Riley, Patrick, The philosophers’ philosophy of law from the seventeenth century to our days (= A treatise of legal philosophy and general jurisprudence 10). Dordrecht, Springer 2009. XV, 331 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Patrick Riley wurde In Kalifornien 1941 geboren. Er wurde 1964 zum M. Phil. an der London School of Economics und 1967 zum M. A. sowie 1968 zum Ph. D. in Harvard graduiert. Danach lehrte er ab 1968 in Harvard, ab 1972 in Madison/Wisconsin und seit 2007 wieder in Harvard sowie zusätzlich in Oxford, Cambridge, Berlin, Aix-en-Provence, Florenz und Bologna und veröffentlichte zahlreiche bekannte Werke über Leibniz, Hobbes, Locke, Rousseau, Kant und Hegel sowie kritische Editionen Malebranches, Fénelons und Bossuets.

 

Im kurzen Vorwort seiner jetzt vorgelegten Bilanz seiner Untersuchungen der Rechtswissenschaft zwischen Grotius und Habermas weist er selbst darauf hin, dass er die Rechtsphilosophie als Spross der umfassenderen Moralphilosophie und diese wiederum als Ergebnis der (ersten) Philosophie und damit der Metaphysik, Epistemologie und Theologie versteht. Besondere Bedeutung misst er bei dieser Ermittlung Leibniz und Malebranche bei. Auf dieser Grundlage bietet er eine in sich geschlossene, bemerkenswerte Darstellung der Rechtsphilosophie der (früheren) Neuzeit.

 

Gegliedert ist sie in insgesamt 17 Kapitel. Sie beginnen mit Niccolò Machiavelli und führen über Grotius, Hobbes, Locke, Pufendorf, Leibniz, Malebranche, Montesquieu, Vico, Hume, Smith, Voltaire, Rousseau, Kant, Hegel, Marx, Mill und Nietzsche bis zum Neukantianismus Rawls’ und Habermas`’. Damit bleibt der Verfasser seinen bisherigen Schwerpunkten treu und bezieht auch erwartungsgemäß deutsches Schrifttum, wie etwa an den Angaben der Bibliographie zu Habermas oder Hegel unschwer zu erkennen ist, nur in einer Auswahl ein, macht sich aber dessenungeachtet um die Förderung der Geschichte der Rechtsphilosophie im weltweiten Rahmen der englischen Sprache sehr verdient.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler