Finlay, John, The community of the College of Justice. Edinburgh and the Court of Session, 1687-1808. Edinburgh University Press, Edinburgh 2012. VIII, 295 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Wie der Verfasser in seiner kurzen Einführung mitteilt, will er Leben und Tätigkeiten all jener Personen ermitteln und untersuchen, die zwischen 1687 und 1808 das College of Justice in Edinburgh bildeten. Zwar wurde das Kolleg bereits 1532 in Schottlands höchstem Zivilgericht eingerichtet und kann auch seine institutionellen Strukturen bis in das frühe 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Gleichwohl kann der Autor seine Entscheidung mit zwei wichtigen Ergebnissen des Jahres 1687, in dem die Richter die Voraussetzungen für die Mitgliedschaft festlegten, und des Jahres 1808, in dem das Gericht in zwei Abteilungen neu organisiert wurde, gut begründen.

 

Mit seinem Gegenstand ist der Verfasser bestens vertraut, seitdem er 1998 an die School of Law in Glasgow berufen wurde. Ungeachtet seines besonderen Wirkens in der Scottish History Society, in der Stair Society und in der Scottish Legal History Group hat er über sein Heimatland hinaus auch großes Interesse an der Geschichte der juristischen Berufe in Europa und Amerika und kann von hier aus Schottland gut in die Gesamtentwicklung einbinden. Wichtigste Quelle seines Werkes ist seine eigene, bisher allerdings noch nicht veröffentlichte Edition des Admission Registers of Notaries Public in Schottland zwischen 1700 und 1799.

 

Der Einführung folgt die Betrachtung des Verhältnisses zwischen Kolleg und Stadtgemeinde und zwischen Kolleg und Stadtverwaltung. Danach behandelt der Verfasser die Lords of Session, die Advokaten, die Schreiber (to the Signet), die Arbeitsgruppen und die einfacheren Amtsträger. Ein Sachverzeichnis und ein Index der schätzungsweise fast 1000 einbezogenen Personen schließen das für jeden an der Justizgeschichte Schottlands Interessierten sehr bedeutsame Werk hilfreich auf.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler