Europäisches Privatrecht in Vielfalt geeint. Einheitsbildung durch Gruppenbildung im Unternehmensrecht? Droit privé européen - l’unité dans la diversité - Convergences en droit de l’entreprise, hg. v. Cachard, Olivier/Nau, Liliane (= Konvergenz der Rechte 2). Sellier, München 2012. XIV, 362 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die auf dem Erdball lebenden Menschen schreiten technisch und wirtschaftlich immer schneller auf dem Wege der Globalisierung vorwärts. Diesen Veränderungen muss sich auch das Recht stellen. Dementsprechend erhebt sich immer drängender die Frage nach der Gestaltung des Privatrechts jenseits der nationalen europäischen Privatrechtskodifikationen in der Europäischen Union und auf Grund ihres relativen weltweiten Einflusses auch weit darüber hinaus.

 

Dieser Thematik dient beispielsweise ein Programm zur wissenschaftlichen Zusammenarbeit der Universitäten Heidelberg, Nancy und Basel. Ein erstes Ergebnis konnte auf Grund einer im Jahre 2009 ausgerichteten wissenschaftlichen Tagung in Heidelberg 2011 unter dem Titel Europäisches Privatrecht in Vielfalt geeint. Einheitsbildung durch Gruppenbildung im Sachen-, Familien- und Erbrecht? Droit privé européen - l’unité dans la diversité. Convergences en droit des biens, de la famille et les successions?, hg. v. Baldus, Christian/Müller-Graff, Peter Christian 2011 vorgelegt werden. Dem folgt als zweiter Schritt nunmehr auf Grund einer im Oktober 2010 in Nancy mit 26 Teilnehmern abgehaltenen Tagung der vorliegende Band.

 

Seine 24 Beiträge gliedern sich nach einer Übersicht Peter Jungs über Unternehmen und europäische Rechte in drei Teile. Sie betreffen die rechtsvergleichende Arbeit des Gerichtshofs der Europäischen Union und der Cour de Cassation, die Gesellschaft des bürgerlichen Rechts und die freien Berufe sowie das Handelsrecht und die Handelsgesellschaften. Die dabei gewonnenen vielfältigen Einzelerkenntnisse ermutigen zu weiterer wissenschaftlicher Zusammenarbeit an anderen Orten wie etwa Basel oder Potsdam, um im Gespräch die bestmögliche Lösung für die Zukunft des europäischen Privatrechts zu ermitteln.

 

Innsbruck                                                        Gerhard Köbler