Meyer-Lübke, Wilhelm, Romanisches etymologisches Wörterbuch, 7. unv. Aufl. (= Sammlung romanischer Elementar- und Handbücher, 3. Reihe, Band 3). Winter, Heidelberg 2009. 1204 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der mit (seinem Onkel) Conrad Ferdinand Meyer verwandte Wilhelm Meyer-Lübke wurde in Dübendorf bei Zürich am 30. Januar 1861 geboren. Er studierte in Zürich und Berlin Indogermanistik und promovierte in Zürich über die Schicksale des lateinischen Neutrums im Romanischen (1883). 1884 habilitierte er sich (ohne weitere herusragende Arbeit) in Zürich und wurde 1887 nach Jena, 1890 in die Weltstadt Wien und 1915 als Nachfolger Friedrich Diez’ in das kleine Bonn berufen, wo er am 4. Oktober 1936 starb.

 

Von 1890 bis 1902 legte er ein Grammatik der romanischen Sprachen in vier Bänden, deren erster ihn berühmt machte, vor, 1890 eine italienische Grammatik, 1901 eine Einführung in das Studium der romanischen Sprachen, 1909 und 1921 eine historische Grammatik der französischen Sprache in zwei Bänden und 1925 eine Untersuchung des Katalanischen. Am erfolgreichsten wurde sein vom Lateinisches ausgehendes, 1911 veröffentlichtes romanisches etymologischesWörterbuch. Es erfuhr 1935 eine 3. und posthum vier weitere unveränderte Auflagen.

 

In diesen zählt sie zwischen a und zwaard 9635a Ansätze und einige Nachträge. Hilfreiche Wortverzeichnisse schließen das Werk vor allem für das Romanische und daneben für das Albanesische, das Amerikanische (12), das Arabische, Hebräische und Persische, das Asiatische (11), das Baskische und Iberische, das Berberische, Eigennamen, das Germanische, das Griechische, das Keltische und Ligurische, das Magyarische (22), Lallwörter und Schallwörter, das Slawisch-Litauische, das Türkische sowie sachlich das Deutsch-Romanische (von Aal bis Zwilling) auf und tragen einige Verbesserungen nach. Möge das gewichtige Werk auch in der siebten Auflage und möglichst auch in digitalisierter Form weiterhin erfolgreich der internationalen Verständigung dienen.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler