Walz, Karlheinz, Fälscher & Falschgeld. Fälschung, Verbreitung, Verfolgung - auf der Spur des falschen Geldes und seiner Hersteller. Battenberg, Regenstauf, 2012. 278 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der 1955 geborene Verfasser ist als Bankbetriebswirt tätig. Schon als achtjähriges Kind sammelte er Briefmarken und später Geld. Sowohl durch seinen Beruf wie auch durch sein Interesse ist er daher für Fälscher und Falschgeld bestens ausgewiesen, so dass er bereits 1999 Spannendes und Kriminalistisches, Ernstes und Amüsantes aus der Welt der Geldfälscher vorlegen konnte.

 

In seiner kurzen Einführung geht er von dem nicht näher nachgewiesenen Zitat eines Falschgeldexperten aus, dass die prähistorische Erfindung des Geldes zweifellos älter als die Falschgelderfindung ist, aber wahrscheinlich nur um wenige Minuten. Damit ist zum Ausdruck gebracht, dass die Ausbildung des Geldes das Leben vieler Menschen so deutlich erleichtert hat, dass sie es gerne haben möchten. Weil dies aber nicht jedermann ohne Weiteres möglich ist, nutzt der Mensch seinen wachen Verstand gerne zur einfacheren Umgehung der Erwerbshindernisse, wie sie etwa in der Form von Raub und Diebstahl (zumindest um Sekunden) noch etwas älter sein dürften.

 

Das gewichtig gedruckte, mit zahlreichen Abbildungen versehene, die Handschellen auf dem Umschlag zur unvollkommenen Abschreckung verwendende, flüssig für ein breiteres Publikum geschriebene Werk beginnt mit einer Einführung über die Organisationsstrukturen der Fälscher früher und heute, der Herkunft der Eurofälschungen, das Erkennen von Falschgeld und den Dollar als Lieblingskind der Fälscher. Seine weiteren neun Sachkapitel betreffen den Superdollar, die rechtlichen Regelungen Deutschlands für Falschgeldverbrechen, die Fälschung von Münzen, die Fälschung von Papiergeld, Blüten und andere Gewächse, Geschichten, die Geschichte machten, Falschgeld-Telegramm sowie Pleiten, Pech und Possen - Stilblüten aus der Geldfälscherzunft. Zwar lohnt sich die Fälschung im Endergebnis nur in einem Teil der Fälle, weil die Fälscher mit den mächtigen Mitteln der Geldverteidiger häufig entdeckt und bestraft werden, doch weist der Verfasser in seinem Ausblick zutreffend darauf hin, dass der Wettlauf zwischen falschem Geld und echtem Geld, zwischen Fälschern und Verfolgern vermutlich noch bis zum Ende des Geldes weitergehen wird, wobei das Ziel lauten muss „Unser Bares ist Wahres“, so spannend und unterhaltsam die Geschichte von Fälschern und Falschgeld im Einzelfall auch sein kann.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler