Schaukästen der Wissenschaft. Die Sammlungen an der
Universität Wien, hg. v. Feigl, Claudia. Böhlau, Wien 2012. 212 S.
Besprochen von Gerhard Köbler.
Wie manche Tiere, so hat auch der Mensch früh erkannt, dass
Sammeln von Sachen zu günstigeren Lebensbedingungen verhelfen kann. Dem Sammeln
von Nahrungsmitteln folgte dabei auf einer höheren Entwicklungsstufe auch das
Sammeln vieler nur mittelbar die Lage verbessernder Gegenstände, wie es sich
vor allem Begüterte leisten konnten. Den dabei führenden Adeligen und
Gebildeten folgte schließlich die sie beerbende, meist über umfangreiche
Steuermittel zur Finanzierung verfügende Allgemeinheit als Rechtsträger nach.
Dieser Schatz kann der Allgemeinheit freilich nur nutzbar
gemacht werden, wenn er sorgfältig gepflegt und den möglichen Interessenten
publik gemacht wird. Zu diesem Zweck ist an der Universitätsbibliothek Wien das
Projekt Die Sammlungen an der Universität Wien eingerichtet. Seit 2006 ist
dafür die in Wien in Germanistik, Philosophie und Kulturmanagement
ausgebildete, danach im österreichischen Literaturarchiv, an der
österreichischen Nationalbibliothek und an dem österreichischen Theatermuseum
wirkende Herausgeberin tätig.
Der von ihr organisierte
Sammelband umfasst insgesamt mehr als 50 kurze Einzelbeiträge. Sie
betreffen nach allgemeineren Überlegungen über das Sammeln von Wissen, das
Innovationsfeld Sammlungen und die gegenständliche Universität deren
Einzelbestände von der Ägyptologie bis zu zoologischen Wandtafeln. Auch wenn
die Rechtswissenschaft nicht erkennbar hervortritt, verschafft der durch ein
Verzeichnis der Autoren, ein Personenregister und einen Nachweis der
Abbildungen abgerundete, einnehmend ausgestattete Band doch jedem
Interessierten viele neue Einsichten in die verschiedensten (Wiener)
Wissenschaften und ihre dem Auge zugänglichen Sammelobjekte.
Innsbruck Gerhard Köbler