983, 601f.; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 56, 111 (Binzen, Rümmingen, Steinenstadt, Tumringen, Wollbach, Haltingen, Eimeldingen) ; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 531.

 

Brenzgau, Brenzegouwe (Gau an der Brenz, einem linken Nebenfluss der oberen Donau)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Brenzegouwe.

 

Brettachgau, Bretahgouwe (Gau an der Brettach, einem linken Nebenfluss des Kocher, Breitahagewe, ‚Brettachgau‘)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, Bretahgouwe.

 

Brukterergau (Gau) s. Borhtergo
L.: Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Hagen, Focking, Pelkum, Castrop, Mengede, Herne, Hullen, Hordel, Riemke, Gerthe, Bövinghausen, Dorstfeld, Oespel, Werne, Laer, Wattenscheid, Westenfeld, Altenbochum, Langendreer, Stockum, Mühlhausen, Asseln, Wambel, Dortmund, Persebeck, Holtum, Hemmerde, Bachum an der Ruhr?, Schmerlecke, Eppendorf, Annen, Heven, Querenburg, Bisping, Höntrop, Linden, Stiepel, Rheinen, Deilinghofen, Ohle?).

 

Brunengeruuz (Grafschaft innerhalb des Großgaus Hasbanien), Brunigerode
L.: Curs, O. Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert. Nach den Königsurkunden. Diss. phil. Göttingen 1908, 4; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 197; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 19, Brunengeruuz, Brunengurt; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 235.

 

Büchenbach (Mark, Buochinebach südwestlich Erlangens [oder südlich Fürths?])
L.: Curs, O. Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert. Nach den Königsurkunden. Diss. phil. Göttingen 1908, 4 (Büchenbach).

 

Buchengau (Pochonia, Buchonia, Gau um Fulda)
L.: Curs, O. Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert. Nach den Königsurkunden. Diss. phil. Göttingen 1908, 4 (Fulda); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 154 Boconia; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 74, 76 Buohhunna, Buchonia, Boconia, Gebietsname.

 

Buchsgau (Gau innerhalb des Baselgaus), Buhsgouwe
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 30, Buhsgouwe; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 67.

 

Bucki (Gau um Bückeburg)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 70, 72, 76, 95, 96, III, 32, Bucki.

 

Buhsgouwe (Gau innerhalb des Baselgaus) s. Buchsgau
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 30, Buhsgouwe.

 

Bulderngau (Gau bei Dülmen in Westfalen), Buldern
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 203; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 10f. Bunlarun.

 

Burgenland (Bundesland). Der Name B. leitet sich von der Endung -burg der ungarischen Komitate Eisenburg, Ödenburg, Pressburg und Wieselburg her. 1919 wurde das meist zu Ungarn gehörige, seit dem elften Jahrhundert zunehmend von Deutschen besiedelte Gebiet (ohne Moson, Vasvar und Pressburg) Österreich zugesprochen. 1920 hielt es amtlich den Namen B. Nach einer nicht einwandfreien Volksabstimmung vom 14. 12. 1921 fiel Ödenburg an Ungarn. Von 1938 (22. 5. 1938) bis 1945 war das 3965 Quadratkilometer umfassende Bundesland B. mit der Hauptstadt Eisenstadt zwischen Niederösterreich (Niederdonau) und Steiermark (Südburgenland mit Güssing, Jennersdorf, Oberwart) aufgeteilt. Ab April 1941 unterstand die 1918 von Österreich getrennte Untersteiermark (erweitert um die Save-Gebiete und sechs oberkrainische Gemeinden sowie verringert um das Gebiet Prekmurje) rechtstatsächlich dem Gauleiter der Steiermark als dem Leiter der eingesetzten Zivilverwaltung des Deutschen Reiches. 1945 wurde B. als Bundesland wieder hergestellt.
L.: Allgemeine Bibliographie des Burgenlandes, 1956ff.; Guglia, O., Das Werden des Burgenlandes, 1961; Ernst, A., Geschichte des Burgenlandes, 2. A. 1991.

 

Burichyngas (Gau zwischen Lauchert und Neckar)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78, 83, 90, III, 8, 25, IV, 8 Burichinga, Burichinger marca; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 68 (Willmandingen, Undingen, Genkingen).

 

Bursibant (Gau [am Mittellauf der Ems?])
L.: Curs, O. Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert. Nach den Königsurkunden. Diss. phil. Göttingen 1908, 4 (Altenrheine); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 75, 77, 96, Bursibant.

 

Cadore (Grafschaft), Catubria. Die 973 an das Hochstift Freising gelangte Grafschaft C. im Osten der Dolomiten wurde 1510 von Venedig annektiert.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 4 Kadoberthal; Bertarelli, L., Venezia Tridentina e Cadore, 1939; Fini, F., Cadore e Ampezzano, 2002

 

Cambrai (Hochstift, Erzstift, Residenz), mhd. Kamerich. Um 500 oder am Ende des 6. Jahrhunderts entstand an der Straße von Tournai zum Pariser Becken das zum Erzbistum Reims gehörige Bistum C. (Bischof Vedastus, Bischof Gaugericus 585-624/627), das bis Antwerpen reichte (pagus Cambricinsis 663 belegt). Bei dem karolingischen Teilungen kam es zum Ostreich. 1093 wurde von ihm das Bistum Arras abgetrennt. Trotz langanhaltender Eingliederungsbestrebungen Frankreichs hielt sich das Bistum, das 1559 zum Erzbistum (mit Arras, Tournai, Saint-Omer [Sankt Omer) und Namur) erhoben wurde, als Reichsfürstentum bis 1678/1679, als es im Frieden von Nimwegen (Nijmegen) an Frankreich fiel. Noch die Reichsmatrikel von 1776 zählte es zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis.
L.: Wolff 65; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) B3; Glay, A., Glossaire topographique de l'ancien Cambrésis, 1845; Destouches, C., Histoire de l'église de Cambrai, Bd. 1ff. 1890ff.; Schieffer, T., Reichsbistum Cambrai, Rhein. Vjbll. 6 (1936); Fossier, R., Cambrai, LexMA 2 1983, 1407ff.; (Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 118;) Bauer, T., Lotharingien als historischer Raum, 1997; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 516, 2, 2, 104.

 

Cambrésis (Gau um Cambrai im Département Nord Frankreichs, Cameracensis pagus)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 4 (Mosterolcourt bzw. Montrecourt, Le Cateau-Cambrésis, Cambrai); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 215; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 18, 32, IV, 18, Cameracensis pagus; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 70; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 118.

 

Cameracensis pagus (Gau um Cambrai im Département Nord Frankreichs). S. Cambrésis.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 4 (Mosterolcourt bzw. Montrecourt, Le Cateau-Cambrésis, Cambrai); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 215; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 18, 32, IV, 18, Cameracensis pagus; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 70; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 118.

 

Carembault (Gau zwischen den Flüssen Deule und Marque um Lille, Teil Flanderns, Quesnoy-sur-Deule, Camphin-en-Carembault, Karabant)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 220; Polenz, P. v., Landschafts-und Bezirksnamen, 1961, II, 75, Karabant; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 72.

 

Catubria (Kadoberthal) s. Cadore
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert. Nach den Königsurkunden, Diss. phil. Göttingen 1908, 4.

 

Chamberich (Gau um Cham am Oberlauf des Regens), Champrichi
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 94, IV, 9, Champrichi.; Muggenthaler, H., Unser Cham, 1975 (Weißenregen im Gau Chamberich).

 

Chiemgau (Gau um den Chiemsee, Chimengouue, Chiemihgovue, Chiemichouve,)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 4 (Vogtareuth, Grabenstätt bzw. Grabenstädt); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 9, 33, 34, 40, Chiemingouwe.

 

Choldici (Gau, 973), Coledici
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 30, 115 ([Coledici] Edderitz, Görzig, Kattau, Cösitz, Piethen); Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 910.

 

Churrätien, Churwalchen (Gau am Alpenrhein um Chur in Graubünden in der heutigen Schweiz), Curouualahon
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 22, 23, 64, III, 27, 29, Churwalahun, Bevölkerungsname, vallis Curualensis, Cornugallia, Retia Curiensis, Churrätien; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 219 Rätien.

 

Chutizi (Gau zwischen Saale und Zschopau, links zur Freiberger Mulde, Chuntici, Schutizi, Scuntiza). Nach Ludwig erstreckte sich der Gau Chutizi über das Gebiet zwischen Saale und vereinigter Mulde, die Siedlungsinseln um Rochlitz und Colditz beiderseits der Zwickauer Mulde sowie die weiter östlich gelegenen Offenlandschaften um die 1046 als solche bezeugten Burgwarde Polkenberg und Leisnig beiderseits der Freiberger Mulde, im Nordosten bis zum Mutzschener Wasser. Der am weitesten im Osten nachweisbare Ort Chutizis ist Göttwitz. Nördlich des Unterlaufs der Freiberger Mulde scheint die Grenze zwischen Chutizi und Daleminze etwa der Wasserscheide zwischen Mulde und Elbe gefolgt zu sein.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 Schutizi (Zwenkau, Wechselburg, Lastau, Nerchau), Scuntica (Prießnitz bzw. Prissnitz); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 19, 116 Chutizi (Böhlitz, Colditz, Göttwitz, Grottewitz, Lastau, Leipzig, Leisnig, Liebertwolkwitz, Lößnig, Magdeborn, Mutzschen, Nauberg, Nerchau, Prießnitz, Rochlitz, Schkölen, Taucha, Taucha am Rippach, Wechselburg, Zwenkau); Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 10; Ludwig, T., Die Urkunden der Bischöfe von Meißen, 2008, 257.

 

Clermontois (Gau zwischen Verdun und Sainte Menehould)
L.:; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 90.

 

Coledici (Gau, 973), s. Choldici

 

Condroz (Gau im nordwestlichen Ardennenvorland zwischen Maas und Ourthe im heutigen Belgien) (Condustrinsis 747)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5 (Ellemelle); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 241; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 18 Condrustensis; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 92; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 104, 204.

 

Cutry (Grafschaft innerhalb des Gaues Woëvre)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 253; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 19 Custrei; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 420 Custrei.

 

Daleminze (Gau westlich Meißens). Nach Ludwig scheint nördlich des Unterlaufs der Freiberger Mulde die Grenze zwischen Chutizi und Daleminze etwa der Wasserscheide zwischen Mulde und Elbe gefolgt zu sein. S. Dalminze
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5 (Döbeln, Glossen bzw. Deutschluppa, Daubnitz, Schänitz, Mertitz, Veste auf dem Treppenberg bei Sachsenburg an der Zschopau bzw. Zschoppau); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 117 Daleminci (Boritz, Daubnitz, Döbeln, Dobschütz, Dürrweitzschen, Glossen [bei Mügeln an der Döllnitz, westlichster Ort Daleminzes], Gröba, Leuben, Meißen, Mertitz, Mochau, Altmügeln, Oschatz, Riesa, Rottewitz, Schänitz, Schrebitz, Strehla, Weitzschenhain, Zadel, Zehren, Zschaitz); Ludwig, T., Die Urkunden der Bischöfe von Meißen, 2008, 259.

 

Dalminze (Daleminci, Dalaminci seu Zlomekia, Gau westlich Meißens)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5 (Döbeln, Glossen bzw. Deutschluppa, Daubnitz, Schänitz, Mertitz, Veste auf dem Treppenberg bei Sachsenburg an der Zschopau bzw. Zschoppau); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 117 Daleminci (Boritz, Daubnitz, Döbeln, Dobschütz, Dürrweitzschen, Glossen, Gröba, Leuben, Meißen, Mertitz, Mochau, Altmügeln, Oschatz, Riesa, Rottewitz, Schänitz, Schrebitz, Strehla, Weitzschenhain, Zadel, Zehren, Zschaitz).

 

Darnau (Gau nördlich Namurs) (866)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 258; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 17, 21, 41, 45, 47, 96, Darnau, Darnegouwe, pagus Darnuensis; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 205, 249; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 100.

 

Densigau (Gau westlich der mittleren Leine,Teil Ostfalens). S. Wenzengau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 (Lutter am Barenberg, Königsdahlum bzw. Dahlum?); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 118 (Jerstedt) ; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1060 Wentsgoi; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 33, 40, Wentsiga, Venzigavvi, Wentsgoi, Densiga.

 

Derlingen (Gau zwischen Aller und Oker, Derlingau, Derlingo, Derlingon, Therlingus, Derningon,)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5 (Rohrsheim, Üplingen bzw. Ueplingen, Ehmen, Fallersleben, Morsleben, Evessen, Veltheim am Fallstein, Hessen nordöstlich Osterwiecks bzw. Hessen in Braunschweig, Barnsdorf, Küblingen, Beienrode bzw. Beyenrode, Remlingen, Semmenstedt, Achim, Seinstedt, Isingerode, Schöningen, Kißleberfeld bzw. Kirsleber Mühle, Bisdorf, Wedesbüttel, Meine, Essenrode, Wasbüttel bzw. Warxbüttel, Allenbüttel, Vordorf, Flechtorf bzw. Flecktorf); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 56, 138 Derlingau (Achim, Apelnstedt, Atzum, Barnsdorf, Bisdorf, Dannenbüttel, Ehmen bzw. Ehemen, Essenrode, Evessen, Flechtorf, Grassel, Küblingen, Lauingen, Lucklum, Meine, Remlingen, Schliestedt, Schöningen, Schöppenstedt, Seinstedt, Semmenstedt, Sickte, Sunstedt, Twieflingen, Uhry, Veltheim, Vordorf, Wasbüttel, Watenstedt, Wedesbüttel, Hessen nordöstlich Osterwiecks bzw. Hessen?, Rohrsheim?); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 41, III, 1, 2, 4, 6, Derlingun, Derlingorum provincia, Darlingowe; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Derlingo (Gau zwischen Aller und Oker) s. Derlingen

 

Dersi (Gau um die Dersaburg bei Damme im heutigen Kreis Vechta, marka Dherseborg, Desborger marke)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 95, V, 10, 11, 14, Dersi.

 

Dervegau (Gau) zwischen Hunte und Weser (Derwe (Derue, Enter[g]occi)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 7, II, 15, 41, 95, Derwe.

 

Destrich (Grafschaft im Seillegau, Destry)
L.: Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 333 Dextrensis.

 

Destry (Grafschaft im Seillegau). S. Destrich.
L.: Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 333 Dextrensis.

 

Detmold (Gau am Teutoburger Wald, zum Ortsnamen Detmold), Detmoldgau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 Thiatmalli (Schieder); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 265; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, III, 31, IV, 13, 16 Thiadmalli.

 

Deutzgau (Gau um Deutz), Tuizihgouwe, Tiuzihgouwe
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 266; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, S. 290, II, 30, 31, Tuizihgouwe, Deutzgau; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 139); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Herler Mühle, Westhofen).

 

Dithmarschen (Gau, nahezu freie Bauernrepublik). Das Gebiet zwischen Elbe, Eider und Wattenmeer der Nordsee war im Frühmittelalter ein in vier Siedlungsräume gegliederter sächsischer Gau, der unter König bzw. Kaiser Karl dem Großen christianisiert wurde. Im 11. Jahrhundert (1062) kam das nach dem Personennamen Dietmar benannte, in ottonischer Zeit weitgehend sich selbst überlassene Gebiet (Thedmarsgoi) durch König Heinrich IV. unter die Herrschaft des Erzstifts Bremen. 1147 wurde es von Heinrich dem Löwen unterworfen, 1180 fiel es wieder an Bremen. Vom 13. Jahrhundert an errangen die durch die Kultivierung des Marschbodens wohlhabend gewordenen Bauerngeschlechter eine weitgehende Selbständigkeit mit eigener politischer Organisation (1448 Achtundvierziger als Vertreter der Kirchspiele, 50 Schlüter [Schließer] und 300 Geschworene zusammen als die Vollmacht, die jeweils zuletzt in Heide zusammenkam) und eigenem Landrecht (1321/1447, gedruckt 1487). 1473/1474 erhielten die Könige von Dänemark und Herzöge von Holstein D. gegen den Widerspruch der Achtundvierziger von Kaiser Friedrich III. als Lehen, wurden aber 1500 vom dithmarsischen Volksheer geschlagen. 1532 wurde die Reformation eingeführt. 1559 konnten der König von Dänemark und die Herzöge von Holstein-Gottorp (Gottorf) das Land unterwerfen. 1580/1581 wurde die nördliche Hälfte (Norderdithmarschen mit Heide) an Holstein-Gottorp (Gottorf) gegeben (herzoglicher Anteil), kam aber 1773 unter die Oberherrschaft Dänemarks, das bereits die südliche Hälfte (Süderdithmarschen, königlicher Anteil) erhalten hatte. 1866 fiel es mit Schleswig und Holstein an Preußen und kam 1946 zu Schleswig-Holstein.
L.: Wolff 445f.; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E1; Adolfi gen. Neocorus, J., Chronik des Landes Dithmarschen, hg. v. Dahlmann, F., Bd. 1f. 1827, 1904, Neudruck 1927; Michelsen, A., Urkundenbuch zur Geschichte des Landes Dithmarschen, 1834; Michelsen, A., Sammlung altdithmarscher Rechtsquellen, 1842; Chalybaeus, R., Geschichte Dithmarschens bis zur Eroberung des Landes im Jahre 1559, 1888; Marten, G./Mäckelmann, K., Dithmarschen, Geschichte und Landeskunde, 1927; Carstens, W., Bündnispolitik und Verfassungsentwicklung in Dithmarschen, Zs. d. Ges. für schleswig-holstein. Geschichte 66 (1938); Klüver, W., Dithmarschen und Schleswig-Holstein im Wandel der Geschichte, 1951; Stoob, H., Die Dithmarscher Geschlechterverbände, 1951; Stoob, H., Geschichte Dithmarschens im Regentenzeitalter, 1959; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 34, 41, 49, 95, 96, III, 10, 31, 33, Thiadmariska, Thiadmaresgaho, Tedmarsgoi, Ditmarticorum terra, Ditmarcos, Dietmaringenses, ‚Dithmarschen‘; Hadel, W. v., Die Eingliederung des Landes Dithmarschen in den Verband der Herzogtümer Schleswig und Holstein, 1963; Kamphausen, A. u. a., Dithmarschen. Geschichte und Bild einer Landschaft, 1968; Eggers, P., Das Prozessrecht nach dem Dithmarscher Landrecht von 1567 und seine Entwicklung bis zum Ende der Gottorfer Herrschaft 1773, 1986; Sax, P., Werke zur Geschichte Nordfrieslands und Dithmarschens, Bd. 7 Ergbd. Register und Ergänzungen, 1987.

 

Dodicanes comitatus (Grafschaft des Dodican oder Dodica, Teil des Leinegaus [Laginga])
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5 Dodican.

 

Donaugau (Gau südöstlich Regensburgs, Tuonehkeuue, Tônahgeouui, Danachgowe, Thunkuchaw, Tuonocgouwe, Duonacgouue, Tunecgouue, Gau zwischen Regen und Isar)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5 (Mintraching, Mangolding, Sallach, Nittenau, Regensburg, Bogenberg, Aiterhofen, Schierling, Niederlindhart und Oberlindhart bzw. Lindhart, Rogging, Bayerbach, Genstal (jetzt Kumpfmühl), Diepenried, Siffkofen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24, 26, 27, 29, Tonahgouwe, pagus Danubiicensis, ‚Donaugau‘.

 

Dorngau (Gau um Dornstetten, Tornegouue)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 96, Tornegouwe, ‚Dorngau‘, 305 Schlehengäu; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 129 (Dornstetten).

 

Drachgau (Gau an der Lein links des Kocher, Trachgouwe)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40, Trachgouwe, Drachgau.

 

Drawehn (Gau zwischen Jeetzel und Ilmenau südlich der unteren Elbe, Drawehngau, Drevani)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5 (Clenze bzw. Klenze); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 120 Drevani (Clenze).

 

Dreingau (Dreni, Gau zwischen Lippe und Oberlauf der Ems, Reinidi)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 6 (Liesborn); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 285; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961II, 69, 95f., III, 31 Dragini, 303 Reinidi; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Sülsen, Berl, Wettenorf, Elmenhorst, Arenhorst, Eickenbeck, Bracht, Ossenbeck, Grentrup, Drensteinfurt, Ascheberg, Forsthövel, Walstedde, Panick, Horn, Nordkirchen, Südkirchen, Evenkamp, Ramshövel, Oelde, Halene, Sünninghausen, Tellegey, Guissen, Elker, Gemmerich, Holtmar, Dalmer, Düllo, Dasbeck, Assen, Liesborn, Werne, Herzfeld).

 

Drente, Drenthe (Grafschaft). Das Gebiet (Thrianta, Thrient) westlich der unteren Ems erscheint 820 erstmals als Gau D. Kaiser Heinrich III. belehnte die Bischöfe von Utrecht mit der Grafschaft D. 1412 wurde das Drentische Landrecht festgelegt. 1522 fiel die Grafschaft an Karl von Geldern, 1536 an Kaiser Karl V. Unter der Republik war D. Mitglied der Union (Niederlande), hatte aber keinen Sitz in den Generalstaaten.
L.: Wolff 76; Großer Historischer Weltatlas III 2 (1519-1556) C3; Oorkondenboek van Groningen en Drente, hg. v. Blok, P., 1896ff.; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 Thrient; Linthorst, H., Geschiedenis van Drente, 1947; Buiskool, H., Zuidoost-Drente, Bd. 1ff. 1950ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 290, II, 49, 76, III, 27, Drente, Drentland, (Thrianta); Blok, D., Geschiedenis van Drenthe, 1984.

 

Drevani (Gau) s. Drawehn bzw. Drawehngau
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 120 (Clenze westsüdwestlich Lüchows). S. Drawehngau.

 

Drewergau (Gau um Drewer zwischen Lippe und Ruhr, Treueresga, Threveresga)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 6 (Drewer); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 286; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 33, IV, 16 Threveresga.

 

Düffelgau (Gau zwischen Rhein und Waal) (Dublensis 721/722, Düffel, Tubalgouue)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 Tubalgouue (Rindern); Gysseling, M.; Toponymisch Wordenboek, 289; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 21, 24, 41, III, 25, IV, 8, V, 2, Dubla, pagus Dublensis, Duuelero marco, Tubalgouwe, Duffel, 308; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972 276 Tubalgau; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 204, 249; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Millingen-aan-den-Rijn, Düffelward?, Mehr, Rindern, Donsbrüggen, Nütterden, Kellen, Kleve?, Viller).

 

Duisburg (Gau)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 289; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 10f. Diuspurch.

 

Duisburggau s. Duisburg (Gau)

 

Duria (Gau zwischen oberer Günz rechts der Donau und Wertach links des Lechs, Durihin)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 6 (Eggenthal, Sontheim an der Günz); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 95, III, 30, V, 2, Duria, Durihin; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 181.

 

Écuens (Gau Écuens in Burgund um Lons-le-Saunier, Scodingorum pagus)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, Scodingorum; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 109 Écuens.

 

Eichelgau (Gau benannt nach dem Flüsschen Eichel, rechts der Saar, zwischen Bliesgau und oberem Saargau, an der mittleren Eichel um Drulingen und Bettweiler, Achilgouwe)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24 Achilgouwe291; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 1; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 136 (713 pago Aculinse, Lokalisierung von Orten schwierig).

 

Eichsfeld (Gau [im Quellgebiet der Leine], Landschaft, Fürstentum). Das zwischen oberer Leine und Harz gelegene E. wird als Gau nördlich und westlich von Mühlhausen 897 erstmals genannt. Vom 11. Jahrhundert an gewann das Erzstift Mainz auf der Grundlage der Mission um Heiligenstadt im Obereichsfeld umfangreiche Güter (Hanstein 1209, Gleichenstein-Dingelstädt 1294, Bischofstein 1329/1440, Greifenstein 1420, Scharfenstein 1294, Harburg 1130/1137, Worbis 1342/1375, Bodenstein 1573, Westernhagen 14. Jahrhundert, Gerode 1124/1431). Das nordwestlich von Duderstadt gelegene Untereichsfeld war zunächst liudolfingisches Hausgut und ottonisches Reichsgut, kam im 10. Jahrhundert an das Stift Quedlinburg und fiel 1247 an Braunschweig-Lüneburg. Dessen Linie Grubenhagen verpfändete es 1342/1358 mit Duderstadt und Gieboldehausen, 1434 mit Lindau an das Erzstift Mainz. 1802/1803 kam das zunächst protestantisch gewordene, am Ende des 16. Jahrhunderts rekatholisierte E. als Fürstentum an Preußen. Von 1806/1807 bis 1813 war es Teil des Königreiches Westphalen (Harzdepartement). 1813 gelangte das E. an Preußen, 1815 das Obereichsfeld zur Provinz Sachsen und damit von 1945/1949 bis 1990 zur sowjetischen Besatzungszone bzw. der Deutschen Demokratischen Republik. Das Untereichsfeld wurde von Preußen an Hannover abgetreten, kam mit diesem aber 1866 an Preußen zurück und gehört damit seit 1946 zu Niedersachsen. S. Kurrheinischer Reichskreis.
L.: Wolff 80; Wallner 699 KurrheinRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F3; Wolf, J., Politische Geschichte des Eichsfelds 1792, neu bearb. v. Löffler, K., 1921; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 6 (Geisleden); Aus der Geschichte der Goldenen Mark, bearb. v. Otto, B., Teil 1 1949; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 120 (Ammern, Dachrieden, Diedorf, Geisleden, Görmar, Lengefeld); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 9, II, 58, 61, 62, III, 30; Riese, W., Das Eichsfeld. Entwicklungsprobleme einer Landschaft, 1977; Fahlbusch, F. B., Eichsfeld, LexMA 3 1986, 1670f.

 

Eifelgau (Gau im Bereich der Eifel) (Eflinsis 762)
L.: Gysseling, J., Toponymisch Woordenboek, 1960, 306; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 18, Eifla, Eifila, pagus Eiflensis; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 110; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 177, 204; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Satzvey, Lessenich, Arloff, Iversheim, Weyer, Steinfeld, Frohngau, Nettersheim, Schmidtheim, Dahlem, Ripsdorf, Baasem, Wiesbaum, Gilsdorf an der Erft, Bad Münstereifel, Nöthen, Kesseling, Tondorf, Hümmel, Schuld, Lindweiler, Laufenbacherhof, Lommersdorf, Antweiler, Reifferscheid, Leimbach, Müsch, Rodder, Ahrdorf, Hoffeld, Barweiler, Leudersdorf, Üxheim, Lehnerath, Hillesheim, Oberbettingen, Steffeln, Lammersdorf, Bewingen, Gondelsheim?, Nohn, Kerpen in der Eifel, Borler, Betteldorf).

 

Einrich (Gau an der unteren Lahn, Einriche, Einrichgau,)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 6 (Braubach, Oberlahnstein, Niederbrechen, Oberbrechen); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 308; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 11, 94, 96, Einrichi, Landschaft Ahrich; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 103; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Brechen, Lahnstein, Braubach, Kamp, Dahlheim, Wellmich, Lierschied, Sankt Goarshausen, Arnstein, Marienfels, Gemmerich).

 

Eitrahuntal (Gau im Norden des Hegaus, südlich der oberen Donau, Aitrachtal, um Aulfingen)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 29, 64, 65, 82, 83; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 191

 

Elsass (Gau?, Landschaft, Landgrafschaft), frz. Alsace. Das etwa 190 Kilometer lange und 50 Kilometer breite, rund 8280 Quadratkilometer umfassende, zunächst keltisch besiedelte E. (ahd. ali-saz, Fremdsitz) zwischen Oberrhein und Vogesen (Wasgenwald), das nur von 640 bis 740, von 1680 bis 1789, von 1871 bis 1918 und ab 1973 eine politische Einheit bildet(e), wurde 58 v. Chr. von Cäsar erobert (82/90 n. Chr. Germania superior, Obergermanien). Von 260 n. Chr. an wurde es allmählich von Alemannen besetzt, die 496 den Franken unterlagen. Zum Jahre 610 (um 613) erscheint bei Fredegar der Name Alesaciones. Bis 740 war das Gebiet zeitweise eigenes fränkisches Herzogtum der Etichonen (Herzog Eticho 673), das nach der Wiedereingliederung des alemannischen ostrheinischen Herzogtums in das Frankenreich nicht wieder besetzt wurde. E. wird in die Grafschaften Nordgau und Sundgau geteilt. 843 kam E. zu Lotharingien, 870 zum ostfränkischen Reich. 925 wurde es Teil des Herzogtums Schwaben. Von der Mitte des 11. Jahrhunderts an wurde es zunächst ein Kerngebiet der königlichen Herrschaft, kam 1079 an Friedrich von Staufen, zerfiel aber nach dem Untergang der Staufer um 1254 in zahlreiche einzelne Herrschaften. Der 1273 zum König gewählte Rudolf von Habsburg richtete zur Wiedergewinnung und Verwaltung des Reichsgutes unter anderem die Reichslandvogteien Oberelsass und Unterelsass (Niederelsass) ein, die noch zu seinen Lebzeiten (vor 1291) in Hagenau zusammengelegt wurden. Die Landgrafschaft im Oberelsass (Sundgau), die seit 1135/1268 den Grafen von Habsburg zustand, ließ Habsburg zum wichtigsten weltlichen Landesherren werden. Ausgangspunkt waren dabei Güter um Ottmarsheim, zu denen 1130 Güter um Landser und Ensisheim kamen, sowie die Vogtei über Murbach. 1224 erwarb Habsburg die Herrschaft Rothenberg bzw. Rotenberg (Rougemont), 1283 die Herrschaft Dattenried (Delle) von den Grafen von Mömpelgard, 1324 durch die Heirat mit der Erbtochter der Grafen von Pfirt die Grafschaft Pfirt mit den Herrschaften Altkirch, Pfirt, Blumenberg (Florimont), Thann und Sennheim, 1347 die Herrschaft Rosenfels (Rosemont), 1350/1361 die Herrschaft Belfort. 1354 schlossen sich die zehn elässischen Reichsstädte zum Zehnstädtebund (Dekapolis) zusammen. Die Landgrafschaft im Unterelsass (Niederelsass), dem früheren Nordgau, die zuerst von den Grafen von Hünenburg, dann von den Grafen von Werd ausgeübt wurde, kam 1359/1362 an das Hochstift Straßburg. 1469 verpfändete die Tiroler Linie Habsburgs ihre elsässischen Gebiete an Burgund, doch wurden die burgundischen Herrscher 1475 vertrieben und fiel Burgund seinerseits über Maria von Burgund an Habsburg zurück, das 1504 die Reichslandvogtei (in Hagenau) von der Pfalz zurückgewinnen konnte. Bei der Einteilung in Reichskreise kam das habsburgische Oberelsass zum österreichischen Reichskreis, das Unterelsass zum oberrheinischen Reichskreis. Wichtige Herren neben Habsburg waren die Pfalz (Grafschaft Rappoltstein, Herrschaft Rappoltsweiler), Württemberg (Grafschaft Horburg, Herrschaft Reichenweier) sowie die Reichsgrafen von Hanau-Lichtenberg, Leiningen und Salm. 1648/1684/1697 wurden der Sundgau Habsburgs und die Vogtei über die zehn in der Reformation protestantisch gewordenen, 1674 besetzten Reichsstädte Weißenburg, Hagenau, Rosheim, Oberehnheim, Schlettstadt, Kaysersberg, Türkheim, Colmar (Kolmar), Münster, Landau und Straßburg an Frankreich abgetreten. 1681 wurde Straßburg von Frankreich besetzt und bis 1697 verleibte sich Frankreich den größten Teil des restlichen E. ein. Der Conseil Souverain d'Alsace trat als oberste Behörde Frankreichs an die Stelle der Regierung Österreichs in Ensisheim. Gleichwohl blieb das E. bis 1789/1790, als die Provinz E. durch die Départements Haut-Rhin und Bas-Rhin ersetzt wurde und Frankreich die deutschen Reichsgesetze offiziell aufhob und die Reichsgrafschaften und Reichsherrschaften annektierte, deutschsprachig und geistig-kulturell (mit wachsendem Abstand) dem Reich verbunden. Danach wurde es vor allem durch Napoleon, dessen Regelungen bis 1982 Bestand behielten, zunehmend in Frankreich integriert, wobei ein einflussreicher frankophoner Bevölkerungsteil einem konservativem deutschsprachigen Bevölkerungsteil gegenübertrat. Nach 1918 trieb die Verwaltung Frankreichs 110000 Menschen unter Beschlanahme ihres Vermögens aus dem Lande. Zu Beginn des zweiten Weltkriegs wurde ein Drittel der Bevölkerung nach Südwestfrankreich evakuiert, wovon zwei Drittel 1940 in das von Deutschland besetzte Land zurückkehrten. Am Ende des 20. Jh.s spricht weniger als ein Drittel der Schüler noch Elsässisch und die deutsche Sprache verschwindet aus dem öffentlichen Leben. S. a. Elsass-Lothringen.
L.: Wolff 293ff.; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4; Stoffel, G., Topographisches Wörterbuch des Oberelsass, 2. A. 1876; Clauss, J., Historisch-topographisches Wörterbuch des Elsass, Lief. 1-15 (A-St) 1895ff.; Die alten Territorien des Elsass nach dem Stand vom 1. Januar 1648, 1896 (Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen, Heft 27); Jacob, K., Die Erwerbung des Elsass durch Frankreich im Westfälischen Frieden, 1897; Jacob, K., Das Reichsland Elsass-Lothringen, Bd. 1ff. 1898ff.; Die alten Territorien des Bezirks Lothringen nach dem Stande vom 1. Januar 1648, Teil 1 1898 ( Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen, Heft 28); Berthaut, H./Berthaut, A., La carte de France 1750-1848, 1899; Becker, J., Geschichte der Reichslandvogtei im Elsass 1273-1648, 1905; Müller, F., Die elsässischen Landstände, 1907; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 6 (Alsatia, Alsaciensis, Helisaze, Elisadiun, Colmar, Hüttenheim, Selz, Sermersheim, Lupstein, Schweighausen, Wittersheim, Reichshofen, Altdorf bzw. Altorf, Brumath, Ebersheim, Andlau, Schlettstadt, Künheim bzw. Kühnheim, Winzenheim, Morschweiler, Balzenheim, Hindisheim, Illkirch bzw. Illenkirchen, Offenheim, Hessenheim bzw. Heßheim, Ostheim, Feldkirch[, nicht Badelsbach bzw. Bohlsbach in Baden]); Vildhaut, H., Politische Strömungen und Parteien im Elsass von 1871 bis 1911, 1911; Schott, K., Die Entwicklung der Kartographie des Elsasses, Mitt. d. Ges. für Erdkunde und Kolonialwesen zu Straßburg, 1913; Wackernagel, R., Geschichte des Elsass, 1919; Elsass-Lothringen-Atlas, 1935; Büttner, H., Geschichte des Elsass, Bd. 1 1939; Marichal, P., Dictionnaire topographique du département des Vosges, comprenant les noms de lieu anciens et modernes, Paris 1941; Fallex, M., L'Alsace, la Lorraine et les Trois-Evêchés, du début du 18. siècle à 1789, Paris 1941; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 313; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 9, II, 9, 13, 21, 22, 23, 41, III, 11, 14, 16, 30, Elisazun, Elisaz, Alisatia, pagus Alisacensis, Helisaze, Hillisazaas, Illisacia, Alesaciones, Alisanzgouwe, Elisgaugium, Elsass; Himly, F., Atlas des villes médievales d'Alsace, 1970; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 11 Alsace;Histoire de l’Alsace, hg. v. Rapp, F., Bd. 1ff. 1976ff.; Paroisses et communes de France. Dictionnaire d'histoire administrative et demographique: Kintz, J., Bas-Rhin, 1977; Duranthon, M., La carte de France, son Histoire 1678-1979, 1978; Dreyfus, F., Histoire de l'Alsace, 1979; Seidel, K., Das Oberelsass vor dem Übergang an Frankreich. Landesherrschaft, Landstände und fürstliche Verwaltung in Alt-Vorderösterreich (1602-1638), 1980; Dollinger, P., Histoire de l'Alsace, 4. A. 1984; Encyclopédie de l’Alsace, Bd. 1ff. 1982ff.; Dollinger, P., Elsass, LexMA 3 1986, 1852ff.; Hiery, H., Reichstagswahlen im Reichsland, 1986; Vogler, B., Das Elsass zur Zeit des französischen Ancien Régime (1648-1789), Alemannisches Jb. 1987/88 (1988); Ebert, K., Das Elsass, 1989; Das Elsass und Tirol, hg. v. Thurnher, E., 1994; Seiler, T., Die frühstaufische Territorialpolitik im Elsass, 1995; Das Elsass, hg. v. Erbe, M., 2002; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 528 (Unterelsass), 530 (Oberelsass); Hummer, H., Politics and Power in Early Medieval Europe, 2005; Bornert, R., Les monastères d’Alsace, Bd. 1ff. 2009; Igersheim, F., L’Alsace et ses historiens 1680-1914, 2006; Vogler, B., Geschichte des Elsass, 2012.

 

Elsass-Lothringen (Reichsland, Reichsprovinz). Nach dem Ausbruch des deutsch-französischen Krieges von 1870 verlangte die vor allem auf das 1869 von R. Boeckh publizierte Buch Der Deutschen Volkszahl und Sprachgebiete gestützte deutsche öffentliche Meinung die Rückkehr des seit 1648 von Frankreich erfassten und seit 1790 zunehmend französisierten Elsass zu Deutschland. Im Frankfurter Frieden vom 10. 5. 1871 musste Frankreich gegen den Willen der betroffenen Bevölkerung (, von der daraufhin 128000 Personen nach Frankreich wechselten,) das Elsass (Bas-Rhin, Haut-Rhin) außer Belfort und einen Teil Lothringens (Meurthe, Moselle) mit Metz an das neugegründete Deutsche Reich abtreten. Beide wurden zum Reichsland E. (Elsass-Lothringen) zusammengeschlossen. Dieses war reichsunmittelbarer Gebietsteil, nicht Bundesstaat. Es wurde innerhalb seines Sonderstatus' nach dem Muster einer preußischen Provinz verwaltet. Die Bevölkerung stand dem mehrheitlich nicht gewünschten Wandel überwiegend ablehnend gegenüber. Gleichwohl gaben 1900 von 659432 Einwohnern des Unterelsass nur 24521 (3,7 Prozent) und von 486553 Einwohnern des Oberelsass nur 27673 (5,7 Prozent) Französisch als Muttersprache an, wobei sich die frankophone Bevölkerung vor allem auf den Raum Straßburg/Schlettstadt und die zur Vogesengrenze hin gelegenen Gebiete verteilte. Durch den Vertrag von Versailles kamen die Gebiete ohne Abstimmung zu Frankreich zurück, woraufhin 110000 Einwohner nach Deutschland ausgewiesen wurden bzw. abwanderten. Frankreich begann mit subtilen und drakonischen Mitteln eine beim geschäftlich, kulturell und karrieremäßig nach Paris ausgerichteten Bürgertum erfolgreiche Französisierungspolitik. 1940 wurde nach der französischen Niederlage in dem ehemaligen Reichsland eine dem Führer unmittelbar unterstellte deutsche Zivilverwaltung errichtet. Elsass wurde dem Gau Baden, Lothringen dem Gau Saarpfalz (Westmark) angegliedert. Rechtlich blieben beide französisch. Nach 1945 wurden die Gebiete unter hohem Zuzug aus Frankreich und seinen ehemaligen Kolonien zielstrebig französisiert, so dass der Rhein trotz ausklingenden Fortbestands einer deutschen Mundart allmählich mehr und mehr zu einer Sprachgrenze wurde.
L.: Stoffel, G., Topographisches Wörterbuch des Oberelsass, 2. A. 1876; Clauss, J., Historisch-topographisches Wörterbuch des Elsass, Lief. 1-15 (A-St), 1895ff.; Die alten Territorien des Elsass nach dem Stand vom 1. Januar 1648, 1896; Jacob, K., Die Erwerbung des Elsass durch Frankreich im Westfälischen Frieden, 1897; Jacob, K., Das Reichsland Elsass-Lothringen, Bd. 1ff. 1898ff.; Die alten Territorien des Bezirks Lothringen nach dem Stande vom 1. Januar 1648, Teil 1, 1898 (Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen Heft 28); Berthaut, H./Berthaut, A., La carte de France 1750-1848, 1899; Becker, J., Geschichte der Reichslandvogtei im Elsass 1273-1648, 1905; Müller, F., Die elsässischen Landstände, 1907; Vildhaut, H., Politische Strömungen und Parteien im Elsass von 1871 bis 1911, 1911; Schott, K., Die Entwicklung der Kartographie des Elsasses, Mitt. d. Ges. für Erdkunde und Kolonialwesen zu Straßburg, 1913; Spahn, M., Elsass-Lothringen, 1919; Wackernagel, R., Geschichte des Elsass, 1919; Das Reichsland Elsass-Lothringen 1871-1918, hg. v. Schlenker, M./Wolfram, G., Bd. 1ff., 1931ff.; Elsass-Lothringen-Atlas, 1935; Büttner, H., Geschichte des Elsass, Bd. 1, 1939; Marichal, P., Dictionnaire topographique du département des Vosges, comprenant les noms de lieu anciens et modernes, 1941; Fallex, M., L'Alsace, la Lorraine et les Trois-Evêchés, du début du 18. siècle à 1789, Paris 1941; Wehler, H., Elsass-Lothringen von 1870 bis 1918, ZGO 109 (1961); Himly, F., Atlas des villes médievales d'Alsace, 1970; Becker, J., Baden, Bismarck und die Annexion von Elsass und Lothringen, 1972; Poidevin, R., L'Alsace-Lorraine 1871-1918, 1972; Rothenberger, K., Die elsass-lothringische Heimat- und Autonomiebewegung zwischen den beiden Weltkriegen, 2. A. 1976; Paroisses et communes de France. Dictionnaire d'histoire administrative et demographique: Kintz, J., Bas-Rhin, 1977; Duranthon, M., La carte de France, son Histoire 1678-1979, 1978; Seidel, K., Das Oberelsass vor dem Übergang an Frankreich. Landesherrschaft, Landstände und fürstliche Verwaltung in Alt-Vorderösterreich (1602-1638), 1980; Grünewald, I., Die Elsass-Lothringer im Reich 1918-1933, 1984; Hiery, H., Reichstagswahlen im Reichsland. Ein Beitrag zur Landesgeschichte von Elsass-Lothringen und zur Wahlgeschichte des Deutschen Reiches 1871-1918, 1986; Preibusch, S., Verfassungsentwicklungen im Reichsland Elsass-Lothringen 1871-1918, 2006.

 

Elsenzgau (Gau [um die Elsenz östlich Bruchsals?])
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 6 (Eppingen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Elisanzgouwe, Elsenzgau.

 

Elsgau (Gau um Pruntrut bzw. Porrentruy im heutigen Kanton Jura der Schweiz, Elisgouwe, Elischowa, franz. Ajoie)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 22, 24, 26, 27; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 5 Ajoie.

 

Emsgau (Gau an der unteren Ems, Emisgau, Emisga, Emesgonia, Emsegerlant, Emestenland, ‚Emsgau’), s. Münster (Hochstift), Ravensberg
L.: Gysseling, J., Toponymisch Woordenboek, 1960; 318; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 49, III, 17, 23, 30, Emisga.

 

Engern (Gau, Angeron, Angira, Angera, Angri, Gebiet der Engern zwischen Westfalen und Ostfalen). S. a. Angira
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 6 (Schieder an der Emmer, Helmarshausen an der Diemel, Völlinghausen nördlich Meschede, Kloster Helmarshausen); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 319; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, III, 18, 19, 26, Engera, Angeron, Angrarii, Angrivarii, Angraria,Engern’; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Opmünden, Völlinghausen).

 

Engersgau (Angeresgouue, Angeresgauue, Engrisgouue, Ingerisgouue, Gau nördlich Koblenzs)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7 (Wirges, Hönningen, Irlich bzw. Irrlich, Krümmel, Oberbieber bzw. Oberbiber, Niederbieber bzw. Unterbiber, Arenberg, Leutesdorf); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 320; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 33, III, 25, IV, 8 Engerisgouwe, Angergewere marcha.,Engersgau’; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 100; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Rothenbach?, Bad Hönningen, Leutesdorf, Krümmel, Meinborn, Oberbieber, Irlich, Heddesdorf, Immendorf?, Denzerheide, Arenberg, Wirges, Montabaur).

 

Engilin (Gau zwischen Wipper und Unstrut, Engila, Engili)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7 (Trebra, Rockstedt); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 121 (Beichlingen, Gorsleben, Kirchscheidungen, Kölleda, Trebra); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 69, 91, III, 27, 29, Engilin, Englide, Engleheim.

 

Ennstal (Gau im oberen Tal der Enns in der Steiermark) Ensitala
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7 (Admont); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 29, 64, 65, Ensital,Ennstal’.

 

Ensitala (Gau im oberen Tal der Enns in der Steiermark) s. Ennstal

 

Enzgau (Gau an der Enz, einem linken Nebenfluss des Neckar, Enzingouwe)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26.

 

Erichsgau (Gau an der Leine um Alfeld zwischen Elze, Betheln, Brüggen und der ehemaligen Ammenserburg am Hils, Erigavvi, Aringen, Aringun).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 2 (Brüggen, Rheden), 7 Erichsgau; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 114 (Aringau, [Teil von Flenithi?], Brüggen, Rheden); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 67; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 35, 41, III, 1, 2, 4, IV, 8 Aringun, Eriggavvi, Aringhomarca; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 26 Aringun.

 

Eritgau (Gau nördlich des Bodensees, Ergau, Erihgeuue, Erigauue, Herekeuue,)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7 (Datthausen, Möhringen., Dürmentingen, Zell, Nonnenweiler, Moosheim); Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 134 (Datthausen, Möhringen, Dürmentingen, Zell, Nonnenweiler, Moosheim); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 26, 31, 34, 78, 82, 83, 84, 90, Eritgouwe, Erihgowe.

 

Ermland (Hochstift, Fürstbistum). Das dem altpreußischen Gau Warmien entsprechende E. in Ostpreußen erstreckt sich dreieckig vom Frischen Haff nach Südosten bis zur Masurischen Seenplatte. Das am 28./29. 7. 1243 gegründete Bistum Warmien/E. reichte darüber hinaus vom Pregel im Osten bis zur Drausensee im Westen. Ein Drittel des Bistums (Braunsberg, Heilsberg, Rößel, Allenstein) kam 1251 durch Vertrag mit dem Deutschen Orden, von dem die Bischöfe bis 1464 in weltlichen Angelegenheiten abhängig waren, unter die Herrschaft des Bischofs (in Braunsberg, später Heilsberg) und des Domkapitels (in dem kleinen Frauenburg). Das Bistum selbst unterstand von 1245 bis 1566 dem Erzbistum Riga. Seit 1478/1479 musste jeder Bischof dem König von Polen einen Treueid leisten. Im zweiten Thorner Frieden von 1466 und endgültig 1479 fiel das E. unter die Herrschaft Polens, 1772 gelangte es an Preußen. Dass das Ermland bei dem Übertritt des letzten Hochmeisters des Deutschen Ordens zum Protestantismus katholisch blieb, beruhte darauf, dass der Bischof nicht im Deutschen Orden inkorporiert war, also - anders als die anderen drei Bischöfe von Culm, Pomesanien und Samland - dem Hochmeister in dieser Frage keinen Gehorsam schuldete. Bis 1918 war das Bistum E. exemt, danach Suffragan von Breslau. 1945 wurden von den acht Domherren sechs erschossen oder nach Russland verschleppt, der Bischof von Kardinal Hlond aus dem Bistum gelockt.Seit 1945 stand E. unter der Verwaltung Polens, an das es 1990 als politische Folge der deutschen Einheit kam. Das Bistum wurde zum Erzbistum mit Sitz in Allenstein (Olsztyn) erhoben.
L.: Die Territorien des Reichs 2, 206; Monumenta historiae Warmiensis, Bd. 1ff. 1861ff.; Röhrich, V., Geschichte des Fürstbistums Ermland, 1925; Perk, H., Verfassungs- und Rechtsgeschichte des Fürstbistums Ermland, 1931; Schmauch, H., Das staatsrechtliche Verhältnis des Ermlandes zu Polen, Altpreuß. Forsch. 11 (1934), 153; Schumacher, B., Geschichte Ost- und Westpreußens, 7. A. 1987; Unser Ermlandbuch, 1967; Poschmann, B., Ermland, LexMA 3 1986, 2159; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 530.

 

Erpesfeld (Arpesfelt, Gau südlich der oberen Lippe, Arpesfelt, Erpesfelt, Erpsfeld)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7 (Hoinkhausen); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 328; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II 58, IV, 11f., 16 Arpesfeld.

 

Fagne (Gau links der Maas zwischen Givet und Avesnes-sur-Helpe [Chimay, Philippeville], Fania)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 95f. Fania; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 115.

 

Famars (Gau südlich von Valenciennes, Fanomarcensis [pagus])
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 348; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 115; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 204.

 

Famenne (Gau rechts der Maas zwischen Condroz und den Ardennen [Marche-en-Famenne, Rochefort, Durby]) (Falminne 862)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 348; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 95, Falminne, Falmena; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 115; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 205.

 

Fania (Gau links der Maas zwischen Givet und Avesnes-sur-Helpe [Chimay, Philippeville]). S. Fagne.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 95f. Fania; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 115.

 

Fanomartensis (pagus) (Gau) (671), Fanomarcensis pagus. S. Famars.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 348; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 115; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 204.

 

Farngau (Gau um Freren im heutigen Kreis Emsland)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 349; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 30 Fargo.

 

Federgau,(Gau in Ostfriesland [Upgant], Federitga, Federganaland)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 351; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961 II, 39, 49, 68, 69, 96, III, 30.

 

Feldaromarca (Gau am Oberlauf der Vils im heutigen Niederbayern, zum Ortsnamen Velden, Mark Velden)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 8, IV, 3, 4, 8.

 

Fenkigau (Gau im Emsland um Lingen, Fenkiga, Fenkion, Venkinne,Venkigau)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 353; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 41, 95, 96, III, 30, IV, 13.

 

Fildira (Gau südlich Stuttgarts, Fidira, Uildira, ‚Fildern‘)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 59, 95, 96; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 127f., 137.

 

Filisarihart (Gau an der oberpfälzischen Vils [um Waltenhof bzw. Waltendorf?], zum Bevölkerungsnamen Filisara?)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 72, 74, III, 22, 28, 29.

 

Filsgau (Gau an der Fils rechts des Neckar, Filwisgouue, Viluesgeuui, Vilwiskowe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 (Viluesgau fälschlich westlich der Reuß) (Bilolveshusa = Wohlshusen oder Wolhusen bei Luzern?, eher Billizhauen, wüst bei Bezgenriet); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, s. Viluesgau, Filwisgouwe, ‚Filsgau‘.

 

Firihseton (Bevölkerungsname) s. Virsedi (Gau zwischen Unterweser und Unterelbe)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 72, III, 11.

 

Firnihgouwe (Gau südlich Kassels, Pfirnihgau, Vernika, ‚Vernagau‘) s. Vernagau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 Pfirnihgau (Dillich); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961,II, 15, 26, 31, 33 Firnihgouwe, Vernika, Vernagau.

 

Fivilga (Gau östlich Groningens [Delfzijl, Loppersum, Winschoten], Fivelinge, Fivelingeland, Fivelgo, Fivelingo)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 358; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 49, III, 10.

 

Flandern (Grafschaft). Der im frühen 8. Jahrhundert erstmals belegte Name F. (Flachland) bezeichnete vom 9. Jahrhundert an eine Grafschaft zwischen Schelde, Canche und Nordsee. 843 kam das Gebiet zum westfränkischen Reich. Die Grafschaft war französisches Lehen der Familie der Balduine (Kronflandern bzw. Kron-Flandern), von denen Balduin I. Schwiegersohn Karls des Kahlen war, und reichte im Osten bis Gent und Kortrijk, an der Nordseeküste bis Boulogne. Unter Arnulf I. (918-965) kam Artois hinzu. 1056 belehnte Kaiser Heinrich III. Graf Balduin V. mit dem nördlichen Land der vier Ambachten und der Landschaft Aalst östlich der Schelde (Reichsflandern bzw. Reichs-Flandern), wovon das Mündungsgebiet der Schelde und die Mark Antwerpen behauptet wurden. 1107 gewannen die Grafen die Schutzherrschaft über das Hochstift Cambrai. 1191 ging F. über die Erbtochter an einen Grafen des Hennegaus über. Der Versuch des französischen Königs, F. nach 1214 fester an sich zu binden, scheiterte 1302 (Niederlage von Kortrijk). 1262 erlangten die Grafen von F. die Grafschaft Namur. 1384/1385 kam F. mit Artois nach dem Aussterben der hennegauischen Grafen bzw. des seit 1278 regierenden Hauses Dampierre über die Erbtochter an das Herzogtum Burgund und 1477 mit Burgund über Maria von Burgund an Habsburg, wobei Artois zwischen Habsburg und Frankreich umstritten blieb. 1556 wurde F. der spanischen Linie Habsburgs zugeteilt. Der Norden fiel 1648 an die Republik der Vereinigten Niederlande (Generalstaaten, (Staatsflandern: Das freie Land von Sluis mit den Städten Sluis, Aardenburg und Oostburg (Dostburg), dem Amt Aardenburg, einem Teil der Grafschaft Middelburg und dem Amt Oostburg (Dostburg), der Insel Cadzand (Razand), Stadt und Amt Ysendyk (Ijzendijke) und der Stadt Biervliet und das Hulsteramt). Artois und andere flandrische Gebiete kamen 1659/1668/1678 an Frankreich (das Quartier des Freilandes mit den Städten und Kastellaneien Grevelingen [Gravelingen], Bourbourg und Bergues, das Quartier Cassel mit der Stadt und Kastellanei Cassel und der Kastellanei Bailleul und das Quartier oder Land l'Isle oder Lille mit der Stadt und Kastellanei Lille und den Ämtern Orchies und Douai [Donay]). 1714 gelangte das verbliebene F. mit einem Teil der spanischen Erbschaft an Österreich, 1794 an Frankreich, 1814 an die Niederlande und 1830 überwiegend an Belgien.
L.: Wolff 58f.; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) B3; Vanderkindere, L., La formation territoriale des principautés belges, Bd. 1f. 2. A. 1902; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7 (Veltem); Sproemberg, H., Die Entstehung der Grafschaft Flandern, 1935, Neudruck 1965; Geschiedenis van Vlaanderen, hg. v. Roosbroeck, R. van, Bd. 1ff. 1936ff.; Flandria nostra, redigiert v. Broeckx, J. u. a. Bd. 1ff. 1957ff.; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 1, 3, 27, Flandrun, Flamingun, Bevölkerungsname; Domke, H., Flandern, das burgundische Erbe, 1964; Roosbroeck, R. van, Geschichte Flanderns, 1968; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 117; Allgemene Geschiedenis der Nederlanden (neue Ausgabe), Bd. 1ff. 1980ff.; Berings, G., Flandern, LexMA 4 1989, 514ff.; Nicholas, D., Medieval Flanders, 1992; Mohr, W., Die Vorgeschichte der Grafschaft Flandern, 1994.

 

Flandrinse pagus (Gau an der Nordseeküste des heutigen Belgien). S. Flandern.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7 (Veltem).

 

Flenithi (Gau zwischen Innerste und Weser, Flenithigavve)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7 (Wrisbergholzen, Segeste, Petze, Sellenstedt, Grafelde, Elze, Boitzum, Esbeck, Hohnsen, Alferde, Diedersen, Thüste, Söhre, Heersum, Halbe); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 121 (Alferde, Boitzum, Esbeck, Gandersheim, Grafelde, Heersum, Petze, Segeste, Sellenstedt, Söder, Wrisbergholzen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 41, 68, 69; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Flethite (Gau an der Eem zwischen Zuidersee und Rhein, Fladate)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 68, 96 Flethite.

 

Flina (Gau südlich des Quellgebiets der Fils, eines rechten Nebenflusses des Neckar)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 95, 96.

 

Flutwidde (Gau südlich Celles, Mulbeze). S. a. Moltbizi
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7 (Aligse, Engensen, Wiedenrode, Hardesse, Uetze, Seershausen, Schepelse, Wathlingen); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 122 (Hardesse, Schepelse, Seershausen, Uetze, Wathlingen, Wiedenrode, Wienhausen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 70, Flotwidde, Flutwidde, Flotwito, Flotwede; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Folcholtsbaar (Gau in Oberschwaben zwischen Donau und Bodensee)
L.: Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 130 (Marchtal, Bussen, Seekirch, Haisterkirch, Wengen, Hochdorf, Weiler, Obermöhringen, Untermöhringen, Daugendorf, Grüningen, Emerkingen, Wachingen, Erbstetten, Oberwilzingen, Unterwilzingen, Haidgau).

 

Fredengau (Gau an der Leine, Friethenigavvi, Fredenergau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 33, 41 Frietheniga.

 

Frickgau (Gau, Teil des Baselgaus, Frichgouwe
L.: Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 124; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 33 Frichgouwe, ‚Frickgau‘.

 

Friero marca (Mark nördlich der Mangfall links des Inn)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7 (Helfendorf); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 8, IV, 5.

 

Friesenfeld (Gau nördlich der Unstrut, Uresinauelde, Friesonoueld, Frisenafeld)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7 (Osterhausen, Amsdorf, Wanzleben, Hornburg, Rothenschirmbach, Sittichenbach); (Hosgau-Friesenfeld); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 126 (Allstedt, Asendorf, Benkendorf, Bornstedt, Burgsdorf, Dornstedt, Eisleben, Geusa, Goseck, Gröst, Helfta, Holleben, Hornburg, Oberklobikau, Niederklobikau, Knapendorf, Lauchstädt, Liederstädt, Lobitzsch, Merseburg, Morungen, Mücheln, Müllersdorf, Beyernaumburg, Neehausen, Obhausen, Osterhausen, Querfurt, Reinsdorf, Riestedt, Oberröblingen, Oberröblingen an der Helme, Klosterrohrbach, Rossleben, Salzmünde, Sangerhausen, Schaftstädt, Burgscheidungen, Großschierstedt, Oberschmon, Schortau, Schraplau, Seeburg, Sittichenbach, Spergau, Vitzenburg, Burgwerben, Wippra, Wormsleben, Wünsch, Zeuchfeld).

 

Friesland (Land, Landschaft, Frisia, Frisie). Die erstmals durch Plinius im ersten nachchristlichen Jahrhundert für das Gebiet zwischen Rhein und Ems erwähnten Friesen (Frisii, germ. *Frisioz, daneben Frisiavones, später auch Frisiones, germ. *Frision, vielleicht zu germ. *fris- kraus, lockig) bewohnten im 7. Jahrhundert einen Streifen an der Nordsee zwischen Sinkfal bei Brügge und Weser. 734/785 wurden sie von den Franken unterworfen. Um 802 wurde ihr Recht aufgezeichnet (Lex Frisionum). Etwa um diese Zeit besiedelten sie die Nordseeinseln und einen Streifen an der schleswig-holsteinischen Westküste (Nordfriesland). 843 wurde das alte friesische Gebiet dem Mittelreich Kaiser Lothars zugewiesen, später dem Ostreich, doch verflüchtigte sich die Herrschaft des Reiches weitgehend, so dass die Friesen zunehmend unabhängig wurden. 1289 unterwarfen die Grafen von Holland das westfriesische Gebiet zwischen Sinkfal und Zuidersee. Das mittelfriesische Gebiet zwischen Zuidersee und Lauwers und das Ommeland westlich der Ems bei Groningen schieden seit dem 16. Jahrhundert, endgültig 1648 als Teil der Generalstaaten (Provinz F.) aus dem Reich aus. Lediglich Ostfriesland zwischen Ems und Weser, das 1464 Reichsgrafschaft geworden war, verblieb mit dem Reiderland südlich von Emden beim Reich.
L.: Wolff 73; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 66 (1378) D2; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, I 12, II, 22, 49, 51 Frisia; Schmidt, H., Politische Geschichte Ostfrieslands, 1975; Lengen, H. van, Friesland, LexMA 4 1989, 970ff.

 

Friesonoueld s. Friesenfeld
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 58, 61, 62, III, 28, 29; (Hosgau-Friesenfeld) Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 63 Hosgau und Friesenfeld, 126 Hosgau-Friesenfeld (Allstedt, Asendorf, Benkendorf, Bornstedt, Burgsdorf, Dornstedt, Eisleben, Geusa, Goseck, Gröst, Helfta, Holleben, Hornburg, Oberklobikau, Niederklobikau, Knapendorf, Lauchstädt, Liederstädt, Lobitzsch, Merseburg, Morungen, Mücheln, Müllersdorf, Beyernaumburg, Neehausen, Obhausen, Osterhausen, Querfurt, Reinsdorf, Riestedt, Oberröblingen, Oberröblingen an der Helme, Klosterrohrbach, Rossleben, Salzmünde, Sangerhausen, Schaftstädt, Burgscheidungen, Großschierstedt, Oberschmon, Schortau, Schraplau, Seeburg, Sittichenbach, Spergau, Vitzenburg, Burgwerben, Wippra, Wormsleben, Wünsch, Zeuchfeld). S. Hosgau-Friesenfeld.

 

Frisenafeld s. Friesenfeld
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 58, 61, 62, III, 28, 29; (Hosgau-Friesenfeld) Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 63 Hosgau und Friesenfeld, 126 Hosgau-Friesenfeld (Allstedt, Asendorf, Benkendorf, Bornstedt, Burgsdorf, Dornstedt, Eisleben, Geusa, Goseck, Gröst, Helfta, Holleben, Hornburg, Oberklobikau, Niederklobikau, Knapendorf, Lauchstädt, Liederstädt, Lobitzsch, Merseburg, Morungen, Mücheln, Müllersdorf, Beyernaumburg, Neehausen, Obhausen, Osterhausen, Querfurt, Reinsdorf, Riestedt, Oberröblingen, Oberröblingen an der Helme, Klosterrohrbach, Rossleben, Salzmünde, Sangerhausen, Schaftstädt, Burgscheidungen, Großschierstedt, Oberschmon, Schortau, Schraplau, Seeburg, Sittichenbach, Spergau, Vitzenburg, Burgwerben, Wippra, Wormsleben, Wünsch, Zeuchfeld). S. Hosgau-Friesenfeld.

 

Frisie (,Gau östlich der Wesermündung’). S. Friesland.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7.

 

Gandersheim (Mark um Gandersheim)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908,7; Gandersheimergau; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 33, 41, IV, 3f., 6f., 9, 14 Gandesheim.

 

Gandersheim (Reichsstift, Residenz) (seit 1932 Bad Gandersheim). Am Übergang des Hellweges über die Gande und an der Kreuzung mit der Straße Frankfurt-Lübeck errichteten die Liudolfinger eine Burg. 852 gründete Herzog Liudolf von Sachsen dort das Stift G., in dem in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts die Dichterin Hrotsvit wirkte. Das Stift war reichsunmittelbar (877) und nach langem Streit vom Bischof von Hildesheim eximiert und dem Papst unmittelbar unterstellt (1208). Vögte waren seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts die Welfen, doch vermochte die Äbtissin ihre Stellung als Reichsfürstin und ihren Sitz auf der rheinischen Prälatenbank bis zur freiwilligen Aufgabe 1802 zu behaupten. Die Ausbildung eines eigenen Herrschaftsgebiets gelang aber nicht, so dass sich das Reichsstift im Wesentlichen auf die Stiftskirche beschränkte. 1568/1589 wurde G. ein evangelisches Damenstift. 1803 fiel es an Braunschweig. 1810 wurde es aufgelöst. 1946 kam G. zu Niedersachsen.
L.: Wolff 439; Zeumer 553 II a 37, 18; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908,7; Rippel, J./Thilo, G., Der Landkreis Gandersheim, 1958/1960; Goetting, H., Das reichsunmittelbare Kanonissenstift Gandersheim, 1973; Kronenberg, K., Chronik der Stadt Bad Gandersheim, 1978; Fahlbusch, F., Gandersheim, LexMA 4 1989, 1102ff.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 713, 1, 2 205; Schröder-Stapper, T., Fürstäbtissinnen, 2015.

 

Gandersheimergau (Gandesmigavvi, Gau zwischen Leine und Innerste?), s. Gandersheim (Mark)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7 (Gandersheim), s. Gandesheim.

 

Ganipi (Gau um Nimwegen zwischen Waal und Maas, Gennep)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7 (Beek, Ewijk bzw. Ewyck); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 395; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 10, zum Ortsnamen Gennep.

 

Gartachgau (Gau um die Gartach [Leinbach] rechts des Rheins, Cartkeuue)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27, Gardahgouwe.

 

Gasterna (Gau im niederfränkischen Raum)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, V, 2 (ohne weitere Angaben).

 

Gau, Wasgau s. Oberrheinstrom

 

Gauersheim s. Wallbrunn zu G.

 

Gauerstadt (Reichsritter), Gauberstadt. Im frühen 16. Jahrhundert zählten die G. zum Kanton Baunach des Ritterkreises Franken.
L.: Riedenauer 123.

 

Gau-Odernheim (Gauodernheim) s. Odernheim

 

Gellepgau (Gau zwischen Ruhr und Wupper) (Gildegavia 732/733, s. Keldagau)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 556; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 30, 31, Gildegouwe; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 204.

 

Gembeck? (Gambiki, Gau westlich Kassels?)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7; s. dazu Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, IV, 16.

 

Gennep (Gau um Nimwegen zwischen Waal und Maas, Ganipi) s. Ganipi
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 7 (Beek, Ewyck); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 395; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 10, zum Ortsnamen Gennep.

 

Gentgau (Gau um Gent)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 397 ; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 17, 18, 32, IV, 20, (pagus) Gandensis, zum Ortsnamen Gent;) Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 126 Gantois; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983 114, 199, 249.

 

Gera (Gau [999,] Herren, Herrschaft). G. in Thüringen wird 995 erstmals als Bezeichnung eines Gaues (terminus Gera) genannt, den Kaiser Otto III. 999 dem Stift Quedlinburg gab. Vögte des Klosters wurden vermutlich am Ende des 12. Jahrhunderts die Herren von Weida. Sie erhoben die Siedlung G. vor 1237 zur Stadt mit dem Recht Magdeburgs. Seit 1238 benannte sich eine ihrer Linien nach G. Diese dehnte ihr Herrschaftsgebiet durch Heiraten geschickt aus (Schleiz, Mühltroff, Lobenstein, Saalburg). Infolge des vogtländischen Kriegs stand die Herrschaft G. seit 1358 unter der Oberhoheit des Hauses Wettin, an welches das Stift Quedlinburg die Vogtei übertragen und die Herrschaft G. verlehnt hatte. 1425 teilte sich G. in die Linien G., Schleiz und Lobenstein (seit 1371 Lehen Böhmens), doch wurden die Güter 1497 wieder vereinigt. 1547 fiel infolge Verzichts Sachsens zugunsten des Kaisers die Oberhoheit an Böhmen, 1550 bei dem Aussterben der Vögte die Herrschaft G. an die Burggrafen von Meißen, 1562 an die jüngere Linie des Hauses Reuß, die 1616 noch Schleiz erhielt und bis 1918 in G. residierte. Seit 1920 gehörte G. zu Thüringen, seit 1945 zur sowjetischen Besatzungszone und von 1949 bis 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik. S. Reuß-Gera.
L.: Wolff 420; Wallner 709 ObersächsRK 7 b; Urkundenbuch der Vögte von Weida, Gera und Plauen, bearb. v. Schmidt, B., Bd. 1f. 1885ff.; Kretzschmer, E., Geschichte der Stadt Gera und ihrer nächsten Umgebung, Bd. 1 1926; Beiträge zur Geschichte der Stadt Gera. Festgabe zur 700-Jahrfeier, bearb. v. Auerbach, A., 1937; Gerisch, P., Gera und Umgebung, 1956; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 122 (Cretzschwitz, Geißen, Groitschen, Nauendorf, Negis, Röpsen, Roschütz, Söllmnitz); Gera, hg. v. Ebersmann, H., 1987.

 

Gerbercensis (pagus) (Gau, Grafschaft um Briey in Lothringen)
L.: Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 143 (910/911 pago Gerbercinse), Benennungsmotiv unklar, (im Tal der Orne)(, La Neufville, Wernheim bzw. Vernéville).

 

Germara (Mark zwischen Werra und Unstrut, Germarene, Germaro)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 8 (Eschwege, Frieda, Mühlhausen, Schlotheim, Bollstedt, Felchta, Haussömmern bzw. Sömmerda); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 123 Germarmark (Bollstedt, Eschwege, Felchta, Frieda, Martinfeld, Mühlhausen, Schlotheim, Haussömmern); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 3, 4, 6, 7, 8, Germarene marcha, Germara marcha, Germarsmarca, zum Ortsnamen Görmar.

 

Germepi (Gau an der Ijssel in Holland)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 399; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, V, 2.

 

Gession (Gau nordwestlich Paderborns, Gessiongau, Gesinegauue)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 8; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 401; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 33, IV, 16, Gesinega, Gession.

 

Gestercan (Gau zwischen Lippe und Ruhr)
L.: Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Gahlen).

 

Gildegouwe (Gau zwischen Ruhr und Wupper, Keldaggouwe, pagus Keldocense) s. Keldagau
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 30, 31; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 Keldagau (Hohenbudberg, Lank).

 

Gillgau (Gau am Gillbach, einem rechten Nebenfluss der Erft, nordwestlich Kölns) (Gilegovi 962)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 404; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Gilegouwe; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 205; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Butzheim, Langel, Stommeln, Broich an der Erft, Oberaußem, Geyen, Sinthern, Junkersdorf, Rondorf).

 

Ginnaha (Gau nördlich von Jena, zum Ortsnamen Altengönna)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 10, 11.

 

Glehuntari (Gau zwischen Nagold und Neckar, Glehuntra)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 8 (Holzgerlingen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 82, 83, Glehuntari.

 

Gleichen (Grafen). Die Grafen von G. bei Erfurt in Thüringen sind 1099 als Grafen von Tonna erstmals nachweisbar (Graf Erwin I.). Im Dienst der Erzbischöfe von Mainz erlangten sie die Vogtei über Erfurt (1120) und umfangreiche Güter im Eichsfeld. Seit 1162 nannten sie sich nach der Burg G., die Graf Erwin II. als Lehen von Mainz erhalten hatte, an das sie von den Askaniern gelangt war. 1290 verkauften sie die Vogtei über Erfurt an die Stadt, 1294 die Güter im Eichsfeld an das Erzstift Mainz. 1342 wurde Ohrdruf erworben, dessen Vogtei die Grafen seit 1170 innehatten. Zur selben Zeit wurden die Grafen Lehnsleute der Markgrafen von Meißen, doch erschienen sie bis 1521 in der Reichsmatrikel. 1550 verlegten sie die Residenz nach Ohrdruf. 1631 starben die dem obersächsischen Reichskreis angehörigen Grafen völlig verschuldet aus. Von den verbliebenen Gütern kam die Obergrafschaft (Ohrdruf, Emleben, Schwabhausen, Petriroda, Wechmar, Pferdingsleben, Werningshausen) an die Grafen von Hohenlohe-Langenburg, die 2,5 Quadratmeilen große Untergrafschaft (G., Wandersleben, Günthersleben, Sülzenbrücken, Ingersleben, Stedten) an die Grafen von Schwarzburg-Sondershausen (Schwarzburg-Arnstadt), die Herrschaft Tonna an den Schenken von Tautenburg, 1638/1640 an Waldeck und 1677 durch Kauf an Sachsen-Gotha, das auch die Landeshoheit über die gesamte Grafschaft behauptete. Die Burg G. wurde 1639 den Grafen von Hatzfeld verliehen (seit 1640 Hatzfeld-Gleichen).
L.: Wolff 398f.; Wallner 710 ObersächsRK 8; Großer Historischer Weltatlas III 38 (1789) D2; Tümmler, H., Die Geschichte der Grafen von Gleichen von ihrem Ursprung bis zum Verkauf des Eichsfeldes (1100-1294), 1929; Zeyß, E., Beiträge zur Geschichte der Grafen von Gleichen und ihres Gebiets, 1931; Gauß'sche Landesaufnahme der durch Hannover erworbenen Gebiete, bearb. v. Engel, F., 2. Gericht Gleichen, 1977; Gleichen, hg. v. Janner, O., 1988; Plümer, E., Gleichen, LexMA 4 1989, 1494f.

 

Glemsgau (Gau an der Glems, einem rechten Nebenfluss der Enz, Glemisgouwe)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 82, 83.

 

Godingon (Gau östlich der Leine, Guddingun, Gudinge)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 8 (Hemmendorf, Mehle, Banteln); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 123 Gudingau, Teil von Flenithi (Banteln, Freden bzw. Großfreden, Hemmendorf, Mehle, Wallensen); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 428; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 1, 4, Guddingun, Guottinga, Gudinge, Personenverbandsname.

 

Goldineshuntari (Gau bzw. Gebiet an der oberen Donau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908 (Worndorf); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 34, 82, 83; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 134 (Herbertingen, Worndorf, Krumbach).

 

Gollachgau (Gau südlich des Mainknies bei Ochsenfurt, Gollohkeuue, Golligowi)

 

L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 8 (Welbhausen, Rodheim bzw. Rodeheim); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27, Gollahgouwe; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 120.

 

Görmar (Mark zwischen Werra und Unstrut, Germara, Germarene, Germaro, Germarmark)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 8 (Eschwege, Frieda, Mühlhausen, Schlotheim, Bollstedt, Felchta, Sömmerda); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 123 Germarmark (Bollstedt, Eschwege, Felchta, Frieda, Martinfeld, Mühlhausen, Schlotheim, Haussömmern); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 3, 4, 6, 7, 8, Germarene marcha, Germara marcha, Germarsmarca, zum Ortsnamen Görmar.

 

Gozfeld (Gau östlich Würzburgs)

 

L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 8 (Kitzingen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 61, 62, III, 30; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 121.

 

Grabfeld (Gau zwischen Fulda und Werra, Grapfeld, Craffelda, Graphuelt, Graffeld, Grapfeldun, Grafphelt)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 8, Grabfeldgau (Großentaft, Rohr, Stockheim, Meiningen, Walldorf, Salz, Eichenhausen, Streu, Fulda); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 7, 9, 19, II, 58, 61, 61, 96, III, 25, 30, 31, IV, 8, Grapfeld; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 130.

 

Graingau (Gau im Quellgebiet der Hunte, Grainga)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 40, 41, III, 4.

