Dumont, Franz, Die Mainzer Republik 1792/93. Französischer Revolutionsexport und deutscher Demokratieversuch - , bearb. v. Dumont, Stefan/Scherf, Ferdinand (= Schriftenreihe des Landtags Rheinland-Pfalz 55). Landtag Rheinland-Pfalz, Mainz 2013. 142 S. Besprochen von Werner Schubert.

 

Der Mainzer Historiker Dumont, der in seiner umfangreichen Mainzer Diss. phil. von 1978: „Die Mainzer Republik von 1792/93 (veröffentlicht 1982) behandelt hat, fasst in den Beiträgen des vorliegenden Bandes seine auch nach 1982 fortgesetzten Studien über den ersten deutschen Demokratieversuch präzise zusammen. Außer dem Beitrag über die „Mainzer Republik“ (S. 19-66) enthält der Band Beiträge Dumonts über führende Mainzer Jakobiner, deren Kurzbiographien etwas detaillierter hätten sein können, über das kurze Leben des Jakobiners Adam Lux (S. 79ff.), die Festkultur im französischen Mainz (S. 83ff.) und die Franzosenzeit auf dem linken Rheinufer von 1798-1814 (S. 87ff.). Dominik Kasper befasst sich mit der „Mainzer Republik in der jüngeren Geschichtskultur“ (S. 99ff.). Es folgen Beiträge von H.-P. Hexemer: „Die Mainzer Republik, der Landtag Rheinland-Pfalz und ein Erinnerungsort für die Anfänge der modernen Demokratie“ (S. 115ff.) und von F. Scherf eine Würdigung des „Forscherlebens“ Franz Dumonts, der kurz vor dem Erscheinen des Bandes am 3. 11. 2012 verstarb. Die Rechtsgeschichte der Mainzer Republik konnte von Dumont, der auch Rechtswissenschaft studiert hat (S. 134), nur am Rande behandelt werden. Die Anzeige des schmalen Bandes gewährt eine gute Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass die Mainzer Republik von rechtshistorischer Seite insbesondere aus verfassungsrechtlicher Sicht bisher noch nicht zusammenhängend dargestellt worden ist. Ebenfalls ist bisher noch nicht detailliert untersucht worden, wie die Mainzer Revolutionszeit juristisch aufgearbeitet wurde, nachdem Mainz im Juli 1793 durch die preußisch-österreichischen Truppen rückerobert worden war.

 

Kiel

Werner Schubert