Fischer, Detlev, Rechtshistorische Rundgänge durch Karlsruhe. Residenz des Rechts, 2. Aufl. (= Schriftenreihe des rechtshistorischen Museums Karlsruhe 10). Verlag der Gesellschaft für kulturhistorische Dokumentation e. V., Karlsruhe 2011. 150 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Der in Göttingen 1950 geborene Verfasser ist ein Sohn des langjährigen Präsidenten des Bundesgerichtshofs Robert Fischer. Nach dem Studium von Rechtswissenschaft und Geschichte in Freiburg im Breisgau und einer Dissertation über Vertragsstrafe und vertragliche Schadensersatzpauschalierung in der neueren deutschen und französischen Rechtsentwicklung trat er in den Justizdienst Baden-Württembergs ein und wirkte in Baden-Baden am Amtsgericht, Landgericht und der Straatsanwaltschaft und nach einer Abordnung an den Bundesgerichtshof am Landgericht und Oberlandesgericht Karlsruhe, ehe er 2005 zum Richter am Bundesgerichtshof ernannt wurde. Er ist verdienstvoller und erfolgreicher Vorsitzender des Vereins Rechtshistorisches Museums und hat bereits viele kleinere Werke zur Rechtsgeschichte veröffentlicht.

 

Das vorliegende, reich bebilderte Heft stellt in zweiter, erkennbar erweiterter Auflage fünf Rundgänge mit mehr als 60 Wegmarken durch Karlsruhe für jedermann leicht nachvollziehbar vor. Der erste Rundgang betrifft die Grundlagen des badischen Staates, der zweite die badische Justiz, der dritte die badische Justiz im Westend, der vierte das Bundesverfassungsgericht und der fünfte den Bundesgerichtshof. Da Recht nach Möglichkeit erfahren werden soll, darf man sehr dankbar dafür sein, dass man es in der Residenz nunmehr in aller Stille auch ergehen kann.

 

Wer das mit dem Erbgroßherzoglichen Palais, das seit 1950 Sitz des Bundesgerichtshofs ist, auf dem Umschlag geschmückte Heft vor Augen hat, spürt den starken Glanz der in Deutschland ja vielfältigen Residenz. Die zahlreichen Abbildungen führen Menschen und Sachen eindrucksvoll vor Augen. Für diese einfache, aber nachdrückliche  Vermittlung ist dem Verfasser sehr zu danken und seinem instruktiven Werk weiterhin viel Erfolg zu wünschen.

 

Innsbruck                                                                                           Gerhard Köbler