Stadtgestalt und Öffentlichkeit. Die Entstehung politischer Räume in der Stadt der Vormoderne, hg. v. Albrecht, Stephan. Böhlau, Wien 2010. 349 S. Besprochen von Gerhard Köbler.
Der Herausgeber ist Professor am Lehrstuhl für insbesondere mittelalterliche Kunstgeschichte an der Universität Bamberg. Sein Lebenslauf ist derzeit auf seiner Homepage zwar eingezeichnet, aber nicht greifbar. Der von ihm auf gediegenem Papier herausgegebene Sammelband stellt die Ergebnisse einer 2005 am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München abgehaltenen, von der Gerda-Henkel-Stiftung finanzierten Tagung dar.
Der kurzen Einleitung des Herausgebers folgen insgesamt 16 Studien. Sie beginnen mit Wegen zur Öffentlichkeit, Kommunikation und Medieneinsatz in der spätmittelalterlichen Stadt (Mark Mersiowsky). Sie führen bis zur öffentlichen Ordnung der deutschen Renaissance (Hermann Hipp).
Dabei geht es etwa um Plätze und Straßen, Handlungsorte und Handlungsräume des Herrschers, Rathaus, Stadtbild, Plätze, Öffentlichkeit, Zeremonialräume, Statuen, Denkmäler und ihre Beziehungen zum Bürger und der Gesellschaft. Als einzelne Orte sind beispielsweise erfasst Speyer, Straßburg, Worms, München, Osnabrück, Augsburg, Bologna, Rom oder Paris. Im Ergebnis gelangen die Bearbeiter zu einer Vielfalt neuer Erkenntnisse über die Wechselwirkung zwischen repräsentativem Handeln und urbaner Struktur aus kunsthistorischer, historischer und archäologischer Sicht und deren Veränderungen zwischen Spätmittelalter und Neuzeit, die durch verschiedene Abbildungen veranschaulicht, aber nicht durch Register aufgeschlossen werden.
Innsbruck Gerhard Köbler