Georg, David, Gesellschafterdarlehen in der Insolvenz. Die Entwicklung seit Schaffung des GmbH-Gesetzes im Jahre 1892 (= Augsburger Schriften zur Rechtsgeschichte 22). LIT, Münster 2011. XXXIX, 236 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die Arbeit ist die von Christoph Becker betreute, im Wintersemester 2010 von der juristischen Fakultät der Universität Augsburg angenommene Dissertation des Verfassers. Sie hat unmittelbar nach Erscheinen das Interesse eines ausgewiesenen Sachkenners erweckt. Da dem Verlag aber die Lieferung eines Rezensionsexemplars nicht möglich war, muss der Herausgeber wenigstens auf Grund Ausleihe in einigen Sätzen auf das Werk hinweisen.

 

Gegliedert ist die gründliche, in Anlagen die wichtigsten erörterten Vorschriften wiedergebende, leider eines Registers entbehrende Untersuchung nach einer sehr kurzen Einleitung in insgesamt sechs chronologisch geordnete Abschnitte. Der Verfasser setzt mit der Rechtslage im Jahre 1892 ein und zeichnet dann die Entwicklung bis 1945 und bis zur GmbH-Novelle von 1980 nach. Auf den Inhalt der Novelle von 1980 geht er ausführlich ein., behandelt danach die Auswirkungen der Insolvenzordnung von 1999 und im Anschluss hieran die Rechtslage nach dem Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und Bekämpfung von Missbräuchen.

 

In seiner Schlussbetrachtung stellt er ansprechend eine Kontinuität im Wandel des Eigenkapitalersatzrechts fest. Die Verlagerung der maßgeblichen Regelungen in das Insolvenzrecht begrüßt er als einen folgerichtigen Schritt. Da er gleichwohl künftige Umgehungsversuche vorhersieht, schlägt er zwecks Gewährleistung eines ausreichenden Gläubigerschutzes unter gleichzeitiger Achtung der Finanzierungsfreiheit des Gesellschafters eine zeitlich prozentual gestaffelte Verstrickung der Darlehensvaluta vor.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler