Die Zeit Ruprechts
1404-1406, bearb. v. Rödel, Ute (= Urkundenregesten zur Tätigkeit des deutschen
Königs- und Hofgerichts bis 1451 Band 16). Böhlau, Köln 2014. LXXVIII, 527 S.
Obwohl erst mit
dem folgenden Band 17 das Material bis zum Ende der Herrschaft König Ruprechts
geboten werden kann, mit dem das Projekt entgegen ursprünglichen Absichten
vorzeitig abgeschlossen werden muss,
gebietet es die Vorsicht, so schreibt der in Magdeburg 1929 geborene bekannte
Herausgeber der Reihe Bernhard Diestelkamp, schon in diesem Band über Verlauf
und Schicksal des von den Geldgebern auf den 31. Dezember 2013 begrenzten
Projekts zu berichten. Danach haben neben anderen Teilvorhaben der Kollegen
Eisenhardt, Gudian, Laufs und Sellert seit 1970 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter systematisch alle vorhandenen Urkundenbücher und
Regestenpublikationen auf einschlägige Quellen zur Tätigkeit des deutschen
Königsgerichts durchgesehen und wurde später auch eine systematische
Durchforschung der großen Archive durch Bernhard Diestelkamp im Norden und
Osten und Friedrich Battenberg im Süden und Westen vorgenommen. Ab 1979
begannen Regestierung und Druck des vorhandenen Materials in chronologischer
Ordnung mit späteren Ergänzungen, wobei ab 1986 mit Ausnahme des Bandes 10 in
ziemlich regelmäßigen Abständen 15 Bände aufeinander folgen konnten, während die
Masse des Materials und andere Umstände einen bedauerlichen Verzicht auf die
Erfassung der wichtigen Jahre von 1411 bis 1451 erzwangen.
Im vorliegenden
Band bietet die Bearbeiterin zunächst eine sachkundige Einleitung zu ihrer
Edition, welche in 488 Regesten drei Jahre der Königszeit Ruprechts von der
Pfalz umfasst. Als herausragende Gegebenheiten und Persönlichkeiten kann sie
dabei den Marbacher Bund, die Köingsfeindschaft des Mainzer Erzbischofs Johann
von Nassau und Margraf Bernhards von Baden, die schwäbischen Reichsstädte,
Straßburg im Elsass und Eberhard von Württemberg erweisen. Im Übrigen kann sie
für viele Umstände auf frühere Ausführungen verweisen, für andere vielfältige
neue Erkenntnisse darlegen
Im Ergebnis
konnte sie nicht einmal für die Hälfte der 488 Regesten Belege in den
Pfalzgrafenregesten ermitteln und nur für 207 Stücke einen Druck feststellen.
Am Beginn steht unter der Nummer 0 ein nachgereichtes Dokument aus Nürnberg vom
4. September 1402, am Ende als Regest 488 ein Schreiben Ruprechts an den Rat
der Stadt Frankfurt aus Heidelberg vom 14. Dezember 1406. Ein Namenregister und
ein Sachregister runden die eindrucksvolle Leistung vorzüglich ab und lassen
auf einen glücklichen Abschluss der noch notwendigen Bände 10 und 17 hoffen,
damit das große und wichtige Werk wenigstens in verkürzter Form der
Allgemeinheit als verlässliche Arbeitsgrundlage für weitere Forschungen zur
Verfügung stehen kann.
Innsbruck Gerhard
Köbler