Das Zisterzienserkloster Salem im Mittelalter und seine Blüte unter Abt Ulrich II. von Seelfingen (1282-1311), hg. v. Rösener, Werner/Rückert, Peter (= Oberrheinische Studien 31). Thorbecke, Ostfildern 2014. 263 S., Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Salem gehört zu den kleinen Orten mit großer Bedeutung in Deutschland. Werner Rösener hat sich ihm bereits 1974 eindringlich und weiterführend in seiner wichtigen Untersuchung Reichsabtei Salem. Verfassungs- und Wirtschaftsgeschichte des Zisterzienserklosters von der Gründung bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts gewidmet. Dementsprechend wird es in dem kurzen Vorwort Konrad Krimms als des Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein als Glücksfall angesehen, dass die Tagung der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein und der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württembergs in Salem im Jahre 2011 ihn und den ebenso anerkannten Zisterzienserforscher Peter Rückert für die Form von Programm und Diskussion gewinnen konnten.

 

Als gemeinsame Herausgeber stellen beide im e geschmackvoll gestalteten Sammelband die seinerzeit vorgetragenen neuen Erkenntnisse der Allgemeinheit zur Verfügung.  Dabei folgen der Einführung Werner Röseners insgesamt 11 Referate. Sie beginnen mit Peter Rückerts Untersuchung über die Gestaltung zisterziensischer Kulturlandschaft als heilsgeschichtliches Programm (von Salmannsweiler zu Salem)  und enden mit Alberich Martin Altermatts Studie über Zisterzienserliturgie in Salem im Mittelalter.

 

In diesem weiten Rahmen werden etwa Ulrich II. von Seelfingen als Abt, die kaiserliche Schirmvogtei, die Grundzüge der wirtschaftlichen Entwicklung unter besonderer Berücksichtigung der Grangienwirtschaft, die Stadthöfe Salems, das Salemer Münster und die Architektur der Zisterzienser um 1300, sakrale Schätze des Klosters im Kontext zisterziensischer Sakralkultur, die Salem unterstellten Frauenklöster, Skriptorium und Bibliothek und die Choralüberlieferung in Salem näher betrachtet. Verschiedene Abbildungen veranschaulichen die dabei vorgetragenen Ausführungen. Ein Register der Orte und Personen von Aach bis Zwiefalten schließt den Inhalt benutzerfreundlich auf, so dass der Band ingesamt Salem in seiner langen Geschichte um ein weiteres Schmuckstück bereichert.

 

Innsbruck                                                                  Gerhard Köbler