Altman, Amnon, Tracing the Earliest Recorded Concepts of International Law. The Ancient Near East (2500-330 BCE) (= Legal History Library 8 Studies in the History of International Law 4). Nijhoff, Leiden 2012. XXXVI, 254 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Wann, wo, wie und warum das Recht von wem begonnen und verwendet wurde, ist mangels ausreichender Überlieferung in den Einzelheiten weitgehend ungewiss. Deshalb kann festerer Grund erst mit der Entstehung der Schrift gewonnen werden, die wohl auch schon früh rechtliche Angelegenheiten einbezog. Wegen des damit verbundenen immateriellen wie materiellen Aufwands dürften dabei von Anfang an auch die gewichtigeren Akteure eine besondere Rolle gespielt haben.

 

Mit ihnen befasst sich das vorliegende Werk des in Petach-Tikva in Israel am 13. Juli 1935 geborenen, 1973 promovierten, als Associated Professor in der Abteilung für Geschichte und jüdische Geschichte der Bar-Ilan University in Ramat-Gan tätigen Verfassers. Seine Forschungsinteressen  betreffen allgemein den Nahen Osten mit Einschluss der Hethiter. Gegliedert ist der Band in insgesamt fünf chronologisch gereihte Abschnitte.

 

Sie beginnen mit der Frühzeit in Südmesopotamien zwischen den Jahren 2900 v. Chr. und 2350 v. Chr., wobei der Verfasser sorgfältig die handelnden Menschen, die Quellen und die geschichtlichen Vorgänge beschreibt, ehe er sich den Verträgen nähert. Daran schließen sich die altakkadische und die Ur III Periode in Mesopotamien (2350-2004), die altbabylonische Periode (2003-1595), die späte Bronzezeit (1600-1200) und die Zeit zwischen 1200 und 330 v. Chr. an. Abgerundet wird der interessante Band mit zusammenfassenden Einsichten, einer Bibliographie und vier Verzeichnissen über die Quellen, die Texte, die Verträge und Eide und die Sachgegenstände von Akkulturation bis zu Krieg (war), so dass für weitere Forschungen in diesem Bereich eine vorzügliche Grundlage geschaffen ist.

 

Innsbruck                                                                              Gerhard Köbler