Frühe Neuzeit in Deutschland. Literaturwissenschaftliches Verfasserlexikon, hg. v. Kühlmann, Wilhelm/Müller, Jan-Dirk/Schilling, Michael/Steiger, Johann Anselm/Vollhardt, Friedrich. Redaktion Kipf, Klaus J. Band 2 Clajus, Johannes-Gigas, Johannes. De Gruyter, Berlin 2012. XXVI S. 596 Sp. Besprochen von Gerhard Köbler.
Das Werk schließt an das von Rudolf Stammler begründete Verfasserlexikon der deutschen Literatur des Mittelalters an, das seit 1978 in zweiter Auflage von Kurt Ruh bzw. Burghart Wachinger herausgegeben und von Franz Josef Worstbrock mit Bänden zum deutschen Humanismus (1480 bis 1520) ergänzt wurde. Allerdings ist es enger begrenzt auf die Literaturwissenschaft, nachdem ursprünglich das gesamte Schrifttum des 16. Jahrhunderts unter Einschluss des theologischen, juristischen, philosophischen, naturkundlichen, medizinischen, enzyklopädischen und historiographischen Wissens der Zeit (mit Ausnahme der Urkunden) erfasst werden sollte. In Absprache mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft, deren finanzielle Mitwirkung die Arbeit am Verfasserlexikon zur frühen Neuzeit ermöglicht, musste der Plan aber in der geforderten Weise beschränkt werden.
Sollte ursprünglich in etwa 900 Artikeln der Zeitraum zwischen der Reformation (1517) und dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) das lterarische, wissenschaftliche und konfessionelle Netz im Heiligen Römischen Reich erfasst und mit der verstreuten Sonderforschung verknüpft werden, so werden trotz der verbleibenden Möglichkeit interdisziplinärer Bezüge Theologie, Jurisprudenz und Geschichte aus der Literatur ausgeschieden. Dementsprechend sinkt die Zahl der geplanten Einträge mit 500 auf fast die Hälfte. Die zeitliche Begrenzung für die angestrebte Überprüfung der vorhandenen Daten und der Gewinnung neuer Erkenntnisse aus den Quellen bleibt demgegeüber unverändert.
Gegliedert ist jeder Artikel in Lemma mit Kurzcharakteristik, kurze Lebensbeschreibung, geordneten Aufriss des Werkes und chronologisches Werkverzeichnis. Vorbereitet wird eine Online-Version. Sie soll mit geringer zeitlicher Verzögerung als Angebot im Internet stehen (http://www.degruyter.com).
Nach dem bereits andernorts angezeigen ersten Band sind im vorliegenden zweiten Band von insgesamt 64 Mitarbeitern dementsprechend Artikel über Clajus, Johannes, Colli, Hippolyt, Collinus, Theodor Jodocus, Contzen, Adam, Cramer, Daniel, Crodelius, Marcus, Croll, Oswald, Cronberg, Hartmut von, Cruselius, Salomon, Crusius, Balthasar, Crusius, Johannes, Crusius, Martin, Culmann, Leonhard, Curaeus, Achatius, Cunrad, Caspar, Cysat, Renward, Daniel von Soest, Dantiscus, Johannes, Dasypodius, Petrus, Dedekind, Friedrich, Deisinger, Hans, Demantius, Christophorus d. Ä., Denais, Petrus, Dernschwam, Hans, Dilbaum, Samuel, Domann, Johann, Dorn, Gérard, Dornau, Caspar, Eber, Paul, Eberlin, Johann, Egenberger, Konrad, Ellinger, Andreas, Engerd, Johann, Ens, Caspar, Episcopius, Johannes, Eppendorff, Heinrich von, Erastus, Thomas, Evenius, Sigismund, Exner, Balthasar, Eyering, Eucharius, Faber, Franz gen. Köckritz, Fabricius, Andreas, Fabricius, Georg, Fabricius Montanus, Johannes, Fabry, Wilhelm, Faustbuch (anonymer Prosaroman), Federmann, Daniel, Federmann, Nikolaus, Ferber, Wolfgang, Ferdinand II. von Tirol, Ferrarius, Johannes (Montanus), Fickler, Johann Baptist, Figulus, Benedictus, Fincelius, Job, Finkenritter (um 1560), Fischart, Johann, Flacius Illyricus, Johannes, Flittner, Johann, Forster, Georg, Franck, Sebastian, Frangk, Fabian, Freher, Marquard, Frenzel Salomon, Frey, Jacob, Frischlin, Jacob, Frischlin, Nicodemus, Frölich, Georg, Fuchs, Hans Christoph, Fuchs, Leonhart, Fuchsperger, Ortolph, Fürer von Haimendorf, Christoph d. A., Füssli, Peter, Funcklin, Jakob, Gallus, Jacob, Gart, Theobald, Gassenhawerlin und Reutterliedlin, Gasser, Achilles Pirmin, Gast Johannes, Geizkofler, Lukas, Gennep, Jasper von, Gerhard, Johann, Gessner, Conrad, Giffen (Gyphanius), Hubert van sowie Gigas, Johannes vorgelegt. Bei etwa 85 Artikeln bedeutet dies einen durchschnittlichen Umfang von 7 Spalten pro Artikel. Möge dem verdienstvollen Werk ein glücklicher Fortgang beschieden sein, so bedauerlich der Theologe, Jurist, Mediziner oder Historiograph auch die grundsätzliche sachliche Einschränkung auch empfinden wird.
Innsbruck Gerhard Köbler