Denkmäler des Amberger Stadtrechts, Band 3 Privatrechtsurkunden von 1311 bis 1389, bearb. v. Laschinger, Johannes (= Bayerische Rechtsquellen 3, 3). Beck/Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012. VIII, 65*, 549 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Amberg an der Vils wird als Ammenberg in einer Gabe Konrads II. an das Hochstift Bamberg erstmals erwähnt und kam - inzwischen Stadt geworden - 1269 an die Wittelsbacher, die von dort aus nach 1329 die obere Pfalz beherrschten. Aus den reichen Beständen des Archivs der innerhalb Bayerns gegenüber Nürnberg wie Regensburg in den Hintergrund getretenen Stadt hat der Herausgeber seit 1994ff. bereits in zwei Bänden die wichtigsten Dokumente des Privilegienrechts und des Satzungsrechts von 1034 bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts textkritisch ediert und erschlossen. Weitere Urkunden und Handschriften zwischen 1311 und 1389 stellt der vorliegende dritte Band der Öffentlichkeit zur Verfügung.
In dieses wertvolle Werk führt der Verfasser mit einer ausführlichen Einleitung ein. Darin behandelt er die 68 Urkunden dieser Zeit und die 1404 Nummern des ältesten Kopialbuchs des Amberger Stadtgerichts von 1379 bis 1389. Die Privatrechtsfälle des mit Stadtrichter, Schöffen und Gerichtsschreiber besetzten Gerichts betreffen vor allem Grundstückskauf, Kauf auf Zeit, Grundstückstausch, Grundstücksgabe, Nachbarrecht, Erbleihe, Ewiggeld, Pfandleihe, Darlehen, Pfand, Einlager, Schadennehmen und Bürgschaft, die den Gegenstand von Rechtsstreitigkeiten bilden.
Die an die Einführung angeschlossene Edition gibt die Texte teils vollständig, teils in Regestenform wieder. Sie beginnt damit, dass Konrad von Adertshausen und seine Frau am 25. Mai 1311 ihren Hof zu Wingershof der Kirche schenken (gegeben haben durch unserre sel willen) und endet mit einem Verkauf von Äckern einer Bürgerin auch im Namen ihres Mannes am 7. September 1389. Umfangreiche Register schließen den vielfältigen Inhalt nach Personen, Orten und Sachen sorgfältig auf (z. B. von Ablass bis zwispilde), sieben farbige Ablichtungen veranschaulichen die Texte, so dass insgesamt ein sehr gelungenes Werk entstanden ist, für das dem Bearbeiter sehr zu danken ist.
Innsbruck Gerhard Köble