Debus, Friedhelm, Namenkunde und Namengeschichte. Eine Einführung (= Grundlagen der Gamanistik 51). Erich Schmidt Verlag, Berlin 2012. 280 S., Abb. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Die Namen sind mehr oder weniger gut abgrenzbare Teile aller Sprachen. Sie dürften als solche zu den ältesten Bestandteilen der meisten oder sogar aller Sprachen der Welt gehören. Ihr einleuchtendes Verständnis hat bereits im Altertum das dokumentierte Interesse von Wissbegierigen gefunden.

 

Dieses hat sich mit der allgemein zunehmenden Verwissenschaftlichung bis zur Gegenwart noch erheblich vermehrt. Da damit auch eine Erweiterung des Wissens durch zahlreiche Sachkundige Hand in Hand einhergeht, besteht von Zeit zu Zeit ein allgemeineres Bedürfnis nach verlässlicher Übersicht über den aktuellen Stand des Gegenstands aus der Feder des erfahrenen Namenforschers. Friedhelm Debus von der Universität Kiel legt sie in seiner Einführung kurz und gut verständlich für die Gegenwart vor.

 

Nach Vorwort und kurzer Einleitung über die Bedeutung und den geschichtlichen Aussagewert der Namen und einem forschungsgeschichtlichen Überblick über die vorwissenschaftliche und die wissenschaftliche Phase unterscheidet er unter Verwendung von Klassifikation und Terminologie zunächst die verschiedenen Namenarten. Danach erörtert er den Namen als sprachliches Zeichen unter Einschluss von Namenanalyse, Namenetymologie, Namenpragmatik, Namensoziologie, Namenpsychologie, Namengeographie und Namentextologie und wendet sich auf dieser Grundlage ausführlich vor allem den Personennamen und den Ortsnamen, aber auch weiteren Namenarten wie Tiernamen , Institutionennamen, Warennamen oder literarischen Namen zu. Umfangreiche Verzeichnisse und Register schließen den durch instruktive Abbildungen veranschaulichten Band zwar leserfreundlich, aber doch noch nicht so vollständig wie eigentlich möglich auf.

 

Innsbruck                                                                               Gerhard Köbler