Heussen, Benno, Interessante Zeiten. Reportagen aus der Innenwelt des Rechts. Boorberg, Stuttgart 2013. 476 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der am 18. Mai 1944 geborene Benno Heussen, dessen Vater 1940 bei dem Bau des Flughafens Tempelhof im Architektenbüro Sagebiel und 1948 im Architekturbüro des späteren Bundespräsidenten Heinrich Lübke tätig war, studierte nach der Kindheit in Düsseldorf und der Schule in dem Aloysiuskolleg in Bad Godesberg Rechtswissenschaft in Berlin, Freiburg im Breisgau und München, wo er 1972 bei Peter Lerche auf Grund einer Dissertation über Funktion und Grenzen des Personalvertretungsrechts unter verfassungsrechtlichem Aspekt promoviert wurde. Aus seiner 1973 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt erwuchsen Tätigkeiten bei Sieghart Ott, Otto Gritschneder, Heussen Braun von Kessel und nach Fusionen mit Heuking Kühn (1997-2000), PriceWaterhouseCoopersVeltins (2000-2004) in der Heussen Rechtsanwalt GmbH, der er noch als Of-Counsel angehört. Seit Mitte 1980 entwickelte er sich zu einem Spezialisten für Computerrecht, woraufhin er 2003 am Institut für Rechtsinformatik der Universität Hannover eine Honorarprofessur erhielt.

 

Seinem eigenen Bericht über dieses interessantes Leben stellt er einen chinesischen Fluch (Ich wünsche euch interessante Zeiten), ein japanisches Sprichwort (Über die wirklich wichtigen Dinge wird nie gesprochen) und ein Wort Jean Racines von 1669 (Es gibt kein Geheimnis, das die Zeit nicht enthüllt) voraus. Dem folgen fünf chronologisch geordnete Kapitel. Sie betreffen die Ausbildung in Berlin, Freiburg im Breisgau und München zwischen 1965 und 1972 sowie das berufliche Wirken in München (1973-1991), Berlin (1992-1997), München (1997-2002) und Berlin (2002-2012).

 

Am Anfang steht die verbreitete Vorstellung „lebe wild und gefährlich“, die am Ende in die vielen wichtige Suche nach der Gerechtigkeit mündet. Dazwischen eröffnet der Verfasser vielfältige Einblicke in seinen beeindruckenden Aufstieg. Ein umfangreiches Namensverzeichnis von Michael Abels bis Armin Zweite erschließt alphabetisch vor allem, mit wem er interessante Zeiten verbracht, über unwichtige oder auch wichtige Dinge gesprochen und mit der Zeit Geheimnisse enthüllt hat, so dass jeder Leser den einnehmend geschriebenen Mitteilungen vielfältige Hinweise entnehmen kann, wie er trotz der sich stetig wandelnder Bedingungen vielleicht vergleichbare Erfüllung zu gewinnen vermag.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler