Massimilla, Edoardo, Max Weber zwischen Heinrich Rickert und Johannes von Kries. Drei Studien, aus dem Italienischen übersetzt v. Voermanek, Charlotte. (= Collegium Hermeneuticum 13). Böhlau, Wien 2011. 230 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der in Neapel 1963 geborene Verfasser ist nach seinem philosophischen Studium erstmals 1986 mit einer eigenen wissenschaftlichen Untersuchung hervorgetreten. 1993 hat er eine 1994 publizierte Dissertation über Hugo Munsterberg vorgelegt. Nach weiteren Veröffentlichungen wurde er im November 2000 assoziierter Professor, im November 2001 außerordentlicher Professor und im November 2004 ordentlicher Professor in Neapel.

 

Literarisch wird nach einer frühen Beschäftigung mit Erich von Kahler die Befassung mit Max Weber im Jahre 2000 sichtbar. Unter dem Titel Ansichten zu Weber - Wissenschaft, Leben und Werte in der Auseinandersetzung als Beruf wurde dieses Werk von Charlotte Voermanek in das Deutsche übertragen. Dem folgen nun drei kleinere Studien.

 

Sie betreffen nach einem einleitenden Vorwort zunächst Heinrich Rickerts (1863-1936) Aufsatz über das Allgemeine in der Geschichte als Leitfaden für Max Webers Rezeption der Grenzen (1902). Danach klärt der Verfasser die Beziehungen Webers zu Rickert in Bezug auf den historischen Kausalzusammenhang. Den vertiefenden Abschluss bildet die Studie über Rickert und Webers Aneignung des Modells der kausalen Zurechnung Johannes von Kries’ (1853-1928), wodurch insgesamt die Werkleistung Max Webers als zentralen Vertreters einer universellen Kulturgeschichte innerhalb seines geistesgeschichtlichen Umfelds in wichtigen Einzelheiten genauer bestimmt wird.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler