Kutting, Dennis, „Neues Bauen für neue Menschen?“ Planungen städtischer Verwaltungen und Aneignung durch die Bewohner im sozialen Wohnungsbau der 1920er Jahre (= Speyerer Forschungsberichte 264). Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung, Speyer 2010. IX, 122 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der Verfasser studierte seit 1999 Geschichte und Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin, der Università Ca Foscari und der Universität Köln. 2007 wechselte er für ein Aufbaustudium an die Deutsche Verwaltungshochschule in Speyer. Dort ist er seit Mai 2008 als Forschungsreferent am deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung tätig.

 

Seine Untersuchung befasst sich mit einer Interessanten Entwicklung im frühen 20. Jahrhundert. Nach dem Ende des ersten Weltkriegs entwickelten sich viele Stadtverwaltungen als Planer und Bauherren von Siedlungen des sozialen Wohnungsbaues. Als Gegenstand seiner grundlegenden Betrachtung verwendet der Bearbeiter den städtischen Siedlungsbau der Zwischenkriegszeit in Frankfurt am Main.

 

Illustriert durch 39 Abbildungen behandelt der Verfasser auf der Grundlage seiner klaren Einleitung drei Sachgebiete. Sie betreffen das neue Bauen für den neuen Menschen, die Verwaltung des neuen Bauens und des neuen Menschen und die Aneignung des neuen Bauens durch seine Bewohner.-Im Ergebnis konstatiert der Verfasser überzeugend einen Misserfolg, weil der von den Sozialingeniueren des neuen Bauens angestrebte neue Mensch durch seine Verhaftung in der eigenen Geschichte überwiegend Utopie blieb.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler