Hilpert, Horst, Die Geschichte des Sportrechts (= Schriftenreihe Causa Sport Band 4). Boorberg, Stuttgart 2012. 559 S. Besprochen von Werner Schubert.

 

Nach einer Einführung in die Sportrechtswissenschaft im Allgemeinen und im deutschen Sprachbereich (S. 31ff., S. 52ff.) geht Hilpert in seiner unter Martin Nolte entstandenen Dissertation auf das „Sport – Sportrecht?“ in der Frühgeschichte der Menschheit sowie auf das Sportrecht im Altertum (insbesondere in Griechenland und Rom; S. 62ff., 68ff.) ein. Für das Mittelalter behandelt Hilpert u.a. den Turniersport und das Fußballspiel (S. 145ff., 150ff.). Nach dem Abschnitt über den Sport und sein Recht in der Neuzeit (1500-1800; S. 162ff.) kennzeichnet Hilpert den Weg zum modernen Sport und Sportrecht (S. 185ff.; S. 212ff. die olympische Bewegung, S. 218f. die Gründung der FIFA). S. 232ff. listet Hilpert die Sportverbände mit ihren Sportarten von A – Z auf. Es folgt der umfangreiche Abschnitt über das Fußballrecht, den DFB sowie „sein Recht, seine Regeln, als pars pro toto für die übrigen Sportverbände zusammengestellt und für die übrige Sportwelt“ (S. 287-485). Ausführliche Abschnitte befassen sich mit dem „Sport- und Arbeitsrecht“ (S. 347ff.) und mit dem „Foul mit Feldverweis – das Zivilrecht reagiert“ (S. 282-422). In diesem Zusammenhang spielen die „Rechts- und Verfahrensordnung des DFB“ eine wichtige Rolle. Der abschließende Teil behandelt das „Sportrecht im internationalen Raum“ (u. a. das Doping, S. 512ff.). Das Werk wird abgeschlossen mit einem ausführlichen Personen- und Sachregister.

 

Mit dem Werk Horst Hilperts liegt ein Pionierwerk zur Sportrechtsgeschichte vor, das allerdings erst für die Zeit ab 1850 und verstärkt ab 1900 spezifisch sportrechtliche Fragen detaillierter behandelt. Das Sportrecht umfasst seitdem Fragen des Zivil-, des Vereins- und Verbandsrechts sowie des Strafrechts. Insgesamt eröffnet die Darstellung den Zugang zu den relevanten sportrechtlichen Problemen, zu deren Geschichte weitere Detaildarstellungen willkommen wären.

 

Kiel

Werner Schubert