 

Graisbach, Lechsgemünd-Graisbach (Grafen). Nach der Burg G. bei Donauwörth - aber auch nach der 1248 zerstörten Burg Lechsgemünd bei Marxheim - benannten sich Grafen von G. (1091 Kunrad de Lecheskemundi). Sie hielten das Hochgericht im Gau Sualafeld, das als kaiserliches, später bayerisches Landgericht bis 1523/1550 seinen Sitz auf der Burg hatte, und hatten reiche Güter zwischen Wörnitz und Donau. 1302/1304 verkauften sie das Landgericht außerhalb ihres eigenen Herrschaftsbereiches an den Grafen von Hirschberg, von dem es 1305 die Herzöge von Bayern erbten. 1327 starb das Geschlecht mit Bischof Gebhart von Eichstätt in der Manneslinie aus. Die verbliebenen Güter kamen an Bertold IV. von Neuffen, wurden aber 1342 nach Bertolds Tod von Kaiser Ludwig dem Bayern zugunsten Bayerns eingezogen. 1550 wurde das Landgericht nach Monheim verlegt.
L.: Wolff 140; Tyroller, F., Die Grafen von Lechsgemünd und ihre Verwandten, Neuburger Kollektaneenblatt 107 (1953), 9ff.; Pohl, W., LexMA 4 1989, 1637.

 

Greenergau (Gau westlich der Leine, Grenigavvi)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 8; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 33, 41 Greniga.

 

Greni, Greniga (Gau zum Ortsnamen Greene) s. Greenergau

 

Gretingau (Gau nördlich der Mündung der Oker in die Aller, Gretinge)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 8 (Müden); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 123 Gretingau (Beedenbostel, Hankensbüttel, Müden); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40, 95, 96, III, 10, 31, Greti, Gretinge.

 

Grimmerslevo (Gau) s. Grimschleben

 

Grimschleben (Gau zwischen Saale und Elbe, Grimmerslevo)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 8 (Grimschleben); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 10, 11, zum Ortsnamen Grimschleben.

 

Grindirigau (Gau zwischen Weser und Unterläufen von Leine und Aller, zum Bevölkerungsnamen Grindera?, Grindiriga)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 40, III, 22, 28, 29.

 

Grunzwiti (Gau nördlich Sankt Pöltens, zum Ortsnamen Grünz)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 70, IV, 10.

 

Gültlingen (Reichsritter). Vom 16. Jahrhundert bis 1805 zählten die erstmals um 1100 genannten, 1488 an der Rittergesellschaft Sankt Jörgenschild, Teil Neckar, beteiligten und 1495 zu Erbkämmerern der Herzöge von Württemberg ernannten G. mit Pfäffingen (bis 1699) und Deufringen und am Ende des 18. Jahrhunderts mit Berneck samt Überberg und Zumweiler (Zinnweiler), Garrweiler, Gaugenwald, Heselbronn und Lengenloch zum Kanton Neckar des Ritterkreises Schwaben. Seit 1762 war die Familie wegen erheirateter Anteile an Adelmannsfelden auch im Kanton Kocher immatrikuliert. Die Oberherrlichkeit über den schon im frühalemannischer Zeit besiedelten Ort G. kam 1363 mit der Herrschaft Wildberg von den Grafen von Hohenberg an die Pfalz und 1440 an Württemberg. Damit gelangte G. 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 64; Hellstern 154, 205, 218; Schulz 263; Nagolder Heimatbuch, hg. v. Wagner, G., 1925.

 

Gurketal (Gau in Kärnten an der Gurk, einem linken Nebenfluss der Drau, ‚Gurktal‘)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 8 (Lieding); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 65, 65.

 

Habkirchen (Grafschaft innerhalb des Bliesgaus)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 433; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 122 Happinchiricha.

 

Hafergau (Hauerga, Gau am Haferbach links der Werre)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 8; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 96, IV, 16 Haverga.

 

Haiger (Mark, am Oberlauf der Dill, Heigero marca, pagus Heigera
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 3, 4, 6, 8, 9,17, 21; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Haiger).

 

Haistergau (Gau in Oberschwaben)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 26, 31, 34, 39, 90, Heistilingouwe, Heisterechgouwe; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 179 (Haisterkirch).

 

Hamaland (Gau bzw. Großgau um die Ijssel) (Hamalando Anfang 9. Jahrhundert, Hamalant)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 8 (Deventer, Elten); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 443 Hameland; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 47, 48, 52, 55, III, 28, Hamuland, Hamaland, ‚Hameland‘; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 68, 205; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Elten, Sinderen); Verortete Herrschaft, hg. v. Lieven, J., 2014, 233.

 

Harteshusa (Grafschaft Hörzhausen südlich der Paar rechts der Donau), s. Hörzhausen
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Kühbach) Harteshusa; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, IV, 19 Herteshusa.

 

Härtsfeld (Gau zwischen Ries und schwäbischer Alb, Hertfeld)
L.: Polenz, P. v. Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 61, 96, ‚Härtsfeld‘ (bei Neresheim in Baden-Württemberg)

 

Harzgau (Gau zwischen Bode und Oker)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Harthago, Hardegouue, Hardago, Harthaga, Hardego, Hardega, Harthega, Hartegouue, Thale, Oschersleben, Üplingen bzw. Ueplingen, Rohrsheim, Schauen, Ditfurt bzw. Ditfurth, Brockenstedt bzw. Brockenstedter Mühle bei Heimburg, Silstedt bzw. Sillstädt, Windelberode bzw. Elbingerode, Ströbeck, [nicht Wienrode,] Minsleben, Reddeber, Ilsenburg, Derenburg, Heudeber, Wulferstedt, Halberstadt); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 58, 124 Harzgau (Abbenrode, Börnecke, Derenburg, Ditfurt, Drübeck, Kloster Gröningen bzw. Klostergröningen, Halberstadt, Harsleben, Heudeber, Ilsenburg, Minsleben, Reddeber, Rohrsheim, Schauen, Silstedt, Ströbeck, Weddersleben, Wulferstedt, Hessen nordöstlich Osterwiecks); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 453; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 23, III, 10, 35, III, 28, 30, 31, 33, Hardaga, Hartingo, Hardegan, Harudi, ‚Harzgau‘; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Hasbanien, (Grafschaft, Großgau westlich der Maas), Hasbain, Hasbaniensis, Hasbengau, frz. Hesbaye. Die Grafschaft H. westlich der Maas (Hasbengau, frz. Hesbaye, Gau Hasbanien als Hasbanienis erstmals 741/742 belegt)) gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts über das Hochstift Lüttich zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis.
L.: Wolff 327; Wallner 702 WestfälRK 4; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 8 (Haspengewe, Hasbanitus, Hasbaie) (Gelinden, Tourinne la Chaussée); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960), 488 (Hesbaye); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 17, 21, 22, 23, 26, 41, III, 32, Haspengouwe, Haspinga, Hasbania, pagus Hasbaniensis, Asbania, pagus Hispanicus, Hasmachgouwe; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 142 Hesbaye; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 132, 204; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Thommen?).

 

Hasga (Gau an der Hase, ‚Hasegau‘)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 453; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24.

 

Hassaga (Gau,Hassgau’)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 27, III, 25, Hasagouwe, ‚Hassgau‘; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Hattenhuntari (Gau südlich Tübingens)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 67, 82, 83, 87; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 129 (Talheim, Hechingen, Dußlingen bzw. Dusslingen)

 

Hatteri (Gau östlich des Rheins südlich der Ruhrmündung?) s. Hattuarien
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 8 (Mündelheim).

 

Hattuarien (Gau bzw. Großgau in Niederlothringen links und rechts des Niederrheins) (terra Hattuariorum 715)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 8 Hatteri (Mündelheim); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 455; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 7, 26, II, 21, III, 11, 18, 19, 26, Hetterun, Hattuarias, pagus Hattuariensis; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 74, 204; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Esserden, Uedem, Mündelheim, Styrum, Herbede).

 

Hausengau (Gau zwischen Amper links der Isar und Würm, Hŏsi) s. Huosi
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Polling, Weilheim, Uffing, Landstetten, Aschering, Wangen, Oberpfaffenhofen, Rieden).

 

Hedergau (Gau im Quellgebiet der Aue links der Weser, Hedergo)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Hedem bzw. Heden); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 33, 35, III, 23, Hederga, zum Ortsnamen Heden.

 

Hegau (Gau, Landgrafschaft). Der H. (zu *kev- Bergrücken?) zwischen Konstanz, Schaffhausen, Geisingen, Immendingen, Überlingen, Neuhausen ob Eck (Egg) und Randen wird als Grafschaft erstmals 787 erwähnt. Er war eine Kernlandschaft des Herzogtums Schwaben. Um 1180 fiel er von den Grafen von Pfullendorf an Kaiser Friedrich I. Barbarossa und damit an die Staufer. Er ging dann mit Nellenburg in der Landgrafschaft Hegau auf, die 1422 an die Herren von Tengen, von 1465 bis 1805 durch Kauf als Landgrafschaft Nellenburg zu Habsburg/Österreich, 1805 zu Württemberg und 1810 zu Baden kam. Von dort gelangte das Gebiet 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D5; Gerber, H., Der Hegau, Landschaft zwischen Rhein, Donau und Bodensee, 1970; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Hegouue, Heuugowe, Gau am Bodensee, Singen, Stein); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 9, Hegouwe,Hegau’; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 59, 198 (Merishausen, Öhningen, Kirchen im Aitrachtal); Tumbült, G., Die Grafschaft des Hegaus, 1984, (in) MIÖG Ergbd. 3; Kiewat, R., Ritter, Bauern und Burgen im Hegau, 1986.

 

Hehsinga (Gau zwischen Isar und Inn)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Neuching); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 90, III, 8, IV, 10, 11, Ortsname oder Personenverbandsname.

 

Heilangau (Gau südwestlich der Elbemündung, Heilango, Helinge)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Buxtehude?, Heeslingen, Wedel, Wohlerst bzw. Wohlerstedt, Kakerbeck); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 41, III, 4, Heilanga.

 

Heilbronn (Reichsstadt). H. am Neckar erscheint nach älteren Siedlungsspuren als fränkisches Königsgut, dessen Kirche und Zehnt dem 742 gegründeten Bistum Würzburg übertragen wurden (822 Heilibrunna). Um die Mitte des 11. Jahrhunderts unterstand es den Grafen von Calw, die es 1146 an Hirsau gaben. Später war es zwischen den Herren von Dürn, dem Hochstift Würzburg und den Staufern umstritten. Spätestens im 13. Jahrhundert kam es an die Staufer. 1215/1225 wurde es oppidum genannt. Das erste erhaltene Stadtrecht stammt von 1281. Vielleicht schon seit dem Interregnum (1254-1273), jedenfalls seit dem 14. Jahrhundert (1322 Blutbann, 1334 Nichtevokationsprivileg, 1360 Erwerb des Schultheißenamtes, 1464 Erwerb der Vogtei) war es Reichsstadt. Zu ihr gehörten das Reichsdorf Böckingen sowie drei weitere Dörfer. Um 1790 war H. im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert. 1802 fiel das zum schwäbischen Reichskreis zählende H. mit Böckingen, Flein, Frankenbach, Neckargartach und Lautenbacher Hof (Lauterbacher Hof), insgesamt 1 Quadratmeile bzw. rund 55 Quadratkilometer Gebiet, und rund 9400 Einwohnern an Württemberg, über das es 1951/1952 zu Baden-Württemberg kam.
L.: Wolff 215; Zeumer 555 III b 12; Wallner 689 SchwäbRK 77; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Riedenauer 129; Schroeder 346ff.; Jäger, K., Geschichte der Stadt Heilbronn und ihrer ehemaligen Gebiete, 1828; Knapp, T., Über die vier Dörfer der Reichsstadt Heilbronn, (in) Erinnerungsschrift des herzogl. Karls-Gymnasiums in Heilbronn, 1894; Beschreibung des Oberamtes Heilbronn, Bd. 1f. 1901ff.; Urkundenbuch der Stadt Heilbronn, Bd. 1ff. 1904ff.; Gauss, W., Heilbronn, die Stadt am heiligen Brunnen, 1956; Hempe, L., Die Stadtgemeinde Heilbronn, 1959; Weingärtner, K., Studien zur Geschichtsschreibung der Reichsstadt Heilbronn am Neckar, 1962; Hellwig, H., Der Raum um Heilbronn, 1970; Stadt- und Landkreis Heilbronn, 1973; Aus der Heilbronner Geschichtsschreibung, hg. v. Schrenk, C., 1988; Schuler, P., Heilbronn, LexMA 4 1989, 2013f.; Jäschke, K., Heilbronn, 1991; Schrenk, C., Von Helibrunna nach Heilbronn, 1998.

 

Helfta (Gau um Eisleben), Helftagau
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, IV, 10f. Helfethe.

 

Helmegau (Gau um die Helme südlich des Harzes, Helmingouuue, Helmungouui, Helmengouue, Helmengovue, Helmingouue, Helmengouw)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Breitungen, Bernsrode bzw. Bösenrode, Bliedungen, Mackenrode, Uchtenfelde, Sundhausen, Wallhausen, Berga); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 125 (Berga am Kyffhäuser, Bliedungen, Breitungen, Görsbach, Mackenrode, Salza, Sundhausen, Wallhausen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Helmungouwe, ‚Helmegau‘.

 

Hemmerfeld (Gau südlich der Diemel links der Weser, Hemmerueldun)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Sieberhausen); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 473; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, IV, 10, Hemmerfeld, Ortsname?.

 

Hengistfeld (Gau bzw. Gebiet am Mittellauf der Mur in der Steiermark)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 61, 63, 66, III, 30.

 

Hennegau (Gau bzw. Grafschaft), frz. Hainaut. Der erstmals 750 (Hainoavio) genannte, karolingische, nach dem Flüsschen Haine benannte, den Süden des damaligen Bistums Cambrai östlich der oberen und mittleren Schelde umfassende Gau H. fiel mit den Reichsteilungen des 9. Jahrhunderts an Lothringen. In spätkarolingischer Zeit war der H. eine Grafschaft um Mons, welche die in weiblicher Linie von Kaiser Lothar I. abstammenden Reginare innehatten, die von 911 bis 939/944 Herzöge von Niederlothringen waren und sich nach 998 in Bergen (Mons) eine Residenz schufen. 1051 fiel der H. nach dem Aussterben der Reginare (1030) über die Gräfin Richilde an die Grafen von Flandern und wurde von 1070 bis 1191 von einer Nebenlinie der Balduine beherrscht. 1188 belehnte Kaiser Friedrich I. Barbarossa die Grafen mit der Grafschaft Namur. 1191 wurde die Grafschaft durch die Heirat Graf Balduins V. von H. mit Margarete von Flandern, der Schwester Philipps von Elsass, wieder mit Flandern verbunden. Nach dem Tode der Töchter Johanna (1205-1244) und Margarethe von Flandern (1244-1280) kam es zu Erbstreitigkeiten zwischen den Häusern Avesnes (Graf Johann von Avesnes war illegitimer Enkel Margarethes) und Dampierre. H. fiel an Avesnes, das 1299 auch die Grafschaft Holland erhielt und 1323 Seeland besetzte. Über Kaiser Ludwig des Bayern Gemahlin und Johann von Avesnes' Enkelin Margarethe fielen die Grafschaft H. und Holland 1346 an das Haus Wittelsbach (Bayern) und von diesem durch Verzicht der Urenkelin Ludwigs des Bayern 1433 an die Herzöge von Burgund. Seit 1477 gehörten sie auf Grund der Heirat des Habsburgers Maximilian mit Maria von Burgund zu Habsburg, dessen spanische Linie (Spanien) von 1555 bis 1701/1713 und dessen österreichische Linie (Österreich) von 1713 bis 1792/1794 herrschte. 1678 wurde allerdings der südliche Teil an Frankreich abgetreten. Vergrößert um Teile der Provinzen Brabant und Lüttich sowie um Stadt und Land Tournai wurde der übrige Teil 1794 zum französisch beherrschten Département Jemappes, das als H. 1815 an das Königreich der Vereinigten Niederlande und 1830 an Belgien kam.
L.: Wolff 61; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) B3, II 78 (1450) E3; Gislebert von Mons: Chronicon Hanoniense (1068-1195), hg. v. Arndt, W. 1869, hg. v. Vanderkindere, L., 1904; Vanderkindere, L., Histoire de la formation territoriale des principautés belges au moyen-âge, Bd. 1f. 1902f.; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Haginao, Heinia, Heinau, Gau um Valenciennes, Wambaix, Douchy-les-Mines bzw. Douchy, Buvrinnes, Haine-Saint-Pierre bzw. Hayna); Dony, E., Histoire du Hainaut de 1433 á nos jours, 1925; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 436 Hainaut; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 17, 21, 22, 24, 41, 45, 47, III, 32, Hainau, Heinegouwe, Heinia, Haginao, pagus Hainensis, pagus Hainoensis, Hennegau; Hainaut d'hier et d'aujourd'hui, l 1962; Bruwier, M., Le passé économique du Hainaut, (in) Le Hainaut français et belge, 1969, 71ff.; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 139 Hainaut; Mohr, W., Geschichte des Herzogtums Lothringen, Bd. 1ff. 1974ff.; Cauchies, J., La législation princière pour le comté de Hainaut (1427-1506), 1982; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 121; Cauchies, J., Hennegau, LexMA 4 1989, 2131ff.

 

Hessengau (Gau um Kassel und um die Diemel [in Franken], Hessiun, Hassia, provincia Hassorum, Hassiae, Hassim, Hessia, Hasagovue, Hessi, Hassia, Hessiga, pagus Hassonum, Hassim, Hassi, Hesse, Gau um die Diemel)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Viermünden, Solz bzw. Salz, Hersfeld, Hundshausen, Marzhausen, Kassel, Oberkaufungen, Niederkaufungen, Vollmarshausen, Uschlag?, Wolfsanger, Görzhausen bzw. Herbertshausen, Rhöda, Rommershausen, Großeneder, Rösebeck, Westuffeln, Burguffeln, Gottsbüren bzw. Gottesbüren, Bühne, Oberelsungen und Niederelsungen bzw. Elsungen, Stammen, Hümme, Escheberg, Obermeiser und Niedermeiser bzw. Meiser, Helmarshausen, Hilwartshausen); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 126 (Bebra, Braach, Heinebach, Hersfeld, Solz, Velmeden); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 9, 12, 26, II, 13, 15, 21, 22, 35, 41, 50, III, 10, 27, 33, IV, 8, Hessiun, Hassia, pagus Hassensis, marca Hassorum, Hessiga; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 143.

 

Hessengau (in Engern in Sachsen) s. Hessengau (Gau um Kassel und um die Diemel)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9, 10.

 

Hessengau (in Ostfalen in Sachsen) (Hasagouue, Hoisgouue, Hassagoi, Hassigeuui, Hassega, Hassaga, Hassegovue, Hassago, Hessigouue, Hassegowe, Hôsgowe, Hosageuue, Gau um Merseburg) s. Hosgau.

 

(L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 [Wiederstedt, Asendorf, Lobitzsch, Dornstedt, Oberschmon, Niederschmon, Geusa, Allstedt, Osterhausen, Riestedt, Klobikau, Möckerling, Memleben, Liederstädt, Vitzenburg, Schortau, Gröst, Zeuchfeld, Reinsdorf, Kuckenburg, Obhausen, Schierstedt bzw. Groß Schierstedt, Burgsdorf, Bauna, Merseburg, Wormsleben]).

 

Hetterun (Gau bzw. Gebiet in Niederlothringen, Hattuarias, pagus Hattuariensis) s. Hattuarien.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 7, 26, II, 21, III, 11, 18, 19, 26.

 

Hevellerland, (Gau bzw. Gebiet um die Havelseen, Heueldun, Heveldon, Heuellon, Hevellergau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 10 (Brandenburg, Nienburg, Duben, Potsdam, Geltow); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, Heveldun, Hevellon.

 

Hildesheim (Hochstift, Residenz). Vermutlich bestand bereits im 8. Jahrhundert am Übergang des Hellweges über die Innerste eine Siedlung, die dann nach dem Personennamen Hiltwin benannt wurde. Um 815 gründete Ludwig der Fromme das Bistum H. (Bischof Gunthar), das zur Kirchenprovinz Mainz gehörte. Im Frühmittelalter gewann es durch königliche Gunst reiche Güter (u. a. an der Mosel, im Odenwald, an der Bergstraße, Grafschaft im Harzgau). Im Süden des Bistums erlangten die Bischöfe im 13. Jahrhundert an Leine und Oker die Landeshoheit (Dassel am Solling, daneben Peine). In der Hildesheimer Stiftsfehde (1519-1523) verloren sie die meisten Güter an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Während diese Güter protestantisch wurden, behauptete sich im verbliebenen sog. Kleinen Stift (Stadt H., Ämter Peine und Steuerwald, Domkapitelamt Marienburg, 9 Propsteidörfer, 12 landtagsfähige Güter) mit Ausnahme der Stadt H. und des Amtes Peine der Katholizismus. 1643 durch Spruch des Reichshofrates wieder auf den alten Umfang vergrößert, wurde das Hochstift nun meist mit Köln und den westfälischen Bistümern in die Pfründenkombination des Hauses Wittelsbach einbezogen. Nach der Säkularisation gehörte es mit 32 Quadratmeilen und 132000 Einwohnern von 1802 bis 1807 zu Preußen, von 1807 bis 1813 zum Königreich Westphalen und seit 1813 zu Hannover. Mit diesem kam es 1866 an Preußen. Seit 1. 11. 1946 ist das Gebiet Teil des Landes Niedersachsen. Das Bistum H. kam 1992/1994 zur Erzdiözese Hamburg.
L.: Wolff 447f.; Zeumer 552 II a 14; Wallner 706 NiedersächsRK 11; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F2, III 22 (1648) E2, III 38 (1789) D1; Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 3, 8; Bauer 1, 271; Doebner, R., Urkundenbuch der Stadt Hildesheim, Bd. 1-8 1881ff.; Janicke, K./Hoogeweg, H., Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim und seiner Bischöfe, Bd. 1ff. 1896ff.; Bertram, A., Geschichte des Bistums Hildesheim, Bd. 1ff. 1899ff.; Müller, O., Die Entstehung der Landeshoheit der Bischöfe von Hildesheim, 1908; Gebauer, J., Geschichte der Stadt Hildesheim, Bd.1f. 1922ff.; Klewitz, H., Studien zur territorialen Entwicklung des Bistums Hildesheim, 1932; Seeland, H., Kurzer Abriss der Geschichte des Bistums Hildesheim, 1948; Gebauer, J., Die Stadt Hildesheim, 1950; Niedersächsischer Städteatlas Abt. 2, Einzelne Städte, 1953; Peters, W., Quellen zur Hildesheimer Landesgeschichte, 1964; Jan, H. v., Hildesheim, 1967; Das Bistum Hildesheim 1933-1945. Eine Dokumentation, hg. v. Engfer, H., 1971; Gauß‘sche Landesaufnahme der durch Hannover erworbenen Gebiete, bearb. v. Engel, F., 1. Fürstentum Hildesheim (Bl. 15), 1977; Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Hildesheim Bd. 3: Die Hildesheimer Bischöfe von 815-1221, bearb. v. Goetting, H., 1984,; Quellen zur Geschichte der Stadt Hildesheim im Mittelalter, hg. v. Borck, H., 1986; Heinemann, E., Im alten Hochstift, 1987; Plümer, I., Hildesheim, LexMA 5 1990, 16ff.; Klingebiel, T., Ein Stand für sich? Lokale Amtsträger in der frühen Neuzeit, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 543, 1, 2, 272; Plath, C., Konfessionskampf und fremde Besatzung, 2005; Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Hildesheim Bd. 4: Die Hildesheimer Bischöfe von 1221 bis 1398, bearb. v. Kruppa, N. u. a., 2006; Zachlod, C., Die Staatsfinanzen des Hochstifts Hildesheim vom Ende des siebenjährigen Krieges bis zur Säkularisation, 2007; Pischke, G. u. a.,  Hildesheim – von der Domburg zur Großstadt, 2014.

 

Hochseegau s. Hosgau, Hosgau-Friesenfeld
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 126 (Allstedt, Asendorf, Benkendorf, Bornstedt, Burgsdorf, Dornstedt, Eisleben, Geusa, Goseck, Gröst, Helfta, Holleben, Hornburg, Oberklobikau, Niederklobikau, Knapendorf, Lauchstädt, Liederstädt, Lobitzsch, Merseburg, Morungen, Mücheln, Müllersdorf, Beyernaumburg, Neehausen, Obhausen, Osterhausen, Querfurt, Reinsdorf, Riestedt, Oberröblingen, Oberröblingen an der Helme, Klosterrohrbach, Rossleben, Salzmünde, Sangerhausen, Schaftstädt, Burgscheidungen, Großschierstedt, Oberschmon, Schortau, Schraplau, Seeburg, Sittichenbach, Spergau, Vitzenburg, Burgwerben, Wippra, Wormsleben, Wünsch, Zeuchfeld); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 295 Hosgau-Friesenfeld.

 

Hogtrunga s. Ostegau (Gau um die Oste links bzw. westlich der Elbemündung)
L.: (Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 [>Aue in<Bülkau, Hollen, Seth]); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, III, 2, 3, Ostinga (Hogtrunga), ‚Ostegau‘.

 

Hohenlohe-Ingelfingen (Grafen, Fürsten). Das 1080 erstmals genannte Ingelfingen bei Künzelsau kam 1287 mit der Burg Lichteneck an die Grafen von Hohenlohe. Durch Teilung der Linie Hohenlohe-Langenburg entstand 1699 die Nebenlinie H. Von 1701 bis 1805 war Ingelfingen Residenz der zum fränkischen Reichskreis zählenden Fürsten zu H. Um 1800 umfasste das Gebiet der H. zusammen mit Hohenlohe-Kirchberg, Hohenlohe-Langenburg und Hohenlohe-Öhringen etwa 22 Quadratmeilen. In Besitz der Linie H. befanden sich Ingelfingen, das Amt Schrozberg und das Salinenamt Weißbach (Weisbach). H. zählte auch zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Durch § 18 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt der Fürst von H. für seine Rechte und Ansprüche auf die 7 Dörfer Gaukönigshofen (Königshofen), Tauberrettersheim (Rettersheim), Rinderfeld (Reiderfeld), Wermutshausen, Neubronn, Streichental und Oberndorf das Dorf Nagelsberg. 1805 erbte H. Hohenlohe-Öhringen. Ingelfingen fiel 1806 an Württemberg und kam damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wallner 692 FränkRK 7 c; Riedenauer 129.

 

Holstein (Gau, Herzogtum). H. erscheint um 800 als nördlicher Teil des Stammesgebiets der Sachsen (Nordalbingien). Es setzte sich zusammen aus Dithmarschen im Westen, Stormarn im Süden, H. (Holsten, Holsaten = Waldsassen) im Norden und Wagrien im Osten. Es wurde von Karl dem Großen mit Hilfe der slawischen Abodriten unterworfen, denen er dafür Wagrien überließ. Die holsteinischen Gebiete waren im allgemeinen ein Teil des Herzogtums Sachsen, doch gehörte Dithmarschen zur Grafschaft Stade, später zum Erzbistum Bremen (Hamburg-Bremen). Herzog Lothar von Süpplingenburg ernannte 1110/1111 Adolf von Schauenburg (Schaumburg) zum Grafen von H. und Stormarn. Adolf II. eroberte Wagrien. Adolf III. erlangte nach dem Sturz seines Lehnsherren Heinrich des Löwen (1180) auch die Herrschaft über Dithmarschen, verlor die Güter aber 1201/1214 an Dänemark. Adolf IV. gelang die Wiedereroberung mit dem Sieg von Bornhöved (1227). Dithmarschen fiel allerdings an das Erzstift Bremen zurück. Nach 1261 teilte sich die Familie in mehrere Linien (1272/1273, 1294/1297). Die Schauenburger (Schaumburger) Linie, welche die Stammgrafschaft Schaumburg und die Herrschaft Pinneberg innehatte, erlosch 1640. Die Rendsburger Linie vereinigte nach und nach die übrigen Güter (1316 Holstein-Segeberg, 1390 Holstein-Plön), erwarb Schleswig zeitweise faktisch, 1375/1386 nach dem Aussterben des dänisch-schleswigschen Herzogshauses als Lehen Dänemarks. Seitdem blieben Schleswig und H. in fester staatsrechtlicher Verbindung. Als 1459 die Linie ausstarb, kamen Schleswig und H. auf Grund des Vertrages von Ripen (1460) in Personalunion an das Haus Oldenburg, das 1448 den Thron in Dänemark bestiegen hatte. 1474 wurde H. mit Stormarn, Wagrien und Dithmarschen, das endgültig aber erst 1559 einverleibt wurde, durch Kaiser Friedrich III. zum reichsunmittelbaren Herzogtum erhoben (und damit von Sachsen bzw. Sachsen-Lauenburg bzw. seit 1434 den Bischöfen von Lübeck gelöst). Eine Teilung von 1490 schuf einen königlichen Segeberger Anteil und einen herzoglichen Gottorper (Gottorfer) Anteil. 1524 wurde Friedrich zum König von Dänemark (Friedrich I.) gekrönt und wurden damit Schleswig und H. wieder vereint. (Die neben dem Herzogtum H. bestehende Grafschaft H. wurde nach dem Aussterben der Grafen von Holstein und Stormarn 1640 an den König von Dänemark verkauft). Am Ende des 18. Jahrhunderts bestanden auf dem Gebiet Holsteins die Herzogtümer Holstein-Glückstadt und Holstein-Gottorp (Holstein-Gottorf). Der Wiener Kongress des Jahres 1815 erklärte H. zum Mitglied des Deutschen Bundes. S. Schleswig-Holstein.
L.: Wolff 444ff.; Wallner 706 NiedersächsRK 6, 7; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F3, II 78 (1450) F3, III 38 (1789) C1; Geerz, F., Geschichte der geographischen Vermessungen und der Landkarten Nordalbingiens vom Ende des 15. Jahrhunderts bis zum Jahre 1859, 1859; Schott, C., Beiträge zur Landeskunde von Schleswig-Holstein, 1953; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 9, II, 39, 40, 49, 72, III, 11, 14, 24, 33, Holcetae, Holzeten, Holsati, Holtsatia, Holzatenses, Holstenland, ‚Holstein‘; Dankwerth, C., Die Landkarten von Joh. Meyer, Husum, aus der Neuen Landesbeschreibung der zwei Herzogtümer Schleswig und Holstein 1652, neu hg. v. Domeiner, K./Haack, M., 1963; Wieden, H. bei der, Schaumburgische Genealogie, 1966; Kahlfuss, H., Landesaufnahme und Flurvermessung in den Herzogtümern Schleswig, Holstein, Lauenburg vor 1864, 1969; Brandt, O./Klüver, W., Geschichte Schleswig-Holsteins, 8. A. 1981; Kramer, K., Volksleben in Holstein (1550-1800), 1987; Opitz, E., Schleswig-Holstein, 1988; Hoffmann, E., Holstein, LexMA 5 1990, 100ff.; Geschichte Schleswig-Holsteins, hg. v. Lange, U., 1996; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 180; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 812; Die Fürsten des Landes. Herzöge und Grafen von Schleswig, Holstein und Lauenburg, hg. v. Rasmussen, C. u. a., 2008; Eick, S., Die Kanzlei und das Urkundenwesen der Grafen von Holstein-Schaumburg zwischen 1189 und 1209, 2008; Risch, H., Der holsteinische Adel im Hochmittelalter, 2010.

 

Horevun (Gau zwischen Naab und Regen nördlich Regensburgs)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 10 (Holzheim); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, IV, 10.

 

Hornense (Grafschaft Ornois an der Orne links der Mosel in Lothringen, comitatus Hornensis)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 10; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 205.

 

Hörzhausen (Grafschaft südlich der Paar rechts der Donau, Harteshusa)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Kühbach) Harteshusa; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, IV, 19 Herteshusa.

 

Hosgau bzw. Hosgau-Friesenfeld (Gau zwischen Unstrut und Saale)

 

L. Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Klein-Wiederstadt bzw. Wiederstedt, Asendorf, Lobitzsch bzw. Lobitsch, Dornstedt, Oberschmon, Niederschmon, Geusa, Allstedt, Osterhausen, Riestedt, Oberklobikau und Niederklobikau bzw. Klobikau, Meinrichsdorf, Wenigen-Memleben bzw. Memleben, Liederstädt, Vitzenburg, Schortau, Gröst, Zeuchfeld, Reinsdorf, Kuckenburg, Obhausen, Groß Schierstedt bzw. Schierstedt, Burgsdorf, Beuna bzw. Bauna, Merseburg, Wormsleben); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 63, 126 Hosgau und Friesenfeld, (Allstedt, Asendorf, Benkendorf, Bornstedt, Burgsdorf, Dornstedt, Eisleben, Geusa, Goseck, Gröst, Helfta, Holleben, Hornburg, Oberklobikau, Niederklobikau, Knapendorf, Kuckenburg, Lauchstädt, Lettin, Liederstädt, Lobitzsch, Merseburg, Morungen, Mücheln, Müllerdorf bzw. Müllersdorf, Beyernaumburg, Neehausen, Obhausen, Osterhausen, Querfurt, Reinsdorf, Riestedt, Oberröblingen am See bzw. Oberröblingen, Oberröblingen an der Helme, Klosterrohrbach, Roßleben bzw. Rossleben, Salzmünde, Sangerhausen, Schaftstädt, Burgscheidungen, Groß Schierstedt bzw. Großschierstedt, Oberschmon, Schortau, Schraplau, Seeburg, Sittichenbach, Spergau, Vitzenburg, Burgwerben, Wippra, Wormsleben, Wünsch, Zeuchfeld); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 35, 69, III, 10, 28-31 Hassega. s. Frisenafeld.

 

Huetigo (Gau in Lippe, Hwetiga, Uetego, Waizagawi) s. Wetigau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 10 Huetigo (Schieder); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 96 Hwetiga, 309 Waizagawi, 310; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Hugmerki (Gau im Westen der Provinz Groningen der heutigen Niederlande, Hummesingheland, Hummerkerland, Humsterland)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 524; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 49, III, 10, 17, 23, 24, 28, zum Volksnamen Hugoz.

 

Humsterland (Gau im Westen der Provinz Groningen der heutigen Niederlande, Hugmerki, Hummesingheland, Hummerkerland)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek 1960, 524; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961

 

Hunesga (Gau im Nordwesten der Provinz Groningen in den heutigen Niederlanden um Baflo und Leens, Hunsingo, Hunsegen, Hunesgonia, Hunsgerlant, Hunsengeland, Hunsingerland, Hunsegoo). S. Hunsingo.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 527 Hunzego; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 49, III, 10, 23, 30.

 

Hunsigo (Gau im Nordwesten der Provinz Groningen in den heutigen Niederlanden um Baflo und Leens, Hunesga, Hunsegen, Hunesgonia, Hunsgerlant, Hunsengeland, Hunsingerland, Hunsegoo)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 527 Hunzego; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 49, III, 10, 23, 30.

 

Huosi (Gau zwischen Amper links der Isar und Würm, Huosun, Hausengau. Ouscowe, Personenverbandsname)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 Hausengau (Polling, Weilheim, Uffing, Landstetten, Aschering, Wangen, Oberpfaffenhofen, Rieden); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 36, 41, 90, III, 8, 9, 27, 29-

 

Hurnia (Gau im Nordwesten der schwäbischen Alb bzw. Schwäbischen Alb um Heidenheim)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 95, 96.

 

Hürrlingen (reichsritterschaftlicher Ort) s. Hirrlingen. Husengau? (Gau südlich Paderborns)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 10; nach Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, 244 irriger Ansatz.

 

Husitin (Gau zwischen Unstrut und sächsischer Saale). S. Ostgau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Wormstedt, Utenbach, Münchengosserstädt bzw. Münchengosserstedt); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 156 (Buttelstedt, Flurstedt, Gebstedt, Gernstedt, Münchengosserstädt, Hohlstedt, Niedertrebra, Utenbach, Vippach, Wormstedt); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 33, 66 Ostargouue.

 

Huste (Gau, Grafschaft innerhalb Hasbaniens)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908,10 (Aldeneik bzw. Aldeneyck); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 499 Hocht; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 138.

 

Huy (Gau bzw. Grafschaft westlich der Maas, Hoio, Hoiensis,)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 10 (Tourinne-la-Chaussée); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 528; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 18, 19, Hoio, Hoiensis, zum Ortsnamen Huy; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 107.

 

Hwetiga (Gau in Lippe, Huetigo, Waizagawi). S. Wetigau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 10 Huetigo (Schieder); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 96 Hwetiga, 309 Waizagawi 310; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Hwitanga (Gau zwischen Gifhorn und Uelzen, Wittingen). S. Witingau.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 41, III, 4, heute Ortsname Wittingen.

 

Iffgau (Gau südwestlich Bambergs, Iphigouue, Iphigewi)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 11; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 27, Iphigouwe, ‚Iffgau‘; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 120.

 

Ijsselgau (Gau rechts der Ijssel in Overijssel) (Hisloa 794)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 537 Islo; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 24, 41, 45, 47, Isloi, Islegouwe, ‚Ijsselgau‘; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 205.

 

Illergau (Gau an der Iller)
L.: Polenz, P., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 24, III, 32; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 182 (Kempten, Heimertingen, Niederrieden).

 

Ingelheim, genannt Echter von Mespelbrunn (Freiherren, Grafen, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von I. zum Kanton Rhön-Werra und zum Kanton Steigerwald (um 1800) des Ritterkreises Franken. Im 18. Jahrhundert gehörten die Grafen zu I. zum Ritterkreis Rhein und zwar wegen Schöneberg (Schönberg), Dörrebach mit Ruine Gollenfels, Hergenfeld, Schweppenhausen, Seibersbach und Waldhilbersheim zum Kanton Niederrheinstrom und wegen Gaulsheim zum Kanton Oberrheinstrom. Außerdem waren sie mit Unterhausen und Teilen von Würzberg Mitglied im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Unterhausen fiel 1808 an Aschaffenburg.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 543, 545; Stieber; Roth von Schreckenstein 2, 595; Seyler 370; Zimmermann 73; Winkelmann-Holzapfel 154; Riedenauer 124; Stetten 36, 39; Rahrbach 136; ; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 356 (Holzhausen 18. Jh.).

 

Ingeringtal (Gau am Oberlauf der Mur in der Steiermark, Undrimatal)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 64, 65, Undrimatal, ‚Ingeringtal‘.

 

Inntal (Gau) Val Eniana, bestehend aus dem pagus Vallenensium bzw. Uallenensium pagus (Oberinntal westlich des Zillertals) und dem pagus Inter Valles bzw. Intervalles (Unterinntal zwischen Zillertal und Kufstein).
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 18, 23, 64, 65, 66, III, 32, 33; Heitmeier, I., Das Inntal, 2005.

 

Insterlaca (Gau in Nordholland, nicht um die Ihme rechts der Aller) S. Niftarlake.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 11 („Moide“, Amuda = Muiden in Nordholland, nicht Moide).

 

Isargouwe* (Gau, Isargau)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24.

 

Isenburg, Ysenburg (Grafen, Grafschaft, Fürstentum). Zunächst nach Rommersdorf, dann nach der 1103 erstmals erwähnten Burg I. bei Neuwied nannten sich die seit 1098 bezeugten Grafen von I. (Rembold I. † 1121), die vermutlich zu einem seit dem 9./10. Jahrhundert auftretenden edelfreien mittelrheinischen Geschlecht gehören. Sie waren Vögte der Reichsabtei Fulda und Grafen im Gau Einrich links der unteren Lahn sowie Grafen von Arnstein, von 1232 bis 1414 Grafen von Limburg und von 1326 bis 1462 Grafen von Wied. Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts teilten sie sich in (die Linien Kobern an der unteren Mosel [bis 1301], Grenzau [mit den Abspaltungen Limburg vor 1249, Büdingen und Arenfels vom Ende 13. Jahrhundert bis 1373] und Braunsberg [seit 1340 Grafen von Wied] bzw.) den gerlachschen und den remboldschen Stamm und erbauten bis zum Ende des 12. Jahrhunderts in vier Linien die vier Häuser der Burg (Runkeler Haus 1373 an Wied, Wiedisches Haus, Kobernhaus 1344 an salentinische Linie, viertes Haus im 16. Jahrhundert an Isenburg-Neumagen). Der gerlachsche Stamm (Niederisenburg) erlosch 1664 mit der Linie Niederisenburg (Isenburg-Grenzau), die Lehen teils des Erzstifts Trier, teils des Erzstifts Köln hatte. Beim Aussterben zog Trier die Lehen ein. Die Grafen von Wied beanspruchten das Erbe, erlangten aber zusammen mit den Freiherren von Walderdorff (Walderdorf), die sich vom letzten Grafen eine Anwartschaft auf die Lehen hatten erteilen lassen, nur Isenburg, Großmaischeid (Großmeyscheid) und Meud, während Grenzau und Hersbach (Herschbach) bei Trier blieben und 1803 an Nassau-Weilburg kamen. Dieses erhielt 1806 auch die wiedschen Teile und gab das ehemals niederisenburgische Gut 1815 überwiegend an Preußen (Regierungsbezirk Koblenz) ab. Herschbach (Hersbach) kam 1866 mit Nassau an Preußen. Der remboldsche Stamm (Oberisenburg) beerbte um 1213/1245 (vor 1247) mit anderen (Eberhard von Breuberg, Konrad von Hohenlohe-Brauneck, Rosemann von Kempenich und Albert von Trimberg) die Herren/Grafen von Büdingen zwischen Nidder, Kinzig, Salz und Limes (Herrschaft Büdingen [1324 fünf Achtel], Grafschaft Cleeberg) und baute im Reichsforst Büdingen eine Herrschaft auf. Sie wurde seit 1335 auf Birstein und seit 1412/1419/1486 auf Offenbach ausgedehnt. 1442 wurde wegen Büdingen von der Linie Isenburg-Birstein der Reichsgrafenstand erworben. Im 16. Jahrhundert erfolgte der Übertritt zum Calvinismus und eine Aufspaltung in zahlreiche Linien (1517 Linien Isenburg-Ronneburg, Isenburg-Birstein). Von 1601 bis 1628 wurde das Haus nochmals vereinigt (u. a. erlosch 1625 Isenburg-Marienborn). 1628 teilte es sich jedoch erneut in fünf Linien (u. a. Isenburg-Offenbach bis 1718, Isenburg-Birstein, Isenburg-Philippseich bis 1920). 1635 kam es zur vorübergehenden Sequestrierung der Grafschaft an den Landgrafen von Hessen-Darmstadt. Seit 1684 bestanden die Hauptlinien Isenburg-Büdingen und Isenburg-Birstein. Isenburg-Birstein wurde 1744 in den Reichsfürstenstand erhoben. Im 18. Jahrhundert zählte die Fürstin von I., geborene Gräfin von Parkstein, wegen Altenbamberg, (Altenbaumburg) Alte Baumburg und Steigerhof zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Durch § 19 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt der Fürst von I. für die Abtretung des Dorfes Okriftel das Dorf Geinsheim (Gainsheim) am Rhein mit gewissen Resten der Abtei Sankt Jakobsberg (Jakobsburg) auf der rechten Rheinseite sowie das Dorf Bürgel bei Offenbach, die Fürstin zu I., Gräfin von Parkstein, für ihren Anteil an der Herrschaft Reipoltskirchen und anderen Herrschaften am linken Rheinufer eine Rente von 23000 Gulden. 1806 trat Isenburg-Birstein dem Rheinbund bei, erlangte die Güter von Isenburg-Philippseich und die Hälfte der Herrschaft der Grafen Schönborn-Heusenstamm, sicherte sich die Hoheit über die gräflich gebliebenen Linien (u. a. Isenburg-Büdingen, Isenburg-Wächtersbach, Isenburg-Meerholz) und vereinigte so alle isenburgischen Güter mit 190 Quadratkilometern und etwa 58000 Einwohnern. 1815 wurde es aber mediatisiert und kam zunächst an Österreich und 1816 teils an Hessen-Darmstadt, teils an Hessen-Kassel und damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen. S. a. Niederisenburg, Oberisenburg.
L.: Wolff 94f., 276f.; Wallner 697ff. OberrheinRK 20, 34, 42, 48; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3; Winkelmann-Holzapfel 154; Fischer, C. v., Isenburg. Geschlechts-Register der uralten deutschen Reichsständischen Häuser Isenburg, Wied und Runkel samt einer Nachricht von deren theils ehehin besessenen, theils noch besitzenden Landen und der Erbfolge-Ordnung aus Urkunden und Geschichtsschreibern, 1775; Simon, G., Geschichte des reichsständischen Hauses Ysenburg und Büdingen, Bd. 1ff. 1864f.; Isenburg, Prinz W. v., Meine Ahnen, 1925; Isenburg, Prinz W. v., Isenburg-Ysenburg, Stammtafeln, 1941; Philippi, H., Territorialgeschichte der Grafschaft Büdingen, 1954; Gensicke, H., Landesgeschichte des Westerwaldes, 2. A. 1987; Isenburger Urkundenregesten 947-1500, bearb. v. Battenberg, F., 1976; Decker, K., Isenburg, LexMA 5 1990, 673f.

 

Isengau (Gau zwischen Isen rechts der Isar und Vils rechts der Donau Ysinachgouue, Hisiniggouuue, Isinincgouua)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 11 (Winhöring, Oberdingolfing, Goldern, Frichlkofen, Daibersdorf bzw. Deibersdorf, Tichling, Pilberskofen, Heilberskofen, Bergham, Mamming, Bachhausen, Berg, Kuttenkofen, Schmidlkofen, Adlkofen, Hirnkofen, Graflkofen, Anterskofen bzw. Anderskofen, Griesbach, Gablkofen, Obergünzkofen, Untergünzkofen, Reichersorf, Falkenberg, Oberhöft bzw. Oberheft, Pfistersham bzw. Pfisterham, Volksdorf, Heißprechting, Oberellbach, Unterellbach, Obereschlbach, Untereschlbach, Mertsee, Geigenkofen, Langenkatzbach, Bachham, Taubendorf, Windorf bzw. Wiendorf); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27, Isanahgouwe, ‚Isengau‘.

 

Isla (Gau nördlich des Lek)s. Lek en Ijssel
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 11.

 

Itongau (Gau, benannt nach dem gallischen Namen Idona der Nied, entlang der deutschen Nied zwischen südlichem Niedgau und nördlichem Seillegau, pagus Idonensis)
L.: Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 148 (Guinglange bzw. Gänglingen).

 

Ittergau (Gau zwischen Diemel und Eder, Nihterga, Nihtresi)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 11, 15 Nihtersi (Lelbach, Rhena, Korbach); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 538; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 28, 41, III, 31, IV, 16, V, 2, Nihtresi, Nihterga, Itergowe, Niftarsi, Nistresi, ‚Ittergau‘; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 169.

 

Ivois (Grafschaft, Herzogtum, Yvois). I. in den Ardennen geht auf das gallorömische Epusum zurück. 1162 wurd I. Herzogtum. Dieses wurde einer Seitenlinie Savoyens gegeben, die sich nach Carignano (Carignan) bei Turin benannte.
L.: Wolff 58; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 146 Ivezois, 301 Yvois; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 419 Yvois.

 

Jagstgau (Gau an der unteren Jagst, Jagasgouue,)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 11; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, .II, 24, Jagesgouwe, ‚,Jagstgau‘.

 

Jeutz (Grafschaft im Moselgau, Judiciacensis, Judicii, Yutz)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 11; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1096 Yütz; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 18, Judicii, Judiciacensis, zum Ortsnamen Jeutz; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 338 Judiciacum; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 188 Yutz.

 

Judiciacensis (Judicii) s. Jeutz
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 11 L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 18, Judicii, Judiciacensis, zum Ortsnamen Jeutz.

 

Jülichgau (Gau um Jülich) (Juliacensis 846)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 545; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 23, 30, 31, 32 pagus Juliacensis, Julece, ‚Jülichgau‘; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 148 Juliers; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 172, 205; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Berg an der Wurm, Lindern, Körrenzig, Rurdorf?, Gereonsweiler, Freialdenhoven, Koslar, Kirchberg, Aldenhoven, Gevelsdorf, Hasselsweiler, Müntz, Güsten, Jülich, Niederzier, Oberzier, Kerpen, Pier, Arnoldsweiler, Bachem).

 

Junotal (Gau an der Drau um Eberndorf, Jauntal)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 64, 65, 66, Junotal.

 

Kadobertal, Kadoberthal (Catubria) s. Cadore.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert. Nach den Königsurkunden, Diss. phil. Göttingen 1908, 4.

 

Karabant (Gau zwischen den Flüssen Deule und Marque um Lille, Teil Flanderns, Quesnoy-sur-Deule, Camphin-en-Carembault, Carabant, pagus Karabantinsis).S. Carembault.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 220; Polenz, P. v., Landschafts-und Bezirksnamen, 1961, II, 75, Karabant; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 72.

 

Kärnten (Herzogtum, Bundesland). K. in einem Alpenbecken an der mittleren Drau war zunächst keltisch (2. Jh. v. Chr. Noriker [, dann römisch, 15 v. Chr.], 45 n. Chr. röm. Provinz Noricum), etwa ab 590 nach kurzer langobardischer Herrschaft vorwiegend slawisch besiedelt. Das in der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts errichtete slawische Reich, dessen Bewohner in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts als Carontani/Carantani (Kosmograph von Ravenna, Carantana d. h. Zollfeld, zwischen Klagenfurt und Sankt Veit, zu kelt. caranto, Fels) genannt werden, geriet um 740/750 (743/748) unter die Herrschaft der gegen die Awaren zu Hilfe gerufenen Bayern. 828 traten bayerisch-fränkische Grafen an die Stelle der slawischen Fürsten und verstärkten den bayerischen Einfluss noch. 976 trennte Kaiser Otto II. K. (als eigenes Herzogtum?), zu dem auch die Steiermark und die Marken Verona, Istrien, Friaul und Krain gehörten, von Bayern ab. Danach kam es überwiegend an landfremde Große, von 1077 bis 1122 an die Eppensteiner. Dabei zerfiel das Herzogtum.Bis etwa 1180 verselbständigten sich die Marken (1035 Karantanische Mark mit Mürztal und Ennstal, 1040 Krain, Istrien, 1055 Mark an der Mur/Steiermark, 1077 Friaul). Die aus Rheinfranken stammenden Grafen von Sponheim (Spanheimer) (1122-1269) nahmen nur eine schwache Stellung ein. 1269 kam K. nach dem Aussterben der Grafen von Sponheim (Spanheimer) an Böhmen (bis 1276), 1286 an die Grafen von Tirol, 1335 durch Kaiser Ludwig den Bayern an die Grafen von Habsburg. Sie fügten 1500 die (Vordere) Grafschaft Görz hinzu, fassten K. mit Steiermark, Krain, Istrien und Triest zur Ländergruppe Innerösterreich zusammen und setzten in der Neuzeit im Kampf gegen die Stände ihre Herrschaft durch. 1748 wurden drei Kreisämter eingerichtet. 1759 löste (Erzherzogin) Maria Theresia die Rechte des Hochstifts Bamberg in K. (Villach mit Tarvis und Pontafel, Wolfsberg und Bleiburg u. a.) durch Kauf ab. Von 1809 bis 1814 gehörte Oberkärnten (Villacher Kreis) zu den illyrischen Provinzen Frankreichs, von 1814 bis 1849 (seit 1816/1825 auch der Klagenfurter Kreis) zum österreichischen Königreich Illyrien. Danach war das Herzogtum K. Kronland Österreichs. Ohne Abstimmung kamen 1920 das Miestal/Mießtal mit Unterdrauburg und Seeland an Jugoslawien und das Kanaltal (mit 8350 Bewohnern) mit Tarvis an Italien. Im Kärntner Becken erklärten sich am 10.10. 1920 59 Prozent der Bevölkerung für Österreich. Bei der Auflösung Jugoslawiens zwischen 1991 und 1995 fielen die jugoslawischen Teile an Slowenien.
L.: Wolff 29; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G4, II 66 (1378) H5, III 22 (1648) F5, III 38 (1789) E4; Lechner, K., Kärnten, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Ankershofen, Frhr. G. v./Tangl, K., Handbuch der Geschichte des Herzogtums Kärnten, Bd.1ff. 1842ff.; Aelschker, E., Geschichte Kärntens, Bd. 1f.
1885; Monumenta historica ducatus Carinthiae 811-1414, hg. v. Jaksch, A. v./Wiessner, H., Bd. 1ff. 1896ff.; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert. Nach den Königsurkunden, Diss. phil. Göttingen 1908, 4 (Karintana, Karintriche, Karinthia); Erläuterungen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, hg. v. d. Ak. d. Wiss. Abt. 1,4, 2,8 1914ff.; Wutte, M., Kärntner Gerichtsbeschreibungen. Vorarbeit zu dem historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, Archiv f. vaterländ. Gesch. u. Topographie 20, 21 (1921); Wutte, M./Paschinger, V./Lex, F., Kärntner Heimatatlas, 1925; Jaksch, A., Geschichte Kärntens bis 1335, Bd. 1f. 1928ff.; Jaksch, A./Wutte, M., Kärnten, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, 1914, 1929; Paschinger, V., Landeskunde von Kärnten 1937; Braumüller, H., Geschichte von Kärnten, 1949; Paschinger, V., Kärntner Heimatatlas, Bd.1f. 1951ff.; Maier, A., Kirchengeschichte von Kärnten, Bd. 1ff. 1951ff.; Fresacher, W./Moro, G. u. a., Kärnten, (in) Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, 1956; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 51, 94, III, 23, 25, 31, regnum Carentanum, Charentariche, Karintriche (, Kärnten, Karantanien); Zopp, F., Kärntner Bibliographie, 1961ff.; Moro, G., Zur politischen Stellung Karantaniens im fränkischen und deutschen Reich, Südostforschungen 22 (1963), 78ff.; Klaar, Die Herrschaft der Eppensteiner in Kärnten, 1966; Zöllner, E., Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 8. A. 1990; Fräss-Ehrfeld, C., Geschichte Kärntens, Bd. 1 Das Mittelalter, 1984; Neumann, W., Bausteine zur Geschichte Kärntens, 1985; Bertels, K., Carantania. Beobachtungen zur politisch-geographischen Terminologie und zur Geschichte des Landes und seiner Bevölkerung im frühen Mittelalter, Carinthia 177 (1987), 87ff.; Wallas, A., Stände und Staat in Innerösterreich im 18. Jahrhundert, 1988; Dopsch, H., Kärnten, LexMA 5 1990, 1002ff.; Stumfohl, R., Kärntner Bibliographie (1976-1980), 1989, (1981-1985), 1991; Migglautsch, K./Pust, I., Das Kanaltal und seine Geschichte, 1995; Karantanien – Ostarrichi, hg. v. Moritsch, A., 1997; Kärnten, hg. v. Rumpler, H., 1998; Gleirscher, P., Karantanien, 2000; Die Kärntner Volksabstimmung 1920, hg. v. Valentin, H. u. a., 2002.

 

Karosgau (Gau zwischen Eifelgau, Maifeldgau, Bitgau und Ardennen, an den Oberläufen von Alfbach, Mehlenbach, Nims, Nierbach und Oosbach, zu dem keltischen Gentilnamen *Karukes, pagus Caroascus)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 221 Caroascus; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 15, 23, Carascus pagus; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 73 Carosgau; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 153, 213, 250; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 150 (762 pago Charos) (Birresborn, Büdesheim, Dingdorf, Oos, Rommersheim, Schwirzheim, Steffeln, Wallersheim, Wetteldorf); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Steffeln, Oos, Schwirzheim, Büdesheim, Wallersheim, Rommersheim, Birresborn, Wetteldorf, Dingdorf).

 

Keldagau (Keldaggouwe) s. Gildegouwe, Gellepgau
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 296; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Hohenbudberg, Lank).

 

Kelsgau (Gau östlich Ingolstadts zwischen Ingolstadt und Kelheim, Teil des Nordgaus, Chelsgouue, Kelescouve)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 4 (Eining, Pförring, Irnsing); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 30, 32, Chelesgouwe.

 

Keltenstein (Gau zwischen Geltnach und Wertach, Keltinstein) Keltensteingau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 4 (Biessenhofen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 13 Keltinstein (Geltenstein).

 

Kennemerland (Gau westlich der Zuidersee, Kinhem)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 4; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 558; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 49, 91, III, 23f., 28, 33, 196 (s. Kinhem).

 

Kilingohuntari (Gau in Friesland)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 86, III, 4, 28.

 

Kinziggau (Gau zwischen Nidder und Kinzig, Kinzechewes)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 4 (Wirtheim bzw. Wertheim, Kassel bzw. Cassel, Höchst); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 29, Kinzehgouwe.

 

L.: Gysseling, M., Dictionnaire de géographie historique, 1960, 562; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 225 Kiriberch

 

Kirchheim, Kirchheimbolanden (Herrschaft). K. am Donnersberg wird 774 (als Kirchheim) erstmals erwähnt. Es kam im frühen 13. Jahrhundert an die Herren von Bolanden, dann über die von einer Linie der Grafen von Sponheim gebildeten Herren von Dannenfels und die Hohenlohe vor 1393/1394 an Nassau-Saarbrücken, 1574 an Nassau-Weilburg. Am Ende des 18. Jahrhunderts zählte es zum oberrheinischen Reichskreis. 1815 fiel es an Bayern, wurde im 19. Jahrhundert Kirchheimbolanden genannt und kam 1945/1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 265; Wallner 696 OberrheinRK 12; Köllner, A., Geschichte der Herrschaften Kirchheimbolanden und Stauf, 1854; Hopp, K., Geschichte der Herrschaft Kirchheim auf dem Gau, 1900; Schreibmüller, H., Burg und Herrschaft Stauf, 1913/1914; Döhn, H., Kirchheimbolanden, 1968f.

 

Klein-Nelitici (Gau um die Elbe bei Torgau), Teil Nizizis)
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 138 (Torgau)

 

Klettgau (Gau östlich der Wutach, rechts des Oberrheins, gefürstete Landgrafschaft). Der K. (zu lat. cleta, Geflecht) an der unteren Wutach war in karolingischer Zeit eine Grafschaft. Um 1200 waren dort vor allem die Grafen von Küssaberg, die Herren von Krenkingen, das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen und das Hochstift Konstanz begütert. Die Güter der Grafen von Küssaberg kamen 1245 teilweise an das Hochstift Konstanz, die Güter der Herren von Krenkingen von 1270 bis 1287 an Habsburg. Von 1282 bis 1408 unterstand der K. als Landgrafschaft den Grafen von Habsburg-Laufenburg (1315 Grafenamt, 1325 Landgrafenamt). Danach kam er durch Heirat an die Grafen von Sulz (am Neckar bei Tübingen), die unter anderem 1656 die obere nördliche Hälfte der reichsunmittelbaren Stadt Schaffhausen überließen, die sich 1501 der Eidgenossenschaft der Schweiz anschließen hatte müssen und 1525 Teile der Güter des Hochstifts Konstanz erworben hatte. Der Rest, ein Gebiet von 5,5 Quadratmeilen bzw. rund 300 Quadratkilometern (die 1482 erworbene Stadt Tiengen und eine Anzahl Dörfer) kam 1687 beim Aussterben der Grafen von Sulz über die Erbtochter an die Fürsten von Schwarzenberg (bis 1805) und wurde 1698 zu einer gefürsteten Landgrafschaft erhoben, die dem schwäbischen Reichskreis angehörte. 1805/1806 erwarb Baden die Landeshoheit, 1812/1813 die schwarzenbergischen Eigengüter. Über Baden gelangte das Gebiet 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Wolff 178; Zeumer 553 II b 61, 7; Wallner 689 SchwäbRK 25; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) D5; Wanner, M., Geschichte des Klettgaues, 1857; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 4; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 96, Chletgouwe; Der Klettgau, hg. v. Schmidt, F., 1971; Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner territorial-staatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 59 (Löhningen), 208.

 

Kochergau (Gau um den Kocher, Chohhanguue, Chochengowe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 4 (Hüttlingen, Stödtlen bzw. Stödlen, Gerbertshofen, Hegenberg, Gauchshausen, Hochtänn, Eschelbach); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 27, Chochengouwe.

 

Kölngau (Gau westlich Kölns) (Coloniensis 864)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 4 (Colingauwe), (Horrem); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 569; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 16, 30 Kolingouwe; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 91, Cologne; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 185, 205; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Weiler, Horrem, Bocklemünd, Köln, Junkersdorf, Frechen, Bachem, Sielsdorf, Bayenthal, Efferen, Rondorf, Höningen, Kendenich, Immendorf).

 

Königssundern (Gau zwischen Main und Taunus, Cunigissundra, Kuningessundera)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 4 (Kostheim, Wallau, Breckenheim, Wicker, Nordenstadt, Lorsbach, Schierstein, Biebrich, Mosburg bzw. Mosbach, Walluf); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 571; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 29, 55, III, 30 Kuningessundera; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, .107; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Bärstadt, Walluf).

 

Konstanz (Hochstift, Residenz). Nach Verlegung des Bistums Aventicum von Avenches nach Windisch (Vindonissa) wurde im alemannisch gewordenen Teil des Bistums vielleicht zwischen 550 und 590 in K., wo vermutlich nach 300 (Constantius II. [337-361]) ein römisches Kastell mit dem im 6. Jahrhundert überlieferten Namen Constantia errichtet worden war, ein Bistum eingerichtet (Bischof Gaudentius †613), das sich bald zum größten deutschen Bistum entwickelte (Breisgau, Waiblingen, Ulm, Oberstdorf, Bodensee, Glarus, Brienz, Thun, Aarau, genauer Umfang erst 1275 beschrieben). Es unterstand zunächst Besançon, seit der Mitte des 8. Jahrhunderts Mainz. Ihm gelang zwar die Eingliederung der Propstei Öhningen (1155), doch verlor es schon 1192 die Herrschaft über die Stadt K. Insgesamt glückte ihm im Wettbewerb mit Habsburg (Österreich) und Wittelsbach (Bayern) nur der Ausbau eines kleinen, zeitweise stark verschuldeten Hochstifts zu beiden Seiten des Bodensees (am Ende des 18. Jahrhunderts insgesamt 22 Quadratmeilen mit 50000 Einwohnern). Altes Bischofsgut waren neben Meersburg (1113 Merdesburch, vor dem 12. Jahrhundert an das Hochstift) das in der Gegenwart auf der schweizerischen Seite liegende Gottlieben sowie Bischofszell und Horn. Dazu kamen zu verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Händen Gaienhofen, die Herrschaft Bohlingen, die Obervogtei Güttingen, die Herrschaft Homburg mit Stahringen, Ittendorf und Ahausen, Klingnau und Zurzach, Markdorf (1354 Kauf), die Obervogtei Öhningen, die Herrschaft Rosenegg, die Herrschaft Konzenberg in der östlichen Baar und die Herrschaft Liebburg. Die Reformation führte bald zu schweren Einbußen der Diözese (Schweiz, Württemberg, Ulm, Esslingen [Eßlingen], Reutlingen). 1540 gewann K. das Kloster Reichenau. Von 1526 bis 1803 residierte der zum schwäbischen Reichskreis gehörige Bischof in Meersburg. Im 18. Jahrhundert zählte er wegen Homburg und Stahringen zum Kanton Hegau des Ritterkreises Schwaben. 1803 fielen die rechtsrheinischen Gebiete des Hochstifts an Baden. Das Bistum wurde 1821 zugunsten des neuen Erzbistums Freiburg im Breisgau aufgelöst.
L.: Wolff 155; Zeumer 552 II a 12; Wallner 686 SchwäbRK 27; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) E5, III 22 (1648) D5, III 38 (1789) C4; Ruch Anhang 77; Regesta episcoporum Constantiensium, hg. v. d. Bad. hist. Komm. Bd. 1ff. 1886ff.; Ahlhaus, J., Die Landdekanate des Bistums Konstanz im Mittelalter, 1929, Neudruck 1961; Isele, E., Die Säkularisation des Bistums Konstanz, 1933; Fleischhauer, M., Das geistliche Fürstentum Konstanz beim Übergang an Baden, 1934; Feger, O., Das älteste Urbar des Bistums Konstanz, 1943; Dann, W., Die Besetzung des Konstanzer Bischofsstuhls von der Gründung des Bistums bis zur Reformation, Diss. phil. Heidelberg 1950; Tüchle, H., Kirchengeschichte Schwabens, Bd. 1 1950; Reinhardt, Die Beziehungen von Hochstift und Diözese Konstanz zu Habsburg-Österreich in der Neuzeit, 1966; Burbach, R., Die Reformation in den freien Reichsstädten Lindau und Konstanz, 1983; Die Bischöfe von Konstanz, hg. v. Kuhn, L. u. a., Bd. 1f. 1988; Bischof, F., Das Ende des Bistums Konstanz. Hochstift und Bistum im Spannungsfeld von Säkularisation und Suppression, 1989; Maier, K., Das Domkapitel von Konstanz und seine Wahlkapitulationen, 1990; Zimpel, D., Die Bischöfe von Konstanz im 13. Jahrhundert (1206-1274), 1990; Maurer, H., Konstanz, LexMA 5 1991, 1399ff.; Degler-Spengler, B., Der schweizerische Teil der ehemaligen Diözese Konstanz, 1994; Derschka, H., Die Ministerialen des Hochstifts Konstanz, 1999; Die Konstanzer Bischöfe vom Ende des 6. Jahrhunderts bis 1206, bearb. v. Maurer, H., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 548, 1, 2, 306; Bihrer, A., Der Konstanzer Bischofshof im 14. Jahrhundert, 2005.

 

Kraichgau (Gau). Der 769 erstmals erwähnte, nach dem Kraichbach benannte K. zwischen Schwarzwald, Odenwald, Oberrheinebene und Neckar, der 985 in der Hand der Salier war, aber seit dem 12. Jahrhundert politisch zerfiel, gelangte teilweise an die Grafen von Katzenelnbogen, die Markgrafen von Baden, die Pfalzgrafen (bei Rhein), das Hochstift Speyer und die Grafen von Eberstein im Murgtal. 1803/1806 kam das Gebiet an Baden und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5 (Chreihkewe, Chreihgouue, zwischen Kraichbach und Elsenz); Metz, F., Der Kraichgau, 2. A. 1922; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27; Umminger, G., Brücke vom Oberrhein nach Schwaben. Der Kraichgau - eine alte Durchgangslandschaft, Ber. zur dt. Landeskunde 32 (1964), 167; Adam, T., Kleine Geschichte des Kraichgaus, 2010.

 

Kraichgau (Kanton, Ritterkanton). Ausgehend vom Gau Kraichgau bildete sich an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit ein Kanton K. des Ritterkreises Schwaben der Reichsritterschaft, zu dem aber auch Orte anderer frühmittelalterlicher Gaue gehörten.
L.: Wolff 510; Kolb, A., Die Kraichgauer Ritterschaft unter Kurfürst Philipp von der Pfalz, 1909; Press, V., Die Ritterschaft im Kraichgau zwischen Reich und Territorium 1500-1683, ZGO 122 (1974); Die Kraichgauer Ritterschaft in der frühen Neuzeit, hg. v. Rhein, S., 1993.

 

Krain (F.) (Herzogtum). Die schon vorgeschichtlich besiedelte Landschaft zwischen Karawanken, oberer Kulpa, Ternovaner Wald und Uskokengebirge gehörte seit dem späten ersten vorchristlichen Jahrhundert zur römischen Provinz Pannonien, später zu Italia annonaria und Illyricum. Vom späten 6. Jahrhundert an wurde sie nach dem Abzug der Langobarden von Slowenen besiedelt. Im 7./8. Jahrhundert war sie ein Teil des slowenischen Landes Carantana (Kärnten). Im 8. Jahrhundert kam sie an Bayern und wurde unter König Karl dem Großen einer Grafschaft der neugebildeten Mark Friaul zugeschlagen. 820 taucht dann für sie der Name Carniola, 973 die Craina marcha (zu krajina, Grenze) mit dem Hauptort Krainburg auf. 952 kam sie mit Friaul zu Bayern, 976 zu Kärnten. Seit 1077/1093 war sie Lehen der Patriarchen von Aquileja, die aber nur Unterkrain beherrschten. Begütert waren in K. vor allem die Hochstifte Brixen und Freising. Im 12. Jahrhundert wurde das 1144 erstmals erwähnte Laibach Vorort Krains. Von 1173/1180 bis 1209/1228 waren die Grafen von Andechs (nach den Grafen von Weimar-Orlamünde, Sponheim und Bogen) die eigentlichen Herren von K. (Oberkrain). Ihr Erbe traten zunächst die Babenberger, die Kärntner Linie der Grafen von Sponheim (bis 1264), Böhmen (1269-1276), 1282 die Söhne König Rudolfs von Habsburg und von 1282 bis 1335 als Pfandberechtigte die Grafen von Görz (Meinhardiner) sowie nach deren Aussterben 1335 die Grafen von Habsburg mit Kärnten, 1374 auch Windische Mark (mit Möttling) und Istrien (Grafschaft Mitterburg) an. 1379 kam K. an die leopoldinische Linie Habsburgs. 1394 wurde, nachdem schon Herzog Rudolf IV. sich seit 1364 Herzog von K. genannt hatte, K. zum Herzogtum erhoben. Kaiser Maximilian verband K. mit Steiermark, Kärnten, Istrien, Görz und Triest zur Ländergruppe Innerösterreich. Zeitweise litt das zum österreichischen Reichskreis zählende Land stark unter den Einfällen der Türken. 1803 wurden die reichsunmittelbaren Gebiete Freisings und Brixens einverleibt. Von 1809 bis 1814 war K. dann Teil der illyrischen Provinzen Frankreichs, fiel danach aber wieder an Österreich (Königreich Illyrien) zurück. 1849 wurde es österreichisches Kronland. Am 29. 10. 1918 kam der größte Teil mit Laibach an Jugoslawien, Innerkrain (Hinterland von Triest, Fiume) an Italien. 1947 fiel auch Innerkrain an Jugoslawien und damit 1991 an Slowenien.
L.: Wolff 30; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G4, II 48 (1300) F1/2, II 66 (1378) H6, II 78 (1450) G4, III 22 (1648) G5; Lechner, K., Krain, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Valvasor, W. v., Die Ehre des Herzogtums Krain, Bd. 1ff. 1869; Dimitz, A., Geschichte Krains, Bd. 1ff. Laibach 1874ff.; Schumi, F., Die Herren von Krain und die Windische Mark, Archiv für Heimatkunde 1 (1882/1883); Mell, A., Die territoriale Entwicklung Krains vom 10. bis 13. Jahrhundert, 1888; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5 (Villach, Veldes); Hauptmann, L., Krain, (in) Erläuterungen zum Historischen Atlas der Österreichischen Alpenländer, 1914, 1929; Hauptmann, L., Entstehung und Entwicklung Krains, 1929; Kos, M., Zgodovina Slovencev, Laibach 1955; Vilfan, S., Rechtsgeschichte der Slowenen bis zum Jahre 1941, 1968; Wolfram, H., Die Geburt Mitteleuropas, 1987; Hödl, G., Krain, LexMA 5 1991, 1465ff.; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 210; Hösler, J., Von Krain zu Slowenien, 2006.

 

Krappfeld (Gau an der Gurk, einem linken Nebenfluss der Drau)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 61, 63, 72, 96, Chrapuhfeld.

 

Kroatengau (Gau um Sankt Veit an der Glan in Kärnten, Coruuatis, Croudi, Chrouuah)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5 (Sörg).

 

Kuningessundera (Gau) s. Königssundern (Königssondern)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 4 (Kostheim, Wallau, Breckenheim, Wicker, Nordenstadt, Lorsbach, Schierstein, Biebrich, Mosburg bzw. Mosbach, Walluf); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 571; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 29, 55, III, 30 Kuningessundera; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, .107; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Bärstadt, Walluf).

 

Künzinggau (Cunzingouui, Gau südlich der niederbayerischen Vils, rechts der Donau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5 (Perbing); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 30, 32, Chwinzinggouwe, 303 Quinzingouwe.

 

Kützgau (Gau zwischen Kölngau und Jülichgau) (Kuzzihgeuue 898)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 583; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 31, 33 Kuzzihgouwe, ‚Kützgau‘; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 205.

 

Ladenburggau (Lobodungouue, Lobotungouuue, Lobedengouue, Lobotengeuue, Lobitungeuue, Lobetengowe, Ladengau, Gau am unteren Neckar um Ladenburg), s. Lobodungouwe
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 11 (Ladenburg, Hirschberg, Weinheim, Schriesheim); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 627 Lobodungau; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 30, 32, Lobodungouwe, pagus Lobodunensis, ‚Ladenburggau‘; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 89 (Lobdengau)(; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 330).

 

Lahngau (Gau zwischen Lahn und Fulda, Logenahe, Loginahi, Logonei, Logonę, Loginahe, Logenehe, Logenahi)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 11 (Oberzeuzheim und Niederzeuzheim bzw. Zeuzheim, Oberneisen bzw. Oberneizen, Reiskirchen, Nenterode, Weilburg, Lantswindehusen bzw. Landswindehausen, Kirch-Göns bzw. Kirchgöns, Rödgen, Camberg, Leidenhofen, Nieder-Ohmen bzw. Niederohmen [nach Curs Oberlahngau um die Ohm links der Lahn]); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 587; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 7, II, 16, 24, 41, III, 25, 31, IV, 8, V, 2, Loganahi, Loganahgouwe, Lognai, pagus Loganensis, Logeneher marca, ‚Lahngau‘; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 164; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Marzhausen, Herschbach im Unterwesterwald, Hellenhahn, Westernohe, Seck, Haiger, Nenderoth, Dorndorf, Heuchelheim, Oberzeuzheim, Oberweyer, Ahlbach, Limburg an der Lahn, Holzheim, Oberneisen, Lahr?, Heckholzhausen, Villmar, Barmbach, Brechen, Dauborn, Nassau, Hahnstätten, Dörsdorf, Kettenbach).

 

Lake (Gau nördlich des Lek bzw. zwischen Lek und Ijssel) s. Lek en Ijssel
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 11 Isla, 12 Lake; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 605; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 7, 10, V, 1, Lake et Isla, Raumbezeichnung mit Flussnamen.

 

Langaneka (Gau? westlich Paderborns)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 12; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 16, Langaneka, Ortsname, Langeneicke.

 

Langwizza (Gau um die Ilm, links der Saale) Längwitzgau, Languizza
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 912 (Hausen); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 129 Langwizza (Hausen, Ichtershausen, Paulinzella); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, Langwizza, slawisch.

 

Lara (Largau [Gau zwischen Hunte und Unterweser, identisch mit Steiringgau bzw. Steiringen bzw. Steoringun], Lorgo, Laringia)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 41, 95, 96, III, 10, 31, S. 257.

 

Largau (Gau zwischen Hunte und Unterweser, identisch mit Steiringgau bzw. Steiringen bzw. Steoringun) s. Lara
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 41, 95, 96, III, 10, 31, S. 257.

 

Lechfeld (Gau bzw. Feld zwischen Lech und Wertach südlich Augsburgs)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 61.

 

Leinegau, oberer (Gau um die obere Leine, Obere[r] Leinegau, Lainga, Laginga, Lagni, Lochne, Lainega, Logni, Lacnigouui, Logne,)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 12 (Salzderhelden, Parensen, Lödingsen, Adelebsen, Lenglern, Reyershausen bzw. Reiershausen, Hetjershausen, Wiershausen, Meensen, Hedemünden, Bovenden, Gimbte bzw. Gimte, Diemarden, Groß Lengden bzw. Großlengden, Klein Lengen bzw. Kleinlengden, Wiensen?, Wöllmarshausen bzw. Wolbrechtshausen, Bremke, Wittmershof bzw. Witmarshof, Groß Schneen bzw. Großschneen, Kleinschneen?, Obernjesa?, Niedernjesa, Dransfeld, Weende, Behrensen, Grone); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 130 Leinegau (Adelebsen, Behrensen, Bodenfelde, Bovenden, Bremke, Diemarden, Dransfeld, Gertenbach, Gimte bzw. Gimbte, Grone westlich Göttingens, Hedemünden, Hemeln, Hetjershausen, Hübenthal, Niedernjesa, Groß Lengden bzw. Großlengden, Klein Lengden bzw. Kleinlengden, Lenglern, Lödingsen, Ludolfshausen, Meensen, Mollenfelde, Parensen, Reyershausen, Groß Schneen bzw. Großschneen, Oberscheden, Sülbeck, Weende, Wiershausen, Wöllmarshausen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, III, 10, 30, Lainega, Loginga, ‚oberer Leinegau‘; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 181.

 

Leinegau, unterer (Gau um [die untere Leine bzw.] die Ihme rechts der Aller, Untere[r] Leinegau, Lainga,)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 12 (Dorfmark); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 133 Loingau (Bommelsen, Büchten, Dorfmark, Hermannsburg, Mengebostel, Oldendorf, Ostenholz, Soltau, Niedernstöcken bzw. Niederstöcken, Stöckendrebber); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, III, 10, 30, Loinga, Loingin, Loinge, Loinginge, Laginge, Langinge, ;unterer Leinegau’.

 

Lek en Ijssel (Gau zwischen Lek und Ijssel). S. Lake, Isla.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 11 Isla, 12 Lake; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 605; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 7, 10, V, 1, Lake et Isla, Raumbezeichnung mit Flussnamen.

 

Lemgo (Reichsstadt?, freie Stadt?). Der Name taucht zunächst als Gaubezeichnung auf (1005 Limgauwe), seit 1149 auch als Name einer vielleicht schon im 9. Jahrhundert angelegten Siedlung. Stadtherren der um 1190 nördlich der Bega gegründeten Stadt waren die Edlen von der Lippe. Von ihnen wusste sich die Stadt zeitweise zu lösen. Dabei erwarb sie eine eigene Blutgerichtsbarkeit. 1521 wurde sie in die Reichsmatrikel aufgenommen. 1609 widersetzte sie sich erfolgreich der Einführung des Calvinismus. 1947 kam L. in Lippe zu Nordrhein-Westfalen. S. Limga.
L.: Wolff 349; Meier-Lemgo, K., Geschichte der Stadt Lemgo, 2. A. 1962; 800 Jahre Lemgo, 1990; Hemann, F., Lemgo, LexMA 5 1991, 1870.

 

Leobengau (Gau Liubenthal bzw. Leobental in der Steiermark, Leobener Gau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 12 (Laming?); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, Leoben s. (Liubana,) Liunatal.

 

Leomeriche (Gau Lijmers östlich Arnheims) (846)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 617; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, s. Liemerska; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 205.

 

Leri I (Gau um die obere Oker, Leragau, Leriga I, Lere)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 12 Lere (Dörnten); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 131 Leragau, Teil Ostfalens (Beddingen, Groß Döhren bzw. Großdöhren, Dörnten, Groß Flöthe bzw. Großflöthe, Geitelde, Groß Gleidingen bzw. Großgleidingen, Klein Gleidingen bzw. Kleingleidingen, Lamme, Rüningen, Klein Schwülper bzw. Kleinschwülper, Sonnenberg, Groß Stöckheim bzw. Großstöckheim, Thiede, Timmerlah, Weddingen, Wehre); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 41, 95, 96, III, 31.

 

Leri II (Gau südlich Oldenburgs zwischen Hunte und Soeste, Lerigau, Leriga II, Lieron, Lerin)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 41, 95, 96, III, 30, 31.

 

Lienzina (Gau am Oberlauf der Drau in Osttirol um Lienz, pagus Lienzina)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 10, zum Ortsnamen Lienz.

 

Liesgau (Gau zwischen Söse und Leine, Lisgau, Lisgo, Lisgouue, Lisga, Lischa,)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 12 (Pöhlde, Mitlingerode, Förste, Elbingerode?, Bernshausen, Renshausen, Dorste, Landolfshausen, Ebergötzen, Himmigerode bzw. Minigerode, Waake, Germershausen, Gittelde); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 132 (Bernshausen, Dorste, Ebergötzen, Echte, Edesheim, Elbingerode, Förste, Germershausen, Gittelde, Hammenstedt, Himmigerode, Kalefeld, Landolfshausen, Pöhlde, Renshausen, Waake, Wulften); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 624; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 96, Liskga, Hlisgo, Lisgo, Lischa.

 

Liezizi (Gau an der Elbe östlich Tangermündes)
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 38, 133 (Briest, Kabelitz, Melkow).

 

Lijmers (Gau) s. Leomeriche, Liemerska
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, s. Liemerska; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 205.

 

Limgau (Gau um Lemgo in Westfalen, Limgauuue, Limga). S. Lemgo
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 12; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 619; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40, 96, IV, 16, heute Ortsname Lemgo.

 

Linagga (Gau zwischen Elde und Löcknitz rechts der Elbe im Gebiet der slawischen Linonen)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, Linagga, Linaa.

 

Lingen (Grafschaft). Vor 1150 erbauten die Grafen von Tecklenburg in L. am Übergang wichtiger Straßen über die Ems eine Burg. Die sich im Anschluss hieran entwickelnde Siedlung wurde zum Vorort der Grafschaft Tecklenburg. 1493/1496 entstand durch Teilung dieser Grafschaft die dem niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zugeteilte Niedergrafschaft L. (Stadt L., die Ämter Lengerich, Freren, Thuine [Thüne] und Schapen), die von 1509 bis 1541 mit der Obergrafschaft L. (Ibbenbüren, Brochterbeck, Mettingen, Recke) verbunden war. Sie wurde nach dem Schmalkaldischen Krieg (1547) von Karl V. eingezogen und 1555 Philipp von Spanien überlassen. 1597 besetzte sie Moritz von Nassau-Oranien. Von 1605 bis 1632 kam sie wieder an Spanien, 1632 erneut an Nassau-Oranien. 1697 wurde in der Stadt L. ein bis 1819 bestehendes Gymnasium academicum (Universität) eingerichtet. 1702 gelangte die Grafschaft im Erbstreit nach dem Aussterben der Prinzen von Oranien (König Wilhelm III. von England) von Nassau-Oranien an Preußen und wurde verwaltungsmäßig mit Tecklenburg verbunden. Seit 1705 beantragte Preußen die Aufnahme in das westfälische Reichsgrafenkollegium. Von 1808 bis 1810 gehörte L. zum Großherzogtum Berg und von 1811 bis 1813 zu Frankreich. 1815 trat Preußen die Niedergrafschaft als Landverbindung zu Ostfriesland an Hannover ab, behielt aber die Obergrafschaft. 1866 fiel mit Hannover auch die Niedergrafschaft wieder an Preußen. Am 1. 11. 1946 kam L. zum Land Niedersachsen.
L.: Wolff 353f.; Wallner 703 WestfälRK 16;Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) C2; III 38 (1789) B1; Die Territorien des Reichs 3, 182; Goldschmidt, B., Geschichte der Grafschaft Lingen, 1850; Lingen. Die 600jährige Stadt an der Ems, 1928; Cramer, W., Geschichte der Grafschaft Lingen im 16. und 17. Jahrhundert besonders in wirtschaftskundlicher Hinsicht, 1940; Tenfelde, W., Bibliographie über Lingen, 1948; Der Landkreis Lingen (Regierungsbezirk Osnabrück), bearb. v. Pohlendt, H. u. a., 1954; Topographische Karte der Grafschaft Lingen, hg. v. Niedersächs. Landesvermessungsamt, 1977ff.; Gauß'sche Landesaufnahme der durch Hannover erworbenen Gebiete, bearb. v. Engel, F., Emsland, 1977.

 

Linzgau (Gau nördlich des Bodensees, Linzihkeuue)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 9 (Deisendorf, Oberteuringen und Unterteuringen bzw. Theuringen, Reute); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27, Linzgouwe; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 60, 187.

 

Lipani (Mark im südlichen Wendland und in der nördlichen Altmark)
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 133 (Clenze, Kassuhn, Krevese, Lübbow bzw. Lübbnow, Seebenau bzw. Seeben, Tylsen bzw. Tülsen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, IV, 5.

 

Lippe (Grafschaft, Fürstentum). 1123 erscheint im alten Stammesherzogtum Sachsen ein westfälisches Adelsgeschlecht, das die Vogtei über Kloster Geseke und die Grafschaftsrechte im Hafergau bzw. Havergau, Limgau, Aagau und Thiatmelligau innehatte und sich nach seinem Allodialgut an der oberen L. edle Herren zur L. nannte. Als Anhänger Herzog Heinrichs des Löwen vermehrten sie ihre Güter (um 1184/1185 Gründung Lippes bzw. Lippstadts um 1190 Lemgos, 1192 Falkenbergs). 1190 erheirateten sie die Herrschaft Rheda. Weiter erlangten sie Rechte über das Stift Enger und östlich des Osnings bzw. Öslings. 1323/1325/1358 gewannen sie durch Heirat einen Großteil der Grafschaft Schwalenberg (Ämter Schwalenberg und Oldenburg, Kloster Falkenhagen), 1323 durch Kauf das spätere Amt Varenholz und 1399/1400/1405 als Pfand die Grafschaft Sternberg mit Salzuflen. 1365 ging Rheda als Folge der Landesteilung von 1344 an Tecklenburg verloren, 1376 musste die Stadt L. (später Lippstadt) verpfändet werden, woraus sich 1445 eine Gemeinschaftsherrschaft mit Kleve-Mark, später Preußen (bis 1850) ergab. 1449 erlangte Hessen über verschiedene, 1517 über alle Gebiete die Lehnsherrschaft, 1528/1529 erhielten die seit 1413 nachweisbar reichsständischen, seit 1512 dem niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zugehörigen Edelherren den Reichsgrafenstand. 1530/1536 schloss sich das 1448 etwa 21000 und 1590 etwa 35000 Einwohner zählende Land unter dem Einfluss Hessens der Reformation, 1605 dem Calvinismus an. 1614/1621 entstanden durch Bildung von Nebenlinien die gräflichen Linien Lippe-Detmold (mit Detmold, Sternberg, Enger, Sassenberg, Aholz, Schwalenberg, Stoppelberg, Oldenburg, Varenholz, Falkenberg, die Hälfte Lippstadts]), Lippe-Brake und Lippe-Alverdissen (in der Herrschaft Sternberg mit Lipperode und Alverdissen), das 1640 über Graf Philipps von der Lippe-Alverdissen Schwester, die Mutter des letzten, 1640 verstorbenen Grafen von Schaumburg einen Teil der Grafschaft Schaumburg erlangte und die Grafschaft Schaumburg-Lippe begründete. Von Lippe-Detmold zweigte sich 1671 ohne Landeshoheit die Nebenlinie Lippe-Biesterfeld, von dieser 1736/1762 Lippe-Weißenfeld ab. 1687 wurde durch Heirat die Herrschaft Ameiden erworben. Lippe-Brake erlosch 1709 und fiel an Lippe-Detmold. Die Grafen von Lippe-Detmold, die dem westfälischem Reichsgrafenkollegium angehörten, wurden (1720) in den Reichsfürstenstand erhoben, führten diesen Titel aber erst seit 1789. 1763 erwarb Lippe-Detmold durch Kauf die Herrschaften Lippe-Biesterfeld und Lippe-(Biesterfeld-)Weißenfeld. 1806 und 1815 konnte die Mediatisierung verhindert werden. Am 8. 6. 1815 trat (Lippe-Detmold als) L. dem Deutschen Bund bei. 1819/1820 scheiterte der Versuch einer Verfassungsgebung am Widerstand der Stände. Ein erstes landständisches Grundgesetz kam 1836 zustande, wurde 1849 liberalisiert, 1853 restauriert und 1876 und 1912 modernisiert. 1866 trat L. dem Norddeutschen Bund bei. Nach dem Aussterben der Detmolder Linie (20. 7. 1895) folgte 1905 nach zehnjährigem Erbfolgestreit mit Schaumburg-Lippe die verwandtschaftlich nähere Linie Lippe-Biesterfeld. Am 12. 11. 1918 dankte der Fürst des um 1900 etwa 1215 Quadratkilometer und 138000 Einwohner umfassenden Staates ab. Am 21. 12. 1920 erhielt L. eine neue Verfassung. 1933 wurde es dem Gauleiter von Westfalen-Nord unterstellt. Am 21. 1. 1947 wurde es von der britischen Besatzungsmacht Nordrhein-Westfalen zugeteilt. In dem am 12. 10. 1949 in Detmold eingerichteten Landesverband L. blieb ein Rest lippescher Eigenstaatlichkeit erhalten.
L.: Wolff 348ff.; Zeumer 554 II b 63, 8; Wallner 702 WestfälRK 11; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) B3; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 6, 152; Bauer 1, 293;Lippische Regesten, bearb. v. Preuss, O./Falkmann, A., Bd. 1ff. 1860ff.; Kiewning, H., 100 Jahre lippische Verfassung 1819 bis 1919, 1935; Henkel, W., Die Entstehung des Territoriums Lippe, 1937; Kiewning, H., Lippische Geschichte, 1942; Ebert, B., Kurzer Abriss einer lippischen Rechtsgeschichte, Mitt. aus der lippischen Geschichte und Landeskunde 25 (1956), 12ff.; Kittel, E., Geschichte des Landes Lippe, 1957; Lippesche Bibliographie, hg. v. Landesverband Lippe, 1957; Hömberg, A., Die Entstehung der Herrschaft Lippe, Lipp. Mitt. 29 (1960); Reichold, H., Der Streit um die Thronfolge im Fürstentum Lippe 1895-1905, 1967; Wieder, H. bei der, Schaumburg-Lippesche Genealogie, 1969; Der Anschluss Lippes an Nordrhein-Westfalen, bearb. v. Niebuhr, H./Scholz, K., 1984; Tewes, L., Mittelalter an Lippe und Ruhr, 1988; Wehlt, H., Lippische Regesten, N.F., 1989; Hemann, F., Lippe, LexMA 5 1991, 2004; Die Grafschaft Lippe im 18. Jahrhundert, hg. v. Bulst, N., 1993; Bartels-Ishikawa, A., Der Lippische Thronfolgestreit, 1995; Zunker, D., Adel in Westfalen, 2003, 86 (mit genealogischer Übersicht) ; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 430; Schaletzki, A., Pragmatismus und Beständigkeit. - Die Verfassung. Diss. jur. Würzburg 2008.

 

Lisgau (Gau zwischen Söse und Leine) s. Liesgau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 12 (Pöhlde, Mitlingerode, Förste, Elbingerode?, Bernshausen, Renshausen, Dorste, Landolfshausen, Ebergötzen, Himmigerode bzw. Minigerode, Waake, Germershausen, Gittelde); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 132 (Bernshausen, Dorste, Ebergötzen, Echte, Edesheim, Elbingerode, Förste, Germershausen, Gittelde, Hammenstedt, Himmigerode, Kalefeld, Landolfshausen, Pöhlde, Renshausen, Waake, Wulften); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 624; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 96, Liskga, Hlisgo, Lisgo, Lischa.

 

Listrogouwe (Gau an der Lys zwischen Kortrijk und Gent, Lysgau)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 624; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 42 Listrogouwe.

 

Liugas (Gau um Lüttich) s. Lüttichgau
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 18, 19, 21, Liugas, Leuchia, Liuvensis comitatus, zum Ortsnamen Lüttich, s. Liuhgouwe.

 

Liuhgouwe (Gau um Lüttich, Lewa, Liuhgouue) s. Lüttichgau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 12 Liuhgouui (Soumagne, Soiron); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 17, 21, 30, 42, Liuhgouwe, pagus Lewa, pagus Liuvensis,Lüttichgau’.

 

Lobdengau s. Ladenburggau (Ladengau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 11 (Ladenburg, Hirschberg, Weinheim, Schriesheim); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 627 Lobodungau; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 30, 32, Lobodungouwe, pagus Lobodunensis, ‚Ladenburggau‘; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 89 (Lobdengau)(; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 330).

 

Lobodungouwe (pagus Lobodunensis) s. Ladenburggau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 11 (Ladenburg, Hirschberg, Weinheim, Schriesheim); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 627 Lobodungau; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 30, 32, Lobodungouwe, pagus Lobodunensis,Ladenburggau’; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 89 (Lobdengau)(; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 330).

 

Lochtropgau, Lochtrop, Locdorp (Gau südlich der Ruhr, Lohthorp), s. Lohthorpe
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 12 (Stockhausen, Oedingen); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 627; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, IV, 10 Lohthorpe; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 174 (Hellefeld, Stockhausen, Oedingen bzw. Ödingen); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Hellefeld, Stockhausen, Lochtrop, Oedingen).

 

Lohthorpe (pagus Locdorp, pagus Lochthorpe) s. Lochtropgau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 12 (Stockhausen, Oedingen); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 627; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, IV, 10 Lohthorpe; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 174 (Hellefeld, Stockhausen, Oedingen bzw. Ödingen); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Hellefeld, Stockhausen, Lochtrop, Oedingen).

 

Lomacensis (Gau zwischen Sambre und Maas westlich der Maas, Lommegau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 12, s. Lommegau.

 

Lommegau (Gau zwischen Sambre und Maas westlich der Maas, Lomacensis) (Lommensis 762)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 12, Lomacensis (Brogne), Luminensis (Waulsort); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 630 Lomensis; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 17, 18, 24, 42, 61, Lomogouwe, pagus Lomensis, pagus Lomacensis, pagus Laumacensis; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 160 Lommois; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 143, 204.

 

Loosegau (Gau im Tecklenburger Land) Loose, s. Losa
L.: Polenz, P., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 10 zum Ortsnamen Loose.

 

Losa (Gau im Tecklenburger Land, Loosegau, Loose)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 10, zum Ortsnamen Loose.

 

Löwenstein-Wertheim-Rochefort (Grafen, Fürsten). Die 1611 durch Teilung entstandene, seit 1621 katholische Linie der Grafen von Löwenstein-Wertheim hatte um 1790 das 1490 erworbene, seit 1504 unter Landeshoheit Württembergs stehende Amt Abstatt der Grafschaft Löwenstein, einen 1581 erworbenen Anteil an der Grafschaft Wertheim, die 1728/1730 von dem Fürsten Hatzfeld gekaufte Herrschaft Rosenberg, die Herrschaft Breuberg und damit das Amt Kleinheubach inne. Um 1790 zählte sie mit Brehmen, Habitzheim, Rosenberg, Bofsheim, Bronnacker, Neidelsbach, Altenbuch, Hirschlanden und Hohenstadt zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken sowie mit Gau-Köngernheim (Gauköngernheim) (Bösköngernheim) zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Altenbuch fiel 1808 an Aschaffenburg, Rosenberg, Bofsheim, Brehmen, Hohenstadt und Neidelsbach kamen an Baden und damit 1951/1952 zu Baden-Württemberg. 1711 wurden die Grafen von L. zu Reichsfürsten erhoben. 1713 erhielt die Linie Sitz und Stimme auf der schwäbischen Reichsgrafenbank. Nach dem Reichsdeputationshauptschluss waren Sitz und Stimme für Löwenstein-Wertheim im Reichsfürstenrat vorgesehen. 1803 erhielt L. als Entschädigung für die linksrheinischen Güter (Rochefort, Chassepierre, Herbeumont, Agimont, Neufchateau und Cugnon in den Ardennen, Scharfeneck und Grafschaft Püttlingen) von Mainz die Ämter Wörth und Trennfurt und von Würzburg die Ämter Rothenfels und Homburg sowie die Abteien Bronnbach, Neustadt und Holzkirchen (Löwenstein-Wertheim-Rosenberg).
L.: Winkelmann-Holzapfel 156; Stetten 186, 188; Stockert, H., Adel im Übergang, 2000.

 

Lübbeckegau (Gau um Lübbecke in Westfalen, Lidbekegouue)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908,12; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 33 Lidbekega.

 

Luminensis (Gau westlich der Maas) s. Lommegau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 12 (Waulsort).

 

Lungau (Gau nördlich der Mur, Lungovue, Lungowe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 12; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 66, 72, 74, 96, Lungouwe, Lungau.

 

Lurntal (Gau an der Drau nordwestlich Spittals im Mündungsgebiet der Möll)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 64, 65, 66, Lurntal, Lurna vallis.

 

Lusici (Gau um die Spree)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im 10. Jahrhundert, 1908, 12 (Trebitz, Leibchel, Pretschen, Gröditsch, Leibsch, Schlepzig, Krausnick); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 134 (Doberlug, Gehren, Schlieben, Zützen).

 

Lüttichgau (Gau um Lüttich) (Leuhio 779)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 12 Liuhgouue (Soumagne, Soiron); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 611 Leuwa; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 17, 21, 30, 42, Liuhgouwe, pagus Lewa, pagus Liuvensis, IV, 18f., 21 Liugas; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 156 Liège; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 98, 204; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Vaals, Warche).

 

Maasgau (Gau an der Maas in Limburg) (pagus Mosariorum 714) (Masao = Masuarien 633/656)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 669 Masau; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 298, II, 21, 24, 41, 45, 47, 48, 55, III, 18, 19, Masao, Masagouwe, Masaland II, Mashau, Mosavo, Masaugo, pagus Mosariorum, Mansuariones, zum Bevölkerungsnamen *Maswarjoz, s. Maasland, Masao; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1872, Meuse (Gau); Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 89; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Blerick, Kessel, Sint Odilienberg, Gangelt, Burtscheid).

 

Maasland (Gau,Maasland’ an der Maasmündung, Masalant, Niedermaasland)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 13 (Kessel); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1972, 646; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 48, 55, Masaland I, ‚Maasland‘ an der Maasmündung. s. Masaland, Masao.

 

Madfeld (Gau zwischen Diemel und Almequelle), Matfeld, Madfeldgau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 13; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 648; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 298 II, 58, 60, 61, 96, IV, 16, Matfeld, ‚Madfeld‘, Madfeld s. Matfeld; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 177 (im Quellgebiet der Alme).

 

Magenes (comitatus, Grafschaft des Magan im südlichen Kelsgau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 13 (Eining, s. Kelsgau).

 

Maifeld (Gau) s. Meinefeld
L.: ;Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 13 Meinefeld (Kesselheim, Andernach, Kaifenheim, Reil, Gillenfeld, Lay, Waldesch, Winningen, Bisholder, Trimbs, Urmitz); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 649; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961; II, 16, 18, 23, 30, 32, 58, 61f., IV 22 Meinefeld, pagus Maginensis, Magicampus, Maifeld um Mayen; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 176 Mayen; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Andernach, Plaidt, Fressenhof, Ochtendung, Kottenheim, Urmitz, Kettig, Kesselheim, Rübenach, Güls, Retterath, Gillenfeld, Polch, Rüber, Mertloch, Küttig, Münstermaifeld, Kaifenheim, Hambuch, Burgen, Pommern, Cond, Bruttig, Winningen, Gondorf, Lehmen, Oberfell an der Mosel, Moselsürsch, Alken an der Mosel, Boppard, Ediger an der Mosel, Merl, Briedel, Reil, Kröv).

 

Maingau (Gau südlich des unteren Maines, Moynichgouue, Moinehgouue, Moiinegouwe, Moiinegouwes, Moiinegouues, Moyngowe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 13 (Kleinostheim bzw. Ostheim, Dettingen, Mainaschaff, Groß-Umstadt bzw. Umstadt, Seligenstadt, Dietesheim); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 298 s. Moinahgouwe, II, 16, 24, 26, 27, 29, Moinahgouwe, ‚Maingau‘; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 95 (Groß-Umstadt bzw. Großumstadt, Bellingen [verschwunden], Rumpenheim, Kleinwelzheim).

 

Mainz (Erzstift, Kurfürstentum, Residenz). M. am verkehrsgünstig gelegenen Einfluss des Mains in den Rhein geht auf eine keltische, vielleicht nach dem Gott Mogon(tius) benannte Siedlung zurück, der um 15 (18–13) v. Chr. die Errichtung eines römischen Militärlagers folgte, das 44 n. Chr. als Mogontiacum erstmals bezeugt ist. Infolge seiner günstigen Lage entwickelte es sich als Handelsplatz so gut, dass es im 3. Jahrhundert ummauert, um 297 v. Chr. civitas genannt und dann zum Vorort der neugebildeten Provinz Germania prima gemacht wurde. Seit 346 (gesichert seit etwa 540/550, Bischof Sidonius) sind Bischöfe von M. erwähnt. Seit dem Ende des 5. Jahrhunderts (um 500) war der in der Völkerwanderung stark zerstörte Ort fränkisch. 746/747-754 hatte Bonifatius als Erzbischof das Bistum, dem er die Bistümer Büraburg und Erfurt eingliederte, inne. 780/781 oder 782 wurde das Bistum endgültig zum Erzbistum erhoben. Dieses Erzbistum reichte von Chur über Konstanz, Augsburg, Straßburg, Eichstätt, Speyer, Würzburg, Paderborn, Verden und Hildesheim bis Brandenburg und Havelberg, von M. und Worms bis Prag und Olmütz (bis 1344), wurde aber 968 durch die Errichtung Magdeburgs und später durch die Errichtung Prags (1343/1344) sowie die Abtrennung Verdens und Halberstadts (1648) verkleinert. Der Erzbischof war Primas Germaniae, hatte das Recht der Krönung des König (1054 Köln), war seit 965 ständig Erzkanzler des Reiches (mit dem Recht der Berufung zur Königswahl und der Leitung der Wahl) und wurde als solcher im 13. Jahrhundert einer der sieben Kurfürsten. Die Schwerpunkte der Güter des Hochstifts lagen im Rheingau (983 Algesheim bzw. Gaualgesheim, Bingen, sog. Unterstift), am Main (Aschaffenburg u. a.), im Taubertal (Tauberbischofsheim), im Spessart (Lorsch 1232), im Kinzigtal, in Hessen (1114-1137 Amöneburg, ursprünglich Reichsgut Kirchhain, Fritzlar, Naumburg), in Thüringen (Erfurt) und auf dem Eichsfeld (seit 1100), auf dem 1342 noch das Untereichsfeld (Duderstadt) durch Kauf erworben wurde. Seit dem 14. Jahrhundert wurde das Erzstift immer stärker von den Landgrafen von Hessen und den Pfalzgrafen bei Rhein bedrängt. Von 1244 bis 1462 gewann die Stadt M. faktisch weitgehende Unabhängigkeit vom Erzbischof (1331 freie Stadt des Reiches) und zwang ihn zur Verlegung seines Sitzes nach Eltville bzw. Aschaffenburg. Anlässlich einer der zahlreichen Doppelwahlen auf den Erzbischofsstuhl kam es 1461 zur Mainzer Stiftsfehde, in deren Folge das Erzstift seine wichtigsten Stellungen in Hessen an die Landgrafen von Hessen und im Rhein-Odenwald-Gebiet (Lorsch, Güter an der Bergstraße) an die Pfalzgrafen verlor, aber die Herrschaft über die Stadt M. wieder gewann. 1476/1477 wurde in M. von Erzbischof Diether von Isenburg eine bis 1792/1814/1816 bestehende Universität begründet. Durch die Reformation wurde das zum kurrheinischen Reichskreis zählende Erzstift M. weiterer Gebiete beraubt, konnte aber in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts (1648) einige früher verlorene Güter an der Bergstraße sowie 1664 Erfurt zurückgewinnen. Am 1. 1. 1756 wurde das Mainzer Landrecht vom 24. 7. 1755 in Kraft gesetzt. Im ausgehenden 18. Jahrhundert zählte der Erzbischof wegen Kronberg mit Eschborn und Niederhöchstadt sowie wegen des 1781 von den Forstmeister von Gelnhausen erworbenen Aufenau, mit Neudorf und Schloss Kinzighausen zum Kanton Mittelrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Außerdem war er etwa zu dieser Zeit auch Mitglied des Kantons Odenwald des Ritterkreises Franken. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste das Erzstift nach Erwerbung des Amts Kronberg im Taunus etwa 170 Quadratmeilen (8260 Quadratkilometer) mit 400000 Einwohnern und 1,4 Millionen Gulden Einkünften. 1792/1793 fielen die linksrheinischen Güter an Frankreich (M. wurde von 1801 bis 1814 Hauptstadt des Departements Donnersberg), das 1804 den Code civil einführte. 1803 erhielt Preußen Erfurt (11,75 Quadratmeilen), das Eichsfeld (36 Quadratmeilen, Untereichsfeld an Hannover abgetreten) und weitere Güter in Thüringen. Andere Güter fielen an Hessen-Darmstadt (Oberstift, Ämter an der Bergstraße und im Odenwald, 11,25 Quadratmeilen), Hessen-Kassel (Ämter in Hessen) und Nassau-Usingen (Nassau) (Rheingau, 18 Quadratmeilen). Den Rest des Erzstifts, die Fürstentümer Aschaffenburg, Regensburg (mit Sankt Emmeram, Obermünster und Niedermünster), die Grafschaft Wetzlar und mehrere Ämter (Aufenau, Lohr, Orb, Prozelten [Stadtprozelten] Klingenberg, Aura [Aurach]) wurden durch § 25 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 zum Staat des Kurerzkanzlers Karl Theodor von Dalberg (1806 Fürstprimas des Rheinbunds) zusammengefasst (1810 Großherzogtum Frankfurt). 1816 kam M. als Hauptstadt der neugeschaffenen Provinz Rheinhessen an Hessen-Darmstadt. Das Bistum M. wurde 1821 Suffragan der Erzdiözese Freiburg. 1949 wurde das 1942/1945 stark zerstörte M., in dem 1946 erneut eine Universität eingerichtet worden war, Hauptstadt von Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 79; Zeumer 552 I 1; Wallner 699 KurrheinRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) F4, II 66 (1378) E3, II 78 (1450) F4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) B3; Winkelmann-Holzapfel 156; Riedenauer 129; Neumaier 14, 132, 224; Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 60; Schwab, K., Geschichte der Stadt Mainz, Bd. 1ff. 1841ff.; Böhmer, J., Regesta archiepiscoporum Maguntiensium (bis 1374), Bd. 1f. 1877ff., Neudruck 1966; Hegel, C., Verfassungsgeschichte von Mainz im Mittelalter, 1882; Monumenta Moguntina, hg. v. Jaffe, P., (in) Bibliotheca rerum Germanicarum 3, 1886; Goldschmidt, H., Zentralbehörden und Beamtentum im Kurfürstentum Mainz vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, 1908; Hensler, E., Verfassung und Verwaltung von Kurmainz um das Jahr 1600, 1909; Bockenheimer, K., Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz, Bd. 1ff. 1910ff.; Humpert, T., Die territoriale Entwicklung von Kurmainz, 1913; Vigener, F., Regesten der Erzbischöfe von Mainz 1286-1396, Bd. 1f. 1913ff.; Schrohe, H., Mainz in seinen Beziehungen zu den deutschen Königen und den Erzbischöfen der Stadt bis zum Untergang der Stadtfreiheit (1462), 1915; Stimming, M., Die Entstehung des weltlichen Territoriums des Erzbistums Mainz, 1915; Schrohe, H., Die Stadt Mainz unter kurfürstlicher Verwaltung (1467-1792), 1920; Klibansky, E., Die topographische Entwicklung der kurmainzischen Ämter in Hessen, 1925; Mainzer Urkundenbuch, hg. v. Stimming, M./Acht, P., Bd. 1f. 1932ff.; Kissel, O., Neuere Territorial- und Rechtsgeschichte des Landes Hessen, 1961; Dertsch, A., Die Urkunden des Stadtarchivs Mainz, Regesten 635-1400, Teil 1ff. 1962ff.; Erler, A., Die Mainzer Stiftsfehde 1459-1463 im Spiegel mittelalterlicher Rechtsgutachten, 1963; Geschichte der Stadt Mainz, hg. v. Brück, A. P./Falck, L., Bd. 1ff. 1972ff.; Demandt, D., Stadtherrschaft und Stadtfreiheit im Spannungsfeld von Geistlichkeit und Bürgerschaft in Mainz (11. bis 15. Jahrhundert), 1977; Gerlich, A., Der Aufbau der Mainzer Herrschaft im Rheingau, Nassauische Annalen 96 (1985); Rödel, W., Mainz und seine Bevölkerung im 17. und 18. Jahrhundert, 1985; Fischer, W., Die verfassungsgeschichtlichen Grundlagen des Mainzer Oberstifts, T. 1f., Aschaffenburger Jb. 10ff. (1986ff.); Jürgensmeier, F., Das Bistum Mainz, 1988; Mathy, H., Tausend Jahre St. Stephan in Mainz, 1990; Hollmann, M., Das Mainzer Domkapitel im späten Mittelalter (1306-1476), 1990; Falck, L./Corsten, S./Gerlich, A., Mainz, LexMA 6 1992, 131; Heinemeyer, K., Territorien ohne Dynastie, Hess. Jb. f. LG. 44 (1994), 1; Repertorium der Policeyordnungen der frühen Neuzeit, hg. v. Härter, K./Stolleis, M., Bd. 1 1997; Erzstift und Erzbistum Mainz, hg. v. Jürgensmeyer, F., 1997; Mainz, hg. v. Dumont, F. u. a., 1998; Semmler, J., Series episcoporum Moguntinorum, Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 50 (1998), 423; Rettinger, E., Die Umgebung der Stadt Mainz, 2002; Waldecker, C., Zwischen Kaiser, Kurie, Klerus und kämpferischen Laien, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1,418;, 1, 2, 355 Jendorff, A., Verwandte, Teilhaber und Dienstleute, 2004; May, G., Die Organisation von Gerichtsbarkeit und Verwaltung in der Erzdiözese Mainz vom hohen Mittelalter bis zum Ende der Reichskirche, 2004; Voss, W., Dietrich von Erbach, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 485; Grathoff, S., Mainzer Erzbischofsburgen, 2005.

 

Marahafeld s. Marchfeld (Gau östlich Wiens zwischen Donau und March)

 

Marchfeld (Gau östlich Wiens zwischen Donau und March, Marahafeld)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 61, Marahafeld.

 

Marscinerland (Gau) s. Moresceni

 

Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 13 (Tucheim bzw. Großtuchheim, Brietzke, Möser, Nedlitz, Pöthen, Lübs, Diederitz, Möckern, Dretzel, Neblitz, Büden, Nitzahme, Werbirg, Lietzow, Trippehna, Ziepel, Tröbnitz, Grebs, Krüssau, Loburg), s. a. Morazani; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 34, 135 Moraciani (Biederitz, Brietzke, Büden, Burg, Dretzel, Gommern, Grabow, Leitzkau, Loburg, Lübs bzw. Großlübs, Lüttgenziatz, Möckern, Möser, Nedlitz, Pechau, Pothen bzw. Pöthen, Schartau, Tryppehna bzw. Trippehna, Tucheim, Wörmlitz, Ziepel); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 50, III 25, Morazani, s. a. Moresceni.

 

Marstem (Gau zwischen Weser und Leine, Marstiem, Merstem)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908 (Herrenhausen s. Herrnhausen, Limmer, Pattensen, Davenstedt, Kobbensen, Nettelrode); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 134 (Davenstedt, Herrenhausen, Hüpede, Jeinsen, Kobbensen, Limmer, Linden [Teil Hannovers?], Nettelrode, Oerie, Pattensen, Völksen); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 668; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 91, III, 11, 16, 28, 29, 30, S. 262, Mersthem, Marstem, Bevölkerungsname *Merseton; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Marsum (Gau an der Maasmündung) s. Maasland
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960; 668; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 48, 55, 91, III, 28, Marsum, vgl. Masaland I.

 

Mathois (Gau zwischen Luxemburg und Longwy bzw. Metz. Matois, pagus Matensis, Methingau). S. Matois, Methingau

 

Matois (Gau zwischen Luxemburg und Longwy bzw. Metz. Mathois, pagus Matensis, Methingau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 13 (fälschlich Metzgau) (Baslieux); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 693; Mettensis; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 18, Methingouwe, pagus Methinsis, ;Le Matois’; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 180; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 156 (780? pago Matinse, 785/786 pago Mettensi), Benennungsmotiv unklar, vielfach (Vanderkindere, Wampach, Hlawitschka, Droege) mit dem Metzgau verwechselt, zwischen Luxemburg und Longwy bzw. Metz (Angevillers bzw. Arsweiler bzw. Answeiler, Aumetz, Baslieux, Beuvillers, Contern, Labry, Luxemburg-Stadt, Mamer, Monnerich, Redingen bzw. Rédange, Syren, Wernheim bzw. Vernéville, Villers-la-Montagne).

 

Mattiggau (Gau um die Mattig rechts des Innes und der Salzach, Matuggouuua, Matihgowe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 13 (Mattighofen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24, 26, Matahgouwe, pagus Maducianus, pagus Matahcensis.

 

Maulachgau (Gau um die Maulach links der Jagst, Mulahgouue, Muleggouui, Mulagcowe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 13 (Hüttlingen, Stödtlen bzw. Stödlen, Gerbertshofen, Hegenberg, Gauchshausen, Hochtänn, Eschelbach, Gallmersgarten, Hagenau, Traisdorf, Schillingsfürst, Bortenberg, Aurach, Mittelramstadt und Oberramstadt bzw. Ramstadt, Auerbach, Unterfelden und Oberfelden bzw. Felden, Preuntsfelden?); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27, Mulahgouwe, ‚Maulachgau‘.

 

Mecinga (Gau in Friesland)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 4, Mecinga.

 

Medenenti (Gau zwischen Marque und Deule östlich Lilles, pagus Medelentinsis, Mélantois)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 681; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 18; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1872, 177.

 

Meinefeld (Gau zwischen Rhein und Mosel um Mayen, Meiniueld, Meinifelt, Meinefelt, Moeniuelt, Meinefeld, Meinuelt, Maifeld,)
L.: ;Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 13 Meinefeld (Kesselheim, Andernach, Kaifenheim, Reil, Gillenfeld, Lay, Waldesch, Winningen, Bisholder, Trimbs, Urmitz); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 649; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961; II, 16, 18, 23, 30, 32, 58, 61f., IV 22 Meinefeld, pagus Maginensis, Magicampus, Maifeld um Mayen; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 176 Mayen; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Andernach, Plaidt, Fressenhof, Ochtendung, Kottenheim, Urmitz, Kettig, Kesselheim, Rübenach, Güls, Retterath, Gillenfeld, Polch, Rüber, Mertloch, Küttig, Münstermaifeld, Kaifenheim, Hambuch, Burgen, Pommern, Cond, Bruttig, Winningen, Gondorf, Lehmen, Oberfell an der Mosel, Moselsürsch, Alken an der Mosel, Boppard, Ediger an der Mosel, Merl, Briedel, Reil, Kröv).

 

Methingau (Gau zwischen Luxemburg und Longwy bzw. Metz. Matois, Mathois, pagus Matensis)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 13 (fälschlich Metzgau) (Baslieux); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 693; Mettensis; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 18, Methingouwe, pagus Methinsis, ;Le Matois’; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 180; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 156 (780? pago Matinse, 785/786 pago Mettensi), Benennungsmotiv unklar, vielfach (Vanderkindere, Wampach, Hlawitschka, Droege) mit dem Metzgau verwechselt, zwischen Luxemburg und Longwy bzw. Metz (Angevillers bzw. Arsweiler bzw. Answeiler, Aumetz, Baslieux, Beuvillers, Contern, Labry, Luxemburg-Stadt, Mamer, Monnerich, Redingen bzw. Rédange, Syren, Wernheim bzw. Vernéville, Villers-la-Montagne).

 

Metz (Hochstift, Fürstbistum, Residenz). Vermutlich im ausgehenden 3. (oder 4.) Jahrhundert wurde im römischen Mediomatricum (später Mettis) ein seit 535 sicher feststellbarer Bischofssitz (u. a. Arnulf von Metz 617-639) eingerichtet, der zur Erzdiözese Trier gehörte. Bei den karolingischen Reichsteilungen kam M. zu Lothringen, 870 zum ostfränkischen Reich. Die im Frühmittelalter beträchtlichen weltlichen Güter, die anfangs vom Chiemsee bis zu den Cevennen und von Lüttich bis ins Elsass streuten und ein Gegengewicht zum Herzogtum Lothringen bilden sollten (u. a. [1005?] Grafschaft M., 1065 Grafschaft Saarbrücken, Seillegau bzw. Saulnois von Vic bis Dieuze, Epinal, Senones, Neuweiler [Neuviller], Maursmünster, Saint-Trond [Saint Trond], Dugny, Commercy), gingen besonders durch Verselbständigung der Stadt M. (1180-1210, 1189) seit dem 12. Jahrhundert stark zurück (u. a. Verlust der Grafschaft Dagsburg an die Grafen von Leiningen, weitere Verluste an den Herzog von Lothringen). 1296 wurde der Bischof Lehnsmann des Königs von Frankreich. 1357 sicherte Kaiser Karl IV. den Bestand des Hochstifts, dessen wichtigste Stützpunkte nun Chaligny, Epinal, Rambervillers, Moyen, Deneuvre, Senones-Salm, Vic und Metz waren. 1551 sprachen die protestantischen deutschen Reichsfürsten dem König von Frankreich für dessen Hilfe gegen Kaiser Karl V. das Reichsvikariat über die Bistümer M., Toul und Verdun zu. 1552 besetzte Frankreich die Stadt M. und erhielt im Vertrag von Chaumont (1552) das bisher zum oberrheinischen Reichskreis zählende Hochstiftsgut. 1613 erzwang Frankreich die Huldigung im Hochstift. 1648 wurde das Fürstbistum M. endgültig an Frankreich abgetreten. Allerdings nannten sich die Bischöfe von M. bis 1790 Fürsten des Heiligen Römischen Reiches. Im 18. Jahrhundert umfasste das Gebiet des Bistums die bischöflichen Lehnsherrschaften Helflingen (Helfedange), Habudingen (Habondange) und Hingsingen (Hinguezange), die Herrschaften Lagarde (La Garde), Türkstein und Chatillon, die Grafschaft Rixingen, die Kastellaneien Rémilly, Vic, Freiburg, Baccarat und Rambervillers. In den Wirren der französischen Revolution von 1789 ging das Bistum unter, wurde aber 1801 mit veränderten Grenzen wiederhergestellt, 1802 dem Erzbistum Besançon unterstellt und 1874 eximiert.
L.: Wolff 300f.; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D4; Die Territorien des Reichs 5, 96; Histoire générale de Metz par des religieux Bénédictins de la Congrégation de Saint-Vannes, 1769ff.; Dorvaux, N., Les anciens pouilles du diocèse de Metz, 1902; Bourgeat, G./Dorvaux, N., Atlas historique du diocèse de Metz, 1907; Morret, B., Stand und Herkunft der Bischöfe von Metz, Toul und Verdun im Mittelalter, 1911; Meyer, A., Der politische Einfluss Deutschlands und Frankreichs auf die Metzer Bischofswahlen im Mittelalter, 1916; Zeller, G., La réunion de Metz à la France, Bd. 1, 2 1926; Herrmann, W., Zum Stande der Erforschung der früh- und hochmittelalterlichen Geschichte des Bistums Metz, Rhein. Vjbll. 28 (1963); Tribout de Morembert, H., Le diocèse de Metz, 1970; Gauthier, N., L’evangélisation des pays de la Moselle, 1980; Histoire de Metz, 1986; Parisse, M., Austrasie, Lotharingie, Lorraine, 1990; Parisse, M., Metz, LexMA 6 1992, 585; Müller, M., Am Schnittpunkt von Stadt und Land, 1993; Die alte Diözese Metz, hg. v. Herrmann, H., 1993; Bauer, T., Lotharingien als politischer Raum, 1997; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 2, 379; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 463.

 

Metzgau (Mattensis, Gau nordwestlich Metzs)
L.: [Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 13 (Baslieux) fälschlich]; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 32, IV, 18, Methingouwe, pagus Methinse,Le Matois’; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 179 Messin; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999,167 (610/611 territurio Mittensem), abgeleitet von Metz, um Metz (Ars an der Mosel bzw. Ars-sur-Moselle, Bornen bzw. Borny, Kemnat bzw. Cheminot, Mariellen bzw. Marieulles, Sablon, Sankt Julian bzw. Saint-Julien-lès-Metz, Sigach bzw. Scy, Unterhofen bzw. Secourt, Wigingen bzw. Vigy, räumlich entfernt Zellen in der Gemeinde Kleintänchen bzw. Petit-Tenquin); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Luxemburg [Stadt], Contern, Syren, Niederrentgen bzw. Basse-Rentgen, Arsweiler bzw. Angevillers, Diedenhofen bzw. Thionville).

 

Mezumroka (Gau) s. Nizizi
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 24.

 

Midagsterland (Gau in der Provinz Groningen, Midahi, Middach, Midochi, Middag)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 696; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 46, 47, III, 17, 31, Midahi.

 

Milzane (Gau um die obere schwarze Elster, Milzenerland)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, (Ostro, Großdrebnitz bzw. Drebnitz, Göda bzw. Goeda).

 

Mindelried, Mindelriedgau (Gau in Ostschwaben, Mindilriet)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 95, Mindilriet, ‚Mindelried‘.

 

Minden (Hochstift, Fürstbistum, Fürstentum, Residenz). M. an einem wichtigen Übergang über die Weser wird erstmals 796 genannt (Minda). Um 803/804 (?) wurde dort durch Kaiser Karl den Großen unter dem um 790 zum Bischof ernannten Erkanbert (von Fulda) ein Bistum mit der Diözese zwischen Hunte und Aller (Hannover, Celle, Soltau, Dümmersee, Polle, Nienburg) eingerichtet, das zur Erzdiözese Köln gehörte. 961 erhielt es die Immunität, 977 Markt, Münze und Zoll. Vögte waren seit etwa 1073/1080 die billungischen Herzöge von Sachsen bzw. seit etwa 1096 bis 1398 die Herren vom Berge (Hausberge). M. gewann ein kleines Herrschaftsgebiet (etwa ein Viertel der Diözese), für das es 1180 nach dem Sturz Herzog Heinrichs des Löwen die Herzogsgewalt erhielt. Es entsprach nach dem vorübergehenden Erwerb Hamelns von Fulda (1259-1277, dann an die Welfen) und der Grafschaft Stemwede (Stenvede), dem Verlust Stolzenaus an die Grafen von Hoya (1336) sowie nach dem Anfall der Herrschaft der Edlen von (Haus-)Berg (Hausberge) 1398 etwa den Kreisen Lübbecke und M. (Schlüsselburg, Hausberge, Rahden, Bünde, Oldendorf (Preußisch Oldendorf), Löhne) und war damit eines der kleinsten geistlichen Fürstentümer des Reiches. Seine Vogtei stand bis 1397 den Edlen vom Berge zu. Im Hochstift erlangte die Stadt M. schon in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts eine gewisse Selbständigkeit. Im 16. Jahrhundert kam das früh von der Reformation erfasste, zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende M. unter den Einfluss der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel. 1661 starb der letzte Bischof. 1648 wurde es gegen Abfindung der Lüneburger Welfen mit Osnabrück als Entschädigung für Vorpommern Brandenburg zugesprochen, das es in ein weltliches Fürstentum umwandelte und 1719 verwaltungsmäßig mit der Grafschaft Ravensberg verband. Das Domkapitel bestand bis 1810 fort. Das Fürstentum enthielt die beiden unmittelbaren Städte M. und Lübbecke und die Ämter Hausberge, Petershagen, Reineberg, Rahden und Schlüsselburg. 1807/1808 ging es im Königreich Westphalen auf, das 1811 die Teile links der Weser mit der Stadt M. an Frankreich verlor. 1813/1814 nahm es Preußen wieder in Besitz und gliederte es 1815 der Provinz Westfalen an. 1946 kam das Gebiet zu Nordrhein-Westfalen.
L.: Wolff 330f.; Zeumer 553 II b 34; Wallner 702 WestfälRK 12; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) C1; Ledebur, L. v., Das Fürstentum Minden und die Grafschaft Ravensberg, 1825, Neudruck 2009; Richtering, H./Kittel, E., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Holscher, L., Beschreibung des vormaligen Bistums Minden nach seinen Grenzen, Archidiakonaten, Gauen und alten Gerichten, 1877, Nachdruck o. J.; Spannagel, K., Minden-Ravensberg unter brandenburgisch-preußischer Herrschaft 1648-1719, 1894; Hoogeweg, H., Die Urkunden des Bistums Minden bis 1300, 1898; Frie, B., Die Entwicklung der Landeshoheit der Mindener Bischöfe, 1909; Mindener Geschichtsquellen, hg. v. Löffler, K., Bd. 1ff. 1917ff.; Blotevogel, H., Die älteste brauchbare Karte des ehemaligen Fürstentums Minden. Die Schloenbachsche Handschriftenkarte von 1772, Mindener Heimatblätter 6 (1937); Blotevogel, H., Studien zur territorialen Entwicklung des ehemaligen Fürstentums Minden, Diss. phil. Münster 1939; Krieg, M., Kleine Chronik von Minden, 1950; Dammeyer, W., Der Grundbesitz des Mindener Domkapitels, 1957; Scriverius, D., Die weltliche Regierung des Mindener Stifts von 1140 bis 1397, Bd. 1f. 1966ff.; Assmann, H., Beiträge zur Geschichte des Kreises Minden 1816-1945, (in) Mitt. des Mindener Geschichtsvereins 40 (1968), 79; Köbler, G., Gericht und Recht in der Provinz Westfalen (1815-1945), FS G. Schmelzeisen, 1980, 172; Ausgrabungen in Minden, hg. v. Trier, B., 1987; Leutheusser, H., Rechtsanwaltschaft und Justiz in Minden, (1989); Brandt, H./Hengst, K., Victrix Mindensis ecclesia, 1990; Hemann, F., Minden, LexMA 6 1992, 631; Linnemeier, B., Jüdisches Leben im alten Reich, 2000: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 570, 1, 2, 382; Die Lehnsregister der Bischöfe von Minden bis 1324, bearb. v. Kemkes, H. u. a., 2010 (768 Belehnungen); Sunderbrink, B., Revolutionäre Neuordnung auf Zeit, 2015.

 

Mintga (Gau in der östlichen Altmark)
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 135 (Altenzaun, Räbel); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 96, Mintga.

 

Moltbizi (Gau südlich Celles)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 31, IV, 13, V, 2, Moltbizi, Mulbeze. S. a. Flutwidde.

 

Moranga (Gau östlich Korveis bzw. Corveys) s. Moringergau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 14 (Moringen); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 137 Moringau (Moringen); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 714; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 33, IV, 10, 11, zum Ortsnamen Moringen.

 

Morazani (Murizzi, Marscinerland) s. Moresceni
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 13 (Tucheim bzw. Großtuchheim, Brietzke, Möser, Nedlitz, Pothen, Lübs, Diederitz, Möckern, Dretzel, Neblitz, Büden, Nitzahme, Werbirg, Lietzow, Tryppehna, Ziepel, Tröbnitz, Grebs, Krüssau, Loburg), s. a. Morazani; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 34, 135 Moraciani (Biederitz, Brietzke, Büden, Burg, Dretzel, Gommern, Grabow, Leitzkau, Loburg, Lübs bzw. Großlübs, Lüttgenziatz, Möckern, Möser, Nedlitz, Pechau, Pothen bzw. Pöthen, Schartau, Tryppehna bzw. Trippehna, Tucheim, Wörmlitz, Ziepel); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 50, III 25, Morazani, s. a. Moresceni.

 

Moresceni (Moroszanorum pagus, Mrocini, Moriziani, Morazena, Morazani, Morozini, Mrozani, Gau zwischen Havel und Elbe östlich Magdeburgs)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 13 (Tucheim bzw. Großtuchheim, Brietzke, Möser, Nedlitz, Pöthen, Lübs, Diederitz, Möckern, Dretzel, Neblitz, Büden, Nitzahme, Werbirg, Lietzow, Trippehna, Ziepel, Tröbnitz, Grebs, Krüssau, Loburg), s. a. Morazani; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 34, 135 Moraciani (Biederitz, Brietzke, Büden, Burg, Dretzel, Gommern, Grabow, Leitzkau, Loburg, Lübs bzw. Großlübs, Lüttgenziatz, Möckern, Möser, Nedlitz, Pechau, Pothen bzw. Pöthen, Schartau, Tryppehna bzw. Trippehna, Tucheim, Wörmlitz, Ziepel); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 50, III 25, Morazani, s. a. Moresceni.

 

Moringergau (Gau östlich Korveis bzw. Corveys, Moranga, Morongano, Moringen Gau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 14 (Moringen); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 137 Moringau (Moringen); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 714; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 33, IV, 10, 11, zum Ortsnamen Moringen.

 

Mormerland (Gau in Ostfriesland bei Hesel) s. Mormonnaland

 

Mormonnaland (Gau in Ostfriesland bei Hesel. Mormerland, Morseton)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 49, s. a. Morseton III, 11, 14, 33.

 

Moselgau (Moslicinse, Musalgovve, Muselguuae, Muselgowe, Muselgowi, Musolensi, Gau um die Mosel)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 14 (Niederemmel bzw. Emmel, Wintrich bzw. Winterich, Wasserbillig, Lüxem, Löf, Rübenach, Mertert, Girst, Monzelfeld bzw. Moselfeld); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 718; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24, 26, 32, Muselgouwe, Muselahgouwe, pagus Moslensis, pagus Muselenorum, ‚Moselgau‘; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 176 (699 pago Mosalinse), benannt nach der Mosel, zwischen Seillegau und Maifeldgau mit zeitlich unterschiedlicher Ausdehnung, (Altwiese bzw. Altwies, Ars an der Mosel bzw. Ars-sur-Moselle, Auning bzw. Augny, Berg-sur-Moselle, Bettemburg bzw. Bettembourg, Beyern bzw. Beyren, Beiern bzw. Beyren-lès-Sierck, Biwer, Boler, Bombogen, Büdingen unter Justberg bzw. Budange-sous-Justemont, Bürmeringen bzw. Burmerange, Kemnat bzw. Cheminot, Cochem, Dalheim, Daundorf, Dorf, Ebingen bzw. Ebange, Edingen bzw. Edange, Elwingen bzw. Elvange?, Elzingen bzw. Elzing, Emeringen bzw. Emerange, Ennerchen bzw. Ennery, Erden, Ersingen bzw. Erzange, Faulbach, Fixheim bzw. Fixem, Fontoy/Fentsch, Hallingen bzw. Halling, Hellingen bzw. Hellange, Homburg bzw. Hombourg, Jussingen bzw. Jussy, Kedingen bzw. Kédange-sur-Canner, Kirsch bei Lüttingen bzw. Kirsch-lès-Luttange, Klüsserath, Königsberg bzw. Koenigsberg, Königsmachern bzw. Koenigsmacker, Lenningen, Lessingen bzw. Lessy, Lüxem, Maring, Mars-la-Tour, Marspich, Mehring, Merl, Morlingen bzw. Morlange, Mutfort bzw. Moutfort, Mövern bzw. Moyeuvre, Neumagen, Oetringen bzw. Oeutrange, Pépinville, Petersweiler bzw. Pierrevillers, Pommern, Püttlingen bzw. Puttelange-lès-Thionville, Remelach bzw. Rémilly, Rodemachern bzw. Rodemack, Roßlingen bzw. Rosselange, Rüdlingen bzw. Rudling, Sackenheimerhof bzw. Sackenheimer Hof, Salzdorf bzw. Salonnes, Schengen?, Schweich, Unterhofen bzw. Secourt, Sigmarshofen bzw. Semécourt, Simmingen bzw. Semming, Séremange, Diedenhofen/Thionville, Valwig, Villers bei Rombach bzw. Villers-lès-Rombas, Wollmeringen bzw. Volmerange-lès-Mines, Wasserbillig, Wincheringen, Jeutz bzw. Yutz); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Rübenach, Sackenheimerhof, Valwig, Cochem, Lehmen, Dahlem, Orenhofen, Lüxem, Dorf, Bombogen, Ürzig, Lösnich, Erden, Kamp, Rachtig, Zeltingen, Wehlen, Maring, Piesport, Merl, Kröv, Monzelfeld, Longkamp, Wintersdorf, Girst, Födelich, Wasserbillig, Biwer, Mertert, Wellen?, Wintrich, Niederemmel an der Mosel, Dhron, Neumagen, Klüsserath, Schweich, Mehring, Ruwer, Thalfang?, Beyern bzw. Beyren, Mutfort bzw. Moutfort, Dalheim, Ellingen bzw. Ellange, Bettemburg bzw. Bettembourg, Hellingen bzw. Hellange, Altwies, Daundorf, Elwingen bzw. Elvange, Bürmeringen bzw. Burmerange, Emeringen bzw. Emerange, Halling?, Püttlingen bzw. Puttelange-lès-Thionville, Beiern bzw. Beyren-lès-Sierck, Rodemachern bzw. Rodemack, Faulbach, Simmingen bzw. Semming, Wollmeringen bzw. Volmerange-lès-Mines, Boler, Fixem, Wincheringen, Lenningen, Körrig, Beuren, Kleinmacher, Schengen, Rüdlingen bzw. Rudling, Berg an der Mosel bzw. Berg-sur-Moselle, Kattenhofen? bzw. Cattenom?, Oetringen bzw. Oeutrange, Königsmachern bzw. Koenigsmacker, Diedenhofen bzw. Thionville, Elsingen bzw. Elzange, Fentsch bzw. Fontoy, Serémange, Marspich, Ersingen bzw. Erzange, Ebingen bzw. Ebange).

 

Moside (Gau westlich der Luhe südlich der Elbe um Stade) s. Moswidi
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 14 (Bedestorf, Horst bzw. Rinchurst?, Buxtehude?).

 

Moswidi (Gau westlich der Luhe südlich der Elbe um Stade, Moside)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 14 (Bedestorf, Horst bzw. Rinchurst?, Buxtehude?); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 69, 70, 74, 96, III, 31, Moswidi, Moside.

 

Müdengau (Muthiwidde, Gau an der Örtze (Oertze) rechts der Aller), s. Muthwidde
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 14 (Müden).

 

Mühlgau (Gau) (Moilla 837) s. Mulehkeuue, Moilla
L.: Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 205, 249; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Herongen, Oestrum, Süchteln, Rickelrath, Berg, Watern, Östrich, Erkelenz, Jüchen, Elsen).

 

Mulehkeuue (Gau um die Roer bzw. Rur rechts der Maas, Mühlgau, Moilla
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 14 (Oestrich, Wegberg, Rickelrath); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 721; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 12, 15, 21, 31, 41, III, 32, V, 2, Moilla, Mulehkeuue, pagus Molensis, fines Molensium; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 189;,Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 205, 249; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Herongen, Oestrum, Süchteln, Rickelrath, Berg, Watern, Östrich, Erkelenz, Jüchen, Elsen).

 

Munigiseshuntari bzw. Munigisingeshuntari (Gau um Münsingen auf der schwäbischen Alb)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78, 82, 83, 89, Munigiseshuntari, Munigisingeshuntari, s. Ortsname Münsingen; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 134 (Dapfen, Egenhausen, Eglingen, Böttingen).

 

Münster (Hochstift, Residenz). Am Schnittpunkt zweier wichtiger Straßen mit der Aa errichtete König Karl der Große an der Stelle einer germanischen Siedlung des 3. Jahrhunderts und einer sächsischen Siedlung des 7./8. Jahrhunderts um 782 eine Befestigung, die der Friese Liudger unter Gründung eines Klosters 793 zum Sitz seiner bischöflichen Friesenmission machte (805 Weihe zum Bischof). Der Name Mimigernaford (819) wich später dem 1068 bezeugten Namen Monastere (lat. monasterium, Kloster). Das dem Erzbistum Köln angehörige Bistum umfasste das Gebiet zwischen dem Oberlauf der Issel, Lippe und Ems sowie fünf/sieben friesische Gaue, die 1659 an Groningen und Deventer (Hengelo, Borculo, Winterswijk [Winterswyk]) verloren gingen. Wichtigste Abtei war Werden, das allerdings 864 von M. gelöst wurde. Das weltliche Herrschaftsgebiet ging von der Goherrschaft in einigen Großkirchspielen aus. Dazu kam 1122 der Erwerb der Grafschaft Cappenberg, der Erwerb der Herrschaften Stromberg (vor 1170), Emsland (Grafschaft im Emsgau), der zuvor ravensbergischen Güter Vechta und Aschendorf (1252), von Horstmar (1269), Lohn (1316), Cloppenburg (1393/1400), Ahaus (1406) und Ottenstein (1407), der zeitweise Erwerb von Delmenhorst (1482-1547) und Wildeshausen (1428-1634) sowie die Verdrängung der Grafen von der Mark aus ihrer Stellung nördlich der Lippe im späteren 14. Jahrhundert. 1173 wurde die Stiftsvogtei der Grafen von Tecklenburg abgelöst. Unter König Otto IV. wurde der Bischof zum Reichsfürsten erhoben. In seiner endgültigen Gestalt war das zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis gehörige Hochstift (1559) in das Oberstift (Ämter Wolbeck [mit der Hauptstadt M. und den Städten Beckum, Ahlen, Telgte, Sendenhorst und Steinfurt], Sassenberg [mit der Stadt Warendorf], Stromberg, Werne, Dülmen, Lüdinghausen, Ahaus und auf der Bram [mit den Städten Ahaus, Borken, Vreden, Stadtlohn], Horstmar [mit den Städten Horstmar, Coesfeld, Billerbeck, Metelen und den Kirchspielen Borghorst, Holthausen], Rheine [Rheina], Laer, Bevergern und Bocholt [mit den Städten Bocholt und Werth]) (Regierungsbezirk M.) und das damit nur über eine schmale Landbrücke bei Lingen verbundene, ab 1252 entstandene, aber erst 1667/1676 auch geistlich dem Bistum M. unterstellte Niederstift (Meppen, Cloppenburg, Vechta, Bersenbrück) geteilt. Vom Umfang her war es das größte geistliche Fürstentum in Deutschland. Von 1450 bis 1457 war der Münsteraner Bischofsstuhl in der münsterschen Stiftsfehde umkämpft. 1534/1535 errichteten die Täufer in M. ein demokratisch-sozialistisches Reich. Der Versuch des Bischofs, M. in ein weltliches Fürstentum umzuwandeln, scheiterte. Am 3. 10. 1571 verkündete der Fürstbischof eine Landgerichtsordnung sowie eine Hofgerichtsordnung. Bentheim, Gronau, Oeding, Gemen und Werth gingen zum Luthertum bzw. Calvinismus über. 1773 wurde in der Stadt M. eine Universität gegründet. 1802/1803 wurde das Hochstift (Fürstentum) mit 194 Quadratmeilen und 310000 Einwohnern unter Preußen, das den östlichen Teil (die Ämter Sassenberg, Stromberg, Werne, Lüdinghausen und Teile der Ämter Wolbeck, Dülmen, Horstmar, Rheine [Rheina] und Bevergern) mit der Stadt M. erhielt, Oldenburg (die Ämter Vechta und Cloppenburg), Arenberg (Amt Meppen), Looz-Corswarem (Amt Rheine bzw. Rheina und Teile des Amtes Wolbeck), Wild- und Rheingrafen zu Grumbach (Salm-Grumbach) (Teile des Amtes Horstmar), Salm-Salm (Ämter Bocholt und Ahaus und zwar zu zwei Dritteln an Salm-Salm und zu einem Drittel an Salm-Kyrburg) und Croy (Teil des Amtes Dülmen) aufgeteilt. 1806 sogen Arenberg und Salm die bei Looz-Corswarem und Croy befindlichen Teile auf, kamen bald aber selbst an Frankreich. 1807 wurde der preußische Teil mit dem Großherzogtum Berg vereinigt und gelangte am 10. 12. 1810 unmittelbar zu Frankreich. 1815 fiel das Oberstift größtenteils an Preußen (Provinz Westfalen), das Niederstift an Hannover (1866 Preußen) und Oldenburg und damit 1946 an Niedersachsen.
L.: Wolff 311ff.; Zeumer 552 II a 22; Wallner 701 WestfälRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D3, III 22 (1648) C2, III 38 (1789) B1; Richtering, H./Kittel, F., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 108; Bauer 1, 395; Westfälisches Urkundenbuch, Bd. 1, 2, 3, 8 1847ff.; Olfers, C. v., Beiträge zur Geschichte der Verfassung und Zerstückelung des Oberstifts Münster, 1848; Die Geschichtsquellen des Bistums Münster, Bd. 1ff. 1851ff.; Brand, A., Geschichte des Fürstbistums Münster, 1925; Braubach, M./Schultze, E., Die politische Neugestaltung Westfalens 1795-1815, 1934; Friemann, H., Die Territorialpolitik des münsterischen Bischofs Ludwig von Hessen 1310-1357, 1937; Handbuch des Bistums Münster, hg. v. Börsting, H./Schröer, A., Bd. 1f. 1946ff.; Westfalia sacra, Bd. 1 1948; Rothert, H., Westfälische Geschichte, Bd. 1f. 1949f.; Börsting, H., Geschichte des Bistums Münster, 1951; Hömberg, A., Studien zur mittelalterlichen Kirchenorganisation in Westfalen, 1953; Engel, J., Die Karten des Johannes Gigas vom Fürstbistum Münster, Westf. Fgn. 12 (1959); Theuerkauf, G., Land und Lehenswesen vom 14. bis zum 16. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Verfassung des Hochstifts Münster und zum norddeutschen Lehensrecht, 1961; Weiers, H., Studien zur Geschichte des Bistums Münster im Mittelalter, 1984; Germania Sacra N. F., Bd. 17, 2: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln: Das Bistum Münster; Bockhorst, W., Geschichte des Niederstifts Münster bis 1400, 1985; Kirchhoff, K., Forschungen zur Geschichte von Stadt und Stift Münster, 1988; Geschichte der Stadt Münster im Stadtmuseum Münster, hg. v. Galen, H., 1989; Fahlbusch, F./Hergemöller, U., Münster, LexMA 6 1992, 914; Geschichte der Stadt Münster, hg. v. Jakobi, F., 1993; Das Bistum Münster, bearb. v. Kohl, W., 1999ff.; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 574, 1, 2, 398; Schumacher. S., Das Rechtssystem im Stift Münster in der frühen Neuzeit, 2004; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 424, 2, 438; Balzer, E., Adel - Kirche - Stiftung. Studien zur Geschichte des Bistums Münster im 11. Jahrhundert, 2006; Korsmeier, C., Die Ortsnamen der Stadt Münster und des Kreises Warendorf, 2011.

 

Muntericheshuntari bzw. Muntricheshuntera (Gau um Munderkingen an der Donau südwestlich Ulms, Muntharicheshuntari), s. a. Munigiseshuntari (bzw. Munigiseshuntere).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 14 (Aderzhofen, Dieterskirch, Reutlingendorf); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78, 82, 83, 89, IV, 8, Muntericheshuntari, s. Ortsname Munderkingen; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 122.

 

Murrgau (Murrensis, Gau um die Murr rechts des Neckars, Murrensis [pagus], Murrahgouwe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 14 (Marbach); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, .II, 16, 24, 26, 32, Murrahgouwe, pagus Murrensis, ‚Murrgau‘.

 

Mürzgau (Gau um die Mürz links der Mur in Kärnten, Muoriza) s. Mürztal

 

Mürztal (Gau um die Mürz links der Mur in. Kärnten
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 14 (Diemlach bzw. Dümlach); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 64, 65, 66, V, 2, Muoriztal, pagus Muoriza.

 

Muthwidde (Gau an der Örtze bzw. Oertze rechts der Aller)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 14 Müdengau (Müden).; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 131 Muthwidde (Müden nördlich Celles); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 70, Muthiwidde.

 

Nabelgau (Gau zwischen Wipper und Helme, Nabelgowe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908 14 (Ichstedt); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 137 (Bendeleben, Ichstedt, Wolkramshausen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24.

 

Nagoldgau (Gau um die Nagold rechts der Elsenz)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 14 (Nagelkeuue, Nagalgouue, Kuppingen, Nagold); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27, 78, Nagaltgouwe, Nagaltahgouwe, ‚Nagoldgau‘; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 129 (Dornstetten, Bildechingen, Gündringen, Gültstein, Bierlingen).

 

Nahegau (Gau zwischen Nahe und Rhein, Nahgovue, Nahgouue, Nahgeuue, Nahcgouue, Nahkeuue, Nachgouue, Nachgouve, Nahgouue, Nahgowe, Nahgouui, Nachgowe, Nichgouue, Nahgowie,)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 14 (Saulheim, Groß-Winternheim bzw. Großwinternheim, Albig bzw. Albich, Wöllstein, Traisen, Hüffelsheim bzw. Huffelsheim, Nieder-Olm bzw. Niederolen, Ober-Olm bzw. Oberolen, Kefersheim, Wieselbach, Hennweiler bzw. Hannweiler, Nierstein, Denzen, Flonheim, Ingelheim, Bornheim, Kirn, Mainz, Jugenheim, Bergen, Böschweiler, Niederhosenbach und Oberhosenbach bzw. Hosenbach, Wendelsheim, Gaualgesheim, Spiesheim); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 727; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 19, 24, 26, 27, Nahgouwe, pagus Nauuinsis, ‚Nahegau‘; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 190; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 224 (754 pago Nafinsi), benannt nach der Nahe, an der Nahe (u. a. Argenthal, Bergen, Biebern, Bosenbach, Denzen, Hausen, Hennweiler?, Niederhosenbach und Oberhosenbach bzw. Hosenbach, Kaiserslautern, Kappel, Kirchberg,Kirn, Kübelberg, Merxheim, Monzingen, Niederkirchen, Osterbrücken, Reichenbach?, Seesbach bzw. Sessbach, Simmertal); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Gondershausen, Kappel, Sohren, Krummenau, Michelbach, Biebern, Simmern, Argenthal, Denzen, Ravengiersburg, Lindenschied, Bingen, Kempten, Ingelheim, Weiler bei Bingen, Waldalgesheim, Waldlaubersheim, Großwinternheim, Grolsheim, Hergenfeld, Aspisheim, Jugenheim in Rheinhessen, Gensingen, Langenlonsheim, Finthen, Hausen, Rhaunen, Seesbach, Hennweiler?, Hahnenbach, Monzingen, Merxheim, Hühnerhof, Roxheim, Planig, Mandel, Weinsheim, Bad Kreuznach, Badenheim, Pleitersheim, Traisen, Wöllstein, Gumbsheim, Hüffelsheim, Norheim, Flonheim, Bornheim, Wendelsheim, Alsenz, Saulheim, Spiesheim, Albig, Weinheim, Wahlheim, Heimbach, Reichweiler, Niederkirchen im Ostertal, Saal, Brücken [Pfalz?], Bosenbach, Neunkirchen am Potzberg, Reichenbach).

 

Namucensis (Gau an der Mündung der Sambre und der Maas, zum Ortsnamen Namur), s. Namur
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15 (Brogne).

 

Namur (Gau, Grafschaft, Markgrafschaft), fläm. Namen. Im Gebiet der Mündung der Sambre in die Maas lag wahrscheinlich schon im ersten vorchristlichen Jahrhundert das oppidum Aduatucorum bzw. Aduaticorum. Im 7. Jahrhundert erscheint hier die Münzstätte N. Um die Burg entwickelten sich Stadt und Grafschaft (832 Gau Namucensis). Die um 930 den Grafen von Lomme (um 1150 Heinrich der Blinde Graf von Namur, Laroche, Durbuy, Longwy und Luxemburg, Vogt von Stablo, Sankt Maximin und Echternach) und 1188 den verwandten Grafen bzw. Markgrafen von Hennegau (und Flandern) zustehende Grafschaft fiel 1213 an die Courtenay und durch Verkauf 1263 an die Grafen von Flandern, 1421/1429 durch Verkauf seitens des erbenlosen Grafen Johann III. an Philipp von Burgund. Mit Burgund kam sie 1477/1493 an Habsburg und zählte zum burgundischen Reichskreis. 1692 wurde N. von Ludwig XIV. von Frankreich, 1695 von Wilhelm von Oranien erobert. Von 1715 bis 1781 gehörte N. zu den Barrierefestungen der (österreichischen) Niederlande. 1815 fiel es an die Niederlande. 1830/1831 kam es bei der Lösung Belgiens vom Königreich der Niederlande an Belgien.
L.: Wolff 63; Wallner 701 BurgRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C3, II 78 (1450) E3; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15 Namucensis (Brogne); Vanderkindere, L., La formation territoriale des principautés belges, Bd. 1f. 1909; Actes des comtes de Namur, hg. v. Rousseau, 1936f.; Brouette, E., Introduction aux études historiques, archéologiques et folkloriques du Namurois, 1947; Balon, J., La maison de Namur sur la scène de la grande histoire, 1950; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 18, 32, IV, 18, pagus Namurensis, pagus Namucensis; Genicot, L., Le Namurois politique, 1964; Genicot, L., Études sur les principautés lotharingiennes, 1975; Bovesse, J., La maison comtale namuroise (Xe s.-1429), 1979; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 147, 205 ?; Namur. Le site, les hommes. De l’époque romaine au XVIIIe siècle, 1988; Genicot, L., Namur, LexMA 6 1992, 1011; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 53; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 452, 2, 448.

 

Nardingland (Grafschaft südlich der Zuidersee, Nerdincklant)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15 Nerdincklant; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 48, 55, III, 3, 23, 24, 28, 29, Nardingland, Nardinckland, Nardingherland

 

Nasina (Gau am Unterlauf der Aar südlich Limburgs an der Lahn
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 12, Nasina, pagus Nasina, zum Ortsnamen Neisen; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000, Oberneisen (Kaltenholzhausen).

 

Natergouwe, Natresgauwe (Gau nördlich der Unstrut, Teil des Altgaus)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15 (Heroldishausen bzw. Heroldeshusen [nach Curs unbekannt]), 22 [Uatergau], Gau nördlich der Unstrut, Bothenheilingen bzw. Kirchheiligen, Großgrabe bzw. Grabe, Merxleben, Großurleben, [nach Curs auch Kleinurleben,] Zimmern, Körner, Großmehlra, Altengottern), Natresgauwe; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 154 Vatergau, Teil des Altgaus (Altengottern, Großgrabe, Bothenheilingen, Körner, Großmehlra, Merxleben, Großurleben); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Natergouwe, Uatergouue, Natresgouwe.

 

Neckargau (Gau um den Neckar, Necchargouue, Nechergeuue,)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15 (Kirchheim); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24, 27, Neckergouwe, ‚Neckargau‘.

 

Neletici (Gau an der Elbe um Torgau) s. Klein-Nelitici)
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 138 Kleinneletici (Teil von Nizizi, Torgau)

 

Neletici, östliches (Gau an der Mulde um Wurzen)
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 137 Neletici 2 (Wurzen).

 

Neletici, westliches (Gau an der Saale östlich Halles mit Giuicansten bzw. Giebichenstein,)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15 (Neletice, Neletiki, Nelectice, Gau an der Saale östlich Halles, Niemberg, (nach Curs Neustadt in Halle,) Brachstedt bzw. Brackstädt, Giebichenstein); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 137 Neletici 1 (Brachstedt, Giebichenstein, Gutenberg, Niemberg, Oppin, Radewell); Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Nerdincklant (Gau südlich der Zuidersee) s. Nardingland
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15.

 

Netga (Gau) s. Nethegau

 

Nethegau (Gau im Einzugsbereich der Nethe bzw. Nette links der Weser, Netga, Nettegau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15 (Lethgauue, Netga, Nithega, Gau um die Nette links der Weser, Bökendorf); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Netga, ‚Nettegau‘; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 178 (Bökendorf 965), sichere Festlegung des Umfangs nach Niemeyer schwierig.

 

Nettegau (Gau) s. Nethegau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15 (Lethgauue, Netga, Nithega, Gau um die Nethe bzw. Nette links der Weser, Bökendorf); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Netga, ‚Nettegau‘; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Nibelgau (Gau nordöstlich des Bodensees)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15 (Schwarzensee); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, III, 30, IV, 8, 9, Nibalgouwe, pagus Nibalgaunensis; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 63, 170 (Leutkirch, Karbach, Kißlegg [Kisslegg?], Rempertshofen, Aichstetten, Haselburg, Ausnang, Hettisried, Frauenzell, Winterstetten, Englisweiler, Arrisried, Zaisenhofen, Lauterseebach, Schönenberg, Willerazhofen, Herrot, Enenhofen, Allmishofen, Urlau).

 

Niddagau (Gau um die Nidder rechts des Mains, Nitehgouue, Nidehgouue, Nitigowe, Nitegowe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15 (Seckbach, Sindlingen, Eschborn bzw. Escheborn); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 738; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 19, 24, 26, 29, Nitahgouwe, pagus Nitensis, ‚Niddagau‘; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 109.

 

Nidinga (Gau östlich und nördlich Donaueschingens)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 19, 21, comitatus, zum Ortsnamen Neudingen; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 128 (Neudingen, Klengen).

 

Nidkiki (mit Belgora) (973) s. Nizizi
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15 (Nizizi, Niccicci, Nizisi, Nikiki, Gau nördlich Meißens, Pretzsch bzw. Pretsch, Klöden, Wörlitz, Gotthiz bzw. Graditz, Eutzsch (bzw. Eutsch), Pratau, Rackith bzw. Reuden, Süptitz bzw. Suptitz, Torgau, Elsnig bzw. Elsing, Dommitzsch bzw. Dommitsch, Trebitz, Zwethau); Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Niederraunau, Raunau (reichsritterschaftliche Herrschaft). 1067 erwarb das Stift Sankt Peter zu Augsburg in Raunau bzw. N. (Ruonen, Raunau) an der Kammel bzw. Kammlach bei Krumbach die Güter Swiggers von Balzhausen. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts gelangten Güter derer von Raunau bzw. N. (Rünun, Raunau) durch Übertragung an das Kloster Ursberg. Daneben hatte 1316 das Hochstift Augsburg Güter. Am Anfang des 15. Jahrhunderts vereinigten die Herren von Ellerbach die Güter zu einer reichsunmittelbaren Herrschaft, die 1494 die hohe Gerichtsbarkeit erlangte und zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben steuerte. Diese kam durch Kauf und Erbe an die Kartause Buxheim, das Frauenkloster in Kaufbeuren, das Kloster Ursberg, die Ulmer Patrizier Ehinger und Ungelter, die Freyberg, Hausen, Westerstetten, Freyberg-Eisenberg und Ponickau. Die Herrschaft N. (Raunau) bestand aus dem Schloss Hohenraunau und dem Marktflecken Niederraunau. 1806 fiel sie an Bayern.
L.: Wolff 508; Miller, L., Geschichtliches vom ehemaligen Markt Niederraunau, (in) Deutsche Gaue Sonderheft 70, 1908.

 

Niedgau (Gau zwischen Warndtwald [Waldgebiet westlich Saarbrückens] und deutscher Nied, Nitagouwe)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 739; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24, 27, Nitagaue, Nitachowa, pagus Nedinsis, ‚Niedgau‘; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 242, (840 pago Netensi), benannt nach der Nied, zwischen Warndtwald und deutscher Nied (Baumbiedersdorf bzw. Bambiderstroff [villa Buderstorff], Berg-sur-Moselle, Bürmeringen bzw. Burmerange, Ewringen bzw. Evrange, Lisdorf, Remelach bzw. Rémilly, Saint-Martin-de-Glandière); Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 195; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Ewringen bzw. Evrange, Bürmeringen bzw. Burmerange, Berg an der Mosel bzw. Berg-sur-Moselle).

 

Nielitizi (Gau im Mündungsgebiet der Havel)
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 138 (Havelberg, Nitzow).

 

Nievenheim (Gau links des Rheines um Dormagen) Nievenheimgau
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 742; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I,10, IV, 10, 11, Nivanheim, pagus Nivanheim, zum Ortsnamen Nievenheim; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 195; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 205; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 Nievenheimgau (Kreitz, Holzheim, Wehl).

 

Nievenheimgau (Gau, Niuanheim 796) s. Nievenheim
L.: Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 205; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 Nievenheimgau (Kreitz, Holzheim, Wehl).

 

Niftarlake (Gau an der Vecht südwestlich der Zuiderzee in Nordholland, Insterlaca)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 11; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 742; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 95, V, 2, Niftarlake, Instarlaca.

 

Nihtresi, Nihtersi (Nihterse, Nitherseo, Gau zwischen Diemel und Eder östlich der Eder und östlich Kassels = Ittergau), s. Ittergau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15 (Lelbach, Rhena, Korbach), Nihtersi; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 28, 41, III, 31, IV, 16, V, 2, Nihtresi, Nihterga, Itergowe, Niftarsi, Nistresi, ‚Ittergau‘; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 169.

 

Nisan (Gau östlich Meißens, Nisane, Niseni)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15 (Brockwitz bzw. Brochwitz); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 138 (Brockwitz, Cossebaude, Döltzschen, Gohlis, Oberhermsdorf, Leuteritz, Löbtau, Mobschatz, Naundorf, Pesterwitz, Roitzsch, Grumbach, Loschwitz).

 

Nizizi (Gau nördlich Meißens, Einzugsgebiet eines Teiles der Elbe, zu beiden Seiten der Elbe von Belgern bis zur Mündung der Mulde, Nidkiki) (973)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15 (Nidkiki, Nizizi, Niccicci, Nizisi, Nikiki, Gau nördlich Meißens, Pretzsch bzw. Pretsch, Klöden, Wörlitz, Gotthiz bzw. Graditz, Eutzsch (bzw. Eutsch), Pratau, Rackith bzw. Reuden, Süptitz bzw. Suptitz, Torgau, Elsnig bzw. Elsing, Dommitzsch bzw. Dommitsch, Trebitz, Zwethau); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 24, 139 (Axien, Belgern, Dommitzsch, Elsnig, Eutzsch, Klöden, Pratau, Prettin, Pretzsch, Rackith, Sollnitz, Süptitz, Torgau, Trebitz, Wörlitz, Zwethau); Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 10; Ludwig, T., Die Urkunden der Bischöfe von Meißen, 2008, 260.

 

Nordagoe (Nörtengau an der Leine um Nörten nördlich Göttingens, nördlicher Leinegau?, nach Curs Nörthengau zwischen Aa und Else links der Werre)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15 (Beverse = Bevensen [an Enger in Westfalen).

 

Norderaland (Gau um Norden in Ostfriesland, Northwidu, Norderland)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 49, 69, 70, Northwidu (Dornum).

 

Norderland (Gau um Norden in Ostfriesland, Northwidu, Norderaland)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 49, 69, 70, Northwidu.

 

Nordfilusa (Gau an der oberpfälzischen Vils um Ensdorf und Vilshofen)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, V, 2.

 

Nordgau, bayerischer (Gau nördlich der Donau zwischen Neuburg und Regensburg, Landschaft, bayerischer Nordgau). Im Gebiet nördlich der Donau zwischen Neuburg und Regensburg, das später bis zum oberen Main (1060 Egerland) ausgedehnt wurde, fassten nach den Karolingern, den Liutpoldingern (Luitpoldingern), den Markgrafen von Schweinfurt (939-1003), den Grafen von Sulzbach und den Diepoldingern seit Ende des 12. Jahrhunderts die Grafen von Wittelsbach Fuß, die 1255 als Herzöge von Bayern den größeren Teil des Gebiets erwerben konnten. Danach kam als Folge der wittelsbachischen Zweiteilung des Gebiets von 1329 der Name allmählich ab und seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts hierfür der Name Oberpfalz auf.
L.: Doeberl, M., Die Markgrafschaft und die Markgrafen auf dem bayerischen Nordgau, 1893; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15 (Nortgouue, Nortgouui, Nordgeuui, Nordgouue, Norgovve, Nordgeuue, Nortgowa, Nortgowe, Norekawe, Nordgowe, Gau zwischen Regensburg und Fürth, Oberweiling, Dürn, Mantlach, Hohenschambach bzw. Schambach, Fürth in Bayern, Beilngries, Bergen, Velden, Kirchenreinbach, Kemnath, Machendorf, Lintach, Schwarzenfeld, Weilindorf [= Oberweiling?], Förrenbach, Hersbruck, Vorra, Oberkrumbach, Schnaittach, Oberrüsselbach und Unterrüsselbach bzw. Rüsselbach, Ittling, Schierstadt (= jetzt Stadtamhof), Großprüfening bzw. Prüfening, Großgründlach bzw. Gründlach, Walkersbrunn, Eltersdorf, Herpersdorf, Sickenreuth, Wenigrötz bzw. Wenigritz, Neunburg vorm Wald, Diendorf, Gütenland, Hillstett bzw. Hiltstedt, Premberg); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 36, 37, III, 32, IV, 8, Nordgouwe I, der bayerische Nordgau; Gagel, E., Der Nordgau im Mittelalter, Oberpfälzer Heimat 13 (1969), 7ff.; Kraus, A., Marginalien zur ältesten Geschichte des bayerischen Nordgaus, Jb. f. fränk. Landesforschung 34/35 (1974/5), 163ff.; Schmid, A., Nordgau, LexMA 6 1993, 1235.

 

Nordgau, fränkischer (Gau links der Ijssel in der Provinz Gelderland der Niederlande, nördlicher Teil der Veluwe)
L.: Gysseling, J., Toponymisch Woordenboek, 1960, 748 Nortgouwe (Elburg, Harderwijk); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 36 (an der Ijssel) Northgo I.

 

Nordgau, sächsischer (in Niedersachsen), wahrscheinlich identisch mit dem unteren (nördlichen) Leinegau, wobei möglicherweise auch der Nörtengau und der Nörthengau, den Curs fälschlicherweise in die Umgebung des Klosters Enger in Westfalen verlegt, hierzu gehören..
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15 Nordagoe (Enger); Wenskus, R., Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel, 1976, Nordagoe (Bevensen, Mandelsloh).

 

Nordgau, sächsischer (in Westfalen) nach Polenz südwestlich des Südergaus, nach den von Bauer ermittelten Belegorten zwischen oberer Lippe und dem Süden Münsters
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 36, 37 (in Westfalen) Northgo II; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Senden, Lenklar?).

 

Nordschwaben (Bevölkerungsgruppe). N. sind die Bewohner des Schwabengaus in Ostfalen.
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38 Nortsuavi.

 

Nordthüringen s. Nordthüringgau, Norththuringun
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 ([Nordthüringergau,] Nordthuringa, Nordduringa, Nordturinga, Nordthuringia, Nordthuringi, Northuringorum pagus, Northuringa, Nordthuringo, Norturingia, Norththuringe, Northuriggia, Nordduringon, Norturinga, Northturingon, Northduringe, Gau westlich der Elbe, Klein Germersleben bzw. Großgermersleben, Wolmirsleben, Buckau bzw. Buckow, Magdeburg, Rottersdorf [statt Großrodensleben, Kleinrodensleben,] Ottersleben, Sülldorf bzw. Suldorf, Hohendodeleben, Niederndodeleben, Frohse bzw. Frose, [nicht Prester,] Wiedersorf bzw. Bideritz, [nicht Pechau], Fermersleben, Biere, Unseburg, Schwaneberg, Borne, Bisdorf, Atzendorf, [nicht Hermsdorf, Velsdorf,] Langenweddingen, Immenweddingen und Osterweddingen bzw. Altweddingen, Wanzleben, Dönstedt bzw. Dönstet, Flechtingen, Etingen bzw. Ettingen, Calbe, Bornstedt, Veltheim, Hessen, Barnstorf bzw. Barnsdorf, Küblingen, Eggestedt, Seehausen, Dreileben bzw. Dreyleben, Althaldensleben, Vahldorf bzw. Wahldorf, [nicht Köteritz,] Barby, Nienburg, Badeleben, Hohendodeleben [statt Großdedeleben, Kleindedeleben,] Wormsdorf, Emden [statt Emmeringen], Hohendorf statt Heyersdorf, Ellersorf bzw. Algesdorf, Hamersleben, Zeitz bzw. Zitz); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 41, 140 (Atzendorf, Badeleben, Barby, Barleben, Biere, Bisdorf, Borne, Bornstedt, Bregenstedt, Buckau, Calbe, Diesdorf, Hohendodeleben, Niederndodeleben, Dodendorf, Domersleben, Dönstedt, Dreileben, Emden, Etgersleben, Etingen, Fermersleben, Flechtingen, Klein Germersleben bzw. Kleingermersleben, Gutenswegen, Althaldensleben, Hamersleben, Hohnsleben, Irxleben, Lemsell, Lemsdorf, Magdeburg, Mose, Nienburg, Offleben, Klein Oschersleben bzw. Kleinoschersleben, Ottersleben bzw. Großottersleben, Peseckendorf, Remkersleben, Groß Rodensleben bzw. Großrodensleben, Rothenförde, Salbke bzw. Kleinsalbke, Schwaneberg, Seehausen, Sohlen, Sülldorf, Uhrsleben, Unseburg, Üplingen, Vahldorf, Wanzleben, Altenweddingen, Osterweddingen, Wolmirsleben, Wormsdorf, Zeitz, Zielitz); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 38, 41, III, 1, 2, 3, Norththuringun, Bevölkerungsname, Northuringgowe, ‚Nordthüringen‘; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Nordthüringgau s. a. Nordthüringen, Norththuringun
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 41, 140 (Atzendorf, Badeleben, Barby, Barleben, Biere, Bisdorf, Borne, Bornstedt, Bregenstedt, Buckau, Calbe, Diesdorf, Hohendodeleben, Niederndodeleben, Dodendorf, Domersleben, Dönstedt, Dreileben, Emden, Etgersleben, Etingen, Fermersleben, Flechtingen, Klein Germersleben bzw. Kleingermersleben, Gutenswegen, Althaldensleben, Hamersleben, Hohnsleben, Irxleben, Lemsell, Lemsdorf, Magdeburg, Mose, Nienburg, Offleben, Klein Oschersleben bzw. Kleinoschersleben, Ottersleben bzw. Großottersleben, Peseckendorf, Remkersleben, Groß Rodensleben bzw. Großrodensleben, Rothenförde, Salbke bzw. Kleinsalbke, Schwaneberg, Seehausen, Sohlen, Sülldorf, Uhrsleben, Unseburg, Üplingen, Vahldorf, Wanzleben, Altenweddingen, Osterweddingen, Wolmirsleben, Wormsdorf, Zeitz, Zielitz).

 

Norital (Gau am Eisack in Südtirol) s. Brixen (Hochstift)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 64-66, III, 28, 29, Nurihtal, vallis Norica, Orital, s. a. Noricum.

 

Nörtengau (Gau an der Leine um Nörten nördlich Göttingens?). Möglicherweise bezieht sich Northaga nicht auf das Gebiet um Nörten, sondern auf den sächsischen Nordgau, der wahrscheinlich mit dem unteren Leinegau (nördlichen Leinegau) identisch ist., nach Curs Nörthengau zwischen Aa und Else links der Werre, Nordagoe)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 33, 36 Northaga; Wenskus, R., Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel, 1976.

 

Northaga (Nörtengau), s. Nörtengau, Nordagoe
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 15 (Beverse = Bevensen? [an Enger in Westfalen]); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 33, 36.

 

Northgo II (Gau) s. Nordgau, sächsischer (in Westfalen)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 36, 37 (in Westfalen) ; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Senden, Lenklar?).

 

Norththuringun (Gau westlich der Elbe, Nortthuringia, Nordthüringen, Nordthüringgau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 ([Nordthüringergau,] Nordthuringa, Nordduringa, Nordturinga, Nordthuringia, Nordthuringi, Northuringorum pagus, Northuringa, Nordthiringo, Norturingia, Norththuringe, Northuriggia, Nordduringon, Norturinga, Northturingon, Norhtduringe, Gau westlich der Elbe, Klein Germersleben bzw. Großgermersleben, Wolmirsleben, Buckau bzw. Buckow, Magdeburg, Ruttersdorf [statt Großrodensleben, Kleinrodensleben,] Ottersleben, Sülldorf bzw. Suldorf, Hohendodeleben, Niederndodeleben, Frohse bzw. Frose, [nicht Prester,] Wiedersorf bzw. Bideritz, [nicht Pechau], Fermersleben, Biere, Unseburg, Schwaneberg, Borne, Bisdorf, Atzendorf, [nicht Hermsdorf, Velsdorf,] Langenweddingen, Immenweddingen und Osterweddingen bzw. Altweddingen, Wanzleben, Dönstedt bzw. Dönstet, Flechtingen, Etingen bzw. Ettingen, Calbe, Bornstedt, Veltheim, Hessen, Barnstorf bzw. Barnsdorf, Küblingen, Eggestedt, Seehausen, Dreileben bzw. Dreyleben, Althaldensleben, Vahldorf bzw. Wahldorf, [nicht Köteritz,] Barby, Nienburg, Badeleben, Hohendodeleben [statt Großdedeleben, Kleindedeleben,] Wormsdorf, Emden [statt Emmeringen], Hohendorf statt Heyersdorf, Ellersorf bzw. Algesdorf, Hamersleben, Zeitz bzw. Zitz); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 41, 140 (Atzendorf, Badeleben, Barby, Barleben, Biere, Bisdorf, Borne, Bornstedt, Bregenstedt, Buckau, Calbe, Diesdorf, Hohendodeleben, Niederndodeleben, Dodendorf, Domersleben, Dönstedt, Dreileben, Emden, Etgersleben, Etingen, Fermersleben, Flechtingen, Klein Germersleben bzw. Kleingermersleben, Gutenswegen, Althaldensleben, Hamersleben, Hohnsleben, Irxleben, Lemsell, Lemsdorf, Magdeburg, Mose, Nienburg, Offleben, Klein Oschersleben bzw. Kleinoschersleben, Ottersleben bzw. Großottersleben, Peseckendorf, Remkersleben, Groß Rodensleben bzw. Großrodensleben, Rothenförde, Salbke bzw. Kleinsalbke, Schwaneberg, Seehausen, Sohlen, Sülldorf, Uhrsleben, Unseburg, Üplingen, Vahldorf, Wanzleben, Altenweddingen, Osterweddingen, Wolmirsleben, Wormsdorf, Zeitz, Zielitz); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 38, 41, III, 1, 2, 3, Norththuringun, Bevölkerungsname, Northuringgowe,Nordthüriungen’; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Nudzizi (Gau westlich der Saale nördlich Halles, Nudzici) (961)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Rothenburg, Löbejün, Trebnitz); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957 (Beesenlaublingen, Löbejün, Rothenburg, Trebnitz, Wettin); Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Nurihtal (Gau am Eisack in Südtirol) s. Norital
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 64-66, III, 28, 29, Nurihtal, vallis Norica, Orital., s. a. Noricum.

 

Oberlahngau (Oberenlogenahe, Gau um die Ohm links der Lahn) s. Lahngau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 11 (Nieder-Ohmen bzw. Niederohmen).

 

Oberrheingau (Gau) (südlich des Maines rechts des Rheines) Rinichgouwe, Rinahgouwe s. Rheingau, fränkischer
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 (Rinichgooue, Rinichgouue, Rinecgouue, Rinihgowi superior, Riniggowe superior, Reinicgowe, Reninse, Gau südlich des Mains rechts des Rheins, Erfelden, Eberstadt, Trebur, Stein, Groß-Gerau bzw. Großgerau, Lorsch, Bessungen, Bensheim); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24, 26, 29, Rinahgouwe, pagus Reni, pagus Renensis, ‚Rheingau‘, 303 Renensis pagus; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 91.

 

Oberrheinstrom (Kanton, Ritterkanton). Der auch Gau oder Wasgau genannte Kanton O. war eine Untergliederung des Ritterkreises Rhein (am Rheinstrom) der Reichsritterschaft. Seine Kanzlei hatte ihren Sitz in Mainz.
L.: Wolff 515.

 

Öbleinstal s. Ouliupestal, Ulstal.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Schlierbach)(; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 64, 64, Ouliupestal, vallis Oliupespurk, pagus Olesburgensis, Öbleinstal, ‚Ulstal‘, S. 308).

 

Odangau (Gau zwischen dem Ahrgau und dem Bonngau) (Odene 830/831)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 755; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40, 95, Odangouwe, Odene; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 205, Odangau; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Eckendorf, Königswinter, Mehlem, Niederbachem, Villip, Unkel, Kasbach, Remagen, Ringen).

 

Odernheim (Reichsstadt). O. (bzw. seit 1896 Gau-Odernheim [Gauodernheim]) bei Alzey kam im 9. Jahrhundert wohl vom fränkischen König an das Hochstift Metz und 1282 durch Kauf vom Hochstift Metz an das Reich. 1286 erhielt es Stadtrecht. 1315 wurde es an das Erzstift Mainz, 1407 an die Pfalz verpfändet und nicht wieder eingelöst, vielmehr 1579 nach Unruhen ganz der Pfalz eingegliedert. 1816 fiel es an Hessen-Darmstadt, 1946 an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 90; Gredy, H., Geschichte der ehemaligen freien Reichsstadt Odernheim, 2. A. 1954; Geschichte von Gauodernheim, zusammengest. v. Einsfeld, C. u. a., 1957; Reifenberg, W., Die kurpfälzische Reichspfandschaft Oppenheim, Gau-Odernheim, Ingelheim 1375-1648, 1968; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 477.

 

Ohmfeld (Gau im Quellgebiet der Leine im Norden Thüringens, Onfeld)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 61, 62, Onfeld, ‚Ohmfeld‘.

 

Oliupestale (Gau um die obere Krems rechts der Traun, Öbleinstal), Ulstal
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Schlierbach)(; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 64, 64, Ouliupestal, vallis Oliupespurk, pagus Olesburgensis, Öbleinstal, ‚Ulstal‘, S. 308).

 

Onfeld (Gau im Quellegebiet der Leine im Norden Thüringens), Ohmfeld
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 61, 62, Onfeld, ‚Ohmfeld‘.

 

Oosgau (Gau an der Oos bei Baden-Baden, Ousegouwe)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 17, 24, 27, *Ousegouwe, pagus Auciacensis,Oosgau’.

 

Oostergo (Gau in Friesland nordöstlich Leeuwardens, Astrahi, Austrachia, Ostoraeche, Ostroh, Ostrike, Ostargao, Hostraga, Astergaland, ‚Ostergoo, Eastergea‘).
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 36, 38, 41, 46, 47, 49, 94, III, 31, Astrahi, s. a. Asterga; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 36 Astrahi; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 765.

 

Opgooi (Gau südöstlich Utrechts um Wijk-bij-Duurstede) Upgo.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 768; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40, 49, 96, Upgo.

 

Oppenheim (Reichsstadt). O. am Mittelrhein bei Mainz wird 765 erstmals erwähnt. 774 gab König Karl der Große den Königshof an die Abtei Lorsch. 1147 fiel der Ort von Lorsch an das Reich zurück. 1225/1226 erhielt er Stadtrecht (Reichsstadt). 1254 war O. Mitglied des rheinischen Städtebundes. Von 1315 bis 1353 wurde O. an das Erzstift Mainz, 1375 an die Pfalz verpfändet und gehörte seit 1398 tatsächlich, seit 1648 endgültig zur Pfalz. Später fiel O. an Hessen-Darmstadt. 1946 kam es an Rheinland-Pfalz.
L.: Wolff 90; Franck, W., Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Oppenheim am Rhein, 1859; Wernher, C., Oppenheim, 1925; Krause, P., Oppenheim unter der Verwaltung des Reichs, 1927; Neue Forschungen zur Geschichte Oppenheims und seiner Kirche, hg. v. Jungkenn, E., 1938; Leiwig, H., (in) Berichte zur deutschen Landeskunde 33, 1 1964; 1200 Jahre Oppenheim am Rhein, Festschrift, hg. v. Albrecht, J./Licht, H., 1965; Reifenberg, W., Die kurpfälzische Reichspfandschaft Oppenheim, Gau-Odernheim, Ingelheim 1375-1648, 1968; Oppenheim. Geschichte einer alten Reichsstadt, hg. v. Licht, A., 1975; Rödel, V., Oppenheim als Burg und Stadt des Reiches, Beitr. z. mittelrhein. Gesch. 21 (1980), 60ff.; Kraft, R., Das Reichsgut von Oppenheim, HJL 11 (1981), 20ff.; Festschrift St. Katharinen zu Oppenheim, hg. v. Servatius, C./Steitz, H./Weber, F., 1989; Seibert, H., Oppenheim, LexMA 6 1993, 1417; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 481.

 

Ornois (Grafschaft an der Orne links der Mosel in Lothringen) Hornense
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 10; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 205.

 

Ortenau (Gau rechts des Rheines zwischen Kinzig und Murr, Landgrafschaft, Landvogtei, Reichslandvogtei). Zwischen Oos, Schwarzwald, Bleich und Rhein lag die alemannische Grafschaft Mortenau (768 Mordenaugia, Mordunowa). Sie löste sich vor allem nach dem Aussterben der Herzöge von Zähringen 1218 und der Staufer (1268) in viele kleine Herrschaftsgebiete auf (u. a. Habsburg, Geroldseck, Hochstift Straßburg). König Rudolf von Habsburg unternahm 1274 mit der Gründung der Reichslandvogtei O. (1302 Reichslandvogt erwähnt) den nur teilweise gelungenen Versuch, das entfremdete Reichsgut zurückzugewinnen. Die Reichslandvogtei (rund 30 Dörfer um Ortenberg, Griesheim, Appenweier und Achern sowie Zell am Harmersbach, Offenburg und Gengenbach) wurde von 1334 bis 1351 an Baden, von dort von 1351 bis 1405 an das Hochstift Straßburg und später an Straßburg und an die Pfalz (bis 1504) bzw. Fürstenberg (1504-1551) verpfändet. Seit dem 15. Jahrhundert setzte sich der nach Ortenberg veränderte Name O. durch. 1551/1556 löste Österreich das fürstenbergisch-straßburgische Pfand ein und fügte die O. zu Vorderösterreich hinzu. 1701 wurde die O. Lehen bzw. Pfand Baden-Badens, 1771 beim Aussterben der markgräflichen Linie aber von den Habsburgern eingezogen. 1801 kam sie an den Herzog von Modena, 1803 erbweise an Erzherzog Ferdinand von Modena/Österreich (Österreich-Este) und 1805/1806 mit rund 400 Quadratkilometern und etwa 19000 Einwohnern an Baden, wodurch die nördlichen und südlichen Teile der Markgrafschaft vereinigt wurden. Mit Baden gelangte die O. 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 165; Ruppert, P., Geschichte der Ortenau, 1878; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Mortanouua, Mortanhouua, Mordenouua, Mortenovua, Mortenoua, Mortenuua, Mortenaugensis, Mortonowa, Mortungaugensis, Mortenovua, Mortinouua, Gau rechts des Rheins zwischen Kinzig und Murr, Dinglingen (Tenzlingen), Bohlsbach, Schuttern, Nussbach, Gengenbach, Friesenheim, Heiligenzell, Schwarzach, Allmannsweiler), Die Ortenau in Wort und Bild, (in) Die Ortenau, Mitteilungen des hist. Vereins f. Mittelbaden, 16 (1929); Offenburg und die Ortenau, hg. v. Busse, H., Bad. Heimat 22 (1935); Bader, K., Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwicklung, 2. unv. A. 1978; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 21, 22, 30, 41, 44, Mortunouwa, Mordenaugia, pagus Mortinaugensis, Mortonogouuua, Ortenau’, s. Mortunouwa; Kähni, O., Die Landvogtei Ortenau, (in) Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Sick, W., Siedlungsgeographische Fragen in der Ortenau, Alemann. Jb. (1970); Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 212; Andermann, K., Ortenau, LexMA 6 1993, 1481; Geschichte der Ortenau, hg. v. Hanss, K., 1995.

 

Ösling (Gau östlich der Quelle der Sauer links der Mosel) Osninge
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Longlier); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 757 Oesling; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 10, 12, Osniung, Oscling, Gebietsname, Ardennen, Eifel.

 

Osninge (Gau östlich der Quelle der Sauer links der Mosel, Ösling
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Longlier); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 757 Oesling; .Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 10, 12, Osniung, Oscling, Gebietsname, Ardennen, Eifel.

 

Ostarbant (Gau zwischen Schelde und Scarpe, Ostrevant)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 775; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 75, 76, 77, III, 32, Ostarbant, Ostrevedenses, Bevölkerungsname; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 206.

 

Ostargouwe (Gau zwischen Unstrut und sächsischer Saale, Ostgau) s. Ostgau
L.: (Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 156 Ostgau [Buttelstedt, Flurstedt, Gebstedt, Gernstedt, Münchengosserstädt, Hohlstedt, Niedertrebra, Utenbach, Vippach, Wormstedt]); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 33, 36, Ostargouue.

 

Ostarwald (Gau westlich der Jeetzel links der Elbe) s. Osterwalde
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 Osteruualde (Lagendorf); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 145 Osterwalde (Lagendorf [westlich Salzwedels]); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 775; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 71, 74 Ostarwald.

 

Ostegau (Gau um die Oste links bzw. westlich der Elbemündung, Hogtrunga, Ostinga,)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 ([Aue in ]Bülkau, Hollen, Seth); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, III, 2, 3, Ostinga, Hogtrunga, ‚Ostegau‘.

 

Österreich (Mark, Herzogtum, Kaisertum, Republik). Das Gebiet zwischen mittlerer Donau und Alpen (sowie Inn und March bzw. Leitha) wurde zunächst von Kelten, seit 29/15 v. Chr. von Römern (Noricum), seit dem 5. Jahrhundert von durchziehenden Stämmen der Germanen, dann zumindest teilweise von Slawen und spätestens seit dem 8. Jahrhundert von den 788 unter die Herrschaft der Franken gelangten Bayern (um 660 im Wienerwald) beherrscht. Nach dem Tod des bayerischen praefectus Gerold 799 wurde der Kern des späteren Ö. (zwischen Enns und Wienerwald) als Mark eingerichtet, neben der es eine Mark Oberpannonien gab. Gegen Ende des 9. Jahrhunderts (881) wurden die karolingischen Marken im Südosten von den Ungarn angegriffen und beseitigt (907). Nach der Schlacht gegen die Ungarn auf dem Lechfeld (955) erscheint 970 erneut ein Markgraf im Südosten. 976 wird die Mark (Markgrafschaft) den Babenbergern gegeben. In einer Urkunde Kaiser Ottos III. vom 1. 11. 996 für das Hochstift Freising begegnet Ö. (Ostarrichi, 998 Ostarriche) erstmals als Name für ein um Neuhofen an der Ybbs liegendes, nicht sicher bestimmbares Gebiet („Ostland“, Ostreich, Osten). Um die Mitte des 11. Jahrhunderts erreichte die Mark Thaya und Leitha. Ab 1147 wurde die Mark auch als Austria bezeichnet. Hauptort wurde zwischen 1141 und 1177 Wien. 1139 entzog der 1138 im Wettbewerb mit dem welfischen Herzog der Bayern und Sachsen zum deutschen König gewählte Staufer Konrad III. den übermächtigen Welfen (Heinrich dem Stolzen) das Herzogtum der Bayern mit der Begründung, dass kein Herzog zwei Herzogtümer gleichzeitig haben könne, und gab es als Lehen an seinen Stiefbruder, den babenbergischen Markgrafen Leopold IV., der damit vom Grafen einer Mark zum Herzog des gesamten Herzogtums (Stammesherzogtums) der Bayern aufstieg. Als sich der seinen Vater Heinrich den Stolzen beerbende Welfe Heinrich der Löwe mit diesem Verlust nicht abfinden wollte, gab sein um Ausgleich bemühter Vetter, Kaiser Friedrich I. Barbarossa, 1156 das Herzogtum Bayern an die Welfen zurück (bis 1180), löste aber im seit dem 19. Jahrhundert so genannten privilegium minus die Mark vom Herzogtum Bayern und erhob sie zum eigenen, dadurch von Bayern getrennten Herzogtum (Territorialherzogtum) Ö. (Weiberlehen), in dem der Herzog die grundsätzlich oberste Gerichtsgewalt innehatte. 1180 wurde auch die karantanische Mark ein Herzogtum (Steiermark). 1192 fiel durch Erbvertrag (Georgenberger Handfeste) von 1186 das Herzogtum Steiermark von den Traungauern (Otakaren) an die Babenberger. 1246 starben die Babenberger im Mannesstamm aus. Der mit einer Erbtochter verheiratete Ottokar II. von Böhmen und Bela IV. von Ungarn teilten sich 1254 das Erbe. Dabei gelangten Ö. und der Traungau an Böhmen. Seit etwa dieser Zeit (1252/1254/1264) wurde von der provincia super Anasum (Land ob der Enns) oder von der Austria superior gesprochen, von wo aus es allmählich zur Benennung des Herzogtums Ö. als Land unter der Enns (Niederösterreich) kam, obwohl beide Länder bis 1806 nur ein einheitliches Reichslehen bildeten und weitgehend gemeinsame Wege gingen. Über diese beiden Länder hinaus errang Ottokar II. von Böhmen 1260 die Steiermark sowie 1269 Kärnten und Krain, nachdem schon 1192 und 1198 unter den Babenbergern eine Personalunion zwischen Ö. und Steiermark bestanden hatte. Nach dem Sieg über Ottokar 1276/1278 belehnte König Rudolf von Habsburg 1282 seine Söhne mit Ö., das während des 13. Jahrhunderts zwei eigene Landrechte erhielt, Steiermark und Krain, von denen Krain aber bis 1335/1374 als Pfandschaft an die in Friaul, Istrien und Krain sowie in Tirol (1248) begüterten Grafen von Görz kam, die auch das Herzogtum Kärnten erhalten hatten. Von diesen übernahmen die Herzöge von Ö., die (durch Rudolf IV.) 1358/1359 zwecks Angleichung ihrer minderen Rechtsstellung an diejenige der Kurfürsten das im 19. Jahrhundert sog. privilegium maius als Fälschung herstellen ließen und 1365 in Wien eine Universität gründeten, 1335 Kärnten, Teile Krains und der Windischen Mark, 1363/1364 Tirol, 1374 Istrien und weitere Teile Krains sowie 1500 schließlich die vordere und hintere Grafschaft Görz. Dazu kamen 1368 der Breisgau mit Freiburg sowie die Reichslandvogtei in Schwaben und die Reichsgrafschaft Hohenberg, 1375 Herrschaften westlich des Arlbergs (Feldkirch, Bregenz), 1382 Triest und 1471 Sankt Veit/Pflaum (Fiume). 1379 wurden diese Gebiete zwischen Herzog Albrecht III. (Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns, außer Pitten-Wiener Neustadt) und seinem Bruder Leopold II. (übrige Länder Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol, Gebiete vor dem Arlberg) geteilt. Die leopoldinische Linie wurde ab 1396 mehrmals geteilt, wobei eigene Linien für Tirol (und das Gebiet westlich vor dem Arlberg, Vorderösterreich) und die schwäbisch-alemannischen Herrschaften entstanden. Albert VII. (als König [1438] Albrecht II.) erlangte als Schwiegersohn und Erbe König Sigmunds dessen Güter und den Königsthron. Unter Friedrich III. wurde infolge Anerkennung des gefälschten privilegium maius Ö. Erzherzogtum bzw. Pfalzerzherzogtum. 1457 kam das albertinische Erbe an die Leopoldiner, die aber im Westen (Schweiz), im Süden (Friaul) und vorübergehend im Osten (Böhmen, Ungarn, 1485/1487-1490 Wien und Niederösterreich) Güter verloren. Nach dem Aussterben der übrigen Linien vereinigte die leopoldinische Linie unter Maximilian I. alle Herrschaften (einschließlich Burgunds mit rund 2000 Quadratmeilen), die nunmehr in ”niederösterreichische” Länder (Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns, Steiermark, Kärnten, Krain) und ”oberösterreichische” Länder (Tirol, Vorderösterreich) eingeteilt wurden, mit denen Württemberg (von 1519 bis 1534) und das 1477 erworbene Burgund in Personalunion verbunden waren. Dazu kamen 1500 Görz, um 1505 als Gewinn aus dem bayerischen Erbfolgekrieg die drei unterinntalischen Gerichte Rattenberg, Kufstein, Kitzbühel, Landvogtei Hagenau und Ortenau (1551/1556 Lösung des Pfands Fürstenbergs) sowie 1516 venetianische Gebiete (Ampezzo, Rovereto u. a.). 1519/1521/1522 fiel der Herrschaftskomplex dieses Hauses Ö. (Oberösterreich und Niederösterreich, Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol, Vorderösterreich, Württemberg), der im Wesentlichen den 1512 geschaffenen österreichischen Reichskreis bildete, vertraglich (von Karl V.) an Ferdinand I. Dieser erwarb gemäß dem Hausgrundsatz bella gerant alii, tu felix Austria nube (Mögen andere Kriege führen, du, glückliches Ö., heirate) nach dem Tod des Königs von Ungarn 1526 das Königreich Böhmen mit seinen Nebenländern sowie einen Teil Ungarns. 1564 wurde dann weiter aufgeteilt in eine oberösterreichische Ländergruppe (mit Tirol, Vorderösterreich) mit der Residenz Innsbruck, eine innerösterreichische Ländergruppe (Steiermark, Kärnten, Krain) mit der Residenz in Graz sowie Ö. ob der Enns und Ö. unter der Enns mit Böhmen und dem restlichen Ungarn und der Residenz in Prag bzw. Wien. 1648 gingen das Elsass an Frankreich und die Lausitz an Sachsen verloren. Mit dem Aussterben der jüngeren Tiroler Linie, die in der oberösterreichischen Ländergruppe nachgefolgt war, kamen deren Güter 1665 an die innerösterreichische Linie. Ihr gelangen in den Türkenkriegen 1683-1699 und 1715-1718 erhebliche Erweiterungen (Ungarn, Siebenbürgen, Banat, Kleine Walachei, Teile Serbiens mit Belgrad). Am Ende des um das Erbe der spanischen Habsburger (Karl II. † 1. 11. 1700) geführten spanischen Erbfolgekriegs erhielt Karl (VI.) 1713/1714 bei Verzicht auf Spanien, das an Philipp V. von Frankreich fiel, die (Reste der) spanischen Niederlande, Mailand (mit den Grafschaften Pavia und Angleria und den Markgrafschaften Castro und Malgrate), Mantua, Mirandola, Neapel und Sardinien, das er 1720 gegen Sizilien, das an Savoyen gefallen war, tauschte. 1735/1738 wurde Neapel-Sizilien gegen das 1748 zusammen mit dem 1729 eingezogenen Guastalla wieder verlorene Parma-Piacenza ausgetauscht sowie das Herzogtum Lothringen, das Franz Stefan, der Gemahl Maria Theresias, eingebracht hatte, gegen die Toskana, wobei die Niederlande, Ungarn, Siebenbürgen, die Militärgrenzbezirke sowie die ab 1713 in Italien erworbenen Gebiete (beansprucht u. a. Mailand, Generalvikariat Siena, Finale, Piombino mit Elba, Correggio) nicht dem Heiligen Römischen Reich angehörten. 1713 erhielt die sog. monarchische Union in der Pragmatischen Sanktion erstmals ein Grundgesetz, das die unteilbare Einheit (unio indivisibilis et inseparabilis), die Primogeniturnachfolge und die subsidiäre weibliche Erbfolge festschrieb. Erster gemeinsamer Landesfürst war Karls VI. Tochter Maria Theresia (1740-1780), unter der als Auswirkung des Absolutismus das Behördenwesen in der Form sachlich gegliederter Zentralbehörden reformiert wurde, zugleich aber im schlesischen Erbfolgekrieg Schlesien mit Ausnahme Jägerndorf-Teschens an Preußen verloren ging. Unter ihren Nachfolgern, Joseph II. und Leopold II., wurde aus der monarchischen Union, die vor allem als Folge der Aufteilung Polens 1772 um Ostgalizien mit Lodomerien, 1775 um die Bukowina, 1779 um das Innviertel und 1795 um Westgalizien erweitert wurde, ein Staat im Sinne des aufgeklärten Absolutismus, in dem bisher von den Ländern ausgeübte Hoheitsrechte der Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung auf Zentralbehörden übergingen. Folgerichtig entstanden ein einheitliches Strafgesetzbuch (1787) und ein für die deutschen Erbländer gültiges Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch (1811). 1804 erhielt der Staat nach dem Vorbild Frankreichs auch durch die Annahme des Titels eines erblichen Kaisers von Ö. einen einheitlichen, in seinem Umfang aber bis 1867 nicht ganz klaren Namen. Infolge der Kriege mit Frankreich gingen 1797 die (verbliebenen) österreichischen Niederlande und die Lombardei verloren, doch wurden von der 1797 durch Frankreich aufgelösten Republik Venedig Venetien, das istrianische Küstenland und Dalmatien erworben. Im § 1 des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25. 2. 1803 erhielt Ö. für die Abtretung der Landvogtei Ortenau die Bistümer Trient und Brixen und die in beiden Bistümern gelegenen Kapitel, Abteien und Klöster. Weiteres kam an Toskana und Modena. 1805 musste auf Venetien, das istrianische Küstenland und Dalmatien bzw. Vorderösterreich und Tirol (zu Bayern) verzichtet werden, doch konnte das 1803 an Toskana gelangte Erzstift Salzburg mit Berchtesgaden eingegliedert werden. 1809 mussten Salzburg, Westgalizien, Teile Österreichs ob der Enns und Kärntens, Krain und das Küstenland mit Triest abgegeben werden. 1815 wurde dann der Stand von 1797 mit Ausnahme der Niederlande, Vorderösterreichs und Westgaliziens wiederhergestellt. Zugleich begann die Mitgliedschaft Österreichs mit seinen ehemaligen Reichsländern im Deutschen Bund als Präsidialmacht. 1816 wurde von Bayern gegen Marktredwitz Vils im Außerfern gewonnen. Im Gefolge der Unruhen von 1848 erhielt Ö. am 25. 4. 1848 eine vom Kaiser durch Oktroi in Kraft gesetzte Verfassung, die abgelehnt und am 31. 12. 1851 unter Rückkehr zum Absolutismus (Neoabsolutismus) wieder aufgehoben wurde. Nach § 1 der österreichischen oktroyierten Verfassung vom 4. 3. 1849 bestand zu dieser Zeit das Kaisertum Ö. aus folgenden Kronländern: Erzherzogtum Ö. ob der Enns, Ö. unter der Enns, Herzogtum Salzburg, Herzogtum Steiermark, Königreich Illyrien (Herzogtum Kärnten, Herzogtum Krain, gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca [Gradiska], Markgrafschaft Istrien und Stadt Triest mit ihrem Gebiet), gefürstete Grafschaft Tirol und Vorarlberg, Königreich Böhmen, Markgrafschaft Mähren, Herzogtum Oberschlesien und Niederschlesien (Schlesien), (Königreich Galizien und Lodomerien [mit den Herzogtümern Auschwitz und Zator und dem Großherzogtum Krakau], Herzogtum Bukowina, Königreich Dalmatien, Kroatien, Slawonien, Ungarn, Großfürstentum Siebenbürgen, Militärgrenzbezirke, lombardisch-venetianisches Königreich (lombardo-venezianisches Königreich), wobei nach dem 5. 3. 1860 diese strikte Terminologie zugunsten von Königreichen und Ländern aufgegeben wurde. 1859 ging infolge der Niederlage gegen Sardinien und Frankreich die Lombardei an Sardinien (1861 Italien) verloren. 1861 wurde erneut eine wenig eindrucksvolle Verfassung geschaffen. 1866 fiel infolge der Niederlage gegen Preußen und Italien Venetien an das 1861 aus Sardinien neu entstandene Italien. Außerdem musste Ö. der Auflösung des Deutschen Bundes und der Begründung des Norddeutschen Bundes zustimmen. 1867 mussten im sog. Ausgleich Ungarn besondere Rechte zugestanden werden, so dass aus dem Kaisertum Ö. die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie (Transleithanien und Zisleithanien, seit 1915 Ungarn und Ö.) erwuchs. Da Ungarn seit 1848 eine Verfassung hatte, führte dies im Dezember 1867 zugleich in Erweiterung der Reichsverfassung von 1861 zu einer konstitutionellen Verfassung. Die weitere Entwicklung wurde von den Nationalitätenproblemen bestimmt. Die sich aus der fehlenden Übereinstimmung von Staat und Nation ergebenden Spannungen verschärften sich durch die Okkupation (1878) und die Annexion (1908) Bosniens und der Herzegowina aus dem zuvor osmanisch-türkischen Herrschaftsbereich. Sie führten schließlich in den durch das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand (Sarajewo 18. 6. 1914) ausgelösten ersten Weltkrieg. Nach der militärischen Niederlage und nach dem missglückten Versuch der Umwandlung Zisleithaniens in einen Nationalitätenstaat (17. 10. 1918) verzichtete der Kaiser von Ö. am 11. 11. 1918 auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften. Schon zuvor hatten sich nichtdeutsche nationale Bestandteile von Ö. abgelöst (Tschechoslowakei, Ungarn, Jugoslawien). Neben Tschechen, Südslawen und Ukrainern begründeten am 21. 10. 1918 auch die deutschen Abgeordneten des Reichsrates als provisorische Nationalversammlung den eigenen Staat Deutschösterreich (Deutsch-Österreich), in den die deutschen Siedlungsgebiete Österreich-Ungarns einbezogen werden sollten, dem Deutsch-Böhmen, Sudetenland, Südtirol sowie kleinere Teile Kärntens und Deutsch-Westungarns aber verloren gingen und der auf Druck der nichtdeutschen Mächte auf die Verbindung mit dem Deutschen Reich verzichten und den Namen Ö. annehmen musste. Am 1. 10. 1920 erhielt die neue Republik Ö. eine Verfassung. 1933/1934 kam es in ihr zu einem schrittweisen Staatsstreich durch das Kabinett Dollfuß, das am 1. 5. 1934 eine neue Verfassung (ständischer Bundesstaat) erließ, und am 11. 3. 1938 zum 1918 von den Alliierten verwehrten, von dem in Braunau am Inn in Oberösterreich geborenen deutschen Reichskanzler Adolf Hitler ultimativ geforderten Anschluss an das Deutsche Reich, dem in einer Volksabstimmung vom 10. 4. 1938 99,73% der Österreicher zustimmten. Durch das Ostmarkgesetz vom 14.4.1939 wurde Ö. bis 1945 in die sieben Reichsgaue Wien, Kärnten, Niederdonau, Oberdonau, Salzburg, Steiermark und Tirol gegliedert. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde Ö. wiederhergestellt und wurde durch Verfassungsüberleitungsgesetz vom 1. 5. 1945 am 19. 12. 1945 die Verfassung von 1920 wieder in Kraft gesetzt. 1955 endete mit dem Abschluss eines Staatsvertrages (15. 5. 1955) mit den alliierten Siegermächten gegen Zusicherung der Neutralität die Besatzungszeit. Wirtschaftlich an Deutschland orientiert trat Ö. unter äußerlicher Wahrung der Neutralität zum 1. 1. 1995 der Europäischen Union bei. S. a. Habsburg, Ostarrihhi II.
L.: Wolff 23; Zeumer 552 II a 1, II b 61, 5, 61, 13; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) H4, II 66 (1378) G/I4, II 78 (1450) H4, III 22 (1648) F-H4, III 38 (1789) E3/4; Lechner, K., Österreich, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Wurzbach, K. v., Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich, Bd. 1-60 1856ff.; Huber, A./Redlich, O., Geschichte Österreichs (bis 1740), Bd. 1ff. 1885ff., Neudruck 1968; Werunsky, E., Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte, Wien 1894-1938 (Lieferungswerk); Luschin v. Ebengreuth, A., Österreichische Reichsgeschichte. Geschichte der Staatsbildung, der Rechtsquellen und des öffentlichen Rechts, Bd. 1f. 1895, 2. A. 1918; Beidtel, I., Geschichte der österreichischen Staatsverwaltung 1740-1848, bearb. v. Huber, A., 2 Bde Innsbruck 1896ff., Neudruck 1968; Historischer Atlas der österreichischen Alpenländer, 1906f.; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Osterriche, Ostarike, Ostarriche, [Gau um die Donau?,] Nöchling, Neuhofen an der Ybbs, nicht Enzersdorf?); Luschin v. Ebengreuth, A., Handbuch der österreichischen Rechtsgeschichte, Bd. 1 Österreichische Reichsgeschichte des Mittelalters, 2. A. 1914; Stolz, O., Grundriss der Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte Österreichs, 1951; Österreichisches biographisches Lexikon 1815-1950, 1954ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, II, 22, 36, 50, 94, IV, 5, Ostarrichi, Oriens, orientales partes, orientalis plaga, terra australis; Goldinger, W., Geschichte der Republik Österreich, Wien 1962; Mitterauer, M., Karolingische Markgrafen im Südosten, 1963; Brunner, O., Land und Herrschaft. Grundfragen der territorialen Verfassungsgeschichte Österreichs im Mittelalter, 6. A. 1973; Hohenecker, L./Otruba, G., Von Saint Germain zum Staatsvertrag. Österreich 1918-1955, Wien 1967; Lhotsky, A., Geschichte Österreichs seit der Mitte des 13. Jahrhunderts, 1967; Grass, N., Der Wiener Dom, die Herrschaft zu Österreich und das Land Tirol, 1968; Österreich im Jahre 1918, hg. v. Neck, R., 1968; Bauer, R., Österreich. Ein Jahrtausend Geschichte im Herzen Europas, 1970; Walter, F., Österreichische Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte von 1500-1955, 1972; Hellbling, E., Österreichische Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte, 2. A. Wien 1974; Lechner, K., Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Wien 1976; Weltin, M., Das österreichische Land des 13. Jahrhunderts im Spiegel der Verfassungsentwicklung, (in) Vorträge und Forschungen 23, hg. v. Classen, P., 1977, 381ff.; Sturmberger, H., Land ob der Enns und Österreich, 1979; Zöllner, E., Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 8. A. 1990; Autriche (Österreich), bearb. v. Grass, N., 1979, (in) Introduction bibliographique à l’histoire du droit et à l’ethnologie juridique, hg. v. Gilissen, J., D/4; Brauneder, W., Österreichische Verfassungsgeschichte, 10. A. 2005; Simon, W., Österreich 1918-1938, 1984; Bibliographie zur Geschichte der Städte Österreichs, hg. v. Rausch, W., 1984; Reichert, F., Landesherrschaft, Adel und Vogtei. Zur Vorgeschichte des spätmittelalterlichen Ständestaates im Herzogtum Österreich, 1985; Österreich im Europa der Aufklärung, Bd. 1, 2 hg. v. Plaschke, R./Klingenstein, G., 1985; Bruckmüller, E., Sozialgeschichte Österreichs, 1985; Baltl, H./Kocher, G., Österreichische Rechtsgeschichte, 10. 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Wolfram, H., 1994ff.; Brunner, K., Österreichiche Geschichte 907-1156, 1994; Wolfram, H., Salzburg, Bayern, Österreich, 1996; Dopsch, H., Die Länder und das Reich, 1999; Österreichische Wirtschafts- und Sozialgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Eigner, P. u. a., 1999; Wiesflecker, H., Österreich im Zeitalter Maximilians I., 1999; Scheuch, M., Österreich im 20. Jahrhundert, 2000; Brauneder, W., Deutschösterreich 1918, 2000; Urban, O., Der lange Weg zur Geschichte, 2000; Vocelka, K., Geschichte Österreichs, 2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 846; Kulenkampff, A., Österreich und das alte Reich, 2005; Beller, S., Geschichte Österreichs, 2007; Die Geburt Österreichs, hg. v. Schmid, P. u. a., 2007.

 

Osterwalde (Gau westlich der Jeetzel links der Elbe, Osteruualde, Ostarwald)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Lagendorf); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 145 Osterwalde (Lagendorf [westlich Salzwedels]); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 775; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 71, 74 Ostarwald.

 

Ostfalen (Gau [zwischen Oker und Innerste und Leine?], Astfalahun)
L.: (Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 2 [Königsdahlum bzw. Dahlum, Nettlingen, Großlafferde, Kleinlafferde, Sauingen, Gadenstedt, Schmedenstedt, Hallendorf, Heerte, Denstorf, Vöhrum, Wendhausen, Adersheim, Leinde, Dörnten, Össelse, Hotteln, Wirringen, Heisede, Heiningen, Groß Flöthe bzw. Großflöthe, Klein Flöthe bzw. Kleinflöthe, Ohlum bzw. Ohlhof, Bettingerode, Berßel bzw. Bersse, Aderstedt, Groß Quenstedt bzw. Großquenstedt, Klein Quenstedt bzw. Kleinquenstedt, Riestedt, Dittichenrode, Hildesheim]); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 145 (Denstorf, Döhren, Dungelbeck, Einum, Gadenstedt, Garbolzum, Garmissen, Hallendorf, Harsum, Heiningen, Heisede, Heerte, Hildesheim, Hotteln, Groß Ilsede bzw. Großilsede, Kemme, Groß Lafferde bzw. Großlafferde, Leinde, Nettlingen, Össelse, Ohlum, Poppenburg, Ruthe, Schmedenstedt, Groß Stöckheim bzw. Großstöckheim, Üfingen, Vöhrum, Wendhausen, Wirringen); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 775; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, 26, II, 60, III, 27 Astfalahun, 301, Ostfalen s. Astfalahun; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 29 Astfalahun; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Ostgau (Gau zwischen Unstrut und sächsischer Saale, Ostargouue, Husitin, Usiti)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 Usiti (Wormstedt, Utenbach, Munchengosserstädt bzw. Münchengosserstedt); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 156 (Buttelstedt, Flurstedt, Gebstedt, Gernstedt, Münchengosserstädt, Hohlstedt, Niedertrebra, Utenbach, Vippach, Wormstedt); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 33, 36, Ostargouue.

 

Ostinga (Gau um die Oste links bzw. westlich der Elbmündung) s. Ostegau
L.: (Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 >Aue in< Bülkau, Hollen, Seth]); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, III, 2, 3, Ostinga, Hogtruna ‚Ostegau‘.

 

Ostpreußen (Landschaft, [Teil des] Herzogtum[s], Gebiet, Provinz). Das Gebiet zwischen Weichsel- und Memelmündung wurde in der Jungsteinzeit von Jägern und Fischern besiedelt. Im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. bewohnten es die Goten, später die baltischen Pruzzen, deren im 10. Jahrhundert erstmals genannter Name (um 965 Brus) auf das Siedlungsgebiet übertragen wurde. Um 1225 wandte sich der polnische Herzog Konrad I. von Masowien an den Deutschen Orden um Hilfe gegen die heidnischen Pruzzen und übertrug ihm als Lohn das Kulmer Land (Kulmerland). Kaiser Friedrich II. gewährte 1226 dem Hochmeister Culm (Kulm, Kulmerland) und alle noch zu erobernden pruzzischen Gebiete. 1283 war die Eroberung des Landes abgeschlossen. Die Niederlage gegen Polen in der Schlacht von Tannenberg (1410) schwächte den Deutschen Orden, der zwischen 1231 und 1410 93 Städte und etwa 1400 Dörfer gegründet hatte, sehr. 1466 wurde er auf den östlichen Teil Preußens ohne das Ermland beschränkt. Der verbliebene Ordensstaat war vom Heiligen Römischen Reich getrennt und musste die Oberhoheit Polens anerkennen. 1525 wurde der Ordensstaat unter dem Hochmeister Albrecht von Brandenburg-Ansbach in das erbliche, unter Lehnshoheit Polens stehende Herzogtum Preußen, in dem 1544 die Universität Königsberg gegründet wurde, umgewandelt. Dieses wurde 1618 mit Brandenburg in Personalunion vereinigt und 1657/1660 vertraglich von der Lehnshoheit befreit. 1701 wurde es als einziges voll souveränes Land der Kurfürsten von Brandenburg zur Keimzelle des Königreichs Preußen, indem Kurfürst Friedrich sich selbst zum König in Preußen krönte. Der Name O. für das Herzogtum Preußen setzte sich amtlich erst durch, als 1772 Westpreußen (Pomerellen bzw. Pommerellen) bei der ersten Teilung Polens mit dem Königreich Preußen vereinigt wurde. Das Ermland kam zu O., Marienwerder zu Westpreußen. Beide Provinzen wurden 1815 getrennt, von 1824 personal und 1829 real bis 1878 zur Provinz Preußen vereinigt und dann wieder getrennt. 1919/1920 kam das Gebiet um Soldau zu Polen, das Memelgebiet an die Alliierten und 1923 faktisch an Litauen. Danzig wurde Freie Stadt. Das restliche Westpreußen wurde O. angefügt. 1939 wurde das Memelgebiet von Litauen zurückerzwungen, wurden Westpreußen und Danzig zurückerobert und damit wurde O. wieder mit dem Reich verbunden. 1945 wurde der nördliche Teil O. unter die Verwaltung der Sowjetunion, der westliche Teil unter die Verwaltung Polens gestellt, die ansässige deutsche Bevölkerung fast vollständig ausgesiedelt. 1990 kam das Gebiet als politische Folge der deutschen Einheit an die Sowjetunion bzw. Polen.
L.: Goldbeck, J., Königreich Preußen, Teil 1 1785, Neudruck 1975ff.; Horn, A., Die Verwaltung Ostpreußens seit der Säkularisation (1525-1875), 1890; Heim, M., Geschichte der ostpreußischen Landschaft 1788-1888, 1938; Dehio, G./Gall, E., Deutschordensland Preußen, 1952; Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den Gebieten östlich der Oder-Neiße, hg. v. Schieder, T., Bd. 1f. 1953; Schumacher, B., Geschichte Ost- und Westpreußens, 7. A. 1987; Schumacher, B., Wege und Wirkungen ostpreußischer Geschichte, 4. A. 1959; Dönhoff, M. Gräfin, Namen, die keiner mehr nennt. Ostpreußen, Menschen und Geschichte, 1962; Henning, F., Herrschaft und Bauernuntertänigkeit, 1964; Bibliographie der Geschichte von Ost- und Westpreußen, Bd. 1 2. A. 1962, 2 1964, Ergänzungsbände; Ost- und Westpreußen. Handbuch der historischen Stätten, hg. v. Weise, E., 1966; Historisch-geographischer Atlas des Preußenlandes, hg. v. Mortensen, H. u. a. 1968ff.; Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 bis 1945, Reihe A, Preußen I: Ost- und Westpreußen, bearb. v. Stüttgen, D., 1975; Gause, F., Geschichte des Preußenlandes, 1986; Ambrassat, A., Die Provinz Ostpreußen, 1988; Rankl, M., Bibliographie zur Literatur Ost- und Westpreußens mit Danzig 1945-1988, Bd. 1f. 1990; Neuschäffer, H., Das Königsberger Gebiet, 1991; Groeben, K. v. d., Das Land Ostpreußen, 1993; Handbuch der Geschichte Ost- und Westpreußens, hg.v. Opgenoorth, E., Bd. 2, 1 1994; Kibelka, R., Ostpreußens Schicksalsjahre, 2000; Mast, P., Ost- und Westpreußen und die Deutschen in Litauen, 2000; Kulturgeschichte Ostpreußens in der frühen Neuzeit, hg. v. Garber, K. u. a., 2001; Kossert, A., Ostpreußen, 2005.

 

Ostrevant (Gau zwischen Schelde und Scarpe). S. Ostarbant.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 775; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 75, 76, 77, III, 32, Ostarbant, Ostrevedenses, Bevölkerungsname; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 206.

 

Östringen (Gau Ostringen [westlich der Jademündung?, um Jever und Friedeburg im späteren Ostfriesland])
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 2 (Reepsholt); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 36, 49, III, 10, 23, Asterga Astringi, Astringia, Astringerland, Östringen, s. a. Astrahi?,, 302, Östringen s. Asterga?; Polenz, P. v., Germanisch-deutsche Landschafts- und Bezirksnamen vom 7. bis 11. Jahrhundert, Teil I B. Alphabetisches Namenbuch, 1. Lieferung Achilgouwe-Borhtergo, 28 Asterga.

 

Ougesgouwe (Gau westlich des Leches, Ougiskeuue) s. Augstgau, östlicher)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Holzhausen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, Ougesgouwe, Ougestgouwe s. Augustgouwe I (bei Augsburg)(, Augustgouwe II [um Kaiseraugst]).

 

Ougestgouwe (Gau bei Kaiseraugst) s. Augstgau, westlicher

 

Ouliupestal (Gau um die obere Krems rechts der Traun, Ulstal, Öbleinstal)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Schlierbach); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 64, 64, Ouliupestal, vallis Oliupespurk, pagus Olesburgensis, Öbleinstal, ‚Ulstal‘.

 

Ousegouwe* (Gau an der Oos bei Baden-Baden, Oosgau)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 17, 24, 27, Ousegouwe*, pagus Auciacensis, ‚Oosgau‘.

 

Paderborn (Hochstift, Fürststift, Residenz). An den mehr als 200 Quellen der Pader am Eggegebirge befand sich (neben Keramikscherben wohl des 4. Jh.s in einer Schwemmsandschicht des westlichen Kirchenvorplatzes der späteren Klosterkirche Abdinghof) eine sächsische Siedlung, die nach ihrer Eroberung durch König Karl den Großen seit 777 Ort mehrerer Reichstage war. Um 800 (799?, 806?) wurde der ursprünglich Würzburger Missionsstützpunkt (beim Zusammentreffen von Karl dem Großen und Papst Leo III. 799) zum Bischofssitz (Bischof Hathumar 806-815) erhoben. Das Bistum wurde der Kirchenprovinz Mainz zugeordnet. Dem bedeutenden Bischof Meinwerk (1009-1036) gelang der Erwerb fast aller Grafenrechte in der sich von der Diemel bis zur Werre längs der Weser erstreckenden Diözese (spätere Gebiete von Lippe, Waldeck, Ravensberg, Hessen und Braunschweig). Danach standen die Welfen und die Erzbischöfe von Köln weiteren Erwerbungen im Wege. Im 14. Jahrhundert wurden Teile der Grafschaften Everstein und Schwalenberg (1325/1358) sowie der Herrschaft Büren (1335/1660) gewonnen, doch blieb das (um Brakel und die Grafschaft Dringen erweiterte) weltliche Herrschaftsgebiet um P. (Büren, Warburg und Höxter) insgesamt bescheiden. Der Übergang zum Luthertum durch Bischof Erich von Braunschweig-Grubenhagen (1508/1532) wurde 1601-1604 rückgängig gemacht, doch verlor das Bistum in der Reformationszeit die Grafschaft Ravensberg und weitgehend alle Gebiete rechts der Weser. 1614 gründete der die Gegenreformation erfolgreich als Kampf um die Landesherrschaft verwendende Bischof (Dietrich von Fürstenberg) eine bis 1844 bestehende Universität in P. 1802/1803 fiel das zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zählende Hochstift mit 54 Quadratmeilen, 96000 Einwohnern, 23 Städten und 150 Dörfern (Ämter Schloss Neuhaus, Delbrück, Boke [Böke], Lichtenau, Wewelsburg [Wevelsburg], Wünnenberg [sogenannter vorwaldischer oder unterwaldischer Distrikt] und der oberwaldische Distrikt mit dem Oberamt Dringenberg, der Frei- und Gaugrafschaft Warburg, der Gaugrafschaft Brakel, der Landvogtei Peckelsheim, den Städten und Richtereien Borgentreich [Borgentrick], Borgholz [Borchholz], Nieheim [Neheim], der Vogtei Driburg, den Ämtern Steinheim, Beverungen, Lügde [Lüdge], [gemeinsam mit Lippe], die Ämter Oldenburg, Stoppelberg [Stapelberg], Schwalenberg, die Gerichte Hagedorn [Hagendorf] und Ottenhausen [Odenhausen] und die Propstei Sankt Jakobsberg, die dem Domkapitel gehörigen Städte Lippspringe und Bredenborn und das adlige Gericht Holzhausen und Erwitzen) an Preußen. Von 1807 bis 1813 wurde es vorübergehend in das Königreich Westphalen einbezogen. 1946 kam es von Preußen (Provinz Westfalen) an Nordrhein-Westfalen. Das Bistum wurde 1821 um Minden, Halberstadt, Magdeburg, Merseburg und Naumburg vergrößert und der Erzdiözese Köln unterstellt sowie 1929 zum Erzbistum mit den Diözesen Hildesheim und Fulda erhoben. 1992/1994 wurden Erfurt, Fulda und Magdeburg Diözesen.
L.: Wolff 325; Zeumer 552 II a 15; Wallner 702 WestfälRK 6; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E3, III 22 (1648) D3, III 38 (1789) B3; Richtering, H./Kittel, F., Westfalen-Lippe, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 3, 148; Bauer 1, 451; Bessen, G., Geschichte des Bistums Paderborn, Bd. 1f. 1820; Holscher, L., Die ältere Diözese Paderborn nach ihren Grenzen, 1886; Rechter, W., Geschichte der Stadt Paderborn, 1889ff.; Tenckhoff, F., Die Paderborner Bischöfe von Hathumar bis Rethar, 1900; Schultz, F., Beiträge zur Geschichte der Landeshoheit im Bistum Paderborn bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, 1903; Aubin, H., Die Verwaltungsorganisation des Fürstbistums Paderborn im Mittelalter, 1911; Deppe, H., Die Paderbornschen Besitzungen in Südhannover, Westfäl. Zs. 90/2 (1934), 171ff.; Die Erzdiözese Paderborn, 1930; Jacobs, F., Die Paderborner Landstände im 17. und 18. Jahrhundert, 1937; Klasen, T., Die territorialen Beziehungen zwischen Paderborn und Köln im Mittelalter, Diss. phil. Münster 1940; Schoppe, K., Das karolingische Paderborn, 1967; Schoppmeyer, H., Der Bischof von Paderborn und seine Städte, 1968; Leesch, W. u. a., Heimatchronik des Kreises Paderborn, 1970; Winkelmann, W., Die Königspfalz und die Bischofspfalz des 11. und 12. Jahrhunderts in Paderborn, Frühmittelalterliche Studien 4 (1970), 398ff.; Paderborn, hg. v. Spörhase, R. u. a., 1972; Heggen, Staat und Wirtschaft im Fürstentum Paderborn im 18. Jahrhundert, 1978; Westfälisches Urkundenbuch, Bd. (1, 2, 4, 5, 1,) 9: Die Urkunden des Bistums Paderborn 1301-1325, bearb. v. Prinz, J., Lief. 3 1982; Schoppmeyer, H., Die Entstehung der Landstände im Hochstift Paderborn, Westf. Zs. 136, (1986); Meier, G., Die Bischöfe von Paderborn und ihr Bistum im Hochmittelalter, 1987; Brandt, H. u. a., Das Erzbistum Paderborn, 1989; Schoppmeyer, H., Paderborn, LexMA 6 1993, 1613; Paderborn, hg. v. Jarnut, J., 1999; Paderborn, hg. v. Göttmann, F. u. a., Bd. 1ff. 1999; Splendor palatii, hg. v. Fenske, L. u. a., 2002; Brandt, H. u. a., Das Bistum Paderborn im Mittelalter, 2002; Lotterer, J., Gegenreformation als Kampf um die Landesherrschaft, 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 587, 1, 2, 439; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 427, 2, 484.

 

Padergau (Gau um die Pader links der Lippe, Paderga)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 ([Padergau,] Paterga, Patherga, Gau um die Pader links der Lippe); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 784; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Paltental (Gau am Paltenbach rechts der Enns in der Steiermark)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 64f.

 

Pefferanga (Gau südlich der Vogesen um Belfort, nach Phaffans bei Belfort)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961 II, 44 Pefferanga, Pefferauga?.

 

Peugerich (Gau um Poigen nordwestlich Horns im Waldviertel, Poigreich)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 94 Piugen.

 

Pfinzgau (Gau an der Pfinz nördlich Karlsruhes, Phunzingouwe)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 24, 26f. Phunzingouwe.

 

Pfirnihgau (Gau südlich Kassels, Firnihgouwe, Vernika). S. Vernagau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Dillich); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961,II, 15, 26, 31, 33 Firnihgouwe, Vernika, Vernagau.

 

Pfullichgau (Phullichgouwe, Gau um die Echaz rechts des Neckars)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Honau); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 26, 31, 34, 90, III, 8 Phullichgouwe.

 

Phullichgouwe (Gau um die Echatz rechts des Neckars) s. Pfullichgau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Honau); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 26, 31, 34, 90, III, 8 Phullichgouwe.

 

Phunzingouwe (Gau an der Pfinz nördlich Karlsruhes, s. Pfinzgau)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 24, 26f. Phunzingouwe.

 

Pielaha (Gau bei Melk in der Wachau) Pielach
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, IV, 10f. Pielaha.

 

Pinzgau (Gau, Grafschaft). Der P. im oberen Salzachtal und Saalachtal nördlich der Hohen Tauern war bis 1228 Reichslehen der Herzöge von Bayern. Als diese es dem Reich aufsandten, verlieh es der Kaiser an das Erzstift Salzburg. Die Erzbischöfe gaben den oberen P. an die Grafen von Mittersill, den unteren P. an die Grafen von Plain als Aftervasallen weiter. Über Salzburg kam der P. 1805 an Österreich.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 35, 39, 66, 96 Pinzgouwe.

 

Pirihtilinpara (Gau auf der schwäbischen Alb um Hechingen und Balingen, Pirihtilinsbaar)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 26, 31, 34, 90, III, 8 Phullichgouwe; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 128 (Holzheim, Rietheim, Deilingen, Dormettingen, Bisingen, Hechingen, Wessingen).

 

Pirihtilinsbaar(Gau auf der schwäbischen Alb um Hechingen und Balingen), Pirihtilinpara
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 26, 31, 34, 90, III, 8 Phullichgouwe; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 128 (Holzheim, Rietheim, Deilingen, Dormettingen, Bisingen, Hechingen, Wessingen).

 

Pleißen bzw. Pleißenland (Gau zwischen Weißer Elster bzw. weißer Elster und Mulde, Reichsland). Aus älterem Reichsgut um die Reichsburg Altenburg und neu erworbenen Gütern an der Mulde (Leisnig, Colditz, Laußig [Lausick]) bildete Kaiser Friedrich I. Barbarossa um 1158 ein Reichsland (terra Plisnensis) zur Stützung des Reiches im Osten, das von Reichsministerialen unter einem Landrichter verwaltet wurde. 1195 wurde ihm vorübergehend die als erledigtes Reichslehen eingezogene Mark Meißen zugeschlagen. Nach 1198 verselbständigten sich verschiedene kleine Herrschaften. Versuche Kaiser Friedrichs II. und später König Rudolfs von Habsburg, das Reichsland zu reorganisieren, scheiterten. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts hatten die Markgrafen von Meißen aus dem Hause Wettin Pfandrechte am Reichsland P. (1243 Verpfändung für die Mitgift der mit Heinrich von Meißen vermählten Tochter Friedrichs II., 1252). Im 14. Jahrhundert gliederten sie es größtenteils (Altenburg, Chemnitz, Zwickau) ihrer Herrschaft ein (Belehnung 1310, endgültiger Übergang 1372/1373). Eigene Herrschaftsgebiete schufen sich die Herren von Schönburg und einzelne Linien der Vögte von Weida (Reuß). Damit endete das Reichsland P. S. Schönburg, Reuß, Sachsen, Thüringen.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Plisina, Plisni, Gau zwischen Elster und Mulde, Zehma, Boderitz bzw. Böderitz, Drescha, Großröda, Gödissa, Altenburg); Kötzschke, R./Kretzschmar, H., Sächsische Geschichte, Bd. 1 1935; Schlesinger, W., Egerland, Vogtland, Pleißenland, (in) Forschungen zur Geschichte Böhmens und Sachsens, hg. v. Kötzschke, R., 1937; Bosl, K., Die Reichsministerialität der Salier und Staufer, Bd. 1f. 1950f.; Schlesinger, W., Die Landesherrschaft der Herren von Schönburg, 1954; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, Plisni (Altenburg, Altkirchen, Boderitz, Drescha, Gödissa, Kauritz, Leesen, Monstab, Nobitz, Großröda, Schmölln, Zehma); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 50; Rübsamen, D., Kleine Herrschaftsträger im Pleißenland, 1987; Blaschke, K., Geschichte Sachsens im Mittelalter, 1990; Blaschke, K., Pleißenland, LexMA 7 1994, 18; Billig, G., Pleißenland – Vogtland, 2002.

 

Pleoninga (Gau um Pliening nordöstlich Münchens)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 90, III, 8, IV, 10f., 14.

