Frankot, Edda, Of Laws of Ships and Shipmen. Medieval Maritime Law and its Practice in Urban Northern Europe (= Scottish Historical Review 20). Princeton University Press, Princeton 2012. XIV, 223 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die erfreuliche Arbeit beruht auf der geschichtswissenschaftlichen Dissertation der in Groningen und Aberdeen studierenden, inzwischen in Rotterdan tätigen Verfasserin, die in Aberdeen 2004 von der Universität angenommen wurde. Sie wurde von Angelo Forte, Frederik Pedersen und Albrecht Cordes betreut. Im Laufe ihrer Entstehung wirkte die Verfasserin auf Grund von Stipendien längere Zeit in Kiel, Groningen und am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main.

 

Gegliedert ist die weiterführende Studie über das mittelalterliche Seerecht und seine Praxis in Städten Nordeuropas in insgesamt sieben Abschnitte. Nach einer Einführung beginnt die Verfasserin mit der Geschichte des Seerechts in Nordeuropa. Danach wendet sie sich vertieft den Fällen von Schiffbruch und Schiffszusammenstößen zu.

 

Im Besonderen widmet sie sich den fünf Städten Aberdeen, Kampen, Lübeck, Reval und Danzig. Für sie untersucht sie die das Seerecht betreffenden städtischen Sammlungen und deren örtliche Entwicklungen und stellt dem die tatsächliche Rechtsanwendung in der Gerichtsverfassung und einzelnen Gerichtsverfahren gegenüber. Dabei gelangt sie auf Grund sorgfältiger Überprüfung auch vieler archivalischer Quellen zu der Erkenntnis, dass es vor 1500 in Nordeuropa kein gemeines Seerecht gegeben hat, sondern dass die örtlichen Besonderheiten innerhalb der Gewohnheiten wie der Statuten von erheblicher Bedeutung waren.

 

Innsbruck                                            Gerhard Köbler