Skřejpková, Petra/Soukup, Ladislav, Nedemokratické právní systémy ve vybraných státech Evropy první poloviny 20. století [Undemokratische Rechtssysteme in ausgewählten Staaten Europas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts]. Avenira-Stiftung, Luzern, 2011. 200 S. Besprochen von Inge Bily.

 

Der vorliegende Band besteht aus 3 Teilen, denen das Inhaltsverzeichnis (S. 5-6), die Vorstellung Dr. h.c. Emil F. Smidaks und seiner „Prinzipien“ durch Karel Malý (S. 7-8) sowie das Vorwort Petra Skřejpkovás und Ladislav Soukups (S. 9) vorangestellt sind.

 

Auf Teil 1 (S. 11-14) mit einer ausführlichen Darstellung zu den Prinzipien Smidaks durch Petra Skřejpková und Ladislav Soukup folgen dann die beiden Hauptteile: Teil 2 (S. 15-102), verfasst von Petra Skřejpková: Totalitäre und autoritäre Regime, und Teil 3 (S. 103-192) aus der Feder Ladislav Soukups: Der Weg des russischen Staates von der Selbstverwaltung zur Diktatur des Proletariats.

 

Petra Skřejpková beschäftigt sich in Teil 2 (S. 15-102) mit totalitären und autoritären Regimen. Folgende Schwerpunkte werden dabei ausführlicher dargestellt: ideologische und theoretische Prämissen undemokratischer Formen der Macht (I.: S. 16-22), der italienische Faschismus (II.: S. 23-48) und der deutsche Nationalsozialismus (III.: S. 49-64). Der Überblicksdarstellung in Punkt IV. (S. 65-92) legt die Autorin die tschechische alphabetische Ordnung nach Staatennamen zugrunde. Behandelt werden: 1. Albanien (S. 66-67), 2. Brasilien (S. 67-68), 3. Bulgarien (S. 68-69), 4. Estland (S. 69-70), 5. Kroatien (S. 70-71), 6. Frankreich (S. 71-72), 7. Japan (S. 72-73), 8. Jugoslawien (S. 73-74), 9. Litauen (S. 74-75), 10. Lettland (S. 75), 11. Ungarn (S. 75-76), 12. Norwegen (S. 76), 13. Polen (S. 77-80), 14. Portugal (S. 80-82), 15. Rumänien (S. 82-83), 16. Griechenland (S. 83-84), 17. Österreich (S. 84-86) und 18. Spanien (S. 86-89). Abschließend folgt unter 19. (S. 89-92) eine Zusammenfassung zum IV. Punkt. Der sich anschließende Punkt V. (S. 93-99) behandelt Ermächtigungsgesetze, die es bekanntlich nicht nur im faschistischen Italien (erlassen 1926) und im nationalsozialistischen Deutschland (erlassen 1933) gab, sondern auch in Polen (1926), Österreich (1934) oder Frankreich (1940). Als Abschluß des 2. Teils stellt die Autorin in Punkt VI. (S. 100-102) eine Auswahl benutzter Literatur und Quellen zusammen.

 

Autor des 3. Teils (S. 103-192) ist Ladislav Soukup, der den Weg des russischen Staates von der Selbstverwaltung zur Diktatur des Proletariats nachzeichnet und sich dabei folgenden Themen zuwendet: vom absolutistischen Feudalregime zur modernen Monarchie (I.: S. 104-116), die Rechtsquellen (Strafrecht, Privatrecht – Eigentum an Grundstücken) (II.: S. 117-121), der Staatsapparat (III.: S. 122-125), die Reform der Landwirtschaft durch P. A. Stolypin (IV.: S. 126), die Militärdiktatur der Monarchie (1914-1917) (V.: S. 127-130), das Ende der Monarchie und die provisorische Regierung (VI.: S. 131-133), der Militärputsch vom 7. November 1917 – der Beginn der Diktatur des Proletariats (VII.: S. 134-138), die Sowjets (VIII.: S. 139-140), die neuen Organe der Repression (IX.: S. 141-145), die Justizreform (X.: S. 146-149), die verfassungsgebende Versammlung – ein schwacher Gegner der Diktatur (XI.: S. 150-151), die erste Verfassung (XII.: S. 152-156), der Kriegskommunismus (XIII.: S. 157), öffentliches und Privatrecht gemäß der Diktatur des Proletariats (XIV.: S. 158-191): 1. Strafrecht (S. 158-165), 2. Bürgerliches Recht S. 165-174), Familien- und Arbeitsrecht (S. 174-191). Wie schon in Teil 2 fasst auch im 3. Teil ein eigener Punkt (XV.: S. 192) eine Auswahl benutzter Literatur und Quellen zusammen.

 

Den Abschluss dieses neuerlichen Bandes aus der Reihe der Avenira-Editionen bildet ein Sach- und Namenregister (S. 194-198).

 

Das vorliegende Werk fasst eine große Menge an Informationen übersichtlich und in nutzerfreundlicher Präsentation zusammen. So ist ein Nachschlagewerk und Lehrbuch in einem entstanden. Es ermöglicht durch seine kompakte und auf das Wesentliche beschränkte Darstellung vor allem auch Studenten einen schnellen Einstieg in die Thematik. Interessenten an weiterführenden Informationen, seien auf die sich an beide Sachkapitel anschließenden Verzeichnisse mit einer Auswahl an Literatur und Quellen (Teil 2: S. 100-102 und Teil 3: S. 192) verwiesen, ebenso auf die reichen Literaturangaben in den Anmerkungen zu allen Teilen des Bandes.

Die Gliederung ist übersichtlich. Hervorhebungen im Text erfolgen durch Kursivdruck und Fettdruck. Dazu werden die jeweiligen fremdsprachigen Gesetzestexte in tschechischer Übersetzung geboten. Ganz besonders sei auf die in die Texte eingefügten und markierten Definitionen wichtiger Termini aufmerksam gemacht. Reproduktionen einiger schwarz-weiß Fotos komplettieren die gelungene Darstellung in willkommener Weise.

 

 

Leipzig                                                                                               Inge Bily