 

Pleonungotal (Gau im Quellgebiet der Fils rechts des Neckars)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 64, 67, 83, 90, III, 8, 28f.

 

Plesse (Herrschaft). Die Burg P. (die Helle) an der oberen Leine bei Göttingen, die 1015 durch Bischof Meinwerk aus Hausgut der Immedinger an das Hochstift Paderborn kam, war seit 1150 Mittelpunkt der Herrschaft der Edelherren von P. Sie trugen P. zum Schutz vor den Herzögen von Braunschweig-Göttingen 1446 den Landgrafen von Hessen zu Lehen auf. Beim Aussterben der Herren 1571 fiel die zum oberrheinischen Reichskreis zählende Herrschaft zum größten Teil an Hessen. 1816 kam sie an Hannover und damit 1866 an Preußen, 1946 die Güter zu Niedersachsen.
L.: Wolff 254; Wallner 694 OberrheinRK 1; Großer Historischer Weltatlas III 22 (1648) E3; Scherwatzky, R., Die Herrschaft Plesse, 1914; Reuther, H., Land am Harz, 1966; Gauß’sche Landesaufnahme der durch Hannover erworbenen Gebiete, bearb. v. Engel, F., Herrschaft Plesse, 1977; 450 Jahre Reformation in der Herrschaft Plesse, bearb. v. Buitkamp, W., 1986; Urkundenbuch zur Geschichte der Herrschaft Plesse, bearb. v. Dolle, J., 1998.

 

Plumgau, Pflaumgau (Gau im Odenwald, benannt nach dem Pflaumbach)
L.: Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 97.

 

Poapintal (Gau am Oberlauf des Innes südlich Imsts)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 64, 67, 90.

 

Pöhlde (Mark an der Oder im Südharz im Lisgau, Polidi?)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Elbingerode?); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, IV, 3f., 7 Polide.

 

Poigreich (Gau um Poigen nordwestlich Horns im Waldviertel, s. Peugerich)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 94 Piugen.

 

Pomesanien (Hochstift). Das ursprünglich slawisch, zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert pruzzisch besiedelte Gebiet zwischen Nogat, Sorge, Drewenz, Weichsel und dem Drausensee wurde zwischen 1233 und 1236 vom Deutschen Orden erobert. 1243 wurde infolge einer Verfügung Papst Innozenz’ IV. P. als eines der vier Bistümer des Deutschen Ordens begründet. Das bischöfliche Herrschaftsgebiet umfasste seit 1255 etwa ein Drittel der Diözese (zwei Drittel fielen an den Deutschen Orden), zu der die alten pruzzischen Gaue P. und Pogesanien sowie das Marienburger Werder zählten. Bei der Aufteilung des Landes 1250 wählte der Bischof das Gebiet um Marienwerder. 1255 wurde P. dem Erzbistum Riga unterstellt. 1410 huldigte der Bischof dem König von Polen. 1466 fiel Marienburg an Polen, doch blieb das weltliche Herrschaftsgebiet im Ordensbereich. Der letzte katholische Bischof huldigte Albrecht von Brandenburg als Herzog, trat zum Luthertum über und verzichtete 1527 auf die weltliche Herrschaft. Aus dem Hochstiftsgebiet wurden in Preußen die Ämter Marienwerder und Riesenburg und das Erbhauptamt Schönberg (Schöneberg) gebildet. Nach 1587 wurde als Ersatz für den Bischof ein Konsistorium zu Saalfeld (Salfeld) eingesetzt, das 1751 zugunsten des Konsistoriums zu Königsberg aufgehoben wurde. Die kirchliche Aufsicht und später auch den Titel des Bischofs von P. nahm bis 1821 der katholische Bischof von Culm wahr. S. Polen.
L.: Cramer, H., Geschichte des vormaligen Bistums Pomesanien, 1884; Boockmann, H., Pomesanien, LexMA 7 1994, 82; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 596.

 

Pongau (Gau, Grafschaft). Das Tal der mittleren Salzach bildete den P. Bis 1243 trugen die Gutrat bzw. Guetrater die Grafschaft P. vom Erzstift Salzburg zu Lehen. Über Salzburg kam der P. zu Österreich.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 39, 66, 96.

 

Portensis (Gau um Vesoul in Burgund, benannt nach Port-sur-Saône, Portois). S. Portois.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Offonis villa = Vellefaux, nicht Schuttern); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 18; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 221.

 

Portois (Gau um Vesoul in Burgund, benannt nach Port-sur-Saône, Portensis). S. Portensis.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Offonis villa = Vellefaux bei Vesoul); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 18; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 221.

 

Preußen (Herzogtum, Königreich, Land). Im 10. Jahrhundert erscheinen erstmals die baltischen Pruzzen (um 965 Brus) bzw. Prußen, die um 1200 zwischen Litauen, Culmer Land (Kulmerland), Weichsel und Nogat die Gaue Pomesanien, Pogesanien, Warmien (Ermland), Natangen, Samland, Barten, Nadrauen, Schalauen und Sudauen bewohnten. Um 1225 wandte sich Herzog Konrad I. von Masowien (Polen) an den Deutschen Orden um Hilfe gegen die Pruzzen bzw. Prußen und übertrug ihm dafür das Culmer Land (Kulmerland). Kaiser Friedrich II. gewährte 1226 dem Hochmeister Culm (Kulmerland) und alle noch zu erobernden pruzzischen bzw. prußischen Gebiete. 1283 war die Eroberung des Landes abgeschlossen, das den Namen der Pruzzen bzw. Prußen auch unter der Herrschaft des Deutschen Ordens behielt. 1309 erweiterte der Deutsche Orden sein Herrschaftsgebiet um Pommerellen. Bald wurde das gesamte Land als P. bezeichnet, ohne dass es auf Dauer eine rechtliche Einheit darstellte. Nach der Schlacht von Tannenberg (1410) gingen 1411 geringe Gebiete verloren. 1466 musste der Deutsche Orden Pommerellen, das Culmer Land (Kulmerland), das Ermland, das Ländchen Michelau und die Gebiete von Marienburg, Elbing, Christburg und Stuhm an Polen abtreten (Preußen königlichen Anteils, Königspreußen). Für das verbliebene Gebiet wurde der Hochmeister polnischer Fürst und leistete dem König von Polen einen persönlichen Eid. 1525 vereinbarte der Hochmeister des Deutschen Ordens Albrecht von Brandenburg-Ansbach mit seinem Onkel König Sigismund von Polen in einem von Kaiser Karl V. am 14. 11. 1530 wegen mangelnder Berücksichtigung der Rechte des Reiches für nichtig erklärten Vertrag die Umwandlung des nach 1466 verbliebenen Deutschen Ordenslandes in das erbliche, unter (loser) Lehnshoheit Polens stehende Herzogtum P. (Herzog in Preußen, herzogliches, zur Reformation übertretendes P. mit Königsberg im Gegensatz zum königlich-polnischen, katholisch bleibenden Westteil [Pommerellen mit <Danzig,> Elbing und Thorn, späteres Westpreußen]), für das er 1544 die Universität Königsberg gründete. Weiter führte er die Reformation durch und unterstellte die Bischöfe von Pomesanien und Samland seiner Herrschaft. Das Herzogtum wurde nach Heirat der Erbtochter (1594) 1618/1619 mit Brandenburg in Personalunion vereinigt und 1657/1660 vertraglich von der Lehnshoheit Polens befreit. Damit war es voll souveränes Land der Kurfürsten von Brandenburg, die 1694 den Kreis Schwiebus an Glogau abgaben. Am 18. 1. 1701 krönte sich Kurfürst Friedrich III. (I.) von Brandenburg (1688-1713), der 1694 die Universität Halle gegründet hatte, mit Zustimmung des Kaisers, den er im spanischen Erbfolgekrieg unterstützt hatte, in Königsberg zum König in P., womit politisch die Rangerhöhung des Kurfürsten von Sachsen durch die Krönung zum König von Polen und die Anwartschaft des Kurfürsten von Hannover auf die Königskrone in England ausgeglichen werden sollten. Mit der auf die anderen brandenburgischen Länder übertragenen Königswürde ging zugleich der Name des Herzogtums P. auf den brandenburg-preußischen Gesamtstaat über, von dem das Land P. nicht zum Heiligen Römischen Reich gehörte. Rund 20000 seit dem Edikt von Potsdam (1685) allmählich einströmende französische Hugenotten brachten zahlreiche bis dahin unbekannte Kenntnisse und Fertigkeiten in das Land. 1702 erbte Friedrich III. (I.) nach dem Aussterben der Prinzen von Oranien (König Wilhelm III. von England) die Grafschaft Lingen und das Fürstentum Moers, 1707 das Fürstentum Neuenburg (Neuchâtel) mit der Grafschaft Valangin. 1707/1729 kaufte er die Grafschaft Tecklenburg sowie die Erbpropstei über Nordhausen und Quedlinburg. Sein sparsamer und als Amtmann Gottes pflichtbewusster Sohn Friedrich Wilhelm I. erhielt 1713 am Ende des spanischen Erbfolgekriegs als Ersatz für Oranien einen Teil des Herzogtums Geldern (Obergeldern) und erwarb 1720 gegen 2 Millionen Taler von Schweden Vorpommern bis zur Peene mit Stettin, Usedom und Wollin. Im Inneren baute er als Soldatenkönig eine straffe Finanzverwaltung und Heeresverwaltung (mit Generaloberfinanz-, -kriegs- und -domänendirektorium) auf, wobei er Sparsamkeit, Pünktlichkeit, Uneigennützigkeit, Gehorsam, Ordnung und Pflichtentreue zu den obersten Geboten des preußischen Beamtentums erhob. Mit der relativ größten und absolut besten Armee Europas und in krassem Gegensatz zu seinen eigenen politisch-theoretischen Forderungen brach sein Sohn Friedrich der Große, der sich erstmals König von P. nannte, nach dem Tod Kaiser Karls VI. 1740 unter Berufung auf zweifelhafte Erbansprüche in das zu Österreich gehörende Schlesien ein, das er in den drei schlesischen Kriegen (1740/1742, 1744/1745, 1756/1763) größtenteils eroberte. 1744 fiel auf Grund einer Anwartschaft von 1694 erbweise Ostfriesland an. 1772 erlangte Friedrich der Große bei der Teilung Polens Westpreußen, das Ermland und den Netzedistrikt, so dass P. einschließlich des jetzt als Ostpreußen bezeichneten, mit dem Stammland Brandenburg durch eine Landverbindung angeschlossenen ursprünglichen Deutschordenslandes im Jahre 1786 195000 Quadratkilometer maß, in denen rund 5,5 Millionen Menschen lebten. Für diesen Staat, als dessen erster Diener sich der König sah, verwirklichte er die schon 1713 in Angriff genommene Rechtsvereinheitlichung auf der Grundlage aufgeklärter, naturrechtlich beeinflusster Vorstellungen, die in der Inkraftsetzung des Allgemeinen Landrechts von 1794 ihren Höhepunkt fand. 1791 erwarb P. durch Kauf die hohenzollerischen Markgrafschaften Ansbach (Brandenburg-Ansbach) und Bayreuth (Brandenburg-Bayreuth bzw. Brandenburg-Kulmbach). 1795 überließ es dem durch die Revolution von 1789 aufgerüttelten Frankreich seine gesamten linksrheinischen Gebiete, erlangte aber in der zweiten und dritten Teilung Polens (1793, 1795) Danzig, Thorn und Südpreußen (Posen, Warschau, Kalisch) sowie Neuostpreußen. Als Ausgleich für die linksrheinischen Verluste an Frankreich (Kleve, Moers, Geldern, Zevenaar [Sevenaer], Huissen, Malburgen [Malburg], 2391 Quadratkilometer bzw. 48 Quadratmeilen mit 127070 bzw. 137000 Einwohnern) erhielt es am 25. 2. 1803 durch § 3 des Reichsdeputationshauptschlusses die Hochstifte Hildesheim, Paderborn und Münster (teilweise, Stadt Münster und Gebiete rechts einer Linie von Olfen [Olphen], Seppenrade [Seperad], Kakesbeck [Kakelsbeck], Hiddingsel [Heddingschel], Giesking [Ghisschinck], Nottuln [Notteln], Hülfshoff [Huschhofen], Hohenholte [Nannhold], Nienberge [Nienburg], Uhlenbrock [Uttenbrock], Gimbte [Grimmel], Schöneflieth [Schönfeld], Greven sowie von dort an der Ems bis zum Einfluss der Hopstener Aa [Hoopsteraa]), aus dem Erzstift Mainz das Eichsfeld, Erfurt und Treffurt, die Reichsabteien Herford, Essen, Quedlinburg, Elten, Werden, Cappenberg sowie die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen und Goslar mit 9543 Quadratkilometern (235 Quadratmeilen) und mehr als einer halben Million (600000) Einwohnern. 1805/1806 gelang gegen Abtretung Ansbachs (an Bayern) und Kleves und mit der Annexion Hannovers kurzzeitig die geographische Vereinigung der preußischen Länder. Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches kam es zur Auseinandersetzung mit Frankreich, die mit der Niederlage von Jena und Auerstedt am 14. 10. 1806 endete. Danach verlor P. im Frieden von Tilsit 1807 alle linkselbischen Länder sowie den größten Teil des Gewinns aus den Teilungen Polens und damit mehr als die Hälfte seines Gebiets. In dieser wegen der Kontributionen und der Kontinentalsperre auch wirtschaftlich äußerst schwierigen Lage wurden unter Stein und Hardenberg aufgeklärt-liberale innenpolitische Reformmaßnahmen durchgeführt (Bauernbefreiung 1807/1811, Städteordnung 1808, Gründung der Universität Berlin 1810, Gewerbefreiheit 1810/1811, Judenemanzipation 1812). Die Niederlage Frankreichs in Russland 1812 und die Siege bei Leipzig (1813) und Waterloo (1815) bildeten dann die Grundlage dafür, dass P. auf dem Wiener Kongress 1815 trotz gewisser Verluste in Polen seine frühere Stellung zurückgewinnen (u. a. Herzogtum Magdeburg, Altmark, Fürstentum Halberstadt, Wernigerode, Hohnstein, Mansfeld, Norhausen, Mühlhausen, Eichsfeld, Erfurt) und sein Gebiet sogar auf 278000 Quadratkilometer mit 10,4 Millionen Einwohnern vergrößern konnte (Saargebiet/Saardepartement [mit Verpflichtung zur Entschädigung Hessen-Homburgs - erfolgt durch Meisenheim, 1866 zurückgefallen -, Oldenburgs - erfolgt durch Birkenfeld, 1937 zurückgefallen -, Sachsen-Coburg-Saalfelds - erfolgt durch Lichtenberg, zurückerworben am 31. 5. 1834/15. 8. 1834 -, Mecklenburg-Strelitzs - erfolgt durch Geldentschädigung - und Pappenheims - unter Täuschung nie erfolgt -], Jülich-Kleve-Berg [von Bayern, dafür Ansbach und Bayreuth an Bayern], Niederrhein [Rheinland], Westfalen, Sachsen [Kurkreis mit Wittenberg, Torgau, Stiftsgebiete von Merseburg und Naumburg bzw. Naumburg-Zeitz, thüringischer Kreis, Mansfeld, Stolberg, Barby, Walternienburg, Gommern, Querfurt], Posen). Mit allen Provinzen außer Posen, Ostpreußen und Westpreußen trat P. dann dem Deutschen Bund bei. Hier verhielt sich P. zunächst konservativ. Statt der vom König 1810, 1815 und 1820 versprochenen Verfassung kam es 1823 nur zu der befohlenen Errichtung von Provinzialständen und Provinziallandtagen, die vom grundbesitzenden Adel beherrscht wurden. Innerhalb Preußens wurden 1824 personal und von 1829 bis 1878 real Ostpreußen und Westpreußen zur Provinz P. vereinigt. Am 31. 5. 1834 wurde Lichtenberg bei Birkenfeld von Sachsen-Coburg gekauft, 1849 kamen die Fürstentümer Hohenzollern (1850 Regierungsbezirk Sigmaringen der Rheinprovinz) hinzu, doch wurde 1857 endgültig auf Neuenburg und Valangin verzichtet. 1848 wurden nach schweren Straßenkämpfen zunächst einige liberale Maßnahmen ergriffen (Aufhebung der Pressezensur, Berufung eines liberalen Ministeriums), nach dem Sieg der Gegenbewegung aber die gewählte Nationalversammlung aufgelöst und eine Verfassung erlassen (oktroyiert), nach welcher der fortan verfassungsmäßig beschränkte König seine exekutiven Rechte unter Mitwirkung verantwortlicher Minister ausübte und die gesetzgebende Gewalt gemeinschaftlich mit dem Landtag hatte, wobei das Herrenhaus (1854) sich aus erblichen oder vom König ernannten Mitgliedern zusammensetzte und die Mitglieder des Abgeordnetenhauses nach dem Dreiklassenwahlrecht, das die vermögenden Bevölkerungsgruppen bevorzugte, gewählt wurden. 1862 wurde Fürst Otto von Bismarck zum Ministerpräsidenten berufen. Im Verfassungskonflikt über die Finanzierung des Heeres regierte er gegen und ohne das Parlament. 1866 kam es bei der Verwaltung des 1864 von Dänemark gewonnenen Landes Schleswig-Holstein zur Konfrontation mit Österreich, die zur Exekution des Deutschen Bundes gegen P. führte. Die militärische Niederlage des Deutschen Bundes hatte dessen Auflösung zur Folge. P. annektierte Hannover, Schleswig-Holstein, Nassau, Hessen-Kassel und Frankfurt und gewann damit erstmals eine Verbindung zwischen seinen älteren östlichen und seinen seit 1614 im Nordwesten neu erlangten Gebieten. Mit den übrigen norddeutschen Ländern bildete es 1867 den Norddeutschen Bund. Nach dem Sieg über Frankreich im deutsch-französischen Krieg von 1870/1871 kam es am 18. 1. 1871 in Versailles zur Proklamation des preußischen Königs als Kaiser des neugegründeten Deutschen Reiches, in dem P. zwar nur einer von 25 Bundesstaaten war, aber etwa zwei Drittel des Reichsgebiets (mit den Industriegebieten Ruhrgebiet, Oberschlesien, Saargebiet) mit etwa drei Fünfteln der Einwohner des Reiches ausmachte und damit eindeutig eine Vormachtstellung besaß. 1878 stieg die Zahl seiner Provinzen durch die Aufteilung Preußens in Ostpreußen und Westpreußen auf zwölf. Nach der Novemberrevolution 1918 dankte Kaiser Wilhelm II. am 9. 11. 1918 als deutscher Kaiser ab und floh nach Holland. P. blieb erhalten, musste aber im Friedensvertrag Gebiete abtreten. Die Macht in P. übernahmen die Sozialdemokratische Partei und die Unabhängige Sozialdemokratische Partei. Am 30. 11. 1920 erhielt P. eine Verfassung, durch die es demokratisch-parlamentarischer Freistaat wurde. Am 1. 4. 1929 schloss sich Waldeck an P. an. 1932 errang die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei den Wahlsieg. Die preußische Regierung wurde durch die Notverordnung Franz von Papens vom 20. 7. 1932 ihres Amtes enthoben und durch den Reichskanzler als Reichskommissar für P. ersetzt. 1933 wurde Hermann Göring zum neuen preußischen Ministerpräsidenten ernannt. P. wurde als Staat durch das Gesetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. 1. 1934 aufgelöst. Seit 1934 wurden nahezu alle preußischen Ministerien mit den entsprechenden Reichsministerien zusammengelegt. Am 1. 4. 1937 kam es zu einem Gebietsaustausch mit Hamburg und Oldenburg (Birkenfeld) und zur Eingliederung Lübecks. 1939 umfasste P. 293938 Quadratkilometer mit 41,47 Millionen Einwohnern. 1945 wurde P. auf die vier Besatzungszonen verteilt. Das Gesetz Nr. 46 des Alliierten Kontrollrats vom 25. 2. 1947 löste P. als Staat formell auf. Seine Gebiete verteilen sich auf Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Polen und die Sowjetunion. S. Ostpreußen, Südpreußen, Westpreußen, Polen, Pommerellen.
L.: Zeumer 554 II b 63, 3; Forstreuter, K., Deutschordensland Preußen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Bauer 1, 507; Die Territorien des Reichs 2, 206; Corpus constitutionum Marchicarum ., hg. v. Mylius, C. O., Bd. 1ff. 1737ff.; Novum corpus constitutionum Prussico-Brandenburgensium ., hg. v. d. preuß. Ak. d. Wiss. Bd. 1ff. 1753ff.; Vollständige Topographie des Königreichs Preußen, hg. v. Goldbeck, J., 1785ff., Neudruck 1966ff.; Droysen, J., Geschichte der preußischen Politik (bis 1756), Bd. 1ff. 2. A. 1868ff.; Isaacsohn, S., Geschichte des preußischen Beamtentums von den Anfängen bis auf die Gegenwart, Bd. 1ff. 1874ff.; Gesetz-Sammlung für die königlich Preußischen Staaten; Ranke, L. v., Zwölf Bücher preußischer Geschichte (bis 1745), Bd. 1ff. 2. A. 1879; Schade, T., Atlas zur Geschichte des preußischen Staates, 2. A. 1881; Berner, E., Geschichte des preußischen Staates, 1891; Acta Borussica, Denkmäler der preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert, hg. v. d. preuß. Ak. d. Wiss., Bd. 1ff. 1892ff.; Hupp, O., Die Wappen und Siegel der deutschen Städte, Flecken und Dörfer, Bd. 1 Königreich Preußen, 1896, 3. unv. A. 1989; Berner, E., Quellen und Untersuchungen zur Geschichte des Hauses Hohenzollern, Bd. 1ff. 1901ff.; Bornhak, K., Preußische Staats- und Rechtsgeschichte, 1903; Roedder, H., Zur Geschichte des Vermessungswesens Preußens, insbesondere Altpreußens aus den ältesten Zeiten bis in das 19. Jahrhundert, 1908; Preußisches Urkundenbuch, Bd. 1ff. 1909ff.; Atlas der Verwaltungsorganisation des preußischen Staates und des Deutschen Reiches, 1911; Hintze, O., Die Hohenzollern und ihr Werk, 3. A. 1916, Neudruck 1987; Schmoller, G., Preußische Verfassungs-, Verwaltungs- und Finanzgeschichte, 1921; Schmidt, E., Rechtsentwicklung in Preußen, 2. 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Beckmann, S. u. a., 2005; Haas, S., Die Kultur der Verwaltung, 2005; Strauch, D., Birkenfeld, Lichtenberg, Meisenheim etc. (in) Engagierte Verwaltung für die Wissenschaft, 2007, 487; Jarzebowski, M., Die Residenzen der preußischen Bischöfe bis 1525, 2007; .Bödecker, E., Preußen, 2010; Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 51ff., 75ff.

 

Prisinga (Gau um Moosburg an der Isar, zu Langenpreising)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 34, 40, III, 8, IV, 10f.

 

Puonzouua (Gau um die weiße Elster, Puonzowa)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Zeitz, Luckenau, Bröditz, Lonzig, Draschwitz, Grunau bzw. Gruna); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 147 Puonzowa (Bröditz, Crossen, Draschwitz, Grunau bzw. Grünau, Lonzig, Luckenau, Zeitz).

 

Purihdinga (Gau im Quellgebiet des Neckar)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 34, 83, 90, III, 8; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 128 (Dürbheim, Spaichingen).

 

Pustertal (Grafschaft). Die Grafschaft im etwa 100 Kilometer langen Tal von Rienz und oberer Drau zwischen Hohen Tauern und Südtiroler Dolomiten bzw. Karnischen Alpen gehörte zeitweise zum Hochstift Brixen, kam aber schon früh an die Grafen von Tirol. 1919 fiel es im westlichen Teil an Italien (Südtirol).
L.: Wolff 37; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 Pustruzza; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 23, 64ff. Pustertal; Riedmann, J., Geschichte Tirols, 3. A. 2001.

 

Pustruzza (Pustriza, Gau) s. Pustertal
L.: (Wolff 37; )Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 Pustruzza(; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 23, 64ff. Pustertal; Riedmann, J., Geschichte Tirols, 3. A. 2001).

 

Quesizi (Gau östlich Merseburgs, Quesici 961)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Quesici, Gau östlich Merseburgs); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 27, 148,Quesizi (Eilenburg); Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9 (mit Eilenburg bzw. Ilburg).

 

Quinzingouwe (Gau, s. Künzinggau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 5 (Perbing); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 30, 32, Chwinzinggouwe, 303 Quinzingouwe.

 

Radenzgau (Gau um die Regnitz links des Maines, Ratinzgouue, Ratintzgouui, Ratenzgouue, Ratenzgouui, Radinzguve, Ratenzgoew, Radinzgouui, Radenzegewi, Radonzgowe, Ratingowe, Ratenzgowie, ‚Regnitzgau‘, sprachlich eigentlich Rednitzgau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Hallstadt bzw. Hallstatt, Mühlhausen, Lonnerstadt, Etzelskirchen, Rothemann, Schlopp, Forchheim, Erlangen, Eggolsheim, Kersbach, Ebermannstadt, Wachenroth); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 23f., 27 Ratenzgouwe.

 

Ramestal (Gau an der Rems rechts des Neckars) .s. Remstal
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 29, 64f. Ramestal, S. 303.

 

Rammachgau bzw. Rammagau (Gau zwischen Iller und Donau in Oberschwaben in Alemannien)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 31, 34, 90, Rammahgouwe; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 63, 179 (Laupheim, Schönebürg).

 

Rangau (Gau südlich des Radenzgaus, Rangeuue, Rangouue, Rangouui, Rangovve, benannt nach der Ranna bzw. Rannach am Oberlauf der Aisch)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 (Büchenbach, Herzogenaurach, Langenzenn); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 19, II, 24, 27; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 120.

 

Raunau (reichsritterschaftlicher Ort). Hohenraunau und Niederraunau an der Kammel bzw. Kammlach in Schwaben zählten zum Kanton Donau des Ritterkreises Schwaben. Bei der Mediatisierung kamen sie an Bayern. S. Niederraunau.
L.: Wolff 508; Miller, L., Geschichtliches vom ehemaligen Markt Niederraunau, (in) Deutsche Gaue Sonderheft 70, 1908.

 

Regnitzgau (Gau um die Regnitz links des Maines, Ratinzgouue, Ratintzgouui, Ratenzgouue, Ratenzgouui, Radinzguve, Ratenzgoew, Radinzgouui, Radenzegewi, Radonzgowe, Ratingowe, Ratenzgowie,) s. Radenzgau (sprachlich eigentlich Rednitzgau).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 (Hallstadt bzw. Hallstatt, Mühlhausen, Lonnerstadt, Etzelskirchen, Rothemann, Schlopp, Forchheim, Erlangen, Eggolsheim, Kersbach, Ebermannstadt, Wachenroth); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 23, 24, 27 Ratenzgouwe.

 

Remstal (Gau an der Rems rechts des Neckars, Ramestal)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 29, 64f. Ramestal, S. 303.

 

Rheingau, alemannischer (Gau südlich des Bodensees in Alemannien am Hochrhein)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 (Ringgouue, Gau südlich des Bodensees, Höchst, Dornbirn); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 27, 29, Ringouwe, ‚Rheingau‘ am Hochrhein; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 189 (Lustenau, Berneck, Höchst, Altstätten, Marbach).

 

Rheingau, fränkischer (Landschaft, zwischen Lorsch bzw. Niederwalluf/Eltville und Lorch rechts des Rheines). Das im fränkischen, seit 772 belegten R. zwischen Lorsch bzw. Niederwalluf/Eltville und Lorch rechts des Rheines liegende Reichsgut um Eltville, Geisenheim, Lorch und Rüdesheim kam im 9. und 10. Jahrhundert an das Erzstift Mainz, das 1279/1281 die von ihm abhängigen Rheingrafen (Wild- und Rheingrafen, Wildgrafen und Rheingrafen) aus dem R. verdrängte. Innerhalb des Erzstifts bildeten die Bewohner die sog. Rheingauer Bürgerfreiheit aus, deren besondere Rechte 1527 weitgehend beseitigt wurden. 1803 kam der Rheingau an Nassau-Usingen (Nassau), 1866 an Preußen (Hessen-Nassau) und damit 1945 an Hessen. S. a. Oberrheingau.
L.: Wolff 79; (Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 [Rinichgooue, Rinichgouue, Rinecgouue, Rinihgowi superior, Riniggowe superior, Reinicgowe, Reninse, Gau südlich des Mains rechts des Rheins, Erfelden, Eberstadt, Trebur, Stein, Großgerau, Lorsch, Bessungen, Bensheim, Herleshausen]); Witte, B., Herrschaft und Land im Rheingau, 1959; (Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24, 26, 29, Rinahgouwe, pagus Reni, pagus Renensis, ‚Rheingau‘; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 105;) Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Fischbach, Lorch, Kiedrich, Oestrich, Johannisberg, Winkel, Eibingen, Geisenheim, Rüdesheim).

 

Rheingrafen (Grafen). Das vielleicht bis in das 10. Jahrhundert zurückreichende fränkische Adelsgeschlecht, das die Grafschaft im Rheingau innehatte und auf der Burg Rheinberg bei Lorch saß, im Anfang des 12. Jahrhunderts aber in Lehnsabhängigkeit vom Erzstift Mainz geraten war, wurde 1170/1196 infolge Verheiratung von den verschwägerten, linksrheinischen Herren von Rheingrafenstein (Stein) mit dem Stammsitz Stein (Rheingrafenstein) an der Nahe, die ebenfalls Lehnsleute Mainzs waren, beerbt. 1279/1281 verloren die R. infolge einer Niederlage gegen Mainz die Güter im Rheingau, behielten aber linksrheinisch Güter um Bad Kreuznach und nannten ihre Burg Rheingrafenstein. Um 1350/1409 traten sie infolge Verheiratung in den Herrschaften Dhaun (vor 1350) und Kyrburg (1409) das Erbe der aussterbenden Wildgrafen (comites silvatici), die von den Grafen des Nahegaues (Emichonen) abstammten, an und nannten sich seitdem Wild- und R. (Wildgrafen und R.). 1459/1475 erlangten sie durch Heirat das Erbe der Grafen von Salm (Obersalm) in den Vogesen und nannten sich seitdem Grafen von Salm. 1478 gewannen sie die Herrschaften Moers, Saarwerden und Finstingen an der Saar. Einzelne der in mehrfachen Teilungen gebildeten Linien (1515 Kyrburg, Dhaun) erloschen 1688 (Kyrburg) und 1750. Kyrburgs Erbe kam 1701 an Salm. 1623 wurden die Grafen in den Reichsfürstenstand erhoben. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten der Wild- und Rheingraf (Wildgraf und Rheingraf) zu Grumbach und der Wild- und Rheingraf (Wildgraf und Rheingraf) zu Rheingrafenstein zu den wetterauischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrates sowie zum oberrheinischen Reichskreis. Das 4 Quadratmeilen große Gebiet mit etwa 11000 Einwohnern teilte sich wie folgt auf: Die Güter der fürstlich-salmischen Linie umfasste die gefürstete Grafschaft Salm, das Oberamt Kyrburg und ein Viertel der Ämter Flonheim, Dhronecken (Tronecken), Wildenburg und (Dimringen) Diemeringen sowie ein Viertel von Wörrstadt (Wörstadt). Das Gebiet der rheingräflich grumbachischen Linie umfasste Herrschaft und Amt Grumbach, einen Teil des Eßweiler Tales, die Herrschaft Dhronecken (Tronecken), je ein Viertel von Wörrstadt (Wörstadt) und (Dimringen) Diemeringen und folgende bis 1792 der Linie Grumbach-Stein gehörige Güter: (die Rheingrafschaft zum Stein oder) die Grafschaft Rheingrafenstein, Herrschaft und Amt Wildenburg auf dem Hunsrück, ein Viertel der Herrschaft (Dimringen) Diemeringen und drei Achtel vom Flecken Wörrstadt (Wörstadt). Die Güter der rheingräflichen Linie Dhaun schließlich bestanden aus der Wildgrafschaft Dhaun, dem Oberamt Rhaunen, dem Ingerichtsamt Hausen, der Stadt Kirn (zur Hälfte), der Oberschultheißerei Meddersheim, dem Amt Flonheim, einem Viertel der Herrschaft (Dimringen) Diemeringen und der Herrschaft Püttlingen (frz. Puttelange-aux-Lacs) in Lothringen. 1803 erhielt der Rheingraf als Entschädigung für die 1797/1801 erfolgten linksrheinischen Verluste an Frankreich die Reste des ehemals münsterschen Amtes Horstmar und nannte sich seitdem Fürst von Salm-Horstmar. Als das linke Rheinufer 1814/1815 von Frankreich an die deutschen Staaten zurückkam, fielen Grumbach, Kyrburg, Dhronecken, Dhaun, Hausen, Meddersheim und Löllbach an Preußen. Wildenburg wurde mit dem neuen Fürstentum Birkenfeld vereinigt. Die Grafschaft Rheingrafenstein (Rheingrafschaft zum Stein) kam teils (Grehweiler bzw. Gaugrehweiler) an Bayern, teils (Rheingrafenstein) an Preußen. Flonheim und Wörrstadt (Wörstadt) gelangten an Hessen-Darmstadt.
L.: Gumpelzhaimer 121; Bauer 1, 567; Wolff 278ff.; Zeumer 553 II b 60, 16, 17; Wallner 697 OberrheinRK 33; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D 4; Schneider, C., Geschichte des Wild- und Rheingräflichen Hauses, Volkes und Landes auf dem Hundsrücken, 1854, Neudruck 1926; Fabricius, W., Güterverzeichnisse und Weistümer der Wild- und Rheingrafschaft, 1911, Trierer A. 4, Ergänzungsheft 12; Möller, W., Stammtafeln westdeutscher Adelsgeschlechter im Mittelalter, Bd. 1 1922; Dotzauer, W., Geschichte des Nahe-Hunsrück-Raumes, 2001.

 

Rheingrafenstein (Grafen, Grafschaft). Die Grafschaft R. mit der Residenz Grehweiler bzw. Gaugrehweiler zählte am Ende des 18. Jahrhunderts zum oberrheinischen Reichskreis. 1814/1815 fiel ihr Gebiet teils an Preußen, teils an Bayern und 1946 an Rheinland-Pfalz. S. Rheingrafen, Salm.
L.: Wolff 279f.; Zeumer 553 II b 60, 17; Wallner 697 OberrheinRK 33.

 

Ribuarien (Großgau am Niederrhein Jülichgau, Zülpichgau, Eifelgau, Bonngau und Kölngau umfassend, Riphera)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1972, 847 Ripuarien); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, 21, III, 11, 18, 22, 26, 29, Riboarii, Ribuaria, Riphera, Volksname Ripuarii, Riboarii, Landname Ribuaria, zu lat. ripa Ufer; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 164; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Menden, Heisingen, Fischlaken, Harnscheidt, Pöttringsgut, Werden, Oefte, Laupendahl. Hetterscheidt, Büttgen, Wehl, Hemmerden, Gereonsweiler, Prummern, Übach, Blerichen, Rödingen, Güsten, Wissersheim, Düren, Bachem, Berg vor Floisdorf, Oberelvenich, Niederelvenich, Flamersheim, Rheinbach, Eckendorf, Bonn, Kessenich, Lannesdorf, Mehlem, Werthhoven, Fritzdorf, Remagen, Golbach?, Bad Münstereifel, Hospelt). S. Riphera.

 

Rien (Gau östlich Bredas und nördlich Antwerpens) (974). S. Rijen.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 (Boechout bzw. Bocholt); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 842; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 49, V, 2, Rien, het Land van Rijen; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 205.

 

Ries (Gau westlich der Wörnitz, links der Donau um Nördlingen), Riezzin, Rhecia, Riesgau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908 (Mönchsdeggingen bzw. Deggingen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, I, 9, II, 9, 21f., 29, 32, 95, III, 18, 30 Rieza.

 

Rijen (Land zwischen Breda und Tilburg in der Provinz Nordbrabant der Niederlande.), Rien.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 (Boechout bzw. Bocholt); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 842; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 49, V, 2, Rien, het Land van Rijen; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 205.

 

Rijnland (Gau südöstlich Leidens in Südholland) Rinland

 

Ringgau (Gau an der Werra westnordwestlich Eisenachs) s. Reinihgouwe
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 148 Ringgau (Herleshausen westnordwestlich Eisenachs); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961,II, 9, 26, 31, 33, 303.

 

Riphera (Ribuarien, Ribuarier) s. Ribuarien
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, 21, III, 11, 18, 22, 26, 29, Riboarii, Ribuaria, Riphera, Volksname Ripuarii, Riboarii, Landname Ribuaria, zu lat. ripa Ufer; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 Ribuarien (Menden, Heisingen, Fischlaken, Harnscheidt, Pöttringsgut, Werden, Oefte, Laupendahl. Hetterscheidt, Büttgen, Wehl, Hemmerden, Gereonsweiler, Prummern, Übach, Blerichen, Rödingen, Güsten, Wissersheim, Düren, Bachem, Berg vor Floisdorf, Oberelvenich, Niederelvenich, Flamersheim, Rheinbach, Eckendorf, Bonn, Kessenich, Lannesdorf, Mehlem, Werthhoven, Fritzdorf, Remagen, Golbach?, Bad Münstereifel, Hospelt). S. Ribuarien.

 

Rittegau (Gau am rechten Ufer der Leine südöstlich Einbecks, Rittigau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 ([Rittigau,] Rietdiega, Rittiga, Gau am rechten Ufer der Leine südöstlich Einbecks, Hohnstedt, Hammenstedt); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 148 Rittigau (Ellierode, Hammenstedt, Hohnstedt); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 847; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 68, 69, 96, III, 30, Hrittiga, Rietdega, Hratigan, Rittiga; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Rittigau (Gau am rechten Ufer der Leine südöstlich Einbecks, Rittegau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 ([Rittigau,] Rietdiega, Rittiga, Gau am rechten Ufer der Leine südöstlich Einbecks, Hohnstedt, Hammenstedt); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 148 Rittigau (Ellierode, Hammenstedt, Hohnstedt); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 847; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 68, 69, 96, III, 30, Hrittiga, Rietdega, Hratigan, Rittiga; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Rizzigau, Rizzigouwe (Gau benannt nach dem vicus Ricciacum (= Ritzingen östlich Siercks an der Mosel in Lothringen?), Ausdehnung ungewiss, Ritzingengau, Ritziggau)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek 848 Ritziggau um Ritzig bei Dalheim; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 30, 31, Rizzigouwe, pagus Rizogohensis, pagus Rezcensis; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 234; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 157 Rizzigau als Untergau des Woëvre; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 249 Rizzigau (938 pago Rizogohensi), benannt nach dem vicus Ricciacum, Ausdehnung ungewiss (Aspelt, Dalheim, Diekirch, Ewringen bzw. Evrange, Filsdorf, Frisingen bzw. Frisange, Preisch); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Diekirch, Brücherhof?, Dalheim, Filsdorf, Aspelt, Frisingen bzw. Frisange, Ewringen bzw. Evrange, Preisch bzw. Preiche, Wallerfangen).

 

Rosenbach (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von R. mit Teilen von Gaukönigshofen, das 1808 an Würzburg fiel, zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. Mit Schackau (Schlackau), Bubenbad, Danzwiesen, Eselsbrunn, Gräbenhof, Kleinsassen, Dietges, Dörmbach, Eckweisbach, Gründcheshof, Harbach, Langenberg, Rupsroth, Ziegelhof (Ziegelhütte), Teilen von Maßbach samt einem Drittel Weichtungen, Teilen von Poppenlauer, Thundorf mit Haupertsmühle (Haupersmühle) und Teilen von Volkershausen waren sie etwa gleichzeitig im Kanton Rhön-Werra immatrikuliert. Außerdem waren sie seit der Mitte des 16. Jahrhunderts Mitglied im Kanton Baunach.
L.: Seyler 380; Hölzle, Beiwort 56; Winkelmann-Holzapfel 160; Stetten 37, 188; Riedenauer 126; Rahrbach 195; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 357 (Schackau, Lindheim) 1774 ausgestorben?.

 

Roslinse (Rosselgau östlich der Nahe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 (Kusel); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24, 26, Rosselgouwe, pagus Roslinsis; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 236 Rosselle; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 256 (777 Rosalinse), benannt nach dem Flüsschen Rossel, vom Tal der Rossel bis zum Tal der Saar zwischen Saarbrücken und Saargemünd (Behren bei Forbach bzw. Behren-lès-Forbach, Bischmisheim, Sankt Arnual); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Kusel).

 

Rosoga (Gau südlich der unteren Elbe)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40, 96, Rosoga.

 

Rosselgau (Gau östlich der Nahe, Roslinse)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 (Kusel); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24, 26, Rosselgouwe, pagus Roslinsis; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 236 Rosselle; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 256 (777 Rosalinse), benannt nach dem Flüsschen Rossel, vom Tal der Rossel bis zum Tal der Saar zwischen Saarbrücken und Saargemünd (Behren bei Forbach bzw. Behren-lès-Forbach, Bischmisheim, Sankt Arnual); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Kusel).

 

Rotahgouwe s. Rottgau (Gau zwischen Inn und Rott, Rôtgouue, Rottgouui)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 (Ering, Attenham, Meispach, Habach, Hammersbach, Tiefstadt, Zeiling, Obergrasensee, Untergrasensee, Holham, Reischach, Golderberg, Elsenbach, Aushofen, Putting); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27, Rotahgouwe, ‚Rottgau‘.

 

Rothenburg, Rothenburg ob der Tauber (Reichsstadt). Auf der Bergnase oberhalb des 970 von den Grafen von Comburg (Komburg) mit einer Kirche versehenen Dorfes Detwang (Dettwang) im Taubertal errichteten die Grafen von Comburg (Komburg) die rothe Burg, nach der sie sich im 11. Jahrhundert ebenfalls benannten. Beim Aussterben der Grafen von Rothenburg-Comburg (Rothenburg-Komburg) 1116 fiel sie zusammen mit dem Herzogtum Franken und der Grafschaft im Kochergau an die Staufer, als deren Gut sie 1144 erstmals genannt wird (Reichsburg nach 1142?). Vor 1241 erhielt der sich anschließende Ort Stadtrecht (1172?). 1273 zog König Rudolf von Habsburg ihn an das Reich. Ab 1274 war er Reichsstadt und löste sich von der Reichslandvogtei. R. gewann trotz zeitweiliger Verpfändung an die Herren von Hohenlohe vom 14. bis zum 16. Jahrhundert ein ansehnliches, auf drei Seiten eingezäuntes und befestigtes Landgebiet (Landhege), wurde aber wegen des Widerstands des Patriziats nie Fernhandelsstadt. 1355 gab Kaiser Karl IV. das Privileg der Unverpfändbarkeit. 1544 wurde die Reformation eingeführt. Die Herrschaft der mit Sitz und Stimme im schwäbischen Reichsstädtekollegiums des Reichstags und im fränkischen Reichskreis vertretenen Stadt umfasste am Ende des 18. Jahrhunderts die Landvogtei im Gau rechts der Tauber und die kleine Landvogtei links der Tauber (Teile von Gebsattel, Herrschaft Nordenberg mit Reichsamt Detwang [Dettwang] und der Hinterburg, Bannerschaft Endsee, Burgen Gammesfeld [Gammersfeld] und Insingen [Inzingen] mit Zubehör, Burg und Herrschaft Lichtel [Liental], Burg und Vogtei Seldeneck, Burg und Herrschaft Gailnau mit Vogtei Wettringen und Gericht zu Brettheim, Oberstetten, Oestheim, Teile von Archshofen, Burg Diebach und das Deutschordenshaus Rothenburg mit Gütern). Mit Teilen von Pfahlenheim war R. im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert. 1802/1803 kam es mit 5 Quadratmeilen bzw. 370 Quadratkilometern Gebiet, 180 Ortschaften und 24000 Einwohnern an Bayern, 1810 der westliche Teil des Landgebiets an Württemberg und damit 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 128; Zeumer 555 III b 8; Wallner 693 FränkRK 18; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) F4, II 78 (1450) G4, III 22 (1648) E4, III 38 (1789) D3; Winkelmann-Holzapfel 160; Riedenauer 129; Schroeder 241ff.; Bensen, W., Beschreibung und Geschichte der Stadt Rothenburg, 1856; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Bosl, K., Rothenburg im Stauferstaat, 1947; Holstein, K., Rothenburger Stadtgeschichte, 1953; Woltering, W., Die Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber und ihre Herrschaft über die Landwehr, Bd. 1 1965, Bd. 2 1971; Schnelbögl, F., Die fränkischen Reichsstädte, Zs. f. bay. LG. 31 (1968); Schnurrer, L., Rothenburg im schwäbischen Städtebund, 1969, Esslinger Studien 15; Ziegler, P., Die Dorfordnungen im Gebiet der Reichsstadt Rothenburg, Diss. jur. Würzburg, 1977; Fränkische Reichsstädte, hg. v. Buhl, W., 1987, 187; Borchardt, K., Die geistlichen Institutionen in der Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber und dem zugehörigen Landgebiet von den Anfängen bis zur Reformation, 1988; Wendehorst, A., Rothenburg, LexMA 7 1995, 1050.

 

Rottgau (Rôtgouue, Rottgouui, Gau zwischen Inn und Rott, Rotahgouwe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 (Ering, Attenham, Maispach bzw. Meispach, Habach, Hammersbach, Tiefstadt, Zeiling, Obergrasensee, Untergrasensee, Holzham, Reischach, Golderberg, Elsenbach, Aushofen, Putting); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27, Rotahgouwe, ‚Rottgau‘.

 

Ruadolteshuntari (Gau, möglicherweise teilweise deckungsgleich mit der östlichen Albuinsbaar)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 82, 83, 84.

 

Ruhrgau (Gau an der unteren Ruhr)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 869; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 31, Ruricgo, ‚Ruhrgau‘ Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Duisburg, Menden, Fischlaken, Werden, Oefte).

 

Rurgau (Gau an der Rur bzw. Roer rechts der Maas)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Rurgouwe, ‚Rurgau‘, ‚,Roergau‘; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Düren).

 

Rüstringen (Land). 782 erscheint erstmals das Gebiet am Jadebusen unter dem Namen Riustringi. 793 ist es ein fränkischer Gau Frieslands. Aus ihm erwuchs bis ins Hochmittelalter ein friesisches, zur Reichsunmittelbarkeit strebendes Land mit eigenem Recht (Rüstringer Asegabuch, um 1300?) unter der losen Oberherrschaft der Grafen von Oldenburg. Seit 1314 zerfiel es durch Landuntergang in zwei Teile östlich und westlich der Jade. Im westlichen Teil bildete sich seit dem 14. Jahrhundert die 1575 an Oldenburg fallende Herrschaft Jever. Den östlichen Teil (Butjadingen, Stadland) zogen die Grafen von Oldenburg 1499/1514 an sich. S. Niedersachsen.
L.: Wolff 496; Sello, G., Östringen und Rüstringen, 1928; Hannemann, M., Der Landkreis Wesermarsch, 1954; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40, 49, 95, III, 10, 22, 31, Hriustri, Rustri, Rustringia, Riustringaland, Upriustri; Buma, W./Ebel, W., Das Rüstringer Recht, 1963.

 

Saalbachgau (Gau am Saalbach rechts des Rheins nördlich Karlsruhes, Salzgau in Schwaben) s. Salzgouwe I
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 15, II, 24, 26, 27, S. 266.

 

Saalegau (Gau an der fränkischen Saale, Saalgau), Saalgau
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1969, 876 Saalgau; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24, 26, 27, III, 30, 32, IV, 8, Salagouwe, ‚Saalegau‘; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 122.

 

Saalfeld (Gau an der oberen Saalach links der Salzach, Salveld) bzw. Saalfeldengau
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 58Salfeld, zum Ortsnamen Saalfelden.

 

Saalfeld (Gau an der sächsischen Saale bzw. Sächsischen Saale um Saalfeld) bzw. Saalfeldgau

 

Saarburg (Grafschaft innerhalb des oberen Saargaus).
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 876; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999

 

Saargau, oberer (Gau, oberer Saargau zwischen Bliesgau, Eichelgau, Albegau, Seillegau und Vogesen, vom unteren Saargau getrennt durch Rosselgau, Bliesgau und das Saarkohlengebirge)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 177; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24, 26, 27, Sarahgouwe, Sarachowa, pagus Sarenis, pagus Saroensis,Saargau’; (oberer Saargau) Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 239; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 261 (699 Saruinse), benannt nach der Saar, zwischen Bliesgau, Eichelgau, Albegau, Seillegau, Vogesen (Amenoncourt, Autrepierre, Barville, Berg, Berthelmingen bzw. Berthelming, Birsingen, Kuttingen bzw. Cutting, Durstel, Gisselfingen, Görlingen bzw. Goerlingen, Geblingen bzw. Val-de-Guéblange, Genesdorf bzw. Guénestroff, Germingen bzw. Guermange, Gungweiler bzw. Gungwiller, Heringen bzw. Hérange, Hessen bzw. Hesse, Hilbesheim, Imlingen bzw. Imling, Lohr, Lörchingen bzw. Lorquin, Niederwieler? bzw. Niderviller?, Nitting, Ottweiler bzw. Ottwiller, Ratzweiler bzw. Ratzwiller, Réning/Reiningen, Rimsdorf, Rohrbach bzw. Rorbach-lès-Dieuze, Saarburg bzw. Sarrebourg, Sieweiler bzw. Siewiller, Tiefenbach bzw. Tieffenbach, Wirtsdorf bzw. Vergaville, Völlerdingen bzw. Voellerdingen, Waldhambach, Weyer, Zittersorf/Haut-Clocher),

 

Saargau, unterer (Gau, unterer Saargau zwischen Saarbrücken und Saarburg, vom oberen Saargau getrennt durch Rosselgau, Bliesgau und das Saarkohlengebirge)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 877; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24, 26, 27, Sarahgouwe, Sarachowa, pagus Sarenis, pagus Saroensis, ‚Saargau‘; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 287) (870 Sarachouua), benannt nach der Saar, zwischen Saarbrücken und Saarburg, (Eschringen, Fremersdorf, Oberleuken, Roden, Saarbrücken, Saarburg, Wadgassen); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (unterer Saargau) (Niederleuken, Saarburg, Oberleuken, Fremersdorf, Wallerfangen, Roden).

 

Saargebiet (Verwaltungsgebiet). 1815 fiel das spätere S. (mit der seit 1381 dem Hause Nassau gehörigen Grafschaft Saarbrücken) überwiegend an Preußen (Teil der Rheinprovinz), zu kleineren Teilen an Bayern, (über Preußen an) Sachsen-Coburg (Lichtenberg bis 1834) und (über Preußen an) Oldenburg (Birkenfeld bis 1937). Nach dem ersten Weltkrieg (1914-1918) versuchte Frankreich eine Annexion dieser Gebiete, die am Widerstand Großbritanniens und der Vereinigten Staaten von Amerika scheiterte. Durch Art. 45-50 des Versailler Vertrages von 1919 wurde das mit Gebieten Preußens und der Pfalz Bayerns (Homburg, Sankt Ingbert, Blieskastel) geschaffene S. (1900 Quadratkilometer, 800000 Einwohner) ab 10. 1. 1920 für 15 Jahre der treuhänderischen Verwaltung durch den Völkerbund unterstellt und 1925 dem Zollgebiet Frankreichs einverleibt. Nach einer zum Ablauf dieser 15 Jahre durchgeführten Volksabstimmung vom 13. 1. 1935, bei der 90,76 % der Bevölkerung für Deutschland, 8,8 % für den status quo und weniger als 1 % für Frankreich stimmten, kam das Gebiet am 1. 3. 1935 an Deutschland zurück, wurde als Saarland benannt, mit der Pfalz zum Gau Saarpfalz (1940-1945 Westmark) vereinigt und dem Gauleiter der Pfalz als Reichskommissar unterstellt. Nach dem zweiten Weltkrieg (1939-1945) scheiterten Annexionsversuche Frankreichs erneut am Widerstand der übrigen Alliierten. 1945/1946 wurde das Gebiet um 142 Gemeinden vergrößert aus der Besatzungszone Frankreichs ausgegliedert und bis 1950 in zweimal vergrößertem Umfang dem Zollgebiet Frankreichs eingefügt. Am 15. 12. 1947 trat eine eigene Verfassung in Kraft. Nachdem die Bevölkerung 1955 das zwischen Deutschland und Frankreich am 23. 10. 1954 vereinbarte, eine Europäisierung des Saargebiets vorsehende Saarstatut mit 67,7 % der Stimmen abgelehnt hatte, gab Frankreich zum 1. 1. 1957 das S. an Deutschland zurück.
L.: Saar-Atlas, hg. v. Overbeck, H./Sante, G., 2. A. 1934; Herold, M./Nissen, J./Steinbach, F., Geschichte der französischen Saarpolitik, 1934; Ecker, F./Ecker, A., Der Widerstand der Saarländer gegen die Fremdherrschaft 1792-1815, 1934; Hellwig, F., Der Kampf um die Saar 1860-70, 1934; Hölzle, E., Die Saarentscheidung der Pariser Friedenskonferenz, 1935; Fischer, P., Die Saar zwischen Deutschland und Frankreich, 1959; Freymond, J., Die Saar 1945-1955, 1961; Zenner, M., Parteien und Politik im Saargebiet unter dem Völkerbundsregime 1920-35, 1966; Hellwig, F., Zur älteren Kartographie der Saargegend, Jb. f. westdt. LG. 3 (1977); Die Saar, hg. v. Hudemann, R. u. a., 1992; Strauch, D., Birkenfeld, Lichtenberg, Meisenheim etc. (in) Engagierte Verwaltung für die Wissenschaft, 2007, 487.

 

Sachsen (Herzogtum, [Kurfürstentum,] Königreich, Land, Freistaat). Bei den wohl für das Gebiet nördlich der unteren Elbe um 150 n. Chr. erstmals erwähnten, danach sich nach Südosten und gemeinsam mit den Angeln auch nach Westen (Britannien) ausbreitenden, von (König) Karl dem Großen (772-804) unterworfenen westgermanischen S. (germ. *sahsaz, Schwert, Messer) in Nordalbingien, Westfalen, Engern und Ostfalen gewannen im 9. Jahrhundert die zwischen Harz und Weser begüterten Liudolfinger (Liudolf † 868) die Stellung eines Stammesherzogs der Sachsen. Nach der Wahl der Liudolfinger zum sächsischen Königshaus des Reiches (919, Heinrich I., 936ff. Otto I., Otto II., Otto III., Heinrich II.) wurden 966 die Billunger (Hermann Billung † 973) mit der Wahrnehmung des von der Elbe-Saale bis zum Rhein reichenden sächsischen Herzogtums betraut, doch beherrschten sie nur die nördlichen Teile des Herzogtums wirklich. Im südlichen Teil des Herzogtums richtete Otto I. die Pfalzgrafschaft S. ein, die 1088 bei den Grafen von Sommerschenburg und 1180 bei den Landgrafen von Thüringen lag und auch später häufig den Inhaber wechselte, bis sie 1356 zum Zubehör des Herzogtums S. bestimmt wurde. Nach dem Aussterben der Billunger 1106 kam das Herzogtum nicht an die askanischen bzw. welfischen Schwiegersöhne sondern an Lothar von Süpplingenburg, dessen Macht auf dem ihm angefallenen Erbe der Brunonen und Ottos von Northeim († 1083) beruhte, 1137 aber an die Askanier und 1142 an Lothars Schwiegersohn Heinrich den Stolzen aus dem Hause der Welfen, neben denen jedoch vor allem der Erzbischof von Magdeburg und die Askanier eigene Herrschaftsbereiche ausbauten. Der Welfe Heinrich der Löwe erweiterte Sachsen um Mecklenburg und das westliche Pommern. Mit seinem Sturz 1180 endete das alte Herzogtum der Sachsen. An seine Stelle trat neben dem Herzogtum (Engern und) Westfalen der Erzbischöfe von Köln, dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg (1235) der Welfen zwischen Elbe und Weser sowie den Hochstiften Münster und Osnabrück und mehreren Grafschaften (Oldenburg, Hoya, Diepholz, Schaumburg, Bentheim u. a.) im Westen das um diese Gebiete verkleinerte, aus nicht zusammenhängenden Gebieten bestehende neue Herzogtum S. der Askanier (Bernhard von Anhalt) in Ostsachsen (Ostfalen). Dieses gründete sich auf das Land Hadeln zwischen Unterweser und Unterelbe, auf einst billungisches Gebiet an der Unterelbe (Lauenburg) und Gebiete um Neuhaus sowie altes askanisches Gut um Wittenberg an der mittleren Elbe. 1260/1296 teilte sich dieses verbleibende Herzogtum S., das 1227 die Grafschaft Ratzeburg erworben hatte, in die Linien Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg. Das Herzogtum Sachsen-Wittenberg erlangte 1356 durch die Goldene Bulle die sächsische Kurwürde. Nach dem Aussterben der Herzöge von Sachsen-Wittenberg fielen Land, Herzogstitel und Kurwürde 1422/1423 für ihre Hilfe im Kampf gegen die Hussiten als Lehen an die in der Markgrafschaft Meißen seit 1089/1125 herrschenden Markgrafen von Meißen (Haus Wettin), die 1247 schon die Landgrafschaft Thüringen erlangt hatten. Damit wurde der Name S. auf die wettinischen Gebiete (Meißen, Lausitz, Thüringen) übertragen (Obersachsen im Gegensatz zu dem seitdem als Niedersachsen bezeichneten, ursprünglichen sächsischen Stammesgebiet). 1423 wurde die Herrschaft Stollberg im Erzgebirge gewonnen, 1427 die Herrschaft Weida in Thüringen. 1443 und 1451 wurden die Herrschaften Hohnstein und Wildenstein gekauft. 1439 erwarb S. im meißnisch-thüringischen Raum die Burggrafschaft Meißen, 1466 von den Grafen von Reuß die Herrschaft Plauen und damit den Kern des Vogtlandes. Mit dem Kauf von Finsterwalde 1425, Senftenberg 1448, Beeskow, Storkow 1477 (Wiederkauf) und Sagan 1472 drang S. nach Osten vor. Von 1440 bis 1445 und von 1482 bis 1485 wurden die zwischenzeitlich entstandenen Teilherrschaften wieder zusammengeführt. 1485 kam es zur Teilung in die ernestinische Linie und die albertinische Linie, die nicht mehr rückgängig gemacht wurde. Kurfürst Ernst (Ernestiner) erhielt das Kurland S. (Sachsen-Wittenberg), kleine Teile der Mark Meißen und des Osterlandes und Pleißenlandes (Eilenburg, Grimma, Borna, Leisnig, Altenburg, Zwickau, Plauen, Schwarzenberg), den größten Teil Thüringens (Weimar, Gotha, Eisenach) und die Pflege Coburg, das fränkische Königsberg, die Schutzherrschaft über das Bistum Naumburg und die Reichsgrafschaft von Gleichen, Kirchberg und Reuß sowie zum Teil Schwarzburg. Herzog Albrecht (Albertiner) erlangte die Markgrafschaft Meißen mit den Hauptorten Dresden und Freiberg, die Ämter Leipzig, Delitzsch-Landsberg, Zörbig, die Pfalzgrafschaft S. nebst Sangerhausen, Ämter im nördlichen Thüringen, die Schutzherrschaft über das Bistum Merseburg und über die Reichsgrafen und Herren von Stolberg-Hohnstein, Mansfeld, Arnstein, Beichlingen, Leisnig, Querfurt und Schönburg. Gemeinsam blieben die Herrschaft in Schlesien und den Lausitzen sowie die Schutzherrschaft über Erfurt, Nordhausen, Mühlhausen, Görlitz und das Hochstift Meißen. Die ernestinische Linie stiftete 1502 für das verloren gegangene Leipzig die Universität Wittenberg, von der die Reformation ihren Ausgang nahm und förderte Luther und die Reformation. 1547 unterlag Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige Kaiser Karl V., der daraufhin das Kurland S. (Sachsen-Wittenberg) der albertinischen Linie übertrug, die seitdem die Kurwürde führte. Die ernestinische Linie behielt nur die Ämter Weimar, Jena, Saalfeld, Weida, Gotha und Eisenach sowie Coburg und erhielt 1554 noch die Ämter Sachsenburg, Altenburg, Herbsleben und Eisenberg. ----- Das 1531 einen Hof von schätzungsweise 500 Personen umfassende ernestinische Herzogtum teilte sich 1572 weiter auf. Die zahlreichen Erbteilungen zersplitterten es in eine Vielzahl kleiner Länder. Dabei entstanden 1572 Sachsen-Coburg-Eisenach (1572-1596) und Sachsen-Weimar (1572-1603). Sachsen-Coburg-Eisenach teilte sich 1596 in Sachsen-Coburg (1596-1633) und Sachsen-Eisenach (1596-1638). Die Linie Coburg erlosch 1633 und vererbte die Güter an Sachsen-Eisenach. Die Linie Eisenach endete 1638. Ihre Güter fielen zu zwei Dritteln an die Linie Sachsen-Weimar und zu einem Drittel an die Linie Sachsen-Altenburg, die 1603 durch Teilung aus Sachsen-Weimar entstanden war(en). Sachsen-Weimar zerfiel weiter 1640(/1641) in die Linien Sachsen-Weimar (1640-1672), Sachsen-Eisenach (1640-1644) und Sachsen-Gotha (1640-1680). Hiervon starb Sachsen-Eisenach 1644 aus, wobei die Güter je zur Hälfte an Sachsen-Weimar und Sachsen-Gotha kamen. Die Güter Sachsen-Altenburgs fielen bei dessen Aussterben 1672 zu drei Vierteln (darunter Coburg) an Sachsen-Gotha, zu einem Viertel an Sachsen-Weimar. Im gleichen Jahr teilte sich Sachsen-Weimar in Sachsen-Weimar (1672-1918), Sachsen-Eisenach (1672-1741) und Sachsen-Jena (1672-1690), wovon Sachsen-Jena 1690 erlosch und seine Güter an Sachsen-Weimar und Sachsen-Eisenach vererbte, Sachsen-Eisenach wiederum fiel 1741 an Sachsen-Weimar, das bald Mittelpunkt der klassischen deutschen Literatur wurde, brachte. 1680/1681 zerfiel Sachsen-Gotha in die sieben Linien Sachsen-Gotha-Altenburg (1681-1825), Sachsen-Coburg (1681-1699), Sachsen-Meiningen (1681-1826), Sachsen-Römhild (ohne Landeshoheit) (1680-1710), Sachsen-Eisenberg (ohne Landeshoheit) (1680-1807), Sachsen-Hildburghausen (1680-1826) und Sachsen-Saalfeld (ohne Landeshoheit) (1680-1735, Sachsen-Coburg-Saalfeld). Sachsen-Coburg erlosch 1699 und fiel an Sachsen-Saalfeld und Sachsen-Meiningen, Sachsen-Eisenberg 1707 und gelangte an Sachsen-Altenburg. Sachsen-Römhild endete 1710 und fiel an Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Meiningen und Sachsen-Hildburghausen. 1741 starb Sachsen-Eisenach aus und kam an Sachsen-Weimar (Sachsen-Weimar-Eisenach), wobei die beiden Landesteile verfassungsmäßig bis 1809, verwaltungsmäßig bis 1849 getrennt blieben. 1806 traten die sächsischen Herzogtümer dem Rheinbund bei. 1815 gewann Sachsen-Coburg-Saalfeld das Fürstentum Lichtenberg an der Nahe, das es am 31. 5. 1834 an Preußen verkaufte. Sachsen-Weimar-Eisenach wurde Großherzogtum, erhielt einen Teil des Erfurter Gebiets, das vorher fuldische Amt Dermbach (Dernbach) und die königlich-sächsischen Orte Weida und Neustadt an der Orla (Neustadt-Orla) und gab sich 1816 eine Verfassung. Als 1825 Sachsen-Gotha-Altenburg ausstarb, wurden die vier Herzogtümer Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Coburg-Saalfeld und Sachsen-Meiningen am 12. 11. 1826 durch Schiedsspruch König Friedrich Augusts I. von S. in die Herzogtümer Sachsen-Meiningen (1826-1918), Sachsen-Altenburg (1826-1918) sowie Sachsen-Coburg und Gotha (1826-1918) neu gegliedert, wobei der Herzog von Sachsen-Hildburghausen unter Verzicht auf dieses Sachsen-Altenburg übernahm, Sachsen-Meiningen Sachsen-Hildburghausen und das zu Sachsen-Coburg gehörige Sachsen-Saalfeld erhielt und Sachsen-Coburg mit Sachsen-Gotha in Personalunion vereinigt wurde. Die(se) vier sächsischen Herzogtümer (Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha), von denen Coburg 1821, Meiningen 1829 und Altenburg 1831 eine Verfassung erhielten, traten 1833/1834 dem Deutschen Zollverein, 1867 dem Norddeutschen Bund und 1871 dem Deutschen Reich bei. 1877/1903 wurde Sachsen-Weimar-Eisenach in Großherzogtum S. umbenannt. Vom 9. bis 14. 11. 1918 dankten die Fürsten ab. Aus den damit entstandenen Freistaaten bildete sich von 1918 bis 1921 das Land Thüringen (so ab 1. 5. 1920). Lediglich Coburg fiel an Bayern. ----- Das seit 1547 albertinische Kursachsen, das 1499 die Primogeniturerbfolge einführte, Beeskow, Storkow und Sorau (1515 an Brandenburg), Sagan (bis 1547) und Friedland (bis 1515) erwarb, 1547 einen Großteil der Gebiete der ernestinischen Linie erhielt, 1539/1541 zur Reformation übertrat und 1572 in den Kursächsischen Konstitutionen sein Recht zu vereinheitlichen versuchte, erlangte 1559/1591 die evangelisch gewordenen Hochstifte Meißen, Merseburg und Naumburg sowie 1556/1569 das Vogtland und Teile der Herrschaft Schönburg sowie 1583 Teile der Grafschaft Henneberg, näherte sich im Dreißigjährigen Krieg an Österreich/Habsburg an und erlangte dafür 1620/1635 die Niederlausitz, die Oberlausitz und das Erzstift Magdeburg, das 1648/1680 aber an Brandenburg kam. Von der Hauptlinie spalteten sich 1657 die Nebenlinien Sachsen-Weißenfels (bis 1746), Sachsen-Merseburg (bis 1738) und Sachsen-Zeitz (bis 1718, Naumburg, Zeitz, Neustadt, Schleusingen, Suhl) ab, fielen aber bis 1746 wieder zurück. Unter August dem Starken setzte sich der Absolutismus durch. Dresden wurde als Hauptstadt ein Kulturzentrum. Der Kurfürst trat zum Katholizismus über und gab die Rechte an Sachsen-Lauenburg an Hannover, die Erbvogtei über Quedlinburg, das Reichsschulzenamt über Nordhausen und die Ämter Lauenburg (Lauterberg), Seweckenberge (Sevenberg), Gersdorf (Gersdorff) und Petersberg (bei Halle) an Brandenburg, um die Königskrone Polens zu gewinnen (1697). Danach bestand eine Personalunion mit Polen bis 1763. Am Ende des 18. Jahrhunderts umfasste S. 450 Quadratmeilen mit 1,35 Millionen Einwohnern. 1806 wurde Kurfürst Friedrich August III. Mitglied des Rheinbunds, musste Gebiete an das Königreich Westphalen abtreten, erhielt dafür den Königstitel und wurde 1807 in Personalunion Herzog des Herzogtums Warschau. Nach der an der Seite Frankreichs erlittenen Niederlage in der Völkerschlacht von Leipzig kam S. 1813 zunächst unter die Verwaltung eines russischen, dann eines preußischen Gouverneurs. Am 12. 5. 1815 musste S. seine nördlichen Gebiete ([Kurkreis mit Wittenberg, Stiftsgebiete von Merseburg und Naumburg, thüringischer Kreis, Mansfeld, Stolberg, Barby, Querfurt], insgesamt 20000 Quadratkilometer, 860000 Einwohner, 57,5 Prozent der Fläche und 42,2 Prozent der Einwohner) an Preußen abtreten (Ämter Wittenberg [mit den Städten Wittenberg, Kemberg, Zahna und Schmiedeberg], Gräfenhainichen, Belzig [mit den Städten Belzig, Brück <Bruck> und Niemegk <Niemeck>], Gommern mit Elbenau [Burggrafschaft Magdeburg mit der Stadt Gommern], Seyda, Annaburg, Schweinitz [mit den Städten Schweinitz, Jessen, Schönewalde <Schönwalde>, Herzberg und Prettin], Pretzsch, Schlieben [mit der Stadt Schlieben und den Herrschaften Baruth und Sonnewalde], Liebenwerda und Bitterfeld). Dabei kam die Ostoberlausitz (Görlitz, Lauban) zur preußischen Provinz Schlesien, die Niederlausitz und der erst 1807 von Preußen übernommene Kreis Cottbus gelangten zur Provinz Brandenburg und das Gebiet des ehemaligen Herzogtums Sachsen-Wittenberg mit der Grafschaft Brehna, die Hochstifte Merseburg und Naumburg (Naumburg-Zeitz), die Grafschaft Barby, der Thüringer Kreis, ein Teil des Neustädter Kreises (Ziegenrück) sowie Teile der Grafschaft Henneberg bildeten zusammen mit Altmark, Erzstift Magdeburg, Hochstift Halberstadt (mit Aschersleben), den Grafschaften Hohnstein, Wernigerode, Stolberg, Querfurt und Mansfeld, Stift Quedlinburg, Mühlhausen, Nordhausen, Erfurt und dem Eichsfeld sowie der Ganerbschaft Treffurt die neue Provinz S. (1. 4. 1816, Verordnung vom 30. 4. 1815) mit der Hauptstadt Magdeburg, die den Rang eines Herzogtums hatte (Gliederung in drei Regierungsbezirke Magdeburg, Merseburg und Erfurt, Sitz der Provinzialselbstverwaltung in Merseburg). 1866 kamen Schmalkalden und Ilfeld hinzu. Am 1. 4. 1944 wurde zum 1. 7. 1944 bezüglich dieser durch das Fürstentum Anhalt in zwei Teile geteilten und durch mehrere Exklaven und Enklaven aufgesplitterten Provinz S. mit den Regierungsbezirken Magdeburg, Merseburg und Erfurt der Reichsstatthalter in Thüringen mit der Wahrnehmung der Aufgaben und Befugnisse des Oberpräsidenten in der staatlichen Verwaltung des Regierungsbezirks Erfurt beauftragt (nach der Kapitulation vom 8. 5. 1945 an Thüringen) und die Provinz in die Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg aufgeteilt. 1945 gelangte nach dem Rückzug der Truppen der Vereinigten Staaten von Amerika, die das Gebiet bis zur Elbe besetzt hatten, das Land Anhalt zu diesen beiden Provinzen und bildete mit ihnen vom 5. 7. 1945 bis 1952 (str.) das Land (Provinz) Sachsen-Anhalt, das vom 23. 7. 1952 bis 3.10.1990 auf die Bezirke Magdeburg und Halle aufgeteilt, mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik aber wiederhergestellt wurde. ----- Das 1813/1815 nach der Abtretung des nördlichen Teiles an Preußen (Provinz Sachsen) verbliebene Gebiet des Königreiches S. (Riesa, Löbau, Bautzen, Kamenz, Zittau, Königstein, Marienberg, Plauen, Zwickau, Crimmitschau, Leipzig, Chemnitz, Meißen, Dresden, Großenhain, Oschatz, Grimma, Borna, Rochlitz, Glauchau, Auerbach, Oelsnitz, Schwarzenberg, Annaberg, Freiberg, Dippoldiswalde, Pirna, Döbeln, Flöha, Stollberg) umfasste etwa 15000 Quadratkilometer mit 1183000 Einwohnern und wurde rasch zum ausgeprägten Industriestaat. 1831 erhielt er eine Verfassung mit Zweikammersystem. 1848/1849 schlug S. mit Hilfe Preußens einen Aufstand blutig nieder. 1863 gab es sich ein Bürgerliches Gesetzbuch. 1866 blieb S. trotz der Niederlage des Deutschen Bundes gegen Preußen auf Betreiben Bismarcks erhalten, musste aber dem Norddeutschen Bund beitreten. 1903 errangen die Sozialdemokraten fast alle sächsischen Reichstagssitze (rotes S.). Am 10. 11. 1918 wurde in Dresden von den Arbeiterräten und Soldatenräten die Republik S. ausgerufen. Am 13. 11. 1918 verzichtete der König auf den Thron. Am 1. 11. 1920 wurde eine Landesverfassung des Freistaats S. in Kraft gesetzt. 1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Macht. 1939 umfasste das Land S. 14995 Quadratkilometer mit 5230000 Einwohnern. 1945 kam auch der zuerst von amerikanischen Truppen besetzte Westen Sachsens zur sowjetischen Besatzungszone. Die westlich der Oder-Neiße liegenden Gebiete der preußischen Provinz Niederschlesien (Hoyerswerda, Görlitz) wurden dem Land S. eingegliedert. Die östlich der Neiße gelegene Hälfte des sächsischen Kreises Zittau mit Kleinschönau, Reichenau, Zittau-Poritsch, Seitendorf, Weigsdorf und den später im Tagebau untergegangenen Dörfern Reibersdorf und Friedersdorf kam unter die Verwaltung Polens und damit 1990 an Polen. Am 28. 2. 1947 erließ der Landtag eine Landesverfassung. 1949 wurde das Land ein Teil der Deutschen Demokratischen Republik. Am 23. 7. 1952 wurde es aufgelöst (str.) und auf die Bezirke Chemnitz, Dresden und Leipzig aufgeteilt, zum 3. 10. 1990 wiederbegründet (ohne die Kreise Altenburg und Schmölln, aber mit den Kreisen Hoyerswerda und Weißwasser). Hauptstadt des rund 4900000 Einwohner zählenden Landes wurde wieder Dresden. Am 1. 4. 1992 kamen zehn Gemeinden (Elsterberg, Mühltroff, Pausa, Ebersgrün, Görschnitz, Langenbach [Lengenbach], Ranspach [Ransbach], Thierbach, Unterreichenau, Cunsdorf) mit 12000 Einwohnern von Thüringen wieder an Sachsen zurück.
L.: Wolff 374ff., 392ff.; Zeumer 552ff. I 6; Großer Historischer Weltatlas II 34 F3, II 66 (1378) F3, II 78 E2, III 21 (1648) F3, III 22 F3, III 38 (1789) E2; Blaschke, K./Kretzschmar, H., (Ober-)Sachsen und die Lausitzen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 2, 8; Die Territorien des Reichs 4, 8; Bauer 1, 569; Historischer Atlas von Sachsen (950-1815), 1816; Süssmilch-Hörnig, M. v., Historisch-geographischer Atlas von Sachsen und Thüringen, 1861f.; Codex diplomaticus Saxoniae regiae, Bd. 1ff. 1864ff.; Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete, hg. v. d. hist. Komm. d. Provinz Sachsen 1870ff.; Oeder, M., Die erste Landesvermessung des Kurstaates Sachsen, hg. v. 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Schlesinger, W., 1965; Schmidt, G., Die Staatsreform in Sachsen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, 1966; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze, H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.; Blaschke, K., Sachsen im Zeitalter der Reformation, 1970; Klein, T., Provinz Sachsen, (in) Grundriss der deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, hg. v. Hubatsch, W., 1975f.; Klein, T., Sachsen, 1982; Geschichte Sachsens, hg. v. Czok, K., 1989; Blaschke, K., Geschichte Sachsens im Mittelalter, 1990; Sachsen. Eine politische Landeskunde, hg. v. Gerlach, S., 1993; Sachsen und Mitteldeutschland, hg. v. Hess, U. u. a., 1995; Meyn, J., Vom spätmittelalterlichen Gebietsherzogtum zum frühneuzeitlichen ”Territorialstaat”, 1995; Ehlers, J. u. a., Sachsen, LexMA 7 1995, 1231ff.; Sachsen 1763-1832, hg. v. Schirmer, U., 1996; Schirmer, U., Das Amt Grimma, 1996; Becher, M., Rex, Dux und Gens, 1996; Lück, H., Die kursächsische Gerichtsverfassung 1423-1550, 1997; Landesgeschichte in Sachsen, hg. v. Aurig, S. u. a., 1997; Geschichte des sächsischen Adels, hg. v. Keller, K. u. a., 1997; Held, W., August der Starke und der sächsische Adel, 1999; Gross, R., Geschichte Sachsens, 1999; Sachsen in Deutschland, hg. v. Retallack, J., 2000; Sächsische Parlamentarier, bearb. v. Dröscher, E. u. a., 2001; Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen, hg. v. Eichler, E. u. a., 2001; Sachsen in der NS-Zeit, hg. v. Vollnhals, C., 2002; Keller, K., Landesgeschichte Sachsen, 2002; Vötsch, J., Kursachsen, das Reich und der mitteldeutsche Raum zu Beginn des 18. Jahrhunderts, 2003; Diktaturdurchsetzung in Sachsen, hg. v. Behring, R. u. a., 2003; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 446, 880; Richter, M., Die Bildung des Freistaates Sachsen, 2004; Die Herrscher Sachsens, hg. v. Kroll, F., 2004; Hesse, C., Amtsträger der Fürsten im spätmittelalterlichen Reich, 2005; Hädecke, W., Dresden, 2006; Geschichte der Stadt Dresden, hg. v. Blaschke, K. u. a., Bd. 1-3, 2006; Schirmer, U., Kursächsische Staatsfinanzen (1456-1656), 2006; Krüger, N., Landesherr und Landstände in Kursachsen, 2007; Moritz von Sachsen, hg. v. Blaschke, K., 2007; Ott, T., Präzedenz und Nachbarschaft. Das albertinische Sachsen und seine Zuordnung zu Kaiser und Reich im 16. Jahrhundert, 2008; Ostsiedlung und Landesausbau in Sachsen, hg. v. Bünz, E., 2008; .Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 51ff.

