Die Eheberedungen des Amts Stadthagen im Staatsarchiv Bückeburg. Ein analytisches Verzeichnis, bearb. v. Sturm-Heumann, Margarete. Teil 3 1712-1740. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2011. 441 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Mit dem Erwerb von mehr und mehr Gütern während der allmählichen Entwicklung des Menschen stellte sich auch die Frage, wem das Vermögen bei Eingehung einer Ehe zwischen einem Mann und einer Frau gehören sollte, weil auch Frauen nicht nur Güter schaffen, sondern auch Güter erben konnten. Aus diesem Themenkreis heraus ist allmählich der Ehevertrag entstanden, über dessen formlose Anfänge erwartungsgemäß keine Quellen überliefert sind. Für die besondere Bezeichnung Eheberedung ist dies deswegen anders, weil sie nach Ausweis des deutschen Rechtswörterbuchs erst am Beginn der Neuzeit geschaffen wurde (Kassel 1505/1506).

 

Da seit dieser Zeit zahllose Ehen geschlossen wurden und dabei vielfach eine besondere Beredung über die Vermögensverhältnisse zweckmäßig erschien, sind in den neuzeitlichen Quellen zahlreiche Eheberedungen überliefert. Soweit sie dem Amt Stadthagen zugehören, haben sie seit mehreren Jahren das besondere Interesse der Bearbeiterin erweckt. Deswegen konnte sie bereits 2004 einen die (61) Jahre von 1582 bis 1642 betreffenden ersten Band und 2007 einen die (63) Jahre von 1649 bis 1711 erschließenden zweiten Band vorlegen, dem nun für die 29 Jahre von 1712 bis 1740 ein dritter Band folgt.

 

Er umfasst insgesamt die (etwa? 1640) Regesten zwischen den Nummern 3260 (9. 1. 1712) und 4902 (17. 12. 1740) und damit durchschnittlich etwas mehr mehr als 50 Eheberedungen im Jahr. Die Bearbeitungsweise konnte auf Grund der Gleichförmigkeit der Quellen und der reichen Erfahrung der Bearbeiterin unverändert bleiben. Eine sachkundige Einleitung, drei sorgfältige Register, einige wertvolle Anhänge (darunter vier ausgewählte Eheberedungen im vollständigen Wortlaut) bereichern den gelungenen, im Druck von der historischen Arbeitsgemeinschaft für Schaumburg finanzierten Band, dem nach der Ankündigung der Bearbeiterin erfreulicherweise weitere Bände folgen sollen.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler