Geschichte des VHB und Geschichten zum VHB, hg. v. Burr, Wolfgang/Wagenhofer, Alfred.. Gabler, Wiesbaden 2011. 340 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die ersten Ansätze einer Betriebswirtschaftslehre lassen sich vielleicht bereits mit Büchern der Lebensweisheiten mehrerer Pharaonen Ägyptens von etwa 2000 v. Chr. verknüpfen, die über Schreiben, Rechnen, Zahlen, Überblicken und Planen in Handelsschulen berichten, doch wurden Handelshochschulen in Leipzig, Aachen und Wien erst 1898 gegründet. Seitdem hat sich das neue wissenschaftliche Fach so hervorragend entwickelt (1914 an 23 Orten, 1924 an 43, 1939 70), dass es für seine mehr als 1000 Professoren des deutschsprachigen Raumes Jahr für Jahr mehr als 100000 Studierende findet. Angesichts dieses steilen Aufstiegs kann es kaum verwundern, dass am 26. November 1921 ein Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft gegründet wurde, der sich zu seinem 90. Geburtstag eine Darstellung seiner Geschichte schenkte.

 

Herausgegeben ist sie von den Professoren Wolfgang Burr (Stuttgart) und Alfred Wagenhofer (Graz). Sie bieten keine Darstellung der gesamten Fachgeschichte aus einem Guss. Vielmehr verbinden sie 14 Hauptartikel mit 28 Kurzartikeln von Zeitzeugen zu einzelnen Aspekten, die durchweg gut lesbar geschrieben sind.

 

Die einzelnen Beiträge betreffen die unterschiedlichsten Bereiche und Fragen. Ein gewichtiges Problem ist, ob angesichts der ständig steigenden Spezialisierung eine einheitliche Betriebswirtschaft überhaupt noch besteht. Möge es dem Band gelingen, das allgemeine Interesse hieran  wieder zu beleben, damit die Festschrift zum 100. Geburtstag diese Sorge als erledigt behandeln kann.

 

Innsbruck                                                        Gerhard Köbler