 

Salalant (Gau um die Mündung der Ijssel in die Zuidersee, Salo, Salon,) s. Salland
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, (Urk bzw. Vrck, Deventer); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 885; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, Salaland.S. 304, II, 45, 47, 48 55, 91, III, 28, V, 2, Salo, Salon, Salohom, Salaland, ‚Salland‘.

 

Salland (Gau um die Mündung der Ijssel in die Zuidersee, Salo, Salon, Salalant)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, (Urk bzs. Vrck, Deventer); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 885; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, Salaland. S. 304, II, 45, 47, 48 55, 91, III, 28, V, 2, Salo, Salon, Salohom, Salaland, ‚Salland‘.

 

Saltga (Gau zwischen Aller und Leine, Salzgau, ostfälischer) s. Salzgau in Ostfalen.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 15, II, 40, 96, S. 266.

 

Salveld (Gau an der oberen Saalach links der Salzach) s. Saalfeld (Saalfeldgau)

 

Salzburggau (Gau westlich der Salzach Salzbarchgouue, Salzburgensis,)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 (Salzburghofen, Reichenhall, Lauterbach); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 23, 30, 32, III, 25, 33, Salzpurcgouwe, pagus Iuuauensis, pagus Iobaocensium, ‚Salzburggau‘.

 

Salzgau, fränkischer (in Baden) (Gau am Saalbach rechts des Rheines nördlich Karlsruhes, Salzgau, badischer, Salzgouwe I) s. Saalbachgau
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 15, II, 24, 26, 27, S. 266 Salzgouwe I.

 

Salzgau, fränkischer in Unterfranken (Gau an der fränkischen Saale bei Bad Neustadt, Salzgau, fränkischer, Salzgau in Franken)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 15, II, 33, IV, 9, 14, S. 266, Salzgouwe II, ‚Salzgau‘, zum Ortsnamen Salz.

 

Salzgau, sächsischer (Gau zwischen Innerste und Fuhse [bzw. zwischen Aller und Leine, ostfälischer Salzgau, Teil Ostfalens], Saltga. Salzgau, sächsischer, Salzgau in Ostfalen)
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 148 Salzgau (Gutstedt, Ringelheim [westsüdwestlich Salzgitters]); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 15, II, 40, 96 Saltga, S. 266.

 

Salzgouwe I (Gau am Saalbach rechts des Rheins nördlich Karlsruhes, Salzgau, fränkischer in Baden, Salzgau in Schwaben) s. Saalbachgau
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 15, II, 24, 26, 27, S. 266.

 

Sambregau (Gau an der Sambre) (Sambriensis 868/869)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 886; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 18, 27, pagus Sambriensis, zum Flussnamen Sambre; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 245; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 205.

 

Sanngau (Seuna, Gau südlich der Mur um Graz) s. Sanntal
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 (Drachenburg, Friesach, Tal von Admont).

 

Sanntal (Gau bzw. Tal südlich der Drau, Sanngau, Sounital, Sovuina)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 (Drachenburg, Friesach, Tal von Admont), 20, Sanngau; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 64, 65, 66, Sounital, Seuna, Sovuina, ‚Sanntal‘.

 

Sasonia (Gau im Elsass, Sasonia, Sassun*)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 22, III, 27, 29, Sasonia, Sassun* (im Elsass).

 

Sauergau (Gau entlang rechts der unteren Sauer, pagus Surensis)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1960, 891; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 17, 18, 27, Surense, zum Flussnamen Sauer; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 297 (795/796 pago Surense), benannt nach der Sauer, entlang rechts der unteren Sauer (Gilsdorf, Osweiler); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Gilsdorf, Osweiler).

 

Saxlingen (Gau um Lingen im Emsland)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 878 Sahslingung; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, II, 1, 4, 6 Sahslingung.

 

Saxonia (Gau in Westfalen)

 

L.: Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Bochum)

 

Scaflenzgouwe (Gau an der Schefflenz rechts der Jagst) s. Schefflenzgau
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, III, 23, Scaflenzgouwe, ‚Schefflenzgau‘.

 

Scaldis (Gau gegenüber der Scheldemündung, jetzt Insel [bzw. südlich der Maas und der Rheinmündungen], Schaldis) s. Schouwen
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 902; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, V, 2, Raumbezeichnung mit dem Flussnamen Schelde.

 

Scapefeld (Gau an der Weser nordöstlich Mindens) s. Schaffeldgau bzw. Schaffeld
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, IV, 10, Scapefeld, Ortsname, pagus Scapefeld, zum Ortsnamen Schaffeld.

 

Scarponagau (Gau westlich der Mosel südlich Metzs, Scarponenis)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 (Norroy, Onville, Waville, Liverdun); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 893; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 18, 32, IV, 18, pagus Scarponenis, comitatus Scarponensis; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 84 Charmois, Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 298 (748 pago Scarponinse), benannt nach dem vicus Scarpona, zwischen Moselgau, Metzgau, pagus Salnensis, pagus Tullensis, pagus Bedensis, pagus Virdunensis und pagus Wabrensis (Arnaville, Ars an der Mosel bzw. Ars-sur-Moselle, Auconville, Autreville-sur-Moselle, Bayonville-sur-Mad, Belleville, Boncourt, Bouconville-sur-Mad, Buret, Bussières, Chahury?, Champey-sur-Moselle, Champey, Dampvitoux, Dieulouard, Dombasle-sur-Meurthe, Doncourt-lès-Conflans, Essey, Fleury-lès-Jouaville, Gélamont/Gellamont, Gorze, Jaulny, Jonville-en-Woëvre, Jonville, Lironville, Liverdun, Maidières, Malleloy, Mamey, Mandres-aux-Quatre-Tours, Marbache, Moivrons, Montauville?, Montenoy, Morey, Nonsard, Norroy, Noveánt-sur-Moselle, Onville, Pannes, Pompey, Raulecourt, Rembercourt-sur-Mad, Rosières-en-Haye, Saint-Baussant, Saint-Julien-lès-Gorze, Saizerais, Seraincourt, Soiron, Sponville, Thiaucourt, Vandelainville, Vionville, Vittonville, Voisage, Waville, Xammes, Xonville).

 

Schaffeld bzw. Schaffeldgau (Gau an der Weser nordöstlich Mindens, Scapefeld)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, IV, 10, Scapefeld, Ortsname, pagus Scapefeld, zum Ortsnamen Schaffeld.

 

Schefflenzgau (Gau an der Schefflenz rechts der Jagst, Scaflenzgouwe)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, III, 23, Scaflenzgouwe, ‚Schefflenzgau‘.

 

Scherra (Gau links der oberen Donau)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78, 83, 95, 96, III, 30, Scerra (Scerrun), Scherra, ‚Scheer‘; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 128 (Straßberg, Buchheim, Fridingen an der Donau, Vilsingen, Nusplingen, Donaueschingen?), s. Scerra.

 

Schlesien (Herzogtum, Kronland). Das Gebiet an der mittleren und oberen Oder zwischen Sudeten, Mährischer Pforte, Beskiden, der Wasserscheide zwischen Oder und Warthe sowie der Bartsch-Obra-Niederung war zunächst von Skythen und Kelten besiedelt, wurde aber schon vor der Zeitenwende von den germanischen Vandalen eingenommen. Deren links der Oder um den Zobten ansässiger Teilstamm der Silingen wurde in allmählicher Ausdehnung namengebend für das gesamte Gebiet. Nach dem Abzug der Germanen im 5. Jahrhundert drangen Slawen ein. Im 10. Jahrhundert unterstand S. Böhmen, seit etwa 990 (bis auf das Glatzer Land) Polen, wobei Polen eine Art Oberhoheit des Reichs anerkannte, wodurch S. in eine mittelbare Verbindung zum deutschen Reich kam. Im Jahre 1000 wurde unter Mitwirkung Kaiser Ottos III. das Bistum Breslau gegründet und dem Erzbistum Gnesen unterstellt. 1138 entstand durch Erbteilung der Piasten (Polen) das piastische Teilfürstentum (Krakau mit) S. mit einem eigenen Herzog, der allerdings schon 1146 zu seinen staufischen Verwandten vertrieben wurde. Von Kaiser Friedrich I. Barbarossa zurückgeführt, teilte sich das Herzogshaus 1173/1202 in die zwei Linien Breslau (mit Liegnitz;, Breslau, Oppeln, Niederschlesien;, Mittelschlesien und teilweise Oberschlesien) bzw. Schlesien bzw. Niederschlesien und das unbedeutendere restliche Oberschlesien (mit Ratibor, Beuthen, Teschen und Pless, 1201 Oppeln) bzw. Oppeln, wobei beide, seit 1202 unabhängige Teile dem Reich tributpflichtig waren (und König Rudolf von Habsburg 1280 sogar die vasallitische Huldigung, die Schlesien unter die Reichsfürstentümer einfügte, erreichte). Zahlreiche Einwanderer aus Sachsen und Thüringen verstärkten die Beziehungen zum Reich. Seit 1249 bzw. 1251 entstanden durch Erbteilungen in Niederschlesien die Teilherzogtümer Breslau, Liegnitz und Glogau, 1278 Jauer, 1281 Schweidnitz. Glogau seinerseits zerfiel in Sagan, Steinau und Oels. Dazu kamen Brieg und Münsterberg. In Oberschlesien entstanden 1281 die Herzogtümer Oppeln, Ratibor und Teschen. Weitere Teilungen und Vereinigungen folgten ([Cosel] Kosel, Beuthen, Falkenberg, Groß Strehlitz [Strehlitz] [1313-1460], Troppau). Daneben besaß der Bischof von Breslau das Fürstentum Neiße. 1327/1329 unterstellten sich, nachdem schon Wenzel III. seit 1300 über sämtliche oberschlesische Herzogtümer hatte verfügen können, alle oberschlesischen und bis auf Schweidnitz-Jauer, die 1353 durch Heirat Annas von Schweidnitz-Jauer an Kaiser Karl IV. kamen, alle niederschlesischen Herzöge, die insgesamt alle die deutsche Zuwanderung förderten, zum Schutz vor Polen der Lehnshoheit der zum deutschen Reich gehörigen Krone von Böhmen, die 1306/1310 an das Haus Luxemburg gekommen war (1327 Teschen, Falkenberg, Cosel-Beuthen, Auschwitz, Ratibor, Oppeln und Breslau, 1329 Sagan, Oels, Steinau, Liegnitz-Brieg, 1331 Glogau, 1336 Münsterberg [, 1342 das Bistumsland Neiße-Ottmachau]). Umgekehrt verzichteten die Könige von Polen 1335, 1339, 1356 und 1372 auf ihre Ansprüche auf S., das nunmehr nicht mehr über Polen, sondern - neben den Akten von 1163 und 1280 - über Böhmen dem Reich verbunden war. Im Verhältnis zu Böhmen standen dabei lehnsrührige schlesische Herzöge neben eigenen Erbfürstentümern der Krone Böhmens (1462 Troppau, Münsterberg, Oels, Glatz, 1475 Sagan, 1523 Jägerndorf, 1551 Beuthen). Im 15. Jahrhundert fielen Teile Oberschlesiens an Polen, 1482 Crossen an Brandenburg und 1472 Sagan an Sachsen (bis 1549). Dagegen wurde Troppau neu zu S. gezählt. 1526 gelangte ganz S. mit Böhmen im Erbwege an Habsburg bzw. Österreich, das seit 1570/1621 die Gegenreformation des von 1522 bis 1555 zu neun Zehnteln protestantisch gewordenen Landes durchführte. Dabei waren Schweidnitz-Jauer, Glatz, Breslau, seit 1532 Oppeln-Ratibor, Teschen, Neiße und seit 1544 Glogau Erbfürstentümer Österreichs, während die übrigen Herzogtümer nur in Lehnsabhängigkeit standen. Brandenburg erhob auf Grund eines 1537 geschlossenen, 1546 aber für nichtig erklärten Erbvertrags Ansprüche auf Liegnitz, Brieg, Wohlau und das 1621 in Vollstreckung der Reichsacht Georg von Brandenburg entzogene Jägerndorf, wurde 1686 durch Überlassung des Kreises Schwiebus zur Aufgabe seiner Ansprüche veranlasst, gab den Kreis aber 1695 gegen Geldentschädigung zurück. Nach dem auf dieser Grundlage zwischen König Friedrich dem Großen von Preußen und Erzherzogin Maria Theresia von Österreich geführten ersten schlesischen Krieg kamen (1742/1744) Niederschlesien, große Teile Oberschlesiens und die Grafschaft Glatz Böhmens an Preußen, während die südwestlichen Teile der Fürstentümer Neiße, Troppau und Jägerndorf und die Fürstentümer Teschen und Bielitz (etwa ein Sechstel) bei Österreich blieben und zunächst als Herzogtum Oberschlesien und Niederschlesien eingerichtet und von 1782 bis 1849 mit Mähren vereinigt wurden, aber ab 1849 als Herzogtum S. ein durch einen Landespräsidenten in Troppau verwaltetes österreichisches Kronland S. (Österreichisch-Schlesien) mit der Hauptstadt Troppau bildeten. Die Teilungen Polens brachten eine Verbreiterung der Landbrücke zu den anderen preußischen Ostprovinzen. 1815 wurde die aus den 1742 erworbenen schlesischen Gebieten und der Grafschaft Glatz gebildete Provinz S. Preußens um Teile der Oberlausitz erweitert. Durch die Industrialisierung wurde sie eine der reichsten Provinzen und wurde 1919 in Oberschlesien und Niederschlesien geteilt. 1918/1919 kam das Kronland S. Österreichs (Österreichisch-Schlesien), vergrößert um das bis dahin preußische Ländchen Hultschin (Hultschiner Ländchen) und verkleinert um den 1922 an Polen fallenden Ostteil des Teschener Gebiets (Ostoberschlesien) an die Tschechoslowakei, 1938 zum Gau Sudetenland. An Polen fielen Gebiete der niederschlesischen Kreise Guhrau, Militsch, Groß Wartenberg (Großwartenberg) und Namslau (512 Quadratkilometer mit 26000 Einwohnern) und Teile Oberschlesiens. 1934/1938 wurden die seit 1919 bestehenden preußischen Provinzen Oberschlesien und Niederschlesien (26981 Quadratkilometer, 3,204 Millionen Einwohner, Regierungsbezirke Breslau und Liegnitz) vereinigt. 1939 wurden Ostoberschlesien, das Olsagebiet und weitere Grenzgebiete Polens S. eingegliedert. 1941 wurde S. wieder in die Provinzen Oberschlesien und Niederschlesien geteilt. 1945 kam S. mit Ausnahme des kleinen Gebiets westlich der Lausitzer Neiße (Hoyerswerda, Görlitz, Rothenburg), das von 1949 bis 1990 an die Deutsche Demokratische Republik fiel, unter die Verwaltung Polens und damit 1990 als politische Folge der deutschen Einheit an Polen. Die deutsche Bevölkerung wurde überwiegend vertrieben. S. a. Beuthen, Bielitz, Breslau, Brieg, Falkenberg, Glatz, Glogau, Goschütz, Hultschin (Hultschiner Ländchen), Jägerndorf, Jauer, Kosel (Cosel), Liegnitz, Militsch, Münsterberg, Neiße, Niederschlesien, Oberschlesien, Oels, Oppeln, Pless, Ratibor, Sagan, Schweidnitz, Steinau, Strelitz, Teschen, Trachenberg, Troppau, Wartenberg, Wohlau.
L.: Wolff 472ff.; Birke, E., Schlesien, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) I3, III 22 (1648) H3; Die Territorien des Reichs 2, 102; Scriptores rerum Silesiacarum, Bd. 1ff. 1835ff.; Codex diplomaticus Silesiae, Bd. 1ff. 1857ff.; Triest, F., Topographisches Handbuch von Oberschlesien, 1864, Neudruck 1984; Grünhagen, C., Geschichte Schlesiens, Bd. 1ff. 1884ff.; Schlesische Landeskunde, hg. v. Frech, F./Kampfers, F., Bd. 1ff. 1913; Kutscha, A., Die Stellung Schlesiens zum deutschen Reich im Mittelalter, 1922; Loewe, V., Bibliographie zur schlesischen Geschichte, 1927; Kartographische Denkmäler der Sudetenländer, hg. v. Brandt, B., 10 He. 1930ff.; Gierach, K./Schwarz, E., Sudetendeutsches Ortsnamenbuch, 1932ff.; Holtzmann, R., Schlesien im Mittelalter, (in) Deutschland und Polen, hg. v. Brackmann, A., 1933; Geschichtlicher Atlas von Schlesien, hg. v. d. hist. Kommission für Schlesien, 1933; Geschichte Schlesiens, hg. v. Aubin, H., Bd. 1 1938; Bellée, H./Belée-Vogt, L., Oberschlesische Bibliographie, Bd. 1ff. 1938; Deutsches Städtebuch, hg. v. Keyser, E., Bd. 1 1939; Grögler, A., Das Landkartenwesen von Mähren und Schlesien seit Beginn des 16. Jahrhunderts, 1943; Kaps, J., Die Tragödie Schlesiens 1945-46, 1952; Rister, E., Schlesische Bibliographie, Bd. 1ff. 1953ff.; Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost- und Mitteleuropa, hg. v. Bundesministerium für Vertriebene, Bd. 1 1953; Sudetendeutscher Atlas, hg. v. Meynen, E., 1954; Kuhn, W., Siedlungsgeschichte Oberschlesiens, 1954; Krallert, W., Atlas zur Geschichte der deutschen Ostsiedlung, 1958; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 27; Schlesisches Urkundenbuch, hg. v. Appelt, H., 1963ff.; Niederschlesien unter polnischer Verwaltung, hg. v. Bahr, E./König, K., 1967; Rückert, H., Entwurf einer systematischen Darstellung der schlesischen Mundart im Mittelalter, 1971; Bahr, E. u. a., Oberschlesien nach dem Zweiten Weltkrieg. Verwaltung, Bevölkerung, Wirtschaft, 1975; Stüttgen, D., Schlesien, (in) Grundriss der deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, hg. v. Hubatsch, W., 1975f.; Schlesien im 18. Jahrhundert (Karte 1:500000); Menzel, J., Formen und Wandlungen der mittelalterlichen Grundherrschaft in Schlesien, (in) Die Grundherrschaft im späten Mittelalter, Bd. 1 hg. v. Patze, H., 1983; Geschichtlicher Atlas von Schlesien, hg. v. Petry, L./Menzel, J., 1985; Loebel, H., Schlesien, 1987; Sommer, F., Die Geschichte Schlesiens, 1987; Trux, E., Schlesien in der Biedermeierzeit, 1987; Geschichte Schlesiens, Bd. 1 Von der Urzeit bis zum Jahre 1526, hg. v. Petry, L., 5. A. 1988, Bd. 2 Die Habsburger Zeit 1526-1740, hg. v. Petry, L., 2. A. 1988, Bd. 3 Preußisch-Schlesien 1740-1945, Österreichisch-Schlesien 1740-1918/45, hg. v. Menzel, J., 1999; Weber, M., Das Verhältnis Schlesiens zum Alten Reich in der frühen Neuzeit, 1989; Kontinuität und Wandel, hg. v. Baumgart, P., 1990; Weber, M., Das Verhältnis Schlesiens zum Alten Reich, 1992; Schlesien, hg. v. Conrads, N., 1994; Schlesisches Städtebuch, hg. v. Johanek, P. u. a., 1995; Menzel, J., Schlesien, LexMA 7 1995, 1481ff.; Schlesien und die Schlesier, hg. v. Bahlcke, J., 1996; Schlinker, S., Fürstenamt und Rezeption, 1999, 205; Hofmann, A., Die Nachkriegszeit in Schlesien, 2000; Bartosz, J./Hofbauer, H., Schlesien, 2000; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 895; Filip, V. u. a., Schlesien, Georg von Podiebrad und die römische Kurie, 2005; Rüther, A., Region und Identität, 2010.

 

Schmiegau (Gau an der Schmie links der Enz um Illingen und Lienzingen, ein Untergau des Enzgaus)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, Smehgaouwe, ‚Schmiegau‘.

 

Schöppingen, Schöppingengau (Gau zwischen Vechte und Ems, Scopingon, Schöppingen)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 (Wettringen, Stockum); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 901; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 2, 4, Scopingun, Personenverbandsname, heute Ortsname Schöppingen; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Velen?, Hennewig, Haltern).

 

Schouwen (Gau gegenüber der Scheldemündung, jetzt Insel [bzw. südlich der Maas und der Rheinmündungen] in Seeland, Schaldis, Scaldis)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 18 Scaldis; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 902; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, V, 2, Raumbezeichnung mit dem Flussnamen Schelde.

 

Schozachgau, Schotzachgau (Scuzingouwi) Gau zwischen der Murr und der Sulm rechts des Neckars
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Scuzingouwi, ‚Schozachgau‘.

 

Schussengau (Gau an der Schussen nördlich des Bodensees, Scuzingouwe)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Scuzingouwe, ‚Schussengau‘.

 

Schutizi (Gau zwischen Elster und Zschopau, Chutizi, Gudici, Zcudici) s. Chutizi
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 Schutizi (Zwenkau, Wechselburg, Lastau, Nerchau), Scuntica (Prießnitz); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 19, 116 Chutizi (Böhlitz, Colditz, Göttwitz, Grottewitz, Lastau, Leipzig, Leisnig, Liebertwolkwitz, Lößnig, Magdeborn, Mutzschen, Nauberg, Nerchau, Prießnitz, Rochlitz, Schkölen, Taucha, Taucha am Rippach, Wechselburg, Zwenkau); Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 10.

 

Schwabengau (Gau im Gebiet von Bode, Selke und Wipper)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 (Sueuia, Sueuon, Suaua, Sueua, Sueuum, Svoua, Sueuun, Gau im Gebiet von Bode, Selke und Wipper, Gröningen, Kroppenstedt, Giersleben, Ritterode, Hedersleben, Rodersdorf bzw. Roderstorf, Wedderstedt, Walbeck, Groß Schierstedt bzw. Schierstedt, Schackenthal bzw. Schakental, Zehling); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 59, 148 Schwabengau (Adersleben, Aderstedt, Badeborn, Preußisch Börnecke, Bräunrode, Bründel, Cochstedt, Cölbigk, Egeln, Westeregeln, Gernrode, Giersleben, Gröningen, Hedersleben, Hettstedt, Kroppenstedt, Quenstedt, Reinstedt, Rieder, Ritterode, Ritzgerode, Rodersdorf, Sandersleben, Schackenthal, Groß Schierstedt bzw. Großschierstedt, Walbeck, Wedderstedt, Welbsleben, Wiederstedt, Winningen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 35, 38, 41, III, 27, 29, Swebun, Suevon, Swabengowe, (Schwabengau); Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Schwanfeld (Gau am rechten Ufer des Mains nördlich Würzburgs, Swanifelden, Schwanfeldgau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 Schwanfeldgau.

 

Schweden (Land). Das aus Gauten und S. zusammengewachsene, bis zum 11. Jahrhundert christianisierte, seit 1154 Finnland erobernde Volk der S. stand seit 1250 unter der Herrschaft des Hauses der Folkunger. 1389 kam es an Dänemark, von dem es sich 1523 unter Gustav Wasa wieder verselbständigte. 1561 erlangte es Estland, verlor aber 1570 Gotland an Dänemark. Von 1614 bis 1617 gewann es Karelien und Ingermanland, von 1621 bis 1629 Livland, 1645 Gotland und Ösel, 1648 Vorpommern, Wismar, Bremen und Verden. 1654 kam das Haus Pfalz-Zweibrücken auf den Thron. 1721 gingen Livland, Estland, Ingermanland und Karelien an Russland verloren, nachdem schon Bremen und Verden an Hannover und das östliche Vorpommern an Preußen gegeben hatten werden müssen. 1803 fiel Wismar an Mecklenburg, 1809 Finnland an Russland und 1815 das restliche Vorpommern an Preußen. 1814 wurde eine Union mit dem zuvor zu Dänemark gehörigen Norwegen begründet, 1905 aber wieder gelöst. S. Bremen, Pommern, Verden, Wismar.
L.: Andersson, I., Schwedische Geschichte, 1950; Findeisen, J., Schweden, 2. A. 2005; Öhman, J., Der Kampf um den Frieden, 2005.

 

Schweikerstal (Gau an der Erms links des Neckars, Swiggerstall)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 14, II, 64, 67, 90, Swiggerstal (Schweikerstal).

 

Schweinachgau (Gau zwischen Isarmündung und Innmündung, Sueinihgouui, Svveinigovve, Sweinachgouwe)
L.: (Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, [Flintsbach bzw. Flinsbach, Windorf]); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27, Sweinahgouwe, ‚Schweinachgau‘.

 

Scitizi (Gau, Teil Nizizis, Zitice)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Scitice, im Gau Niccicci, Elsnig, Dommitzsch, Zwethau); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, Scitizi (Dommitzsch, Elsnig); Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Scodingorum pagus (Gau Écuens in Burgund um Lons-le-Saunier)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, Scodingorum; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 109 Écuens.

 

Scopingon (Gau zwischen Vechte und Ems, Schöppingen, Schöppingengau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 (Wettringen, Stockum); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 901; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 2, 4, Scopingun, Personenverbandsname, heute Ortsname Schöppingen; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Velen?, Hennewig, Haltern).

 

Scotilingon (Gau zwischen Innerste und Leine, Teil Ostfalens, Scotelingau, Scotilingen)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 (Himmelsthür bzw. Himmelstür, Heyersum); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, Scotelingau, Teil Ostfalens (Heyersum, Himmelsthür bzw. Himmelstür); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 14, III, 1, 4, 6, Scotilingon Personenverbandsname.

 

Scuntiza (Gau zwischen Pleiße und Mulde) s. Chutizi
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 (Prissnitz). Vgl. Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 Schutizi (Zwenkau, Wechselburg, Lastau, Nerchau), Scuntica (Prießnitz bzw. Prissnitz); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 19, 116 Chutizi (Böhlitz, Colditz, Göttwitz, Grottewitz, Lastau, Leipzig, Leisnig, Liebertwolkwitz, Lößnig, Magdeborn, Mutzschen, Nauberg, Nerchau, Prießnitz, Rochlitz, Schkölen, Taucha, Taucha am Rippach, Wechselburg, Zwenkau); Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 10.

 

Seillegau (Gau um die Seille rechts der Mosel zwischen Niedgau, Itongau, oberem Saargau, Kalmenzgau bzw. Chaumontois und Scarponagau, Salingouue)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 (Juvrecourt, Bessingen); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 891 Saulnois; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 17, 18, 24, 27, V, 2, Salingouwe, pagus Salinensis, pagus Seline, ‚Seillegau‘, Le Saulnois; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 247 Saulnois; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 324 (682/683 pago Salininse), Namensherkunft ungewiss, zwischen Niedgau, Itongau, oberem Saargau, Kalmenzgau/Chaumontois und Scarponagau (Almerichshofen bzw. Amelécourt, Amenoncourt, Autrepierre, Bassing/Bessingen, Bermeringen bzw. Bermering, Kleinbessingen bzw. Bezange-la-Petite, Bionshofen bzw. Bioncourt-sur-Seille, Burgaltdorf bzw. Borgaltroff, Buchingen bzw. Buchy, Dürkastel bzw. Château-Voué, Schersingen bzw. Chérisey, Kuttingen bzw. Cutting, Kubern bzw. Cuvry, Destry/Destrich, Duß bzw. Dieuze, Dombasle, Domjevin, Domnom-lès-Dieuze/Dommenheim, Einville-au-Jard, Gerbertshofen bzw. Gerbécourt, Val-de-Guéblange/Geblingen, Gisselfingen, Habudingen bzw. Haboudange, Handorf bzw. Hannocourt, Linhofen bzw. Liocourt?, Niederum bzw. Many/Merchen, Marsal, Marthil bzw. Marthille, Moivrons, Morsweiler an der Nied bzw. Morville-sur-Nied, Medewich bzw. Moyenvic, Racrange/Rakringen, Salzdorf bzw. Salonnes, Seraincourt, Sionviller, Sotzeling, Dinkrich bzw. Tincry, Torcheville/Dorsweiler, Warnhofen bzw. Vannecourt, Wich bzw. Vic-sur-Seille).

 

Selpoli (Gau zwischen Spree und Oder, Selboli)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19.

 

Serimunt (Gau zwischen Saale und Mulde, Serimuntilante, Serimode, Sirmuntus, Serimuntus, Seremode, Zirmuti, Sirmutus, Sirimuntus, Seromuntus, Zirimuodis,)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 (Burg-Kühnau bzw. Kühnau, Klein Rosenburg bzw. Rosenburg, Wisegk bzw. Wieskau, Biendorf, Grimschleben bzw. Grimsleben, Weddegast, Roschwitz, Wispitz, Wedlitz, Dröbel, Libbersdorf, Trebbichau); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 32, 151 (Biendorf, Grimschleben, Pobzig, Klein Rosenburg bzw. Kleinrosenburg, Weddegast, Wedlitz, Wispitz, Wohlsdorf bzw. Wahlsdorf); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 50, Serimunt, Sirmuti, Serimuntilant; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 10.

 

Silbachgau? (Silbiki, Gau um die obere Ruhr)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20; Nach Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, 244 irriger Ansatz.

 

Sindfeld (Gau zwischen Diemel und Alme, Sinatfeld, Sinuthuelt)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 919 Sintfeld; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 60, 61, 62, 68, 69, 96, III, 30, IV, 16, Sinithfeld, ‚Sindfeld‘; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 177.

 

Sinithfeld ((Gau zwischen Diemel und Alme, Sinatfeld, Sinuthuelt) s.Sindfeld)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 60, 61, 62, 68, 69, 96, III, 30, IV, 16, Sinithfeld, ‚Sindfeld‘.

 

Sinithi (Gau südlich des Teutoburger Waldes, Senne)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 911; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 68, 96, Sinithi,Senne’.

 

Sinnahgouwe (Gau an der Sinn zwischen Spessart und Rhön) s.Sinngau
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, Sinnahgouwe, ‚Sinngau’

 

Sinngau (Gau an der Sinn zwischen Spessart und Rhön, Sinnahgouwe
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, Sinnahgouwe, ‚Sinngau‘.

 

Siusli (973, Gau an der Mulde im Einzugsgebiet der niederen Mulde,Siusile 961,)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20 (Gau an der Mulde); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 27, 153 Siusli (Gollma, Roitzsch, Wedelwitz); Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Smehgouwe (Gau an der Schmie links der Enz um Illingen und Lienzingen, ein Untergau des Enzgaus) s. Schmiegau
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, Smehgaouwe, ‚Schmiegau‘.

 

Soestgau (Gau um Soest in Westfalen)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 17, 33, IV, 13, Sosatgo, pagus Sosaciensis, zum Ortsnamen Soest.

 

Solanzgouwe (Gau an der Sulz links der Altmühl bzw. nördlich der Altmühl,Sulzgau) s. Sulzgau
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Solanzgouwe, ‚Sulzgau‘.

 

Solenzgau (Gau an der Sulz links der Altmühl bzw. nördlich der Altmühl, Solczgawe), s. Solanzgouwe, Sulzgau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20.

 

Soratfeld (Gau nördlich der Diemel rechts der Weser, Sorehtfeld, Soretfeld, Sarethuelt, Sorathueld, Sorethfeld)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, Sorehtfeld; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 926 Sorethfeld; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 60, 61, 62, 68, 69, 96, Sorethfeld; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 177 Soratfeld.

 

Sorethfeld Gau nördlich der Diemel rechts der Weser, Sorehtfeld, Soretfeld, Sarethuelt, Sorathueld) s. Soratfeld
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, Sorehtfeld; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 926 Sorethfeld; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 60, 61, 62, 68, 69, 96, Sorethfeld; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 177 Soratfeld.

 

Sornegau (Gau an der Sorne links der Birs um Delsberg bzw. Delémont im Kanton Jura der Schweiz, Sornegouwe)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Sornegouwe.

 

Sornegouwe (Gau an der Sorne links der Birs um Delsberg bzw. Delémont im Kanton Jura der Schweiz, Sornegouwe) s.Sornegau
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Sornegouwe.

 

Sovuina (Gau Sanntal). S. Sanntal.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20 (falsch Gau rechts der Aisch, links der Pegnitz, richtig Sanntal).

 

Spechtrain bzw. Spechtraingau (Gau zwischen Inn und Isar, Spehtreino, Spehtraingau,Spechtrain’)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20 (Engkofen, Loizenkirchen bzw. Loitzenkirchen, Geiging, Bach, Pfistersham, Frauensattling, Oberdießbach, Unterdießbach, Haselbach, Kirchstettenm Reit); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 10, 11, Spehtreio, pagus Spehtreino, zum Ortsnamen Spechtrein.

 

Spetnerean (Gau an der Lippemündung bei Wesel)

 

L.: Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000.

 

Speyergau (Gau zwischen Lauter und Speyerbach, Reichslandvogtei). Zur Rückgewinnung und Verwaltung des Reichsguts um Speyer richtete König Rudolf von Habsburg die Reichslandvogtei S. ein, deren Bedeutung aber rasch schwand.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20 ([Speiergau,] Spirihgeuue, Spyrensis, Spirehkewe, Spirehkeuui, Spirechgouue, Spirihgouue, Spirigovue, Spirichowe, Gau zwischen Lauter und Speyerbach, Deidesheim, Weißenburg, Steinweiler, Oberotterbach, Niederotterbach, Dörrenbach bzw. Dierbach, Gleisweiler, Hochstadt, Speyerdorf, Wollmesheim); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 929; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 18, 23, 24, 26, 27, 30, IV, 18, Spirahgouwe, pagus Spirensis, Nemetis, Namnetis, Spirensis comitatus, ‚Speyergau‘, zum Ortsnamen Speyer, S. 306; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 260; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 80 (Altrip, Wachenheim); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Eisenberg in der Pfalz?, Battenberg in der Pfalz, Limburg an der Haardt, Helmbach, Lambrecht in der Pfalz).

 

Spielberg bzw. Spielberggau (Gau bei Eckartsberga in Sachsen-Anhalt, Spiliberch)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 11, pagus Spiliberch, zum Ortsnamen Spielberg.

 

Spiliberch (Gau Spielberg bei Eckartsberga in Sachsen-Anhalt) s. Spielberg
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 11, pagus Spiliberch, zum Ortsnamen Spielberg.

 

Spreegau (Gau um die Mündung der Spree in die Havel, Sprewa)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20.

 

Steiermark (Mark, Herzogtum, Bundesland). In das Gebiet zwischen den nördlichen Kalkalpen, dem oststeirischen Hügelland und dem pannonischen Tiefland, das schon in der Altsteinzeit besiedelt war, wanderten im 1. Jahrtausend n. Chr. die Noriker ein, mit denen sich später die keltischen Taurisker vermischten. 15 v. Chr./45 n. Chr. wurde das Land von den Römern erobert und als römische Provinz Noricum eingegliedert. Nach dem Durchzug verschiedener Germanenstämme während der Völkerwanderung wurde es seit 582 weitgehend von Slawen (Slowenen) besiedelt. 772 wurde es von Bayern besetzt und 788 dem fränkischen Reich einverleibt. Nach zeitweiliger Herrschaft der Ungarn wurde nach der Schlacht auf dem Lechfeld (955) 976 das Herzogtum Kärnten gebildet. Die zu Kärnten gehörige Kärntnermark (Mark an der Mur 970, marchia Carantana, karantanische Mark mit dem Mittelpunkt Hengistburg bei Wildon) unterstand zunächst bis 1035 den Grafen von Eppenstein, dann den Grafen von Wels-Lambach und seit etwa 1050/1056 den Markgrafen aus dem Geschlecht der Grafen von Traungau (Otakare) mit dem Sitz Steyr (Styraburg). 1122 wurde sie mit der Obersteiermark verbunden. Die Markgrafen Leopold (1122-1129) und Ottokar III. (1129-1164) setzten unter Beerbung der Grafen von Eppenstein (1122), Sponheim (1147, u. a. Mark an der Drau) und Formbach-Pitten (1158) ihre Herrschaft durch und schufen die nun nach der Burg Steyr benannte Markgrafschaft S. 1180 wurden beim Sturz Heinrichs des Löwen Obersteiermark und Mittelsteiermark zum Herzogtum erhoben und damit lehnsrechtlich von Bayern, zu dem sie zwischenzeitlich gelangt waren, gelöst. 1186/1192 fiel dieses Herzogtum nach dem Aussterben der Traungauer auf Grund eines Erbvertrages von 1186 (Georgenberger Handfeste) an die verwandten Babenberger. Nach deren Aussterben 1246 kam die 1236 als Reichsland bezeichnete S. 1251 an König Ottokar II. von Böhmen, 1254 nach Aufteilung durch Vereinbarung an Ungarn (Gebiete zwischen Enns und Hausruck sowie um Pitten-Wiener Neustadt an Österreich), von 1260 bis 1276 an Böhmen und 1282 durch König Rudolf von Habsburg an Habsburg. Etwa zu dieser Zeit war auch der innere Ausbau durch deutsche Siedler vollendet. 1311 kam das Sanntal hinzu. 1379 gelangte die S. an die leopoldinische Nebenlinie Habsburgs, 1411 an den steirischen Zweig mit Sitz in Graz (S., Kärnten, Krain, Inneristrien, Triest). Dieser gewann bis 1493 alle habsburgischen Länder, von denen die 1456 um die Grafschaft Cilli und 1482 um das Gebiet von Windischgraz vermehrte S. durch zahlreiche Einfälle der Türken (seit 1471) und Ungarn verwüstet wurde. Von 1564 bis 1619 gehörte die S. zu den innerösterreichischen Ländern (Innerösterreich) mit weitgehender Selbständigkeit. 1585 gründete Erzherzog Karl die Universität Graz. Im 18. Jahrhundert wurden die Reste der innerösterreichischen Sonderstellung beseitigt. 1919/1920 kam das südliche, zu 86% von Slowenen besiedelte Drittel der S. (Untersteiermark) an Jugoslawien, während die übrige S. als Bundesland bei der Republik Österreich verblieb. Von 1938 (22. 5. 1938) bis 1945 war das 3965 Quadratkilometer umfassende Bundesland Burgenland mit der Hauptstadt Eisenstadt zwischen Niederösterreich (Niederdonau) und Steiermark (Südburgenland mit Güssing, Jennersdorf, Oberwart) aufgeteilt. Ab April 1941 unterstand die 1918 von Österreich getrennte Untersteiermark (erweitert um die Save-Gebiete und sechs oberkrainische Gemeinden sowie verringert um das Gebiet Prekmurje) rechtstatsächlich dem Gauleiter der Steiermark als dem Leiter der eingesetzten Zivilverwaltung des Deutschen Reiches und war damit vorübergehend wieder der S. eingegliedert.
L.: Wolff 27; Wallner 713 ÖsterreichRK 1; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G4, II 66 (1378) H5, II 78 (1450) G4, III 22 (1648) F5; Lechner, K., Steiermark (Karantanische Mark), (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Schmutz, K., Historisch-topographisches Lexikon von Steiermark, Bd. 1ff. 1822f.; Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark, hg. v. Zahn, J. v., Bd. 1ff. 1875ff.; Zahn, J. v., Ortsnamenbuch der Steiermark im Mittelalter, 1893; Pirchegger, H., Die Pfarren als Grundlage der politisch-militärischen Einteilung der Steiermark, (in) Abhandlungen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, (in) Archiv für österr. Gesch. 102 (1913); Mell, A./Pirchegger, H., Steirische Geschichtsbeschreibungen als Quellen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, Beitr. z. Erforschung steirischer Geschichtsquellen 37-40 (1914); Pirchegger, H., Steiermark, (in) Erläuterungen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, 1917, 1957; Mell, A., Grundriss der Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte des Landes Steiermark, Bd. 1f. 1929; Heimatatlas der Steiermark, hg. v. hist. Ver. d. Steiermark, 1946-1949; Mayer, F./Kaindl, R./Pirchegger, H., Geschichte der Steiermark, Bd. 1ff. 4./5. A. 1958ff.; Atlas der Steiermark, hg. v. d. steiermärkischen Landesregierung, Redaktion Morawetz, S./Straka, M., 1949-1970, Erläuterungen 1973; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 50, III, 25, 31, Steiermark, Landname, Stirlant; Pirchegger, H., Die Untersteiermark in der Geschichte ihrer Herrschaften und Gülten, Städte und Märkte, 1962; Stock, K., Bibliographien, Sammelbibliographien und andere geographische Hilfsmittel der Steiermark, 1969; Die Steiermark. Land, Leute, Leistung, hg. v. Sutter, B., 1971; Paschinger, H., Steiermark, 1974; Das Werden der Steiermark, hg. v. Pferschy, G., 1980; Woisetschläger, K., Steiermark, 1982; 800 Jahre Steiermark und Österreich, hg. v. Pickl, O., 1992; Amon, K./Liebmann, M., Kirchengeschichte der Steiermark, 1993; Obersteiner, G., Theresianische Verwaltungsreformen im Herzogtum Steiermark, 1993; Ebner, H., Steiermark, LexMA 8 1996, 95ff.; Karner, S., Die Steiermark im 20. Jahrhundert, 2000; Binder, D./Ableitinger, A., Steiermark, 2001; Baltl, H., Die Steiermark im Frühmittelalter, 2004; Moll, M., Die Steiermark im ersten Weltkrieg, 2014.

 

Steiringen, Steiringgau (Gau zwischen Hunte und Unterweser, identisch mit dem Largau) Steoringun
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, III, 1f., 4 Steoringun.

 

Steoringun (Gau zwischen Hunte und Unterweser, identisch mit dem Largau). S. Steiringen.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, III, 1f., 4 Steoringun.

 

Steverfeld (Gau an der Stever östlich Nottulns um Stevern, Stivarnafildi)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 939; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 59, 61, 70, III, 31, IV, 13, Stibarnafildi, Stivarnafildi, Stiarnun, Gifaron,Steverfeld’; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Elvert, Lüdinghausen, Emkum, Steuermür, Ternsche, Selm).

 

Stivarnafildi (Gau an der Stever östlich Nottulns um Stevern, Steverfeld)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 939; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 59, 61, 70, III, 31, IV, 13, Stibarnafildi, Stivarnafildi, Stiarnun, Gifaron,Steverfeld’; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Elvert, Lüdinghausen, Emkum, Steuermür, Ternsche, Selm).

 

Stockstadt (Gau bzw. Grafschaft an der Mündung der Gersprenz in den Main, im Maingau) Stoddenstat.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 19, Stoddenstat, comitatus, zum Ortsnamen Stockstadt (am Main).

 

Stoddenstat (Gau bzw. Grafschaft an der Mündung der Gersprenz in den Main, im Maingau). S. Stockstadt.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 19, Stoddenstat, comitatus, zum Ortsnamen Stockstadt (am Main).

 

Stria (Gau beiderseits der Rheinmündung) (967/968), Strya, s. Strijen
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 30 (Geertruidenberg bzw. Gertruidenberg, Tremella bzw. Tremalle, Strijen bzw. Sturnahem); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 49, III, 32, V, 2, Stria, het Land van Strien, s. Strya; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 205.

 

Strijen (Land beiderseits der Rheinmündung in den Provinzen Südholland und Nordbrabant der Niederlande mit Strijen, Klundert, Zevenbergen und den Herrlichkeiten Hooge Zwaluwe und Lage Zwaluwe) (967/968), Stria, Strya
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 30 (Geertruidenberg bzw. Gertruidenberg, Tremella bzw. Tremalle, Strijen bzw. Sturnahem); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 49, III, 32, V, 2, Stria, het Land van Strien, s. Strya; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 205.

 

Strya (Gau beiderseits der Rheinmündung) (967/968), Stria s. Strijen
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 30 (Geertruidenberg bzw. Gertruidenberg, Tremella bzw. Tremalle, Strijen bzw. Sturnahem); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 49, III, 32, V, 2, Stria, het Land van Strien, s. Strya; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 205.

 

Sturmi (Gau an der Mündung der Aller in die Weser)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20 (Verden); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 41, III, 18, 27, Sturmiun, Sturmi, Sturmego.

 

Sualafeld (Gau südlich der Altmühl links der Donau, Sualaueldun, Sualaueldensis, Swalafeld,Schwalbfeld’)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 (Heidenheim, Auhausen, Westheim, Dollnstein bzw. Dollenstein); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 27, 58, 61, 62, III, 30, 31, Swalafeld (Sualafeld), ‚Schwalbfeld‘.

 

Suderberggau(Gau südlich Osnabrücks, Sutherbergi)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 95, III, 3, 31, Sutherbergi.

 

Südergau (Gau um Münster und Ahlen im Münsterland, Suthergo)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 944 Sudergo; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 36, 37, Suthergo; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Ahlen).

 

Sudergo (Gau östlich der mittleren Zuidersee um Gaveren in Friesland, Suthrahi). S. Zuidergo.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1105. Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 46, 47, Suthrahi.

 

Sudetenland (Reichsgau, Gau). Seit 1912 wurden unter Verwendung des Gebirgsnamens Sudeten die Bewohner von Deutsch-Böhmen, Deutsch-Mähren und Österreichisch-Schlesien als Sudetendeutsche bezeichnet, nachdem wenige Jahre zuvor das Wort sudetendeutsch erstmals geprägt worden war. Seit 1919, als durch den Frieden von St. Germain, entgegen dem Grundsatz der Selbstbestimmung, von Deutschen bewohnte Gebiete Westmährens, in denen 1919 etwa 3,1 Millionen Deutsche und rund 200000 Tschechen (durch Zuwanderung 1930 690000) gelebt haben dürften, der Tschechoslowakei eingegliedert worden waren, wurde dieser Name allgemein für die innerhalb der neu gegründeten Tschechoslowakei wohnenden etwa 3,5 Millionen Deutschen verwandt, die vor allem um Eger, Karlsbad, Aussig, Reichenberg und Troppau in geschlossenen deutschen Sprachgebieten lebten und 28 Prozent der Stadtbevölkerung (1930 Karlsbad 87, Eger 80, Reichenberg 78, Aussig 75, Troppau 61 Prozent). Innerhalb der Tschechoslowakei wurden ihre Rechte immer stärker eingeschränkt und 840000 Hektar Land enteignet und fast ausschließlich Tschechen übertragen. 1933 wurde die Deutsche Nationalpartei in der Tschechoslowakei verboten. Danach bildete sich die sudetendeutsche Heimatfront unter Konrad Henlein. Sie wurde 1935 mit 66 % aller deutschen Stimmen die stärkste Partei der Tschechoslowakei (1938 92 % aller deutschen Stimmen). Am 29. 9. 1938 wurde das von der Tschechoslowakei angenommene Münchener Abkommen beschlossen, das die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete an das Deutsche Reich vorsah. Am 1. 10. 1938 besetzten deutsche Truppen das Land (29000 Quadratkilometer mit 3,4 Millionen Einwohnern). Aus dem Kern des sudetendeutschen Gebiets wurde der Reichsgau S. (Hauptstadt Reichenberg) unter dem Reichsstatthalter Konrad Henlein gebildet. 1945 kam das Gebiet an die Tschechoslowakei zurück. Allen Deutschen wurde die Staatsangehörigkeit aberkannt. Ihr Vermögen wurde entschädigungslos enteignet. Bei der anschließenden Vertreibung kamen etwa 400000 Menschen um. 1,9 Millionen gelangten in die westliche Besatzungszonen (Bayern, Hessen), 800000 in die sowjetische Besatzungszone und 140000 nach Österreich, etwa 250000 blieben zurück.
L.: Pfitzner, J., Sudentendeutsche Geschichte, 2. A. 1937; Das Sudetendeutschtum, hg. v. Pirchan, G., 2. A. 1939; Aubin, H., Geschichtliche Kräfte im Sudetenraum, 1941; Sudetenland. Ein Hand- und Nachschlagebuch, hg. v. Kurth, K., 1954; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 50; Urban, R., Die sudetendeutschen Gebiete nach 1945, 1964; Brügel, J., Tschechen und Deutsche 1918-1938, 1967; Sudetenland in Europas Mitte, hg. v. Loebel, H. v., 1987; Franzel, E., Sudetendeutsche Geschichte, 1990; Ermacora, F., Die sudetendeutschen Fragen, Rechtsgutachten, 1992; Dokumente zur Austreibung der Sudetendeutschen, hg. v. d. Arbeitsgemeinschaft zur Wahrung sudetendeutscher Interessen, 1992; Habel, F., Eine politische Legende. Die Massenvertreibung von Tschechen aus dem Sudetengebiet 1938/39, 1996; Gebel, R., Heim ins Reich, 1998; Zimmermann, V., Die Sudetendeutschen im NS-Staat, 1999; Odsun, bearb. v. Hoffmann, R. u. a., 2000.

 

Südthüringgau (Suthuringa, Sudthuringia, Gau zwischen Wipper und Unstrut)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20 ([Südthüringergau,] Suthuringa, Sudthuringia, Tennstedt, Bliederstedt).

 

Suduodi (Gau südlich des Maines?). Die Suduodi werden neben Thuringi, Hessi, Borthari (Brukterergau) und Nistresi (Ittergau) genannt, von denen die beiden letzten auf den südlichen Teil des sächsischen bzw. westfälischen Stammesgebiets deuten. Eine genauere Zuordnung ist nicht möglich.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 50, Suduodi; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 12, Suduodis.

 

Suerzza (Gau am Oberlauf der Donau) s. Swerzenhuntari.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20 (Allmendingen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78, 82, 95, 96, Swerzza, Swerzenhuntari; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 133.

 

Suilbergi (Gau an der mittleren Leine östlich Corveys, Sülberggau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 Svilberigavvi; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, III, 33, III, 31, IV, 6, 9, 9, 13, 14, Suilbergi, Suilbergiga, Suilbergimarca, Sulbirgowe, ‚Sülberggau‘.

 

Sülberggau (Gau an der mittleren Leine östlich Corveys, Svilberigavvi, Suilbergi)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 Svilberigavvi; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, III, 33, III, 31, IV, 6, 9, 9, 13, 14, Suilbergi, Suilbergiga, Suilbergimarca, Sulbirgowe, ‚Sülberggau‘.

 

Sülchgau (Gau am Oberlauf des Neckars, Sülchengau, Sulihgouwe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20 ([Sülchengau,9 Sulichgouue, Gau am Oberlauf des Neckars, [Kirchentellinsfurt bzw. Kirchtellinsfurt]); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 30, 31, 32, Sulihgouwe,Sülchengau’; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 129.

 

Sulihgouwe (Sülchengau, Sülchgau) s. Sülchgau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20 ([Sülchengau,9 Sulichgouue, Gau am Oberlauf des Neckars, [Kirchentellinsfurt bzw. Kirchtellinsfurt]); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 30, 31, 32, Sulihgouwe, ‚Sülchengau‘; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 129.

 

Sulmanahgouwe (Gau an der Sulm rechts des Neckars, Sulmgau)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, Sulmanahgouwe, ‚Sulmgau‘.

 

Sulmgau (Gau an der Sulm rechts des Neckars, Sulmanahgouwe)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, Sulmanahgouwe. ‚Sulmgau‘.

 

Sulzgau (Gau an der Sulz links der Altmühl bzw. nördlich der Altmühl, Solanzgouwe, Solenzgau, Solczgawe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Solanzgouwe, ‚Sulzgau‘, S. 306.

 

Sundergau (Gau zwischen Inn und Isar, Sundergeuue, Sundergouue, Sundargouwe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 (Oberhaching, Unterhaching, Huppenberg, Hechenberg, Königsdorf, Karpfsee, Weidfilz bzw. Weidfitze, Wolfratshausen, Vogtareuth, Neuching, Tegernsee); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 36, 37, Sundargouwe.

 

Sunderscas (Gau bzw. Grafschaft südwestlich Kölns um Düren)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20 (Düren); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 95, S. 255, Sunderscas; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 174.

 

Sundgau (Gau, Grafschaft, Sundgouwe). Vermutlich schon in merowingischer Zeit wurde zwischen Vogesenkamm, Rhein, Thur und Birs der 899 erstmals genannte S. (Südgau, im Gegensatz zum Nordgau, Grenze bei Schlettstadt, seit dem 8. Jahrhundert Landgraben nördlich von Colmar) gebildet, in dem wahrscheinlich zu Beginn des 9. Jahrhunderts eine Grafschaft entstand. Diese Grafschaft S. (Grafschaft Oberelsass im Gegensatz zur nördlich der Thur gelegenen Landgrafschaft Oberelsass) war vielleicht schon im 11. Jahrhundert bei den Vorfahren der Grafen von Habsburg. 1135 erwarben die Grafen von Habsburg die Landgrafschaft, 1324 die Grafschaft Pfirt. Später blieben nur Horburg, Reichenweier (1324 durch Kauf an Württemberg), die Rufacher Mundat (Hochstift Straßburg), Mülhausen und die Abtei Murbach außerhalb der Herrschaft Habsburgs, die seit 1250 ihren Sitz in Ensisheim hatte. Danach wurde S. die Bezeichnung für die Güter Habsburgs im Elsass. Von 1469 bis 1474 ließ sich das Herzogtum Burgund die Grafschaft S. von Habsburg verpfänden, 1648 kam sie an Frankreich.
L.: Wolff 297; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) D5; Die alten Territorien des Elsass (Statistische Mitteilungen über Elsass-Lothringen, 27 [1896]); Das Reichsland Elsass-Lothringen, Bd. 3 1901ff.; Müller, C., Mittelalterliche Städte im Sundgau und Elsgau, Alemann. Jb. 1958; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 9, 36, 37, S. 255, Sundgouwe, Sundgau, Oberelsass; Reinhard, E., Die Siedlungen im Sundgau, 1965; Moreau, J., Dictionnaire, de géographie historique, 1972, 262; Stintzi, P., Die habsburgischen Güter im Elsass, (in) Vorderösterreich, hg. v. Metz, F., 3. A. 1978; Baum, W., Die Habsburger in den Vorlanden, 1993; Schuler, P., Sundgau, LexMA 8 1996, 323f.

 

Sutherbergi (Gau südlich Osnabrücks) S. Suderberggau.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 95, III, 3, 31, Sutherbergi.

 

Suthergo (Gau um Münster und Ahlen im Münsterland). S. Südergau.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 944 Sudergo; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 36, 37, Suthergo; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Ahlen).

 

Suthrahi (Gau östlich der mittleren Zuidersee um Gaveren in Friesland) S. Zuidergo.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1105. Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 46, 47, Suthrahi.

 

Svilberigavvi (Gau an der mittleren Leine östlich Corveys bzw. Korveis, Sülberggau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21.

 

Swalafeld (Gau südlich der Altmühl links der Donau, Sualaueldun, Sualaueldensis, ‚Schwalbfeld’). S. Sualafeld.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 19 (Heidenheim, Auhausen, Westheim, Dollnstein bzw. Dollenstein); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 27, 58, 61, 62, III, 30, 31, Swalafeld (Sualafeld), ‚Schwalbfeld’.

 

Sweinahgouwe (Sueinihgouui, Svveinigovve, Gau zwischen Isarmündung und Innmündung). S. Schweinachgau.
L.: (Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908), (Flintsbach bzw. Flinsbach, Windorf); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27, Sweinahgouwe, ‚Schweinachgau‘.

 

Swerzenhuntari (Gau links der oberen Donau, Suerza, Swerzza)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20 Suerza (Allmendingen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78, 82, 95, 96, Swerzza, Swerzenhuntari; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 133.

 

Swerzza (Gau links der oberen Donau, Suerza) s. Swerzenhuntari.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 20 (Allmendingen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 78, 82, 95, 96, Swerzza, Swerzenhuntari; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 133.

 

Swiggerstal (Gau an der Erms links des Neckar, Schweikerstal)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 14, II, 64, 67, 90, Swiggerstal (Schweikerstal).

 

Swistgau (Gau an der Swist rechts der Erft, nicht Untergau des Bonngaus, Zustahgouwe, pagus Tustensis)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24 Zustahgouwe, pagus Tustensis, S. 307, s. Zustahgouwe; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 248 Zucstachgouue; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Meckenheim, Wormersdorf, Ersdorf, Todenfeld, Fritzdorf, Esch, Hospelt).

 

Talou (Gau an der Seine unterhalb Rouens), Tellau.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 951; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 45, S. 307; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 263.

 

Taubergau (Gau um die Tauber links des Mains, Tubargouue, Tubergouue, Dubargeuue, Duuerehgouue, Tufercgoew)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 (Sonderhofen, Distelhausen, Bolzhausen, Oellingen, Baldersheim, Tauberbischofsheim); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27, Tubargouwe,Taubergau’; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 119.

 

Tehsandrun (Gau bzw. Großgau südlich der Maasmündung) (Texandria 709). S. Toxandrien.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 ([Tessandria,] Tessandrië, Geertruidenberg bzw. Bergon, Noorderwijk bzw. Norderwyk); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 958 Texandria; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 26, II, 22, III, 27, 32, Tehsandrun (Texuandri, Toxandria), S. 307, Toxandria, Tehsandrun; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 272; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 65.

 

Teisterbant (Gau zwischen Niederrhein und Waal, Testerbant) (Testerventis 709)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 ([Testerbant,] Testrebantensis, Testerbantia, Gau zwischen Niederrhein und Waal, Zaltbommel bzw. Bommel, Tiel); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 957 Testerbant; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 21, 75, 76, 77, III, 30, 31, Testarbant, Testrebenti, pagus Testrebatensis, Destarbenzon; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 267 Testerbant; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 59.

 

Tellau (Gau an der Seine unterhalb Rouens, Tellaus). S. Talou.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 951; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 45, Tellau, Tellaus, Talou, S. 307; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 263.

 

Tennengau (Gau rechts der Salzach um Abtenau und Golling)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 96, Tennengau.

 

Tessandria (Gau bzw. Großgau südlich der Maasmündung. Tehsandrun, Texandria 709). S. Toxandrien (Toxandria).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 ([Tessandria,] Tessandrië, Geertruidenberg bzw. Bergon, Noorderwijk bzw. Norderwyk); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 958 Texandria; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 26, II, 22, III, 27, 32, Tehsandrun, Texuandri, Toxandria, 307, Toxandria s. Tehsandrun; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 272; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 65.

 

Testerbant (Gau zwischen Niederrhein und Waal, Teisterbant) (Testerventis 709). S. Teisterbant
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 ([Testerbant,] Testrebantensis, Testerbantia, Gau zwischen Niederrhein und Waal, Zaltbommel bzw. Bommel, Tiel); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 957 Testerbant; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 21. 75, 76, 77, III, 30, 31, Testarbant, Testrebenti, pagus Testrebatensis, Destarbenzon; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 267 Testerbant; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 59.

 

Texel (Gau, jetzt Insel in der Nordsee. Tessel)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 956, Tessel; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 95, Texla,Texel’.

 

Thetton (Gau östlich Nottulns im Münsterland in Westfalen)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 12, Thetton, pagus Thetton, zum Ortsnamen Schapdetten.

 

Thiatmalli (Tietmelle, Thiadmalli) (Gau um Detmold). S. Detmold.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 (Schider); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 31, IV, 13, 16, Thiadmalli, heute Ortsname Detmold.

 

Tholensanus (Gau nördlich der Havelquelle an der Tollense im Gebiet der slawischen Tollenser). S. Tollenserland.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 Tholensanus.

 

Threcwidi (Gau zwischen mittlerer Ems und mittlerer Weser)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 70, 72, 96, III, 31, Threcwidi.

 

Threveresga (Gau um Drewer zwischen Lippe und Ruhr, Treueresga). S. Drewergau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 6 (Drewer); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 286; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 33, IV, 16, Threveresga.

 

Thrianta (Drentland). S. Drente (Drenthe).
L.: Wolff 76; Großer Historischer Weltatlas III 2 (1519-1556) C3; Oorkondenboek van Groningen en Drente, hg. v. Blok, P., 1896ff.; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 Thrient; Linthorst, H., Geschiedenis van Drente, 1947; Buiskool, H., Zuidoost-Drente, Bd. 1ff. 1950ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 49, 76, III, 27, Thrianta (Drentland),Drente’, s. Thrient; Blok, D., Geschiedenis van Drenthe, 1984.

 

Thrient („Thrente, Gau westlich der Ems“). S. Drente (Drenthe).
L.: Wolff 76; Großer Historischer Weltatlas III 2 (1519-1556) C3; Oorkondenboek van Groningen en Drente, hg. v. Blok, P., 1896ff.; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21, s. Thrianta; Linthorst, H., Geschiedenis van Drente, 1947; Buiskool, H., Zuidoost-Drente, Bd. 1ff. 1950ff.; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 290, II, 49, 76, III, 27, Drente, Drentland, (Thrianta); Blok, D., Geschiedenis van Drenthe, 1984.

 

Thronie (Gau um Marlenheim westlich Straßburgs) pagus Troningorum s. Troningergau
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 12, 20, Thronie, comitatus, pagus Troningorum, zum Ortsnamen Tränheim, 308 pagus Troningorum.

 

Thurgau (Gau, Landgrafschaft, Herrschaft, Kanton). Das Gebiet zwischen Reuß, Aare, Rhein, Bodensee und Rätien wurde 58 v. Chr. von den Römern erobert. 455 n. Chr. fiel es an die Alemannen, wurde um 700 christianisiert und wenig später dem fränkischen Reich eingegliedert, in dem es den seit 741 in Urkunden Sankt Gallens erwähnten T. (Durgauia) bildete. 861 wurde hiervon der westliche Teil als Zürichgau abgetrennt, weitere Teile gingen an das Hochstift Konstanz und die Klöster Rheinau, Sankt Gallen und Reichenau. Der übrige T. entwickelte sich unter Verselbständigung der Grafschaften Toggenburg, Kiburg (Kyburg) und Andelfingen zur Landgrafschaft T., die von den Herzögen von Zähringen (1094) über die Grafen von Kiburg (Kyburg) (Dillingen-Kiburg, Dillingen-Kyburg) 1264 an die Grafen von Habsburg kam. 1415 zog Kaiser Sigmund den T. von Herzog Friedrich von Österreich ein, gab ihn aber in verringertem Umfang 1418 wieder an Habsburg zurück. 1460/1461 eroberten die Eidgenossen der Schweiz den ganzen T. und verwalteten ihn als gemeine Herrschaft. 1499 gewannen sie das bis dahin vom Reichsvogt in Konstanz beanspruchte Landgericht. Im T. setzte sich von Zürich her in einer Reihe von Gemeinden die Reformation durch. Im März 1792 erlangte der T. Unabhängigkeit von den Eidgenossen der Schweiz. 1798 wurde T. ein Kanton der Helvetischen Republik, 1803 ein selbständiger Kanton (Hauptstadt Frauenfeld) der Schweiz, der sich 1814 eine Verfassung gab, die 1869 vollständig überarbeitet wurde.
L.: Wolff 527; Großer Historischer Weltatlas II 72 (bis 1797) G1; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 (Zurrega, Turgouue, Zuriggauui, Durgeuue, Zurihkeuue, Turgeuue, Zurichgeuue, Duricgouue, Zurichgevua, Thuregum, [Gau um den Zürichsee,] Eschenz, Säckingen, weitere Ortsangaben gehören zum Zürichgau); Hasenfratz, H., Die Landgrafschaft Thurgau vor der Revolution von 1798, 1908; Meyer, W., Die Verwaltungsorganisation, Diss. jur. Zürich 1933; Herdi, E., Geschichte des Thurgaus, 1943; Leisi, E., Chronik des Kantons Thurgau, 1950 Schoop, A., Der Kanton Thurgau 1803-1953, 1953; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 22, 24, 26, 27, III, 30, S. 266, Durgouwe; Thurgau gestern, heute, morgen, hg. v. Vischer, M., 1966; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 268 Thurgovie; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 51, 99, 101 (Egg, Rüeggshausen); Schoop, A., Geschichte des Kantons Thurgau, 1987; Eugster, E., Thurgau, LexMA 8 1996, 746; Marquardt, B., Die alte Eidgenossenschaft und das Heilige römische Reich, 2007, 281.

 

Thüringen (Landgrafschaft, Land, Freistaat). Das Gebiet zwischen Harz, Thüringer Wald, (Unstrut,) Werra und Saale wurde in der Nachfolge anderer germanischer Völkerschaften im 5. Jahrhundert n. Chr. von den vielleicht im Namen an die Hermunduren anknüpfenden Thüringern eingenommen, die erstmals im letzten Drittel des 4. Jahrhunderts (um 400 bei Vegetius) als (von Grahn-Hoek auf die gotischen Terwinger zurückgeführte) Toringi erscheinen. Ihr sich noch darüberhinaus erstreckendes Reich zwischen Donau, Main, Werra und Elbe wurde 531/533/534 von den Franken und Sachsen vernichtet und seine Angehörigen unter fränkische Herrschaft gebracht (634-717/719 Herzogtum) und christianisiert. Die Klöster Fulda und Hersfeld sowie das Erzstift Mainz (Erfurt) erwarben umfangreiche Güter. Mit dem Übergang des deutschen Königtums auf die sächsischen Liudolfinger und der Bildung weiter östlich liegender Marken wurde T. vom Grenzland zu einem Kerngebiet des Reiches mit Pfalzen in Nordhausen, Merseburg, Arnstadt, Ohrdruf, Wechmar, Heiligenstadt, Mühlhausen?, Gebesee, Saalfeld, Dornburg, Kirchberg (bei Jena), Erfurt, Tilleda, Wallhausen und Allstedt. Unter den gräflichen Geschlechtern gewannen die aus einer Seitenlinie der Grafen von Rieneck in Mainfranken stammenden, auf der 1044 erbauten Schauenburg bei Friedrichroda ansässigen, am Pass der Hohen Sonne des Thüringerwaldes sowie um Sangerhausen begüterten Ludowinger (1039 Ludwig der Bärtige) die Vorherrschaft und wurden von König Lothar III. um 1130 (1130/1131) mit dem Titel Landgrafen ausgezeichnet. 1122/1137 erlangten sie aus der Heirat mit der Erbtochter (Hedwig) der Gisonen (Grafen von Gudensberg) Güter in Hessen um Marburg und Gudensberg südwestlich von Kassel. 1180 erwarben sie beim Sturz Heinrichs des Löwen zu ihren thüringischen und hessischen Gütern die Pfalzgrafschaft Sachsen (Hosgau bzw. Hassegau) als Reichslehen und Güter an der Werra, oberen Weser und Leine (bis 1247). Sie erbauten schon vor 1080 auf fuldisch-hersfeldischem Gut die Wartburg, später die Neuenburg (Neuburg) an der unteren Unstrut, die Runneburg (Weißensee) und die Marburg an der Lahn, doch gelang ihnen die Zusammenfassung ihrer Güter nicht. 1247 starben sie mit Heinrich Raspe im Mannesstamm aus. T. fiel (endgültig 1263/1264) über eine Schwester Heinrich Raspes auf Grund einer Eventualbelehnung von 1243 an die in weiblicher Linie mit den Ludowingern verwandten wettinischen Markgrafen von Meißen, Hessen über eine Erbtochter (Sophie) an die Grafen von Brabant (Landgrafen von Hessen), womit einerseits die Trennung von Thüringen und Hessen und andererseits die Aufgabe der selbständigen Einheit T. eingeleitet wurde. 1265 überließ der Wettiner Heinrich der Erlauchte T. an seinen Sohn Albrecht den Entarteten. 1293/1294 verkaufte Markgraf Albrecht der Entartete von Meißen T. an König Adolf von Nassau, doch konnten die Markgrafen von Meißen 1307 in der Schlacht bei Lucka die Mark Meißen und T. zurückgewinnen. Seitdem erweiterten sie ihre Herrschaft in T. zu Lasten der Grafen und des Reichs (Vogtei über die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen, Erwerb der Herrschaft Coburg 1347/1353 sowie von fünf hennebergischen Ämtern mit Hildburghausen 1374 und des Pleißenlandes mit Altenburg 1310/1372/1373), doch blieben die Herrschaftsgebiete von Schwarzburg, Henneberg, Gleichen und Reuß (Vögte von Weida, Gera und Plauen), Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen sowie die Güter des Deutschen Ordens bestehen. Dementsprechend hatten die Markgrafen von Meißen, die von 1379 bis 1440 einen eigenen landgräflich-thüringischen Zweig abteilten, im Norden einen langen Streifen von der Elster über Weißenfels und Freyburg bis Langensalza, weiter ein Gebiet um Eisenach, Salzungen, Gotha und Zella-Mehlis und schließlich fast den gesamten Süden des Landes. 1423 gewann die Meißener Linie der Wettiner das Herzogtum Sachsen-Wittenberg und die damit verbundene Kurfürstenwürde. Seitdem nannten sich alle Wettiner Herzöge (von Sachsen), wie dies auch Herzog Wilhelm tat, unter dem T. nochmals von 1445 bis 1482 eigenständig wurde. 1485 teilte das Haus Wettin in die Kurlinie der Ernestiner, die das südliche Gebiet zwischen Eisenach, Sonnewalde, Zwickau, Coburg und Wittenberg bzw. Buttstädt erhielt, und die Linie der Albertiner, an die das nördliche Gebiet von Groitzsch bis Treffurt (Weißensee, Freyburg, Sangerhausen, Langensalza, Tennstedt, Thamsbrück, Laucha, Nebra) fiel. 1547 verlor die ernestinische Linie die Kurwürde an die albertinische Linie und wurde auf das inzwischen zur Reformation übergetretene Gebiet von T. beschränkt, für das sie 1548 die Universität Jena gründete. Seit 1572 wurde T. bzw. Sachsen immer weiter aufgeteilt und zersplitterte allmählich vollständig. Nach dem Aussterben der verschuldeten Grafen von Henneberg verwalteten die Albertiner und Ernestiner deren Gebiete zunächst gemeinsam, teilten sie aber 1660 auf. Von 1657 bis 1746 bildete der sog. Thüringer Kreis um Weißenfels den Hauptbestandteil von Sachsen-Weißenfels, von 1657 bis 1718 das 1564 gewonnene Hochstift Naumburg mit den ehemals hennebergischen Gütern (Schleusingen, Suhl) den Hauptbestandteil von Sachsen-Zeitz. Am Ende des 17. Jahrhunderts bestanden im Rahmen des obersächsischen Reichskreises zehn Linien der Ernestiner, neun der Reuß und drei der Schwarzburg in T. Außerdem hatte das Erzstift Mainz die Herrschaft über Erfurt und einen Teil des Eichsfeldes gewonnen und war Brandenburg mit dem Saalkreis nach T. vorgedrungen. 1803 fielen Erfurt, das Eichsfeld, Nordhausen und Mühlhausen, 1806 die albertinischen Teile an Preußen. 1807 verlor Preußen alle linkselbischen Gebiete. Von 1807 bis 1813 gehörten Mühlhausen, Nordhausen und das Eichsfeld zum Königreich Westphalen, Erfurt mit seinem Gebiet zu Frankreich. 1815 erlangte Preußen die verlorenen Gebiete zurück und gewann die albertinischen Teile Thüringens, die es 1816 auf die Bezirke der Regierung in Thüringen zu Erfurt (Weißensee, Langensalza, Tennstedt) und der Regierung des Herzogtums Sachsen zu Merseburg (Weißenfels, Freyburg, Eckartsberga, Heldrungen, Sachsenburg, Sittichenbach, Wendelstein, Sangerhausen) aufteilte (1. 4. 1816 preußische Provinz Sachsen mit Herzogtum Magdeburg, Altmark, Fürstentum Halberstadt, Wernigerode, Hohnstein, Mansfeld, Nordhausen, Mühlhausen, Eichsfeld, Erfurt, Wittenberg, Torgau, Merseburg, Naumburg-Zeitz, Stolberg, Querfurt, Barby, Ziegenrück, Schleusingen, Heringen, Kelbra, Hauptstadt Magdeburg, Sitz der Provinzialselbstverwaltung in Merseburg, Gliederung in die Regierungsbezirke Magdeburg, Merseburg und Erfurt). Insgesamt bestanden 1815 im thüringischen Raum neben umfangreichen Gütern Preußens und Exklaven und Enklaven die zwölf kleinen Staaten Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Gotha-Altenburg, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie zu Gera (Reuß-Gera), Ebersdorf (Reuß-Ebersdorf), Schleiz (Reuß-Schleiz) und Lobenstein (Reuß-Lobenstein). Am 13. 11. 1826 erfolgte, nachdem Sachsen-Weimar-Eisenach bereits 1815 zum Großherzogtum erhoben worden war (seit 1877 Großherzogtum Sachsen), durch Schiedsspruch König Friedrich Augusts I. von Sachsen die Neugliederung in die sächsischen Herzogtümer Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg sowie Sachsen-Coburg und Gotha. Nach Abdankung der Fürsten im November 1918 entstanden acht Freistaaten (vier der Ernestiner, zwei der Schwarzburg, zwei der Reuß). Sie schlossen sich mit Ausnahme Coburgs, das zu Bayern kam, am 30. 4./1. 5. 1920 entgegen den Wünschen Preußens zum Land T. mit der Hauptstadt Weimar zusammen, das sich am 11. 2. 1921 eine Verfassung gab. Der Name T. begann nunmehr über das ursprüngliche Gebiet zwischen Werra, Saale, Harz und Thüringer Wald hinaus Gebiete östlich der Saale und südlich des Thüringer Waldes zu umfassen (Herrschaftsgebiete der ernestinischen Wettiner). 1933 wurde die Landesregierung einem Reichsstatthalter unterstellt. Am 1. 7. 1944 wurde der bisher zur Provinz Hessen-Nassau (Preußens) gehörige Kreis Schmalkalden in den Regierungsbezirk Erfurt umgegliedert und der Reichsstatthalter in Thüringen mit der Wahrnehmung der Aufgaben und Befugnisse des Oberpräsidenten in der staatlichen Verwaltung des Regierungsbezirks Erfurt beauftragt. In diesem Umfang fiel T. im April 1945 unter amerikanische, am 1. 7. 1945 unter sowjetische Besatzungsverwaltung. Am 17. 9. 1945 kamen auf Grund des sog. Wanfrieder Abkommens zur Sicherung von Transporten auf der Eisenbahnlinie Göttingen-Bebra die hessischen Dörfer Sickenberg, Asbach, Vatterode, Weidenbach und Hennigerode östlich der Bahnlinie an die sowjetische Besatzungszone (Thüringen), Werleshausen und Neuseesen westlich der Bahnlinie samt einem östlich der Bahnlinie verlaufenden Geländestreifen an die amerikanische Besatzungszone (Hessen). Am 20. 12. 1946 erhielt T. eine Verfassung. 1948 wurde der Regierungssitz von Weimar nach Erfurt verlegt. Von 1949 bis 1990 war T. Teil der Deutschen Demokratischen Republik. Am 23. 7. 1952 ging es in den Bezirken Erfurt, Gera und Suhl auf (str.), wurde aber am 3. 10. 1990 (mit rund 2700000 Einwohnern) wiederhergestellt (einschließlich der Kreise Altenburg, Artern und Schmölln). Hauptstadt wurde Erfurt.
L.: Wallner 708 ObersächsRK 2; Großer Historischer Weltatlas II 34 (1138-1254) G3, II 66 (1378) F3; Eberhardt, H., Thüringen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Die Territorien des Reichs 4, 8; Thüringische Geschichtsquellen, Bd. 1ff. 1854ff.; Cassel, P., Thüringische Ortsnamen, 1856 und 1858, Neudruck 1983; Süssmilch-Hörnig, M. v., Historisch-geographischer Atlas von Sachsen und Thüringen, 1861f.; Werneburg, A., Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens, 1884, Neudruck 1983; Regesta diplomatica necnon epistolaria historiae Thuringiae, bearb. v. Dobenecker, O., Bd. 1ff. 1896ff.; Hantzsch, V., Die ältesten gedruckten Karten der sächsisch-thüringischen Länder 1550-1593, 1906; Beschorner, H., Oeder und Thüringen, Beitr. Thür.-sächs. Gesch., FS O. Dobenecker, 1929; Schneider, F./Tille, A., Einführung in die thüringische Geschichte, 1931; Kaiser, E., Landeskunde von Thüringen, 1933; Pasold, A., Geschichte der reußischen Landesteilungen von der Mitte des 16. Jh. bis zur Einführung der Primogenitur im Jahre 1690, 1934; Mentz, G., Ein Jahrhundert thüringischer Geschichtsforschung, 1937; Maschke, E., Thüringen in der Reichsgeschichte, Zs. d. Ver. f. thür. Gesch. u. Altertumskunde 32 (1937); Lauter, K., Die Entstehung der Exklave Ostheim vor der Rhön, 1941; Lehmann, J., Beiträge zu einer Geschichte der thüringischen Kartographie bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, Diss. Greifswald 1932, und Jb. der Kartographie 1941 (1942); Brather, H., Die ernestinischen Landesteilungen des 16. und 17. Jahrhunderts, 1951; Atlas des Saale- und mittleren Elbegebietes, hg. v. Schlüter, O./August, O., Teil 1ff. 2. A. 1959ff.; Koerner, F., Die Lage und die Besitzstetigkeit der Machtkerne in Thüringen während des ausgehenden Mittelalters, 1960; Patze, H., Die Entstehung der Landesherrschaft in Thüringen, 1962; Patze, H., Bibliographie zur thüringischen Geschichte, Bd. 1f. 1965ff.; Geschichte Thüringens, hg. v. Patze, H./Schlesinger, W., Bd. 1ff. 1967ff.; Handbuch der historischen Stätten: Thüringen, hg. v. Patze, H., 1968; Klein, T., Thüringen, 1983; Geschichte Thüringens. Politische Geschichte der Neuzeit, hg. v. Patze, H., 1984; Hess, U., Geschichte Thüringens 1866-1914, hg. v. Wahl, V., 1991; Historische Landeskunde Mitteldeutschlands – Thüringen, hg. v. Heckmann, H., 3. A. 1991; Bühner, P., Kurzer Abriss über die Geschichte des albertinischen Thüringen, Mühlhäuser Beiträge 14 (1991), 31; Petersohn, J., De ortu principum Thuringie, DA 48 (1992), 585; Hessen und Thüringen, 1992; Hess, U., Geschiche der Behördenorganisation der thüringischen Staaten, 1993; Kleinstaaten und Kultur in Thüringen, hg. v. John, J., 1994; Werner, M., Thüringen, LexMA 8 1996, 747ff.; Schildt, B., Bauer – Gemeinde – Nachbarschaft, 1996; Assing, H., Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter, 1997, Thüringen-Handbuch, hg. v. Post, B. u. a., 1999; Grahn-Hoek, H., Stamm und Reich der frühen Thüringer, Zs. d. Ver. f. thür. Geschichte 56 (2002), 7; Müller, C., Landgräfliche Städte in Thüringen, 2003; Wittmann, H., Im Schatten der Landgrafen, 2005; Hoffmann, R., Die Domänenfrage in Thüringen, 2006; Landstände in Thüringen, hg, v. Thüringer Landtag, 2008; Wittmann, H., Im Schatten der Landgrafen, 2008 (Herren von Heldrungen, Grafen von Buch, Grafen von Wartburg-Brandenburg)Fleischhauer, M., Der NS-Gau Thüringen 1939-1945, 2009; .Zusammenschlüsse und Neubildungen deutscher Länder im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Kretzschmar, R. u. a., 2013, 125ff.

