Rowley, Charles K./Wu, Bin, Britannia 1066-1884. From Medieval Absolutism to the Birth of Freedom under Constitutional Monarchy, Limited Suffrage, and the Rule of Law (= Studies in Public Choice) . Springer, Heidelberg 2014. XI, 165 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Mittelalter und Neuzeit unterscheiden sich zwar nicht in allen Hinsichten, aber doch in manchen. Deswegen kann man dem mittelalterlichen Absolutismus die Geburt der Freiheit in der neuzeitlichen konstitutionellen Monarchie gegenüberstellen, obwohl die Entstehung des Absolutismus allgemein eher der Neuzeit zugerechnet wird und die mit der französischen Revolution des Jahres 1789 errungene grundsätzliche Freiheit auch ungewollte Bindungen in der Gegenwart keineswegs ausschließt. Jedenfalls verbinden die beiden Autoren in dem schlanken Werk Britannien  zwischen 1066 und 1884 mit der im Titel zum Ausdruck gebrachten Entwicklung.

 

Charles K. Rowley war im Department of Economics der George Mason University in Fairfax in Virginia in den Vereinigten Staaten von Amerika tätig, Bin Wu im Department of Finance and Taxation an der Shandong University of Finance in Jinan in Shandong in China. Der in Southampton geborene, in Nottingham ausgebildete, nach Tätigkeiten in Nottingham, Canterbury, York und Newcastle on Tyne 1983 in die Vereinigten Staaten von Amerika wechselnde Rowley verstarb nach der Veröffentlichung  von mehr als 40 Büchern und 200 kleineren Studien an einem Krebsleiden kurz vor Erscheinen der vorliegenden Studie. Die in Jinan in der Provinz Shandong in China 1980 geborene, in Nanjing und Shandong ausgebildete Bin Wu arbeitete in den Jahren 2010 und 2011 unter seiner Betreuung unter anderem an dem gemeinsam geplanten und betrachteten Untersuchungsgegenstand.

 

Gegliedert ist die hieraus hervorgegangene Studie in sieben Kapitel. Sie betreffen den Absolutismus in England zwischen 1066 und 1485, die Vollendung des Absolutismus unter der Dynastie der Tudor bis 1603, die Stuarts (1603-1688), die grundlegende Spannung zwischen Einheit und Freiheit bei Thomas Hobbes und John Locke im 17. Jahrhundert, den Niedergang der Monarchie und den Aufstieg des Parlaments zwischen 1689 und 1775, Hugo Grotius‘ Einfluss bis zur amerikanischen Revolution und als Höhepunkt der klassischen liberalen Gedankengänge in Britannien  den Weg von der schottischen Aufklärung bis zu John Stuart Mill. Literaturhinweise sichern dabei am Ende jedes Abschnitts die vielfältigen Erkenntnisse der Autoren auf ihrem Durchblick durch die englische Freiheitsgeschichte benutzerfreundlich ab.

 

Innsbruck                                                                  Gerhard Köbler