Verfassungsgeschichte aus internationaler und diachroner Perspektive, hg. v. Arlinghaus, Franz-Josef/Hucker, Bernd Ulrich/Kotte, Eugen. Meidenbauer, München 2010. 239 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der Band vereinigt Vorträge von Referenten aus Bielefeld, Berlin, Osnabrück, Oldenburg, Vechta, Frankfurt am Main, Braunschweig und Wolfenbüttel, die im Rahmen der historischen Ringvorlesung Probleme europäischer Verfassungsgeschichte des Instituts für Geschichte und historische Landesforschung (Abteilung Kulturgeschichte und vergleichende Landesforschung) der Universität Vechta im Wintersemester 2008/2009 gehalten wurden. Teilweise bedienen sie sich historisch-kulturwissenschaftlicher Ansätze. Damit wollen die Verfasser eine rein rechtsgeschichtliche oder ereignisgeschichtliche Perspektive in produktiver Weise überschreiten.

 

Insgesamt sind zehn Untersuchungen einbezogen. Dabei beginnt Helwig Schmidt-Glintzer mit einer Studie über den Menschen in Harmonie zwischen Himmel und Erde am Beispiel der Verfassungen in China in Vergangenheit und Gegenwart. Das Werk endet mit Ralf Häusslers Plädoyer für die Basisdemokratie auf Grund des demokratischen Experiments Athen.

 

Dazwischen werden Verfassungsentwicklungen von der Monarchie zur Republik, Probleme des Habsburger Reiches in der Mitte des 19. Jahrhunderts, die calenbergische Nation, der Staatsgründungsprozess der Vereinigten Staaten von Amerika, die Raumgestalt des Politischen in den mittelalterlichen Städten Florenz und Dortmund, das Königtum im mittelalterlichen Norwegen, das Herz Heinrichs III. oder Königtum, Krieg und Historiographie im Frühmittelalter angesprochen. Möge es der internationalen und diachronen Perspektive des Bandes gelingen, auch ohne ein hilfreiches Sachregister reiche Frucht aus Vechta nach Europa zu tragen.

 

Innsbruck                                                                                           Gerhard Köbler