Mayer-Tasch, Peter Cornelius, Jean Bodin. Eine Einführung in sein Leben, sein Werk und seine Wirkung, 2. Aufl. 2011. 123 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Jean Bodin wurde in Angers 1529 oder 1530 als Sohn eines Schneidermeisters von einer (angeblich) jüdischen Mutter geboren. Er trat mit 15 oder 16 Jahren dem Karmeliterorden bei, besuchte dessen Schulen in Angers und Paris, wendete sich aber unter Austritt aus dem Orden 1549 dem Studium des Rechtes in Toulouse zu. Er wurde Professor in Toulouse, 1561 Advokat in Paris, Berater König Karls IX von Frankreich, Amtsträger des Herzogs von Alençon-Anjou und nach Veröffentlichung seiner weltberühmten sechs Bücher über die Republik (1576) nach Abkehr von König Heinrich III. und nach Heirat einer wohlhabenden Witwe als Nachfolger seines Schwagers 1577 Amtsträger (Staatsanwalt) am Präsidialgericht in Laon.

 

Peter Cornelius Mayer-Tasch (Stuttgart 1938) wurde nach dem Studium der Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft, Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie in Tübingen, Heidelberg, Oxford, Straßburg und Bologna 1964 summa cum laude zum Doktor der Rechte promoviert. 1971 wurde er in Mainz für öffentliches Recht, Rechtsphilosophie und Politikwissenschaft habilitiert und umgehend an die Universität München berufen. Dort amtierte er über seine Entpflichtung hinaus bis 2010 auch als Rektor der Hochschule für Politik und arbeitete zuletzt über Mitte und Maß, Meer ohne Fische, Welt ohne Wasser und den Hunger der Welt.

 

Sein konzises Taschenbuch über Jean Bodins Leben, Werk und Wirkung erschien im Parerga-Verlag 2000, wo es seit geraumer Zeit vergriffen ist. Die Neuauflage an anderer Stelle lässt den Text unverändert, Bringt aber die nun mehr als 200 Jahre umfassende Bibliographie auf den neuesten Stand. Über Jean Bodins Leben zwischen den Fronten, seine politische Philosophie zwischen Konsequenz und Inkonsequenz sowie den Welterfolg seiner Souveränitätslehre wird kaum anderswo eine bessere und knappere Unterrichtung möglich sein.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler