Gall, Lothar, Von der ständischen zur bürgerlichen Gesellschaft (= Enzyklopädie deutscher Geschichte 25), 2. Auflage. Oldenbourg, München 2012. XII, 148 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die Enzyklopädie deutscher Geschichte ist ein geschichtswissenschaftliches Großunternehmen des Oldenbourg Verlags nach einem einheitlichen Grundkonzept auf der Grundlage der seit 1978 in einem weiteren Rahmen (Antike, Mittelalter, Neuzeit) erscheinenden, bis zum Jahre 2013 42 oder 43 Bände aufweisenden Reihe von geschichtswissenschaftlichen Lehrbüchern und Studienbüchern des Oldenbourg Wissenschaftverlags (Oldenbourg Grundriss der Geschichte). Herausgegeben von dem auch für den weiteren Rahmen mitverantwortlichen Verfasser sollte die Enzyklopädie zunächst 100 Bände umfassen, später 110. Der erste Band wurde 1988 vorgelegt.

 

In  der Folge erschienen bis 2006 79 Bände, darunter 1993 auch die Erstauflage des vorliegenden Bandes, bis 2012 94 Bände. Nur in Einzelfällen konnten sie während der ersten 25 Jahre eine dritte Auflage erreichen. 2004 wurde der von Rudolf Oldenbourg (1811-1903) für Bücher und Zeitschriften im Bereich Wissenschaft, Technik und Schule 1858 gegründete R. Oldenbourg Verlag, dessen Gesamtprogramm im Jahre des 150jährigen Bestehens fast 5000 lieferbare Bücher und 50 Zeitschriften umfasste, von der Gründerfamilie mit dem Oldenbourg Wissenschaftsverlag, dem Oldenbourg Schulbuchverlag, dem Bayerischen Schulbuchverlag und dem Akademie Verlag an den Cornelsen Verlag verkauft, von der mit Rückwirkung auf den 1. Januar 2013 der Oldenbourg Wissenschaftsverlag und der Akademie-Verlag durch Kauf an den Verlag De Gruyter gingen.

 

Nach dem Vorwort des Verfassers ist seit der Erstauflage zwar eine Fülle einzelner Aspekte des vor allem durch die französische Revolution von 1789 verschärft eingeleiteten Themas vertiefend und differenzierend behandelt worden. Dabei wurden Ausgangspunkt und Grundpositionen aber kaum verändert. In diesem Rahmen passt der Verfasser die im Umfang von XIII und 148 S. gegenüber früher nur unwesentlich veränderte, sich aber allgemeiner mit den Unterschieden zwischen Bielefelder und Frankfurter Schule auseinandersetzende Neuauflage der aktuellen Forschungslage bestmöglich an.

 

Innsbruck                                                                  Gerhard Köbler