 

Thüringgau (Gau um die Unstrut) Thuringun
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 (Thuringensis, Turinga, Turingia, Turingie; Grüningen, Schlotheim?, Mühlhausen?, Gräfentonna, Dachwig, Waschleben, Trebra, Eschwege, Frieda?, Holzhausen, Liebstedt, Oßmannstedt); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 12, 27, II, 22, 38, III, 1, 3, 23, 25, 27, S. 306, Suththuringa.

 

Tilgithi (Gau zwischen mittlerer Leine und mittlerer Weser, Tilithi)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Thilethe, Tilitte, Gau an der mittleren Weser, Fischbeck, Hajen, Börry bzw. Börrie, Kemnade, Tündern, Ohr, Schieder, Daspe, Heinsen, Wenzen, Bödexen bzw. Bödesen, Eilensen? oder Ellensen?, Markoldendorf bzw. Oldendorf, Dassel, Relliehausen, Lüerdissen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 68, 69, 72, 77, 96, Tilgithi (Tilithi, Tilgidae, Zilgide, Cigilde); Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Tilithi (Gau zwischen mittlerer Leine und mittlerer Weser). S. Tilgithi.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Thilethe, Tilitte, Gau an der mittleren Weser, Fischbeck, Hajen, Börry bzw. Börrie, Kemnade, Tündern, Ohr, Schieder, Daspe, Heinsen, Wenzen, Bödexen bzw. Bödesen, Eilensen? oder Ellensen?, Markoldendorf bzw. Oldendorf, Dassel, Relliehausen, Lüerdissen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 68, 69, 72, 77, 96, Tilgithi (Tilithi, Tilgidae, Zilgide, Cigilde); Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Tiuzihgouwe s. Deutzgau
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 266; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, S. 290, II, 30, 31, Tuizihgouwe, Deutzgau (; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 139); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Herler Mühle, Westhofen).

 

Tochingen (Gau in Friesland um Dokkum)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 276 Dokkum; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 4, IV, 13, Tochingen, pagus Tochingen, zum Ortsnamen Dokkum.

 

Tollenserland (Gau nördlich der Havelquelle an der Tollense im Gebiet der slawischen Tollenser, Tholensanus [pagus]).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 Tholensanus.

 

Tollfeld (Gau rechts der Werra, um Kaltennordheim). S. Tullifeld.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 62, 96, III, 30, Tullifeld (Tollfeld), S. 307;¸ Tollfeld; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 137.

 

Tornegouwe (Gau um Dornstetten, Dorngau). S. Dorngau.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 96, Tornegouwe, ‚Dorngau‘, 305 Schlehengäu; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 129 (Dornstetten).

 

Toulgau (Gau westlich der Mündung der Meurthe in die Maas, Grafschaft, Tullensis)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Gondreville); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 18, 32, IV, 18, comitatus Tullensis, pagus Tillensis, zum Ortsnamen Toul; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 270 Toulois.

 

Toxandrien (Gau bzw. Großgau südlich der Maasmündung) (Texandria 709), s. Tessandria
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 ([Tessandria,] Tessandrië, Geertruidenberg bzw. Bergon, Noorderwijk bzw. Norderwyk); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 958 Texandria; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 26, II, 22, III, 27, 32, Tehsandrun, Texuandri, Toxandria, 307, Toxandria s. Tehsandrun; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 272; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 65.

 

Trachgouwe (Gau an der Lein links des Kocher, Drachgau). S: Drachgau.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40 (Trachgouwe).

 

Traisenfeld (Gau an der Traisen rechts der Donau im heutigen Niederösterreich, Treismafeld)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 61, Treismafeld, ‚Traisenfeld‘.

 

Traungau (Gau, Grafschaft). Vermutlich aus dem Chiemgau stammt ein Adelsgeschlecht, das auf der um 972/985 erstmals genannten Stirapurhc (Steyr) saß und wohl über die Grafen von Lambach Güter und Grafschaftsrechte im T., Hausruck und an der Donau erlangte und damit das mittlere Ennstal und das obere Trauntal in Händen hatte. Seit der Mitte des 11. Jahrhunderts leitete es die Karantanische Mark, die 1180 zum Herzogtum Steiermark erhoben wurde. 1186/1192 fiel die Steiermark nach dem Aussterben der Herzöge (Otakare) an die verwandten Babenberger (Herzöge von Österreich). 1254 wurde der T. als Teil Oberösterreichs mit dem Herzogtum Österreich verbunden.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Trungovue, Gau [zwischen Traun und Donau?], Ennsburg); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 307, s. Trungouwe, II, 16, 24, Trungouwe, ‚Traungau‘.

 

Trechere (Gau),. S. Trechirgau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Kratzenburg, Boppard, Koblenz, Lay, Waldesch, Winningen, Bisholder, Trimbs, Niedergondershausen, Obergondershausen, Werlau, Hungenroth); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 975; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 10, Trechere (Trechiron, Triheri, Trigorium, Drikeringon); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 Trechirgau (Koblenz, Boppard, Marienberg?, Kratzenburg, Gondershausen, Werlau, Sankt Goar, Hungenroth, Oberwesel, Beltheim, Greven, Enkirch); Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 273.

 

Trechirgau (Gau um die Mündung der Mosel in den Rhein, Trechere, Triheri, Trechiron, Trichire, Trihchira, Drikeringon, Drechere, Drechari)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Kratzenburg, Boppard, Koblenz, Lay, Waldesch, Winningen, Bisholder, Trimbs, Niedergondershausen, Obergondershausen, Werlau, Hungenroth); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 975; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 10, Trechere (Trechiron, Triheri, Trigorium, Drikeringon); Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 273; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 Trechirgau (Koblenz, Boppard, Marienberg?, Kratzenburg, Gondershausen, Werlau, Sankt Goar, Hungenroth, Oberwesel, Beltheim, Greven, Enkirch).

 

Treismafeld (Gau an der Traisen rechts der Donau im heutigen Niederösterreich, Traisenfeld)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 61, Treismafeld, ‚Traisenfeld‘.

 

Trevirensis (pagus) (Gau östlich Triers, Trevirorum [pagus]). S. Triergau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 17, 18, 32, IV, 18, pagusTreverensis, comitatus, zum Ortsnamen Trier.

 

Triergau (Gau zwischen Trier, Klüsserath und der First des Schwarzwälder Hochwalds, pagus Treverensis)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 17, 18, 32, IV, 18, pagus Treverensis, comitatus, zum Ortsnamen Trier; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 351 (um 575 Treverici termini territurio), benannt nach Trier, spät, zwischen Trier, Klüsserath und der First des Schwarzwälder Hochwalds (Fell, Klüsserath, Mülheim, Niederemmel?, Tawern?); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Trier, Klüsserath, Losheim).

 

Triheri (Gau um die Mündung der Mosel in den Rhein, Trechiron, Trichire, Trihchira, Drikeringon, Drechere, Drechari). S. Trechirgau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Kratzenburg, Boppard, Koblenz, Lay, Waldesch, Winningen, Bisholder, Trimbs, Niedergondershausen, Obergondershausen, Werlau, Hungenroth); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 975; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 10, Trechere (Trechiron, Triheri, Trigorium, Drikeringon); Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 273; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 Trechirgau (Koblenz, Boppard, Marienberg?, Kratzenburg, Gondershausen, Werlau, Sankt Goar, Hungenroth, Oberwesel, Beltheim, Greven, Enkirch).

 

Troningergau (Gau um Marlenheim westlich Straßburgs) pagus Troningorum s. Thronie
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 12, 20, Thronie, comitatus, pagus Troningorum, zum Ortsnamen Tränheim, 308 pagus Troningorum.

 

Trungouwe (Traungau). S. Traungau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Trungovue, Gau [zwischen Traun und Donau?], Ennsburg); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24, Trungouwe, ‚Traungau‘, 307.

 

Tubalgouwe, Tubalgouue (Gau zwischen Rhein und Waal, Tubalgouwe). S. Düffelgau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 Tubalgouue (Rindern); Gysseling, M.; Toponymisch Wordenboek, 289; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 21, 24, 41, III, 25, IV, 8, V, 2, Dubla, pagus Dublensis, Duuelero marco, Tubalgouwe, Duffel, 308; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972 276 Tubalgau; Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 204, 249; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Millingen-aan-den-Rijn, Düffelward?, Mehr, Rindern, Donsbrüggen, Nütterden, Kellen, Kleve?, Viller).

 

Tubargouwe (Taubergau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 (Sonderhofen, Distelhausen, Bolzhausen, Oellingen, Baldersheim, Tauberbischofsheim); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 26, 27, Tubargouwe, ‚Taubergau‘; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 119.

 

Tucharin (Gau um Teuchern südöstlich von Weißenfels)
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 153 Tucharin (Gladitz, Groitzschen, Köpsen, Kretzschau, Krössuln, Lagnitz, Priesen, Streckau, Teuchern, Wernsdorf).

 

Tuizihgouwe (Gau um Deutz) s. Deutzgau
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 266; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, S. 290, II, 30, 31, Tuizihgouwe, Deutzgau (; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 139); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Herler Mühle, Westhofen).

 

Tullensis (Gau westlich der Mündung der Meurthe in die Maas). S. Toulgau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Gondreville); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 18, 32, IV, 18, comitatus Tullensis, pagus Tillensis, zum Ortsnamen Toul; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 270 Toulois.

 

Tullifeld, Tulliueld (Gau links der Werra, um Kaltennordheim)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 62, 96, III, 30, Tullifeld (Tollfeld), 307 Tollfeld; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 137.

 

Tulpiacensis (pagus, Gau südwestlich Kölns) s. Zülpichgau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Zulpihgoue, Zulpiki, Gau südwestlich Kölns); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 18, 19, comitatus Tulpiacensis, comitatus Tulpiacensis, zum Ortsnamen Zülpich, Zülpichgouwe; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 175(; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 700); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Flittart, Grouven?, Langenich, Oberbolheim, Pingsheim, Gladbach, Mersheim, Vettweiß?, Soller, Lüssem, Floisdorf, Berg vor Floisdorf, Hergarten, Wichterich, Oberelvenich, Niederelvenich, Kessenich, Großbüllesheim, Euenheim?, Landskrone, Bouderath).

 

Tustensis (pagus, Tustense, Gau an der Swist rechts der Erft). S. Swistgau.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 308, Tustense, pagus Tustensis, Zustahgouwe; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 248; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Meckenheim, Wormersdorf, Ersdorf, Todenfeld, Fritzdorf, Hospelt).

 

Twente (Gau zwischen Zuidersee und Ems, Twianta)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 982; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 76, III, 27, Twianta (Norththuianti), Twente, 308; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Ulft?).

 

Twianta (Gau zwischen Zuidersee und Ems). S. Twente
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 982; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 76, III, 27, Twianta (Norththuianti), Twente, 308; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Ulft?).

 

Überackern (Gau rechts der Salzach nordöstlich Burghausens, Uparacha).
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 10, 11, Uparacha, pagus Uparacha, zum Ortsnamen Überackern.

 

Üchtland (Gau zwischen Aare und Saane um Freiburg im Üchtland in der Schweiz, Ochtland)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 50 Ochtland, 308.

 

Udalrichinger (Geschlecht). Die nach dem Leitnamen Udalrich benannten, mit Karl dem Großen verschwägerten U. waren seit karolingischer Zeit Grafen in Gauen am Bodensee (Linzgau, Argengau, Hegau, Thurgau), im Breisgau, im Alpgau und im Nibelgau sowie nach 926 auch in Churrätien (bis 1167?). Vor 1043 (um 1040) teilten sie sich in die Linien Buchhorn (bis 1089), Bregenz (bis vor 1152) und Pfullendorf (bis um 1180). Die Güter der Linie Buchhorn fielen größtenteils an die Welfen, die der Bregenzer Linie an die Grafen von Pfullendorf und die Pfalzgrafen von Tübingen, die sich am Beginn des 13. Jahrhunderts in eine pfalzgräfliche Linie und eine Linie Montfort teilten.
L.: Knapp, E., Die Ulriche, ein frühmittelalterliches Grafengeschlecht am Bodensee, Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees 36 (1907); Borgolte, M., Die Grafen Alemanniens, 1986; Seibert, H., Udalrichinger, LexMA 8 1996, 1174f.

 

Uetagau (Gau zwischen Saale und Weißer Elster bzw. weißer Elster, Weta, Weitao). S. Weta.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 Uetagau (Görschen, Unterkaka, Oberkaka, Cauerwitz, Seiselitz, Casekirchen); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 155 Weta (Beuditz, Casekirchen, Cauerwitz, Großgestewitz, Görschen, Graitschen, Oberkaka, Unterkaka, Punkwitz, Seiselitz); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, Weta, Weitao.

 

Ufgau, bayerischer (Gau zwischen Donau und Enns, bayerischer Ufgau, Uffgau)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40, 96, Ufgouwe I.

 

Ufgau, fränkischer (Gau zwischen Murg und Kraichbach, Ufgovve, Ufgouue, fränkischer Ufgau, Uffgau,)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Mörsch, Baden-Baden, Liedolsheim); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 27, 40, 96, Ufgouwe II.

 

Ulstal (Gau um die obere Krems rechts der Traun, Ouliupestal)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 16 (Schlierbach); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 64, 64, Ouliupestal, vallis Oliupespurk, pagus Olesburgensis, Öbleinstal, ‚Ulstal‘, S. 308.

 

Undresinsi (Gau nordwestlich des Bodensees, Undresinsis [pagus], Untarsewe, Untersee)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 33 ([Unterseegau,) Vnderseuue, Litzelstetten); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 308, I 7, 8, II, 21, 23, 95, V, 1, Untarsewe, pagus Undresinsis, Interlacus; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 198 (Reichenau, Dettingen, Möggingen bzs. Mögingen).

 

Undrimatal (Gau am Oberlauf der Mur in der Steiermark, Ingeringtal)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 64, 65, Undrimatal,, ‚Ingeringtal‘.

 

Untarsewe (Gau nordwestlich des Bodensees, Undresini). S. Untersee bzw. Unterseegau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 ([Unterseegau,] Vnderseuue, nordwestlich des Bodensees, Litzelstetten); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 7, 8, II, 21, 23, 95, V, 1, Untarsewe, pagus Undresinse, Interlacus; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 198 (Reichenau, Dettingen, Möggingen bzw. Mögingen).

 

Untersee bzw. Unterseegau(Gau nordwestlich des Bodensees), Undresini, Untarsewe
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 ([Unterseegau,] Vnderseuue, nordwestlich des Bodensees, Litzelstetten); Polenz, P. v. Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 308, I 7f., II, 21, 23, 95, V. 1 Untarsewe, pagus Undresinsis, Interlacus; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 198 (Reichenau, Dettingen, Möggingen bzw. Mögingen).

 

Uparacha (Gau rechts der Salzach nordöstlich Burghausens). S. Überackern.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 10, 11, Uparacha, pagus Uparacha, zum Ortsnamen Überackern.

 

Upgo (Gau südöstlich Utrechts um Wijk-bij-Duurstede). S. Opgooi.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 768; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40, 49, 96, Upgo.

 

Usiti (Gau zwischen Unstrut und Sächsischer Saale bzw. sächsischer Saale, Husitin, Ostargouue) s. Ostgau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Wormstedt, Utenbach, Münchengosserstädt bzw. Münchengosserstedt) ); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 156 (Buttelstedt, Flurstedt, Gebstedt, Gernstedt, Münchengosserstädt, Hohlstedt, Niedertrebra, Utenbach, Vippach, Wormstedt); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 33, 66 Ostargouue.

 

Valedungen (Gau an der mittleren Leine, Valothungau, Valothungon, Waledungun).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 ([Valothungon], Barfelde, Betheln, Wallenstedt); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 153 Valothungau, Teil Flenithis (Barfelde, Betheln, Elze, Wallenstedt); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 1, 2, 4, Waledungun, Persoenenverbandsname, Valothungun.

 

Valothungau (Gau an der mittleren Leine, Valothungau, Valothungon, Waledungun). S. Valedungen.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 ([Valothungon], Barfelde, Betheln, Wallenstedt); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 153 Valothungau, Teil Flenithis (Barfelde, Betheln, Elze, Wallenstedt); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 1, 2, 4, Waledungun, Persoenenverbandsname, Valothungun.

 

Valothungen (Gau an der mittleren Leine, Valothungau, Waledungun).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 ([Valothungon], Barfelde, Betheln, Wallenstedt); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 153 Valothungau, Teil Flenithis (Barfelde, Betheln, Elze, Wallenstedt); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 1, 2, 4, Waledungun, Persoenenverbandsname, Valothungun.

 

Varais(Gau am Doubs bei Besançon und Pontarlier, Varasci, Varascorum pagus).
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 93, Varasci, pagus Varascorum; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 284.

 

Varascorum pagus(Gau am Doubs bei Besançon und Pontarlier, Varasci). S. Varais
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 93, Varasci, pagus Varascorum; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 284.

 

Vatergau s. Natergouwe
L.: (Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 154 Vatergau, Teil des Altgaues.)

 

Veluwe (Grafschaft südlich der Zuidersee). Die Grafschaft V. (zu fahl im Sinne von unfruchtbar) südlich der Zuidersee bzw. des Ijsselmeeres gehörte zum Herzogtum Geldern, das 1377/1379 an Jülich kam, 1423 aber wieder selbständig wurde, bis es 1472/1473 an Burgund und damit später (1477) an Habsburg fiel. 1578/1579 löste sich der größte Teil Gelderns von Habsburg bzw. Spanien und schloss sich den Generalstaaten der Niederlande an.
L.: Wolff 68; Großer Historischer Weltatlas II 78 (1450) F3; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Uelue) südlich der Zuidersee; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1002; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 45, 47, 96 Feluwa; Jappe Alberts, W., Geschiedenis van Gelderland, 1966; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Azewijn, Elten, Emmerich, Voorst?).

 

Verden (Hochstift, Fürstentum, Herzogtum, Residenz des Bischofs). V. an der Aller wird 810 erstmals als Ferdi (Furt) erwähnt. Vielleicht wurde um 785 oder etwas später von König Karl dem Großen dort ein Bistum gegründet. 985 erhielt der Mainz unterstellte und seit 849 nachweisbare Bischof die Grafenrechte im Sturmigau und das Marktrecht und Münzrecht für V., das 1192 erstmals Stadt genannt wird. Die erst im 12. Jahrhundert erkennbare Diözese reichte von V. bis in die Altmark. Das im 12. und 13. Jahrhundert entstandene weltliche Herrschaftsgebiet der seit dem Ende des 12. Jahrhunderts in Rotenburg residierenden Bischöfe war sehr klein und umfasste an geschlossenem Gut nur V., einige Dörfer der Umgebung (1283/1288 Dörverden, Schneverdingen, Visselhövede, Scheeßel, Freibann in Neuenkirchen und Hellwege) und die Herrschaft Rotenburg an der Wümme. 1566 wurde das Bistum reformiert. Das Hochstift, das seit 1512 zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis gehörte, kam unter lutherische Administration erst Braunschweig-Wolfenbüttels, später Dänemarks und Schwedens (1632). 1648 fiel es als säkularisiertes, später mit Bremen verbundenes Herzogtum an Schweden, wurde 1712/1714 nach hannoverscher Eroberung von Dänemark an Hannover verkauft und 1719 von Schweden abgetreten. 1806 wurde es (mit 24 Quadratmeilen mit 20000 Einwohnern) von Preußen besetzt, 1807 von Frankreich, das es 1810 annektierte. 1813/1815 kam es wieder an Hannover und damit 1866 an Preußen und 1946 an Niedersachsen.
L.: Wolff 331f.; Zeumer 553 II b 23; Wallner 702 WestfälRK 10; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E2, III 22 (1648) D2, III 38 (1789) C1; Schnath, G./Lübbing, H./Engel, F., Niedersachsen, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Wichmann, F., Untersuchungen zur ältesten Geschichte des Bistums Verden, Diss. phil. Göttingen 1905; Siedel, A., Untersuchungen über die Entwicklung der Landeshoheit und der Landesgrenzen des ehemaligen Fürstbistums Verden bis 1586, 1915; Müller, E., Die Entstehungsgeschichte der sächsischen Bistümer unter Karl dem Großen, Diss. phil. Göttingen 1938; Engelke, B., Die Grenzen und Gaue der älteren Diözese Verden, Niedersächs. Jb. f. LG. 21 (1948); Der Landkreis Verden, hg. v. Seedorf, H., 1962; Drögereit, R., Dom und Bistum Verden, 1970; Dom und Bistum Verden an der Aller. Ergebnisse neuer Forschung, bearb. v. Stellmann, M., 1970; Der Landkreis Verden, bearb. v. Berner, F., 1972; Geschichte Niedersachsens, hg. v. Patze, H., Bd. 1 1977; Nerger, K., Verden unter schwedischer Hoheit, 1986; Fiedler, B., Die Verwaltung der Herzogtümer Bremen und Verden in der Schwedenzeit 1652-1712, 1987; Vogtherr, D., Bistum und Hochstift Verden, (in) Geschichte des Landes zwischen Elbe und Weser, Bd. 2 1995, 279; Schubert, E., Verden, LexMA 8 1996, 1499f.; Geschichte Niedersachsens, hg. v. Schubert, E., Bd. 2,1 1997; Urkundenbuch der Bischöfe und des Domkapitels von Verden, Bd. 1f., hg. v. Mindermann, A., 2001ff.; Immunität und Landesherrschaft, hg. v. Kappelhoff, B. u. a., 2002; Drecktrah, V., Die Gerichtsbarkeit in den Herzogtümern Bremen und Verden, 2002; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 627, 1, 2, 607.

 

Verdun (Hochstift, Residenz des Bischofs), mhd. Virten. Um 350 gründete Sanctinus das stets klein bleibende (ca. 3000 Quadratkilometer) Bistum V. an der Maas. Unter dem merowingischen König Dagobert I. erhielt es reiche Güter. In der Mitte des 9. Jahrhunderts wurde es dem Erzbistum Trier unterstellt. 879 kam es zu Ostfranken. 997 bestätigte Kaiser Otto III. dem Hochstift die Übertragung der Grafschaft V. durch die bisherigen Grafen (Reichsunmittelbarkeit). Die Vogtei fiel in der Mitte des 12. Jahrhunderts von den Grafen von Bar an die Stadt V. bzw. an das Patriziat. Das Bistum geriet danach aber in starke Abhängigkeit vom Papst. Nach dem Aufstieg Verduns zur Reichsstadt wählte der Bischof Hattonchâtel zum Verwaltungssitz seines nicht sehr großen, im Kern der Diözese an der oberen Maas gelegenen weltlichen Herrschaftsgebiets, das bald deutlich von Lothringen abhängig wurde. 1552 besetzte Frankreich, dem Moritz von Sachsen ohne Legitimation die Schutzherrschaft über das Hochstift eingeräumt hatte, als Reichsvikar die calvinistisch gewordene Stadt und später das Hochstift. 1648 kamen beide an Frankreich. Bis 1711 blieb V. als Bistum Trier unterstellt.
L.: Wolff 302; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) C4; Die Territorien des Reichs 5, 96; Roussel, N., Histoire ecclésiastique et civile de Verdun, Bd. 1f. 2. A. 1864/1865; Clouet, M., Histoire de Verdun et du pays Verdunois, Bd. 1ff. 1867ff.; Morret, B., Stand und Herkunft der Bischöfe von Metz, Toul und Verdun, 1911; Hübinger, P., Die weltlichen Beziehungen der Kirche von Verdun zu den Rheinlanden, 1935; (Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 309, Virdunensis, comitatus, pagus, territorium;) Histoire de Verdun, hg. v. Girardot, 1982; Hirschmann, F., Verdun, LexMA 8 1996, 1505ff.; Bauer, T., Lotharingien als historischer Raum, 1997; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 369 (Verdungau) ; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 465; Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Paravicini, W., 2003, 1, 630, 1, 2, 607; Petry, C., Faire des sujets du roi, 2006.

 

Verdungau (Gau um Verdun zwischen Methingau, Scarponagau, Blois, Barrois, Astenois und Dormois, territorium Virdunense, Virdunensis)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 8, II, 18, 32, 61, IV, 18, Virdunensis, comitatus, pagus, territorium, 309, Virdunensis, comitatus, pagus, territorium; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 289 Verdunois; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 369 (634 territorio Virdunensi), benannt nach Verdun (= feste Veste), pagus zwischen Methingau, Scarponagau, Blois, Barrois, Astenois und Dormois (Amel-sur-l’Etang bzw. Amel, Aubréville, Autrécourt-sur-Aire bzw. Autrécourt, Auzéville-en-Argonne bzw. Auzéville, Bannoncourt, Beney-en-Woëvre, Béthelainville, Bislée, Brauvilliers bzw. Brauville, Butgnéville, Buxières-sous-les-Côtes bzw. Buxières, Chaillon, Chauvoncourt, Conflans-en-Jarnisy, Dombasle-en-Argonne, Doncourt-aux-Templiers, Eix, Esnes-en-Argonne, Gerbeuville/Spada, Gremilly, Jeandelize, Joudreville, Jubécourt, Koeur, Lacroix-sur-Meuse, Lamorville, Lixières, Mairy, Maizeray, Mancieulles, Marsoupe, Ménonville, Nixéville, Norroy-le-Sec, Rampont, Rarécourt, Rougecourt, Saint-Mihiel, Thillot-sous-les-Côtes, Tigéville, Heudicourt-sous-les-Côtes bzw. Heudicourt, Vaux-les-Palameix, Woinville).

 

Vernagau (Gau südlich Kassels, Pfirnihgau, Firnihgouwe, Vernika)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 17 Pfirnihgau (Dillich); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 26, 31, 33, Firnihgouwe, Vernika, Vernagau.

 

Viehbach bzw. Viehbachgau (Gau an der Isar südwestlich Dingolfings, Viohbach).
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 10, 11, Viohbach, pagus Viohbach, zum Ortsnamen Viehbach.

 

Vilsgau (Gau an der niederbayerischen Vils)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, III, 22, Filusgouwe.

 

Viluesgau (Viluesgeuui, Gau an der Fils rechts des Neckar, Filwisgouue, Viluesgeuui). S. Filsgau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 (fälschlich westlich der Reuß) (Bilolueshusa bzw. Billizhausen, wüst bei Bezgenriet bei Göppingen, nicht Wohlshusen); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Filwisgouwe, ‚Filsgau‘.

 

Viminau Gau zwischen Somme, Bresle und dem Ärmelkanal). S. Vimeu.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1015; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 45, Viminau, Viminaus, Vimeu; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 294.

 

Vimeu (Gau zwischen Somme, Bresle und dem Ärmelkanal)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1015; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, II, 45, Viminau, Viminaus, Vimeu; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 294.

 

Vinschgau (Uenusta, Gau an der oberen Etsch), Vintschgau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 9, 35, 64, 66, III, 25, 28, 29, S. 257 (Finsgouwe, Val Venusta, Vinschgewertal, zum Volksnamen Venustes, das Vintschgau.

 

Vintschgau(Uenusta, Gau an der oberen Etsch), s. Vinschgau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 9, 35, 64, 66, III, 25, 28, 29, S. 257 (Finsgouwe, Val Venusta, Vinschgewertal, zum Volksnamen Venustes, das Vintschgau.

 

Viohbach (Gau an der Isar südwestlich Dingolfings). S. Viehbach bzw. Viehbachgau.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 10, 11, Viohbach, pagus Viohbach, zum Ortsnamen Viehbach.

 

Virdunensis (Verdungau). S. Verdungau.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 8, II, 18, 32, 61, IV, 18, Virdunensis, comitatus, pagus, territorium; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 289 Verdunois; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 369 (634 territorio Virdunensi), benannt nach Verdun (= feste Veste), pagus zwischen Methingau, Scarponagau, Blois, Barrois, Astenois und Dormois (Amel-sur-l’Etang bzw. Amel, Aubréville, Autrécourt-sur-Aire bzw. Autrécourt, Auzéville-en-Argonne bzw. Auzéville, Bannoncourt, Beney-en-Woëvre, Béthelainville, Bislée, Brauvilliers bzw. Brauville, Butgnéville, Buxiéres-sou-les-Côtes bzw. Buxières, Chaillon, Chauvoncourt, Conflans-en-Jarnisy, Dombasle-en-Argonne, Doncourt-aux-Templiers, Eix, Esnes-en-Argonne, Gerbeuville/Spada, Gremilly, Jeandelize, Joudreville, Jubécourt, Koeur, Lacroix-sur-Meuse, Lamorville, Lixières, Mairy, Maizeray, Mancieulles, Marsoupe, Ménonville, Nixéville, Norroy-le-Sec, Rampont, Rarécourt, Rougecourt, Saint-Mihiel, Thillot-sous-les-Côtes, Tigéville, Heudicourt-sous-les-Côtes bzw. Heudicourt, Vaux-les-Palameix, Woinville).

 

Virsedi (Gau zwischen unterer Weser und unterer Elbe)

 

Vogesen (Gau westlich des Oberrheins, Vosagiensis, Vosagus, Wasgau)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 (Vosagiensis, Vosagus, Gau nordwestlich Straßburgs); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1022; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, I, 12, II, 18 Vosagus; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 296 Vosges; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 396 (634 Vosago), (keltisch, zur Wurzel *ues-, feuchten, nass), ursprünglich größeres Waldgebiet, (Altenglan, Bitche/Bitsch, Bonmoutier, Hornbach, Kaiserslautern, Kusel, Lauberhof, Lockweiler, Pfeffelbach, Pirmasens, Remigiusberg, Saint-Quirin, Saint-Sauveur, Theisberg, Tholey, Waldhambach); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Lockweiler, Hasborn, Bosen, Pfeffelbach, Altenglan, Kusel, Remigiusberg, Lauberhof).

 

Volkfeld (Gau westlich Bambergs, Volcfeldgau, Uolcfeldon, Volcveld, Volcfelt, Vuoltefelt, Folchfelda, Folcuelt)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 (Wonfurt, Bamberg, Stegaurach bzw. Aurach, Obertheres, Untertheres); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 27, 29, 58, 61, 62, III, 25, 30, Folcfeld; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 121.

 

Wabrensis (pagus) (Gau zwischen Ardennen, Maas und Mosel bzw. zwischen pagus Ardenensis bzw. Ardennengau, Bedensis bzw. Bitgau, Moslensis bzw. Moselgau, Scarponensis bzw. Scarponagau und Virdunensis bzw. Verdungau)., Woëvre.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, 18, 95, Wavra, Wapra, pagus Wabrensis, Woëvre; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 412 (pagus Wabrensis), (587 pago Vabrense), Großlandschaft zwischen Ardennen, Maas und Mosel bzw. Diekirch, Sedan und Toul, Gau zwischen pagus Ardenensis, Bedensis, Moslensis, Scarponensis und Virdunenis (Ardennengau, Bitgau, Moselgau, Scarponagau und Verdungau) (Amel, Arlon, Arrancy-sur-Crusnes, Baslieux, Beaumont-en-Verdunois, Beringen, Bettembourg, Bièvres, Boncourt, Brauville, Butgnéville, Châtillon-sous-les-Côtes?, Charbeaux, Charey, Christnach, Conflans-en-Jarnisy, Corniéville, Cruchten, Cutry, Dahlem?, Dampvitoux, Dippach?, Dommartin-la-Montagne, Dompierre-aux-Bois, Doncourt-aux-Templiers, Étain, Fleury-lès-Jouaville, Frisange, Ginvry, Gonderange/Gonderingen, Grémilly, Haller, Hellange, Hemstal, Herbeuville, Hespérange, Hüncheringen, Hünsdorf, Itzig, Yvois/Carignan, Jeandelize, Joudreville, Jouy-sous-les-Côtes, Juvigny-sur-Loison, Lamouilly, Latour-en-Woëvre, Lellingen, Linster, Lorentzweiler, Mercy-le-Bas, Mersch, Mondercange/Monnerich, Montlibert, Norroy-le-Sec, Oetrange/Ötringen, Ornes, Peppange, Pierreville, Praucourt, Pure, Quincy, Roeser, Rollingen, Russange, Saint-Benoit-en-Woëvre, Schifflange, Signy, Sponville, Thil, Villers-lès-Mangiennes, Zolwer/Soleuvre); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 Woëvre (Haller, Cruchten, Pettingen?, Christnach, Beringen, Mersch, Beringerberg?, Rollingen, Hemstal, Lorentzweiler, Junglinster, Hunsdorf, Gonderingen bzw. Gonderange, Walferdingen bzw. Walferdange, Oetringen bzw. Oetrange, Dippach, Itzig, Hesperingen bzw. Hespérange, Leudelingen bzw. Leudelange, Roeser, Monnerich bzw. Mondercange, Peppingen bzw. Peppange, Hüncheringen bzw. Huncherange, Frisingen bzw. Frisange, Bettemburg bzw. Bettembourg, Hellingen bzw. Hellange, Schifflingen bzw. Schifflange, Büringen bzw. Burange); Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 659.

 

Waizagawi (Gau in Lippe, Huetigo, Hwetaga) s. Wetigau
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 10 (Schieder); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 96, 309, Waizzagawi s. Hwetiga, 310; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Walchengau (Gau zwischen Walchensee und Garmisch(-Partenkirchen), Walhogouwe)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 2, 34, 35, III, 28, 29, Walhogouwe, heute Ortsname Wallgau bzw. Walgau.

 

Walcheren (Gau in der Provinz Seeland der heutigen Niederlande, jetzt Insel, Walcheren).
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1035; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 11, 22, 32, Walcherun, (Walachra, Walacras, Walichrenses), ‚Walcheren‘.

 

Walcherun (Gau in der Provinz Seeland der heutigen Niederlande, jetzt Insel). S. Walcheren.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1035; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 11, 22, 32, Walcherun, (Walachra, Walacras, Walichrenses), ‚Walcheren‘.

 

Waldahi (Gau in Friesland). S. Woldago.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 46, 47, 71, 74, 96, Waldahi, pagus forestensis.

 

Waldeleuinga (Grafschaft zwischen mittlerer Saar und Rizzigau). S. Wallerfangen.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1039; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 18, 19, Waldeleuinga (Waldrauingensis, comitatus, zum Ortsnamen Wallerfangen); Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique 1972, 285 Vaudrevange; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 457 (962 comitatu Waldervinga), benannt nach Wallerfangen, zwischen mittlerer Saar und Rizzigau (Burmerange, Dalheim bei Remich, Moutfort, Roden bei Saarlouis, Wallerfangen).

 

Waldgau (Gau links des oberen Neckars südlich des Dorngaus)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40, 71, 74, 96, Waldgouwe; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 129 (Dornstetten, Glatten).

 

Waldrammeshuntari (Gau südlich des Bodensees?)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 82, 83, Waldrammeshuntari.

 

Waldsassengau, fränkischer (Uualdsazzi, Waltsazin, Waltschin, Gau im Spessart)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 (Trennfeld bzw. Treuenfeld); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 22, 29, 40, 71, 74, III, 11, 14, Waldsazun, Waltsaze, Waltsazzi, Walsatia Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 119.

 

Waldsassengau, sächsischer (Gau rechts der unteren Weser, Bevölkerungsname), Waldseton).
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40, 71, III, 11, 14, Waldseton, Waldsati.

 

Waldseton (Gau rechts der Unterweser, Bevölkerungsname). S. Waldsassengau, sächsischer.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40, 71, III, 11, 14, Waldseton, Waldsati.

 

Waledungun (Gau an der mittleren Leine, Valothungau, Valothungon). S. Valedungen.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 ([Valothungon], Barfelde, Betheln, Wallenstedt); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 153 Valothungau, Teil Flenithis (Barfelde, Betheln, Elze, Wallenstedt); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 1, 2, 4, Waledungun, Persoenenverbandsname, Valothungun.

 

Walhogouwe(Gau zwischen Walchensee und Garmisch-Partenkirchen). S. Walchengau.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 2, 34, 35, III, 28, 29, Walhogouwe, heute Ortsname Wallgau bzw. Walgau.

 

Wallbrunn, Walbrunn (Freiherren, Reichsritter). Von etwa 1550 bis um 1800 zählten die Freiherren von W. zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein. Um 1550 waren sie Mitglied im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. S. Wallbrunn zu Gauersheim, Wallbrunn zu Nieder-Saulheim (Niedersaulheim), Wallbrunn zu Partenheim.
L.: Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 58; Zimmermann 80; Hellstern 216; Stetten 33, 38; Kollmer 382; Neumaier 66f., 70, 73, 151; Handbuch der hessischen Geschichte Bd. 3 Ritter, Grafen und Fürsten hg. v. Speitkamp, W., 2014, 358 Walbrunn (bei Pfungstadt, um Frankfurt am Main).

 

Wallbrunn zu Gauersheim (Freiherren, Reichsritter). Im 18. Jahrhundert zählten die Freiherren von W. mit einem Zehntel der Ganerbschaft Bechtolsheim, Gauersheim und Teilen von Hochspeyer samt Teilen von Frankenstein zum Kanton Oberrheinstrom des Ritterkreises Rhein und zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken. 1705 erlangte der aus der rheinischen Ritterschaft stammende Johann Christoph von W., markgräflich-badischer Geheimer Rat und Kammermeister, durch Heirat das Rittergut Schwieberdingen. Danach gehörten die W. bis zum Verkauf des Gutes (1771/1773) zum Kanton Neckar (Neckar-Schwarzwald-Ortenau) des Ritterkreises Schwaben.
L.: Genealogischer Kalender 1753, 544; Roth von Schreckenstein 2, 592; Hölzle, Beiwort 58; Hellstern 216; Kollmer 382; Winkelmann-Holzapfel 167.

 

Wallerfangen (Grafschaft zwischen mittlerer Saar und Rizzigau, Waldeleuinga)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1039; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlichen Deutschland, 1961, IV, 18f. Waldeleuinga (Waldrauingensis, comitatus, zum Ortsnamen Wallerfangen); Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique 1972, 285 Vaudrevange; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 457 (962 comitatu Waldervinga), benannt nach Wallerfangen, zwischen mittlerer Saar und Rizzigau (Burmerange, Dalheim bei Remich, Moutfort, Roden bei Saarlouis, Wallerfangen).

 

Wanga (Gau in Ostfriesland um Wittmund, s. Wangerooge, Wangerland, Winigaland). S. Wangerland.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 49, 93, 95, 96, III, 10, 23, 24, Wanga (Waningland, Wangerland, Wangeringe, Wangaron, Wangaria, Winingaland), 310.

 

Wangerland (Gau in Ostfriesland um Wittmund, Wanga, s. Wangerooge).
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 49, 93, 95, 96, III, 10, 23, 24, Wanga (Waningland, Wangerland, Wangeringe, Wangaron, Wangaria, Winingaland), 310.

 

Waninctal (Gau im Aargau) S. Wehntal.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 64, 67, 90, III, 8, 28, 29, Waninctal, ‚Wehntal‘.

 

Warnenfeld (Gau zwischen sächsischer Saale und Mulde, Werenafeld).
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 309, s. Werenafeld, II, 35, 58, 61f., III, 298f. Werenafeld.

 

Wasgau s. Vogesen, Oberrheinstrom.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 (Vosagiensis, Vosagus, Gau nordwestlich Straßburgs).

 

Wassaga (Wessaga, Gau südlich der Aa, links der Werre, links der Weser). S. Werregau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 (Schildesche); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Wehsiga, ‚Werregau‘.

 

Wauarensis? (Gau bzw. Großlandschaft zwischen Ardennen, Maas und Mosel westlich der Mosel, Uuauerensis, Wavra). S. Woëvre.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, 18, 95, Wavra (Wapra, pagus Wabrensis), Woëvre(; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 659).

 

Waudricia (Gau östlich der Ourthe rechts der Maas)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23. (Teil des pagus Ardenna); .

 

Wavra ((Gau bzw. Großlandschaft zwischen Ardennen, Maas und Mosel westlich der Mosel, Uuauerensis, Wauarensis?). S. Woëvre.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, 18, 95, Wavra (Wapra, pagus Wabrensis), Woëvre(; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 659).

 

Weddern bzw. Wedderngau (Gau im Münsterland nordöstlich Dülmens, Withirothun).
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1054; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 10, 11, Withirothun, pagus Withirotun, zum Ortsnamen Weddern; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Stevede, Lette, Welte, Buldern, Börnste, Dülmen).

 

Wehntal (Gau im Aargau, Wanincta)l
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 64, 67, 90, III, 8, 28, 29 Waninctal, ‚Wehntal‘.

 

Wehsiga (Gau südlich der Aa links der Werre links der Weser, Wehsinga). S. Werregau.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Wehsinga, ‚Werregau‘.

 

Weitefeld (Gau an der Sieg)

 

L.: Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Scherfeld an der Sieg)

 

Wentsiga (Gau westlich der mittleren Leine, Ventsgoi, Venzigavvi, Densigau). S. Wenzengau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 (Lutter am Barenberg, Königsdahlum bzw. Dahlum?); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 118 Densigau (Jerstedt); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1060 Wentsgoi; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 33, 40, Wentsiga, Venzigavvi, Wentsgoi, Densiga.

 

Wenzengau (Gau westlich der mittleren Leine, Ventsgoi, Venzigavvi, Wentsiga, Densigau).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 (Lutter am Barenberg, Königsdahlum bzw. Dahlum?); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 118 Densigau (Jerstedt); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1060 Wentsgoi; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 33, 40, Wentsiga, Venzigavvi, Wentsgoi, Densiga.

 

Werenafeld (Gau zwischen sächsischer Saale und Mulde, Warnenfeld). S. Warnenfeld.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 58, 61, 62, III, 28, 29, Werenafeld, ‚Warnenfeld‘, 309.

 

Weringouwe (Gau um die Wern rechts des Mains). S. Werngau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 (Schnackenwerth); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, III, 25, Weringouwe, ;Werngau’; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 122.

 

Werngau (Weringowe, Gau um die Wern rechts des Mains)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 (Schnackenwerth); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, III, 25, Weringouwe, ‚Werngau‘; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 122.

 

Werregau (Gau südlich der Aa, links der Werre, links der Weser, Wehsiga).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 Wassaga (Schildesche); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Wehsiga, ‚Werregau‘.

 

Westargouwe III (Gau zwischen Neustadt und Mellrichstadt, Westergau in Franken). S. Westergau, fränkischer.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 26; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 133 (zwischen Neustadt und Mellrichstadt).

 

Westargouwe IV (Gau zwischen Werra und Unstrut, Westergau in Thüringen). S. Westgau.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 23, 33, 36, IV, 13, Westargouwe IV, pagus Uuesterunann)

 

Westarwald (Gau im Südosten der heutigen Provinz Groningen der Niederlande). S. Westerwolde.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1066; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 49, 71, 74, III, 10, Westarwald (Westwoldingerland), Westerwoude.

 

Westergau, alemannischer (Gau am oberen Neckar bzw. im Schwarzwald, Westargouwe II)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 36, Westargouwe II, im Schwarzwald; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 129 (Dornstetten, Ergenzingen, Rohrdorf).

 

Westergau, bayerischer (Gau südlich Ingolstadts in Bayern, Westargouwe I).
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 36, Westargouwe I, in Bayern.

 

Westergau, fränkischer (Gau zwischen Neustadt und Mellrichstadt, Westergau in Franken, Westargouwe III).
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 36; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 133 (zwischen Neustadt und Mellrichstadt).

 

Westerun (Gau zwischen Werra und Unstrut, Westargouwe IV). S. Westgau.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 (Tennstädt bzw. Tennstadt, Behringen bzw. Großberingen, Wolfsbehringen bzw. Wolfsberingen, Osterberingen, Beuernfeld bzw. Beurenfeld, Hörschel, Aspach bzw. Aschbach, Eckardtsleben bzw. Eckartsleben, Aschara, Langensalza, Oberdorla, Niederdorla, Görmar bzw. Germar, Barchfeld, Frauenbreitungen); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 154 (Aschara, Aspach, Behringen bzw. Großenbehringen, Oesterbehringen bzw. Osterbehringen, Wolfsbehringen, Oberdorla, Eckardtsleben, Görmar, Heroldishausen, Hörschel, Langensalza, Zimmern); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 23, 33, 36, IV, 13, Westerun, pagus, s. Westargouwe IV.

 

Westerwolde (Gau im Südosten der heutigen Provinz Groningen der Niederlande, Westarwald).
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1066; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 49, 71, 74, III, 10, Westarwald (Westwoldingerland), Westerwoude.

 

Westfalahun s. Westfalen
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 10, 12, III, 10, s. Astfalahun; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 Westfalen (Gemen, Eickel, Havixbrock, Dolberg, Mengede, Brackel, Dortmund, Steinen, Stiepel, Herbede, Calle).

 

Westfalen bzw. Westfalengau (Gau rechts des Rheines)

 

L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 (Vuestfala, Westfalo, Westfalon, Vuestfalon, pagus Wesualorum, Saxonicus Westfala, Gau rechts des Rheins, Brakel, Dortmund, Stiepel, Gemmen, Herbede, Drebber, Steinen).

 

Westgau (Gau zwischen Werra und Unstrut, Uestgeuue, Westergowi, Uuesterun, Vuestergouue)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 (Tennstedt bzw. Tennstadt, Behringen bzw. Großberingen, Wolfsbehringen bzw. Wolfsberingen, Oesterbehringen bzw. Osterberingen, Beuernfeld bzw. Beurenfeld, Hörschel, Aspach bzw. Aschbach, Eckardtsleben bzw. Eckartsleben, Aschara, Langensalza, Oberdorla, Niederdorla, Görmar bzw. Germar, Barchfeld, Frauenbreitungen); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 154 (Aschara, Aspach, Behringen bzw. Großenbehringen, Oesterbehringen bzw. Osterbehringen, Wolfsbehringen, Oberdorla, Eckardtsleben, Görmar, Heroldishausen, Hörschel, Langensalza, Zimmern); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 23, 33, Westargouwe IV (pagus Uuesterun) in Thüringen, 36, IV, 13 Westerun, pagus.

 

Westlingland (Gau im Westen der Zuiderzee) s. Westlingi
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 49, 55, III, 1, 2, 3, Westflinge (Westlingi, Westlingland)

 

Weta (Gau zwischen Saale und Weißer Elster bzw. weißer Elster, Uetagau, Weitao)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 22 (Görschen bzw. Großgörschen, Unterkaka, Oberkaka, Cauerwitz bzw. Kauerwitz, Seiselitz bzw. Seislitz, Casekirchen, Zelchen?).; Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 155 Weta (Beuditz, Casekirchen, Cauerwitz, Großgestewitz, Görschen, Graitschen, Oberkaka, Unterkaka, Punkwitz, Seiselitz); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, Weta, Weitao.

 

Wetereiba (Gau zwischen Taunus,Vogelsberg, Lahn und Main, in Hessen, Wetterau). S. Wetterau.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1068; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 21, 29, 44, 92, III, 16, 25, 30, 31, Wetereiba (pagus Wedrebensis), Wedrecii, ‚Wetterau‘.

 

Wetigau (Gau in Lippe, Hwetiga, Huetigo, Waizagawi)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 10 Huetigo (Schieder); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 39, 96 Hwetiga, 309 Waizagawi, 310; Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Wetterau (Landvogtei, Reichslandvogtei). Das Gebiet zwischen Taunus, Vogelsberg, Lahn und Main kam seit 15 n. Chr. unter römischen Einfluss und wurde um 85 in die Provinz Germania superior einbezogen. In der Mitte des 3. Jahrhunderts gaben die Römer es an Germanen (Alemannen, am Ende des 5. Jahrhunderts Franken) preis. Seit karolingischer Zeit erscheint dann die vom Fluß Wetter ausgehende Bezeichnung Wetter-eiba (2. Hälfte des 8. Jahrhunderts, Grafschaft gegen Ende des 9. Jahrhunderts, nach 840 bis 1036 in der Hand der Konradiner), die im 13. Jahrhundert durch W. ersetzt wurde. Nach 1036 zog der König die W. an sich. 1043 gab er einen Teil an Fulda. Anderes gelangte an die Ministerialen von Arnsburg bzw. Münzenberg. Daneben traten Grafen bzw. Herren von Nidda, Büdingen, Buchen-Hanau, Selbold-Gelnhausen, Solms, Nürings, Diez, Nassau, Katzenelnbogen und Eppstein hervor. Bereits Kaiser Friedrich I. Barbarossa versuchte unter Nutzung alter Rechte, das Gebiet als Reichsland zu gewinnen. Sein Enkel Friedrich II. bildete eine von König Rudolf von Habsburg nach 1273 erneut aufgegriffene Reichslandvogtei, welche die Reichsgrafschaften Isenburg, Hanau, Eppstein, Katzenelnbogen, Nassau, Solms, Leiningen, Ziegenhain, Wertheim und Wied, die Reichsganerbschaften Friedberg, Gelnhausen, Kalsmunt, Staden, Lindheim, Dorheim und Reifenberg (Reiffenberg) sowie die Reichsstädte Frankfurt, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar in einem losen Rahmen zusammenschloss. Seit 1419 wurde das Amt des Reichslandvogts nicht mehr besetzt. Seine Aufgaben wurden teilweise von dem wetterauischen Reichsgrafenkollegium wahrgenommen, das im 16. Jahrhundert Stimmrecht im Reichsfürstenrat gewann. 1803 kamen die einzelnen Herrschaften im Westen an Nassau und damit 1866 an Preußen und 1945 an Hessen, im Osten an Hessen-Darmstadt und damit 1945 ebenfalls an Hessen.
L.: Demandt, K., Die Mittelrheinlande, (in) Geschichte der deutschen Länder, Bd. 1; Alber, E., Kurze Beschreibung der Wetterau, 1550; Wettermann, O., Bericht von der Wetterau, 1608; Arnoldi, J., Aufklärungen in der Geschichte des deutschen Reichsgrafenstandes, 1802; Landau, G., Beschreibung des Gaues Wettereiba, 1855; Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 Wedereiba, Wettereiba, Gau um die Wetter (Obererlenbach und Niedererlenbach bzw. Erlenbach, Seulberg bzw. Sahlburg, Trais-Horloff bzw. Traishorloff, Ostheim, Büdesheim); Uhlhorn, F., Grundzüge der Wetterauer Territorialgeschichte, Friedberger Geschichtsblätter 8 (1927); Mittermaier, F., Studien zur Territorialgeschichte der südlichen Wetterau, Mitt. d. oberhess. Geschichtsvereins N. F. 31 (1933); Glöckner, K., Das Reichsgut im Rhein-Maingebiet, Archiv f. hess. Geschichte N. F. 18 (1934); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1068; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 21, 29, 44, 92, III, 16, 25, 30, 31; Kropat, W., Reich, Adel und Kirche in der Wetterau, 1965; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 112; Schwind, F., Die Landvogtei in der Wetterau, 1972; Herrmann, F., Von der Vorzeit zum Mittelalter, 1989; Schmidt, G., Der Wetterauer Grafenverein, 1989; Schwind, F., Wetterau, LexMA 9 1998, 46; Geschichte von Wetterau und Vogelsberg, hg. v. Stobbe, R., Bd. 1 1999; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 1, 525.

 

Wieringen (Gau bzw. ehemalige Insel im Nordwesten der Zuidersee, Wirah, Wiron, Wisaha)
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1074; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 46, Wirah, Wisaha, 49, 95, III, 10 Wiron (Wieringheland), Insel Wieringen, 310 Wisaha.

 

Wiesbaden (Herrschaft, Reichsstadt). Im Bereich von W. wurden auf älteren Siedlungsspuren seit etwa 14 n. Chr. römische Lager und Siedlungen errichtet. Die durch ihre Thermen gekennzeichnete Zivilsiedlung Aquae Mattiacorum (Aquae Mattiacae) wurde von der Mitte des ersten nachchristlichen Jahrhunderts an Vorort der Mattiaker. Um 400 wurde der Ort alemannisch, um 500 fränkisch. 829 erscheint W. als Mittelpunkt des Gaues Königssundern (Königssondergaus, Königssunderngaus) zwischen Walluf und Kriftel. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts war W., dessen Badebetrieb 1233/1234 erneut hervortrat, vorübergehend Reichsstadt. Zwischen 1242 und 1281 kam es als Reichslehen an die walramische Linie der Grafen von Nassau. Die Burg wurde Nebenresidenz der Grafen von Nassau-Idstein. 1744 wurde W. Hauptstadt des Fürstentums Nassau-Usingen, 1806 Hauptstadt des Herzogtums Nassau. 1866 fiel es an Preußen, 1945 an Hessen, dessen Hauptstadt es wurde.
L.: Wolff 265; Heymach, F., Geschichte der Stadt Wiesbaden, 1925; Henche, A., Chronik der Stadt Wiesbaden, 1937; Quetsch, J., Wiesbaden. Stadt und Landschaft in Vergangenheit und Gegenwart, 1957; Müller, K., Preußischer Adler und Hessischer Löwe. 100 Jahre Wiesbadener Regierung 1866-1966, 1967; Schaefer, A., Von der Römersiedlung zur Landeshauptstadt, 2. A. 1973; Schoppa, H., Aquae Mattiacae. Wiesbadens römische und alamannisch-merowingische Vergangenheit, 1974; Geschichte der Stadt Wiesbaden, hg. v. Magistrat der Stadt Wiesbaden, Bd. 2 1980; Weichel, T., Die Bürger von Wiesbaden, 1997; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 677.

 

Wigmodien (Gau um Bremen, Wihmodi).
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 4, S. 257, Wihmodi (Wihmodinga, Wigmodia).

 

Wigsezi (Gau südlich der Unstrut, Uuigsezi, Wihseton).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908 (Wiehe, Hechendorf bzw. Hochendorf?, Allerstedt, Wolmirstedt, Hermannsdorf bzw. Harras, Ebeleben, Möllern bzw. Großmehlra?); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 155 Wigsezi, (Allerstedt, Hechendorf, Wiehe, Wolmirstedt); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 11 Wihseton (Wigsezi).

 

Wihmodi (Gau um Bremen). S. Wigmodien.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 4, S. 257, Wihmodi (Wihmodinga, Wigmodia).

 

Wihseton (Gau südlich der Unstrut, Uuigsezi). S. Wigsezi.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908 (Wiehe, Hechendorf bzw. Hochendorf?, Allerstedt, Wolmirstedt, Hermannsdorf bzw. Harras, Möllern bzw. Großmehlra?); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 155 Wigsezi, (Allerstedt, Hechendorf, Wiehe, Wolmirstedt); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, III, 11, Wihseton (Wigsezi).

 

Wikanafeld, Wikanauelde, Uikanauelde (Gau nordöstlich Corveys bzw. Korveis)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23, Wikanauelde; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 61, Wikanafeld.

 

Wild- und Rheingrafen, Wildgrafen und Rheingrafen (Grafen). Die Rheingrafen nannten sich nach Antritt des Erbes der ausgestorbenen Wildgrafen 1350/1409 W. 1479/1475 erheirateten sie das Erbe der Grafen von Salm (Obersalm) in den Vogesen und nannten sich seitdem Grafen von Salm. 1478 gewannen sie die Herrschaften Moers, Saarwerden und Finstingen an der Saar. 1499 entstanden eine jüngere Linie Dhaun und eine jüngere Linie Kyrburg (1688 erloschen). Die Linie Dhaun teilte sich in die Linien Salm, Grumbach und Dhaun (1750 erloschen). Die Linie Grumbach spaltete sich in die Äste Grumbach und Rheingrafenstein (oder Grehweiler, 1793 erloschen und von dem Ast Grumbach beerbt). Am Ende des 18. Jahrhunderts zählten die W. zu Grumbach und die W. zu Rheingrafenstein zu den wetterauischen Grafen der weltlichen Bank des Reichsfürstenrats und zum oberrheinischen Reichskreis. Von ihrem 4 Quadratmeilen großen Gebiet (mit etwa 11000 Einwohnern) gehörten der fürstlich salmischen Linie die gefürstete Grafschaft Salm, das Oberamt Kyrburg und ein Viertel der Ämter Flonheim, Dhronecken, Wildenburg, Diemeringen und Wörrstadt, der rheingräflich-grumbachischen Linie Herrschaft und Amt Grumbach, ein Teil des Eßweiler Tales, die Herrschaft Dhronecken, je ein Viertel von Wörrstadt und Diemeringen sowie aus den bis 1793 der Linie Rheingrafenstein gehörigen Gütern die Grafschaft Rheingrafenstein mit Grehweiler bzw. Gaugrehweiler, Herrschaft und Amt Wildenburg im Hunsrück, ein Viertel der Herrschaft Diemeringen und fünf Achtel vom Flecken Wörrstadt und der 1750 erloschenen Linie Dhaun die Wildgrafschaft Dhaun, das Hochgericht Rhaunen, das Ingerichtsamt Hausen, die Stadt Kirn (zur Hälfte), die Oberschultheißerei Meddersheim, das Amt Flonheim, ein Viertel der Herrschaft Diemeringen und die Herrschaft Püttlingen in Lothringen. 1803 erhielt der Rheingraf als Entschädigung für die 1797/1801 erfolgten linksrheinischen Verluste an Frankreich das Amt Horstmar des Hochstifts Münster. Er nannte sich seitdem Fürst von Salm-Horstmar. 1814/1815 fielen linksrheinisch Grumbach, Kyrburg, Dhronecken, Dhaun, Hausen, Meddersheim, Löllbach und Wildenburg an Preußen, von der Grafschaft Rheingrafenstein Rheingrafenstein an Preußen, Grehweiler bzw. Gaugrehweiler an Bayern und Wörrstadt an Hessen-Darmstadt.

 

Wingarteiba (Gau nördlich der Jagst zwischen Neckar und Tauber, Wingartuneiba, Wingarteiba)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Mosbach, Binau, Jagstfeld, Sulzbach, Dallau, Schefflenz, Lohrbach, Obrigheim, Haßmersheim bzw. Hassmersheim, Schweigern, Mühlhausen, Malsch, Babstadt); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 92, 96, III, 16, 30, Wingartuneiba (Wingartuueiba).

 

Wippergau (Gau um die Wipper links der UnstrutI
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Wippergouwe.

 

Wirah (Gau bzw. ehemalige Insel im Nordwesten der Zuidersee, Wiron, Wisaha). S. Wieringen.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1074; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 46, Wirah, Wisaha, 49, 95, III, 10 Wiron (Wieringheland), Insel Wieringen, 310 Wisaha.

 

Wiringouwe (Gau an der Würm rechts der Nagold). S. Würmgau.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, 311.

 

Wiron (Gau bzw. ehemalige Insel im Nordwesten der Zuidersee, Wirah, Wiron, Wisaha). S. Wieringen
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1074; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 46, Wirah, Wisaha, 49, 95, III, 10, Wiron (Wieringheland), Insel Wieringen, 310 Wisaha.

 

Wisaha (Gau bzw. ehemalige Insel im Nordwesten der Zuidersee, Wirah, Wiron). S. Wieringen.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1074; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 46, Wirah, Wisaha, 49, 95, III, 10 Wiron (Wieringheland), Insel Wieringen, 310.

 

Wisichgau (Gau zwischen Ilm und Unstrut, Teil des Ostgaus, Wisichgaw)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Vogelsberg); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 156 Wisichgau (Vogelsberg); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 40, III, 30, Wisichgouwe (Wischgowen).

 

Withirothun (Gau im Münsterland nordöstlich Dülmens). S. Weddern.
L.: Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1054; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 10, 11, Withirothun, pagus Withirotun, zum Ortsnamen Weddern; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Stevede, Lette, Welte, Buldern, Börnste, Dülmen).

 

Witingau (Gau zwischen Gifhorn und Uelzen.)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 41, III, 4 Hwitanga, s. den späteren Ortsnamen Wittingen.

 

Wiringau (Gau zwischen Gifhorn und Ülzen, Hwitanga, Wittingen). S. Witingau.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 35, 41, III, 4, heute Ortsname Wittingen.

 

Woëvre (Gau bzw. Großlandschaft zwischen Ardennen, Maas und Mosel bzw. zwischen pagus Ardennensis bzw. Ardennergau, Bedensis bzw. Bitgau, Moselensis bzw. Moselgau, Scarponensis bzw. Scarponagau und Verdungau westlich der Mosel, Uuauerensis, Wavra, Wabrense).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 23 Uuauerensis; Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1086; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 13, 18, 95, Wavra (Wapra, pagus Wabrensis), Woëvre; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 299; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 412 (pagus Wabrensis), (587 pago Vabrense), Großlandschaft zwischen Ardennen, Maas und Mosel bzw. Diekirch, Sedan und Toul, Gau zwischen pagus Ardenensis, Bedensis, Moslensis, Scarponensis und Virdunensis (Ardennengau, Bitgau, Moselgau, Scarponagau und Verdungau) (Amel, Arlon, Arrancy-sur-Crusnes, Baslieux, Beaumont-en-Verdunois, Beringen, Bettemburg bzw. Bettembourg, Bièvres, Boncourt, Brauvilliers bzw. Brauville, Butgnéville, Châtillon-sous-les-Côtes?, Charbeaux, Charey, Christnach, Conflans-en-Jarnisy, Corniéville, Cruchten, Cutry, Dahlem?, Dampvitoux, Dippach?, Dommartin-la-Montagne, Dompierre-aux-Bois, Doncourt-aux-Templiers, Étain, Fleury-lès-Jouaville, Frisingen bzw. Frisange, Ginvry, Gonderange/Gonderingen, Grémilly, Haller, Hellingen bzw. Hellange, Hemstal, Herbeuville, Hesperingen bzw. Hespérange, Hüncheringen, Hünsdorf, Itzig, Yvois/Carignan, Jeandelize, Joudreville, Jouy-sous-les-Côtes, Juvigny-sur-Loison, Lamouilly, Latour-en-Woëvre, Lellingen, Linster, Lorentzweiler, Mercy-le-Bas, Mersch, Monderçange/Monnerich, Montlibert, Norroy-le-Sec, Oetringen bzw. Ötringen bzw. Oetrange, Ornes, Peppingen bzw. Peppange, Pierreville, Praucourt, Pure, Quincy, Roeser, Rollingen, Rüssingen bzw. Russange, Saint-Benoit-en-Woëvre, Schifflingen bzw. Schifflange, Signy, Sponville, Thil, Villers-lès-Mangiennes, Zolwer bzw. Soleuvre); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 Woëvre (Haller, Cruchten, Pettingen?, Christnach, Beringen, Mersch, Beringerberg?, Rollingen, Hemstal, Lorentzweiler, Junglinster, Hunsdorf, Gonderingen bzw. Gonderange, Walferdingen bzw. Walferdange, Oetringen bzw. Oetrange, Dippach, Itzig, Hesperingen bzw. Hespérange, Leudelingen bzw. Leudelange, Roeser, Monnerich bzw. Mondercange, Peppingen bzw. Peppange, Hüncheringen bzw. Huncherange, Frisingen bzw. Frisange, Bettemburg bzw. Bettembourg, Hellingen bzw. Hellange, Schifflingen bzw. Schifflange, Büringen bzw. Burange); Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 659.

 

Wolauki (Gau, Teil Nizizis, Uulauki in quo Broto) (973)
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 156 Wolauki, Teil Nizizis (Pratau); Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 10.

 

Woldago (Gau in Friesland, Waldahi).
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 46, 47, 71, 74, 96, Waldahi, pagus forestensis.

 

Wormsfeld (Gau westlich Worms’, Worms, Wormsgau, Vuormacensis, Uurmacensis, Vuormazuelde, Uuormaciensis, Wormazgowe, Wormazweld, Wormacensis, Wormazfeld, Wormesveld, Wormazuelt).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Abenheim, Dürkheim, Osthofen, Maudach, Freinsheim, Rodenbach, Sausenheim bzw. Susenheim, Westheim, Dammheim, Strassfeld bzw. Straßfeld, Bornheim, Reichenbach, Wachenheim, Dannstadt, Kaiserslautern, Albisheim bzw. Alsheim, Nierstein, Oppenheim, Gimbsheim); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1091; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 18, 30, 32, 41, 58, 61, 62, III, 30, 33, Wormazfeld (pagus Wormaciensis, pagus Vangionensium, Wormazgouwe), ‚Wormsfeld‘, ‚Wormsgau‘, IV, 18; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 83 (Boßweiler bzw. Bossweiler, Eppstein, Ebertsheim, Bretzenheim, Bodenheim, Bingen, Grolsheim); Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 299; Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 455 (976 Wormazvelde), benannt nach Worms, (u. a. Queidersbach, Reichenbach?); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 Wormsfeld (Brey?, Oberspay, Niederspay, Boppard, Bingen, Kempten, Gaulsheim, Ingelheim, Weiler bei Bingen, Gau-Algesheim, Ockenheim, Genheim, Dromersheim, Laurenziberg, Bubenheim, Appenheim, Grolsheim, Aspisheim, Engelstadt, Gensingen, Langenlonsheim, Weitersheim, Welgesheim, Partenheim, Heidesheim am Rhein, Wackernheim, Schwabenheim an der Selz, Essenheim, Rhaunen, Kirn, Sprendlingen, Gau-Weinheim, Bad Kreuznach, Pfaffen-Schwabenheim, Pleitersheim, Volxheim, Wöllstein, Schimsheim, Armsheim, Frei-Laubersheim, Hüffelsheim, Norheim, Wonsheim, Flonheim, Bornheim, Lonsheim, Wendelsheim, Stein-Bockenheim, Erbes-Büdesheim, Alsenz, Münsterappel?, Offenheim, Ilbesheim, Gauersheim, Saulheim, Sulzheim, Wörrstadt, Spiesheim, Eichloch, Bermersheim vor der Höhe, Heimersheim, Albig, Weinheim, Dautenheim, Wahlheim, Esselborn, Freimersheim, Einselthum, Albisheim an der Pfrimm, Niefernheim, Harxheim an der Pfrimm, Marnheim, Dreisen, Gundersweiler, Göllheim, Gehrweiler, Wingertsweiler, Hochstein, Börrrstadt, Winnweiler, Eisenberg in der Pfalz, Höringen?, Otterbach, Immesheim, Ottersheim, Rüssingen, Biedesheim, Gundheimerhof, Quirnheim, Lautersheim, Boßweiler, Rodenbach, Mertesheim, Ebertsheim, Altleiningen, Aschbach?, Wiebelskirchen, Queidersbach).

