The Legal Understanding
of Slavery. From the Historical to the Contemporary, hg. v. Allain, Jean.
Oxford University Press, Oxford 2012. XVIII,
396 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Slavery is the status or
condition of a person over whom any or all of the powers attaching to the ownership
are exercised. So lautete die 1926 im Rahmen
des Völkerbunds ermittelte Definition der Sklaverei. Sie verglich demnach die
Herrschaft über Menschen mit der Herrschaft über Sachen, wie sie sich seit den
Anfängen von Besitz und Eigentum an einzelnen Stellen entwickelt hatte und mehr
und mehr selbverständlich geworden war.
Insbesondere in den klassischen Hochkulturen des Altertums
war aus dem menschlichen Herrschaftsverhalten die Sklaverei auf breiter
Grundlage entstanden, so dass die zugehörigen Gesellschaften in modernen
gesellschaftsgeschichtlichen Überlegungen einleuchtend auch als
Sklavenhaltergesellschaften bezeichnet wurden. Der vorliegende Sammelband
vereint in diesem Rahmen 17 wissenschaftliche Arbeiten über die Sklaverei von
den geschichtlichen Anfängen bis zur Gegenwart. Sein Herausgeber wirkt als Direktor
des Zentrums für Menschenrechte in der School of Law der Queen’s University in
Belfast mit Schwerpunkten bei den Menschenrechten und der Sklaverei.
Ausgangspunkt für die Veröffentlichung war der Fall The
Queen v. Tang vor dem High Court Australiens im Jahre 2008. Gegliedert ist der
Band in vier Abschnitte über das geschichtliche Verständnis der Sklaverei von
der Natur her, vom europäischen Ius commune her, vom islamischen Recht aus, im
18. Jahrhundert sowie im internationalen Recht, über Sklaverei in Amerika, über die Definition des
Jahres 1926 und über die Sklaverei in der Gegenwart. Drei Anhänge veranschaulichen
die vielfältigen Ausführungen, ein von Africa bis Wisconsin reichender Index
schließt sie benutzerfreundlich auf, so dass sich jeder Leser vorzüglich in die
Grundfragen der aus dem egoistischen Wesen des Menschen erfließenden Sklaverei
in der Menschheitsgeschichte einlesen kann.
Innsbruck Gerhard Köbler