Martinez, Jenny S., The Slave Trade and the Origins of International Human Rights Law. Oxford University Press, Oxford 2012. V, 254 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die Sklaverei gehört zu den Schattenseiten des menschlichen Daseins, deren genauer geschichtlicher Ursprung ungewiss ist. Jedenfalls kannte bereits das Altertum Gesellschaften mit umfangreicher Sklavenhaltung. Zu ihnen gehörte auch schon ein ausgedehnter Sklavenhandel, selbst wenn anfangs die Betroffenen die dafür erforderlichen Wege wohl in erster Linie auf ihren eigenen Füßen zurücklegen mussten.

 

Die Verfasserin ist seit 2011 Warren Christopher Professor in Practice of International Law & Diplomacy an der Stanford Law School in Kalifornien. Sie erwarb den Bachelor of Arts 1993 in Geschichte 1993 an der Yale University (cum laude) und den juristischen Doktorgrad 1997 an der Harvard Law School (magna cum laude). Sie lehrt auf Grund vielfältiger praktischer Erfahrung vor allem internationales Recht, Menschenrechte, Verfassungsrecht und Zivilprozess.

 

Das vorliegende, auch auf frühere Einzelstudien zurückgreifende Werk gliedert sie in insgesamt acht Abschnitte. Nach einer kurzen Einführung behandelt sie dabei die Anfänge des Kampfes gegen den Sklavenhandel in Großbritannien, das Übergreifen des Gedankens auf die Vereinigten Staaten, die Bildung der Courts of Mixed Commission und weitere Schritte bis zum letztlichen Verbot des Sklavenhandels und schließt mit weiterführenden Überlegungen über die Zukunft der internationalen Menschenrechte und der dafür zuständigen und erforderlichen Gerichtshöfe ab. Zahlreiche Anmerkungen auf den Seiten 178-244 stützen die vielfältigen, Sklavenhandel und Menschenrechte überzeugend verbindenden Überlegungen umfangreich ab, ein Index von Abdy bis Yugoslavia schließt sie für den interessierten Leser hilfreich auf.

 

Innsbruck                                                                                           Gerhard Köbler