 

Wormsfeldgau, Worms(gau) (Vuormacensis, Uurmacensis, Vuormazuelde, Uuormaciensis, Wormazgowe, Wormazfeld, Wormazweld, Wormacensis, Wormesveld, Wormazuelt, Gau westlich Worms’). S. Wormsfeld
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Abenheim, Dürkheim, Osthofen, Maudach, Freinsheim, Rodenbach, Sausenheim bzw. Susenheim, Westheim, Dammheim, Strassfeld bzw. Straßfeld, Bornheim, Reichenbach, Wachenheim, Dannstadt, Kaiserslautern, Albisheim bzw. Alsheim, Nierstein, Oppenheim, Gimbsheim); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1091; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 18, 30, 32, 41, 58, 61, 62, III, 30, 33, Wormazfeld (pagus Wormaciensis, pagus Vangionensium, Wormazgouwe), ‚Wormsfeld‘, ‚Wormsgau‘, IV, 18; Niemeyer, W., Der pagus des frühen Mittelalters in Hessen, 1968, 83 (Boßweiler bzw. Bossweiler, Eppstein, Ebertsheim, Bretzenheim, Bodenheim, Bingen, Grolsheim); Puhl, R., Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, 1999, 455 (976 Wormazvelde), benannt nach Worms, (u. a. Queidersbach, Reichenbach?); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 Wormsfeld (Brey?, Oberspay, Niederspay, Boppard, Bingen, Kempten, Gaulsheim, Ingelheim, Weiler bei Bingen, Gau-Algesheim, Ockenheim, Genheim, Dromersheim, Laurenziberg, Bubenheim, Appenheim, Grolsheim, Aspisheim, Engelstadt, Gensingen, Langenlonsheim, Weitersheim, Welgesheim, Partenheim, Heidesheim am Rhein, Wackernheim, Schwabenheim an der Selz, Essenheim, Rhaunen, Kirn, Sprendlingen, Gau-Weinheim, Bad Kreuznach, Pfaffen-Schwabenheim, Pleitersheim, Volxheim, Wöllstein, Schimsheim, Armsheim, Frei-Laubersheim, Hüffelsheim, Norheim, Wonsheim, Flonheim, Bornheim, Lonsheim, Wendelsheim, Stein-Bockenheim, Erbes-Büdesheim, Alsenz, Münsterappel?, Offenheim, Ilbesheim, Gauersheim, Saulheim, Sulzheim, Wörrstadt, Spiesheim, Eichloch, Bermersheim vor der Höhe, Heimersheim, Albig, Weinheim, Dautenheim, Wahlheim, Esselborn, Freimersheim, Einselthum, Albisheim an der Pfrimm, Niefernheim, Harxheim an der Pfrimm, Marnheim, Dreisen, Gundersweiler, Göllheim, Gehrweiler, Wingertsweiler, Hochstein, Börrrstadt, Winnweiler, Eisenberg in der Pfalz, Höringen?, Otterbach, Immesheim, Ottersheim, Rüssingen, Biedesheim, Gundheimerhof, Quirnheim, Lautersheim, Boßweiler, Rodenbach, Mertesheim, Ebertsheim, Altleiningen, Aschbach?, Wiebelskirchen, Queidersbach).

 

Würmgau (Gau an der Würm rechts der Nagold, Wiringouwe).
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 311, II, 24.

 

Ybbsfeld (Gau um Neumarkt an der Ybbs in Niederösterreich)

 

Ylsgouwe (Ilzgau) (Gau an der Ilz links der Donau nördlich Passaus)
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Ylsgowe, ‚Ilzgau‘.

 

Zabergau (Gau um die Zaber, links des Neckars, Zaberngouui)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Kirchheim); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 9, Zabergäu, s. II, 24, 26, Zabernahgouwe(; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 695).

 

Zeitlarngau (Gau zwischen Alz und Salzach, Zidelaregouwe).
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 33, 35, Zidelaregouwe.

 

Zemzizi (Gau rechts der Elbe bei Tangermünde)
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 38, 156 Zemzizi (Orte unbekannt).

 

Zerwisti (Gau bei Zerbst)
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 33, 156 Zerwisti (Bias, Leps).

 

Zidelaregouwe (Gau zwischen Alz und Salzach). S. Zeitlarngau.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 33, 35, Zidelaregouwe, ‚Zeitlarngau‘.

 

Zilaristal (Gau am Ziller rechts des mittleren Innes in Tirol). S. Zillertal.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 7, II, 64, 65, Zilaristal,Zillertal’.

 

Zillertal (Gau am Ziller rechts des mittleren Innes in Tirol, Zilaristal).
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, I, 7, II, 64, 65, Zilaristal, ‚Zillertal‘.

 

Zitdinesfeld (Gau an der unteren Drau südlich Marburgs und Pettaus, Zitilinesfeld).
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Roßwein bzw. Rosswein d. h. Oberroßwein und Unterroßwein, aber nicht in Sachsen, sondern bei Marburg an der Drau, Razvina).

 

Zitice (Gau, Teil Nizizis, mit Zurbici) (961, 973 Citice). S. Scitici.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Scitice, im Gau Niccicci, Elsnig, Dommitzsch, Zwethau); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, Scitizi (Dommitzsch, Elsnig); Wagner, G., Die Verwaltungsgliederung im karolingischen Reich, 1963, 9.

 

Zitici (Gau südwestlich der Mündung der Saale in die Elbe)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Zuchau); Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 32, 156 Zitici, Teil Serimunts (Trabitz [östlich Calbes], Zuchau[ östlich Wedlitzs]).

 

Zitilinesfeld (Gau an der unteren Drau südlich Marburgs und Pettaus). S. Zitdinesfeld.
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Rosswein d. h. Oberroßwein und Unterroßwein), Zitdinesfeld; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 58, 61, 90, S. 262, Zitilinesfeld (Zitdinesfeld, Zistanesfeld).

 

Zitizi (Gau zwischen Strengbach, Fuhne und Mulde)

 

Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 156 Zitizi (Zörbig).

 

Zorgegau (Gau an der Zorge links der Helme, Teil des Helmegaus, Zurrega).
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 156 Zorgegau (Gudersleben südsüdöstlich Ellrichs, Woffleben); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24.

 

Zucstachgouue (Gau = Swistgau) (771)
L.: Nonn, U., Pagus und Comitatus in Niederlothringen, 1983, 248.

 

Zuidergo (Gau östlich der mittleren Zuidersee um Gaveren in Friesland, Suthrahi, Sudergo).
L.: Gysseling, M., Toponymisdch Woordenboek, 1960, 1105. Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 38, 46, 47, Suthrahi.

 

Zülpichgau (Gau südwestlich Kölns) (Tulpiacensis 699)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 24 (Zulpihgoue, Zulpiki, Gau südwestlich Kölns); Gysseling, M., Toponymisch Woordenboek, 1960, 1106; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 18, 19, Tulpiacensis, Zulpihgouwe; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 16, 23, 30, 31, 32, 61, Zulpihgouwe, pagus Tulpiacensis, pratum Tulpiacense, Zulpiaco, Zulpike, ‚Zülpichgau‘; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 301; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 175(; Escher, M. u. a., Die urbanen Zentren, 2005, 2, 700); Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Flittart, Grouven?, Langenich, Oberbolheim, Pingsheim, Gladbach, Mersheim, Vettweiß?, Soller, Lüssem, Floisdorf, Berg vor Floisdorf, Hergarten, Wichterich, Oberelvenich, Niederelvenich, Kessenich, Großbüllesheim, Euenheim?, Landskrone, Bouderath).

 

Zulpihgouwe (Gau südwestlich Kölns). S. Zülpichgau.
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, IV, 18, 19, Tulpiacensis, Zulpihgouwe; Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 15, 16, 23, 30, 31, 32, 61, Zulpihgouwe, pagus Tulpiacensis, pratum Tulpiacense, Zulpiaco, Zulpike, ‚Zülpichgau‘.

 

Zürichgau (Gau um den Zürichsee, ursprünglich Teil des Thurgaus, 861 abgetrennt) (Gau, Thuregum)
L.: Curs, O., Deutschlands Gaue im zehnten Jahrhundert, 1908, 21 Thurgau (Weieren, Pfäffikon, Uerikon, Meilen, Zell, Oetwil am See, Kaltbrunn, Stäfa, Lindau, Rüti, Männedorf, Esslingen, Freienbach, Altrapperswil, Siebnen, Wagen, Wangen, Schwyz, Rifers, Ufenau); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, 307 Thuregum, 308, Turegie, provincia Turegie, pagus Turicinus, Zurihgouwe; Moreau, J., Dictionnaire de géographie historique, 1972, 302; Borgolte, M., Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit, 1984, 78 (Dürnten, Hadlikon, Eschenbach, Fägswil, Dattikon).

 

Zurrega (Gau an der Zorge links der Helme). S. Zorgegau.
L.: Hessler, W., Mitteldeutsche Gaue des frühen und hohen Mittelalters, 1957, 156 Zorgegau (Gudersleben südsüdöstlich Ellrichs, Woffleben); Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 24, Zurrega, ‚Zorgegau‘.

 

Zustahgouwe (Gau an der Swist rechts der Erft, nicht Untergau des Bonngaus, pagus Tustensis). S. Swistgau
L.: Polenz, P. v., Landschafts- und Bezirksnamen, 1961, II, 16, 24, 26, Zustahgouwe, pagus Tustensis, IV, 20; Nonn, U., Pagus und comitatus in Niederlothringen, 1983, 248; Bauer, T., Die mittelalterlichen Gaue, 2000 (Meckenheim, Wormersdorf, Ersdorf, Todenfeld, Fritzdorf, Hospelt).

 

Zwiefalten (Abtei, Reichsabtei). 1089 wurde die zunächst für Altenburg am Neckar geplante Benediktinerabtei Z. bei Reutlingen unter Hirsauer Einfluss von den papsttreuen Grafen Kuno (Cuno) und Luitold (Liutold) von Achalm gegründet. Die Vogtei kam von den Stiftern über mehrere Inhaber (1093 Welfen, Staufer, Grafen von Hohenberg, Herren von Emerkingen und von Stein) 1303 an Österreich (Habsburg), 1365 als Lehen sowie 1491 endgültig an Württemberg. Durch zahlreiche Gaben gewann Z. viele Güter (in 29 Orten, Urbar 1425, 800-1180 Hufen) einschließlich der Herrschaft über 26 (bzw. 35) Dörfer (weitere Rechte in 93 Orten). 1751 erlangte die Abtei nach erfolgreicher Abwehr (1491, 1535, 1570) der Eingliederungsversuche Württembergs und Zahlung von 210000 Gulden sowie Abtretung dreier Dörfer an Württemberg die Reichsunmittelbarkeit. Sie war Mitglied im schwäbischen Prälatenkollegium und beim schwäbischen Reichskreis. Bis zur Säkularisation gehörten ihr die Dörfer Aichelau, Aichstetten, Attenhöfen (Attenhofen), Baach, Bechingen, Daugendorf, Dürrenwaldstetten, Emeringen, Gauingen, Geisingen, Gossenzugen, Hochberg, Huldstetten, Ittenhausen, Kirchen (Kirchheim), Lauterach, Mörsingen, Neuburg, Oberstetten, Oberwilzingen, Offingen, Pfronstetten, Reichenstein, Sonderbuch, Tigerfeld, Upflamör, Wilsingen, Zell, die Schlösser Mochental (Mochenthal) und Ehrenfels sowie viele einzelne Höfe, Häuser und Gefälle in fremden Gebieten und das Benediktinerinnenkloster Mariaberg bei Gammertingen. 1803 fiel sie mit 3,3 Quadratmeilen bzw. 38 Quadratkilometern und 8000 bzw. 4800 Einwohnern an Württemberg und wurde aufgehoben. Über Württemberg gelangten die Güter 1951/1952 an Baden-Württemberg.
L.: Wolff 191; Zeumer 552 II a 36, 15; Großer Historischer Weltatlas II 66 (1378) E4, III 22 (1648) D4, III 38 (1789) C3; Erzberger, M., Die Säkularisation in Württemberg von 1802-1810, 1902; Hölzle, E., Der deutsche Südwesten am Ende des alten Reiches, 1938; Zürcher, R./Hell, H., Zwiefalten, 1967; Germania Benedictina V: Baden-Württemberg, 1975; Setzler, W., Kloster Zwiefalten. Eine schwäbische Benediktinerabtei zwischen Reichsfreiheit und Landsässigkeit, 1979; Quarthal, F., Kloster Zwiefalten zwischen Dreißigjährigem Krieg und Säkularisation, Monastisches Leben und Selbstverständnis im 6. und 7. Saeculum der Abtei, 900 Jahre Benediktinerabtei Zwiefalten, hg. v. Pretsch, H., 1990; Eberl, I., Zwiefalten, LexMA 9 1998, 733; Weingarten, H., Herrschaft und Landnutzung, 2006.

 

Aargau* (Gau, Lschaft, Gt, Ka) Baden, Basel (FBtm, Hochstift), Bern, Bernau, Fricktal, Glarus, Habsburg, Kiburg (Kyburg), Laufenburg, Lenzburg, Rheinfelden, Schweiz, Zürich

 

Admonttal* (Gau)

 

Affa* (Gau)

 

Agartinga* (Gau)

 

Albegouwe* II (Gau) bzw. Albegouwe bzw. Albegau in Lothringen

 

Algesheim (Gaualgesheim bzw. Gau-Algesheim) Mainz

 

Angeloch* (Gauangelloch, Waldangelloch) (RRi)

 

Baunach* (H, Ka, RiKa, RRi) Auer von Herrenkirchen, Bach, Bamberg, Bamberg (Kloster Michaelsberg bzw. Sankt Michael), Bamberg (Sankt Stephan), Banz (Kloster), Bauer von Eiseneck, Baunach (RiKa)Baunach (RRi),, Beck, Berlichingen, Bibra, Bieberehren, Bildhausen, Birkig, Boyneburg (FH, RRi), Bramberg, Brandenstein, Breidach, Breidenbach, Breitenbach, Brockdorff, Bronsart, Bundorf, Burdian, Dachröden, Dalberg, Dalberg zu Dalberg, Dernbach, Deutscher Orden, Drachsdorff, Ebern (Pfarrei), Ebersberg (Ebersberg genannt von Weyhers), Eberstein (RRi), Ebrach, Echter, Eltz, Erff, Erthal, Exdorf, Eyb, Faust von Stromberg, Franken (RiKreis) bzw. fränkischer Ritterkreis, Fuchs, Fuchs von Bimbach, Fuchs von Rügheim, Fuchsstadt, Füllbach bzw. Fulpach, Gauberstadt, Gebsattel (RRi), Gemmingen, Geuder, Giech, Goez, Gottesmann zum Thurn, Gottfahrt, Greifenclau (Greiffenclau zu Vollrads), Greusing, Groß, Günther von Brennhausen, Guttenberg, Hain, Hainach, Harant, Harras, Haslach, Haun, Heddesdorf, Helbe, Heldritt, Hendrich, Herbstadt (Herbilstadt), Herisem, Hessberg, (Hettersdorf,) (Horneck) Horneck von Weinheim, Hutten, Huyn von Geleen, Imhof, Ipt von Ipthausen (Ippt von Ippthausen), Jagstheim bzw. Jaxtheim, Kammermeister bzw. Cammermeister (genannt Camerarius), Karg von Bebenburg, Kehr bzw. Kere, Kemnat, Kirchlauter, Königshofen, Köniz, Köselin, Kotzau, Künßberg bzw. Künsberg, Langheim, Lauffenholz, Lentersheim, Lewenstein, Lichtenberg (RRi), Lichtenstein (RRi), Lichtenstein zu Geiersberg, Mansbach, Mariaburghausen, Marschalk genannt Greif zu Erlebach, Marschalk von Ebneth bzw. Ebnet, Marschalk von Ostheim, Masbach, Memmelsdorf, Merzbach, Milz, Mudersbach, Münster, Neustetter genannt Stürmer, Oberkamp, Obernitz, Ostheim (RRi), Plofelden, Porzig, Rapp von Hausen, Raueneck, Redwitz, Reitzenstein, Reurieth, Rosenau, Rosenbach, Rosenberg, Rossach, Rotenhan, Rußwurm, Sachsen-Coburg, Sachsen-Gotha, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Römhild, Schafstal, Schaumberg (Schaumburg) (RRi), Schenk von Simau, Schletten, Schmidt von Eisenberg, Schönborn, Schönstätt, Schott von Schottenstein, Schrimpf von Berg bzw. Schrimpff von Berg, Schrottenberg, Schwegerer, Seckendorff, Segnitz, Selbitz, Sommerau, Speßhart, Stein zu Nord- und Ostheim, Stein zum Altenstein, Steinau genannt Steinrück, Sternberg (RRi), Streitberg, Theres, Thüna, Thüngen, Truchsess, Truchsess von Henneberg, Truchsess von Wetzhausen (Truchsess von Wetzenhausen), Truhendingen, Untereßfeld (Pfarrei), Vogt von Coburg, Vogt von Rieneck bzw. Voit von Rieneck, Vogt von (und zu) Salzburg bzw. Voit von Salzburg, Wechmar, Wehrn, Wiesenthau, Wildenstein (RRi), Witzleben, Wolf von Wolfsthal, Wöllwarth, Würzburg, Würzburg Domkapitel, Zobel von Giebelstadt, (Zollner von Birkenfeld,) Zollner von Brand, Zollner von Rothenstein bzw. Zollner von Rottenstein

 

Bechtolsheim* (Ganerbschaft) Appenheim, Beckelnheim, Beckers zu Westerstetten, Biebelnheim, (Cammerer von Worms bzw. Kämmerer von Worms,) Dalberg zu Heßloch, Dienheim, Ebersberg bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, Geispitzheim, Hagen bzw. Hagen zur Motten, Hallberg, Kämmerer von Worms, Knebel von Katzenelnbogen, Köngernheim, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Obentraut, Saulheim, Sturmfeder (bzw. Sturmfeder von und zu Oppenweiler), Wallbrunn zu Gauersheim, Wallbrunn zu Niedersaulheim, Wallbrunn zu Partenheim

 

Franken* (RiKreis) bzw. Fränkischer Ritterkreis Abenberg, Abersfeld, Absberg, Adelsheim, Adelshofen, Adler, Ahrn, Aichholzheim, Aichinger, Aisch, Albini, Albrecht, Aletzheim, Allendorf, Altenheim, Altmühl, Altschell, Ammann von der Laufenbürg (Ammann von der Laufenburg), Amorbach, Ansbach, Appold, Arnim, Arnstein, Artner, Aschaffenburg, Aschbach, Aschhausen, Auer von Aue, Auer von Herrenkirchen, Auerbach, Auerochs, Aufseß, Aulenbach, Aura, Aurach, Auritz, Autenried (RRi), Ayrer von Rosstal, Babenhausen, Bach, Bacharat, Bachstein, Baden, Baldesheim, Baltzhofen, Bamberg (Domkapitel), Bamberg (Dompropst), Bamberg (Hochstift), Bamberg Sankt Michael bzw. Michaelsberg, Bamberg Sankt Klara, Bamberg Sankt Stephan, Banz, Bartenau, Bastheim, Bauer von Eiseneck, Baunach (RRi), Baunach (RiKa), (Bautz zu Oden und Willenbach,) Bayersdorf, Bayreuth, Bebendorf, Beberlohe, Beck, Behaim (bzw. Behem), Behaim von Schwarzbach, Behem, Behr, Benzenau, Berg, Berga, Bering, Berlepsch, Berlichingen, Berlichingen(-Rossach), Bernegger, Bernheim, Bernhold bzw. Bernhold von Eschau, Bernlohe, Bernstein, Bettendorf, Beulwitz, Bibereren bzw. Biberern, Bibergau, Bibra, Bibrach, Bicken, Bickenbach, (Bieber,) (Bieberehren) Biberen, Bildhausen, Birkenfels, Birkig, Bischofsheim, Blümlein, Bobenhausen, Bodeck, Bodenlaube, Bödigheim, Borié, Bose, Botzheim, Bouwinghausen (bzw. Buwinghausen), Boyneburg, Brakenlohe, Bramberg, Brandenstein, Brandis, Brandt, Brandt von Neidstein, Brasseur, Braunsbach, Breittenbach, (Brend bzw.) Brende, Brendel von Homburg, Brinck, Brockdorff, Brömbsen, Brömser von Rüdesheim, Bronnbach, Bronsart, Bruggen, Buchau, Buchenau, Buches von Wasserlos, Buchholz (Bucholtz), Buirette von Oehlefeld, Bunau, Bundorf, Burdian, Burghaslach, Burghausen, Burgsinn, Busch, Buseck bzw. Buseckertal, Buttendorf, Buttlar, (Buwinghausen), Calenberg, (Cämmerer von Worms,) Cammermeister, Campo, Cappel, Cappler von Oedheim genannt Bautz (Cappler von Oedheim), Carben (Karben), Castell, Castell-Remlingen, Clebes von Nelßbach, Clengel, Cleßheim, Colloredo, Comburg, Crailsheim, Creutzburg, Cronheim, Dachröden, Dachsbach, (Dalberg,) Dalberg zu Dalberg, Danckelmann, Dangrieß, Danndorf, Deckendorf, Degenfeld, Dehrn (Dehren), Dernbach, Dettelbach, Didelzheim (Deiselzheim), Diemar, Diener, Dietenhofen, Diether von Anwanden und Schwaich, Dölau (RRi), Dörnberg, Dörzbach, Drachsdorf, Drosendorf, Dürckheim, Dürn, Dürn zu Riedsberg, Dürrigl von Riegelstein, (Dürriegel von Riegelstein), Ebenheim, Eberbach, Ebermann, Ebern, Ebers, (Ebersberg,) Ebersberg genannt von Weyhers (FreiH, RRi), Eberstein, Ebrach, Echter, Echter von Mespelbrunn, Eckbrecht von Dürckheim, Eckersberg, Ega, Egloffstein, Ehenheim, Ehrenberg, Eichelberg, Eichinger von Eichstamm, Eichler von Auritz, Eichstätt, Ellrichshausen, Ellwangen, Eltershofen, Eltingshausen, Eltz, Ems, Enheim, Enckevoort, Ender, Endtlicher, Enßlingen, Erbach-Fürstenau, Erffa, Erkenbrechtshausen, Erlingshofen, Ermreich, Erthal, Esch, Eschenbach, Eschwege, (Esel,) Esel von Altenschönbach, Estenfeld genannt Behaim, (Eulner,) Eyb, (Fabrici von Cleßheim,) Falkenhausen, Faulhaber, Faust von Stromberg, Fechenbach, Feilitzsch, Felberg, Finsterlohr, Fischborn, Fladungen, Fork, Forster, (Forstmeister,) Forstmeister von Gelnhausen, Forstmeister von Lebenhan, Forstner, Förtsch von Thurnau, Franckenstein bzw. Frankenstein, (Franckenstein zu Ockstadt), Frankenberg, Frankenstein (FreiH, RRi), Frick von Frickenhausen, Fries, Frieß, Froberg-Montjoie, (Frohberg,) (Frohnhoffen,) Fronhofen, Fuchs, Fuchs von Bimbach, Fuchs von Dornheim, Fuchs von Neidenfels, Fuchs von Rügheim, Fuchs von Wiesentheid, Fuchsstadt, Führer von Heimendorf, Füllbach (Fulpach), Fulda, (Fulpach,) Fürbringer, Furtenbach, Gailing (Gayling), Gailing von Illesheim, Gaisberg, Gans von Otzberg, Gauerstadt, (Gayling,) Gebirg, Gebsattel, Geilber, Geilsdorf (Geylstorff), Geismar (Geißmar), Geldern (RRi), Gersfeld, (Geuder,) Geuder von Heroldsberg, Geyer von Geyersberg, Geyer von Giebelstadt, Geyern, (Geylstorff,) Geypel, Geyso von Mansbach, Giech, Gießen, Gleichen, Gmund, Gnodstadt (Gnodtstatt), Gofer, Goldbach, Goldochs von Beratsweiler, Göler von Ravensburg, Golnitz, Gopp(e von Marezek), Gottesfelden, Gottesmann zum Thurn, Gottfahrt, Grafeneck, Grafenreuth, Gränrodt, Grappendorf, Greck zu Kochendorf, Greifenclau, Grempp, Greul, Greusing, Grolach, Groschlag, Groschlag von Dieburg (Groschlag von und zu Dieburg), Groß, Groß von Trockau, Grumbach, Grün, Grünau, Grünrod, Gundelsheim, Günderode, Günther von Brennhausen, Guntzenroth, Guttenberg, Habe, Haberkorn, Haberland, Habermann, Habern, Habsberg, Haideneck, Haider, Hain, Hainach, Hainach zu Hundelshausen, Haller von Hallerstein, Haltermannstetten, Hammerstein, Hanstein, Handschuhsheim, Harant, Harda, Hardenberg, Harras, Harseldt, Harstall, Hartheim, Haslach, Hattstein, Hatzfeld, Haueisen, Haun, Haußlode (Hußlode), Hausen, Haxthausen, Hebele, Hebenhausen, Heddesdorf, Hedinghausen, Heesperg, Heilbronn, Heinold, Heinrichen, Helbe, Heldritt, Helmstadt, Heppenheim, Herbstadt, Herckam, Herda, Herdegen, Heressem, Heringen, Herold, Heroldsberg, Hessberg, Hessen-Kassel, Heßler, Hettmann, Hetzelsdorf, Heubscher, Heusenstamm, Heussen, Heußlein von Eussenheim, Heußner, Heydt, Hingka von Henneberg, Hirnsberg, (Hirsberg,) Hirschaid, Hirschberg I, Hirschberg II, Hirschhorn, Hofer von Lobenstein, Hoffenheim, Hofwart von Kirchheim (Hofwarth von Kirchheim,) Hoheneck, Hohenlohe-Bartenstein, Hohenlohe-Ingelfingen, (Hohenlohe-Jagstberg,) Hohenlohe-Öhringen, Holtz, Hölzel von Sternstein, Holzingen, Holzschuher von Aspach und Harrlach, Holzschuher von Harrlach), Horkheim (Horchheim), Hornberg (rriOrt), Horneck von Weinheim, Hornstein (FreiH), Horschelt, Huckelheim, Hüls von Ratsberg (bzw. Hülsen von Ratsberg), (Hund,) Hund von Wenkheim, Hürnheim, (Hußlode,) Hutten, Hutten von Frankenberg (bzw. Hutten zu Frankenberg), Hutten zum Stolzenberg, Huyn von Geleen, Ilten, Imhoff, (Imhof von Merlach bzw.) Imhoff von Mörlach), Ingelheim bzw. Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn, Ippesheim, Ipt von Ipthausen, Jacob von Holach, Jagsthausen (rriOrt), Jagstheim (RRi), Jahnus von Eberstätt, Jemmerer, Johanniterorden, Jöstelsberg, Kaltenbrunn, Kaltental, Kämmerer von Worms bzw. Cämmerer von Worms, (Kammermeister genannt Camerarius,) (Karben,) Karg von Bebenburg, Karspach, Kehre (Kehr), Kemnat, Kempinsky, Keudell zu Schwebda, Kirchlauter, Kitzingen (S), Kitzingen (Spital), Klinckhart, Knebel von Katzenelnbogen, Knöringen, Kolb von Rheindorf, Königsfeld, Königshofen (RRi), Könitz (Köniz), Köselin, Koßpoth, Köstner, Kotlinsky, Kötschau, Kottenheim, (Kottwitz,) Kottwitz von Aulenbach, Kotzau, Kratz von Scharfenstein, Krauseneck, Krautheim, Kreß von Kressenstein (Kress von Kressenstein), Kresser von Burgfarrnbach (Kresser zu Burgfarrnbach), Küchenmeister, Küchenmeister von Nortenberg, Kühdorf, Külsheim, Kunitz, Künßberg (Künsberg), (Künßberg-Thurnau,) Künzelsau, Küps, (Laineck,) Lamprecht von Gerolzhofen, Landas, Landschad von Steinach, Langen, Langenschwarz, Langheim, Laudenbach, Lauffen, Lauffenholz, (Lautenbach,) Lauter, Lay, Lechner von Lechfeld, Lehrbach, Leinach, Leineck (Laineck), Leiningen von Lemburg, (Lengsfeld,) Lentersheim, Leo, Leonrod, Lerchenfeld, Leubelfing, Leuzenbronn (Leutzenbronn), Lewenstein, Lichtenberg (RRi), Lichtenstein, Lichtenstein zu Geiersberg, Limpurg, Lindelbach, Lindenfels, Lisberg (Lissberg), Littwag, Lochinger, Lochner von Hüttenbach, Löffelholz von Colberg, Lonerstatt, Lorsch, Loschwitz, (Löwenstein,) Löwenstein-Wertheim, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Lüchau, Lutter, Maienfels, Mansbach, Mansfeld (RRi), Mariaburghausen (Kl), (Markt Taschendorf,) (Marschalk,) Marschalk genannt Greif zu Erlebach, Marschalk von Ebnet (Marschalk von Ebneth), Marschall von Ostheim, Masbach, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Mayenberg, Mayenthal (Mayental), Mayerhofer, Mecherer, Meiningen, Meisenbug, Memmelsdorf, Mengersdorf, Mengersreuth, Merchingen, Merkingen, (Merlau,) Merzbach, Metsch, Metternich, Meyer zu Osterberg, Meyern, Milz, Minkwitz, Mistelbach, Mittelburg, Mock, Modschiedel (Modschiedl), Montmartin, Morgen, Mörlau genannt Böhm, Mörlau zu Münkheim, Mörlbach, Morstein, (Morstein zu Niedernhall,) Mosbach, Mudersbach, Müdesheim, Muffel, Muffelger, Müffling genannt Weiß, Muggenthal, Muhr, Müller zu Lengsfeld, Münch von Rosenberg, Münster, Mußlohe, Muth, Mutisheim, Mylius, Nankenreuth, Neideck, Neidenfels, Neitperger, Neuenstein, Neukirchen, Neunhof, Neustetter genannt Stürmer, Niederstetten, Nordeck von Rabenau, Nothaft, Oberkamp, Oberländer, Obernitz, Ochs von Gunzendorf, Odenwald, Oepp, Oeringer, Oetinger, Offingen (RRi), Öpfner, Ostein, Ostheim (RRi), Ostheim (Ganerbschaft), Ottenberg, Pappenheim, Peterswald (Peterswaldt), Petsch, Peusser von Leutershausen, Pferffelder genannt Großen, Pfersdorf, Pfraumheim genannt Klettenberg, Plankenberg, Plankenfels (Blankenfels), Plassenberg, Plittersdorf, Pöllnitz (Pölnitz), Prandtner, Pretlack, Pückler, Pünzendorf (Puntzendorf), Quadt, (Quadt-Wickrath,) Rabenhaupt, Rabenstein, Racknitz, Raithenbach, Randersacker, Ranhoff, Rapp, Rassler, Ratiborski von Sechzebuhs, Rattenheim, Ratzenberg, Rauber von Plankenstein, Rauche, Rauchhaupt, Rauenbuch, Raueneck, Rauschner, Rechenbach, Rechenberg, (Rechtern) Rechtern-Limpurg, Reck, Reckrodt, Redwitz, Reibeld, Reichenbach (RRi), Reichsritterschaft Franken, Reigersberg, Reinsbronn, Reinstein (Rheinstein), Reitzenberg, Reitzenstein, Reitzheim, Rettersbach, Retzstadt, Reurieth, Reuß genannt Haberkorn, (Reuß-Haberkorn,) Rheinischer Ritterkreis, Rhön-Werra bzw. Rhön und Werra, Ried, Riedern, Riedesel, Riedigheim, Rielern, Rieneck, Rieter von Kornburg (bzw. Rieder zu Kornburg), Rimbach, Rinderbach, Rodenheim, Roder, Roman, Rösch von Gerlachshausen, Rosenau, Rosenbach, Rosenberg, Rossach, Rossau, Rothenburg, Rothenhausen, Rothschütz, Rottenbach (Rotenbach), Rüdt von Collenberg, (Rügheim,) Rügland, Rummerskirch (Rumerskirch), Rumrodt, Rüssenbach (Rüsenbach), Rußwurm, Rußwurm auf Greifenstein, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen-Gotha, Sachsen-Meiningen, Saint André, Schachten, Schad, Schadt, Schaffalitzky, Schafstal, Scharfenstein genannt Pfeil, Schaumberg, Schauroth, Schechs von Pleinfeld (Schechse von Pleinfeld), Schefer, Schelm von Bergen, Schenk von Arberg, Schenk von Bibert, Schenk von Castell, Schenk von Geyern, Schenk von Hirschlach, Schenk von Leutershausen, Schenk von Rossberg, Schenk von Schenkenstein, Schenk von Schweinsberg, Schenk zu Schweinsberg, Schenk von Siemau (Schenk von Symau), Schenk von Stauffenberg (Schenk von Staufenberg), Schenk von Symau, Schertel von Burtenbach, Schewen, Schirnding, Schlammersdorf, Schleiffraß, Schletten, Schletz, (Schletzberg,) Schlitz, Schlitz genannt von Görtz, Schlüsselfelder von Kirchensittenbach, Schmidberg, Schmidt, Schmidt von Eisenberg, Schneeberg, Schneider, Schnell von Rottenbach, Schnodsenbach, Schoder, Scholl, Schönbeck, Schönberg, Schönborn, Schönfeld, Schönstätt, Schöntal, Schott von Schottenstein, Schrautenbach, Schriebersdorf, Schrimpf von Berg, Schrottenberg, Schrozberg, Schuhmacher, Schuhmann, Schütz, Schütz von Hagenbach und Uttenreut(h), Schutzbar genannt Milchling, (Schwaben,) Schwäbischer Ritterkreis, (Schwaigern,) Schwalbach, Schwarzenberg, Schwegerer, Seckendorff, Segnitz, Seibolstorff, Seiboth, Seinsheim, Selbitz, Senft von Suhlburg, Senftenberg, Sengelau, (Senger,) Sicherer, Sickingen, Singer von Mossau (Sänger von Moßau), Soden, Sommerau, Sparneck, Sparr, Specht, Speßhart, Speyer (freie RS), Spick, Spieß, Spork, Stadion, Stadtlengsfeld, Stammler, Starkh, Stauf, Steigerwald, Stein, Stein zum Altenstein, Stein zu Nord- und Ostheim, (Stein zu Ostheim),Stein zu Lobelbach, Stein zu Trendel, Steinau genannt Steinrück, Steinbach, Steinhäußer (Steinhäuser), Steinheim, Steinreut, Stepfferts, Sternberg (RRi), Sternenfels, Stetten, Stettenberg, Stettner von Grabenhof, (Stibar von und zu Buttenheim bzw.) Stiebar zu Buttenheim, Stingelheim, Stockheim, Stör, Streitberg, Sugenheim, Sultzel, Sänger von Moßau, Swerts von Landas zu Weinheim, Talheim, Tann, Tanner von Reichersdorf, Tänzl von Tratzberg, (Taschendorf,) Tastungen, Tetzel, Teucher, Teufel von Pirkensee (Teufel von Birkensee), Theler, Theres, Thinheim, Thon, Thumbshirn, Thüna, Thüngen, Thüngfeld, Thurn, Thurnau, (Torringer,) Trautenberg, Trebra, Treuchtlingen, Trott zu Heusenberg, Truchsess, Truchsess von Baldersheim, Truchsess von Henneberg, Truchsess von Pommersfelden, Truchsess von Wetzhausen, Trümbach, Truppach, Trütschler, (Überbrick) von Rodenstein,) (Überbruck von Rodenstein,) Überbrück von Rodenstein, Uhl, Ulner, Ulner von Dieburg, (Unteressfeld,) Untereßfeld, Ussigheim, Utterod, Varell, Varrenbach, Vasolt, Vestenberg, (Vogt,) Vogt von Coburg, Vogt von Hunolstein, Vogt von Kallstadt bzw. Vogt zu Kallstadt, Vogt von Rieneck bzw. Voit von Rieneck, Vogt von Rieneck zu Urspringen bzw. Voit von Rieneck zu Urspringen, Vogt (Voit) von Salzburg, Vogt von Wallstadt, Vogtländische Ritterschaft, Vohenstein, Völderndorff, Völkershausen, Volmar, Waischenfeld, Waizenbach (Damenstift), Wald, Waldenburg genannt Schenkern, Waldenfels, Walderdorff (Waldersdorf,) Waldkirch (G), Waldmannshofen, Wallbrunn, Wallbrunn zu Gauersheim, Walldürn, Wallenrod, Wallenstein, Wallert, Wambold von und zu Umstadt bzw. Wambolt von Umstadt, Wampach, Wangenheim, Warnsdorf, Wasdorf, Wasen, Wechinger, Wechmar, (Wehr,) Wehrenbach, Wehrn, Weibenum, Weiden, Weier, Weiler, Weingarten, Welser, Wemding, Wenk, Wenkheim, Wernau, Wernheim, Weyhers, Wichsenstein, Widdern, Wiener, (Wiesenbeck,) Wiesenfeld (bzw. Wiesenfelden), Wiesenthau, Wiesentheid, Wildenfels (RRi), Wildenstein, Wildsen, Wildungen, Wilhelmsdorf (RRi), Wilhermsdorf, Wilhermsdorf (Ht), Wincler von Mohrenfels, (Windeln,) Windeln zu Lautenbach, Windhausen, Windsheim, Wipfeld, Wirsberg, Wiselbeck, Wittstadt genannt Hagenbach, Witzleben, Wolf von Karsbach, Wolf von Wolfsthal, Wolff von Gudenberg (Wolf von Guttenberg), (Wolfskehl,) Wolfskehl von Reichenberg, Wolfstein zu Sulzbürg, (Wolfsthal,) Wölkern, Wollmershausen, Wöllwarth, Wolzogen, Worms (RS), Woyda, Wrede, Wunschel, Wurm, Wurster von Kreuzberg, Würtzburg, Würzburg (Hochstift), Würzburg (Domkapitel), Würzburg (Jesuitenadministration), Würzburg (Juliusspital), Würzburg (Universität), Würzburg (Sankt Stephan), Würzburg (Stift Haug), Zedtwitz, Zeitlofs, Zeyern, Zink (Zinck), (Zobel,) Zobel von Giebelstadt, Zocha, Zollner von Brand (Zollner genannt Brandt), Zollner von Hallburg (Zollner von der Hallburg), Zollner von Rottenstein, Zorn, Zufraß, Züllenhard, Zurhein, Zweifel, Zwingenberg am Neckar

 

Frankenstein (bei Kaiserslautern) Wallbrunn zu Gauersheim

 

Gau Oberrheinstrom, s. a,. die zahlreichen einzelnen Gaue

 

Gaualgesheim bzw. Gau-Algesheim Mainz

 

Gauangelloch s. Angelloch

 

Gauberstadt* (RRi) s. Gauerstadt

 

Gaubickelheim bzw. Gau-Bickelheim Beckelnheim (Beckelheim)

 

Gauersheim Wallbrunn zu Gauersheim

 

Gauerstadt* (Gauberstadt) (RRi)

 

Gaugenwald Gültlingen

 

Gaugrehweiler Rheingrafen, Rheingrafenstein

 

Gauingen Zwiefalten

 

Gauköngernheim Löwenstein-Wertheim-Rochefort

 

Gaukönigshofen Hohenlohe-Ingelfingen, Rosenbach

 

Gaulsheim Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn

 

Gauodernheim (Gau-Odernheim) (FreiH, RRi) s. Odernheim

 

Grehweiler (Gaugrehweiler) Rheingrafen, Rheingrafenstein

 

Hochspeyer Wallbrunn zu Gauersheim

 

Königshofen (Gaukönigshofen) Hohenlohe-Ingelfingen, s. a. Gaukönigshofen

 

Kraichgau* (Gau)

 

Lechfeld* (Gau)

 

Lusici* (Gau) s. Lausitz

 

Mezumroka (Gau) s. Nizizi

 

Neckar-Schwarzwald-Ortenau* (Neckar) (Ka bzw. RiKa) Albertini, Angeloch, Anweil, Arz, Attems, Barille, Behr von Behrental, Bentzel von Sternau, Berkheim, Bernerdin, Beroldingen, Berstett, Bissingen-Nippenburg, Bletz von Rotenstein, Böcklin von Böcklinsau, Bodeck von Ellgau, Botzheim, Bouwinghausen (Buwinghausen), Brandenburger zu Riet, Brandenstein, Brantz, Breitschwert von Buchenbach (Breitschwerdt von und zu Buchenbach), Bubenhofen, Candel, Closen, Corray, Dachenhausen, Dettingen, Diersburg, Dießen (rriOrt), Dungern, Eck und Hungersbach, Ehingen, Enntzlin, Erlach, Erthal, Eyb, Faber von Randegg (Fauler von Randegg), Fetzer von Oggenhausen (Fetzer von Ockenhausen), Forstner von Dambenois (Forstner-Dambenoy), Frank, (Frankenberg bzw.) Frankenberg zu Riet (RRi), Frankenstein (Franckenstein), Frauenberg, Freiberg bzw. Freyberg, Fuchs, Gail, Gailing von Altheim (Gayling von Altheim), Gaisberg, Gaist von Wildeck, Gemmingen, Girger von Grünbühl, Goll (Gollen), Goßbach, Grafeneck, Gremlich von Jungingen, Grünthal, Gültlingen, Gut von Sulz, Habsberg, Hagenmann (Hagemahn), Harling, Harthausen, Hartig, Hartingshausen, Helmstadt, Herter von Herteneck, Hevel, Hirrlingen (Hürrlingen), (Höfingen) (Truchsess von Höfingen), Hoff, Hohenberg, Hoheneck (RRi), Hohenfeld, Hohenheim, Holdermann von Holderstein, Holtz, Hornstein (FreiH), Humpiß von Waltrams (zu Wellendingen), (Hürrlingen,) Ifflinger von Graneck, Imhof von Kirchentellinsfurt (bzw. Imhoff von Kirchtellinsfurt), Jäger von Gärtringen, Janowitz, Karpfen (bzw. Karpffen), Kechler von Schwandorf, Keller von Schleitheim (Keller von Schlaitheim), Kirchentellinsfurt, Knebel von Katzenelnbogen, Kniestedt, Kolb von Rheindorf, Landenberg, Landsee, Laymingen, Leutrum von Ertingen, Liebenstein (FreiH), Liechtenstein, Liesch von Hornau, Linden, Lützelburg, Macaire, Megenzer von Felldorf, Mendel von Steinfels, Merz von Staffelfelden, Mock von Balgheim (Möckh von Balgheim), Münch, Münchingen, Neckar-Schwarzwald, Neipperg zu Freudental, Neuenstein, Neuhausen, Neuneck, Nippenburg, Oberkirch, Offenburg, Ortenau (Ort bzw. Bezirk), Ostheim, Ow, Pach zu Hansenheim und Hoheneppan, Plato von Janersfeld, Pletz von Rottenstein (Bletz von Rotenstein), Plieningen, Plittersdorf (Plittersdorff), Pürckh, Rammingen, Rassler von Gamerschwang, Rathsamhausen, Rauch von Winnenden, Reckenbach, Reischach, Remchingen, Rieppur bzw. Rüppurr, Ritz, Röder, Röder von Diersburg, Rost, Rotenhan, Ruß von Sulzbach, Sachsenheim, Saint André, Schauenburg, Scheer von Schwarzenberg, Schenk von Stauffenberg, Schenk von Winterstetten, Schertel von Burtenbach, Schifer von Freiling, Schilling von Cannstatt (Schilling von Cannstadt), Schleicher von Stötten, Schleiß, Schmitz-Grollenburg, Schöner von Straubenhardt, Schönfeld, Schott von Schottenstein, Schütz von Eutingertal, Schwaben (RiKreis) bzw. Schwäbischer Ritterkreis, Sigelmann von Delsberg (Sigemann von Delsberg), Specht von Bubenheim, Spengler von Neckarburg, Sperberseck, Speth, Spreter von Kreidenstein, Starschedel, Stein zum Rechtenstein, Sternenfels, Stockheim, Stotzingen, Streit von Immendingen, Stuben, Sturmfeder, (Sundheim) Suntheim, Sürg von Sürgenstein bzw. Syrg von Syrgenstein, Tegernau, Tessin, Themar, Thumb von Neuburg, Truchsess von Höfingen, Tübingen, Türckh, Türckheim bzw. Türkheim, Ulm (FreiH), Unterriexingen, Urbach, Varnbüler von Hemmingen (Varnbühler von und zu Hemmingen), Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein), Vöhlin von Neuburg, Vol von Wildenau, Volland von Vollandseck, Wächter, Waldner von Freundstein, Wallbrunn zu Gauersheim, Wallstein, Wechmar, Weiler, Weitersheim, Weitingen, Wellendingen, Wellenstein, Wendler von Pregenrot (Wendler von Pregenroth), Wernau, Westernach, Widmann zu Mühringen, Wiederhold von Weidenhofen, Witzleben, Wobidezgi, Wurmser von Vendenheim, (Zilhart,) Zimmern, Zorn von Bulach, Zott von Perneck (Zott von Berneck), Züllenhard (Zilhart), Zweifel (Zweiffel), Zwierlein

 

Nielitizi (Gau)

 

Norital (Gau) Brixen, Trient

 

Oberrheinstrom* (Ka bzw. RiKa) Beckers zu Westerstetten, Botzheim, Bretzenheim, Burrweiler, Dalberg, Dalberg zu Herrnsheim, Dalberg zu Heßloch, Degenfeld, Dienheim (FreiH, RRi), Ebersberg (FreiH, RRi) (Ebersberg genannt von Weyhers), Eibingen, Eltz, Forster (FreiH, RRi), Gagern, (Greifenclau) Greifenclau-Dehrn zu Vollrads (Greiffenclau-Dehrn zu Vollrads), Hallberg, Haxthausen, Heddesdorf (Hedersdorf), Horneck zu Weinheim, (Ingelheim) (G, RRi), Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn, Isenburg, Isenburg-Birstein, Kerpen (FreiH, RRi), Knebel von Katzenelnbogen, Köth von Wanscheid, Landstuhl, Langwerth zu Simmern, Leyen, Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Partenheim, Pfalz, Rhein (RiKreis) bzw. Rheinischer Ritterkreis, Riaucour, Sankt Jakobsberg, Schenk von Schmidburg (Schenk zu Schmidburg), Schönborn, Sickingen, Sturmfeder, (Sturmfeder von und zu Oppenweiler), Vogt von Hunolstein, (Vogt von und zu Hunoltstein), (Vogt von Hunoltstein genannt von Steinkallenfels,) Waldecker zu Kaimt, (Waldecker zu Keimpt), Wallbrunn, Wallbrunn zu Gauersheim, Wallbrunn zu Niedersaulheim (Nieder-Saulheim), Wallbrunn zu Partenheim, Wambolt von Umstadt (Wambolt von und zu Umstadt,) Zweifel

 

Odenwald* (Ka bzw. RiKa) Absberg, Adelsheim, Adler, Aichholzheim, Albini, Aletzheim, Altenheim, Amorbach, Ansbach, Appold, Aschaffenburg, Aschhausen, Auerbach, Aufsess, Autenried (RRi), Ayrer zu Rossbach, Babenhausen (RRi), Baden, Baldesheim, Baltzhofen, Bartenau, Bauer von Eiseneck (RRi), Behr, Berlichingen, Berlichingen-Rossach, Bernheim, (Bernhold,) Bernhold von Eschau, Bertram (RRi), Bertremoville, Betringen, Bettendorf, Biberern, Bicken, Bieberehren (Biberen), Bobenhausen, Bödigheim, Bohn, Botzheim, Bouwinghausen, Brasseur, Braunsbach, Brendel von Homburg, Bronnbach, Buchenau, Buches von Wasserlos, Burggraf zu Heppenheim, Burghausen, Busch, Buseck bzw. Buseckertal, Buwinghausen (Bouwinghausen), Cammermeister, Cappler von Oedheim genannt Bautz, Carben, Chelius, Clarstein, Clebes von Nelsbach (Clebes von Nelßbach), Clengel, Cleßheim, Colloredo, Comburg, Crailsheim, Curtius zu Umstadt, Dachröden, Degenfeld, Dehrn (Dehren), Deutscher Orden, Didelzheim, Dienheim, Dölau, Dörzbach, (Dürn,) Dürn zu Riedsberg, (Ebenheim,) Eberbach, Echter, Ega, Egloffstein, (Ehenheim,) Ehrenberg, Eisack, Ellrichshausen, Ellwangen, Eltershofen, Endtlicher, Enslingen (Enßlingen), Erbach-Fürstenau, Erffa, Erkenbrechtshausen, Esch, Eyb, Falkenhausen, Fechenbach, Felberg, Finsterlohr, Fork, Forstner, Franken (RiKreis) bzw. Fränkischer Ritterkreis, Frankenstein (Franckenstein) (RRi, FreiH), Frieß, Fronhofen, Fuchs von Neidenfels, Führer von Heimendorf, Fürbringer, Gaisberg, Gans von Otzberg, Gayling von Altheim (Gailing von Altheim), Gebsattel, Geismar (Geißmar), Gemmingen, (Geyer,) Geyer von Giebelstad (Geyer zu Giebelstadt), Geypel, Goldochs zu Beratsweiler, Göler von Ravensburg,) Gränrodt, (Grorodt,) Greck von Kochendorf (Greck zu Kochendorf), Greifenclau, Grempp (, Gremp), Groschlag, Groschlag von Dieburg (Groschlag von und zu Dieburg), Groß, Grumbach, Grün, Grünau (Kl), Grünrod, Gundelsheim, Guntzenroth, Guttenberg (Gutenberg), Habe, Habern, Habsberg, Hamilton, Hammerstein, Handschuhsheim, Harseldt, Harstall, Hartheim, Hattstein, Hatzfeld, Hausen, Haxthausen, Hebele, Heddesdorf (Hettersdorf), Hedingshausen, Heilbronn, Helmstadt, Herda, Herold, Hessen-Darmstadt, Hessen-Kassel, Hettman, Heusenstamm, Heussen, Heußner, Heydt, Hildebrandt, Hirnsberg, Hirschberg II, Hirschhorn, Hofer von Lobenstein, Hoffenheim, Hofwart von Kirchheim, Hoheneck (RRi), Hohenlohe-Bartenstein, Hohenlohe-Ingelfingen, Hohenlohe-Jagstberg, Hohenlohe-Öhringen, Holtz, Hölzel von Sternstein, (Holzschuher), Holzschuher von Aspach und Harrlach, Horkheim (Horckheim), Hornberg, (Horneck,) Horneck von Weinheim, Huckelheim, (Hund,) Hund von Wenkheim, Hutten von Frankenberg (Hutten zu Frankenberg), Imhoff (Imhof), (Ingelheim) Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn (FreiH, RRi), Ippesheim, Jacob von Holach (Jakob von und zu Holach), Jagsthausen (rriOrt), Jagstheim, Jemmerer, Kaltenbrunn, Kaltenthal, Kammermeister genannt Camerarius (Cammermeister), Kleinschmidt, Klinckhart, Knebel von Katzenelnbogen, Koch, Kocherstetten, Kolb von Rheindorf, Kottenheim, Kottwitz, Krautheim, Kronberg zu Ladenberg, Küchenmeister, Künzelsau, (Landschad,) Landschad von Steinach, Laudenbach (Lautenbach), Lauffen, Lauter, Lay, Lehrbach, Leiningen von Lemburg, Leo, Lerchenfeld, Leuzenbronn (Leutzenbrunn), Lichtenstein (RRi), Limpurg, Lochinger, Lorsch, (Löwenstein-Wertheim,) Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Maienfels, Mainz (EStift), Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Mayerhofer, Merchingen (Merckingen), (Merlau bzw. Mörlau zu Münkheim), Metternich, Meyer zu Osterwald, Mock (Möckh), Modschiedel, Mörlau zu Münkheim, Morstein (zu Niedernhall), Mosbach, Muggenthal, Münch von Rosenberg, Mylius, Neckarsteinach, Neideck, Neidenfels, Niederstetten, Oeringer, Oetinger (Öttinger), Offingen, Öpfner, Ostein, (Otzberg) (Gans von Otzberg), Pfalz, Pfraumheim genannt Klettenberg, Pöllnitz, Pretlack, Rabenhaupt, Racknitz, Rassler, Ratzenberg, Rauchhaupt, Rechenbach, (Rechtern,) (Rechtern-Limpurg), Reck, Redwitz, Reibeld, Reichenbach, Reigersberg, Reinstein, Reitzenberg, Reuß genannt Haberkorn, (Reuß-Haberkorn,) Riaucour, Ried, Riedern, Riedigheim, Rielern, Rinderbach, Rodenheim, Rosenbach, Rosenberg (Ht), Rothenburg (ob der Tauber), Rothenhausen, Rüdt von Collenberg, Rumrodt, Rußwurm, Saint-André (Saint André), Schad, Schaffalitzky (Schaffelitzky), Schall-Riaucour (Riaucour), Scharfenstein genannt Pfeil, Schaumberg, Schelm von Bergen, Schenk von Stauffenberg, Schertel von Burtenbach, Scheuring, Schletz, Schmid, Schmidberg, Schneeberg (Schneeberger), Schönberg (RRi), Schönborn, Schöntal, Schrautenbach, Schrozberg (RRi), Schwalbach, Schwarzenberg, Seckendorff, Seibolstorff, Seinsheim, Senft von Sulburg (Senft von Suhlburg), Senftenberg, Sicherer, Sickingen, Soden (FreiH, G, RRi), Solms, Sparr, Sparneck, Speyer (Hochstift), Speyer (RS), Spieß, Spork, Stadion, Stammler, Starkh, Stein zu Lobelbach, Steinbach, Steinhäußer (Steinhäuser) (von Neidenfels), Sternenfels, Stetten, Stettenberg, Stettner von Grabenhof, Stingelheim, Sultzel, Swerts von Landas zu Weinheim, Tann, Tänzl von Tratzberg, Thüna, Thurn, Trebra, Truchsess, Truchsess von Baldersheim, (Überbrick), Überbruck von Rodenstein, Uhl, Ulner, Ulner von Dieburg, Utterod, Varrenbach, Vestenberg, Vogt von Kallstadt (Vogt zu Kallstadt), Voit von Rieneck, Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein) (Hunolstein), Voit von Salzburg (Vogt von und zu Salzburg), Vogt zu Wallstadt, Vohenstein, Volmar, (Vorburger) Vorburger zu Bödigheim, Wächter, Waldenburg genannt Schenkern, Walderdorff, Waldkirch, Waldmannshofen, Wallbrunn, Wallbrunn zu Gauersheim, Walldürn, Wallert, Wambolt von Umstadt (Wambolt von und zu Umstadt), Warrenbach, Wasen, Wechinger, Wehrenbach, Wehrn, Weiler, Weißenbach, Welden, (Wellwarth,) Wenk, (Wenkheim,) Wernau (Werdenau), Wichsenstein, Widdern, Winckler von Mohrenfels, Windsheim, Wittstadt genannt Hagenbach (Wittstatt genannt Hagenbach), (Wolfskehl,) Wolfskehl von Reichenberg, Wolmarshausen(, Wollmarshausen), (Wollmershausen) (RRi), Wollmershausen, Wöllwarth, Worms (Hochstift), Worms (RS), Wurm, Wrede, Württemberg, Würzburg Domkapitel, Würzburg Juliusspital, Zobel (Zobel von Giebelstadt), Zorn, Züllenhard, Zwingenberg am Neckar

 

Odernheim* (Gau-Odernheim) (RS) Pfalz

 

Rhein* (RiKreis) (Rheinischer Ritterkreis) Adendorf, Ahrental, Angeloch, Arenfels, Arnstein, Auwach, Baden, Beckers zu Westerstetten, Beier von Boppard, Bellersheim, Bentzel zu Sternau, (Bernhold) Bernhold von Eschau, Bettendorf, Bicken, Blieskastel, Boos von Waldeck, Boos von Waldeck und Montfort, Botzheim, Boyneburg (FreiH, RRi), Breidbach, Brendel von Homburg, Bretzenheim, Brömser von Rüdesheim, Burscheid, Bürresheim, Burrweiler, Buseck bzw. Buseckertal, Cämmerer von Worms bzw. Kämmerer von Worms, Carben, Clodt zu Ehrenberg, Dalberg, Dalberg zu Dalberg, Dalberg zu Herrnsheim, Dalberg zu Heßloch (Hassloch), Degenfeld, Dernbach, Diede zum Fürstenstein, Dienheim, Dürckheim, Ebersberg bzw. Ebersberg genannt von Weyhers, (Eckbrecht von Dürckheim,) Ehrenburg, Eibingen, Elkerhausen (Elkershausen), Eltz, Ernberg, Eyß, Faust von Stromberg, Flersheim (Flörsheim), Forster (FreiH, RRi), Forstmeister von Gelnhausen, Franken (RiKreis bzw. Fränkischer Ritterkreis), Frankenstein bzw. Franckenstein (RRi), Frentz, Fürstenberg (RRi), Fürstenwärther, Gagern, Galen, Gans von Otzberg, Geispitzheim, Greifenclau-Dehrn zu Vollrads, Groschlag von Dieburg (Groschlag von und zu Dieburg), Günderode, Hallberg, Handschuhsheim, Hanstein, Hattstein, Hatzfeld, Hatzfeld-Wildenburg, Haxthausen, Heddesdorf (Hedersdorf), Hees, (Hessen,) Hessen-Kassel, Heusenstamm, Hilchen von Lorch, Hohenfeld, Horneck von Weinheim (Horneck zu Weinheim), Horxheim, Hund von Saulheim, Hüttersdorf, Illingen, Ingelheim bzw. Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn (G, RRi), Isenburg, Isenburg-Birstein, Jett von Münzenberg, (Kämmerer von Worms), Kerpen (FreiH, RRi), Kesselstatt (Kesselstadt), Knebel von Katzenelnbogen, Kolb von Wartenberg, Köth von Wanscheid, Kratz von Scharfenstein, Kronberg (RRi), Landeck, Landenberg, Landsberg (RRi), Landschad von Steinach, Landskron, Landstuhl, Langwerth zu Simmern, Lerch von Dirmstein, Leyen, Linden, Lösnich, Löw von Steinfurth (Löw von und zu Steinfurt), Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Mainz (EStift), Mainz (Dompropstei), Mansbach (RRi), Marienberg, Marioth zu Langenau, Martinstein, Mauchenheim genannt Bechtolsheim, Medelsheim, Metternich, Mittelrheinstrom, Molsberg, Münchweiler, Nassau-Usingen, Niederrheinstrom, Nievern, Oberrheinstrom, Oberstein, Ostein, Pallant, Partenheim, Pfalz, Preuschen, Quadt (Quadt-Wickrath), Rau von Holzhausen, Reck, Reichsritterschaft, Reifenberg (Reiffenberg), Requilé, Riaucour, Riedesel, Ritter zu Grünstein, Rolshausen, Roth von Burgschwalbach, Rumrodt, Sankt Jakobsberg, Scharfeneck, Schelm von Bergen, (Schenk zu Schmidtburg,) Schenk von Schmidtburg, Schilling von Lahnstein, Schmidtburg zu Weiler, Schmitz-Grollenburg, Schönberg auf Wesel, Schönborn, Schorrenburg, Schulers, Schütz von Holzhausen, Schutzbar genannt Milchling, Schwaben (RiKreis) (Schwäbischer Ritterkreis), Schweppenhausen, Sickingen, Sickingen-Schallodenbach, Sirk, Soetern, Specht von Bubenheim, Stein (ruHt), Steinkallenfels (Stein-Kallenfels), Sturmfeder (Sturmfeder von und zu Oppenweiler), Ulner von Dieburg, Venningen, Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein bzw. Hunolstein), Waldbott-Bassenheim bzw. Waldbott von Bassenheim), Waldeck (rriHt), Waldecker zu Kaimt (Keimpt), Waldenburg genannt Schenkern, Wallbrunn, Wallbrunn zu Gauersheim, Wallbrunn zu Niedersaulheim (Nieder-Saulheim), Wallbrunn zu Partenheim, Wambolt von Umstadt (Wambolt von und zu Umstadt), Warsberg, Wartenstein, Weiß von Feuerbach, Wetzel genannt von Carben (Wetzel genannt von Karben), Wildenburg, Wiltberg (Wildenberg,) Wollmerath, Wrede, Zandt von Merl, Zeiskam, Züllenhard, Zweifel (Zweiffel)

 

Schwaben* (RiKreis), Schwäbischer Ritterkreis Abtsgmünd, Achberg, Adelmann von Adelmannsfelden, Adelmannsfelden, Albertini, Aldingen, Allgäu-Bodensee, Altburg, Altmannshofen, Amerdingen, Angeloch, Anweil, Arz (Arzt), Attems, Aufhausen, Backmeister, Baiershofen, Baldeck, Ballmertshofen, Barille, Bartenstein, Bartholomä, Beauveau-Craon, Beckers zu Westerstetten, Behr von Behrental, Bemelberg (Bemmelberg, Bömelburg), Bentzel zu Sternau, Berger, Berkheim, Berlichingen, Bernerdin, Bernhausen, Beroldingen, Berstett, Bertrand, Besserer, Biberachzell, Bidembach von Treuenfels, (Bietingen), (Binningen,) (Bischofsheim,) Bissingen, Bissingen-Nippenburg, Bletz von Rotenstein, Blumegg, Bock, Böcklin von Böcklinsau, Bode, Bodeck von Ellgau (Bodeck und Ellgau), Bodman, Bodman zu Kargegg, Bodman zu Möggingen, Bodman zu Wiechs, (Bömelburg,) Bonfeld, Bönnigheim, Bose, Botzheim, (Boul,) Bouwinghausen (Buwinghausen), Brandenburg (rriHt), Brandenburger zu Riet, Brandenstein, Brantz, Breitenbach, Breitschwert von Buchenbach (Breitschwerdt von und zu Buchenbach), Breuning von Buchenbach, Bronnen, Bubenhofen, Buchholz, Buol (Boul), Burkhardt von der Klee (Burkard von der Klee), (Buwinghausen), Buxheim, Candel, Chanoffsky von Langendorf, Clengel, Closen, Colditz, Corray, Dachenhausen, Dachröden, Dagstuhl, (Dankenschweil,) Dankenschweil zu Worblingen, Degenfeld, Degenfeld-Neuhaus, Dellmensingen, Dettingen, Deuring, Deuring zu Randegg, Diemantstein, Diemar, Diersburg, Dießen (rri Ort), Donau, Dorfmerkingen, Drechsel von Deufstetten, Dungern, Dunstelkingen, Ebersberg (rriHt), Ebinger von der Burg, Echter von Mespelbrunn, Eck und Hungersbach, Ehingen (RRi), Ehingen (RSähnliche Stadt), Eisenburg, Elster (Elstern), Eltershofen, Endingen, (Entzlin) Enntzlin, Enzberg, Erlach, (Erolzheim) Eroldsheim, Erthal, Eschenbach, Esslingen, Eyb, Faber von Randegg (Fauler von Randegg), Fach, Fetzer von Oggenhausen (Fetzer von Ockenhausen), Fin, Fischer von Filseck, Flehingen, Forstner von Dambenois (Forstner-Dambenoy), Frank, Franken (Ritterkreis), Frankenberg zu Riet RRi, Franckenstein (Frankenstein) (RRi), Fränkischer Ritterkreis, Frauenberg, (Freiberg) (Ht), Freiberg (FreiH, RRi), Freyberg (Freiberg), Fuchs, Fugger, Fürfeld, Fürstenberg, Gail, Gailing bzw. Gayling, Gailing von Altheim bzw. Gayling von Altheim, Gailingen, Gaisberg, Gaist von Wildeck, Gammertingen, Gartner, Geizkofler, Gemmingen, Geradstetten, Giel von Gielsberg, Girger von Grünbühl, Göler von Ravensburg, Goll (Gollen), Göllnitz, Goßbach, Grafeneck, (Graveneck,) Grävenitz, Greifenclau, Greith, Gremlich von Jungingen, Grempp von Freudenstein, Gripp von Freudenegg, Gripp auf Storzeln-Freudenach Gripp von Storzeln-Freudenach, Grönenbach, Großaspach, Grün, Grünthal, Grünwald, Guin, Gültlingen, Gundelsheim, Güssen von Güssenburg, Gut von Sulz, Habsberg, Hafner, Hagenmann, Hallweil, Hanxleden, Harling, Harthausen, Hartig, Hartingshausen, Hausen, Hegau (Qu),) Hegau-Allgäu-Bodensee, Hehl, Heidenheim (RRi), Heidenopp, Heinsheim, Helmstadt, Herbrechtingen, Herbsthain, Herman von Hermansdorf, Herter von Herteneck, Herwarth von Bittenfeld, Hess, Hettingen, Heuchlingen, Heuß, Hevel, Hirrlingen (Hürrlingen), Hirschhorn, Hochaltingen, Hochberg (rriHt), Hofen, Hofer von Lobenstein, Hoff, Höfingen, Hohenberg (RRi), Hoheneck (RRi), Hohenfeld, Hohenfreyberg, Hohenheim, Hohenstadt, Hohenstein (rriHt), Höhnstett, Holdermann von Holderstein, Holtz, Horben, Horkheim (Horckheim), Hornberg (RRi), Horneck (Horneck von Hornberg), Hornstein (FreiH, RRi), Hornstein zu Binningen, Hornstein zu Grüningen, Hornstein zu Weiterdingen, Huldenberg, Humpiß (FreiH, RRi), Humpiß genannt von Ratzenried, Humpiß von Waltrams, Hürnheim, (Hürrlingen), Ichenhausen, Ifflinger von Graneck, Illereichen, Illertissen, Imhoff von Kirchentellinsfurt (Imhof), (Imhoff von Untermeitingen,) Imhof zu Untermeithingen, Jäger von Gärtringen, Jagstheim, Janowitz, Jettingen, Jungkenn genannt Münzer von Morenstamm, Kaltenburg, Kaltental (Kaltenthal), Karpfen (Karpffen), Katzenstein, Kechler von Schwandorf, Keller von Schleitheim (Keller von Schlaitheim), Kempten (gfAbtei), Killinger, Kirchen, Kirchentellinsfurt, Kisslegg, Knebel von Katzenelnbogen, Kniestedt, Knöringen, Kocher, Kolb von Rheindorf, Königsbach, Königsegg-Rothenfels, Konstanz (Hochstift), Kraichgau, Kroneck, Kuefstein, Landenberg, Landsee, Lang, Lasser genannt von Halden, Laubenberg, Laupheim, Laymingen, Leiher von Talheim, Leiningen (RRi), Lemlin von Horkheim, Lenz von Lenzenfeld, Leonrod, Leupolz, Leutrum von Ertingen, Leyden, Liebenfels, Liebenstein (FreiH, RRi), Liechtenstein, Liesch von Hornau, Linck von Kirchheim, Lindach, Linden, Lomersheim, Lützelburg, Macaire, Magolsheim, Massenbach, Megenzer von Felldorf, Mendel von Steinfels, Menzingen, Merz von Staffelfelden, (Metternich,) (Metternich zu Gracht) (Wolff-Metternich zur Gracht), Mock von Balgheim (Möckh von Balgheim), Montfort, Moser von Filseck. Mühlhausen (RDorf), Münch, Münchingen, Neckar-Schwarzwald, Neckar-Schwarzwald-Ortenau, Neckarbischofsheim, Neidlingen, Neipperg, Neipperg zu Freudental, Nettelhorst, Neubronner von Eisenburg, Neuburg (rriHt), Neuenstein (FreiH, RRi), Neufra, Neuhaus (rriOrt), Neuhausen, Neuneck, (Niederraunau,) Niederstotzingen, Nippenburg, Nördlinger, Nothaft von Hohenberg, Oberdischingen, Oberkirch, Oberschöntal, Oberstenfeld, Oberstotzingen, Ochsenburg, Oeffingen, Oetinger (Öttinger), Offenburg (RRi), Oggenhausen, Orsenhausen, Ortenau (Ort bzw. Bezirk), Oßweil, Ostein, Osterberg, Ostheim (RRi), Öttinger, Ow, Pach zu Hansenheim und Hoheneppan, Palm, Pappenheim, Pappus von Tratzberg, Paumgarten, Pfaudt von Kürnberg (Pfaudt von Kürnburg,) Pfeil, Pflügern auf Schrozburg, Pflummern, Pforzheim (Damenstift), Pfuel, Plato von Janersfeld, (Pletz von Rottenstein), Plieningen, Plittersdorf (Plittersdorff), Praßberg, Preysing, Pürckh, Racknitz, Rammingen, Ramschwag, Ramsenstrut, Rassler von Gamerschwang, Rathsamhausen, Ratzenried, Rauch von Winnenden, Raunau, Reckenbach, Rehlingen, (Reich von Baldenstein,) Reichau, Reichenbach, Reichlin von Meldegg, Reischach, Reiß von Reißenstein, Remchingen, Resch von Reschenberg, Reutner von Weil, Rhein (RiKreis) bzw. Rheinischer Ritterkreis, Riedheim, (Rieppurr,) Rietheim, Rinck von Baldenstein, Rinderbach, Risstissen, (Ritterkreis,) Ritz, Rodamsdörfle, Röder, Röder von Diersburg, Roll (Roll zu Bernau), Rost, Rotenhan, Roth von Bußmannshausen, Roth von Schreckenstein, Rott, Rüdinger von Rüdingerfels, Rüpplin von Köffikon, Rüpplin von Köffikon zu Wittenwyl, Rüppurr (Rieppur), Ruß von Sulzbach, Sachsenheim, Saint-André (Saint André), Saint Vincent, Sankt Gallen (RAbtei), Schaffalitzky von Mukodell (Schaffelitzky von Mukkadell), Schanbach, Schauenburg (Schaumburg) (FreiH, RRi), Scheer von Schwarzenberg, Schell, Schellenberg, Schenk von Castell, Schenk von Schenkenstein (Schenk von und zu Schenkenstein), Schenk von Stauffenberg, Schenk von Winterstetten, Scheppach, Schertel von Burtenbach, Schifer von Freiling, Schilling von Cannstatt (Schilling von Cannstadt), Schlat, Schleicher von Stötten, Schleiß, Schmalegg, Schmidberg, Schmitz-Grollenburg, Schönau (FreiH, RRi), Schöner von Straubenhardt, Schönfeld (Schönfeldt,) Schott von Schottenstein, Schuttern, Schütz von Eutingertal, Schütz-Pflummern, Schwäbischer Ritterkreis, Schwaigern, Schwarzach, Schwendi, Schwenningen, Seibold von Horkheim, Senft von Suhlburg (Senft von Sulburg), Senger (Senger zu Rickelshausen), Sickingen, Siegenstein, Sigelmann von Delsberg, Siggen, Specht von Bubenheim, Spengler von Neckarburg, Sperberseck, Speth, Speyer (Domkapitel), Spreter von Kreidenstein, Stadion, Stammheim, Starschedel, Stein (rriHt), Stein zu Bosenstein, Stein zum Rechtenstein, Steinegg, Steinhäußer von Neidenfels (Steinheuser von Neidenfels), Sternenfels, Stimpfach, Stockhammer, Stockheim, Stotzingen, Streit von Immendingen, Stuben, Stuben zu Dauberg, Sturmfeder, Sulzbach (G), Sulzfeld, Summerau (Sommerau), (Sundheim) Suntheim, Sürg von Sürgenstein (Syrg von Syrgenstein), Talheim, Tannhausen, Tänzl von Tratzberg, Tegernau, Tessin (RRi), Themar, Thumb von Neuburg, Thüngen, Thurn und Taxis, Traun, Trauschwitz, Trochtelfingen, Truchsess von Höfingen, Tübingen (RRi), Türckh, Türckheim (Türkheim), Überlingen, Ulm (FreiH, RRi), Ulmenstein, Ungelter, Unterböbingen, Unterdeufstetten, Unterriexingen, (Unterwaldstetten,) Urbach, Ursenbeck von Pottschach, Utzmemmingen, Utzwingen, Varnbüler von Hemmingen (Varnbühler von und zu Hemmingen), Venningen, Vogt von Hunolstein (Vogt von und zu Hunoltstein), Vohenstein, Vöhlin von Frickenhausen, Vöhlin von Illertissen, Vöhlin von Neuburg, Vol von Wildenau, Volland von Vollandseck, Volmar, Wächter, (Waldburg,) Waldburg-Trauchburg, (Waldburg-Wolfegg-Waldsee), Waldburg-Wolfegg-Wolfegg, Waldburg-Zeil, Waldburg-Zeil-Zeil, Waldner von Freundstein, Waldstetten, Wallbrunn zu Gauersheim (Wallbrunn), Wallsee, Wallstein, Wangen, Wechmar, Weiler, Weitersheim, Weitingen, Weittershausen, Welden, Wellendingen, Wellenstein, Welsberg (Welschberg zu Langenstein), Wendler von Pregenrot (Wendler von Pregenroth), Werdenstein (FreiH, RRi), Wernau, Werneck, Wertingen, Wessenberg, (Wessenberg zu Aulfingen), Westernach, Westerstetten, Widmann von Mühringen, Wiederhold von Weidenhofen (Wiederholt von Weidenhofen), Wimpfen (Ritterstift), Wittstadt genannt Hagenbach (Wittstatt genannt Hagenbach), Witzleben, Wobidezgi, Wolff-Metternich zur Gracht (Wolff Metternich zur Gracht, Metternich zur Gracht), Wollmershausen (Wolmarshausen), Wöllwarth, Wucherer von Huldenfeld, Wurmser von Vendenheim, Wurster von Kreuzberg, Württemberg, Würzburg (Hochstift), Yberg, Zazenhausen, (Zilhart,) Zimmern, Zobel von Giebelstadt, Zorn von Bulach, Zotter von Berneck (Zott von Perneck), Züllenhard (Zilhart), Zweifel (Zweiffel), Zwierlein

 

Schwieberdingen Wallbrunn zu Gauersheim

 

Scitizi* (Gau) Teil Nizizis

 

Serimunt* (Gau)

 

Sindfeld* (Gau)

 

Siusili* (Siusile) (Gau)

 

Sovuina* (Gau) (Sanntal)

 

Stoddenstat* (Gau) (Stockstadt)

 

Sudetenland* (RGau) Deutschösterreich, Österreich, Schlesien, Tschechoslowakei

 

Südthüringgau* (Gau) s. a. Thüringgau

 

Suerzza* (Gau) (Swerzenhuntari)

 

Sunderscas* (Sunderscaz) (Gau)

 

Surensis pagus* (Surense) (Gau) Sauergau?

 

Trechere* (Gau) (Trechirgau)

 

Trevirensis (Gau) s. Triergau

 

Triheri* (Gau) s. Trechere, Trechirgau

 

Tullensis* (Gau) s. Toulgau

 

Tullifeld* (Gau)

 

Tulpiacensis* (Gau) (Zülpichgau)

 

Undresinsi* (Gau) (Untarsewe, Untersee)

 

Usiti* (Gau) (Ostgau)

 

Valentia* (Gau)

 

Virsedi* (Gau)

 

Waldahi* (Gau) s. Waldago

 

Waldeleuinga* (Gau) (Wallerfangen)

 

Waledungun* (Gau)

 

Wallbrunn zu Gauersheim* (FreiH, RRi) Wallbrunn

 

Weta* (Gau) s. Uetagau

 

Wieringen* (Gau)

 

Wigsezi* (Gau)

 

Wihmodi* (Gau) (Wigmodien)

 

Wihseton* (Gau) s. Wigsezi

 

Wingarteiba* (Gau)

 

Wirah* (Gau) (Wieringen)

 

Wolauki* (Gau)

 

Zemzizi* (Gau)

 

Zerwisti* (Gau)

 

Zilgide* (Gau) s. Tilgithi

 

Zitice (Gau) s. Scitizi

 

Zitici* (Gau)

 

Zitizi* (Gau)