Aus dem Süden des Nordens. Studien zur niedersächsischen Landesgeschichte für Peter Aufgebauer zum 65. Geburtstag, hg. v. Reitemeier, Arnd/Ohainski, Uwe (= Veröffentlichungen des Instituts für historische3 Landesforschung der Universität Göttingen 58). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2013. 662 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Peter Aufgebauer studierte seit 1971 Geschichte, Deutsch und historische Hilfswissenschaften in Göttingen und Freiburg im Breisgau und wurde nach dem ersten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien 1978 wissenschaftlicher Assistent bei Hans Patze am Lehrstuhl für niedersächsische Landesgeschichte. Nach der 1982 erfolgten Promotion über die Geschichte der Juden in der Stadt Hildesheim im Mittelalter und in der frühen Neuzeit und der Aufnahme in die historische Kommission für Niedersachsen und Bremen wurde er 1985 wissenschaftlicher Mitarbeiter, 1987 akademischer Rat und 2003 akademischer Oberrat am Institut für historische Landesforschung. Der Habilitation für mittlere und neuere Geschichte im Jahre 2005 folgte vier Jahre später die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor der Universität Göttingen.

 

Sein langjähriges erfolgreiches Wirken im Süden des Nordes nahmen Schülerinnen und Schüler, Kolleginnen und Kollegen, Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter zum Anlass, ihm bei Gelegenheit seines 65. Geburtstags eine ehrenvolle wissenschaftliche Gabe zu präsentieren. Sie enthält in loser alphabetischer Ordnung insgesamt 33 vielfältige Beiträge. Sie beginnen mit Überlegungen zu Joachim Justus Breithaupts Dransfelder Ahnenforschung und schließen mit Heinrich Büntings Verhältnis zur gregorianischen Kalenderreform.

 

In einem weiten Rahmen vieler unterschiedlicher Fächer wird dabei etwa eine Fehde vor den Mauern der Stadt Göttingen im Jahre 1458 behandelt oder die Lehnsauftragung der Eigengüter der Herren von Plesse an den Landgrafen von Hessen im Jahre 1447. Die Geschichte der bremen-verden’schen Urkundenbestände seit der Mitte des 17. Jahrhunderts kommt ebenso zu Wort wie der Amtsalltag Hildesheimer Scharfrichter, die mittelalterlichen Lehnsverzeichnisse der Benediktinerabtei Sankt Michael in Hildesheim oder die Geschichte der Edelherren von Plesse und Göttingen. Ein Schriftenverzeichnis mit drei Monographien, 12 Herausgeberschaften, 118 Aufsätzen und verschiedenen weiteren Arbeiten des auf einem beigefügten Brustbild sympathisch lachenden Geehrten rundet den gehaltvollen, leider nicht durch ein Register sachlich weiter aufgeschlossenen Festband vorteilhaft ab.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler