Strauch, Dieter, Schriften zum rheinischen Recht 1998-2008, hg. v. Baldus, Manfred/Haferkamp, Hans-Peter/Neuheuser, Hanns Peter (= Rechtsgeschichtliche Schriften 30). Böhlau, Köln 2013. 299 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der Rhein führt auf seinem etwa 1240 Kilometer langen, fast 2350 Höhenmeter fallenden Weg von Graubünden in die Nordsee mehr Wasser dorthin als jeder andere Zufluss. Kaum jemals während seiner langen Geschichte dürfte an seinen beiden Ufern überall einheitliches Recht für alle Anwohner bestanden haben. Gleichwohl ist das rheinische Recht eine feste rechtsgeschichtliche Größe mit dem Kern des links des Flusses im deutschsprachigen Raum im 19. Jahrhundert eingeführten Rechtes Frankreichs.

 

Mir ihm hat sich seit vielen Jahren Dieter Strauch befasst, der sich weit darüber hinaus vor allem um das nordische Recht in höchstem Maße verdient gemacht hat. Eine Sammlung seiner kleinen rechtgeschichtlichen Schriften in der Form der zwischen 1965 und 1997 erschienenen Aufsätze konnte bereits 1998 als Band 11 der vom Verfasser begründeten und mit großem Erfolg geförderten rechtsgeschichtlichen Schriften von Manfred Baldus und Hanns Peter Neuheuser herausgegeben werden. Seinen 80. Geburtstag am 29. Oktober 2013 nahmen die um Hans-Peter Haferkamp erweiterten Herausgeber zum Anlass, als Band 30 der gewichtigen Reihe eine thematisch gebundene Sammlung der nach der Emeritierung entstandenen Schriften Dieter Strauchs zum rheinischen Recht aus der Fülle der seitdem entstandenen 5 Monographien und 75 Aufsätze der Allgemeinheit leicht greifbar zur Verfügung zu stellen.

 

Einbezogen sind dabei insgesamt sieben (bzw. nach dem kurzen Vorwort neun) Arbeiten. Sie betreffen das rheinische Notariat bis 1797, Rechtsfragen des Handels zwischen Köln und den Niederrheinlanden im Spätmittelalter, 750 Jahre kleiner Schied, das französische Recht und die Rechtsentwicklung im Rheinland, August Reichensperger als Rechtspolitiker, Birkenfeld, Lichtenberg, Meisenheim etc. und die Entwicklung des Rheinschifffahrtsrechts zwischen 1815 und 1868 sowie die Bibliographie des Verfassers zu den Jahren von 1998 bis 2013. Nicht zuletzt das umfangreiche, von Aachen bis Zwolle reichende, vom Verfasser erstellte Register legt dabei von der großen, den Rhein weit überschreitenden gedanklichen Spannbreite des erfolgreichen Jubilars ein beredtes, zu steter Dankbarkeit verpflichtendes Zeugnis ab.

 

Innsbruck                                                        Gerhard Köbler