Schaffer-Wöhrer, Peter, Das Recht am eigenen Leben - eine Rechtsgeschichte von Freitod und Sterbehilfe. Tectum-Verlag, Marburg 2010. 202 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die Arbeit ist die in Linz angenommene Dissertation des Verfassers. Sie behandelt Fragen, die wohl von Anfang an den Menschen auf seinem Gang durch die Welt begleitet haben. Allerdings grenzt sie zu Recht den weiten Rahmen auf ein handhabbares Maß ein.

 

Von daher behandelt der Verfasser zunächst in seiner Einleitung vor allem die Begriffsdefinitionen Freitod, Suizid, direkte aktive Sterbehilfe, indirekte aktive Sterbehilfe, passive Sterbehilfe, Beihilfe zum Freitod, Euthanasie und Eugenik.  Danach untersucht er die Entwicklung der Strafbarkeit der Mitwirkung am Selbstmord in Österreich (beginnend mit der Antike), die Entwicklung der Strafbarkeit der Mitwirkung am Selbstmord in Deutschland (vom 18. Jahrhundert an) und die Entwicklung der Strafbarkeit der Mitwirkung am Selbstmord in der Schweiz vom Mittelalter an. In einem fünften Teil widmet er sich den verfassungsrechtlichen Vorgaben und im sechsten Teil versucht er einen kurzen Ausblick auf die Niederlande, Belgien, die Vereinigten Staaten von Amerika und Australien.

 

Im Ergebnis vertritt er den Standpunkt, dass niemand Menschen das grundlegende Recht nehmen kann, ihr Leben zu beenden. Dessenungeachtet sind die damit verbundenen Fragestellungen nach wie vor nicht wirklich entschieden. Die damit nur mögliche Zwischenbilanz, die für Zeitschriftenbeiträge auf die Angabe der Seitenzahlen verzichtet, hat in jedem Fall ihren eigenen Wert.

 

Innsbruck                                                                                                       Gerhard Köbler