Berkvens, Aloysius Maria Joannes Augustinus, Plakkaten, Ordonnanties en Circulaires voor Pruisisch Gelre (1713-1798). Plakkatenlijst Overkwartier deel III (= Werken uitgegeven door Limburgs Geschied- en oudheidkundig Genootschap, dl. 22). Limburgs Geschied- en Oudheidkundig Genootschap, Maastricht 2012. LX, 644 S. Besprochen von Gerhard Köbler.

 

Im 11. Jahrhundert erscheinen im Raum des Herzogtums Niederlothringen als Nachkommen der Konradiner die Grafen von Geldern mit Sitz in der Burg Geldern (1096 de Gelre) an der Niers mit Vogteien in Geldern, Erkelenz und Roermond sowie Eigengut östlich der unteren Maas (Obergeldern). Über Burgund kam Geldern an Habsburg, löste sich aber 1578/1579 von Habsburg und schloss sich den Generalstaaten als Provinz Gelderland an (Utrechter Union), wobei der südliche Teil (Oberquartier Geldern südlich von Kleve um Geldern und Venlo, Obergeldern) nach dem 1702 erfolgten Aussterben der Prinzen von Oranien (König Wilhelm III. von England) als Ersatz für Oranien 1713 im Frieden von Utrecht an Preußen gelangte und nach 1795/1801 beginnender zeitweiser Herrschaft Frankreichs 1946 in Nordrhein-Westfalen aufging. Die verwaltungsrechtlichen Rechtsquellen der preußischen Herrschaft des 18. Jahrhunderts stellt der vorliegende stattliche Band in Regestenform zusammen.

 

Der Verfasser trat nach dem Studium 1980 als Rechtshistoriker in den Dienst der Katholischen Universität Nimwegen, an der er 1990 promoviert wurde. Seit 1985 ist er als Universitätsdozent bzw. Professor für die Rechtsgeschichte Limburgs der Universität Maastricht verbunden. Seit 1985 ist er durch eine ganze Reihe von Veröffentlichungen hervorgetreten, wie etwa seine Dissertation über die Plakkatenlijst Overkwartier 1665-1794, Teil 1 Spanisch Geldern (1580-) 1665-1702, der 1992 ein zweiter Teil von 1702-1794 folgte.

 

Der nunmehr vorgelegte dritte Teil beginnt nach einer ausführlichen und sehr sachkundigen Einleitung mit einer Verordnung zur Ausführung des Friedens von Utrecht vom 20. Mai 1713 unter Friedrich Wilhelm I. Er endet mit einem Verbot der Ablegung von Klostergelübden vom 29. Februar 1798. Mit dem insgesamt 1060 Stücke enthaltenden, durch einen fast 50 Seiten umfassenden Index aufgeschlossenen Werk wird die Übersicht über die Rechtsquellen des 18. Jahrhunderts und damit auch die Rechtsgeschichte Preußens in erfreulicher Weise bereichert.

 

Innsbruck                                                                   Gerhard Köbler