Scholtyseck, Joachim, Die Geschichte der National-Bank 1921 bis 2011. Steiner, Stuttgart 2011. 423 S., Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die National-Bank AG ist ein Kreditinstitut mit Sitz in Essen, welches das Geschäft mit kleinen und mittleren Unternehmen und mit vermögenden Privatkunden betreibt. Nationalbanken gibt es an sich in vielen Nationen. Die National-Bank AG beschäftigt etwa 800 Mitarbeiter und betreut rund 100000 Kunden an 24 Standorten im Rhein-Ruhr-Raum, wobei die Bank etwa 3500 Aktionären gehört, von denen der bedeutendste Anteilseigner die Versicherungsgruppe Signal Iduna mit etwa 26 Prozent des Aktienkapitals ist.

 

Zu Recht weist der Vorstand in seinem Vorwort darauf hin, dass eine neunzigjährige Geschäftstätigkeit an und für sich kein besonderer Anlass für eine Unternehmensgeschichte ist. Das Gebot der economia semper reformanda hat ihn gleichwohl zu einer anderen Entscheidung gebracht. Mit Joachim Scholtyseck aus Bonn hat sich denn auch ein sachkundiger Bearbeiter gefunden, der sich bereits um die Geschichte der Quandts verdient gemacht hat, freilich nach eigenem Eingeständnis am Beginn seiner Untersuchung von Entstehungsgeschichte und Vergangenheit des nicht national, sondern nur regional agierenden Instituts herzlich wenig wusste.

 

Seine gleichwohl fundierte Darstellung gliedert er chronologisch in drei Kapitel. Sie betreffen die Jahre 1921 bis 1933, in denen die Bank als Deutsche Volksbank begann, die Jahre 1933 bis 1945, in denen die Bank in die National-Bank umgewandet wurde, und die Jahre von 1945 bis 2011, in denen Währungsreform, Wirtschaftswunder, deutsche Einheit und Einführung des Euro zu verarbeiten waren. Unter umfassender Verwendung des Unternehmensarchivs gelingt dem Verfasser insgesamt die erstmalige Veröffentlichung der Geschichte einer nicht unbedeutenden wirtschaftlichen Einrichtung des 20. Jahrhunderts.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler