Robson, Robert, The Attorney in Eighteenth-Century England (= Cambridge Studies in English Legal History). Cambridge University Press, Cambridge 1959, Neudruck 2013. XII, 182 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Der attorney (oder attorney at law) ist ein im mittelalterlichen England entstandener Rechtsanwalt bzw. Anwalt, der in Großbritannien inzwischen aufgegeben wurde, sich aber in anderen Staaten bis zur Gegenwart erhalten hat. In mündlichen Verhandlungen an der bar traten nur barristers auf, deren Tätigkeit von anderen Berufsträgern vorbereitet worden war. Dies waren in den courts of Chancery die solicitors, in den common law courts dagegen die attorneys.
Die vorliegende Studie wurde vom Verfasser bereits 1958 am Trinity College vorgelegt. Angeregt wurde sie von J. H. Plumb. Sie schloss die bis dahin bestehende Lücke einer Sozialgeschichte der attorneys und solicitors im englischen 18. Jahrhundert.
Gegliedert ist sie in insgesamt 10 Kapitel, die mit den attorneys und solicitors vor 1700 beginnen. Auf Grund zahlreicher Quellen und einzelner Lebensläufe (Christopher Wallis, William Hodgson) verfolgt der Verfasser umsichtig und überzeugend den Weg des Berufsstands zu allgemeiner Anerkennung. Mit dem Neudruck ist die interessante Studie wieder allgemein für jedermann leicht zugänglich, der sich für das englische Rechtswesen der frühen Neuzeit interessiert, aus dem der solicitor des court of Chancery den attorney des common law court überdauert hat und in dem selbst die Trennung von barrister und solicitor in der jüngeren Vergangenheit gelockert wurde.
Innsbruck Gerhard Köbler