KöblerLiterarischeentdeckungsreisen20130418
Nr. 14598 ZIER 3 (2013) 00. IT
Literarische
Entdeckungsreisen. Vorfahren - Nachfahrten - Revisionen, hg. v. Bay,
Hansjörg/Struck, Wolfgang. Böhlau, Köln 2012. 376 S. Besprochen von Gerhard
Köbler.
Die Herausgeber, die als
wissenschaftlicher Mitarbeiter und als Professor am Lehrstuhl für neuere
deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Erfurt tätig sind, gehen von
der Erreichung des Nordpols und des Südpols durch den Menschen vor einem
Jahrhundert aus. Diese klassischen Entdeckungsreisen sind seitdem Gegenstand
der Literatur und des Films geworden. Der vorliegende Sammelband befasst sich
mit entsprechenden Werken und erörtert das Verhältnis aktueller
Reinszinierungen zu früheren Vorläufern.
Nach einem Vorwort erläutern die
Herausgeber zunächst in Abweichung vom Titel die Forschungsreise. Daran werden
neunzehn Einzelstudien der verschiedenen Beiträger angeschlossen. Sie gliedern
sich in die vier Untereinheiten über die letzte Grenze, Vorschriften, Nachfahren
und Relektüren, Topologien und schließlich Schätze des Südens.
Dabei beginnt etwa Wolfgang Struck mit
den melancholischen Entdeckungen des Films, während Bettine Menke
Grenzüberschreitungen (in) der Schrift, Exterrritorialität der Pole aufspürt.
Volker Mergenthaler betrachtet unter den Schätzen des Südens das Lesen im
Schnee auf Zuurberg. Leider werden die vielfältigen, Phantasma, Politik,
Ästhetik und Medien einfallsreich verknüpfenden Ausführungen dem Leser nicht
besonders durch ein Register erschlossen.
Innsbruck Gerhard
Köbler